von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit nach Pablo Nerusa
I
Noch
vor Perücke und vor Mantel
Da
waren Flüsse wie Arterien,
Da
waren Kordilleren mit gezackten Wellen,
Der
Kondor und der Schnee schien unveränderlich,
War
feucht und dicht und Donner
War
namenlos und des Planeten Pampa.
Der
Mensch war Staub und Schiff und Augenlid,
War
zitternd, Lehm war seine Form,
Er
war ein Krug aus der Karibik,
Ein
Stein aus Chibcha,
War
kalter Becher
Und
Kieselstein aus Araucanien,
War
Opfer und war blutig,
Der
griff der Waffe feuchten Feuerstein,
Der
Erde Initialen waren
Geschrieben.
Und
niemand konnte später rufen,
Der
Wind vergaß des Wassers Sprache,
Begraben
wurden die verlornen Schlüssel
Und
überschwemmt mit Schweigen oder Blut.
Des
Lebens pastorale Brüder, ach, verloren!
Doch
wie die wilde Rose
Ein
roter Tropfen fiel in dichte Wildnis
Und
die Laterne ist erloschen.
Ich,
ich bin hier, zu singen die Geschichte,
Der
Büffel Frieden,
Den
Sand des letzten Grundstücks,
Der
schäumenden Antarktis Licht
Und
auch den steilen Tunnel
Der
Ruhe Venezuelas.
Ich
schaue dies für dich, o Vater,
Die
jungen Krieger in der Finsternis, im Kupfer.
O
hochzeitliches Land und ungezähmtes Haar,
O
Mutter Aligator und metallne Taube.
Ich,
ich berühr den Stein und sage: Wer,
Wer
wartet noch auf mich?
Ich
drücke ihre Hand
Mit
einer Handvoll leerem Glas.
Stattdessen
gingen Zapoteken-Blumen auf,
Das
Licht war zärtlich wie ein Reh,
Der
Schatten war ein grüner Deckel.
Mein
Land ist ohne Namen, o Amerika,
Das
Staubblatt eine lila Lanze,
Ihr
Duft stieg auf durch meine Wurzeln,
Den
Becher trank ich leer bis auf den letzten Tropfen,
Es
ward kein Wort aus meinem Mund geboren.
II
Die
Länder ohne Namen, ohne Nummern,
Der
Wind aus anderen Domänen,
Der
Regen bringt des Himmels Themen,
Die
Gottheit der Altäre imprägniert
Von
Blumen und von Leben.
In
Fruchtbarkeit gewachsen ist die Zeit.
Und
Jacaranda hob den Schaum
Der
überseeischen Beleuchtung,
Und
Araucanien wie starre Speere
Hat
gegen Schnee gekämpft,
Ursprünglich
auch der Mahagonibaum
Hat
Blut getropft aus seinem Kelch,
Und
südlich grünten Lärchen,
Der
Donnerbaum, der rote Baum,
Der
Dornenbaum, der Baumstamm,
Zinnoberroter
Kapokbaum und Gummibaum,
Vom
Lärm der Erde und vom Klang voll,
Der
territoriale Reichtum.
Ein
neuer Duft verbreitet sich,
Gefüllt
die Zwischenräume
Des
Landes, und der Atem
In
Rauch und Duft gerechnet,
Die
wilde Rose und der Tabak
Imaginär
ist in die Luft gestiegen.
Und
wie im Brand die Lanze endet,
So
kam der Mais, und in die Höhe
Er
taumelte und wurde neu geboren,
Er
breitete die Mahlzeit aus, er war
Gestorben
in den Wurzeln,
Und
dann in seinem Bettchen schaute
Er
die Gemüse-Göttinnen.
Und
Faltungen und Ausbau,
Verbreitete
der Wind den Samen
Auf
den gereihten Feldern,
Mit
dichtem Lichtkeim, vollen Brüsten,
Aurora
ward gestillt in ihrer Blindheit,
Von
Erdensalben troffen
Die
unerbittlich feuchten Breitengrade,
Die
Pfeile der verschlossnen Nächte,
Die
morgenrötlichen Zisternen.
Auch
in den Ebenen
Als
Platten des Planeten
Die
Menschen unter einem kühlen Stern,
Des
Grases König, die gestoppte All-
Natur,
die flüsterte im Flug
Und
hielt dann in der Pampa an
Und
ließ sich nieder auf den Wurzeln.
Der
Hain Amerika,
Der
wilde Busch inmitten zweier Meere,
Von
Pol zu Pol
Ein
grüner Schatz, ein Dickicht.
Die
Nacht gekeimt
In
Städten frommer Hülsen,
Der
Klang von Holz,
Die
umfangreichen Bahnen
Der
Keime und der Steine, der Geburten.
Ein
grüner Uterus amerikanisch,
Der
Samen der Savanne,
Weinkeller
voll von Wein,
Die
Niederlassung ward geboren, eine Insel,
Blattförmig
ist das Schwert,
Die
Blume zwischen Blitzschlag und Medusa,
Die
Trauben abgerundet,
Die
Wurzel tief taucht in die Dunkelheit.
III
So
wie ein Tonkrug war
Der
Mineralien Rasse und der Mensch
Geschaffen
ward aus Stein und Atmosphäre
Ganz
rein, wie Kelch und Klang.
Der
Mond häuft die Karibik an,
Der
heilig extrahiert den Sauerstoff,
Zerkleinert
Wurzeln und zerkleinert Blüten.
Dann
auf die Insel ging der Mensch,
Girlanden
flechtend, Blumensträuße
Und
Sträuße von Polypen schwefelhaltig
Und
blies den Molch des Meeres
Ans
Ufer mit dem Schaum.
Tahahunara
trug das Stachelkleid
Und
die Erweitrung des Nordwest
Mit
Blut und Glut und Feuerstein,
Das
Universum ward geboren
Und
Tarascon gab Ton dazu:
Das
ist der Mythos der Romantik dieses Landes,
Das
nass sich auf schwang, wo
Der
sexuelle Schaum war, die geschmolzne Frucht
Und
Haltungen der Götter
Und
helle Wände von Gefäßen.
Wie
schillernde Fasane
Der
Priester stieg hinan
Die
Treppen der Azteken.
Dreieckig
waren seine Schritte
Und
unterstützt von den unzähligen
#Blitzkleidungsstücken.
Und
die erhabne Pyramide
War
Stein und Luft und Qual
Und
in der herrlichen Struktur
Gehalten
wie die Mandel.
Ein
Herz geopfert
Im
Donner unter Heulen
Und
Blut sank um
Mit
frommen Schritten.
Doch
Menschenmassen
Wie
ein Gewebe Fasern, festgehalten
Die
Zukunft der Kultur,
Geflochtne
Bindungen der Stifte,
Türkis
und überzeugt,
Textilien,
Reben
Und
ausgedrückt das Licht der Welt.
Die
Maya hatten abgeschossen
Den
Baum von Gut und Böse,
Nach
Brotkorb roch die Rasse
Und
steigenden Strukturen
Von
Prüfungen und Tod,
Sie
opferten in Cenoten,
Die
Bräute wurden Gold
Und
Dauerhaftigkeit der Keime.
Chichen
erwuchs in dem Gerücht
Zur
Morgenröte in dem Dschungel.
Die
Arbeit wurde stets getan,
Der
Waben Symmetrie
In
einer gelben Zitadelle
Und
dachte nach, bedroht,
Das
Blut rann von den Sockeln,
Stieg
auf gen Himmel in den Schatten,
Und
Medizin
Schrieb
auf die Steine.
Der
Süden war ein goldnes Wunder
Der
höchsten Einsamkeit
Von
Macchu Picchu vor des Himmels Pforte
Und
voll von Öl und Liedern.
Der
Mensch zerbrach die Wohnungen
Von
großen Vögeln in der Höhe,
In
der Domäne zwischen steilen Spitzen
Der
Bauer spielte mit der Saat
Und
seine Finger wurden von dem Schnee verletzt.
Das
Morgenrot in Cuzco,
Ein
Thron von Türmen und von Scheunen,
Nachdenklich
war die Blume dieser Welt,
Der
blassen Schatten Rasse,
In
deren Händen offen zitterten
Der
Kaiserkronen Amethyste.
Auf
den Terrassen keimte
Der
Mais des Hochlands
Und
Wege der Vulkane
Und
Schiffe auf der See und Götter.
Der
Duft der Landwirtschaft,
Das
Reich der Kirche,
Und
übers Dach verteilt
Die
Decke der geschälten Sonne.
(O
süße Rasse, Tochter du der Säge,
Du
Turm und Linie von Türkis,
Mit
Mandelaugen jetzt,
Bevor
du aus dem Meer getaucht,
Wo
sind nun meine Schmerzen?)
Der
blaue Dschungel war wie eine Höhle
Und
das Geheimnis war wie Baum und Dunkelheit
Und
Guarini sang
Wie
Rauch steigt auf am Mittag.
Das
Wasser auf den Blättern,
Der
Regenstrom an einem Tag der Liebe,
Und
große Traurigkeit entlang den Flüssen.
Und
an der Unterseite namenlosen
Lateinischen
Araucos zwischen
Den
Wassern war der Absatz schwindel-
Erregend
auf dem frostigen Planeten.
Schau,
groß die Einsamkeit des Südens,
Kein
Rauch zu sehen in der Höhe.
Als
nun die Gletscher
Wie
abgelehnt herabgestürzt
Durchs
grobe Araucaria.
Und
unter dichter grüner Schau
Nicht
hör ich singen die Keramik.
Ist
alles ruhig. Wind und Wasser.
Doch
schau der Krieger Blätter,
Ein
Schrei stöhnt in den Lärchen,
Und
Tigeraugen in der Mitte
Und
auf der Höhe Schnee.
Schau
Speere ruhen.
Und
hör das Rauschen in den Lüften,
Durchbohrt
von Pfeilen.
Und
schau die Brüste und die Beine
Und
schwarze Locken
Im
Mondlicht schimmern.
Und
schau im Vakuum die Krieger.
Und
überquere du des schwarzen Kondors Flug,
Es
gibt jetzt keine mehr. Und hörst du?
Es
ist der Schritt
Des
Congars in der Luft und in dem Laub.
Es
gibt jetzt keine mehr, sind keine mehr zu hören.
Doch
lausche diesem Baum,
Dem
Baum von Araucanien.
Es
gibt jetzt keine mehr. Und schau die Steine.
Und
schau den Stein von Araucanien.
Und
Niemand. Nur das Blau.
Nur
Stein, o Araucanien.
IV
Die
Luft war in der Luft ein leeres Netz,
Ich
zwischen Weg und Atmosphäre,
Um
zu erreichen und zu feuern,
Da
aufgekommen ist des Herbstes reiche Währung,
Das
Blatt schwankt zwischen Stift und Feder,
Das
ist die größte Liebe, wie in einem Handschuh,
Das
gibt uns einen langen Mond.
(Des
Lebens Tage, o Brillanz im offnen Leib,
In
Stahl wird umgewandelt
Der
Säure Schweigen
Und
ausgefranst bis zu der letzten Nacht das Mahl
Und
Staubgefäße angegriffen auf der Heimat Hochzeit.)
Und
Jemand, der mich zu den Violinen führte,
Fand
eine Welt in einem Turm begraben
Und
die Spirale sinkt nach unten
Und
bunte Blätter, Schwefel heiser,
Und
unten in dem Gold der Geologie
Ein
Schwert in Meteoriten eingewickelt.
Ich
stürze mich auf meine Hand
Und
auf die süße Turbulenz
Der
Genitalien dieser Erde.
Ich
seh die Front der tiefen Wogen,
Den
Tropfen Schwefelsäure in dem Frieden
Und
wie ein Blinder kehrte ich zurück
Zu
dem Jasmin,
Zu
Menschen, die den Frühling trugen.
V
Und
auf der Erde Skala stieg ich
Im
grausam dichten Dschungeldickicht wie verloren
Zu
dir, o Macchu Picchu,
Du
hohe Stadt sakraler Steine,
Mit
Wohnungen der Terra Mater,
Versteckt
im Schlafanzug.
In
dir, zwei parallele Linien,
Der
Weg des Menschen und des Blitzes
In
einem Winddom schwankend.
O
Mutter des Gesteins, des Schaums, des Kondors!
O
hohes Riff im Morgenrot der Menschheit!
Dies
war die Wohnung, dies der Ort,
Hier
trug sich breit das Maiskorn
Und
kam herab wie roter Hagel.
Der
rote Faden hier aus dem Vikunja
Und
gern verkleidet, Karren, Mütter,
Der
König und die Krieger, die Gebete.
Hier
ruhn des Menschen Füße in der Nacht
Zu
Füßen eines Adlers in der höchsten Hölle
Wie
Metzger, und Aurora
Mit
Füßen trat auf dünnen Donnernebel,
Berührte
das Gestein, die Erde,
Zur
Nacht den Tod erkennend.
Ich
schaue auf die Kleidung und die Hände,
Die
Wasserspuren in dem hohlen Klang,
Die
Wand geht glatt durch die Berührung des Gesichts,
Sie
sah mit meinen Augen auf das Land, die Lampen,
Mit
meinen Händen fasste sie
Geölte
Hölzer und weiß alles,
Haut,
Kleidung und Gefäße,
Wein,
Brot und Wort,
Und
es ist auf den Boden hingefallen.
Die
Luft kam mit den Fingern,
Orangenblüten
waren eingeschlafen,
Die
Luft von tausend Jahren, Monde, Wochen, Luft,
Der
blaue Wind, die Bergbahn,
Der
weiche Schritt des Hurrikans
Polierte
einzeln das Gestein.
VI
Komm
mit mir, o amerikanische Geliebte!
Du
teile das Geheimnis des Gesteins mit mir,
Die
Sintflut und das Silber von Umbaba,
Da
Pollen blasen ihre gelben Becher.
Die
leere Fliege und das Kriechtier,
Steinboden,
Festgirlande,
Die
Stille von Serrano.
Komm,
kleines Leben, zwischen
Den
Flügeln dieses Landes,
Kristall
und kalte Luft,
Smaragde,
schwer bekämpft,
Wildwasser
und geringer Schnee.
O
Liebe, Liebe, bis zu der abrupten Nacht
Im
Anden-Klang aus Feuerstein
In
Richtung jener roten Schenkel der Aurora.
Und
es betrachtete der blinde Sohn den Schnee.
O
Wilkamaya, Faden du des Klanges,
Wenn
du in deinen linearen Donner ausbrichst,
In
weißen Schaum und wie verletzter Schnee,
Wenn
deine Sängerinnen singen
Und
wenn bestraft wird das Erwachen in den Himmeln,
Dann
welche Sprache bringst du uns zu Ohren,
Den
Anden, die entwurzelt sind von deinem Schaum?
Und
wer ergriff den Blitzstrahl aus der Kälte
Und
ließ ihn in der Höhe angekettet?
Wer
teilte ihre eisig kalten Tränen
Und
wer erschütterte die schnelle Schwester?
Wer
hämmert die erfahrnen Staubgefäße,
Wer
hat im Bett den Krieger angetrieben
Und
ihn in seinem letzten Felsen aufgeschreckt?
Was
sagen deine Blicke, die belästigt wurden?
Und
dein geheimnisvoller Blitz der Rebellion,
Besiedelt
von dem Wort der Pilger?
Wer
bricht den Frost der Silben
Der
schwarzen Sprachen und der goldnen Fahnen
Geheimen
tiefen Mund
Und
wer hat sich den Schreien unterzogen
Auf
deiner schlanken Venen Wasser?
Wer
schnitt die Augenlider von den Blumen,
Die
von der Erde aus zu sehen sind?
Wer
fällt die toten Trauben,
So
dass sie fallen in die Hand des Wasserfalls
Und
spulen ab die abgeschälte Nacht
In
schwarzer Kohle unsrer Geologie?
Und
wer begräbt den Abschied immer wieder?
O
Liebe, Liebe, rühre nicht die Grenze an,
Doch
bete mit dem schwarzen Kopf,
Und
lass die Zeiten der Erfüllung der Statur
In
ihren Zimmern voll gebrochner Federn,
Und
zwischen Wand und Wasser
Die
Luft sich sammelt in der Schlucht,
Der
Wind des parallelen Erdplaneten,
Der
blinde Grat und der Kanal,
Der
grobe Gruß des Taus,
Und
höher, Blume über Blume, durch den Wald,
Verzweifelt
schleicht der Gang der Schlange.
In
dem zerklüfteten Gebiet von Stein und Holz,
Das
Pulver grüner Sterne, klare Dschungel,
Und
Mantur explodiert, ein See voll Leben,
Als
neuer Grund des Schweigens.
Komm
in mein eignes Wesen, meine Weiße,
Du
kröne meine Einsamkeit!
Noch
lebt das Reich der Toten.
Und
in dem blutig roten Schatten
Betrachtet
kreuzt der Kondor wie ein schwarzes Schiff.
VII
Siderisch
ist der Adler, dunstig ist der Weinberg,
Verloren
die Bastion, der krumme Säbel blind.
O
Gürtel, Sterne, feierliches Brot!
O
Sintflut, Skala, weiches Augenlid!
O
Tunika, o Pollen, o Gestein!
O
Lampe, o Granit, o Brot!
O
Schlange, Mineral und rosa Stein!
O
Schiff, Begräbnis, Brunnen!
O
Pferd, o Mondlicht, o Gestein!
O
Geometrie, o Buch!
O
Scholle unter einer Schmiede!
O
Hirschhorn in den Zeiten untertauchend!
O
Wände, aufgeweicht durch feuchte Finger!
O
Dach, bekämpft von Federn!
O
Spiegel, umgestürzt vom Sturm!
O
Throne, aufgehoben von den Reben!
O
blutiges Regime, o Klauen!
O
Sturm im Schuppen!
O
du Türkis, o Wasserfall!
O
Patriarchat, o Glocken auf den Schwellen!
O
Haufen dominanten Schnees!
O
Eisen-Statuen!
O
Puma, Hände, roter Rock!
O
Diskussionen über Schnee!
O
Nacht in Fingern und in Wurzeln!
O
Fenster, Nebel, harte Tauben!
O
Pflanzennacht, o Statue des Donners!
O
wesentliche Kordilleren, o Marine!
O
Architektur, verlorner Adler!
O
Himmelssaiten, Bienen in der Höhe!
O
Ebne blutig, Quarz und Mond!
O
Anden-Schlange, Amaranth,
O
stille Kuppel, reines Land!
O
Braut des Meeres, o der Bäume Kathedrale!
O
Blumenstrauß aus Salz!
O
du der Kirsche schwarzer Flügel!
O
Schnee-Prothese, kalter Donner!
O
Mond zerkratzt, o Stein bedrohlich!
O
Kopfhaut, kalte Luft, Aktion!
O
Hände, o Vulkan, o dunkler Wasserfall!
O
Silberwelle, o du Himmelsrichtung Zeit!
VIII
Und
Stein auf Stein, o Mensch, wo ruhten die?
Die
Lüfte in den Lüften, Mensch, wo bliesen die?
Die
Zeiten in der Zeit, o Mensch, wo sind sie hin?
Sie
wurden auch zerbrochen und zerbissen,
Der
unvollkommnen Menschen leere Adler
Auf
unsern Straßen heute, ihre Spuren,
Die
toten Blätter in dem Herbst,
Verkleinert
geht die Seele in das Grab?
Fuß,
schlichte Hand, ein armes Leben.
Die
Tage ausgefransten Lichtes,
Wie
Regen auf den roten Fahnen,
Verlornes
Blütenblatt aus einer dunklen Mahlzeit
Im
leeren Mund.
O
Hunger, Mensch,
O
Hunger, Wurzelunternehmer,
Der
Hunger stieg an deinem Riff
Auf
diesen hohen Turm.
Ich
ward verhört vom Salz,
Sie
zeigten mir den Löffel,
Sie
ließen mich die Architektur studieren,
An
einem Stock voll Staubgefäßen nagen
Und
klettern wieder in die freie Luft
Und
kratzen an den Eingeweiden,
Da
berührte ich den Menschen.
O
Macchu Picchu, setze
Doch
Stein auf Stein! Das Fundament!
Und
Kohle neben Kohle reißt im Grunde.
Das
Feuer in dem Gold.
Es
schüttelt sich ein Klumpen Blut.
Die
Sklaven sollte ich begraben!
Die
Länder schütteln sich und backen Brot.
Die
Armen zeigen ihre Kleider.
Die
Diener schauen aus dem Fenster.
Sag
mir, wie du geschlafen hast im Leben.
Sag
mir, wie waren deine Träume,
Dein
Schnarchen und das schwarze Loch
Der
Müdigkeit in dunkler Nacht.
Die
Wand, die Wand! In deinem Traum
Gravierend
jeden Felsenboden, wenn der Traum fiel
Von
irgendeinem Mond.
Amerika,
du Alte,
O
Freundin, untertauchend!
Die
Finger aus dem Dschungel
Ins
höchste Vakuum der Götter
Und
unterm Banner
Des
Lichtes Braut mit gutem Anstand,
Den
Donner mischend, Trommeln, Speere
Und
auch die Finger,
Abstrakt
und rosa, kalte Linien,
Die
blutig rote Brust
Des
neuen Korns bewegend,
Erwärmung
der Gewebe,
Ein
Fest des Hohlraums,
Begraben,
o Amerika,
Der
Unterleib gerettet,
Mit
bittrer Milz, ein Adler, der verhungert!
IX
Steig
mit mir auf zu der Geburt, o Bruder!
Und
gib mir deine Hände aus der Tiefe,
Verteilt
die Fläche deine Schmerzen.
Komm
von der Felsen Unterseite nicht zurück,
Komm
nicht zurück vom Untergrund des Wetters.
Denn
dies ist nicht gehärtet, um es wieder zu erobern.
Komm
nicht zurück mit den durchbohrten Augen.
Und
schau nicht aus der Erde Tiefe,
O
Bauer, Weberin und stiller Schäfer.
Der
Maurer wird herausgefordert vom Gerüst.
O
Aguador der Anden-Tränen!
O
Juwelier mit den zerrissnen Fingern!
O
Bauer, zitternd um die Samen!
Des
Töpfers Ton in deinem Stall!
Bring
du den Becher eines neuen Lebens
Und
so begrabe deinen alten Kummer!
Zeig
mir dein Blut und deine Narben,
Sag:
So bin ich gezüchtigt worden!
Auf
diesem müden Land bin ich gezüchtigt worden,
Nur
weil rechtzeitig nicht geliefert worden
Die
Kohle und der Diamant.
Da
fielst du auf die Steine,
Da
gingst du an das Holz, da sie dich kreuzigten!
Entfacht
die alten Lampen mit dem Feuerstein,
Hier
kleben noch die Geißeln
Durch
die Jahrhunderte an tiefen Wunden
Der
Achsen und des Blutes Glanz.
Ich
komm, für deinen toten Mund zu sprechen.
Und
auf der ganzen Erde sind
Verschüttet
stille Lippen
Und
in den Tiefen spinnen lange dunkle Nächte,
Als
ob ich so verankert würde.
Erzähle
alles mir von deinen Ketten,
Erzähle,
Glied für Glied und Schritt für Schritt,
Und
halte dieses scharfe Messer,
Um
es in meinen Arm, in meine Brust zu stechen,
Ein
Fluss von gelben Strahlen,
Ein
Fluss begrabner Tage,
Und
lass mich dulden, Stunden, Tage, Jahre,
Das
blinde Alter und die Sterne des Jahrtausends.
O
gib mir Ruhe, Wasser, Hoffnung!
O
gib mir Kampf und Eisen und Vulkane!
An
meinen Leib dich klammre als Magnet!
Schnell,
meine Adern, schnell, mein Mund!
Sprich
durch mein Wort und durch mein Blut!