Von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
ERSTER
GESANG
SEMIRAMIS
Nach
Herodots Historien war sie
Die
eine von den beiden Königinnen,
Die
Asien regierten, und die andre,
Nitrokis,
fünf Geschlechter nach ihr herrschte.
Die
Tore Babylons, nach Herodot,
Sie
waren nach Semiramis benannt,
Benannt
nach Ninos und benannt nach Belos.
Die
wesentliche Quelle aber über
Semiramis,
das ist die Persika
Des
Ktesias von Knidos, der als Arzt
Für
lange Zeit am Hof der Perser lebte.
Das
Werk ist nicht erhalten, lediglich
Ein
Auszug durch die Hand des Photios
Und
die Entlehnungen der späteren
Autoren,
wie Siziliens Diodor.
Bei
Diodor wird nun Semiramis
Beschrieben
als die Tochter einer Göttin,
Der
Göttin Derketo von Askalon.
Die
Göttin Aphrodite voller Missgunst
Lässt
Derketo in Leidenschaft verfallen
Dem
schönsten Jüngling, einem Syrier,
Der
kam zu opfern an den Teich der Göttin.
Nachdem
geboren wurde eine Tochter,
Verfiel
die Göttin Derketo der Schwermut,
Verfiel
der postnatalen Depression,
Sie
tötete den Vater ihres Kindes
Und
setzte aus die Tochter in der Ödnis,
An
einem steinigen und öden Ort
Und
stürzte selbst sich in den Teich, wo sie
Verwandelt
wurde in ein Wunderwesen,
Die
untre Hälfte wurde ihr zum Fisch.
Drum
ist den Syrern heilig auch der Fisch,
Drum
essen Syrer auch die Fische nicht.
Die
Tauben nun der Göttin Aphrodite,
Der
Göttin Anath Turteltauben decken
Der
Göttin Tochter nun mit ihren Flügeln
Und
wärmen liebevoll die halbe Göttin
Und
brachten ihr im Kropfe Milch und Käse.
Die
Hirten in der Gegend staunten sehr,
Dass
Aphrodites Tauben Käse klauten,
Die
Hirten folgten so den Turteltauben
Und
kamen zu dem Kind. Das brachten sie
Zu
Simmas, zu des Königs Oberhirten,
Der
selbst war kinderlos. Der zog es auf
Und
er benannte nach den Tauben sie
Semiramis.
Fortan den Syrern waren
Die
Turteltauben Aphrodites heilig.
Als
nun Semiramis war heiratsfähig,
Da
fiel sie auf dem Gouverneur der Syrer,
Dem
Manne Menon, als er inspizierte
Die
königlichen Herden. Menon nahm
Semiramis
zur Frau und brachte sie
Nach
Ninos, wo sie ihm gebar zwei Söhne,
Hydaspes
und den Bruder Hyapates.
Semiramis
war nicht nur wunderschön,
Sie
war auch klug. So folgte ihr Gemahl
Auch
ihrem weisen Rat in allen Dingen.
Als
Menon nun an der Belagerung
Von
Baktriana teilnahm, lange während,
Denn
diese Stadt war ziemlich gut befestigt,
Befiel
ihn Sehnsucht nach Semiramis
Und
er befahl sie zu sich. Sie gehorchte
Und
zog nach Baktrien in einer Kleidung,
Die
ließ nicht unterscheiden, ob sie Frau,
Ob
sie ein Mann sei, diese Kleider schützten
Die
nackte Haut zwar vor den Sonnenstrahlen,
Doch
ließen sie wie jugendliche Kleidchen
Genug
Bewegungsfreiheit. Diese Kleidung
Ward
später Modekleid in Medien.
Vor
Baktriana angekommen, sah sie,
Dass
nur im leicht zugänglichem Gebiet
Die
Stadt befestigt war .Da schickte sie
Bergsteiger
in die Berge. Und sie selbst
Durch
eine tiefe Schlucht drang in die Stadt,
Und
da ergaben sich die Bürger gleich.
Der
alte König Ninos aber nun
Verliebte
sich in sie und bot dem Gatten
Das
Händchen seiner Tochter, wenn er ihm
Semiramis
zur Ehe überlasse.
Doch
Menon lehnte ab, da drohte Ninos,
Er
werde Menon blenden lassen. Menon
Erhängte
sich. Und Ninos nahm die Witwe
Und
machte sie zu seiner Königin.
Doch
kurz nachdem sie einen Sohn geboren,
Den
Ninias, verstarb der König Ninos.
Semiramis
begrub ihn auf der hohen
Akropolis
in einem Grabeshügel,
Der
kilometer lang und hoch errichtet.
Dann
baute Königin Semiramis,
Um
ihres Gatten Ruhm zu übertreffen,
Die
große Babylon. Und Diodorus
Beschrieb
den Mauerwall von Babylon,
Ein
Wunder dieser Welt im Altertum.
Und
Diodorus auch beschrieb die Stadt,
Doch
die Beschreibung hatte er entnommen
Dem
Ktesias von Knidos, der die Stadt
Dereinst
mit seinen eignen Augen sah.
Nachdem
der Bau der Stadt war abgeschlossen,
Die
Königin zog gegen Medien.
Sie
überschritt die Berge Bagistans,
Saß
selber auf dem Sattel eines Packtiers.
Sie
gründete die Großstadt Chauon dort
Inmitten
bunter Gärten. Hier nahm sie
Die
schönsten der Soldaten sich zu Freiern,
Doch
ward sie ihrer überdrüssig, so
Verschwanden
die Soldaten wieder. Sie
Erbaute
einen Weg nach Ekbatana,
Wo
sie dann einen weiteren Palast
Errichtete.
Auf einem Feldzug dann
Die
Herrin unterwarf sich Persien,
Ägypten
dann und dann ganz Asien.
Mit
maschinellen Elefanten führte
Sie
Krieg in Indien. Des Nachts ihr Zelt
Stand
auf den künstlichsten Erhöhungen,
Bekannt
als Werke der Semiramis.
Doch
dem Orakel des Zeus Amon folgend,
Sie
dankte ab, als Ninias versuchte,
Sie
umzubringen durch die Hände eines
Eunuchen.
Und Semiramis flog fort
Als
Turteltaube. Darum die Assyrer
Die
Tauben sehen an als heilge Geister.
ZWEITER
GESANG
NOFRETETE
Der
Name Iti-Neferet bedeutet:
Die
Schöne ist gekommen! Seit dem fünften
Regierungsjahr
des Königs Echnaton
Wird
er genannt Nefer-Neferu-Aton,
Das
heißt: Schön ist des Gottes Aton Schönheit.
Sie
trägt den Titel: Königliche Gattin
Und
Herrin beider Länder. In dem Grab
Des
Echnaton erscheint sie als die Herrin
Des
oberen und unteren Ägypten.
Sie
wird betitelt: Voll der Gnade und
Die
Fürstin und die Große im Palast.
Wir
wissen wenig über ihre Kindheit
Und
ihre Herkunftssippe. Manche sagen,
Ihr
Titel: Sie, die Schöne, ist gekommen,
Das
deute hin auf eine Frau des Auslands.
Sie
zählte zu der Oberschicht Ägyptens
Und
kam schon in der Kindheit nach Ägypten
Und
nicht erst als sie heiratsfähig war.
Im
Königsgrabe ihres Ehemannes
In
Acher-Aton wird gepriesen Tii,
Die
Ehefrau des spätern Königs Eje,
Als
große liebe Amme Nofretetes.
So
ist es möglich, dass die schöne Frau
Des
Königs Ejes Töchterlein gewesen
Aus
einer frühern Ehe und dass Tii
Stiefmutter
war der schönen Nofretete,
Die
sie als halbe Waise auferzog.
Und
Mutnedjemet, zweite Ehefrau
Von
Haremhab, war Nofretetes Schwester,
Mutbeneret,
die königliche Schwester.
Und
Amemophis nahm sich Nofretete
Zur
Ehefrau.Und sie gebar sechs Töchter.
Schon
in den frühesten Regierungsjahren
Die
Töchter Maket-Aton, Merit-Aton
Geboren
wurden und die dritte Tochter
War
Anchesenpa-Aton, spätre Frau
Von
Tutenchamun, die geboten ward
Im
Jahre Sieben, die Prinzessin, die
Als
letzte dargestellt ward noch in Theben.
Und
bis zum dreizehnten Regierungsjahr
Bringt
Nofretete noch drei weitre Töchter
Zur
Welt: Neferneferu-Aton und
Neferneferue
und Setepenre.
Neferneferu-Aton
nur die Eltern
Auf
Erden überlebte. Über Söhne
Ist
nichts bekannt. Doch König Echnaton
Und
Nofretete waren ja die Ersten,
Die
ihr privates Leben öffentlich
Darstellen
ließen von Ägyptens Künstlern,
Das
zeigen vielerlei Familienszenen
Des
hohen Königspaares mit den Töchtern.
Die
ganze heilige Familie wurde
Beschützt
vom Licht der Sonnenscheibe Aton.
In
dem umfassend großen Bauprogramm
Des
Amenophis in der Stätte Karnak
Nennt
Nofretete schon auf allen Bildern
Gemeinsam
mit dem Pharao. Im Tempel
Des
Gottes Aton, in dem Haus des Ben-Ben,
Dort
tritt sie ohne Gatten auf, vollzieht
Alleine
oder mit den Töchtern dort
Die
Riten, bringt die Opfer dar der Maat,
Der
Göttin der Gerechtigkeit und feiert
Im
Gotteshaus des Feindes Unterwerfung.
Im
vierten Jahre der Regierung kommt es
Zum
Bruche mit der Religion des Amum.
Der
König Amenophis wählt den neuen
Thronnamen
Echnaton. Und Nofretete
Nennt
nun sich: Der Vollkommene ist Aton
Und
damit stellt sie selbst sich in den Dienst
Der
neuen Religion des Aton-Kultes.
Regierungssitz
ist fortan Achet-Aton.
Und
in der nun beginnenden Epoche
Von
Amana spielt sie im religiösen
Und
im politischen Gebiete eine
Bedeutende
und große Rolle. In
Ägypten
in dem Altertum die Frau
War
hochgeschätzt, und unter Echnaton
Die
Frauenwürde stieg in Nofretete
Bedeutend
an. Sie wurde Mitregentin
Und
ausgestattet mit der Königsmacht.
Die
blaue Krone, die sie auf dem Kopf trug,
Die
Hohe Krone ward für sie gemacht
Und
bildet einen Gegensatz zum Kriegshelm.
Was
sonst der Pharao allein vollzogen
An
ritueller Handlung, wird nun auch
Vollzogen
von der schönen Königin.
Sie
wurde dargestellt im Krieg, im Sieg.
Sie
zeigt sich auf dem Wagen und verleiht
Wie
sonst der König nur das Ehrengold..
Doch
die Geschäfte der Regierung lagen
Mehr
in der Hand der Königin. Der König
War
tätig mehr im religiösen Kult.
Die
Königin saß auf dem Thron mit dem
Symbole
der Vereinigung der Länder.
Der
Platz war sonst dem König vorbehalten,
Der
ja der König beider Länder war,
So
Menes folgte, der das Reich geeinigt.
Und
Nofretete trug auf ihrem Kopf
Die
königliche Atef-Krone, wie
Als
Frau zuvor allein nur Hatschepsut.
Wie
Echnaton und Aton trägt auch sie
Die
fürstliche Uräus-Schlange, die
Ja
das Symbol war absoluter Herrschaft.
Wie
sonst auch nur die Herren Könige
Die
Königin ward schreitend dargestellt.
Als
Echnaton in Karnak die Allee
Der
Sphinx errichtete, da trug sie Sphinx
Zur
Hälfte Echnatons Gesicht, zur Hälfte
Das
schöne Angesicht der Nofretete.
Und
in den Felsengräbern Amanas
Ward
sie mit Echnaton so dargestellt,
Man
kann erkennen, dass die Mitregentin
Die
dominierende Regentin war.
Und
auf dem Sarkophage ihres Gatten
Wird
Nofretete dargestellt als eine
Schutzgöttin,
die den Pharao beschützt.
Schutzgöttin
Echnatons, regierte sie
Nach
seinem Tode kurze Zeit Ägypten
Allein
als Königin. Sie saß im Thron
Und
trug den neuen Namen Semench-Kare,
Geliebt
von Wa-en-Re, von Echnaton.
Die
Königswitwe Semench-Kare schrieb
An
einen Sohn des Königs der Hethiter
Und
bot ihm ihre Heirat an, das war
Die
reizende Affäre Dachamunzu.
Wie
nun die Pharaonin Semench-Kare
Gestorben
ist, bleibt ungewiss. Doch nach
Ein
wenig Jahren der Regierung sie
Verschwand
mit ihrer jungen Mitregentin,
Mit
Nofretetes Tochter Merit-Aton.
DRITTER
GESANG
KLEOPATRA
Der
Vater war der Zwölfte Ptolemäos,
Sie
stammte ab vom Adel Makedoniens.
Der
Erste Ptolemäos war gewesen
Ein
Offizier im Heere Alexanders.
Das
erste Kind war Berenike, die
Regiert
als Ptolemäerkönigin.
Dann
kam Kleopatra. Die Dritte war
Arsinoe,
Inkarnation der Isis.
Die
beiden Brüder, beide Ptolemäos,
Sie
waren Ehemänner, Mitregenten
Der
Königin Kleopatra der Siebten.
Des
zwölften Ptolemäos Ehefrau,
Das
war Kleopatra die Sechste, die
Allein
die Mutter war von Berenike.
Die
Mutter unserer Kleopatra
War
eine zweite Frau des Ptolemäos,
Illegitim
war diese zweite Ehe.
Die
Zweitfrau war Ägypterin und vornehm,
Von
Hohepriestern stammte sie aus Memphis.
So
anders als die andern Ptolemäer
Kleopatra
beherrschte gut Ägyptisch.
So
war sie nun von makedonischem
Und
von ägyptischem Geblüt gemischt.
Wir
wissen wenig nur von ihrer Jugend.
Geburtsort
war ihr Alexandria
Und
sie ward gut erzogen, denn ihr Vater
War
an Musik und Dichtkunst interessiert.
Er
holte Wissenschaftler an den Hof,
Er
holte Philosophen an den Hof
Und
diskutierte mit den weisen Männern.
Und
so erzog er seine Kinder auch
In
aller Weisheit und Gelehrsamkeit.
So
sprach Kleopatra nicht nur Ägyptisch,
Auch
Äthiopisch, Syrisch und Arabisch
Und
Medisch, Parthisch und Hebräisch und
Noch
andre Sprachen. Ihre Muttersprache
War
Griechisch, denn so sprach die Führungsschicht.
Ägypten
war von Rom abhängig. So
Ging
Ptolemäos auch nach Rom, als er
Von
seiner ersten Frau Kleopatra
Der
Sechsten und der Tochter Berenike
Vom
Thron gestürzt war worden. Ihren Vater
Begleitete
Kleopatra nach Rom.
Sie
ließ auch in Athen ein Grab errichten
Für
ihre jung verstorbne Lieblingszofe.
Kleopatra
war elf zu jener Zeit.
Ganz
sicher war sie nicht beteiligt an
Dem
Aufstand gegen König Ptolemäos,
Der
wiederum den Thron bestieg und ließ
Die
Tochter Berenike töten und
Bestimmte
unsere Kleopatra
Zur
Erbin seines Thrones, die ihn liebte
Und
nannte später selbst sich Philopator,
Das
heißt: Ich bin die Vaterliebende.
Wer
Ptolemäos wieder auf den Thron half,
War
Mark Antonius, der damals sah
Die
fünfzehnjährige Kleopatra,
Schon
damals faszinierte ihn ihr Liebreiz.
Die
Römer aber raubten finanziell
Ägypten
aus. Die Gier und Herrschsucht Roms
Bewegte
unsere Kleopatra,
Die
frühreif war und stolz und wunderschön.
Der
zwölfte Ptolemäus nannte vier
Von
seinen Kindern, die noch lebten, so:
Die
Neuen Götter voll Geschwisterliebe!
Und
kurz vor seinem Tod ernannte er
Kleopatra
zu seiner Mitregentin.
Und
so bestieg sie nach dem Testament
Des
Vaters nach des Vaters Tod den Thron
Zusammen
mit dem Bruder Prolemäus.
Und
das Geschwisterpaar ging nach dem Willen
Des
Vaters die Geschwisterehe ein,
Das
war die Tradition der Ptolemäer.
Der
von Ägyptern zu Hermonthis göttlich
Verehrte
Buchis-Stier war nun gestorben,
Drauf
wurde in dem Buchis-Heiligtum
Inthronisiert
ein neuer Buchis-Stier.
Kleopatra
regierte damals schon
Als
Thea Philopator, als die Göttin,
Die
liebt den Vater. Sie war gegenwärtig,
Als
nun der neue Buchis-Stier gefahren
Auf
ritueller Reise auf dem Nil
Zum
Heiligtume in Hermonthis, in
Der
Priester Beisein, während früher doch
Die
Könige nur Funktionäre sandten.
Von
Anfang an versucht Kleopatra,
Alleine
zu regieren. Denn sie hatte
Gesehen
doch die Kämpfe um die Macht
Des
Vaters, die die ältre Schwester kämpfte.
Sie
war ja auch gebildet und so wusste
Sie
von der Praxis auch der Politik
Der
Ptolemäer. Diese schreckten nicht
Vor
dem Verwandtenmord zurück. Und so
Ging
sie nun immer rücksichtsvoller vor
Und
integrierte gegen die Geschwister.
Mit
achtzehn Jahren stieg Kleopatra
Auf
ihren Thron und nahm den Machtkampf auf
Mit
einflussreichen Männern an dem Hof,
Die
Vormund waren ihres jüngern Bruders,
Des
Bruders und Gemahles Ptolemäus,
Zehn
Jahre zählte damals dieser Bruder.
Das
Recht der Ptolemäer doch besagte,
Der
König habe vor der Mitregentin
Die
Vorrangstellung, und so hätten dann
Die
Männer an dem Hof die Macht in Händen,
Die
Vormund waren jenes jungen Königs.
Sie
herrschte nun allein. Der Isis-Priester
Mit
Namen Onnophris, in Soknopaiu,
Hat
Königin Kleopatra gesegnet
Und
eine Stele aufgestellt, geweiht,
Da
wird der Bruder schon nicht mehr erwähnt.
Die
frühern Herrscherinnen aus dem Haus
Der
Ptolemäer waren ihr ein Vorbild,
Uneingeschränkter
aber ihre Macht,
Denn
sie regierte ohne Mitregenten.
So
zeigen auch die Münzen von Ägypten
Porträt
und Namen der Kleopatra
Alleine,
ohne Mann und Mitregenten.
Die
erste Handlung der Regierug richtet
Sich
gegen jene Schar der Gabiniani,
Ein
Kriegerhaufen Gallier und Germanen,
Von
Rom zum Schutz des Zwölften Ptolemäus
Bestimmt.
Doch die Soldaten bald verloren
Die
Bindungen nach Rom, auch nahmen Krieger
Ägypterinnen
sich zu Ehefrauen.
Nach
dem Befehl des Gouverneurs von Syrien
Nun
sollten dessen Söhne jene Krieger
Nach
Syrien führen in den Krieg mit Parthern.
Die
Gabiniani hatten keine Lust
Und
töteten die beiden Söhne. Da
Befahl
Kleopatra, die feigen Mörder
Zu
töten. Damit setzte sie die Haltung
Des
Vaters fort, mit Rom im Bund zu stehen.
Die
Gabiniani aber hassten sie,
Und
auch die Kreise Alexandriens,
Die
keinen treuen Bund mit Roma wünschten.
Da
sie nun unbeliebt war in der Hauptstadt,
Sie
suchte Beistand bei der Priesterschaft
Des
oberen Ägypten. Sie nahm teil
An
der Verehrung eines Gottes-Stieres.
Missernten
brachten Hungersnot hervor.
Die
Steuer mehrte auch die Spannungen.
Getreide
aus Ägypten durfte nur
Nach
Alexandrien geliefert werden.
Auf
jeden Aufstand stand die Todesstrafe.
Auch
in der Hauptstadt herrschte die Gefahr
Der
Hungersnot und dadurch eines Aufstands.
Den
Männern um den Bruder Ptolemäus
War
es gelungen, die alleinige
Kleopatra-Regierung
zu beenden.
Die
Gabiniani nämlich schlossen sich
Dem
jüngern Bruder Ptolemäus an.
Pompeius
kam nun nach Ägypten, um
Um
Militärmacht für den Bürgerkrieg
Zu
bitten gegen Gaius Julius Cäsar.
Pompeius
war ein Gastfreund und Patron
Vom
Zwölften Ptolemäus einst gewesen
Und
hatte militärischen Präsenz
Im
Orient des Römer-Reiches. So
Entsprach
der Hof der Bitte, schickte Schiffe
Und
Gabiniani. Glauben wir Plutarch,
So
hatte Königin Kleopatra
Ein
liebendes Verhältnis mit Pompeius.
Kleopatra
ward durch die Männer um
Den
Bruder und Gemahl von der Regierung
Entfernt.
Nun Ptolemäus war der König.
Kleopatra
zog sich von Alexandrien
Zurück
in die Thebais, wo sie später
Noch
immer wurde von dem Volk geliebt.
Nun
Ptolemäus König von Ägypten
War
ganz allein, Kleopatra ward nicht mehr
Erwähnt.
Kleopatra verließ das Land.
Kleopatra
versuchte nun, den Thron
Zurück
sich zu erobern, warb Soldaten
Sich
an von Arabern aus Palästina,
Zumeist
aus Askalon. Die Stadt gab dann
Die
Münzen auch heraus mit ihrem Bild.
Und
Ptolemäus musste mit Beratern
Und
Heer, zu dem die Gabiniani zählten,
Marschieren
nach Pelusion im Grenzland,
Stand
dort der Schwester Truppen gegenüber.
Und
dann erschien Pompeius in Ägypten,
Der
war im Kriege Cäsar unterlegen
Und
wollte flüchten zu den Ptolemäern.
Die
wollten Cäsar nicht zum Feinde haben
Und
brachten darum den Pompeius um.
Und
Cäsar landete in Alexandrien.
Er
dachte, die Ermordung des Pompeius
Sei
Stellungnahme König Ptolemäus
Für
Cäsar, nicht nur der Versuch, neutral
Zu
bleiben. Cäsar ließ sich im
Palaste
nieder und benahm sich herrisch.
Doch
so zog er sich großen Unmut zu.
Auch
wollte Cäsar Geld von Alexandrien.
Und
Cäsar wollte die Regierung von
Ägypten
regeln nach dem Testament
Des
Zwölften Ptolemäus, der bestimmte
Kleopatra
und Bruder Ptolemäus
Gemeinsam
zu Regent und Mitregentin,
Geschützt
vom Volk von Rom. Und Cäsar wollte,
Dass
nun der Bruder und die Schwester auch
Verließen
ihre Truppen, um von Cäsar
Endgültige
Entscheidung anzunehmen.
Nun
Ptolemäus kam nach Alexandrien,
Doch
blieb sein Heer noch weiter an der Grenze.
Kleopatra
nun schickte Cäsar Boten.
Der
Römer Feldherr kam ihr grade recht.
Doch
Ptolemäus wollt mit allen Mitteln
Verhindern,
dass Kleopatra auch käme
Zu
Cäsar in die Hauptstadt Alexandrien.
Kleopatra
nahm sich ein kleines Boot
Und
fuhr so in die Nähe des Palastes
Und
ließ sich in der Nacht in einem Bettsack
Versteckt
in den Palast zu Cäsar tragen.
Und
der war schwer beeindruckt von der Frau.
Und
so begann nun die Affäre zwischen
Kleopatra
und Cäsar. Und sie hoffte,
Er
würde ihren Machtanspruch vertreten.
Er
unterstützte ihren Plan, erneut
Zur
Königin ernannt zu werden, denn
Sie
sagte, dass sie Rom stets treu gewesen
Im
Gegensatz zum Bruder Ptolemäus.
Und
Cäsar schien, die Herrschaft von Ägypten
Sei
besser in der Hand der ihm ergebnen
Geliebten
Königin Kleopatra.
Er
stand sich nicht so gut mit Ptolemäus,
Doch
Alexandrien und die Armee
Getreu
stand hinter König Ptolemäus.
(Fragment)
VIERTER
GESANG
HELENA
Die
schöne Helena geboren ward
In
der Provinz Bithynien am Ufer
Des
Bosporus. Sie stammte ab von einer
Familie,
welche einfach war und schlicht.
Ambrosius,
Milanos Kirchenvater,
Schrieb,
sie war eine gute Herbergswirtin.
Sie
hatte ein Verhältnis mit dem Römer
Und
Hauptmann Constantinus, und sie brachte
Den
schönen Sprössling Konstantin zur Welt.
Ich
weiß nicht, ob die schöne Helena
Und
Constantinus in der Ehe lebten.
Sie
war wohl eher seine Konkubine.
Dann
trennte Constantinus sich von ihr,
Er
wollte lieber Theodora haben,
Stieftochter
sie des Kaisers Maximian.
Er
wurde von dem Kaiser adoptiert
Und
wurde auch ernannt zum Unterkaiser.
Doch
nach dem Tod des Vaters Constantinus
Sein
Sprössling übernahm das Heer des Vaters
Und
ward vom Heer zum Kaiser ausgerufen,
Zum
Cäsar, Oberkaiser und Augustus.
So
trat er die Regierung an und holte
Die
schöne Mutter Helena nach Trier.
Ein
Heide war geblieben Constantinus,
Doch
Helena empfing das Bad der Taufe.
Ihr
Sprössling siegte unter Christi Fahne
Im
Kampfe gegen den Maxentius
Und
triumphierte an der Milvischen Brücke.
Dann
kam das Toleranz-Edikt Milanos.
Ambrosius,
Milanos Kirchenvater,
Und
auch Eusebius bezeugten, dass
Die
schöne Helena gepilgert war
Nach
Palästina. Unterwegs begab
Sie
sich nach Zypern, wo der Venus Tempel
Zur
Kirche wurde Unsrer Lieben Frau.
Und
angekommen in Jerusalem,
Wies
Helena den Bischof darauf hin,
Dass
unterm Heiligtum der Göttin Venus
Das
Grab des Herrn befindlich. Dieser Tempel
Ward
einst von Kaiser Hadrian errichtet
Nach
dem Bar-Kochba-Aufstand, um den Kult
Der
Judenchristen von Jerusalem
Um
Christi Golgatha zu unterbinden.
Denn
da war Golgatha und vierzig Meter
Entfernt
das Grab des Heilands Jesus Christus,
Verehrt
von einer wachsenden Gemeinde
Von
Judenchristen in Jerusalem.
Als
Hadrian den Aufstand der Zeloten
Beendet
hatte, baute im zerstörten
Jerusalem
er eine Kolonie
Und
weihte jene Stadt Jerusalem
Des
Kaisers schöner Lieblingsgöttin Venus
Und
ließ dann auf dem Heiligtum der Christen
Errichten
einen großen Venustempel.
Und
eine höhere Terrasse deckte
Das
Grab des Herrn, den Hügel Golgatha,
Und
nun stand auf dem Felsen Golgatha
Die
Statue der nackten Liebesgöttin.
Doch
dieser heiligen Terrasse ist
Es
zu verdanken, dass der Kultort blieb
Des
Grabes Christi und der Schädelstätte.
Nun
grub die schöne Helena am Ort
Und
fand das Grab des Herrn, die Schädelstätte
Und
fand das wahre Kreuz des Welterlösers.
Sie
teilte dieses Kreuz dann in drei Teile,
Ein
Teil des Kreuzes in Jerusalem
Verblieb,
ein Teil des Kreuzes kam nach Rom,
Der
dritte Teil kam nach Byzanz zum Kaiser.
Dann
ließ die schöne Helena errichten
Auf
Christi Grab die Grabeskirche oder
Auch
Auferstehungskirche. Auch die Kirche
Zur
Feier der Geburt des Sohnes Gottes
Aus
einer reinen Magd in Bethlehem
Geht
auf die schöne Helena zurück.
Die
Helena-Basilika des Ölbergs
Geht
auch auf sie zurück. Sie baute Kirchen
Sehr
viele in und um Jerusalem.
Auch
fand die schöne Helena im Osten
Die
heiligen Reliquien der drei
Sterndeuter
aus dem Morgenland, die blieben
Familieneigentum
zuerst und kamen
Dann
nach Milano, wo sie Barbarossa
Fand
und sie brachte in den Kölner Dom.
Es
starb die schöne Helena drei Tage
Nach
Unrer Lieben Frauen Himmelfahrt
In
Nikomedia im Jaht Dreihundert
Und
Neunundzwanzig. Helena ist heilig.
FÜNFTER
GESANG
KATHARINA
Geboren
wurde Katharina als
Sophia
Friederike und Auguste
Von
Anhalt-Zerbst, die Dichter nennen sie
Allein
Prinzess Sophie von Anhalt-Zerbst,
Geboren
wurde sie im Ort Stettin.
Sie
war die Tochter Christians, des Fürsten
Von
Anhalt-Zerbst aus dem Geschlechte der
Askanier,
er war der Gouverneur
Der
Preußen in Stettin, und seine Frau
War
Frau Johanna und Elisabeth
Von
Holstein-Gottorf, die die Schwester war
Von
Adolf Friedrich, der war Schwedens König.
Und
somit Katharina war verwandt
Mit
Schwedens Herrscherhause Holstein-Gottorf.
Die
Kindheit sie verbrachte in Stettin,
Nur
unterbrochen von Besuchen bei
Den
näheren Verwandten, so in Braunschweig,
In
Zerbst, Berlin und Varel. Im Eutiner
Schloss
traf sie ihren künftigen Gemahl.
Als
Johann August starb von Anhalt-Zerbst
Und
Katharinas Vater Christian
Die
Herrschaft übernahm, zog die Familie
Ins
Zerbster Schloss. Sophia war noch jung.
Elisabeth
Petrowna, Russlands Zarin,
Beschloss
nach einen Rat von König Friedrich
Des
Großen, dass ihr Sohn, der Großfürst Peter,
Sollt
die Cousine zweiten Grades freien,
Sophie
von Anhalt-Zerbst. Sophia reist
Von
Zerbst nach Russland. Sie kam durch Berlin
Und
dort besuchte sie en König Friedrich.
Dann
durch Reval und durch Sankt Petersburg
Sie
reiste, und so kam nach Moskau sie.
Sophia
zählte vierzehn Jahre, lernte
Sehr
schnell der Russen Sprache und versuchte,
Am
Hof den ihr gemäßen Ort zu finden.
Erst
war Verlobung, dann kam auch die Hochzeit,
Zehn
Tage dauerte das Hochzeitsfest.
Vor
der Verlobung konvertierte sie
Von
ihrer lutherischen Religion
Zum
orthodoxen Glauben und bekam
Den
orthodoxen Namen Katharina
Alexejewna.
Ihre Ehe war
Nicht
sehr harmonisch. In der Hochzeitsnacht
Bereits
ward deutlich, dass der Großfürst Peter
Nur
wenig Liebe für Sophie empfand.
Denn
Katharina wartete im Bett
Und
Peter kam spät nachts betrunken heim.
Großfürstin
Katharina war ein Mädchen
Von
großer Lebensfreude, großer Bildung,
Sie
las sehr gerne, Montesquieu, Voltaire,
So
lernte sie die Kunst der Politik.
Stets
wusste sie, was an dem Hof geschah.
Auch
ging sie regelmäßig in die Kirche
Und
nahm am religiösen Leben teil.
Doch
Großfürst Peter schuf sich seine Welt
Im
Ort Oranienbaum, in Lomonossow,
Und
liebte nur der Preußen Militär.
Zu
Anfang spielte er mit Katharina
Mit
winzigen Soldatenpüppchen und
Ließ
sie die Uniform der Preußen tragen,
Bald
aber wurden sich die beiden fremd.
Neun
Jahre währte schon die Ehe, als
Sophia
einen Sohn gebar, den Paul.
Es
gab Gerüchte zwar von Ehebruch,
Doch
Kaiserin Elisabeth und Peter
Erkannten
Katharinas Pawel an
Als
legitimen Sohn. Erzogen wurde
Der
kleine Paul mit seiner Schwester Anna
Von
Kaiserin Elisabeth. Die Kinder
Hat
man getrennt von ihrer eignen Mutter.
Und
Katharina noch gebar Alexis,
Den
zeugte ihr geheimer Freier Orlow.
Sophia
wechselte sehr viele Briefe
Mit
dem französischen Voltaire, sie schätzte
Voltaire
und Diderot, die Denker der
Aufklärung.
Und Voltaire verklärte sie
Und
nannte Katharina Stern des Nordens
Und
lichte Philosophin auf dem Thron.
Sie
ehrte ihn, indem sein Denken sie
In
ihre Große Instruktion mit aufnahm.
Und
nach des Denkers und des Dichters Tode
Sophia
kaufte sein Gesamtwerk auf,
Das
in der Nationalen Bibliothek
Sankt
Petersburgs fortan befindlich war.
Und
König Friedrich sorgte noch dafür,
Dass
Katharina aufgenommen wurde
In
Preußens Akademie der Wissenschaften.
Dann
starb Elisabeth, die Zarin Russlands.
Und
nun kam Katharinas Ehemann
Als
Kaiser Peter auf den Zarenthron.
Doch
an den Trauertagen um die Mutter
Verhielt
sich Peter ausgesprochen albern.
Dies
ärgerte Sophia und das Volk.
Sophia
forderte den Gatten auf
Zur
Mäßigung, auch in der Politik.
Die
erste Handlung Peters war der Frieden
Mit
Preußen, doch verloren Land die Russen
Durch
diesen Sonderfrieden. Die Reformen
Des
Kaisers Peter zogen ihm die Feindschaft
Der
konservativen Kräfte Russlands zu.
Nun
Katharina mit Vertrauten plante
Den
Staatsstreich. Manche Garde-Regimenter
Sophia
Katharina unterstützten,
In
denen dienten die Gebrüder Orlow.
Sie
ließ sich nun zur Kaiserin ausrufen,
Zar
Peter ward für abgesetzt erklärt.
Die
Zarin Katharina rückte vor
Nach
Peterhof, wo sich der Kaiser aufhielt,
Doch
floh der Zar nach Kronstadt, und von dort
Er
kehrte wieder nach Oranienbaum
Und
dankte ab. Am gleichen Tage noch
Ward
Katharina in der Kathedrale
Von
Kasan in Sankt Petersburg erklärt
Zur
einzig wahren Herrscherin von Russland.
Zar
Peter starb auf ungeklärte Weise.
Die
Lage ward beruhigt und Sophia
Ward
in der Kathedrale Himmelfahrt
Gekrönt
zur Zarin. Vierunddreißig Jahre
Regierte
Katharina dann die Russen.
Da
sie nicht wieder in den Krieg eintrat,
Den
Krieg von sieben Jahren gegen Preußen,
Verlieh
ihr Friedrich Preußens Adler-Orden.
Das
Ziel der Innenpolitik ward nun
Der
neuen Herrschaft Etablierung an
Jedwedem
Ort des Riesenreiches Russland.
Sie
gab dem Kaiserreiche eine neue
Verwaltung.
Russland ward nun eingeteilt
In
vierzig Gouvernements, und neu ward auch
Die
russische Lokalverwaltung, die
Lokalen
Adel oder Kaufmannsschaft
In
die Verwaltung einbezog und neue
Aufgabenfelder
für den Staat erschloss,
Des
Volkes medizinische Versorgung,
Fürsorge
für die Armen, Bildungsarbeit.
Schon
bald erließ die Kaiserin von Russland
Ein
Manifest, das sprach von der Erlaubnis,
Ausländer
anzusiedeln in dem Land.
Sie
unterschrieb ein zweites Manifest,
Mit
dem sie Tausenden von deutschen Bauern
Die
Siedlungen am Wolgastrom ermöglicht.
Die
Kaiserin versprach den neuen Siedlern
Die
Freiheit in der Religion, die Freiheit
Von
Steuern und auch das Verfügungsrecht
Im
eigenen Besitz der Wolgadeutschen.
Sie
reformierte dann die Gouvernements,
Statthalterschaften,
Gouvernements und Kreise
In
Russland wurden eingeführt. Die Zarin
Begründete
Gymnasien und Schulen.
Im
Gegensatz zu Peter trieb Sophia
Volksschulen-Gründungen
voran. Bald gab es
Im
Reiche überall Gymnasien,
Volksschulen
und auch Ingenieurfachschulen,
Freiwillig,
kostenlos der Schulbesuch.
Von
hundert Schülern waren dreißig Bauern.
Und
Katharina baute Hospitäler
Und
auch Asyle für die Obdachlosen.
Sophia
wechselte auch rege Briefe
Zum
Beispiel mit Voltaire, besprach mit ihm
Gewaltenteilung
und die Reformierung
Des
Staatsrechts in dem Sinn der Aufgeklärten.
Sie
lud auch Denis Diderot nach Russland,
Dass
er die Enzyklopädie vollende.
Sie
kaufte ihm auch seine Bibliothek ab,
Pro
forma, gab ihm Geld für neue Bücher.
Er
war dann eine Zeit am Hofe von
Sankt
Petersburg, wohin nach seinem Tod
Auch
seine ganze Bibliothek gebracht ward.
Und
Katharina rief zusammen eine
Gesetzes-Kommission
zur Schaffung einer
Rechtssprechung
für die Völker in dem Reich.
Die
Kaiserin verfolgte so das Ziel,
Dass
besser kennen lerne sie das Land,
Um
die Verwaltung anzupassen an
Die
unterschiedlichen Gegebenheiten.
Und
so sie reformierte die Verwaltung.
Doch
als der Krieg der Russen mit den Türken
War
ausgebrochen, ward die Kommission
Bald
aufgelöst, doch pries sie Katharina
Als
Große, Mutter unsres Vaterlandes.
Im
Toleranz-Edikt versprach Sophia
Die
Duldung der Bekenntnisse des Glaubens,
Katholisch,
orthodox und evangelisch.
Die
Juden duldete sie leider nicht,
Die
nach der ersten Teilung Polens waren
Der
Zarin Katharina Untertanen.
Die
Politik der Zarin war geprägt
Von
dem Gedankengut der Aufgeklärten.
Der
Zarin aufgeklärter Absolutismus
Pendants
fand in den Herrschern Westeuropas.
Der
Inhalt aufgeklärten Absolutismus
Konsolidierung
war der Staatsgewalt,
Der
innre Staatsausbau, das Allgemeinwohl.
Leibeigenschaft
sah Katharina kritisch,
Und
doch verschlechterte die Lage sich
Der
Bauern unter Katharinas Herrschaft.
Des
Adels Privilegien sie stärkte,
Da
sie durch einen Putsch zur Macht gekommen,
Des
Adels Unterstützung nötig hatte.
Sophia
hatte mit sozialer Unruh
Zu
tun, so mit dem Aufstand Pugatschows.
Die
Zarin baute Russlands Machtbereich
In
einem Maße aus wie keiner vor ihr.
Zwei
Kriege focht sie gegen die Türkei,
Eroberte
den Weg zum Schwarzen Meer.
Durch
Polens Teilungen vergrößerte
Die
Zarin Russlands Land, die Zahl der Menschen.
Ihr
Plan, ihr griechisches Projekt war die
Eroberung
von Konstantinopel und
Errichtung
neu des Reiches von Byzanz,
Geführt
von Russland, doch der Plan misslang,
Da
Österreich dem Türkenkriege fernblieb
Und
da Gefahr auch von den Schweden drohte.
Die
Zarin annektierte dann die Krim
Und
siedelte im Süden der Ukraine
Viel
Russen an, so dass die Südukraine
Neurusslands
Eigentum und Beute wurde.
Doch
Katharina war auch Diplomatin,
Beendete
den Erbfolgkrieg in Bayern
Und
setzte sich für freien Handel ein
Des
unabhängigen Amerika.
Sie
erbte auch die Herrschaft Jever, setzte
Dort
ihr Schwägerin als Fürstin ein.
Die
Große Katharina dann verstarb
In
Petersburg an einem Schlaganfall,
Sie
wurde sechsundsechzig Jahre alt,
Sie
hatte zwanzig Männer sehr geliebt,
Potjemkin
heimlich war ihr Mann gewesen.