Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
DIANA
Hero
traf sich oft mit den Friedensfreunden, die kämpfen wollten zur
Abwehr des Dritten Weltkriegs. Was war die Ursache für all die
Aggressivität in der Welt? War es die Geldgier, wie die Kommunisten
glaubten? War es die Vorherrschaft des Mannes, wie die Feministinnen
glaubten? War es die Ideologie des Bösen, wie die Christen glaubten?
Hero liebte den Frieden. Er wünschte sich Frieden und Gerechtigkeit
für alle Völker. Sein Herz schlug besonders für die Armen, für
die unterdrückten und ausgebeuteten Völker.
Ihm
schienen die Frauen das bessere Geschlecht, sie schienen ihm ein
sanftmütiges und demütiges Herz wie der Nazarener zu haben. Sie
waren nicht nur das schöne Geschlecht, sondern auch das friedliche,
harmonische Geschlecht. Frauen schienen ihm heilige Wesen zu sein,
göttlichen Ursprungs. Von der Befreiung der Frau erwartete Hero eine
gerechte und friedliche Welt. Frauen kämpften für die Freiheit,
aber nicht mit den Waffen der Gewalt, sondern mit den Waffen der
Spiritualität, der Weisheit und der Kunst.
Eines
Abends besuchte Hero eine Theateraufführung im Gymnasium. Es wurde
die Lysistrata des Aristophanes gegeben. Ja, schon die alten Griechen
wussten, dass der Krieg der Vater aller Dinge war und dass die
Verweigerung der Frauen, dem Krieg der Väter zu dienen, den Frieden
herbeiführen muss. Die Frauen wollten nicht mehr Sexsklavinnen und
Putzmägde kriegführender Väter sein, sondern sie wollten in der
Vereinigung der Schwestern den Frieden etablieren. Schwesterlichkeit,
Frieden und Gerechtigkeit! Das war die Parole dieser sanften,
keuschen Revolution dieser neuen Athenerinnen.
Nach
dem Theaterstück ging Hero in die Schenke der Gymnasiasten. Der Raum
war dunkel, erfüllt vom blauen Rauch der Zigaretten. Musik erklang:
Halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nicht mehr gesehn… Da
sah Hero im Dunkel ein Paar Augen, große Augen voller Licht schauten
ihn an. Er verliebte sich in die Augen auf den ersten Blick. Es saß
eine junge Frau allein an einem Tisch. Hero trat zu ihr und grüßte
sie. Ihr Name war Diana. Er erzählte ihr von Lysistrata. Sie
sprachen über den Frieden. Sie hatte grüne Augen, schulterlange
dunkelblonde Locken, einen feinen schmalen Mund, ein schlankes
Gesicht, eine wohlgeformte Nase, sie war klein von Gestalt, schlank,
und phantasievoll gekleidet. Sie hatte am ersten Abend sein Herz
erobert, ohne es zu wollen.
Zu
jener Zeit las Hero Novalis, Heinrich von Ofterdingen. Novalis war
sein erster Dichter gewesen. Wenn die, so singen oder küssen, mehr
als die Tiefgelehrten wissen… Das war sein erstes Gedicht gewesen.
Nun las er also von der blauen Blume. Diana war ihm die blaue Blume.
Er verliebte sich in ihren Namen. Er war immer Namens-abergläubisch
gewesen. Der Name war ihm nicht nur Schall und Rauch, sondern
bezeichnete ihm das Wesen des Menschen. Er dachte nur noch an Diana
und sang ihren Namen zu bekannten Melodien. Im Innern seiner Seele
leuchteten die Monde ihrer Augen.
Er
traf sie erneut in der Gymnasiasten-Schenke. Hero sagte: „Diana,
wer geliebt wird, ist nicht frei. Ich brauche dich.“ Sie sagte:
„Ich will nicht gebraucht werden, ich will frei sein.“
Hero
und Diana trafen sich in Dianas Wohnung. Sie wollten aktiv werden
gegen die Umweltzerstörung. Die industriellen Abgase zerstörten die
Ozon-Schicht der Atmosphäre. Manipulationen an dem Gen-Material der
Kreaturen schien unberechenbare Folgen für das Öko-System zu haben.
Hero sah in Dianas Wohnung, dass sie gerne und gut malte. Vor ihm lag
ein Bild in Violett und gelb. Das waren für ihn fortan ihre Farben.
Sie hatte eine Zeitschrift namens Pierrot auf ihrem Schreibtisch
liegen. Nun war in ihm der Mythos von Pierrot, Harlekin und Colombine
geboren. Diana war fortan seine heimliche Colombine. Sie schrieben
zusammen eine Flugschrift gegen die Umweltzerstörung. Diana wählte
ein Zitat aus der Johannes-Apokalypse, in dem die Rede war von einem
Engel, der eine löchrige Schale hielt, von der der Zorn Gottes
strömte. Noch ein Mythos war geboren: Diana war für ihn die Frau
der Apokalypse. Sie lebten in dem Gefühl, in einer apokalyptischen
Endzeit zu leben. Die Lehrer vom Gymnasium, die Maoisten waren,
nannten das „pfäffischen Unsinn“. Aber für Hero war Diana eine
apokalyptische Königin, die auf einem weißen Pferd durch den Himmel
ritt und genannt ward: Königin des Friedens! Diana war Künstlerin,
sie modellierte Masken, groteske Masken, ähnlich der Maske der
Medusa. Mit diesen Masken zogen Diana und Hero über den Markt der
Stadt und verteilten ihre Flugblätter. Kleine Kinder schrien auf vor
Angst.
Nach
dem grotesken Umzug saßen Diana und Hero auf dem grünen Hügel
neben der Kirche. Hier war einst der heilige Hain der friesischen
Druiden gewesen. Nun stand hier die Kirche. In der Nähe war der
Schwanensee. Aus der Bewegung der heiligen Schwäne hatten die Barden
die Zukunft prophezeit. Auch der heilige Ludger war in steter
Begleitung eines heiligen Schwanes. Diana war auch eine Muse der
nordischen Mythologie, eine Freyja aus Folkwang, eine Walkyre aus
Walhalla, eine himmlische Schwanenjungfrau. Hero las Diana aus dem
Buch vor, das er bei sich hatte. Es war Eichendorfs Leben eines
Taugenichts. Und wenn Diana die ewige Colombine geworden war, so war
Hero zum ewigen Taugenichts geworden. Italien! Diana war die keusche
Madonna von Italien!
Da
fiel Hero ein Bild in die Hände. Es war von Picasso, aus dessen rosa
Periode, und heiß: Harlekin und seine Gefährtin. In Harlekin
erkannte er sich selbst, melancholisch, nachdenklich, in die Ferne
schauend. In der Gefährtin oder Colombine erkannte er Diana,
melancholisch, verträumt, tiefsinnig. Sie saßen zwar nebeneinander,
die Köpfe auf die Hände gestützt, schauten einander aber nicht an,
sondern schauten in entgegengesetzte Himmelsrichtungen.
Überhaupt
wurde Hero immer mehr zum Harlekin, zum Clown, zum Zigeuner, zum
fahrenden Sänger. Er wollte poetisch leben. Er wollte mit Diana in
einem Wohnwagen durch Europa fahren. Er würde mit akustischer
Gitarre und Mundharmonika eine Blues-Oper aufführen. Sie könnte auf
den Marktplätzen Bilder auf die Steine malen, Marionetten und Masken
auftreten lassen und Querflöte spielen. Sie würden von Almosen
leben, das Leben der Boheme leben und durch Europa ziehen, immer der
Sonne nach.
Aber
zuerst fuhren sie ins Frankenland, zu einem kommunistischen
Kultur-Festival. Sie lasen zusammen in Lese-Zirkeln. Zum einen lasen
sie Peter Weiss, die Ästhetik des Widerstandes. Hero hatte viel von
Peter Weiss gelesen. Unvergesslich blieb ihm die Schilderung des
Khmer-Tempels in Kambodscha. Dann lassen sie Christa Wolf, Kassandra.
Hero kannte Homer noch nicht. Aber er wusste, dass Kassandra eine
Prophetin war, die den Untergang Trojas vorhergesagt hatte, der aber
keiner Glauben geschenkt hatte. War nicht die Menschheit vom Dritten
Weltkrieg bedroht? Und gab nicht Kassandra ihre prophetischen
Botschaften? Aber wer hörte schon auf die Prophetin?
Hero
und Diana trafen sich in einem weißen Turmzimmer der Burg. Sie
modellierten dort Puppen und Masken. Wie Heiden machten sie sich ihre
eigenen Götzen. Hero machte zuerst eine Fruchtbarkeitsgöttin mit
großen Brüsten und breitem Becken. Sie war rot. Dann nachte er eine
Totenmasken. Sie war weiß und rot. Die Augenhöhlen und die
Mundhöhle waren normal, aber die Nase war hervorragend groß. In die
Nase hatte ja Gott dem Adam die lebendige Seele geblasen, und aus der
Nase war der Lebensatem in der Todesstunde entwichen. Diana machte
einen grünen Drachen. Sie nannte sie die Drachenmutter der Weisheit.
In die Augenhöhlen hatte sie Spiegel eingesetzt. Die Augen sind ja
die Spiegel der Seele. Jenseits des Spiegels ist das Fabelland der
sprechenden Tiere. In dem Spiegel erscheint der Seherin der Gast aus
der Zukunft. Frauen und Spiegel! Und die Augenspiegel der goldenen
Drachenmutter der Weisheit sagten auch: Erkenne dich selbst!
Eines
Nachts lag Diana im Hochbett im Gemeinschaftsraum. Hero war wach, er
konnte vor Liebe nicht schlafen. Er sah die beiden von Diana
hergestellten Marionetten an ihrem Bett hängen, eine männliche und
eine weibliche Marionette, Harlekin und Colombine. Hero setzte sich
allein in den Aufenthaltsraum und las die Gedichte von Alexander Blok
an die Schöne Dame. Die Schöne Dame war Russlands Venus,
leidenschaftslos und rein, sie war die Madonna der Altäre, sie war
die Hagia Sophia der Mystiker, das Ewigweibliche Goethes, die Blaue
Blume des Novalis. Diana war die Schöne Dame, sie war die Madonna
seiner Seele. Er nannte sie Sendbotin vom Stern der Phantasie. Die
ganze Nacht dachte er voller Liebesschwärmerei an die Schöne Dame.
Als
die Morgenröte heraufzog, trat Hero in den Burghof und trat zum
Rosenbeet. Er pflückte eine Rose und ging zu Dianas Bett. Sie war
schon aufgestanden und zum Frühstück gegangen. Er legte die rote
Rose auf ihr weißes Bett und ging dann auch zum Frühstück. Als er
danach wieder in den Schlafsaal trat, sah er, dass Diana die
Blütenblätter im Raum verteilt hatte. Als wollte sie sagen: Schenk
nicht mir deine Liebe, sondern allen Menschen! Besonders fiel ihm
auf, dass ein Rosenblütenblatt in seinem Buche mit frühen Gedichten
Rilkes lag bei den Liedern der Mädchen an Maria.
Da
schrieb Hero ein Gedicht:
AN
DIE FLÖTENSPIELERIN
Du
hilf mir, dass ich nicht versink
Und
nicht so abgrundtief ertrink
In
meines Geistes innerm Ring
Irrsinnigen
Kummers!
Eines
folgenden Tages trat Hero in den Baderaum. Da stand dort Diana –
sie stand nackt vor ihm! Schnell verhüllte sie sich mit einem
rosenroten Badetuch. Aber Aktäon hatte die jungfräuliche Göttin
nackt im Bade gesehen! Nun wird sie ihn in einen Hirsch verwandeln,
und ihre Hunde werden ihn zerreißen!
Dann
reiste Diana überraschend ab, sie fuhr mit einem andern Mann weiter
südlich. Teilnahmslos verbrachte Hero noch einige Tage auf dem
Kultur-Festival und fuhr dann zurück an die Nordseeküste.
Hero
sah Dürers Bild Melencolia. Eine Dame sitzt inmitten von Symbolen
der Wissenschaft und denkt nach oder träumt. Hero analysierte nicht
die ganze Symbolik des Bildes und die neuplatonische Theorie der
Melancholie, sondern er sah nur die Augen, nur die Augen der Dame
Melancholie, es waren Dianas Augen. Diese Dame Melancholie, war das
Diana? Oder war das Heros Seele? Oder war Diana Heros Seele? O diese
tiefen Augen, schwermütig, mondsüchtig, feucht von Tränen, voll
der Milch des Trostes, dunkel wie die Nacht der Seele, träumerisch,
voll der Seele größer als das Universum, mütterlich,
göttlich-weiblich!
Er
fuhr mit dem Fahrrad an den Deich der Nordsee, aber setzte sich nicht
ans Meer, sondern legte sich diesseits des Deiches auf eine leere
Kuhweide, lag zwischen Huflattich und Champignons und las einen
Rilke-Brevier, las, was Rilke über die Liebe schrieb: Geliebte, lass
uns wie Türme sein, Wächter unserer Einsamkeit. Diana war im Süden,
Hero war im Norden, und das war gut so, denn so spannte die Sehnsucht
sich ins Unendliche, so verklärte sich die Geliebte zum Ideal. Er
suchte keine Nähe, kein Zusammenleben in der Prosa des Alltags, er
wollte aus der Ferne eine über ihm thronende Himmelsgöttin anbeten.
Da schrieb er für Diana seine ersten sieben Sonette, noch
unbeholfen, aber voll vom Ideal der Geliebten. Er hatte ihr Eine rote
Rose seiner Liebe geschenkt und sie hatte diese als unzählige
Blütenblätter der Menschheit geschenkt: Diesen Kuss der ganzen
Welt!
Es
war im Herbst 1989. Im kommunistischen Ostdeutschland fand die
friedliche Revolution statt. Der Kommunismus wurde aufgelöst und
Deutschland war wieder ein einig Vaterland. Von alldem bekam Hero
herzlich wenig mit, er war versunken in Hölderlins Hyperion.
Diotima, ja, die war seiner Diana ähnlich. Nach diesem Madonnenkopfe
will ich mein Ideal bilden! Sie war die platonische Idee der
Schönheit, die makellose Jungfrau, die lichte Himmelskönigin in
göttlicher Herrlichkeit! Noch kannte Hero nicht die Diotima des
platonischen Symposium über den Eros, aber diese Diotima des Sehers
Hölderlin vermischte sich in seiner Seele mit seinen trunknen
Visionen von Diana. Fortan, wenn er den Namen Diotima hörte oder las
oder schrieb, war der Name das Losungswort, das seine erste Liebe
bezeichnete.
Hero
hatte ein Zimmer bei einer Frau bezogen und las gerade ein Buch über
das Matriarchat im minoischen Kreta, als Diana bei ihm eintrat. Sie
war schön gekleidet, aber vor allem sah Hero einen goldenen
Lichtglanz sie ganz umfließen. War das ihre esoterische Aura oder
ihr Astralleib? Oder war das ihre Mandorla und ihr Heiligenschein aus
dem Stoff der Quintessenz? Oder hatte sich die Wolke der Herrlichkeit
des Herrn auf ihr niedergelassen? All das fragte sich Hero nicht, er
sah nur, er schaute, und was er schaute, war Diana in einem
göttlichen Nimbus. Da kniete er vor ihr nieder und bat sie, ihn zu
segnen. Sie lächelte und legte ihre Hände auf sein Haupt. Dann
sagte sie: Ich schaue Visionen! Ich muss nun gehen und meine Visionen
malen. Und damit ging sie. Hero hörte Schuberts Winterreise, das war
die Stimmung, die ihm entsprach. Einige Tage später schrieb er einen
Sonettzyklus und nannte ihn: Der Ritter von der traurigen Gestalt.
Ein Vers hieß: Ihr alle verwechselt die Liebe mit dem Leibe! Und ein
anderer Vers hieß: Ich aber weine Tränen aus rotem Schnee.
Was
für ein unaussprechlich beseligendes Ereignis war es, als Hero nun
zum ersten Mal Klopstock las, Klopstocks Oden an Fanny! So liebt ein
Seraph seine Seraphina! Himmlische Liebe! So lieben sich Petrarca und
Laura im ewigen Leben! So führt Gott die Liebenden im Himmel
zusammen und beseligt den Dichter, dem auf Erden Gegenliebe versagt
blieb vom unerbittlichen Schicksal. Und dann las Hero zum ersten Mal
Goethes Westöstlichen Diwan, es war ein wunderschön gebundenes Buch
in einem weinroten Einband. Hero war trunken von Liebe, er war
verzückt und schwebte zwischen Himmel und Erde! Diana war ihm
Diotima, Fanny und Suleika in Einer Person.
An
einem Vorfrühlingsabend ging Hero zu Diana. Sie hatte ein kleines
Zimmer im Haus eines katholischen Pfadfinders. Er klingelte an der
Tür. Sie öffnete und sagte: Ich habe dich schon am Klingeln
erkannt, denn du klingelst im Walzertakt. Sie tranken Tee zusammen.
Diana sagte: Ich habe das Tao-Te-King von Lao Tse zu lesen begonnen,
das du mir geschenkt hast. Ein seltsames, merkwürdiges Buch. Ich
schenke dir dafür Hermann Hesses Siddharta. Sie kündigte ihm an,
dass sie fortziehen werde. Sie wollte nach Florenz, sie wollte ins
Paradies, sagt sie. Hero aber fuhr zu Ostern nach Prag. Er sah sie
nie wieder. Doch, er sah sie wieder, verklärt, im Traum.
Traum:
Hero stieg eine Wendeltreppe hinan, er hoffte, auf eine
Lavendel-Wiese zu kommen, aber er zwängte sich durch das Loch einer
Luke und stand vor drei älteren Männern, die hinter einem langen
Tisch saßen, alle drei mit langen schwarzen Haaren und vollen
schwarzen Bärten. Das waren seine Richter. Sie sprachen ihn frei. Da
kam er in einen Raum, der voll von Tüchern oder Schleiern war, die
in verschiedenen hellen bunten Farben von der Decke hingen. Tücher
leitete er von Tyche ab. Der Raum hatte keine Fenster und keine
Türen, er suchte nach einem Ausgang, da fand er auf dem Boden das
Muster eines Quadrats, halb schwarz und halb weiß. Er dachte an die
Dialektik und trat auf die schwarze Fläche, um die weiße Fläche zu
öffnen. Die tat sich auf und Hero versank in der Öffnung. Da war er
in einer Art Tunnel oder Schlauch, gebildet aus bunten Stoffen, und
in dem Schlauch glitt er sacht abwärts. Da landete er in einem
hellgrünen Apfelgarten. In dem Garten stand eine Schaukel. Er setzte
sich auf die Schaukel und schaukelte. Neben ihm stand die schöne
Dame, die weiße Frau, die himmlische Muse, und sie las ihm aus alten
Pergamenten harmonisch-schöne Gesänge vor. Die Muse trug ein langes
weißes Seidenkleid und hatte lange goldene Locken. Ihr Antlitz war
ein schlankes Oval, sie lächelte sehr freundlich und war in allem
ein Ideal der Schönheit.
Traum:
Hero stand in einem Haus, ebenerdig, in einem Gang, vor der
verschlossenen Tür zu einem Zimmer. Er hatte nur einen Schuh an,
denn den anderen Schuh hatte er in dem verschlossenen Zimmer
zurückgelassen. In dem Zimmer aber war die Hölle, dort tobten
Ratten, dort saßen fast zum Skelett abgemagerte Drogensüchtige, die
sich mit einem tödlichen goldenen Schuss einer Überdosis Heroin
selbst ermordeten. Hero brauchte aber seinen zweiten Schuh. Der Gang,
auf dem er stand, führte zu einer steilen dunkelbraunen Holztrreppe,
die in die Höhe führte. Am oberen Ende der Treppe erschien ihm
Diana. Sie war in ein Kleid gekleidet mit dem Muster farbenprächtiger
Frühlingsblumen. Sie flog geradezu die Treppe hinab bis fast in
Heros Arme. Ihr Mund war fruchtig rot und sinnlich schön und
kusslich. Da sagte sie: Ich heiße Maria. Und sie holte Heros
verlorenen Schuh aus der Rattenhölle, ohne dass sie die Tür
öffnete. Dann verschwand sie wieder.
Traum:
Hero hatte Dianas Spur verloren und suchte sie. Er irrte durch einen
Wald und kam plötzlich in ein hübsches Zwergenstädtchen, ein
mittelalterlich-romantisches Städtchen mit engen Gasse und sehr
reinlichen und farbenfrohen Fachwerkhäuschen. Da stand er vor Dianas
Haus. Sie öffnete die Tür, neben ihr stand ein großer Schäferhund.
Hero hatte Angst vor dem Hund, aber Diana gebot dem Hund, still und
brav zu sein. Dann führte Diana den Hero die Treppe hinauf in ein
großes Zimmer. Das Zimmer war ein Kubus aus Glas, Spiegeln und
Kristallen. In der Mitte stand ein Bäumchen, eine Benjamin-Pflanze.
Diana stand auf der einen Seite des grünen Baumes und Hero auf der
anderen, und sie sahen sich durch die Blätter hindurch an. Hero
erschien es, als sei er im Himmlischen Jerusalem beim Lebensbaum.
DIANAS
LIED
Du
hast mich ausgedacht, so etwas gibt es nicht,
So
etwas kann es in der ganzen Welt nicht geben.
Das
heilt kein Arzt, das lindert kein Gedicht,
Der
Spuk verfolgt dich noch dein ganzes Leben.
JESUS IM KORAN
1
Jesus
nach dem Koran ein Prophet und ein Gesandter Gottes. Die 2. Sure legt
den Moslems ein Bekenntnis in den Mund, das folgendermaßen lautet:
"Sagt: Wir glauben an Gott und an das, was als Offenbarung zu
uns und was zu Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen Israels
herabgesandt worden ist und was Mose und Jesus und die Propheten von
ihrem Herrn erhalten haben, ohne daß wir bei einem von ihnen den
anderen gegenüber einen Unterschied machen." (Sure 2, 136)
Was
ist der Unterschied zwischen Jesus und den Propheten. Gott sprach
„durch“ die Propheten, aber „im Sohn“. Die Propheten
verkünden den Messias, Jesus ist der Messias. Die Propheten
verkünden die Botschaft, Jesus selbst ist die Botschaft. Jesus
verkündet nicht eine Lehre, er selbst ist die Botschaft. Wir glauben
nicht an Lehren, sondern an die Person Jesu.
Ist
Jesus für euch ein Prophet? Oder ein Lehrer? Ein Religionsstifter?
Oder was ist er mehr?
2
In
der dritten und neunzehnten Sure wird ausführlich über die Geburt
Jesu berichtet. Das Kind Jesus spricht bereits in der Wiege: "Ich
bin der Diener Gottes. Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu
seinem Propheten gemacht. Und er hat mir das Gebet und die Almosen zu
geben befohlen, solange ich lebe." (Sure 19, 30)
Zu
einem richtigen Propheten im islamischen Sinne gehört, daß ihm von
Gott ein Buch geoffenbart wird. Nach islamischer Auffassung bekam
Jesus das Buch des Evangeliums so wie Mose die Thora, das Gesetz, und
wie schließlich und endgültig Mohammed den Koran erhielt.
Die
Muslime glauben an den Koran als das Wort Gottes. Wir Christen
glauben nicht an die Bibel, sondern an Jesus. Er ist das Wort Gottes.
Die Bibel erzählt uns von der Person Jesu. Das Christentum ist keine
Buchreligion, sondern eine Liebesgeschichte zwischen Jesus und unsern
Seelen. Der Koran ist angeblich von Gott diktiert worden und Mohammed
ist nur sein Sekretär, der aufgeschrieben hat. Die Bibel ist nicht
von Gott diktiert, sondern vom Heiligen Geist inspiriert, von
unterschiedlichen Menschen aufgeschrieben. Jeder Schriftsteller der
Bibel hat seine eigene Persönlichkeit, Frömmigkeit und Sprachstil
eingebracht. Wie Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, so ist die
Bibel Gottes Wort und Wort der Menschen.
Ist
die Bibel für euch Gottes Wort? Ist es von Gott diktiert? Oder ist
es Wort von Menschen? Gibt es für euch Bücher, die der Bibel
vergleichbar sind? Lest ihr gerne in der Bibel? Täglich?
3
"Und
damals als Jesus, der Sohn der Maria, sagte: Ihr Kinder Israel! Ich
bin von Gott zu euch gesandt..." (Sure 61, 6)
"Und
er wird ihn die Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium
lehren. Und als Gesandter Gottes an die Kinder Israel..." (Sure
3, 48)
Nach
islamischer Auffassung ist Jesus ein Prophet, der nur zu den
Israeliten gesandt war, wie Mohammed zu den Arabern gesandt war. Wir
Christen glauben, dass in Jesus Gott einen Liebesbund mit der ganzen
Menschheit geschossen hat. Jesus ist der König aller Völker. Jesus
ist der König von Israel, der König von Arabien, der König von
Deutschland.
Ist
für euch Jesus der Gott aller Völker? Ist er die einzige Wahrheit?
Gibt es andere Wege zu Gott? Was denkt ihr über andere Religionen,
sind sie auch ein Weg zu Gott?
4
Moslems
leiten das arabische Wort "Masih" (Messias) von dem Wort
"saha" ab. So ist Jesus betitelt als der "Führer der
Reisenden". Also die ganze heilsgeschichtliche Bedeutung, die
dem Titel Messias in der Bibel eigen ist, wird vom Koran nicht
übernommen.
In
der Bibel heißt hebräisch Messias oder griechisch Christus der
Gesalbte, das heißt, der vom Heiligen Geist gesalbte König und
Prophet und Hohepriester, das ist der Menschheitserlöser Jesus.
Was
heißt für euch Messias oder Christus? Was heißt es für euch, dass
Jesus Retter genannt wird? Wovor rettet er denn? Was bedeutet euch
das Wort Erlöser? Was heißt Erlösung?
5
Es
werden von Jesus Dinge gesagt, die bei keinem Propheten - nicht
einmal bei Mohammed - eine Parallele haben.
In
Sure 19, 16-34 heißt es dann folgendermaßen:
"Und
gedenke in der Schrift der Maria! Damals, als sie sich von ihren
Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog, da nahm sie sich
einen Vorhang, um sich vor ihnen zu verbergen. Und wir sandten
unseren Geist zu ihr. Der stellte sich ihr dar als ein
wohlgestalteter Mensch. Sie sagte: Ich suche beim Erbarmer Zuflucht
vor dir. Weiche von mir, wenn du gottesfürchtig bist! Er sagte: Du
brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin doch der Gesandte
deines Herrn. Ich bin von ihm zu dir geschickt, um dir einen reinen
Knaben zu schenken. Sie sagte: Wie sollte ich einen Jungen bekommen,
wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Hure bin? Er sagte: So
ist es, wie dir verkündet wurde. Dein Herr sagt: Es fällt mir
leicht, dies zu bewerkstelligen. Und wir schenken ihn dir, damit wir
ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und weil wir den
Menschen Barmherzigkeit erweisen wollen. Es ist eine beschlossene
Sache. Da war sie nun schwanger mit ihm, dem Jesusknaben. Und sie zog
sich mit ihm an einen fernen Ort zurück. Und die Wehen veranlaßten
sie, zum Stamm der Palme zu gehen. Sie sagte: Wäre ich doch vorher
gestorben und ganz in Vergessenheit geraten! Da rief er ihr von unten
her zu: Sei nicht traurig! Dein Herr hat unter dir ein Rinnsal voll
Wasser gemacht. Und schüttle den Stamm der Palme, indem du ihn an
dich ziehst! Dann läßt sie saftige, frische Datteln auf dich
herunterfallen. Und iß und trink und sei frohen Mutes! Und wenn du
irgend einen von den Menschen siehst, dann sag: Ich habe dem
Barmherzigen ein Fasten gelobt. Darum werde ich heute mit keinem
menschlichen Wesen sprechen. Dann kam sie mit ihm zu ihren Leuten,
indem sie ihn auf dem Arm trug. Sie sagten: Maria! Da hast du etwas
Unerhörtes begangen. Schwester Aarons! Dein Vater war doch kein
schlechter Kerl und deine Mutter keine Hure. Da wies sie auf ihn. Sie
sagten: Wie sollen wir mit einem sprechen, der als kleiner Knabe noch
in der Wiege liegt? Er, der Jesusknabe, sagte: Ich bin der Diener
Gottes. Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu einem Propheten
gemacht. Und er hat gemacht, daß mir, wo immer ich bin, die Gabe des
Segens verliehen ist und mir das Gebet zu verrichten und Almosen zu
geben befohlen, solange ich lebe, und daß ich gegen meine Mutter
pietätvoll sein soll. Und er hat mich nicht gewalttätig und unselig
gemacht. Heil sei über mir am Tag, da ich geboren wurde, am Tag, da
ich sterbe, und am Tag, da ich wieder zum Leben auferweckt werde!"
Im
Christentum ist der Engel Gabriel nur der Bote, der der Jungfrau
Maria ankündigt, der Sohn Gottes wolle von ihr geboren werden. Der
Heilige Geist kommt über Maria und schafft den Menschen Jesus, der
von Anfang der Zeugung an wahrer Mensch und wahrer Gott ist, darum
heißt die Mutter Jesu auch Gottesgebärerin. Die Muslime verwechseln
den Engel Gabriel mit dem Heiligen Geist. Sie glauben, dass Maria als
Jungfrau geboren hat, dass sie die Mutter des Menschen Jesus ist,
aber nicht, dass sie Gottesgebärerin ist, denn sie glauben nicht an
die Gottheit Jesu. Aber dies ist das christliche Glaubensbekenntnis
in Kurzform: Jesus ist Gott!
Glaubt
ihr, dass Maria Jesus jungfräulich geboren hat? Hat sie einen bloßen
Menschen geboren? Ist das Baby im Bauch Mariens Gott? Was denkt ihr
über das Jesuskind? Warum ist Gott Mensch geworfden?
6
Sure
2, 253: "Und Jesus, dem Sohn der Maria, haben wir die klaren
Beweise gegeben und ihn mit dem heiligen Geist gestärkt."
In
Sure 5, 110 redet Gott Jesus an: "Und damals als du mit meiner
Erlaubnis aus Lehm etwas schufst, was so aussah wie Vögel, und in
sie hineinbliesest, so daß sie mit meiner Erlaubnis schließlich
wirkliche Vögel waren, und als du mit meiner Erlaubnis Blinde und
Aussätzige heiltest, und als du mit meiner Erlaubnis Tote aus dem
Grab wieder herauskommen ließest."
Von
Jesus werden Wunder berichtet, die Mohammed teils aus
frühchristlichen Legenden und teils aus dem Evangelium kannt. Von
Mohammed wird kein Wunder berichtet. Mohammed wurde aufgefordert,
seine Botschaft durch ein Wunder zu beglaubigen, aber er lehnte ab
und sagte nur: Der Koran ist das Wunder. Jesus aber hat Gelähmte
geheilt, Blinde sehend gemacht, Taube hörend, Stumme redend,
Aussätzige gesund, er hat Wasser in Wein verwandelt, er hat Brote
vermehrt, er ist auf dem Wasser gegangen, er hat dem Sturm Windstille
geboten, er hat Tote auferweckt.
Glaubt
ihr an die Wunder Jesu? Glaubt ihr, dass Gott Wunder tun kann? Glaubt
ihr, dass Gott auch heute noch Wunder tut?
7
In
Sure 4, in der die Kreuzigung Jesu bestritten wird, werden die Juden
beschuldigt, sie hätten den Bund Gottes gebrochen, Gottes Gebote
nicht gehalten und die Propheten getötet. Anklagend heißt es dann
weiter: "Und weil sie ungläubig waren und gegen Maria eine
gewaltige Verleumdung vorbrachten, und weil sie sagten: Wir haben
Christus Jesus, den Sohn der Maria und Gesandten Gottes, getötet. -
Aber sie haben ihn in Wirklichkeit nicht getötet und auch nicht
gekreuzigt. Vielmehr erschien ihnen ein anderer, ähnlich, so daß
sie ihn mit Jesus verwechselten und töteten. Und diejenigen, die
über ihn uneins sind, sind im Zweifel über ihn. Sie haben kein
Wissen über ihn, gehen vielmehr Vermutungen nach. Sie haben ihn
nicht mit Gewißheit getötet. Nein, Gott hat ihn zu sich in den
Himmel erhoben. Gott ist mächtig und weise." (Sure 4, 156-158)
Für
uns Christen ist die Kreuzigung Jesu kein Zeichen der Schwäche
Gottes, sondern der Liebe Gottes. Die Strafe der Sünde ist der Tod.
Jesus hat alle unsere Sünden und unsern Tod auf sich genommen und
hinweg getragen. Stellvertretend für uns ist er gestorben, so dass
wir ewig leben können. Jesus sagt: Geliebte Seele, meine Braut, ich
bin den Liebestod für dich gestorben, so dass du leben kannst, ich
bin für dich in die Hölle hinabgestiegen, damit du im Himmel ewig
leben kannst in paradiesischen Freuden. So sehr liebe ich dich!
Ist
die Kreuzigung Jesu eine Niederlage, ein Scheitern Jesu? Warum hat
ihn der Allmächtige nicht davor bewahrt? Warum ließ Jesus sich
kreuzigen? Was bedeutet für euch persönlich die Kreuzigung Jesu?
Seht ihr in Jesus am Kreuz die Liebe Gottes?
8
Sure
9, 30: "Die Juden sagen: Esra ist der Sohn Gottes. Und die
Christen sagen: Christus ist der Sohn Gottes. So etwas wagen sie
offen auszusprechen. Sie tun es mit dieser ihrer Aussage denen
gleich, die früher ungläubig waren. Diese gottverfluchten Leute!"
Der
Moslem empfindet die Rede von einem Sohn Gottes als Gotteslästerung.
Warum, ist leicht zu verstehen.
Sure
6, 101: "Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde. Wie soll er
zu Kindern kommen, wo er doch keine Gefährtin hatte, die sie ihm
hätte zur Welt bringen können."
Wie
zeugt ein Mann einen Sohn? Der Mann vereinigt sich mit seiner Frau,
Penis und Scheide vereinigen sich, männliche Samenzelle und
weibliches Ei vereinigen sich, und so entsteht das Kind. Anders bei
Gott. Die Philosophen haben erkannt, dass es einen Gott und Schöpfer
gibt. Jesus ist vom Himmel gekommen und hat gesagt: Es ist Ein Gott,
der in sich dreipersonal ist, Vater und Sohn und Heiliger Geist. Der
Vater ist der Ursprung von allem, er bringt in Ewigkeit und immerdar
in sich das Wort hervor. Der Vater gibt sich ganz in dieses Wort, und
dieses Wort gibt sich ganz in den Vater, und diese wechselseitige
Hingabe und Liebe ist der Geist, und so ist Gott in sich kein
einsamer Gott, sondern eine Gemeinschaft der Liebe. Nur so kann Gott
in sich Liebe sein. Das Ich des Vaters liebt das Du des Sohnes, und
beide sind vereinigt im Wir des Heiligen Geistes. Der Liebende liebt
den Geliebten, der Geliebte liebt den Liebenden, und ihr Einssein ist
die Liebe.
Was
heißt für euch, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Wie kann Gott Vater
sein ohne Frau an seiner Seite? Glaubt ihr an einen Gott oder an drei
Götter? Was bedeutet für euch, dass Gott dreifaltig ist? Ist Gott
einsam?
VOM HIMMEL
1
Wir
sind alle, alle Menschen, von Gott für das Glück erschaffen, für
das ewige Glück. Aber warum sind wir auf der Erde? Hier gibt es
Kopfschmerz, Berufsstress, körperliche und psychische Krankheiten,
Krieg und Terror. Wir sind auf der Erde, um Gott zu erkennen, Gott zu
lieben, Gott zu dienen und einst in der Ewigkeit mit Gott im Himmel
zusammen zu sein. Die Erde ist kein Schlaraffenland. Die Welt ist
kein Ponyhof. Hier auf der Erde gibt es den Kampf zwischen Gut und
Böse. Hier auf Erden ist die Zeit der Entscheidung: Für Gott oder
gegen Gott, und diese Entscheidung bestimmt unser Schicksal in der
Ewigkeit. In den Himmel will ich kommen, fest hab ichs mir
vorgenommen, für den Himmel ist mir nichts zuviel, mag es kosten was
es will.
ICH
BIN FÜR DAS EWIGE GLÜCK GESCHAFFEN!
2
Was
ist der Tod? Der Tod ist die Trennung von Leib und Seele. Wir müssen
alle sterben, die Jungen und die Alten, die Gesunden und die Kranken,
die Reichen und die Armen. Wann wir sterben, das weiß nur Gott. Es
kann noch heute sein! Bin ich bereit, noch heute vor meinen Schöpfer
zu treten? Der Tod ist also die Trennung von Leib und Seele. Aber was
ist eigentlich die Seele? Sokrates sagte, die Seele ist das
Lebensprinzip des Leibes. Die Seele macht, dass wir im Leib ein
lebendiger Mensch sind. Sokrates sagt auch, dass diese geistige Seele
unsterblich ist. Sie ist im Augenblick unserer Empfängnis von Gott
geschaffen worden. Es gibt keine vorherigen Leben. Platon dachte
sich, die Seele wäre vor der Empfängnis im Himmel gewesen und habe
Gott geschaut. Das ist nicht christlich. Die Asiatischen Religionen
glauben, die Seele war schon vor diesem Leben oftmals auf Erden
verkörpert, als Blume oder Tier oder Mensch. Das ist auch nicht
christlich. Die Atheisten glauben, es gäbe nur den sichtbaren
Körper, keine unsichtbare Seele. Aber die Bibel und die Philosophie
sagen: Der Körper wird von der unsichtbaren Seele belebt. Die Seele
wird von Gott im Augenblick der Empfängnis geschaffen. Im Tod trennt
sich die Seele vom Leib. Der Leib bleibt auf der Erde als toter
Leichnam und zerfällt zu Staub oder Asche. Die Seele ist
unsterblich. Sie tritt vor Gott, ihren Schöpfer. Aber was ist eine
Seele ohne Leib? Augustinus sagt, die Seele ist dreifaltig, sie ist
Wille und Vernunft und Gedächtnis. Also unser Wille, unsere Vernunft
und unser Gedächtnis sind unsterblich. Papst Johannes Paul II.
nannte die Seele: Das Ich oder das Bewusstsein des Menschen. Unser
Ich ist also unsterblich.
MEIN
ICH IST UNSTERBLICH!
3
Wird
die Seele, wenn sie den Leib verlassen hat, schlafen bis zum Jüngsten
Tag, der Auferstehung der Toten? Das ist nämlich die Lehre der
Pietisten. Die katholische Lehre ist, dass die unsterbliche
Geistseele des Menschen im Augenblick des Todes vor Christus ihren
Richter tritt und von Ihm ihr Urteil empfängt. Wenn die Seele
gerettet ist, ist sie lebendig. Am Jüngsten Tag, wenn Jesus in
Herrlichkeit wiederkommt und das Weltgericht stattfindet, werden die
Leiber auferstehen. Bis zum Jüngsten Tag ist also die Seele ohne
Körper. In der Auferstehung bekommt die Seele ihren Körper wieder,
aber einen unsterblichen, geistigen Lichtkörper. Wir werden als die
zu erkennen sein, die wir auf Erden waren, aber von Gott verschönert.
Nichts Krankes mehr am Körper, nichts Hässliches mehr.
MEIN
KÖRPER WIRD AUFERSTEHEN UND WUNDERSCHÖN SEIN!
4
Es
ist heute im Westen beliebt geworden, davon zu reden, dass wir nach
diesem Leben noch einmal auf Erden leben, vielleicht als Gladiole
oder als Hund. Viele sagen, sie wüssten, sie seien im vorigen Leben
eine ägyptische Prinzessin oder aztekische Putzfrau gewesen. Die
Idee der Wiedergeburt stammt aus dem Hinduismus und Buddhismus. Dort
ist die Wiedergeburt aber ein Fluch. Zur Strafe unsrer Sünden werden
wir wiedergeboren, keiner freut sich im Osten darüber, sondern ihre
Sehnsucht ist, von der Wiedergeburt erlöst zu werden. Anders im
westlichen New Age, da will man ewig so fort leben auf Erden. Nun ist
aber die menschliche Geistseele höher entwickelt als die Seele einer
Pflanze oder eines Tieres. So ist es unsinnig, zu glauben, die
vernünftige Geistseele des Menschen würde zu der Seele eines
Regenwurms. Auch ist die Seele eines alten Menschen gereift und wird
nicht wieder zur Seele eines Kindes. Auch gehören im Christentum
Leib und Seele unbedingt beide zum Menschen. Der Mensch ist nicht nur
Seele, die verschiedene Körper wie Kleider wechselt, sondern unsere
Seele formt unseren Leib. Der Mensch hat nicht nur einen Leib,
sondern ist ein beseelter Leib. Darum ist nicht nur die Seele
unsterblich, sondern auch der Leib wird auferstehen und wird
verklärt. So sagt Paulus: Wir leben nur einmal, und dann kommt das
Gericht. Esoteriker reden gerne davon, dass Jesus die Wiedergeburt
gelehrt habe, aber die Kirche habe diese Texte bei der
Zusammenstellung der Bibel unterdrückt. Es gibt aber viele sehr alte
Textfunde für die Evangelien der Bibel, aber es gibt nicht ein
einziges Textfragment, wo Jesus von der Wiedergeburt sprechen würde.
ICH
MUSS NICHT ZURÜCK INS TAL DER TRÄNEN, SONDERN KOMME MIT LEIB UND
SEELE INS PARADIES!
5
Ein
Mann war klinisch tot. Nach acht Stunden kam er ins Leben zurück. Er
berichtete: Meine Seele verließ den Körper, ich sah den Körper
unter mir im Krankenbett liegen. Ich hörte, was die Ärzte sagten.
Ich wusste, was meine Verwandten dachten und was sie fühlten. Meine
Seele nahm noch Abschied von ihnen. Dann wurde meine Seele in einen
dunklen Weltraum gesogen. Ich sah nichts, aber ich hörte eine sanfte
Stimme, und ich wusste, dass das Jesus war. Und Jesus zeigte mir mein
ganzes Leben. Ich sah, dass ich meiner Mutter als Kind Geld geklaut
hatte. Und noch viel mehr, alle Sünden, die ich noch nicht bekannt
hatte. Da ward ich traurig und bereute meine Sünden. Es waren
vielleicht nur ein paar Minuten der Reue, aber sie kamen mir wie
Jahre vor. Dann schwebte meine Seele aufwärts. Neben mir schwebten
noch andere Seelen aufwärts. Mit diesen anderen Seelen konnte ich
meine Gedanken austauschen, ohne zu reden. Wir alle waren sehr
wissend. Wir schwebten auf einen Lichtpunkt in der Höhe zu. Dann
wurden wir von dem Licht aufgenommen. Da war ich im Himmel. Es war
dort absolut still und zugleich ertönte die schönste Musik, wie es
sie auf Erden nicht gibt. Es war dort alles weißes Licht, aber
zugleich war alles bunt, von den schönsten kräftigsten Farben. Ich
habe nicht den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist gesehen,
aber ich wusste, dass ich in der Gegenwart Gottes war, und dass Gott
die Liebe ist. Ich war so überaus glücklich. Aber dann sagte eine
Stimme zu mir, ich müsse auf Erden noch weiter leben, das war ein
großes Unglück für mich, ich kam zurück in meinen viel zu engen
Körper, es war sehr schmerzhaft, und so leb ich weiter auf Erden.
Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Ich sehne mich nach dem
Himmel.
ICH
WERDE IN DER GEGENWART DES GOTTES LEBEN, DER LIEBE IST!
6
Wir
sitzen im Theater. Noch hat das Stück nicht begonnen. Die Vorhänge
hängen vor der Bühne. Plötzlich werden die Vorhänge zur Seite
gezogen und das Licht geht an. So ist der Tod. Der Vorhang wird zur
Seite gezogen und wir sehen Christus. Das wird unser persönliches
Gericht sein. Wir sehen in Christus wie in einem Spiegel den Zustand
unserer Seele. Eine Seele, die voller Hass gegen Gott war, wird sich
sagen: Ich muss in die Gottesferne, in die ewige Verdammnis. Eine
Seele, die voller Liebe zu Gott war, erkennt: Ich darf jetzt in das
Himmelsparadies. Die katholische Kirche sagt: Es kann auch sein, dass
die Seele erkennt: Ich habe Gott geliebt, aber ich bin nicht rein
genug, um unmittelbar in die Gegenwart des heiligen Gottes zu können.
Ich muss noch eine Phase der Reinigung durchleben. Ich bin gerettet,
und ich werde in den Himmel kommen, aber vorher muss ich noch in
einer bestimmten Phase geläutert werden. Diese Lehre vom
Reinigungszustand wird von den Protestanten nicht anerkannt.
Katholiken wie Protestanten berufen sich bei ihrer Auffassung auf die
Bibel. Der Mystiker Johannes vom Kreuz sagt: Wir werden gerichtet
nach dem Maß der Liebe, und unser Richter ist Jesus, der die
barmherzige Liebe ist.
ICH
WERDE GERICHTET VON DER BARMHERZIGEN LIEBE!
7
Mohammed
beschreibt das Paradies so: Der Moslem kommt in den Garten Eden, da
fließen Quellen, da stehen Zitronen- und Bananenbäume und Palmen,
da isst der Moslem Geflügelfleisch und trinkt Wein, der keinen
Kopfschmerz verursacht, Knaben reichen ihm den Weinbecher, in dem
Zelt liegen auf grünen Sofas zweiundsiebzig Huris, Jungfraun mit
großen Augen, noch von keinem Mann oder Engel berührt, die nach
jedem Liebesakt wieder jungfräulich sind. Aber Gott ist so fern von
den Menschen, dass er auch im Paradies nicht gegenwärtig ist. Der
christliche Glaube aber lehrt, dass der Himmel oder das Paradies die
Gegenwart Gottes ist, ja, die Vereinigung des Menschen mit Gott.
Buddha lehrt, dass der Zustand der Erlösung oder der Erleuchtung das
Nirwana ist, das absolute Einswerden mit dem absoluten Nichts. Wie
eine Kerzenflamme im Wachs ertrinkt und erlöscht. Wie ein Tropfen
ins Meer fällt und sich auflöst. Es ist das Verlöschen der
Persönlichkeit. Aber der christliche Glaube lehrt, dass unsere
Persönlichkeiten im Himmel weiter existieren.
IM
HIMMEL SIND GOTT UND ICH IN VEREINIGUNG!
8
Das
Evangelium ist voll von Gleichnissen, die den Himmel mit einer
Hochzeit vergleichen. Der Himmel ist das gemeinschaftliche
Hochzeitsmahl aller Erlösten. Da geht es nun nicht darum, ob wir da
den Wein trinken dürfen, den uns auf Erden die Ärzte verboten
haben, oder ob wir nun endlich einmal eine Peking-Ente essen dürfen.
Es geht um die freudige Gemeinschaft aller Erlösten im Geist der
Liebe, um ein gemeinschaftliches Fest der Liebe. Jesus bezeichnet
sich im Evangelium immer wieder als den Bräutigam, und seine Braut
ist die Kirche, die Gemeinschaft aller Gläubigen, aber auch jede
einzelne gläubige Seele in der Kirche ist Braut. Jesus bezeichnet
den Himmel als die Hochzeit zwischen Jesus und der Seele. Das letzte
Buch der Bibel ist die Apokalypse, sie spricht vom Ende. Aber das
Wort Apokalypse bedeutet nicht einen schrecklichen Weltuntergang wie
in einem Hollywood-Film. Das griechische Wort Apokalypse stammt aus
der griechischen Alltagssprache und bedeutet: Entschleierung, und
zwar die Entschleierung der Braut durch den Bräutigam in der
Hochzeitsnacht. Nun wird in der Hochzeitsnacht nicht nur der Schleier
vor dem Angesicht gehoben, sondern ganz nackt erscheint die Braut. So
sagte die Mystikerin Mechthild von Magdeburg: O Jesus, meine Seele
ist nackt vor dir und voller heißer Begierde!
DER
HIMMEL IST DIE HOCHZEIT ZWISCHEN JESUS UND MEINER SEELE!
9
In
der Apokalypse wird der Himmel mit einer vollkommenen Stadt aus
Edelsteinen, Gold und Glas und Perlen beschrieben. Das soll heißen:
Alles ist schön im Himmel, alles ist Prunk und Pracht, Glanz und
Gloria. Und es ist keine Einsamkeit im Himmel, sondern liebende
Gemeinschaft. Im Himmel ist eine Harmonie von schönen Tönen. Franz
von Assisi hörte einmal einen Ton der Himmelsmusik und sagte, das
war so schön, er wäre fast vor Freude gestorben. Die Musik im
Himmel ist nicht Lobpreislärm, aber auch kein Oratorium von Bach,
sondern vollkommen schön. Für die Ohren ist einfach alles Harmonie
und Schönheit. Aber auch für die Augen. Alle Seligen im Himmel sind
jung und schön, vollkommen schön. Da ist nichts Krankes, nichts
Altes, nichts Hässliches. Jesus sagt: Ich gehe schon einmal voraus,
um euch Wohnungen zu bereiten. Unsere Wohnungen im Himmel werden
keine Wellblechhütten eines Slums sein, sondern noch herrlicher sein
als das Lustschloss eines Zaren. Unsere Lustschlösser liegen im
Paradies, das ist eine erlöste Natur. Da gibt es kein Fressen und
Gefressenwerden, da gibt es kein Verwelken und Absterben, sondern
alles ist pralles Leben und Schönheit. Da werden sich die Erlösten
in ihren Lustschlössern besuchen. Manche gehen mit dem Jesuskind im
Garten Eden spazieren, andere besuchen Paulus oder Augustinus zum
Theologisieren, andere treten zum Schloss der Jungfrau Maria, um ihre
Schönheit zu besingen. Jesus sagt: Im Haus meines Vaters sind viele
Wohnungen. Und Goethe sagt: Im Reich des Vaters sind viele Provinzen.
Da sind Gärten, Grotten, Weinberge, Meeresstrände. Und überall
schöner Gesang und überall vollkommene Jugendschönheit. Und alle
lieben sich. Und Gottes Liebe ist alles in allen.
DAS
PARADIES IST SCHÖNER ALS ALLES WAS SICH MEINE PHANTASIE ERTRÄUMEN
KANN!
10
Werden
wir im Himmel unsere geliebten Haustiere wiedersehen? Darüber gibt
die Bibel keine eindeutige Aussage. Die einen Theologen sagen: Tiere
haben keine unsterbliche Geistseele mit freiem Willen, darum haben
sie keinen Anteil am ewigen Leben. Die andern Theologen sagen: Paulus
redet davon, dass die ganze Schöpfung erlöst wird. Luther sagte
einem Mädchen auf die Frage, ob ihr Schoßhund in den Himmel kommt,
ja, sagte Luther, die Hündchen haben im Himmel ein Fell aus Gold.
Werden wir im Himmel unsere lieben Verstorbenen wiedersehen? Sowohl
der christliche Glaube als auch die Nahtoderfahrungen sagen Ja. Wenn
unsere Verwandten und Freunde gerettet sind, werden sie uns im Himmel
willkommen heißen. Alle, mit denen wir in der Liebe verbunden waren,
werden uns auch im Himmel nah sein. Auch unsern Schutzengel, der uns
in den Himmel geführt hat, werden wir sehen. Auch die
Glaubensvorbilder, die uns auf unserm christlichen Lebensweg
inspiriert haben, werden wir dort treffen. Und werden wir im Himmel
heiraten? Oder werden Eheleute auch im Himmel verheiratet sein? Nein,
sagt Jesus, wir werden im Himmel nicht mit einem Menschen, sondern
mit Gott verheiratet sein. Aber wenn Eheleute auf Erden in der Liebe
Christi verbunden waren und sich gegenseitig geholfen haben, in den
Himmel zu kommen, werden sie auch im Himmel eng miteinander verbunden
sein. Ein Philosoph sagte: Das Kind in mir wird im Himmel endlich
total geliebt sein, und der Erwachsene in mir wird im Himmel endlich
vollkommen lieben können. Der Mystiker Johannes vom Kreuz nennt den
Himmel die ewige Lust. Gott sagt im Alten Testament: Ich habe Lust an
dir! Und im Neuen Testament heißt es: Habe deine Lust an Gott! Und
das ist die ewige Lust: Teilzuhaben an der Lust Gottes!
ICH
WERDE ALLE MEINE LIEBEN TOTEN WIEDERSEHEN!
11
In
der Auferstehung der Toten am Ende der Zeit werden wir unsere Körper
wiederbekommen. Es werden die gleichen und doch nicht die gleichen
Körper sein. Es werden unsere individuellen Körper sein, so dass
unsere Lieben uns wiedererkennen. Aber die Körper werden verklärt
sein. Ohne Gebrechen, mit gesunden Zähnen, scharfen Augen. Jung und
vollkommen schön. Unsterblich, nie alternd, in voller Kraft und
blühender Schönheit. Nun wird nicht mehr der Körper die Seele
beschweren, wie so oft auf Erden. Unser Körper wird ganz von der
Geistseele regiert. Der Körper ist Licht und Geist, der Körper ist
transparent. Der Körper ist einer Vase aus Kristall gleich, der die
weiße Lilie der Seele sichtbar sein lässt. Der Körper ist leicht
wie eine Wolke, licht wie eine Sonne, schnell wie ein Blitz. Der
Körper ist ein durchsichtiges Kleid für die nackte Seele. Körper
und Seele im ewigen Leben schweben über Raum und Zeit. Wir reisen
wie der Blitz von Stern zu Stern, von Land zu Land. Alle Zeiten sind
uns zugänglich. Wenn wir nur wollen, sind wir schon in China in der
Zeit der Tang Dynastie. Das ganze Leben Jesu ist uns gegenwärtig.
Wir sind dabei, wenn der Engel Maria grüßt, wir sind dabei, wenn
der Auferstandene der Magdalena erscheint. Wir sind endlich absolut
frei!
ICH
WERDE IN EINEM AUFERSTANDENEN KÖRPER FREI SEIN VON RAUM UND ZEIT!
12
In
allen wird die Liebe Gottes vollkommen sein. Es ist das Reich der
schönen Liebe. Alle sind Liebende. Wir werden Gott erkennen, immer,
immer tiefer. Gott ist ein Dschungel, der unendlich ist, wir dringen
in immer tiefere Tiefen der Gotteserkenntnis ein. Wir werden Gott
schauen, nicht als einen alten Mann mit grauem Bart, sondern als die
Urschönheit, die absolute höchste und ganz vollkommene Schönheit.
Wir werden diese göttliche Schönheit anstaunen, bewundern, anbeten
und besingen. Wir werden uns vereinigen mit der Liebe Gottes. Wir
werden von der Vereinigung mit der Liebe Gottes vollkommen befriedigt
sein. Aber wir werden ihrer nicht überdrüssig, sondern werden
gleichzeitig ewig schmachten nach dem Genuss der Schönen Liebe. Aber
dieses ewige Schmachten macht uns nicht unglücklich, denn wir werden
vollkommen befriedigt sein von der Vereinigung mit Gott. So lehrt es
Augustinus. Die griechischen Kirchenväter lehrten: Gott wird Mensch,
damit der Mensch Gott wird. Was Gott seinem ewigen Wesen nach ist,
nämlich Gottheit, das werden wir durch die Gnade Christi, nämlich
vergöttlicht. Christus ist der Gottmensch und macht uns zu
Menschengöttern. Petrus sagt: Wir werden Anteil haben an dem Wesen
Gottes. Wir leben das Leben Gottes, lieben mit der Liebe Gottes,
erfahren die Glückseligkeit Gottes. Der Mystiker Johannes vom Kreuz
sagte: Wir werden im Reich Gottes Götter und Göttinnen sein! Die
Mystikerin Schwester Kathrein, eine Schülerin von Meister Eckhart
sagte: Wir werden in Gott sein, aber in Gott ist nur Gott, wir werden
also Gott in Gott sein!
ICH
WERDE GOTT IN GOTT SEIN!