von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Was
da ewig war, bevor es alles geworden,
Was
da erschaffen, ehe Erschaffenes war in den Welten,
Was
war ohne Ursache, ohne Anfang, war ewig,
Das
ist ewig auch ohne Ende, wirkend in allem,
Was
ist das wahre Sein und Kraft des lebendigen Lebens,
Was
über allem steht und allein allem Dasein gegeben,
Das
ist nicht ein einziger Gott und ist auch kein Name,
Ist
auch nicht eine Person allein – ein Paar ists von Göttern.
Das
sind die beiden Götter, die beiden göttlichen Kräfte,
Männlich
und weiblich, allschaffend, allgegenwärtig, allwissend,
Die
nichts wissen von sich und ewig namenlos bleiben.
In
dem anfanglosen Anfang waren nicht Jahre,
Tage
oder Stunden, war keine Zeit, war kein Wasser,
War
kein Äther, war keine Erde, war auch kein Weltraum,
Waren
auch weder Licht noch Dunkelheit, Wärme noch Kälte,
Waren
keine Gestalten, war auch kein Oben und Unten,
Weder
Diesseits noch Jenseits, war kein Wort und kein Schweigen.
Einzig
allein im Sein war das unbegreifliche Wesen.
Über
dieser unbegreiflichen Wesenheit schwebten
Götter,
nichts ahnend von sich und unbewusst all ihrer Kräfte,
Schwingend
in sich, je eines weiblich, das andere männlich.
In
dem Einst nichtseienden Daseins waren auch alle
Lichtlosen
Funken all dessen, was belebt werden sollte,
Samen,
in denen schon enthalten, was später zu Form ward,
Namen
der Wesen, eingeritzt in die Schale des Samens.
Nichts
aber war, was bewegt hat und nichts, das gewusst hat,
Nichts
von sich selbst und nichts von allem Dasein gewusst hat,
Von
den Büschen und Bäumen, von den Blumen und Faltern,
Von
den Tieren der Erde und den Fischen des Meeres
Und
den Vögeln der Lüfte, den guten und bösen Dämonen,
Engeln
und Göttern und auch nichts von der heiligsten Gottheit.
Über
all diesem schwebten die Götter, allmächtige Kräfte,
Ahnungslose,
während der Zyklen der ewigen Zeiten.
Wie
in tiefem Schlafe lag alles im Anfang, nicht wissend,
Nichts
von sich wissend, nichts von dem, was da werden noch würde.
Götter
einzig schwebten umher im schimmernden Meere
Des
nichtseienden ewigen Seins. Denn Eines ist Alles,
Und
das Alles ist allgegenwärtig, und das sind die Kräfte
Und
die Ströme von Energie, die kommen von Göttern.
Alles,
was an lichtlosen Funken da war von jenen
Wesen,
die werden noch sollten, all die ewigen Samen,
Jeder
Same war angetan mit eigenen Kräften.
So
auch kam es, dass all der Samen Zahl war der Zahl gleich
All
der Götter, und über allen Göttern war El Gott.
Dies
war El, der Gott, der zu Il, dem heiligen Gott ward.
Denn
es geschah, dass die ewigen Götter, die weibliche Illi
Und
der männliche Il, sich trafen über den Samen
Und
sich vereinigten. Und so geschah der Anfang der Welten.
Bei
der Vereinigung dieser beiden Götter entstand erst
Eine
tiefe Verwirrung, aus welcher verschiedene Dinge
Kamen
hervor, die guten und lichten, die bösen und finstern.
Und
in gewaltiger Folge wurden Lichtglanz und Dunkel,
Feuer
und Eis und Anziehung, Abstoßung, Weltraum und Zeitraum.
Und
es geschah, dass ein einziger dieser lichtlosen Funken,
Jener
besondere ewige Same, belebt ward durch dieses
Alles,
dies war Il, der Gott. Und Gott ward geboren.
Aus
der Vereinigung beider Götter sog Il deren Kräfte,
Bis
er alles aufgesogen, was möglich gewesen.
Er
allein besaß nun die Macht der ewigen Götter,
Er
allein war jetzt Gott. Und wie die Götter sich lösten
Von
dem Gott, um wiederum Zyklen der Ewigkeit paarweis
Zu
durchwandern, blieb Il zurück als Herr über alles,
Herr
über alles, was der werden sollt in den Welten.
So
wurde Il als Gottherr angenommen von allen
Den
alleinigen und wahrhaftigen heiligen Göttern,
Und
in Il ruht allein der ewigen Göttlichkeit Wesen,
Eine
Göttlichkeit, welche ganz in sich ist und dauert.
Als
nun Il Bewusstsein erlangt hat und sah, dass er Gott war,
Da
begann er, die ihn umgebenden Dinge zu ordnen.
Und
er fügte die reinen und lichten Stoffe zum einen
Und
er fügte die groben und finsteren Stoffe zum andern,
Und
er ordnete an und er erprobte die Kräfte,
Die
er empfangen hatte von den ewigen Göttern,
Und
so wurde er wahrhaft Schöpfer alles Geschaffnen,
Und
so schuf er ein Himmelreich, welches ähnlich der Gottheit.
Als
dies alles geschehen war und all jene Dinge,
Die
nicht hineingehörten in das Himmelreich Gottes,
Waren
verbannt zum äußersten Rande nichtseienden Daseins,
Da
nahm Gott sich der Samen lichtloser Funken an, Samen,
Die
er erwachend vorgefunden, und sandte in diese
Kraft
von Illi, die er in sich aufbewahrt hatte.
So
gab Gott seinem jung geschaffenen Himmelreich Leben,
Und
er setzte hinein jetzt all die erwachenden Wesen,
Und
gab ihnen, was seinem heiligen Wesen gemäß war,
Alles
was rein und licht und gut war. An jeglichem Orte
In
den Gefilden des Himmelreichs regte sich also das Leben,
Pflanzen
und Tiere kamen hervor und Götter und Engel,
Aus
den Göttern und Engeln wurden später die Menschen,
Diese
genossen das sich bewusst gewordene Dasein.
Gott
war zufrieden mit allem, Gott war wirklich zufrieden.
Die
Dämonen allein entflohen dem Himmelreich Gottes
In
das Irgendwo. Und als sich die Götter und Engel
Ihres
Seins bewusst geworden, sich umsahn im Himmel,
Da
der Herr sie hinein gesetzt hatte, da sahen
Sie,
dass alle strahlend war, einfältig, heiter und prächtig.
Darin
gab es nicht Trübsal noch Kummer, nicht Krankheit noch Altern,
Noch
das Sterben, nicht Qualen, noch Leiden und Schmerzen und Plagen,
Keiner
wusste von solchen Dingen, die gabs nicht im Himmel.
Und
die Götter und Engel lobten den Gottherrn, den Höchsten,
Und
sie dankten ihm, weil er sie aus dem seienden Nichtsein
Auferweckt
und sie belebt und ins Himmelreich setzte,
Darin
alles Licht war. Es gab im Himmelreich Früchte,
Wein
in Überfülle und allzeit lustige Spiele.
So
hob das Leben und Weben an im Himmelreich droben,
Wohlgefällig
dem Herrn. Es war aber so, dass die Wesen
Unterschiedlicher
Arten waren, nicht allein Götter,
Engel,
Blumen und Tiere, sondern auch immer darunter
Gab
es verschiedene Wesen. Es gab unter Göttern und Engeln
Drei
verschiedene Arten. Die erste Art war voll Einfalt,
Wunschlos
zufrieden mit dem ewigen Eins der All-Einheit.
Dann
gab es eine nicht so große Anzahl von Geistern,
Deren
starker Geist nach schöpfrischen Werken sich sehnte,
Die
bald schwermütig wurden im ewigen Eins der All-Einheit.
Schließlich
gab es wenige, denen war Bosheit zu eigen.
Und
nach Zyklen der Ewigkeit formten sich Ordnungen unter
Göttern
und Engeln, und damals fanden sich Gruppen zusammen
Vieler
verschiedener Chöre der Götter und Chöre der Engel.
Alle
die Chöre der Götter und Engel lebten im Himmel,
Ihnen
mangelte nichts, nur mangelten eigene Werke.
Gott
bemerkte dies. Wirkungskreise schuf er den Geistern.
Immer
waren sie angepasst dem Rahmen des Maßes,
Das
im Himmelreiche gültig. Die Chöre der Einfalt
Hatten
neue Spielwiesen, da sie scherzend und fröhlich
Sich
gemäß ihrer eignen einfältigen Weise betätigt.
Und
die Chöre stärkeren Geistes fanden, dass immer
Noch
nichts da war, das ihrem Wesen gemäß wär gewesen.
Und
die vereinzelten Bösen mitten unter den andern
Ärgerten
sich an allem, während die Starken im Geiste
In
die lähmende Melancholie und Schwermut verfielen.
Aber
überall war ein Zusammenklang der von den Göttern
Stammenden
Kräfte des männlichen und des weiblichen Wesens.
Entweder
weiblich oder männlich war jegliches Wesen.
Und
einander ergänzend, hatte jeder und jede
Einen
Partner, der Freund die Freundin, die Freundin den Freund, doch
Rein
von geistiger Weise war die Erotik der Götter,
Nämlich
Fortpflanzung gab es keine, denn alles war ewig.
Alles
war so beschaffen, dass dem Männlichen wohnte
Stärke
inne, Dem Weiblichen ward die Anmut und Sanftmut.
Also
waren beide Geschlechter verschieden im Wesen,
Wenn
sie auch angehören mochten demselbigen Chore.
Jeglicher
Chor blieb unter sich.Wenn aber die Chöre
Der
gewaltigen Engel verschieden waren im Aussehn
Ihrer
Gesichter und nach den Farben, weiße und schwarze,
Gelbe
und blaue und braune, so waren die Götter zumeist doch
Lichter
Art, doch einzelne waren auch blau oder bräunlich.
Dieses
führte dazu, dass alle strahlenden Engel
Götter
zu Führern hatten, einige wenige gelbe
Und
auch einige wenige blau oder bräunliche Engel
Hatten
Götter zu Führern, die übrigen Chöre der Engel
Aber
waren geblieben ohne die Führung der Götter.
So
kam es zu bedeutenden und unbedeutenden Chören,
Unter
denen am bedeutendsten waren die lichten
Chöre
der Engel. Deren Führer, die heiligen Götter,
Gingen
oft zusammen, doch waren nicht alle sich einig
Über
ihr Amt. So gab es Chöre, die weihten ihr Schicksal
Ganz
und gar der allerhöchsten heiligen Gottheit.
Und
es gab andere, die auf eigene Schöpfungen sannen.
Deren
Anführer waren Baal und dessen Gefährtin
Anat,
auf dem Gipfel des goldenen Berges im Himmel
Stehend,
im schönsten Lichtglanz des jenseitigen Reiches,
Tief
unter sich das ewig sorglose Eins der All-Einheit.
Voller
Sehnsucht schweifte ihr Blick in der Dämmerung Ferne,
Die
sich grenzenlos breitete hinter des Himmelreichs Grenze.
Wie
von selbst fühlten Baal und Anat in sich die Hoffnung
Auf
die Kraft solcher Sehnsucht, ein eigenes Reich zu begründen
Dort
in jener stillen Grenzenlosigkeit draußen,
Eine
Welt, die ihrer Art gemäß wäre. Ihre
Blicke
trafen sich, da entstand der Wille zum Werke.
Baal
und Anath standen auf dem Gipfel des Goldbergs,
Standen
im wundervollsten Licht des Himmelreichs, standen
An
dem allerschönsten Platz und waren voll Sehnsucht
Nach
der grenzenlosen Ferne und freiestem Schaffen,
Und
da nahte sich Gott den beiden und sagte zu ihnen:
Baal
und Anath, ihr steht im schönsten Licht meines Reiches,
Und
doch sehnt ihr euch fort von hier in der Dämmerung Ferne.
Nein,
ihr wisst nicht, was ihr verlasst, ihr ahnt nicht die Zukunft,
Ahnt
nicht, was das Ersehnte euch bringen wird. Baal sah den Herrn an
Und
entgegnete: Gott, gut ist dein Himmelreich allen,
Die
in sein Maß passen, das du ausgemessen hast, Vater.
Aber
viele in deinem Reich sind nicht passend dem Maße.
Diese
sehnen sich sehr nach einer Welt, die sie selber
Schaffen
wollen nach ihren eigenen Maßen. Und Anat
Bittend
sprach zu Gott: O Gott, dies Leben in deinem
Himmelreich
kann nicht ewig das unsre sein. Hilf, dass wir selber
Eine
eigene Welt erschaffen, wär sie auch klein nur,
Nicht
vergleichbar deinem lichten Himmelreich, Vater.
Gott
aber wies in die dunkle Dämmrung der Ferne und sagte:
Hinter
den Grenzen meines Himmelreichs, da liegt die Dämmrung,
Hinter
ihr die Finsternis.Dort können Welten nicht blühen,
Eure
Kräfte wären zu schwach, dies zu ändern. Und Baal sprach:
Gott,
wir wissen das unsre schöpfrischen Kräfte zu schwach snd,
Darum
bitten wir um deine mächtige Hilfe. Gott sagte:
Ich
kann euch nicht helfen und eure Gegenwelt schaffen.
Bleibt
hier in Frieden. Und Gott verließ sie. Anat und Baal sahn
Wieder
voll Wehmut in die endlos dämmernde Ferne.
In
der Ferne aber hatte dies alles vernommen
Die
Dämonin Lilith und kam von dem äußersten Rande,
Von
dem Ende des Nichtseins in der Finsternis kam sie
Bis
an die Grenzen des Reiches der Himmel und flüsterte Baal zu:
Es
ist genug da an Stoffen, jenseits der Dämmerung Ferne,
Was
ihr zum Bau eurer neuen Welt benötigt. Baal hört es.
Da
saß zur selben Zeit am Ufer des goldenen Stromes
In
dem Himmelreich eine der weißen Göttinnen, nämlich
Göttin
Astarte. Vor sich hin träumend, sah sie dem silbernen Fisch zu
In
dem goldenen Strom und verfolgte sein Spiel mit den Augen.
Plötzlich
war Gott bei der Göttin Astarte und sagte zur Göttin:
O
Astarte, weißt du, dass manche im Himmelreich leiden
An
verzehrender Sehnsucht nach einem anderen Reiche?
Ja,
du weißt es, und schaust doch selber nicht heiter drein, Göttin.
Da
gab ihm zur Antwort Astarte: O Gott, es ist nur, weil unser
Tun
und Treiben den Fischen gleich ist, ein leichtes Verspieltsein,
Wenn
auch die Götter nicht Fische sind, auch nicht die Engel.
Vielen
erwachte die Sehnsucht nach irgendetwas, und keiner
Weiß,
was es ist. Da sagte Gott: Und weil sie's nicht wissen,
Darum
verspüren sie Sehnsucht danach. Denn würden sie's kennen,
Würden
sie sich nicht sehnen. Und Gott ging fort von Astarte.
An
dem Rand eines Waldes, die Bäume mit goldenen Blättern,
Köstlichen
Früchten, gingen zwei andere Götter,
Melech
und Aschera. Und sie betrachteten farbige Vögel,
Welche
musizierend spielten zwischen den Zweigen.
Da
sprach Melech zu seiner Freundin: Grad wie die Vögel
Leben
auch wir im ewigen Licht in ewigen Spielen.
Das
kann nicht alles sein, was in uns gelegt ist von Anfang.
Aschera
stand und schloss ihre Augen und sagte zum Freunde:
Es
ist mehr, es ist anders. Niemand kennt es, doch ist es
In
uns von Anfang an. Und schweigend schritten die beiden
Weiter.
Da schlich sich der Teufel heran an den Gott und die Göttin,
Er
trat ihnen in den Weg und erschreckte die beiden.
Und
mit hastiger Stimme sprach der Teufel: Ihr Guten,
Wollt
ihr einen Gedanken hören, den denken schon viele,
Aber
sich scheuen, ihn auszusprechen? Ich werd es euch sagen.
Das
hier alles, was die gute Gottheit geschaffen
Nach
dem eigenen Maß, das ist nicht unsere Welt, nein,
Etwas
Neues gilt es zu schaffen! Wir müssen es machen,
Gott
nämlich tut es nicht. So lasst uns reden darüber
Heimlich
mit jedem, der sich befreien will aus den Grenzen
Dieser
Schöpfung. Viele sinds schon, die wollen befreit sein.
Waren
auch alle Chöre der Engel und heiligen Götter
Völkern
gleich und jeweils in einer Farbe und Weise,
Gabs
doch eine Ausnahme, nämlich der Engelschor, welcher
Klein
nur war und in sich nur hatte die Triebe zum Bösen.
Dieser
Chor war aber nicht eine Einheit, wie andre
Chöre
es waren, sondern war eine heimliche Sammlung
Jeglichen
bösen Triebes aus allen Chören der Engel.
Und
ihr Führer war einer der Götter, der suchte das Böse,
Der
die Bösen schon um sich scharte, sein Name war Satan.
Satan
plante eine eigene Welt, eine andre
Welt
als die, welche Baal und Anath planten zu schaffen,
Eine
andre als die, welche Melech und Aschera planten,
Selbst
der Teufel dachte nicht dran, was Satan geplant hat,
Nämlich
Satans Plan war die Feindschaft gegen den Gottherrn.
Satan
ging zu Gott und sagte zum heiligen Gottherrn:
Gott,
du bist nicht mein Herr und nicht der Herr meiner Freunde.
Hätten
die Götter sich lieber mit mir vereinigt, so wäre
Ich
der Gottherr! Gib mir also die Allmacht der Gottheit,
Denn
ich weiß sie besser zu nutzen. Gott sagte zum Satan:
Nur
in Gott konnten sich die heiligen Götter vermählen,
Weil
wie die Götter nur Gott ist ewig göttlichen Wesens.
In
dir wär das unmöglich gewesen. Was redest du, Dummkopf?
Werde
weise und suche den Frieden mit allen Geschöpfen.
Und
der Gottherr wandte sich anderen Dingen zu. Aber
Heiß
in Satan kochte der Eifer gegen den Gottherrn.
An
den Ufern eines goldenen Teiches im Himmel
Unter
golden schimmerndem Licht im Himmelreich traf sich
Göttin
Astarte mit Ischthor, ihrem göttlichen Freunde.
Unter
den beiden war ein sichres Gespür für die Unrast
Und
die Bewegung, die entstand an verschiedenen Orten.
Deshalb
sagte Astarte zu ihrem Geliebten: Mein Ischthor,
Siehe,
ein Raunen geht umher im Himmelreich Gottes,
In
mir ist eine Stimme, ganz leise und dennoch vernehmbar,
Die
ranut das Gleiche. Da erwiderte Ischthor der Göttin Astarte:
Ich
auch kenne dies Raunen, von dem du redest, Geliebte.
Es
ist der Klang einer uralten Sehnsucht, gelegt in die Götter
Schon
von Anbeginn an und in die heiligen Engel.
Gott
weiß, warum er der Sehnsucht keinen Boden gegeben
Hat
in seinem Reiche, in dem sie wachse und wuchre.
Doch
wir wollen vertrauen Ihm, dem allwissenden Vater.
Ischthor
richtete seinen Blick auf das schimmernde Wasser
Und
er sagte: Siehe, Astarte, das Wasser des Teiches
Schmiegt
sich in seine Mulde. Und so vermag es das Licht des
Himmels
aufzunehmen in seinem ruhigen Spiegel.
Würde
das Wasser ruhlose Wellen schlagen, es könnte
Nicht
mehr ein klarer Spiegel sein des strahlenden Himmels.
Da
hob Astarte ihren Blick von der schimmernden Fläche
Jenes
Wassers zum Himmel empor und sagte: So sind wir
Spiegelbilder
des Lichtes und ein Widerschein Gottes.
Und
doch sind wir unser eigenes Selbst, o Geliebter.
Ischthor
sprach: Der Götter Kinder sind wir und Gott ist
Unser
ältester Bruder, ihm sollten wir folgen gehorsam.
Wieder
vergingen Zyklen der Ewigkeit droben im Himmel
Und
das Leben im Himmel blieb unverändert, war herrlich,
Reich
an Schönheit und Ruhe und voll des seligen Friedens.
Unterdessen
hatte der Satan und alle die Seinen
Unter
der Oberfläche das Dasein im Himmelreich stürmisch
Aufzuwirbeln
versucht. In manchem wars ihm gelungen,
Wenn
auch nicht in großem Maß bei den Göttern und Engeln.
Auch
der Teufel mit seiner Freundin Ereschkigal sprach
Oft
mit Satan, ohne dass Ereschkigal und der Teufel
Wären
Satans Jünger geworden. Sie hatten vielmehr nur
Satan
geraten mit Baal und der Freundin Anat zu sprechen,
Diese
allein besäßen die Kraft, den Weg zu erschaffen,
Der
zu Neuem führen mochte. Aber der Satan
Wollte
dies nicht wahrhaben, er wollte Gott werden selber.
Darin
aber folgte ihm keiner der heiligen Götter,
Einige
kraftlose Chöre der Engel nur hörten dem Feind zu.
Und
so kam es, dass Satan nicht anwesend war, als die stärksten
Strahlendsten
Göttern sich auf einer Lichtung versammeln
Zwischen
Blumen, um über ihre Sehnsucht zu sprechen.
Baal
und Anath waren da und Aschera, Melech,
Ishthor
und Astarte, der Teufel und Ereschkigal auch,
Mit
den Göttern gekommen waren die Chöre der Engel.
Und
die Rede ging um, den Gottherrn um Beistand zu bitten
Für
den Plan der Götter. Um die Zeit aber Satan
Sammelte
seine Jünger und sprach zu den Anhängern Satans:
Es
ist genug gewartet und ist genug auch gebetet!
Den,
der sich Gott nennt, brauchen wir nicht, wir wollen den Herrn nicht.
Gott
ist in Wahrheit der, der Gott genannt wird. Und darum
Sollt
ihr mich euren Gott nennen! Und die Anhänger Satans
Riefen:
Satan ist unser Gott, der Einzige, Eine!
Dies
hatte aber nun der Dämon Paschutsu vernommen
An
dem Rande des Nichtseins. Und so kam er nun näher,
Den
sich zu merken, der ein neuer Gott werden wollte.
Und
so gelang die Kunde von dem, was im Himmelreich nun sich
Zu
bewegen begann, ins Pandämonium, in die
Grausige
Hauptstadt der Dämonen, welche nahe der Grenze
Zu
dem Nichtsein gelegen und unbegreiflich für alle
Wesen
ist außer den Dämonen, deren Gewalt ist
So
gewaltig, selbst Gott kann nicht beherrschen die Mächte.
Und
die Dämonen trugen von dem äußersten Rande
Zu
dem Nichtsein herbei die Schlacke der Schöpfungen Gottes,
Die
zu nichts Rechtem taugten, trugen einige näher
In
die gähnenden öden Gefilde der Dämmerung, dass die
Abgefallenen
Geister dies sähen und gleich auch ergriffen.
Die
Dämonen selbst blieben unsichtbar aber für alles,
Was
nicht ihresgleichen war. Viele der Götter und Engel
Sahen
bald, dass dort was lag in der Dämmerung Ferne.
Manche
sagten: Da ist was und davon weiß nichts der Schöpfer.
Können
wir nicht dort hinziehen und die Materie nehmen
Und
aus der Schlacke uns einen eigenen Kosmos erschaffen?
Noch
aber vermochte keiner zu verlassen des Herrn Reich.
Weil
aber Gott von alledem wusste, da wurde er traurig.
Und
er besuchte den Baal, der in dem Moment auf dem Gipfel
Eines
goldenen Berges stand, in die Dämmerung schauend.
Gott
sprach zu Baal: O Baal, ich weiß wohl, dass du dich fort sehnst
Von
dem Himmel. Auch andere haben dieses Verlangen.
Ihr
aber wisst nicht, was dieser Sehnsucht Erfüllung euch brächte!
Da
sprach Baal: O Gott, ja viele wünschen, was Eignes
Zu
erschaffen, eine Welt, die nach unserer Art ist,
Die
von dem herrlichen Licht des Himmelreichs hat und zugleich auch
Etwas
von der sanften Dämmerung dort in der Ferne,
Nicht
den blendend-gleißenden, unzugänglichen Lichtglanz.
Und
es treibt uns, Werke zu tun und Neues zu schaffen.
Da
sprach Gott: Ihr werdet die Welt der Finsternis schaffen!
Baal
sprach: Es soll eine Welt sein, die zwischen den Dingen steht,
zwischen
Jenem
gleißenden Lichtglanz deiner Ewigkeit, Vater,
Und
der ruhigen Dämmerung draußen in schweigender Ferne,
Eine
mittlere Welt, die unserer Art angemessen.
Denn
wir Götter sind nicht vollkommen wie du, unser Vater.
Baal
bat Gott mit innigem Flehen: O Herrgott, o hilf uns,
Mir
und den Meinen, unsre ersehnte Welt zu erschaffen!
Dass
wir tätig werden und etwas Neues erschaffen
Und
uns nicht allein nur in ewigen Spielen ergehen!
Gott
aber gab die Antwort: Ich werde den Wunsch nicht erfüllen.
Täte
ich das, so folgten viele der Toren dir, viele,
Die
nur Freiheit suchen, um so ins Verderben zu stürzen.
Wie
ich dir sagte: Dein Begehren, ich kanns nicht erfüllen.
Sag
es den Deinen und bleibe im Frieden mit Ruhe der Seele.
So
blieb Baal nun wieder allein auf dem goldenen Berge,
Gott
der Vater hatte ihn dort alleine gelassen.
Diese
Stunde nutzte der Teufel, welcher inzwischen
Mit
dem Satan sich geeinigt hatte, der Teufel
Redete
Baal von der Seite an und sagte: O Baal, du
Stärkster
der Götter, Hoffnung der Suchenden! Gott, aller Götter
Gott
hat sich von dir und uns allen abgewandt! Zeit ists,
Eignes
zu beginnen und nicht länger zu warten.
Baal
sah den Teufel an und er erwiderte dies ihm:
Es
ist nicht möglich ohne Gott, den einzigen Schöpfer.
Aber
der Teufel meinte: Du irrst dich, Baal, ja, du irrst dich.
Sind
doch genügend Dinge jenseits der Grenzen des Himmels.
Schau
doch die Dinge, die in dämmernder Ferne verlockend
Auf
uns warten, damit wir unseren Kosmos erschaffen.
Dabei
zeigte er auf die Schlacken der Schöpfungen Gottes,
Jene
Schlacken, die die Dämonen hatten bereitet.
Baal
aber sprach: Ja, weißt du denn nicht, du törichter Teufel,
Dass
nicht zu übertreten sind die Grenzen des Himmels?
Darauf
lachte der Teufel und sagte: Wie hoch schätzt ihr Gott doch!
Nein!
In Einem Augenblick sprengen Dämonen die Grenzen!
Das
mißfiel dem Baal. Er kannte die Macht der Dämonen,
Wusste,
dass die Grenzen des Himmels schützen vor ihnen.
Mehr
noch mißfiel ihm, dass er sollte Neues beginnen
Wieder
mit fremder Hilfe. Weg jagte er drum den Teufel,
Sagend
zum Teufel: Wenn ich selbst etwas Neues beginne,
Will
ich auch selber sprengen mit Macht des Himmelreichs Grenzen.
Nun
war der Teufel im Stillen zufrieden, weil er den Baal doch
Angeregt
hatte zur Tat. Noch einmal saß Baal voll Gedanken
Auf
dem Gipfel des goldenen Berges. Anath, die Freundin,
Hatte
er bei sich. Dann aber rief er alle die Seinen,
Alle
die Suchenden zu sich und verkündete ihnen
Mit
gewaltiger Stimme: Macht euch bereit! Wir beginnen
Bald
schon, unser neues eigenes Reich zu erbauen.
Keiner
stelle sich uns in den Weg von den Göttern und Engeln.
Da
hob ein großes Jubeln an rings um den goldenen Gipfel,
Wo
die Anhänger Baals sich alle hatten versammelt.
Viele
kamen von den Göttern und heiligen Engeln,
Ja,
die meisten der Chöre des Baal und der göttlichen Anath,
Und
der Chöre des Melech und der Aschera Chöre
Und
der Chöre des Teufels und der Ereschkigal Chöre.
Und
auch Satan mit seiner Schar schloss sich an diesen Chören,
Dazu
viele von überall her, die das Wirken verfolgten.
Göttin
Astarte aber kam und stellte zu Baal sich,
Sprach
ihn an: O Baal, mein Freund, die Glut deiner Sehnsucht
Lebt
auch in mir. Doch bitte ich dich: Geh fort nicht vom Himmel,
Lass
auch die Anderen nicht fortziehen vom Reiche der Himmel!
Unsere
Welt ist das Himmelreich, ist das Königreich Gottes!
Da
sah Baal sie an und entgegnete leise der Göttin:
Wenn
du auch Recht haben magst, so ziehen wir fort doch vom Himmel.
Ja,
es muss ein neues Reich der Götter entstehen,
Ja,
es muss und es wird so sein, beim Leben der Götter!
Da
ging die Göttin Astarte traurig weg von dem Orte.
Und
die Anderen alle riefen Baal, riefen Anath,
Riefen
Melech und Aschera zu: Das Reich ist gekommen,
Freude!
Das neue Reich der Götter ist endlich gekommen!
Diese
Vier, die die Führer waren, und Baal war der Häuptling,
Stiegen
vom goldenen Berge nun der Dämmrung entgegen.
Ihre
Anfänger folgten ihnen, Zehntausende Götter.
Durch
die Kraft seines Willens sprengte Baal nun des Himmels
Grenzen,
und frei war der Weg ins unergründete Neue.
Bald
kamen alle Mutigen, die gefolgt waren Baal und
Hatten
des Himmelreichs Grenzen hinter sich liegen gelassen.
Und
so blickten sie zurück auf den leuchtenden Himmel,
Und
vom Himmel strahlte noch ein leuchtender Schimmer
Ins
chaotische Dunkel des Neuen, zu dem sie nun gingen.
Keiner
empfand ein andres Gefühl als jenes des Stolzes,
Endlich
jenen Schritt getan zu haben, der von Anbeginn an in
Ihnen
allen geschlummert hatte. Noch nahe dem Lichte,
Welches
vom Himmelreich ausstrahlte, hielten die Mutigen inne,
Um
sich zu formieren. Sie nahmen nun in die Hände,
Was
sie an Werkzeug mitgenommen hatten vom Himmel.
Und
so zogen sie vorwärts ins Unbekannte, ins Dunkel.
Grenzenlos
lag vor ihnen nun die dämmernde Ferne,
Die
nur wartete, dass die Götter etwas erschufen.
Bald
schon war das Licht des Himmels gerückt in die Ferne
Und
die Ferne stattdessen war zur Nähe geworden.
Wie
nun der Marsch der Mutigen weiter gezogen, bemerkten
Sie,
dass eisige Kälte herrschte im grundlosen Dunkel.
Einiges
änderte sich an ihnen und bald war es so, dass
Sie
nicht schmecken konnten der Finsternis eisige Kälte.
Dennoch
guten Mutes zogen weiter die Scharen
Dorthin,
wo die Dämonen abgelagert die Schlacke,
Wenn
auch nur einen kleinen Teil der Schlacke der Schöpfung,
Dies
aber reichte, um eine Festung daraus zu erbauen.
Wie
sich die Götter aber nähern der finsteren Schlacke,
Waren
sie so weit schon gewandert, der himmlische Lichtschein
War
nur mehr ein winziger leuchtender Punkt an dem Ende
Jener
Ferne. Und nun geschah etwas Seltnes den Wandrern.
Nämlich
einige unter ihnen stellten auf einmal
Fremd
sich an und unbegreiflich, begannen zu streiten
In
den eigenen Reihen und sie selbst untereinander.
Und
da wussten die Führer, dass Dämonen zu ihnen gekommen
Waren
und waren gefahren in den Geist der Besessnen.
Also
gingen Anath und Baal und Aschera, aber
Auch
die anderen Großen, und trieben aus die Dämonen
Aus
den gequälten Körpern der besessenen Seelen.
Und
die Göttin Ereschkigal verjagte Dämonen
Und
zerquetschte sie. Doch es kamen noch viele Dämonen,
Aber
auch von den Mutigen wandten sich mehr zu dem Kampfe,
So
dass ein Krieg bald stattfand zwischen Dämonen und Wandrern.
Dieser
Krieg nun dauerte viele Tage lang, keiner
War
da, der nicht teilgenommen hätte am Kriege,
Göttliche
Frauen tätig im Austreiben finstrer Dämonen,
Göttliche
Männer tätig im offenen Krieg mit den Feinden.
Schließlich
siegten die Wanderer über die finstern Dämonen.
Viele
der Mutigen hatten schwere Leiden erlitten
Und
dies alles war erst der erste Eindruck der Hölle.
Und
die Wanderer waren endlich siegreich gekommen
Zu
dem Berge der Schlacke, den eignen Besitz so erkämpfend.
Das
war der Eindruck des wahrhaftig Neuen: Dass es zu kämpfen
Gelte
und zu erobern, was wahrhaft neu werden sollte.
Alle
begriffen, dass das Dasein in Freiheit ein Kampf war.
Um
so mehr waren sie voll Freude und Stolz, als sie siegreich
Einnahmen
nun den Berg der Schlacke der Schöpfungen Gottes.
Sogar
Satan mit seinem Chor wollt nicht anders als andre
Sein
in diesem Moment. Und froh waren alle und dankten
Ihrem
Schicksal, vor allem Baal und der göttlichen Anath,
Die
sie zusammen so gut geführt zum Siege der Götter.
Wie
sie jetzt da waren und die eisige Kälte war um sie,
Da
stieg Baal auf die Spitze des Schlackenberges und sagte:
Heroinen
und Heroen! Lasst uns beginnen,
Unsern
Olymp zu erbauen! Mit Grotten und hohen Palästen,
Wohnungen,
Gärten, mit Wegen und Toren und Elfenbein-Türmen!
Eigene
Flüsse werden wir haben und eigene Teiche,
Eigenes
Licht, das uns leuchtet und wärmt, und Wälder und Haine
Werden
wir haben und voller schöner Musik einen Himmel!
Auf,
ans Werk! Da jubelten laut die Seinen und riefen:
Heil
dir und Heil uns! Ans Werk, ans Werk! Sie begannen
Mit
der Arbeit, wie nie zuvor war gearbeitet worden
In
der immer wiederkehrenden Ewigkeit Zyklen.
Innerhalb
kurzer Zeit war aus dem Klumpen von Schlacke
Eine
kleine bewohnte Welt der Götter geworden.
Grotten
und Wohnungen, Plätze und Wege, Tore und Türme
Waren
da und überall brannten wärmende Lichter.
Und
durch stetes Trommeln auf Pauken hergestellt wurden
Jene
Schwingungen, die das Obre und Untere regeln.
Alles
das war wohl gut geworden mit wenigen Mitteln
Und
in kurzer Zeit. Doch vieles fehlte noch, manche
Arbeit
stand noch bevor. Das Material war verbraucht bald
Und
es war nötig, neue Materialien für den
Bau
des Olymp herbei zu schaffen. Dazu nun mussten
Die
gewaltigen Götter Materialien holen
Aus
dem Pandämonium, jenem Sitz der Dämonen.
Und
so wurde ins Werk gesetzt der Erste der Kriege.
Baal,
auch Hammon gerufen, rüstete eine Armee aus.
Gleich
nachdem die wichtigsten Wohnungen waren errichtet,
Hatte
Baal-Hammon veranlasst, dass Waffen würden geschmiedet,
Was
sich nun bewährte. Darin besonders geschickt war
Aber
der Teufel gewesen, der schuf eine flammende Lanze,
Flammende
Schwerter, die dazu taugten, Dämonen zu schlagen.
Aber
auch Panzer gab es und Helme und Schilde und Pfeile
Für
die Bogen und Katapulte. So schufen voll Eifer
Die
Bewohner des Olymps, dass der Kriegszug sei siegreich
Und
das Nötige einbringe für den Bau des Olympus.
Da
nun alles gerüstet war, geübt mit den Waffen,
Führte
Baal-Hammon das Heer auf den Kriegsmarsch gegen das finstre
Pandämonium.
Einzig die göttlichen Frauen verblieben
Friedlich
in den himmlischen Wohnungen ihres Olympus.
Es
war ein beschwerlicher Weg in die finsteren Tiefen.
Doch
selbst von hier aus war noch zu sehen als winziger Lichtpunkt
Gottes
Himmelreich, das sie weit hinter sich hatten gelassen,
Aber
keiner sehnte zurück sich ins Himmelreich Gottes,
Lieber
war ihnen der sanfte Schimmer des Lichts vom Olympus.
Und
für diese ihre Heimat nun zogen die Götter
In
den blutigen Krieg gegen ihre schrecklichsten Feinde.
Bald
gewahrten sie in der verdichteten Finsternis einen
Grünlichen
Schein und ein gelbliches Glitzern der Schlacke der Schöpfung.
Aber
die Dämonen warteten nicht den Angriff ab, sondern
Kamen
der Olymp-Armee mit Waffen entgegen.
Als
die Dämonen sich stürzen wollten aufs Heer ihrer Feinde,
Schossen
die Heroen ab ihre feurigen Pfeile
Und
marschierten mit blanken Schwertern den Feinden entgegen,
Diese
wichen zurück, denn dem besonderen Feuer,
Auf
dem Olymp erzeugt für vom Teufel erfundene Waffen,
Diesem
Feuer widerstanden nicht die Dämonen.
Also
stürmt die Armee der Heroen gewaltig das grause
Pandämonium
und gewann, was dem Olympus war nötig.
Dieses
nun zeigte, dass die Heroen vom hohen Olympus
Stärker
waren im Krieg als selbst die größten Dämonen.
Wie
die Armee sich nun auf dem Heimmarsch befand, schau, da waren
Schwer
beladen mit Materialien alle Heroen,
Wenn
sie nicht grade Katapulte führten. Da plötzlich
Kam
der Satan zur Spitze der Armee der Heroen,
Und
der Satan sprach zu Baal-Hammon, auffordernd den König:
Baal,
lass uns die Dinge nicht tragen, nein, bessere holen!
Lass
uns gegen das Himmelreich ziehen, den Himmel erstürmen,
Dort
die Herren der Herren zu werden, denn wir sind ja mächtig!
Und
wir werden die Heimstätte einnehmen Ils in dem Himmel,
Und
wir wollen behalten die Heimstatt und sie nicht zerstören,
Aber
Il, den Gottherrn, an einen Baum nageln grausam,
Dass
er zusehen kann, dieweil wir ihn lästernd verspotten!
Manche
von Satans Anhängern schrieen: Lass uns das machen!
Als
das hörte Baal-Hammon, schauderte ihn, auch die meisten
Krieger
erschauderten. Aber Baal-Hammon sagte zum Satan:
Wir
sind ausgezogen aus dem Himmelreich, Satan,
Um
uns unseren eignen Olymp der Götter zu bauen.
Wir
sind ausgezogen, um unsere Freiheit zu haben.
Wir
sind nicht ausgezogen in Feindschaft gegen den Gottherrn!
Sprich
nie wieder solche bösen törichten Worte!
Trage
besser mit uns die Materialien, dass wir
Unsere
neue Heimat schöner machen, denn darum
Ist
doch alles geschehen, was hier kürzlich geschehen.
Satan,
dies hören, wurde zornig und stellte Baal-Hammon
Sich
in den Weg und brüllte ihn an: Du bist doch nicht anders
Und
nicht besser als ich! Du bist kein heiliger Führer!
Also
werde ich von nun an der Führer sein aller!
Ich
will das Heer der Götter gegen das Himmelreich führen
Und
die Herrlichkeit Gottes einnehmen! Ich bin der Höchste!
Ich
bin in Wahrheit Gott! Und manche der Anhänger Satans
Brüllten:
Satan ist Gott! Nicht nur der Führer und König,
Nein,
sondern Satan ist Gott, die wahre einzige Gottheit!
Drauf
ließ Baal-Hammon seinen Blick schweifen über die Heerschar:
Wer
will von euch statt meiner Satan haben zum Gottherrn?
Doch
da tönte wie ein gewaltiger Sturmwind die Antwort
Von
Zehntausenden Kriegern ihrem Baal-Hammon entgegen:
Baal
ist unser König und Herr! Es schweige der Satan!
Dies
erfüllte Satan mit Zorn und Grimm, dass er seinen
Winke
und rief: Dann sollen die mit mir kommen,
Die
auf meinem Wege gehn wollen. Ich will mein eignes
Reich
errichten und nehme den Himmel ein als Beherrscher!
Wer
an sein Glück denkt, der komme mit mir, dem göttlichen Satan!
Manche
scharten sich nun um den Satan, gefallene Engel,
Das
war der siebente Teil der Armee der Götter und Engel.
Alle
anderen standen treu zu Baal-Hammon, dem König.
Nun
sprach Baal-Hammon zu denen, die folgen wollten dem Satan:
Nehmt
euren Anteil am Pandämonium, nehmt euch die Beute,
Dass
ihr euch bauen könnt eine eigene Heimstätte, aber
Die
Armee sollt ihr verlassen. Es hält euch hier keiner,
Keiner
wird euch folgen. Eure Freundinnen aber,
Die
noch auf dem Olymp sind, mögen sich zu euch gesellen,
Wenn
sie es wollen. Da lachte Satan lauthals und sagte:
Jene
Weiber mögest du ruhig bei dir behalten,
Baal,
ich brauche nicht Weiber, ich brauche männliche Krieger!
Jetzt
zog Baal-Hammon sein Schwert und hob es zum Zeichen für alle
In
die Höhe und sagte: Dieser und alle die Seinen
Sagen
sich los. Wer sich eines Bessern möchte besinnen,
Der
mag bleiben, seine Revolution wird vergeben.
Wer
aber mit dem Satan gehen will, gehe mit Satan.
(Fragment)