von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
„Magnificat
Anima mea Dominum!“
Jungfrau
Maria
„Werk
des Gesichts ist getan,
tue
nun Herz-Werk
an
den Bildern in dir, jenen gefangenen; denn du
überwältigtest
sie: aber nun kennst du sie nicht.
Siehe,
innerer Mann, dein inneres Mädchen,
dieses
errungene aus
tausend
Naturen, dieses
erst
nur errungene, nie
noch
geliebte Geschöpf.“
Rainer
Maria Rilke
„Das
Ewigweibliche
Zieht
uns hinan!“
Goethe
„Der
geheimnisvolle Weg führt nach innen.“
Novalis
ERSTER TEIL
DIE
TÖDLICHE MUTTER
Meine
Mutter-Anima, Schoß des Dunkels,
Warum
wolltest du denn mein Leben töten?
Was
bist du so voller Verachtung, höhnisch,
Tödliche
Mutter?
Willst
du mich nicht willkommen heißen, Mutter,
In
dem finstern Jammertal dieser Erde?
Soll
ich ungeboren zurück zu meinen
Himmelsideen?
Weh
mir, Mutter, dass du empfangen, weh mir,
Dass
du mich geboren hast, Schoß der Mutter!
Besser
als den Lebenden geht’s den Toten,
Die
sind im Frieden,
Besser
als den Toten geht’s aber jenen,
Welche
nie empfangen im Mutterschoße,
Jenen,
deren Anima ungeschaffen
Ruht
in der Gottheit!
Nun,
o schwarze Anima meines Unglücks,
Bin
geboren ich zu dem Fluch des Selbstmords!
Dieser
Fluch wird bleiben bei mir, der Fluch der
Finsteren
Mutter!
Warum
hat die Gottheit geschaffen meine
Unglückreiche
Anima? Welches Schicksal
Sandte
voller Hass in das Dasein meine
Todkranke
Psyche?
Warum
schuf die Gottheit das All des Schöpfung?
Wär
doch ungeschaffen die Schöpfung besser!
Mutter,
ich begehre das Nichts, das Nichtsein!
Alles
ist nichtig!
DIE
GUTE GROSSE MUTTER
Gute
Mutter, Anima, Mutterliebe,
Liebe
weise Großmutter meines Lebens,
An
der Wiege standest du heiter lächelnd,
Himmel
die Augen!
In
der Schoß-Geborgenheit deines Herzens
Ruht
ich wie am Busen der Liebesgottheit!
Meine
Kinderamme und Krankenschwester,
Nährende
Mutter!
Ja,
die Himmelsgottheit ist süße Güte,
Wonne
mir und Süßigkeit, Leben, Hoffnung,
Meine
Liebe, göttlicher Liebe Abglanz,
Großmutter-Gottheit!
Heimat
mir und Ozean, blauer Himmel,
Lichter
Himmel lächelnder blauer Augen,
Meine
große uralte Weisheit, ewig
Liebt
mich die Weisheit!
Wahre
Mutter, Mutter des Lebens, Garten
Eden
mit den Bohnen der Ahnengeister,
Meine
Seele, Schmetterling in der Rose,
Mystische
Rose!
Ewigkeit
der Ahnenverehrung, Mutter,
Große
Mutter, Ursprung der schönen Schöpfung,
Gärtnerin
und Weltseele, Brot des Lebens,
Milch
der Madonna!
O
von deiner Liebe ich leb für immer,
Reine
Quelle ewiger Liebesströme,
Überfließen
will ich von schöner Liebe,
Mutter,
dir dankend!
DIE
HEXE
Meine
Märchen-Anima, alte Hexe,
Die
du in dem Walde gehaust, der Hütte,
Krummes
altes buckliges Weib, so hässlich,
Warzen
im Antlitz!
Willst
du mich verhexen mit Zaubersprüchen?
Willst
mich fressen wie ein gebratnes Hühnchen?
Ach,
ich hab verirrt mich im finstern Walde,
Stiefmutter,
Hexe!
Ja,
ich hab in Träumen gesehn die Hexe,
Klein
und krumm sie saß hinterm Wagen-Lenkrad,
Kalte
böse stecknadelkleine Augen,
Blitzend,
durchbohrend!
Mit
der Hexe kamen die Zauberflüche,
Kam
der Hass der Revolution der Klasse,
Widerliches
hässliches Weib, blasphemisch
Satan
anbetend!
Alte
kommunistische Veteranin,
Des
Diktators williges Werkzeug, Sklavin
Satans,
Hass hast du in den Geist gegossen
Törichter
Jugend!
DAS
MÄDCHEN
Tief
in meiner Seele ein kleines Mädchen,
Zwischen
fünf und zehn Jahren junges Mädchen,
Kind-Geliebte,
Erste der jungen Musen,
Zärtlichkeit
Gottes!
Mädchen,
unter Schwänen der Trauer stehst du,
Unter
weißen Singschwänen, Freude singend,
Tochter
der elysischen Lustgefilde,
Jungfrau
der Schwäne!
Und
du gehst mit mir durch den Garten Chinas,
Stehst
am goldnen Tempel der Freundschaft, Mädchen,
Ruhe
ist dem Pilger bereit auf der Glück-
Seligen
Insel!
Goldgelockte
Tochter des Architekten,
Weise
Architektin des Universums,
Kleine
Ping-Pong-Partnerin, stehend auf dem
Ewigen
Meere!
Bienen
schlüpfen dir in die Muschelohren,
Du
Apolls Prophetin Kassandra, Unheil
Du
verkündest, taub sind die harten Herzen,
Seherin
Gottes!
O
Sophia, Schmetterling in der Rose,
Meine
Sonne, strahlendes Wonnemädchen,
Kind-Geliebte,
Gärtnerin, schöne Seele,
Lustgarten
Gottes!
Lass
uns Schmetterlinge im Garten haschen,
Violetten
Schmetterlingsfliederbusches
Nektar
saugen fühlenden Fühlers, Eros,
Eros
und Psyche!
Eros
kommt mit Bogen und Pfeil, o Psyche,
Wenn
das Mädchen räkelt lasziv im Bette
Ihrer
Schönheit sinnliche Reize – Gott! All-
Mächtiger
Eros!
MISS
AMERIKA
Blondgelockte
Göttin am Niagara,
Bist
du Mutter oder Geliebte? Schönheit
In
der Jugend Tele-Visionen, junge
Strahlende
Sonne!
Stets
im Baumwollhemde die vollen Brüste,
Stets
im weißen Kleide von feinster Seide
Oder
junge Venus in Jeans! O Wonne
Milchpraller
Brüste!
Schönheit
kokettierender Reize, sinnlich
Schön
und süße Verführung, blonde Venus,
Junge
Miss Amerika, süße Traumfrau
Junger
Erotik!
Auf
dem Floß im rauschenden Flusse, feuchte
Liebesgöttin,
Mutter Natur dein Umfeld,
Seele
der Prärien, im Holzhaus wohnend,
Nackt
auf dem Bette!
Zum
Gesang der Tänzerin Kunst ausübend,
In
dem Reizkleid sinnlich lasziv dich räkelnd,
Alle
Männer beten dich an, o Göttin,
Westliche
Venus!
Jungfrau
oder heilige Hure, Göttin,
Du
bist Magdalena Maria, Schönste,
Gattin
Gottes, M.M., die Magna Mater,
Traumfrau
der Kindheit!
SCHWEDENS
BLONDE GÖTTIN
O
du schöne Seele von Schweden, Edens
Eva,
schlank und jugendlich, lieblich lächelnd,
Süß
sind und charmant deine Lächellippen,
Goldene
Haarflut
Fließt
dir um den Körper, den schönen schlanken,
Blonde
Anmutsgöttin und reine Jungfrau,
Ideal
des Kindes, so rein und licht die
Klarheit
der Stimme!
O
Musik und Tanz deiner blonden Seele,
O
Musik und Tanz deines schlanken Leibes,
Augenweide,
Ohrenschmaus, blonde Traumfrau,
Jugendgeliebte!
Süß
dein runder Popo, o Liebesgöttin,
Bist
du die Callipigos, Popo-Göttin?
Oder
bist du Agnes von Rom, die Maid im
Freudenhaus
Gottes?
Oder
bist du Unsere Liebe Freyja,
Königin
der Liebe und reinen Schönheit,
Oder
Nossa, Reizgöttin, Hlyn, die treue
Göttin
der Freundschaft?
Die
gerade Kerze des Anmutkörpers
Saugt
mich jungen Schmetterling in die Flamme!
Reine
weiße Lilie im Garten Schweden,
Paradies-Jungfrau!
Liebe
meiner Kindheit und frühen Jugend,
Du
des Tanzes Königin, siebzehnjährig,
Du
vollkommne Schönheit, du Makellose,
Lichtblonde
Göttin!
Deine
Stimme, Schmeichlerin, deine Stimme,
Und
dein musikalisches Opfer küsst mich
Tief
in der Erinnerung, auferweckend
Selige
Kindheit!
DIE
INDIANERIN
In
dem Wald der Kindheit die Indianer
Jagten
Hirsche, Rothäute, nackte Krieger,
Jugendliche
Friedensapostel und die
Schwester
des Häuptlings!
Meine
Schwester, Kindheitsgeliebte, Schöne
Morgenröte,
Göttin der Indianer,
Schwarzgelockte
Squaw meiner Jugendseele,
Küsse
den Cowboy!
War
ich nicht der Kuhhirte Krishna damals
Und
mit schwarzen Haaren du meine Radha,
Meine
Gopi, Kuhhirtin meiner Seele,
Mystische
Freundin?
Ja,
mit Pfeil und Bogen der junge Eros
Ging
mit Kraft durch Indiens Wald, starkduftend,
Gott
mit bunten Flügeln der Papageien,
Biene
im Honig!
Küss
mich, schwarzgelockte Geliebte, küss mich,
Du
des Alkoholikers trunkne Tochter,
Meine
heilig-trunkene Freundin, voll des
Nüchternen
Geistes!
Gib
mir Feuerwasser, Schamanin Gottes,
Gib
Visionen magischer Drogenpilze,
Lass
die Friedenspfeife uns rauchen, Weihrauch
Qualme
der Freundin!
Pflück
im Walde Tollkirsche, o Schamanin,
Pflück
im Walde Stechapfel, o Schamanin,
Zeige
mir die Nuggets der Indianer,
Squaw
im Pueblo!
Lass
uns mystisch heiraten, meine Freundin,
Nur
ein Kuss im Walde sei Gottes Segen,
Großer
Geist und Manitou wird uns segnen,
Braut
der Apatschen!
Wenn
du stirbst – die Goldgier hat dich ermordet,
Wirst
du sterbend liegen in meinen Armen,
Fernher
hörst du läuten die Kirchenglocken,
O
du rufst Jesus!
DIE
ZARENTOCHTER
Tochter
Anastasia du, Wladimir
Ich,
und deine Mutter die Zarin Russlands!
Leidenschafts-Geliebte
Zarewna, Muse,
Muse
der Mutter!
Wenn
wir aus dem Samowar Tee getrunken,
Qualmte
immer Weihrauch vor der Geliebten!
O
wir lagen nackt auf dem weißen Lammfell
Liebend
zusammen!
Russlands
Venus, leidenschaftslose, reine,
Schutzfrau
du des siebten November, meine
Erste
Liebe, Küsserin mit den Zungen
Feuriger
Liebe!
Küsse
mit des Heiligen Geistes Zungen,
Gib
mit Feuerzungen mir feuchte Küsse,
Jugendliche
Lehrerin schöner Liebe,
Meisterin,
Muse,
Muse
der Mysterien deines Bettes,
Göttin,
die du anbetest meinen Phallus,
Über
mir im Himmel die Brüste hängen,
Himmlische
Brüste!
Zwischen
deinen Beinen das Cello streiche,
Göttin
du des Violoncello, Jungfrau
Mit
den offnen Schamlippen, o Geliebte,
Heilige
Hure!
Lass
uns unterm Dach deines Mutterhauses,
Vaterlose
Tochter, im Lammfell liegen,
Wie
die Tauben picken und Schwingen spreizen,
Taube
der Venus!
Oder
soll ich Edda dich nennen, Mutter
Der
Germanen, Urmutter der Germanen,
Oder
Unsre Liebende Fraue Freyja,
Herrin
des Bettes?
Weihe
in die Liebeskunst ein den Jüngling,
Russlands
Venus, Mutter Sophia, Mutter
Du
der heißen Revolution der Liebe,
Muse,
Zarewna!
DIE
KÄMPFERIN
Anima,
die Kämpferin, will ich singen,
Ob
sie ist Jeanne d'Arc, die Französin Gottes,
Ob
sie Marianne ist mit den über-
Quellenden
Brüsten!
Alexandra
Kollontais freie Liebe
Lehrte
sie, der Libido Überschwemmung
Allzu
dialektischen Geistes durch Ent-
Fesselung
des Sexus!
Weise
die Studentin studierte heimlich
Und
verborgen östliche Dialektik
Von
der ewig werdenden Gottheit, von der
Wandlung
des Stoffes.
Wo
der Geist abstrakt war und theoretisch,
Kam
das Wonneweibchen mit wilder Wollust!
Das
war die Bacchantin des trunknn Bacchus!
Orgien-Gottheit!
Nie
war so bacchantisch die trunkne Seele
Wie
in diesem Stadium meiner Jugend!
Russlands
Seele, trunken von Wodka! Rauschthaft
Liebte
die Dirne!
In
dem heißen Bett der Geliebten wühlte
Ich
mich in den Mutterschoß wieder, trunken
Von
der Magna Mater, dem mütterlichen
Archetyp
Gottes!
Ihre
Brüste Glocken des Venustempels,
Große
und gewaltige Mutterbrüste!
Aber
eng das Mündchen, das rote, feuchte,
Schmal
ihre Lippen!
Schamhaft
ihre Schamlippen? O Verschmelzung,
Königin
und König im Hermes-Brunnen!
O
der trunknen Seele Vereinigungen!
Fleischeslust
weiblich!
DIE
TRAUM-MUSE
In
dem Traum bestieg ich die Ober-Kammer,
Die
verschleiert war von den schönsten Tüchern,
Von
den feinen Schleiern der Göttin Tyche,
Kammer
der Mystik!
Doch
das dialektische Denken half nicht,
Einzig
half die Intuition des Träumers,
Das
geheime Wissen des Unbewussten
Zeigte
den Ausweg.
Durch
den Tunnel oder Geburtskanal kam
Ich
in einen inneren grünen Garten,
Zwischen
Bäumen hing eine Kinderschaukel,
Da
ich geschaukelt.
Neben
mir die innere Muse stand, die
Trug
ein weißes Kleid, einen weißen Schleier,
Eine
schlanke Jungfrau voll feiner Anmut,
Goldene
Locken!
Sie
hielt in den Händen die Pergamente
Mit
den Liedern uralter Weisheit, lesend
Sang
sie mir harmonische Hymnen vor von
Himmlischer
Schönheit.
Ja,
die Schaukel war meine Kinderwiege
Und
der Mutter Hochzeitskleid war der Schleier
Und
die Muse stand an der Wiege segnend,
Segnend
den Dichter!
Schöne
Dame war diese Himmelsmuse,
Wie
die philosophische Musendame
In
Athenas Akademie, sie war die
Muse-Madonna!
MÄDCHEN
VOM STERN DER PHANTASIE
Schöne
Dame und allreine Venus Russlands,
Colombine,
Taube des Geistes Gottes,
Morgenglanz
der Ewigkeit und Aurora,
Jungfrau
und Muse!
Liebesrote
mystische Rosenblüte,
Liebesrote
Rose der Menschheitsliebe,
Gottes
Magd und Marionette Gottes,
Muse
des Morgens!
O
der schönen Seele bewegter Busen,
Keusche
nackte Göttin Diana, badend!
In
dem Kleid aus Blumen, im violetten
Kleide
phantastisch!
Feuerblumen
deine Passionen flammend,
Die
dem Drachen sah in die Spiegelaugen,
Kannibalin,
Fruchtbarkeitsgöttin, Mutter,
Schwester
des Todes,
Meiner
Nase Hauch, meiner Seele Atem,
Maske
du des rötlichen Todes, Atem
Meines
Lebens, Atem der Todesschwester,
Rose
des Grabes!
Von
den Sternen kommst du, vom Sternbild Jungfrau,
Mitte
des Augustus gen Himmel fahrend,
Stern
der Phantasia, du außerirdisch,
Extraterrestrisch!
Meiner
Seele Seele, mein Geist, mein Atem,
Du
mein Leben, du meine Schwester Todin,
Schwester,
Engel, Muse, Madonna, Göttin,
Artemis,
Jungfrau!
BLÜTEN-SCHWESTER
Einmal
lag ich unter dem weißen Kirschbaum,
Zarte
Blüten, rosa und weiß, wie Seide,
Und
da stand der Hagedorn auch in Blüte,
Duftende
Blüten,
Über
diesen Blüten der blaue Himmel,
Lichter
Himmel, heiterer Vater Äther,
Und
voll Duft die heilige Luft, die Sonne
Glänzte
im Äther,
Und
der Duft, der geistige Duft der Blüten
Schwebte
zu mir weiblichen Geistes, meine
Keusche
Blütengöttin, die goldne Blüte,
Schwester
der Seele!
Ja,
ich glaub, ich hab eine schöne Schwester,
Aber
keine leibliche Schwester, sondern
Eine
reine geistige Seelenschwester,
Weltseele,
Schwester!
Meine
Schwester, Anima Mundi, keusche
Schwester-Göttin,
blühende Aura, Tochter,
Kind-Geliebte
himmlischer Äther-Gottheit,
Tochter
des Himmels!
Komm
zu mir und schwebe um mich als Falter,
Komm
als Aura in meinen Äther-Körper,
Holde
Maid, astralische Jungfraungöttin,
Lass
uns vereint sein!
APHRODITE
Göttin
Aphrodite ist mir erschienen,
Als
ich Pindar, Hölderlin las und Wieland,
Als
ich sah der Statue weißen Marmor,
Mächtige
Brüste!
Plötzlich
stand die Göttin vor mir im Lichtglanz,
Eine
Gloriole um ihren Körper,
Schwarze
Haare, mächtiger Busen, Augen
Ozeanblaue!
Aphrodites
Priesterin war gekommen,
Wunderschöne
Inkarnation der Göttin,
Brüste
wie die Sphinx vorm Museum, trunken,
Bacchisch
betrunken,
Sank
sie zu mir lüstern aufs Bett der Liebe,
Eine
wahre Meisterin in der Liebe,
Eine
schöne Mystikerin des mystisch-
Tantrischen
Sexus!
Ich
hab mit der Göttin geschlafen! Einssein
Mit
der schönen Göttin der Liebe, Wonne,
Wilde
Wollust, Seligkeit und Ekstase
Feurigen
Eros!
Und
ich sang die Ode an Aphrodite,
Dass
sie ihre Priesterin mir gesandt hat,
Nackte
Hierodule der Göttin Venus,
Selbst
eine Göttin,
Sexueller
Einigung nackte Göttin
In
dem Sakramente der freien Liebe!
Aphrodite,
Anbetung dir, o Liebe,
Göttliche
Liebe!
DIE
STADTBEKANNTE DIRNE
Diese
wüste Wollust ist eine Schande,
Schäme
dich, o Seele, der geilen Unzucht!
Warst
du nicht Madonnas Vertrauter, der du
Dienst
jetzt der Venus?
War
die keusche Artemis deine Schwester,
Jetzo
dienst du Venus Porné, der Hure?
Sahst
du nicht Urania? Der du bist Pan-
Demos
versklavt nun?
Hast
du mit Diotima nicht geredet,
Der
du nun der Phryne betatschst den Busen?
Sahst
du nicht die heilige Jungfrau, der im
Bett
nun als Faun liegt?
Ist
denn wie Dionysos Jesus Christus,
Ist
wie Venus Unsere Liebe Frau denn?
Nun
ist deine Seele di-psychos! Das ist
Schizophrenia!
In
der ganzen Stadt ist bekannt die Dirne,
Die
geliebt unzählige Männer sündig,
Deiner
Sünde Sünderin voller Unzucht
Treibts
wie die Huren!
Nun
bist du versunken im Hurenbette,
Seele,
doch die Geistseele sehnt zur Freiheit
Körperloser
Jungfrau im Himmelreiche
Sich
wie ein Engel!
ISHTAR
Göttin
du von Babel und Berolina,
Du
des Königs Gilgamesch Liebesgöttin,
Blaues
Tor, o Göttin, mit Flügellöwen,
Orient-Glaube!
Du
kommst aus dem Altertum, der Antike,
In
der Preußen Hauptstadt zum Christus-Dome,
Zum
Museum deutscher Geschichte und zum
Lustgarten,
Göttin!
O
dein Höchstes Gut ist die Lust der Liebe,
Du
bist pure Lebenslust, pralles Leben,
Bist
die pralle Vitalität der Lenden,
Phallus
und Vulva,
Nicht
nur Glied und Scheide, auch Mund und Phallus,
Glied
und Zunge oder auch Scham und Finger!
Wonne,
du ekstatische Wollustgöttin,
Sonne
der Sinne!
Wie
in Berolina die Schlösser schwitzen!
Wie
das Schloss Charlottenburg heiß sich auftut!
Wie
im See von Spandau die Venus badet
Nackt
mit Adonis!
Komm
mit deinem Wagen, o Göttermutter,
Von
den Flügellöwen gezognen Wagen,
Fülle
Berolina mit deiner Liebe,
Lust
und Ekstase!
ISIS
Ja,
ich hab die Isis gesehen, vor mir
Stand
sie, sie stand über mir, hohe Herrin,
Herrscherin
durch Macht der Erotik, Traumfrau,
Reizender
Schönheit!
Ja,
ich sah die Isis in Jeans, im Hemdchen,
Herrscherin
in Netzstrümpfen, nur bekleidet
Mit
der Leugnung jeden Gewandes, Hauchkleid,
Nackenden
Lichtleibs!
Schwarze
Locken, Schmachtlöckchen, lange Mähne,
Augen
blau wie blitzende Abendsterne!
Trunken
nahm die Flasche sie an die Lippen,
Saugend
am Halse!
Göttin
der archaischen Isis-Hymnen,
Schwester
ihrer Mit-Göttin Nephtys, Freundin,
Busenfreundin
sinnlicher Göttin, Freundin
Sie
des Erstandnen!
Sie
des Totenreiches geliebte Freundin,
Herrin
sie der Toten und schwarze Katze,
Schwarzes
Pantherweibchen gefährlich, voll der
Sinnlichkeit
Hitze!
Komm,
o hohe Herrscherin meiner Seele,
Geisterhafte
Weltseele voll Erotik,
Ach,
ich war besessen von deinem Dämon,
Sinnliche
Isis!
Isis,
deine Inkarnation im nackten
Körper
der Kleopatra sah ich Siegfried,
Schaute
an der tödlichen Quelle in dem
Odenwald
Isis!
Und
ich sah Gesichte im Feuerhimmel
Über
der Kleopatra Lotosblüte,
Da
am Himmel schwebte ein Herz aus Feuer,
Herz
der Madonna,
Neben
diesem feurigen Herzen schwebte
Ein
Poet, seraphischer Engel, feurig
Strich
er seine goldene Harfe für die
Isis-Madonna!
DIE
GÖTTERMUTTER
Vor
mir saß die Mutter der Götter, nackend,
Großes
Weib, sumerische Göttermutter
Oder
auch die phrygische Göttermutter,
Kybele,
Große!
Schüttle
deine Brüste, o Große Mutter,
Herrlich
tauchst du nackt aus dem blauen Wasser,
Breit
dein Becken, fruchtbarer Halbmond, Mutter,
Göttliche
Vulva!
Überall
die Weinberge praller Reben,
Rebenranken,
schwanger von prallen Trauben,
Spenderin
der Fruchtbarkeit und der Wonnen
Sinnlicher
Liebe!
Prozessionen
bacchischer Priesterinnen
Tragen
den symbolischen Gott, den Phallus,
Lecken
an dem Pinienzapfen lüstern,
Tanzen
den Phallus,
Tragen
Thyrsosstäbe und Pantherfelle,
Rasende
Mänaden der Schöpfungswonne,
Wilde
Weiber, Orgien-Priesterinnen,
Kybele,
Bacchus!
Die
entmannten Priester in Frauenröcken!
Galloi
feiern Kybele, Gottes Mutter,
Mit
der Sichel Atthis entmannt sich, Galloi,
Galliens
Priester!
In
dem Land der Fruchtbarkeit, in Südfrankreich,
In
den Weinterrassen der Südprovinzen,
Trunken
vom Kanister voll roten Weines,
Pries
ich die Göttin,
Nicht
in frommer Anbetung nur alleine,
Vielmehr
in Vereinigung mit der Göttin,
Zog
ich aus den rosigen Slip der Göttin,
Kybele
liebend,
Liebend
in dem Neste der Karawane,
Myrrhebüschel
zwischen der Göttin Brüsten,
Liebend
wir vereinigt wie Gott und Göttin,
Phallus
und Vulva!
SAPPHOS
GEIST
Pyrenäen,
Pic du Midi! Ich schaute
In
der Hirtenhütte im Licht der Kerze
Der
Madonna eine Vision im Innern:
Geistseele
Sapphos
Nannte
ich die Frauenvision, die Dame.
Oben
auf der Treppe stand sie voll Hoheit,
Birkenschlank,
im weißlichen Seidenkleide,
Golden
der Gürtel
Um
die kleinen Brüste, die mädchenkeuschen,
Ganz
aus Licht und Reinheit bestand die Jungfrau,
Heilig
die Athenerin, makellose
Muse
von Lesbos,
Eine
siebensaitige Lyra hielt sie
In
den Armen, goldene Harfe, Plektrum,
Schweigend,
inspirierend, voll Gnade lächelnd,
Schweigender
Mystik,
Eine
reine Anima, eine Jungfrau,
Eine
holde himmlische Dame, heilig,
Keusch
und selig, ganz aus Verklärung, ganz im
Lichtglanz
der Lichtleib!
Oder
war es Sappho nicht, wars Madonna?
Wars
Madonna Anima, meiner Seele
Seele,
meine Seelengefährtin, innre
Freundin
voll Weisheit?
IAHU
Auf
dem Mittagsgipfel der Pyrenäen
Stand
ich auf der Spitze des Felsens, unterm
Lichten
Himmel, über der Mutter Erde,
Ich
war im Himmel,
Weiße
Wolken schwebten mir um das Haupt, ich
War
erhaben über die Menschenmenge,
War
entrückt der Erdengeliebten, einsam
Sprach
ich mit Gott nur,
Da
mir in den Sinn kam, es sei die Gottheit
Mutter,
die erhabene Taube, Liebe,
Und
ihr Name Iahu, große Gottheit,
Weiblich
im Himmel,
Große
Mutter, Taube der Schönen Liebe,
Schöpferin
und heilige Geistkraft, Eine,
Liebevoll,
lebendige Gottheit, Schönheit,
Heilige
Geistkraft,
Große
Mutter Iahu, Allmacht, Weisheit,
Güte,
eine gütige Mutter, lächelnd,
Welche
wohnt im Himmel der Himmel, ich die
Einwohnung
Gottes,
Ich
im Schoß der Mutter, ich lebe, webe,
Und
ich bin im Schoße des Seins, das ewig,
Ich
bin in der Gottheit, die Geist und Wahrheit,
Ewige
Liebe,
Gottheit,
welche eins ist und alles, Eine,
Die
Alleinheit, Seele des Himmels, meine
Seele
war entrückt in die himmlisch-stille
Seele
der Gottheit!
HOHEPRIESTERIN
In
der Nacht im Rhone-Tal, Feuer brannten
In
der Ferne, schwarzblau die Felsenwände,
Leise
die Ardeche mit dem klaren Wasser
Floss
vor dem Felsen,
Da
ich voll noch von der verzückten Hymne
An
die Insel Patmos, der Seher schaute
Trunken
vom Geheimnis des Weinstocks Christus,
Offen
die Himmel,
Da
ich schaute über die Hügel kommen
Eine
Wolke, lichtgrüne Wolke, schwebend,
Voll
der Energieen des Geistes, leuchtend,
Fließende
Gottheit,
Ja,
das Licht der fließenden Gottheit nahte
In
der Nacht. Ich sah eine stille Hütte,
Eine
stille Einsiedler-Zelle, in der
Einsiedler-Zelle
Schweigend
stand am heiligen Tische eine
Junge
Hohepriesterin meiner Seele,
Schlank
und hochgewachsen, im weißen Lichtkleid,
Golden
der Gürtel
Um
die Brüste und um das Haupt ein goldnes
Stirnband
oder Diadem, und die Muse
Hielt
in Händen Gottes Orakel, Bilder,
Weissagend
Zukunft,
Bilder,
archetypische Ideale,
Himmlische
Ideen, des Urbilds Bilder,
Und
ich hörte leise die Stimme flüstern,
Feminin
zärtlich,
Voller
Seelenruhe und Geistesweisheit
Gab
sie Antwort mir auf die stumme Frage,
Ob
die Götter leben, der Mythen Götter,
Göttinnen
leben?
Sprach
die Hohepriesterin meiner Seele,
Lächelnd,
voller Weisheit, die innre Stimme,
Dieses
Flüstern meines Gewissens: Es ist
Göttliches
in dir!
MAYA
In
den Armen meiner Geliebten träumt ich,
Zwischen
ihren mächtigen Brüsten träumt ich,
Träumte
ich den indischen Mythos von der
Göttlichen
Maya!
Maya,
du allweibliche Große Mutter,
Du
der Einen Gottheit in drei Personen
Bunter
Schleier, Weltseele, femininer
Schleier
der Gottheit,
Maya,
Große Mutter des Universums,
Dein
sind Himmel, Erde und Hölle, Mutter,
Du
bist die Natur, bist der Frauen Sprache,
Sprache
des Alltags,
Mutter
Erde bist du und bist die Liebe,
Bist
des Dichters sinnliche Frauenliebe,
In
dir, Maya, alles ist weiblich, Maya,
Alles
ist weiblich,
Du
bist Fürstin, Prostituierte, Mutter,
Weise
Frau, Geliebte des Liebesdichters,
Du
bist Weisheit, weibliches Tier und Blume,
Göttliche
Vulva!
Ich
bin eingewoben in deinen Schleier,
Lebe
in der all-femininen Göttin,
Lebe
in dem Schoß der Natur, im Weltall,
Milchstraßen-Mutter!
Schlürfen
darf ich Milch an den Mutterbrüsten,
Maya,
im Mysterium deiner Liebe
Bin
ich nur ein Traum der verträumten Gottheit,
Traum
ist die Schöpfung,
Traum
die Schöpfung, alles ein Spiel der Götter,
Götterpaare
schaffen die Maya-Schöpfung
In
der Götter Liebesspiel, sexuellem
Akte
der Götter!
Ich
und meine nackte Geliebte haben
Anteil
an den göttlichen Liebesspielen,
Wir
erschaffen Schöpfung im Liebesakte!
Alles
ist Liebe!
DIE
TOTE DICHTERIN
Wie
erlangt man Kenntnis der Geisterwelten?
Öffne
deine inneren Sinne, Geister
Werden
kommen hellsichtig-offnem Seher,
Schaue
die Geister!
Meine
liebe Geistseele, reine Muse
Körperloser
Liebe, alleine Seele,
Femininer
Genius meiner Träume,
Muse,
Marina,
Mutter
der Poeten und junger Phönix,
Die
im Feuer Verse geschrieben, lodernd,
Auferstanden
schon aus dem Reich der Toten,
Heimsuchung,
Geistfrau!
Du
erschienst am Teich in dem Erlenwalde,
Zwischen
dunklen Erlen des Orpheus, Hades
Ist
dein Haus, Eurydice oder Kore,
Tödliche
Jungfrau!
In
dem Lichtkleid bläulicher Äther-Aura
Mit
dem Feuer purpurner Liebesgluten,
In
der violetten Gestalt des Lichtes,
Leuchtenden
Geistes,
Nackte
Seele du in dem Geistleib feurig,
Komm
und weihe ein den Propheten, Muse,
Lass
mich nüchtern hellsichtig sein und geistig
Weissagen
Wahrheit!
Gib
den sechsten Sinn mir, Prophetengabe,
Femininer
Genius, komm zum Dichter,
Weihe
mich der russischen Venus keusch, der
Mutter
des Gottes!
MADONNA
DIANA
Von
dem Himmel Göttin Diana nahte,
Kam
die Himmelstreppe herab zum Dichter,
Trug
das Blumenkleidchen der Göttin Flora,
Mund
wie Rubine,
Kam
im Flug mit bräunlichen langen Locken,
Fragte,
was der Dichter für Hilfe bräuchte.
Sprach
der Dichter: Wie ist dein Name, Göttin?
Sie
sagte: Buße,
Ich
bin Metanoia, Madonna Mirjam!
Hilf
mir, sprach der Dichter, vor diesen Ratten,
Die
da wüten böse im Raum des Todes,
Ratten
des Teufels!
Da
nahm ihn Madonna Diana zärtlich
Bei
den Händen, führte ihn eilig aufwärts
Zur
kristallnen Kubus-Stadt voller Spiegel,
Bäumen
des Lebens.
Unterm
Lebensbaume die beiden standen,
Metanoia
und der Poet in Liebe,
Sprachen
durch die Blätter von schöner, frommer,
Heiliger
Liebe!
ZWEITER TEIL
TOTE
GROSSMUTTER
Tot
die Großmutter! Weh!
Stieg
der Großmutter Geist aufwärts ins Himmelreich,
Trat
zum göttlichen Thron,
Sprach
zum heiligen Gott: Segne den Enkelsohn!
Gott
der Großmutter Flehn
Voller
Gnade und Huld hörte in seinem Geist,
Sandte
Christus, den Sohn,
Unsre
liebliche Frau Santa Maria auch!
Und
des Enkels Vision
Sah
den heiligen Gott Christus im Himmelslicht,
Sah
die Jungfrau bei ihm,
Weihte
ganz sich der Frau, Unserer Lieben Frau!
Sprach
die himmlische Frau:
Sei
mein frommer Poet, singe mir Minnesang!
Du
studiere das Buch,
Voll
der Weisheit von Gott, weihe der Weisheit dich!
Gottes
Weisheit im Geist
Sei
dir Seelenbraut, Mann, nenne Sophia sie,
Heinrich
Seuse vernimm,
Jakob
Böhme, und komm, liebe die Biblia!
In
die Einsamkeit geh,
Leb
im Zölibat keusch, lass von der heidnischen
Konkubine
der Lust,
Fliehe
Venus und komm du zur Madonna keusch!
HURE
BABYLON
Albrecht
Dürers Vision
Zeigte
Babylon mir, zeigte die Hure mir,
Tochter
Babel, das Tier,
Weib
und Hure, die der Märtyrer Blut vergoss!
So
des Antichrist Knecht,
Satans
Sklave, ein Bild malte der Göttin Lust,
Auf
dem Löwen sie ritt,
Nackt,
mit wallender Brust, mächtiger Brüste Paar,
In
den Händen sie hielt
Einen
goldenen Kelch, voll mit der Unzucht Wein,
Mit
der Trunkenheit Rausch,
Mit
dem heiligen Blut heiliger Christenheit!
Ja,
die Hure, sie wars,
Die
im Bette bei mir lag in der Sünden Zeit,
Da
der Heidenmann trieb
Unzucht,
Hurerei, Lästerung Gottes! Weh!
Metanoia,
so komm,
Jage
die Hure fort, jage die Löwin fort,
Fluch
der Venus! Zu Gott
Ich
bekehre mich, komm, Tochter der Buße, Maid!
Göttin
Buße, zu Gott,
Metanoia,
der Mann wendet die Anima,
Apokalyptische
Dame,
nahe dem Mann, welcher der Buß' vermählt!
MIRIAM
Tochter
Biblia, komm,
Weih
in Weisheit mich ein! Gib mir ein Wort von Gott!
Gott
vom Sinai, komm,
Stimme
Horebs, o komm, göttlicher Ich-bin-da!
Moses
ist nicht allein,
Mit
ihm Miriam ist da! Miriam, Heilige,
Komm,
Prophetin des Herrn,
Mirjam,
komm du zu mir, Seele der Biblia!
Das
ägyptische Heer
Sank
in das Rote Meer! Israel zog hindurch,
Kam
zum Sinai-Berg,
Jahwe
im Donner sprach, Miriam hörte Gott!
Nicht
nur Moses allein
Ist
ein Prophet des Herrn, Miriam weissagt auch,
Jungfrau,
sauber und rein,
Keusche
Tochter des Herrn, schlage das Tamburin,
Spiel
die Flöte für Gott,
Miriam,
Tänzerin, tanz ins Gelobte Land,
Schlag
die Trommel, o Frau,
Führe
du Israel in das Gelobte Land!
O,
ich liebe dich sehr,
Miriam,
reine Maid, Vorbild Madonnas, Maid,
Ich
verlobe mich dir,
Miriam,
Trommlerin Gottes, die Flöte spiel!
MARIONNA
Maid
im schneeweißen Kleid,
O
Madonna im Wald, Lichtglanz in dunkler Nacht,
Marionna,
o Braut,
Metanoia,
o Braut, siehe, ich liebe dich!
In
die Augen zu schaun,
In
die Seele zu schaun, Jungfrau, begehre ich,
In
dem Arm dir zu ruhn,
Trauerschwanin
und Braut, ist es was ich begehr!
Marionnas
Gesicht
Sah
Äone entfliehn, Ewigkeit, Ewigkeit,
Unsre
Seelen vertraut
Von
der Ewigkeit her, unsere Seelen eins,
Myriaden
entflohn,
Unsre
Seelen vertraut, Seelengefährtin mein,
Meine
Seele bist du,
Atem,
Leben und Sein, Alles und Eins bist du!
Schau
Messias' Passion
Hier
am Denkmal, und schau Jesu geliebte Braut,
Magdalena,
die Braut,
Neue
Sulamith sie, Minnerin ihres Herrn!
Wiedersehen
verheißt
Die
erschienene Frau, dann kommt der Liebe Kuss,
Küssen
werden wir uns,
Ach,
ich warte noch, Frau, auf den verheißnen Kuss!
UNGEBORENE
TOCHTER IM HIMMEL
Idealisches
Kind,
Das
im Himmelreich lebt, geistige Licht-Idee,
Maienkönigin
du,
O
Prinzessin des Herrn, komme zum Vater dein,
Die
Geliebte empfang
Von
dem zeugenden Mann, Tochter, dein Lebenslicht,
Komm
vom Himmel zu uns,
Sieh,
ich opfere dir dieses mein Opfermahl!
In
der Weihnacht dein Geist
Schwebt
um mich auf dem Markt, Geistwesen, Seele rein,
Ungeborenes
Kind,
Tochter,
Jungfrau von Gott, meine Geliebte schon,
Noch
nur reine Idee
Du
im Heiligen Geist, noch nicht geschaffen, Hauch,
Schon
Geliebte von mir,
Komm
zur Erde, o Kind, weibliches Christkind du!
In
der Kirche am Schluss
Von
dem Gottesdienst ich wart auf den Segen, da
Christus
segnet mein Kind
Durch
den Mann am Altar, sprech er das Segenswort!
Ja,
gesegnet sind wir,
Ich,
die Liebste, das Kind, Gott segnet unsern Bund!
O,
wo bist du, mein Kind?
Schau,
ich sehne mich sehr, Tochter, nach deinem Blick!
IMMACULATA
Rein
und unbefleckt, Frau,
Sankt
Maria, bist du Göttin der Göttinnen,
Eine
Allgöttin du,
Gottes
Spiegel und Bild, liebenden Gottes Braut.
Und
du redest vom Herz
Reiner
mystischer Braut, welches durchbohrt, verletzt,
Von
dem feurigen Pfeil
Amors,
selig verzückt einzig nur liebt den Gott!
In
Amerika du
Bist
die Kaiserin, Frau, Jungfrau im Sonnenlicht,
Die
du stehst auf dem Mond,
Sternenmantel
und Kleid hauchfeinen Gazeflors!
Und
du schenkst mir das Wort:
Gott
ist Mutter, der Herr, Mutterschaft Gottes, groß,
Magna
Mater ist Gott!
Nun
ich weihe mich dir, Immaculata, Herz!
EUCHARIS-TÄNZERIN
Meine
Erstkommunion,
Meine
Eucharistie, mystisches Liebesmahl,
Da
die Hostie sprach:
Ich
bin Spiegel im Geist, Anima, schau mich an!
Viva,
Anima, Frau!
In
dem Spiegel von Gott, Gottes Orakel-Schau,
Sah
die Anima ich,
Sah
die Eucharistie, Tänzerin, Sängerin!
Labyrinthisch
der Tanz,
Weiß
der Tänzerin Kleid, braun der Geliebten Haut,
Warme
Augen und groß,
Voller
Tränen, o feucht, Augen als Tränenquell!
Schöne
Schmachtlöckchen schwarz,
Marmor-Rücken,
ein Bild, Venusidol in braun,
Billiardkugeln
die Brust,
Volle
bebende Brust, milchpralle Mutterbrust!
Ach
wie schmachtend sie singt:
Ohne
meinen Gemahl kann ich nicht leben mehr,
Komm
nun, früher, mein Tod,
Weil
die Seele entfloh, weil mich mein Sein verschmäht!
MAGDALENA
Das
war eine Vision,
Magdalena
kam schön zu mir vom Himmelreich,
Nicht
die Büßerin, fromm,
Nein,
die Liebende, schön, wie in der Renaissance!
An
dem See Galilee
Traf
sie Simon und Gott, Petrus, der liebte sie,
Aber
Gott noch viel mehr,
Die
Geliebte des Herrn, mystische Ehefrau.
Sie
wie Venus so schön,
Die
Apostelin kam einmal nach Zypern auch,
Sie
verkündete Gott,
Gottes
Eucharistie, Gottes heiliges Kreuz.
Und
in Frankreichs Provence
Die
Geliebte des Herrn kam mit den drei Marien,
Kam
mit Salome und
Mit
Susanna, die drei Grazien aus dem Meer!
Auf
dem Berg der Provence
In
der Einsamkeit sie lebte in mystischer
Liebesvereinigung
mit
Ihrem
Bräutigam Gott, o wie im Ehebett,
Wie
im Ehebett Gott
Und
die Lieblingin eins, hoch in dem Wolkenbett,
Gottes
Flamme der Lust
Sie
verzückte im Akt mystischer Einigung,
Dass
gen Himmel sie fuhr
Jauchzend!
Sie in dem Licht lebt nun im Paradies,
Venushimmel,
in dir
Lebt
die Heilige nun, Schutzfrau der Liebenden!
Und
so kam sie zu mir,
Riss
mich durchs Feuer hin, nahm an die Brüste mich,
An
die Brüste wie Schnee,
An
die Brüste wie Glut, dass ich gen Himmel fuhr!
RÜCKKEHR
DER VENUS
An
dem Rande des Grabs
Kam
noch einmal die Lust, sinnliche Lebenslust!
O,
der Schönheit Vision,
Botticelli
hat die Göttliche schön gemalt!
Die
Ikone der göttlichen
Schönheit,
Anbetung der allgebenedeiten Frau,
Die
Ikone von Gott,
Von
dem weiblichen Gott, Urschönheit auch genannt!
O,
wie Aura, der Geist,
Haucht
die Psyche, die nackt taucht aus dem Weltenmeer,
Zu
der Erde, die schon
Hält
den Mantel von Stoff, leibliches Kleid bereit.
Diese
göttliche Frau,
Psyche,
Göttliche, Sie, neoplatonisches
Ideal
und Idee,
Ist
die Schönheit in Gott, anbetungswürdige!
Aber
Venus kam auch
Als
französische Frau, nackenden Oberleibs,
Wallt
die Mähne des Haars,
Und
sie schüttelt die Brust, göttlichen Busens Pracht!
Und
sie öffnet den Mund,
Tut
das Lippenpaar auf, saugt an der Traube prall,
Saugt
den Lebenssaft ein,
Wollust,
göttliche Lust, Lust als das Höchste Gut!
An
dem Rande des Grabs
Die
französische Frau nackt mir erschienen ist,
Höchstes
Gut ist die Lust,
Ist
die Lebenslust, Gott, schenk mir die Lebenslust!
FRAU
WEISHEIT
In
dem Kloster allein,
In
der Zelle allein, göttliche Einsamkeit,
Hört
ich die Biblia
Singen
Weisheitsgesang, göttlich die Weisheit kam,
O,
die göttliche Sie,
Weisheit,
die Minnerin, Lieblingin für den Mönch,
Meine
mystische Braut,
Göttin,
Weltseele, Frau, weiblicher Göttlichkeit!
Mal
die Schönste der Fraun,
Gib
ein glorreiches Bild göttlicher Weiblichkeit,
Idealische
Frau,
Reiner
Schönheit Idee, das ist Sophia, Gott!
Ich
bin Christus am Kreuz,
Gottverlassen,
verflucht, fahr ich ins Totenreich,
In
der Hölle, ah weh,
Leid
ich Christi Passion, stinkendem Satan nah,
Satans
Ratten sind da,
Die
satanische Pest! Aber Sophia ist
Eingeflossen
in mich,
Als
am Kreuze ich hing, als mich mein Gott verließ!
THEOS
UND SOPHIA
Eine
Doppel-Vision
Gottes!
Siehe, ich sah Theos im Dialog
Mit
Sophia, im Geist
Hört
ich predigen sie göttlicher Liebe Ruhm!
Theos
sptach von der Lust
Gottes,
Liebe zur Welt und zu dem Menschengeist,
Gott,
verliebt in die Welt,
Gott
hat Lust an der Welt und an des Menschen Herz!
Überfließend
ist
Die
Agape des Herrn, Quelle der Liebe, die
Liebt
den menschlichen Geist
Und
den menschlichen Leib, Göttin Agape ist
Selbstlos
schenkende Lust,
Die
glückselige Lust Gottes an dieser Welt,
Die
verströmende Lust
Und
die Wonne des Herrn, Göttin Agape ist
Gottes
heiligstes Herz,
Gottes
heiligster Zug, Göttin Agape wohnt
In
der heiligen Brust
Gottes,
in Gottes Schoß voller Barmherzigkeit!
Und
Sophia sprach schön
Von
der Liebe zu Gott oder der Pietas,
Von
der Frömmigkeit Heil,
Wenn
der Mensch ist verliebt trunken in Gottes Herz!
Ja,
der Mensch ist verliebt
In
die Gottheit, die ihn liebt voll Barmherzigkeit,
Liebes-Antwort
ist dies
Auf
das liebende Wort Gottes, der Liebe ist!
So
vereint sich der Mensch
In
der Liebe mit Gott, Wort ists und Antwort ists,
Der
Vereinigung Bett
Ist
das dornige Kreuz, das ist das Ehebett!
Und sie sprachen dann schön
Von
dem menschlichen Weg menschlicher Liebe, da
Liebt
der Mann eine Frau,
Liebt
die Frau einen Mann, oder sie liebt ihn nicht,
Der
Vereinigung Lust,
Nichtvereinigung
Qual! Tödlich die Liebe ist,
Wenn
der Mann liebt die Frau,
Gibt
sich völlig ihr hin, aber sie liebt ihn nicht!
Schön
der liebende Akt
Der
Verschmelzung von Mann ist und von lieber Frau,
Aber
Minne ist Qual,
Angebeteter
Frau Herz ist von hartem Stein,
Wenn
der Mann sich verschenkt,
Doch
zurück nicht bekommt dies sein geschenktes Herz,
Weh,
dann ist seine Seele
Plötzlich
seelenlos, tot, und ist zum Tod verdammt!
ENGELIN
Meine
Engelin kam
Plötzlich
sichtbar von Gott, wusch mir die Füße wie
Christus
Petrus getan,
Schwester
Engelin schön, salbte mir auch das Haupt.
Und
ich sah sie am Bett
Stehn
im schneeweißen Kleid, golden gegürtet, Glut
Um
die Lenden, das Paar
Weißer
Flügel ein Schwert hielt in den Händen licht.
Unterm
Wasserfall stand
Meine
Psyche, ich sah nackend sie baden, und
Meine
Engelin sang:
In
dem Himmel dereinst sehn wir uns wieder, Schatz!
An
dem Schwanensee ging
Ich
und küsste den Pfahl, der an dem Teiche stand,
Meine
Engelin so
Grüßend,
segnend im Kuss, Schwester im Himmelreich.
Meine
Schwester bei Gott
War
die Engelin schön, namentlich rief ich sie
Mahanajim,
das heißt
Doppellager
der Schar Engel im Jabboktal.
Und
auf Raffaels Bild
Sah
ich ihr Ebenbild, Petrus im Kerker lag,
Mann
im Kerker war ich,
Und
die Himmlische kam schön und befreite ihn.
An
dem Himmel Gewölk
Ließ
mich Michael sehn, der mit dem lichten Schwert
Satans
Ratte vertrieb,
Schlage
drein, Gottes Schwert, ende die Höllenqual!
GUAN
YIN
Die
Madonna ist Gott,
Chinas
Königin, die Guan Yin ich genannt,
Gnadengöttin
und Frau,
Mutter,
hörend des Wehs Schreie in dieser Welt!
Ihr
sei China geweiht,
Seelen-Heimat,
ich war weiland in China wohl,
Neugeboren
ich bin
In
Germanien nun, Chinas Poet, der ich
Trunken
schaue zum Mond
In
der Einsiedelei, jadener Jungfrau Mond!
Mutter-Königin
du
Auf
des Westens Gebirg, Göttin des Meeres du,
O
Prinzessin im Geist,
Keusche
Nonne und Geist voll der Barmherzigkeit,
Frau
voll Mitgefühl, Herz,
Gnadengöttin
von Gott, Frau der Barmherzigkeit,
Dir
sei China geweiht,
Mein
chinesischer Geist, der ich geboren bin
Ein
Chinese der Tang,
Mönch,
in Stille verliebt mönchischer Einsamkeit,
Gott
als Mutter verehrt,
Huld,
Barmherzigkeit, Gunst, Mitgefühl, Mitleid, Herz!
Herz
der Mutter in Gott,
Hab
Erbarmen mit mir, Mutter voll Mitgefühl,
Ich
bin elend und schwach,
Tief
in Not, nah dem Tod, voller Verzweiflung, Qual,
Schwermut,
Melancholie,
In
psychotischer Pein, Schizophrenie und Tod!
BI
Das
Orakel I Ging
Zeigte
Anmut mir, Bi, göttliche Anmut, Bi,
Gottes
Grazie, jung,
Junges
Mädchen so schön, Nachbarin Gottes, Heil!
Wenn
ich trunken vom Wein
Und
der Einsamkeit Weh, trunken von Tränenflut,
In
der Zelle allein,
Schrie
zu Gott in der Not, hörte ich kommen Bi,
Anmutsgöttin,
o Bi,
Nacht
meiner Seele, ich sah Venus mit rotem Haar,
Lang
und rotblond gelockt,
Jadevase
der Leib, darin die Lilie weiß,
Weiß
der Körper und schlank,
Zart
wie Jade die Haut, rötlich die Lockenflut,
Voller
Grazie ging
Sie
zum nächtlichen Tanz, duftend, berauschend, jung,
Schön,
wie Leben so schön,
Wie
der Frühling so schön, jugendlich graziös,
Wie
sie lag in dem Bett,
Und
ich schaute den Arm neben der Decke nackt!
Wellensittiche
und
Nymphensittiche
hat meine geliebte Bi,
Selber
Nymphe von Gott,
Gottes
Nymphe und Braut, Jungfrau und Tochter, die
Mich
zum Tode geführt,
Ich
zum Abschied ihr gab scheidend noch ein Geschenk,
Einen
Fächer, er lag
Auf
der Schwelle der Tür zu ihrem Schlafgemach.
CHINESISCHES
MÄDCHEN
Jungfrau
Weißgänschen, Traum
Roter
Kammer, o Frau, Traumfrau aus Chinas Traum,
Glieder
jadezart, weiß,
In
dem schwärzlichen Haar, schön in dem Knoten steckt,
Heiratsmündigkeit,
Maid,
Deine
Nadel von Gold, Elfenbein und Nephrit.
Komm,
Geliebte, o Braut,
Du
der Liebeskunst Frau, Meisterin höchster Lust,
In
dem hauchdünnen Kleid,
Oder
lieber noch nackt, Meisterin höchster Lust,
Der
Vereinigung Kunst,
Geisterfüchsin
und Braut, Dämon der Sinnlichkeit,
Reine
Jungfrau zugleich,
Stets
verschlossen das Tor, jungfräulich eng die Scham,
Immerwährende
Maid,
Immerwährende
Braut, komm in das Hochzeitsbett!
HIMMELFAHRT
O
Kalvarienberg,
Schädelstätte,
Gesicht, Ohnmacht des Geistes, Tod,
Seele,
Wiedergeburt
Und
Entrückung im Geist oder im Leib, Gott weiß,
Da
die Seele entrückt
Kam
ins Jenseits, o Nacht, schweigende Nacht im All,
In
dem geistigen Raum,
Nicht
Materie mehr, Schatten nur oder Hauch,
Da
die Toten, die Schar
Schatten,
waren vereint, Pilger zum letzten Ziel,
Da
ich irrte umher
Unter
Toten, die stumm, antlitzlos, Schatten gleich,
Zu
der Geistseele sprach
Meine
Engelin leis, flüsternden Liebeshauchs,
Zärtlich,
schwesterlich sanft:
Halt
am Namen dich fest du des Messias, der
Ist
das ewige Ziel,
Ich
begleite dich treu, Schutzengel bin ich dir,
Mahanajim
genannt,
Schutzfrau,
dir von dem Gott beigesellt, Engelin.
Und
so kam ich zum Tor,
Zu
der Pforte zum Licht, himmlischer Pforte, die
Sich
geöffnet, ein Spalt,
Und
ich schaute ins Licht, blendende Herrlichkeit,
Und
ich sah das Gesicht
Jesu
Christi am Kreuz, heiliges Angesicht,
Mann
der Schmerzen und Gott,
Voll
Barmherzigkeit Gott liebevoll sah mich an!
DIE
MÖRDERIN
Meine
Mörderin, Tod,
Ich
hab mein Herz verschenkt, habe mein Blut verströmt,
Meine
Seele verschenkt,
Meinen
Schatten verkauft, ach, an ein Herz von Stein!
Meine
Seele ist fort,
Ausgeatmet
der Hauch, saust mir der Atem aus,
Ströme
traurigen Bluts
Tat
ich opfern den Tod, Schwester des Todes, dir!
Einen
Liebesbrief las
Ich
vor dem Tod, ich las, Myrrhe, geliebte Frau,
Myrrhe
bist du im Kelch,
Galle
trink ich im Wein, Essig nur reichst du mir,
Gott,
ich trinke den Tod!
Gott,
den bitteren Kelch
Voller
Liebesweh ich leere bis auf den Grund,
Schwester
Todin, du kommst,
Violett
ist dein Mund, tödlich dein Kuss, Vampir!
Stech
den Dolch mir ins Herz,
Eros,
Dämon, du Gott, Muse, gib mir den Tod,
Fegefeuer,
ich komm,
Abzubüßen
den Mord, Jesus, erbarme dich!
MADONNA
DER TODESSTUNDE
Zappelnd
lag ich im Blut,
Meine
Seele, sie pfiff, sausend und säuselnd, Hauch,
Letzten
Augenblicks Schau,
Die
Madonna erscheint, Jungfrau und Königin!
Überm
Sterbenden schwebt
Die
Madonna im Kleid, rot wie die Rose rot,
Und
im Mantel, so blau
Wie
des Ozeans Blau oder des Himmels Blau.
Schön
der Schleier des Haupts,
Schön
das bräunliche Haar, schöner das Angesicht,
Augen,
meerblau und licht,
Augen,
lächelndes Licht, lächelnder Lippen Gruß!
Da
du zappelst im Blut,
Psyche,
tödlich verletzt, nun kommt der Bräutigam,
Kommt
der Heiland zu dir,
Schenkt
der Psyche das Heil, Heilung und Heiligung!
Psyche,
da dich verschmäht
Deine
Mutter und dein Vater, so zappelst du
Nun
im Blut in dem Gras,
Nackte
Jungfrau, schon wuchs prachtvoll die pralle Brust,
Schon
die Lockenflut wuchs
Und
das Schamhaar so kraus, keusch um den Venusberg,
Nun
der Bräutigam kommt,
Blutes
Bräutigam, der blutig vermischt mit dir,
Deine
Pein ist sein Schmerz,
Deine
Qual seine Qual, nun zu der Hochzeit kommt
Dein
Gemahl und dein Gott,
Nackte
Psyche und Braut, Eros und Psyche eins!
Und
so lebe nun du,
Werde
Lilie weiß, werde zur Lilie keusch,
Blüh
als mystische Braut,
Tu
den Kelch auf, so tief ist deiner Blüte Kelch,
Für
die göttliche Lust!
Denn
die göttliche Lust kommt als dein Bräutigam,
Psyche,
kommt als dein Gott,
Das
ist Gottes Natur, Liebesvereinigung!
RUSSLANDS
MUSE
Charismatikerin,
Russlands
Muse und Braut Heiligen Geistes, schön
War
ihr rotblondes Haar,
Feuerzungen
vom Glut loderten auf dem Haupt.
Wie
Sibiriens Schnee
Rein,
dem Baikal-See gleich war sie an Reinheit, keusch,
Die
den Ehebund pries
Und
das Konkubinat Sünde genannt und Schuld.
Die
Ecclesia sie
In
dem pfingstlichen Geist, welche in Zungen sprach,
Sang
in Zungen Gesang,
Lallte
Lobpreis dem Gott, jauchzte, frohlockte, sang!
Eine
schneeweiße Frau,
Eine
heilige Frau sie mit dem Hermelin,
Leonardo
hat sie
Schön
in Farbe gemalt, Freude der Keuschheit sie!
Ob
Marina sie las
Oder
Anna sie las oder den weisen Block?
Ich
besang diese Frau
Als
Jerusalem, Braut Heiligen Geistes, rein!
O
Jerusalem, Frau
Du
des Lammes und Braut, Nymphe des Bräutigams,
Rein
wie Jaspis, Kristall,
Regenbogen
und Gold, Perlen, Smaragd, o Frau!
Von
dem Himmel herab
Kommt
Jerusalem, Braut, schön für den Mann geschmückt!
Wissend
von Poesie,
Von
französischer Kunst und von dem Zungensang!
DIE
SIEBENTE KÖNIGIN DER APOKALYPSE
Reine
Jungfrau, wie schön
Die
Getaufte im Bad, Wiedergeborene,
Blondes
Mädchen, wie schön,
Taube
Gottes und Frau, Schwester der Christenheit!
Wie
die Katze so sanft,
Katzenköpfige
Frau, Göttin der Katzen sie!
Eine
Stute, so mild,
Vor
dem Wagengefährt Pharaos edles Ross!
Wie
sie Chinas Poet
Sang
als Himmlische Gans, so wird der Schwan genannt,
Jade-Jungfrau
so rein,
Meh-Meh,
Schwesterchen, Braut Christi und Gottes Kind!
Ihr
prophetischer Traum
Zeigte
schön ihr das Aug göttlicher Taube, Gott,
Gott
sprach, Elohim sprach:
Balde
kommst du zu mir, kommst du zur Hochzeit, Braut!
Da
das Wissen, das Wort
Gottes
wurde gesucht, sagte der Prediger:
Eine
Frau ist zu sehn,
Eine
heilige Frau, apokalyptische
Frau
und Nymphe des Lamms,
Diese
Jungfrau ist die siebente Königin
Der
Entschleierung, die
Magnum
Signum genannt wird von der Prophetie!
Und
der Kelch war voll Wein,
Und
der Kelch war voll Blut, mystischer Kelch voll Glut,
Und
die Taube war weiß,
Und
die Taube war sie, Taube der Liebesglut!
Und
wie Henoch entrückt
Ward
die selige Frau, ritt wie Elias einst
Auf
dem feurigen Ross
Zu
der Hochzeit mit Gott, heiliger Hochzeitsnacht!
DIE
SANFTE DEMÜTIGE
Wie
sie sanftmütig war,
Wie
voll Demut und gut, fromm und bescheiden sie,
Wie
begierig sie war,
Evangelien
zu hören vom Prediger!
Wie
das heilige Herz
Jesu,
demütig, sanft, so war die Frau und mild,
War
so zauberhaft fein,
War
so lieblich charmant, himmlischer Güte voll!
Gottes
Güte, ja, Gott
War
ihr Urbild und sie göttlicher Güte Bild,
Wie
der Bräutigam gut,
Sie,
die gütige Braut, voll von der Anmut Charme!
Wie
sie lächelte süß,
Eine
Grazie sie, reizende Nymphe sie,
Eine
Engelin sie
In
dem reizenden Leib göttlicher Cypria!
Engel,
Nymphe und Gott,
In
ihr alles zu sehn, offen die Seele stand,
Marianisch
ihr Geist,
Die
Madonna im Leib nackender Venus, ah!
VIRGO
SPONSA
Die
Madonna erschien
Gottverlassenem
Mann, der in Gethsemane
In
dem Garten geweint:
Meine
Seele betrübt ist bis zum dunklen Tod!
Sie,
die ewige Frau,
Ist
als Jungfrau genaht, Braut und Madonna, die
Mit
Barmherzigkeit nahte,
Mutter,
jugendlich schön, mehr noch als Mutter, Braut!
Sie,
die ewige Frau,
Gertrud
lobte sie klug, heilige Dichterin,
Die
Madonna im All
Schwebte,
brennend ihr Herz war voller Liebesglut!
Die
jungfräuliche Braut
Im
poetischen Werk ist die ersehnte Braut,
Die
platonische Freundin,
Stellvertreterin
ist ewiger Frau die Frau,
Marianisches
Bild,
Die
Ergänzung des Alls, ewige Weiblichkeit,
Die
den Dichter hinan
Zieht
zum ewigen Gott ewiger Liebesglut!
VERLOBTE
IMMACULATA
O
du seliges Lourdes
In
Südfrankreich, du Quell himmlischer Liebeshuld,
Da
Madonna erschien
Einem
einsamen Mann abseits vom Pilgerstrom
Im
Gebirge allein,
Da
sah er ihrem Mund, kussliche Lippen rot,
Und
Madonna voll Liebe
Sagte:
Sei mir verlobt! Ich geb mein Ja-Wort dir,
Liebling,
ich sage Ja,
Sage
du nun auch Ja, sei du mein Bräutigam,
Sei
mein Josef, sei rein
Wie
die Lilie weiß, lebe im Zölibat!
Und
mit kusslichem Mund
Küsste
Unsere Frau mich in dem Seelengrund
Und
ich sagte mein Ja
Als
Verlobter der Frau, Schwiegersohn Gottes ich!
Und
ich sang ihr ein Lied,
Hohelied
voller Lust seliger Liebesglut
In
französischen Lieds
Zungenrede,
ich sang selig voll Liebeslust,
In
Verzückung im Geist,
Voll
Agape von Gott, heiligen Geistes Kuss,
Meine
Wonne und Lust
Die
Madonna und Braut, mystische Sulamith!
MORENITA
MIA
Und
ich sah die Vision:
Vor
Maria, dem Bild, Papa Johannes Paul
Betend,
sie war so schön,
Dass
ich weinte, ich sah völlig mein Ideal,
Morenita!
Die Frau
Göttes,
Kaiserin, Braut, Mädchen Amerikas,
Schwarz
die Haare und lang
Und
charmant war ihr Mund, süßer das Lächeln als
Mona
Lisa, die Frau,
Für
ihr Lächeln berühmt, schöner Marias Mund,
Und
die Augen so groß,
Mandelförmig
und braun, Photographie im Blick,
Augenlider
so schwer
Und
so zärtlich der Blick, Brauen der Augen fein,
Und
dann sang sie ihr Lied
Indianischen
Stils: Höre, mein Sohn, mein Schatz,
Lass
von Kummer und Gram,
Siehe,
ich bin doch da, ich bin doch deine Lust,
Deine
Wonne und Lust,
Und
du ruhst mir im Arm, brauchst du denn mehr als das?
Und
ich sang ihr mein Lied:
Tochter,
Mädchen und Kind, meine Geliebte du,
Ich
dein Adlerschwanz, ach,
Du
bist Alles für mich, heiligstes Ideal!
BRAUTMYSTIK
Ich
wie Christus, o Frau,
Du
die Kirche, o Braut, Freundin des Bräutigams,
Ich
das ewige Wort,
Du
die Meditation, Schweigen, Gehorsamkeit!
Ich
der Bräutigam, Braut,
Du
die mystische Braut, Freundin des Geistes du,
Ich
aus Liebe am Kreuz,
Du
die Eva, die Frau, Mutter der Lebenden!
Du
die heilige Frau,
Als
dein mystisches Herz Christentum anonym,
Ich
der Bräutigam Wort,
Du
die Frömmigkeit, du Sanfte, Holdselige.
Ich
der Heilige Geist
Voll
der liebenden Glut, komme wie Zungensang,
Du
Madonna, so hold,
Geistes
Inkarnation, weibliches Sakrament!
Du
Madonna im Bild,
Ich
der Christus im Bild, mystischer Hochzeit Paar,
Braut
und Bräutigam wir,
Nicht
im sinnlichen Fleisch, aber in Platons Geist!
GEISTZEUGUNG
IN SCHÖNHEIT
Auf
platonische Art
Liebte
ich die Idee göttlicher Schönheit, die
War
vollkommen und ganz
Gottes
Abbild und Glanz, fast eine Göttin sie!
Auf
platonische Art
Zeugte
göttlicher Geist keusch in der Schönheit Schoß,
Die
empfänglich war, Frau,
Die
Empfängnis des Geists, ganz wie Madonnas Schoß.
O
du lauschendes Ohr,
O
du Muschelohr, du hörtest das Gotteswort,
Evangelium
du
Hörtest
offenen Ohrs, schweigend Empfängliche.
Dies
Erotik im Geist,
Meine
Stimme, dein Ohr, Phallus und Vulva fast,
Ich
der heilige Geist,
Du
empfänglicher Schoß weiblicher Schönheit, du
Femininer
Empfang
Maskulinen
Gebots, mystische Hochzeit dies,
Die
Vermählung in Gott,
Zeugend
mystisch den Sohn, das war die Frucht der Kunst.
Ich
das männliche Yang,
Du
das weibliche Yin, Animus, Anima,
Alchemystischer
Akt
Der
Vereinigung und mystisches Hochzeitsfest,
Da
geboren die Kunst,
Du
die Muse, und ich Priester der Muse, Kunst
War
der mystische Sohn,
Sohn
von Sonne und Mond, Knabe von Gottes Art.
EVA
Ach,
berauscht von dem Gift,
Von
der Rauchsäule Qualm, Marihuanas Kuss,
War
ich im Paradies,
Edens
Garten, in mir, mystischer Garten, Hain,
Da
mir Eva erschien,
Jung
und sinnlich und schön, reizend und schön und nackt,
Ich
war Adam, der Mann,
Stark
die Lende, das Glied, Fruchtbarkeitsgöttin sie,
In
der Sinnlichkeit Hain
War
voll Eros Natur, Weltseele, Eros, eins,
Die
Natur war voll Lust,
Voll
Erotik Natur, alles war Leidenschaft!
Blau
die Blume erblüht,
Tauben
ruckten Gegurr, girrendn Lockrufs heiß,
Flügelspreizend
beim Akt,
Die
Gazelle, der Hirsch, alles voll heißer Brunft!
Garten
Eden, o Hain
Voller
Lebenslust, voll sinnlicher Leidenschaft,
Da
der Liebesakt schuf
Die
Natur und der Akt heiliger Hochzeit schuf
Paradiesische
Aun,
Liebeswelten
voll Lust, Seligkeit, Wonne, Glück,
Und
ein Himmelreich
Mutter
Erde im Licht, Himmel und Erde eins,
Paradiesisch
erblüht
War
das himmlische Reich, Adam und Eva eins,
Eins
der Hirsch und das Reh,
König
Salomo eins mit seiner Sulamith,
Das
war göttliche Lust,
Schöpfungswonne,
wie Gott sie beim Erschaffen hat,
Gott,
der zeugende Gott,
Gott
voll göttlicher Lust, schöpferisch fruchtbar Gott!
DIE
NYMPHE
Schön
und lieblich war sie,
Reizend
in diesem Hauch eines Gewandes, ach,
Da
die Brüste zu sehn,
Mit
dem Muttermal auch braun auf der linken Brust.
Nur
ein Schleiergewand,
Nackt
der weißliche Arm, nackt auch das weiße Bein,
Und
der Minirock kurz,
Und
der Slip war zu sehn, Seide und Spitze schwarz.
Und
der Nabel gewiss
Ist
sehr schön in der Form, und die gekrauste Scham,
Wie
in Träumen zu sehn,
Wie
der Maler gemalt, Ursprung der Welt, den Schoß!
Wenn
im Garten sie stand
In
dem Minirock und offen im Hemd die Brust,
War
viel Glut in dem Grün,
Eros
in der Natur, alles war Sinnlichkeit,
Alles
Leidenschaft pur!
Und
zu rühren die Brust leichthin im heitern Spiel,
Zu
entkleiden die Frau
In
dem nächtlichen Traum und in dem Traum am Tag!
DIE
ABSOLUTE GÖTTIN UND DAS NICHTS
Göttin,
Anbetung dir,
O
Geliebte, mein Gott, Anbetungswürdige!
Ganz
im göttlichen Glanz
Stehst
du vor mir, o Frau, glorreiche Herrlichkeit!
In
dem göttlichen Licht
Deiner
Aura erscheinst du mir als weibliches
Antlitz
Gottes, o Frau,
Feminines
Gesicht Gottes, der Ewigkeit!
O
Allmächtige du,
Herrlich
bist du und groß, Herrin und Herrscherin,
Allgewaltige
Frau,
Göttin
bist du in Gott, Spiegel von Gott als Frau!
Aber
ich bin ein Nichts!
Ich
ein Nichts vor dem Gott, der in der Frau erscheint,
Wie
Odysseus ein Nichts,
Niemand
bin ich genannt, Staub unterm Fuß der Frau!
Du
bist Atem und Geist,
Leben,
Weltseele, Sein, ewige Göttlichkeit,
Ich
bin Niemand und Nichts,
Deinen
Schatten nur lass küssen mich in dem Staub!
SCHLEIERTANZ
DER ISIS
Wie
geheimnisvoll sie,
Die
mir Lieblingin war, tief in der Seele sie
Sah
ein inneres Weib,
Lang
das schwärzliche Haar, nackend der schöne Leib,
Kaum
in Schleier gehüllt,
Stand
vorm Spiegel sie nackt, tanzte den Schleiertanz,
Seelen-Schleier
der Frau,
Ist
ein Rätsel die Frau, sei sie vom Mann gelöst,
Das
Mysterium Frau,
Das
Mysterium Gott, sind im Geheimnis eins.
Isis
tanzt ihren Tanz,
Sieben
Schleier um sie, göttliche Isis, die
Legt
die Schleier im Tanz
Lächelnd
ab, bis zuletzt auch noch der siebente
Schleier
fällt und sie nackt
Vor
dem Mystiker steht, nackt und zum Akt bereit!
So
Johannes vom Kreuz
Von
der Liebe von Gott sagte, der Mystiker,
Gottes
Liebe, verhüllt,
Schleier
ablegend, ah, Schleier um Schleier, bis
Sie
den letzten noch trägt,
Nur
den siebenten Hauch, der zwischen Gott steht und
Dem
erkennenden Mann,
Und
der Mystiker will Gott ganz erkennen, doch
Noch
die Gottheit verhüllt
Ist
nicht vollkommen nackt, so dass der Fromme ruft:
Gottheit,
reiße herab
Noch
das letzte von Kleid, dass du mir nackt erscheinst,
Rasch,
den Schleier herab,
Gott,
entkleide dich ganz, dass du mir nackt erscheinst,
Zu
der Hochzeit bereit,
Zur
Vereinigung, ach, - aber das ist der Tod!
ARABISCHE
MUSE DER MYSTIK
In
Arabiens Lied
Herrscht
kein heiliger Krieg, sondern die Liebe nur,
Da
war Layla zuerst,
Medschnun
wurde verrückt, wahnsinnig von der Lust!
Dann
hat Märchen erzählt
Im
erotischen Ton Scheherezade schön,
Wie
die Liebe gelingt
Und
man selig verbringt tausend und eine Nacht.
Auch
Suleika war schön,
Die
den Josef geliebt, wie der Koran gelehrt
Und
die Bibel es sagt,
Voll
Verlangen und Lust war sie und Liebesglut.
Und
Boteinah war jung,
Dschemils
Nichte war sie, aber von Herzen treu,
Doch
die Mutter war streng,
Ließ
den Mann nicht zur Frau, Dschemil ging ins Exil.
Und
Aischa war frech,
Hat
gepinkelt im Buch, da hat man sie verklagt
Dreisten
Ehebruchs, doch
Liebte
sie der Prophet. Was ist am Pinkeln schlimm?
Aber
Fatima jung
Hat
gelitten viel Schmerz, sie hat den Sohn verlorn,
Terroristisch
gequält
Ward
die heilige Frau. Unbekannt ist ihr Grab.
Und
Maria zumeist
Hat
Messias geborn als eine Jungfrau rein
Von
dem heiligen Geist.
Und
zu Füßen der Fraun schön ruht das Paradies.
In
dem Himmelreich wird
Mich
beglücken die Schar Huris im Liebeszelt,
Stets
jungfräulich und frisch,
Nach
dem Liebesakt neu wieder jungfräulich eng.
JUNGFRAU
TORAH
In
dem Himmelspalast
Lebt
die Jungfrau Torah. Manchmal der Mann der Schrift
Sieht
am Fenster sie stehn,
Manchmal
zeigt sie sich dort, Liebe zu reizen, dann
Will
er öfter sie sehn,
Denn
die Jungfrau ist schön. Salomo kannte sie,
Und
er sagte von ihr,
Sie
sei hold wie ein Reh, scheues Gazellenkitz.
Warum
ist die Torah
Eine
Hindin? Weil ihr Muttermund ist so eng,
Wie
die Jungfrau so eng
Ist
gebaut in der Nacht bräutlicher Einigung.
Und
so bleibt sie denn auch
Jungfrau,
eng bleibt ihr Schoß. Und ist der Weise alt,
Kann
er paaren sich nicht
Mit
der Ehefrau, weil beiden zu dick der Bauch,
Dass
das Glied nicht zum Schoß
Kommen
kann bei dem Paar. Aber Torah bleibt jung,
Bleibt
jungfräulich und schlank,
Eng
gebaut bleibt ihr Schoß wie in der Hochzeitsnacht.
Ob
der Weise studiert
Zwanzig
Jahre Torah, ob er schon fünfzig ist,
Sechzehn
Jahre jung sie,
Immer
jung, immer frisch, wie an dem ersten Tag.
Wenn
der Weise schon längst
Überdrüssig
des Weibs, weil sie so alt und dick,
Böse
Furie, doch
Zur
Erinnye zu fett, ist sie zuwider ihm,
Doch
die Jungfrau Torah
Liebt
er immer noch, wie einst an dem ersten Tag,
Immer
schöner wird sie,
Und
ihr Hymen intakt schenkt ihm die höchste Lust!
SCHECHINAH
Adam
war nicht allein,
Bei
ihm Schechinah war, mystische Adams-Braut,
Gottes
Einwohnung sie,
Adam
war so vermählt, mystischer Gottesmann.
Jakob
hatte zwei Fraun,
Rahel,
Lieblingin, und Lea, die Fruchtbare,
Himmelstreppen-Vision,
Auf
der Treppe stand hoch Königin Schechinah!
Josef
wurde verkauft,
Weil
er Lieblingssohn war, neidisch die Brüder, doch
Im
Gefängnis mit ihm
War
die Schechinah, ließ Träume ihn deuten klug.
Mose
trat in das Zelt,
Wolke,
Herrlichkeit, Licht, da war die Schechinah,
Moses
Antlitz voll Glanz,
Weil
er mit ihr verkehrt, Mystiker Schechinahs.
In
dem Hohelied singt
Jahwe,
Bräutigam-Gott, mystischen Brautgesang
Seiner
Schechinah-Braut,
In
der Gottheit vereint Bräutigam sind und Braut!
BIBLIA
Nimm
die Biblia dir
Doch
zur Freundin, o Mönch, sei sie Geliebte dir!
Wie
ein Liebesroman
Die
Geschichte der Lust ist an der Biblia.
Erst
du sieht an ihr nur
Ihren
Schmuck und ihr Kleid, reizendes Hauchgewand,
Da
du wortwörtlich nimmst
Und
historisch das Wort, äußerlich liebst du sie.
Doch
dann zieht sie sich aus,
Du
siehst nackend den Leib, liebst sie voll Lustbegier,
Da
Moralien du
Allegorisch
erkennst, liebst du das nackte Buch.
Dann
die Seele erkennst
Du,
ihr Inneres, und liebst ihre Seele bloß,
Da
du mystisch verstehst,
Wie
sich Gott offenbart ewig im Menschenwort.
In
der Seele nur Gott
Liebst
du, Biblia dir offenbart Gott, sonst nichts,
In
die Gottheit verliebt,
Wirst
du Gott sein in Gott, gänzlich vereinigt sein!
DIE
KEUSCHE
O
Castissima, o
Sankt
Susanna, o Frau voller Geduld und sanft,
Keusch
und demütig, rein,
Lieb,
holdselig, charmant, voll von der Frömmigkeit!
Was
die Christinnen sind,
Bräute
Jesu, zu sehn ists an der keuschen Frau.
Und
sie kleidet sich schön,
Sie
verschleiert sich keusch, geht nicht wie Eva nackt.
Von
Madonna belehrt,
Lieb
die Mode ich der heiligen Jungfrau, die
Nicht
als Venus erscheint,
Aber
feminin doch, anmutig, keusch und rein.
Auch
die Ehe ist nicht
Ohne
Keuschheit und Zucht, nicht die Erlaubnis zu
Unzucht,
Sünde und trieb-
Hafter
Begierlichkeit, nein, rein sei das Ehebett.
Nicht
Fellatio und
Cunnilingus,
dazu Masturbation und nicht
Wie
der Lustknabe tut,
Der
den Po bietet an, das tut die Ehe nicht.
Sie
verhütet auch nicht,
Nimmt
nicht Pille, Kondom oder Spirale, nein,
Offen
ist für die Frucht
Stets
der ehliche Akt, offen für Leibesfrucht,
Sex
macht Babys, so denkt
Keusch
die Ehefrau, wird abtreiben nicht die Frucht,
Sondern
lieben das Kind
Und
im Glauben erziehn. Schön ist die keusche Frau,
Heilt
die Wunde im Herz,
Krankenschwester
des Herrn. Wahrlich ich ehre sie,
Und
ich freute mich sehr,
Als
ich zufällig jüngst sah ihre nackte Brust.
GOTTESMUTTER
MIT KNABEN
Gottesmutter,
wie groß
Bist
du mit deinem Sohn, der dir am Busen saugt,
Mutter,
jugendlich schön,
Ja,
ich sah dich im Bild, da du mit Kindern drei
Warest
in der Natur
Bei
den Schafen und dem Widder an dem Kanal
Und
im atmenden Wald,
Die
drei Knaben voll Lust jauchzten um deinen Rock,
Dass
ich ketzerisch dich
Nenne
Mutter der drei Götter in Einigkeit,
Vater,
Sohn und der Geist,
Sie
sind alle in dir, Frau der Dreifaltigkeit.
Und
ich formte dein Bild,
Eine
Göttin aus Ton, nannte sie Vierge Ouvrante,
Der
im göttlichen Schoß
Die
Dreifaltigkeit war, Vater und Sohn und Geist.
Und
ich Armer dabei
Stand
wie Josef so keusch, wenn dir am Busen nackt
Saugte
Jesus voll Lust,
Bliebest
unberührt du. Ich in dem Zölibat
Sah
Madonna am Meer,
Wie
sie lag in dem Sand weißlichen Meeresstrands,
Und
ihr Gürtel voll Pracht,
Und
ich wusste nicht recht, ob ich Madonna seh,
Oder
Venus, so schön
War
die Mutter der drei lieben Personen. Gott
War
ein Knabe für mich,
Ein
dreifaltiges Kind, das hat an mich geglaubt,
Ja,
ich betete an
Gott,
das göttliche Kind! Aber das Jesuskind
Glaubte
selber an mich,
Jesus
betete fast mich an als seinen Gott.
RUACH-MARIA
Gott,
der Heilige Geist,
War
für mich eine Frau, Ruach ward sie genannt,
Wie
der blasende Wind,
Wie
der Atem in mir, Ruach-Maria sprach
Meditierend
mein Geist.
Und
ich atmete ein Ruach im Atemfluss
Und
ich atmete aus
Die
Maria, die Frau, innere Frau in mir,
Mein
lebendiger Hauch
War
voll göttlichem Hauch, Ruach-Maria war
In
mir atmender Hauch
Gottes,
Leben und Geist, Atemhauch feminin.
Und
Maria war mir
Quasi
Inkarnation göttlicher Ruach-Frau,
Und
die Jungfrau ein Bild
Der
Jungfräulichkeit der ewigen Gott-Natur!
SOPHIA-NATUR
Still
ich stand an dem Strand
Auf
der friesischen Sylt, hörte das schöne Meer
Rauschen,
sah in der Luft,
In
dem Äther ein Bild, himmlische Venus wars,
Oder
Jungfrau Sophie,
Reine
Weltseele, Geist, Göttin des Meeres und
Göttin
heiliger Luft,
Seele
schöner Natur, weiblicher Geist im All.
Meereskönigin
du,
O
Maria, du tauchst nackend aus Meeresschaum,
Da
den Rosenkranz ich
Meditiere,
du bist Aphroditissa, Frau,
Nicht
am zyprischen Strand,
Nein,
am Strande von Sylt, Göttin der Friesen, Frau,
Hab
ich nackt dich gesehn,
Wie
du rauschtest im Meer, badetest deinen Leib.
Komm
und rausche zu mir,
O
Maria-Sophie, Göttin des Meeres, nimm
In
den Ozean mich,
O
du Nymphe von Gott, komm zu der Hochzeit nun,
In
den Ozean nimm
Mich,
ins meerische, ins Fühlen von All und Eins,
Zu
des Ozeans Gott,
In
den Ozean der ewigen Liebeslust!
MARIENS
BRÜSTE
Der
Geliebten, der Frau,
Brüste
prachtvoll und schön, denke ich an die Brust
Der
Madonna, sie stillt
Auf
dem Bilde das Kind, Galaktrophousa sie,
Spendet
Muttermilch Gott!
Darum
Gott wurde Mensch, um an des Weibes Brust
Milch
zu saugen voll Lust.
So
der Lieblingin Brust stillte den kleinen Gott,
So
Maria auch mich
Legte,
ach, an die Brust, selig am Busen ruht
Meine
Seele voll Lust,
An
der schneeweißen Brust, Busen, der prall von Milch.
So
das Testament des
Ersten
Bundes und das Testament neuen Bunds,
Sind
zwei Brüste, ich trink
Milch
der Weisheit daran, sauge der Weisheit Brust.
Und
Maria-Sophie
Spendet
Muttermilch mir, ihrem geliebten Kind,
Reicht
die Brust voller Wein
Dem
geliebten Gemahl, mystischer Weisheit Wein.
Eine
Brust gibt die Milch
Puren
himmlischen Glücks, Caritas nährt mich so,
Und
die andere Brust
Gibt
Ekstase des Weins mystischer Frau Sophie.
Und
ich sehe die Brust
Der
Madonna, das Kind saugte so stark an ihr,
Dass
die Milch wurde Blut,
Ward
zum mystischen Blut, trunkner Ekstase Rausch.
Und
mit Augustin ich
Weiß
nicht, wohin ich schau: Schau ich zum Blut des Herrn?
Zu
der Milch Unsrer Frau?
Und
im Sakrament ich trinke Mariens Milch.
VERLOBTE
SOPHIA
Kap
Arkona, du sahst,
Insel
Rügen, du sahst meine Verlobung, Braut
War
die Jungfrau Sophie,
Und
der Bräutigam ward Josef von ihr genannt.
Der
Verlobungsring war
Wundertätiges
Bild schöner Medaille der
Unbefleckten
Marie,
Gottes
Talisman, mir angelegt von der Braut.
Und
die Brautjungfern schön
Waren
Kinder der Frau, die mich begleitete,
Voller
Lust das Geschrei
Kleiner
Zwerge am Meer und an dem weißen Fels.
Und
die Hochzeitsmusik
War
das Rauschen des Meers, heilige Symphonie,
Ozeanisches
Lied
Voll
der seligen Lust, Hochzeitsgesang in Dur!
Und
der Segen des Herrn
War
der Donner von Gott, Regen und Sturm und Blitz,
Himmel
offen, vom Thron
Gottes
zückte der Blitz, Gott sagte Amen, Ja!
Und
der Bräutigam schwor
In
dem mystischen Pakt zölibatär zu sein,
Ja,
die Lebenszeit soll
Fromm,
jungfräulich sein und einzig der Frau geweiht,
Einzig
Jungfrau Sophie,
Eine
Ehe mit Gott, mystischer Gottespakt,
Und
es lachte Sophie:
Jetzt
verlobt sind wir nur, leb in des Glaubens Nacht,
Doch
im Himmelreich einst
Wir
die Ehe vollziehn, ich geb mein Perllein hin
In
dem himmlischen Bett,
Wo
im mystischen Akt wir dann verschmelzen ganz!