ERSTER JOHANNESBRIEF


Übersetzt und kommentiert

von Josef Maria von der Ewigen Weisheit



ERSTES KAPITEL

1 Etwas, das seit dem Beginn ist, das wir gehört haben, was wir mit unseren eigenen Augen sahen und berührten mit unseren eigenen Händen, was existiert hat, das Wort des Lebens - das ist unser Thema.

2 Das Leben wurde sichtbar gemacht; wir sahen es und geben unser Zeugnis und erklären euch das ewige Leben, das gegenwärtig mit dem Vater war und uns offenbart wurde.

3 Wir erklären euch, was wir gesehen und gehört haben, so dass auch ihr unser Leben teilen könnt. Unser Leben teilen wir mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

4 Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist.

((Johannes, der Evangelist und Seher der Apokalypse, der Lieblingsjünger Jesu, verweist hier auf die Menschwerdung Gottes. Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Johannes und die andern Apostel sind Zeugen der Menschheit Jesu. Die Gnostiker sprachen gern von einem kosmischen Christus, einer göttlichen Hypostase, einem der vielen höheren Wesen, aber sie leugneten die konkrete Menschwerdung des Christus in dem wahren Menschen Jesus von Nazareth. Wenn Christus keinen wahren Leib hätte, hätte er nicht für uns gekreuzigt werden können. Die Gnostiker leugnen die Kreuzigung Christi. Mohammed, von den Gnostikern beeinflusst, leugnet auch die Kreuzigung Christi. Auch die falsche Spiritualität des New Age in unserer Zeit spricht viel vom kosmischen Christus, vom inneren Jesus, von Jesus als dem Höheren Selbst des Menschen, aber sie sprechen nie von dem gekreuzigten Christus. Teresa von Avila lehrt, so hoch man auch in der mystischen Beschauung der Gottheit Christi steigt, man muss immer wieder über den wahren Menschen Jesus von Nazareth meditieren, in dem die Fülle der Gottheit gegenwärtig ist. Paulus nennt allein den Gekreuzigten Gottes Weisheit.))


5 Das ist das, was wir von ihm gehört haben und enthalten es euch nicht vor: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.

6 Wenn wir sagen, dass wir Gottes Leben teilen, während wir in der Finsternis leben, lügen wir, weil wir nicht die Wahrheit leben.

((Gott ist Licht, in ihm ist keine Finsternis. Das Licht ist die Gutheit Gottes, in ihm ist keine Bosheit. Gott ist auch nicht der Ursprung des Bösen. Platon nennt die Gutheit oder Güte die höchste Gottheit. Gott ist gut. Darum will er, dass alle Menschen gerettet werden. Entgegen der Lehre Calvins ist keine Seele von Gott für die Verdammnis vorherbestimmt. Luther lehrte, Gott habe den Pharao verstockt, um seine Machttaten beim Exodus der Kinder Israel zu erweisen. Aber Gott tut nicht das Böse, um Gutes daraus erstehen zu lassen. Gott ist kein dialektischer Gott, der Böses tut, um Gutes entstehen zu lassen. Der Dialektiker Hegel setzte Luthers Lehre fort und dachte, die Dreifaltigkeit Gottes müsse zur Vierfaltigkeit erweitert werden, indem Luzifer die vierte Person Gottes sei. Blasphemische Philosophie! Die Gutheit Gottes ist eine ewig seiende Substanz. Das Böse ist nichts, ist substanzlos, ist bloß die Abwesenheit des Guten, wie es die Herrin Philosophia den Boethius lehrte. Im New Age behaupten unsere heutigen Narren, Gott sei gut und böse, Gott sei Liebe und Hass. Dagegen ist es entgegen jeder logischen Vernünftigkeit, dass ein Wesen zugleich gut und böse, also seiend und nichtseiend zugleich sei. Nein, Gott ist Licht, in ihm ist keine Finsternis. Gott ist gut und sich ewig gleich. Und, wie Johannes lehrt, Gott ist die Liebe. In Gott ist kein Hass.))

7 Aber wenn wir im Licht sind, wie er im Licht ist, so haben wir einen Anteil von einem anderen Leben, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.

8 Wenn wir sagen: "Wir haben keine Sünde," betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns;

9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er vertrauenswürdig und aufrecht, so dass er uns die Sünden vergibt und uns von allem Bösen reinigt.

10 Wenn wir sagen: "Wir haben noch nie gesündigt," machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

((Es gibt zwei Arten von Menschen: Heilige, die wissen, dass sie Sünder sind, und Sünder, die meinen, dass sie Heilige sind. Wir leben in einer Zeit völlig fehlenden Sündenbewusstseins. Das Volk bezeichnet als Sünde nur noch das Essen eines Stücks Sahnetorte. Dagegen wird in den öffentlichen Medien jede Art von Sünde geradezu euphorisch gefeiert. Wenn wir uns nicht als Sünder erkennen, können wir auch nicht erkennen, warum Jesus für uns sterben musste, denn Jesus ist gekommen, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Mord an ungeborenen Kindern wird Emanzipation der Frau genannt. Ehebruch wird Seitensprung genannt. Radikaler Unglaube wird wissenschaftliche Vernünftigkeit genannt. Wer die Sünde beim Namen nennt, wird als Fundamentalist oder Konservativer verfolgt oder lächerlich gemacht. Wer die sogenannte freie Liebe Unzucht nennt, heißt es, stammt aus dem finsteren Mittelalter. Wer sich gegen homosexuelle Ehen ausspricht, wird homophob genannt und als ein Feind der Menschenrechte bezeichnet. Aber auch bei uns Christen hat das Sündenbewusstsein abgenommen. Ehescheidung und Wiederverheiratung, vom Herrn als Ehebruch bezeichnet, ist auch unter Christen weit verbreitet. Dass Priester und Mönche kleine Kinder sexuell missbrauchen, schreit zum Himmel! Man begnügt sich mit unverbindlichen Bußandachten. Die Beichtstühle sind leer. Die Priester sprechen nicht von Sünde, sondern von Schwächen, und zeigen wenig Interesse, Beichte zu hören. Aber Jesus ist für unsere Sünden gestorben, und wir sagen: Wir haben keine Sünde, wir brauchen keinen Erlöser, wir kommen alle, alle in den Himmel. Schnaps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort.))


ZWEITES KAPITEL

1 Meine Kinder, ich schreibe euch dies, um euch vom Sündigen abzuhalten; aber wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

2 Er ist das Sühne-Opfer für unsere Sünden, und nicht nur für unsere, sondern auch die der ganzen Welt.

((Hier wird der Kreuzestod Jesu als Sühneopfer für die ganzen Menschheit aller Zeiten bezeichnet. Das ist sehr schön. In der heutigen Theologie ist der Begriff der Sühne fast verschwunden. Jesus hat mit seinem Opfer die Sünden der Menschen wieder gut gemacht. Mit seinem Tod hat er den Lohn der Sünde, nämlich den Tod der Seele, stellvertretend für alle Menschen auf sich genommen. Christen sind Glieder am Leibe Christi. In ihnen setzt Christus auch heute sein Leiden fort. Seien es die tausend kleinen Kreuze des Alltags, das Kreuz der Berufsarbeit, das Hauskreuz von Ehe und Familie, oder das Kreuz einer schweren körperlichen oder psychischen Krankheit, oder das Kreuz blutiger Christenverfolgung, wie dem auch sei, der Christ muss sein Leiden vereinigen mit den Leiden Christi vereinigen und so Anteil haben am erlösenden Leiden Christi und so sein ganz persönliches Kreuz als Sühneopferleiden dem Herrn für die Rettung von Seelen darbringen. Diese Lehre hab ich gelernt von Unserer Lieben Frau vom Karmel, aber ich fand bisher weder bei den Kindern der Welt noch auch bei den evangelischen Geschwistern für die Mystik, Sühneseele zu sein, das geringste Verständnis.))

3 Auf diese Weise wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten.

4 Wer sagt: Ich kenne ihn, ohne seine Gebote zu halten, der ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm.

5 Wer aber hat sein Wort hält, so die Liebe Gottes wirklich erreicht ihre Perfektion. Dies ist der Beweis, dass wir in Gott sind.

6 Wer behauptet, in ihm zu bleiben, muss handeln, wie er gehandelt hat.

((Die Jungfrau, Lehrmeisterin der Weisheit, lehrte mich die Lehre, durch die buchstäbliche Erfüllung des Evangeliums Jesus zu lieben. Gut ist es, die vier Evangelien im Herzen, im Geist präsent zu haben. Der Heilige Geist erinnert die Seele dann an das zur Situation passende Wort des Herrn. Gut ist es, den Tag mit einer Morgenmesse und einer betend-betrachtenden Schriftlesung zu beginnen, um so die Parole des Herrn für den Tag zu empfangen. Dann wird die Arbeit des Tages als Ausführung des göttlichen Willens quasi zu einem tätigen Gebet. Auf diese Weise gelangen wir zum immerwährenden Gebet, in Betrachtung am Morgen und Abend, in den Werken am Tag, und letztlich sogar in der Ruhe der Nacht.))

7 Meine lieben Freunde, das ist kein neues Gebot, das ich euch schreibe, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt; das alte Gebot ist die Botschaft, die ihr gehört habt.

8 Doch in einer anderen Art und Weise schreibe ich euch ein neues Gebot - und das gilt auch für euch, ebenso wie für mich - denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon.

9 Wer behauptet, in Licht zu sein, aber seinen Bruder hasst, ist noch in der Finsternis.

10 Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht, und es gibt in ihm nichts, um ab zu fallen.

11 Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis und wird in der Dunkelheit nicht wissen, wohin er geht zu Fuß, denn die Finsternis hat ihn blind gemacht.

((So sehr ich begeistert bin von der katholischen Glaubenswahrheit, so sehr bin ich enttäuscht von den Katholiken und der Pfarrei und ihren Pfarrern. Hier habe ich eine Schar von Gewohnheitschristen gefunden, die die Hostie wie einen Keks zum Kaffee empfingen, schwatzhafte Tanten, keinerlei Kenntnis der heiligen Schrift, kaum Liebe zur Jungfrau Maria, ein veräußerlichtes Spießertum, das sich über die Armen der Gemeinde mockiert und sich beschwert über den Bettler vor der Kirchentür. Die Pfarrer feiern kein Messopfer, sondern ein Gemeinschaftsmahl, lehren, dass alle Menschen in den Himmel kommen, wollen den Rosenkranz nicht beten, beschweren sich, wenn sie nachts zu Sterbenden gerufen werden. Wenn ein seelisch Leidender bei ihnen anklopft und um den Trost der Kirche bittet, meinen sie, er wolle Geld. Will ein Konvertit das Brevier beten lernen, raten sie davon ab. Unter ihnen ist keine Weisheit und keine Liebe. Dagegen bei den evangelischen und evangelikalen Geschwistern fand ich zwar eine eingeschränkte Theologie, aber eine wahre christliche Bruderliebe. Nehmt einander so an, wie der Herr euch angenommen hat, ist spürbar die Überzeugung dieser protestantischen Christen. Die Mitglieder ihrer kirchlichen Gemeinschaften verhalten sich als Mütter, Brüder und Schwestern. Hier wird das Volk Gottes als Familie Gottes erfahrbar. Sie haben mich als ihren katholischen Bruder mit offenen Armen aufgenommen.))

12 Ich schreibe euch, Kinder, weil eure Sünden durch seinen Namen vergeben worden sind.

13 Ich schreibe euch, Väter, weil ihr gekommen seid zur Erkenntnis dessen, der von Anfang an existierte. Ich schreibe euch, ihr jungen Leute, weil ihr den Bösen überwunden habt.

14 Ich habe euch Kindern geschrieben, weil ihr gekommen seid, um den Vater zu kennen. Ich habe euch Eltern geschrieben, weil ihr gekommen seid, um den zu erkennen, der von Anfang an existierte. Ich habe euch Jugendlichen geschrieben, weil ihr stark seid, und das Wort Gottes bleibt in euch, und ihr habt den Bösen überwunden.

((Die Kinder einer christlichen Familie sollen im Sakrament der Taufe die Vergebung der Sünde empfangen, die Abwaschung der Erbsünde. Sie sollen durch einen liebevollen Vater die Weisheit des Herzens kennenlernen und durch eine Mutter in den Glauben eingeführt werden. Die Kinder sollen am Bild ihrer Mutter und ihres Vaters den Vater im Himmel und die Liebe Gottes kennen lernen. Die Jugendlichen in der Zeit ihrer Kraft sollen das Wort Gottes kennen lernen und befolgen und den Bösen überwinden, der sich ihnen über die aufgewühlten Leidenschaften nähert. Die Jugendlichen sind zu hohen Idealen und dem Höhenweg der Heiligkeit berufen. Die Väter und die Mütter in der Kirche sollen sich durch Glaubenswissen, Gotteserkenntnis und Herzensweisheit auszeichnen, sie sollen den Ewigen erkennen, Anfang der Schöpfung und Ziel der Schöpfung, und sich im Glauben und in der Liebe auf die Ewigkeit vorbereiten.))

15 Liebt nicht die Welt oder was in der Welt ist. Wenn jemand liebt die Welt, findet die Liebe des Vaters keinen Platz in ihm,

16, weil alles, was es in der Welt - ungeordnete körperliche Wünsche, ungeordnete Begierden der Augen, Stolz auf Besitz - ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt.

17 Und die Welt mit all ihren ungeordneten Begierden vergeht. Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.

((Wir leben in der Zeit der sexuellen Revolution und der Globalisierung des Kapitalismus. In der sexuellen Revolution wird die Familie zerstört, freie Liebe propagiert, Homosexualität propagiert, die geschlechtliche Natur von Frau und Mann geleugnet, in vielfachen Wiederverheiratungen quasi Polygamie gefeiert, Deutschland ist zum größten Bordell Europas geworden, Pornographie ist allgegenwärtig. Das ist die Sexgöttin, ein moderner Götze. Der andere Götze ist der Mammon, der Gott des Geldes, Materialismus und Konsumismus. Die kapitalistische Wirtschaft sieht den Menschen nicht unter dem Gesichtspunkt seiner Menschenwürde als Gottes Ebenbild, sondern als Mittel zum Zweck des Profits. Ungeborene Kinder, arbeitslose Jugendliche, körperlich oder psychisch Behinderte und alte Menschen werden auf den Müll geworfen, abgetrieben oder in der Euthanasie ermordet. Das nennt Papst Franziskus die Wegwerfgesellschaft. Und gerade die Länder des materiellen Reichtums sind die Speerspitze des Glaubensabfalls. Wer allerdings reich an Geld ist, aber arm an Glauben, wird mit nichts in den Händen vor seinen Richter treten und alles verlieren. Dagegen in den armen Völkern Südamerikas und Afrikas der Glaube und die Lebensfreude groß sind. Die reichen Völker dagegen sind ein Volk von Depressiven. Denn nicht der Konsum erfüllt das Herz mit wahrer Freude, sondern allein die Liebe Gottes.))

18 Kinder, es ist dies die letzte Stunde; ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind schon viele Antichristen gekommen; daraus können wir wissen, dass es die letzte Stunde ist.

19 Sie sind aus unserer Mitte ausgegangen, aber sie haben nie wirklich zu uns gehört; denn wenn sie von uns gewesen wären, wären sie bei uns geblieben. Aber das war zu beweisen, dass nicht einer von ihnen zu uns gehörte.

20 Aber ihr seid durch den Heiligen gesalbt worden, und haben alle erhalten das Wissen.

21 Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr nichts von der Wahrheit wüsstet, sondern weil ihr euch auch bewusst sein sollt, dass keine Lüge aus der Wahrheit kommt.

22 Wer ist der Lügner, wenn nicht derjenige, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.

23 Wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn erkannt hat, der hat den Vater.

24 Lasst das, was ihr am Anfang gehört habt, in euch bleiben. So lange wie das, was ihr am Anfang gehört habt, in euch bleibt, werdet ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben.

25 Und das Versprechen, das er euch selbst gegeben hat, ist das ewige Leben.

26 So viel muss ich euch über die schreiben, die versuchen, euch in die Irre zu führen.

((Der Antichrist der letzten Stunde wird ein falscher Messias sein, der kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi auftreten wird. Er wird anfangs Jesus zum Verwechseln ähnlich sehen. Er tritt anfangs nicht als brutaler Tyrann auf, sondern unter der lächelnden Maske eines Heilsbringers und Friedensstifters. Vielleicht wird er sogar in Tübingen Theologie studieren. Vielleicht ist er der Sohn einer jüdischen Nonne. Wahrscheinlich wird die große Masse auch der getauften, aber unbekehrten Christen ihm nachlaufen. Nur die wahren Jünger Jesu werden sich aus dem Protestantismus, der Orthodoxie und dem Katholizismus vereinigen und in Gemeinschaft mit Petrus eine radikale Märtyrerkirche bilden. Aber vor dem Auftreten des letzten Antichristen sind auch schon viele Antichristen gekommen. Die Gnostiker waren solche Antichristen, die den gekreuzigten Christus leugneten. Auch Mohammed leugnete den Sohn des Vaters. Aber wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht. Wer den Propheten Isa nicht als Sohn Allahs bekennt, hat auch Allah nicht. Napoleon Bonaparte, ein getaufter Christ, wurde seinerzeit als Antichrist gesehen. Stalin, getauft und Schüler eines Priesterseminars, wurde als Antichrist bezeichnet. Edith Stein nannte Hitler, der katholisch getauft war, den Antichristen. Er wurde ja von den evangelischen Deutschen Christen und einer großen Zahl katholischer Bischöfe willkommen geheißen als Heilsbringer. In unserer Zeit überziehen die Antichristen die Welt mit einem barbarischen islamischen Terror und führen an allen Orten der Erde Krieg, so dass Papst Franziskus davon spricht, wir seien mitten im Dritten Weltkrieg. Zum Thema des Antichristen muss ich aber leider Gottes auch sagen, dass in der Zeit der Reformation sich die Lutheraner und Papisten gegenseitig als Antichristen bezeichnet haben. Dagegen ist die Wahrheit, dass die Einheit der Christenheit notwendig ist für den Kampf gegen den Antichristen. So will es Christus, so will es die Apokalyptische Frau!))

27 Ihr aber, die Salbung, die ihr von ihm erhalten habt, bleibt, und ihr braucht niemanden zu lehren; da die Salbung, die er euch gegeben hat, euch alles lehrt, und da es wahr ist und nicht falsch, bleibt in ihm, wie er es euch gelehrt hat.

28 Daher bleibt nun in ihm, Kinder, so dass, wenn er erscheint, wir furchtlos sein können, und nicht vor ihm zurückweichen müssen in Schande bei seiner Ankunft.

29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, müsst ihr auch erkennen, dass jeder, dessen Leben gerecht ist, sein Kind ist.

((Was ist mit der Salbung gemeint, die uns alles lehrt? Eine evangelische Bibelübersetzung übersetzt Salbung frei mit Heiliger Geist. Ein katholischer Mönch meinte, die Salbung sei der Gesalbte, also Christus in uns. Gott ins uns ist also unser Lehrmeister. Er spricht durch das Gewissen zu uns. Der orthodoxe Philosoph Wladimir Solowjew schrieb an seine Geliebte: Höre auf deine innere Stimme. Wenn du in einem Buch etwas liest, was deiner inneren Stimme widerspricht, so vertraue nicht auf das Buch, sondern auf die innere Stimme. Der heilige Don Bosco träumte im Alter von neun Jahren von Jesus, der zu ihm sagte: Ich werde dir eine Lehrmeisterin geben. In ihrer Schule wirst du weise werden. Ohne sie ist alle Weisheit nur Torheit. Jesus meinte damit seine jungfräuliche Mutter. Als ich zur katholischen Kirche konvertierte, konnte ich die Bücher nicht ertragen, die Maria unsere Mutter nannten. Ich sah Maria als meine Braut. Der Priester riet mir, die Bücher wegzuwerfen und meiner inneren Stimme zu folgen. Als ich den Satz von Papst Benedikt las, dass Gott zwar auch liebe wie eine Mutter, aber nicht als eine Mutter angerufen werden dürfe, rebellierte meine innere Stimme. Denn der Heilige Geist in mir ruft oft zu Gott: Mutter, große Mutter!))


DRITTES KAPITEL

1 Ihr müsst, indem wir Kinder Gottes genannt werden, sehen, was die große Liebe ist, die der Vater an uns verschwendet - das ist es, was wir sind! Der Grund, warum die Welt uns nicht kennt, ist, dass sie ihn nicht erkennt.

((Wir sind durch die Taufe als das Bad der Wiedergeburt wiedergeboren zu Söhnen und Töchtern im Sohn und sind so aufgenommen in die Familie Gottes. Wir haben erkannt die Liebe Gottes, die er an uns verschwendet, und darum lieben wir, wir lieben die göttliche Liebe und den Nächsten um Christi willen. Dadurch unterscheiden wir uns von den Kindern der Welt, die nicht von der Liebe Gottes ergriffen und durchflutet sind. Zu den Kindern der Welt sagt Jesus: Ich weiß, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt! So sagt die Jungfrau Maria: Wo kein Glaube ist, da ist auch keine Liebe. Und weiter tröstet uns die Jungfrau Maria: Ihr seid von der Welt so sehr gehasst, aber so sehr geliebt von Jesus!))

2 Meine lieben Freunde, wir sind schon Gottes Kinder, aber was wir in der Zukunft sein werden, ist noch nicht offenbart worden. Wir sind uns bewusst, dass, wenn er erscheint, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist.

((Wir sind jetzt auf Erden schon Söhne und Töchter Gottes, die wir Pilger sind im Halbdunkel des Glaubens, aber in der Vollendung werden wir angekommen sein am Ziel des Glaubens, der Seligkeit der Seele, und werden stehen im Licht der beglückenden Anschauung der Schönheit der göttlichen Liebe. Was werden wir dann sein? Das können wir noch nicht erfassen. Schwester Kathrein, die Schülerin Meister Eckharts sagte: Wir werden Gott in Gott sein. Johannes vom Kreuz sagt:: Wir werden vergöttlicht und werden im Reich Gottes aus reiner Gnade Götter und Göttinnen geworden sein. Oder wie Petrus schreibt: Wir werden Anteil haben an der göttlichen Natur. So sagt die orthodoxe Spiritualität: Gott wurde Mensch, um den Menschen zu Gott zu machen.))

3 Wer diese Hoffnung auf ihn schätzt, reinigt sich selbst, um so rein zu sein, wie er ist.

4 Wer Sünde tut, wirkt Böses, weil alle Sünde Bosheit ist.

5 Nun seid ihr euch bewusst, dass er erschienen ist, um die Sünden wegzunehmen, und in ihm ist keine Sünde.

6 Niemand, der in ihm bleibt, sündigt, und wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.

7 Kinder, lasst euch nicht von irgendjemand in die Irre führen. Wer gerecht handelt, steht als Gerechter da wie er.

((Wir sind aufgerufen, Jesus, den Gerechten und Reinen, nachzuahmen in der Imitatio Christi und so den Weg der Heiligkeit zu beschreiten, der Heiligkeit nachzujagen, der Sünde zu widerstehen. Nicht, dass der Gerechte nicht fallen könnte, aber er bekennt seine Sünde sofort dem Herrn, erhebt sich vom Fall, und gedemütigt macht er sich erneut auf, den Weg der Heiligung zu beschreiten. Dagegen die Kinder der Welt haben die Sünde zu ihrem Lebensweg gemacht und nennen das Unnatürliche natürlich und das Perverse normal, sie nennen das Böse gut und das Gute böse und verwechseln Lüge und Wahrheit und gehen wie die Toren in der Finsternis ihres verstockten und verhärteten Herzens, in dem die Liebe Gottes nicht ist.))

8 Wer sündhaft lebt, gehört dem Teufel, denn der Teufel ist ein Sünder von Anfang an. Das war das Ziel der Erscheinung des Sohnes Gottes, die Arbeit des Teufels zu zerstören.

((Papst Franziskus sagte in seiner Antrittspredigt vor den Kardinälen: Wer den Herrn nicht anbetet, betet den Teufel an. In einem Lied heißt es: Du hast einem zu dienen, es mag der Herr sein, oder es mag der Teufel sein, aber du hast einem zu dienen. Es gibt einen dreifachen Schritt: Hören, gehorchen, gehören. Eva hörte auf die Schlange, gehorchte der Schlange, gehörte der Schlange. Maria hörte Gott, gehorchte Gott, gehört Gott. Wes Geistes Kind bist du? Hast du den Teufel zum Vater, den Vater der Lüge, den Menschenmörder von Anfang an? Oder hast du Gott den Herrn zum liebenden Vater, den Schöpfer, den Liebhaber des Lebens? Wenn du Gott zum Vater hast, dann ist Jesus dein Bruder und die Mutter Jesu deine Mutter. Das sind zwei Reiche, das Reich Satans und das Reich Christi, du gehörst zu dem einen oder zu dem andern. Im Protoevangelium im dritten Kapitel des Buches Genesis verheißt Gott die Frau der Offenbarung: Feindschaft setze ich zwischen die Schlange und die Frau, zwischen den Samen der Schlange und den Samen der Frau. Und die Frau wird der Schlange das Haupt zertreten. In der hebräischen Bibel zertritt Er, der Same der Frau, der Schlange das Haupt. In der lateinischen Vulgata-Bibel zertritt Sie, die Frau, der Schlange das Haupt. Beides ist wahr. Jesus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung das Reich des Teufels vernichtet. Aber er hat seine Mutter, die Frau der Offenbarung, eingesetzt als die Makellose, der Schlange das Haupt zu zertreten. So heißt es im biblischen Buch Judith, dass es Gottes Ehre ist, dass der Feind Israels durch eine Frau vernichtet wurde. So sehen wir im zwölften Kapitel der Apokalypse den Kampf zwischen der apokalyptischen Frau und dem Drachen. Darum, o Mensch, bist du entweder Same der Schlange oder Same der Jungfrau Maria.))

9 Niemand, der ein Kind Gottes ist, sündigt, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann auch nicht sündigen, weil er ein Kind Gottes ist.

((Gottes Same in uns, die Gnade Gottes, Christus in uns, sündigt nicht. Wenn wir dennoch fallen in eine Sünde, so entspricht das nicht unserem inneren Lebensprinzip, dem ewigen Leben ins uns. Wir tun Buße und kehren um. Wer dagegen nicht das Leben Gottes in sich wirken lässt, folgt ohne jeden Widerstand den Verlockungen des Versuchers und gibt sich willig jeder Sünde hin. Es geht in diesem Vers nicht um den konkreten Einzelfall des Menschen in der verworrenen conditio humana, sondern um das Ideal. Das Leben Christi in uns ist grundsätzlich unvereinbar mit der Sünde. Sünde heißt ja Sund, Absonderung von Gott. Du bist entweder in der Absonderung von Gott, ein verstockter Sünder, oder du bist im Stand der Gnade, Christus lebt in dir und du bist in Christus, du lebst und webst in Gott.))

10 Das ist es, was die Kinder Gottes von den Kindern des Teufels unterscheidet: wer nicht untadelig lebt und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht von Gott.

11 Dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen,

12 nicht wie Kain, der von dem Bösen war und seinen Bruder ermordete. Und warum hat er seinen Bruder ermordet? Weil seine eigenen Handlungen böse waren und die seines Bruders gerecht.

13 Seid nicht überrascht, Brüder, wenn euch die Welt hasst.

14. Wir sind uns bewusst, dass wir vom Tod zum Leben übergegangen sind, denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, bleibt im Tod.

15 Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben hat.

16 Dies ist der Beweis der Liebe, dass er sein Leben niedergelegt hat für uns, und auch wir sollen das Leben für unsere Brüder lassen.

17 Wenn jemand wohlhabend in weltlichem Besitz ist und sieht seinen Bruder darben, aber schließt sein Herz vor ihm zu, wie soll da die Liebe Gottes in ihm sein?

((Die Liebe zu Gott wird wirksam in der Bruderliebe. Wer Gott lieben will, muss seinen Bruder lieben. Die Liebe zu Gott ist nicht denkbar ohne Liebe zum Menschen. Man kann nicht Gott lieben und den Menschen hassen. Die Gottesliebe und die Menschenliebe ist Eine Liebe. Diese Bruderliebe sollen wir in der Kindheit schon in der Familie lernen. Aber leider sehen wir stattdessen das Drama von Kain und Abel sich wiederholen. Nun sollen die Christen daran erkennbar sein, dass sie untereinander sich als Brüder und Schwestern lieben. Wir haben Gott zum zärtlichen Vater, Maria zur Mutter und Jesus zum Bruder, wir sind Mitglieder der Familie Gottes, darum sind wir Brüder und Schwestern. Diese Bruderliebe der Christen untereinander ist oft angefochten. Wenn in der Ukraine russisch-orthodoxe Christen auf griechisch-orthodoxe Christen schießen, wenn in Irland protestantische Christen auf katholische Christen schießen, wenn im Dreißigjährigen Krieg die katholischen und die evangelischen Christen miteinander im Krieg lagen, so ist das ein Verbrechen gegen die Bruderliebe. Heute nennen evangelikale Christen den Papst der katholischen Kirche: Bruder Franziskus. Wenn koptische Christen von islamistischen Terroristen geköpft werden, leidet der Hirte der katholischen Christen. Die kommunistischen oder islamistischen Verfolger der Christen fragen nicht: Bist du Katholik oder Orthodoxer oder Protestant? Sondern sie fragen: Glaubst du an Jesus? Und dann wirst du gekreuzigt, erschossen, geköpft, verbrannt. So gibt es eine Ökumene des Blutes, eine Ökumene der Märtyrer. Diese christliche Bruderliebe soll nun keine Liebe eines exklusiven Clubs von Auserwählten sein, sondern die christliche Bruderliebe soll Keimzelle, Same, Sauerteig in der Menschheit sein. Die Menschheit soll eine Menschheitsfamilie werden. Die Menschen sollen einander als Brüder und Schwestern erkennen. So singt Schiller in der Ode an die Freude: Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt! Brüder – überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen! In der Menschheitsfamilie soll niemand wegen seiner Rassen- oder Klassenzugehörigkeit, wegen seines Geschlechts oder seines religiösen Bekenntnisses ausgeschlossen werden. Alle Menschen werden Brüder, sagt Schiller. Das ist die Ausbreitung des Reiches Christi, die Ausbreitung der christlichen Bruderliebe. Gott der Vater aller Kreatur! Jesus der König aller Völker! Maria die Mutter aller Menschen und die Frau aller Völker! So sollen die Christen die Bruderliebe ausdehnen auch auf die Juden, unsere älteren Brüder, und auf die Muslime, unsere Brüder, wie Papst Johannes Paul der Große sagte. So sollen die Christen eine Zivilisation der Liebe aufbauen, eine Kultur des Lebens und der Geschwisterlichkeit aller Menschen.))

18 Kinder, wir müssen unsere Liebe nicht nur mit Worte oder Gerede erweisen, sondern aktiv und echt soll unsre Liebe sein.

((Wir meinen, diese Aussage des Apostels, dass die Liebe in Werk und Wahrhaftigkeit gelebt werden soll, könne als erster Paragraph des Grundgesetzes einer Zivilisation der Liebe bestimmt werden. Die wahre Liebe zum Menschen erscheint nicht in stolzen Phrasen, nicht in süßen Gefühlen, sondern in der Tat! Die wahre Liebe ist keine romantische Verliebtheit, sondern eine werktätige, opferbereite Hingabe an den geliebten Nächsten. Die Liebe speist die Hungrigen, bekleidet die Nackten, tröstet die Trauernden, belehrt die Irrenden, besucht die Einsamen, steht den Kranken bei, nimmt die Flüchtlinge auf, stiftet Frieden, setzt sich für Gerechtigkeit an. Es ist die göttliche Liebe oder Caritas, die das Grundgesetz der Zivilisation der Liebe bilden muss. Darum ist eine humane Verfassung einer europäischen Zivilisation ohne Rückbindung – religio – an Gott eine zutiefst inhumane Verfassung.))

19 Dies ist der Beweis, dass wir aus der Wahrheit sind, und es wird uns in seiner Gegenwart überzeugen,

20 selbst dann, wenn unsere eigenen Gefühle uns verurteilen, dass Gott größer ist als unsere Gefühle und weiß alles.

((Wenn uns unsere Gefühle verurteilen, sagt der Apostel, eine andere Übersetzung sagt, wenn uns unser Gewissen verurteilt, Luther sagt, wenn uns unser Herz verdammt – in der Tat ist hier vom Herzen, griechisch kardia, die Rede. Es ist die Rede von der Selbstverurteilung. Es ist die Rede von der Selbstverneinung. Wir haben ja unser Dasein empfangen, wir sind ins Dasein geworfen, wie Heidegger sagt. Nun müssen wir uns zu unserm Geworfensein verhalten. Eine Möglichkeit des Menschen ist, Nein zu sagen zu seinem Geworfensein. Hiob und Jeremia in den bittersten Schmerzen ihrer Verzweiflung wünschen sich, nicht geboren zu sein. Auch der Prediger Salomo in der bitteren Resignation seiner Altersweisheit sagt: Besser als die Lebenden haben es die Toten, und besser als die Toten haben es die noch nie geboren wurden. Buddha ist der Gipfel dieses Pessimismus: Leben ist Leiden, das Unglück des Menschen besteht darin, dass er überhaupt existiert, darum besteht seine Erlösung im Verlöschen im Ungewordenen. Ein schizophren-depressiver Mensch kann sich wünschen, nie geschaffen worden zu sein. Wer gab Gott das Recht, mich zu schaffen? Dennoch sind wir, trotz aller möglichen Selbstverneinung, gewollt von einer Gnade – gratia – wie Augustinus sagt, und können vielleicht nur im Hinblick auf das Jawort der göttlichen Liebe zu uns, auch selbst Ja sagen zu unserer eigenen Existenz.))

21 Meine lieben Freunde, wenn unsere eigenen Gefühle uns nicht verurteilen, können wir furchtlos vor Gott sein,

22 und was wir bitten, werden wir von ihm empfangen, denn wir halten seine Gebote und tun, was ihm angenehm ist.

23 Sein Gebot ist das, dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und dass wir einander lieben, wie er uns geboten hat.

24 Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und das ist der Beweis dafür, dass er in uns bleibt: der Geist, den er uns gegeben hat.

((Die Liebe zu Gott ist auch keine Frage süßer Empfindungen oder schwärmerischer Verliebtheit. Die Liebe zu Gott, die von uns erwartet wird und die uns geboten ist, ist das Befolgen des Wortes Gottes, das Befolgen der Gebote Gottes, das Verwirklichen des Gesetzes Christi, welches die werktätige Liebe ist.))


VIERTES KAPITEL

1 Meine lieben Freunde, nicht jedem Geist ist zu trauen, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind, denn viele falsche Propheten sind im Allgemeinen in der Welt.

2 Dies ist der Beweis für den Geist Gottes: jeder Geist, der Jesus Christus anerkennt, dass er in der menschlichen Natur gekommen, ist von Gott,

3 und jeder Geist, der dies nicht bestätigt, ist nicht von Gott; es ist der Geist des Antichristen, von dessen Kommen ihr gehört habt; er ist bereits groß in der Welt.

((Der Apostel richtet sich gegen die gnostischen Irrlehrer. Diese sprachen von vielen göttlichen Hypostasen, von denen Christus einer war. Dieser himmlische Christus sei Heiland, er rette die gefallene Jungfrau Sophia. Aber dieser himmlische Christus nahm kein Fleisch an, höchstens einen Scheinleib. In dieser Irrlehre lebt das griechische Denken fort, dass eine unüberbrückbare Kluft zwischen Geist und Materie sah. Im griechisch-gnostischen Denken wird die Materie nicht erlöst. Aber der Apostel spricht von der Fleischwerdung des Logos, dass Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist. In Christus ist die Vereinigung von Gottheit und Menschheit vollkommen. Es gibt zwei Häresien, die auf unterschiedliche Weise vom Dogma des Gottmenschen abirren. Die einen, wie Juden, Muslime, Asiaten, Gnostiker, leugnen die Menschwerdung Gottes, sie verehren nicht den Gott mit menschlichem Antlitz, sondern den allein transzendenten, bildlosen Gott, der der Menschheit fern steht. Die andern, wie die Arianer, leugnen die Gottheit Jesu, sie sehen in Jesus ein höheres Engelswesen, jedenfalls Geschöpf, oder einen Propheten oder einen Heiligen oder einen Weisen oder einen Revolutionär, aber nicht den Sohn Gottes. Bei beiden Häresien ist die Vereinigung von Gottheit und Menschheit nicht vollzogen worden. Aber der Apostel sagt, gerade das Gottmenschentum ist der Ausdruck der Wahrheit. Das kürzeste Bekenntnis zum Gottmenschentum Jesu liegt in der Anrufung Mariens als Theotokos, Gottesgebärerin. Christus ist nämlich nicht, wie manche Protestanten behaupten, erst in der Auferstehung Adoptivsohn Gottes geworden, sondern Maria hat unsern Gott und Herrn geboren. Darum ist eigentlich der Titel Gottesgebärerin noch exakter als der Titel Gottesmutter, denn wenn Maria nur Gottesmutter wäre, könnte sie auch die Mutter eines gottgewordenen Menschen sein, etwa dass Christus erst in der Taufe oder in der Auferstehung Gottes Sohn geworden wäre, aber sie ist, wie das Volk von Ephesos sagte, Gottesgebärerin und hat den Sohn Gottes in ihrem Schoß zur Welt gebracht.))

4 Kinder, ihr seid von Gott und habt jenen überwunden, weil der, der in euch ist, größer ist als der, der in der Welt ist.

5 Sie sind von der Welt und von der Welt inspiriert, und was sie sagen, die Welt hört auf sie.

6 Wir sind von Gott; Wer Gott erkennt, hört uns; jeder, der aus Gott ist, weigert sich nicht, uns zuzuhören. Dies ist, wie wir den Geist der Wahrheit von dem Geist der Lüge unterscheiden.

((Der Kommunist, wenn es ihn ankommt, spirituell zu werden, kann sich wohl mit dem buddhistischen Nihilismus anfreunden, einer Religion ohne Gott, aber wenn er den Papst predigen hört, wird er wutschnaubend von der Scheinheiligkeit des Heiligen Vaters geifern. Jesus sagt zu Petrus und den Aposteln: Wer euch hört, der hört mich. Jahwe sagt zum Propheten Hesekiel: Sie wollen dich nicht hören, denn sie wollen mich nicht hören. Die atheistischen Medien lieben es, den Ruf der Päpste zu ruinieren, aber sie kokettieren mit dem Dalai Lama. Das Christentum, vor allem die katholische Kirche, sind im Abendland zu einem Zeichen geworden, dem heftig widersprochen wird. Aber Buddhismus, Hinduismus, Taoismus und Schamanismus sind in der westlichen Welt zu Modereligionen geworden. Die islamistischen Terroristen, vom Satan inspiriert, wollen das Reich des Kreuzes zerstören. Sie halten irrtümlicherweise Westeuropa und Nordamerika für das Reich des Kreuzes. Aber das westliche Abendland ist zu einer Gesellschaft des Atheismus, Materialismus und Spiritismus geworden. Die größte christliche Nation wird in naher Zukunft China sein. Das Christentum wird aufblühen aus dem Blut der Märtyrer. Das ist ein Zeichen der Hoffnung. Denn wie Christus dem Petrus aller Zeiten garantiert, werden die Pforten der Hölle die Kirche nicht besiegen können. Die Propheten weissagen einen neuen Frühling der Kirche, einen Menschheitsfrühling. Denn Christus ist Sieger über die vielen Antichristen.))

7 Liebe Freunde, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist von Gott, und jeder, der liebt, ist ein Kind Gottes und erkennt Gott.

8 Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe.

9 Dies ist die Offenbarung von Gottes Liebe zu uns, dass Gott sandte seinen einzigen Sohn in die Welt, damit wir durch ihn leben.

10 Liebe besteht hierin: Nicht wir sind es, die Gott geliebt haben, sondern Gott hat uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat, unsere Sünden zu sühnen.

11 Meine lieben Freunde, wenn Gott uns so sehr liebt, sollen auch wir einander lieben.

12 Niemand hat Gott je gesehen, aber wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe kommt zur Vollkommenheit in uns.

((Es gibt einen Dreischritt der Liebe: Erstens sind wir von Gott geliebt, zweitens lieben wir Gott, drittens lieben wir um Gottes willen die Menschen. Wie liebt uns Gott? Er liebt uns mit seiner dreifaltigen Liebe. Der Vater liebt uns als Schöpfer, wir sind aus Liebe und für die Liebe geschaffen. Der Sohn liebt uns als Erlöser, indem er als Sühne für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und uns in der Auferstehung den Weg zum ewigen Leben bereitet hat. Der Geist liebt uns als die personifizierte Liebe, indem der Geist ausgegossen ist in unsere Herzen oder in unseren Herzen ausgegossen ist als Liebe. Wir lieben Gott, indem wir seine Gebote erfüllen und nach dem Gesetz Christi leben. Wir lieben unsere Mitmenschen um Gottes willen, denn wir sehen in jeder Person ein Abbild Gottes. Wir sollen uns kein Bild von Gott machen, aber Gott hat selbst ein Bild von sich gemacht, indem er Mann und Frau zu Ebenbildern Gottes gemacht hat. Christus identifiziert sich mit den leidenden Menschen, indem er sagt: Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan. Wir lieben also Christus im Nächsten. So treten wir ein in den Fluss der Liebe Gottes, der von Gott zu uns fließt und von uns durch die Nächstenliebe zurück zu Gott. Und das wird auch das ewige Leben im Himmel sein, einzutauchen in den Fluss der dreifaltigen Liebe Gottes. Dann wird die Liebe Gottes in uns vollkommen sein. Und die göttliche Liebe wird alles in allen sein.))

13 Dies ist der Beweis, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns einen Anteil an seinem Geist gegeben hat.

14 Wir selbst haben gesehen und bezeugen, dass der Vater als Retter der Welt seinen Sohn gesandt hat.

15 Jeder, der erkennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, bleibt in Gott und Gott in ihm.

16 Wir haben für uns selbst erkannt und setzen unser Vertrauen in die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.

((Der Apostel preist noch einmal die dreifaltige Liebe. Gott der Vater ist in uns, wir leben und weben und sind in Gott dem Vater wie in einem Mutterschoß. Gott in uns und wir in Gott, gibt es ein innigeres Verwobensein? Des Sohnes Liebe besteht darin, dass er unser Retter ist. Er rettet uns vor der Sünde, dem Tod und dem Teufel. Des Geistes Liebe ist, dass er unser Anteil ist, dass er ausgegossen ist in unsere Herzen, dass er uns heiligt. Das ewige Leben ist, hinein genommen zu sein in die dreifaltige Liebe. Gott ist die Liebe, das heißt auch, Gott ist keine einsame Person, sondern Gott ist in sich Gemeinschaft. Der Vater ist der Urgrund oder, wenn man so will, das mütterliche Schweigen, der Sohn ist im Schoß des Vaters, das Wort oder das Herz Gottes, und die Liebesvereinigung des Vaters und des Sohnes bringt den Heiligen Geist hervor. Die erste Person Gottes ist die Liebende, die zweite Person Gottes ist die Geliebte, und die dritte Person Gottes ist die Liebe zwischen der Liebenden und der Geliebten. Und der Himmel besteht für alle Erlösten darin, in Christus hinein genommen zu werden in diese innertrinitarische göttliche Liebe. Wir werden eins mit der göttlichen Liebe und werden in ihr vergöttlicht und selbst das ewige Leben der göttlichen Liebe leben.))

17 Liebe kommt zur Vollkommenheit in uns, dass wir dem Jüngsten Tag furchtlos begegnen können, denn auch wir sind in dieser Welt geworden, wie er ist.

18 In der Liebe gibt es keinen Platz für die Angst, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht fürchtet Strafe, und niemand, der Angst hat, wird zur Perfektion in der Liebe kommen.

((Die Angst, von der hier die Rede ist, ist die Angst vor Gott. Heidegger spricht von der existentiellen Angst des Menschen, die in seiner Endlichkeit begründet ist und letztlich die Angst vor dem Nichts ist. Die Griechen kannten den horror vacui, die Angst vor der Leere des Kosmos. Edith Stein sagte über Heideggers Angstbegriff: Ein Kind auf dem Arm der Mutter kann sich beständig fürchten, fallen gelassen zu werden, aber ist es nicht ebenso vernünftig, zu vertrauen, die Mutter werde das Kind auch weiterhin tragen? Es gibt einen Zusammenhang von Religion und Angst. Die Menschen hatten immer eine mit Angst vermischte Religion. Im Schamanismus hatten die Menschen Angst vor unversöhnten Totengeistern und bösen oder auch einfach nur willkürlich-launischen Naturdämonen. Auch die im neuheidnischen Feminismus gefeierte Große Muttergöttin war nicht nur gut, sie war auch böse, sie sorgte für das Leben der Natur, sie war aber auch die verschlingende Mutter und gewalttätige Kriegsgöttin. Die indische Muttergöttin Kali zeigt deutlich das Dämonische ihrer Göttlichkeit. Götter und Dämonen hängen auch etymologisch zusammen. Die indische Göttin Devi ist mit dem englischen devil verwandt. Die indischen Götter oder Devas sind im persischen Zoroastrismus die Dämonen Devas. Erst in der Religion Israels erscheint Gott nicht mehr als eine Vielfalt von unter einander zerstrittenen Göttern, wie bei Homer, sondern als der Eine und Einzige, der mit seinem Volk solidarisch ist, ein befreiender und rettender Gott, ein Gott, der mit dem Volk einen Bund der treuen Liebe schließt. Jesus offenbarte uns Gott als den Barmherzigen, den Gott der Liebe, den Gott der Hochzeit. Erst die Idee eines Gottes, der nur gut ist, ja, der die Liebe selbst ist, treibt die Furcht vor Gott aus. Nun hat allerdings das Christentum das Bewusstsein der Sünde geschärft, und so kann die Angst vor dem Richter der Lebenden und Toten zurückkehren, wie es ein Protestant bekannte. Da verweisen wir auf das Wort des heiligen Johannes vom Kreuz: Wir werden von der barmherzigen Liebe gerichtet nach dem Maß der Liebe. Oder wir erinnern uns an ein Wort Jesu an die heilige Schwester Faustyna, dass die Welt in Jesu Barmherzigkeit tiefer geborgen ist als ein Kind im Schoß der Mutter.))

19 Lasst uns lieben also, weil er uns zuerst geliebt hat.

20 Jeder, der sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner, denn wer den Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann Gott, den er nicht sieht, auch nicht lieben.

21 In der Tat ist dies das Gebot, das wir von ihm erhalten haben, dass jeder, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.

((Der Legende nach war das letzte Wort Martin Luthers: Wir sind alle Bettler vor Gott! Das ist wahr. Aber ebenso wahr ist, was Jesus einmal zu einer Prophetin sagte: Ich stehe als Bettler vor euch! Jesus identifiziert sich ja mit den leidenden Menschen und wartet in den geringsten unserer Brüder und Schwestern auf unsere barmherzige und werktätige Liebe. In den Kleinen, den Armen, den Kranken, den Sklaven, den Ausgegrenzten, den Unterdrückten und Ausgebeuteten begegnet uns Jesus als der Bettler um unsere Liebe. Du willst Jesus lieben? Dann geh und liebe deinen Nächsten. Das musterhafte Vorbild für diese vom Apostel gelehrte Bruderliebe ist die heilige Mutter Teresa von Kalkutta und ihre Missionaries of Charity. Sie erkannte den Durst Jesu am Kreuz – Mich dürstet – es dürstete ihn nach unserer Liebe, die er in Gestalt des Kleinen und Armen, Ausgegrenzten und Versklavten von uns entgegen nimmt. Man kann Jesus nicht an den Menschen vorbei lieben. Als Friese sag ich, dass der Pirat Störtebecker sich irrte mit seinem Motto: Gottes Freund und aller Welt Feind! Ebenso irren sich die islamischen Fundamentalisten, die behaupten, Gott zu dienen, indem sie die Welt mit Terror, Mord und Krieg überziehen.))


FÜNFTES KAPITEL

1 Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist ein Kind Gottes, und wer liebt den Vater, der liebt das Kind.

2 Auf diese Weise wissen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.

3 Dies ist, was die Liebe zu Gott ist: Das Halten seiner Gebote. Auch sind seine Gebote nicht belastend,

4 weil jedes Kind Gottes die Welt überwindet. Und das ist der Sieg, der die Welt überwunden hat - unser Glaube.

5 Wer kann die Welt überwinden, als allein der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

((Wir werden Kinder Gottes, indem wir von Gott geboren werden. Von unserer Mutter ins natürliche Leben geboren, werden wir von der
Mutter Kirche ins Gnadenleben geboren. Das ist die rechte Wiedergeburt. Die falsche Wiedergeburt ist die fernöstliche Lehre der Reinkarnation oder Metempsychose. Auch der pietistische Begriff der Wiedergeburt als eines Bekehrungserlebnisses ist nicht der biblische, denn Jesus sagt, wir werden wiedergeboren durch Wasser und Geist, und meint damit die Taufe als das Bad der Wiedergeburt. Alle Getauften sind Söhne und Töchter Gottes, haben Jesus zum Bruder und die Kirche zur Mutter, und sind dsarum faktisch Brüder und Schwestern und sollen sich lieben. Wir lieben Gott, indem wir seine Gebote halten. Der Glaube allein ist nicht genug, auch nicht das Bekenntnis zum Glauben, sondern man muss den Willen Gottes tun. Der Wille Gottes ist es, dass wir die Brüder und Schwestern lieben, dass wir den Nächsten lieben, dass wir die Feinde lieben. Die Liebe muss in der Kirche beginnen und soll sich dann wie ein Sauerteig in der ganzen Menschheit ausbreiten. Lieben sollen wir Christen die Juden, unsere älteren Brüder, und die Muslime, unsere jüngeren Brüder, und jede menschliche Person als Abbild Gottes.))

6 Er ist es, der durch Wasser und Blut gekommen, Jesus Christus, nicht nur mit Wasser, sondern mit Wasser und Blut, und es ist der Geist, der Zeugnis ablegt, denn der Geist ist die Wahrheit.

7 Es gibt also drei Zeugen,

8 der Geist, das Wasser und das Blut; und die drei sind zusammen.

((Gott Vater bezeugte, dass Jesus Gottes Sohn ist, im Wasser, das heißt bei der Taufe Jesu, als sich der Himmel öffnete und eine Stimme vom Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und Gott der Vater bezeugte Jesus als Gottes Sohn im Pascha-Mysterium, da nach der Gottverlassenheit Jesu am Kreuz der Vater den Sohn auferstehen lässt und so als seinen geliebten Sohn bezeugt. Das Wasser wird in jeder Taufe zum Sakrament, da der Geist in das Herz des Getauften ausgegossen wird. Das Pascha-Mysterium wird in jeder heiligen Messe gegenwärtig, da der Wein in das kostbare Blut des Erlösers verwandelt wird durch das Wirken des Geistes. Nach dem Kreuzestod Jesu wurde sein Herz mit einer Lanze geöffnet und Wasser und 'Blut flossen heraus. Aus dem heiligsten Herzen Jesu kommen die Sakramente der Taufe und der Eucharistie. Der polnischen Mystikerin Schwester Faustyna erschien der auferstandene Jesus als Jesus der göttlichen Barmherzigkeit, und von seinem Herzen flossen zwei Strahlen, ein blasser und ein rötlicher. Der blasse Strahl bedeutet das Wasser der Rechtfertigung und der rötliche Strahl das Leben Jesu in der Seele.))

9 Wenn wir das Zeugnis der menschlichen Zeugen annehmen, ist Gottes Zeugnis doch noch größer; denn das ist Gottes Zeugnis, das er für seinen Sohn abgelegt hat.

10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich, und wer nicht glaubt, macht Gott zum Lügner, weil er nicht das Zeugnis annimmt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat.

11 Dies ist das Zeugnis: Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und dieses Leben ist in seinem Sohn.

12 Wer den Sohn hat, hat das Leben, und wer nicht den Sohn Gottes hat, hat das Leben nicht.

13 Ich habe euch dies geschrieben, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt, so dass ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt.

((Der Vater hat in der Taufe, in den Wundern, in der Verklärung und in der Auferstehung Jesus als göttlichen Sohn bezeugt. Die Apostel sind die Zeugen Jesu. Wer nun die Gottheit Jesu leugnen, erklärt den Vater zum Leugner, der sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn. Wer aber an den Sohn glaubt und sein Fleisch isst und sein Blut trinkt, der empfängt vom Sohn das ewige Leben. Das ewige Leben beginnt in der sakramentalen Taufe, wird genährt durch die Sakramente und geht unbeschadet über den „Bruder leiblichen Tod“ hinaus und wird vollendet in der Ewigkeit. Wer dieses ewige Leben nicht hat, ist tot, auch wenn er lebend genannt wird. Wer aber dies ewige Leben hat, ist lebendig, auch wenn er tot genannt wird. Dies ewige Leben in der Vollendung ist die Fülle des Lebens. Die Erlösung, die Buddha verheißt, ist das Erlöschen im Ungewordensein, dagegen die Erlösung, die Jesus verheißt, ist die Fülle des Lebens, die Vereinigung mit dem glückseligen Liebesleben der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Eine lutherische Pastorin nannte es Geborgenheit in Gott. Die Mystiker nennen es mystische Vereinigung oder Gottes-Ehe.))

14 Unsere freudige Zuversicht zu ihm besteht darin, dass, wenn wir etwas bitten nach seinem Willen, er uns hört.

15 Und wenn wir wissen, dass er hört, was auch immer wir ihn bitten, so wissen wir, dass wir bereits besitzen, was wir von ihm erbeten haben.

((Ein mexikanischer Dichter sagte: Die Mexikaner glauben an die Jungfrau von Guadelupe und an die staatliche Lotterie. In Südamerika tauchten nordamerikanische Sekten auf, die lehrten: Bitte Gott in Jesu Namen um Reichtum, und glaube, dass du es schon empfangen hast, so wirst du reich. Aber der Apostel lehrt, dass unsere Gebete erhört werden, wenn wir nach Gottes Willen beten. In Jesu Namen, das soll nicht nur eine fromme Floskel am Ende des Gebets sein, sondern soll heißen, dass wir gemäß dem Willen Jesu beten. Denn Gott ist kein Wunscherfüllungsautomat für egoistische Begierden und weltliche Wünsche. Gott gibt uns Gutes oder besseres. Mancher hat schon gebetet: Gott, gib mir diese Frau zur Ehe – und war einige Jahre später dem Herrn von Herzen dankbar, dass Gott ihm seinen damaligen Wunsch nicht erfüllt hatte. Der Wunsch Mariens ist, dass wir, wenn wir für unsere Mitmenschen beten, vor allem ihnen das Heil erbitten.))

16 Wenn jemand sieht seinen Bruder eine Sünde begehen, nicht eine Todsünde, so soll er beten, und Gott wird das Leben diesem Bruder geben - vorausgesetzt, dass es nicht eine Todsünde ist. Die ist die Sünde, die zum Tod führt, und ich sage nicht, dass ihr dann beten sollt.

17 Jede Art von Schlechtigkeit ist Sünde, aber nicht alle Sünde führt zum Tod.

18. Wir sind uns bewusst, dass niemand, der ein Kind Gottes ist, Sünden begeht, da er von Gott geboren wurde, der ihn schützt, und der Böse hat keine Macht über ihn.

((Die Protestanten kennen den Begriff der Todsünde nicht. Berthold Brecht schrieb ein Drama über die sieben Todsünden des Kleinbürgers. Aber die sieben sogenannten Todsünden sind eigentlich Hauptsünden oder Wurzelsünden, zwei leibliche und fünf geistige. Die theologische Definition der Todsünde ist eine Sünde in einem schwerwiegenden Fall und begangen mit vollem Bewusstsein und freier Zustimmung. Als Beispiele werden Mord und Ehebruch und Glaubensabfall genannt, Todsünden, die in unserer Zeit millionenfach begangen werden. Der Mord ist zu einem profitträchtigen Geschäft geworden und bei den Terroristen zu einer Pseudo-Religion. Ehebruch ist das alltägliche Thema der medialen Abendunterhaltung und wird lässig Seitensprung genannt. Und der Glaubensabfall, das Ablegen des christlichen Glaubens, ist im westlichen Abendland eine Massenerscheinung, so dass die Jungfrau sagt: Wir leben in den 'Zeiten der Apostasie, des von der Apokalypse vorhergesagten großen Glaubensabfalls vor der Wiederkunft Jesu. Übrigens, wenn Mord eine Todsünde ist, so ist es auch der Selbstmord, allerdings nur, wenn er mit vollem Bewusstsein und freier Zustimmung vollzogen wird, dagegen nicht, wenn ein Mensch aufgrund einer Geisteskrankheit im Bewusstsein gestört ist und im Wahnsinn sich das Leben nimmt. Solche Menschen müssen wir der Barmherzigkeit Gottes anbefehlen.))

19. Wir sind uns bewusst, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt gefangen in der Macht des Bösen.

20 Wir wissen auch, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben, damit wir den, der wahr ist, kennen. Wir befinden uns in dem, der wahr ist, wie wir in seinem Sohn Jesus Christus sind. Er ist der wahre Gott und der ist das ewige Leben. Kinder, seid auf der Hut vor falschen Göttern.


((Wir erkennen den wahren, lebendigen Gott, wenn wir das Zeugnis Jesu annehmen, dass Gott die Liebe ist, eine Gottheit in drei Personen, Vater und Sohn und heiliger Geist. Allerdings gibt es in der Welt auch viele falsche Götter, die eigentlich Dämonen sind. Ein falscher Gott ist Mammon, der Götze des Geldes. Ein falscher Gott ist der Gott des Terrorismus, der Gott Mars, der Gott des Krieges, der Gewalt, des Mordes und des religiösen Selbstmordes. Ein falscher Gott, so lächerlich er ist, so viele glauben an ihn, ist der Fußballgott. Eine falsche Göttin ist die Göttin Hygeia, die Göttin der Gesundheit, da die Gesundheit das höchste Gut des Menschen ist, die Wellness-Göttin, die Göttin der Körperanbetung. Eine falsche Göttin ist die Venus der Pop-Prinzessinnen, die nackt tanzend, sich von den Massen anbeten lassen. Eine falsche Göttin ist die Venus der Prostitution, der Pornographie, der Homosexualität, des Kindesmissbrauchs, des Ehebruchs und der Abtreibung. Eine falsche Göttin ist die Göttin Diana, die Mondgöttin des Hexen, die Anbetung der Mutter Natur. Eine falsche Gottheit ist die höchste Gottheit des New Age, die kosmische Energie oder das göttliche Universum. All diese falschen Götter sind mächtig in unserer neuheidnischen Welt, und die Freunde der Wahrheit sind wenige, aber ihr Gott ist der Allmächtige.))