ODEN

Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


ASTRÄA

Asträa kam vom Himmel zur Erde in
Dem Frühling dieses Jahres so wunderschön,
Der Seher sah die Schönheitsgöttin,
Trunken der Sänger Gesang ihr lallte!

Verlassen hat die herrliche Göttin uns!
Wohin verschwand die strahlende Herrlichkeit?
Verwitwet die Poeten trauern,
Wehe! Nun müssen die Augen fasten.


JUVENTAS

Mit goldnen Locken Göttin Juventas strahlt
Und mit der blauen Augen charmantem Blick
Und präsentiert sich vor dem Seher:
Ich bin die Göttin! Komm, anzubeten!

Vor deinen Füßen fallen anbetend wir
Und voller Demut nieder, der Theolog,
Der Philosoph, der Musenpriester.
Herrsche, o heilige Jugendgöttin!


IHRE BRÜSTE

Ich sehe, Jugendgöttin, den Schmuck am Hals,
Wie glänzt das diamantene Diadem,
Doch lichter als Kristall und Perle
Schimmern die milchweißen Mädchenbrüste!

Am ersten Testamente ich trank mich satt,
Am neuen Testamente ich trank mich satt,
An deinen Brüsten, Mädchengöttin,
Schlürf ich genüsslich die Milch der Weisheit!



DER MOND

Steht in dunkler Nacht nicht der Mond am Himmel?
Jungfrau! Warum muss ich so trostlos klagen?
Traurig bin ich, einsam auf Erden, und mich
Tröstet der Mond nicht.


CAUSA NOSTRAE LAETITIAE

Ich schaue an die Schönste der schönen Fraun
Und finde in der Einsamkeit meinen Trost
An ihrem purpurroten Munde
Und an den milchweißen prallen Brüsten!

Ich möchte schaun in Ewigkeit solches Licht!
Urschönheit der Urgottheit, dich anzuschaun
Ist mir die Seligkeit der Seele
Und zu genießen der Wonnen Wonne!

Nun mag die dunkle Nacht dieser Erde mir
Den Geist umnachten – aber ich seh das Licht!
Mein trunkner Geist die Schönheitsgöttin
Schaut in der finsteren Nacht des Geistes!

Allein die Schönheit kann uns noch retten, spricht
Im Vatikan der Heilige Vater. Ja,
Die Frau der Freude, Gottes Schönheit,
Rettet durch Hoffnung auf Liebeswonnen!



PROPHEZEIUNG

Wenn Lotta trägt geduldig ein schweres Kreuz
Und wenn im Leiden traurig betrübt ist Tom,
Der Weise mit drei Namen auftritt,
Herrscht in der Kirche von Deutschland Torheit!


DAS HEILIGE KIND

Ach Kindchen, aller Trost mir in Traurigkeit
Strömt aus von deinem kusslichen Purpurmund!
Ich opfre mich für dich, mein Liebling,
Wie du dich opferst für mich aus Liebe!


DIE TÖCHTER DER GÖTTLICHEN LIEBE

Ah, ich sehe im Spiegel die Töchter der göttlichen Liebe,
Sehe die Makellose im Bild!
Anbetungswürdige, göttliche Jungfrau, ich schaue die Gottheit,
Schau die göttliche Schönheit bloß!


MEINE GÖTTIN

Schwebend auf in Platons Ideenhimmel,
Schau ich die Idea der Gottesschönheit,
Jungfrau Weisheit, nackend und keusch, die liebes-
Trunkene Göttin!


KRANKHEIT

Von Träumen bin ich wach und ich schlaf am Tage,
Ich kann nichts tun, nur leiden mit meinem Heiland,
Nur leiden, trunken lieben die Venus Russlands,
Wässerchen trinken


CHARIS

Von reiner Schönheit, glänzend, charmant, entzückend,
Voll liebevoller Freundlichkeit, lieblich lächelnd -
Durch mein Vertrauen bin ich gerettet durch die
Göttliche Charis!


DIE HERRLICHKEIT

Nachdem auf dem Altar ich das Lamm geopfert
Und Speiseopfer, Trankopfer dargeboten,
Kam schön wie eine Jungfrau zu mir die schöne
Herrlichkeit Gottes.


GERMANIA

Germania, du Blonde, den Zopf gewunden
Ums holde Haupt voll heiligen Denkens, Jungfrau,
Du hast zu deiner Hochzeit geladen mich, zur
Feier der Einheit!


THERESE VON LISIEUX

Nun trink ich von den Brüsten Jerusalems,
Nun sauge ich mich satt an der prallen Brust,
Ich liege in der Jungfrau Armen,
Werde liebkost auf der Jungfrau Schenkeln!


MADONNA MIT SCHOSSHUND

Im Schloss von Susan sah ich die Mädchen-Braut
Mit goldnen Zöpfen unter dem Schleier, schön!
Auf ihrem Arm sah ich kein Kindlein,
Sondern den seligen Schoßhund kuscheln.


MARIA SPRICHT

Verkünde meine Flamme der Liebe in
Der ganzen Welt! Mein Feuer der Liebe wird
Das Höllenfeuer Satans löschen!
Trunken verkünde Mariens Minne!


DIE JUNGE MUSE

Je älter ich im Jammertal werde, müder,
Des Lebens überdrüssiger, desto jünger
Wird meine idealische Muse, siehe
Sancta Juventas!


JUVENTAS BRÜSTE

Die Tür geht auf, mich lachen die Brüste an,
Die Brüste schwellen unter dem weißen Kleid,
Ich trinke Milch von ihren Brüsten,
Predige ihr von der Mutter Gottes.


JUVENTAS ZELLEN

Sie lag unter der Decke auf dem Sofa,
Sah zum Dichter mit strahlend hellen Augen,
Sang ein Lied mit der Melodie der Jugend:
Jede Zelle in meinem Leib ist sexy!


APHRODITE

Ich hab im Traum gesehen die Königin
Der Liebe und der Schönheit, im Meere, nackt,
Da lag sie an dem feuchten Sandstrand,
Inbild der Liebeslust, Aphrodite!

Am Tage schau ich stets die Ikone an
Der Schönsten aller Frauen am Meerestrand,
Ihr Hemdchen transparente Seide,
Schmachtend, verführerisch, lockend schaut sie.

Als Dichter ich gehorchte der Göttin, sang
Der Aphrodite Hochzeiten, Akt um Akt.
Als Lohn für meine trunknen Hymnen
Schenke mir Gott in dem Himmel Charis!


NACKTE WAHRHEIT

Sie sah mich an, den Jüngling, und liebte mich!
Vor ihr ist alles vollkommen nackt und bloß!
So Bräutigam und Braut zur Hochzeit -
Ich nackt und nackt die geliebte Weisheit!


VENUS-GLEICHE FRAUEN

Die starken Frauen herrschen im Thron der Macht,
Schon schwächer sind die Hausfrauen an dem Herd,
Zuletzt die Venus-gleichen Frauen
Dienen im Frauenhaus Göttin Venus.

Seh ich die Venus-gleichen Idole an,
So glaub ich, dass die göttliche Venus lebt!
Ich bitte Jesus um Verzeihung,
Dass ich noch immer die Venus liebe!


DER PLATONIKER

Im Geist lieb ich die heilige Diotima,
Die predigt schön von göttlicher Schönheit immer,
Mein Auge liebt die göttliche Schönheit in der
Nackigen Phryne!


VERKLÄRTE PSYCHE

Ich sehe Psyche nackt, nur ein Hauch von Kleid,
Ein transparentes Seidenhemd hüllt sie noch.
Reiß rasch herab den letzten Schleier!
Nackend mit Eros die Hochzeit feire!


TOCHTER BABEL

Die große Hure Babylon ist gefallen,
Nun in ihr wohnen Lilith und Fledermäuse,
Die war einst die verzärtelte Tochter voll der
Reizenden Schönheit.


MADONNA

Madonna kam vom Himmel, so jung und schön,
Im blauen Mantel, schneeweißen Hemdchen fein,
Mit vollen Brüsten, voller Liebe,
Fein war ihr Angesicht, voller Anmut,

Die dunklen Augen leuchteten Schimmer warm,
Die Augenbrauen fein und gebogen, braun,
Die langen Haare glatt wie Seide,
Kusslich die lieblichen Lächellippen.

Sie sprach vom reinen Herzen, der Keuschheit Ruhm,
Sie sprach: Verzeih der Mutter, verzeih der Frau
Und liebe, so wie ich dich liebe,
Opfere du dich am Kreuz der Liebe!


DIE ALLREINE

Der Meister sprach: Die Allreine kommt, du siehst
Sie in der nächsten Stunde erscheinen! Ja,
Sie kam, ich sah sie unterm Himmel,
Sie ist vorübergegangen segnend!

So schlank der Leib, die Haare so lang und braun,
Das schmale Antlitz anmutreich, ging sie schön
Im Schutze ihres Schirms vorüber.
Ich sah ihr nach, meiner Antilope!


HORTENSIE

Nicht Rosen stolz, jungfräuliche Lilien keusch,
Ich sah in Gottes heiligem Haine nur
Bei Butterblumen, Gänseblümchen
Sancta Juventas Hortensienblüte.


DIE LIEBE

Große, grausame Liebe, du allmächtige Göttin,
Die du immer schlachtest mein Herz!
Ach, wie soll ich in Schmerzen dich lieben, schreckliche Herrin,
Wenn du täglich mein Herz mir brichst?
Mir ergehts wie dem blutenden Lamm auf dem Opfer-Altare,
Wird gebrochen der heilige Leib!
Schlachtopfer bin ich auf deinem Altare, göttliche Liebe,
Bis mich der gnädige Tod erlöst!
Aber dann, o ewig Geliebte, o Wonne der Wonnen,
Göttin, bin ich verschmolzen mit dir!


INKA

O du bist tot, du christliche Heilige,
Du grüßt zu Allerheiligen in der Nacht,
Die du moralisch lebtest, sittsam,
Fromm, in unendlichem Gottvertrauen.

Stets hieltest du dich in der Gemeinde auf
Und wuchsest immer tiefer ins Gottvertraun.
Der Teufel hat dich angefochten,
Oft hast gerungen du mit Dämonen.

Du liebtest die Natur und der Tiere Welt,
Gesunde Nahrung, keinerlei Alkohol,
Du rittest gerne und du spieltest
Gern mit der niedlichen Schmusekatze.

Du sangest gern und spieltest Gitarre auch,
Warst immer freundlich, hilfsbereit, allen gut,
Das war dir Gottes Wille: Gutes
Allen den Menschen zu tun auf Erden.

Auch hast du die islamische Religion
Studiert und auch die Wissenschaft der Natur,
Die du das Leben liebtest, liebtest
Jeglichen Menschen, der dir begegnet.

Du warst von großer Intelligenz, voll Herz,
Und liebtest auch den Tanz und den Bräutigam,
Du lebtest keusch vor deiner Ehe,
Wolltest so gerne auch Mutter werden.

Als Frischvermählte fuhrest zur Arbeit du
Und bist dann einfach spurlos verschwunden – Gott,
Hast du am Tag zuvor geträumt, Gott
Ruft mich zu sich in den dritten Himmel!

Wie schön du warst, wie eine Madonna, jung
Und zart und fein, vergeistigte Schönheit, keusch,
Mit blonden Haaren, blauen Augen,
Blau war dein Mantel und weiß die Seide.

Und spricht man von der Heiligen heute noch,
So sagt man: Mancher Mann war verliebt in sie.
Ich bete schon seit vierzehn Jahren
Täglich für dich vor dem Tabernakel.

Geliebte, Unvergessliche, segne mich,
O bitt für mich den Herrn, dass ich sterben darf
Und Gottes Schönheit schaun im Himmel,

Göttliche Schönheit und deine Schönheit!