von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
GOTT
IST DAS WAHRE WONNENLICHT
Gott
ist das wahre Wonnenlicht,
Die
Sonne Gottes Angesicht,
Gefeiert
werde Gott!
Dem
Leiden Gott ein Ende macht
Und
darum jubelt, singt und lacht:
Gefeiert
werde Gott!
Dein
Geist uns führe durch die Zeit
Hinan
zur Seelen-Seligkeit:
Gefeiert
werde Gott!
GOTT,
DU ERSCHAFFST DEN MORGENSTERN
Gott,
du erschaffst den Morgenstern,
Erleuchte
mich, ich bin noch fern,
Dass
Jesus ich erkenn als Christ,
Den
Gott, der Fleisch geworden ist.
Zu
Herzen geht es dir so sehr,
Dass
ich im Fleisch gefangen schwer,
Und
dass ich muss des Todes sein,
So
trägst du selber meine Pein.
Die
Erde in die Nacht schon blickt,
Da
wird der Bräutigam geschickt,
Aus
reinster Jungfrau Brautgemach
Das
klare Licht der Liebe brach.
Allmächtig
Gott und voll Gewalt,
Dass
es in allen Sphären schallt,
Die
Kniee beugen sich vor dir
Im
Himmel und auf Erden hier.
Ich
fleh dich an, du Jesulein,
Sollst
meines Lebens Richter sein,
Lehr
deinen Willen mich zu tun,
In
deinem Willen nur zu ruhn.
Sei
Ruhm dem Herrn und Seiner Kraft,
Dem
Logos auch, der Alles schafft,
Der
süßen Tröstung auch zugleich,
Auf
Erden wie im Himmelreich.
KOMM,
ALLER VÖLKER HELIAND
Komm,
aller Völker Heliand,
Der
als der Jungfrau Kind erkannt,
Dass
dies bestaune alle Welt,
Dass
solche Mutter dir bestellt!
Du
kamest aus der Kammer keusch,
Kamst
aus dem Brautgemach im Fleisch,
Du
Gott von Art und Mensch von Art,
Der
uns die Weisheit offenbart.
Die
Krippe schimmert schön und schlicht,
Die
dunkle Nacht gibt neues Licht,
Die
Finsternis, sie dringt nicht ein,
Gott
immer lebt im Glorienschein.
Sei
Ruhm dem Ewigen im Thron,
Dem
Logos Ruhm, Marias Sohn,
Und
Lob gesungen sei dem Geist,
Dem
Gott, den meine Seele preist.
JESUS
IST GEKOMMEN
Jesus
ist gekommen!
Gott
macht mich zum Frommen.
Jesus
auf der Erde
Lebt
in seiner Herde,
Dass
er mich von Sünde
Priesterlich
entbinde.
Jesus
kommt noch heute,
Weisheit
lehrt die Leute,
Wie
sie sich von Schulden
Wenden
zu den Hulden,
Von
der leeren Narrheit
Wenden
sich zur Wahrheit.
Ich
will mich nicht schämen,
Jesus
aufzunehmen,
Will
im Glauben schauen,
In
dem Leid vertrauen,
Gott
will meinem Leben
Alle
Schuld vergeben.
Jesus
wird zur Spende
In
dem Sakramente,
Jesus
darf ich speisen,
Werde
so zum Weisen,
Weisheit
darf ich küssen
Selig
im Gewissen.
Bin
ich auch elendig,
Bleib
ich doch beständig,
Möchte
unter allen
Nur
dem Herrn gefallen,
Dass
ich aus den Leiden
Darf
gen Himmel scheiden.
Bald
in dem Elende
Gnädig
kommt das Ende,
Jesus
wird vom Bösen
Meinen
Leib erlösen,
Und
ich werde hören
Heil
von Engelschören.
Wenn
ich werde kommen,
Sei
es dann vernommen,
Dass
ich Toter werde
Aufstehn
von der Erde,
Lieg
zu Jesu Füßen,
Unsre
Frau zu grüßen.
Gott
wird Seelen scheiden:
Sich
an Gott zu weiden
Wird
gewährt dem Frommen,
Doch
der Feind wird kommen
In
den See aus Feuer,
Leiden
ungeheuer!
O
mein Jesusknabe,
Nimm
mein Herz als Gabe,
Dass
ich alle Stunden
Werde
treu befunden,
Mag
in Gnaden scheiden,
Mich
an Gott zu weiden.
IHR
FROMMEN, JUBELT
Ihr
Frommen, jubelt Jubelton,
Den
bald wird kommen Gottes Sohn,
Der
unser Kaiser ist und Gott,
Herr
Jesus Christus ohne Spott.
Der
Jüngste Tag ist nicht mehr fern,
Die
rasche Wiederkunft des Herrn.
Gedulde
dich, o Seele mein,
Bald
wirst du bei Maria sein!
Du
liebes kleines Jesuskind,
Erfüllt
bereits die Zeiten sind,
Die
prophezeit hat Daniel,
So
komm, mein Schatz Immanuel!
Die
Schlange brächt uns gern zu Fall
Und
möchte uns verschlingen all.
Maria,
selig die geglaubt,
Die
Frau zertritt der Schlange Haupt!
O
Retter, komm zum Weltgericht,
Lass
schaun der Gottheit Angesicht!
O
Gottnatur! Dreifaltigkeit!
O
Liebeslust in Ewigkeit!
SO
JUBELT DOCH, IHR FROMMEN
So
jubelt doch, ihr Frommen,
In
dieser letzten Zeit,
Der
Retter ist gekommen,
Die
schöne Herrlichkeit,
Und
nicht in Prunk und Pracht,
Doch
liebend, zu erhören,
Für
immer zu zerstören
Der
alten Schlange Macht.
Du
kommst zu uns geritten
Auf
einem Eselshengst,
Du
trägst, was wir gelitten,
Mit
Blut die Welt besprengst.
Du
bringst nicht Gold und Geld,
Du
willst allein erwerben
Durch
gottverlassnes Sterben
Das
Heil der ganzen Welt.
Du
trägst die Dornenkrone
Der
Seelenpein als Held,
In
Gottes weißem Throne
Ist
dir dein Reich bestellt.
Auf
Erden deine Macht
Willst
du im Fleisch verhüllen,
Bis
ganz du Gottes Willen
Am
Kreuze hast vollbracht.
Ihr
Könige auf Erden,
Nehmt
Gottes Weisheit an,
Wollt
ihr gesegnet werden,
Dann
folgt dem Gottesmann,
Der
in den Himmel führt.
Sonst,
wenn ihr Gott verachtet
Und
nur nach Reichtum trachtet,
Ihr
Gottes Rute spürt!
Ihr
Armen! Ihr Elenden!
In
dieser bösen Zeit
Müsst
ihr an allen Enden
Erdulden
Angst und Leid.
Ihr
Kinder Gottes, Mut!
Lasst
eure Hymnen klingen,
Der
Liebe Lob zu singen,
Dem
Glück, dem Höchsten Gut!
Mein
Gott wird rasch erscheinen
In
schönster Herrlichkeit,
Der
Armen Weh und Weinen
Wird
Lust in Ewigkeit!
Euch
hilft der Bräutigam,
Habt
reichlich Lampenöle,
Der
Bräutigam der Seele
Als
Kind zur Erde kam.
MIT
LIEBE, MENSCHENKINDER
Mit
Liebe, Menschenkinder,
Das
Herz in euch bestellt,
Die
Zuflucht aller Sünder,
Der
gottgesandte Held,
Den
Gott aus Lust allein
Der
Welt zum wahren Leben
Verheißen
hat zu geben,
Bald
kehrt er bei uns ein.
So
lebt nicht länger nichtig,
Lasst
ein den Seelengast,
Denn
er macht alles richtig,
Der
er den Bösen hasst.
Bereitet
ihm den Pfad,
Dem
Kleinen gibt er Flügel,
Den
Stolz stürzt er vom Hügel,
Er
lässt erblühn die Saat.
Die
Demut sollt ihr lieben,
Die
Gott am meisten schätzt,
Der
Hochmut sei vertrieben,
Der
Gottes Herz verletzt.
Ein
Herz, dem Liebe frommt,
Das
lebt nach Gottes Weisung,
Dem
Gottes Wort ist Speisung,
Der
Herr zum Herzen kommt.
Mich
Elenden und Armen
In
dieser bösen Zeit
Im
göttlichen Erbarmen
Mein
Meister macht bereit.
Gott
zieht in Herz hinein,
Das
Kindlein in der Krippe,
Ich
will mit Herz und Lippe
Dem
Kindlein dankbar sein!
WIE
DARF ICH DICH EMPFANGEN?
Wie
darf ich dich empfangen?
Ich
ruh an deiner Brust,
Denn
du bist mein Verlangen
Und
meines Lebens Lust!
O
Jesusknabe, setze
Die
Fackel du in Brand,
Nur
so, was dich ergötze,
Vom
Manne wird erkannt.
Frau
Sion streut dir Palmen,
Die
dich in Liedern preist,
Auch
ich will dir in Psalmen
Aufopfern
meinen Geist.
Als
Garten will dir grünen
Dein
treuer Gottesmann,
Ich
will in Liebe dienen,
So
gut ich irgend kann.
Wie
kamst du doch in Eile
Und
warst zum Trost bereit,
Als
ich in Langeweile
Gehockt
und Hungerleid,
Als
mir das Glück genommen,
Mir
Liebe nicht gelacht,
Bist
du zu mir gekommen
Und
hast mich froh gemacht.
Ich
lag in Todes Banden,
Da
machtest du mich frei,
Ich
ward zu Spott, zuschanden,
Da
standest du mir bei.
Du
kamest, mich zu ehren,
Du
halfest mir als Held.
Nun
will ich mich verzehren
Nach
dir im Himmelszelt.
Was
waren das für Triebe,
Die
trieben dich zu mir?
Es
war die reine Liebe,
Und
dafür dank ich dir.
Frau
Welt hat tausend Plagen,
Zu
schwer fast ist die Last.
Die
Lippe kann nicht sagen,
Wie
lieb der Seelengast.
Ich
schreibs mir in die Psyche,
Die
trauert immer sehr,
Trotz
all der Feinde Flüche,
Dich
lieb hat immer mehr,
Nur
Mut, mein Herz, ich habe
Die
Weisheit vor der Tür,
Mich
liebt der Jesusknabe,
Der
liebt mich für und für.
Nur
klein ist mein Bemühen,
Die
Sorge Tag und Nacht,
Ich
will ihn an mich ziehen
Mit
starker Liebesmacht,
Er
kommt nach Gottes Willen
Mit
großer Liebeslust,
Die
Seele mir zu stillen
Mit
Milch aus seiner Brust!
So
muss ich nicht erschrecken
Vor
all der Schulden Schuld,
Sein
Blut wird das bedecken,
Barmherzigkeit
und Huld.
Zu
den verstockten Sündern
Er
durch das Dickicht dringt
Und
Gottes lieben Kindern
Ihr
reiches Erbe bringt.
Ob
sich die Bösen freuen
An
ihres Lebens Glück,
Mein
Gott wird sie zerstreuen
In
Einem Augenblick.
Der
Kaiser kommt, der Retter,
Dem
Bösen wird gewehrt,
Die
Kinder werden Götter,
Von
Gottes Glanz verklärt!
Gott
flucht dem bösen Feinde,
Der
seinem Kinde flucht,
Gott
segnet deine Freunde,
Wer
deinen Segen sucht.
Des
Jüngsten Tages Sonne,
Die
scheint mir einzig süß,
Wo
ich der Liebe Wonne
Genieß
im Paradies!
IM
STALL WARD MIR GEBOREN.
Im
Stall ward mir geboren
Ein
süßer Knabe klein,
Den
hab ich mir erkoren,
Er
soll mein Liebling sein,
Eja,
eja,
Er
soll mein Liebling sein!
In
seine Lust versenken
Will
ich mich tief hinab,
Mein
Herz will ich ihm schenken
Und
alles was ich hab,
Eja,
eja,
Und
alles was ich hab!
O
liebes Kind, von Herzen
Ich
liebe dich so sehr,
Im
Glück und in den Schmerzen,
Je
länger, desto mehr,
Eja,
eja,
Je
länger, desto mehr!
Mir
deine Freundschaft gebe,
Von
Herzen bitt ich dich,
Dass
dir zur Lust ich lebe,
Dich
liebe inniglich,
Eja,
eja,
Dich
liebe inniglich!
ERSCHEINE,
SCHÖNES MORGENLICHT
Erscheine,
schönes Morgenlicht,
Und
lass die Sonne tagen!
Du
armes Volk, erschrecke nicht,
Dieweil
dir Engel sagen,
Dass
dieser süße Knabe klein
Soll
Tröstung dir und Wonne sein
Und
soll den Tod bezwingen,
Der
Menschheit Frieden bringen.
Willkommen,
Seelen-Bräutigam,
Du
Schöpfer aller Dinge,
Ich
bin die Braut, bin monogam,
Die
ich den Ruhm dir singe.
Ich
will mein kurzes Leben lang
Dem
Liebling sagen Lob und Dank,
Du
bist, ich war verloren,
Von
Unsrer Frau geboren.
Mein
kleiner Jesus, sei geküsst,
Mein
Dank sei dir gesungen,
Dass
du mein Schatz geworden bist,
Der
du den Tod bezwungen.
O
dass ich deine Lieblichkeit
Besinge
meines Lebens Zeit
Und
einst im Himmel oben
Darf
Gottes Schönheit loben!
NUN
JUBELT ALLE FROH
Nun
jubelt alle froh
In
dulcis jubilo!
Denn
meines Herzens Wonne
Liegt
in der Krippe nackt
Und
leuchtet wie die Sonne!
Die
Jungfrau ist intakt.
Gott
ist das A und O,
Gott
ist das A und O!
O
Weisheit, rein wie Schnee,
Ich
sehne mich so weh!
Komm,
tröste mein Gemüte,
O
Knabe zart und rein,
Durch
deiner Liebe Güte,
O
Weisheit klar und fein,
Zieh
mich an deine Brust,
Zieh
mich an deine Brust!
Barmherzigkeit
und Huld,
Die
Liebe deckt die Schuld.
Wie
war ich doch verdorben
Durch
die Gottlosigkeit,
Doch
Gott hat mir erworben
Der
Liebe Ewigkeit.
O
welche süße Lust,
O
welche süße Lust!
Wo
ist das Paradies?
In
Gottes Himmel süß,
Der
Jungfraun Chöre singen
Im
blauen Himmelszelt,
Wo
meine Psalmen klingen,
Wie
schön die Himmelswelt!
Wär
ich im Paradies,
Wär
ich im Paradies!
O
DUNKLE NACHT, DA MIR ERSCHIENEN
O
dunkle Nacht, da mir erschienen
Der
Gottesweisheit Lieblichkeit,
Das
Kind, dem alle Engel dienen,
Bringt
Licht in meine Dunkelheit.
Dies
unzugängliche, dies Licht,
Weicht
Myriaden Sonnen nicht.
Du
bist erleuchtet, meine Seele,
Von
dieses Knaben Heiligenschein.
Der
Glanz der Grotte, dieser Höhle,
Strahlt
mir in meinen Geist hinein.
Das
Kind treibt aus des Teufels Macht,
Der
Sünde und des Todes Nacht.
In
seinem Glanze seh ich blinken
Das
Licht der Seelen-Seligkeit,
Wenn
Sonnen, Monde, Sterne sinken,
Und
das geschieht zu seiner Zeit,
Wird
dieses Licht, der Liebe Schein,
Die
Liebe wird dann Alles sein.
Ich
lasse vor den Menschen scheinen
Der
guten Werke mildes Licht.
Ich
möchte mich mit Gott vereinen
Und
andre Liebe kenn ich nicht.
Will
ich genießen Gottes Schein,
So
darf mein Herz nicht böse sein.
O
Jesusknabe, meine Sonne,
Erleuchte
mich mit deiner Gunst,
Dein
Glanz sei meiner Seele Wonne,
Du
lehre mich der Weisheit Kunst,
Wie
ich im Lichte wandeln soll
Und
sei der schönen Liebe voll!
JUBELT,
IHR HIMMEL
Jubel,
ihr Himmel, und jubelt, ihr Engel in Chören,
Singt
der Allweisheit, der Gottheit und Menschheit, zu Ehren,
Ich
will mich täglich zur Ewigen Liebe bekehren!
Jauchzt,
Paradiese, und jauchzt, all ihr Enden der Erden,
Gottheit
und Menschheit, die wollen nun Brautleute werden,
Freut
euch, ihr Hirten, und freut euch, ihr weidenden Herden!
Schaut
doch dies Wunder, wie tief sich die Liebe will beugen,
Schaut
doch die Liebe, die möchte als Schönheit sich zeigen,
Gott
ist ein Kindlein! Verehrt es im mystischen Schweigen!
Logos
ward Kindlein, wer kann dies Geheimnis verstehen?
Ihr
dürft die Pforte zur Ewigkeit offen nun sehen!
Lasst
in den Himmel uns schnell zur Dreifaltigkeit gehen!
Wahrlich,
du wolltest, o Gottheit, auch meiner gedenken,
Weisheit,
du willst dich mir selbst in Vereinigung schenken!
Ich
will mich selig in meine Geliebte versenken!
Göttliche
Weisheit, aus Liebe geworden zum Kinde,
Dir
ich mich ewig in bräutlicher Liebe verbinde,
Nicht
soll uns scheiden der Teufel, der Tod und die Sünde.
Liebster
Immanuel! Werde in mir auch geboren!
Ohne
die Weisheit, die Retterin, geh ich verloren.
Lieblicher
Knabe, du hast mich zur Freundschaft erkoren!
DIE
AVEGLOCKE
Die
Aveglocke läutet still,
Ich
nun die Jungfrau grüßen will,
Denn
wo ein heißes Herz ihr schlägt,
Da
spricht die Seele tief bewegt:
Gegrüßet
seiest du, Marie!
Und
wo die roten Rosen glühn
Und
wo im Beet die Blumen blühn,
Wo
grünes Laub ist seidenweich,
Die
kleinen Vöglein flöten gleich:
Gegrüßet
seiest du, Marie!
Und
wo das kleine Hündlein springt,
Und
wo die süße Rotbrust singt,
Bald
leise klingt es und bald laut
Und
immer heimatlich vertraut:
Gegrüßet
seiest du, Marie!
So
grüßt dich nun das Himmelszeit,
Einstimmen
will die fromme Welt,
Ein
jedes Ave ist ein Kuss
Und
küssen ist es, was ich muss:
Gegrüßet
seiest du, Marie!
MARIAS
LOBGESANG
Maria,
die selige Jungfrau, sie sagt:
Ich
bin des Gebieters, des Göttlichen Magd,
Der
Großes an mir hat getan, das ist wahr,
Als
Mutter und Jungfrau ich Jesus gebar.
Als
Selige bin ich vom Himmel verehrt,
Weil
ewig des Gottes Barmherzigkeit währt,
Die
Kleinen hebt Jahwe empor auf den Thron,
Die
Reichen und Mächtigen ernten nur Hohn.
Was
Abram verheißen, als Sara gelacht,
Das
wurde verwirklicht in Bethlehems Nacht,
Denn
wenn erst die Zeit der Erwartung erfüllt,
Dann
wird alle Sehnsucht der Ahnen gestillt.
AVE
MARIA
Du
hast den ewgen Sohn,
Marie,
der Weisheit Thron,
In
deinem unbefleckten Schoß getragen,
Das
süße Jesulein,
Der
unser Heil will sein
Und
unser Tröster in der Leiden Klagen.
Denn
mit der ersten Schuld
Verscherzten
wir die Huld
Und
gingen in der Nichtigkeit verloren,
Da
hast du, Gottesmagd,
Wie
dir vorhergesagt,
Die
Retterin, die Weisheit uns geboren.
DER
ENGEL GOTTES
Maria
spricht: Mein Herz ist rein,
Ich
will die Magd des Höchsten sein,
Dein
Wille, Gott, geschehe mir,
Ich
weihe mich als Jungfrau dir.
Das
Wort, das Fleisch geworden war,
Ist
Jesus Christus, das ist wahr.
O
du mein junger Zebaoth,
Dein
Kreuz erlöse mich vom Tod!
O
Jesus, höre meinen Schrei:
Die
Armen Seelen rasch befrei
Und
reiß sie aus Sehnsuchtsqual
Und
führ sie in den Freudensaal!
DER
GOLDENE ROSENKRANZ
Maria
ist das Lamm,
Sie
ist von Davids Stamm,
Sie
ist die Jungfrau-Braut,
Dem
Höchsten angetraut.
Sie
thront bei Gottes Thron,
Es
krönt sie Gottes Sohn,
Die
Frau im Paradies,
Kein
Engel ist so süß!
O
reine Jungfrau keusch,
Ich
weih dir alles Fleisch,
So
fleht ein Gottesmann:
Nimm
mich zur Ehe an!
GOTT
HAT DAS MÄDCHEN ERWÄHLT
Sie,
ein Mädchen jung und schlicht,
Schenkt
der Menschheit Gottes Licht.
Halleluja!
Dich,
o Jungfrau, preisen wir,
Gott
sich offenbart in dir.
Halleluja!
Großes
tat mein Gott der Maid,
Sei
Maria benedeit.
Halleluja!
ES
BLÜHT DER BLUMEN EINE
Es
blüht der Blumen eine
Auf
fruchtbar grüner Au,
Wie
diese duftet keine,
Sie
leuchtet himmelblau.
Und
wer vom Feind verwundet
Zum
Totenreiche sinkt,
Von
ihrem Kelch gesundet,
Wenn
er ihn liebend trinkt.
Die
Blume, die ich meine,
Die
ist nur Gott bekannt,
Die
Makellose, Reine,
Die
Jungfrau wird genannt.
Maria
ist die Süße,
Die
Blüte auserwählt,
Die
ich in Minne grüße,
Der
hab ich mich vermählt.
Maria
ist die Reine,
Die
so liebreizend glüht,
Dass
in so reinem Scheine
Der
Rosen keine blüht.
AVE
HIMMLISCHE FRAU
Was
ist das für ein Wort, was soll das sein,
Wer
kommt denn in mein Brautgemach herein?
Die
Tür ist zu, das Fenster auch ist zu,
Wer
ruft mich da des Nachts in stiller Ruh?
Hab
keine Angst, denn dir geschieht kein Leid,
Maria,
freu dich, du bist benedeit,
Empfange
und gebäre Gott den Sohn,
Die
Welt ersehnt ihn seit Äonen schon.
Wie
das, da ich erkenne keinen Mann,
Wie
kann ich werden eine Mutter dann?
Jungfräulichkeit
gelobt ich Zebaoth
Und
halte das Gelübde bis zum Tod.
Für
Gott ist nichts unmöglich, sei bereit,
Du
wirst gebären, bleibst doch reine Maid.
Wie
Licht durchs Fenster dringt, ist Gottes Akt,
Dein
keusches Hymen, Jungfrau, bleibt intakt.
SALVE
KÖNIGIN
O
Mutter, meine Gnadensonne,
Du
meiner Seele süße Wonne,
Als
Stern der Hoffnung ich dich grüße,
Ich
werfe mich vor deine Füße!
Hör
den Verbannten Evas heulen,
Du
mögest meine Psyche heilen!
Dein
Mandelauge zu mir wende
Und
schenk mir Gott nach meinem Ende!