ARMENIEN


Lyrik-Zyklus


von Josef Maria von der Ewigen Weisheit

Weihe des armenischen Volkes an die Theotokos


DER SEE

Warum willst du mit gedämpfter Überraschung da liegen
Du wenig einsame Bloße
Hat eine schöne Frau wehmütig
Sich bestaunt in deinem Spiegel klar

Oder sind deine Gewässer ruhig und still
Und bewundern den blauen Himmel
Wo ein leuchtendes Wölkchen wie dein Schaum
Leise vorüberzieht

Trauriger kleiner See lass uns Freunde sein
Auch ich bin einsam
Ich würde zu gern unterm Himmel
In der Stille meditieren.

So viele Gedanken in meinem Kopf
Wie Wellen über dich laufen
So viele Wunden in meinem Herzen
Wie deine Schaumflocken

Aber wenn die Konstellationen des Himmels alle
Sollten in deinen Busen sinken
Du würdest immer noch nicht wie meine Seele
Ein flammendes Meer ohne Ruhe

Wenn die Luft und du ruhig sind
Die Wolken lassen keine Schauer fallen
Die Sterne steigen und setzen sich nicht
Und nicht verwelkt sind die Blumen

Du bist meine Königin o kleiner See
Denn selbst wenn die Wellen höher schlagen
Deine Oberfläche in deinen zitternden Tiefen
Du hältst mich zitternd still

Viele haben mich abgelehnt
Wozu hat er aber seine Leier
Er zittert und sein Gesicht ist blass
Sein Leben muss bald abscheiden

Keiner sagte Armes Kind warum zittert er so
Wenn er geliebt sein wollte
Kann er nicht glücklich sterben aber kann leben
Leben und wachsen schön anzusehen

Keine hat versucht im traurigen Herz des Jungen zu lesen
Auch nicht in seine Tiefen zu schauen
Sie würden gefunden haben ein Feuer
Und nicht ein gedrucktes Buch

Nein Asche nun nur eine Erinnerung
Werde stürmisch ein wenig Bloße
Denn ein verzweifelter Mann blickte
In dein Wasser klar

SEHNSUCHT NACH ARMENIEN

Wenn heller Tau auf Blatt und Blüte fällt
Und die Sterne leuchten am Himmel
Dann Tropfen und Funken vermischt
Aus meinem trüben Augen platzen
Dich vergessen Armenien
Nein eher kann ich werden
In eine dunkle Zypresse verwandelt
Und so dir Schatten geben

Der Sternenhimmel bringt keinen Trost
Mir scheint es ein Schleier zu sein
Von den Tränen die verstreut der Ararat
Schuppen von seinem blassen Gipfel
O Gräber o Ruinen meiner Seele
Ist euer Gedächtnis so lieb
Was dem dürstenden Herzen des Liebenden
Ist die erste Liebe-Träne des Mädchens
Und ich will in meinem Geist nach dem Tod
Vergesslich sein
Nein zu einem Strom von Tränen will ich werden
Und dich bedecken mit Tau

Nicht Schwert noch Ketten tiefe Abgründe
In Abgründe fielen
Nicht Donner rollen noch Blitze
Auch nicht Beerdigungs-Fackel und Glocke
Nicht alles dies unter des Todes dunklem Stein
Kann jemals vor mir verbergen
Die leuchtenden Erinnerungen an die Vergangenheit
Unsere Tage der Freiheit
Dich vergessen nie werde ich vergessen
O glorreiche alte Zeiten
Vielmehr kann ich im Feuer geläutert werden
Und bringe dich noch einmal zurück

Wenn blinzeln blass die Sterne in der Morgendämmerung
Wenn taufrische Blüten aufgehen
Und zärtlich die Nachtigall
Singt der Rose
Die ganze Natur voll Harmonien ach leider
Können dich mir nie zurückgeben
Die Seufzer die klingen wo Zypressen-Äste
Werden stöhnen wie das Meer
Euch vergessen schwarze und bittere Tage
Nein niemals aber stattdessen
Vielmehr kann ich in Blut verwandelt werden
Und ich mache deine Dunkelheit rot

Armeniens Berge dunkel können lächeln
Das Eis Sibiriens kann rauchen
Aber hinten der unbeugsame Geist noch
Drückt dich auf meinem Hals als Joch
Unflexibel und kalt sind sie
Wenn das Gefühl hoch stößt
Und ich würde sagen sie zu ersticken
Betrübt meine freie Seele
Vergessen die Gerechtigkeit nie
Aber ehe mein Leben dahinfährt
Vielmehr kann ich ein Schwert sein
Und lasse dich durchbohren die Herzen der Menschen

Wenn selbst vom reichen Mann und vom Priester
Ein Patriot den Eifer fühlt
Und wenn armenische Herzen endlich
Werden von Liebe und Eifer gerührt
Wenn freie beseelte Söhne Armenien ertragen
In diesen Tagen der Kälte die Vergangenheit
Und Feuer der Liebe und Brüderlichkeit
Bis sie endlich erleuchtet sind
Soll ich dich dann vergessen meine Leier
Ach nein aber wenn ich sterbe
Vielmehr kann ich deine Stimme werden
Und über Armenien seufzen

LIEBE

Eine Galaxie von Blicken hell
Ein süßer Strauß Lächeln
Ein Schmelztiegel schmelzender Wörter
Verliebt in eine Hexe mit ihrer List

Ich wollte im Ruhestand leben zu lieben
Die Blumen und grünen Lichtungen
Den blauen Himmel die Lichter den Tau des Morgens
Nebel des Abends und Schatten

Zum Lesen meines Schicksals dunkler Seite
In Gedanken beschäftigt meine Stunden
Und in der Meditation tief wohnend
Und visionärer Freude

Dann in der Nähe von mir gerührt ein Atem
Ein Hauch von Edens Luft
Das Rascheln von einer Jungfrau Robe
Ein Strähne glänzendes Haar

Ich versuchte einen Kameraden lieben zu machen
Den transparenten Bach
Es hält keine Spur von Rettung
Wenn ich in seine Tiefen schaue

Ich finde schwimmend klar und blass
Mein Gesicht seine Wasser bewahren
Kein anderes Geheimnis in der Brust
Als Wellen vielfältig

Ich hörte ein Herz ätherisch pochen
Er flüsterte zärtlich
Weißt du zur Lust ein Herz er sagte
Geliebte komm zu mir

Ich liebe die Zephyre die weichen wollten
Die atmeten über die Bereiche der Blüte
Sie zerschlagen keine sanfte Seele
Deren Geheimnis ist Parfüm

So süß ist sie die Macht hat
Amme von Myriaden Träume
Zu Trauergeistern wie der Duft
Des Paradies scheint es

Dann aus einem Bündel von leuchtenden Flammen
Für mich ein Flüstern gestohlen
Er murmelte niedrig weißt du dir zu wünschen
Eine reine Seele zu verehren

Ich wollte die Leier allein spielen
Mein Herz ist immer noch mein Begleiter
Um sie als liebevoller Freund zu kennen
Und zu begleiten ihre Akkorde nach Belieben

Aber sie zog in meine Nähe und ich hörte
Ein Flüstern weich und tief
Deine Leier ist ein kaltes Herz sagte sie
Deine Liebe ist nur Weh

Mein Geist erkannte sie
Sie war Schönheit und Feuer
Rein wie der Strom der Art wie die Brise
Und treu wie die Lyra

Meine Seele die auf dem Weg geirrt hatte
Breitete weit ihre Flügel in die Höhe
Und hieß das Leben der Einsamkeit
Abschied nehmen für immer

Eine Galaxie von Blicken hell
Ein süßer Strauß Lächeln
Ein Schmelztiegel schmelzender Wörter
Verliebt in eine Hexe mit ihrer List

NEUE DUNKLE TAGE

Die Jahrhunderte des Blutvergießens
Sind vorbei diese grausamen Jahre
Aber es ist immer noch ein Land
Dessen Berge tropfen Tränen
Deren Fluss-Ufer sind blutbefleckt
Deren Trauer lädt die Brise ein
Ein Land der trostlosen Ruinen
Asche und Zypressen

Nicht mehr für den armenischen Mann
Ein funkelnder Stern erscheint
Die Blumen seines Geistes sind verblasst
Unter einem Regen von Tränen
Seine Tätigkeit eingestellt ist
Auf die Klänge der harmlosen Heiterkeit
Die Tänze Hand in Hand
Nur die Waffe des Kriegers
Scheint frei durch das Land

Die sanften Augen der Braut sind weinerlich
Hinter ihr fließen ihre Locken
Des Kriegers Schrei sollte nicht unterbrechen
Das Liebesflüstern süß und tief
Das rote Blut gelingt der rosigen Bundes-Liebe
Erschlagen wird der Bräutigam sein
Und durch den feigen Krieger die Braut
Geführt wird in die Sklaverei

Die Bauer sät aber erntet nie
Er hungert immerdar
Er isst sein Brot in Bitterkeit
Und vom Geschmack der Angst wund
Tränen und Blut zusammen
Tropfen von seinem blassen Gesicht
Und das sind unsere eigenen Brüder
Unser eigenes Blut und Rasse

Die Stirn rein der heilige Schleier
Des armenischen Mädchens
Sollen raue Hände sie berühren
Und heißer Atem der Hölle
Ihre Unschuld erobern
Sie tun es die Menschen zu vernichten
Die eine Blume
Durch keine Gewissensbisse gerührt
Sie schlachten ein armenisches Mädchen
Wie sie einen Vogel töten würden

O Wurzeln der Rache Helden-Knochen
Wie fiel der Alte im Kampf
Warum seid ihr alle zu Staub zerfallen
Auch schicktet einen Kometen zu leuchten
Oh diese Adler-Nation
Jetzt von den Kriegern mit Füßen getreten
Ist nicht mehr aber mit schwarzem Farbton Krähen
Und Maulwürfe mit den Augen verdunkelt

Gebt zurück unseren Schwestern die Rosen
Unseren Brüdern die gestorben sind
Die Kreuze unserer Kirchen
Frieden unserer Nation und Stolz
O Sultan das verlangen wir von dir
Und mit unseren Herzen bitten wir
Gib uns Schutz vor dem Krieger
Oder bewaffne unsre Arme

WER BIST DU DASS ICH DICH LIEBE

Wer bist du Schatz eine Flamme vom Himmel
Ein strahlendes Lächeln bist du
Der Himmel ist nicht wie deine Augen hell glänzend
Der Himmel ist nicht so blau

Die Rose hat nicht deine schneeweißen Brüste
Im Gesicht des Mondes suchen wir
Vergeblich dein rosiges Erröten das färbt
Deine weichen und erröteten Wangen

In der Nacht über die Sterne lächelst du
Und über den amourösen Mond
Bei Tage über die Wellen die Blumen
Warum nicht über den Einen allein

Aber wenn ich bete zu dir unter Tränen
Mit Tränen und bitteren Seufzern
Du wirst nicht dazu herabschauen mit einem Blick
Indem du deine leuchtenden Augen ergossen

O Liebe du bist ein Mensch ein Mädchen
Oder Engel des Lichts
Die geflügelte Rose und der strahlende Mond
Beneiden deine lichte Schönheit

Und wenn deine süße und aufregende Stimme
Wird in der Luft gehört
In Zypressen-Tiefen die Nachtigall
Schweigt verzweifelt

Wäre ich ein Zephyr vielleicht streichelte ich dich
Träumen möge deine helle Stirn im Schlaf
Atme sanft mit den Lippen und trockne
Deine Tränen wenn du weinen solltest

Oder wäre in deinem Garten eine Blume
Eine weinende Blume ich aufgewachsen wäre
Und wenn du glänzend da kämst
Am Morgen mit dem Tau

Ich würde frische Farbe der Wange geben
Die lässt die Rose blass aussehen
Gießen auf deinen Busen meinen Tau
Meinen letzten Atem ausatmen

Oh wäre ich ein heller Bach
Wenn du sanft nahe kämst
Und lächeltest in mein Spiegel klar
Meine blauen Wellen würden versiegen

Oh wäre ich ein Sonnenstrahl hell
Damit du noch schöner erscheinen könntest
Berührte ich dein Gesicht und sterben bald
Inmitten deines duftenden Haares

Aber wenn du einen anderen liebst
Sein Grabstein darf ich sein
Dann wirst du in meiner Nähe verweilen
Deine Tränen würden auf mich fallen

Dein Seufzer würde über mich wandern
Seufzend über seinen frühen Untergang
Dich zu berühren o Geliebte
Ich muss ein Grab werden

ICH HAB DICH SO LIEB

Es war die Stunde von Tau und Licht
Am Himmel ein Flächenbrand kalt
Von Rosen verbrannt statt der Wolken
Es gab einen Regen aus Gold und Perlen

Dann tief in einem blühenden Hain
Ich sah dich Geliebte doch mühelos anlehnen
Und du warst schmachtend und blass
Und seufzend wie eine Sommerbrise

Zupfend Blätter einer Blüte auseinander
Mit den Fingern schön wie Lilien
Deine Augen die Tempel des Feuers der Liebe
Waren auf den Himmel fern fixiert

Ich wunderte mich dass deine Finger weich waren
Wobei die stolze Rose zerdrückt wurde
Du hattest die Macht zu pflücken die Blätter
Und sie zu zerstreuen auf deine Brüste

Ein seltsamer neuer Himmel glänzte innen
In deinen Augen so dunkel und schmachtend
Ein Himmel wo statt der Sterne
Brennende Pfeile glitzerten

Ah du hast aus mir einen Sklaven gemacht
Durch einen hellen Blick ein Wort von dir
Die Strahlen deiner Seele grausames Mädchen
Werden als Fesseln um mich gelegt

Oh lass mein Herz und von mir weiche
Ich wünsche dich nicht zu meiner Königin
Deiner Brüste wie die Blütenblätter der Rose
Dein Herz ist hart wie Granit zu mir

Du weißt nichts du duftest nur
Füge keine Wunden meinem zärtlichen Herzen zu
Oder bist du froh wenn deines Verehrers Brust
Blutet im Überfluss um deinetwillen

Wenn, einsam im tiefen Schatten eines Haines
Ich weine und alle meine traurigen Herzen betrübt sind
So bist du da und du findest mich
Du sprichst zu mir durch die Blütenbätter

Wenn im raschen und glänzenden Strom
Ich suche Vergessenheit deines Angesichts
Du findest mich und in den Wellen
Du lächelst mit Geister-Gnade

Wenn ich steige auf die Felsen und Berge steil
Und mir das Herz bricht und ich der Leier entfliehe
Du murmelst immer im Wind
Dass du mich nie geliebt hast

Ich werde die gefrorene Erde umarmen
Und mich verstecken vor dir im traumlosen Schlaf
Das dunkle Grab ist eine verschlossene Jungfrau
Ist ein anderes Herz so tief

TOTENANGEDENKEN

Unser beider ergebene Herzen
Wurden verbunden und gebunden
Mit den strömenden Strahlen
Mit eigenem Licht des Himmels
Wir lasen jeweils in des anderen Seele
Wie in offenen Büchern
Wo unter jedem Worte liegen
Tiefen der Liebe und der Leiden

Erinnerst du dich
Auf dem Berg Chamlaja
In der dunklen Zypressen Schatten
Wo Trauernde seufzten
Wie wir zwei überlegten
Und sahen auf den Bosporus
Istanbuls blauen Gürtel
Und den wolkenlosen Himmel

Wir saßen schweigend
Jedes geäußerte Wort
Hätte aber unserer Seelen
Unendlichkeit getrübt
Es waren zwei Flammen wir
Die ohne einen Laut gebrannt
Und aufeinander glänzten
Blass zu sehen

Wie traurige schwarze Nachtfalter
Die die Zypressen frequentierten
Unsere Seelen tranken im Schatten
Und in der Dunkelheit
Tranken endlose Trauer
Tranken die dunkelfarbige Milch
Der Hoffnungslosigkeit
Und der stillen Gruft

Tief wir tranken und lang
Aber du hast geleert
Den dunkeln Kelch
Der deinen Lippen gegeben wurde
Bis du wurdest trunken
Und wurdest betrunken und wurdest
Von da an eine blasse
Und stille Tochter des Himmels

Deine Blässe bekümmerte meine Seele
Dein letzter schwacher Blick
Der sich zu mir wandte
Ehe dein Geist gewichen ist
Für immer bestimmt o Freundin Geliebte
Die Erinnerung an dich
In meinem schmerzenden Herzen

Oh bist du glücklich
Oder unglücklich drüben
Sende mir eine Nachricht
Von einem Engelsflügel
Langweilig ach
Und müde ist diese Welt
Die Mutter des Kummers
Und der bitteren Trauer

Wenn in dieser Welt
Es einen schattigen Baum gibt
Und einen klaren Bach
Der murmelt leise in der Nähe
Wenn es Liebe gibt
Und reine Lust zu finden
Wenn die Seele atmet
Eine freie frische Atmosphäre

Noch heute würde ich lieber
Abschütteln dieses Leben
Dieses arme verschmutzte Kleid
Sollte zum Staub zurück
Ah Geliebte gib Antwort
In dem unbekannten Land
Sag hast du gefunden die Freuden
Nach denen ich mich sehne

SIE

War nicht der Rose Farbe
Wie das was glüht
Auf ihren weichen Wangen
Welche die Rose beneider

Waren nicht die Tönungen des Himmels
Wie jene die da liegen tief
In ihren blauen Augen
Deren Blick den Himmel sucht

Wäre nicht das Mädchen
Voller Unschuld und Schönheit
Wie würden die Menschen lernen
Sich im Gebet an Gott zu wenden

KLEINES GESCHENK

Sie war allein ich brachte ein Geschenk mit
Eine Rose
Und als sie sie mir aus der Hand nahm
Errötete sie vor Lust

Verglichen mit ihr wie arm und blass
Die rote Rose schien
Mein Geschenk war nichts
Verglichen mit dem Kuss meines Mädchens

MEINE TRAURIGKEIT

Voll heiliger Sehnsucht Durst
Die Blüten alle trocken
Und meine Blumen verblassen
Die Traurigkeit wegen der ich seufze

Ehe meine kalte blasse Stirne war
Von einem glühenden Kuss erwärmt
Ich ruhte auf einem Sofa aus Erde
Mein Kummer ist das nicht

Ehe ich umarme einen lebendigen Strauß
Von Schönheit Lächeln und Feuer
Die kalte Grab musst ich umarmen
Das kann nicht die bittere Trauer begeistern

Ehe ein süßer traumschöner Schlaf eingelullt
Mein vom Sturm geschlagnes Gehirn
Um in einem erdigen Bett zu schlummern
Ah das ist nicht mein Schmerz

Mein Land ist verloren ein Zweig
Verwelkte an des Lebens großem Baum
Zu sterben unbekannt ehe der Beistand kommt
Das schmerzt mich nur

KURZ VOR DEM TOD

Abschied von dir o Gott
Zu dir o Sonne
Ihr beide die über meine Seele
In Hochglanz strahltet
Mein Geist von der Erde
Muss nun vergehen
Ich gehe zu einem Stern
Um dort im Himmel zu sein

Was sind die Sterne
Als Flüche den traurigen Seelen
Seelen schuldlos aber unglücklich
Die Flucht zu ergreifen
Um die Stirn des Himmels zu verbrennen
Sie dienen nur
Um stärker zu machen
Die feurige Rüstung

Gottes der Quelle der Blitze
Aber ah weh mir
Welche Worte werde ich sprechen
Mit dem Donner schlagen
O Gott und zerbrechen
Die anmaßenden Gedanken
Das erfüllt mich
Riesen-Gedanken unendlich

Gedanken eines Atoms
In deinem Universum
Dessen Geist wagt zu trotzen
Seiner sterblichen Art
Und versucht in die Tiefe
Des Himmels zu tauchen
Und hinan zu steigen
Die endlose Treppe der Sterne

Heil dir Gott du Herr
Der zitternden Menschen,
Von Wellen und Blumen
Der Musik und des Lichts
Du der du aus meiner Stirn
Die Rose gemacht hast
Und aus meiner Seele
Die Kraft des Segelflugs

Du der eine Wolke ausgebreitet
Vor meinen Augen
Und angesichts dieses tödlichen
Flatterns meines Herzens
Bittest du mich zu lächeln
Über dich am Rande
Der dunklen Gruft
Zu der ich abreisen muss

Zweifellos hast du für mich
Ein zukünftiges Leben
Im grenzenlosen Licht
Voll Duft Gebet und Lobgesang
Aber wenn mein letzter Atem
Hier unten muss ein Ende haben
Sprachlos und stumm
Ich atmet in Nebel und Dunst

Ah dann wird anstatt dies Lebens
Himmlisches Leben
Mich begrüßen
Wenn meine irdische Zeit vorüber,
Darf ich dann ein blauer
Blitz werden
Mich klammern an deinen Namen
Und Donner Ewigkeit zu Ewigkeit

Lass mich zum Fluch werden
Und durchbohren deine Seite
Ja lass mich rufen
Gott ist unbarmherzig
Ah weh mir ich zittere
Ich bin bleich wie der Tod
Mein Herz schäumt
Wie eine Hölle von Bitterkeit

Ich bin ein Seufzer
Der unter den traurigen stöhnt
Den dunklen Zypressen
Ein welkes Blatt des streitenden
Herbstwindes muss schnell
Hinab getragen werden
Ach gib mir nur einen Funken
Einen Funken des Lebens

Nach diesem kurzen
Vorübergehenden Traum
Muss ich umarmen für immer
Die kalte Finsternis des Grabes
O Gott wie dunkel
Ist mein Schicksal
Wurde es mit Tinte
Des schwarzen Grabes geschrieben

Oh gib meiner Seele
Ein Teilchen des Feuers
Ich würde immer noch lieben
Und würde leben wollen und immer
Sterne fallen in meine Seele
Einen einzigen Funken
Des Lebens deinem
Unglücklichen Geliebten gib

Der Frühling bietet nicht eine Rose
Meiner blassen Stirn
Die Sonnenstrahlen leihen mir nicht
Ein Lächeln von Licht
Die Nacht ist mein Wein
Die Sterne sind die Kelter
Der Mond weint immer
In den Tiefen der Nacht

Einige Männer sind mit mir
Keiner um über mich zu weinen
Dazu hat Gott den Mond gegeben
Im Schatten des dämmernden
Todes hat der Mensch
Nur zwei Wünsche
Erstens Leben
Dann jemand der ihn beweinen wird

Vergeblich für mich ist in die die Sterne
Liebe geschrieben
Bulbul lehrte es mich
Mit der Silber-Zunge
Vergeblich die Zephire atmen
Und ganz vergeblich
Mein Bild im klaren Bach
Hat mir gezeigt die Jugend

Vergeblich die Haine
Schweigen ringsum
Das Geheimnis der Blätter unterließ
Zu atmen oder aufzusehen
Damit sie nicht meine Träumereien
Unterbrechen die göttlichen
Immer ertrugen sie mich
Um von Ihr zu träumen

Vergeblich die Blumen hauchen
In der Morgenröte des Frühlings
Weihrauch auf des Herzens Altar
Über der grünen Wiese
Ach sie haben mich alle getäuscht
Die ganze Welt
Ist nichts anderes
Als der Spott Gottes

DIE BUSSE

Gestern als im Schlummer
Ich lag und chillte
Von kaltem Schweiß durchnässt
Auf meinem Sofa lag
Während auf meinen keuchenden Wangen
Zwei Rosen verbrannten
Und auf meine Stirn
Setzten tödliche Blässe

Dann auf meine Seele fielen
Denn die Liebe dürstet
Meine Großmutter schluchzte
Die neben meinem Bette weinte
Da ich nicht geschlossen
Meine müden Augen
Ich sah sie Tränen des Mitleids
Über mich vergießen

Ich fühlte auf meinem Angesicht
Den Kuss meiner Großmutter
Eine heilige letzte Erinnerung
An der Küste des Todes
All ihre große Trauer
In diesem Kusse atmete
Und ich war es
Der ihr bange Wunden verursacht

Ah und dann ein Sturm erhob sich
Und schüttelte meine Seele
Ein Sturm des bitteren Kummers
Der blies und verwelkte
Dann goss ich den Schwall aus
Mein Gott mein Gott
Vergib mir
Ich hatte die Tränen meiner Großmutter gesehen

AM ABEND

O Liebe von Armeniens Rosen geliebt
Auf der Stirn blass knospend
Am Tage jene Sonnen die Augen wurden geblendet
Verschämt hinter ihrer Wimpern Schleier

Frei die kühle Brise kann deinen Weg besuchen
Und die Sterne schauen ohne Angst auf dich
Nur ich allein inmitten der Schatten
Zittere wage kaum mich dir zu nähern

Wie eine Brise am Tag fliehst du vor mir
Auf meine Leier deinen Schatten zu werfen
Wie ein Komet aus der Ferne kokettierend
Während auf die Luft sich dein Goldglanz ergießt

Und gefrorene Bäume des Friedhofs flüstern
Mit den Toten unter eines kalten Windes Atem
Und mein trauriges Herz gab Akkorde zurück ein Echo
Und ihre Stimme wie Echo ruft den Tod herbei

Aber das Licht klang mit deinen Tritten Echo
Für immer und immer in meinen Ohren
Und meine Seele stieg mit Schluchzen und Trauer
In einen Abgrund von Leiden und Tränen

Lichter und Klänge sind gestorben kein Blatt rauscht mehr
Stumm unser Herz kein Hauch von Worten oder Küssen
Küsse jetzt und Plaudern alles begraben
In der Sternenhimmel tiefem Abgrund

Lass Zephyr seine Blüten umatmen
Lass die Sterne schauen aufs Meer
Lass mich erbleichen wenn nur einmal
Du deinen leidenschaftlichen Blick auf mich wirfst

Wenn der Halbmond bis zum Horizont
Errötend sinkt auf jenen Bergeshöhen
Dann verschwinde dann bist du nicht mehr dann geh
Zu den Sternen dem Wind dem Licht

Wie eine Brise die Blätter rührt und schüttelt
So dass mein Herz tief voller Feuer gerührt ist
Und du aus meinen pochenden Busen gezogen
Die kurdische Flamme die meine Leier singt

Du gehst weiter wenn der Tag vorüber ist Liebling
Wenn die sternenklare Nacht kühl und süß ist
Wisse wie mit deinem Blick voll Magie
Du verbrauchst mein Herz unter deinen Füßen

MAI

O Jungfrau Mutter der süßen Frühlingsblumen
O schöner Mai in leuchtende Blüten gekleidet
Warum bringst du nicht die Blüte meiner Seele
Zu deinen vielfarbigen frohen Blumen

Weh mir und ein anderer Engel kann es sein
Der Mai der Blumen der Seele ein froher Tag
Kann es sein da die Engel kommen und auf meinem Kopf
Glänzen mit weichem Licht des unendlichen blassen Mai


MEIN TOD

Wann steht der Tod des blassen Engels vor meinem Gesicht
Mit einem Lächeln unergründlich chillend
Und wann werde ich meinen Gram mit meiner Seele ausatmen
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben.

Wann wird bei meinen Kopf eine Wachskerze brennen
Und mit ihren kalten Strahlen den stillen Raum füllen
Ein Kegel mit einem Gesicht das vom Tode spricht
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben

Wann wird meine Stirne glitzern von Tränen
Sie mich in ein Leichentuch hüllen in Kälte und Frost
Wie Stein und legen mich auf die Bahre
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben

Wenn tönt die traurige Glocke wann tönt das Lachen
Des grausamen Todes der ein eisiges Frösteln erweckt
Und wann wird meine Bahre langsam fortgetragen
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben

Wann wird vom Tod skandieren der Priester streng
Mit Weihrauch und Gebeten die Luft erfüllen
Zusammen aufsteigend zusammen dargebracht
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben

Wann werde ich in mein Grabloch schön gelegt
Und wann mit bitterem Schluchzen und Wehklagen
Meine Lieben von meinem Grab endlich scheiden
Noch nicht meine Freunde ich bin noch am Leben

Aber wenn mein Grab vergessen bleibt
In einer dunklen Ecke vernachlässigt und verwildernd
Wenn in der Welt meine Erinnerung verblasst
Das ist die Zeit da werde ich in der Tat sterben

ARMENIEN

Wenn ein Zepter aus Diamant
Eine glitzernde Krone mein wären
Zu deinen Füßen
Würde ich sie niederlegen
Königin der Königinnen
O Armenien

Wenn ein Purpurmantel mir gegeben würde
Ein Mantel für die Könige
Würde ich ihn dir anlegen
Schlichtes Armenien
Meine Große Mutter

Wenn das Feuer meiner Jugend
Und meine Sehnen aus Stahl
Zurückkehren könnten
Würde ich meine Begeisterung
Und meinen Eifer
Dir weihen Armenien

Wäre ein hohes Alter mir gewährt,
Ich hätte es gern und frei dir hingegeben,
O mein Leben
Mein Armenien

Wollte ich die Liebe
Einem Lilien-Mädchen schenken
Ich würde dich allein zu meiner Freude
Und meiner Wonne wählen
Meine einzige Liebe
Mein Armenien

Wäre mir gegeben eine Krone aus Perlen
Und ich sollte ihren Preis sagen
Weit mehr als ihre Schönheit
Wäre mir eine Träne deiner Augen
O meine Trauer
Armenien

Wenn die Freiheit grenzenlos
Mir angeboten würde,
Ich würde mich immer noch entscheiden
Deine erhabene Sklaverei zu teilen
O meine Große Mutter
Armenien

Würden mir Waren des stolzen Europa
Gewährt oder auch verweigert
Dich allein erwählte ich
Mit deinem Kummer auf dem Haupt
Meine Heimat
Armenien

Könnte ich in der weiten Welt
Meine Wohnung wählen
Ich würde sagen deine Ruinen
Sind mein Garten Eden
Meine Geliebte
Armenien

Würde mir gegeben die himmlische Leier
Eines Seraphischen Heiligen
Ich würde mit meiner Seele singen
Meine Akkorde aus reinem Feuer
Und du wärst meine Muse
Jungfrau Armenien



ARMENIEN WANDERT IN DEN WOLKEN

Wolke wohin willst du eilen
So schnell durch die Luft
Glaubst du einem weit entfernten Land
Eine dringende Nachricht bringen zu müssen

Mit düsterem Aspekt dunkel und traurig
Du bewegst dich durch den Raum
Weißt du Rache zu verstecken oder nur Trauer
Überschattet dein helles Gesicht

Ist ein Wind gekommen und verbannte dich
Weit weg von deiner himmlischen Heimat
Wie mich in Heimweh und Tränen
Überall auf der Welt umher zu streifen

Wie mich der nun in Schmerzen wandert
Ohne Kameraden mir innig vertraut
Während die Sehnsucht nach meinem Vaterland
Ich trage über Land und Meer

Wolke wenn dein Herz voller Tränen ist
Du findest Erleichterung im Regen
Wenn Empörung strotzt deine Brüste
Heftige Blitze sagen deine Schmerzen aus

Obwohl mein Herz zu voll ist meine Stirn
Drückten schmerzliche Gedanken
Vor wem kann ich ergießen die Schmerzen
Die füllen eines Flüchtlings Brust

O Wolke so hast du kein Vaterland
Viel glücklicher bist du als ich
Nach Norden nach Süden fließt du frei
Zu Hause in all den Himmeln

Aber ich bei jedem Schritt weine
In Trauer und in Düsterkeit
Jeder Schritt führt mich weg vom Vaterland
Näher an mein Grab


AN MEINE SCHWESTER

Gern würde ich zu dir kommen meine Schwester süß
Wie die lichte Wolke unter der Aurora Füßen
Ein Sockel sein dich zu erhöhen
In die seligen Ruhe des blauen Himmels

Der Zephyr wäre ich dem gegeben ist
Zum Rosenduft in den Himmeln zu wehen
Dass deine reine Seele inmitten des Lebens
Möchte nicht ausatmen ihren süßen Duft vergebens

Gern würde ich dir wie ein Kristall-Tau sein
Der Morgen der die junge Blume erneuert
Und mit dampfenden Schleier sie vor der Sonne schützt
Und möchte deinen frischen Herzen eingebrannt werden

Gern würde ich dir eine Nachtigall sein
Erzählte deinen Ohren ein süßes Märchen
Deine Augen sollte keine gemeiner Schlaf beschweren
Und du solltest aufwachen um eine heilige Hymne zu hören

Gern würde ich dir ein breit bewaffneter Baum
Der wirft breite Schatten auf die schwülen Wiese
Und jubelt von weitem über der Wandernder Sicht
So würde meine Liebe Schatten und Tau über dich ergießen

Gern würde ich dir eine sichere Zuflucht sein
Wo unter dem Strohdach die Schwalbe sicher baut
Ein demütiges Dach das den Regen abwehrt
Also wollt ich vor Stürmen deine Unschuld bewachen

Ah! Wenn wir in diese Welt noch nicht bekannt
Karge Hoffnungen setzen die uns ihre Bitterkeit gezeigt
Krank würde ich Trost in dieser Stunde bringen
Deinem traurigen Herzen oh ich habe die Macht


DIE SCHWACHE BRISE ARMENIENS

Wo bist du süße und sanfte Brise
Brise meines Vaterlandes
Der Frühling ist gekommen und zarte Blumen
Blühen auf jeder Hand
Die warme Sonne lächelt über die Welt
Der Himmel ist weich und blau
Ah Zephyr von Armenien
Willst du uns nicht begrüßen

Die Sterne meines Landes sehe ich nicht mehr
Unter diesem fremden Himmel
Und wenn der strahlenden Frühling wiederkehrt
Die traurigen Tränen füllen meine Augen
Die Sonne hat für die Exilanten kein Licht
Sie verliert den Glanz und und verschwindet
Wo bist du o wo bist du
Brise meines Vaterlandes

Wo bist du Brise des Ararat
Unsere traurigen Herzen sehnen sich nach dir
Für die Pappeln von Armavir
Dein Flüstern ist angenehm
Frühling in dessen Schoß keine Blume scheint
Der armenischen Erde entsprungen
Für die armenische Menschen ist nicht Frühling
Aber der Winter ist kalt und drückend der Mangel

Siehe ruft die ganze Natur uns zu
Über die Einladung freut euch
Der Natur Sieg zu feiern
Über den dunklen und traurigen Winter
Das Eis ist geschmolzen und die Blumen
Erwachen und erheben sich
Wo bist du Brise süß und weich
Lüfte des Vaterlandes

Vom langen düsteren Winter
Dem Winter der Vergangenheit
Erlöse die Armenier
Und bringe uns Frühling endlich
Erwecke die erhabenen Erinnerungen
Der glorreichen großen Taten
Ach hast du uns vergessen
Brise des Vaterlandes

Hast du vergessen unsere Tränen in den Augen
Unsere blutenden Herzen voller Schmerzen
Willst du nicht Trost in unsere Leiden mischen
Klagend um unsertwillen
Warum sollte unsere traurige Leier in Tränen ausbrechen
In bittere Tränen
Du bist nicht gekommen um ihre Akkorde zu begeistern
O weiche armenische Brise

Oh aus den Trümmern unseres Landes
Wehe zu uns durch die Luft
Den Staub unserer ruhmreichen Vorfahren
Deren Knochen wir begraben
Leben spendende Brise armenische Brise
Aus dem fernen Garten Eden geblasen
Oh bring uns unserer Ahnen Seufzer
Um mit unseren eigenen Seufzern zu flüstern

Ein Zeichen bring von zu Hause einen Tropfen
Von des Araxes Küste
Lass Tränen und Lächeln sich mit Erinnerungen mischen
Gedanken unserer Ahnen von einst
Küss die armenischen Brüste
Erwecke des Patrioten Eifer
Wo bist du o Leben bringende Brise
Unserer Ahnen Atem von einst

Kraft gibt dem armenischen Becken
Und unsere Seelen begeistere
Mit dem Eifer der alten Barden
Ihrer Leidenschaft und ihrem Feuer
Verleihe den armenischen Herzen erneut
Mut und Kraft und Treue
Ah Zephyr von Armenien
Erwecke erneut unsere jugendliche Hoffnung


LASST UNS WIE ARMENIER LEBEN

Lebt wie Armenier o Brüder in dieser Welt
Dieser Name st uns von der Geschichte gegeben
Der Himmel oben grüßt uns mit diesem Namen
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Armenier sind wir Dieser Held war unser Vater
Der lehrte die Menschheit sich um Freiheit zu bemühen
Er hat uns für unsern Teil einen großen Namen hinterlassen
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Unser Land ist heilig auf seinem geweihten Boden
Gott wandelte zu der Zeit als er Adam schuf
Unsere Sprache die er erfunden sprach er zuerst
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Wir haben Eine Wiege mit der menschlichen Rasse
Unser Land hat das Heil der Welt gegeben
Der früheste Altar des Glaubens war der Ararat
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Edel ist unser Name auf der Erde nicht allein
Aber auch im Himmel erstrahlt er herrlich
Die Sterne des tapferen Helden unsterblich bezeugen es
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Leben wie Armenier von der Vergangenheit welches Land
So viele alte Herrlichkeiten hat abzuleiten
Welche Nation hat ein so schönes Haus
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Zu welchem Volk hat der König des Himmels
Vier Apostel mit einer Botschaft gesandt
Und mit welchem Monarchen hat er gesprochen
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Wer kann die Namen aller unserer Heiligen zählen
Eine Reihe von Märtyrer ist unsere Geschichte
Unsere Kirche auf Erden ist wie der Himmel selbst
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Uns war der erste Segen Christi gegeben
Die Meister des Glaubens für immer sind wir
Armeniens Taten erstaunten Erde und Himmel
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Unsere Nation folgte immer dem Herrn
Wir tragen das Kreuz für viele Jahrhunderte
Nein sie werden uns nicht als Deserteure finden
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Ja traurig ist das Leben unter dem Kreuz
Als Armenier mit Schmerzen müssen wir danach streben
Dennoch trägt das Kreuz das Siegel des Sieges
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Unser Haus liebt unser Zepter und unsere Krone
Mit Wolken ist die Dunkelheit überzogen
Habt Hoffnung der Himmel wird uns Licht geben
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Nicht für immer bleibt unser Schicksal traurig
Unsere Vielen kommen zum Essen und Trinken des Elends
Eine neue und glückliche Zukunft wartet auf uns
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Leben wie Armenier dass unsere Söhne auch
Sich rühmen können dass sie unsere Nachkommen sind
Lasst uns ihnen unseren Namen nicht als Schande hinterlassen
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir leben

Leben wie Armenier und eines Tages über den Tod
Wird Armenien noch in den Sieg aufsteigen
Bald wird der frohe Tag anbrechen für uns o Himmel
So liebe Brüder wie Armenier wollen wir ewig leben


DIE ERSTEN GRÜNEN BLÄTTER

Kaum sind der Wolken schwarze Schatten
Von einem Licht durchbohrt
Kaum sind unsere dunklen Felder
Von den weißen Schneewehen befreit
Wenn du mit einem funkelnden Lächeln
Blühst über Berg und Tal
O Erstgeborener o Frühling
Heil deiner jungen Schönheit Heil

Noch nicht auf unseren kalten Wiesen
Gekommen war der Frühling zu Gast die Schwalbe
Noch nicht die süße Stimme der Nachtigall
Hallte aus der Höhle
Als du wie der helle Engel der Freude
Kamst schnell zu Stock und Stein
Frische Knospen der Blätter o Frühling
Heil deiner jungen Schönheit Heil

Deine zarte grüne Farbe
Die dünnen Stiele und die anmutreiche Gestalt
Wie lieblich für den Durst
Meiner eifrigen sehnsüchtigen Augen
Heimgesuchte Seelen an deinem Anblick
Genießen den Trost und werden menschenliebend
Neue Knospen der Blätter o Frühling
Alle Brüder begrüßen dich heute

Komm in der Dunkelheit des Busens unserer Täler
Zu glänzen zwischen den Hügeln
Komm über unsere nackten zitternden Bäume
Und wirf den grünen Schleier über sie
Komm zum traurigen Gesicht der Natur
Und gib Glück und Erneuerung
O früheste Blätter o Frühling
Heil alle Brüder wünschen dir Heil

Komm du neugeborener Lenz
Eine Morgenröte aus schönen Rosen
Komm und lade die Lüfte zum Licht ein
Bitte spiele mit meinem dünnen Haar
Sprich zu den duftenden Blüten
Eile die Männer verlangen nach dir
Heil dir mit frühesten Blättern o Frühling
Junge Blätter so frisch und neu

Komm komm o Blätter und süße Flügel
Der jungen Hoffnung vom Himmel
Bedecke die traurige Erde der Gräber
Wo meine Geliebte liegt
Webe über ihren Körper mir so lieb
Eine Girlande von Tau
Ihr Flügel der hellen Engel der jungen Hoffnung
Junge Blätter so frisch und neu


DIE MORGENRÖTE

Rosen auf Rosen
In Beeten unten verbreitet
In dem hohen blauen Äther
Wolken die wie Schnee glänzen
Leicht und hell und weich
Vor deinen Füßen verbreitet
In dieser ruhigen Jahreszeit
Warte bis ich dein Angesicht grüße
Es warte in der Hoffnung die ganze Natur
Aurora jung und süß

Strahlende Reine sie steigt hinan
In ihrem weißen Schleier
Mit ihrem schwimmenden Locken
Leuchtend golden
Verbreitet in weiten Wellen
Von den Zephiren schwankend
Und ihre perlenden Flügel
Offen halb gespreizt
Graziöse schöne Aurora
Himmelsmädchen

Auf ihrer Stirn helle Edelsteine
Glühen voll Lieblichkeit
Und ihre freudigen Blicke
Himmel und Erde streicheln
Während ihre Rosen-Lippen heller sind
Als die blühenden Lauben der Erde
Lächelnd fröhlich verstreut sie
Parfüm süß in Duschen
Lässt noch mehr duften
Vielfarbige Blumen

Jetzt zwitschern die kleinen Vögel
Inmitten der grünen Blätter
Mischen sich in ihr Rauschen
Gegrüßet seist du o heitere Morgenröte
Heil du verwandelst die Dunkelheit
In freies Sonnenlicht
Die traurige Erde machst du
Froh und voller Freude
Alle Geschöpfe rufen dir zu
Sei gegrüßt o Jungfrau

Dir bring ich mein Opfer
Mein erstes Geschenk der Liebe
Zarte Geschenke und heilige
Wolke die oben schwimmt
Zephyr kristallener Bach
Blumen und Nachtigallen
Alles von Liebe aufgeschmolzen
Preist dich und segnet dich mit Heil
Himmlisches Mädchen schön
In deinem glänzenden Schleier

Du bezauberst unsere Herzen charmant
Jetzt mit einer solchen süßen Freude
Verlass uns nicht Himmlische
In der dunklen Nacht des Grabes
Wenn wir unsere Augen schließen
Lass voll Strahlen und Glanz sein
Unserer Seelen Augen
Dein süßes Licht sehn
Voller Hoffnung und Verheißung
Morgenröte göttliche Jungfrau


DAS ARMENISCHE MÄDCHEN

Habt ihr den hellen Mond gesehen
In den Himmeln habt ihr gesehen
Rosige Aprikosen die schimmern
Durchs Laub im Grün des Gartens

Hast du gesehen die rote Rose glühen
Wo grüne Blätter sie verhüllen
Und um sie herum in einer Schar
Lilien und Nelken und die süße Iris

Siehe neben Armeniens Jungfrau
Dunkel und matt ist der helle Mond
Aprikosen und Nelken und Iris
Sind keinen einzigen Kuss wert

Rosen auf ihren Wangen blühen
Auf ihrer Stirn eine Lilie weiß
Und der Unschuld Symbol
Ist das Lächeln ihrer süßen Lippen

Von ihrer Freundin die Zither nimmt sie
Errötend das Herz das gewinnende
Sie berührt sie mit zierlichen Fingern
Den orientalischen Tanz beginnt sie

Wie ein Baum ist ihre Gestalt schlank
Schwankend mit einer verträumten Grazie
Jetzt mit schnellen Schritten fliegt sie
Jetzt kehrt sie mit fliegendem Tempo zurück

Allen jungen Männern ist das Herz geschmolzen
Wenn sie das Mädchen sehen
Und die alten Männer verfluchen ihr Schicksal
Dass sie so früh alt geworden sind


DAS TRAURIGE ANTLITZ DES MONDES

Mond schöner Mond wie lange willst du erscheinen
So bleich so traurig in des Himmels Höhe
Haben die dunklen Gewitterwolken dich erfüllt mit Alarm
Oder feurigen Blitzen blinkend durch die Nacht

Es gibt keinen wie dich den wir loben unter den Sternen
Die einzige Schönheit der Himmel bist du
Bist du vor Neid blass geworden nein o Mond
Du trägst ein anderes Geheimnis in deinem Herzen

Warum wird dein Antlitz so traurig
Sprich frei mit mir an dem dunkelsten Tag
Wenn wir dich finden hier eine sympathisierende Freundin
Man sagt die Hälfte unserer Trauer werde vergehen

Die Trauernde ist der Trauernden Trösterin
Wo willst du finden einen traurigeren Mann als mich
Verlassen und in Trauer und wie du
Verbergend ein Geheimnis ohne Worte oder Tränen

Ich verbringe meine Tage in Kummer liebend unter den Menschen
Weinend in der Einsamkeit meine salzigen Tränen fließen
Meine traurigen Seufzer klingen immer ohne Pause
Ich habe keinen Sympathisanten in meinem Elend

Doch jedes Lebewesen hat einen Freund
Soll mir allein fehlen Liebe und Freundschaft
Öffne dein Herz für mich bist du traurig
Mein Sympathie-Zauber bläst deine Trauer weg

(Der Mond spricht.)

Höre eines Nachts unzählige Sternen
Füllten den blauen Himmel unter ihnen wie eine Braut
Ich glitt leise mit meinem hellen verhüllten Gesicht
Ich ging über den Pontus badend in seiner Flut

Ich berührte die Gipfel des Kaukasus
Ich sah im Sevan-See mein Spiegelbild
Ich kam zum großen Van-See voll von Fischen
Und kühlte mich in seinen Wellen

Über viele Berge viele Felder kam ich
Vergießend mein Licht über allem herrschte Schweigen
Inmitten der Tiere im ruhigen Gebiet
Die müden Bauern lagen in ruhigem Schlaf

Ah das schöne Armenien in dieser Nacht war selig
Die Sterne des Himmels machte sie noch glorreicher
Und ich langsam vorbei schwebend über ihr in den Lüften
Sah auf das Land und konnte meine Erfüllung nicht schauen

In einem kurzen Monat meine Erfüllung ich erneuere
Über Städten Bergen Seen ging ich in Eile
Voll Sehnsucht das armenische Land zu besuchen
Die Nacht hatte wieder ihre fruchtbaren Felder umarmt

Aber oh wo waren die freigebigen Ernten jetzt
Wo war der unermüdliche Ackerbauer
Wo war mit seinem kleinen dicken Hals der Büffel
Wo waren die Gärten Produkte seiner Arbeit

Dunkler Rauch hatte die armenischen Himmel bedeckt
Städte und Dörfer brannten stürzten und fielen
Grimmige Flammenzungen reichten bis zu den Wolken
Nach Armenien zu sehen war wie in die Hölle zu blicken

Armenien Garten feucht vom himmlischen Tau
Woher kam dieses mächtige Wehe auf wessen Geheiß
Will die Eifersucht besitzen ihr böses Herz
Hatte sie in ihrer Seele eine Schlange

Es war jahrhundertelange Eifersucht und Hass
Schwelend das Herz des Menschen verzehrend
Bis endlich mit wilden und donnernden Tönen
Die versteckten Feuer ausbrachen zu versengen und zu töten

Wie auf einem Berg still und ruhig
Auf dem der Schnee ungeschmolzen schläft
Plötzlich Blitze aus seiner Brust geboren werden
Und über ganze Städte fegt feuriger Ruin

O schönes armenisches Land armenische Rasse
O glückliche Orte heute eine Ruine und nichtig
Weiler und Kornfelder Klöster wimmelnde Städte
Wo bist du warum wurdest du so bald zerstört

*

Der Mond war still und die dunklen Wolken kamen
Und verbargen den Himmel er schwand hinter einer Wolke
Und ich blieb allein und traurig zurück
Nachdenklich mit verschränkten Armen und geneigter Stirn

Und seit dieser Zeit wenn es Abend wird
Ich warte dass der blasse Mond steigt ruhig und langsam
Und wenn ich den Blick auf sein trauriges Gesicht richte
Ich glaube an mein Volk und sein Weh


DER JUNGFRAU TRÄNEN

Fort und fort quillt aus der Brust von Saphir ein See
Oh sage meinem fröhlichen Herzen warum vom Ufer
Smaragde geben Paare von wandernden Perlen
Wie Regen auf die Ebenen aus dem Wolkenbruch

Weniger rein weniger zart gibt das Zwielicht den Tau
Am Vorabend absteigend auf die purpurne Rose
Und auf der Lilie Blütenblätter fein und zerbrechlich
Als die Zwillings-Tropfen in denen dein Leiden fließt

Sprich warum schimmernde Tränen steigen
Maria von deinen Liebe-tropfenden jungfräulichen Augen
Zu deiner Wange und dort hängen zittrig
Wie die Sterne in den Abendhimmeln funkeln

Wie die Herz-durchbohrende Pupille des Auges
So empfindlich jede Träne zu sein scheint
Wie die glitzernde Pupille des Auges bezaubernd
Meine Seele blicken die hellen Tropfen zu mir

Das Herz pocht schwer der Schauende hält den Atem an
Ah jetzt kenn ich die Wahrheit ah weh mir
Für mich sind diese Tränen aus deinen Augen gestiegen
Die Wunden meines Geistes ewig zu heilen

Aber immer noch mein uneingeweihtes Herz ist
Misstrauisch sie verweilen dort halb gesunken
Und ich wage nicht sie fallen zu lassen und mich zu befeuchten
Ja Maria ja o schöne Jungfrau und Mutter

Ich bin ein unkultiviertes Land rau und wild
Aber unter diesen deinen zarten Tränen
Blühen Rose und Safran von deiner Liebe
Wasser und jubelt dies mein trauerndes Herz


DER MOND ÜBER EINEM ARMENISCHEN FRIEDHOF

Mond schöne Lampe du leuchtest göttlich
Gott hat dich in den Himmel gesetzt
Um Heere der Nacht führen die Dunkelheit ist blind
Und meinem Herzen bist du ein Auge

Wenn du über meinem Kopf schwingst deine Lampe
Eine glitzernde Kette scheinst du zu halten
Deine Kette ist von himmlischem Silber
Dein Docht brennt golden

Und wie ein Diamant blinkt das Licht
Du sendest deine Strahlen ins Ausland
Wie hell warst du wie die zweite Nacht
Frisch aus der Hand Gottes

Wie hell du warst als ich zum ersten Mal gehört
Die himmlische Nachtigall
Der Wind der wie du am Leben schien
Spielt weiche Lieder vom Adieu

Mit dieser ruhigen Brise der helle Bach
Plätschert leise
Es gab keine menschliches Ohr zu hören
Die Engel allein haben zugehört

Die Engel schwangen sie in ihren Händen
Und schweigend und langsam
Sie durchliefen wolkenlose Bögen des Himmels
Und sanken in die Wellen unten

Zu der Zeit die Sonne mit den Füßen des Feuers
Bald war die blaue Festung
Während über die stille Welt verteilt wurden
Die Dämmerung und der feuchte Tau

Bleibe bleibe o Sonne verweile
Steige nicht in den blauen Himmel
Aber lass den kleinen Mond noch gehen
Im wolkenlosen Reich der Höhe

Bleibe kleiner Mond oh verweile noch
Auf den Höhen und Hügeln
Wandle langsam ruhig in deinem Licht
Wenn der Schlaf die Täler füllt

Denn ich habe also noch nichts zu äußern
Vor dir mich zu beklagen
Oh vielfältig ist mein bitterer Kummer
Mein Herz ist in Stücke gerissen

Heller Mond eile nicht weg weil
Du hörst einen trauernden Schrei
Als Trösterin des gebrochenen Herzens
Scheinst du in den Himmeln

Du kommst aus Edens Land aber nicht
Wie in jenem Land war weit die erste Nacht
Als der Mensch froh war nichts zu wissen
Rette du das Leben und die Liebes-Freuden

Dann war deine weiße warme Ausstrahlung
In den Wellen und schönen Blumen
Und wohin immer dein weiches Licht fiel
Unsterbliches Leben blühte dort

Wende dich und schau auf mich o Mond
Bestaune unserer Berge Fuß
Und siehe die Tempelruinen
Und Gräber so traurig und stumm

Gräber der Armenier die längst
Von der Erde sind verschwunden
Es schläft die Asche unserer Mütter
In Dunkelheit und Verfall

Armenier die ältesten Geborenen
Der ganzen menschlichen Rasse
Die innerhalb des Landes ihre Heimat hatten
Nach Adams Wohnstätte

Aber du wirst schnell verschwinden o Mond
Dein Glanz wird verblassen
Und wie eine Silberschale wirst du sinken
In Wolkenufer dicht und grau

Bleib noch einen Augenblick o Mond
Bleib denn du bist meine Liebe
Dort im Tal ist ein Denkstein
Unbekannt der Geschichte

Lass dein letztes Licht dort verweilen
Und hebe ihn aus der Finsternis
Denn dieser dunkle und namenlose Stein
Wird markieren das Grab deines Dichters


DIE LILIE VON SHAVARSHAN

Armenische Jungfrauen kommt und seht
In Shavarshan eine neue Lilie

Die strahlende Art der Jungfräulichkeit
Krone des armenischen Stolzes
Von der blühenden Stirn unter ihrem Schleier
Die Wind rührt die Locken die schweben
Mit kleinen Schritten wie die Turteltaube
Sie geht den Tau-hellen Wiesenweg
Ihre Lippen tropfen Honig und ihre Augen
Strahlende Blicke senden

Die Schönheit von Armenien
Ein sonnenähnlicher Spiegel klar
Unser Nordstern vom Santoukhd
Schöne Tochter des lieben Königs
Sie ist hervorgekommen die anmutige Braut
Die Ost und West und Nord und Süd
Zu sehen wünschen während das Feuer der Liebe
Verzehrt die Brust des Schauenden

Weniger funkelt der helle Morgenstern
Inmitten der Wölkchen klein und fein
Weniger glüht die Frucht deren rosige Tönungen
Inmitten der Apfelblätter sie in den Schatten stellt
Hyazinthe des Araxes
Die Perlenschnüre von Tau trägt
Alle sind weniger schön als sie
Mit freundlicher Miene und holdem Wesen

Bei ihrem Anblick die schneebedeckten Gipfel
Schmelzen und werden mit Rosen bepflanzt
Bäume und Blumen knospen die Nachtigallen
Alle singen wo immer sie geht
Die Glockenblumen öffnen die unzähligen Augen
Wenn sie durch die Lauben kommt
Unter halten den Atem an die Täler und Hügel
Gleichermaßen sind in Blumen gekleidet

Vor ihr neigen sich auf die Erde
Stolze Stirnen mit goldenen Kronen
Das Tal ward zu einem Hügel
Von verstreutem Gold und Edelsteinen
Wo vorübergeht mit bescheidener Anmut
Armeniens süße Jungfrau
Feiner Sandstrand von Perlen kommt sehnsüchtig
Um unter ihren Füßen zu rollen

Viele tapferen Söhne von Monarchen
Verlassen haben ihre Paläste
In Persien oder Albanien
In Indien oder in Rom
Bewundern sie mit ihren Blicken
Rufen Glückselig ist der
Der gewinnt dieses armenische Mädchen
Von seiner Braut geliebt zu sein

Aber Paläste würdig Santoukhds
Die Erde kann nirgends zeigen
Und für die Bögen der Augenbrauen
Diese Welt ist viel zu gering
Der Himmel sagt lass sie auf meinem Thron
Herrschen als Königin über jedes Land
Der Ozean sagt meine purpurnen Wellen
Sollen sich auf ihren Befehl niederlegen

Es gibt eine Größere als die Erde
Weiter als breite Meereswellen laufen
Höher und gewaltiger als der Himmel
Und heller als die Sonne
Es ist eine gewaltige Königin
Deren Macht nicht bekannt ist
Die königliche Frau ist Santoukhd
Für ihn und für ihn allein
Ihre Hallen des Lichts sind alle bereit
Und ihr Schemel sind die azurblauen
Himmel mit Sternen geschmückt
Der erwartet ihre Tauben-Füße

Die scharfes Schwerter glitzern in der Luft
Und schnell das rote Blut fließt
Santoukhd die eine Lilienblüte war
Auf die Erde fällt als eine Rose
Das Schwert blitzte einmal und drei Aspekte
Wurden in Santoukhd erspäht
Ihrem Herz entsank Blut und rote Rosen
Sprangen auf jeder Seite
Ihre Augen waren violette Kelche
Süße während sie überlaufen
Ihr Gesicht wie Lilien zur Hälfte nicht geschlossen
Aber auf ihren Lippen welches Feuer

Der Himmel und die Erde leuchten weiß und rot
Komm heraus und sammle Mädchen
Die Rose und Lilie in einem Strauß
Diese unvergleichliche Blume die verblasste
Lag in dem Grab die jugendliche Leiche
Mit Thaddäus dem guten und tapfern
Süßes Mädchen von Armenien
Dein süßer Boden musste dein Grab sein
Armenisches Mädchen eine neue Lilie
Wird Shavarshan für dich dargebracht haben



ABSCHIEDSGESANG

(Gesungen als die Braut das Haus der Mutter verließ)

Der Abendwind ist gekommen
Die Häupter haben sich versammelt
Darf ich ein Opfer sein für deine Seele
Die ins Exil geht
Die Saiten der Geldbörse haben sich gelöst
Die Tochter ist von ihrer Mutter getrennt worden
Die Lawine donnert herunter vom Dilif
Es wird weggeführt unser kleiner Mond
Der Fuß ist im Steigbügel
Die Mutter weint

(Die Braut spricht)

Ich will nicht gehen Mama ich will nicht gehen
Sie nehmen mich mit Gewalt
Nicht du Mütterchen du wünschtest dass es mir Glück bringe
Die Milch die du mir gegeben hast dass sie mir Glück bringe

Du stöhnst nicht Schwelle in meinem Haus
Es ist für mich dran zu stöhnen
Du kriechst nicht o Sonne
Es ist für mich dran zu kriechen
Du schüttelst dich nicht kleiner Baum
Es ist für mich dran mich zu schütteln
Du fällst nicht herab o Blatt
Es ist für mich dran zu fallen
Du scheinst nicht o Stern
Es ist für mich dran zu scheinen
Du steigst nicht auf, o Mond
Es ist für mich dran aufzusteigen
Du weine nicht Mama
Es ist für mich dran zu weinen


DAS TÖDLICHE FRÄULEIN

Im Frühling auf dem Berg Menzour
Fließt ein Bach unter der langhaarigen Weide
Zwei schöne Jungfrauen sind gekommen
Um ihre Krüge zu füllen
Zwei Männer starke Athleten
Kamen vorbei auf dem Pferderücken

Junges Mädchen von holder Jugend
Ich bin dein Bruder gib mir einen Tropfen
Wasser aus deinem Krug!

Das Wasser in meinem Krug
Ist nicht kalt es ist heiß
Mehr Männer als einer sind gestorben
Weil sie uns geliebt haben

Schenk mir einen Tropfen lass mich trinken
Und lassen mich auch sterben
Und lass mich sein wie als ob meine Mutter
Mich nie geboren hätte