ABC DER BIBLISCHEN FRAU


Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


„Du wirst sie nie erfragen,
Wenn dir nicht ein Traum von ihr genügt.“
(Hölderlin)

Papst Franziskus forderte die Kirche auf, an der Theologie der Frau zu arbeiten, besonders an der Theologie der Frau in der Bibel, mit besonderem Blick auf Maria, die Frau der Offenbarung. Zu gleicher Zeit breitete sich die Gender-Ideologie aus, die leugnet, dass es eine gottgegebene Natur der Frau gibt. Das war die Anregung für mich, diese Meditationen über die biblische Weiblichkeit zu schreiben. Ich gebe dabei nur wieder, was die Musen mir offenbarten.



ABIGAIL

Als Davids Knaben an dem Berge Karmel
Die Herden hüteten des Toren Nabal,
Da gönnte Nabal Davids Knaben nichts
Von dem gebratnen Fleisch und süßen Wein.
Da sagte David voller Zorn: Bei Gott,
Ich lass von Nabals Leuten keinen über,
Der da im Stehen pinkelt an die Wand!
Das hörte Abigail, die kluge Frau,
Die schöne Ehefrau des Toren Nabal.
Sie packte auf den Esel Feigenkuchen
Und Nüsse und Rosinenkuchen und
Auch Lederschläuche voll von saurer Milch
Und ritt zum Berge Karmel zu dem Dichter
Der Psalmen, fiel vor David nieder und
Begrüßte David: Ich bin deine Magd
Und bin’s nicht wert, den Knaben meines Herrn
Die Schuhe aufzubinden. Aber bitte,
Ermorde meinen Ehegatten nicht,
Er ist ein Narr! Beflecke du dich nicht
Mit seinem Blut! – Und David gab ihr recht.
Der Dummkopf Nabal aber in der Nacht
Soff Bier aus Eimern, und da schlug ihn Gott,
Er starb! Und Abigail ward Davids Frau.


ABISCHAG VON SCHUNEM

Als König David alt geworden war,
Da fror dem alten Mann in seinem Bett,
Da konnten ihn auch nicht die Decken wärmen.
Die Freunde Davids sprachen zu dem König:
Wir suchen dir ein junges schönes Mädchen,
Die soll bei dir in deinem Bette schlafen
Und mit dem jungen Blut den König wärmen.
Die Männer zogen durch ganz Israel
Und sahen alle jungen Mädchen an,
Von vierzehn Jahren an, jedoch nicht älter
Als zwanzig. Und die Schönste aller Schönen
War da die Jungfrau Abischag von Schunem.
Die legte sich zu David in das Bett
Und wärmte ihn mit ihrem frischen Fleisch.
Der König David aber nicht erkannte
Die süße Jungfrau Abischag von Schunem.
Als David dann in ihrem Arm gestorben
Und Salomo ward König Israels,
Trat Adonia, Davids andrer Sohn,
Zur Mutterkönigin Bathseba, bat:
O Königsmutter, bitte du den König,
Dass er mir Abischag von Schunem gebe!
Fürsprechend trat Bathseba zu dem König,
Zu ihrem Sohn, dem weisen Salomo,
Und bat: Die Jungfrau Abischag von Schunem
Gib du dem liebeskranken Adonia!
Doch der gesalbte König Israels
Begehrte Abischag von Schunem selber.


AHINOAM VON JESREEL

Als David Abigail vom Karmel nahm
Zur Ehefrau, die Ehefrau des Nabal,
Nach dessen Tod nahm er die schöne Frau,
Da nahm er sich zur Frau auch Ahinoam
Von Jesreel, die Söhne ihm gebar.
Zwei Frauen hatte da der Dichter David!
Und als die Heere der Philister einmal
Die Frauen Davids aus dem Lager raubten,
Da jagte David den Philistern nach
Und schlug sie tot und nahm die beiden Frauen
Und führte beide wieder in sein Zelt.


AHNMÜTTER

Ahnmütter Israels, des Volks der Juden,
Die da der Welt den wahren Glauben brachten
An Gott und an den kommenden Messias,
Das war zuerst die lachensfrohe Sara,
Die Isaak gebar mit neunzig Jahren,
Als schon die Monatsblutung war vertrocknet,
Dann wars Rebekka, Ribka auch genannt,
Die nicht nur Isaak vom Wasser gab,
Auch die Kamele ihres Gatten tränkte.
Und schwanger ward mit Zwillingsknaben Ribka
Und so gebar sie Israel und Esau,
Doch Israel war immer Ribkas Liebling.
Und Israel verliebte sich in Rahel,
Die kontemplierte mit den schönen Augen.
Er diente vierzehn Jahre um die Schöne,
Doch musste er zuerst die Schwester nehmen.
Zwei Frauen hatte Israel und auch
Die beiden Mägde seiner beiden Frauen,
Und Rahel, Lea, Bilha, Silpa, sie
Gebaren Israel ein Dutzend Söhne.


AMME

Die Amme der Rebekka war Debora,
Rebekka liebte ihre Amme sehr.
Und als Rebekka Eliezer folgte,
Dem Knechte Abrahams, der sie geworben
Für Isaak, den Liebling Abrahams,
Zog in die Fremde mit Rebekka auch
Von Ur im Zweistromland nach Kanaan
Debora, ihre Amme. Doch sie starb
An Leben satt mit dreiundneunzig Jahren
Und ward begraben unter einer Eiche,
Die nannte man die Eiche der Debora.
Rebekka trauerte um ihre Amme.


ANAT

Baal war der Wettergott und gab den Regen
Als Mannessamen von dem Himmel strömend,
Und Anat war die Muttergöttin Erde,
Empfangend in dem Schoß den Samen Baals.
Und so erzeugte dieses Götterpaar
Das Leben der Natur in Fruchtbarkeit
Durch ihren sexuellen Hieros Gamos.
Da magisch dachten Kanaans Bewohner,
Betrieben sie die Tempelhurerei,
Da Männer mit den Huren sich vereinten,
Um Baal und Anat daran zu erinnern,
Dass sie die Hochzeit nicht versäumen sollten.


ASTARTE

Astarte war der Geist des Morgensternes,
Kriegsgöttin war sie und auch Liebesgöttin.
Die Liebesgöttin hatte Dienerinnen,
Sakrale Huren, wartend in den Tempeln,
Dass der Philister kommt zum Götzendienst
Und wohnt den Huren bei für bares Geld.
Die Frau, bevor sie in die Ehe kam,
Als Dienerin Astartes diente erst
In der sakralen Hurerei im Tempel.


ANASTASIS

Als Paulus zu den Weisen von Athen
Von Jesus und von seiner Anastasis
Gepredigt hatte, von der Auferstehung
Des Herrn als Erstgeborenen der Toten,
Die Philosophen hörten Paulus zu,
Der Stoa Philosophen und die Schweine
Des Epikur, die meinten, Paulus spreche
Von einem jungen Halbgott namens Jesus
Und seiner Nymphe namens Anastasis.


ADA UND ZILLA

So hört mein Wort, ihr beiden Frauen Lamechs,
Ihr beiden Frauen Lamechs, Ada, Zilla!
Ich habe einen frechen Mann getötet,
Weil er so schwer beleidigt meine Seele!
Kain wird von Gott gerächt, wer ihn ermordet,
Kain wird gerächt, wird siebenmal gerächt!
Doch Lamech werden wird von Gott
Nicht siebenmal, nein siebzigmal gerächt!
Das ist mein Trost, geliebte Gattin Ada,
Das macht mir Mut, geliebte Gattin Zilla!
Und Ada wird und Zilla wird gebären
Und ihre Söhne werden Hirten sein
Und Flötenbläser sein und Kupferschmiede.


AGAPE

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen
Zu Menschen sprechen würde, aber ohne
Die göttliche Agape, wäre ich
Ein Narr mit Schellen an der Narrenkappe!
Und wenn ich allen wahren Glauben hätte
Und wenn ich Gutes tät und Gaben gäbe
Und wenn ich meinen Leib zum Opfer brächte
Und hätte nicht die göttliche Agape,
So wär ich Nichtigkeit der Nichtigkeiten!
Erkenntnis Gottes bleibt auf dieser Erde
Fragment, die Zungenrede wird verstummen,
Doch in der Ewigkeit erkennen wir
Die Gottheit, wie wir heute schon erkannt sind
Von Gott. Wir schauen Gott jetzt nur verschleiert,
In Ewigkeit wir schaun die bloße Gottheit.
Jetzt bleiben uns auf Erden Glauben, Hoffnung
Und sie, die göttliche Agape, aber
Der Glaube wird zum Schauen werden und
Die Hoffnung wird zur Gegenwart, jedoch
Die göttliche Agape, sie wird bleiben,
In Ewigkeit, die Ewige Agape!


APOKALYPSE

Die Apokalypse Jesu Christi an
Johannes, was ist das? Wenn ein Verlobter
Die Braut zur Ehefrau genommen hat
Und wenn dann in der Hochzeitsnacht die Braut
Entschleiert wird vom Bräutigam, entschleiert
Ihr Angesicht – nicht nur das Angesicht –
Und dann die Ehe wird im Akt vollzogen,
So nennen Griechen die Entschleierung
Jungfräulicher Verlobter Apokalypse.
Das Himmelreich ist einer Hochzeit gleich,
Wird offenbar der Bräutigam-Messias,
Entschleiert wird die Braut, des Königs Nymphe.
Des Lammes Nymphe aber ist die Kirche.


ASIA

Gegrüßet seist du, Asia, o Mutter!
In deinem Schoße offenbarte Gott
Sein Wort zuerst durch Worte der Propheten
Und dann in seinem eingebornen Sohne!
Ich grüß die heilige Ecclesia
Von Asia, die Pauli Predigt hörte,
Ich grüß die Heiligen, die im Exil
In Asia als Pilger nach dem Himmel
Geduldig sind! Das immerwährende
Gebet vermehre Kraft und Mut in euch,
Seid standhaft in der Drangsal, die da kommt!
Bleibt einig mit dem Bischofssitz von Rom!


ARTEMIS VON EPHESOS

Als Paulus kam nach Ephesos und sprach
Vom Logos in dem Inneren des Menschen
Und von dem Glauben an die unsichtbare
Geist-Gottheit, protestierten laut die Künstler:
Was soll uns das Gerücht von einem Gott
Im Hirn des Mannes? Nein, wir Künstler wollen
Die Göttin ehren, unser aller Mutter,
Und formen ihre göttliche Gestalt
Aus Stein, wir formen ihre neunzehn Brüste!
Wir bilden Hirsche, die sich um sie sammeln.
Und ist die Göttin ihren Künstlern gnädig,
Gestalten wir ihr mildes Angesicht!
Wem ist denn nicht bekannt, dass Ephesos
Den Tempel hat der Göttin Artemis
Und ihr geheimnisvolles Bild aus Stein?
Ganz Asia, die ganze Ökumene
Verehrt die Magna Mater Artemis!
Groß ist die Große Mutter Artemis,
Groß ist die Artemis von Ephesos!
Wer aber andre Künste treiben will
Und Sohn und Vater preisen in dem Geist,
So sei’s, doch schände er nur nicht die Kunst.


BARMHERZIGKEIT

Barmherzigkeit sitzt in den Eingeweiden,
Im Uterus, den vielen Uterussen
Der Gottheit der Barmherzigkeit. Die Welt
Ist tief in der Barmherzigkeit geborgen
So wie ein Kind im Schoße seiner Mutter.


BATHSEBA

Als David abends auf dem Dach spazierte,
Da sah Bathseba das im Nachbarhaus
Und zog sich aus, stieg in die Badewanne,
Sie badete und wusch sich in dem Schaum,
Sie tauchte nackend aus dem Schaum und stand
Nackt vor der Fensterscheibe. David sah sie.
Der König sah, begehrte, rief Bathseba!
Sie kam, obwohl sie Ehefrau Urias
Des Heiden war vom Stamme der Hethiter.
Und David schlief mit ihr und sie ward schwanger.
O David, ich bin schwanger, sprach Bathseba.
Doch David wollte, dass Bathsebas Kind
Vom Heiden, dem Hethiter, ward versorgt,
So rief er den Uria, den Soldaten,
Und sprach zu ihm: Verlass das Heer heut Nacht
Und steige zu Bathseba in das Bett
Und zeug ein Kind in ihrem Mutterschoß!
Uria aber sprach zu König David:
Ich will soldatisch auf der Straße schlafen.
Da dachte David: Werde doch Bathseba
Nach dieses Heiden Tod mein Eheweib!
Und David schickte den Uria fort
Und stellte an die Front ihn in dem Kriege
Und dort verstarb Uria vor den Mauern
Von Rabba. David wurde das gemeldet
Und er frohlockte heimlich, denn jetzt konnte
Er schlafen mit der reizenden Bathseba
Und sie zu seiner Ehegattin nehmen.
Gott aber tötete das Kind Bathsebas,
Das David zeugte in dem Ehebruch.
Doch David wiederum erkannte sie
Und schlief mit ihr und zeugte einen Sohn,
Das war der kluge Salomo, der ward
Als Knabe dem Propheten übergeben,
Der Seher rief das kleine Kind Jedidja,
Geliebter Jahwes. König David starb
Und schwor Bathseba noch, dass Salomo
Sein Erbe auf dem Königsthron sein sollte.
So ward der weise Salomo der König
Von Israel und Juda, und die Mutter
Bathseba herrschte als die Königsmutter
Mit ihrem Sohn, ihr Thron stand neben seinem.
Und wenn ein Jude ein Verlangen hatte
Und was erbitten wollte von dem König,
So wandte er sich an die Königsmutter,
Denn wenn die Königsmutter bat den König,
Sprach Salomo: Was immer du erbittest,
Bathseba, Mutter, will ich dir gewähren!


BAUCH

Maria trug ihr Baby in dem Bauch,
Den Logos Gottes in dem Uterus.
Maria sprach zum Engel Gabriel:
Mein Bauch gehört nicht mir, gehört dem Schöpfer!
Gott als ein Embryo im Bauch Mariens
Sang, wie sie hörte, schon das Hohelied.
So trat Maria mit dem Gott im Bauch
Zur älteren Elisabeth, die trug
Ein Baby auch im Bauch, das Kind Johannes.
Maria segnete Elisabeth,
Da hüpfte in dem Bauch Elisabeths
Der Embryo, erfüllt vom Geiste Gottes.
Ganz anders Kreter doch und Kreterinnen,
Wie Paulus sagt, ihr Götze ist der Bauch,
Sie leben nur, zu fressen und zu scheißen.


BAUM

Gott Baal ward dargestellt als Phallus-Stein,
Die Göttin Aschera als Lebensbaum.
Der Göttin Heiligtümer waren Haine
Sakraler Bäume, unter denen üppig
Die Kanaaniter trieben Hurerei
Und auch die Söhne Israel die Göttin
Verehrten unter den sakralen Bäumen
Und hurten mit der Göttin Hierodulen.


BECHER

Der Träumer Josef hatte einen Becher,
Orakel-Becher, draus er prophezeite.
Der weise Salomo im Hohenlied
Pries Sulamiths gebenedeiten Schoß
Als Becher, welchem nie der Mischwein mangelt.
Messias hob beim letzten Abendmahl
Den Becher mit dem Blut des neuen Bundes.
Maria ist der Ganzhingabe Becher,
Maria ist der Becher der Anbetung.
Der Psychologe sagte: Wenn ein Mann
Von einem Becher träumt, so meint der Traum
Die Vulva einer Dame, die er liebt.


BILHA

Die Dienerin der Lieblingsgattin Rahel
Gebar dem Israel in Rahels Namen
Als Stellvertreterin der Gattin Söhne
Und wurde eine Mutter so des Volkes
Des Herrn. Sie muss wohl schön gewesen sein,
Ja, jung und schön, der starke Ruben stieg
Ins Bett zu Bilha, seines Vaters Frau,
Und schlief mit ihr! Und so verlor der Sohn
Das Recht des Erstgeborenen von Jakob.


BRAUT

Als Adam ward geschaffen und Frau Eva,
Da setzte Gott die Ehe ein und sprach:
Der Mann verlassen wird die eignen Eltern
Und wird verbunden sein mit seiner Braut,
Und Braut und Bräutigam vereinen sich
Und werden eins im Fleisch! Und was der Herr
Verbunden hat, das soll der Mensch nicht scheiden.
Von seiner Braut sang König Salomo,
Von Sulamith, der Freundin seiner Seele.
Die Liebeslieder König Salomos
An seine Braut sind Mystik, sie bedeuten
Die Liebe Jahwes zu der Tochter Zion,
Die Liebe Jesu zur Ecclesia,
Des Gottesgeistes Liebe zu Maria,
Die Liebe Gottes zu der Menschenseele.
Hesekiel sprach von der Liebe Gottes
Zu seinen beiden Frauen, Oholiba-
Jerusalem, Ohola-Samaria.
Gott liebte leidenschaftlich seine Bräute,
Sie aber hurten schon von Jugend an
Mit Babyloniern und Ägyptern, ließen
Die Brüste von den Heiden sich betatschen
Und spreizten ihre Beine jedem Heiden.
Und dennoch liebte Gott die beiden Bräute.
So sprach auch Jeremia von dem Herrn,
Der liebte seine beiden Bräute sehr,
Frau Israel, Frau Juda liebte Gott,
Sie aber beide lebten wie die Huren
Und hurten unter den sakralen Bäumen
Und trieben Ehebruch mit Phallus-Säulen.
Doch Gott sprach zu Hosea: Nimm du dir
Zur Braut die Hure, denn auch ich, der Herr,
Ich nehm die Hure Israel zur Braut
Und führe in die Wüste sie, verführe
Die Hure Israel, vermähle mich
Mit Israel, sie nennt mich nicht mehr Baal,
Sie nennt mich Bräutigam und wird erkennen
Die Liebe Gottes zu der Braut des Herrn.
Dann schaute Gott auf Tochter Zion, auf
Maria, und er fand sie makellos,
Er bat sie um ihr Ja, sie sprach ihr Ja,
Der Geist vermählte sich mit Sankt Maria
Und Jesus ward ihr Sohn. Und Jesus Christus
Entschlafen an dem Baum des Kreuzes ist
Und Gott schuf aus der Rippe Jesu Christi
Ecclesia, die Braut, die neue Eva.
Und Jesus Christus ging die Ehe sein
Mit der katholischen Ecclesia
Und wird am Ende der Äone feiern
Des Lammes Hochzeit mit Jerusalem,
Denn sie, die himmlische Jerusalem,
Sie ist die Braut, sie ist die Nymphe Gottes.


BLUT

Das Blut, das ist ein ganz besondrer Saft!
Im Blut ist Leben, in dem Blut ist Seele!
So esst nur ruhig eure leckren Tiere
Und esst die Tiere unter Dank an Gott,
Doch hütet euch vorm Blute dieser Tiere.
Und wenn ein Tier des Menschen Blut vergießt,
So soll des Tieres Blut vergossen werden.
Der Menschen Sünde aber muss gesühnt sein!
Im alten Bunde opferten die Juden
Viel tausend Lämmer, die sie schlachteten,
Um mit dem Blut der Lämmer abzuspülen
Des Volkes Schuld, die Sünde dieser Welt.
Dann nahm der Sohn des Vaters Fleisch und Blut an
Vom Fleisch und Blute Unsrer Lieben Frau
Maria. Dieses Blut des Menschensohnes
Vergossen wurde als das Blut des Lammes
Zur Sühne für die Sünden dieser Welt.
Und dass auch gegenwärtig bliebe diese
Erlösung, stiftete der Menschensohn
Die Eucharistie, da durch die Wandlungsworte
Des Herrn, gesprochen durch den Priester, wird
Der Wein zu Christi Blut, das in dem Kelch
Den Christen wird gereicht zur Kommunion.
Das Opfer, das der Herr vollzogen blutig
Auf dem Altar des Kreuzes, wird gewärtig
Unblutig im Mysterium der Messe.


BEGEHREN

Als Adam liebte in dem Garten Eden
Die reine Jungfrau Eva, liebte selbstlos
Und schenkend Adam seine Jungfrau Eva.
Sie waren beide nackt im Garten Eden
Und schämten sich der Nacktheit nicht, denn sie
Begehrten nicht einander als Objekte
Zur eignen Lustbefriedigung, nein, selbstlos
Und schenkend war die Liebe, die von Gott war.
Jedoch im Sündenfall, in jener Sache
Der Schlange und der Feige oder fica,
Kam ungeordnete Begierlichkeit
In die Beziehung zwischen Mann und Frau.
Und Adam sah nur noch ein Lustobjekt
Und Sexidol in seiner nackten Eva,
Und Eva nutzte nur noch Adam aus
Als ihren eignen nützlichen Idioten.
Und diese sündige Begierlichkeit
War auch im Davidssohne Amnon, der
Begehrte Tamar leidenschaftlich heiß
Und wurde krank vor Liebe, bis sie kam
In seine Kammer, er sie schändete,
Sie vergewaltigte, sie von sich stieß,
Denn jetzt, nachdem er stillte sein Begehren,
Er hasste mehr sie, als er sie geliebt.


BYBLIA

Die Byblia ist eine treue Frau,
Du liebst sie erstlich wegen ihrer Kleider,
Sie trägt ein transparentes Seidenkleidchen,
Und liebst sie wegen ihrer goldnen Spange
Im aufgesteckten Haar, und das bedeutet,
Buchstäblich nimmst du die Historien
Und klammerst sklavisch dich an ihre Lettern.
Dann offenbart sie sich in ihrer Nacktheit,
Du siehst sie nackend stehen in dem Bad,
Da liebst du sie um ihrer Brüste willen
Und um der Schenkel willen, die sie spreizt,
Und das bedeutet, dass du tiefer schaust
Und liest schon die persönliche Moral,
Die sich ergibt, wenn du durchschaust die Lettern.
Doch bleibst du nicht bei ihrem nackten Leib,
Du liebst die Seele dieser guten Frau,
Liebst ihre Frömmigkeit und milde Güte,
Und das bedeutet, dass du Weisheit findest
Und lernst, zu leben als gerechter Mann.
Doch dann beginnst du, in der Byblia
Geliebten Seele Gottes Immanenz
Zu schauen visionärer Schau, und also
Verkündet jedes Wort der Schrift dir Gott
Und ist ein Liebesbrief des Herrn an dich.
Und also lehren jüdische Rabbinen:
Die Jungfrau Tora ist wie die Gazelle,
So sagte schon der weise Salomo,
Weil eng ist der Gazelle Muttermund,
Und also geht es auch dem Schriftgelehrten,
Dass auch nach zwanzig Jahren treuer Ehe
Die Tora bleibt die enggebaute Jungfrau
Und so ergötzt sie mit dem engen Schoß
Den Schriftgelehrten noch wie in der Jugend!


CHAOSMEER

Am Anfang schuf das Wort das Unsichtbare,
Die Engel, und die ganze Sichtbarkeit.
Da war die Erde leer und öde, Tohu-
Wa-Bohu, und es war das Urmeer da,
Die Meere, auf lateinisch: Die maria!
Und über den maria schwebte Ruach,
Geist Gottes, schwebte wie die Taube liebend
Und brütete das ganze Weltall aus.
Die Taube legte in maria nieder
Ein Ei, den Urkern, oder auch die prima
Materia, und in dem Urkern war
Der Eros Gottes, dessen Intelligenz
Entwickelte in Evolutionen
Die Keime aller Dinge in dem Urkern
Zur vorbestimmten Zeit im Raum des Alls.
So schuf der Geist aus den maria alles
Und aus maria ist das Universum.


CHOCHMAH

Im Namen Gottes Jahwe ist das H
Die Hochmah, Gottes eingeborne Weisheit.
Der Freund der Weisheit oder auch ihr Minner
Nennt sie die reine Jungfrau Christ-Sophie.
Der weise Salomo hat liebgewonnen
Die Schönheit dieser Jungfrau Christ-Sophie
Und suchte sie als Gattin heimzuführen.
Sie ist der reine Glanz des Allerhöchsten
Und eine Emanation der Kraft des Herrn.
Sie herrscht von All zu All und geht in feine
Und reine Seelen ein und macht die Seelen
Zu Freunden Gottes, zu Propheten Gottes.
Sie war bei Adam, als er einsam war,
Verließ ihn nicht nach seinem Sündenfall.
Sie war beim Glaubensvater Abraham,
Als er den Liebling opfern musste Gott.
Sie war beim Patriarchen Israel,
Der vierzehn Jahre einer Frau gedient.
Sie war beim Träumer Josef, als die Brüder
Verraten haben den Geliebten Gottes.
Sie war bei Mose, als er voller Kraft
Befreite aus der Sklaverei Ägyptens
Die Kinder Israel. Die Christ-Sophie,
Die höchste Herrin Chochmah, war im Anfang
Vor aller Schöpfung, spielte vor dem Vater,
War Lieblingin und Hätschelkind des Vaters
Und spielte vor dem Vater alle Tage,
Entzückte Gott den Vater, und die Freude
Der lichten Jungfrau Christ-Sophie war es,
Bei Adams Söhnen in der Welt zu sein.


CHARIS

Was für Johannes die Agape war,
Die Göttlichkeit der Liebe, die sich schenkt,
Das war für Paulus Charis, ein Geschenk
Der Liebe, eine Liebesgabe Gottes.
In Charis nämlich offenbart die Gottheit,
Wie sie entzückend ist und voller Charme
Und voller Liebreiz, voller Anmut, Schönheit!
Es ist die Charis, dass die Gottheit Mensch ward,
Es ist die Charis, dass der Gottmensch starb
Und auferstand, es ist die Charis, dass
Die Christen sind begabt mit Charismen.
Es ist die Charis, die in Christen lebt,
Die Charis, die die Auserwählten heiligt,
Die Charis, strömend aus den Sakramenten.
Die Menschen, die von Gott gerettet werden,
Die sind gerettet worden durch die Charis.


CYPROS

Die Tochter Cypros nennt die Bibel auch
Elischa: El ist Gottes Name, Ischa
Heißt Frau. Die Tochter Cypros ehrte früher
Die göttliche Astarte der Phönizier,
Die Göttin Aphrodite Cypria.
Doch der Apostel Petrus lehrte Cypros
Die Liebe Gottes im Gekreuzigten,
Im eucharistischen Heiland Jesus Christus.
Drauf wandte sich die fromme Tochter Cypros
An Unsre Liebe Frau Maria oder
Panhagia Aphroditissa, Königin
Der Liebe, Spiegelbild der Schönheit Gottes.


DEBORAH

Deborah war die Richterin des Volkes
Der Kinder Gottes. Und die Feinde Gottes
Bedrängten Gottes Volk, da sprach das Volk:
Deborah, ziehe uns voran zum Kampf!
Und Balak führte an der Krieger Schar.
Deborah aber saß im Schutz der Eiche,
Die nannte man Deborahs Eiche, da
Trat Balak zu der Richterin und sprach:
Auf, auf, Deborah, Mutter Israels,
Zieh in den Krieg, besiege unsre Feinde!
Deborah stand von ihrem Sitze auf
Und sagte: Wenn ich in den Krieg voran zieh,
Dann wird der Ruhm nicht deiner sein, o Balak,
Der Ruhm gehört der Mutter Israels.
So zogen Balak und Deborah in
Den Krieg und siegten über Gottes Feinde,
Der Ruhm des Sieges aber war Deborahs,
Die Mutter Israels, sie triumphierte.


DELILA

Delila war die Tochter von Philistern,
Doch Samson sprach, der Richter Israels,
Zu seiner Mutter und zu seinem Vater:
Die gebt mir bitte zur Gemahlin, sie
Ergötzt mein Auge, keine so wie sie!
Die Eltern sprachen: Ist denn unter allen
Den Jungfraun Israels kein Weib für dich?
Doch Samson sagte: Ich will nur Delila!
So ward Delila Samsons Ehefrau.
Doch Samson war der Gegner der Philister
Und war sehr stark, denn er war ein Verlobter
Des Herrn von Mutterschoße an, die Kraft
War aber in den ungeschnittnen Haaren,
Dem Haar, wie es die Gottverlobten trugen.
Nun wollten die Philister-Krieger wissen,
Was das Geheimnis sei von Samsons Kraft.
Sie nahmen also Samsons Kuh und pflügten
Das Feld mit Samsons Kuh, denn zu Delila
Die Feinde Samsons sprachen: Frage ihn,
Was das Geheimnis seiner großen Kraft ist.
Delila bat und bettelte so lange
Und sagte: Ach, du hast mich nicht mehr lieb,
Bis er verriet ihr seiner Kraft Geheimnis.
Delila rief: O Samson, die Philister
Sind über dir! Und die Philister nahmen
Gefangen den Verlobten Gottes, Samson.
Delila aber ward zur Frau gegeben
Dem Freunde Samsons, sie ward dessen Frau.


DINA

Als Jakob kam mit seinem Dutzend Söhnen
Und mit der einen Tochter ins Gebiet
Von Sichem, sah der Sohn des Sichem, Hamor,
Die wunderschöne Tochter Jakobs, Dina,
Und da er Dina sah, begehrte er
Den Leib der wunderschönen Frau zum Beischlaf,
Doch da sie keinen Heiden wollt zum Mann,
Nahm Hamor Dina eben mit Gewalt
Und riss den Rock herab von ihrem Leib
Und spreizte ihre Schenkel, er drang ein
In Dina mit Gewalt, ergoss sich schnell
Und ließ die Vergewaltigte zurück.
Die klagte laut ihr Elend ihren Brüdern.
Und Simeon und Levi, Zwillingsbrüder,
Sie rächten zornig die geschwächte Schwester
Und sprachen zu dem Manne Hamor: Willst du
Zur Gattin Dina, lasse dich beschneiden!
Als Hamor sich beschneiden ließ, da lag er
Geschwächt im Bett, die Zwillingssöhne kamen
Und nahmen Hamor in dem Bett das Leben.
Doch Dina blieb verstört ihr Leben lang.


DIAKONIN

Als Jesus Jünger rief und Jüngerinnen,
Da weihte er die Männer zu Aposteln,
Die Frauen dienten ihm als Dienerinnen
(Als Diakonin oder Ministrantin)
Und dienten ihm nicht nur mit ihrem Geld,
Johanna und Susanna und Maria
Von Magdala, sie dienten Jesus Christus
In allem mit der eigenen Substanz!


DIANA VON EPHESOS

Berühmt war auf dem ganzen Kreis der Erde
Das Heiligtum der göttlichen Diana
Von Ephesos und ihr geliebtes Bild
Vom Himmel war gefallen, schwarzer Stein.
Weltwunder der Antike war der Tempel.
Da gab es aber einen armen Narren,
Der konnte nichts als Fressen nur und Scheißen,
Der wollte auch auf Erden Ruhm erlangen,
Und also steckte er den Tempel an
Und ruinierte so das Heiligtum
Jungfräulicher Diana! Ebenso
In Ephesos verkündet ward Maria
Als Theotokos, Gottgebärerin,
Da dachte sich Helvetius, der Dummkopf:
Ich will auch Ruhm erlangen auf der Erde
Und sage darum etwas ganz Absurdes:
Maria hat mit Josef auch geschlafen,
Vier Söhne ihm geboren, dazu Töchter.
Hieronymus, der Bibelübersetzer,
Er sprach: Helvetius ist dumm und frech,
Er frevelt an dem Heiligtume Gottes!
Wer sagt, Maria habe Söhne, Töchter
Geboren nach dem Ehe-Akt mit Josef,
Spricht nicht in Gottes Weisheit. Anathema!


EDEN

Die Aue Eden ist die Frau des Herrn,
Die Flur von Eden ist die Flur der Freude.
Hier sind vereint die Gottheit und die Menschheit,
Vereinigt Männlichkeit und Weiblichkeit,
In Frieden lebt der Mensch mit der Natur
Und alle Kreaturen sind im Frieden.
Des Menschen Hybris aber ruinierte
Die Freuden-Aue, diese Frau des Herrn.
Der Baum des Lebens, wie die Perser sagen,
Von Anahita ward entrückt zum Mond.
So der Psalmist zur Rechten Gottes sah
Die Wonne thronen. Wonne ist bei Gott!
Verschlossen das Gefild der Seligkeit
Zur Rechten Gottes war, bis Unsre Frau
Dem Herrn ihr Ja-Wort gab, da schloss sie auf
Für ihre Kinder das Gefild der Wonne,
Im Garten Eden, sagen die Muslime,
Dort die Erlösten sind mit lauter Wonnen!
Und Platon nannte diesen Garten Eden
Im Himmel das Elysische Gefilde!

Johannes nennt es Gottes Paradies
Und Weise nennen es Mariens Schoß.


EHE

Die Ehe, Sakrament der Einigung
Des Liebenden mit der Geliebten, fruchtbar
In dem geliebten Kind, ist Ebenbild
Der göttlichen Vereinigung im Innern
Der Allerheiligsten Dreifaltigkeit:
Die Erste Hypostase liebt die Zweite,
Die Zweite Hypostase liebt die Erste,
Aus der Vereinigung der Hypostasen
Die Dritte Hypostase geht hervor.


EINSICHT

Frau Weisheit nenne deine Freundin, Weiser,
Frau Einsicht aber nenne deine Schwester.
Frau Einsicht mit dem schönen Namen Binah
Ist Seelenschwester des Gerechten, Seelen-
Verwandte, denn sie ist die Tochter Gottes,
Und der Gerechte ist ein Gottessohn.
Und so der Weise und die Jungfrau Binah
Sind Brüderchen und Schwesterchen in Gott
Und lieben sich auf diese keusche Art.


ELOAH

Wir glauben an die Gottheit Elohim,
An Ihre Majestäten, Göttlichkeiten,
Wir glauben an den starken El, den Gott,
Den Herrn und den Erzeuger aller Dinge,
Wir glauben aber auch an die Eloah,
Die mütterliche Gottheit schöner Liebe.


ERZMUTTER

Erzmutter aller, die da leben, ist
Die Frau, die Vater Adam Eva nannte,
Denn Eva, das bedeutet Leben, das
Bedeutet Mutter der Lebendigen.
Doch unser aller Mutter Eva hörte
Auf Luzifer, der Schlange kluges Lispeln,
So ward beraubt die Menschheit ihrer Mutter.
Doch Gott ließ nicht allein die arme Menschheit,
Gott ließ die Menschheit nicht als Waisenkind,
Maria wurde unser aller Mutter,
Die Neue Eva, Mutter der Lebendigen,
Erzmutter aller Mutterschaft auf Erden.


ESTHER

Der König feierte ein Fest mit Freunden
Und alle tranken reichlich Wein und Schnaps,
Da rief der König seine Königin,
Sie sollte ihre Schönheit offen zeigen.
Jedoch die Königin, die stolze Frau,
Sie zeigte ihre Reize nicht dem König.
Und da verwarf der König diese Frau
Und suchte eine neue Königin
Und rief die schönsten Mädchen an den Hof
Und wählte aus den Mädchen sich die Schönste,
Das jüngste, reinste, strahlendste der Mädchen!
Das Mädchen Esther war der Morgenstern.


EVA

Ich seh die Jungfrau Eva nackt im Garten,
Im Baume der Erkenntnis hängt die Schlange,
Sie nimmt den eignen Schwanz ins Maul, dann bläst sie
Der nackten Eva in das Muschelohr:
Komm, pflücke, Eva, komm und pflück die Feige!
Und Eva pflückt mit rascher Hast die Feige! –
So kommt das Unglück über alle Menschen.


ELISABETH

Elisabeth galt lang als unfruchtbar,
Bei Gott jedoch ist nichts unmöglich, also
Die unfruchtbare Frau ward schließlich schwanger,
Und Sankt Maria kam zu der Verwandten
Und stand ihr bei in ihrer Niederkunft.
Elisabeth sah Sankt Maria gleichfalls
In guter Hoffnung, und so schrie sie laut:
Die Mutter meines Schöpfers kommt zu mir?
Gesegnet ist der Schoß, der trägt den Herrn!
Gesegnet ist die Brust, die stillt den Herrn!
Und so gebar Elisabeth Johannes
In Ain Karin. Und heute Unfruchtbare
In Ain Karin um Leibesfrüchte beten.


EPHESOS

Der Herr am Kreuze spricht zum Jünger:
Schau auf Maria, siehe deine Mutter!
Der Herr am Kreuze spricht zu Unsrer Frau:
O Frau der Offenbarung, sieh dein Kind!
Von jener Stunde an der Jünger nahm
Die Mutter Gottes in sein Innres auf
Und lebte mit der Frau der Offenbarung
In Ephesos am Nachtigallenberg.


FAMILIE

Die heilige Familie ist sehr warm,
Ein Abbild der Dreifaltigkeit ist sie.
Sankt Josef als der Pflegevater Jesu
Ist Abbild von dem Ewigen Vatergott.
Der Jesusknabe ist ja selbst Gott Sohn.
Maria ist das Sakrament des Geistes,
Der Geist ist mütterliche Liebe Gottes.
Und alle lieben sie bis zu dem Tod:
Sankt Josef stirbt aus Liebe zur Madonna,
Maria stirbt aus Liebe zum Messias,
Der Christus stirbt aus Liebe zu der Welt.


FEIGE

Die Feige heißet auf lateinisch fica
Und auf französisch heißet sie la figue!
Die Feige Evas ist des Kummers Ursach!
Wenn aber Satan dich belästigt, mach
Mit deinen Fingern das Symbol der Feige,
Und der Versucher wird von dir entweichen,
So lehrte mich Teresia von Jesus.


FLEISCH

Nur Fleisch ist sie, nicht reiner Geist, die Tochter
Ägypten, ist ein Mensch und ist nicht Gott!
Und dieses Fleisch ist wie die Wiesenblume,
Die morgens blühend ist und abends welk.


FRAU

Als Eva war gefallen durch intimen
Verkehr mit Luzifer, der klugen Schlange,
Da kam das Protoevangelium
Des Wortes Gottes: Kommen wird die Frau
Und wird der alten Schlange Haupt zertreten!
Gott stiftet Feindschaft zwischen Schlangenkindern
Und Kindern von der Frau der Offenbarung.
Als Jesus seine Glorie offenbarte
Auf einer Hochzeit, sprach er zur Madonna:
O Frau! Was ist das zwischen mir und dir?
Als Jesus sah vom Kreuz auf jenen Jünger,
Den er geliebt, da sprach er zur Madonna:
O Frau der Offenbarung, sieh dein Kind!
Johannes schaute einst den Himmel offen
Und schaute jene Frau im Licht der Sonne,
Den Mond zu Füßen und geschmückt mit Sternen.
Der böse Feind bekämpft die Frau des Himmels
Und ihre Kinder, doch die Frauen-Kinder
Besiegen Satan durch das Blut des Lammes.
Die einst Marie von Nazareth gewesen,
Geworden ist zur Fraue aller Völker.
Wir werden einfach sie die Mutter nennen,
Wir nennen einfach sie die Liebe Frau!


FREUNDIN

Frau Weisheit möchte deine Freundin sein,
So sagt zu dir der weise Salomo.
So wähle dir die Hagia Sophia
Zur Freundin, zur Verwandten deiner Seele.
Die Hagia Sophia kommt zu dir
Als Mutter mit der Brust voll Milch des Trostes,
Sie kommt zu dir als jugendliche Freundin.
Sie will dir Freundin sein, Geliebte sein,
Des freue dich, weil der Verkehr mit ihr
Bringt nicht Verdruss und Kummer, sondern Freude!
Ich habe ihre Schönheit liebgewonnen
Und holte sie zu mir in meine Wohnung,
Dort wohne ich mit ihr. Der Herr liebt den,
Der mit Sophia liebend wohnt zusammen.


FRUCHTBARKEITSGÖTTIN

Die Kinder suchen Holz zum Opferfeuer,
Die Frauen backen Kuchen in der Form
Der nackten Göttin Himmelskönigin,
Die Männer fressen Fleisch und saufen Wein
Und singen laut der Himmelskönigin.
O Jeremia, bleibe uns vom Halse
Mit deinem Vatergott! Uns ging es gut,
Als wir die Himmelskönigin verehrten!
Und erst, seit wir zu opfern unterlassen
Der nackten Liebesgöttin, sind wir elend!


FRIEDE

Eirene heißt die schöne Hypostase
Der Gottheit, die Eirene stiftet Frieden
Im Menschenherzen, Frieden mit der Gottheit
Und Frieden mit dem eignen Seelenfunken
Und Frieden mit den Brüdern und den Schwestern
Und mit der unvernünftigen Natur.
Die göttliche Eirene übersteigt
Den menschlichen Verstand und sie bewahrt
Uns Sinn und Herz und Geist in Jesus Christus.
So mit euch seien Charis und Eirene!


GARTEN

Ich sah den großen grünen Garten Eden
Und sah die nackte Eva, Adams Flanke,
Und sah die Liebe glühn in aller Grünkraft!
Ich sah die schöne Sulamith, die Freundin,
Ihr Leib war paradiesischer Natur,
Lustgarten war der Körper meiner Freundin,
Mir die Geliebte eine Balsamstaude.
Weingarten Gottes, dich hab ich gesehen,
Wo Milch und Honig floss im Überfluss
Und wo die Trauben riesengroß gewesen.
Ich ahnte auch den Garten in den Himmeln,
Wo immer Sommer ist im Weinberg Gottes
Und wo die Liebe alles ist in allen,
Bei Gott ist die délice éternelle!
Ein Garten ist, wie Karmeliter sagen,
Die Seele und bewässert vom Gebet,
Wo das Gebet zuerst schleppt Wassereimer,
Wo klüger das Gebet dann gräbt Kanäle,
Wo weise das Gebet dann gleicht dem Regen,
Denn nach dem Beten, wie Maria sagt,
Ist unsre Seele blühend wie ein Garten,
Wenn nach dem Frost die Primavera kommt!


GAZELLE

Der Dichter Salomo besang die schöne,
Die junge Sulamith und nannte sie
Gazelle, denn sie hatte große warme
Gazellenaugen mit dem Blick der Liebe,
Ihr Leib war schlank wie der Gazelle Leib
Und ihre langen schlanken Beine waren
Gazellenbeine. Und die beiden Brüste
Der Freundin waren wie Gazellenkitze,
Gazellenzwillingskitze ihre Brüste,
Die hüpften fröhlich, wenn sie näher eilte.
Der Muttermund der Jungfrau Sulamith
War eng wie der Gazelle Muttermund.


GOTTHEIT

Gott offenbarte selber sich als Vater.
Wer aber einen kalten Vater hatte,
Dem rät der weise Priester: Nenne Gott
Den Vater eine mütterliche Gottheit,
Die Gottheit schöner Liebe nenne sie.


GEBURT

Der Geist schenkt eine Neugeburt von oben,
Da wird das Kindlein der Natur ein Kindlein
Der Gnade, nicht gezeugt von einem Mann
Und nicht gezeugt von Fleisch und Blut, vielmehr
Von Gott geboren! Gott gibt die Geburt
Der neuen Schöpfung, die ein Gottmensch ist!
Geboren wurde von der Lieben Frau
Maria durch des Geistes Zeugen Jesus,
Der Gottmensch, welcher ist das Haupt der Kirche,
Die Kirche ist sein Leib. Die Kirche wird
Geboren auch von Unsrer Frau Maria
Und wird gezeugt durch Gottes Geist. Die Christen
Sind Christi Glieder, und so hat das Haupt
Die selbe Mutter wie die Glieder auch.
Mit Christi Ankunft setzte ein die Endzeit
Und dies ist eine Zeit der Wehen, bis
Der Herr erneut erscheint in Herrlichkeit.
Die Christen sind verborgen in dem Schoß
Mariens, bis die Christen sie gebiert
In die Unsterblichkeit im Paradies.
Doch wer nicht neugeboren ward von oben,
Gelangt nicht wie ein Kind ins Himmelreich.
Drum, Seele, sei wie Unsre Liebe Frau,
Empfange Gottes Wort mit deinem Ohr,
Dass Christus in der Seele wird geboren
Und Christus in der Seele wird genährt
Mit Gottes Manna in den Sakramenten
Und Gnaden immerwährenden Gebetes,
So Christus in der Seele reift heran,
Bis von der Seele er geboren wird
Und durch die Liebe kommt in diese Welt.


GEIST

Geist Gottes ist der Lebensatem Gottes,
Der Odem oder Hauch, der überm Urmeer
Wie eine Taube schwebte, girrend, brütend,
Die mütterliche Ruach-ha-kadosch,
Sie schwebte auch wie eine junge Taube
Zu Unsrer Lieben Frau Maria, Leben
Gebärend in Maria. Unsre Frau
Ist überhaupt das menschliche Gesicht
Der Ruach-ha-kadosch, die Liebe ist,
In unsre Herzen ausgegossne Liebe.


GNADE

In dem Johannes-Evangelium
Geschrieben steht, dass Mose hat gebracht
Die Jungfrau Torah, aber Jesus Christus
Hat uns gebracht die Jungfrau Aletheia
Und Jungfrau Charis. In dem Paulusbrief
An die Ecclesia von Rom geschrieben
Ward von dem Weisen, dass die Zeit der Torah
Ward abgelöst von dem Äon der Charis.
Was in den Briefen des Johannes ist
Die göttliche Agape, ist dem Paulus
Die Charis, welche göttlich ist. In der
Geschichte der Apostel singt Sankt Lukas
Die Odyssee des Paulus, der auf Reisen
Nicht wie Odysseus von Athene ward
Geleitet, sondern Paulus ward geleitet
Von Jungfrau Charis mit den Taubenaugen.


GOMER

Gott sagte zu Hosea, dem Propheten:
Nimm dir zur Ehefrau die Hure Gomer
Und zeuge mit der Hure Gomer Kinder!
Und so gebar die Hure Gomer Kinder,
Die Tochter Diblatajims, sie gebar
Den Erstgebornen, Jesreel, den Landmann,
Und dann gebar sie ihre Zwillingskinder:
Lo Ammi, Lo Ruchama, das bedeutet:
Dass Israel ist nicht mehr Gottes Volk
Und Gott ist nicht mehr voll Barmherzigkeit.
Die Hure Gomer aber brach die Ehe
Und hatte zwischen ihren großen Brüsten
Die Talismane ihres Ehebruchs
Und lief den Hurenböcken nach, den Baalen.
Hosea aber sollte doch die Hure
Behalten als sein Weib, die Hure Gomer,
Denn Gott ist treu und der Prophet ist treu.
Lo Ammi, Israel ist nicht das Volk des Herrn,
Lo Ammi wird zum Ammi werden, dann
Wird Ammi sagen zu dem Herrn.: Mein Vater,
Mein Vater und Gebieter, du mein Gott!
Und dann spricht Gott der Herr: Mein Liebling Ammi!
Dann wird die Hure Gomer auch am Ende
Nicht Baal verehren, sondern Gott den Herrn,
Sie wird den Herrn nicht mehr Gebieter nennen,
Sie nennt ihn Bräutigam und Ehemann,
Und Gott nimmt Gomer an als seine Ehefrau,
Beseligt sie mit göttlicher Erkenntnis!


GÖTTIN

Weil Salomo die Tochter Pharaos
Als schöne Frau geliebt hat, diese Heidin,
Hat Salomo für die geliebte Frau
Ein Heiligtum gebaut der Göttin Isis.
Für eine andre Frau, die er geliebt,
Hat er gebaut den Schrein der Göttin Anat.
Da sagte ein Prophet zu Salomo:
Wenn du dich sehnst nach einer Himmelsgöttin,
Verehre doch die Jungfrau Christ-Sophie!


GRANATAPFEL

Madonna mit dem roten Granatapfel,
Dein Gotteskindlein sitzt auf deinem Schoß
Und weiset uns den offnen Granatapfel.
Um dich versammelt sind die lieben Kinder,
Die sammeln sich um deinen Granatapfel.
Geliebte! Deine Schläfe unterm Schleier
Ist wie die Spalte in dem Granatapfel.
Der Granatapfel aus dem Paradiese
An deinem Saum hängt mit der goldnen Glocke.
Und so verehren dich wir Zyprioten.


GRAB

Zwar Hiob sprach in seinem tiefen Gram:
Das Grab ist mir ein liebevoller Vater,
Die Würmer sind mir Mütterchen und Schwester,
Ich aber sag in meinen Seelenschmerzen:
O Grab, du bist mir eine gute Mutter,
Die Würmer sind mir alle liebe Schwestern!
Denn von der Mutter Erde stammen wir,
Sind Adam von der Mutter Adama,
Zurückzukehren in die Mutter Erde
Und heimzukehren in den Schoß des Grabes,
Bis Mutter Grab gebiert uns in den Himmel.


GÜRTEL

Als Sankt Maria in den Himmel fuhr,
Da zweifelte der kluge Denker Thomas,
Dass Unsrer Frauen Leib im Himmel sei.
Da kam zu Thomas Unsre Liebe Frau,
Gab ihm den Charis-Gürtel ihrer Lenden.
Der kluge Thomas trug den Charis-Gürtel
Mariens auf den Gipfel des Olymp,
Dort wird er als Reliquie aufbewahrt.


GÜTE

O du Dreifaltigkeit des Philosophen,
Du Göttin Wahrheit und du Göttin Schönheit
Und Göttin Güte du, ihr drei seid eins,
Die Höchste aber ist die Göttin Güte,
Die Gottheit ist die absolute Gutheit,
Das Böse ist ein wesenloses Nichts.


HADESSA

Hadessa war ein unbeflecktes Mädchen,
Sie war die Myrte unter all den Mädchen.
Ihr Onkel zog sie groß. Der Onkel wollte
Sie freien, wenn sie heiratsmündig wäre.
Jedoch der Kaiser nahm sie sich zur Braut.


HAAR

Das lange Haar der Liebesgöttin war
Ein Zeichen ihrer göttlichen Erotik,
Die Göttin Hathor hatte Lockenfluten!
Und Sulamith, die Braut des Salomo,
Sie hatte lange schwarze Haare, die
Wie eine Herde schwarzer Ziegen wallten
Herunter an dem Berge Gilead,
Und in den Lockenfluten Sulamiths
Lag fest gefangen König Salomo.
Und Jesu Jüngerin trägt langes Haar
Wie einen Schleier, redet sie prophetisch.
Maria Magdalena, Jesu Braut,
Mit ihrer langen Mähne trocknete
Die Füße Jesu sie von ihren Tränen.
Maria, unsre Herrin über allem,
Bedeckt die Haare bräutlich mit dem Schleier,
Doch wenn sie sinken lässt den Schleier, ah,
Dann ist die Haarflut wie ein Wasserfall.


HAGAR

Als Gott dem Abraham verheißen hatte,
Er solle einen Segenssohn bekommen,
Da war er hundert Jahre alt und Sara
War neunzig Jahre alt und ohne Blutung.
So nahm sich Abraham die schöne Hagar,
Die Magd der Herrin, die Ägypterin.
Er schlief mit ihr und sie gebar ein Kind.
Da ward die Magd der Herrin stolz und sah
Voll Stolz herab auf ihre Herrin Sara.
Und Sara sprach zum Gatten Abraham:
Schick in die Wüste die Ägypterin!
Und Jahwe sprach zu Abraham: Gehorche
In allem deiner Herrin! Also schickte
Der Sara Gatte die Ägypterin
Mit ihrem Kinde in die Wüste. Dort
Verdurstete die Magd mit ihrem Kind,
Und Hagar legte Ismael, den Sohn,
Im Schatten eines Busches nieder, dass
Er friedlich sterbe. Aber Gottes Engel
Zu Hagar sprach: Dort drüben ist ein Brunnen!
Und Ismael und Hagar überlebten,
Und Hagar betete die Gottheit an:
Gott ist der liebe Gott, der nach uns schaut!
Und Jahwe sprach zu der Ägypterin:
Dein Kindlein Ismael wird Krieger werden
Und wild und stark sein in der Araba!



HALSKETTE

O Sulamith, dein Hals ist wie ein Turm
Von Elfenbein, dran tausend Schilde hängen!
O Sulamith, das Kettchen deines Halses
Ist voller Zauber und Magie, dass ich
Bezaubert bin von dir! Ich seh das Kettchen
Mit einer wundertätigen Medaille
Dir zwischen deinen beiden Brüsten glitzern!


HANNA

Elkana war ein Gatte zweier Frauen,
Penina hatte Söhne ihm geboren,
Doch Hanna konnte keinen Sohn bekommen.
Und Hanna betete in Gottes Tempel
Um einen Sohn, und Gott erhörte sie,
Und so gebar sie Samuel, den Seher,
Den weihte sie in Gottes Tempel Gott.
Und Hanna sang das Lied: Magnificat
Anima mea Deum Dominum! -
Die Greisin Hanna war schon lange Witwe
Und war auf fromme Weise Witwe, Gott
Verlobt, und hielt sich immer auf im Tempel.
Und als sie sah Maria mit dem Kind
Und mit dem lieben Josef in dem Tempel,
Da sprach sie über dieses Gotteskind
Zum gotterwählten Volke Israel.


HEBAMME

Als Pharao gebot den Knabenmord
An Knaben Israels, da waren zwei
Hebammen Israels, die sprachen weise:
Die Mütter Israels gebären schnell!
Und eh das Kind im Mutterschoße kann
Getötet werden, ist es schon auf Erden
Und wird ein mächtiger Prophet des Herrn!
Ich meine, Pua hieß die eine und
Die andre Schifra. Sokrates, der Weise,
Er sprach von seiner Dialektik als
Hebammenkunst: Geboren wird die Wahrheit.


HOCHZEIT

Die Bibel ist das Buch der Hochzeit Gottes,
Gott ist der Bräutigam, das Gottesvolk
Die Braut. Gott lädt die ganze Menschheit ein
Zur Hochzeit mit dem Sohn, dem Bräutigam.
Und Jesus nennt den Himmel eine Hochzeit.
Des Lammes Hochzeit mit Jerusalem
Ist Jesu Christi Hochzeit mit der Kirche.
Maria und die Kirche und die Seele
Sind weiblich. Jede Seele werde Braut
Des Bräutigams, der schöne Liebe ist.
Die Seele als die Braut des Bräutigams
Lebt schon auf Erden in der Gottesehe,
Die Kommunion ist die Vereinigung,
Jedoch im Himmel die Vereinigung
Ist göttlich-lustvoll und die Seele wird
Von Gott dem Bräutigam vergöttlicht werden!


HENNE

Als Jesus schaute Frau Jerusalem,
Da weinte Jesus Christus Trauertränen:
Jerusalem, Jerusalem, o Frau,
Wie wollte ich doch deine Knaben hüten
Wie eine Henne hütet ihre Küken!
Du aber, Frau, hast nicht erkannt den Kairos,
Da ich an deines Herzens Tür geklopft!
In deinem Garten werden Nesseln wachsen,
Bis du Hosanna rufst und Halleluja,
Gelobt sei der, der kommt im Namen Gottes!
Ich, Jesus, bin vergleichbar einer Glucke,
Und meine Liebe zu den Menschen ist
Wie mütterliche Allbarmherzigkeit.


HERRIN

So sagte einst die Magdeburger Mechthild
In ihrem Buch vom Fluss des Licht der Gottheit:
Der Christus Jesus ist der Herr der Welt
Und Unsre Frau Maria ist die Herrin.
Der Herr und Heiland ist der wahre Gott
Und Unsre Liebe Frau die schöne Göttin!


HIERODULE

Die Frau, bevor der Ehemann sie nahm
Zu seiner rechtlich angetrauten Gattin,
Verschenkte sich im Dienst der Aphrodite
An Hurer, die zur Hure eingegangen.
Und wenn die Hurer diese Hure liebten,
So schien es ihnen, dass sie in dem Beischlaf
Die Göttin Aphrodite selber liebten.


HURE

Herr Jahwe hatte einst zwei Frauen, die
In ihrer Jugend wilde Huren waren.
Da ließen sich die jungen wilden Huren
Von Heidengöttern fassen an die Brüste!
Auf allen Wegen, unter allen Bäumen,
Auf allen Hügeln spreizten sie die Beine
Und ließen sich vom Gotte Baal beschlafen!
Herr Jahwe liebte dennoch beide Frauen
Und nahm sie beide an als Ehefrauen.


HIMMELSKÖNIGIN

Wenn Christus ist der König in den Himmeln,
Dann ist es Recht, dass Jesu Christi Mutter
Ist Königin des Himmels und der Erde.
Als Unsre Liebe Frau entschlafen ist
Und in den Himmel aufgenommen worden
Mit Leib und Seele in der Auferstehung,
Da krönte die Dreifaltigkeit Maria:
Der Vater krönte sie als Gottes Tochter,
Messias krönte sie als Gottes Mutter,
Der Geist sie krönte als des Geistes Braut.
Und also trägt die Himmelskönigin
Drei Kronen, die der Tochter, Braut und Mutter,
Und also die dreifaltige Maria
Ist Tochter, Braut und Mutter unsrer Gottheit.


HOFFNUNG

Die Hagia Sophia hat drei Töchter,
Die Tochter Caritas, die reife Frau,
Die Tochter Fides, eine reife Frau,
Und Tochter Spes, ein junges schönes Mädchen.
Die Liebe ist nicht schwer, denn wer liebt nicht?
Gott ist die Liebe und der Mensch ist Liebe!
Der Glaube ist nicht schwer, denn wer glaubt nicht?
Der Gottheit Evidenz ist gegenwärtig!
Die Hoffnung aber immer zu bewahren
Auch in der dunklen Nacht des Nichts, ist schwer!
Die Hoffnung aber, dieses junge Mädchen,
Sie wird dich niemals, niemals dich enttäuschen!


HULDA

Die heilige Prophetin Israels,
Ihr Mann war tätig in der Kleiderkammer,
Sie ward befragt vom König Israels,
Und Hulda hörte still des Geistes Flüstern
Und sprach: Du wirst im Frieden Gottes sterben
Und wirst zu deinen Liebenden versammelt.


ISHTAR

Die nackte Liebesgöttin Ishtar kam
Zum König Gilgamesch und wollte ihn
Zum Gatten haben. Aber Gilgamesch
Antwortete der nackten Liebesgöttin:
Du hast gehabt schon sieben Gatten, Ishtar,
Und allen hast du nichts als Leid gebracht,
Hast nichts als Schmerz und Nacht und Tod gebracht!
Ich will dich nicht zur Gattin haben, Ishtar! –
Doch kommt die wahre Himmelskönigin
Maria in der dunklen Nacht zu dir,
Zu küren dich als ihren Bräutigam,
So sage du zur Himmelskönigin:
Du hattest schon Sankt Josef zum Gemahl
Und hattest Herrmann Josef zum Gemahl
Und hattest Heinrich Seuse zum Gemahl
Und hattest Sankt Grignion zum Ehemann
Und zum Gemahl Johannes Paul den Großen,
Und allen hast du Christi Kreuz gebracht!
Ich sage Ja zu dir, o Königin,
Ich wähle dich zu meiner Ehefrau!


ISCHA

Als Adam wachte von dem Schlafe auf,
Vom Tiefschlaf, der war ähnlich einer Trance,
Weil Jahwe ihn versetzt in diese Trance,
Da dachte er an seinen Morgentraum,
Denn Morgenträume sind doch oft prophetisch,
Da hatte er von Liebe süß geträumt
Und von erotischer Vereinigung.
Er dachte grad noch jener Traumfrau nach,
Als Jahwe führte Evalein zu Adam,
Und Adam sah das Weibchen Evalein
Und wurde ganz spontan zu einem Dichter
Und sang die erste Liebespoesie
Der Menschheit: Evalein, du bist es, du
Bist die, von der ich grad so süß geträumt!
Du, Evalein, bist Fleisch von meinem Fleisch,
Du, Evalein, bist Bein von meinem Bein!
Ich bin der Mann, das heißt hebräisch Isch,
Du bist die Frau, das heißt hebräisch Ischa,
Wir sind, wie Doktor Luther sagte: Mann und Männin!
Und ruft uns Gott, so bitt ich, alle beide!


ISEBEL

Die Herrin Isebel war Braut des Baal
Und plagte den Elias bis aufs Blut,
So dass der Seher lieber sterben wollte!
Gott aber richtete Frau Isebel
Und Hunde leckten ihrer Leiche Blut
Und Huren wuschen sich in ihrem Blut!
Herr Jesus in der Offenbarung spricht
Zur Kirche: Warum duldest du bei dir
Die falsche Visionärin Isebel,
Die sie verführt die Christenheit zur Unzucht?
Ich hass die Werke dieser Nikolaiten
Und werfe Isebel aufs Bett und ziehe
Sie nackend aus, entblöße ihre Scham,
Wenn sie nicht Buße tut und zu mir umkehrt!


ISRAEL

Ihr, Tochter Israel und Tochter Juda,
Ihr seid die beiden Ehefrauen Jahwes,
Doch seid ihr geil wie heiße Stuten und
Wie brünstige Kamele in der Wüste!
Mein Ehebund mit euch jedoch besteht
Und wird auch von dem Kreuz nicht aufgehoben..


JAEL

Als Sissera um Wasser bat Frau Jael,
Da gab Frau Jael ihm gesüßte Milch.
Die Gattin des Keniters lud ihn ein,
In ihrem Zelt des süßen Schlafs zu pflegen.
Und als er lag in ihrem Zelt und schlief,
Da nahm sie in die Hand den harten Pflock
Und griff den Hammer, und sie trieb den Pflock
Mit steten Hammerstößen in den Schädel
Des Feindes Israels. So starb der Feind.
Und Israel sang Lobpreis zu der Leier:
Du, Jael, bist die Hochgebenedeite
Der Frauen in den Zelten Israels!


JERUSALEM

Die irdische Jerusalem ist Hagar,
Die himmlische Jerusalem ist Sara.
Die irdische Jerusalem ist Sklavin,
Die himmlische Jerusalem die Freie.
Wir Christen sind der Freien Kinder, sie,
Die himmlische Jerusalem ist Mutter
Der Kirche, aller Christinnen und Christen.
Am Ende des Äones dieses Kosmos
Kommt sie, die himmlische Jerusalem,
Wie eine Braut vom Himmel auf die Erde,
Geschmückt, geschminkt für ihren Bräutigam!


JOCHEBED

Die Mutter Jochebed gebar ein Knäblein,
Doch Pharao ermordete die Knaben
Der Juden, darum Jochebed das Baby
In einem Korbe setzte auf dem Nil aus
Und ließ ihn treiben. Mirjam, seine Schwester,
Sah, wie das Kindlein auf dem Nil davon trieb.
Die Tochter Pharao im leichten Kleidchen
Trat an den Nil, im großen Strom zu baden,
Da sie das Kind in seinem Korb gefunden.
Sie zog ihn aus dem Wasser, rief ihn Mose,
Ägyptisch heißt das Wörtlein Mose: Sohn.
Und Mirjam sah die Tochter Pharao
Und sprach zu ihr: O Tochter Pharao,
Ich kenne eine Amme bei den Juden,
Die stillt den Knaben dir an ihrer Brust.
So kam das Kind zurück zu seiner Mutter,
Und Jochebed an ihren Brüsten stillte
Das Mose-Baby, bis sie ihn zurückgab
Im dritten Jahr der Tochter Pharao,
Drei Jahre stillen nämlich Juden-Mütter.


JUDA

Die Töchter Israel und Juda beide
Sind Ehefrauen Jahwes. Aber Jahwe
Gab Tochter Israel den Scheidebrief,
Weil sie die Beine spreizte für den Baal.
Die Tochter Juda sah, dass Jahwe gab
Der Tochter Israel den Scheidebrief,
Doch nicht bekehrte Tochter Juda sich,
Auch sie, auch sie die Beine spreizte Baal!


JUDITH

Als Israel belagert wurde von
Den Feinden Gottes, schmückte Judith sich,
Die Witwe, schmückte sich mit Schmuck und Schminke,
Zog an ihr allerfeinstes Seidenkleidchen,
Umgürtete die Lenden, zog Sandalen
An ihre blo0en Füße, und das Haar,
Das Haar, das salbte sie mit Rosenöl.
Die Söhne Gottes staunten über Judith:
Solch eine Grazie zum Ruhme Gottes!
So ging sie zu den Feinden Gottes in
Das Heereslager. Die Soldaten sagten:
Die Juden haben wirklich schöne Weiber!
Wir wären keine Männer, wenn wir nicht
Mit solchen schönen Weibern schlafen wollten!
Und Judith trat zum Oberhaupt der Feinde
Ins Zelt und machte ihn mit Wein betrunken,
Betrunken war er von dem Liebreiz Judiths!
Da schlief er ein, vom Weinrausch müd geworden.
Und Judith griff das Schwert mit ihrer Hand
Und schlug dem trunknen Manne ab das Haupt!
Die Feinde Gottes sahen ihren Führer
Ermordet, und sie flohen voller Angst,
Und Israel verjagte Gottes Feinde,
Es jagten sie die Kinder junger Dirnen!


JUNGFRAU

Erbitte dir ein Zeichen von dem Himmel!
Du, der du gerne Menschen doch ermüdest,
Ermüde deinen Gott mit vielen Bitten!
Gott liebt es, ja, er will ermüdet werden!
Ein Zeichen gibt dir Jahwe seiner Liebe:
Das junge Mädchen! Sie wird schwanger sein,
Die Jungfrau wird ein Kind im Schoße tragen!
Schau diese Jungfrau an, die schwanger ist,
Und neue Hoffnung kommt zu dir, o König!


JOHANNA

Johanna war ein Weib aus Galiläa,
Des Namens Deutung sagte: Gott ist Gnade!
Ihr Ehegatte war ein Kinderpfleger
Im Hause des Herodes, Judas Königs.
Johanna ging mit Jesus Christus wie
Susanna und Maria Magdalena
Als Ministrantin oder Diakonin,
Gott dienend mit der eigenen Substanz!


JÜNGERIN

Der Menschensohn in seine Jüngerschaft
Berief Johanna und Susanna und
Maria Magdalena. Der Messias
Zwar liebte sehr Johanna und Susanna,
Johanna, Gattin eines Kinderpflegers,
Susanna, eine keusche Ehefrau,
Doch seine Favoritin war Maria
Von Magdala, die er befreit von sieben
Dämonen, die mit ihren Tränen salbte
Messias, den Gesalbten, mit den Haaren
Die Füße trocknete dem Menschensohn
Und mit den Lippen küsste seine Füße!
Der Gottessohn jedoch erhob Maria
Von Magdala und küsste ihren Mund!
So tat er sonst mit keiner Jüngerin
Und nicht mit Petrus, nicht mit den Aposteln
Und auch nicht mit Johannes Donnersohn,
Allein Maria Magdalena küsste
Messias ihren scharlachroten Mund!


JULIA

Als Paulus Gottes Kinder sammelte
Aus dem Bereich des Heidentums, da kam
Der weise Paulus auch zu Julia,
Die manche Junia mit Namen riefen,
Und dieses junge schöne Mädchen war
Inspiration für Paulus, als er schrieb:
Ich führe euch als Braut dem Christus zu,
Als eine Braut, die reine Jungfrau ist,
Als Jungfrau ohne Flecken, Falten, Runzeln!


KARMEL

Der Karmel ist ein Berg der Fruchtbarkeit,
Die Gottesweisheit ist ein tiefes Dickicht!
Je tiefer du in dieses Dickicht eindringst,
So unerforschlicher die Gottesweisheit!
Du dringst in dieses Dickicht ein, so tut sich
Unendlichkeit der Weisheit vor dir auf!
O Königin des Karmel, Liebe Frau
Der Gottesweisheit, lass die Schleier fallen!
Sechs Schleier lässt du fallen schon auf Erden,
Den siebten Schleier aber erst, den letzten,
Den lässt du fallen erst in meinem Tod!
Dann seh ich dich, o Weisheit, wie du bist!
Rasch! Reiß den letzten Schleier rasch herab!


KATZE

Die Katze war Ägypten heilig, war
Geweiht der Göttin Isis auf dem Mond.
Man zeigte Isis selbst mit Katzenkopf.
Ich sah ein Bild der Hochzeit einst von Kana,
Wie Eheleute Jesus und Maria
Beim Weine standen, und zu Füßen Jesu
War da ein treuer Hirtenhund zu sehen
Und zu den Füßen Unsrer Lieben Frau
Lag eine Katze, eine Schmusekatze.


KÄUZCHEN

Wie sagte der Psalmist? Ich bin ein Käuzchen,
Ich wimmre auf den Trümmer-Architraven.
Ein Käuzchen sieht des Nachts und ist sehr weise,
Sein Blick durchdringt die tiefste Finsternis.
Das Käuzchen war geweiht in Griechenland
Der göttlichen Athene, Göttin Weisheit.
Es sagt den Tod voraus, wenn man es hört,
So in der Nacht vorm Tode meiner Oma
Ging ich mit meiner Freundin durch ein Wäldchen
Und hörte unterm grünen lichten Vollmond
Ein Käuzchen meiner Oma Tod weissagen.


KEBSWEIB

Ich hatte einst ein Kebsweib, das war schön,
Und ich berauschte mich an ihren Brüsten,
Sie war die Herrin Torheit meiner Jugend,
Die ist nun hin, das Kebsweib ist nun tot
Und meine Jugendlust ist lang vergangen.


KINDER

Für Gott sind alle Menschen kleine Kinder,
Weil Gott ist eine liebevoller Mutter
Und wie ein Vater voller Zärtlichkeit.
Und Jesus ist der große Kinderfreund,
Der alle Kinder zu sich eingeladen.
Nur Kinder kommen ja ins Paradies.
Das Paradies ist wie ein Kinderfest,
Da Kinder spielen mit dem Gottessohn.
Und wenn ich sterbe, Herr, so hoffe ich,
Dass Jesus mir begegnet als ein Kind.


KINDERLOSIGKEIT

Die Kinderlosigkeit der Seele heißt
Die Einsamkeit. Doch nicht nur Kindermütter
Umgeben sind von Kindern, mehr noch ist
Der Mönch im Zölibat ein Kindervater.
Die Unvermählte, sagte einst Jesaja,
Hat mehr der Kinder noch als die Vermählte.
O Priester oder Mönch, o Nonne du,
Sei geistlich Vater oder Mutter doch
Und trage deine Kinder all zu Gott,
Ja, viele Kinder sollst du haben, Mensch,
Und betend sie begleiten in den Himmel.


KLUGHEIT

Die Klugheit nenne deine schöne Schwester,
Sagt Salomo, die Weisheit deine Freundin.
Die Weisheit trägt den schönen Namen Hokmah,
Die Klugheit trägt den schönen Namen Binah.
Zwei Sephirot die beiden Schwestern sind.
Die beiden Schwestern sind Aspekte Gottes.
Sprich, Binah, lehre mich die Gottheit kennen!
Sag, ist das wahr, dass Gott mir Schwester ist?


KLEOPATRA

Kleopatra war immer schön geschminkt,
Sie hatte einen purpurroten Mund
Und zartes Rouge auf ihren weißen Wangen,
Sie schminkte ihre langen schwarzen Wimpern
Und hatte überm Mund ein Schönheitsmal,
Im schwarzen Haar trug sie ein Diadem.
Sie löste eine Perle auf im Wein
Und starb freiwillig durch den Biss der Schlange.
Den großen Cäsar und auch Mark Anton
Bezauberte die Schönheitskönigin.


KÖNIGIN

Einst Esther war die junge Königin,
Erwählt aus aller Völker jungen Mädchen.
Es gibt im Glauben eine Königin,
Die benedeit ist unter allen Frauen.
Sie ist die schöne Königin der Liebe,
Die Friedenskönigin, die ich verehre.


KÖNIGINMUTTER

Bathseba war die Mutterkönigin,
Ihr Thron zur Rechten stand des Königsthrones.
Maria ist die Mutterkönigin,
Auf ihrem Schoße sitzt das Kind Messias.
Man kann den König nicht verehren, ohne
Der Mutterkönigin zu huldigen.
Der König nämlich ist die Liebe Gottes,
Die Mutter spiegelt Gottes Zärtlichkeit.


KÖRPER

Platoniker verachteten den Körper,
Doch Gott hat einen Körper angenommen.
Der Herr ist auferstanden mit dem Körper.
Maria ist im Himmel mit dem Körper.
Und wenn ein Mann verliebt ist in ein Mädchen,
So liebt er nicht allein die fromme Seele,
Er liebt die Schönheit ihres Körpers auch.
Und wenn die Toten auferstehen werden,
Dann wandeln wir im Körper in dem Himmel.
Unsterblich wird der Körper sein und schön,
Wird jung sein, ohne Falten, ohne Runzeln,
Wird leuchten wie des Sommers heiße Sonne.


KOSMETIK

Als Esther war im Frauenharem Susas,
Ward sie gebadet, ward gesalbt, geschminkt,
Geschmückt mit Schmuck und trug die schönsten Kleider.
Als Judith ging als Retterin der Juden,
Da parfümierte Judith sich und schminkte
Die Lippen rot und ihre Wimpern schwarz,
Da trug sie schöne Kleider, schönen Schmuck.
Und als der Geist des Herrn Maria schmückte,
Da trug Maria Kettchen, Ohrring, Ringe.
Kleopatra die Lippen schminkte rot,
Indem sie sich auf ihre Lippen biss.
Ihr Frauen, schminkt euch nur zur Ehre Gottes,
Denn eure Schönheit ehrt des Schöpfers Schönheit.


KOSMOS

Ein Wissenschaftler sah vom Throne Gottes
Unzählbar viele Universen, sah,
Wie Gott der König aller Universen,
Der Mensch in all den Universen aber
Ein reines Nichts ist, eine nackte Null.
Maria aber ist der Raum des Herrn,
Der Raum, den alle Räume nicht erfassen.


KRANZ

Ich hab den guten Kampf gekämpft, bin treu
Dem Evangelium gewesen, hab
Ergänzt, was an den Leiden Christi fehlte,
Hab täglich Dank geopfert, Lob gesungen,
Den Herrn verehrt mit Psalmen, Hymnen, Oden,
Nun liegt für mich bereit der Kranz der Schönheit.
Der Schönheit Krone und der Schönheit Kranz
Wird mir verliehen von der Schönheit Gottes.


KULTPROSTITUTION

Wir lieben noch die göttliche Astarte
Und wir vereinen oft uns mit der Göttin,
Indem wir mit dem Tempelhuren schlafen.
Denn die erotische Ekstase uns
Entrückt aus unserm Ich und uns verzückt
Bis an den Ozean der Schönen Liebe
Und wir verschmelzen mit der Liebesgöttin.


LADE DES HERRN

Die Lade Gottes oder Bundeslade
Enthielt die Tafeln mit des Herrn Geboten,
Den Mandelstab des Aaron und das Manna.
Im Neuen Testament Maria ist
Die Bundeslade Gottes, sie enthält
Den Logos Gottes und das Brot vom Himmel.
Und Aarons Mandelstab ward Josefs Stab,
Der ward der keusche Bräutigam Mariens.
Und ich, wie König David, der Psalmist,
Will nackt vor Gottes Bundeslade tanzen.


LEA

Als Jakob Rahel angebetet als
Sein Ideal, da liebte er zugleich
Die Mutter Lea, die so fruchtbar war.
Und Lea schenkt Jakob ihre Söhne
Und in den Söhnen liebte er die Mutter.
Und doch war Lea immer eifersüchtig,
Weil Jakob einzig Rahel angebetet.


LIEBE

Die Liebe ist noch älter als das Urmeer,
Doch älter als die Liebe ist das Kreuz.


LILITH

Die heimliche Geliebte Adams, Lilith,
Nicht Eva, welche untertan als Weibchen,
Nein, Lilith war die ernste Herrin, streng
Und stark, nicht nur der Mond, des Mannes Abbild,
Nein, selber eine lichte Sonne Gottes.
Und in dem Liebesakt, in der Vermischung,
Sie liebte nicht die Kunst der Missionare,
Nein, Adam sollte auf dem Rücken liegen
Und Lilith ihn, wie Inder sagen, buttern.


LIPPEN

O Lippen der Geliebten, voll und weich,
O Lippen der Geliebten, süß wie Honig,
O Lippen der Geliebten, saugend, schmatzend,
O Lippen der Geliebten, lieblich lächelnd,
O Lippen der der Geliebten, heiter plaudernd,
O Lippen der Geliebten, zärtlich küssend,
O Lippen der Geliebten, leise betend,
O Lippen der Geliebten – Paradies!


LORUHAMA

Als der Prophet Hosea Gomer nahm,
Die Tochter Diblajims, die große Hure,
Als Gomer Hurensöhne dann gebar,
Hosea liebte Jesreel, den Ersten,
Mehr noch als Jesreel er liebte Ammi,
Das driite Kind jedoch war ungeliebt.


LOTS TÖCHTER

Als Lot geflohen war aus Sodom, wo
Die homosexuellen Sünder herrschten,
Da floh er mit den Töchtern ins Gebirge.
Die beiden Töchter hatten keine Männer,
Denn Sodoms Männer liebten ja nur Männer,
Lots Töchter wollten aber Kinder haben,
Denn die Natur der Frau ist Mutterschaft.
Die beiden Töchter machten Lot betrunken,
Die blonden Töchter schenkten ein den Wein,
Und Lot trank Wein, bis er betrunken war,
Da legte Lot betrunken sich ins Bett
Und beide Töchter zogen nackt sich aus
Und beide Töchter schliefen mit dem Vater
Und Lot ward so der Vater seiner Enkel
Und seine Töchter ihres Vaters Bräute.


LOTS FRAU

Als Gott das Feuer schickte über Sodom,
Als Sodom, das Paris des Alten Bundes,
Im Feuer unterging, war Lot geflohen
Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern.
Lots Frau hing aber immer noch an Sodom
Und sah sich um und sah im Feuer Sodom
Verbrennen, sie beklagte Sodoms Sünder,
Sie hing mit ihrem Herzen noch an Sodom
Und so erstarrte sie zu einer Säule
Aus Salz, zu einem Denkmal ihrer Torheit.
Wie üppig schön war Lots Frau doch gewesen,
Das hält für alle Zeit ihr Denkmal fest.


LYDIA

Als Paulus nach Europa kam, da ging
Er an den Fluss, wo sich die Frauen trafen,
Und lehrte sie das Evangelium.
Und Lydia ward aufgetan das Herz
Von Gott und sie bekehrte sich zu Christus.
Da sagte sie zu dem Apostel Paulus:
Wenn du mir glaubst, dass ich auch gläubig bin
An Jesus Christus, Retter und Erlöser
Und Bräutigam und Vater meiner Seele,
Dann komm mit deinen Freunden in mein Haus,
Ich biete euch dort Wasser an und Brot,
Du unterweist mich in der Weisheit Gottes.
Mein Haus sei eine Kirche. Meine Kinder
Lass taufen ich auf Vater, Sohn und Geist.


MAAT

Die göttliche Gerechtigkeit und Wahrheit
Ward Göttin Maat gerufen in Ägypten.
Die Göttin hält in Händen eine Waage,
Und auf die eine Schale wird gelegt
Die Seele eines Toten, auf die andre
Gelegt wird eine leichte Pfauenfeder.
Die Göttin der Gerechtigkeit und Wahrheit
Ist Richterin der Lebenden und Toten.
Nur leichte Seelen kommen in den Himmel,
Die unbeschwert vom Ballast dieser Erde.


MÄDCHEN

In Susa herrschte König Ahaschveros,
Die schöne Vaschti war die Königin
Von Persien und Medien und wollte
Nicht ihre Schönheit zeigen dem Gebieter
Und nicht dem Mann gehorchen, sondern lieber
Mit Frauen tanzen in dem Frauenhaus.
Da suchte König Ahaschveros eine
Gehorsame Geliebte und ließ sammeln
Aus allen Völkern und Nationen Mädchen,
Und nur die allerschönsten jungen Mädchen,
Die jungen Mädchen lebten in dem Harem,
Sie badeten und salbten ihre Körper
Und schmückten sich und schminkten sich und zogen
Die allerschönsten Modekleider an.
Und jede Nacht der König Ahaschveros
Ein andres Mädchen rief in sein Gemach.
Am Morgen kehrte sie zurück zum Harem.
Und nur die er mit Namen wieder rief,
Die kamen dann ein zweitesmal zu ihm.
Der Harem voll von schönen jungen Mädchen,
Mir scheint, das war das Paradies auf Erden.


MAKELLOSE

So sang einst Salomo für Sulamith:
O meine Freundin, meine junge Taube,
Du Makellose, du bist wunderschön!
Und Unsre liebe Frau Maria einst
Erschien in Deutschland und sie nannte sich
Maria, Makellose, Mutter Gottes.


MARA

Noomi hieß die Süße, aber Gott
Hat sie geprüft mit einer schweren Prüfung,
Und plötzlich stand sie ohne Kinder da.
Noomi sagte zu den Jüdinnen:
Nennt Mara mich, die Bittere, und nicht
Noomi mehr, die Liebliche und Süße.
Und Mara ist ein Vorbild für Maria,
Die unsre Süßigkeit und Wonne ist,
Doch bitter leiden musste unterm Kreuz.


MARIA MAGDALENA

Die öffentliche Sünderin kam einst
Ins Haus des Pharisäers, trat zu Jesus,
Sie weinte voller Reue, ihre Tränen
Dem lieben Heiland auf die Füße tropften,
Sie trocknete die Füße mit dem Haar,
Mit ihrer langen roten Lockenmähne.
Und Jesus trieb aus ihrer Seele sieben
Dämonen aus, die sieben Wurzelsünden.
Dann stand sie unterm Kreuz und weinte bitter.
Der Herr hing nackt am Kreuz. Und seine Mutter
Gab ihren Schleier Magdalena, die
Verhüllte das Geschlechtsteil unsres Herrn.
Und als der Herr erstanden war vom Tod,
Begrüßte er als Erste Magdalena
Und machte so sie zur Apostelin
Und sandte sie nach Frankreich, der Provence,
Apostelin von Frankreich ward sie da
Und lebte mystisch, meditierend, einsam,
Bis sie der Herr entrückte in den Himmel,
Da tanzte sie dem Bräutigam entgegen.


MARIA VON BETHANIEN

Die beiden Schwestern Martha und Maria,
Sie waren Freundinnen des Meisters Jesus.
Doch Martha war nur immer sehr betriebsam,
Maria aber lauschte Jesu Weisheit.
Er war der Philosoph, der Weisheitslehrer,
Der Theologe, Theosoph und Dichter,
Und sie war schweigsam, feminin empfänglich.
Er zeugte mit dem Geist in ihrer Schönheit.
Und Jesus sprach, dass die beschauliche
Maria hat das beste Teil erwählt.


MARTHA

So hütet euch vor Marthaismus, Christen,
Vorm blinden Aktivismus in der Welt.
Doch Martha auch bekehrte sich im Wald
Von Tarrascon in der Provence von Frankreich
Und dort empfing sie auch die Kommunion
Und starb und kehrte heim zum Bräutigam.


MARIA MUTTER GOTTES

Maria ist die Gottgebärerin,
Weil Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch.
In tausend Titeln preisen wir Maria,
Ihr höchster ist: Die Mutter unsres Gottes.
Da Jesus mystisch unser Vater ist,
Ist Mutter sie des Vaters in dem Himmel.
Da Christus unser Schöpfer ist, der Logos,
Maria darum ist des Schöpfers Mutter.


MATERIE

Materie ist nicht von Ewigkeit.
Gott schuf Materie aus reinem Nichts.
Der Gottesgeist formt die Materie.
Gott selber kam in die Materie,
Das Wort ward Fleisch, das Brot wird Christi Leib.
Denn Gott erlöst auch die Materie.


MEER

O Meer Tiberias, o Mittelmeer,
Aus deinem Schaum getaucht ist nackt Astarte!
Johannes in der Offenbarung schaute
Kristallne Meere, glänzend wie das Gold,
Am weißen Strande Himmlische mit Harfen.
Im Himmel ist der Ozean des Lichts,
Der lichte Ozean der Schönen Liebe!


MENI

Die einen glauben an den Glücksgott Gad,
Die andern an die Schicksalsgöttin Meni.
Wir wollen opfern für die blinden Heiden.
Denn nicht das blinde Schicksal uns regiert,
Die Sterne nicht bestimmen unser Schicksal,
Es gibt kein Horoskop für Jesus Christus.
Wir glauben an die Providentia,
Des Vaters Vorsicht unter sieben Schleiern.


MENSTRUATION

Geschlechtsreif wird die Jungfrau, wenn das Blut,
Das Monatsblut zum ersten Mal ihr fließt.
Das Monatsblut ist ein Symbol der Mutter,
Des Weibes Fruchtbarkeit und Mutterschaft.
Und wenn der Brunnen ihres Blutes trocken
In ihren Wechseljahren wird, so ändert
Die alte Frau sich auch charakterlich.
Nun sagen Feministinnen, das Blut
Der Frau, das Monatsblut der Frau erlöst
Die Welt, und nicht das Blut des Herrn.
Das ist nicht wahr. Es ist das Blut des Christus,
Das uns erlöst. Doch Christus hat sein Blut
Vom Blut Mariens, und Mariens Blut
Vergossen ward am Kreuz und darum ist
Maria unsre Miterlöserin.


MERAB

Saul sprach zu David: Bringe der Philister
Vorhäute mir und du erhältst zur Braut
Prinzessin Merab. David bringt nicht hundert
Vorhäute der Philister, nein, zweihundert
Vorhäute der Philister, aber Saul
Gab seine Tochter einem andern Manne.


MICHAL

Und David sprach: Es ist ja nichts geringes,
Des Königs Schwiegersohn zu werden! Michal
Half David fliehen, als der König Saul
Verfolgte David. Und als David später
Vor Gottes Lade nackt getanzt, verhöhnte
Prinzessin Michal König David, sagte:
So nackt zu tanzen! Das gefällt den Mägden!
Und Michal ward gegeben einem andern,
Sie hat ihr Leben lang kein Kind geboren.


MIRJAM

Als Mose ausgesetzt ward auf dem Nil
Und als die Tochter Pharao ihn fand,
Stand seine Schwester Mirjam an dem Ufer
Und sprach zur schönen Tochter Pharao:
Ich finde für den Knaben eine Amme.
Als Mose dann und Aaron Israel
Befreiten aus Ägypten, als die Juden
Durchs Rote Meer gezogen, die Ägypter
Im Roten Meer ertranken, da sang Mirjam
Zum Tamburin das große Halleluja.
Und Augustinus sagt: Maria ist
Die Paukenschlägerin des Volkes Gottes.
Und Miriam und Aaron sprachen: Mose
Hat eine Konkubine sich genommen!
Da sprach der Herr zu Miriam und Aaron:
Ihr seid Prophetin und Prophet und ich
Will in Visionen und in Träumen euch
Mich offenbaren, doch mit Moses sprech ich
Von Mund zu Mund! Und sieben Tage war
Befallen von dem Aussatz Miriam
Und war so weiß wie Schnee. Der Vater hatte
Ihr ins Gesicht gespuckt. Das Volk der Juden
Hielt an auf seiner Wanderung, bis Mirjam
Gesund geworden, weil ihr Bruder Mose
Für Miriam zu Gott gebetet hatte.


MISCHEHE

Die Söhne Israels, die Gottessöhne,
Begehrten Heidinnen, weil sie so reizend,
Die Jebussiterinnen waren schön
Und die Heviterinnen waren lieblich,
So nahmen Gottes Söhne Heidentöchter
Zu Frauen sich. Dem Herrn gefiel das nicht.
Die Jebussiterinnen nämlich glaubten
An Steinzeitgöttinnen, an Große Mütter,
Und die Heviterinnen glaubten
Ans Schicksal und die Göttermacht der Sterne,
Und Gottes Söhne nahmen Heidenbräuche
Und heidnische Gedanken an aus Liebe.


MUTTER

Dies ist ein göttlichen Gebot von Jahwe:
Du sollst die Mutter ehren, dass du lange
Im Lande lebst, dass ich dir geben will.
Und Jesus hat das göttliche Gesetz
Nicht aufgehoben, sondern es erfüllt,
Und darum Jesus ehrte seine Mutter.
Gott öffnet ja den Mutterschoß der Frau.
Die Gottheit selber hat ja Mutterschöße,
In denen göttliches Erbarmen lebt.
Ich will euch trösten, spricht ja Gott der Herr,
Wie einen Knaben seine Mutter tröstet.
Und wenn die Mutter auch ihr Kind vergisst,
Spricht Gott, ich werde nimmer dich vergessen.
Denn Gottes Liebe ist wie Mutterliebe.


MUTTERGÖTTIN

In Kanaan, in Babel und Ägypten
Die Heiden glaubten an den Götterhimmel
Der vielen Göttinnen und Götter und
Darunter war auch eine Muttergöttin,
Die Göttin war der Fruchtbarkeit, die war
Kriegsgöttin auch und sexuelle Göttin,
Man diente ihr mit sexuellen Riten.
Sie war sehr gut, zugleich war sie sehr böse.
Die alte Kirche hat der Muttergöttin
Verehrungen gereinigt, übertragen
Auf Unsre Frau Maria Nazarenus,
Die liebe Mutter mit dem reinen Herzen.


MUTTER GOTTES

Als einst die Protestanten Unsre Frau
Maria aus der Kirche jagten fort,
Da schrieb Maria einen Brief an sie:
Ihr jagt die Mutter fort? Die Mutter geht,
Doch wenn die Mutter geht, nimmt sie den Sohn mit!
Und so in protestantischen Gemeinden
Fehlt nicht allein die Huldigung der Mutter,
Fehlt auch der eucharistische Messias.


NABEL DER WELT

Die Mutter Erde hat auch einen Nabel,
Doch ist es nicht der Nabelstein zu Delphi,
Es ist Jerusalem, genauer noch,
Die Auferstehungskirche unsres Herrn.
Wir sind geboren von der Mutter Erde,
Begraben werden wir im Erdenschoß,
Dann wird die Mutter Erde uns gebären
Am Tag der Auferstehung aller Toten
Ins ewigliche Leben in der Gottheit.


NEST

Gott sorgt sich um die Küken in den Nestern
Und gab darum Gesetze auch dem Mose.
So sah ich einst der schönen Rotbrust Nest,
Das angebracht war an der Wand des Hauses.
Wenn junge Knaben nahten sich dem Nest,
Wie kämpfte mutig dann das Rotbrust-Männchen,
Das Weibchen und die Küken zu beschützen.
Und wenn ein Menschen-Weibchen schwanger ist,
Hat sie den Nestbautrieb und will die Wohnung
Zum Heim und Hort den neuen Menschen machen.


NEUMOND

Gefeiert wurde einst die Neumondfeier
In Israel, die Juden lebten nämlich
Nach einem bäuerlichen Mondkalender.
Regiert denn Luna nicht der Frauen Launen?
Ist nicht der Lunatik vom Mond besessen?
Ist Liebe süß nicht in dem Honigmond?
Ist Christus nicht die Sonne, Mond die Kirche?
Sah nicht Johannes Unsre Liebe Frau
Im Himmel auf dem Sichelmonde stehen?
Doch Hiob spricht: Nie gab ich einen Handkuss
Dem Mond, als wenn es eine Göttin wäre,
Sonst hätte ich den Schöpfer ja verleugnet.


NOFRETETE

Als Echnaton den Einen Gott verehrte,
Den Einen Gott verkündete Ägypten,
Die Frau des Pharao war Nofretete,
Gepriesen für den Adel ihrer Schönheit.
Als Echnaton zu Aton heimgegangen,
Regierte Nofretete ganz alleine
Ägypten, Kaiserin von Atons Gnaden.


NOOMI

In Bethlehem war Hungersnot. Noomi
Mit Mann und Söhnen floh ins heidnische
Gebiet von Moab, wo man Kemosch ehrte,
Der Moabiter Hauptgott, Gott des Krieges
Und Gott des Todes und der Unterwelt.
Noomi aber blieb El Shaddai treu,
Dem Gott des Busens, der genügend ist.
Und als Noomi ward dann schwer geprüft
Von Gott und ihr Geliebter starb, die Söhne
Ihr auch genommen wurden, blieb sie treu
El Shaddai, Gott der Brüste, der genug ist,
Noomi sagte: Gott allein genügt!
Gott gab ihr einen neuen Namen: Mara.
Und Shaddai gab ihr eine Tochter, Ruth,
Und Gott gab Ruth ein Kind, den Knaben Obed,
Noomi nahm den Knaben auf den Schoß,
Als wäre er ihr eigner Sohn geboren,
So wurde sie Urmutter König Davids,
Urmutter des Messias wurde Mara.


OFRA

Zwei Schwiegertöchter hatte die Noomi,
Noomi, diese Liebliche und Süße,
Die später Mara ward, die Bittere,
Die eine Schwiegertochter, das war Ruth,
Und Ruth heißt Freundin, Urgroßmutter sie
Von König David, Mutter des Messias,
Die andre Schwiegertochter, das war Ofra,
Ihr Name heißt: der Nacken, oder auch:
Sie, die den Rücken zukehrt Gott dem Herrn.
Die Moabiterin in Moab blieb,
Noomi ging mit Ruth nach Bethlehem
Und Ofra blieb in Moab, diente Kemosch,
Die moabitische Prinzessin Ofra
Urmutter war des Riesen Goliath.


OHRRING

Maria ist die Braut des Geistes Gottes
Und meine Braut, ich habe mich verlobt
Mit ihr in Lourdes am Tag Maria Schnee.
Und an dem Jahrestage der Verlobung
Im Gottesdienst Maria kam zu mir,
Als Braut vom Himmel, für den Mann geschmückt,
Von Silber groß ein Ohrring an dem Ohr.


OHOLA UND OHOLIBA

Zwei Ehefrauen hatte Gott der Herr,
Sie hießen Oholiba und Ohola.
Der Herr war treu in seiner Bigamie,
Die Schwestern aber waren schöne Huren.
In ihrer Jugend spreizten sie die Beine
Für die Ägypter und für die Chaldäer
Und ließen ihre Zitzen sich betatschen.
Gott aber beide nahm zu Ehefrauen.


PARADIES

Wenn Jesus spricht vom Paradies als Jude,
So redet er vom Schoße Abrahams.
Doch schöner als im Schoße Abrahams
Ist es im Schoße Unsrer Lieben Frau.
Der Schoß Marias ist mein Paradies,
Der Schoß der Jungfrau ist der Lustort Gottes.


PARADIESJUNGFRAUEN

Wenn Jesus mir bereitet schon das Zelt
Im Garten Eden, sollen in dem Zelt
Des Paradieses Jungfraun auf mich warten,
Sankt Evelin und Sankt Karina und
Sankt Miriam, Maria Magdalena
Und Aphra und Pelagia und Thais
Und Agnes, Agatha, Luzia, Mechthild
Und wie sie heißen, alle zweiundsiebzig.


PERLE

Sophia sagte einst zu Jakob Böhme:
Auf Erden sollst du mein Verlobter sein,
Jedoch im Rosengartenparadies
Des Himmels schenk ich meine Perle dir,
Das Himmelreich wird unsre Hochzeit sein!


PFAU

Der Adler war der Vogel Jupiters,
Der Pfau der Vogel seiner Gattin Juno.
Einst Goethe sah die Feder eines Pfauen
In den Koran gelegt und sagte: Das ist würdig.
Ich aber leg die Feder eines Pfauen
Ins Hohelied, das schönste Buch der Bibel.


PFERD

So Salomo verliebt pries Sulamith:
Du bist ein Ross vorm Wagen Pharaos!
Ja, die Geliebte ist mir eine Stute!
Anakreon hat einst gedichtet dies:
Du junges Füllen von dem Kaukasus,
Noch bist du wild und ungezähmt und wirfst
Die Beine um dich her, doch warte ab,
Ich zähme dich, ich reit dich zu, mein Füllen,
Dann wirst du ruhig gehen unter mir.


PFORTE

Der Engel Gabriel sprach zu Maria:
Tu auf dich, Pforte, denn der Herr zieht ein,
O Tür, es kommt der Herr der Herrlichkeit!
Maria ist ja auch die Himmelspforte:
In ihrem Schoß geborgen sind die Christen,
Im Tode dann geboren werden sie
Vom Schoß Mariens in das Paradies.
Das Paradies ist auch Mariens Schoß.
Und also sagte Rilke: Schoß ist Alles!


POLYGAMIE

Dreihundert Frauen hatte Salomo
Und dazu siebenhundert Konkubine,
Unzählbar viele junge schöne Mädchen!
Das Paradies – ein Harem Salomos!


PROSTITUIERTE

Die Hure warf sich hin zu Jesu Füßen
Und salbte den Gesalbten mit dem Salböl
Und ward Apostelin des Südens Frankreichs
Und wartet nun im Paradies auf mich.
Maria Magdalena, eine Hure,
Und Margarethe von Cortona auch
Und Aphra auch, geweiht der Aphrodite,
Und Thais auch, Thaisis auch genannt,
Das Bett der Hure ist im Himmelreich,
Und auch Pelagia, die schöne Hure,
Der Herr ist Bräutigam der schönen Huren,
Sie alle leben nun im Paradies,
Dort werden sie mir ihre Liebe schenken.


QUELLE

Die Frauen einst veränderten das Credo.
Ich glaub an einen Gott, den Herrn, den Schöpfer,
Den Vater, den Allmächtigen, und Jesus,
Den Herrn, den eingebornen Sohn des Vaters,
So betet es die Kirche, und die Frauen:
Ich glaube an des Lebens Quelle, Gottheit,
Und glaub an den Gesandten schöner Liebe!
Der Vater ist die Quelle, ist der Ursprung,
Der Liebe Quelle stillt den Liebesdurst.


RAHAB VON JERICHO

Als Israel nach Jericho gekommen,
Da schickte Josua Spione aus,
Zwei Männer, die ins Haus der Rahab kamen,
Die eine Hure war in Jericho.
Die Heiden suchten nach den zwei Spionen,
Doch Rahab sie versteckte auf dem Dach
Und schickte fort die Heiden. Rahab sagte:
Und wenn ihr Kinder Israels die Stadt
Erobert, rettet mich und all die Meinen.
Und Salmon, einer der Spione, sagte:
Wenn Josua und alle Krieger kommen,
Dann bleib im Haus, du selbst und all die Deinen,
Häng einen roten Faden aus dem Fenster,
Und so wirst du verschont mit deiner Mutter
Und deinem Bruder und all deinen Knaben.
Und so geschah es. Salmon aber schlief
Mit Rahab und sie wurde Mutter Boas',
Der dann mit Ruth den Obed zeugte, der
Den Jesse zeugte, König Davids Vater,
So Rahab ward zur Mutter des Messias.


RAHEL

Als Jakob einst vor seinem Bruder floh,
Da Jakob war der Mutter Liebling und
Sein Bruder Esau war des Vaters Liebling,
Und Jahwe liebte Jakob, hasste Esau,
Kam Jakob zu dem Onkel Laban, sah
Am Brunnen Hirten ihre Schafe tränken,
Da sah er Rahel, die Cousine, Hirtin
War sie und hatte wunderschöne Augen.
Und Jakob küsste sie, liebkoste sie
Und wollte sie als seine Ehefrau.
Doch Rahels Vater sagte: Diene mir
Für sieben Jahre, dann bekommst du sie.
Nach sieben Jahren in der Hochzeitsnacht
Lag aber Rahels Schwester Lea da
In Jakobs Bett, sie hatte große Brüste,
Doch waren ihre Augen nicht so schön.
Und Jakob musste wieder sieben Jahre
Um Rahel dienen, bis er sie bekam.
Zwei Frauen hatte Jakob-Israel,
Die eine stand für das aktive Leben,
Die Söhne ihm gebar, die fruchtbar war,
Die andre stand fürs Meditieren, Beten,
Beschauen Gottes, ihre schönen Augen
Ihm offenbarten Gottes Sternenhimmel.
Und wenn auch Lea fruchtbar war als Mutter,
Abgöttisch aber liebte Jakob Rahel,
Sie war ihm Göttin, die er angebetet.
Und schließlich wurde sie auch Mutter und
Gebar den Träumer Josef und gebar
Den Liebling Benjamin und dabei starb sie.
Und später sah sie Dante Alighieri
Im Paradiese bei der Mutter Gottes.


RICHTERIN

Die Mutter Deborah in Israel,
Die Biene, war der Juden Retterin,
Und sie erhob sich, sie zog in die Schlacht,
Der Sieg im Kampf ward von der Frau errungen.
Heerführerin in allen Schlachten Gottes
Und Siegerin in allen Schlachten Gottes
Und Bienenkönigin im Gottesstaat
Ist Unsre Liebe Frau, des Richters Mutter.
Und unsre Richterin in Ewigkeit,
Das ist die göttliche Gerechtigkeit,
Und unsre Retterin in Ewigkeit,
Das ist die göttliche Barmherzigkeit.


RING

Die Königin des Friedens kam am Morgen,
Zum Sühneopfer trat an den Altar
Die Königin des Friedens oder Gospa
Und war geschmückt mit Ringen, Perlenketten,
Ohrringen, Liebreizgürtel und Medaillen
Und legte einen Ring auf den Altas,
Den Ehering der mystischen Vermählung.


ROCK

Das Bild Regina Mundi darf man nicht
In Häusern zeigen, wo die jungen Frauen
In Miniröcken oder Hosen gehen
Und wo Unsittlichkeit beherbergt ist.
Madonna mag es nicht, wenn Frauen nackt
Sich kleiden oder Männerkleidung tragen.
Ihr Frauen, nehmt zum Vorbild eurer Mode
Doch die Madonnenmode keusch und schön.


ROSE

So sagte Sulamith im Hohenlied:
Ich bin die rote Rose ohne Dornen.
Maria ist die dornenlose Rose,
Maria ist die Rosa Mystica,
Maria die geheimnisvolle Rose.
Maria sitzt in ihrem Rosengarten.
Die Rosa Mystica Maria trägt
Auf ihren bloßen Füßen goldne Rosen,
Vor ihren Brüsten weiße, rote Rosen.
Die weiße Rose ist Mariens Freude,
Die rote Rose ist Mariens Leid,
Die goldne Rose ihre Herrlichkeit.
Maria ist die Königin der Rosen,
Sie ist die Königin des Rosenkranzes.


RUTH

Der Name Ruth bedeutet Freundschaft. Ruth
War Heidin, Schwiegertochter der Noomi,
Der Süßen, Ruth war eine junge Witwe
Und ging in Bethlehem Getreide sammeln
Und das Getreidefeld gehörte Boas,
Und Boas' Name heißt: Er ist die Kraft.
Und Boas aß sehr gut und trank sehr gut
Und legt sich schlafen im Getreidefeld.
Und Ruth hat sich gebadet und gesalbt,
Geschminkt und zog ihr Sommerkleidchen an
Und legte sich zu Boas in das Korn.
So wurde sie die Mutter des Messias,
Sie ward die Urgroßmutter König Davids.


SABA

Die Königin von Saba, Balkis war
Ihr Name, hörte einst in ihrer Heimat
Von Salomos erstaunenswerter Weisheit
Und kam, um ihn zu prüfen, nach Judäa
Und prüfte Salomo mit Rätselfragen.
Dann sagte sie: Wie bist du doch belesen!
Erstaunlich ist dein Wissen, deine Bildung!
Du wandelst in der Welt als Lexikon!
Du bist mein Champion des Bibelwissens!
Wie gut du Gottes Wort zu deuten weiß!
Ach, deine große Weisheit macht mich sprachlos!


SAIS

Ein Jüngling kam zum Heiligtum von Sais,
Er sah die Statue der Weisheitsgöttin,
Da trug die Göttin Isis sieben Schleier.
Ein Spruch stand auf der Statue: Ich bin
Die Göttin, keiner kann den Schleier heben!
Der Jüngling aber hob der Göttin Schleier
Und sah der Weisheit nacktes Angesicht
Und starb. Wer Göttin Weisheit sieht, muss sterben.


SALOME

Herodes nahm sich seines Bruders Frau
Herodias zur Frau. Johannes sprach
Dagegen, wurde darum eingesperrt.
Herodes feierte ein Fest und auf
Dem Fest die Tochter der Herodias
Getanzt hat einen Striptease, Salome.
Herodes war begeistert von dem Striptease
Und sagte: Salome, was wünscht du dir?
Da sagte Salome: Ich will das Haupt
Des Täufers. Und Johannes ward geköpft.
So endete die Liebe des Johannes
Zu Salome, der jungen Tänzerin.


SÄNGERIN

Du sitz nicht mit der Gattin deines Nächsten
Des Nachts allein beim Trank des roten Weines,
Du gaffe nicht den jungen Mädchen nach,
Wenn sie am Markt der Stadt spazieren gehen,
Du schau dir nicht die nackten Huren an
Und treibe keine Unzucht an den Huren,
Du schau nicht gierig auf die Sängerin,
Die kaum verhüllte Tänzerin der Bühne.


SAPIENTIA

Es sagte einst ein greiser Kardinal:
Der Name Sapientia heißt Weisheit,
Und Sapientia, das kommt von Sabbern,
Frau Weisheit nämlich schenkt Geschmack an Gott:
So kommt und schmeckt, wie süß die Liebe ist!
Der Name Jesus süßer ist als Honig
Und Unsre Frau ist süß wie Schokolade!
Und was ist süßer noch als Bienenhonig?
So fragte einst der weise Meister Eckart:
Noch süßer als der Bienenhonig ist
Allein die himmlische Idee des Honigs!



SCHLANGE

So sagte Heinrich Heine, der Poet:
Ich nannte die Geliebte in der Jugend
Ein Herz von Stein und eine kalte Schlange!
Und nun zählt die Geliebte fünfzig Jahre,
Jetzt weiß ich, dass sie keine Schlange ist,
Denn Schlangen werfen ab die alte Haut.


SCHÖNHEIT

Die Schönheit ist ein Glanz der klaren Ordnung.
Die Schönheit auf der Erde ist das Abbild,
Die Schönheit in dem Himmel ist das Urbild.
Der Liebende steigt von der körperlichen
Zur Schönheit auf der Seele voller Tugend
Und steigt von dort zur Schönheit Gottes auf.
Die Schönheit Gottes in der Ewigkeit
Wird von den Seligen geschaut, genossen.


SEHERIN

Die große Hildegard von Bingen war
In Deutschland Seherin der Weisheit Gottes,
Sie sah die Sapientia Divina,
Sie sah zugleich die Mater Caritas,
Das Mädchen, in dem Ehebette Gottes.
Und Sapientia und Caritas,
Die beiden Herrinnen regieren mich.


SELIGE

Die selige Karina ist in Gott,
Der selige Tiburtius bei ihr.
Ich werde meine Muse selig sprechen,
Denn ich bin ja der Papst der Musenpriester.
Liturgisch wird das Fest der Seligen
Gefeiert jedes Jahr am Aschermittwoch.
Denn das ist ihr Geburtstag in dem Himmel.


SEX

Ich liebe eine Frau mit Namen Eva
Und ich bin krank vor Liebe, weiser Arzt!
Da sprach der Arzt: Der Name Eva deutet
Auf Sex! Bedenk die Feige oder Fica,
Denk an die Schlange, die den Schwanz ins Maul nimmt.
Und Papst Johannes Paul der Große sagte:
Als Adam noch im Stand der Unschuld war,
Wie selbstlos schenkend liebte er da Eva,
Doch als er war im Sündenfall gefallen,
Sah er in ihr nur noch das Lustobjekt,
Sein Sexidol in tierischer Begierde.


STRAUSSENWEIBCHEN

Wie sagte doch El Shaddai nachts zu Hiob:
Schau dir doch mal das Straußenweibchen an,
Schau, wie es legt die eignen Eier in
Den Sand der Wüste, unbekümmert, ob
Ein Fuß zertritt die Eier! Keine Weisheit
Gegeben ist dem Straußenweibchen! Aber
Schreckst du sie auf, so wird sie eilig fliehen
Und ist dann schneller als die schnellsten Rosse.


SULAMITH

Wenn Salomo der Friedenskönig ist,
Ist Sulamith die Königin des Friedens,
Das meint ihr Name, denn sie ist die Freundin
Des vielgeliebten Friedefürsten. Dieser
Poetische Gesang von Salomo
Ist allegorisch auszulegen auf
Den Bräutigam-Messias, seine Hochzeit
Mit seiner Braut, der Kirche oder Seele.
Und Inbegriff der Kirche und der Seele
Ist Unsre Frau Maria Sulamith.
Ich hab ein Bild der schönen Sulamith
In meinem Zimmer an der Wand zur Andacht,
Da steht die wunderschöne Sulamith
In gottgeschaffener Natur als Nackte
Und ihr im Rücken steht ein Feigenbaum.
In ihrer Linken hält sie eine Feige,
Mit ihrer Rechten sie verhüllt den Schoß.
Wie jung sind ihre Brüste! Wunderschön!
Wie schön ist auch ihr langes schwarzes Haar!
Wie schlank ist sie! Ein Turm von Elfenbein!
Wie schlank die Arme und wie glatt die Beine!
Ihr Mund ist eng, und groß und schwarz die Augen!


SUSANNA

Die keusche Ehefrau Susanna war
Allein in ihrem Garten in dem Sommer
Und badete dort nackt in einer Wanne.
Das sah ein Prediger, im Busch versteckt,
Der alte Prediger trat zu Susanna
Und sagte: Schlaf mit mir im grünen Gras!
Da schrie Susanna laut zu Gottes Himmel!


TAMAR

Der Sohn des Königs David, Amnon, liebte
Die eigne Schwester und begehrte sie.
Da sprach sein Freund, der kluge Jonathan:
So stell dich krank und bitte dann den König,
Dass er die Tochter Tamar zu dir schicke,
Dass die dem Kranken einen Kuchen bringe.
Und Amnon tat so. Tamar kam zu ihm
Und brachte Kuchen in des Kranken Zimmer.
Und Amnon sagte zu der Schwester Tamar:
Schatz, ich bin krank vor Liebe! Zieh dich aus!
Zieh schnell dich aus und schlafe schnell mit mir!
Und Tamar sagte: Lieber Bruder, nicht!
Du bitte unsern Vater, dass er mich
Rechtmäßig gebe dir zur Ehefrau.
Doch Amnon wollte keine Ehefrau,
Er wollte nur den schnellen Sex mit Tamar.
Da riss er ihr die Kleider von dem Leib
Und vergewaltigte die eigne Schwester!
Und als er seine böse Lust gestillt,
War all die Liebe gleich verflogen und
Nun hasste er sie vielmals mehr als er
Sie vorher liebte. Tamar weinte bitter
Und Amnon jagte sie aus seinem Haus. -
Der Sohn des Jakob, Juda, hatte Söhne,
Und Onan war vermählt mit Tamar, aber
Er ließ den Samen auf die Erde fallen,
Gott strafte Onan für die Onanie
Und Onan starb. Und Tamar war allein
Und ohne Kinder. Und sie zog sich um
Und zog sich an wie eine Hure und
Verschleierte ihr Angesicht und saß
Am Wegesrand und wartete auf Juda.
Und Juda kam und sah die Hure sitzen
Und sprach: Was kostet eine Nacht bei dir?
Und Tamar sprach: Gib deinen Siegelring.
Und Juda gab den Siegelring und schlief
Mit Tamar. Und sie wurde schwanger und
Man sah es bald, da sprachen alle Frommen:
Schaut euch die Hure an, dies geile Miststück,
Hat keinen Ehemann und ist doch schwanger!
Da sollte sie gesteinigt werden, aber
Sie sprach: Der Vater meines Sohnes ist
Der Mann, dem dieser Siegelring gehört.
Und Juda sah, es war sein Siegelring.
Und Judas Sohn, den Tamar ihm gebar,
Ein Ahne war er des Messias und
So Tamar ward zur Mutter des Messias.


TANZ

Der Dichter David trank vom roten Wein
Und dichtete dann Lieder für den Herrn
Und sang die Lieder selber auch zur Harfe
Und sagte: Wenn der Dichter David singt,
Dann tanzt im All die göttliche Astarte,
Dann tanzt im dritten Himmel der Messias!


TAUBE

Am Anfang schwebte überm Chaosmeer
Die Geistkraft Gottes brütend wie die Taube
Und brütete das Universum aus.
Und Salomo nennt seine Sulamith
Geliebte Taube und preist ihre Augen
Als Taubenaugen, sanft und voller Unschuld.
Die Taube war der Aphrodite Vogel
Und war der Seelenvogel der Germanen.
Als Mohammed von Mekka war geflohen,
Da wurde er beschützt von weißen Tauben.
Als Noah war gefahren auf der Sintflut,
Da ließ er aus der Arche eine Taube,
Die kam zurück, im Schnabel einen Ölzweig.
Als Jesus ward getauft von Sankt Johannes
Dem Täufer, kam die Geisteskraft herab
Wie eine Taube, liebevoll und friedlich.
Man sagt, die Taube habe keine Galle,
Maria ist die gallenlose Taube.


VASHTI

Als König Ahaschveros Wein getrunken
Mit seinen Fürsten im Palast von Susan,
Da rief er Vashti, seine Königin,
Dass sie sich zeige dort in ihrer Schönheit.
Doch Vashti wollte mit den Frauen feiern
Und wollte ihrem König nicht gehorchen.
Da ward die alte Vashti abgesetzt,
Das junge Mädchen Esther ward erkoren.
Wie Vashti war die alte Mutter Eva,
Die Gott dem Schöpfer nicht gehorchte, sondern
Allein auf den okkulten Dämon hörte,
Drum wurde abgesetzt die alte Eva
Und Gott erkor die junge schöne Jungfrau
Maria als des neuen Bundes Esther.
Es war ein Pietist der Niederlanden,
Der träumte immer von den Bibelfrauen,
Er lag im Bette neben seiner Gattin
Und stöhnte voller Wollust: Vashti, Vashti!
Er liebte sie um Mitternacht im Traum.


VENUS

Als Uranos entmannt von seinem Sohn,
Das fiel des Vaters Glied und Hoden in
Das Mittelmeer, das schäumte auf und so
Geboren ward die Liebesgöttin Venus.
Auf einer Muschel fuhr sie auf dem Meer
Und landete in Zypern nahe Paphos,
Wo sie die Grazien begrüßten, sie
Bekleideten und schmückten und sie dann
Auf den Olympos führten zu den Göttern,
Da sprach der Göttervater Jupiter
Zu Venus: Dein sei nicht das Werk des Krieges,
Dein seien die Mysterien der Ehe.


VERLOBUNG

Maria war verlobt mit Josef, das
War gültig schon ein bräutliches Versprechen
Der Ehe, doch die Jungfrau sagte Gott,
Sie wolle keinen Gatten je erkennen.
Und Josef hatte nicht mit ihr geschlafen,
Er tat es nie, auch später nicht, und doch
Die Jungfrau schwanger war und blieb doch Jungfrau.
Und Ludwig von Montfort war auch verlobt
Mit Unsrer Lieben Frau und Jakob Böhme,
Wladimir Solowjew und Milan Kolbe
Und Papst Johannes Paul der Große auch
Und ich bin auch verlobt mit Unsrer Frau.
Im Himmel werden wir die Ehe feiern.


VORSEHUNG

Mein Vater starb, der mich beschützt, versorgt,
Da schaute ich die Providentia,
Die Gottheit Providentia erschien
Als ein Mysterium mit sieben Schleiern
Und ihr vertraute ich mein Schicksal an.


WEISHEIT

Frau Weisheit ist die allerhöchste Frau,
Ist die Idee der Frau in Gottes Geist,
Idee der Schönheit, Himmelskönigin,
Die Throngenossin Gottes, reine Jungfrau
Und liebevolle Mutter, liebe Braut
Und wahre Freundin, liebevolle Schwester,
Des Weisen mystische Vermählte in
Der geistlichen, doch wirklichen Vermählung.
Ich bin ihr Bräutigam und Minnesänger,
Ich bete an die Hagia Sophia!