Lyrik-Zyklus
von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Weihe
des armenischen Volkes an die Theotokos
DER
SEE
Warum
willst du mit gedämpfter Überraschung da liegen
Du
wenig einsame Bloße
Hat
eine schöne Frau wehmütig
Sich
bestaunt in deinem Spiegel klar
Oder
sind deine Gewässer ruhig und still
Und
bewundern den blauen Himmel
Wo
ein leuchtendes Wölkchen wie dein Schaum
Leise
vorüberzieht
Trauriger
kleiner See lass uns Freunde sein
Auch
ich bin einsam
Ich
würde zu gern unterm Himmel
In
der Stille meditieren.
So
viele Gedanken in meinem Kopf
Wie
Wellen über dich laufen
So
viele Wunden in meinem Herzen
Wie
deine Schaumflocken
Aber
wenn die Konstellationen des Himmels alle
Sollten
in deinen Busen sinken
Du
würdest immer noch nicht wie meine Seele
Ein
flammendes Meer ohne Ruhe
Wenn
die Luft und du ruhig sind
Die
Wolken lassen keine Schauer fallen
Die
Sterne steigen und setzen sich nicht
Und
nicht verwelkt sind die Blumen
Du
bist meine Königin o kleiner See
Denn
selbst wenn die Wellen höher schlagen
Deine
Oberfläche in deinen zitternden Tiefen
Du
hältst mich zitternd still
Viele
haben mich abgelehnt
Wozu
hat er aber seine Leier
Er
zittert und sein Gesicht ist blass
Sein
Leben muss bald abscheiden
Keiner
sagte Armes Kind warum zittert er so
Wenn
er geliebt sein wollte
Kann
er nicht glücklich sterben aber kann leben
Leben
und wachsen schön anzusehen
Keine
hat versucht im traurigen Herz des Jungen zu lesen
Auch
nicht in seine Tiefen zu schauen
Sie
würden gefunden haben ein Feuer
Und
nicht ein gedrucktes Buch
Nein
Asche nun nur eine Erinnerung
Werde
stürmisch ein wenig Bloße
Denn
ein verzweifelter Mann blickte
In
dein Wasser klar
SEHNSUCHT
NACH ARMENIEN
Wenn
heller Tau auf Blatt und Blüte fällt
Und
die Sterne leuchten am Himmel
Dann
Tropfen und Funken vermischt
Aus
meinem trüben Augen platzen
Dich
vergessen Armenien
Nein
eher kann ich werden
In
eine dunkle Zypresse verwandelt
Und
so dir Schatten geben
Der
Sternenhimmel bringt keinen Trost
Mir
scheint es ein Schleier zu sein
Von
den Tränen die verstreut der Ararat
Schuppen
von seinem blassen Gipfel
O
Gräber o Ruinen meiner Seele
Ist
euer Gedächtnis so lieb
Was
dem dürstenden Herzen des Liebenden
Ist
die erste Liebe-Träne des Mädchens
Und
ich will in meinem Geist nach dem Tod
Vergesslich
sein
Nein
zu einem Strom von Tränen will ich werden
Und
dich bedecken mit Tau
Nicht
Schwert noch Ketten tiefe Abgründe
In
Abgründe fielen
Nicht
Donner rollen noch Blitze
Auch
nicht Beerdigungs-Fackel und Glocke
Nicht
alles dies unter des Todes dunklem Stein
Kann
jemals vor mir verbergen
Die
leuchtenden Erinnerungen an die Vergangenheit
Unsere
Tage der Freiheit
Dich
vergessen nie werde ich vergessen
O
glorreiche alte Zeiten
Vielmehr
kann ich im Feuer geläutert werden
Und
bringe dich noch einmal zurück
Wenn
blinzeln blass die Sterne in der Morgendämmerung
Wenn
taufrische Blüten aufgehen
Und
zärtlich die Nachtigall
Singt
der Rose
Die
ganze Natur voll Harmonien ach leider
Können
dich mir nie zurückgeben
Die
Seufzer die klingen wo Zypressen-Äste
Werden
stöhnen wie das Meer
Euch
vergessen schwarze und bittere Tage
Nein
niemals aber stattdessen
Vielmehr
kann ich in Blut verwandelt werden
Und
ich mache deine Dunkelheit rot
Armeniens
Berge dunkel können lächeln
Das
Eis Sibiriens kann rauchen
Aber
hinten der unbeugsame Geist noch
Drückt
dich auf meinem Hals als Joch
Unflexibel
und kalt sind sie
Wenn
das Gefühl hoch stößt
Und
ich würde sagen sie zu ersticken
Betrübt
meine freie Seele
Vergessen
die Gerechtigkeit nie
Aber
ehe mein Leben dahinfährt
Vielmehr
kann ich ein Schwert sein
Und
lasse dich durchbohren die Herzen der Menschen
Wenn
selbst vom reichen Mann und vom Priester
Ein
Patriot den Eifer fühlt
Und
wenn armenische Herzen endlich
Werden
von Liebe und Eifer gerührt
Wenn
freie beseelte Söhne Armenien ertragen
In
diesen Tagen der Kälte die Vergangenheit
Und
Feuer der Liebe und Brüderlichkeit
Bis
sie endlich erleuchtet sind
Soll
ich dich dann vergessen meine Leier
Ach
nein aber wenn ich sterbe
Vielmehr
kann ich deine Stimme werden
Und
über Armenien seufzen
LIEBE
Eine
Galaxie von Blicken hell
Ein
süßer Strauß Lächeln
Ein
Schmelztiegel schmelzender Wörter
Verliebt
in eine Hexe mit ihrer List
Ich
wollte im Ruhestand leben zu lieben
Die
Blumen und grünen Lichtungen
Den
blauen Himmel die Lichter den Tau des Morgens
Nebel
des Abends und Schatten
Zum
Lesen meines Schicksals dunkler Seite
In
Gedanken beschäftigt meine Stunden
Und
in der Meditation tief wohnend
Und
visionärer Freude
Dann
in der Nähe von mir gerührt ein Atem
Ein
Hauch von Edens Luft
Das
Rascheln von einer Jungfrau Robe
Ein
Strähne glänzendes Haar
Ich
versuchte einen Kameraden lieben zu machen
Den
transparenten Bach
Es
hält keine Spur von Rettung
Wenn
ich in seine Tiefen schaue
Ich
finde schwimmend klar und blass
Mein
Gesicht seine Wasser bewahren
Kein
anderes Geheimnis in der Brust
Als
Wellen vielfältig
Ich
hörte ein Herz ätherisch pochen
Er
flüsterte zärtlich
Weißt
du zur Lust ein Herz er sagte
Geliebte
komm zu mir
Ich
liebe die Zephyre die weichen wollten
Die
atmeten über die Bereiche der Blüte
Sie
zerschlagen keine sanfte Seele
Deren
Geheimnis ist Parfüm
So
süß ist sie die Macht hat
Amme
von Myriaden Träume
Zu
Trauergeistern wie der Duft
Des
Paradies scheint es
Dann
aus einem Bündel von leuchtenden Flammen
Für
mich ein Flüstern gestohlen
Er
murmelte niedrig weißt du dir zu wünschen
Eine
reine Seele zu verehren
Ich
wollte die Leier allein spielen
Mein
Herz ist immer noch mein Begleiter
Um
sie als liebevoller Freund zu kennen
Und
zu begleiten ihre Akkorde nach Belieben
Aber
sie zog in meine Nähe und ich hörte
Ein
Flüstern weich und tief
Deine
Leier ist ein kaltes Herz sagte sie
Deine
Liebe ist nur Weh
Mein
Geist erkannte sie
Sie
war Schönheit und Feuer
Rein
wie der Strom der Art wie die Brise
Und
treu wie die Lyra
Meine
Seele die auf dem Weg geirrt hatte
Breitete
weit ihre Flügel in die Höhe
Und
hieß das Leben der Einsamkeit
Abschied
nehmen für immer
Eine
Galaxie von Blicken hell
Ein
süßer Strauß Lächeln
Ein
Schmelztiegel schmelzender Wörter
Verliebt
in eine Hexe mit ihrer List
NEUE
DUNKLE TAGE
Die
Jahrhunderte des Blutvergießens
Sind
vorbei diese grausamen Jahre
Aber
es ist immer noch ein Land
Dessen
Berge tropfen Tränen
Deren
Fluss-Ufer sind blutbefleckt
Deren
Trauer lädt die Brise ein
Ein
Land der trostlosen Ruinen
Asche
und Zypressen
Nicht
mehr für den armenischen Mann
Ein
funkelnder Stern erscheint
Die
Blumen seines Geistes sind verblasst
Unter
einem Regen von Tränen
Seine
Tätigkeit eingestellt ist
Auf
die Klänge der harmlosen Heiterkeit
Die
Tänze Hand in Hand
Nur
die Waffe des Kriegers
Scheint
frei durch das Land
Die
sanften Augen der Braut sind weinerlich
Hinter
ihr fließen ihre Locken
Des
Kriegers Schrei sollte nicht unterbrechen
Das
Liebesflüstern süß und tief
Das
rote Blut gelingt der rosigen Bundes-Liebe
Erschlagen
wird der Bräutigam sein
Und
durch den feigen Krieger die Braut
Geführt
wird in die Sklaverei
Die
Bauer sät aber erntet nie
Er
hungert immerdar
Er
isst sein Brot in Bitterkeit
Und
vom Geschmack der Angst wund
Tränen
und Blut zusammen
Tropfen
von seinem blassen Gesicht
Und
das sind unsere eigenen Brüder
Unser
eigenes Blut und Rasse
Die
Stirn rein der heilige Schleier
Des
armenischen Mädchens
Sollen
raue Hände sie berühren
Und
heißer Atem der Hölle
Ihre
Unschuld erobern
Sie
tun es die Menschen zu vernichten
Die
eine Blume
Durch
keine Gewissensbisse gerührt
Sie
schlachten ein armenisches Mädchen
Wie
sie einen Vogel töten würden
O
Wurzeln der Rache Helden-Knochen
Wie
fiel der Alte im Kampf
Warum
seid ihr alle zu Staub zerfallen
Auch
schicktet einen Kometen zu leuchten
Oh
diese Adler-Nation
Jetzt
von den Kriegern mit Füßen getreten
Ist
nicht mehr aber mit schwarzem Farbton Krähen
Und
Maulwürfe mit den Augen verdunkelt
Gebt
zurück unseren Schwestern die Rosen
Unseren
Brüdern die gestorben sind
Die
Kreuze unserer Kirchen
Frieden
unserer Nation und Stolz
O
Sultan das verlangen wir von dir
Und
mit unseren Herzen bitten wir
Gib
uns Schutz vor dem Krieger
Oder
bewaffne unsre Arme
WER
BIST DU DASS ICH DICH LIEBE
Wer
bist du Schatz eine Flamme vom Himmel
Ein
strahlendes Lächeln bist du
Der
Himmel ist nicht wie deine Augen hell glänzend
Der
Himmel ist nicht so blau
Die
Rose hat nicht deine schneeweißen Brüste
Im
Gesicht des Mondes suchen wir
Vergeblich
dein rosiges Erröten das färbt
Deine
weichen und erröteten Wangen
In
der Nacht über die Sterne lächelst du
Und
über den amourösen Mond
Bei
Tage über die Wellen die Blumen
Warum
nicht über den Einen allein
Aber
wenn ich bete zu dir unter Tränen
Mit
Tränen und bitteren Seufzern
Du
wirst nicht dazu herabschauen mit einem Blick
Indem
du deine leuchtenden Augen ergossen
O
Liebe du bist ein Mensch ein Mädchen
Oder
Engel des Lichts
Die
geflügelte Rose und der strahlende Mond
Beneiden
deine lichte Schönheit
Und
wenn deine süße und aufregende Stimme
Wird
in der Luft gehört
In
Zypressen-Tiefen die Nachtigall
Schweigt
verzweifelt
Wäre
ich ein Zephyr vielleicht streichelte ich dich
Träumen
möge deine helle Stirn im Schlaf
Atme
sanft mit den Lippen und trockne
Deine
Tränen wenn du weinen solltest
Oder
wäre in deinem Garten eine Blume
Eine
weinende Blume ich aufgewachsen wäre
Und
wenn du glänzend da kämst
Am
Morgen mit dem Tau
Ich
würde frische Farbe der Wange geben
Die
lässt die Rose blass aussehen
Gießen
auf deinen Busen meinen Tau
Meinen
letzten Atem ausatmen
Oh
wäre ich ein heller Bach
Wenn
du sanft nahe kämst
Und
lächeltest in mein Spiegel klar
Meine
blauen Wellen würden versiegen
Oh
wäre ich ein Sonnenstrahl hell
Damit
du noch schöner erscheinen könntest
Berührte
ich dein Gesicht und sterben bald
Inmitten
deines duftenden Haares
Aber
wenn du einen anderen liebst
Sein
Grabstein darf ich sein
Dann
wirst du in meiner Nähe verweilen
Deine
Tränen würden auf mich fallen
Dein
Seufzer würde über mich wandern
Seufzend
über seinen frühen Untergang
Dich
zu berühren o Geliebte
Ich
muss ein Grab werden
ICH
HAB DICH SO LIEB
Es
war die Stunde von Tau und Licht
Am
Himmel ein Flächenbrand kalt
Von
Rosen verbrannt statt der Wolken
Es
gab einen Regen aus Gold und Perlen
Dann
tief in einem blühenden Hain
Ich
sah dich Geliebte doch mühelos anlehnen
Und
du warst schmachtend und blass
Und
seufzend wie eine Sommerbrise
Zupfend
Blätter einer Blüte auseinander
Mit
den Fingern schön wie Lilien
Deine
Augen die Tempel des Feuers der Liebe
Waren
auf den Himmel fern fixiert
Ich
wunderte mich dass deine Finger weich waren
Wobei
die stolze Rose zerdrückt wurde
Du
hattest die Macht zu pflücken die Blätter
Und
sie zu zerstreuen auf deine Brüste
Ein
seltsamer neuer Himmel glänzte innen
In
deinen Augen so dunkel und schmachtend
Ein
Himmel wo statt der Sterne
Brennende
Pfeile glitzerten
Ah
du hast aus mir einen Sklaven gemacht
Durch
einen hellen Blick ein Wort von dir
Die
Strahlen deiner Seele grausames Mädchen
Werden
als Fesseln um mich gelegt
Oh
lass mein Herz und von mir weiche
Ich
wünsche dich nicht zu meiner Königin
Deiner
Brüste wie die Blütenblätter der Rose
Dein
Herz ist hart wie Granit zu mir
Du
weißt nichts du duftest nur
Füge
keine Wunden meinem zärtlichen Herzen zu
Oder
bist du froh wenn deines Verehrers Brust
Blutet
im Überfluss um deinetwillen
Wenn,
einsam im tiefen Schatten eines Haines
Ich
weine und alle meine traurigen Herzen betrübt sind
So
bist du da und du findest mich
Du
sprichst zu mir durch die Blütenbätter
Wenn
im raschen und glänzenden Strom
Ich
suche Vergessenheit deines Angesichts
Du
findest mich und in den Wellen
Du
lächelst mit Geister-Gnade
Wenn
ich steige auf die Felsen und Berge steil
Und
mir das Herz bricht und ich der Leier entfliehe
Du
murmelst immer im Wind
Dass
du mich nie geliebt hast
Ich
werde die gefrorene Erde umarmen
Und
mich verstecken vor dir im traumlosen Schlaf
Das
dunkle Grab ist eine verschlossene Jungfrau
Ist
ein anderes Herz so tief
TOTENANGEDENKEN
Unser
beider ergebene Herzen
Wurden
verbunden und gebunden
Mit
den strömenden Strahlen
Mit
eigenem Licht des Himmels
Wir
lasen jeweils in des anderen Seele
Wie
in offenen Büchern
Wo
unter jedem Worte liegen
Tiefen
der Liebe und der Leiden
Erinnerst
du dich
Auf
dem Berg Chamlaja
In
der dunklen Zypressen Schatten
Wo
Trauernde seufzten
Wie
wir zwei überlegten
Und
sahen auf den Bosporus
Istanbuls
blauen Gürtel
Und
den wolkenlosen Himmel
Wir
saßen schweigend
Jedes
geäußerte Wort
Hätte
aber unserer Seelen
Unendlichkeit
getrübt
Es
waren zwei Flammen wir
Die
ohne einen Laut gebrannt
Und
aufeinander glänzten
Blass
zu sehen
Wie
traurige schwarze Nachtfalter
Die
die Zypressen frequentierten
Unsere
Seelen tranken im Schatten
Und
in der Dunkelheit
Tranken
endlose Trauer
Tranken
die dunkelfarbige Milch
Der
Hoffnungslosigkeit
Und
der stillen Gruft
Tief
wir tranken und lang
Aber
du hast geleert
Den
dunkeln Kelch
Der
deinen Lippen gegeben wurde
Bis
du wurdest trunken
Und
wurdest betrunken und wurdest
Von
da an eine blasse
Und
stille Tochter des Himmels
Deine
Blässe bekümmerte meine Seele
Dein
letzter schwacher Blick
Der
sich zu mir wandte
Ehe
dein Geist gewichen ist
Für
immer bestimmt o Freundin Geliebte
Die
Erinnerung an dich
In
meinem schmerzenden Herzen
Oh
bist du glücklich
Oder
unglücklich drüben
Sende
mir eine Nachricht
Von
einem Engelsflügel
Langweilig
ach
Und
müde ist diese Welt
Die
Mutter des Kummers
Und
der bitteren Trauer
Wenn
in dieser Welt
Es
einen schattigen Baum gibt
Und
einen klaren Bach
Der
murmelt leise in der Nähe
Wenn
es Liebe gibt
Und
reine Lust zu finden
Wenn
die Seele atmet
Eine
freie frische Atmosphäre
Noch
heute würde ich lieber
Abschütteln
dieses Leben
Dieses
arme verschmutzte Kleid
Sollte
zum Staub zurück
Ah
Geliebte gib Antwort
In
dem unbekannten Land
Sag
hast du gefunden die Freuden
Nach
denen ich mich sehne
SIE
War
nicht der Rose Farbe
Wie
das was glüht
Auf
ihren weichen Wangen
Welche
die Rose beneider
Waren
nicht die Tönungen des Himmels
Wie
jene die da liegen tief
In
ihren blauen Augen
Deren
Blick den Himmel sucht
Wäre
nicht das Mädchen
Voller
Unschuld und Schönheit
Wie
würden die Menschen lernen
Sich
im Gebet an Gott zu wenden
KLEINES
GESCHENK
Sie
war allein ich brachte ein Geschenk mit
Eine
Rose
Und
als sie sie mir aus der Hand nahm
Errötete
sie vor Lust
Verglichen
mit ihr wie arm und blass
Die
rote Rose schien
Mein
Geschenk war nichts
Verglichen
mit dem Kuss meines Mädchens
MEINE
TRAURIGKEIT
Voll
heiliger Sehnsucht Durst
Die
Blüten alle trocken
Und
meine Blumen verblassen
Die
Traurigkeit wegen der ich seufze
Ehe
meine kalte blasse Stirne war
Von
einem glühenden Kuss erwärmt
Ich
ruhte auf einem Sofa aus Erde
Mein
Kummer ist das nicht
Ehe
ich umarme einen lebendigen Strauß
Von
Schönheit Lächeln und Feuer
Die
kalte Grab musst ich umarmen
Das
kann nicht die bittere Trauer begeistern
Ehe
ein süßer traumschöner Schlaf eingelullt
Mein
vom Sturm geschlagnes Gehirn
Um
in einem erdigen Bett zu schlummern
Ah
das ist nicht mein Schmerz
Mein
Land ist verloren ein Zweig
Verwelkte
an des Lebens großem Baum
Zu
sterben unbekannt ehe der Beistand kommt
Das
schmerzt mich nur
KURZ
VOR DEM TOD
Abschied
von dir o Gott
Zu
dir o Sonne
Ihr
beide die über meine Seele
In
Hochglanz strahltet
Mein
Geist von der Erde
Muss
nun vergehen
Ich
gehe zu einem Stern
Um
dort im Himmel zu sein
Was
sind die Sterne
Als
Flüche den traurigen Seelen
Seelen
schuldlos aber unglücklich
Die
Flucht zu ergreifen
Um
die Stirn des Himmels zu verbrennen
Sie
dienen nur
Um
stärker zu machen
Die
feurige Rüstung
Gottes
der Quelle der Blitze
Aber
ah weh mir
Welche
Worte werde ich sprechen
Mit
dem Donner schlagen
O
Gott und zerbrechen
Die
anmaßenden Gedanken
Das
erfüllt mich
Riesen-Gedanken
unendlich
Gedanken
eines Atoms
In
deinem Universum
Dessen
Geist wagt zu trotzen
Seiner
sterblichen Art
Und
versucht in die Tiefe
Des
Himmels zu tauchen
Und
hinan zu steigen
Die
endlose Treppe der Sterne
Heil
dir Gott du Herr
Der
zitternden Menschen,
Von
Wellen und Blumen
Der
Musik und des Lichts
Du
der du aus meiner Stirn
Die
Rose gemacht hast
Und
aus meiner Seele
Die
Kraft des Segelflugs
Du
der eine Wolke ausgebreitet
Vor
meinen Augen
Und
angesichts dieses tödlichen
Flatterns
meines Herzens
Bittest
du mich zu lächeln
Über
dich am Rande
Der
dunklen Gruft
Zu
der ich abreisen muss
Zweifellos
hast du für mich
Ein
zukünftiges Leben
Im
grenzenlosen Licht
Voll
Duft Gebet und Lobgesang
Aber
wenn mein letzter Atem
Hier
unten muss ein Ende haben
Sprachlos
und stumm
Ich
atmet in Nebel und Dunst
Ah
dann wird anstatt dies Lebens
Himmlisches
Leben
Mich
begrüßen
Wenn
meine irdische Zeit vorüber,
Darf
ich dann ein blauer
Blitz
werden
Mich
klammern an deinen Namen
Und
Donner Ewigkeit zu Ewigkeit
Lass
mich zum Fluch werden
Und
durchbohren deine Seite
Ja
lass mich rufen
Gott
ist unbarmherzig
Ah
weh mir ich zittere
Ich
bin bleich wie der Tod
Mein
Herz schäumt
Wie
eine Hölle von Bitterkeit
Ich
bin ein Seufzer
Der
unter den traurigen stöhnt
Den
dunklen Zypressen
Ein
welkes Blatt des streitenden
Herbstwindes
muss schnell
Hinab
getragen werden
Ach
gib mir nur einen Funken
Einen
Funken des Lebens
Nach
diesem kurzen
Vorübergehenden
Traum
Muss
ich umarmen für immer
Die
kalte Finsternis des Grabes
O
Gott wie dunkel
Ist
mein Schicksal
Wurde
es mit Tinte
Des
schwarzen Grabes geschrieben
Oh
gib meiner Seele
Ein
Teilchen des Feuers
Ich
würde immer noch lieben
Und
würde leben wollen und immer
Sterne
fallen in meine Seele
Einen
einzigen Funken
Des
Lebens deinem
Unglücklichen
Geliebten gib
Der
Frühling bietet nicht eine Rose
Meiner
blassen Stirn
Die
Sonnenstrahlen leihen mir nicht
Ein
Lächeln von Licht
Die
Nacht ist mein Wein
Die
Sterne sind die Kelter
Der
Mond weint immer
In
den Tiefen der Nacht
Einige
Männer sind mit mir
Keiner
um über mich zu weinen
Dazu
hat Gott den Mond gegeben
Im
Schatten des dämmernden
Todes
hat der Mensch
Nur
zwei Wünsche
Erstens
Leben
Dann
jemand der ihn beweinen wird
Vergeblich
für mich ist in die die Sterne
Liebe
geschrieben
Bulbul
lehrte es mich
Mit
der Silber-Zunge
Vergeblich
die Zephire atmen
Und
ganz vergeblich
Mein
Bild im klaren Bach
Hat
mir gezeigt die Jugend
Vergeblich
die Haine
Schweigen
ringsum
Das
Geheimnis der Blätter unterließ
Zu
atmen oder aufzusehen
Damit
sie nicht meine Träumereien
Unterbrechen
die göttlichen
Immer
ertrugen sie mich
Um
von Ihr zu träumen
Vergeblich
die Blumen hauchen
In
der Morgenröte des Frühlings
Weihrauch
auf des Herzens Altar
Über
der grünen Wiese
Ach
sie haben mich alle getäuscht
Die
ganze Welt
Ist
nichts anderes
Als
der Spott Gottes
DIE
BUSSE
Gestern
als im Schlummer
Ich
lag und chillte
Von
kaltem Schweiß durchnässt
Auf
meinem Sofa lag
Während
auf meinen keuchenden Wangen
Zwei
Rosen verbrannten
Und
auf meine Stirn
Setzten
tödliche Blässe
Dann
auf meine Seele fielen
Denn
die Liebe dürstet
Meine
Großmutter schluchzte
Die
neben meinem Bette weinte
Da
ich nicht geschlossen
Meine
müden Augen
Ich
sah sie Tränen des Mitleids
Über
mich vergießen
Ich
fühlte auf meinem Angesicht
Den
Kuss meiner Großmutter
Eine
heilige letzte Erinnerung
An
der Küste des Todes
All
ihre große Trauer
In
diesem Kusse atmete
Und
ich war es
Der
ihr bange Wunden verursacht
Ah
und dann ein Sturm erhob sich
Und
schüttelte meine Seele
Ein
Sturm des bitteren Kummers
Der
blies und verwelkte
Dann
goss ich den Schwall aus
Mein
Gott mein Gott
Vergib
mir
Ich
hatte die Tränen meiner Großmutter gesehen
AM
ABEND
O
Liebe von Armeniens Rosen geliebt
Auf
der Stirn blass knospend
Am
Tage jene Sonnen die Augen wurden geblendet
Verschämt
hinter ihrer Wimpern Schleier
Frei
die kühle Brise kann deinen Weg besuchen
Und
die Sterne schauen ohne Angst auf dich
Nur
ich allein inmitten der Schatten
Zittere
wage kaum mich dir zu nähern
Wie
eine Brise am Tag fliehst du vor mir
Auf
meine Leier deinen Schatten zu werfen
Wie
ein Komet aus der Ferne kokettierend
Während
auf die Luft sich dein Goldglanz ergießt
Und
gefrorene Bäume des Friedhofs flüstern
Mit
den Toten unter eines kalten Windes Atem
Und
mein trauriges Herz gab Akkorde zurück ein Echo
Und
ihre Stimme wie Echo ruft den Tod herbei
Aber
das Licht klang mit deinen Tritten Echo
Für
immer und immer in meinen Ohren
Und
meine Seele stieg mit Schluchzen und Trauer
In
einen Abgrund von Leiden und Tränen
Lichter
und Klänge sind gestorben kein Blatt rauscht mehr
Stumm
unser Herz kein Hauch von Worten oder Küssen
Küsse
jetzt und Plaudern alles begraben
In
der Sternenhimmel tiefem Abgrund
Lass
Zephyr seine Blüten umatmen
Lass
die Sterne schauen aufs Meer
Lass
mich erbleichen wenn nur einmal
Du
deinen leidenschaftlichen Blick auf mich wirfst
Wenn
der Halbmond bis zum Horizont
Errötend
sinkt auf jenen Bergeshöhen
Dann
verschwinde dann bist du nicht mehr dann geh
Zu
den Sternen dem Wind dem Licht
Wie
eine Brise die Blätter rührt und schüttelt
So
dass mein Herz tief voller Feuer gerührt ist
Und
du aus meinen pochenden Busen gezogen
Die
kurdische Flamme die meine Leier singt
Du
gehst weiter wenn der Tag vorüber ist Liebling
Wenn
die sternenklare Nacht kühl und süß ist
Wisse
wie mit deinem Blick voll Magie
Du
verbrauchst mein Herz unter deinen Füßen
MAI
O
Jungfrau Mutter der süßen Frühlingsblumen
O
schöner Mai in leuchtende Blüten gekleidet
Warum
bringst du nicht die Blüte meiner Seele
Zu
deinen vielfarbigen frohen Blumen
Weh
mir und ein anderer Engel kann es sein
Der
Mai der Blumen der Seele ein froher Tag
Kann
es sein da die Engel kommen und auf meinem Kopf
Glänzen
mit weichem Licht des unendlichen blassen Mai
MEIN
TOD
Wann
steht der Tod des blassen Engels vor meinem Gesicht
Mit
einem Lächeln unergründlich chillend
Und
wann werde ich meinen Gram mit meiner Seele ausatmen
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben.
Wann
wird bei meinen Kopf eine Wachskerze brennen
Und
mit ihren kalten Strahlen den stillen Raum füllen
Ein
Kegel mit einem Gesicht das vom Tode spricht
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben
Wann
wird meine Stirne glitzern von Tränen
Sie
mich in ein Leichentuch hüllen in Kälte und Frost
Wie
Stein und legen mich auf die Bahre
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben
Wenn
tönt die traurige Glocke wann tönt das Lachen
Des
grausamen Todes der ein eisiges Frösteln erweckt
Und
wann wird meine Bahre langsam fortgetragen
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben
Wann
wird vom Tod skandieren der Priester streng
Mit
Weihrauch und Gebeten die Luft erfüllen
Zusammen
aufsteigend zusammen dargebracht
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben
Wann
werde ich in mein Grabloch schön gelegt
Und
wann mit bitterem Schluchzen und Wehklagen
Meine
Lieben von meinem Grab endlich scheiden
Noch
nicht meine Freunde ich bin noch am Leben
Aber
wenn mein Grab vergessen bleibt
In
einer dunklen Ecke vernachlässigt und verwildernd
Wenn
in der Welt meine Erinnerung verblasst
Das
ist die Zeit da werde ich in der Tat sterben
ARMENIEN
Wenn
ein Zepter aus Diamant
Eine
glitzernde Krone mein wären
Zu
deinen Füßen
Würde
ich sie niederlegen
Königin
der Königinnen
O
Armenien
Wenn
ein Purpurmantel mir gegeben würde
Ein
Mantel für die Könige
Würde
ich ihn dir anlegen
Schlichtes
Armenien
Meine
Große Mutter
Wenn
das Feuer meiner Jugend
Und
meine Sehnen aus Stahl
Zurückkehren
könnten
Würde
ich meine Begeisterung
Und
meinen Eifer
Dir
weihen Armenien
Wäre
ein hohes Alter mir gewährt,
Ich
hätte es gern und frei dir hingegeben,
O
mein Leben
Mein
Armenien
Wollte
ich die Liebe
Einem
Lilien-Mädchen schenken
Ich
würde dich allein zu meiner Freude
Und
meiner Wonne wählen
Meine
einzige Liebe
Mein
Armenien
Wäre
mir gegeben eine Krone aus Perlen
Und
ich sollte ihren Preis sagen
Weit
mehr als ihre Schönheit
Wäre
mir eine Träne deiner Augen
O
meine Trauer
Armenien
Wenn
die Freiheit grenzenlos
Mir
angeboten würde,
Ich
würde mich immer noch entscheiden
Deine
erhabene Sklaverei zu teilen
O
meine Große Mutter
Armenien
Würden
mir Waren des stolzen Europa
Gewährt
oder auch verweigert
Dich
allein erwählte ich
Mit
deinem Kummer auf dem Haupt
Meine
Heimat
Armenien
Könnte
ich in der weiten Welt
Meine
Wohnung wählen
Ich
würde sagen deine Ruinen
Sind
mein Garten Eden
Meine
Geliebte
Armenien
Würde
mir gegeben die himmlische Leier
Eines
Seraphischen Heiligen
Ich
würde mit meiner Seele singen
Meine
Akkorde aus reinem Feuer
Und
du wärst meine Muse
Jungfrau
Armenien
ARMENIEN
WANDERT IN DEN WOLKEN
Wolke
wohin willst du eilen
So
schnell durch die Luft
Glaubst
du einem weit entfernten Land
Eine
dringende Nachricht bringen zu müssen
Mit
düsterem Aspekt dunkel und traurig
Du
bewegst dich durch den Raum
Weißt
du Rache zu verstecken oder nur Trauer
Überschattet
dein helles Gesicht
Ist
ein Wind gekommen und verbannte dich
Weit
weg von deiner himmlischen Heimat
Wie
mich in Heimweh und Tränen
Überall
auf der Welt umher zu streifen
Wie
mich der nun in Schmerzen wandert
Ohne
Kameraden mir innig vertraut
Während
die Sehnsucht nach meinem Vaterland
Ich
trage über Land und Meer
Wolke
wenn dein Herz voller Tränen ist
Du
findest Erleichterung im Regen
Wenn
Empörung strotzt deine Brüste
Heftige
Blitze sagen deine Schmerzen aus
Obwohl
mein Herz zu voll ist meine Stirn
Drückten
schmerzliche Gedanken
Vor
wem kann ich ergießen die Schmerzen
Die
füllen eines Flüchtlings Brust
O
Wolke so hast du kein Vaterland
Viel
glücklicher bist du als ich
Nach
Norden nach Süden fließt du frei
Zu
Hause in all den Himmeln
Aber
ich bei jedem Schritt weine
In
Trauer und in Düsterkeit
Jeder
Schritt führt mich weg vom Vaterland
Näher
an mein Grab
AN
MEINE SCHWESTER
Gern
würde ich zu dir kommen meine Schwester süß
Wie
die lichte Wolke unter der Aurora Füßen
Ein
Sockel sein dich zu erhöhen
In
die seligen Ruhe des blauen Himmels
Der
Zephyr wäre ich dem gegeben ist
Zum
Rosenduft in den Himmeln zu wehen
Dass
deine reine Seele inmitten des Lebens
Möchte
nicht ausatmen ihren süßen Duft vergebens
Gern
würde ich dir wie ein Kristall-Tau sein
Der
Morgen der die junge Blume erneuert
Und
mit dampfenden Schleier sie vor der Sonne schützt
Und
möchte deinen frischen Herzen eingebrannt werden
Gern
würde ich dir eine Nachtigall sein
Erzählte
deinen Ohren ein süßes Märchen
Deine
Augen sollte keine gemeiner Schlaf beschweren
Und
du solltest aufwachen um eine heilige Hymne zu hören
Gern
würde ich dir ein breit bewaffneter Baum
Der
wirft breite Schatten auf die schwülen Wiese
Und
jubelt von weitem über der Wandernder Sicht
So
würde meine Liebe Schatten und Tau über dich ergießen
Gern
würde ich dir eine sichere Zuflucht sein
Wo
unter dem Strohdach die Schwalbe sicher baut
Ein
demütiges Dach das den Regen abwehrt
Also
wollt ich vor Stürmen deine Unschuld bewachen
Ah!
Wenn wir in diese Welt noch nicht bekannt
Karge
Hoffnungen setzen die uns ihre Bitterkeit gezeigt
Krank
würde ich Trost in dieser Stunde bringen
Deinem
traurigen Herzen oh ich habe die Macht
DIE
SCHWACHE BRISE ARMENIENS
Wo
bist du süße und sanfte Brise
Brise
meines Vaterlandes
Der
Frühling ist gekommen und zarte Blumen
Blühen
auf jeder Hand
Die
warme Sonne lächelt über die Welt
Der
Himmel ist weich und blau
Ah
Zephyr von Armenien
Willst
du uns nicht begrüßen
Die
Sterne meines Landes sehe ich nicht mehr
Unter
diesem fremden Himmel
Und
wenn der strahlenden Frühling wiederkehrt
Die
traurigen Tränen füllen meine Augen
Die
Sonne hat für die Exilanten kein Licht
Sie
verliert den Glanz und und verschwindet
Wo
bist du o wo bist du
Brise
meines Vaterlandes
Wo
bist du Brise des Ararat
Unsere
traurigen Herzen sehnen sich nach dir
Für
die Pappeln von Armavir
Dein
Flüstern ist angenehm
Frühling
in dessen Schoß keine Blume scheint
Der
armenischen Erde entsprungen
Für
die armenische Menschen ist nicht Frühling
Aber
der Winter ist kalt und drückend der Mangel
Siehe
ruft die ganze Natur uns zu
Über
die Einladung freut euch
Der
Natur Sieg zu feiern
Über
den dunklen und traurigen Winter
Das
Eis ist geschmolzen und die Blumen
Erwachen
und erheben sich
Wo
bist du Brise süß und weich
Lüfte
des Vaterlandes
Vom
langen düsteren Winter
Dem
Winter der Vergangenheit
Erlöse
die Armenier
Und
bringe uns Frühling endlich
Erwecke
die erhabenen Erinnerungen
Der
glorreichen großen Taten
Ach
hast du uns vergessen
Brise
des Vaterlandes
Hast
du vergessen unsere Tränen in den Augen
Unsere
blutenden Herzen voller Schmerzen
Willst
du nicht Trost in unsere Leiden mischen
Klagend
um unsertwillen
Warum
sollte unsere traurige Leier in Tränen ausbrechen
In
bittere Tränen
Du
bist nicht gekommen um ihre Akkorde zu begeistern
O
weiche armenische Brise
Oh
aus den Trümmern unseres Landes
Wehe
zu uns durch die Luft
Den
Staub unserer ruhmreichen Vorfahren
Deren
Knochen wir begraben
Leben
spendende Brise armenische Brise
Aus
dem fernen Garten Eden geblasen
Oh
bring uns unserer Ahnen Seufzer
Um
mit unseren eigenen Seufzern zu flüstern
Ein
Zeichen bring von zu Hause einen Tropfen
Von
des Araxes Küste
Lass
Tränen und Lächeln sich mit Erinnerungen mischen
Gedanken
unserer Ahnen von einst
Küss
die armenischen Brüste
Erwecke
des Patrioten Eifer
Wo
bist du o Leben bringende Brise
Unserer
Ahnen Atem von einst
Kraft
gibt dem armenischen Becken
Und
unsere Seelen begeistere
Mit
dem Eifer der alten Barden
Ihrer
Leidenschaft und ihrem Feuer
Verleihe
den armenischen Herzen erneut
Mut
und Kraft und Treue
Ah
Zephyr von Armenien
Erwecke
erneut unsere jugendliche Hoffnung
LASST
UNS WIE ARMENIER LEBEN
Lebt
wie Armenier o Brüder in dieser Welt
Dieser
Name st uns von der Geschichte gegeben
Der
Himmel oben grüßt uns mit diesem Namen
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Armenier
sind wir Dieser Held war unser Vater
Der
lehrte die Menschheit sich um Freiheit zu bemühen
Er
hat uns für unsern Teil einen großen Namen hinterlassen
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Unser
Land ist heilig auf seinem geweihten Boden
Gott
wandelte zu der Zeit als er Adam schuf
Unsere
Sprache die er erfunden sprach er zuerst
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Wir
haben Eine Wiege mit der menschlichen Rasse
Unser
Land hat das Heil der Welt gegeben
Der
früheste Altar des Glaubens war der Ararat
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Edel
ist unser Name auf der Erde nicht allein
Aber
auch im Himmel erstrahlt er herrlich
Die
Sterne des tapferen Helden unsterblich bezeugen es
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Leben
wie Armenier von der Vergangenheit welches Land
So
viele alte Herrlichkeiten hat abzuleiten
Welche
Nation hat ein so schönes Haus
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Zu
welchem Volk hat der König des Himmels
Vier
Apostel mit einer Botschaft gesandt
Und
mit welchem Monarchen hat er gesprochen
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Wer
kann die Namen aller unserer Heiligen zählen
Eine
Reihe von Märtyrer ist unsere Geschichte
Unsere
Kirche auf Erden ist wie der Himmel selbst
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Uns
war der erste Segen Christi gegeben
Die
Meister des Glaubens für immer sind wir
Armeniens
Taten erstaunten Erde und Himmel
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Unsere
Nation folgte immer dem Herrn
Wir
tragen das Kreuz für viele Jahrhunderte
Nein
sie werden uns nicht als Deserteure finden
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Ja
traurig ist das Leben unter dem Kreuz
Als
Armenier mit Schmerzen müssen wir danach streben
Dennoch
trägt das Kreuz das Siegel des Sieges
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Unser
Haus liebt unser Zepter und unsere Krone
Mit
Wolken ist die Dunkelheit überzogen
Habt
Hoffnung der Himmel wird uns Licht geben
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Nicht
für immer bleibt unser Schicksal traurig
Unsere
Vielen kommen zum Essen und Trinken des Elends
Eine
neue und glückliche Zukunft wartet auf uns
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Leben
wie Armenier dass unsere Söhne auch
Sich
rühmen können dass sie unsere Nachkommen sind
Lasst
uns ihnen unseren Namen nicht als Schande hinterlassen
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben
Leben
wie Armenier und eines Tages über den Tod
Wird
Armenien noch in den Sieg aufsteigen
Bald
wird der frohe Tag anbrechen für uns o Himmel
So
liebe Brüder wie Armenier wollen wir ewig leben
DIE
ERSTEN GRÜNEN BLÄTTER
Kaum
sind der Wolken schwarze Schatten
Von
einem Licht durchbohrt
Kaum
sind unsere dunklen Felder
Von
den weißen Schneewehen befreit
Wenn
du mit einem funkelnden Lächeln
Blühst
über Berg und Tal
O
Erstgeborener o Frühling
Heil
deiner jungen Schönheit Heil
Noch
nicht auf unseren kalten Wiesen
Gekommen
war der Frühling zu Gast die Schwalbe
Noch
nicht die süße Stimme der Nachtigall
Hallte
aus der Höhle
Als
du wie der helle Engel der Freude
Kamst
schnell zu Stock und Stein
Frische
Knospen der Blätter o Frühling
Heil
deiner jungen Schönheit Heil
Deine
zarte grüne Farbe
Die
dünnen Stiele und die anmutreiche Gestalt
Wie
lieblich für den Durst
Meiner
eifrigen sehnsüchtigen Augen
Heimgesuchte
Seelen an deinem Anblick
Genießen
den Trost und werden menschenliebend
Neue
Knospen der Blätter o Frühling
Alle
Brüder begrüßen dich heute
Komm
in der Dunkelheit des Busens unserer Täler
Zu
glänzen zwischen den Hügeln
Komm
über unsere nackten zitternden Bäume
Und
wirf den grünen Schleier über sie
Komm
zum traurigen Gesicht der Natur
Und
gib Glück und Erneuerung
O
früheste Blätter o Frühling
Heil
alle Brüder wünschen dir Heil
Komm
du neugeborener Lenz
Eine
Morgenröte aus schönen Rosen
Komm
und lade die Lüfte zum Licht ein
Bitte
spiele mit meinem dünnen Haar
Sprich
zu den duftenden Blüten
Eile
die Männer verlangen nach dir
Heil
dir mit frühesten Blättern o Frühling
Junge
Blätter so frisch und neu
Komm
komm o Blätter und süße Flügel
Der
jungen Hoffnung vom Himmel
Bedecke
die traurige Erde der Gräber
Wo
meine Geliebte liegt
Webe
über ihren Körper mir so lieb
Eine
Girlande von Tau
Ihr
Flügel der hellen Engel der jungen Hoffnung
Junge
Blätter so frisch und neu
DIE
MORGENRÖTE
Rosen
auf Rosen
In
Beeten unten verbreitet
In
dem hohen blauen Äther
Wolken
die wie Schnee glänzen
Leicht
und hell und weich
Vor
deinen Füßen verbreitet
In
dieser ruhigen Jahreszeit
Warte
bis ich dein Angesicht grüße
Es
warte in der Hoffnung die ganze Natur
Aurora
jung und süß
Strahlende
Reine sie steigt hinan
In
ihrem weißen Schleier
Mit
ihrem schwimmenden Locken
Leuchtend
golden
Verbreitet
in weiten Wellen
Von
den Zephiren schwankend
Und
ihre perlenden Flügel
Offen
halb gespreizt
Graziöse
schöne Aurora
Himmelsmädchen
Auf
ihrer Stirn helle Edelsteine
Glühen
voll Lieblichkeit
Und
ihre freudigen Blicke
Himmel
und Erde streicheln
Während
ihre Rosen-Lippen heller sind
Als
die blühenden Lauben der Erde
Lächelnd
fröhlich verstreut sie
Parfüm
süß in Duschen
Lässt
noch mehr duften
Vielfarbige
Blumen
Jetzt
zwitschern die kleinen Vögel
Inmitten
der grünen Blätter
Mischen
sich in ihr Rauschen
Gegrüßet
seist du o heitere Morgenröte
Heil
du verwandelst die Dunkelheit
In
freies Sonnenlicht
Die
traurige Erde machst du
Froh
und voller Freude
Alle
Geschöpfe rufen dir zu
Sei
gegrüßt o Jungfrau
Dir
bring ich mein Opfer
Mein
erstes Geschenk der Liebe
Zarte
Geschenke und heilige
Wolke
die oben schwimmt
Zephyr
kristallener Bach
Blumen
und Nachtigallen
Alles
von Liebe aufgeschmolzen
Preist
dich und segnet dich mit Heil
Himmlisches
Mädchen schön
In
deinem glänzenden Schleier
Du
bezauberst unsere Herzen charmant
Jetzt
mit einer solchen süßen Freude
Verlass
uns nicht Himmlische
In
der dunklen Nacht des Grabes
Wenn
wir unsere Augen schließen
Lass
voll Strahlen und Glanz sein
Unserer
Seelen Augen
Dein
süßes Licht sehn
Voller
Hoffnung und Verheißung
Morgenröte
göttliche Jungfrau
DAS
ARMENISCHE MÄDCHEN
Habt
ihr den hellen Mond gesehen
In
den Himmeln habt ihr gesehen
Rosige
Aprikosen die schimmern
Durchs
Laub im Grün des Gartens
Hast
du gesehen die rote Rose glühen
Wo
grüne Blätter sie verhüllen
Und
um sie herum in einer Schar
Lilien
und Nelken und die süße Iris
Siehe
neben Armeniens Jungfrau
Dunkel
und matt ist der helle Mond
Aprikosen
und Nelken und Iris
Sind
keinen einzigen Kuss wert
Rosen
auf ihren Wangen blühen
Auf
ihrer Stirn eine Lilie weiß
Und
der Unschuld Symbol
Ist
das Lächeln ihrer süßen Lippen
Von
ihrer Freundin die Zither nimmt sie
Errötend
das Herz das gewinnende
Sie
berührt sie mit zierlichen Fingern
Den
orientalischen Tanz beginnt sie
Wie
ein Baum ist ihre Gestalt schlank
Schwankend
mit einer verträumten Grazie
Jetzt
mit schnellen Schritten fliegt sie
Jetzt
kehrt sie mit fliegendem Tempo zurück
Allen
jungen Männern ist das Herz geschmolzen
Wenn
sie das Mädchen sehen
Und
die alten Männer verfluchen ihr Schicksal
Dass
sie so früh alt geworden sind
DAS
TRAURIGE ANTLITZ DES MONDES
Mond
schöner Mond wie lange willst du erscheinen
So
bleich so traurig in des Himmels Höhe
Haben
die dunklen Gewitterwolken dich erfüllt mit Alarm
Oder
feurigen Blitzen blinkend durch die Nacht
Es
gibt keinen wie dich den wir loben unter den Sternen
Die
einzige Schönheit der Himmel bist du
Bist
du vor Neid blass geworden nein o Mond
Du
trägst ein anderes Geheimnis in deinem Herzen
Warum
wird dein Antlitz so traurig
Sprich
frei mit mir an dem dunkelsten Tag
Wenn
wir dich finden hier eine sympathisierende Freundin
Man
sagt die Hälfte unserer Trauer werde vergehen
Die
Trauernde ist der Trauernden Trösterin
Wo
willst du finden einen traurigeren Mann als mich
Verlassen
und in Trauer und wie du
Verbergend
ein Geheimnis ohne Worte oder Tränen
Ich
verbringe meine Tage in Kummer liebend unter den Menschen
Weinend
in der Einsamkeit meine salzigen Tränen fließen
Meine
traurigen Seufzer klingen immer ohne Pause
Ich
habe keinen Sympathisanten in meinem Elend
Doch
jedes Lebewesen hat einen Freund
Soll
mir allein fehlen Liebe und Freundschaft
Öffne
dein Herz für mich bist du traurig
Mein
Sympathie-Zauber bläst deine Trauer weg
(Der
Mond spricht.)
Höre
eines Nachts unzählige Sternen
Füllten
den blauen Himmel unter ihnen wie eine Braut
Ich
glitt leise mit meinem hellen verhüllten Gesicht
Ich
ging über den Pontus badend in seiner Flut
Ich
berührte die Gipfel des Kaukasus
Ich
sah im Sevan-See mein Spiegelbild
Ich
kam zum großen Van-See voll von Fischen
Und
kühlte mich in seinen Wellen
Über
viele Berge viele Felder kam ich
Vergießend
mein Licht über allem herrschte Schweigen
Inmitten
der Tiere im ruhigen Gebiet
Die
müden Bauern lagen in ruhigem Schlaf
Ah
das schöne Armenien in dieser Nacht war selig
Die
Sterne des Himmels machte sie noch glorreicher
Und
ich langsam vorbei schwebend über ihr in den Lüften
Sah
auf das Land und konnte meine Erfüllung nicht schauen
In
einem kurzen Monat meine Erfüllung ich erneuere
Über
Städten Bergen Seen ging ich in Eile
Voll
Sehnsucht das armenische Land zu besuchen
Die
Nacht hatte wieder ihre fruchtbaren Felder umarmt
Aber
oh wo waren die freigebigen Ernten jetzt
Wo
war der unermüdliche Ackerbauer
Wo
war mit seinem kleinen dicken Hals der Büffel
Wo
waren die Gärten Produkte seiner Arbeit
Dunkler
Rauch hatte die armenischen Himmel bedeckt
Städte
und Dörfer brannten stürzten und fielen
Grimmige
Flammenzungen reichten bis zu den Wolken
Nach
Armenien zu sehen war wie in die Hölle zu blicken
Armenien
Garten feucht vom himmlischen Tau
Woher
kam dieses mächtige Wehe auf wessen Geheiß
Will
die Eifersucht besitzen ihr böses Herz
Hatte
sie in ihrer Seele eine Schlange
Es
war jahrhundertelange Eifersucht und Hass
Schwelend
das Herz des Menschen verzehrend
Bis
endlich mit wilden und donnernden Tönen
Die
versteckten Feuer ausbrachen zu versengen und zu töten
Wie
auf einem Berg still und ruhig
Auf
dem der Schnee ungeschmolzen schläft
Plötzlich
Blitze aus seiner Brust geboren werden
Und
über ganze Städte fegt feuriger Ruin
O
schönes armenisches Land armenische Rasse
O
glückliche Orte heute eine Ruine und nichtig
Weiler
und Kornfelder Klöster wimmelnde Städte
Wo
bist du warum wurdest du so bald zerstört
*
Der
Mond war still und die dunklen Wolken kamen
Und
verbargen den Himmel er schwand hinter einer Wolke
Und
ich blieb allein und traurig zurück
Nachdenklich
mit verschränkten Armen und geneigter Stirn
Und
seit dieser Zeit wenn es Abend wird
Ich
warte dass der blasse Mond steigt ruhig und langsam
Und
wenn ich den Blick auf sein trauriges Gesicht richte
Ich
glaube an mein Volk und sein Weh
DER
JUNGFRAU TRÄNEN
Fort
und fort quillt aus der Brust von Saphir ein See
Oh
sage meinem fröhlichen Herzen warum vom Ufer
Smaragde
geben Paare von wandernden Perlen
Wie
Regen auf die Ebenen aus dem Wolkenbruch
Weniger
rein weniger zart gibt das Zwielicht den Tau
Am
Vorabend absteigend auf die purpurne Rose
Und
auf der Lilie Blütenblätter fein und zerbrechlich
Als
die Zwillings-Tropfen in denen dein Leiden fließt
Sprich
warum schimmernde Tränen steigen
Maria
von deinen Liebe-tropfenden jungfräulichen Augen
Zu
deiner Wange und dort hängen zittrig
Wie
die Sterne in den Abendhimmeln funkeln
Wie
die Herz-durchbohrende Pupille des Auges
So
empfindlich jede Träne zu sein scheint
Wie
die glitzernde Pupille des Auges bezaubernd
Meine
Seele blicken die hellen Tropfen zu mir
Das
Herz pocht schwer der Schauende hält den Atem an
Ah
jetzt kenn ich die Wahrheit ah weh mir
Für
mich sind diese Tränen aus deinen Augen gestiegen
Die
Wunden meines Geistes ewig zu heilen
Aber
immer noch mein uneingeweihtes Herz ist
Misstrauisch
sie verweilen dort halb gesunken
Und
ich wage nicht sie fallen zu lassen und mich zu befeuchten
Ja
Maria ja o schöne Jungfrau und Mutter
Ich
bin ein unkultiviertes Land rau und wild
Aber
unter diesen deinen zarten Tränen
Blühen
Rose und Safran von deiner Liebe
Wasser
und jubelt dies mein trauerndes Herz
DER
MOND ÜBER EINEM ARMENISCHEN FRIEDHOF
Mond
schöne Lampe du leuchtest göttlich
Gott
hat dich in den Himmel gesetzt
Um
Heere der Nacht führen die Dunkelheit ist blind
Und
meinem Herzen bist du ein Auge
Wenn
du über meinem Kopf schwingst deine Lampe
Eine
glitzernde Kette scheinst du zu halten
Deine
Kette ist von himmlischem Silber
Dein
Docht brennt golden
Und
wie ein Diamant blinkt das Licht
Du
sendest deine Strahlen ins Ausland
Wie
hell warst du wie die zweite Nacht
Frisch
aus der Hand Gottes
Wie
hell du warst als ich zum ersten Mal gehört
Die
himmlische Nachtigall
Der
Wind der wie du am Leben schien
Spielt
weiche Lieder vom Adieu
Mit
dieser ruhigen Brise der helle Bach
Plätschert
leise
Es
gab keine menschliches Ohr zu hören
Die
Engel allein haben zugehört
Die
Engel schwangen sie in ihren Händen
Und
schweigend und langsam
Sie
durchliefen wolkenlose Bögen des Himmels
Und
sanken in die Wellen unten
Zu
der Zeit die Sonne mit den Füßen des Feuers
Bald
war die blaue Festung
Während
über die stille Welt verteilt wurden
Die
Dämmerung und der feuchte Tau
Bleibe
bleibe o Sonne verweile
Steige
nicht in den blauen Himmel
Aber
lass den kleinen Mond noch gehen
Im
wolkenlosen Reich der Höhe
Bleibe
kleiner Mond oh verweile noch
Auf
den Höhen und Hügeln
Wandle
langsam ruhig in deinem Licht
Wenn
der Schlaf die Täler füllt
Denn
ich habe also noch nichts zu äußern
Vor
dir mich zu beklagen
Oh
vielfältig ist mein bitterer Kummer
Mein
Herz ist in Stücke gerissen
Heller
Mond eile nicht weg weil
Du
hörst einen trauernden Schrei
Als
Trösterin des gebrochenen Herzens
Scheinst
du in den Himmeln
Du
kommst aus Edens Land aber nicht
Wie
in jenem Land war weit die erste Nacht
Als
der Mensch froh war nichts zu wissen
Rette
du das Leben und die Liebes-Freuden
Dann
war deine weiße warme Ausstrahlung
In
den Wellen und schönen Blumen
Und
wohin immer dein weiches Licht fiel
Unsterbliches
Leben blühte dort
Wende
dich und schau auf mich o Mond
Bestaune
unserer Berge Fuß
Und
siehe die Tempelruinen
Und
Gräber so traurig und stumm
Gräber
der Armenier die längst
Von
der Erde sind verschwunden
Es
schläft die Asche unserer Mütter
In
Dunkelheit und Verfall
Armenier
die ältesten Geborenen
Der
ganzen menschlichen Rasse
Die
innerhalb des Landes ihre Heimat hatten
Nach
Adams Wohnstätte
Aber
du wirst schnell verschwinden o Mond
Dein
Glanz wird verblassen
Und
wie eine Silberschale wirst du sinken
In
Wolkenufer dicht und grau
Bleib
noch einen Augenblick o Mond
Bleib
denn du bist meine Liebe
Dort
im Tal ist ein Denkstein
Unbekannt
der Geschichte
Lass
dein letztes Licht dort verweilen
Und
hebe ihn aus der Finsternis
Denn
dieser dunkle und namenlose Stein
Wird
markieren das Grab deines Dichters
DIE
LILIE VON SHAVARSHAN
Armenische
Jungfrauen kommt und seht
In
Shavarshan eine neue Lilie
Die
strahlende Art der Jungfräulichkeit
Krone
des armenischen Stolzes
Von
der blühenden Stirn unter ihrem Schleier
Die
Wind rührt die Locken die schweben
Mit
kleinen Schritten wie die Turteltaube
Sie
geht den Tau-hellen Wiesenweg
Ihre
Lippen tropfen Honig und ihre Augen
Strahlende
Blicke senden
Die
Schönheit von Armenien
Ein
sonnenähnlicher Spiegel klar
Unser
Nordstern vom Santoukhd
Schöne
Tochter des lieben Königs
Sie
ist hervorgekommen die anmutige Braut
Die
Ost und West und Nord und Süd
Zu
sehen wünschen während das Feuer der Liebe
Verzehrt
die Brust des Schauenden
Weniger
funkelt der helle Morgenstern
Inmitten
der Wölkchen klein und fein
Weniger
glüht die Frucht deren rosige Tönungen
Inmitten
der Apfelblätter sie in den Schatten stellt
Hyazinthe
des Araxes
Die
Perlenschnüre von Tau trägt
Alle
sind weniger schön als sie
Mit
freundlicher Miene und holdem Wesen
Bei
ihrem Anblick die schneebedeckten Gipfel
Schmelzen
und werden mit Rosen bepflanzt
Bäume
und Blumen knospen die Nachtigallen
Alle
singen wo immer sie geht
Die
Glockenblumen öffnen die unzähligen Augen
Wenn
sie durch die Lauben kommt
Unter
halten den Atem an die Täler und Hügel
Gleichermaßen
sind in Blumen gekleidet
Vor
ihr neigen sich auf die Erde
Stolze
Stirnen mit goldenen Kronen
Das
Tal ward zu einem Hügel
Von
verstreutem Gold und Edelsteinen
Wo
vorübergeht mit bescheidener Anmut
Armeniens
süße Jungfrau
Feiner
Sandstrand von Perlen kommt sehnsüchtig
Um
unter ihren Füßen zu rollen
Viele
tapferen Söhne von Monarchen
Verlassen
haben ihre Paläste
In
Persien oder Albanien
In
Indien oder in Rom
Bewundern
sie mit ihren Blicken
Rufen
Glückselig ist der
Der
gewinnt dieses armenische Mädchen
Von
seiner Braut geliebt zu sein
Aber
Paläste würdig Santoukhds
Die
Erde kann nirgends zeigen
Und
für die Bögen der Augenbrauen
Diese
Welt ist viel zu gering
Der
Himmel sagt lass sie auf meinem Thron
Herrschen
als Königin über jedes Land
Der
Ozean sagt meine purpurnen Wellen
Sollen
sich auf ihren Befehl niederlegen
Es
gibt eine Größere als die Erde
Weiter
als breite Meereswellen laufen
Höher
und gewaltiger als der Himmel
Und
heller als die Sonne
Es
ist eine gewaltige Königin
Deren
Macht nicht bekannt ist
Die
königliche Frau ist Santoukhd
Für
ihn und für ihn allein
Ihre
Hallen des Lichts sind alle bereit
Und
ihr Schemel sind die azurblauen
Himmel
mit Sternen geschmückt
Der
erwartet ihre Tauben-Füße
Die
scharfes Schwerter glitzern in der Luft
Und
schnell das rote Blut fließt
Santoukhd
die eine Lilienblüte war
Auf
die Erde fällt als eine Rose
Das
Schwert blitzte einmal und drei Aspekte
Wurden
in Santoukhd erspäht
Ihrem
Herz entsank Blut und rote Rosen
Sprangen
auf jeder Seite
Ihre
Augen waren violette Kelche
Süße
während sie überlaufen
Ihr
Gesicht wie Lilien zur Hälfte nicht geschlossen
Aber
auf ihren Lippen welches Feuer
Der
Himmel und die Erde leuchten weiß und rot
Komm
heraus und sammle Mädchen
Die
Rose und Lilie in einem Strauß
Diese
unvergleichliche Blume die verblasste
Lag
in dem Grab die jugendliche Leiche
Mit
Thaddäus dem guten und tapfern
Süßes
Mädchen von Armenien
Dein
süßer Boden musste dein Grab sein
Armenisches
Mädchen eine neue Lilie
Wird
Shavarshan für dich dargebracht haben
ABSCHIEDSGESANG
(Gesungen
als die Braut das Haus der Mutter verließ)
Der
Abendwind ist gekommen
Die
Häupter haben sich versammelt
Darf
ich ein Opfer sein für deine Seele
Die
ins Exil geht
Die
Saiten der Geldbörse haben sich gelöst
Die
Tochter ist von ihrer Mutter getrennt worden
Die
Lawine donnert herunter vom Dilif
Es
wird weggeführt unser kleiner Mond
Der
Fuß ist im Steigbügel
Die
Mutter weint
(Die
Braut spricht)
Ich
will nicht gehen Mama ich will nicht gehen
Sie
nehmen mich mit Gewalt
Nicht
du Mütterchen du wünschtest dass es mir Glück bringe
Die
Milch die du mir gegeben hast dass sie mir Glück bringe
Du
stöhnst nicht Schwelle in meinem Haus
Es
ist für mich dran zu stöhnen
Du
kriechst nicht o Sonne
Es
ist für mich dran zu kriechen
Du
schüttelst dich nicht kleiner Baum
Es
ist für mich dran mich zu schütteln
Du
fällst nicht herab o Blatt
Es
ist für mich dran zu fallen
Du
scheinst nicht o Stern
Es
ist für mich dran zu scheinen
Du
steigst nicht auf, o Mond
Es
ist für mich dran aufzusteigen
Du
weine nicht Mama
Es
ist für mich dran zu weinen
DAS
TÖDLICHE FRÄULEIN
Im
Frühling auf dem Berg Menzour
Fließt
ein Bach unter der langhaarigen Weide
Zwei
schöne Jungfrauen sind gekommen
Um
ihre Krüge zu füllen
Zwei
Männer starke Athleten
Kamen
vorbei auf dem Pferderücken
Junges
Mädchen von holder Jugend
Ich
bin dein Bruder gib mir einen Tropfen
Wasser
aus deinem Krug!
Das
Wasser in meinem Krug
Ist
nicht kalt es ist heiß
Mehr
Männer als einer sind gestorben
Weil
sie uns geliebt haben
Schenk
mir einen Tropfen lass mich trinken
Und
lassen mich auch sterben
Und
lass mich sein wie als ob meine Mutter
Mich
nie geboren hätte