Von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
„Du
wirst sie nie erfragen,
Wenn
dir nicht ein Traum von ihr genügt.“
(Hölderlin)
Papst
Franziskus forderte die Kirche auf, an der Theologie der Frau zu
arbeiten, besonders an der Theologie der Frau in der Bibel, mit
besonderem Blick auf Maria, die Frau der Offenbarung. Zu gleicher
Zeit breitete sich die Gender-Ideologie aus, die leugnet, dass es
eine gottgegebene Natur der Frau gibt. Das war die Anregung für
mich, diese Meditationen über die biblische Weiblichkeit zu
schreiben. Ich gebe dabei nur wieder, was die Musen mir offenbarten.
ABIGAIL
Als
Davids Knaben an dem Berge Karmel
Die
Herden hüteten des Toren Nabal,
Da
gönnte Nabal Davids Knaben nichts
Von
dem gebratnen Fleisch und süßen Wein.
Da
sagte David voller Zorn: Bei Gott,
Ich
lass von Nabals Leuten keinen über,
Der
da im Stehen pinkelt an die Wand!
Das
hörte Abigail, die kluge Frau,
Die
schöne Ehefrau des Toren Nabal.
Sie
packte auf den Esel Feigenkuchen
Und
Nüsse und Rosinenkuchen und
Auch
Lederschläuche voll von saurer Milch
Und
ritt zum Berge Karmel zu dem Dichter
Der
Psalmen, fiel vor David nieder und
Begrüßte
David: Ich bin deine Magd
Und
bin’s nicht wert, den Knaben meines Herrn
Die
Schuhe aufzubinden. Aber bitte,
Ermorde
meinen Ehegatten nicht,
Er
ist ein Narr! Beflecke du dich nicht
Mit
seinem Blut! – Und David gab ihr recht.
Der
Dummkopf Nabal aber in der Nacht
Soff
Bier aus Eimern, und da schlug ihn Gott,
Er
starb! Und Abigail ward Davids Frau.
ABISCHAG
VON SCHUNEM
Als
König David alt geworden war,
Da
fror dem alten Mann in seinem Bett,
Da
konnten ihn auch nicht die Decken wärmen.
Die
Freunde Davids sprachen zu dem König:
Wir
suchen dir ein junges schönes Mädchen,
Die
soll bei dir in deinem Bette schlafen
Und
mit dem jungen Blut den König wärmen.
Die
Männer zogen durch ganz Israel
Und
sahen alle jungen Mädchen an,
Von
vierzehn Jahren an, jedoch nicht älter
Als
zwanzig. Und die Schönste aller Schönen
War
da die Jungfrau Abischag von Schunem.
Die
legte sich zu David in das Bett
Und
wärmte ihn mit ihrem frischen Fleisch.
Der
König David aber nicht erkannte
Die
süße Jungfrau Abischag von Schunem.
Als
David dann in ihrem Arm gestorben
Und
Salomo ward König Israels,
Trat
Adonia, Davids andrer Sohn,
Zur
Mutterkönigin Bathseba, bat:
O
Königsmutter, bitte du den König,
Dass
er mir Abischag von Schunem gebe!
Fürsprechend
trat Bathseba zu dem König,
Zu
ihrem Sohn, dem weisen Salomo,
Und
bat: Die Jungfrau Abischag von Schunem
Gib
du dem liebeskranken Adonia!
Doch
der gesalbte König Israels
Begehrte
Abischag von Schunem selber.
AHINOAM
VON JESREEL
Als
David Abigail vom Karmel nahm
Zur
Ehefrau, die Ehefrau des Nabal,
Nach
dessen Tod nahm er die schöne Frau,
Da
nahm er sich zur Frau auch Ahinoam
Von
Jesreel, die Söhne ihm gebar.
Zwei
Frauen hatte da der Dichter David!
Und
als die Heere der Philister einmal
Die
Frauen Davids aus dem Lager raubten,
Da
jagte David den Philistern nach
Und
schlug sie tot und nahm die beiden Frauen
Und
führte beide wieder in sein Zelt.
AHNMÜTTER
Ahnmütter
Israels, des Volks der Juden,
Die
da der Welt den wahren Glauben brachten
An
Gott und an den kommenden Messias,
Das
war zuerst die lachensfrohe Sara,
Die
Isaak gebar mit neunzig Jahren,
Als
schon die Monatsblutung war vertrocknet,
Dann
wars Rebekka, Ribka auch genannt,
Die
nicht nur Isaak vom Wasser gab,
Auch
die Kamele ihres Gatten tränkte.
Und
schwanger ward mit Zwillingsknaben Ribka
Und
so gebar sie Israel und Esau,
Doch
Israel war immer Ribkas Liebling.
Und
Israel verliebte sich in Rahel,
Die
kontemplierte mit den schönen Augen.
Er
diente vierzehn Jahre um die Schöne,
Doch
musste er zuerst die Schwester nehmen.
Zwei
Frauen hatte Israel und auch
Die
beiden Mägde seiner beiden Frauen,
Und
Rahel, Lea, Bilha, Silpa, sie
Gebaren
Israel ein Dutzend Söhne.
AMME
Die
Amme der Rebekka war Debora,
Rebekka
liebte ihre Amme sehr.
Und
als Rebekka Eliezer folgte,
Dem
Knechte Abrahams, der sie geworben
Für
Isaak, den Liebling Abrahams,
Zog
in die Fremde mit Rebekka auch
Von
Ur im Zweistromland nach Kanaan
Debora,
ihre Amme. Doch sie starb
An
Leben satt mit dreiundneunzig Jahren
Und
ward begraben unter einer Eiche,
Die
nannte man die Eiche der Debora.
Rebekka
trauerte um ihre Amme.
ANAT
Baal
war der Wettergott und gab den Regen
Als
Mannessamen von dem Himmel strömend,
Und
Anat war die Muttergöttin Erde,
Empfangend
in dem Schoß den Samen Baals.
Und
so erzeugte dieses Götterpaar
Das
Leben der Natur in Fruchtbarkeit
Durch
ihren sexuellen Hieros Gamos.
Da
magisch dachten Kanaans Bewohner,
Betrieben
sie die Tempelhurerei,
Da
Männer mit den Huren sich vereinten,
Um
Baal und Anat daran zu erinnern,
Dass
sie die Hochzeit nicht versäumen sollten.
ASTARTE
Astarte
war der Geist des Morgensternes,
Kriegsgöttin
war sie und auch Liebesgöttin.
Die
Liebesgöttin hatte Dienerinnen,
Sakrale
Huren, wartend in den Tempeln,
Dass
der Philister kommt zum Götzendienst
Und
wohnt den Huren bei für bares Geld.
Die
Frau, bevor sie in die Ehe kam,
Als
Dienerin Astartes diente erst
In
der sakralen Hurerei im Tempel.
ANASTASIS
Als
Paulus zu den Weisen von Athen
Von
Jesus und von seiner Anastasis
Gepredigt
hatte, von der Auferstehung
Des
Herrn als Erstgeborenen der Toten,
Die
Philosophen hörten Paulus zu,
Der
Stoa Philosophen und die Schweine
Des
Epikur, die meinten, Paulus spreche
Von
einem jungen Halbgott namens Jesus
Und
seiner Nymphe namens Anastasis.
ADA
UND ZILLA
So
hört mein Wort, ihr beiden Frauen Lamechs,
Ihr
beiden Frauen Lamechs, Ada, Zilla!
Ich
habe einen frechen Mann getötet,
Weil
er so schwer beleidigt meine Seele!
Kain
wird von Gott gerächt, wer ihn ermordet,
Kain
wird gerächt, wird siebenmal gerächt!
Doch
Lamech werden wird von Gott
Nicht
siebenmal, nein siebzigmal gerächt!
Das
ist mein Trost, geliebte Gattin Ada,
Das
macht mir Mut, geliebte Gattin Zilla!
Und
Ada wird und Zilla wird gebären
Und
ihre Söhne werden Hirten sein
Und
Flötenbläser sein und Kupferschmiede.
AGAPE
Wenn
ich mit Menschen- und mit Engelszungen
Zu
Menschen sprechen würde, aber ohne
Die
göttliche Agape, wäre ich
Ein
Narr mit Schellen an der Narrenkappe!
Und
wenn ich allen wahren Glauben hätte
Und
wenn ich Gutes tät und Gaben gäbe
Und
wenn ich meinen Leib zum Opfer brächte
Und
hätte nicht die göttliche Agape,
So
wär ich Nichtigkeit der Nichtigkeiten!
Erkenntnis
Gottes bleibt auf dieser Erde
Fragment,
die Zungenrede wird verstummen,
Doch
in der Ewigkeit erkennen wir
Die
Gottheit, wie wir heute schon erkannt sind
Von
Gott. Wir schauen Gott jetzt nur verschleiert,
In
Ewigkeit wir schaun die bloße Gottheit.
Jetzt
bleiben uns auf Erden Glauben, Hoffnung
Und
sie, die göttliche Agape, aber
Der
Glaube wird zum Schauen werden und
Die
Hoffnung wird zur Gegenwart, jedoch
Die
göttliche Agape, sie wird bleiben,
In
Ewigkeit, die Ewige Agape!
APOKALYPSE
Die
Apokalypse Jesu Christi an
Johannes,
was ist das? Wenn ein Verlobter
Die
Braut zur Ehefrau genommen hat
Und
wenn dann in der Hochzeitsnacht die Braut
Entschleiert
wird vom Bräutigam, entschleiert
Ihr
Angesicht – nicht nur das Angesicht –
Und
dann die Ehe wird im Akt vollzogen,
So
nennen Griechen die Entschleierung
Jungfräulicher
Verlobter Apokalypse.
Das
Himmelreich ist einer Hochzeit gleich,
Wird
offenbar der Bräutigam-Messias,
Entschleiert
wird die Braut, des Königs Nymphe.
Des
Lammes Nymphe aber ist die Kirche.
ASIA
Gegrüßet
seist du, Asia, o Mutter!
In
deinem Schoße offenbarte Gott
Sein
Wort zuerst durch Worte der Propheten
Und
dann in seinem eingebornen Sohne!
Ich
grüß die heilige Ecclesia
Von
Asia, die Pauli Predigt hörte,
Ich
grüß die Heiligen, die im Exil
In
Asia als Pilger nach dem Himmel
Geduldig
sind! Das immerwährende
Gebet
vermehre Kraft und Mut in euch,
Seid
standhaft in der Drangsal, die da kommt!
Bleibt
einig mit dem Bischofssitz von Rom!
ARTEMIS
VON EPHESOS
Als
Paulus kam nach Ephesos und sprach
Vom
Logos in dem Inneren des Menschen
Und
von dem Glauben an die unsichtbare
Geist-Gottheit,
protestierten laut die Künstler:
Was
soll uns das Gerücht von einem Gott
Im
Hirn des Mannes? Nein, wir Künstler wollen
Die
Göttin ehren, unser aller Mutter,
Und
formen ihre göttliche Gestalt
Aus
Stein, wir formen ihre neunzehn Brüste!
Wir
bilden Hirsche, die sich um sie sammeln.
Und
ist die Göttin ihren Künstlern gnädig,
Gestalten
wir ihr mildes Angesicht!
Wem
ist denn nicht bekannt, dass Ephesos
Den
Tempel hat der Göttin Artemis
Und
ihr geheimnisvolles Bild aus Stein?
Ganz
Asia, die ganze Ökumene
Verehrt
die Magna Mater Artemis!
Groß
ist die Große Mutter Artemis,
Groß
ist die Artemis von Ephesos!
Wer
aber andre Künste treiben will
Und
Sohn und Vater preisen in dem Geist,
So
sei’s, doch schände er nur nicht die Kunst.
BARMHERZIGKEIT
Barmherzigkeit
sitzt in den Eingeweiden,
Im
Uterus, den vielen Uterussen
Der
Gottheit der Barmherzigkeit. Die Welt
Ist
tief in der Barmherzigkeit geborgen
So
wie ein Kind im Schoße seiner Mutter.
BATHSEBA
Als
David abends auf dem Dach spazierte,
Da
sah Bathseba das im Nachbarhaus
Und
zog sich aus, stieg in die Badewanne,
Sie
badete und wusch sich in dem Schaum,
Sie
tauchte nackend aus dem Schaum und stand
Nackt
vor der Fensterscheibe. David sah sie.
Der
König sah, begehrte, rief Bathseba!
Sie
kam, obwohl sie Ehefrau Urias
Des
Heiden war vom Stamme der Hethiter.
Und
David schlief mit ihr und sie ward schwanger.
O
David, ich bin schwanger, sprach Bathseba.
Doch
David wollte, dass Bathsebas Kind
Vom
Heiden, dem Hethiter, ward versorgt,
So
rief er den Uria, den Soldaten,
Und
sprach zu ihm: Verlass das Heer heut Nacht
Und
steige zu Bathseba in das Bett
Und
zeug ein Kind in ihrem Mutterschoß!
Uria
aber sprach zu König David:
Ich
will soldatisch auf der Straße schlafen.
Da
dachte David: Werde doch Bathseba
Nach
dieses Heiden Tod mein Eheweib!
Und
David schickte den Uria fort
Und
stellte an die Front ihn in dem Kriege
Und
dort verstarb Uria vor den Mauern
Von
Rabba. David wurde das gemeldet
Und
er frohlockte heimlich, denn jetzt konnte
Er
schlafen mit der reizenden Bathseba
Und
sie zu seiner Ehegattin nehmen.
Gott
aber tötete das Kind Bathsebas,
Das
David zeugte in dem Ehebruch.
Doch
David wiederum erkannte sie
Und
schlief mit ihr und zeugte einen Sohn,
Das
war der kluge Salomo, der ward
Als
Knabe dem Propheten übergeben,
Der
Seher rief das kleine Kind Jedidja,
Geliebter
Jahwes. König David starb
Und
schwor Bathseba noch, dass Salomo
Sein
Erbe auf dem Königsthron sein sollte.
So
ward der weise Salomo der König
Von
Israel und Juda, und die Mutter
Bathseba
herrschte als die Königsmutter
Mit
ihrem Sohn, ihr Thron stand neben seinem.
Und
wenn ein Jude ein Verlangen hatte
Und
was erbitten wollte von dem König,
So
wandte er sich an die Königsmutter,
Denn
wenn die Königsmutter bat den König,
Sprach
Salomo: Was immer du erbittest,
Bathseba,
Mutter, will ich dir gewähren!
BAUCH
Maria
trug ihr Baby in dem Bauch,
Den
Logos Gottes in dem Uterus.
Maria
sprach zum Engel Gabriel:
Mein
Bauch gehört nicht mir, gehört dem Schöpfer!
Gott
als ein Embryo im Bauch Mariens
Sang,
wie sie hörte, schon das Hohelied.
So
trat Maria mit dem Gott im Bauch
Zur
älteren Elisabeth, die trug
Ein
Baby auch im Bauch, das Kind Johannes.
Maria
segnete Elisabeth,
Da
hüpfte in dem Bauch Elisabeths
Der
Embryo, erfüllt vom Geiste Gottes.
Ganz
anders Kreter doch und Kreterinnen,
Wie
Paulus sagt, ihr Götze ist der Bauch,
Sie
leben nur, zu fressen und zu scheißen.
BAUM
Gott
Baal ward dargestellt als Phallus-Stein,
Die
Göttin Aschera als Lebensbaum.
Der
Göttin Heiligtümer waren Haine
Sakraler
Bäume, unter denen üppig
Die
Kanaaniter trieben Hurerei
Und
auch die Söhne Israel die Göttin
Verehrten
unter den sakralen Bäumen
Und
hurten mit der Göttin Hierodulen.
BECHER
Der
Träumer Josef hatte einen Becher,
Orakel-Becher,
draus er prophezeite.
Der
weise Salomo im Hohenlied
Pries
Sulamiths gebenedeiten Schoß
Als
Becher, welchem nie der Mischwein mangelt.
Messias
hob beim letzten Abendmahl
Den
Becher mit dem Blut des neuen Bundes.
Maria
ist der Ganzhingabe Becher,
Maria
ist der Becher der Anbetung.
Der
Psychologe sagte: Wenn ein Mann
Von
einem Becher träumt, so meint der Traum
Die
Vulva einer Dame, die er liebt.
BILHA
Die
Dienerin der Lieblingsgattin Rahel
Gebar
dem Israel in Rahels Namen
Als
Stellvertreterin der Gattin Söhne
Und
wurde eine Mutter so des Volkes
Des
Herrn. Sie muss wohl schön gewesen sein,
Ja,
jung und schön, der starke Ruben stieg
Ins
Bett zu Bilha, seines Vaters Frau,
Und
schlief mit ihr! Und so verlor der Sohn
Das
Recht des Erstgeborenen von Jakob.
BRAUT
Als
Adam ward geschaffen und Frau Eva,
Da
setzte Gott die Ehe ein und sprach:
Der
Mann verlassen wird die eignen Eltern
Und
wird verbunden sein mit seiner Braut,
Und
Braut und Bräutigam vereinen sich
Und
werden eins im Fleisch! Und was der Herr
Verbunden
hat, das soll der Mensch nicht scheiden.
Von
seiner Braut sang König Salomo,
Von
Sulamith, der Freundin seiner Seele.
Die
Liebeslieder König Salomos
An
seine Braut sind Mystik, sie bedeuten
Die
Liebe Jahwes zu der Tochter Zion,
Die
Liebe Jesu zur Ecclesia,
Des
Gottesgeistes Liebe zu Maria,
Die
Liebe Gottes zu der Menschenseele.
Hesekiel
sprach von der Liebe Gottes
Zu
seinen beiden Frauen, Oholiba-
Jerusalem,
Ohola-Samaria.
Gott
liebte leidenschaftlich seine Bräute,
Sie
aber hurten schon von Jugend an
Mit
Babyloniern und Ägyptern, ließen
Die
Brüste von den Heiden sich betatschen
Und
spreizten ihre Beine jedem Heiden.
Und
dennoch liebte Gott die beiden Bräute.
So
sprach auch Jeremia von dem Herrn,
Der
liebte seine beiden Bräute sehr,
Frau
Israel, Frau Juda liebte Gott,
Sie
aber beide lebten wie die Huren
Und
hurten unter den sakralen Bäumen
Und
trieben Ehebruch mit Phallus-Säulen.
Doch
Gott sprach zu Hosea: Nimm du dir
Zur
Braut die Hure, denn auch ich, der Herr,
Ich
nehm die Hure Israel zur Braut
Und
führe in die Wüste sie, verführe
Die
Hure Israel, vermähle mich
Mit
Israel, sie nennt mich nicht mehr Baal,
Sie
nennt mich Bräutigam und wird erkennen
Die
Liebe Gottes zu der Braut des Herrn.
Dann
schaute Gott auf Tochter Zion, auf
Maria,
und er fand sie makellos,
Er
bat sie um ihr Ja, sie sprach ihr Ja,
Der
Geist vermählte sich mit Sankt Maria
Und
Jesus ward ihr Sohn. Und Jesus Christus
Entschlafen
an dem Baum des Kreuzes ist
Und
Gott schuf aus der Rippe Jesu Christi
Ecclesia,
die Braut, die neue Eva.
Und
Jesus Christus ging die Ehe sein
Mit
der katholischen Ecclesia
Und
wird am Ende der Äone feiern
Des
Lammes Hochzeit mit Jerusalem,
Denn
sie, die himmlische Jerusalem,
Sie
ist die Braut, sie ist die Nymphe Gottes.
BLUT
Das
Blut, das ist ein ganz besondrer Saft!
Im
Blut ist Leben, in dem Blut ist Seele!
So
esst nur ruhig eure leckren Tiere
Und
esst die Tiere unter Dank an Gott,
Doch
hütet euch vorm Blute dieser Tiere.
Und
wenn ein Tier des Menschen Blut vergießt,
So
soll des Tieres Blut vergossen werden.
Der
Menschen Sünde aber muss gesühnt sein!
Im
alten Bunde opferten die Juden
Viel
tausend Lämmer, die sie schlachteten,
Um
mit dem Blut der Lämmer abzuspülen
Des
Volkes Schuld, die Sünde dieser Welt.
Dann
nahm der Sohn des Vaters Fleisch und Blut an
Vom
Fleisch und Blute Unsrer Lieben Frau
Maria.
Dieses Blut des Menschensohnes
Vergossen
wurde als das Blut des Lammes
Zur
Sühne für die Sünden dieser Welt.
Und
dass auch gegenwärtig bliebe diese
Erlösung,
stiftete der Menschensohn
Die
Eucharistie, da durch die Wandlungsworte
Des
Herrn, gesprochen durch den Priester, wird
Der
Wein zu Christi Blut, das in dem Kelch
Den
Christen wird gereicht zur Kommunion.
Das
Opfer, das der Herr vollzogen blutig
Auf
dem Altar des Kreuzes, wird gewärtig
Unblutig
im Mysterium der Messe.
BEGEHREN
Als
Adam liebte in dem Garten Eden
Die
reine Jungfrau Eva, liebte selbstlos
Und
schenkend Adam seine Jungfrau Eva.
Sie
waren beide nackt im Garten Eden
Und
schämten sich der Nacktheit nicht, denn sie
Begehrten
nicht einander als Objekte
Zur
eignen Lustbefriedigung, nein, selbstlos
Und
schenkend war die Liebe, die von Gott war.
Jedoch
im Sündenfall, in jener Sache
Der
Schlange und der Feige oder fica,
Kam
ungeordnete Begierlichkeit
In
die Beziehung zwischen Mann und Frau.
Und
Adam sah nur noch ein Lustobjekt
Und
Sexidol in seiner nackten Eva,
Und
Eva nutzte nur noch Adam aus
Als
ihren eignen nützlichen Idioten.
Und
diese sündige Begierlichkeit
War
auch im Davidssohne Amnon, der
Begehrte
Tamar leidenschaftlich heiß
Und
wurde krank vor Liebe, bis sie kam
In
seine Kammer, er sie schändete,
Sie
vergewaltigte, sie von sich stieß,
Denn
jetzt, nachdem er stillte sein Begehren,
Er
hasste mehr sie, als er sie geliebt.
BYBLIA
Die
Byblia ist eine treue Frau,
Du
liebst sie erstlich wegen ihrer Kleider,
Sie
trägt ein transparentes Seidenkleidchen,
Und
liebst sie wegen ihrer goldnen Spange
Im
aufgesteckten Haar, und das bedeutet,
Buchstäblich
nimmst du die Historien
Und
klammerst sklavisch dich an ihre Lettern.
Dann
offenbart sie sich in ihrer Nacktheit,
Du
siehst sie nackend stehen in dem Bad,
Da
liebst du sie um ihrer Brüste willen
Und
um der Schenkel willen, die sie spreizt,
Und
das bedeutet, dass du tiefer schaust
Und
liest schon die persönliche Moral,
Die
sich ergibt, wenn du durchschaust die Lettern.
Doch
bleibst du nicht bei ihrem nackten Leib,
Du
liebst die Seele dieser guten Frau,
Liebst
ihre Frömmigkeit und milde Güte,
Und
das bedeutet, dass du Weisheit findest
Und
lernst, zu leben als gerechter Mann.
Doch
dann beginnst du, in der Byblia
Geliebten
Seele Gottes Immanenz
Zu
schauen visionärer Schau, und also
Verkündet
jedes Wort der Schrift dir Gott
Und
ist ein Liebesbrief des Herrn an dich.
Und
also lehren jüdische Rabbinen:
Die
Jungfrau Tora ist wie die Gazelle,
So
sagte schon der weise Salomo,
Weil
eng ist der Gazelle Muttermund,
Und
also geht es auch dem Schriftgelehrten,
Dass
auch nach zwanzig Jahren treuer Ehe
Die
Tora bleibt die enggebaute Jungfrau
Und
so ergötzt sie mit dem engen Schoß
Den
Schriftgelehrten noch wie in der Jugend!
CHAOSMEER
Am
Anfang schuf das Wort das Unsichtbare,
Die
Engel, und die ganze Sichtbarkeit.
Da
war die Erde leer und öde, Tohu-
Wa-Bohu,
und es war das Urmeer da,
Die
Meere, auf lateinisch: Die maria!
Und
über den maria schwebte Ruach,
Geist
Gottes, schwebte wie die Taube liebend
Und
brütete das ganze Weltall aus.
Die
Taube legte in maria nieder
Ein
Ei, den Urkern, oder auch die prima
Materia,
und in dem Urkern war
Der
Eros Gottes, dessen Intelligenz
Entwickelte
in Evolutionen
Die
Keime aller Dinge in dem Urkern
Zur
vorbestimmten Zeit im Raum des Alls.
So
schuf der Geist aus den maria alles
Und
aus maria ist das Universum.
CHOCHMAH
Im
Namen Gottes Jahwe ist das H
Die
Hochmah, Gottes eingeborne Weisheit.
Der
Freund der Weisheit oder auch ihr Minner
Nennt
sie die reine Jungfrau Christ-Sophie.
Der
weise Salomo hat liebgewonnen
Die
Schönheit dieser Jungfrau Christ-Sophie
Und
suchte sie als Gattin heimzuführen.
Sie
ist der reine Glanz des Allerhöchsten
Und
eine Emanation der Kraft des Herrn.
Sie
herrscht von All zu All und geht in feine
Und
reine Seelen ein und macht die Seelen
Zu
Freunden Gottes, zu Propheten Gottes.
Sie
war bei Adam, als er einsam war,
Verließ
ihn nicht nach seinem Sündenfall.
Sie
war beim Glaubensvater Abraham,
Als
er den Liebling opfern musste Gott.
Sie
war beim Patriarchen Israel,
Der
vierzehn Jahre einer Frau gedient.
Sie
war beim Träumer Josef, als die Brüder
Verraten
haben den Geliebten Gottes.
Sie
war bei Mose, als er voller Kraft
Befreite
aus der Sklaverei Ägyptens
Die
Kinder Israel. Die Christ-Sophie,
Die
höchste Herrin Chochmah, war im Anfang
Vor
aller Schöpfung, spielte vor dem Vater,
War
Lieblingin und Hätschelkind des Vaters
Und
spielte vor dem Vater alle Tage,
Entzückte
Gott den Vater, und die Freude
Der
lichten Jungfrau Christ-Sophie war es,
Bei
Adams Söhnen in der Welt zu sein.
CHARIS
Was
für Johannes die Agape war,
Die
Göttlichkeit der Liebe, die sich schenkt,
Das
war für Paulus Charis, ein Geschenk
Der
Liebe, eine Liebesgabe Gottes.
In
Charis nämlich offenbart die Gottheit,
Wie
sie entzückend ist und voller Charme
Und
voller Liebreiz, voller Anmut, Schönheit!
Es
ist die Charis, dass die Gottheit Mensch ward,
Es
ist die Charis, dass der Gottmensch starb
Und
auferstand, es ist die Charis, dass
Die
Christen sind begabt mit Charismen.
Es
ist die Charis, die in Christen lebt,
Die
Charis, die die Auserwählten heiligt,
Die
Charis, strömend aus den Sakramenten.
Die
Menschen, die von Gott gerettet werden,
Die
sind gerettet worden durch die Charis.
CYPROS
Die
Tochter Cypros nennt die Bibel auch
Elischa:
El ist Gottes Name, Ischa
Heißt
Frau. Die Tochter Cypros ehrte früher
Die
göttliche Astarte der Phönizier,
Die
Göttin Aphrodite Cypria.
Doch
der Apostel Petrus lehrte Cypros
Die
Liebe Gottes im Gekreuzigten,
Im
eucharistischen Heiland Jesus Christus.
Drauf
wandte sich die fromme Tochter Cypros
An
Unsre Liebe Frau Maria oder
Panhagia
Aphroditissa, Königin
Der
Liebe, Spiegelbild der Schönheit Gottes.
DEBORAH
Deborah
war die Richterin des Volkes
Der
Kinder Gottes. Und die Feinde Gottes
Bedrängten
Gottes Volk, da sprach das Volk:
Deborah,
ziehe uns voran zum Kampf!
Und
Balak führte an der Krieger Schar.
Deborah
aber saß im Schutz der Eiche,
Die
nannte man Deborahs Eiche, da
Trat
Balak zu der Richterin und sprach:
Auf,
auf, Deborah, Mutter Israels,
Zieh
in den Krieg, besiege unsre Feinde!
Deborah
stand von ihrem Sitze auf
Und
sagte: Wenn ich in den Krieg voran zieh,
Dann
wird der Ruhm nicht deiner sein, o Balak,
Der
Ruhm gehört der Mutter Israels.
So
zogen Balak und Deborah in
Den
Krieg und siegten über Gottes Feinde,
Der
Ruhm des Sieges aber war Deborahs,
Die
Mutter Israels, sie triumphierte.
DELILA
Delila
war die Tochter von Philistern,
Doch
Samson sprach, der Richter Israels,
Zu
seiner Mutter und zu seinem Vater:
Die
gebt mir bitte zur Gemahlin, sie
Ergötzt
mein Auge, keine so wie sie!
Die
Eltern sprachen: Ist denn unter allen
Den
Jungfraun Israels kein Weib für dich?
Doch
Samson sagte: Ich will nur Delila!
So
ward Delila Samsons Ehefrau.
Doch
Samson war der Gegner der Philister
Und
war sehr stark, denn er war ein Verlobter
Des
Herrn von Mutterschoße an, die Kraft
War
aber in den ungeschnittnen Haaren,
Dem
Haar, wie es die Gottverlobten trugen.
Nun
wollten die Philister-Krieger wissen,
Was
das Geheimnis sei von Samsons Kraft.
Sie
nahmen also Samsons Kuh und pflügten
Das
Feld mit Samsons Kuh, denn zu Delila
Die
Feinde Samsons sprachen: Frage ihn,
Was
das Geheimnis seiner großen Kraft ist.
Delila
bat und bettelte so lange
Und
sagte: Ach, du hast mich nicht mehr lieb,
Bis
er verriet ihr seiner Kraft Geheimnis.
Delila
rief: O Samson, die Philister
Sind
über dir! Und die Philister nahmen
Gefangen
den Verlobten Gottes, Samson.
Delila
aber ward zur Frau gegeben
Dem
Freunde Samsons, sie ward dessen Frau.
DINA
Als
Jakob kam mit seinem Dutzend Söhnen
Und
mit der einen Tochter ins Gebiet
Von
Sichem, sah der Sohn des Sichem, Hamor,
Die
wunderschöne Tochter Jakobs, Dina,
Und
da er Dina sah, begehrte er
Den
Leib der wunderschönen Frau zum Beischlaf,
Doch
da sie keinen Heiden wollt zum Mann,
Nahm
Hamor Dina eben mit Gewalt
Und
riss den Rock herab von ihrem Leib
Und
spreizte ihre Schenkel, er drang ein
In
Dina mit Gewalt, ergoss sich schnell
Und
ließ die Vergewaltigte zurück.
Die
klagte laut ihr Elend ihren Brüdern.
Und
Simeon und Levi, Zwillingsbrüder,
Sie
rächten zornig die geschwächte Schwester
Und
sprachen zu dem Manne Hamor: Willst du
Zur
Gattin Dina, lasse dich beschneiden!
Als
Hamor sich beschneiden ließ, da lag er
Geschwächt
im Bett, die Zwillingssöhne kamen
Und
nahmen Hamor in dem Bett das Leben.
Doch
Dina blieb verstört ihr Leben lang.
DIAKONIN
Als
Jesus Jünger rief und Jüngerinnen,
Da
weihte er die Männer zu Aposteln,
Die
Frauen dienten ihm als Dienerinnen
(Als
Diakonin oder Ministrantin)
Und
dienten ihm nicht nur mit ihrem Geld,
Johanna
und Susanna und Maria
Von
Magdala, sie dienten Jesus Christus
In
allem mit der eigenen Substanz!
DIANA
VON EPHESOS
Berühmt
war auf dem ganzen Kreis der Erde
Das
Heiligtum der göttlichen Diana
Von
Ephesos und ihr geliebtes Bild
Vom
Himmel war gefallen, schwarzer Stein.
Weltwunder
der Antike war der Tempel.
Da
gab es aber einen armen Narren,
Der
konnte nichts als Fressen nur und Scheißen,
Der
wollte auch auf Erden Ruhm erlangen,
Und
also steckte er den Tempel an
Und
ruinierte so das Heiligtum
Jungfräulicher
Diana! Ebenso
In
Ephesos verkündet ward Maria
Als
Theotokos, Gottgebärerin,
Da
dachte sich Helvetius, der Dummkopf:
Ich
will auch Ruhm erlangen auf der Erde
Und
sage darum etwas ganz Absurdes:
Maria
hat mit Josef auch geschlafen,
Vier
Söhne ihm geboren, dazu Töchter.
Hieronymus,
der Bibelübersetzer,
Er
sprach: Helvetius ist dumm und frech,
Er
frevelt an dem Heiligtume Gottes!
Wer
sagt, Maria habe Söhne, Töchter
Geboren
nach dem Ehe-Akt mit Josef,
Spricht
nicht in Gottes Weisheit. Anathema!
EDEN
Die
Aue Eden ist die Frau des Herrn,
Die
Flur von Eden ist die Flur der Freude.
Hier
sind vereint die Gottheit und die Menschheit,
Vereinigt
Männlichkeit und Weiblichkeit,
In
Frieden lebt der Mensch mit der Natur
Und
alle Kreaturen sind im Frieden.
Des
Menschen Hybris aber ruinierte
Die
Freuden-Aue, diese Frau des Herrn.
Der
Baum des Lebens, wie die Perser sagen,
Von
Anahita ward entrückt zum Mond.
So
der Psalmist zur Rechten Gottes sah
Die
Wonne thronen. Wonne ist bei Gott!
Verschlossen
das Gefild der Seligkeit
Zur
Rechten Gottes war, bis Unsre Frau
Dem
Herrn ihr Ja-Wort gab, da schloss sie auf
Für
ihre Kinder das Gefild der Wonne,
Im
Garten Eden, sagen die Muslime,
Dort
die Erlösten sind mit lauter Wonnen!
Und
Platon nannte diesen Garten Eden
Im
Himmel das Elysische Gefilde!
Johannes
nennt es Gottes Paradies
Und
Weise nennen es Mariens Schoß.
EHE
Die
Ehe, Sakrament der Einigung
Des
Liebenden mit der Geliebten, fruchtbar
In
dem geliebten Kind, ist Ebenbild
Der
göttlichen Vereinigung im Innern
Der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit:
Die
Erste Hypostase liebt die Zweite,
Die
Zweite Hypostase liebt die Erste,
Aus
der Vereinigung der Hypostasen
Die
Dritte Hypostase geht hervor.
EINSICHT
Frau
Weisheit nenne deine Freundin, Weiser,
Frau
Einsicht aber nenne deine Schwester.
Frau
Einsicht mit dem schönen Namen Binah
Ist
Seelenschwester des Gerechten, Seelen-
Verwandte,
denn sie ist die Tochter Gottes,
Und
der Gerechte ist ein Gottessohn.
Und
so der Weise und die Jungfrau Binah
Sind
Brüderchen und Schwesterchen in Gott
Und
lieben sich auf diese keusche Art.
ELOAH
Wir
glauben an die Gottheit Elohim,
An
Ihre Majestäten, Göttlichkeiten,
Wir
glauben an den starken El, den Gott,
Den
Herrn und den Erzeuger aller Dinge,
Wir
glauben aber auch an die Eloah,
Die
mütterliche Gottheit schöner Liebe.
ERZMUTTER
Erzmutter
aller, die da leben, ist
Die
Frau, die Vater Adam Eva nannte,
Denn
Eva, das bedeutet Leben, das
Bedeutet
Mutter der Lebendigen.
Doch
unser aller Mutter Eva hörte
Auf
Luzifer, der Schlange kluges Lispeln,
So
ward beraubt die Menschheit ihrer Mutter.
Doch
Gott ließ nicht allein die arme Menschheit,
Gott
ließ die Menschheit nicht als Waisenkind,
Maria
wurde unser aller Mutter,
Die
Neue Eva, Mutter der Lebendigen,
Erzmutter
aller Mutterschaft auf Erden.
ESTHER
Der
König feierte ein Fest mit Freunden
Und
alle tranken reichlich Wein und Schnaps,
Da
rief der König seine Königin,
Sie
sollte ihre Schönheit offen zeigen.
Jedoch
die Königin, die stolze Frau,
Sie
zeigte ihre Reize nicht dem König.
Und
da verwarf der König diese Frau
Und
suchte eine neue Königin
Und
rief die schönsten Mädchen an den Hof
Und
wählte aus den Mädchen sich die Schönste,
Das
jüngste, reinste, strahlendste der Mädchen!
Das
Mädchen Esther war der Morgenstern.
EVA
Ich
seh die Jungfrau Eva nackt im Garten,
Im
Baume der Erkenntnis hängt die Schlange,
Sie
nimmt den eignen Schwanz ins Maul, dann bläst sie
Der
nackten Eva in das Muschelohr:
Komm,
pflücke, Eva, komm und pflück die Feige!
Und
Eva pflückt mit rascher Hast die Feige! –
So
kommt das Unglück über alle Menschen.
ELISABETH
Elisabeth
galt lang als unfruchtbar,
Bei
Gott jedoch ist nichts unmöglich, also
Die
unfruchtbare Frau ward schließlich schwanger,
Und
Sankt Maria kam zu der Verwandten
Und
stand ihr bei in ihrer Niederkunft.
Elisabeth
sah Sankt Maria gleichfalls
In
guter Hoffnung, und so schrie sie laut:
Die
Mutter meines Schöpfers kommt zu mir?
Gesegnet
ist der Schoß, der trägt den Herrn!
Gesegnet
ist die Brust, die stillt den Herrn!
Und
so gebar Elisabeth Johannes
In
Ain Karin. Und heute Unfruchtbare
In
Ain Karin um Leibesfrüchte beten.
EPHESOS
Der
Herr am Kreuze spricht zum Jünger:
Schau
auf Maria, siehe deine Mutter!
Der
Herr am Kreuze spricht zu Unsrer Frau:
O
Frau der Offenbarung, sieh dein Kind!
Von
jener Stunde an der Jünger nahm
Die
Mutter Gottes in sein Innres auf
Und
lebte mit der Frau der Offenbarung
In
Ephesos am Nachtigallenberg.
FAMILIE
Die
heilige Familie ist sehr warm,
Ein
Abbild der Dreifaltigkeit ist sie.
Sankt
Josef als der Pflegevater Jesu
Ist
Abbild von dem Ewigen Vatergott.
Der
Jesusknabe ist ja selbst Gott Sohn.
Maria
ist das Sakrament des Geistes,
Der
Geist ist mütterliche Liebe Gottes.
Und
alle lieben sie bis zu dem Tod:
Sankt
Josef stirbt aus Liebe zur Madonna,
Maria
stirbt aus Liebe zum Messias,
Der
Christus stirbt aus Liebe zu der Welt.
FEIGE
Die
Feige heißet auf lateinisch fica
Und
auf französisch heißet sie la figue!
Die
Feige Evas ist des Kummers Ursach!
Wenn
aber Satan dich belästigt, mach
Mit
deinen Fingern das Symbol der Feige,
Und
der Versucher wird von dir entweichen,
So
lehrte mich Teresia von Jesus.
FLEISCH
Nur
Fleisch ist sie, nicht reiner Geist, die Tochter
Ägypten,
ist ein Mensch und ist nicht Gott!
Und
dieses Fleisch ist wie die Wiesenblume,
Die
morgens blühend ist und abends welk.
FRAU
Als
Eva war gefallen durch intimen
Verkehr
mit Luzifer, der klugen Schlange,
Da
kam das Protoevangelium
Des
Wortes Gottes: Kommen wird die Frau
Und
wird der alten Schlange Haupt zertreten!
Gott
stiftet Feindschaft zwischen Schlangenkindern
Und
Kindern von der Frau der Offenbarung.
Als
Jesus seine Glorie offenbarte
Auf
einer Hochzeit, sprach er zur Madonna:
O
Frau! Was ist das zwischen mir und dir?
Als
Jesus sah vom Kreuz auf jenen Jünger,
Den
er geliebt, da sprach er zur Madonna:
O
Frau der Offenbarung, sieh dein Kind!
Johannes
schaute einst den Himmel offen
Und
schaute jene Frau im Licht der Sonne,
Den
Mond zu Füßen und geschmückt mit Sternen.
Der
böse Feind bekämpft die Frau des Himmels
Und
ihre Kinder, doch die Frauen-Kinder
Besiegen
Satan durch das Blut des Lammes.
Die
einst Marie von Nazareth gewesen,
Geworden
ist zur Fraue aller Völker.
Wir
werden einfach sie die Mutter nennen,
Wir
nennen einfach sie die Liebe Frau!
FREUNDIN
Frau
Weisheit möchte deine Freundin sein,
So
sagt zu dir der weise Salomo.
So
wähle dir die Hagia Sophia
Zur
Freundin, zur Verwandten deiner Seele.
Die
Hagia Sophia kommt zu dir
Als
Mutter mit der Brust voll Milch des Trostes,
Sie
kommt zu dir als jugendliche Freundin.
Sie
will dir Freundin sein, Geliebte sein,
Des
freue dich, weil der Verkehr mit ihr
Bringt
nicht Verdruss und Kummer, sondern Freude!
Ich
habe ihre Schönheit liebgewonnen
Und
holte sie zu mir in meine Wohnung,
Dort
wohne ich mit ihr. Der Herr liebt den,
Der
mit Sophia liebend wohnt zusammen.
FRUCHTBARKEITSGÖTTIN
Die
Kinder suchen Holz zum Opferfeuer,
Die
Frauen backen Kuchen in der Form
Der
nackten Göttin Himmelskönigin,
Die
Männer fressen Fleisch und saufen Wein
Und
singen laut der Himmelskönigin.
O
Jeremia, bleibe uns vom Halse
Mit
deinem Vatergott! Uns ging es gut,
Als
wir die Himmelskönigin verehrten!
Und
erst, seit wir zu opfern unterlassen
Der
nackten Liebesgöttin, sind wir elend!
FRIEDE
Eirene
heißt die schöne Hypostase
Der
Gottheit, die Eirene stiftet Frieden
Im
Menschenherzen, Frieden mit der Gottheit
Und
Frieden mit dem eignen Seelenfunken
Und
Frieden mit den Brüdern und den Schwestern
Und
mit der unvernünftigen Natur.
Die
göttliche Eirene übersteigt
Den
menschlichen Verstand und sie bewahrt
Uns
Sinn und Herz und Geist in Jesus Christus.
So
mit euch seien Charis und Eirene!
GARTEN
Ich
sah den großen grünen Garten Eden
Und
sah die nackte Eva, Adams Flanke,
Und
sah die Liebe glühn in aller Grünkraft!
Ich
sah die schöne Sulamith, die Freundin,
Ihr
Leib war paradiesischer Natur,
Lustgarten
war der Körper meiner Freundin,
Mir
die Geliebte eine Balsamstaude.
Weingarten
Gottes, dich hab ich gesehen,
Wo
Milch und Honig floss im Überfluss
Und
wo die Trauben riesengroß gewesen.
Ich
ahnte auch den Garten in den Himmeln,
Wo
immer Sommer ist im Weinberg Gottes
Und
wo die Liebe alles ist in allen,
Bei
Gott ist die délice éternelle!
Ein
Garten ist, wie Karmeliter sagen,
Die
Seele und bewässert vom Gebet,
Wo
das Gebet zuerst schleppt Wassereimer,
Wo
klüger das Gebet dann gräbt Kanäle,
Wo
weise das Gebet dann gleicht dem Regen,
Denn
nach dem Beten, wie Maria sagt,
Ist
unsre Seele blühend wie ein Garten,
Wenn
nach dem Frost die Primavera kommt!
GAZELLE
Der
Dichter Salomo besang die schöne,
Die
junge Sulamith und nannte sie
Gazelle,
denn sie hatte große warme
Gazellenaugen
mit dem Blick der Liebe,
Ihr
Leib war schlank wie der Gazelle Leib
Und
ihre langen schlanken Beine waren
Gazellenbeine.
Und die beiden Brüste
Der
Freundin waren wie Gazellenkitze,
Gazellenzwillingskitze
ihre Brüste,
Die
hüpften fröhlich, wenn sie näher eilte.
Der
Muttermund der Jungfrau Sulamith
War
eng wie der Gazelle Muttermund.
GOTTHEIT
Gott
offenbarte selber sich als Vater.
Wer
aber einen kalten Vater hatte,
Dem
rät der weise Priester: Nenne Gott
Den
Vater eine mütterliche Gottheit,
Die
Gottheit schöner Liebe nenne sie.
GEBURT
Der
Geist schenkt eine Neugeburt von oben,
Da
wird das Kindlein der Natur ein Kindlein
Der
Gnade, nicht gezeugt von einem Mann
Und
nicht gezeugt von Fleisch und Blut, vielmehr
Von
Gott geboren! Gott gibt die Geburt
Der
neuen Schöpfung, die ein Gottmensch ist!
Geboren
wurde von der Lieben Frau
Maria
durch des Geistes Zeugen Jesus,
Der
Gottmensch, welcher ist das Haupt der Kirche,
Die
Kirche ist sein Leib. Die Kirche wird
Geboren
auch von Unsrer Frau Maria
Und
wird gezeugt durch Gottes Geist. Die Christen
Sind
Christi Glieder, und so hat das Haupt
Die
selbe Mutter wie die Glieder auch.
Mit
Christi Ankunft setzte ein die Endzeit
Und
dies ist eine Zeit der Wehen, bis
Der
Herr erneut erscheint in Herrlichkeit.
Die
Christen sind verborgen in dem Schoß
Mariens,
bis die Christen sie gebiert
In
die Unsterblichkeit im Paradies.
Doch
wer nicht neugeboren ward von oben,
Gelangt
nicht wie ein Kind ins Himmelreich.
Drum,
Seele, sei wie Unsre Liebe Frau,
Empfange
Gottes Wort mit deinem Ohr,
Dass
Christus in der Seele wird geboren
Und
Christus in der Seele wird genährt
Mit
Gottes Manna in den Sakramenten
Und
Gnaden immerwährenden Gebetes,
So
Christus in der Seele reift heran,
Bis
von der Seele er geboren wird
Und
durch die Liebe kommt in diese Welt.
GEIST
Geist
Gottes ist der Lebensatem Gottes,
Der
Odem oder Hauch, der überm Urmeer
Wie
eine Taube schwebte, girrend, brütend,
Die
mütterliche Ruach-ha-kadosch,
Sie
schwebte auch wie eine junge Taube
Zu
Unsrer Lieben Frau Maria, Leben
Gebärend
in Maria. Unsre Frau
Ist
überhaupt das menschliche Gesicht
Der
Ruach-ha-kadosch, die Liebe ist,
In
unsre Herzen ausgegossne Liebe.
GNADE
In
dem Johannes-Evangelium
Geschrieben
steht, dass Mose hat gebracht
Die
Jungfrau Torah, aber Jesus Christus
Hat
uns gebracht die Jungfrau Aletheia
Und
Jungfrau Charis. In dem Paulusbrief
An
die Ecclesia von Rom geschrieben
Ward
von dem Weisen, dass die Zeit der Torah
Ward
abgelöst von dem Äon der Charis.
Was
in den Briefen des Johannes ist
Die
göttliche Agape, ist dem Paulus
Die
Charis, welche göttlich ist. In der
Geschichte
der Apostel singt Sankt Lukas
Die
Odyssee des Paulus, der auf Reisen
Nicht
wie Odysseus von Athene ward
Geleitet,
sondern Paulus ward geleitet
Von
Jungfrau Charis mit den Taubenaugen.
GOMER
Gott
sagte zu Hosea, dem Propheten:
Nimm
dir zur Ehefrau die Hure Gomer
Und
zeuge mit der Hure Gomer Kinder!
Und
so gebar die Hure Gomer Kinder,
Die
Tochter Diblatajims, sie gebar
Den
Erstgebornen, Jesreel, den Landmann,
Und
dann gebar sie ihre Zwillingskinder:
Lo
Ammi, Lo Ruchama, das bedeutet:
Dass
Israel ist nicht mehr Gottes Volk
Und
Gott ist nicht mehr voll Barmherzigkeit.
Die
Hure Gomer aber brach die Ehe
Und
hatte zwischen ihren großen Brüsten
Die
Talismane ihres Ehebruchs
Und
lief den Hurenböcken nach, den Baalen.
Hosea
aber sollte doch die Hure
Behalten
als sein Weib, die Hure Gomer,
Denn
Gott ist treu und der Prophet ist treu.
Lo
Ammi, Israel ist nicht das Volk des Herrn,
Lo
Ammi wird zum Ammi werden, dann
Wird
Ammi sagen zu dem Herrn.: Mein Vater,
Mein
Vater und Gebieter, du mein Gott!
Und
dann spricht Gott der Herr: Mein Liebling Ammi!
Dann
wird die Hure Gomer auch am Ende
Nicht
Baal verehren, sondern Gott den Herrn,
Sie
wird den Herrn nicht mehr Gebieter nennen,
Sie
nennt ihn Bräutigam und Ehemann,
Und
Gott nimmt Gomer an als seine Ehefrau,
Beseligt
sie mit göttlicher Erkenntnis!
GÖTTIN
Weil
Salomo die Tochter Pharaos
Als
schöne Frau geliebt hat, diese Heidin,
Hat
Salomo für die geliebte Frau
Ein
Heiligtum gebaut der Göttin Isis.
Für
eine andre Frau, die er geliebt,
Hat
er gebaut den Schrein der Göttin Anat.
Da
sagte ein Prophet zu Salomo:
Wenn
du dich sehnst nach einer Himmelsgöttin,
Verehre
doch die Jungfrau Christ-Sophie!
GRANATAPFEL
Madonna
mit dem roten Granatapfel,
Dein
Gotteskindlein sitzt auf deinem Schoß
Und
weiset uns den offnen Granatapfel.
Um
dich versammelt sind die lieben Kinder,
Die
sammeln sich um deinen Granatapfel.
Geliebte!
Deine Schläfe unterm Schleier
Ist
wie die Spalte in dem Granatapfel.
Der
Granatapfel aus dem Paradiese
An
deinem Saum hängt mit der goldnen Glocke.
Und
so verehren dich wir Zyprioten.
GRAB
Zwar
Hiob sprach in seinem tiefen Gram:
Das
Grab ist mir ein liebevoller Vater,
Die
Würmer sind mir Mütterchen und Schwester,
Ich
aber sag in meinen Seelenschmerzen:
O
Grab, du bist mir eine gute Mutter,
Die
Würmer sind mir alle liebe Schwestern!
Denn
von der Mutter Erde stammen wir,
Sind
Adam von der Mutter Adama,
Zurückzukehren
in die Mutter Erde
Und
heimzukehren in den Schoß des Grabes,
Bis
Mutter Grab gebiert uns in den Himmel.
GÜRTEL
Als
Sankt Maria in den Himmel fuhr,
Da
zweifelte der kluge Denker Thomas,
Dass
Unsrer Frauen Leib im Himmel sei.
Da
kam zu Thomas Unsre Liebe Frau,
Gab
ihm den Charis-Gürtel ihrer Lenden.
Der
kluge Thomas trug den Charis-Gürtel
Mariens
auf den Gipfel des Olymp,
Dort
wird er als Reliquie aufbewahrt.
GÜTE
O
du Dreifaltigkeit des Philosophen,
Du
Göttin Wahrheit und du Göttin Schönheit
Und
Göttin Güte du, ihr drei seid eins,
Die
Höchste aber ist die Göttin Güte,
Die
Gottheit ist die absolute Gutheit,
Das
Böse ist ein wesenloses Nichts.
HADESSA
Hadessa
war ein unbeflecktes Mädchen,
Sie
war die Myrte unter all den Mädchen.
Ihr
Onkel zog sie groß. Der Onkel wollte
Sie
freien, wenn sie heiratsmündig wäre.
Jedoch
der Kaiser nahm sie sich zur Braut.
HAAR
Das
lange Haar der Liebesgöttin war
Ein
Zeichen ihrer göttlichen Erotik,
Die
Göttin Hathor hatte Lockenfluten!
Und
Sulamith, die Braut des Salomo,
Sie
hatte lange schwarze Haare, die
Wie
eine Herde schwarzer Ziegen wallten
Herunter
an dem Berge Gilead,
Und
in den Lockenfluten Sulamiths
Lag
fest gefangen König Salomo.
Und
Jesu Jüngerin trägt langes Haar
Wie
einen Schleier, redet sie prophetisch.
Maria
Magdalena, Jesu Braut,
Mit
ihrer langen Mähne trocknete
Die
Füße Jesu sie von ihren Tränen.
Maria,
unsre Herrin über allem,
Bedeckt
die Haare bräutlich mit dem Schleier,
Doch
wenn sie sinken lässt den Schleier, ah,
Dann
ist die Haarflut wie ein Wasserfall.
HAGAR
Als
Gott dem Abraham verheißen hatte,
Er
solle einen Segenssohn bekommen,
Da
war er hundert Jahre alt und Sara
War
neunzig Jahre alt und ohne Blutung.
So
nahm sich Abraham die schöne Hagar,
Die
Magd der Herrin, die Ägypterin.
Er
schlief mit ihr und sie gebar ein Kind.
Da
ward die Magd der Herrin stolz und sah
Voll
Stolz herab auf ihre Herrin Sara.
Und
Sara sprach zum Gatten Abraham:
Schick
in die Wüste die Ägypterin!
Und
Jahwe sprach zu Abraham: Gehorche
In
allem deiner Herrin! Also schickte
Der
Sara Gatte die Ägypterin
Mit
ihrem Kinde in die Wüste. Dort
Verdurstete
die Magd mit ihrem Kind,
Und
Hagar legte Ismael, den Sohn,
Im
Schatten eines Busches nieder, dass
Er
friedlich sterbe. Aber Gottes Engel
Zu
Hagar sprach: Dort drüben ist ein Brunnen!
Und
Ismael und Hagar überlebten,
Und
Hagar betete die Gottheit an:
Gott
ist der liebe Gott, der nach uns schaut!
Und
Jahwe sprach zu der Ägypterin:
Dein
Kindlein Ismael wird Krieger werden
Und
wild und stark sein in der Araba!
HALSKETTE
O
Sulamith, dein Hals ist wie ein Turm
Von
Elfenbein, dran tausend Schilde hängen!
O
Sulamith, das Kettchen deines Halses
Ist
voller Zauber und Magie, dass ich
Bezaubert
bin von dir! Ich seh das Kettchen
Mit
einer wundertätigen Medaille
Dir
zwischen deinen beiden Brüsten glitzern!
HANNA
Elkana
war ein Gatte zweier Frauen,
Penina
hatte Söhne ihm geboren,
Doch
Hanna konnte keinen Sohn bekommen.
Und
Hanna betete in Gottes Tempel
Um
einen Sohn, und Gott erhörte sie,
Und
so gebar sie Samuel, den Seher,
Den
weihte sie in Gottes Tempel Gott.
Und
Hanna sang das Lied: Magnificat
Anima
mea Deum Dominum! -
Die
Greisin Hanna war schon lange Witwe
Und
war auf fromme Weise Witwe, Gott
Verlobt,
und hielt sich immer auf im Tempel.
Und
als sie sah Maria mit dem Kind
Und
mit dem lieben Josef in dem Tempel,
Da
sprach sie über dieses Gotteskind
Zum
gotterwählten Volke Israel.
HEBAMME
Als
Pharao gebot den Knabenmord
An
Knaben Israels, da waren zwei
Hebammen
Israels, die sprachen weise:
Die
Mütter Israels gebären schnell!
Und
eh das Kind im Mutterschoße kann
Getötet
werden, ist es schon auf Erden
Und
wird ein mächtiger Prophet des Herrn!
Ich
meine, Pua hieß die eine und
Die
andre Schifra. Sokrates, der Weise,
Er
sprach von seiner Dialektik als
Hebammenkunst:
Geboren wird die Wahrheit.
HOCHZEIT
Die
Bibel ist das Buch der Hochzeit Gottes,
Gott
ist der Bräutigam, das Gottesvolk
Die
Braut. Gott lädt die ganze Menschheit ein
Zur
Hochzeit mit dem Sohn, dem Bräutigam.
Und
Jesus nennt den Himmel eine Hochzeit.
Des
Lammes Hochzeit mit Jerusalem
Ist
Jesu Christi Hochzeit mit der Kirche.
Maria
und die Kirche und die Seele
Sind
weiblich. Jede Seele werde Braut
Des
Bräutigams, der schöne Liebe ist.
Die
Seele als die Braut des Bräutigams
Lebt
schon auf Erden in der Gottesehe,
Die
Kommunion ist die Vereinigung,
Jedoch
im Himmel die Vereinigung
Ist
göttlich-lustvoll und die Seele wird
Von
Gott dem Bräutigam vergöttlicht werden!
HENNE
Als
Jesus schaute Frau Jerusalem,
Da
weinte Jesus Christus Trauertränen:
Jerusalem,
Jerusalem, o Frau,
Wie
wollte ich doch deine Knaben hüten
Wie
eine Henne hütet ihre Küken!
Du
aber, Frau, hast nicht erkannt den Kairos,
Da
ich an deines Herzens Tür geklopft!
In
deinem Garten werden Nesseln wachsen,
Bis
du Hosanna rufst und Halleluja,
Gelobt
sei der, der kommt im Namen Gottes!
Ich,
Jesus, bin vergleichbar einer Glucke,
Und
meine Liebe zu den Menschen ist
Wie
mütterliche Allbarmherzigkeit.
HERRIN
So
sagte einst die Magdeburger Mechthild
In
ihrem Buch vom Fluss des Licht der Gottheit:
Der
Christus Jesus ist der Herr der Welt
Und
Unsre Frau Maria ist die Herrin.
Der
Herr und Heiland ist der wahre Gott
Und
Unsre Liebe Frau die schöne Göttin!
HIERODULE
Die
Frau, bevor der Ehemann sie nahm
Zu
seiner rechtlich angetrauten Gattin,
Verschenkte
sich im Dienst der Aphrodite
An
Hurer, die zur Hure eingegangen.
Und
wenn die Hurer diese Hure liebten,
So
schien es ihnen, dass sie in dem Beischlaf
Die
Göttin Aphrodite selber liebten.
HURE
Herr
Jahwe hatte einst zwei Frauen, die
In
ihrer Jugend wilde Huren waren.
Da
ließen sich die jungen wilden Huren
Von
Heidengöttern fassen an die Brüste!
Auf
allen Wegen, unter allen Bäumen,
Auf
allen Hügeln spreizten sie die Beine
Und
ließen sich vom Gotte Baal beschlafen!
Herr
Jahwe liebte dennoch beide Frauen
Und
nahm sie beide an als Ehefrauen.
HIMMELSKÖNIGIN
Wenn
Christus ist der König in den Himmeln,
Dann
ist es Recht, dass Jesu Christi Mutter
Ist
Königin des Himmels und der Erde.
Als
Unsre Liebe Frau entschlafen ist
Und
in den Himmel aufgenommen worden
Mit
Leib und Seele in der Auferstehung,
Da
krönte die Dreifaltigkeit Maria:
Der
Vater krönte sie als Gottes Tochter,
Messias
krönte sie als Gottes Mutter,
Der
Geist sie krönte als des Geistes Braut.
Und
also trägt die Himmelskönigin
Drei
Kronen, die der Tochter, Braut und Mutter,
Und
also die dreifaltige Maria
Ist
Tochter, Braut und Mutter unsrer Gottheit.
HOFFNUNG
Die
Hagia Sophia hat drei Töchter,
Die
Tochter Caritas, die reife Frau,
Die
Tochter Fides, eine reife Frau,
Und
Tochter Spes, ein junges schönes Mädchen.
Die
Liebe ist nicht schwer, denn wer liebt nicht?
Gott
ist die Liebe und der Mensch ist Liebe!
Der
Glaube ist nicht schwer, denn wer glaubt nicht?
Der
Gottheit Evidenz ist gegenwärtig!
Die
Hoffnung aber immer zu bewahren
Auch
in der dunklen Nacht des Nichts, ist schwer!
Die
Hoffnung aber, dieses junge Mädchen,
Sie
wird dich niemals, niemals dich enttäuschen!
HULDA
Die
heilige Prophetin Israels,
Ihr
Mann war tätig in der Kleiderkammer,
Sie
ward befragt vom König Israels,
Und
Hulda hörte still des Geistes Flüstern
Und
sprach: Du wirst im Frieden Gottes sterben
Und
wirst zu deinen Liebenden versammelt.
ISHTAR
Die
nackte Liebesgöttin Ishtar kam
Zum
König Gilgamesch und wollte ihn
Zum
Gatten haben. Aber Gilgamesch
Antwortete
der nackten Liebesgöttin:
Du
hast gehabt schon sieben Gatten, Ishtar,
Und
allen hast du nichts als Leid gebracht,
Hast
nichts als Schmerz und Nacht und Tod gebracht!
Ich
will dich nicht zur Gattin haben, Ishtar! –
Doch
kommt die wahre Himmelskönigin
Maria
in der dunklen Nacht zu dir,
Zu
küren dich als ihren Bräutigam,
So
sage du zur Himmelskönigin:
Du
hattest schon Sankt Josef zum Gemahl
Und
hattest Herrmann Josef zum Gemahl
Und
hattest Heinrich Seuse zum Gemahl
Und
hattest Sankt Grignion zum Ehemann
Und
zum Gemahl Johannes Paul den Großen,
Und
allen hast du Christi Kreuz gebracht!
Ich
sage Ja zu dir, o Königin,
Ich
wähle dich zu meiner Ehefrau!
ISCHA
Als
Adam wachte von dem Schlafe auf,
Vom
Tiefschlaf, der war ähnlich einer Trance,
Weil
Jahwe ihn versetzt in diese Trance,
Da
dachte er an seinen Morgentraum,
Denn
Morgenträume sind doch oft prophetisch,
Da
hatte er von Liebe süß geträumt
Und
von erotischer Vereinigung.
Er
dachte grad noch jener Traumfrau nach,
Als
Jahwe führte Evalein zu Adam,
Und
Adam sah das Weibchen Evalein
Und
wurde ganz spontan zu einem Dichter
Und
sang die erste Liebespoesie
Der
Menschheit: Evalein, du bist es, du
Bist
die, von der ich grad so süß geträumt!
Du,
Evalein, bist Fleisch von meinem Fleisch,
Du,
Evalein, bist Bein von meinem Bein!
Ich
bin der Mann, das heißt hebräisch Isch,
Du
bist die Frau, das heißt hebräisch Ischa,
Wir
sind, wie Doktor Luther sagte: Mann und Männin!
Und
ruft uns Gott, so bitt ich, alle beide!
ISEBEL
Die
Herrin Isebel war Braut des Baal
Und
plagte den Elias bis aufs Blut,
So
dass der Seher lieber sterben wollte!
Gott
aber richtete Frau Isebel
Und
Hunde leckten ihrer Leiche Blut
Und
Huren wuschen sich in ihrem Blut!
Herr
Jesus in der Offenbarung spricht
Zur
Kirche: Warum duldest du bei dir
Die
falsche Visionärin Isebel,
Die
sie verführt die Christenheit zur Unzucht?
Ich
hass die Werke dieser Nikolaiten
Und
werfe Isebel aufs Bett und ziehe
Sie
nackend aus, entblöße ihre Scham,
Wenn
sie nicht Buße tut und zu mir umkehrt!
ISRAEL
Ihr,
Tochter Israel und Tochter Juda,
Ihr
seid die beiden Ehefrauen Jahwes,
Doch
seid ihr geil wie heiße Stuten und
Wie
brünstige Kamele in der Wüste!
Mein
Ehebund mit euch jedoch besteht
Und
wird auch von dem Kreuz nicht aufgehoben..
JAEL
Als
Sissera um Wasser bat Frau Jael,
Da
gab Frau Jael ihm gesüßte Milch.
Die
Gattin des Keniters lud ihn ein,
In
ihrem Zelt des süßen Schlafs zu pflegen.
Und
als er lag in ihrem Zelt und schlief,
Da
nahm sie in die Hand den harten Pflock
Und
griff den Hammer, und sie trieb den Pflock
Mit
steten Hammerstößen in den Schädel
Des
Feindes Israels. So starb der Feind.
Und
Israel sang Lobpreis zu der Leier:
Du,
Jael, bist die Hochgebenedeite
Der
Frauen in den Zelten Israels!
JERUSALEM
Die
irdische Jerusalem ist Hagar,
Die
himmlische Jerusalem ist Sara.
Die
irdische Jerusalem ist Sklavin,
Die
himmlische Jerusalem die Freie.
Wir
Christen sind der Freien Kinder, sie,
Die
himmlische Jerusalem ist Mutter
Der
Kirche, aller Christinnen und Christen.
Am
Ende des Äones dieses Kosmos
Kommt
sie, die himmlische Jerusalem,
Wie
eine Braut vom Himmel auf die Erde,
Geschmückt,
geschminkt für ihren Bräutigam!
JOCHEBED
Die
Mutter Jochebed gebar ein Knäblein,
Doch
Pharao ermordete die Knaben
Der
Juden, darum Jochebed das Baby
In
einem Korbe setzte auf dem Nil aus
Und
ließ ihn treiben. Mirjam, seine Schwester,
Sah,
wie das Kindlein auf dem Nil davon trieb.
Die
Tochter Pharao im leichten Kleidchen
Trat
an den Nil, im großen Strom zu baden,
Da
sie das Kind in seinem Korb gefunden.
Sie
zog ihn aus dem Wasser, rief ihn Mose,
Ägyptisch
heißt das Wörtlein Mose: Sohn.
Und
Mirjam sah die Tochter Pharao
Und
sprach zu ihr: O Tochter Pharao,
Ich
kenne eine Amme bei den Juden,
Die
stillt den Knaben dir an ihrer Brust.
So
kam das Kind zurück zu seiner Mutter,
Und
Jochebed an ihren Brüsten stillte
Das
Mose-Baby, bis sie ihn zurückgab
Im
dritten Jahr der Tochter Pharao,
Drei
Jahre stillen nämlich Juden-Mütter.
JUDA
Die
Töchter Israel und Juda beide
Sind
Ehefrauen Jahwes. Aber Jahwe
Gab
Tochter Israel den Scheidebrief,
Weil
sie die Beine spreizte für den Baal.
Die
Tochter Juda sah, dass Jahwe gab
Der
Tochter Israel den Scheidebrief,
Doch
nicht bekehrte Tochter Juda sich,
Auch
sie, auch sie die Beine spreizte Baal!
JUDITH
Als
Israel belagert wurde von
Den
Feinden Gottes, schmückte Judith sich,
Die
Witwe, schmückte sich mit Schmuck und Schminke,
Zog
an ihr allerfeinstes Seidenkleidchen,
Umgürtete
die Lenden, zog Sandalen
An
ihre blo0en Füße, und das Haar,
Das
Haar, das salbte sie mit Rosenöl.
Die
Söhne Gottes staunten über Judith:
Solch
eine Grazie zum Ruhme Gottes!
So
ging sie zu den Feinden Gottes in
Das
Heereslager. Die Soldaten sagten:
Die
Juden haben wirklich schöne Weiber!
Wir
wären keine Männer, wenn wir nicht
Mit
solchen schönen Weibern schlafen wollten!
Und
Judith trat zum Oberhaupt der Feinde
Ins
Zelt und machte ihn mit Wein betrunken,
Betrunken
war er von dem Liebreiz Judiths!
Da
schlief er ein, vom Weinrausch müd geworden.
Und
Judith griff das Schwert mit ihrer Hand
Und
schlug dem trunknen Manne ab das Haupt!
Die
Feinde Gottes sahen ihren Führer
Ermordet,
und sie flohen voller Angst,
Und
Israel verjagte Gottes Feinde,
Es
jagten sie die Kinder junger Dirnen!
JUNGFRAU
Erbitte
dir ein Zeichen von dem Himmel!
Du,
der du gerne Menschen doch ermüdest,
Ermüde
deinen Gott mit vielen Bitten!
Gott
liebt es, ja, er will ermüdet werden!
Ein
Zeichen gibt dir Jahwe seiner Liebe:
Das
junge Mädchen! Sie wird schwanger sein,
Die
Jungfrau wird ein Kind im Schoße tragen!
Schau
diese Jungfrau an, die schwanger ist,
Und
neue Hoffnung kommt zu dir, o König!
JOHANNA
Johanna
war ein Weib aus Galiläa,
Des
Namens Deutung sagte: Gott ist Gnade!
Ihr
Ehegatte war ein Kinderpfleger
Im
Hause des Herodes, Judas Königs.
Johanna
ging mit Jesus Christus wie
Susanna
und Maria Magdalena
Als
Ministrantin oder Diakonin,
Gott
dienend mit der eigenen Substanz!
JÜNGERIN
Der
Menschensohn in seine Jüngerschaft
Berief
Johanna und Susanna und
Maria
Magdalena. Der Messias
Zwar
liebte sehr Johanna und Susanna,
Johanna,
Gattin eines Kinderpflegers,
Susanna,
eine keusche Ehefrau,
Doch
seine Favoritin war Maria
Von
Magdala, die er befreit von sieben
Dämonen,
die mit ihren Tränen salbte
Messias,
den Gesalbten, mit den Haaren
Die
Füße trocknete dem Menschensohn
Und
mit den Lippen küsste seine Füße!
Der
Gottessohn jedoch erhob Maria
Von
Magdala und küsste ihren Mund!
So
tat er sonst mit keiner Jüngerin
Und
nicht mit Petrus, nicht mit den Aposteln
Und
auch nicht mit Johannes Donnersohn,
Allein
Maria Magdalena küsste
Messias
ihren scharlachroten Mund!
JULIA
Als
Paulus Gottes Kinder sammelte
Aus
dem Bereich des Heidentums, da kam
Der
weise Paulus auch zu Julia,
Die
manche Junia mit Namen riefen,
Und
dieses junge schöne Mädchen war
Inspiration
für Paulus, als er schrieb:
Ich
führe euch als Braut dem Christus zu,
Als
eine Braut, die reine Jungfrau ist,
Als
Jungfrau ohne Flecken, Falten, Runzeln!
KARMEL
Der
Karmel ist ein Berg der Fruchtbarkeit,
Die
Gottesweisheit ist ein tiefes Dickicht!
Je
tiefer du in dieses Dickicht eindringst,
So
unerforschlicher die Gottesweisheit!
Du
dringst in dieses Dickicht ein, so tut sich
Unendlichkeit
der Weisheit vor dir auf!
O
Königin des Karmel, Liebe Frau
Der
Gottesweisheit, lass die Schleier fallen!
Sechs
Schleier lässt du fallen schon auf Erden,
Den
siebten Schleier aber erst, den letzten,
Den
lässt du fallen erst in meinem Tod!
Dann
seh ich dich, o Weisheit, wie du bist!
Rasch!
Reiß den letzten Schleier rasch herab!
KATZE
Die
Katze war Ägypten heilig, war
Geweiht
der Göttin Isis auf dem Mond.
Man
zeigte Isis selbst mit Katzenkopf.
Ich
sah ein Bild der Hochzeit einst von Kana,
Wie
Eheleute Jesus und Maria
Beim
Weine standen, und zu Füßen Jesu
War
da ein treuer Hirtenhund zu sehen
Und
zu den Füßen Unsrer Lieben Frau
Lag
eine Katze, eine Schmusekatze.
KÄUZCHEN
Wie
sagte der Psalmist? Ich bin ein Käuzchen,
Ich
wimmre auf den Trümmer-Architraven.
Ein
Käuzchen sieht des Nachts und ist sehr weise,
Sein
Blick durchdringt die tiefste Finsternis.
Das
Käuzchen war geweiht in Griechenland
Der
göttlichen Athene, Göttin Weisheit.
Es
sagt den Tod voraus, wenn man es hört,
So
in der Nacht vorm Tode meiner Oma
Ging
ich mit meiner Freundin durch ein Wäldchen
Und
hörte unterm grünen lichten Vollmond
Ein
Käuzchen meiner Oma Tod weissagen.
KEBSWEIB
Ich
hatte einst ein Kebsweib, das war schön,
Und
ich berauschte mich an ihren Brüsten,
Sie
war die Herrin Torheit meiner Jugend,
Die
ist nun hin, das Kebsweib ist nun tot
Und
meine Jugendlust ist lang vergangen.
KINDER
Für
Gott sind alle Menschen kleine Kinder,
Weil
Gott ist eine liebevoller Mutter
Und
wie ein Vater voller Zärtlichkeit.
Und
Jesus ist der große Kinderfreund,
Der
alle Kinder zu sich eingeladen.
Nur
Kinder kommen ja ins Paradies.
Das
Paradies ist wie ein Kinderfest,
Da
Kinder spielen mit dem Gottessohn.
Und
wenn ich sterbe, Herr, so hoffe ich,
Dass
Jesus mir begegnet als ein Kind.
KINDERLOSIGKEIT
Die
Kinderlosigkeit der Seele heißt
Die
Einsamkeit. Doch nicht nur Kindermütter
Umgeben
sind von Kindern, mehr noch ist
Der
Mönch im Zölibat ein Kindervater.
Die
Unvermählte, sagte einst Jesaja,
Hat
mehr der Kinder noch als die Vermählte.
O
Priester oder Mönch, o Nonne du,
Sei
geistlich Vater oder Mutter doch
Und
trage deine Kinder all zu Gott,
Ja,
viele Kinder sollst du haben, Mensch,
Und
betend sie begleiten in den Himmel.
KLUGHEIT
Die
Klugheit nenne deine schöne Schwester,
Sagt
Salomo, die Weisheit deine Freundin.
Die
Weisheit trägt den schönen Namen Hokmah,
Die
Klugheit trägt den schönen Namen Binah.
Zwei
Sephirot die beiden Schwestern sind.
Die
beiden Schwestern sind Aspekte Gottes.
Sprich,
Binah, lehre mich die Gottheit kennen!
Sag,
ist das wahr, dass Gott mir Schwester ist?
KLEOPATRA
Kleopatra
war immer schön geschminkt,
Sie
hatte einen purpurroten Mund
Und
zartes Rouge auf ihren weißen Wangen,
Sie
schminkte ihre langen schwarzen Wimpern
Und
hatte überm Mund ein Schönheitsmal,
Im
schwarzen Haar trug sie ein Diadem.
Sie
löste eine Perle auf im Wein
Und
starb freiwillig durch den Biss der Schlange.
Den
großen Cäsar und auch Mark Anton
Bezauberte
die Schönheitskönigin.
KÖNIGIN
Einst
Esther war die junge Königin,
Erwählt
aus aller Völker jungen Mädchen.
Es
gibt im Glauben eine Königin,
Die
benedeit ist unter allen Frauen.
Sie
ist die schöne Königin der Liebe,
Die
Friedenskönigin, die ich verehre.
KÖNIGINMUTTER
Bathseba
war die Mutterkönigin,
Ihr
Thron zur Rechten stand des Königsthrones.
Maria
ist die Mutterkönigin,
Auf
ihrem Schoße sitzt das Kind Messias.
Man
kann den König nicht verehren, ohne
Der
Mutterkönigin zu huldigen.
Der
König nämlich ist die Liebe Gottes,
Die
Mutter spiegelt Gottes Zärtlichkeit.
KÖRPER
Platoniker
verachteten den Körper,
Doch
Gott hat einen Körper angenommen.
Der
Herr ist auferstanden mit dem Körper.
Maria
ist im Himmel mit dem Körper.
Und
wenn ein Mann verliebt ist in ein Mädchen,
So
liebt er nicht allein die fromme Seele,
Er
liebt die Schönheit ihres Körpers auch.
Und
wenn die Toten auferstehen werden,
Dann
wandeln wir im Körper in dem Himmel.
Unsterblich
wird der Körper sein und schön,
Wird
jung sein, ohne Falten, ohne Runzeln,
Wird
leuchten wie des Sommers heiße Sonne.
KOSMETIK
Als
Esther war im Frauenharem Susas,
Ward
sie gebadet, ward gesalbt, geschminkt,
Geschmückt
mit Schmuck und trug die schönsten Kleider.
Als
Judith ging als Retterin der Juden,
Da
parfümierte Judith sich und schminkte
Die
Lippen rot und ihre Wimpern schwarz,
Da
trug sie schöne Kleider, schönen Schmuck.
Und
als der Geist des Herrn Maria schmückte,
Da
trug Maria Kettchen, Ohrring, Ringe.
Kleopatra
die Lippen schminkte rot,
Indem
sie sich auf ihre Lippen biss.
Ihr
Frauen, schminkt euch nur zur Ehre Gottes,
Denn
eure Schönheit ehrt des Schöpfers Schönheit.
KOSMOS
Ein
Wissenschaftler sah vom Throne Gottes
Unzählbar
viele Universen, sah,
Wie
Gott der König aller Universen,
Der
Mensch in all den Universen aber
Ein
reines Nichts ist, eine nackte Null.
Maria
aber ist der Raum des Herrn,
Der
Raum, den alle Räume nicht erfassen.
KRANZ
Ich
hab den guten Kampf gekämpft, bin treu
Dem
Evangelium gewesen, hab
Ergänzt,
was an den Leiden Christi fehlte,
Hab
täglich Dank geopfert, Lob gesungen,
Den
Herrn verehrt mit Psalmen, Hymnen, Oden,
Nun
liegt für mich bereit der Kranz der Schönheit.
Der
Schönheit Krone und der Schönheit Kranz
Wird
mir verliehen von der Schönheit Gottes.
KULTPROSTITUTION
Wir
lieben noch die göttliche Astarte
Und
wir vereinen oft uns mit der Göttin,
Indem
wir mit dem Tempelhuren schlafen.
Denn
die erotische Ekstase uns
Entrückt
aus unserm Ich und uns verzückt
Bis
an den Ozean der Schönen Liebe
Und
wir verschmelzen mit der Liebesgöttin.
LADE
DES HERRN
Die
Lade Gottes oder Bundeslade
Enthielt
die Tafeln mit des Herrn Geboten,
Den
Mandelstab des Aaron und das Manna.
Im
Neuen Testament Maria ist
Die
Bundeslade Gottes, sie enthält
Den
Logos Gottes und das Brot vom Himmel.
Und
Aarons Mandelstab ward Josefs Stab,
Der
ward der keusche Bräutigam Mariens.
Und
ich, wie König David, der Psalmist,
Will
nackt vor Gottes Bundeslade tanzen.
LEA
Als
Jakob Rahel angebetet als
Sein
Ideal, da liebte er zugleich
Die
Mutter Lea, die so fruchtbar war.
Und
Lea schenkt Jakob ihre Söhne
Und
in den Söhnen liebte er die Mutter.
Und
doch war Lea immer eifersüchtig,
Weil
Jakob einzig Rahel angebetet.
LIEBE
Die
Liebe ist noch älter als das Urmeer,
Doch
älter als die Liebe ist das Kreuz.
LILITH
Die
heimliche Geliebte Adams, Lilith,
Nicht
Eva, welche untertan als Weibchen,
Nein,
Lilith war die ernste Herrin, streng
Und
stark, nicht nur der Mond, des Mannes Abbild,
Nein,
selber eine lichte Sonne Gottes.
Und
in dem Liebesakt, in der Vermischung,
Sie
liebte nicht die Kunst der Missionare,
Nein,
Adam sollte auf dem Rücken liegen
Und
Lilith ihn, wie Inder sagen, buttern.
LIPPEN
O
Lippen der Geliebten, voll und weich,
O
Lippen der Geliebten, süß wie Honig,
O
Lippen der Geliebten, saugend, schmatzend,
O
Lippen der Geliebten, lieblich lächelnd,
O
Lippen der der Geliebten, heiter plaudernd,
O
Lippen der Geliebten, zärtlich küssend,
O
Lippen der Geliebten, leise betend,
O
Lippen der Geliebten – Paradies!
LORUHAMA
Als
der Prophet Hosea Gomer nahm,
Die
Tochter Diblajims, die große Hure,
Als
Gomer Hurensöhne dann gebar,
Hosea
liebte Jesreel, den Ersten,
Mehr
noch als Jesreel er liebte Ammi,
Das
driite Kind jedoch war ungeliebt.
LOTS
TÖCHTER
Als
Lot geflohen war aus Sodom, wo
Die
homosexuellen Sünder herrschten,
Da
floh er mit den Töchtern ins Gebirge.
Die
beiden Töchter hatten keine Männer,
Denn
Sodoms Männer liebten ja nur Männer,
Lots
Töchter wollten aber Kinder haben,
Denn
die Natur der Frau ist Mutterschaft.
Die
beiden Töchter machten Lot betrunken,
Die
blonden Töchter schenkten ein den Wein,
Und
Lot trank Wein, bis er betrunken war,
Da
legte Lot betrunken sich ins Bett
Und
beide Töchter zogen nackt sich aus
Und
beide Töchter schliefen mit dem Vater
Und
Lot ward so der Vater seiner Enkel
Und
seine Töchter ihres Vaters Bräute.
LOTS
FRAU
Als
Gott das Feuer schickte über Sodom,
Als
Sodom, das Paris des Alten Bundes,
Im
Feuer unterging, war Lot geflohen
Mit
seiner Frau und seinen beiden Töchtern.
Lots
Frau hing aber immer noch an Sodom
Und
sah sich um und sah im Feuer Sodom
Verbrennen,
sie beklagte Sodoms Sünder,
Sie
hing mit ihrem Herzen noch an Sodom
Und
so erstarrte sie zu einer Säule
Aus
Salz, zu einem Denkmal ihrer Torheit.
Wie
üppig schön war Lots Frau doch gewesen,
Das
hält für alle Zeit ihr Denkmal fest.
LYDIA
Als
Paulus nach Europa kam, da ging
Er
an den Fluss, wo sich die Frauen trafen,
Und
lehrte sie das Evangelium.
Und
Lydia ward aufgetan das Herz
Von
Gott und sie bekehrte sich zu Christus.
Da
sagte sie zu dem Apostel Paulus:
Wenn
du mir glaubst, dass ich auch gläubig bin
An
Jesus Christus, Retter und Erlöser
Und
Bräutigam und Vater meiner Seele,
Dann
komm mit deinen Freunden in mein Haus,
Ich
biete euch dort Wasser an und Brot,
Du
unterweist mich in der Weisheit Gottes.
Mein
Haus sei eine Kirche. Meine Kinder
Lass
taufen ich auf Vater, Sohn und Geist.
MAAT
Die
göttliche Gerechtigkeit und Wahrheit
Ward
Göttin Maat gerufen in Ägypten.
Die
Göttin hält in Händen eine Waage,
Und
auf die eine Schale wird gelegt
Die
Seele eines Toten, auf die andre
Gelegt
wird eine leichte Pfauenfeder.
Die
Göttin der Gerechtigkeit und Wahrheit
Ist
Richterin der Lebenden und Toten.
Nur
leichte Seelen kommen in den Himmel,
Die
unbeschwert vom Ballast dieser Erde.
MÄDCHEN
In
Susa herrschte König Ahaschveros,
Die
schöne Vaschti war die Königin
Von
Persien und Medien und wollte
Nicht
ihre Schönheit zeigen dem Gebieter
Und
nicht dem Mann gehorchen, sondern lieber
Mit
Frauen tanzen in dem Frauenhaus.
Da
suchte König Ahaschveros eine
Gehorsame
Geliebte und ließ sammeln
Aus
allen Völkern und Nationen Mädchen,
Und
nur die allerschönsten jungen Mädchen,
Die
jungen Mädchen lebten in dem Harem,
Sie
badeten und salbten ihre Körper
Und
schmückten sich und schminkten sich und zogen
Die
allerschönsten Modekleider an.
Und
jede Nacht der König Ahaschveros
Ein
andres Mädchen rief in sein Gemach.
Am
Morgen kehrte sie zurück zum Harem.
Und
nur die er mit Namen wieder rief,
Die
kamen dann ein zweitesmal zu ihm.
Der
Harem voll von schönen jungen Mädchen,
Mir
scheint, das war das Paradies auf Erden.
MAKELLOSE
So
sang einst Salomo für Sulamith:
O
meine Freundin, meine junge Taube,
Du
Makellose, du bist wunderschön!
Und
Unsre liebe Frau Maria einst
Erschien
in Deutschland und sie nannte sich
Maria,
Makellose, Mutter Gottes.
MARA
Noomi
hieß die Süße, aber Gott
Hat
sie geprüft mit einer schweren Prüfung,
Und
plötzlich stand sie ohne Kinder da.
Noomi
sagte zu den Jüdinnen:
Nennt
Mara mich, die Bittere, und nicht
Noomi
mehr, die Liebliche und Süße.
Und
Mara ist ein Vorbild für Maria,
Die
unsre Süßigkeit und Wonne ist,
Doch
bitter leiden musste unterm Kreuz.
MARIA
MAGDALENA
Die
öffentliche Sünderin kam einst
Ins
Haus des Pharisäers, trat zu Jesus,
Sie
weinte voller Reue, ihre Tränen
Dem
lieben Heiland auf die Füße tropften,
Sie
trocknete die Füße mit dem Haar,
Mit
ihrer langen roten Lockenmähne.
Und
Jesus trieb aus ihrer Seele sieben
Dämonen
aus, die sieben Wurzelsünden.
Dann
stand sie unterm Kreuz und weinte bitter.
Der
Herr hing nackt am Kreuz. Und seine Mutter
Gab
ihren Schleier Magdalena, die
Verhüllte
das Geschlechtsteil unsres Herrn.
Und
als der Herr erstanden war vom Tod,
Begrüßte
er als Erste Magdalena
Und
machte so sie zur Apostelin
Und
sandte sie nach Frankreich, der Provence,
Apostelin
von Frankreich ward sie da
Und
lebte mystisch, meditierend, einsam,
Bis
sie der Herr entrückte in den Himmel,
Da
tanzte sie dem Bräutigam entgegen.
MARIA
VON BETHANIEN
Die
beiden Schwestern Martha und Maria,
Sie
waren Freundinnen des Meisters Jesus.
Doch
Martha war nur immer sehr betriebsam,
Maria
aber lauschte Jesu Weisheit.
Er
war der Philosoph, der Weisheitslehrer,
Der
Theologe, Theosoph und Dichter,
Und
sie war schweigsam, feminin empfänglich.
Er
zeugte mit dem Geist in ihrer Schönheit.
Und
Jesus sprach, dass die beschauliche
Maria
hat das beste Teil erwählt.
MARTHA
So
hütet euch vor Marthaismus, Christen,
Vorm
blinden Aktivismus in der Welt.
Doch
Martha auch bekehrte sich im Wald
Von
Tarrascon in der Provence von Frankreich
Und
dort empfing sie auch die Kommunion
Und
starb und kehrte heim zum Bräutigam.
MARIA
MUTTER GOTTES
Maria
ist die Gottgebärerin,
Weil
Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch.
In
tausend Titeln preisen wir Maria,
Ihr
höchster ist: Die Mutter unsres Gottes.
Da
Jesus mystisch unser Vater ist,
Ist
Mutter sie des Vaters in dem Himmel.
Da
Christus unser Schöpfer ist, der Logos,
Maria
darum ist des Schöpfers Mutter.
MATERIE
Materie
ist nicht von Ewigkeit.
Gott
schuf Materie aus reinem Nichts.
Der
Gottesgeist formt die Materie.
Gott
selber kam in die Materie,
Das
Wort ward Fleisch, das Brot wird Christi Leib.
Denn
Gott erlöst auch die Materie.
MEER
O
Meer Tiberias, o Mittelmeer,
Aus
deinem Schaum getaucht ist nackt Astarte!
Johannes
in der Offenbarung schaute
Kristallne
Meere, glänzend wie das Gold,
Am
weißen Strande Himmlische mit Harfen.
Im
Himmel ist der Ozean des Lichts,
Der
lichte Ozean der Schönen Liebe!
MENI
Die
einen glauben an den Glücksgott Gad,
Die
andern an die Schicksalsgöttin Meni.
Wir
wollen opfern für die blinden Heiden.
Denn
nicht das blinde Schicksal uns regiert,
Die
Sterne nicht bestimmen unser Schicksal,
Es
gibt kein Horoskop für Jesus Christus.
Wir
glauben an die Providentia,
Des
Vaters Vorsicht unter sieben Schleiern.
MENSTRUATION
Geschlechtsreif
wird die Jungfrau, wenn das Blut,
Das
Monatsblut zum ersten Mal ihr fließt.
Das
Monatsblut ist ein Symbol der Mutter,
Des
Weibes Fruchtbarkeit und Mutterschaft.
Und
wenn der Brunnen ihres Blutes trocken
In
ihren Wechseljahren wird, so ändert
Die
alte Frau sich auch charakterlich.
Nun
sagen Feministinnen, das Blut
Der
Frau, das Monatsblut der Frau erlöst
Die
Welt, und nicht das Blut des Herrn.
Das
ist nicht wahr. Es ist das Blut des Christus,
Das
uns erlöst. Doch Christus hat sein Blut
Vom
Blut Mariens, und Mariens Blut
Vergossen
ward am Kreuz und darum ist
Maria
unsre Miterlöserin.
MERAB
Saul
sprach zu David: Bringe der Philister
Vorhäute
mir und du erhältst zur Braut
Prinzessin
Merab. David bringt nicht hundert
Vorhäute
der Philister, nein, zweihundert
Vorhäute
der Philister, aber Saul
Gab
seine Tochter einem andern Manne.
MICHAL
Und
David sprach: Es ist ja nichts geringes,
Des
Königs Schwiegersohn zu werden! Michal
Half
David fliehen, als der König Saul
Verfolgte
David. Und als David später
Vor
Gottes Lade nackt getanzt, verhöhnte
Prinzessin
Michal König David, sagte:
So
nackt zu tanzen! Das gefällt den Mägden!
Und
Michal ward gegeben einem andern,
Sie
hat ihr Leben lang kein Kind geboren.
MIRJAM
Als
Mose ausgesetzt ward auf dem Nil
Und
als die Tochter Pharao ihn fand,
Stand
seine Schwester Mirjam an dem Ufer
Und
sprach zur schönen Tochter Pharao:
Ich
finde für den Knaben eine Amme.
Als
Mose dann und Aaron Israel
Befreiten
aus Ägypten, als die Juden
Durchs
Rote Meer gezogen, die Ägypter
Im
Roten Meer ertranken, da sang Mirjam
Zum
Tamburin das große Halleluja.
Und
Augustinus sagt: Maria ist
Die
Paukenschlägerin des Volkes Gottes.
Und
Miriam und Aaron sprachen: Mose
Hat
eine Konkubine sich genommen!
Da
sprach der Herr zu Miriam und Aaron:
Ihr
seid Prophetin und Prophet und ich
Will
in Visionen und in Träumen euch
Mich
offenbaren, doch mit Moses sprech ich
Von
Mund zu Mund! Und sieben Tage war
Befallen
von dem Aussatz Miriam
Und
war so weiß wie Schnee. Der Vater hatte
Ihr
ins Gesicht gespuckt. Das Volk der Juden
Hielt
an auf seiner Wanderung, bis Mirjam
Gesund
geworden, weil ihr Bruder Mose
Für
Miriam zu Gott gebetet hatte.
MISCHEHE
Die
Söhne Israels, die Gottessöhne,
Begehrten
Heidinnen, weil sie so reizend,
Die
Jebussiterinnen waren schön
Und
die Heviterinnen waren lieblich,
So
nahmen Gottes Söhne Heidentöchter
Zu
Frauen sich. Dem Herrn gefiel das nicht.
Die
Jebussiterinnen nämlich glaubten
An
Steinzeitgöttinnen, an Große Mütter,
Und
die Heviterinnen glaubten
Ans
Schicksal und die Göttermacht der Sterne,
Und
Gottes Söhne nahmen Heidenbräuche
Und
heidnische Gedanken an aus Liebe.
MUTTER
Dies
ist ein göttlichen Gebot von Jahwe:
Du
sollst die Mutter ehren, dass du lange
Im
Lande lebst, dass ich dir geben will.
Und
Jesus hat das göttliche Gesetz
Nicht
aufgehoben, sondern es erfüllt,
Und
darum Jesus ehrte seine Mutter.
Gott
öffnet ja den Mutterschoß der Frau.
Die
Gottheit selber hat ja Mutterschöße,
In
denen göttliches Erbarmen lebt.
Ich
will euch trösten, spricht ja Gott der Herr,
Wie
einen Knaben seine Mutter tröstet.
Und
wenn die Mutter auch ihr Kind vergisst,
Spricht
Gott, ich werde nimmer dich vergessen.
Denn
Gottes Liebe ist wie Mutterliebe.
MUTTERGÖTTIN
In
Kanaan, in Babel und Ägypten
Die
Heiden glaubten an den Götterhimmel
Der
vielen Göttinnen und Götter und
Darunter
war auch eine Muttergöttin,
Die
Göttin war der Fruchtbarkeit, die war
Kriegsgöttin
auch und sexuelle Göttin,
Man
diente ihr mit sexuellen Riten.
Sie
war sehr gut, zugleich war sie sehr böse.
Die
alte Kirche hat der Muttergöttin
Verehrungen
gereinigt, übertragen
Auf
Unsre Frau Maria Nazarenus,
Die
liebe Mutter mit dem reinen Herzen.
MUTTER
GOTTES
Als
einst die Protestanten Unsre Frau
Maria
aus der Kirche jagten fort,
Da
schrieb Maria einen Brief an sie:
Ihr
jagt die Mutter fort? Die Mutter geht,
Doch
wenn die Mutter geht, nimmt sie den Sohn mit!
Und
so in protestantischen Gemeinden
Fehlt
nicht allein die Huldigung der Mutter,
Fehlt
auch der eucharistische Messias.
NABEL
DER WELT
Die
Mutter Erde hat auch einen Nabel,
Doch
ist es nicht der Nabelstein zu Delphi,
Es
ist Jerusalem, genauer noch,
Die
Auferstehungskirche unsres Herrn.
Wir
sind geboren von der Mutter Erde,
Begraben
werden wir im Erdenschoß,
Dann
wird die Mutter Erde uns gebären
Am
Tag der Auferstehung aller Toten
Ins
ewigliche Leben in der Gottheit.
NEST
Gott
sorgt sich um die Küken in den Nestern
Und
gab darum Gesetze auch dem Mose.
So
sah ich einst der schönen Rotbrust Nest,
Das
angebracht war an der Wand des Hauses.
Wenn
junge Knaben nahten sich dem Nest,
Wie
kämpfte mutig dann das Rotbrust-Männchen,
Das
Weibchen und die Küken zu beschützen.
Und
wenn ein Menschen-Weibchen schwanger ist,
Hat
sie den Nestbautrieb und will die Wohnung
Zum
Heim und Hort den neuen Menschen machen.
NEUMOND
Gefeiert
wurde einst die Neumondfeier
In
Israel, die Juden lebten nämlich
Nach
einem bäuerlichen Mondkalender.
Regiert
denn Luna nicht der Frauen Launen?
Ist
nicht der Lunatik vom Mond besessen?
Ist
Liebe süß nicht in dem Honigmond?
Ist
Christus nicht die Sonne, Mond die Kirche?
Sah
nicht Johannes Unsre Liebe Frau
Im
Himmel auf dem Sichelmonde stehen?
Doch
Hiob spricht: Nie gab ich einen Handkuss
Dem
Mond, als wenn es eine Göttin wäre,
Sonst
hätte ich den Schöpfer ja verleugnet.
NOFRETETE
Als
Echnaton den Einen Gott verehrte,
Den
Einen Gott verkündete Ägypten,
Die
Frau des Pharao war Nofretete,
Gepriesen
für den Adel ihrer Schönheit.
Als
Echnaton zu Aton heimgegangen,
Regierte
Nofretete ganz alleine
Ägypten,
Kaiserin von Atons Gnaden.
NOOMI
In
Bethlehem war Hungersnot. Noomi
Mit
Mann und Söhnen floh ins heidnische
Gebiet
von Moab, wo man Kemosch ehrte,
Der
Moabiter Hauptgott, Gott des Krieges
Und
Gott des Todes und der Unterwelt.
Noomi
aber blieb El Shaddai treu,
Dem
Gott des Busens, der genügend ist.
Und
als Noomi ward dann schwer geprüft
Von
Gott und ihr Geliebter starb, die Söhne
Ihr
auch genommen wurden, blieb sie treu
El
Shaddai, Gott der Brüste, der genug ist,
Noomi
sagte: Gott allein genügt!
Gott
gab ihr einen neuen Namen: Mara.
Und
Shaddai gab ihr eine Tochter, Ruth,
Und
Gott gab Ruth ein Kind, den Knaben Obed,
Noomi
nahm den Knaben auf den Schoß,
Als
wäre er ihr eigner Sohn geboren,
So
wurde sie Urmutter König Davids,
Urmutter
des Messias wurde Mara.
OFRA
Zwei
Schwiegertöchter hatte die Noomi,
Noomi,
diese Liebliche und Süße,
Die
später Mara ward, die Bittere,
Die
eine Schwiegertochter, das war Ruth,
Und
Ruth heißt Freundin, Urgroßmutter sie
Von
König David, Mutter des Messias,
Die
andre Schwiegertochter, das war Ofra,
Ihr
Name heißt: der Nacken, oder auch:
Sie,
die den Rücken zukehrt Gott dem Herrn.
Die
Moabiterin in Moab blieb,
Noomi
ging mit Ruth nach Bethlehem
Und
Ofra blieb in Moab, diente Kemosch,
Die
moabitische Prinzessin Ofra
Urmutter
war des Riesen Goliath.
OHRRING
Maria
ist die Braut des Geistes Gottes
Und
meine Braut, ich habe mich verlobt
Mit
ihr in Lourdes am Tag Maria Schnee.
Und
an dem Jahrestage der Verlobung
Im
Gottesdienst Maria kam zu mir,
Als
Braut vom Himmel, für den Mann geschmückt,
Von
Silber groß ein Ohrring an dem Ohr.
OHOLA
UND OHOLIBA
Zwei
Ehefrauen hatte Gott der Herr,
Sie
hießen Oholiba und Ohola.
Der
Herr war treu in seiner Bigamie,
Die
Schwestern aber waren schöne Huren.
In
ihrer Jugend spreizten sie die Beine
Für
die Ägypter und für die Chaldäer
Und
ließen ihre Zitzen sich betatschen.
Gott
aber beide nahm zu Ehefrauen.
PARADIES
Wenn
Jesus spricht vom Paradies als Jude,
So
redet er vom Schoße Abrahams.
Doch
schöner als im Schoße Abrahams
Ist
es im Schoße Unsrer Lieben Frau.
Der
Schoß Marias ist mein Paradies,
Der
Schoß der Jungfrau ist der Lustort Gottes.
PARADIESJUNGFRAUEN
Wenn
Jesus mir bereitet schon das Zelt
Im
Garten Eden, sollen in dem Zelt
Des
Paradieses Jungfraun auf mich warten,
Sankt
Evelin und Sankt Karina und
Sankt
Miriam, Maria Magdalena
Und
Aphra und Pelagia und Thais
Und
Agnes, Agatha, Luzia, Mechthild
Und
wie sie heißen, alle zweiundsiebzig.
PERLE
Sophia
sagte einst zu Jakob Böhme:
Auf
Erden sollst du mein Verlobter sein,
Jedoch
im Rosengartenparadies
Des
Himmels schenk ich meine Perle dir,
Das
Himmelreich wird unsre Hochzeit sein!
PFAU
Der
Adler war der Vogel Jupiters,
Der
Pfau der Vogel seiner Gattin Juno.
Einst
Goethe sah die Feder eines Pfauen
In
den Koran gelegt und sagte: Das ist würdig.
Ich
aber leg die Feder eines Pfauen
Ins
Hohelied, das schönste Buch der Bibel.
PFERD
So
Salomo verliebt pries Sulamith:
Du
bist ein Ross vorm Wagen Pharaos!
Ja,
die Geliebte ist mir eine Stute!
Anakreon
hat einst gedichtet dies:
Du
junges Füllen von dem Kaukasus,
Noch
bist du wild und ungezähmt und wirfst
Die
Beine um dich her, doch warte ab,
Ich
zähme dich, ich reit dich zu, mein Füllen,
Dann
wirst du ruhig gehen unter mir.
PFORTE
Der
Engel Gabriel sprach zu Maria:
Tu
auf dich, Pforte, denn der Herr zieht ein,
O
Tür, es kommt der Herr der Herrlichkeit!
Maria
ist ja auch die Himmelspforte:
In
ihrem Schoß geborgen sind die Christen,
Im
Tode dann geboren werden sie
Vom
Schoß Mariens in das Paradies.
Das
Paradies ist auch Mariens Schoß.
Und
also sagte Rilke: Schoß ist Alles!
POLYGAMIE
Dreihundert
Frauen hatte Salomo
Und
dazu siebenhundert Konkubine,
Unzählbar
viele junge schöne Mädchen!
Das
Paradies – ein Harem Salomos!
PROSTITUIERTE
Die
Hure warf sich hin zu Jesu Füßen
Und
salbte den Gesalbten mit dem Salböl
Und
ward Apostelin des Südens Frankreichs
Und
wartet nun im Paradies auf mich.
Maria
Magdalena, eine Hure,
Und
Margarethe von Cortona auch
Und
Aphra auch, geweiht der Aphrodite,
Und
Thais auch, Thaisis auch genannt,
Das
Bett der Hure ist im Himmelreich,
Und
auch Pelagia, die schöne Hure,
Der
Herr ist Bräutigam der schönen Huren,
Sie
alle leben nun im Paradies,
Dort
werden sie mir ihre Liebe schenken.
QUELLE
Die
Frauen einst veränderten das Credo.
Ich
glaub an einen Gott, den Herrn, den Schöpfer,
Den
Vater, den Allmächtigen, und Jesus,
Den
Herrn, den eingebornen Sohn des Vaters,
So
betet es die Kirche, und die Frauen:
Ich
glaube an des Lebens Quelle, Gottheit,
Und
glaub an den Gesandten schöner Liebe!
Der
Vater ist die Quelle, ist der Ursprung,
Der
Liebe Quelle stillt den Liebesdurst.
RAHAB
VON JERICHO
Als
Israel nach Jericho gekommen,
Da
schickte Josua Spione aus,
Zwei
Männer, die ins Haus der Rahab kamen,
Die
eine Hure war in Jericho.
Die
Heiden suchten nach den zwei Spionen,
Doch
Rahab sie versteckte auf dem Dach
Und
schickte fort die Heiden. Rahab sagte:
Und
wenn ihr Kinder Israels die Stadt
Erobert,
rettet mich und all die Meinen.
Und
Salmon, einer der Spione, sagte:
Wenn
Josua und alle Krieger kommen,
Dann
bleib im Haus, du selbst und all die Deinen,
Häng
einen roten Faden aus dem Fenster,
Und
so wirst du verschont mit deiner Mutter
Und
deinem Bruder und all deinen Knaben.
Und
so geschah es. Salmon aber schlief
Mit
Rahab und sie wurde Mutter Boas',
Der
dann mit Ruth den Obed zeugte, der
Den
Jesse zeugte, König Davids Vater,
So
Rahab ward zur Mutter des Messias.
RAHEL
Als
Jakob einst vor seinem Bruder floh,
Da
Jakob war der Mutter Liebling und
Sein
Bruder Esau war des Vaters Liebling,
Und
Jahwe liebte Jakob, hasste Esau,
Kam
Jakob zu dem Onkel Laban, sah
Am
Brunnen Hirten ihre Schafe tränken,
Da
sah er Rahel, die Cousine, Hirtin
War
sie und hatte wunderschöne Augen.
Und
Jakob küsste sie, liebkoste sie
Und
wollte sie als seine Ehefrau.
Doch
Rahels Vater sagte: Diene mir
Für
sieben Jahre, dann bekommst du sie.
Nach
sieben Jahren in der Hochzeitsnacht
Lag
aber Rahels Schwester Lea da
In
Jakobs Bett, sie hatte große Brüste,
Doch
waren ihre Augen nicht so schön.
Und
Jakob musste wieder sieben Jahre
Um
Rahel dienen, bis er sie bekam.
Zwei
Frauen hatte Jakob-Israel,
Die
eine stand für das aktive Leben,
Die
Söhne ihm gebar, die fruchtbar war,
Die
andre stand fürs Meditieren, Beten,
Beschauen
Gottes, ihre schönen Augen
Ihm
offenbarten Gottes Sternenhimmel.
Und
wenn auch Lea fruchtbar war als Mutter,
Abgöttisch
aber liebte Jakob Rahel,
Sie
war ihm Göttin, die er angebetet.
Und
schließlich wurde sie auch Mutter und
Gebar
den Träumer Josef und gebar
Den
Liebling Benjamin und dabei starb sie.
Und
später sah sie Dante Alighieri
Im
Paradiese bei der Mutter Gottes.
RICHTERIN
Die
Mutter Deborah in Israel,
Die
Biene, war der Juden Retterin,
Und
sie erhob sich, sie zog in die Schlacht,
Der
Sieg im Kampf ward von der Frau errungen.
Heerführerin
in allen Schlachten Gottes
Und
Siegerin in allen Schlachten Gottes
Und
Bienenkönigin im Gottesstaat
Ist
Unsre Liebe Frau, des Richters Mutter.
Und
unsre Richterin in Ewigkeit,
Das
ist die göttliche Gerechtigkeit,
Und
unsre Retterin in Ewigkeit,
Das
ist die göttliche Barmherzigkeit.
RING
Die
Königin des Friedens kam am Morgen,
Zum
Sühneopfer trat an den Altar
Die
Königin des Friedens oder Gospa
Und
war geschmückt mit Ringen, Perlenketten,
Ohrringen,
Liebreizgürtel und Medaillen
Und
legte einen Ring auf den Altas,
Den
Ehering der mystischen Vermählung.
ROCK
Das
Bild Regina Mundi darf man nicht
In
Häusern zeigen, wo die jungen Frauen
In
Miniröcken oder Hosen gehen
Und
wo Unsittlichkeit beherbergt ist.
Madonna
mag es nicht, wenn Frauen nackt
Sich
kleiden oder Männerkleidung tragen.
Ihr
Frauen, nehmt zum Vorbild eurer Mode
Doch
die Madonnenmode keusch und schön.
ROSE
So
sagte Sulamith im Hohenlied:
Ich
bin die rote Rose ohne Dornen.
Maria
ist die dornenlose Rose,
Maria
ist die Rosa Mystica,
Maria
die geheimnisvolle Rose.
Maria
sitzt in ihrem Rosengarten.
Die
Rosa Mystica Maria trägt
Auf
ihren bloßen Füßen goldne Rosen,
Vor
ihren Brüsten weiße, rote Rosen.
Die
weiße Rose ist Mariens Freude,
Die
rote Rose ist Mariens Leid,
Die
goldne Rose ihre Herrlichkeit.
Maria
ist die Königin der Rosen,
Sie
ist die Königin des Rosenkranzes.
RUTH
Der
Name Ruth bedeutet Freundschaft. Ruth
War
Heidin, Schwiegertochter der Noomi,
Der
Süßen, Ruth war eine junge Witwe
Und
ging in Bethlehem Getreide sammeln
Und
das Getreidefeld gehörte Boas,
Und
Boas' Name heißt: Er ist die Kraft.
Und
Boas aß sehr gut und trank sehr gut
Und
legt sich schlafen im Getreidefeld.
Und
Ruth hat sich gebadet und gesalbt,
Geschminkt
und zog ihr Sommerkleidchen an
Und
legte sich zu Boas in das Korn.
So
wurde sie die Mutter des Messias,
Sie
ward die Urgroßmutter König Davids.
SABA
Die
Königin von Saba, Balkis war
Ihr
Name, hörte einst in ihrer Heimat
Von
Salomos erstaunenswerter Weisheit
Und
kam, um ihn zu prüfen, nach Judäa
Und
prüfte Salomo mit Rätselfragen.
Dann
sagte sie: Wie bist du doch belesen!
Erstaunlich
ist dein Wissen, deine Bildung!
Du
wandelst in der Welt als Lexikon!
Du
bist mein Champion des Bibelwissens!
Wie
gut du Gottes Wort zu deuten weiß!
Ach,
deine große Weisheit macht mich sprachlos!
SAIS
Ein
Jüngling kam zum Heiligtum von Sais,
Er
sah die Statue der Weisheitsgöttin,
Da
trug die Göttin Isis sieben Schleier.
Ein
Spruch stand auf der Statue: Ich bin
Die
Göttin, keiner kann den Schleier heben!
Der
Jüngling aber hob der Göttin Schleier
Und
sah der Weisheit nacktes Angesicht
Und
starb. Wer Göttin Weisheit sieht, muss sterben.
SALOME
Herodes
nahm sich seines Bruders Frau
Herodias
zur Frau. Johannes sprach
Dagegen,
wurde darum eingesperrt.
Herodes
feierte ein Fest und auf
Dem
Fest die Tochter der Herodias
Getanzt
hat einen Striptease, Salome.
Herodes
war begeistert von dem Striptease
Und
sagte: Salome, was wünscht du dir?
Da
sagte Salome: Ich will das Haupt
Des
Täufers. Und Johannes ward geköpft.
So
endete die Liebe des Johannes
Zu
Salome, der jungen Tänzerin.
SÄNGERIN
Du
sitz nicht mit der Gattin deines Nächsten
Des
Nachts allein beim Trank des roten Weines,
Du
gaffe nicht den jungen Mädchen nach,
Wenn
sie am Markt der Stadt spazieren gehen,
Du
schau dir nicht die nackten Huren an
Und
treibe keine Unzucht an den Huren,
Du
schau nicht gierig auf die Sängerin,
Die
kaum verhüllte Tänzerin der Bühne.
SAPIENTIA
Es
sagte einst ein greiser Kardinal:
Der
Name Sapientia heißt Weisheit,
Und
Sapientia, das kommt von Sabbern,
Frau
Weisheit nämlich schenkt Geschmack an Gott:
So
kommt und schmeckt, wie süß die Liebe ist!
Der
Name Jesus süßer ist als Honig
Und
Unsre Frau ist süß wie Schokolade!
Und
was ist süßer noch als Bienenhonig?
So
fragte einst der weise Meister Eckart:
Noch
süßer als der Bienenhonig ist
Allein
die himmlische Idee des Honigs!
SCHLANGE
So
sagte Heinrich Heine, der Poet:
Ich
nannte die Geliebte in der Jugend
Ein
Herz von Stein und eine kalte Schlange!
Und
nun zählt die Geliebte fünfzig Jahre,
Jetzt
weiß ich, dass sie keine Schlange ist,
Denn
Schlangen werfen ab die alte Haut.
SCHÖNHEIT
Die
Schönheit ist ein Glanz der klaren Ordnung.
Die
Schönheit auf der Erde ist das Abbild,
Die
Schönheit in dem Himmel ist das Urbild.
Der
Liebende steigt von der körperlichen
Zur
Schönheit auf der Seele voller Tugend
Und
steigt von dort zur Schönheit Gottes auf.
Die
Schönheit Gottes in der Ewigkeit
Wird
von den Seligen geschaut, genossen.
SEHERIN
Die
große Hildegard von Bingen war
In
Deutschland Seherin der Weisheit Gottes,
Sie
sah die Sapientia Divina,
Sie
sah zugleich die Mater Caritas,
Das
Mädchen, in dem Ehebette Gottes.
Und
Sapientia und Caritas,
Die
beiden Herrinnen regieren mich.
SELIGE
Die
selige Karina ist in Gott,
Der
selige Tiburtius bei ihr.
Ich
werde meine Muse selig sprechen,
Denn
ich bin ja der Papst der Musenpriester.
Liturgisch
wird das Fest der Seligen
Gefeiert
jedes Jahr am Aschermittwoch.
Denn
das ist ihr Geburtstag in dem Himmel.
SEX
Ich
liebe eine Frau mit Namen Eva
Und
ich bin krank vor Liebe, weiser Arzt!
Da
sprach der Arzt: Der Name Eva deutet
Auf
Sex! Bedenk die Feige oder Fica,
Denk
an die Schlange, die den Schwanz ins Maul nimmt.
Und
Papst Johannes Paul der Große sagte:
Als
Adam noch im Stand der Unschuld war,
Wie
selbstlos schenkend liebte er da Eva,
Doch
als er war im Sündenfall gefallen,
Sah
er in ihr nur noch das Lustobjekt,
Sein
Sexidol in tierischer Begierde.
STRAUSSENWEIBCHEN
Wie
sagte doch El Shaddai nachts zu Hiob:
Schau
dir doch mal das Straußenweibchen an,
Schau,
wie es legt die eignen Eier in
Den
Sand der Wüste, unbekümmert, ob
Ein
Fuß zertritt die Eier! Keine Weisheit
Gegeben
ist dem Straußenweibchen! Aber
Schreckst
du sie auf, so wird sie eilig fliehen
Und
ist dann schneller als die schnellsten Rosse.
SULAMITH
Wenn
Salomo der Friedenskönig ist,
Ist
Sulamith die Königin des Friedens,
Das
meint ihr Name, denn sie ist die Freundin
Des
vielgeliebten Friedefürsten. Dieser
Poetische
Gesang von Salomo
Ist
allegorisch auszulegen auf
Den
Bräutigam-Messias, seine Hochzeit
Mit
seiner Braut, der Kirche oder Seele.
Und
Inbegriff der Kirche und der Seele
Ist
Unsre Frau Maria Sulamith.
Ich
hab ein Bild der schönen Sulamith
In
meinem Zimmer an der Wand zur Andacht,
Da
steht die wunderschöne Sulamith
In
gottgeschaffener Natur als Nackte
Und
ihr im Rücken steht ein Feigenbaum.
In
ihrer Linken hält sie eine Feige,
Mit
ihrer Rechten sie verhüllt den Schoß.
Wie
jung sind ihre Brüste! Wunderschön!
Wie
schön ist auch ihr langes schwarzes Haar!
Wie
schlank ist sie! Ein Turm von Elfenbein!
Wie
schlank die Arme und wie glatt die Beine!
Ihr
Mund ist eng, und groß und schwarz die Augen!
SUSANNA
Die
keusche Ehefrau Susanna war
Allein
in ihrem Garten in dem Sommer
Und
badete dort nackt in einer Wanne.
Das
sah ein Prediger, im Busch versteckt,
Der
alte Prediger trat zu Susanna
Und
sagte: Schlaf mit mir im grünen Gras!
Da
schrie Susanna laut zu Gottes Himmel!
TAMAR
Der
Sohn des Königs David, Amnon, liebte
Die
eigne Schwester und begehrte sie.
Da
sprach sein Freund, der kluge Jonathan:
So
stell dich krank und bitte dann den König,
Dass
er die Tochter Tamar zu dir schicke,
Dass
die dem Kranken einen Kuchen bringe.
Und
Amnon tat so. Tamar kam zu ihm
Und
brachte Kuchen in des Kranken Zimmer.
Und
Amnon sagte zu der Schwester Tamar:
Schatz,
ich bin krank vor Liebe! Zieh dich aus!
Zieh
schnell dich aus und schlafe schnell mit mir!
Und
Tamar sagte: Lieber Bruder, nicht!
Du
bitte unsern Vater, dass er mich
Rechtmäßig
gebe dir zur Ehefrau.
Doch
Amnon wollte keine Ehefrau,
Er
wollte nur den schnellen Sex mit Tamar.
Da
riss er ihr die Kleider von dem Leib
Und
vergewaltigte die eigne Schwester!
Und
als er seine böse Lust gestillt,
War
all die Liebe gleich verflogen und
Nun
hasste er sie vielmals mehr als er
Sie
vorher liebte. Tamar weinte bitter
Und
Amnon jagte sie aus seinem Haus. -
Der
Sohn des Jakob, Juda, hatte Söhne,
Und
Onan war vermählt mit Tamar, aber
Er
ließ den Samen auf die Erde fallen,
Gott
strafte Onan für die Onanie
Und
Onan starb. Und Tamar war allein
Und
ohne Kinder. Und sie zog sich um
Und
zog sich an wie eine Hure und
Verschleierte
ihr Angesicht und saß
Am
Wegesrand und wartete auf Juda.
Und
Juda kam und sah die Hure sitzen
Und
sprach: Was kostet eine Nacht bei dir?
Und
Tamar sprach: Gib deinen Siegelring.
Und
Juda gab den Siegelring und schlief
Mit
Tamar. Und sie wurde schwanger und
Man
sah es bald, da sprachen alle Frommen:
Schaut
euch die Hure an, dies geile Miststück,
Hat
keinen Ehemann und ist doch schwanger!
Da
sollte sie gesteinigt werden, aber
Sie
sprach: Der Vater meines Sohnes ist
Der
Mann, dem dieser Siegelring gehört.
Und
Juda sah, es war sein Siegelring.
Und
Judas Sohn, den Tamar ihm gebar,
Ein
Ahne war er des Messias und
So
Tamar ward zur Mutter des Messias.
TANZ
Der
Dichter David trank vom roten Wein
Und
dichtete dann Lieder für den Herrn
Und
sang die Lieder selber auch zur Harfe
Und
sagte: Wenn der Dichter David singt,
Dann
tanzt im All die göttliche Astarte,
Dann
tanzt im dritten Himmel der Messias!
TAUBE
Am
Anfang schwebte überm Chaosmeer
Die
Geistkraft Gottes brütend wie die Taube
Und
brütete das Universum aus.
Und
Salomo nennt seine Sulamith
Geliebte
Taube und preist ihre Augen
Als
Taubenaugen, sanft und voller Unschuld.
Die
Taube war der Aphrodite Vogel
Und
war der Seelenvogel der Germanen.
Als
Mohammed von Mekka war geflohen,
Da
wurde er beschützt von weißen Tauben.
Als
Noah war gefahren auf der Sintflut,
Da
ließ er aus der Arche eine Taube,
Die
kam zurück, im Schnabel einen Ölzweig.
Als
Jesus ward getauft von Sankt Johannes
Dem
Täufer, kam die Geisteskraft herab
Wie
eine Taube, liebevoll und friedlich.
Man
sagt, die Taube habe keine Galle,
Maria
ist die gallenlose Taube.
VASHTI
Als
König Ahaschveros Wein getrunken
Mit
seinen Fürsten im Palast von Susan,
Da
rief er Vashti, seine Königin,
Dass
sie sich zeige dort in ihrer Schönheit.
Doch
Vashti wollte mit den Frauen feiern
Und
wollte ihrem König nicht gehorchen.
Da
ward die alte Vashti abgesetzt,
Das
junge Mädchen Esther ward erkoren.
Wie
Vashti war die alte Mutter Eva,
Die
Gott dem Schöpfer nicht gehorchte, sondern
Allein
auf den okkulten Dämon hörte,
Drum
wurde abgesetzt die alte Eva
Und
Gott erkor die junge schöne Jungfrau
Maria
als des neuen Bundes Esther.
Es
war ein Pietist der Niederlanden,
Der
träumte immer von den Bibelfrauen,
Er
lag im Bette neben seiner Gattin
Und
stöhnte voller Wollust: Vashti, Vashti!
Er
liebte sie um Mitternacht im Traum.
VENUS
Als
Uranos entmannt von seinem Sohn,
Das
fiel des Vaters Glied und Hoden in
Das
Mittelmeer, das schäumte auf und so
Geboren
ward die Liebesgöttin Venus.
Auf
einer Muschel fuhr sie auf dem Meer
Und
landete in Zypern nahe Paphos,
Wo
sie die Grazien begrüßten, sie
Bekleideten
und schmückten und sie dann
Auf
den Olympos führten zu den Göttern,
Da
sprach der Göttervater Jupiter
Zu
Venus: Dein sei nicht das Werk des Krieges,
Dein
seien die Mysterien der Ehe.
VERLOBUNG
Maria
war verlobt mit Josef, das
War
gültig schon ein bräutliches Versprechen
Der
Ehe, doch die Jungfrau sagte Gott,
Sie
wolle keinen Gatten je erkennen.
Und
Josef hatte nicht mit ihr geschlafen,
Er
tat es nie, auch später nicht, und doch
Die
Jungfrau schwanger war und blieb doch Jungfrau.
Und
Ludwig von Montfort war auch verlobt
Mit
Unsrer Lieben Frau und Jakob Böhme,
Wladimir
Solowjew und Milan Kolbe
Und
Papst Johannes Paul der Große auch
Und
ich bin auch verlobt mit Unsrer Frau.
Im
Himmel werden wir die Ehe feiern.
VORSEHUNG
Mein
Vater starb, der mich beschützt, versorgt,
Da
schaute ich die Providentia,
Die
Gottheit Providentia erschien
Als
ein Mysterium mit sieben Schleiern
Und
ihr vertraute ich mein Schicksal an.
WEISHEIT
Frau
Weisheit ist die allerhöchste Frau,
Ist
die Idee der Frau in Gottes Geist,
Idee
der Schönheit, Himmelskönigin,
Die
Throngenossin Gottes, reine Jungfrau
Und
liebevolle Mutter, liebe Braut
Und
wahre Freundin, liebevolle Schwester,
Des
Weisen mystische Vermählte in
Der
geistlichen, doch wirklichen Vermählung.
Ich
bin ihr Bräutigam und Minnesänger,
Ich
bete an die Hagia Sophia!