DER PROPHET JOEL


Übersetzt und kommentiert

von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


Vorwort

Der Name des Propheten Joel bedeutet: Jahwe ist Gott. Die Datierung des Buches ist ungewiss, es werden Entstehungsdaten zwischen dem 8. und dem 6. Jahrhundert vor Christus angenommen. Die Septuaginta ordnet das Buch chronologisch nach Hosea und Amos ein. Joel war wohl kein Priester, vielleicht war er ein Bauer. Jedenfalls ist er sehr sensibel für die Natur. Gleichzeitig ist er sprachgewandt und benützt Wortspiele.


1

Und das Wort Jahwes,
Das Joel, Sohn Bethuels,
Eingegeben wurde.

Joel hatte wie Jesaja und Hesekiel eine Vision. Er sah das Wort.

Hört dies, ihr Ältesten;
Jeder im Land wird heimgesucht!
Ist so etwas überhaupt in diesen Tagen geschehen
Oder in eurer Vorfahren Tagen?

Die Ältesten oder Presbyter, eigentlich die Älteren, waren die Berater des Volkes. Um dazuzugehören, war nicht das hohe Alter entscheidend, sondern Weisheit, Urteilsvermögen und Kenntnis der Heilsgeschichte. So werden die Älteren aufgefordert, zu erforschen die Geschichte des Gottesvolkes, ob sie vergleichbare Situationen wie die aktuelle kennen.

Sagt euren Kindern etwas darüber
Und lasst eure Kinder davon erzählen ihren Kindern
Und deren Kinder der nächsten Generation!

Von dem Handeln Gottes in der Geschichte sollen die Eltern den Kindern erzählen, wie auch Moses forderte. Der Glaube an Gott soll in mündlicher Überlieferung von Generation zu Generation weitergegeben werden. Bevorzugter Ort dieser Weitergabe ist die Familie. Die Hauptrolle kommt hierbei den Müttern oder auch Großmüttern zu. Die Familie soll eine Hauskirche sein und die Kinder vor allem durch das Vorbild der Eltern zum Glauben animieren.

Was der Knabberer übriglassen hat,
Das hat die erwachsene Heuschrecke gefressen,
Was die erwachsene Heuschrecke übriggelassen hat,
Das hat der Grashüpfer gefressen,
Und was der Grashüpfer übrigelassen hat,
Das hat der Fresser gefressen.

Hier wird eine Naturkatastrophe geschildert, eine Heuschreckenplage. Die Begriffe für die vier verschiedenen Sorten Heuschrecken sind keine wissenschaftlichen, sondern poetische. In unserer Zeit hat ein Politiker die Großkapitalisten Heuschrecken genannt. Sowohl der Bibelübersetzer und Kirchenvater Hieronymus, als auch Ephraem der Syrer haben die vier Heuschreckenarten als vier heidnische Könige des Altertums gedeutet, die Israel angegriffen haben. Sowohl Naturkatastrophen als auch antichristliche politische Kräfte stellen eine Art Gericht Gottes dar. Ich glaube, es war Hegel, der sagte: Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Auch Jesus sagt für die letzten Zeiten vor seiner Wiederkunft Kriege und Naturkatastrophen voraus, die heute eine massenhafte globale Erscheinung sind.

Wacht auf, ihr Trunkenbolde, und weint!
Alle, die ihr vom Wein zittert,
Klagt um den neuen Wein:
Er wird euch von den Lippen weggerissen!

Die Trunkenbolde sind alle Menschen, die trotz des Gerichtes Gottes sorglos dem Genuss leben und leichtfertig und oberflächlich das irdische Leben in vollen Zügen genießen wollen und auf ihren Spaß nicht verzichten wollen. Das ist die Spaßgesellschaft, die tanzt auf den Vulkanen! Das sind die Hedonisten, die epikuräischen Säue, deren Höchstes Gut die Lust ist, ob auch um sie herum Not und Jammer und Elend ist, Kriege und Naturkatastrophen und Seuchen.

Denn eine Nation hat mein Land überfallen,
Eine mächtige und zahlreiche Nation,
Mit Zähnen wie Löwenzähnen,
Mit den Klauen einer Löwin.

Hier sehen wir eine antichristliche politische Großmacht, einem Löwen vergleichbar, einem Raubtier ähnelnd, die gegen das Gottesvolk streitet. Wir erkennen darin die kommunistischen Diktaturen oder die militanten Terrorbanden des islamistischen Terrorismus, die eine unvergleichliche Christenverfolgung betreiben. Vielleicht aber können wir darin auch die bürgerlichen Großmächte sehen, die für ihren Abgott, das Geld und den Profit, die Armut und den Hunger in der Welt vorantreiben.

Sie haben meine Reben zu einer Wüste gemacht
Und meine Feigenbäume zersplittert,
Entkleidet und abgebrochen,
So dass ihre Zweige weiß sind.

Jeder sitzt unter seinem eigenen Weinstock und seinem eigenen Feigenbaum, und sie laden einander ein zum Weinstock und Feigenbaum des Nächsten. Das ist das poetische Bild für die Heilszeit, für Frieden, Sättigung, Freude und Gemeinschaft. Aber gerade der Friede und die Brüderlichkeit sind in diesen Zeiten des Unheils zerstört. Sowohl der Weinberg als auch der Feigenbaum sind ein poetisches Symbol für das verheißene Land. Der Frieden und die Brüderlichkeit sind im Heiligen Land verloren gegangen.

Trauert wie die Jungfrau-Braut
Im Sack
Um den Bräutigam ihrer Jugend!

Die Jungfrau Israel ist die Braut des Bräutigams Jahwe. So ist die Jungfrau Kirche die Braut des Bräutigams Jesu. Und auch jede christliche Seele als Glied der Kirche ist Braut des Bräutigams Jesu. Der Ruf geht an die Christen: Trauert im Sack! Der Sack war ein Gewand aus rauhem Ziegenfell, das als Zeichen der Buße auf der nackten Haut getragen wurde, statt weicher Kleider aus Samt und Seide. Tut Buße! So ruft die Jungfrau-Braut ihren Kindern, den Christen zu. Buße heißt auf hebräisch Totentrauer, auf griechisch heißt es Metanoia, Sinnesänderung. Wenn so viele getaufte Christen wie Heiden leben, ruft es den Zorn Gottes herbei.

Speiseopfer und Trankopfer
Sind aus Jahwes Tempel verschwunden.
Die Priester, die Diener des Herrn,
Sind voller Trauer.

Das Speise- und Trankopfer ist das Mahl des Herrn, sein Leib als Speise und sein Blut als Trank. Wo wird es noch würdig gefeiert? Wer vermag den Leib des Herrn noch von profanem Brot zu unterscheiden? Wo sind noch Priester, die das Opfer des Herrn würdig zu zelebrieren wissen? Wo wird der Leib des Herrn noch ausgesetzt und angebetet? Auch die Priester müssen Buße tun. Auch sie sind verweltlicht, lau.

Die Felder werden zerstört,
Das Land trauert,
Denn das Korn ist ruiniert,
Der neue Wein verdorben,
Olivenöl ist nur noch ein Rinnsal.

Korn und Wein und Öl, das sind die Sakramente. Das ist der Leib und das Blut des Herrn und die Salbung des Heiligen Geistes. Die Reformation hat die sieben Sakramente auf zwei reduziert, die Taufe und das Abendmahl. Inzwischen wird auch das Abendmahl nicht mehr als Sakrament gefeiert, sondern als bloßes Essen von gewöhnlichem Brot und einem Andenken an den nicht gegenwärtigen Herrn. In den evangelikalen Gemeinschaften wird auch die Taufe nicht als Sakrament der Wiedergeburt gefeiert, sondern als ein bloßes Symbol zum Zeichen des Bekenntnisses zum persönlichen Retter Jesus. Auch in der katholischen Kirche ist vor allem das Sakrament der Buße von den Priestern und den Gläubigen völlig vernachlässigt. Wann wird die Krankensalbung gespendet? Wer hält noch das Sakrament der Ehe heilig? - Tut Buße!

Steht bestürzt, ihr Bauern,
Jammert, ihr Weingärtner,
Um den Weizen, die Gerste!
Die Ernte der Felder ist verloren gegangen!

Die Bauern werden aufgefordert, Buße zu tun. Dazu kommen die Arbeiter, die Angestellten und Beamten, auch die Geistesarbeiter und Kulturschaffenden, kurz das Volk. Ohne eine Umkehr des Volkes zu dem Gesetz Gottes und den Geboten Christi ist es nicht verwunderlich, wenn ein gottloses Volk gottlose Regierende hat.

Der Weinstock ist verdorrt,
Der Feigenbaum verwelkt,
Granatapfel, Palme, Aprikosenbaum,
Jeder Baum in der Landschaft ist trocken
Und für den Menschen ist die Freude ausgetrocknet.

Alle Früchte sind vertrocknet, aber vor allem ist die Freude des Menschen vertrocknet. Ein Volk, das die Freudenbotschaft Jesu nicht annimmt, ist ein depressives Volk. Die reichen Völker sind Meister im Jammern. Die Armen, wie die Christen in Südamerika oder Afrika, sind feiernde Völker, tanzende Völker. Die total säkularisierten Skandinavier sind zwar materiell reich, aber sie sind scharenweise Alkoholiker und Selbstmörder. Die glücklichsten Menschen sind die Armen in Peru. Denn das Geld macht nicht glücklich. Jesus bringt den überfließenden Wein der Freude. Nur die gläubigen Christen kennen das Lachen im Heiligen Geist!

O Priester, setzt euch in Säcken und klagt!
Ihr Diener des Altars, jammert!
Kommt her, liegt in Säcken die ganze Nacht lang,
Ihr Diener meines Gottes!
Denn der Tempel deines Gottes
Ist der Speiseopfer und Trankopfer beraubt.

Die Priester sind die Diener des Altares. Aber es gibt christliche kirchliche Gemeinschaften ohne Priester, ohne Altar. Aber auch wo es noch Priester gibt, die am Altar dienen, müssen diese Priester Buße tun. Sie dürfen in der Verkündigung das Evangelium nicht an den modernen Zeitgeist anpassen. Sie müssen würdig zelebrieren am Altar. Sie müssen zur Anbetung des Leibes Christi im Tempel einladen. Ja, die Gläubigen sollen zur Buße die ganze Nacht lang anbeten und zum Herrn schreien, dass Gott seinen Zorn besänftigt! Aber was ist das für ein Tempel, wo das Speise- und Trankopfer des Leibes und Blutes 'Christi auf dem Altar nicht mehr aufgeopfert wird? Das ist nicht mehr die Kirche Gottes, sondern eine Kirche des Menschen. Auch katholische Priester, die die Eucharistie nicht mehr als Opfer zelebrieren, sondern als eine bloße Mahlsgemeinschaft von Menschen, bauen nicht die Kirche Gottes, sondern eine Kirche von Menschen.

Ruft schnell und verkündet eine Bußversammlung!
Ihr Ältesten, ruft alle im Land
In den Tempel des Herrn, deines Gottes.
Schreit zu dem HERRN:

Ruft schnell eine Bußversammlung ein! Aber wer tut in der vorösterlichen Bußzeit noch Buße? Wer fastet von Herzen? Wer bekennt dem Priester seine Sünden? Stattdessen werden unverbindliche Bußgottesdienste gefeiert, die keine Absolution spenden können. Alle jubeln Papst Franziskus zu – aber wer folgt seinem demonstrativen Vorbild und beichtet sakramental bei einem Priester im Beichtstuhl? Wo sind die Priester, die zur Beichte aufrufen und gern bereit sind, Beichte zu hören? Man muss sich frage, ob die Priester überhaupt selbst beichten.

„Weh dem Tag!
Denn der Tag des HERRN ist nahe,
Er kommt wie ein Verderben von Shaddai!“

Es kommt Verderben von Shaddai oder: Es kommt Gewalt vom Gewaltigen. Der Zorn des Vaters lastet schwer auf einer Menschheit, die alle Gebote Gottes mit Füßen tritt, alles Heilige verspottet und die Christen blutig verfolgt. Wer kann den Zorn des Herrn noch abwenden?

Ist nicht alles Essen
Vor unseren Augen verschwunden?
Sind nicht Freude und Fröhlichkeit
Verschwunden aus dem Tempel unseres Gottes?

Ist nicht Hunger und Durst überall? Leben nicht die Mehrzahl der Völker in Armut? Wie viele Millionen Kinder leben in Armut oder sterben vor Hunger? In den abendländischen Kirchen – welche Überalterung, welches Aussterben, welche Traurigkeit! Wann kommt der Heilige Geist über das Abendland und erneuert die Kirche, dass sie wieder jung und kämpferisch und vital und fröhlich wird?

Die Samen schrumpfen unter ihren Schollen,
Die Getreidespeicher sind menschenleer,
Die Scheunen sind Trümmer,
Denn die Ernte ist vertrocknet.

Die Erde stöhnt unter den Sünden der Menschheit. Die Vulkane speien Lava, die Stürme reißen die stolzen Türme um, die Erde bebt, das Meer bebt, die Flüsse treten übers Ufer, Hunger- und Dürrekatastrophen lassen Scharen von Menschen Hungers sterben, die Wälder sterben, Wasser und Lüfte sind verschmutzt, Radioaktivität und Genmanipulationen vergiften die Natur. Gottes Schöpfung rebelliert gegen den gefallenen Menschen. Die Schöpfung ist ein Werkzeug und eine Waffe des Gerichtes Gottes. Ohne eine erlöste Menschheit gibt es auch keine erlöste Natur.

Laut ächzt das Vieh!
Die Herden der Ochsen sind verwirrt,
Weil sie keine Weide haben.
Die Schafherden tragen die Strafe.

Die Tiere leiden auch unter der Sünde des Menschen. Der Mensch ist eben doch die Krone der Schöpfung, und mit dem Sündenfall des Menschen ist der Tod in die ganze Schöpfung eingedrungen. Hemmungslose Profitgier lässt die Tiere in völlig unnatürlicher Massentierhaltung leiden. Die Tiere zur Fleischproduktion werden regelrecht chemisch vergiftet.

O HERR, zu dir schreie ich:
Feuer hat die Weiden verschlungen,
Flammen haben alle Bäume auf dem Land verbrannt.

Wir rufen laut zum Herrn: Erbarme dich! Das Feuer des Gerichtes wird Himmel und Erde verbrennen, wie der Apostelfürst Petrus sagt. Die Elemente werden verglühen. Aber Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in denen Liebe und Geschwisterlichkeit, Frieden und Freude herrschen.

Auch die wilden Tiere laut keuchen zu dir,
Denn die Gewässer sind ausgetrocknet
Und Feuer hat die Weiden verschlungen.

Die unschuldige Kreatur schreit zu Gott. Wasserknappheit bedroht die Ärmsten der Armen. Die kapitalistischen Großkonzerne wie Coca Cola kaufen das Trinkwasser. Eine arme mexikanische Frau kann es sich nicht leisten, ihrem Kind Wasser zu trinken zu geben, sie muss ihm Coca Cola zu trinken geben. Um die Wasserressourcen der Erde werden noch Kriege geführt. Durch die zunehmende Hitze der Sonne brechen übermäßig viele Waldbrände aus. Die Schöpfung schreit zu Gott: Kyrie eleison!


2

Blase das Widderhorn in Zion,
Lärme auf meinem heiligen Berge!
Jeder im Land soll zittern,
Denn der Tag Jahwes kommt,
Ja, er ist in der Nähe.

Man kann Schofar- oder Widderhörner auch mit Posaunen übersetzen, den Lärm auch mit Trompeten. Es geht nicht um ein Blasorchester. In der Antike wurden Hörner geblasen, um das Heer zum Krieg zu rufen. Es beginnt also ein Krieg, der als Gericht Gottes dargestellt wird. Es wird der Gerichtstag Gottes angekündigt. So wird auch die Posaune das Weltgericht und die Auferstehung allen Fleisches ankündigen. Verkündet werden soll das Weltgericht in Zion. Die Tochter Zion ist ein Vorbild der Kirche. Die Kirche soll all dies verkündigen: das Gericht Gottes, die Buße, die Barmherzigkeit Gottes und den Segen eines Lebens in Fülle.

Ein Tag der Finsternis und des Dunkels,
Ein Tag der Wolke und der Finsternis.
Wie die Morgenröte
Breitet sich über die Berge
Eine große und mächtige Menschenschar
Wie noch nie gewesen,
Wie sie nie wieder sein wird,
Bis in die entlegensten Zeitalter.

Hier tritt ein apokalyptisches Feindesheer aquf, das gegen Israel oder die Kirche auftritt. Im Altertum hat man darin das Ägypten der Pharaonen, die Babylonier des Nebukadnezar, die Hellenen unter Alexander dem Großen, die Römer unter den Cäsaren gesehen. Im zwanzigsten Jahrhundert waren es die Heere des Nationalsozialismus und dews Kommunismus. In unserer Zeit sind es die Heere des islamischen Terrorismus.

Sie wird vom Feuer verschlungen,
In ihrem Rücken verzehrt sie eine Flamme.
Das Land ist wie ein Garten Eden vor ihnen
Und einer Wüste von Abfall hinter ihnen.
Nichts entgeht ihnen.

Dieses antichristliche Heer vernichtet eine blühende Landschaft (dem Garten Eden oder Paradies vergleichbar) und lässt eine Wüste zurück. So ist es heute der Plan, die uralte Kirche des Nahen Ostens auszurotten. Die Kirche in Syrien, Babylon und auch der Türkei ist älter als der Islam, der sich nur durch Gewalt ausgebreitet hat. Auch Nordafrika hatte einst eine blühende Kirche, sie hat Augustinus hervorgebracht. Die Christenheit ist der Garten Eden, der militante Islam ist die Wüste.

Sie sehen aus wie Pferde,
Wie Lastpferde galoppieren sie,

Es geht nicht um edle Rosse, auf denen junge Mädchen Kunststücke vollführen, sondern es geht um Kriegspferde. Es geht um militärische Rüstung. Es geht um den Milliardenprofit der Waffenindustrie.

Mit Wagen springen sie über den Berggipfeln,
Mit Knistern wie ein loderndes Feuer
Verschlingen sie die Stoppeln,
Eine mächtige Armee in Schlachtordnung.

Der antichristliche, endzeitliche Feind ist hochgradig militant. Armeen in Schlachtordnung, das lässt denken an die Militärparaden in Frankreich zum Jahrestag der französischen Revolution, die sowjetischen Militärparaden, überhaupt jede Form von Militarismus und Kriegstreiberei. Mohammed hat seine neue Religion mit dem Schwert verbreitet. Dagegen Jesus und die Apostel das Evangelium allein durch das Wort und die Wunder verbreitet haben. Jesus nennt die selig, die Frieden stiften. Ein Gott, der Krieg und Mord und Selbstmord und Terror gebietet, ist der Satan. Gott ist, wie Paulus sagt, der Gott des Friedens. Die Kirche muss die globale Friedensbewegung sein.

Beim ihrem Anblick
Sind die Menschen entsetzt,
Und jedes Gesicht erbleicht.

Terrorismus heißt ja Schreckensherrschaft. Und dass von den Terroristen Menschen geköpft, verbrannt, ja, gekreuzigt werden, Knaben zu Selbstmordattentaten missbraucht werden und Mädchen als Sexsklavinnen verkauft werden, löst bei allen Menschen guten Willens blankes Entsetzen aus.

Wie Kämpfer drücken sie sich nach vorne,
Wie Krieger drängen sie an die Wände,
Die jeweils gerade marschieren voraus,
Die gehen nicht aus dem Weg;

Diese antichristlichen Krieger sind sehr entschlossen, das Christentum zu vernichten. Antichristliche Diktaturen wie Nordkorea und China besitzen sogar Atombomben. Auch der Iran bemüht sich, in den Besitz der Atombombe zu kommen. Nicht auszudenken, was geschähe, wenn die satanischen Fanatiker des Kalifats in den Besitz einer Atombombe kämen. Wir müssen für Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika beten.

Sie drängeln nie auseinander
Und marschieren geradeaus:
Pfeile fliegen,
Sie werden noch weiter vorangetrieben,
Nie brechen ihre Reihen.

Die Heere des Antichristen scheinen unaufhaltsam. Aber es hat auch keiner an den Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums geglaubt. So wird auch der islamische Terrorismus letztendlich nicht siegen. Die Kirche aber bleibt bis zum Ende der Zeit.

Sie stürzen sich auf die Stadt,
Sie springen auf die Mauern,
Schwärmen bis in die Häuser,
Steigen immer durch die Fenster ein wie Diebe.

Die antichristliche Heere sind auf dem Vormarsch. Sie erobern Stadt für Stadt, Land für Land. Sie überziehen die Erde mit einem Netz des Terrorismus. Aber auch der Kommunismus hatte einst fast die halbe Erde erobert und ist doch von der Geschichte hinweggefegt worden. Auch der Kommunismus hat eine Wüste in den Seelen zurückgelassen. So iast Ostdeutschland eine atheistische Region. Russland ist moralisch verfallen. In die Wüste des chinesischen Kommunismus aber kommt der Heilige Geist und führt Millionen Chinesen zu Christus. Beten wir für Ostdeutschland, für die Bekehrung Russlands, für die chinesische Kirche!

Wenn sie kommen, bebt die Erde,
Die Himmel erzittern,
Sonne und Mond verfinstern sich,
Die Sterne verlieren ihren Glanz.

Zeichen des Gerichts Gottes werden nicht nur apokalyptische Kriege sein, sondern auch apokalyptische kosmische Katastrophen. Jesus sagte, dass vor dem Ende Kriegsgeschrei sein wird, Erdbeben, Hungerkatastrophen und Seuchen. Und das erleben wir heute. Auch werden kosmische Zeichen zu sehen sein, Veränderungen an Sonne und Mond. Vielleicht können wir dabei an die Klimakatastrophe denken.

Jahwes Stimme erklingt an der Spitze seiner Truppen!
Denn mächtige Taten tut seine Armee, stark,
Die Vollstreckerin seiner Befehle,
Denn groß ist der Tag Jahwes und sehr schrecklich,
Wer kann sich verstecken?

Das Heer des Herrn sind die Engel. Besonders der Erzengel Michael wird in der Apokalypse auftreten als spiritueller Krieger gegen Satan und den Antichristen. Amerika irrt sich, wenn es meint, den Krieg gegen das Böse mit Waffengewalt führen zu müssen. Das Heer des Herrn ist auch die universale Kirche, die betet, Jesus bezeugt, das Evangelium verkündigt und das Martyrium für den Herrn erleidet. Die Christen müssen Gottes Krieger sein, aber wie Paulus sagt, wir kämpfen nicht mit Waffen gegen Menschen, sondern mit geistlichen Waffen gegen den Teufel und seine Dämonen. Die geistlichen Waffen sind das Gebet, die Bibel, das Herrenmahl, das Fasten und die Bitte um Vergebung.

Jetzt aber, erklärt Jahwe,
Zurück zu mir von ganzem Herzen,
Kommt mit Fasten, Weinen und Trauer.

Das drohende Strafgericht soll in den Herzen der Menschen Reue erwecken. Die Menschen sollen Buße tun, über ihre Sünden weinen, Umkehr und Sinnesänderung werden gefordert.

Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider,
Und kommt zurück zu Jahwe, deinem Gott,
Denn er ist gnädig und barmherzig,
Langmütig, reich an Huld,
Und er lässt ab davon, Katastrophen zuzufügen.

Das Zerreißen der Kleider war eine äußere Geste der Buße, sie symbolisiert die innere Zerrissenheit und den inneren Zusammenbruch. Gott will aber nicht Lippenbekenntnisse und veräußerlichte Bußgottesdienste, sondern die Umkehr der Herzen. Wer seine Sünde bereut, darf wissen, dass es absolut keine Sünde gibt, die Gott nicht gerne verzeiht. Das Wesen Gottes ist Gnade, Barmherzigkeit, Langmut und Guld oder Güte. Gnade bezeichnet die Gunst, mit der eine Göherer sich zu e9inem Niederen wohlwollend herabneigt. Das hebräische Wort für Barmherzigkeit leitet sich ab von dem Plural des Wortes Mutterschoß. Gottes Barmherzigkeit umgibt den Menschen wie ein Mutterschoß den Embryo. Gott liebt uns wie eine Mutter. Die Langmut Gottes bezeichnert seinen langen Atem, seine Geduld mit der Menschheit. Die Huld und Güte Gottes ist eine zärtliche Zuneigung. Gott ist ein höchst zärtlicher Vater. Gott vergibt gern und straft nicht gerne.

Wer weiß, ob er nicht umkehren wird,
Nachgibt und einen Segen hinter sich lässt,
Ein Speiseopfer und ein Trankopfer
Darzubringen Jahwe, deinem Gott?

Die Umkehr Gottes beschreibt einen inneren Kampf im Herzen Gottes. Sin Zorn über die Sünde ist groß, seine Gerechtigkeit fordert Strafe, aber seine Barmherzigkeit ist größer, seine Barmherzigkeit triumphiert über seine Gerechtigkeit. Gott lässt Gnade vor Recht ergehen.

Blast in das Widderhorn in Zion!
Bestellt eine schnelle Versammlung,
Verkündet eine Festversammlung,

Nun ertönt wieder die Posaune, aber diesmal bläst sie nicht zum Krieg, sondern zum Gottesdienst. Es muss ein Bußgottesdienst sein, eine Versammlung aller, die umkehren zum barmherzigen Gott.

Ruft die Menschen zusammen,
Ladet die Gemeinde ein,
Versammelt die Ältesten,
Versammelt die Kinder,
Auch die Säuglinge an den Brüsten!
Ruft den Bräutigam aus seinem Schlafzimmer
Und die Braut aus ihrem Garten!

Die Kirche aus allen Völkern versammelt sich, den barmherzigen Jesus anzubeten. Zur Kirche gehören nicht nur die Priester, nicht nur die Alten, sondern auch die Jugendlichen und Kinder, sogar die Säuglinge. Alle sollen in Beziehung zu Gott gebracht werden. Gott ist auch der Gott der Säuglinge. Ihnen darf die Taufgnade nicht vorenthalten werden. Die Kinder sollen zu Gott geführt werden. Auch die Eheleute, die so gerne ganz nur für einander da sind, sollen in ihre Ehe Gottes Liebe als den Dritten aufnehmen. Braut und Bräutigam dürfen nicht den Partner vergöttern, sondern sollen Schlafzimmer und Garten verlassen, um in der Kirche Gott anzubeten. So wird ihre Ehe gesegnet und in der Treue Gottes ein festes Fundament haben.

Die Priester, die Diener des Herrn,
Stehen weinend zwischen Pforte und Altar
Und sagen: Rette dein Volk, Jahwe!
Gib dein Erbe nicht der Verachtung anheim,
Dem Sarkasmus der Heiden!
Warum sollen die Völker sagen:
Wo ist nun ihr Gott?'

Die Priester sollen am Altar Fürbitte für das ganze Volk halten, Fürbitte für die ganze Kirche, für die Obrigkeit, für alle Völker der Erde. Die Priester sollen am Altar die Fürbitte der Gemeinde leiten. Alle Christen sind aufgerufen, Fürbitte zu halten für alle Kinder Gottes, die Gott noch fern stehen. Durch die Fürbitte der Christen können Seelen von Sündern gerettet werden.

Eifersüchtig über sein Land,
Hatte der Herr Mitleid mit seinem Volk.

Der Eifer des Herrn für sein Volk ist der Eifer eines 'Verteidigers der Armen und die göttliche Eifersucht des göttlichen Liebhabers, wenn seine Braut fremde Götter anbetet. Das Mitleid des Herrn ist seine Barmherzigkeit, wenn seine Eingeweide in ihm entbrannt sind, wenn Jesus weint über sein Volk, weil es den Irrtum der Wahrheit vorzieht.

Und Jahwe sprach in Antwort zu seinem Volk:
Nun werde ich dir Weizen, Wein und Öl senden,
Bis du genug hast.
Nie wieder werde ich dich übergeben
Der Verachtung der Heiden.

Nun aber, nach dem Bußgottesdient, schüttet der Herr seinen Segen aus. Weizen und Wein und Öl bezeichnen alles, was der Leib zu seiner Erhaltung bedarf. Der Weizen wird aber auch zum Leib Christi, der Wein zum Blut Christi, das Öl zur Salbung des Heiligen Geistes. Gottes Segen und Gottes Gnade strömen durch die Sakramente zu den Gläibigen. Auch die Ehre der Christen wird vom Herrn wieder hergestellt, die so lange den Spott und Hohn der Gottlosen ertragen mussten. Gott richtet sein verfolgtes Volk auf, ewrnährt es und spricht ihm Mut zu.

Ich werde den Feind aus Norden weit weg von dir jagen
Und ihn in ein trockenes verwüstetes Land schicken,
Seine Vorhut zum östlichen Meer,
Seine Nachhut zum westlichen Meer.
Er wird abgeben einen Gestank,
Er wird abgeben einen üblen Gestank
Wegen dem, was er getan hat'

Feine aus dem Norden haben Israel oft angegriffen. Aber der eigentliche Feind aus Norden und Mitternacht ist der Satan, zusammen mit dem Antichristen und dem Lügenpropheten. Der Satan wird von Christus besiegt und in alle vier Himmelsrichtungen und in alle Winde verstreut, ja, in den feurigen Pfuhl geworfen, von wo der Gestank seines Verfaulens aufsteigt. So sehr der Satan und der Antichrist und der Lügenprophet auch wütend mögen, sie sind schon von Christus besiegt.

O Land, fürchte dich nicht;
Sei froh, freue dich,
Denn Jahwe hat große Dinge getan.

Maria singt in ihrem Lobgesang: Mein Geist jubiliert über Gott und mein Herz frohlockt über den Herrn und Heiland, denn Großes hat der Allmächtige an mir getan! Die großen Dinge, die Gott tut, sind sein immerwährendes Schöpfungswerk und die Erlösung aller Kreatur.

Wilde Tiere fürchte nicht;
Die Wüste wird wieder grün,
Die Bäume werden Früchte tragen,
Weinstock und Feigenbaum
Erhalten ihren Reichtum.

Wenn Gott den Segen seiner 'Gnade ausschüttet, wird auch die ganze Schöpfung gesegnet. Mit dem Fall des Menschen, ist auch die Schöpfung in den Bereich des Todes gefallen. Der Mensch ist Krone der Schöpfung und Stellvertreter Gottes im Reich der Natur. Die Sünden der Menschheit lassen alle Kreaturen leiden. Die Natur erhebt sich gegen den Menschen. Mit der Erlösung der Kinder Gottes wird die ganze Schöpfung erlöst. Es gibt keine Heilung der zerstörten Natur ohne Umkehr der Menschheit zu Gott.

O Kinder Zions, freut euch,
Freut euch in Jahwe, deinem Gott;
Denn er wird Herbstregen regnen lassen
Wie Gerechtigkeit,
Und er wird den Regen nach unten senden
Für euch von der alten Botschaft,
Regen wird im Herbst und Frühjahr regnen.

Freut euch, ihr Kinder der Tochter Zion, ihr Söhne und Töchter der Universalen Kirche, denn Gott lässt den Segen seiner Gnade strömen wie Regen. Gott wird den Lehrer der Gerechtigkeit senden und den Heiligen Geist ausgießen.

Die Tennen werden voll von Getreide sein,
Die Kufen laufen über von Wein und Öl.

Die Erde wird nach der großen Reinigung wieder gesegnet sein. Es wird sein wie nach der Sintflut, da Noah einen Altar und einen Weinberg baute.

Ich will dir ersetzen,
Was die die Jahre über die Heuschrecke,
Der Verschlinger und der Nager und der Fresser
Verzehrt haben, mein großes Heer,
Das schickte ich zu euch.

Die vier Heuschreckenarten als vier verschiedene antigöttliche Heere haben vieles ruiniert, aber Gott wird die Erde und die Menschheit wieder segnen. Es wird alles wieder gut werden. Die Wunden der Natur und der Menschheit werden geheilt. Eine Periode des Friedens, ein kommender Menschheitsfrühling, eine Zivilisation der Liebe werden kommen.

Du wirst nach Herzenslust essen
Und loben den Namen Jahwes, deines Gottes,
Der dich behandelt hat so wunderbar.
Mein Volk wird nie wieder gedemütigt werden.
Und ihr werdet wissen,
Dass ich unter euch in Israel bin,
Ich, der Herr, dein Gott,
Und sonst niemand.
Mein Volk wird nie wieder gedemütigt werden.

Dann werden die Armen genug zu essen haben. Dann wird Herzenslust und Freude und Lobpreis unter den Menschen sein. Christus wird als König der Menschheit eine Periode des Friedens regieren. Die Christen werden nicht mehr gedemütigt, sondern in heiligem Stolz als Söhne und Töchter Gottes ihre Häupter erheben.


3

Danach werde ich meinen Geist ausgießen
Auf die ganze Menschheit.
Und eure Söhne und Töchter sollen weissagen,
Eure Alten werden Träume haben,
Und eure jungen Leute sehen Visionen.

Der Geist oder Mein Heiliger Geist wird auf alles „Fleisch“ ausgegossen, also alle Menschen, unabhängig von ihrer nationalen oder sozialen Herkunft. Es ist lächerlich, zu sagen, der Heilige Geist würde auch auf Tiere ausgegossen. Der Geist ist Person und wird nur Personen mitgeteilt. „Ausgegossen“ oder „ausgeschüttet“ erinnert an Regenströme, es ist die Fülle des Geistes. Auch kann ein Mensch sein Herz „ausschütten“, so schüttet Gott sein Herz aus, seine Liebe, das ist der Heilige Geist. Auf wen wird er ausgeschüttet? Auf Kinder, Jugendliche und Alte, also aufs Volk Gottes. Die politische und religiöse Obrigkeit wird nicht erwähnt. So sagte Maria über die Kirche in Deutschland, die Erneuerung komme nicht vom höheren Klerus, sondern von den rechtgläubigen Laien. Der Geist schenkt die Gabe der Weissagung, schenkt prophetische Träume und Visionen. Wer denkt dabei nicht an die Visionen der Madonna und ihre prophetischen Botschaften. Evangelikale lehnen diese geistgewirkten Prophetien ab, ohne sich mit ihnen je beschäftigt zu haben. Auch prophetische Träume werden in der Bibel öfters erwähnt. Josef von Ägypten, Salomo, Josef von Nazareth hatten prophetische Träume. Jesus Sirach ermahnt aber, nicht jeden Traum für prophetisch zu halten.

Auch auf die Sklaven, Männer und Frauen,
Werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen.

Die Sklaven gehörten nicht zum auserwählten Gottesvolk, aber in der Endzeit wird der Geist den Sklaven und den Heiden verliehen. Auch die Heiden werden „Sklaven Jesu Christi“.

Ich werde Vorzeichen am Himmel und auf Erden zeigen:
Blut und Feuer und Rauchsäulen.

Blut ist ein Synonym für Tod oder Leichname, Feuer ist ein Synonym für Krieg. Rauchsäulen heißt auch „Rauchpilze“. Wer denkt dabei nicht an den Rauchpilz der Atombombe?

Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln
Und der Mond in Blut, ehe der Tag kommt,
Der große und schreckliche Tag.

Sonne und Mond galten bei den Heiden als Gott und Göttin. Auch heute gibt es wieder Neuheiden, die die Energie der Sonne anbeten oder die dreifaltige Mondgöttin. Gott aber wird die Sonne verfinstern und den Mond in Blut verwandeln, Gott entmachtet die Götzen. Gott lässt die Idole und Ideologien untergehen. Der Tag des Herrn ist ein großer und schrecklicher Tag, denn der Herr selbst ist groß und schrecklich. Gott ist nicht allein der liebe Gott, sondern Gott ist auch heilig und ehrfurchtgebietend.

Alle, die den Namen des HERRN anrufen,
Werden gerettet,
Denn auf dem Berg Zion werden diejenigen sein,
Die entkommen sind, wie der HERR gesagt hat,
Und in Jerusalem ein Überbleibsel, die der HERR ruft.

Rettung ist nur im „Namen“ Jesu, das heißt in seiner Person. Jesus oder Jehoschua heißt „Jahwe rettet“. Es gibt keine Rettung oder Erlösung aißer durch den gekreuzigten Christus, der für die Sünden aller Menschen Sühne geleistet hat. Wir dürfen allerdings nicht richten, denn wir wissen nicht, wen Jesus retten konnte und wen nicht. Auch wen Menschen guten Willens aus anderen Religionen gerettet werden können, ist dennoch einzig Christus ihr Retter. Die Geretteten sammeln sich in Zion, in Jerusalem. Die Tochter Zion oder die Jungfrau Jerusalem ist ein Bild für die Braut Christi, die Kirche, die ja gerade die Gemeinschaft der Erlösten ist. Die Kirche der Heiligen im Himmel ist die himmlische Jerusalem, die Frau des Lammes, die Braut oder Nymphe des Lammes, eingeladen zur Hochzeit des Lammes.

Denn in jenen Tagen und zu jener Zeit
Wende ich das Geschick Judas und Jerusalems,

Gott wendet das Geschick: Gott ist Herr des Schicksals, sowohl der Kirche als auch des einzelnen Christen. Die Wende zum Goten geht dem Herrn aus. Die streitende Märtyrerkirche wird zur triumphierenden Kirche.

Dann werde ich alle Nationen versammeln
Und sie ins Tal Josaphat führen;
Dort werde ich sie vor Gericht stellen
Wegen Israel, meinem Volk und meinem Erbe,
Weil sie ihn zerstreute unter die Nationen
Und mein Land unter sich aufgeteilt haben.

Alle Menschen aller Nationen werden von Gott gerichtet. Josaphat heißt „Jahwe ist Richter“. Gott der Vater hat das Gericht dem Gottessohn Jesus übergeben. Jesus wird wiederkommen als Richter der Lebenden und Toten. Was die Heiden dem Volk Gottes als dem mystischen Leib Christi angetan haben, wird bestraft. Wer die Kirche verfolgt, verfolgt Christus. Aber auch Gottes Bund mit den Juden ist nicht aufgehoben. Nationen, die die Juden ausrotten wollten, werden von Gott gerichtet.

Sie zogen das Los um mein Volk,
Tauschten einen Jungen für eine Hure ein
Und verkauften ein Mädchens für einen Becher Wein.

Gott bestraft alle Unrechttaten. So bestraft er es, wenn Gottlose in ihrer Habgier Menschen versklaven. Er wird es bestrafen, wenn islamische Terroristen christliche Mädchen als Sexsklavinnen verkaufen. Er wird es bestrafen, wenn Knaben zu Kindersoldaten gemacht werden. Er wird den Menschenhandel, die Sklaverei, die Zwangsprostitution, den Sextourismus und den Kindesmissbrauch bestrafen.

Und was seid ihr mir, Tyrus und Sidon
Und alle Regionen der Philister?
Könnt ihr Rache nehmen an mir?
Wenn ihr euch an mir rächen wollt,
Werde ich schnell, ja, sofort
Meine Rache auf euer Haupt schleudern!

Bevor Gott die heidnischen Nachbarn Israels bestraft, spricht er sie noch an. Gott richtret niemanden, ohne ihm vorher Gelegenheit zur Buße gegeben zu haben. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. Niemand ist zur Verdammnis vorherbestimmt. Aber die Gottlosen, die bis an ihr Ende Gott anklagten und verdammten, werden die Rache Gottes erleiden müssen. Gott lässt sich nicht beleidigen. Gott lässt sich nicht verspotten.

Dafür, dass ihr mein Silber und Gold weggenommen
Und meine wertvollen Schätze
In eure Tempel geführt habt,

Das Silber und Gold und die Schätze Gottes wurden von den Heiden aus dem Tempel Gottes gestohlen und in die Götzentempel gebracht. Das selbe geschieht, wenn die Anbetung nicht Gott erwiesen wird, sondern Idolen. Idolke können politische Herrscher sein, die sich anbeten lassen, wie Hitler, Stalin, Mao Tse-Tung, oder auch Idole der Kultur, wie zum Beispiel Venus-gleiche Sängerinnen, die sich von den Massen anbeten lassen. Unser „Führer“ ist Jesus Christus und unsere „Madonna“ ist die Jungfrau Maria.

Und dass ihr die Kinder Juda und Jerusalem
An die Ionier verkauft habt,
Weit weg von ihren eigenen Grenzen.

Die Ionier waren ein heidnisches Piratenvolk, das von Phönizien nach Griechenland zog. Von Phönizien kam auch die Aphrodite über Zypern nach Griechenland. Gott wird es richten, wenn man in Europa an die Stelle des Christentums den Hetärismus der Aphroditereligion setzt.

Schaut, ich werde ich sie an den Orten erwecken,
An die man sie verkauft hat;
Ich werde eure Aktionen
Auf euer Haupt zurückschleudern,

Ein Zeichen der Zeit ist die Sammlung der Juden im Heiligen Land nach dem schrecklichen Holocaust durch die deutschen Nationalsozialismus, auch die Buße der Kirche, die deutliche Distanzierung vom Antisemitismus und der Dialog der Kirche mit dem Judentum. Gott hat viele Juden aus der Diaspora im Gelobten Land gesammelt. Paulus prophezeit, dass einst das jüdische Volk in Jesus von Nazareth ihren Messias erkennen wird.

Ich werde eure Söhne und Töchter
Den Kindern Judas verkaufen,
Die wiederum werden sie an die Sabäer verkaufen,
An eine Nation in weiter Ferne.
Jahwe hat gesprochen!

Die Sünde der Gottlosen, verübt an den Kindern Gottes, wird eine Strafe nach sich ziehen, die genau der Schuld entspricht. Wie die Heiden die Kinder Israel an die Jonier verkauft haben, so werden die Kinder Israel die Heiden an die Sabäer verkaufen. Saba, von Luther Reicharabien genannt, ist wahrscheinlich das heutige Jemen, allerdings meinen auch manche, es sei Äthiopien.

Verkündet dies unter den Nationen.
Bereitet euch für den heiligen Krieg!
Erweckt die Helden!
Alle Truppen, marsch!

Die Gottlosen versuchen durch den sogenannten Heiligen Krieg die Kinder Gottes auszurotten. Gott spottet ihrer: Rüstet nur zum Heiligen Krieg, ihr Heiden, lasst eure Truppen marschieren, ihr werdet doch dem Gericht Gottes nicht entgehen.

Hämmert euren Pflugscharen zu Schwertern,
Eure Sicheln zu Spießen!
Lasst den Schwachen spreche: Ich bin stark!

Die Gottlosen, die den Heiligen Krieg gegen die Kinder ausrufen, machen Pflugscharen zu Schwertern, Winzermesser zu Speeren. Der gesamte Militarismus der gottlosen Welt, ob nun im Namen des Heiligen Krieges oder im Namen der Demokratie, verschlingt solche enormen Ressourcen und Finanzen und Intelligenzen, dass die Kinder Gottes, die „Armen Jahwes“ keine Pflugscharen und keine Winzermesser haben, ohnen Brot und Wein fehlt. Gott verabscheut den Militarismus und den Heiligen Krieg. Selig sind, die Frieden stiften, sagt Jesus, der Bruder der Armen.

Kommt, alle Heiden, und versammelt euch!
Jahwe, sende deine Meister!
Spöttisch fordert der Herr die Heiden auf: Kommt mit euren Truppen, versammelt euch zum Heiligen Krieg gegen Gottes Volk, ich, der Herr, werde meine Helden senden, meine mächtigen Engel! Beten wir zum heiligen Erzengel Michael, dass er den Satan und seine Dämonen in die Hölle stürzt. Die Helden Jahwes sind jedenfalls nicht amerikanische Bodentruppen, denn, wie Paulus sagt, wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen die bösen Geister.

Die Heiden erwachen
Und marschieren zum Tal Josaphat;
Denn dort werde ich zu Gericht sitzen
Über alle Nationen.

Das Tal Josaphat liegt bei Jerusalem. Aber es ist kein irdischer Ort, sondern es ist der Bereich des Gerichtes Gottes, dass über alle Nationen ergeht, es ist das Weltgericht am Jüngsten Tag, da der wiedergekommene Herr Jesus Christus Richter der Lebenden und Toten ist. Es ist auch der Tag der Auferstehung allen Fleisches. Die einen werden auferstehen zum Gericht, die andern werden auferstehen zum ewigen Leben. Der Richter ist Jesus, die barmherzige Liebe, und gerichtet werden alle Menschen nach dem Maß der Nächstenliebe, die sie in ihrem Leben geübt haben.

Lege die Sichel an, denn die Ernte ist reif;
Komm und tritt die Kelter, denn sie ist voll;
Die Bottiche sind übervoll,
So groß ist ihre Bosheit!

Dann wird Jesus die Schnitter senden, die heiligen Engel, die ernten. Die Gerechten kommen in die Scheune Gottes, die Gottlosen werden zertreten in der Kelter des Zornes des Lammes. Vor der Wiederkunft des Menschensohnes wird die Bosheit der Menschen übergroß sein.

Mengen in Vielfalt im Tal der Entscheidung!
Denn der Tag des HERRN ist nahe im Tal des Urteils!

Es ist eine rauschende Menschenmenge vor dem Weltgericht, rauschend wie ein Meer. Die ganze Menschheit, Menschen aller Völker und aller Zeiten, wird von Jesus Christus gerichtet.

Sonne und Mond verfinstern sich,
Die Sterne verlieren ihren Glanz.

Dann werden alle falschen Götter und Göttinnen, die Götzen der Heiden, die falschen Idole und antichristlichen Ideologien vernichtet. Feuer verzehrt die Elemente, wie Petrus sagt. Der Himmel wird zusammengerollt wie eine Buchrolle. Die Sterne fallen vom Himmel wie Feigen vom Feigenbaum. Der Herr schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die göttliche Gerechtigkeit wohnt.

Jehova brüllt aus Zion,
Er donnert aus Jerusalem;
Himmel und Erde beben.
Aber der HERR wird eine Zuflucht sein für sein Volk,
Eine Burg für die Israeliten.

Der Vater brüllt, er spricht, seine Stimme ist wie Donner und wie Meeresrauschen und doch zugleich wie die Harmonien von Harfenspielern. Himmel und Erde werden vergehen, aber Gottes Wort bleibt bestehen. Vor dem Zorn des allmächtigen Vaters und der Rache unseres Gottes ist allein der Name des gekreuzigten Christus die sichere Zuflucht. Ein feste Burg ist unser Gott.

Dann werdet ihr wissen, dass ich der HERR bin,
Dein Gott, auf Zion, meinem heiligen Berg.
Jerusalem wird dann ein Heiligtum sein,
Ausländer werden es nie wieder überrennen.

Dann werden alle Menschen den einen, wahre Gott erkennen. Gott wird im himmlischen Jerusalem mitten unter den Erlösten wohnen. Gott wird dann alles in allen sein. Gott ist in der himmlischen Kirche und die himmlische Kirche ist in Gott, dem dreifaltigen Gott. Gottlose, Frevler und Sünder wird es dort nicht mehr geben. Es wird das Reich der absoluten und ewigen Liebe sein.

Wenn dieser Tag kommt,
Werden die Berge von neuem Wein überfließen
Und die Hügel von Milch überfließen
Und alle Flussbetten von Juda von Wasser überfließen.
Ein Brunnen strömt Jahwes Tempel
Und Wasser in der Schlucht der Akazien.

Überfließender Wein, überfließende Milch, Quellen sprudelnd aus dem Heiligtum, ein fruchtbares Akaziental ist das Paradies, das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, der Garten des Hohenliedes, der die Braut selber ist. Der Schoß Mariens ist der Lustort Gottes. Die himmlische Jerusalem, die Nymphe des Lammes, ist das wiedergefundene Paradies, der Lustgarten Gottes, der himmlische Garten Eden, das Ziel unsres Glaubens, die göttliche Glückseligkeit, für die wir alle vom Schöpfer erschaffen wurden, die Hochzeit mit Gott, die Vereinigung mit der Gottheit!

Ägypten wird zur Wüste werden
Und Edom eine wüste Ödnis
Wegen der Gewalt an den Kindern Juda,
Deren unschuldiges Blut
Sie in ihrem Land vergossen haben.

Aber die Feinde Gottes, die Feinde der Kinder Gottes, werden in Wüste und Ödnis wohnen, nämlich jenseits von Eden, in der Gottesferne, jenseits von der Lust Gottes, das nennen wir Hölle und ewige Verdammnis. Das unschuldige Blut, das die Gottlosen vergossen haben, es ist heute auch gerade das unschuldige Blut der ungeborenen Kinder, der gegenwärtige Holocaust an ungeborenem Leben.

Aber Juda wird für immer bewohnt werden
Und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht!

Aber in der himmlischen Jerusalem Schoß wird Gott mit seiner ehelichen Liebe von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen, und das wird ihre Lust und Wonne sein.

Ich werde ihr Blut rächen,
Ich lasse keinen ungerächt!
Und der HERR wird in Zion wohnen.

Die Juden, die in den Konzentrationslagern der deutschen Nationalsozialisten ermordet wurden, werden vom Ewigen gerächt! Die ungeborenen Kinder, die im Mutterschoß ermordet wurden, diese Millionen Opfer, werden von Gott dem Schöpfer gerächt! In der Ewigkeit wird Gerechtigkeit geschaffen. Es ist die Wiederherstellung allen Lebens. Und Jahwe wird in der Tochter Zion wohnen. Die Menschheit ist vereinigt mit der Gottheit.