von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Als
die drei Männer in den Feuerofen geworfen wurden, war als vierter
bei ihnen ein Sohn der Götter. Jesus geht mit uns durchs Feuer.
Jesus war in Hitlers Gaskammern und Stalins und Maos
Strafarbeitslagern. Jesus geht auch mit dir und mir durch den
Feuerofen der Trübsal.
*
Wie
Daniel in Chaldäa die Weisheitsschriften der Chaldäer studiert hat,
so will ich auch tun. Ich bin groß im Übersetzen und Nachdichten
alter heidnischer Weisheitsschriften. Wie Daniel bete ich, dass mir
die "Weisheit der heiligen Götter" gegeben wird und dass
ich Träume deuten kann. Denn merkwürdig, die Liebe liebe ich nicht
sehr, sie tut nur weh, aber die Weisheit liebe ich sehr, und ja, sie
liebt mich auch!
*
Maria
ist nach Maximilian Kolbe "quasi Inkarnation des Heiligen
Geistes". Nach Leonardo Boff ist Maria als Jungfrau das
Sakrament der "Jungfräulichkeit Gottes". In Maria
vergöttlicht der Heilige Geist das Weibliche.
*
Ist
es Ihnen bekannt, ob es ein Buch gibt auf deutsch mit Schriften von
Maximilian Kolbe über die Jungfrau Maria?
*
Ein
kleiner Bibelkommentar von mir nur für dich:
Eine
tüchtige Frau (starke, mächtige Dame), wer findet sie?
Sie
übertrifft alle Perlen an Wert.
Das
Herz ihres Mannes vertraut auf sie,
Und
es fehlt ihm nicht an Gewinn.
Die
starke Frau am Ende des Sprüchebuches ist Frau Weisheit, das heißt,
die Weisheit Gottes in weiblicher Gestalt, das heißt, Gott in
weiblicher Gestalt! Wer findet Frau Weisheit? Wer sie sucht und sie
erbittet im Gebet. Sie ist schöner als alles, denn sie ist die Idee
der Schönheit. Sie ist wertvoller als aller materieller Reichtum,
denn die Weisheit führt zum ewigen Leben. Das Herz ihres Mannes,
also des Schriftgelehrten oder Weisen oder Philosophen, erfreut sich
an ihr. Der Philosoph geht mit Frau Weisheit eine mystische Ehe ein
und berauscht sich an ihren Brüsten, wie Salomo sagt, also freut
sich an ihrer Liebe und ihren Tröstungen.
Sie
tut ihm Gutes und nichts
Böses
alle Tage ihres Lebens.
Sie
sorgt für Wolle und Flachs
Und
schafft mit emsigen Händen.
Frau
Weisheit ist gut, sie ist die Gutheit oder Güte, von ihr stammt
nichts Böses. Sie sorgt auch für unsere täglichen Nöte. Sie ist
allezeit schöpferisch tätig, jeden Augenblick schafft sie unser
Leben und das Leben der ganzen Schöpfung.
Sie
gleicht den Schiffen des Kaufmanns:
Aus
der Ferne holt sie ihre Nahrung.
Noch
bei Nacht steht sie auf,
Um
ihrem Haus Speise zu geben
Und
den Mägden, was ihnen zusteht.
Wie
der Kaufmann in der ganzen Welt Handel treibt, so herrscht Frau
Weisheit über die ganze Ökonomie, das heißt, es gibt eine
gottgefällige, weise Ökonomie und Soziallehre und es gibt auch die
gottlose Form davon, etwa Kommunismus oder Profitgier. Dass Frau
Weisheit nachts aktiv ist, sagt, dass sie auch und gerade besonders
in den dunklen Nächten unserer Seelen uns beschenkt, reinigt und
heiligt. Sie gibt Speise, das ist der Leib und das Blut Christi, sie
gibt das Wort Gottes uns zum Wiederkäuen und lässt uns trinken die
Milch ihrer Tröstungen und lädt uns ein zum himmlischen
Hochzeitsmahl. Den Mägden gibt sie Gnade, also den Dienerinnen der
göttlichen Weisheit, sie schenkt ihnen Gnade, Heil und ewiges Leben.
Sie
überlegt es und kauft einen Acker,
Vom
Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
Sie
gürtet ihre Hüften mit Kraft
Und
macht ihre Arme stark.
Der
Acker und der Weinberg sind das Himmelreich, das Königreich der
göttlichen Weisheit. Wir sind berufen, Arbeiter und Arbeiterinnen im
Weinberg des Himmelreichs zu sein. Ihre Kraft und Stärke zeigt sich
darin, dass sie die Schöpfung aus dem Nichts geschaffen hat und dass
sie den Teufel und den ewigen Tod besiegt hat.
Sie
spürt den Erfolg ihrer Arbeit,
Auch
des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
Nach
dem Spinnrocken greift ihre Hand,
Uhre
Finger fassen die Spindel.
Des
Nachts wacht sie, denn sie betet immer und schläft und schlummert
nicht, sondern ist auch in der großen "Weltnacht", den
Finsternissen unserer Zeit, aktiv. Sie ist die Weberin und Spinnerin
als die Schöpferin, die Natur ist ihr Gewebe, und sie hält auch
unseren Lebensfaden und unsere Schicksale in ihren Händen.
Sie
öffnet ihre Hand für den Bedürftigen
Und
reicht ihre Hände dem Armen.
Ihr
bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee;
Denn
ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.
Sie
ist wie Gott barmherzig und spendet sich den materiell und spirituell
Armen besonders. Sie ist auch die Fürsorge der Vorsehung, die sich
um unsere Zukunft kümmert, auch um den Winter unseres Alters und
Todes. Sie schenkt uns dann das ewige Leben in dem weißen
Linnengewand der Heiligkeit.
Sie
hat sich Decken gefertigt,
Leinen
und Purpur sind ihr Gewand.
Ihr
Mann ist in den Torhallen geachtet,
Wenn
er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes.
Sie
bedeckt uns mit ihrem Schutzmantel, unter dem alle Christinnen und
Christen sich geborgen wissen dürfen. Ihr Kleid ist aus Byssus, das
ist Muschelseide, der aller wertvollste Stoff zur Zeit Jesu, denn sie
ist eine Königin, eine Königin des Himmels und der Erde, eine
Kaiserin des Universums, Licht ist ihr Gewand und das weiße Linnen
der Reinheit und Heiligkeit.
Sie
webt Tücher und verkauft sie,
Gürtel
liefert sie dem Händler.
Kraft
und Würde sind ihr Gewand,
Sie
spottet der drohenden Zukunft.
Sie
webt die Natur, die Leiber und das weiße Linnen der Erlösten, das
sind die guten Werke der Christen. Sie liefert auch Gürtel, denn sie
umgürtet die Lenden unseres Gemüts mit Reinheit, Keuschheit und
Selbstbeherrschung. Sie bewahrt die Jungfräulichen rein und segnet
die heilige Ehe.
Öffnet
sie ihren Mund, dann redet sie klug,
Und
gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
Sie
achtet auf das, was vorgeht im Haus,
Und
isst nicht träge ihr Brot.
Sie
ist das Wort Gottes, sie ist die Weisheit Gottes, sie ist die
Schwester der Vernunft. Sie achtet auf alles, was in der Welt und in
der Kirche vorgeht, sie ist die Königin der Welt und die Herrin der
Kirche, sie achtet auf die Familien und auf die Einsamen. Sie ist
nicht träge, sondern voller Dynamik, voller Lebenskraft.
Ihre
Söhne stehen auf und preisen sie glücklich,
Auch
ihr Mann erhebt sich und rühmt sie:
Viele
Frauen erwiesen sich tüchtig,
Doch
du übertriffst sie alle.
Alle
Christinnen und Christen sind Töchter und Söhne der göttlichen
Weisheit. Aber einige hat sie selbst sich auserwählt, ihre Männer
und Bräutigame zu sein, wie Salomo es war. Der Schriftgelehrte ist
mit dem Wort Gottes vermählt. Der Philosoph und Mystiker ist mit der
göttlichen Weisheit vermählt, so wie die Christin Jesus zum
Bräutigam hat. Viele Frauen sind lobenswert wegen ihrer Schönheit,
ihrer Kraft, ihrer Klugheit, aber Frau Weisheit übertrifft sie alle,
denn sie ist die göttliche Frau, das heißt, das göttliche Urbild
der Frauen.
Trügerisch
ist Anmut, vergänglich die Schönheit,
Nur
eine gottesfürchtige Frau verdient Lob.
Preist
sie für den Ertrag ihrer Hände,
Ihre
Werke soll man am Stadttor loben.
Frau
Weisheit ist nicht eine nur vergängliche Schönheit, sondern sie ist
die göttliche Schönheit, die vollkommen und immer schön ist und
für alle, die sie schauen dürfen, absolut schön. Sie liebt die
Gottesfurcht, das heißt, die Liebe zu Gott. Ich will Frau Weisheit
und alle ihre Werke loben durch mein Gebet und meine Poesie! Ich bete
SIE an!
*
Ich
habe dir Liebesgeschichten aus der Bibel bestellt, ich hoffe, es ist
in einer Sprache geschrieben, die dir gefällt. Und ich habe dir ein
Notizbuch bestellt zum Notizenmachen bei unseren künftigen
Andachten.
*
Danke
für den Hinweis auf Robert Spaemann, ein großer Denker. Der Papst
wird von den Rechten und von den Linken kritisiert. Ich habe mich
entschieden, dem Papst zu folgen. Das habe ich in meiner Konversion
gelernt, in der Endzeit muss sich das Schiff der Kirche an drei
Säulen binden, die mittlere und größte ist der eucharistische
Christus, die beiden Säulen zu Seiten sind die Jungfrau und der
Papst.
*
Die
Maienkönigin sagt: Tut, was Jesus euch sagt! Sagt allen, was Jesus
an euch tut! Nehmt alles an, was er euch gibt, auch das Leiden! Gebt
ihm alles, was er euch nimmt, auch die Freunde!
*
Das
ist ein schönes Fest von Christi Himmelfahrt:
Der
Urgroßmutter wird Musik dort offenbart.
*
Hier
Heines Beitrag zur Theodizee-Frage:
Laß
die heilgen Parabolen,
Laß
die frommen Hypothesen -
Suche
die verdammten Fragen
Ohne
Umschweif uns zu lösen.
Warum
schleppt sich blutend, elend,
Unter
Kreuzlast der Gerechte,
Während
glücklich als ein Sieger
Trabt
auf hohem Roß der Schlechte?
Woran
liegt die Schuld? Ist etwa
Unser
Herr nicht ganz allmächtig?
Oder
treibt er selbst den Unfug?
Ach,
das wäre niederträchtig.
Also
fragen wir beständig,
Bis
man uns mit einer Handvoll
Erde
endlich stopft die Mäuler -
Aber
ist das eine Antwort?
*
Dies
ist ein Gruß zum Muttertag, statt Blumen, ein kleines Sträußchen
himmelblaue Vergissmeinnicht. Heute war ich bei Karines Mutter, hab
an Karines Grab ein Ave Maria gebetet. Ich hab in der Innenstadt
gegessen, aber floh so schnell wie möglich aus der Innenstadt, denn
die jungen Frauen kleiden sich fast wie Prostituierte, laufen als
erogene Zonen durch die Gegend. Wie schön ist dagegen die Madonna in
ihren langen fließenden Gewändern, eine Königin! So glaub ich
übrigens, dass die Madonna mir, ihrem Auserwählten, die Freude
machen wird, dich, meine Mutter, einst in den Himmel zu führen, wo
wir uns wiedersehen.
*
Vor
drei Wochen war eine Freikirche in der Innenstadt und verteilte Neue
Testamente in Hosentaschenformat. Ich nahm eins mit. Hinterher dachte
ich, hätte ich nur 7 mitgenommen für meinen katholischen
Bibelkreis. Der Papst sagt, jeder Christ soll ein Neues Testament in
der Hosentasche haben. Das mach ich schon seit zwanzig Jahren. Ich
telefonierte alle Freikirchen ab, ob ich noch 7 Bibeln bekommen
könnte, erreichte aber nichts. Ich rief auch beim Gideon-Bund an.
Und heute fuhr ich zu Karines Mutter und wollte in der Innenstadt
essen, da stand da eine andere Freikirche, die schenkte mir 7 Neue
Testamente in Hosentaschenformat. Übrigens ist die Bibel aus der
katholischen Kirche hervorgegangen. Aber denk, wie du willst.
*
Einmal
rief mich Evi an, sie war ganz aufgeregt, sie hatte das Buch gelesen:
Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus. Darin stand: Jeder Mann
braucht seine Höhle, in die er sich zurückziehen kann. Ist das
wahr, fragte Evi verzweifelt. Ja, sagte ich. Ich zum Beispiel bin so
sehr Mann, ich bin am liebsten allein in meiner Höhle, "allein
mit dem All-Einigen". Wenn mein Vater allein sein wollte, ging
er in seinen Werkzeugkeller. Evis Mann baute sich eine Hütte im
Garten, wo er allein sein konnte. Dass du auch einen kleinen Raum
findest, wo du allein sein kannst, allein mit Gott, das wünsch ich
dir!
*
Ich
übersetze gerade für ein liebe alte Dame Gedichte der Aborigines,
der australischen Ureinwohner. Das folgende Gedicht dachte ich,
könnte dir gefallen.
DAS
JUNGE MÄDCHEN WANDA
Summt
ihr eigene Mädchen-Gedanken und Träume
Das
junge Mädchen Wanda,
Töpfert
Töpfe mit den Frauen,
Skandiert
ihr einfaches Lied,
Von
allen gehasst!
„Ich
hasse den Tod und die weggehen,
Jedes
traure Ende.
Ich
hasse Dinge, die keine Freude bringen!“
Sagte
das junge Mädchen Wanda.
„Ich
hasse Sonnenuntergang und die dunkle Nacht,
Die
ist voller Geheimnisse,
Ich
hasse Stille der verlassenen Stätten,
Sumpf-Eichen,
an einsamen Gewässern seufzend,
Und
Baumgräber!“
Sagte
das junge Mädchen Wanda.
„Ich
hasse alte Männer, die Regeln und Gesetze,
Alte
faltige Gesichter,
Die
Älteren, die nicht mehr wissen,
Was
die Jungen wissen!“'
Sagte
das junge Mädchen Wanda.
„Immer
zu viel Hass, Mädchen!“
Sagte
der alte Gin Onna.
„Sag
mir, was du liebst!“
„Ich
liebe Lebensfreude,
Ich
liebe Umarmungen,
Ich
liebe das Leben und die Liebe!“
Sagte
das junge Mädchen Wanda.
„Ich
liebe alle jungen Dinger,
Die
junge Morgenröte, nicht des grauen Tages Sterben,
Den
weißen Tagesanbruch auf Gewässern erwachend.
Ich
liebe Schönheit!“
Sagte
das junge Mädchen Wanda.
„Hohe
Adler, das Licht in den Augen lieb ich,
Das
Dorf weinend vor Freude, wenn ich zurückkehr.
Ich
liebe Farben, Beeren gelb und rot,
Das
Gras, wenn es grün ist,
Das
Blau, das auf dem Eisvogel ist,
Und
eine schöne Blume für meine langen Haare“
Sagte
das junge Mädchen Wanda,
"Aber
vor allem meinen starke Liebhaber, den ich liebe,
Und
seine Hand auf meinem Leib!“
*
Ich
habe Homer, Vergil und Ovid in Hexametern nachgedichtet, dem antiken
Versmaß für epische Dichtungen. Vor zwei Jahren hab ich Texte aus
der Apostelgeschichte übersetzt, die Paulus Irrfahrten durch
Griechenland behandeln. Ich habe immer Paulus wie Odysseus gesehen,
Irrfahrender durch Griechenland. Nun dichte ich meine Übersetzung
von acht Kapiteln der Apostelgeschichte in homerischen Hexametern
nach, ein Kleinepos von acht Gesängen. Im vierten Jahrhundert nach
Christus dichtete in Alexandrien der Dichter Nonnos. Als Heide
dichtete er ein Epos über den Weingott Dionysos, und als Christ eine
Paraphrase des Johannes-Evangeliums in Hexametern. Den Dionysos hab
ich in deutschen Hexametern und den Johannes in englischer Prosa
gelesen. Ich träume davon, selbst auch eine Paraphrase des
Johannes-Evangeliums in Hexametern zu dichten.
*
Heute
war ich mit Evi mit den Hunden spazieren, übermorgen werde ich eine
Einleitung zum Markus-Evangelium referieren. Was macht das Fieber
deiner Tochter? Milan hatte auch oft Fieber, dann wollte er, dass ich
komme, Karine gab ihm Fieberzäpfchen in den Popo, ich sah in seinen
großen glühenden Augen Christus mich anschauen...
*
Wir
haben im Hauskreis für dich gebetet. Nach der Anfechtung kommt der
Trost, steht im Buch Tobit.
*
Ich
könnte einen Hauskreisabend zu Trauer vorbereiten. Vielleicht wäre
es für dich interessant, einen Abend zum Zorn (Wut) vorzubereiten,
vielleicht guckst du einfach in eine Bibelkonkordanz oder forschst im
Netz. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Zorn, aber viel mit Trauer.
Den Daniel möchte ich lieber nicht referieren, weil ich nur
amerikanischen evangelikalen Fundamentalismus dazu habe. Aber in
Hosea 1-3 hab ich fünf Jahre selbst gelebt. Das wäre für mich
interessant.
*
Der
Marxist sieht in einem Werkstück die dinggewordene Arbeitskraft des
Arbeiters. So sehe ich in deinen Kindern eure Liebe, euren Schweiß
des Angesichts und eure strapazierten Nerven, aber auch eure Freude
bei der Zeugung, denn sie lächeln alle. Und wenn man noch tiefer
schaut, sieht man des göttlichen Werkmeisters Schöpferlust. Gott
hat Lust an deinen Kindern!
*
Diese
Verse von Goethe ließen mich an dich denken:
Ach,
seht, was mir ein Zeichen dräut,
Das
gilt fürwahr uns arme Leut!
Meine
Mutter liegt am bösen Keuch,
Mein
Kind am Wind und schwerer Seuch,
Meine
Frau, fürcht ich, will auch erkranken,
Sie
tät schon seit acht Tag nicht zanken -
Und
andre Dinge nach Bericht!
Ich
fürcht, es kommt das Jüngste Gericht.
*
Wenn
ich sage, Gott ist eine Person, dann bedeutet das nicht eine
menschliche Person mit einem Körper und männlichem oder weiblichen
Geschlecht. Dass Gott Person ist, der allesumfassende und
allesdurchdringende Geist, bedeutet, dass Gott Selbstbewusstsein,
Vernunft und Willen hat. Die göttliche Vernunft ist höchste
Weisheit, der göttliche Wille ist ewige Liebe. Gott sagt von sich
selbst: Ich bin. Aber Gott ist weder Mann noch Frau.
*
Hier
kannst du bei Leipniz über die Theodizee-Frage schnuppern. Fröhliche
Pfingsten! Mögest du fleißig in Zungenküssen beten!
*
Hier
ein Gedicht, das ich letztes Jahr im Mai auf dich bezogen habe:
Ich
will euch nicht betrügen:
Ich
bin heut nicht vernünftig.
Heut
will ich mich vergnügen,
Der
Weisheit folg ich künftig.
Des
Augenwinks
Beschwörung,
Des
Wangenrunds
Betörung,
Der
Lippe listig Grüßen,
Wen
säht ihr nicht
Zu
Füßen?
Ich
wünsche dir ein begeistertes Pfingsten mit deinen Kindern. Und einen
schönen Mai. Die Maienkönigin segne dich!
*
Du
weißt dich wie eine Christin zu kleiden, ähnlich der Mode der
Madonna, keusch und anmutig.
*
Hier
ein Gebet für dich, zu Pfingsten zu beten: "Heiliger Geist,
hauche mich an! Das wahre Glück schenke mir!" Ein fröhliches
Pfingsten wünsch ich dir.
*
Zu
Pfingsten diese Losung: Pietà statt Pietismus!
*
Das
war ein schönes Pfingsten: Ich habe Karines ersten Sohn Juri wieder
gesehen! Er hat fast schon ein kleines Bärtchen. Abends bin ich
schier wehmütig geworden. Es wäre schon, wenn wir uns nach
Pfingsten einmal wieder sehen könnten. An den Wochenenden hab ich
immer Zeit und würde mich über euren Besuch freuen.
*
Michael
Grün, ehemaliger Physik- und Religionslehrer und Anselm Grün,
Seelsorger und Theologe, haben gemeinsam das Buch „Zwei Seiten
einer Medaille. Gott und die Quantenphysik“ geschrieben. In 128
Seiten haben sie es sich zur Aufgabe gemacht zwei Disziplinen – die
wie zwei Gegenteile wirken - miteinander zu verbinden. In ihrem Buch
finden sie den sinnvollen und fruchtbaren Dialog von Quantenphysik
und Religion. Es handelt von der Suche nach einer gemeinsamen Sprache
und den Schnittstellen von Religion und Wissenschaft. Es erklärte
der Autor Anselm Grün: „Die Existenz Gottes kann man nicht
naturwissenschaftlich beweisen, aber die Naturwissenschaft gerade die
Quantenphysik ist offen für Gott. Es ist kein Gegensatz zu Gott,
sondern die Materie ist so offen, dass man spürt, da ist ein Geist
da. Man kann sich gut einen Schöpfer vorstellen. Aber Gott und
Quantenphysik sind zwei verschiedene Ebenen, aber das ist die
freudige Botschaft, dass die Naturwissenschaft offen für Gott ist.“
Vor allem die Quantenphysik lasse Raum für Gott, auch wenn sie
selbst nichts über ihn sagen könne. Klingt absurd, aber wenn Sie
das Buch in der Hand haben, wird die Absurdität obsolet und die
Schnittgeraden der unterschiedlichen Kategorien werden ersichtlich.
Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass komplizierte Theorien
der Quantenphysik einfach erklärt werden und dann wird klar, da muss
doch mehr dahinterstecken. Ein Kapitel in seinem Buch nennt sich
„Gott hinter dem Urknall“. „Die Theorie vom Urknall ist heute
die am meisten vertreten wird, aber es ist auch keine absolute
Sicherheit, sondern es ist ein Modell, das man sich vorgestellt hat.
Und das dieser Urknall zustande kommt …muss ja aus dem Nichts
entstanden sein und da kann man sich durchaus Gott, wie auch
Aristoteles sagt, als den ersten „Beweger“ vorstellen, also der,
der das alles geschaffen hat.“ Für Anselm Grün ist es wichtig,
mit seinem Buch genau darauf aufmerksam zu machen und auch darauf,
wie wichtig die Sprache in dem Dialog ist. Das „Wie drücke ich
etwas aus“ in der Theologie wird demnach von den Erkenntnissen der
Quantenphysik beeinflusst. Er will auch zeigen, dass es in den
„Erkenntnissen der Physik über die Natur und ihre Gesetze kein
Widerspruch zur Religion existiere. Menschen finden in beiden
Kategorien „Wege zur Lebensbewältigung und Zugangsweisen zur
Erkenntnis der Wahrheit“. „Wir müssen unterscheiden: Was ist
Materie? Materie ist nicht in sich geschlossen, sondern da gibt es
eine Wirkung der Teilchen aufeinander. Da kommen zum Beispiel solche
religiöse Themen wie Gebet oder Sakramente… Man soll das nicht auf
Naturwissenschaft reduzieren, aber man kann es sich durchaus
vorstellen aus naturwissenschaftlicher Sicht, dass ein Segensgebet ja
auch wirkt auf den Menschen, weil es das Zelt, in dem wir leben, ein
Stück verwandelt, oder dass Heilungen im Körper entstehen können
durch Gebete, das kann die Naturwissenschaft nicht beweisen, aber es
ist zumindest offen. Es ist kein krasser Gegensatz zwischen
Naturwissenschaft und Wunder, sondern die heutige Naturwissenschaft,
gerade die Quantenphysik, ist offen für Wunder, dass da etwas
passiert, was wir Naturwissenschaftlich nicht voraussehen können.“
*
Maria
wurde vom Heiligen Geist überschattet bei der Verkündigung, und
Maria war mit den Aposteln, als der Heilige Geist zu Pfingsten kam.
Darum ist Maria Braut des Heiligen Geistes. So wünsche ich dir, dass
du auch eine Braut des Heiligen Geistes bist. Ich habe zur göttlichen
Ruach gebetet.
*
Dies
sind die sieben Stufen der Gotteserkenntnis:
1.
Durch die Betrachtung der sinnlichen Schönheit in der Schöpfung,
die auf die Schönheit der Schöpferkraft verweist.
2.
Die innere, meditative Betrachtung der Schönheit des Kosmos führt
zur göttlichen Schönheit.
3.
Durch das Nachdenken über die intelligente Ordnung im Kosmos erkennt
man die göttliche Intelligenz, den Logos, den Geist.
4.
In Versenkung in die Seele erkennt man Gott als innewohnend in der
Seele.
5.
Durch philosophische Erkenntnis erkennt man Gott als das Absolute,
das Große-Ganze, das Ewig-Seiende.
6.
Mit Platon erkennt man die Gottheit als die totale Gutheit, als
vollkommene Güte.
7.
Das ist das Ende der menschlichen Bemühung. Nun tritt die göttliche
Liebe auf und versetzt den Menschen in Ekstase, so kommt es durch
göttliche Initiative zur mystischen Vereinigung von Gottheit und
menschlicher Seele.
*
Heute
war ich leider selbst zum Pilgern zum Sakrament der Krankensalbung zu
schwach! Leider! Stattdessen schrieb ich Oden über meine Kindheit,
war, wie Heine sagt, im horizontalen Gewerbe tätig.
SCHMETTERLINGSFLIEDER
IN OMAS GARTEN
Es
stand ein lila Schmetterlingsflieder stolz
In
Omas Garten, neben den Fuchsien
Und
den Geranien der Terrasse,
Neben
den strebenden Bohnenstangen.
Und
um den lila Schmetterlingsflieder war
Von
Schmetterlingen stets ein Gewölk, Monarch
Und
Admiral, Kohlweißling strahlend
Oder
der gelbe Zitronenfalter.
Am
liebsten mochte ich den Monarchen, der
Im
Purpurmantel schwebte im Himmelreich.
Und
Oma lehrte mich die Weisheit:
Rühre
du nie an die Falterflügel,
Denn
sonst verlieren Puder und Schminke sie
Und
sie verlieren all ihren Zauber und
Sie
sterben wie gemeine Motten.
Das
war die Weisheit der Knabenweihe,
Von
da an wusst ich: Rühre kein Mädchen an,
Denn
nur die Unberührten sind zauberhaft,
Doch
die Berührten werden sterben
Wie
eine Motte im Licht der Kerze.
*
Hier
eine katholische Philosophin, die u.a. auch über den Sinn der
Ahnenverehrung spricht.
*
ZUM
HOCHZEITSTAG
Sankt
Markus, Sankt Susanna,
Das
ist ein schönes Paar!
Da
wird die Liebe Gottes
In
Treue offenbar!
*
Halleluja!
Ich Alter der babylonischen Kirche
Schaute
Susannas Brust, rundlich und faltenlos weiß!
*
Susanna
stets verhüllt die Brüste -
Wenn
ichs nicht besser wüsste!
*
Ich
hab heute 10 Seiten an meiner lyrischen Weltgeschichte geschrieben,
von Adam bis Homer, Goethes Reinecke Fuchs gehört und einige Kapitel
Hiob. Messe hab ich 2 x ausfallen lassen, wollte partout keine
Predigten über die Ehe hören! Morgen kommt meine Mutter zu mir.
Bist du immer noch so erschöpft?
*
Auf
dem Flug zum Mond lasen die amerikanischen Astronauten die biblische
Schöpfungsgeschichte.
*
Heute
morgen im Gottesdienst sagte Jesus: Selig sind die Trauernden, denn
sie sollen getröstet werden!
*
Weh
mir! Meine Mutter kommt und reißt mich ein. Sie sieht nicht, dass
hier einer geistige Tempel baut.
*
Ja,
meine Mutter war da, es sind so viele Nadelstiche. Ihr Freund hat mir
ein Jesusbuch geschenkt. Sie wollen, ich soll im Sommer sie besuchen.
Mir graut davor. Messe: Tag der Heiligen Dreifaltigkeit, Lesung
Sprüche 8 die Weisheit Gottes! Morgens die Messe: Maria ist deine
liebende Mutter des Trostes. Aber was soll ich der Weisheit schenken,
da ich ja alles Gute von Ihr hab, da kann ich ihr nur meine
Schmerzern schenken. Grade hörte ich im katholischen Fernsehen, eine
Psychotherapeutin hat (grauenhafte) "Gedichte und Gebete"
über Maria veröffentlicht. Jede Betschwester meint, dichten zu
können! Aber Apoll wird die Geißel nehmen und sie aus dem Tempel
der Musen jagen!
*
Ich
bin wie Ebbe still, lebendig wie die Flut,
Bin
wie der Himmel licht, der Morgenröte Glut.
*
Heut
schwören wir der Hanne
Und
morgen der Susanne,
Die
Lieb ist immer neu,
Das
ist Soldatentreu.
Trallerallalallala.
Goethe
*
Prophet,
der gar nichts gilt in der Familie,
Grüßt
Hammer-Marcus und Susanna-Lilie!
*
Ich
schreibe zur Zeit eine lyrische Weltgeschichte in antiken
Oden-Strophen, von Eva bis zum Jüngsten Tag. Hier meine Ode über
Luther, der in meiner Kindheit meine religiöse Identifikationsfigur
war. Genieße die letzten Tage des Maien!
LUTHER
Er
war Student und liebte den Wein, Musik
Und
schöne Weiber. Aber im Wettersturm
Sprach
Gott zu Doktor Martin Luther
In
dem Getöse von Blitz und Donner.
Und
Martin Luther fürchtete sich vorm Herrn,
Voll
Furcht vor dem allmächtigen Vatergott
Er
weinend rief zu Santa Anna,
Großmutter
Gottes, der Schutzfrau Luthers!
Und
Luther ward ein Mönchlein und folgte nach
Dem
weisen Augustinus, als er im Turm
Erkannte
plötzlich Gottes Gnade,
Liebe,
Erbarmen des lieben Gottes.
Doch
war zuwider Luther der Götzendienst,
Da
Gnade man zu kaufen gedachte, Geld
Befreie
aus dem Fegefeuer,
Da
man den Geldgötzen angebetet.
Da
protestierte Luther: Allein die Huld
Des
lieben Gottes, christlicher Glaube nur
Kann
Seelen retten, nicht der Mammon,
Einzige
Retterin ist die Gnade!
Des
Antichristen Rattenschwanz hasste er,
Die
Ketzer und Häretiker, Pöbel auch,
Der
fromme Fürsten stürzen wollte,
Hasste
häretische Bilderstürmer.
Er
liebte Katharina von Bora, die
War
eine fromme Zisterzienserin,
Herr
Käthe nannte er die Liebste,
Wenn
er betrunken vom Bier sie küsste.
*
Ein
französischer Dichter schrieb über Glaube, Hoffnung und Liebe.
Glaube und Hoffnung sind ältere Frauen. Die Hoffnung ist ein
Mädchen. Glaube ist leicht - wie sollte man nicht an Gott glauben?
Liebe ist leicht - wie sollte man nicht lieben? Liebe ist leicht -
manche Menschen sind so schön, man muss sie einfach lieben! Aber
Hoffnung ist schwer! Das Mädchen Hoffnung! Wie soll man nicht die
Hoffnung verlieren? Das war ein schönes Gedicht. Du musst nun das
Mädchen Hoffnung sein. Ob es noch Hoffnung gibt oder nicht? Manchmal
kommt die Hoffnung erst nach einem längeren Versteckspiel zu einem
zurück und sieht auf einmal anders aus als erwartet... Ich hoffe, du
verstehst mich. Ich bin ziemlich überzeugt, dass der liebe Gott noch
einen Mann und ein Kind für dich bereit hat!
*
Hier
ein Bild vom ertrinkenden Jünger mitten im Seesturm und Jesus kommt
übers Meer und rettet ihn. In einem Lied heißt es: Jesus ist ein
Seemann und nur Ertrinkende können ihn sehen.
*
Du
hast mir Christus geschenkt,
So
hattest du an mich gedenkt,
Dein
Gedenken zu mir gelenkt,
Dass
ich mich in Christus versenkt,
Wie
immer auch das Leben kränkt.
Nun
habe ich den Kelch geschwenkt,
Bis
ich mich in das Bett gezwängt,
Wo
ich die Glieder mir ausgerenkt,
Doch
über mir der Christus hängt,
Der
deine alte Seele fängt,
Bis
deine Seele im Himmel prängt!
*
Nichts
will ich hören mehr vom Dritten Weltkrieg,
Flüchtlingselend
und Allahs Terrorismus!
Will
nur diskutieren, o Freund, ob besser
Gin
oder Wodka!
*
Seit
langem ist wieder einmal die selige Evelin zu mir gekommen. Ich hab
ihr viel zu verdanken. Einst bat ich sie, mich zu einer mystischen
Einsicht in die Eucharistie (das Abendmahl) einzuführen, und sie hat
es getan. Ich bin jetzt so verliebt in die Eucharistie, dass ich von
morgens bis abends täglich drei Eucharistie-Feiern mitfeire, und das
ist das Zentrum meines Lebens. Da hab ich mich von Herzen bei der
seligen Evelin bedankt, die in einem Himmel (frei vom Rattenschwanz
des Antichristen) für immer meine Freundin ist.
*
Danke
für das schöne Lied, manchmal höre ich solche Musik auch gerne.
Ich will einmal ein paar Worte aus dem Song kommentieren.
"Die
Augen tränen..." Die Mutter Gottes Maria hat einmal zu einer
Frau gesagt: "Der Himmel trauert mit dir!" Ein andres Lied
sagt: Die Sonne scheint, aber es regnet in meinem Herzen... Jesus ist
nicht glücklich, während du weinst, sondern er weint mit dir! Jesus
sagt jetzt (wie im Evangelium): "Meine Seele ist zu Tode
betrübt!"
"Es
drückt mich tief in den Morast..." Das kenne ich auch, dies
Gefühl, und David kannte es auch. Dazu musst du unbedingt Psalm 69
lesen, da steht genau dies drin!
"Der
Himmel ist grau..." Mir kam es oft schon so vor, als sei der
Himmel eine schwarze Nacht ohne einen einzigen Stern. Dann möchte
man schreien: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen!" Aber das kennt Jesus, es ging ihm am Kreuz genauso,
er fühlt jetzt genau das selbe wie du! Jesus leidet heute immer
noch, nämlich in dir!
"Warum
tut es heute noch viel mehr weh als sonst?" Als Maria, das
Mädchen, die Jüngerin Jesu, unter dem Kreuz stand und mit Jesus
gelitten hat, da bohrte sich ein Schwert durch ihre Seele! Auch die
Gottesmutter fühlt mit dir mit!
"Der
Dolch kommt in meinen Rücken..." Jesus am Kreuz wurde von einer
Lanze durchbohrt, da wurde sein Herz geöffnet! Maria unter dem Kreuz
wurde die Seele von einem Schwert durchbohrt! Jesus und auch Maria
leiden genau das selbe wie du! Nicht nur vor 2000 Jahren, sondern
heute! Du bist jetzt ein kleiner zweiter Jesus!
"Jedes
einzelne Wort in meinem Kopf klingt nur noch nach traurigen Songs..."
Das ging David genauso, seine Psalmen sind voller königlicher
Trauer! Mir haben immer die Psalmen geholfen. Man kann Gott alles
sagen, alle Trauer, alle Wut, allen Hass! Wie eine Mutter voller
Mitgefühl versteht dich Gott.
"Keine
Liebe an Tagen wie diesen..." Mir persönlich ist es oft schon
so ergangen, dass ich dachte: Niemand liebt mich, es gibt keine Liebe
mehr in der Welt! Zu einem Krüppel hat im Mittelalter seine
sterbende Mutter gesagt: "Und wenn dich niemand mehr liebt auf
Erden - Eine wird dich immer lieben: die Königin Maria!" Denke,
dass Jesus mit dir weint, mit dir leidet, mit dir kämpft, er ist
dein einziger wahrer Geliebter, der treu wie ein Ehemann mit dir
durch alle Finsternis geht!
*
So
sieht Jesus aus, wenn er sagt: Meine Seele ist zu Tode betrübt!"
*
Wer
immer seinen Schuh gespart,
Dem
ward er nie zerfranst.
Und
wer nie müd noch traurig ward,
Der
hat auch nie getanzt!
Brecht
*
Trocknet
nicht, trocknet nicht,
Tränen
der ewigen Liebe!
Ach,
nur dem halbgetrockneten Auge
Wie
öde, wie tot die Welt ihm erscheint!
Trocknet
nicht, trocknet nicht,
Tränen
unglücklicher Liebe!
Goethe
*
Ich
fragte den Hauskreis: Versteht Jesus Liebeskummer? Marco: Jesus war
sicher in seiner Jugend auch einmal unglücklich verliebt. Sabine:
Das glaube ich auch, vielleicht war er auch verheiratet. Susanne: Ja,
wahrscheinlich war Jesus verheiratet. Ich: Jesus kam als Bräutigam
voller Liebe zu seiner Geliebten, der Jungfrau Israel, aber sie
verschmähte ihn, spuckte ihn an. Da ist er in den Tod gegangen. Das
war Jesu Liebeskummer, und er leidet immer noch, wenn er von einer
Brautseele verschmäht wird.
*
MARKUS
AN DEN GROSSVATER
Gottes
Knecht, mein Großvater, wahrer Vater!
Gott
der Vater segne dich, Geist des Toten,
Ich
will Vater sein nach des Vatergottes
Ebenbild
in mir!
Hilf
mir, Vater, Großvater, du mein Ahne,
Dass
ich werde Vater und Ehegatte
Nach
dem Bild und Gleichnis des liebevollen
Herzens
des Vaters!
*
Ich
habe eine schöne Andacht zum Zorn fertig. Sollen wir jetzt das
Markus-Experiment fertig machen und dann zum Galatherbrief
zurückkehren und nur eben die Zornesandacht dazwischenschieben? Ich
meditiere auch schon über Hosea 1-3. Es gibt viel zu tun, packen
wirs an!
*
Dies
Wort von dir hat mich gerettet, denn ich bin vernichtet, da tut ein
gutes Wort gut. Es ist eins der Wunder Gottes, dass du und Susanne
mich ertragen könnt.
*
Ich
will jetzt Afrika studieren. Heute sah ich eine Dokumentation über
die Urmutter der Menschheit, die afrikanische Eva aus Eriträa? Was
denkst du über den Einen Ursprung der Menschheit?
*
Hier
meine Übersetzung des englischen Liedes Lilywhite Lilith für dich.
DIE
LILIENWEISSE LILITH
Die
Kammer war in Verwirrung -
Alle
Stimmen laut schreiend.
Ich
konnte gerade noch hören
Eine
Stimme ganz in der Nähe:
"Bitte
hilf mir durch die Menge!"
Ich
fragte, ob sie mir auch helfen könne,
Aber
ich sah, dass sie völlig blind war.
Aber
von ihrem blassen Angesicht
Und
ihrer blasse Haut
Das
Licht der Luna glänzte.
Lilienweiße
Lilith,
Sie
wird dich führen durch den Tunnel der Nacht!
Lilienweiße
Lilith,
Sie
wird dich richtig führen.
Als
ich sie durch das Volk geführt hatte,
Begann
ein wütender Lärm.
Sie
sagte: "Lass mir das Gefühl,
Wie
die Winde wehen,
Und
ich werde dir zeigen, wohin sie wehen."
Also
folgte ich ihr in eine große runde Höhle.
Sie
sagte: "Komm, hab keine Angst!"
Dann
setzte sie mich unten an einen kalten Steinthron,
Von
Jade geschnitzt.
Lilienweiße
Lilith,
Sie
wird dich führen durch den Tunnel der Nacht!
Lilienweiße
Lilith,
Sie
wird dich richtig führen.
Sie
verlässt mich in meiner Dunkelheit,
Ich
habe vor dem Gesicht das Gesicht meiner Angst,
Und
die Dunkelheit schließt mich ein,
Ich
kann ein Summen hören in der Nähe,
Ich
kann das Ende des Tunnels sehen,
Beleuchtet
durch etwas, was auch immer es ist.
Zwei
goldene Kugeln schweben in den Raum
Und
eine Flamme von weißem Licht erfüllt die Luft.
*
Ich
sah Dinekes Bett,
Sah
den schneeweißen Raum, Schlafzimmer meiner Braut,
Weiß
das mächtige Bett,
Rosa
Seide das Tuch - läg ich mit ihr im Bett!
*
Es
gibt es ein Hörbuch "Novalis - Hymnen an die Nacht".
Kannst du mir dies kopieren?
*
Gott
schenke deinen Kindern Gesundheit und dir genügend Schlaf! Was du
mit dem kleinen Mädchen erlebt hast, vertieft sicher eure Liebe.
Wahre Liebe umarmt das Leiden, umarmt das Kreuz!
*
Ich
habe im Jahr 2000 zu meiner eigenen Erbauung drei Bibeltexte
übersetzt, und zwar das Hohelied Salomo, den Prediger Salomo und die
Klagelieder Jeremias. Allerdings ist das alles nicht wissenschaftlich
exakt. Ich habe mit Hilfe der strongs der Online-Luther-Bibel die
hebräischen Wörter gesucht und aus dem Angebot von englischen
Übersetzungen des jeweiligen Wortes ein mir passend scheinendes
deutsches Wort ausgewählt. Ich sende Ihnen meine drei Übersetzungen,
dass Sie diese vielleicht für Ihre eigene Übersetzung verwenden
können. Ich habe meine Übersetzungen auf meiner Homepage
veröffentlicht. Es liegt kein rechtlicher Schutz darauf. Sie können
frei damit umgehen, wie es Ihnen sinnvoll erscheint. Mir liegt an der
Verbreitung des Wortes Gottes. Ich habe meine Übersetzungen nicht
als Theologe, sondern als Poet angefertigt. Ich wünsche Ihnen ein
gutes Gelingen und gratuliere Ihnen dazu, dass Sie sich entschieden
haben, auch den Deutero-Kanon zu übersetzen. Gott segne Sie!
*
Mich
lud die Königin zum Abendmahl am Tische,
Da
gab es guten Wein, dazu gebratne Fische.
Nein,
diese schöne Frau ist nicht nur Königin,
Sie
ist beim Abendmahl auch eine Künstlerin!
*
Ach
Gott, erhalt mir mein verliebtes Glück!
Ich
will nicht mehr ins Liebesleid zurück!
*
Eben
höre ich die Sprüche Salomos: Der Gerechte sorgt für die Seele
seines Haustiers.
*
Ach
weh mir, Mutter, dass du mich geboren hast,
Mein
eignes Leben ist mir Kummer nur und Last.
*
Du
bist gewollt,
Gott
ist dir hold,
Du
wirst gebraucht,
Bist
angehaucht,
Sei
nicht betrübt,
Du
bist geliebt!
*
Vor
einem Monat sagte die Jungfrau zu mir, wenn ich den Rosenkranz
verbreite, würde sie mich retten, da überlegte ich, wem, der
Madonna zu Liebe, ich einen Rosenkranz geben könnte. Da warst du mir
eingefallen. Aber wenn du denkst, dass ich für ein Geschenk Liebe
von dir erwarte und du deshalb das Geschenk nicht annehmen magst,
versteh ich das. Aber es ist ein Missverständnis. Versuche, wenn es
geht, den Rosenkranz als ein Angebot der Mutter Jesu anzunehmen. Also
dann Gottes Segen zum Abschied und Adieu.
*
Heute
las ich Briefe Luthers: Wie predigt man? Man nimmt einen Bibeltext,
liest ihn vor, dann betet man ein Paternoster und ein Ave Maria, und
beginnt zu sprechen. Ave Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir,
(sagt Gabriel in der Bibel), du bist gebenedeit unter den Frauen und
gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus (sagt Elisabeth in der
Bibel)! Amen. Hier eine Ode:
BLAISE
PASCAL
Aristoteles'
Gott ist nicht der wahre Gott,
Der
platonische Gott ist nicht der wahre Gott,
Und
der Eine des Plotin
Ist
nicht wahrhaft der Herr, mein Gott.
Nicht
die Gottes-Natur ists von Spinoza, die
Allsubstanz
allen Seins, da die Natur ist Gott,
Nicht
Descartes hat in Wahrheit
Den
lebendigen Gott erkannt,
Sondern
Abraham wars, hingebend seinen Sohn,
Sondern
Isaak wars, auf dem Altar der Sohn,
Jakob
Israel war es
Und
der heilige Josef wars.
Doch
das Übel der Welt, woher denn kommt die Not?
Weil
der Mensch, der allein lebt mit dem Gott vereint,
Kann
nicht bleiben alleine
In
der Zelle mit Gottes Wort,
Sondern
will in die Welt, will zu den Leuten gehn,
Zu
den Schwätzern und zu reizendem Frauenvolk,
Langeweile,
Verdruss nur
Wirkt
die Qual für das Menschenherz.
Klein
nur bin ich im All, kleines Atom, Genom,
Staub
der Evolution, aber die Galaxie,
Universen
in Menge,
Ach,
die siebzigste Dimension!
Doch
die Seele ist groß, Geistseele voll Vernunft,
Denkt
Gedanken des Alls, größer sie als das All,
Die
die Gottheit kann denken,
Die
Vernunft, Gottes Ebenbild!
*
Die
Philosophie unterscheidet zwischen der "natura naturata",
der geschaffenen Natur, und der "natura naturans", der
schöpferischen Natur. Das scheint interessant für den
Evolutions-Theologen. Ich schreibe Oden an die Weltseele.
*
Wenn
du nicht nur auf humanistische, sondern auf christliche Weise
melancholisch sein willst, dann höre von Bach die Kantate: Ich habe
genug.
*
Wenn
du mal wieder melancholisch bist, dann höre dir die Ernsten Gesänge
von Hanns Eisler an. Er schrieb es kurz vor seinem Tod, nach der
Entstalinisierung enttäuscht vom Kommunismus. Darunter sind drei
Vertonungen von Hölderlin, die sehr schön sind, und ein
verzweifeltes Lied von Leopoldi, das auch Nietzsche liebte. Dass er
auch den unseligen Brecht vertonte, möge ihm Gott verzeihen. Ich
finde die Musik sehr schön.
*
LIEBESLIEDERN
1
Der
Held stirbt einsam
Ich
habs geschworen, ja, ich bleib allein,
Nie
wieder Zungenzank und elend sein!
Ich
habs geschworen, ich brauch nichts als mich,
Doch
dann kamst du, das ward das Herz mir schwer.
All
meine Ziele nichts bedeuten mehr,
ich
will nur Eins und Alles, will nur dich!
Der
Held stirbt einsam, ich bin gern allein.
Jetzt
tanzen wir, ich dringe in dich ein.
Der
Held stirbt einsam, o dein Charme ist fein,
Wir
werden nun zu zweit unsterblich sein!...
Gold
war ihr Haar in dem Laternenlicht,
Sie
tanzt allein, sie sieht mich leider nicht.
Ich
geh zu ihr? Nein, lieber geh ich fort,
Doch
geh ich jetzt, ist alles schon vorbei.
Mein
Herz, mein Herz, es bricht im Schmerz entzwei!
Ich
bin allein. Das ist wie Seelenmord!
Der
Held stirbt einsam, ich bin gern allein.
Jetzt
tanzen wir, ich dringe in dich ein.
Der
Held stirbt einsam, o dein Charme ist fein,
Wir
werden nun zu zweit unsterblich sein!...
Ich
will kein Held mehr sein, der stirbt allein.
Ich
will kein Held mehr sein, der stirbt allein.
Der
Held stirbt einsam, ich war lang allein.
Jetzt
tanzen wir gemeinsam, wir zu zwein.
Der
Held stirbt einsam, ich war lang allein.
Jetzt
tanzen wir, ich dringe in dich ein.
Der
Held stirbt einsam. Ja, so muss es sein.
Ich
will kein Held mehr und vereinsamt sein.
Dein
Zauber fängt mich immer wieder ein.
Wir
werden nun zu zweit unsterblich sein.
2
Salz
in den Augen
Über
diese toten Stunden,
Da
ich tief geschlafen habe,
Lass
uns lieber nicht mehr reden,
Ich
war nachts wohl schon im Grabe?
Du
warst auch schon tot, du Kühle?
Liebe
Frau, ich hab Gefühle,
Hab
geglaubt, du seist es wert,
Aber
da lag ich verkehrt!
Mit
dem Salz in meinen Augen
Und
mit allen meinen Mängeln
Schrei
ich lauthals deinen Namen:
Engel
über allen Engeln!
Mit
dem Salz in meinen Augen -
War
das Traum und kann nichts taugen?
Und
ich frag mich nur noch eines:
Engelsmädchen,
himmlisch reines,
Kamst
du zu mir in der Nacht,
Hast
im Traum mich angelacht?
Über
deine Feuer-Blicke
Zu
dem Kerl, zu meinem Feinde,
Liebste,
will ich lieber schweigen,
Sage
dir nicht, dass ich weinte.
Denn
ich weiß, dass wilde Weiber
Lieben
immer tausend Leiber,
Und
ich sperr dich nicht ins Zimmer,
Freiheit
gönne ich dir immer,
Weil
ich dich nicht fesseln will!
Komm
zurück, ich warte still.
Mit
dem Salz in meinen Augen
Und
mit allen meinen Mängeln
Schrei
ich lauthals deinen Namen:
Engel
über allen Engeln!
Mit
dem Salz in meinen Augen -
War
das Traum und kann nichts taugen?
Und
ich frag mich nur noch eines:
Engelsmädchen,
himmlisch reines,
Kamst
du zu mir in der Nacht,
Hast
im Traum mich angelacht?
3
Unser
Urlaub auf Rügen
Wieder
Regen diesen Morgen,
Denkst
du noch an unsre Sorgen?
Ach,
wir wollten nie so werden
Wie
die Bürger dieser Erden,
Funktionieren
wie Maschinen
Und
dem Gott des Geldes dienen,
Stets
zu drehn in dem Getriebe!
Nein!
Wir wollen nur die Liebe!
Ich
begehre frei zu sein,
Immer
besser, wie der Wein,
Ach,
der Wahnsinn ist mein Glück,
Lebe
nur im Augenblick!
Ach
wie schön wars doch auf Rügen,
Leiber
sich an Leiber schmiegen,
Über
uns nur das Gewitter,
Unter
uns des Laubs Gezitter,
Sonneruntergang
im Meere,
Gott
erschien in goldner Sphäre!
Ach
wie schön war es auf Rügen,
Lenden
sich an Lenden schmiegen!
Weißt
du noch, wie Küsse schmecken?
Weißt
du noch, wie Zungen lecken?
Ha,
wie brauchten keine Betten!
Weißt
dus noch? Ich will es wetten,
Wie
wir tanzten bis zum Morgen,
Liebend
Arm in Arm geborgen,
Wie
du spieltest meine Flöte
Bis
zum Kuss der Morgenröte!
Ich
begehre frei zu sein,
Immer
besser, wie der Wein,
Ach,
der Wahnsinn ist mein Glück,
Lebe
nur im Augenblick!
Ach
wie schön wars doch auf Rügen,
Leiber
sich an Leiber schmiegen,
Über
uns nur das Gewitter,
Unter
uns des Laubs Gezitter,
Sonneruntergang
im Meere,
Gott
erschien in goldner Sphäre!
Ach
wie schön war es auf Rügen,
Lenden
sich an Lenden schmiegen!
4
Wie
tief muss ich noch fallen?
Allerschönste
Liebeslieder
Sang
ich nachts vor deinem Fenster,
Doch
du sagtest: Komm nicht wieder!
Sag,
umarmst du denn Gespenster?
Ach,
dein Foto soll nicht brennen,
Will
dich stets im Traum erkennen,
Das
ist doch kein Schnee von gestern,
Tödlichste
von allen Schwestern!
Sag,
wie tief muss ich noch fallen?
Sag,
wie hoch muss ich noch schweben?
Deine
Augen mir gefallen,
Du
mein Atem, du mein Leben!
Einsam
geh ich durch die Gassen,
Vögel
singen Liebeswonne,
Aber
ich, ich soll dich hassen,
Meine
goldne Himmelsonne?
In
dem Winter meiner Schmerzen
Schreie
ich nach deinem Herzen
Und
im heißen Liebessommer
Bete
ich für dich als Frommer.
Sag,
wie tief muss ich noch fallen?
Sag,
wie hoch muss ich noch schweben?
Deine
Augen mir gefallen,
Du
mein Atem, du mein Leben!
Sag,
wie tief muss ich noch fallen!
Sag,
wie tief, in welche Tiefe?
Bis
ich in des Todes Hallen
Dir
in deinem Schoße schliefe!
5
Am
Marterpfahl
Ah,
deine Pfeile treffen mich ins Herz!
Ich
der Gemarterte bin voller Schmerz!
Ich
bin umzingelt, Rettung nicht in Sicht,
Nein,
meine Hilfeschreie hört man nicht.
Die
bunte Kriegsbemalung im Gesicht
Sagt
alles, doch du kriegst mich nicht!
Doch
wer kann dir schon widerstehn?
Man
muss nur deine Lippen sehn!
Ich
häng an deinem Marterpfahl!
Du
lässt mir leider keine andre Wahl.
Wer
hat geglaubt, dass so dein Freund verdirbt,
Dass
er in Liebe singend klingend stirbt?
Ich
häng an deinem Marterpfahl!
Du
lässt mir leider keine andre Wahl.
Wer
hat geglaubt, dass so dein Freund verdirbt,
Dass
er in Liebe singend klingend stirbt?
Ich
häng an deinem Marterpfahl!
Du
lässt mir leider keine andre Wahl.
Mein
Blut vergieß ich dir als Zaubertrank,
Du
trink mein Blut und sag den Göttern Dank!
Ach,
deine Liebe leider war nicht echt,
Du
böses Mädchen, ach, du warst zu schlecht!
Doch
der Gemarterte ist endlich frei,
Komm
schauen, ob ich in den Wäldern sei,
Ich
hab gegeben alles nur für dich!
Doch
jetzt ist frei mein dir geweihtes Ich,
Und
alles, was du siehst auf Erden, ist,
Dass
auferstanden ist dein Jesus Christ!
*
In
die Tochter Zion war ich schon als Kind verliebt.
*
Als
bescheidenen Gruß und Dank für eure Einladung zum Festmahl eine
kleine Geschichte Kretas. Ist aber nicht notwendig, es zu lesen. Soll
nur ein Gruß sein, dass ich an euch denke.
*
Heilig
können wir nur werden an der Spitze des Schwertes der Leiden. Besser
als über den Gekreuzigten zu reden, ist es, mit Ihm gekreuzigt zu
werden.
*
Danke
für dein An-mich-denken. Ich bin seit einigen Tagen voller
Schmerzen, eigentlich, seit meine Mutter da war. Es ist ein
Martyrium, täglich Predigten hören zu müssen... Nur heute Abend
tat mir Jesus für einen Moment den Himmel auf, in langen weißen
Kleidern tanzten junge schöne Mädchen mit Blumenkränzen in den
Haaren und sangen voller Glück ihr Liebeslied an Gott... Ich dagegen
bin umnachtet. Für Sonntag hat mich Marco zum Essen eingeladen. Das
ist lieb. Mir tut alles weh.
*
Danke
für dein Gebet, ich werde es wohl brauchen. Heute war ich den ganzen
Tag bei Marco und Susanne, die sehr liebenswürdig waren. Schöner
Garten, gute Diskussionen, Sonne, gutes Essen, süße Tochter. Beim
Spaziergang durch die Innenstadt sah ich in einem Haus aus dem
zweiten Stock eine muslimische Frau im Kopftuch gucken, ich winkte
ihr zu und sie winkte zurück. Susanne will mich nächstes Wochenende
zur Scholle einladen. Wir sprachen über die Kirche, über Afrika,
über den Urmenschen, über Cäsar und Cicero und über
Tiefenpsychologie und über die Mode der Madonna. Mir geht es heute
gut. Goethe: Du danke Gott, wenn er dich presst, und danke Gott, wenn
er dich wieder entlässt.
*
Heute
nacht schlug ich meine Bibel auf und las im biblischen Buch Tobit
dies:
Das
Buch Tobit
Kapitel
2
1
Als ich in den Tagen des Königs Asarhaddon in mein Haus
zurückkehrte, wurden mir meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias aufs
Neue geschenkt. Und am 50. Tag nach unserem Pessachfest, am heiligen
Fest der sieben Wochen, gab es für mich ein gutes Mahl und ich ließ
mich nieder, um zu essen. 2 Ein Tisch mit vielen verschiedenen
Köstlichkeiten wurde vor mich hingestellt. Da sagte ich zu meinem
Sohn Tobias: "Junge, geh und schau, ob du unter den nach Ninive
Verschleppten Arme von unseren Geschwistern findest, die mit ganzem
Herzen Gottes Andenken bewahren. Dann bring sie her. Sie sollen
gemeinsam mit mir essen."
Danke
für den schönen Tag, mir zum Trost.
*
Ach
ich wär so gerne dein Büstenhalter,
Dein
Chi-Hua-Hua, liegend auf deinem Bette,
Oder
dein geliebter Johannes-Mann, ach,
Fahr
er zur Hölle!
*
Was
wäre ein Dichter ohne Herausgeber? Eine Stimme ohne Schall! Wenn ich
auch nur eine Stimme in der Wüste bin. Ruhm wird mir nicht
beschieden. Mögen die Engel mich mit meinen Marien-Sonetten im
Himmel begrüßen. Wofür schreib ich? Ruhm und Nachruhm ist eitel.
Ich schreibe aus Gehorsam Gott gegenüber. Da ich immer wieder an mir
selber zweifle, kann ich dir nicht pathetisch versichern, wie wichtig
deine Arbeit ist. Möge Jesus selbst zu dir sprechen. Ob ich mich
freue? Ich bin erleichtert! Freude ist ein sehr, sehr seltenes
Gefühl. Mir fehlen die Hormone der Freude. Aber ich freute mich an
dem Bild der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, den drei Grazien, und
las noch einmal den Tempel der Freundschaft, meine Sonette an dich.
Ich bin zufrieden mit meiner Kunst, und das muss mir genügen. Es
sind eben zwei Dinge, die mir fehlen, um die ich seit fünfzehn
Jahren vergeblich bete, Freude und Mut. Aber wenn Jahwe meine Kunst
und deine Arbeit gefällt, möge Jahwe dich überreich belohnen, auf
Erden wie im Himmel.
*
Von
dir hab ich die Liebe zur Musik,
Von
dir den Hass auf allen Männerkrieg,
Von
dir die Liebe zu dem Johann Bach,
Von
dir die Liebe zu der Dichtkunst, ach,
Von
dir die Liebe zu dem Doktor Luther,
Von
dir die Liebe zu der Gottesmutter,
Von
dir die Liebe, ohne allen Spott,
Dass
mir zur Mutter ward der liebe Gott.
*
Bombenalarm
jagte mich aus dem Haus. Ich sah, und siehe, was ich sah war ein
lachendes Baby, eine junge schlanke Blondine im Café, eine Amsel im
Rhododendron, weiße Rosen im Garten und Karines alte kranke Mutter,
und hörte Tauben gurren. Jetzt beginne ich, altägyptische
Pyramidentexte über die Auferstehung des Königs zu übersetzen, die
sind noch älter als mein ägyptisches Totenbuch und meine
ägyptischen Weisheitsschriften. Ich habe auch arabische Sprichwörter
übersetzt: Eine Hand allein kann nicht klatschen! Lass uns zwei
Hände sein, die dem Schöpfer applaudieren!
*
Ich
habe heute einen Brief von dir bekommen mit den neuen Terminen für
den Bibelkreis. Weiß Renate die Charismatikerin auch, dass sie die
Andacht vorbereiten wollte? Wie schön, dass ich nun auch einen
katholischen Bibelkreis habe!
Ganzhingabe
Der
Madonna Gesang sing ich und Lob und Preis
In
der feurigen Glut, Ofen der Trübsal, dein!
Der
den Herrn nicht gefunden,
Fleht
Maria um Weisheit an.
Erst
der Leib und das Herz, Seele, Gemüt und Geist
Sei
Madonna geweiht. Hyperdulie gebührt
Unsrer
Herrin, noch tiefer
Als
von Sklaven wird sie verehrt.
Und
der Herrin des Alls sei der Planet geweiht,
Von
Amerika bis China am Gelben Meer
Und
von Afrika bis nach
Skandinaviens
klarem Fjord.
Und
die Kirche geweiht sei der Madonna ganz,
Ob
katholisch sie ist oder auch orthodox,
Luthers
Schüler und Calvins,
Oder
Kopten, sind alle dein.
Und
die Völker geweiht, die in dem Weltkrieg sind,
Friedenskönigin,
Frau jeglichen Volkes du,
Uns
erflehe den Frieden,
Die
Gerechtigkeit in der Welt.
Und
die Kinder geweiht, all meine Lieblinge,
Die
Missbrauchten und die Kindersoldaten, die
Kinderarbeit
schon leisten
Müssen,
alle sind dir geweiht.
Ungeborene
auch seien der Frau geweiht,
Mutter
aller, dass sie kommen zum Licht der Welt,
Und
die sterbenden Alten
Und
die sterbenden Jungen auch.
Und
die Frauen, die schön, und auch die weise sind,
Und
die Frauen, die fromm, und auch die lüstern sind,
Alles
deine Geliebten,
Frau
der Frauen und Königin.
Und
die Erde geweiht dir und der Ozean
Und
die himmlische Luft und auch die Galaxie,
Sol
und Luna und Venus
Dein,
o Kaiserin du des Alls!