BIBELTEXTE


Übersetzt von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


DER PREDIGER SALOMO
I
1) Worte des Weisheitslehrers, des Sohnes Davids, des Königs von Jerusalem.
2) Sinnlos, sinnlos, spricht der Weisheitslehrer; sinnlos, sinnlos, alles ist sinnlos!
3) Welchen Gewinn hat der Mensch von seiner Arbeit, die er unter der Sonne tut?
4) Ein Geschlecht vergeht, ein Geschlecht kommt auf, die Erde besteht bis in lange Zeiten.
5) Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter, sie eilt zu ihrem Ursprung, von dort wieder aufzuerstehen.
6) Es wandert der Wind nach Süden und wendet sich nach Norden, der Wind wendet sich im Kreis zurück.
7) Die Flüsse wandern ins Meer, doch wird das Meer nicht voll. Zum Ort, von wo die Flüsse ausgehen, kehren sie zurück.
8) Alle Worte sind so ermüdend! Nichts vermag ein Mensch zu sagen! Der Augen Schauen ist nie befriedigt, der Ohren Lauschen nie zufrieden!
9) Was gewesen ist, das wird sein. Was getan ward, das wird getan werden. Nichts Neues unter der Sonne!
10) Ist ein Ding, von dem zu sagen wäre: Siehe, das ist neu? Es ist bereits gewesen in den alten Zeiten, die vor uns waren.
11) Erinnerung gibt es nicht mehr an die Früheren, an die Späteren wird man sich nicht erinnern bei der Nachwelt.
12) Ich, der Weisheitslehrer, war Israels König in Jerusalem.
13) Ich gab mein Herz hin, zu suchen und zu untersuchen mit Weisheit die Taten, die man tut unter der Sonne. Schwere Arbeit hat Gott den Menschenkindern gegeben, sich damit abzuquälen.
14) Ich sah die Werke, die getan werden unter der Sonne: Alles sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes!
15) Was krumm ist, kann nicht gerade gemacht werden. Gezählt werden kann nicht das Fehlende.
16) Ich sprach in meinem Herzen: Weise ward ich und bedeutend und reicher als die, die vor mir gewesen in Jerusalem, mein Herz ward voll vielfältigster Weisheit, und Wissen hab ich erkannt.
17) Mein Herz gab ich hin, Weisheit zu erkennen, zu erkennen auch Wahnsinn und Torheit. Ich lernte aber die Erkenntnis, dass auch dies vergebliches Schmachten des Geistes ist.
18) Wo vielfältige Weisheit ist, da ist vielfältiges Weh. Wer mehr lernt, muß mehr leiden.

II
1) Ich sprach in meinem Innern: Auf! ich will versuchen, froh zu sein und Gutes zu sehen.
2) Aber siehe, auch das ist sinnlos. Ich erklärte dem Lachen: Du bist närrisch! und dem Jubel: Was bringst du schon?
3) Mein Herz versuchte, meinen Leib zu laben mit Wein: Möge mich dabei mein Herz mit Weisheit führen! Torheit wollt ich erfassen, bis ich sah, was den Menschenkindern gut ist und was sie tun sollen alle Zeiten ihres Lebens unter dem Himmel.
4) Ich tat herrliche Taten und baute Häuser und pflanzte Weingärten,
5) schuf Gärten und Parkanlagen und pflanzte fruchtbare Bäume mit vielerlei Früchten,
6) schuf Teiche, daraus zu tränken mit Wasser den Wald der wachsenden Bäume,
7) besaß Diener und Hausmägde und Kinder des Hauses, hatte reicheren Besitz an Rinderherden und Schafherden als alle, die vor mir gewesen in Jerusalem,
8) sammelte Silber und Gold und seltene Schätze von den Königen und Provinzen, legte mir Sängerinnen und Sänger zu und die Wonne der Menschensöhne: einen Harem von Konkubinen.
9) Herrlicher ward ich als alle, die vor mir gewesen in Jerusalem; und meine Weisheit stand mir bei.
10) Wonach es meinen Augen verlangte, das nahm ich, und verwehrte meinem Herzen keine Lust. Möge mein Herz fröhlich sein, bei aller Arbeit, denn das sei mein Anteil in meiner Mühsal.
11) Ich wandte mich zu den Werken, die meine Hände geschaffen, all die Arbeit hatte mir Mühe gemacht. Siehe, das war sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes und war mir kein Gewinn unter der Sonne.
12) Und ich wandte mich, zu schauen nach der Weisheit, nach Wahnsinn und Torheit. Was kann der Mensch tun, der nach dem König kommt? Nur das, was bereits getan ward.
13) Ich sah, daß die Weisheit besser ist als die Torheit, wie das Licht besser ist als die Finsternis.
14) Der Weise hat Augen im Kopf, der Narr geht in der Finsternis. Jedem geschieht sein Schicksal.
15) Da sprach ich in meinem Innern: Also geschieht das Schicksal dem Narren, besser ist es da weise zu sein. Da sprach ich in meinem Innern: Das ist auch sinnlos.
16) Nicht für immer erinnert man sich an den Weisen, wie auch an den Narren nicht. Bald schwinden die Tage ins Vergessen. Es stirbt der Narr seinen Tod, der Narr wie der Weise auch.
17) Da hasste ich mein Leben! Die Taten waren böse, die unter der Sonne getan wurden. Alles ist sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
18) Ich hasste meine Mühsal, der ich mich mühsam abmühte unter der Sonne. Alles muss ich lassen einem Menschen nach mir.
19) Weiß man, ob er ein Weiser oder ein Narr sein wird? Er wird doch herrschen über meine Arbeiten, die ich weise erarbeitet habe unter der Sonne. Das ist auch sinnlos.
20) Da wandte sich mein Herz zur Verzweiflung über all die Arbeit, die ich wirkte unter der Sonne.
21) Da war ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit und Kenntnissen und Geschicklichkeit tat, sie einem andern zum Erbteil zu lassen, der sie nicht erarbeitet hat. Das ist auch sinnlos und ein gewaltiges Übel.
22) Was wird dem Menschen von all seiner Mühsal und dem Streben seines Herzens, der er sich abmüht unter der Sonne?
23) Alle Tage hat er Schmerzen und Mühe und üble Laune. In der Nacht liegt sein Herz mit Mißmut darnieder. Das ist auch sinnlos.
24) Es ist gut dem Menschen, zu essen und zu trinken und seine Seele Gutes sehen zu lassen bei all der Arbeit. Dies sah ich, dass solches aus Gottes Händen kommt.
25) Denn wer kann essen und wer kann genießen ohne ihn?
26) Er gibt dem Menschen, der ihm gefällt, Weisheit und Wissen und Freude. Aber dem ihn Verfehlenden gibt er Geschäftigkeit, zu sammeln und anzuhäufen und doch es zu geben einem, der Gott gefällt. Auch das ist sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.

III
1) Alles zu seiner Zeit! Jeder Plan unterm Himmel hat seine Gelegenheit.
2) Die Schwangerschaft hat ihre Zeit und der Tod hat seine Zeit. Das Pflanzen hat seine Zeit und das Ausreißen des Gepflanzten hat seine Zeit.
3) Die Zerstörung hat ihre Zeit und die Heilung hat ihre Zeit. Das Zerbrechen hat seine Zeit und das Bauen hat seine Zeit.
4) Das Weinen hat seine Zeit und das Lachen hat seine Zeit. Die Trauer hat ihre Zeit und der Tanz hat seine Zeit.
5) Das Steinewerfen hat seine Zeit und das Steinesammeln hat seine Zeit. Die Umarmung hat ihre Zeit und das Fernbleiben von Umarmung hat seine Zeit.
6) Das Suchen hat seine Zeit und das Verschwinden hat seine Zeit. Das Bewahren hat seine Zeit und das Wegwerfen hat seine Zeit.
7) Das Zerreißen hat seine Zeit und das Nähen hat seine Zeit. Das Schweigen hat seine Zeit und das Sprechen hat seine Zeit.
8) Die Liebe hat ihre Zeit und der Hass hat seine Zeit. Der Krieg hat seine Zeit und der Frieden hat seine Zeit.
9) Man tut wie ein Arbeiter, aber hat doch keinen Gewinn dadurch.
10) Ich sah die Arbeiten, die Gott den Menschenkindern gab, dass sie sich damit quälen.
11) Er macht es alles schön, schön zu seiner Zeit. Er gab die Ewigkeit in ihren Sinn. Nicht kann der Mensch erfassen das Werk, das Gott geschaffen von Anfang bis Ende.
12) Da wusste ich: Da ist nichts Besseres, als voll Freude zu sein und Gutes zu sehen im Leben.
13) Jeder Mensch soll essen und trinken und Gutes sehen bei seiner Arbeit, denn das ist ein Geschenk Gottes.
14) Ich sah, dass alles, was Gott tut, für lange Zeit besteht; nichts kann man hinzufügen, nichts kann man hinweg nehmen. Dies alles tut Gott, auf dass man ihn respektiere und ehre.
15) Was war, das ist nun, und was sein wird, das war schon. Gott verlangt nach dem Kommenden.
16) Ich sah unter der Sonne Gerichtssäle, dort herrschte Bosheit, und sah Hallen der Gerechtigkeit, dort herrschten Boshafte.
17) Da sprach ich in meinem Innern: Gott wird den Gerechten richten, den Gerechten und den Schuldigen. Denn jeder Plan und jede Tat hat seine Zeit.
18) Ich sprach in meinem Innern: Es ist wegen der Menschenkinder, dass Gott sie reinigt, und dass sie erkennen mögen, daß sie wie Tiere sind.
19) Der Menschenkinder Schicksal ist wie das der Tiere: Jenen der Tod und diesen der Tod, sie haben alle Einen Atem, so dass der Mensch dem Tier nicht überlegen ist. Denn alles ist Hauch und ein Schicksal.
20) Es geht alles an Einen Ort, denn alles ist aus Staub und kehrt zum Staub zurück.
21) Wer weiß vom Atem des Menschen, dass er aufsteigt, und vom Atem des Tieres, dass er zur Erde hinab sinkt?
22) Darum: Ich sah, dass es nichts Schöneres gibt, als dass ein Mensch sich freue bei seiner Arbeit, denn das ist sein Anteil. Wer wird ihn dahin bringen, zu schauen, was nach ihm sein wird?

IV
1) Ich wandte mich und sah die Unterdrückung, die unter der Sonne geschah. Siehe, da waren Tränen der Unterdrückten und kein Trost. Die Hände der Unterdrücker waren zu mächtig, darum war kein Trost.
2) Da rühmte ich die Toten, die schon tot sind, mehr als die Lebenden, die noch leben.
3) Besser als beiden geht es dem Ungewordenen, der nicht schaut des Bösen Taten, die unter der Sonne getan werden.
4) Ich sah die Mühsal und den Erfolg bei allen Werken, und dass jeder Mensch auf den andern eifersüchtig ist. Das ist auch sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
5) Ein Narr legt die Hände in den Schoß und frisst sein eigenes Fleisch.
6) Besser eine Handvoll in aller Ruhe, als beide Hände voll mit Mühsal und vergeblichem Schmachten des Geistes.
7) Ich wandte mich und sah die ganze Sinnlosigkeit unter der Sonne.
8) Da ist einer allein, kein anderer bei ihm, er hat keine Kinder und keine Geschwister; aber seine Mühsal ist ohne Ende, seine Augen werden nimmer satt des Reichtums: Für wen denn arbeite ich, für wen denn fehlt meiner Seele das Gute? - Das ist auch sinnlos und ein übles Geschäft.
9) Besser zwei als einer, darin liegt ein schöner Lohn für die Arbeit.
10) Stürzt einer, so hilft ihm sein Gefährte auf. Ach über den, der allein ist! Wenn er stürzt, ist kein anderer, der ihm aufhilft.
11) Auch, wo zwei liegen, da wird es ihnen warm; kann es aber einem Einsamen warm werden?
12) Einen kann man überwinden, aber zwei leisten Widerstand, und ein dreifaches Band zerreißt nicht so schnell.
13) Ein armer Knabe, der weise ist, der ist besser als ein alter König, der närrisch ist und sich nicht raten lässt.
14) Einer kommt aus dem Gefängnis und wird König, und ein zum König Geborener wird arm.
15) Ich sah die Lebenden unter der Sonne wandeln mit dem Knaben, der aufstehen und an des andern Stelle treten sollte.
16) Schließlich war des Volkes, das ihm nachging, kein Ende. Doch seine Nachkommen hatten an ihm keine Freude. Das ist auch sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.

V
1) Achte auf deine Füße, wandelst du zum Tempel Gottes. Nahe dich, zu lauschen, und bringe nicht Narrenopfer dar, denn Narren wissen nicht, was sie Böses tun.
2) Sei nicht schnell mit der Zunge. Lass deines Geistes Rede nicht eilen, Worte hervorzubringen vor Gott, denn Gott ist im Himmel, du aber auf der Erde, darum mach du nur wenige Worte.
3) Viele Träume kommen durch viele Mühsal. Wo viele Worte sind, da schwatzen Narren.
4) Schwörst du Gott einen Schwur, so zögere nicht, ihn zu halten. Er hat ja keine Freude an Narren. Was du schwörst, das halte auch.
5) Besser, keinen Schwur zu schwören, als den Schwur nicht zu halten, den du geschworen.
6) Gewähre deiner Zunge nicht, dein Fleisch in die Irre zu führen. Sag dem Engel nicht: Es war ein Versehen. - Gott könnte zornig werden über deine Stimme und die Werke deiner Hände vernichten.
7) Wo viele Träume sind, da ist viel Nichtigkeit und viel Geschwätz. Du aber ehre Gott!
8) Siehst du Unterdrückung der Armen und Raub der Gerechtigkeit in den Provinzen, wundere dich darüber nicht. Es ist ein Hoher über den Hohen, der sie beaufsichtigt, und es sind Höhere über ihnen, die auf Gerechtigkeit achthaben.
9) Das ist ein Gewinn für ein Land, wenn der König sich kümmert um die Felder, auf denen gearbeitet wird.
10) Wer Geld liebt, wird nimmer satt an Geld; wer den Reichtum liebt, nicht des Einkommens. Das ist auch sinnlos.
11) Wo des Guten viel wird, da werden es viele fressen. Welchen Gewinn hat der Eigentümer, wenn er es nicht behalten kann und nicht anschauen mit den Augen?
12) Wer dient, dem ist süß der Schlaf, ob er viel oder wenig gegessen. Des Reichen Sattheit aber gibt ihm nicht die Ruhe des Schlafes.
13) Es ist eine böse Krankheit, die ich sah unter der Sonne: Reichtümer, aufgehäuft zum Unheil des Eigentümers.
14) Jene Reichtümer zerrinnen bei bösen Geschäften. Zeugte der Reiche einen Sohn, so hält der nichts in Händen.
15) Nackt kam er aus seiner Mutter Schoß, und nackt, so wie er gekommen, geht er dahin.
16) Welchen Gewinn denn brachte seine Arbeit, die er für den Wind gewirkt hat?
17) Alle Tage im Finstern, aß er mit viel Ärger und Zorn und Krankheit.
18) Ich sehe es für gut und schön an, wenn einer isst und trinkt und sieht Gutes bei aller Arbeit, die er wirkt unter der Sonne, in den Tagen seines Lebens, die Gott ihm gibt, denn das ist sein Anteil.
19) Dem Menschen, dem Gott reiche Schätze gibt und die Fähigkeit, davon zu leben und seinen Teil zu nehmen, dass er voller Freude ist bei all seiner Arbeit, dem ist dies ein Geschenk Gottes.
20) Er bedenkt nicht die Kürze seiner Lebenszeit, weil Gott ihm Freude des Herzens schenkt.

VI
1) Es ist ein Übel, welches ich unter der Sonne sah, das ist groß bei den Menschen:
2) Da gab Gott einem Menschen Schätze, Reichtum und Ehre, seiner Seele fehlte nichts von alledem, wonach ihn verlangte, und doch gab Gott ihm nicht die Fähigkeit, dies alles zu genießen; ein Fremder konsumierte das Seine. Auch das ist sinnlos und eine schlimme Krankheit.
3) Zeugte ein Mensch auch hundert Kinder und hätte viele Jahre zu leben, viele Tage und Jahre, aber seine Seele wäre nicht zufrieden mit dem Guten, auch würde ihm kein Grabmal werden - über solchen Menschen sag ich: eine Totgeburt ist besser dran.
4) Wie ein Hauch kommt sie und geht in die Nacht, ihr Name wird von Nacht verborgen,
5) auch sah sie nicht den Sonnenaufgang und wusste nicht von der Sonne; diese hat mehr Ruhe, diese hat mehr Frieden als jener.
6) Lebte er auch zweitausend Jahre, nichts Gutes sehend, so geht doch alles schließlich an Einen Ort.
7) Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Bauch, aber die Seele ist nie befriedigt.
8) Was hat ein Weiser besseres als ein Narr? Das, was ein Armer hat, der recht zu wandeln weiß vor den Lebenden.
9) Besser das, was vor Augen ist, als der Seele ziellose Sehnsucht. Jenes ist denn auch nur sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
10) Das, was sein wird, ist bereits mit Namen genannt. Bekannt ist bereits, was ein Mensch sein wird. Er kann nicht streiten mit dem, der ihm zu mächtig ist.
11) Es gibt zuviele sinnlose Dinge. Welchen Gewinn hat ein Mensch davon?
12) Wer weiß, was gut und schön für den Menschen zu seinen Lebzeiten ist, für die Tage seines Daseins in der Nichtigkeit, das er verbringt wie ein Schatten? Wer macht dem Menschen bekannt, was nach ihm sein wird unter der Sonne?

VII
1) Ein guter Name ist besser als erlesenes Öl. Der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.
2) Besser ist es, ins Haus der Totenklage zu gehen, als ins Haus, da man feiert; in jenem ist das Ende des Menschen, das nehme sich zu Herzen der Lebende.
3) Trauern ist besser als Lachen, denn durch Traurigkeit wird das Herz gebessert.
4) Das Herz des Weisen ist im Haus der Klage, das Herz des Narren im Haus der Lustigkeit.
5) Besser ist es, zu hören auf die Ermahnung des Weisen, als zu lauschen den Liedern der Narren.
6) Das frivole Spottgelächter der Narren klingt wie des Brennholzes Knistern unter den Kochtöpfen. Es ist sinnlos.
7) Bedrückung macht den Weisen verrückt. Bestechungsgeschenke verderben die Gesinnung.
8) Der Ausgang einer Rede ist feiner als der Anfang. Ein Geist der Geduld ist besser als ein Geist des Stolzes.
9) Sei in deinem Geist nicht schnell zum Zorn, denn Zorn wohnt im Busen des Toren.
10) Sage nicht: Warum waren die früheren Zeiten besser als diese? Du fragst dies nicht in Weisheit.
11) Weisheit ist schön mit einer Erbschaft, das ist Gewinn für die, welche die Sonne sehen.
12) Die Weisheit beschattet schützend, auch Silbermünzen beschatten schützend, aber der Vorteil der Klugheit ist, dass Weisheit ihrem Besitzer das Leben spendet.
13) Schau auf die Werke Gottes! Wer ist mächtig, das zu begradigen, was Gott gekrümmt hat?
14) Zur schönen Zeit, da laß es dir gut gehen. Die üble Zeit sieh so an, dass Gott sie zu dem Zweck geschaffen hat, dass der Mensch nicht kennen kann das Kommende.
15) Manches sah ich in den Tagen meiner Nichtigkeit. Da ist ein Gerechter in seiner Gerechtigkeit vernichtet worden, aber ein Schuldiger lebte lang in seiner Bosheit.
16) Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du nicht einsam wirst.
17) Sei nicht so sehr boshaft und sei kein Narr, damit du nicht sterben musst vor deiner Zeit.
18) Gut ist, das eine zu fassen und das andere nicht aus den Händen zu lassen. Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, entgeht dem allem.
19) Die Weisheit macht den Weisen mächtiger als zehn Mächtige aus der Stadt.
20) Auf der Erde ist kein Mensch so gerecht, daß er nur Gutes tut und nie fehlgeht.
21) Gib deine Aufmerksamkeit nicht allen gesprochenen Worten, damit du nicht das Fluchwort deines Dieners hören mußt.
22) In deinem Herzen weisst du, daß auch du oft Andern fluchtest.
23) Dies alles hab ich mit Weisheit geprüft. Ich sagte: Ich will die Weisheit gewinnen,- aber sie blieb distanziert.
24) Was distanziert ist, das ist in weiter Ferne und von geheimnisvoller Tiefe. Wie soll ich es ergründen?
25) Ich wandte mein Herz, zu suchen und kennenzulernen und zu erforschen die Weisheit und die Vernunft. Ich wollte wissen von der Dummheit der Falschen und dem Unverstand der Idioten.
26) Ich fand heraus, daß bitterer als der Tod solch eine Frau ist, deren Herz wie Fessel und Fangnetz ist und deren Arme Ketten sind. An wem Gott Gefallen hat, der wird vor ihr gerettet; aber der Unreine wird durch sie gefangen.
27) Siehe, dies fand ich heraus, spricht der Weisheitslehrer, eins ums andere, und ich fand Vernünftiges.
28) Was meine Seele suchte und nicht fand: Unter Tausenden fand ich Einen Mann, aber eine Frau fand ich nicht unter ihnen.
29) Siehe, allein fand ich heraus, dass Gott den Menschen zur Aufrichtigkeit geschaffen, aber die Meisten suchen viel nach Selbsterdachtem.

VIII
1) Wer gleicht dem Weisen? Wer kann die Worte deuten? Die Weisheit eines Menschen läßt sein Antlitz leuchten, die Härte seines Gesichtes wird verwandelt.
2) Bewahre die Worte des Königs, tu dies wegen des Gottesgelübdes.
3) Geh nicht so rasch von seinem Angesicht fort, beharre nicht auf bösen Worten, denn er schafft, was ihm gefällt.
4) Das Wort des Königs ist eine Macht. Wer darf zu ihm sagen: Was tust du da?
5) Wer die Weisung beachtet, wird keine bösen Worte kennenlernen. Der Geist des Weisen kennt Zeit und Gericht.
6) Für jeden Plan gibt es Zeit und Gericht. Die Bosheit des Menschen ist groß.
7) Er kennt nicht das Kommende; und wer macht ihm bekannt, wann es kommen wird?
8) Der Mensch hat über den Wind keine Macht, er kann den Wind nicht bändigen, er hat auch über die Todesstunde keine Macht, aus diesem Kriege gibt es keine Entlassung. Die Bosheit rettet den Bösen nicht.
9) Das alles sah ich. Mein Herz gab ich hin an alle Werke, die gewirkt werden unter der Sonne. In dieser Zeit beherrscht ein Mensch den andern zu seinem eigenen Unheil.
10) Darum: ich sah Boshafte, die begraben wurden und fuhren dahin, sie gingen fort von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt; auch das ist Sinnlosigkeit.
11) Weil nicht rasch ein Richtspruch gesprochen wird über die bösen Taten, darum sind die Herzen der Menschenkinder voll davon, Böses zu tun.
12) Wenn auch ein Unreiner böse Taten tut und lebt doch lang, so weiß ich dennoch, dass es wohlergehen wird denen, die Gott verehren, die ehren seine Person.
13) Aber dem Boshaften wird es nicht wohlergehen, auch sollen seine Tage nicht lange währen, sondern fliehen wie ein Schatten, denn er gibt Gott die Ehre nicht.
14) Dies ist eine Sinnlosigkeit auf der Erde: Gerechte werden geschlagen, als täten sie Taten der Boshaften; Schuldigen aber geschieht, als hätten sie der Gerechten Werke vollbracht. Da sagte ich: Auch das ist sinnlos.
15) Darum rühmte ich die Freude. Nichts Schöneres gibt es unter der Sonne für den Menschen, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Dies möge sich zu ihm gesellen, bei aller Mühsal in der Zeit seines Lebens, das Gott ihm gibt unter der Sonne.
16) Mein Herz gab ich hin, kennenzulernen die Weisheit. Ich bemerkte die Geschäftigkeit auf der Erde und dass Tag und Nacht der Schlaf den Augen eines Menschen flieht.
17) Ich sah die Werke Gottes alle. Ein Mensch kann das Werk nicht ergründen, das gewirkt wird unter der Sonne.
18) Wenn ein Mensch sich auch müht, es zu untersuchen, er wird seinen Grund nicht finden. Und selbst wenn der Weise spricht: Ich weiß! - so hat er doch die Macht nicht, es zu fassen.

IX
1) Dies liegt mir am Herzen, dass ich erkläre: Der Gerechte und Weise und sein Werk liegt fest in Gottes Händen. Die Persönlichkeit des Menschen kennt wahrlich nicht die Liebe und wahrlich nicht den Hass im Vorhinein.
2) Das selbe Schicksal für alle: für den Gerechten und für den Schuldigen, für den Guten und Reinen und für den Unreinen, für den Opfernden und für den Nicht-Opfernden. Wie es dem Guten ergeht, so ergeht es dem Frevler; wie es dem Gelobenden geht, so geht auch dem, der Angst hat vorm Gelübde.
3) Es ist ein Übel mit allem, was getan wird unter der Sonne; da ist Ein Schicksal für alle. Die Herzen der Menschenkinder sind voll des Bösen. Wahnsinn wohnt in ihren Seelen ihr ganzes Leben lang, und schließlich müssen sie sterben.
4) Darum: für den, der mit dem Lebendigen eins ist, gibt es Hoffnung. Denn ein lebender Hund ist mehr wert als ein toter Löwe.
5) Die Lebenden wissen: sie müssen sterben. Die Toten wissen nichts mehr. Sie bekommen keinen Lohn mehr, niemand erinnert sich mehr an sie, sie sind in Vergessenheit geraten.
6) Vorzeiten schwand ihre Liebe und ihr Hass und ihre Eifersucht, sie haben keinen Anteil mehr an den alten Zeiten und an dem, was getan wird unter der Sonne.
7) So wandle auf deinem Weg und iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit freudigem Herzen, denn Gott hat schon lang an deinem Werke Wohlgefallen.
8) Deine Kleidung möge immer reinlich sein und deinem Haupt nie Salbe mangeln.
9) Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst für alle Zeiten deines nichtigen Daseins, welches Gott dir gab unter der Sonne, alle Zeiten deiner Nichtigkeit. Denn das ist dein Anteil am Leben, bei aller Arbeit, die du unter der Sonne tust.
10) Was deine Hände zu schaffen finden, das schaffe mit Kraft. Da ist keine Vernunft und kein Werk, nicht Wissen noch Weisheit im Grab, dahin du wandelst.
11) Ich wandte mich und sah unter der Sonne: der Sieg im Wettrennen wird nicht dem Schnellen, die Schlacht nicht vom Starken gewonnen, die Speise wird nicht dem Weisen, der Schatz nicht geschenkt dem Verständigen und die Grazie wird nicht dem Schönen verliehen; sondern Zeit und Schicksal geschehen.
12) Der Mensch kennt seine Stunde nicht. Der Fisch wird gefangen im bösen Netz, der Vogel in die Schlinge gelockt, und die Menschenkinder werden bestrickt in der bösen Zeit, die jäh hereinbricht.
13) Diese Weisheit sah ich unter der Sonne, diese erhabene:
14) Da war eine kleine Stadt mit wenigen Menschen; da kam ein mächtiger König und umrundete sie und baute riesenhafte Belagerungstürme gegen sie.
15) Gefunden ward in ihr ein armer, weiser Mann, der das Dorf hätte retten können durch seine Weisheit, aber niemand dachte an diesen armen Mann.
16) Da sprach ich: Weisheit ist besser als Macht, aber die Weisheit des Armen verachtet man und hört auf seine Worte nicht.
17) Das Wort des Weisen wird vernommen in der Stille. Das ist besser als das Brüllen eines Herrschers inmitten von Dummköpfen.
18) Weisheit ist besser als Rüstung des Krieges, aber schon ein einziger Irrender kann viel Gutes zerstören.

X
1) Tote Fliegen fermentieren und machen stinkend die Salbe des Apothekers, so ist der Einfluss der Torheit auf den Ruhm der Weisheit.
2) Das Herz des Weisen ist an seiner rechten Seite, das Herz des Narren ist an seiner linken Seite.
3) Wenn des Narren Herz auf seinem Irrweg wandelt, fehlt ihm Weisheit, und seine Rede verrät den Narren.
4) Erhebt sich der Geist des Herrschenden gegen dich, verlasse deine Stelle nicht, denn innere Ruhe wehrt dem Angriff.
5) Da ist eine Misere, die ich sah, das ist die Ignoranz der Regierenden.
6) Ein Narr sitzt an hoher Stelle, ein Reicher wohnt in den Niederungen.
7) Diener sah ich auf hohen Rossen reiten und Fürsten wie Sklaven über die Erde gehen.
8) Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Wer eine Mauer durchbricht, wird von einer Schlange gebissen.
9) Wer Steine wegträgt, den wird es schmerzen. Wer Bäume fällt, gefährdet sich.
10) Wenn das Eisenschwert stumpf wird und keiner die Schneide schleift, dann braucht der Benutzer mehr Kraft. Weisheit wäre da ein reicher Gewinn.
11) Ein Meister der Zunge bringt nicht mehr Gewinn als eine Schlange, die vor der Beschwörung zubeißt.
12) Die Worte aus dem Mund des Weisen sind voller Anmut, aber die Lippen des Narren vernichten ihn selbst.
13) Seiner Rede Anfang ist Albernheit, seiner Rede Ausgang schlimmer Wahn.
14) Ein Narr macht große Worte. Aber ein Mensch kennt das Kommende nicht, und wer macht ihm bekannt, was später sein wird?
15) Des Narren Mühe macht ihn müde, und er weiß nicht einmal in die Stadt zu gehen.
16) Weh dem Land, dessen König ein Knabe ist und dessen Fürsten am frühen Morgen schon tafeln!
17) Gesegnet das Land, dessen König ein Edler ist und dessen Fürsten zu rechter Stunde speisen und sich nicht betrinken!
18) Durch Faulheit verfallen Gebäude, und wegen der trägen Hände tropft es durchs Hausdach.
19) Sie haben Brot zum Lachen, der Wein läßt die Lebenden jauchzen. Das Geld ist ihnen Antwort auf alle Fragen.
20) Fluche nicht dem König in deinem Herzen, und dem Wohlhabenden fluche nicht in deinem Schlafzimmer, denn die Vögel der Lüfte lassen deine Worte wandern, die Eigentümer von Schwingen machen deine Stimme bekannt.

XI
1) Sende dein Brot übers Meer, du wirst es wiederfinden nach langer Zeit.
2) Gib eine Portion an sieben Leute oder acht, denn du weißt nicht, welches Unheil noch über die Lande kommt.
3) Wenn die schwarzen Wolken voll sind, dann entleeren sie sich im Regenschauer überm Lande. Wenn die Bäume stürzen, so fallen sie nach Süden oder Norden; aber wohin ein Baum gestürzt ist, dahin ist er gestürzt.
4) Wer auf die Winde achtet, wird nicht säen; und wer auf die Wolken achtet, wird nicht ernten.
5) Du weißt die Wege des Windes nicht und nicht wie die Glieder gestaltet werden im Schoß der Schwangeren, so auch kannst du Gottes Werk nicht ergründen.
6) Am Morgen säe die Saat aus, am Abend laß ruhen die Hände. Du weißt nicht, ob reifen wird dies oder das und ob eines davon auch gut sein wird.
7) Das Licht ist lieblich, und den Augen ist es angenehm, die Sonne zu sehen.
8) Lebt lang ein Mensch, lebt viele Jahre, dann möge er sich allezeit freuen und sich erinnern der dunklen Stunden, derer viele waren, und daran denken, dass das Kommende auch sinnlos ist.
9) Freue dich, junger Mensch, freue dich deiner Jugend! Deine Seele soll jubeln in deiner Jugendzeit. Wandle den Weg deines Herzens, wandle nach deiner Augen Verlangen. Wisse, dass Gott dich für alles vor seinen Richterstuhl wird kommen lassen.
10) Wende Mißmut ab von deinem Herzen, und tu ab das Böse von deinem Fleisch. Die schwarzen Haare der Kindheit und Jugend verschwinden wie ein eitler Hauch.

XII
1) Denk an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, bevor die unangenehme Zeit hereinbricht und die Jahre dich schlagen, über die du sagen wirst: Ich hatte kein Verlangen danach;
2) bevor die Morgenröte und das Tageslicht und Mond und Sterne dunkel werden und schwarze Wolken nach dem Schauer wiederkommen;
3) bevor die Zeit ist, da des Hauses Hütern zittern, da die Starken gebeugt gehen, da die Müllerinnen die Schinderei beenden, weil ihrer wenige wurden, da die Fenstergucker trübe werden,
4) da die Pforten der Pfade geschlossen werden, da verstummen die Stimmen der Mühlen, da man mit den Liedern der Lerchen erwacht, wenn sich neigen die Singstimmen der Töchter des Gesanges,
5) da man sich fürchtet vor der Felsenhöhe und auf der Straße erschrickt, da zwar die Mandelbäume blühen und die Grashüpfer süß sich beladen und die Kapern der Wollust aufbrechen - aber der Mensch geht dahin, wo er lange wird wohnen müssen, wo die Weinenden stehen am Wegesrand;
6) bevor zerreißt die Silberschnur und zerbeult der Goldkrug und zu Scherben wird der Topf an der Quelle und zerbricht das Schöpfrad am Brunnen.
7) Denn der Staub muss zur Erde zurück, von wo er genommen. Aber der Geist kehrt zu Gott, der ihn gegeben.
8) Sinnlose Sinnlosigkeit! spricht der Weisheitslehrer, das alles ist sinnlos!
9) Und mehr noch lehrte der Weisheitslehrer Weisheiten, lehrte das Volk viel Wissenswertes und erwog und untersuchte und reihte eine Menge Sprüche.
10) Der Weisheitslehrer suchte, bis er schöne Worte fand, da schrieb er wahrhaftig Worte der Wahrheit.
11) Die Worte der weisen Männer treiben an wie ein Sporn und sitzen fest wie ein Nagel. Sie wurden gepflanzt von den Meistern der Sammlungen, weitergegeben von einem Hirten.
12) Laß dich durch diese Sprüche weiterhin ermahnen, mein Sohn. Des vielen Bücherschreibens ist kein Ende, das viele Studieren ermüdet den Leib.
13) Lausche dem erlauchten Schluß der Sprüche: Ehre Gott und bewahre seine Weisung! Das ist Alles dem Menschen.
14) Denn Gott wird alle Werke vor seinen Richterstuhl kommen lassen, sie seien gut oder böse, und auch die verborgenen.

AKTE DER APOSTEL X

1 Einer von den Centurionen der Italischen Kohorte, in Cäsarea stationiert, war Cornelius.

2 Er und sein ganzes Haus war fromm und gottesfürchtig und gab großzügig dem jüdischen Volk und hat ständig zu Gott gebetet.

3 Eines Tages um die neunte Stunde hatte er eine Vision, in der er deutlich sah den Engel Gottes in sein Haus kommen und ihm zurufen: Cornelius!

4 Er starrte auf die Vision in Schrecken und rief: Was ist das, o Kyrios? Der Engel antwortete: Deine Gebete und milden Gaben sind von Gott angenommen.

5 Nun musst du einige Männer nach Jaffa senden und holen einen Mann namens Simon, der als Peter bekannt ist,

6 der untergekommen ist bei dem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.

7 Als der Engel, der das gesagt, gegangen war, rief Cornelius zwei der Sklaven und einem frommen Soldaten von seinen Mitarbeitern,

8 erzählte ihnen alles, was geschehen war, und schickte sie nach Jaffa.

9 Am nächsten Tag, während sie noch auf ihrer Reise waren und hatten nur noch eine kurze Strecke bis zum Erreichen der Stadt zu gehen, ging Peter auf das Hausdach um die sechste Stunde, seine Gebete zu sprechen.

10 Er fühlte sich hungrig und freute sich auf seine Mahlzeit, aber bevor sie fertig war, fiel er in Trance

11 und sah den Himmel aufgerissen und so etwas wie ein großes Tuch voller Wesen sich lassen herab auf die Erde mit seinen vier Ecken;

12 das enthielt jede Art von Tieren, Reptilien und Vögel.

13 Eine Stimme sagte dann zu ihm: Nun, Peter, schlachte und iss!


14 Peter aber antwortete: Gewiss nicht, o Kyrios; ich habe noch nie gegessen Profanes oder Unreines.

15 Doch ein zweites Mal sprach die Stimme zu ihm: Was Gott gereinigt hat, hast du kein Recht, profan zu nennen.

16 Dies wurde dreimal wiederholt, und dann plötzlich wurde das Gefäß in den Himmel wieder herauf gezogen.

17 Peter war immer noch ratlos über die Bedeutung der Vision, die er gesehen hatte, als die Männer, von Cornelius gesandt, angekommen waren. Sie hatten gefragt, wo Simons Haus sei, und standen jetzt vor der Tür,

18. riefen, um zu erfahren, ob der Simon, bekannt als Peter, hier ein Zimmer habe.

19 Da Peters Verstand immer noch auf die Vision gerichtet war, sagte der Geist ihm: Schau! Einige Männer sind gekommen, um dich zu sehen.

20 Beeile dich und zögere nicht, mit ihnen zurückzugehen; ich war es, der ihnen sagte, zu dir zu kommen.

21 Peter ging hinunter und sagte zu ihnen: Ich bin der Mann, den ihr sucht; warum seid ihr gekommen?

22 Sie sagten: Dem Centurionen Cornelius, der ein aufrechter und gottesfürchtiger Mann ist, beim ganzen jüdischen Volk hoch angesehen, wurde von Gott durch einen heiligen Engel gesagt, nach dir zu senden und dich zu bringen zu seinem Haus und zu hören, was du zu sagen hast.

23 So Peter befragte sie und gab ihnen Unterkünfte. Am nächsten Tag war er bereit, mit ihnen zu gehen, begleitet von einigen der Brüder von Jaffa.

24 Sie erreichten Caesarea am folgenden Tag, Cornelius aber wartete auf sie. Er hatte seine Hausgenossen und engen Freunde gebeten, dort zu sein.

25 Und als Peter das Haus erreichte, ging Cornelius hinaus, ihm entgegen, fiel ihm zu Füßen und erwies ihm Ehrfurcht.

26 Peter aber half ihm auf. Steh auf, sagte er, ich bin nur ein Mensch!

27 Im Gespräch vereint gingen sie zu allen Menschen, die dort versammelt waren und den Raum erfüllten,

28 und Peter sagte zu ihnen: Ihr wisst, es ist verboten für Juden, mit Menschen einer anderen Rasse sich zu mischen und sie zu besuchen; aber Gott hat mir klargemacht, dass ich niemanden profan oder unrein nennen darf.

29 Darum bin ich zu euch gekommen, wie ich geschickt wurde, und hatte nichts dagegen; aber ich möchte genau wissen, warum ihr nach mir gesandt habt.

30 Cornelius antwortete: Zu dieser Zeit vor drei Tagen war ich in meinem Haus und sprach die Gebete in der neunten Stunde, als ich in leuchtenden Gewändern plötzlich einen Mann vor mir sah.

31 Er sagte: Cornelius, dein Gebet ist erhört, und deine milden Gaben sind nicht von Gott vergessen worden,

32 so, jetzt musst du nach Jaffa senden und holen Simon, als Peter bekannt, der in der Unterkunft im Haus Simons des Gerbers ist, das am Meer liegt.

33 Also schickte ich sofort nach dir, und du hast es für gut befunden, zu mir zu kommen. Hier sind wir alle, vor dir versammelt, um alle Anweisungen, die Gott dir gegeben hat, zu hören.

34 Peter aber sprach zu ihnen: Ich kann es jetzt wirklich verstehen, sagte er, dass Gott keine Favoriten hat,

35 sondern dass in jedem Volk, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist, ihm gefällt.

36 Gott hat sein Wort dem Volk Israel gegeben, und fieses Volk war es, dem die Freudenbotschaft des Friedens von Jesus Christus gebracht ward, der Kyrios von allen ist.

37 Ihr wisst, was passiert ist in ganz Judäa, wie Jesus von Nazareth in Galiläa begann, nachdem Johannes gepredigt hatte die Taufe.

38 Gott hat ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt, und weil Gott mit ihm war, zog Jesus umher, tat Gutes und heilte alle, die in der Gewalt des Teufels waren.

39 Jetzt sind wir Zeugen für alles, was er in der ganzen Landschaft Judäa und in Jerusalem selbst getan hat; und sie ihn hängten ihn an einen Baum und haben ihn getötet,

40 doch am dritten Tag hat Gott ihn zum Leben auferweckt und erlaubte, ihn zu sehen,

41 nicht dem ganzen Volk, sondern nur bestimmten Zeugen, die Gott vorher ausgewählt hat. Jetzt sind wir diejenigen Zeugen, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben,

42 und er hat uns befohlen, dies seinem Volk zu verkünden und zu bezeugen, dass Gott ihn berufen hat, alle, tot oder lebendig, zu richten.

43 Es ist von ihm, dass alle Propheten bezeugen: dass alle, die an Jesus glauben, sich ihre Sünden durch seinen Namen vergeben lassen sollen.

44 Da Peter noch redete, kam der Heilige Geist auf alle Zuhörer.

45 Die jüdischen Gläubigen, die Peter begleitet hatten, waren alle erstaunt, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch auf Nichtjuden sich ergießen sollte,

46, da sie sie hörten sprechen seltsame Zungen und verkünden die Größe Gottes. Peter selbst sagte dann:

47 Könnte jemand das Wasser der Taufe diesen Menschen verweigern, jetzt, da sie den Heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?

48 Dann gab er ihnen den Auftrag, sich im Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Danach baten sie ihn, zu bleiben für einige Tage.



DES HEILIGEN PAULUS NARRENREDE

2. Korinther


KAPITEL X

1 Ich ermahne euch durch die Sanftheit und Geduld Christi - das ist Paulus, ich spreche jetzt persönlich - ich, der so bescheiden ist, wenn er vor euch steht, aber voller Kühnheit in einem Abstand.

2 Ja, mein Appell an euch ist, dass ich nicht habe kühn zu sein, wie ich eigentlich mit euch bin, oder zeige die gleiche Selbstsicherheit, wie ich denke, sie zu verwenden, wenn ich herausfordere die, die damit rechnen, dass wir von menschlichen Motiven geleitet werden.

3 Denn obwohl wir Menschen sind, ist es nicht mit menschlichen Methoden, wie wir kämpfen.

4 Die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht die der menschlichen Natur, aber sie haben die Macht, in der Sache Gottes Festungen zu zerstören. Es ist sind Gedanken, die wir zerstören,

5 jede anmaßende Vorstellung, die sich gegen die Erkenntnis Gottes gestellt, und wir werden in die Gefangenschaft und den Gehorsam zu Christus bringen jede Idee;

6, wenn ihr euren vollständigen Gehorsam gegeben habt, sind wir bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen.

7 Schaut die Hinweise mit den Augen. Jeder, der davon überzeugt ist, dass er gehört zu Christus, sollte so weitergehen, um zu reflektieren, dass wir zu Christus gehören nicht weniger als er.

8 Vielleicht habe ich nicht zu viel Stolz in unserem Amt angetroffen, aber der Herr hat uns berufen zum Aufbau, nicht zum Niederreißen, und ich werde mich nicht schämen,

9 in der Meinung, die ihr habt, dass ich aus Angst vor euch nur per Brief zu euch rede.

10 Jemand sagte: Seine Briefe sind gewichtig genug und voller Kraft, aber wenn man ihn persönlich zu sehen bekommt, macht er keinen Eindruck, und seine Kräfte zu sprechen sind zu vernachlässigen.

11 Soll diese Art von Personen doch zur Kenntnis nehmen, dass unsere Taten, wenn wir präsent sind, die gleichen Eigenschaften haben werden wie unsere Briefe, wenn wir in einem Abstand sind.

12 Wir wagen nicht, uns zu schätzen, oder sogar, uns mit bestimmten Personen, die ihr eigenes Lob darbieten, zu vergleichen. Durch das eigene Maß und das Vergleichen mit sich selbst, zeigen sie nur ihre Torheit.

13 Im Gegensatz dazu haben wir nicht die Absicht, über die Maßen uns zu rühmen, aber wir werden von der Norm, die Gott für uns festgelegt, gemessen, nämlich auf dem ganzen Weg zu euch.

14 Wir wollen keine Übervorteilung, als wären wir den ganzen Weg bis zu euch nicht gekommen; im Gegenteil, wir waren die Ersten, so weit bis zu euch zu kommen mit dem Evangelium Christi.

15 So sind wir nicht über die Maßen zu rühmen, über andere Männerarbeit doch; in der Tat, wir hoffen, wie euer Glaube zunimmt, wird immer größer diese unsere Norm werden,

16 durch die Verkündigung des Evangeliums in Regionen jenseits von euch, anstatt einer Prahlerei über Arbeit, die bereits in der Provinz jemand anderes getan hat.

17 Lasst alle, die sich rühmen wollen, sich rühmen des Herrn.

18 Denn es ist nicht durch Selbst-Lob, dass die Anerkennung gewonnen wird, sondern durch Lob.

KAPITEL XI

1 Ich wünschte, ihr würdet mit ein wenig Torheit zugute halten - nicht, dass ihr dies nicht bereits tut.

2 Die Eifersucht, die ich für euch habe, sollt ihr ansehen als Gottes eigene Eifersucht: Ich habe euch alle in die Ehe mit einem einzigen Mann geführt, eine Jungfrau rein für die Präsentation vor Christus.

3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange mit seiner List verführte Eva, eure Gedanken könnten in die Irre geführt werden, abgewendet von der zielstrebigen Hingabe an Christus.

4 Weil jeder Dummkopf hat zu predigen einen anderen Jesus, als wir gepredigt haben, oder habt ihr nun eine andere Botschaft als die, die ihr erhalten habt, oder ein anderes von euch akzeptiertes Evangelium im Geist empfangen - und ihr geht gerne mit, da setzt ihr euch nur zu gerne.

5 Jetzt bin ich der Ansicht, dass ich nicht im geringsten schlechter bin als die Super-Apostel.

6 Auch wenn etwas fehlt in meinem öffentlichen Reden, das ist aber nicht der Fall mit meinem Wissen, wie ich es offen euch jederzeit und allen gezeigt.

7 Habe ich etwas falsch gemacht, dann will ich mich demütigen, so dass ihr vielleicht erhöht werdet durch die Verkündigung des Evangeliums Gottes an euch gratis!

8 Ich beraube andere Gemeinden, nehme Geld von ihnen, um es euch zu geben.

9 Als ich mit euch war und Geld brauchte, war ich keine Belastung für irgendeinen, denn die Brüder aus Mazedonien brachten mir so viel, wie ich brauchte, als sie kamen; Ich habe schon immer darauf geachtet, nicht selbst eine Belastung für euch in irgendeiner Weise zu sein, und ich werde auch weiterhin so handeln.

10 Und so wahr die Wahrheit Christi in mir ist, diese Prahlerei von mir wird nicht in den Regionen Achaia zum Schweigen gebracht werden.

11 Warum sollte es so sein? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, dass ich es tue!

12 Ich werde handeln, wie ich zur Zeit handle, um den Boden unter den Füßen derer wegzuziehen, die auf der Suche nach einer Möglichkeit sind, meines Gleichen in Gründen meine Prahlerei zu beweisen.

13 Diese Personen gehören zu falschen Aposteln, unehrlichen Arbeitern, verkleidet als Apostel Christi.

14 Es ist nichts in diesem erstaunlich; Satan selbst verkleidet sich ja als Engel des Lichts.

15 Es ist nichts Außergewöhnliches, denn seine Diener verkleiden sich als Diener der Gerechtigkeit. Sie werden am Ende bekommen, was sie getan haben.

16 Um es zu wiederholen: Lasst niemand mich einen Narren nennen, aber wenn ihr das tut, dann behandeln mich auch wie einen Narren, so dass auch ich kann ein wenig prahlen kann.

17 Ich werde nicht nach der Weise des Herrn sagen, was ich jetzt sage, aber aus Dummheit in der Überzeugung, dass ich etwas zu bieten habe.

18 So viele Menschen rühmen sich rein aus menschlichen Gründen, dass ich es auch einmal tun will.

19 Ich weiß, wie glücklich ihr mit Narren seid, weil sie so klug sind;

20 und wie ihr immer noch mich für einen Mann haltet, der euch versklavt, der frisst alles, was ihr besitzt, der hält euch unter seinem Befehl und setzt sich über euch oder schlägt euch sogar ins Gesicht.

21 Ich sage es euch zur Schande; Vielleicht bin ich dazu zu schwach gewesen. Was auch immer für kühne Behauptungen jemand aufstellt - jetzt rede ich wie ein Narr - ich kann es besser.

22 Sie sind Hebräer? Das bin ich auch! Sie sind Israeliten? Das bin ich auch! Sind sie Nachkommen Abrahams? Ich auch.

23 Sie sind Diener Christi? Ich spreche in völliger Dummheit - Ich bin's auch, und mehr als sie: Ich habe mehr Arbeit getan, bin oft dem Tode ausgesetzt gewesen, ich bin öfter im Gefängnis gewesen, ich bin härter ausgepeitscht worden.

24 Fünf Mal habe ich die neununddreißig Hiebe von den Juden bekommen;

25 drei Mal bin ich mit Stöcken geschlagen worden; einmal gesteinigt; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, und einmal bin ich auf dem offenen Meer für eine Nacht und einen Tag gewesen;

26 ständig auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, durch das eigene Volk in Gefahr, durch die Heiden in Gefahr, in Gefahren von Räubern, in Gefahr zu Wasser, in Gefahr in den Städten und in Gefahr auf dem offenen Land, in Gefahr von Leuten, die sich als Brüder bezeichneten;

27 Ich habe mit schonungsloser Energie gearbeitet, viele Nächte ohne Schlaf; ich war hungrig und durstig, und oft ganz ohne Essen und Trinken; mir war kalt und es fehlte mir Kleidung.

28 Und neben all den anderen Dingen, gibt es Tag für Tag den Druck auf mir und die Sorge für alle Gemeinden.

29 Wenn jemand schwächelt, ich bin ebenso geschwächt; und wenn jemand fällt, brenne ich in Agonie.

30 Wenn ich mich rühme, werde ich alle Möglichkeiten rühmen, in denen ich schwach bin.

31 Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus, der für immer gesbenedeit ist, weiß, dass ich nicht lüge.

32 Als ich in Damaskus war, setzte der Gouverneur, der unter König Aretas war, Wachen rund um Damaskus-Stadt ein, um mich zu fangen,

33 und ich ward in einem Korb durch ein Fenster in der Wand gelassen, und das war's, wie ich aus ihrer Hand entronnen.


KAPITEL XII

1 ich prahle, weil ich muss. Nicht, dass es nicht gut wäre, aber ich werde weiterziehen, um Visionen und Offenbarungen des Herrn zu verkünden.

2 Ich kenne einen Menschen in Christus, der vierzehn Jahre zuvor - noch im Körper? Ich weiß nicht; oder aus dem Körper? Ich weiß nicht: Gott weiß es - wurde bis in den dritten Himmel entrückt.

3 Und ich weiß, dass dieser Mann - immer noch im Körper? oder außerhalb des Körpers? Ich weiß nicht, Gott weiß es -

4 kam ins Paradies und hörte Worte, die können und dürfen von keinem Menschen gesprochen werden.

5 Im Auftrag dessen, dem jemand wie ich bereit bin, prahle ich, aber ich werde mich nicht in meinem eigenen Namen rühmen, außer meiner Schwachheit;

6 und dann, wenn ich mich dazu entscheide, mich zu rühmen, will ich nicht reden wie ein Narr, weil ich die Wahrheit spreche. Aber ich werde nicht weitergehen, falls jemand mich höher bewerten sollte, als er sieht und hört, wie ich bin, aufgrund der außergewöhnlichen Größe der Offenbarungen.

7 Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn im Fleisch gegeben, ein Engel Satans, mich zu zerschlagen und zu verhindern, dass ich mich überhebe.

8 Wegen diesem habe ich dreimal gebeten den Herrn, dass er mich verlasse;

9 aber er hat mir geantwortet: Meine Gnade ist genug für dich: die Macht ist mit Kraft in der Schwachheit. - Es ist also wegen meiner Schwächen, dass ich mich am seligsten von allen rühme, damit die Kraft Christi bei mir wohne;

10 und deshalb bin ich freudig, in Schwächen, Beleidigungen, Einschränkungen, Verfolgungen und Leiden um Christi willen. Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.

11 Ich bin ein Narr geworden, aber ihr habt mich dazu gezwungen. Es ist an euch, dass ihr mich solltet loben; diese Super-Apostel haben keinen Vorteil gegenüber mir, auch wenn ich Nichts bin.

12 Komplette Ausdauer, Zeichen, Wunder, Demonstrationen der Macht: Alle Charakteristika-Zeichen eines wahren Apostels sind bei meiner Arbeit unter euch da gewesen.

13. Gibt es eine Möglichkeit, dass euch weniger gegeben worden wäre, als den anderen Kirchen, mit der Ausnahme, dass ich nicht selbst eine Belastung für euch war? Verzeiht mir diese Ungerechtigkeit!

14 Hier bin ich, bereit, um zum dritten Mal zu euch kommen, und ich werde nicht zu einer Belastung für euch: Es sind nicht eure Besitztümer, was ich will, aber euch selbst. Kinder sollen nicht ihre Eltern retten, aber die Eltern ihre Kinder.

15 Und ich bin mehr als freudig, mit euch zu verbringen, was ich habe, und aus Gründen eurer Seele. Liegt es daran, dass ich euch liebe, so viel mehr, dass ich von euch dennoch weniger geliebt werde?

16 In Ordnung, sei es denn so; ich habe mich nicht zu einer Belastung für euch gemacht, aber, Schelm, der ich bin, habe ich euch erwischt mit List.

17 Habe ich Vorteile von euch gewonnen durch einen der Menschen, die ich zu euch gesandt habe?

18 Titus kam auf mein Drängen, und ich schickte seinen Begleiter mit ihm. Hat Titus euch ausgenutzt? Könnt ihr leugnen, dass er und ich im Anschluss an die Führung desselben Geistes waren und auf den gleichen Spuren gingen?

19 Die ganze Zeit über habt ihr gedacht, dass wir für unsere eigene Sache plädieren; nein, wir haben in Christus und in der Gegenwart Gottes gesprochen - und alles, liebe Freunde, um euch zu erbauen.

20 Ich fürchte, dass in der einen oder anderen Weise, wenn ich komme, ich muss es anders finden, als ich möchte, und ihr werdet mich finden, wie ihr mich nicht möchtet; so dass in der einen oder anderen Art und Weise wird es Rivalität, Eifersucht, schlechte Laune, Streit, Verleumdung, Gerüchte, Arroganz und Kränkungen geben;

21 und wenn ich wiederkomme, kann mein Gott mich vor euch demütigen, und ich werde von allen betrübt, die in der Vergangenheit gesündigt haben und haben immer noch nicht die Verunreinigungen und die Unzucht und die Ausschweifungen, die sie begangen haben, bereut.


PAULUS AN DIE RÖMER

VIII

1Von nun an gibt es keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat euch aus dem Gesetz der Sünde und des Todes befreit.

3 Denn, was das Gesetz, durch das Fleisch geschwächt, zu befreien war machtlos zu tun, dies hat Gott getan: dadurch dass er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und wegen der Sünde, und er verurteilte die Sünde im Fleisch,

4 so dass der Gerechte das Dekret, vom Gesetz erfordert, in uns erfülle, die wir nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist.

5 Denn diejenigen, die leben nach dem Fleisch, befassen sich mit den Dingen des Fleisches, aber diejenigen, die nach dem Geist leben, mit den Dingen des Geistes.

6 Die Sorge des Fleisches ist der Tod, aber das Anliegen des Geistes ist Leben und Frieden.

7 Denn die Sorge des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es ist nicht dem Gesetz Gottes unterworfen, noch kann es dies erfüllen;

8 und diejenigen, die im Fleisch sind, können nicht Gott gefallen.

9 Aber ihr seid nicht im Fleisch; im Gegenteil, ihr seid im Geiste, wenn auch nur der Geist Gottes in euch wohnt. Wer nicht den Geist Christi hat, gehört nicht zu ihm.

10 Aber wenn Christus in euch ist, obwohl der Körper durch die Sünde tot ist, ist der Geist im Leben wegen der Gerechtigkeit.

11Wenn der Geist dessen, der Jesus auferweckt hat aus den Toten, in euch wohnt, der, der Christus von den Toten auferweckt hat, der wird auch euren sterblichen Leib erwecken, durch seinen Geist, der in euch wohnt.

12 In der Konsequenz, Geschwister, sind wir nicht Schuldner dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben.

13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches in den Tod gelegt, werdet ihr leben.

14 Denn diejenigen, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne und Töchter Gottes.

15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Sklaverei empfangen, dass ihr wieder in Angst fallen müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Annahme erhalten, in dem wir rufen: Abba, lieber Vater!

16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Kinder Gottes sind,

17 und sind wir Kinder, dann auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir nur auch mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.

18 Ich bin der Ansicht, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit sind, die offenbart werden wird an uns.

19 Denn die Schöpfung wartet mit gespannter Erwartung auf die Offenbarung der Kinder Gottes.

20 Denn die Schöpfung ist unterworfen der Nichtigkeit, doch nicht von selbst, sondern wegen dem, der in der Hoffnung

21 die Schöpfung unterworfen - o dass sie wäre frei von der Sklaverei, der Korruption, und wäre gekommen in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes!

22 Wir wissen, dass die ganze Schöpfung seufzt und in Geburtswehen liegt bis jetzt, und nicht nur das,

23 sondern auch, dass wir selbst, die die Erstlinge des Geistes haben, auch wir seufzen in uns selbst, die wir warten auf die Annahme, die Erlösung unseres Körpers.

24 Denn in Hoffnung sind wir gerettet. Jetzt zu hoffen auf das, was man sieht, heißt nicht zu hoffen. Denn was ist für Personen das, was man sieht?

25 Aber wenn wir hoffen auf das, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausdauer in Hoffnung.

26 In der gleichen Weise kommt auch der Geist zu Hilfe unserer Schwäche; denn wir wissen nicht, wie wir beten sollen, aber der Geist selbst verwendet sich mit unaussprechlichem Seufzen für uns.

27 Und der, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absichten des Geistes sind, weil er für die Heiligen nach dem Willen Gottes Fürbitte tut.

28 Wir wissen, dass alle Dinge zum Guten sind für die, die Gott lieben, die er nach seinem Ratschluss berufen.

29 Denn diejenigen, die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, an dem Bilde seines Sohnes teilzuhaben, damit er sei der Erstgeborene unter vielen Geschwistern.

30 Und diejenigen, die er vorherbestimmt hat, hat er auch berufen; und die er rief, die hat er auch gerechtfertigt; und die er gerechtfertigt, die hat er auch glorifiziert.

31 Was wollen wir nun sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein!

32 Er, der nicht verschont hat seinen eigenen Sohn, sondern gab ihn dahin für uns alle, wie wird er uns nicht auch alles mit ihm geben?

33 Wer kann eine Anklage vorbringen gegen Gottes Auserwählte? Es ist ja Gott für uns.

34 Wer, der freigesprochen wurde, kann verdammt werden? Es ist Christus, der gestorben ist, der erhöht wurde, der auch zur Rechten Gottes ist, der in der Tat für uns eintritt.

35 Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Kann es Angst oder Furcht oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?

36 Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir werden wie Schlachtschafe behandelt.

37 Nein, in allem überwinden wir weit durch den, der uns liebt.

38 Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Zukunfts-Dinge noch Gewalten,

39 weder Hohes noch Tiefes, noch eine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.