SANKT JOHANNES PAUL AN ANNA TERESA

Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


1

Geliebte Anna, was ist die Person?
Wir sind Personen, inkarniert im Leib.
Form der Person ist Christus, Gottes Sohn.
Die Menschheit schuf der Gott als Mann und Weib.

Und die Person gerichtet ist aufs Du,
Gott Vater, Sohn und Geist sind drei Personen.
In Liebe finden wir die Seelenruh,
Personen sind gezeugt zu Kommunionen.

Personen wollen liebende Gemeinschaft,
Sie suchen immer liebevolle Freundschaft,
Gott stiftet Freundschaft, Liebe! Hosianna!

Du, inkarniert im Heiligtum des Leibes,
Mit deiner Seele gottgeweihten Weibes,
Ich liebe dich von ganzem Merzen, Anna!


2

Die deutschen Philosophen sagten, dass
Die Welt an sich nicht zu erkennen sei.
Nur die Subjekte ohne Unterlass
Erfänden sich die Welt, im Geiste frei.

Dann aber kam mit Husserl eine Wende,
Man schaute objektive Phänomene
Mit Neugier an vom Anfang bis zum Ende
Und suchte Wesen zu erkennen, jene

Bewegten mich als Philosoph, und du
Bist mir ein Wesen, mir ein Phänomen,
Bedingtes Sein vom absoluten Sein.

O Menschenliebe ohne Rast und Ruh!
Ich will vorm Ebenbilde Gottes stehn
Als Philosoph der Lebensliebe, dein!


3

Geliebte, lies auch Aristoteles
Und nicht nur immer einzig deinen Plato.
Auch er ein Schüler war des Sokrates,
Lies Seneca und Cicero und Cato.

Gott ist der Erstbeweger aller Dinge
Und Gott ist auch das Telos aller Wesen.
Von Gott ich griechisch meine Oden singe,
Du, Muse, mochtest meine Lieder lesen.

Die Seele ist die Form des schönen Leibes,
Der Logos ist die Form der schönen Seele.
Die Form wird führen uns zum Höchsten Gut:

Glückseligkeit! Die Seligkeit des Weibes
Ist Schöne Liebe, der ich mich empfehle,
Empfehle Ihr mich ganz mit Fleisch und Blut!


4

Lies Thomas, der den Philosophen taufte,
Vom Engelgleichen Thomas nicht verstumme,
Den Christus sich mit seinem Blut erkaufte,
Auf dass der Weise schriebe seine Summe.

Und Thomas schaute visionär den Herrn,
Der sagte: Du hast gut von mir geschrieben!
Was wünschst du dir? - O bleibe mir nicht fern,
Mein lieber Gott, ich will, du sollst mich lieben!

So Liebe schenkt der Weisheit die Vollendung.
Und Thomas sprach: Es war nur leeres Stroh,
Was ich gedroschen! Meine Seele sieht

Allein noch Sulamith und Salomo,
Die Gottheit findet sich im Hohenlied! -
Das, liebste Anna, das ist unsre Sendung.


5

Du hast ja Edith Stein genau studiert,
Die von den Phänomenen fand zum Herrn.
Von Husserl sie und Thomas inspiriert
Im Karmel schließlich fand den Morgenstern.

Da hat sie Dionysios betrachtet
Und Sankt Johannes von der Dunklen Nacht.
Im Reich des Dämons schließlich selbst umnachtet
Ward sie von Gottes Feinden umgebracht.

Und nackend zitternd in der Todeskammer
Hat sie getrost im allertiefsten Jammer
Als letztes Wort gerufen: Liebe Mutter!

Ich, Steuermann in Petri Fischerkutter,
Wenn eines Tags mich heim ruft der Messias,
Die Zuflucht nehme zu dem Schoß Marias.


6

Ich will die Wahrheit sagen über Jesus
Und Magdalena und die Schwester Martha.
O Muse, sing Odysseus mir und Rhesus,
Wie sie geliebt die Helena von Sparta!

Zwar Jesus hatte viele Jüngerinnen,
So die Johanna auch und die Susanna,
Doch Magdalena brachte ihn von Sinnen
Wie du den Papst, geliebte Freundin Anna.

Zwar liebte Jesus brüderlich Johannes,
Den Petrus auch mit Freundschaft eines Mannes,
Nicht homosexuell, nein, ganz gesund.

Doch immer grüßte er mit gratia plena
Die schöne Allerliebste, Magdalena,
Nur ihr hat er geküsst den roten Mund!


7

Der Allerweiseste war Sokrates,
So sprach in Delphi einst die Pythia,
Xanthippe sprach: Bist du dir sicher des?
Doch Diotima kam aus Mantua

Und lehrte ihn den großen Dämon Eros,
Sie lehrte ihn der Schönheit Himmelsleiter.
Urania, die Herrin des Homeros,
Erwartet uns im Dritten Himmel heiter!

Wie schrecklich, wenn ich ewig töricht bliebe!
Nein! Anna, lehre mich die Schöne Liebe,
Die Aphrodite nicht von Paphos-Ktima,

Nein, Gottes Gutheit lehre mich platonisch,
Dann nenne ich mich Sokrates ironisch,
Dich aber, Anna, meine Diotima!


8

Als Aristoteles als Pädagoge
Den großen Alexander gut erzogen,
Da teilte sich des Mittelmeeres Woge
Und Phryne tauchte nackend aus den Wogen.

Und Aristoteles sah Phryne an
Und ihre Brüste waren sein Entzücken.
Da sagte Phryne lächelnd: Weiser Mann,
Knie hin, ich will dir reiten auf dem Rücken!

Der Weise liebte fortan die Natur,
Natur der Gottheit und der Kreatur,
Er lallte selig von Glückseligkeit,

Dahin uns führt die Tüchtigkeit der Tugend.
Doch nie vergaß der Weise Phrynes Jugend.
So mächtig wirkt auf uns die Weiblichkeit!


9

Ich denke an den weisen Abälard,
Der seine Heloise tief erkannt.
Die Liebe dieser zwei ein Anstoß war,
Vom Onkel wurde Abälard entmannt.

Und Heloise wurde eine Nonne
Und Abälard ein Priester ward des Klerus.
Die zwei einander waren weiter Wonne,
Doch mystisch war und keusch fortan der Eros.

Du, Anna, bist die Neue Heloise!
Und ist die Wahrheit ähnlich einer Zwiebel,
So will ich aller Schalen sie entschälen.

Südfrankreich, du Provinz der Paradiese,
In Lourdes will lehren ich die frommen Seelen
Die Wahrheit, die geschrieben in der Bibel.


10

In Avignon der herrlichen Provence
Saß Klara vor dem Dom in heitrer Aura,
Der Troubadour verliebt war in La France,
Franziskus sah in Klara seine Laura.

Franziskus sang sein Lied voll Schöpferlust
Und betete allein in seiner Zelle.
Und Klara sog die Milch aus seiner Brust,
Fernsehend sah Visionen sie der Hölle.

O Freundschaft unter Heiligen des Herrn!
Frau Armut nahm zur Braut sich Sankt Franziskus.
Und Klara lebte auf dem Morgenstern

Im Garten von Mimose und Hibiskus.
Dich, Anna, sah ich in des Traumes Trance
Im Paradies der himmlischen Provence!


11

Es liebte Fraun der sechste Alexander,
Die fünfzigjährige Mätress Vanossa,
Sie aber stritten immer miteinander,
Er ist vor ihr geflohn nach Saragossa.

Dann sah er Julia, siebzehn Jahre jung
Und schlank und schön, mit langem braunem Haar
Und rotgeschminktem Mund mit schönem Schwung
Und mandelförmig großem Augenpaar..

Und Julia war schön, doch war sie böse,
Den Papst erpresste sie mit Leibes Mitte,
Und so ernannt er Cardinale Möse,

Der nannte später dann sich Paul der Dritte,
Im Petersdom ist Julia zu sehn
Ganz splitternackt im weißen Marmor schön.


12

Teresa und Johannes waren Freunde
Und reformierten Sankt Marien Karmel.
Die lauen Christen aber der Gemeinde,
Ihr Herz war härter als ein harter Marmel.

Johannes in der Nacht in dem Verließ
Mit Gottes Weisheit durfte sich vermählen.
Teresa auf dem Weg auf Christus stieß,
Dem Ehemanne ihrer sieben Seelen.

Ich wollte auch zur Zeit der Satansbiester
Ein stiller Karmelit in Polen werden,
Als Dämon Hitler herrschte auf der Erden.

Gott aber sprach: Sei in der Welt ein Priester
Und diene Gott in dem Sakraltheater
Und sei den Vaterlosen du ein Vater!


13

Der Engelgleiche Pius ward als Hirte
Begleitet freundschaftlich von einer Nonne.
Der Ehrenthron des Heiligen gebührte
Dem engelhaften Diener der Madonne.

Die Nonne, die ihm beistand, Paschalina,
Beriet den Papst zur Zeit des Antichrist.
Der Pastor weihte Rußland der Virgina,
Die ganze Menschheit, die im Weltkrieg ist.

So Unsre Liebe Frau von Fatima
Beim Mordanschlag auf mich war rettend da,
Ich danke der Geliebten, Hosianna!

So will ich Russland weihen, ich, der Slawe,
Dem Unbefleckten Herzen als ihr Sklave,
Die Welt weih ich Marien Herz, und Anna!


14

Ich bin ein Dichter auch, Poet der Buße,
Dich aber wähle ich, geliebte Anna,
Zu des geweihten Musenpriesters Muse,
Du keusche Ehegattin wie Susanna.

Wer aber ist der Kaiser der Poeten,
Ja, mehr noch, wer ist der Poetenpapst?
Ich mein den Dichter Dante, den Propheten!
Du aber, Anna, mich wie Bice labst,

Wie Bice oder aber wie Beatrix,
Du bist mir Sapientia Salvatrix,
Die Weisheit, höher als Virgils Vernunft.

So singe ich das göttliche Erbarmen,
Dieweil ich selig ruh in deinen Armen,
Geliebte, bis zu Christi Wiederkunft!


15

Geliebte Anna, denke an Petrark,
Und wie Apollon liebte Daphnes Aura,
So liebte er als Mann und Dichter stark
Die ferne Frau, die schöne Dame Laura.

Zuhause lebte er mit einer Dirne
In schöner Einsamkeit in der Provence,
Doch Laura geisterte in seinem Hirne,
Er sah die Lichtgestalt in Traumes Trance.

Doch später er bekannte Augustinus,
Der Dichter Orpheus oder Dichter Linus,
Was er geliebt hat an der schönen Dame,

War nicht sie selber, das war nur ihr Name.
So lieb auch ich, ich schwöre es beim Manna,
Den Namen dein, geliebte Freundin Anna.


16

Was ist der Nachruhm eines Dichters schon,
Wenn Germanisten heute Klopstock schmähen?
Seraphisch sang der Himmelsmuse Sohn,
Der durfte Jahwe in Visionen sehen!

Und wie ein Engel sang er von der Liebe,
Pries die geliebte Fanny wie ein Engel.
In der Tristesse, seiner Tränen Trübe,
Er sah die Jugendliebe ohne Mängel.

Und eines Tages wird er auferstehen,
Wenn der Messias wird den Leib verwandeln,
Dann wird der Dichter seine Muse sehen,

Wo beide ewig in den Himmeln wandeln,
So wie Petrarca dort mit Laura lebt,
Wo Klopstock selig dort mit Fanny schwebt.


17

Geliebte Anna, denk an Frau von Stein
Und wie sie inspiriert des Dichters Flöte,
Platonisch ideal war der Verein
Der hohen Frau mit Johann Wolfgang Goethe.

Zwei Menschen machten ihn zu einem Dichter,
Das waren Shakespeare und die Frau von Stein.
Der Dichter war asketischer Verzichter,
Um ewig eins mit der Idee zu sein.

Von einem jungen femininen Gotte
War der Prophet besessen, wie dämonisch,
So sah er Gott im Abbild der Charlotte,

So liebte er sie englisch und platonisch.
Und also will ich dich, o Anna, krönen,
Als reines Ideal des Göttlich-Schönen!


18

Der Seher Hölderin ergriff beim Schopfe
Den Kairos, als er sah die schöne Gattin,
Nach diesem lieblichen Madonnenkopfe
Er bildete die große Muttergöttin.

Er nannte Diotima die Suzette,
Die Aphrodite aus dem Ozean.
Als sie verhauchte auf dem Sterbebett,
Versank der Seher tief im Gotteswahn!

O Aphrodite du von Paphos-Ktima,
O Lehrerin der Liebe, Diotima,
O Frau im göttlichen Mysterium!

Ich preise auch den Genius der Frau
Und künde trunken meine Gottesschau
Auf dem erotischen Symposium!


19

Novalis suchte nur die Blaue Blume,
Das mystische Symbol des All-und-Einen,
Er sah in seines Herzens Heiligtume
Das Ideal der Königin, der reinen.

Am Grabe der geliebten Braut Sophie
Sah er die Hagia Sophia trunken,
Des Universums innre Sympathie,
Weltseele, wohnend in dem Seelenfunken!

O sedes sapientiae, Maria,
Als Slawe preis ich Hagia Sophia,
Das Ideal des Ewig-Femininen.

Und darum will ich dir, o Anna, dienen,
Du führst mich zu der Seele der Natur,
Zu Gottes Wohnung in der Kreatur.


20

Ich liebe sehr die Poesie der Slawen,
Vor allem Puschkin ist mein Ideal,
Er sang im großen Zarenreich der Sklaven
Der Schönheit Licht aus dem Ideensaal.

Da sah er seine Göttin Anna Kern,
Er lallte trunken: Ecce femina!
O femina Divina! Göttin Morgenstern!
In dir ich die Idee der Schönheit sah!

Ich seh dich von der Stirne bis zur Wade,
Dein Name zwar bedeutet, Anna, Gnade,
Du bist mein Schicksal aber, mein Verhängnis!

O Göttin Freiheit, öffne mein Gefängnis!
(Mir spendete der Herr der Liebe Segen,
Ich durft mir meine Anna unterlegen!)


21

Als Rilke war, den ich besonders liebe,
In Russland, dort schrieb er das Stundenbuch.
Und Lou war seines ganzen Herzens Liebe,
Die Rosa Mystica voll Wohlgeruch.

Ja, Lou Andreas-Salome war groß,
Die Muse Nietzsches, Rilkes, Siegmund Freuds.
Dem Dichter-Seher war sie Gottes Schoß,
Die Mater Dolorosa unterm Kreuz.

Genau studierte ich den ganzen Rilke,
Als auf des Herzens Bergen ich mit Silke
Allein und ausgesetzt war, eine Waise.

Du, Anna, meine Muse des Breviers,
Du führst mich neu zu Gott, ich sage dirs,
Mit dir, Geliebte, ward ich wahrhaft weise.


22

ANNA SPRICHT

O mein geliebter Papst Johannes Paul,
Ich liebe dich ja nicht als meinen Freier.
Die Frau, die bricht die Ehe, wischt ihr Maul
Und spricht: Ich feierte der Wollust Feier.

So nicht, mein Heiliger! Doch wir sind Freunde,
Doch liebe ich dich mehr als einen Freund.
Du Christus, ich die kirchliche Gemeinde,
So sind wir im Mysterium vereint.

Wir lieben uns, die Schwester liebt den Bruder,
Nicht aber wie der Sünder und das Luder,
Doch lieb ich mehr dich noch als deine Schwester!

Die Philosophin und der Philosoph,
Die Weisheit uns vereine immer fester,
So dienen wir an Gottes Minnehof.


23

Ach, Anna, weißt du noch wie wir gecampt
Und ruhten selig in dem selben Zelt?
Die keusche Schwester war mir da nicht fremd,
Als offen über uns die Himmelswelt.

Da sah ich in der Nacht die schönen Sterne
Und dankte Gott, dass er die Frau erschaffen.
Da sehnte ich mich in die Himmelsferne,
Ich sah die Blitze Gottes, Gottes Waffen.

Wie inspirierend war mir deine Nähe.
Durch dich erkannte ich die Gottes-Ehe
Mit meiner Seele nachts in trunkner Schau.

Ich dank dir, dass du Frau bist, wahre Frau,
Durch deinen schwesterlichen keuschen Kuss
Hab ich erkannt des Weibes Genius.


24

Du schreibst mir, Seele, dass du bist zerrissen,
Dass deine Psyche leidet tiefe Schmerzen.
Lass alles mich von deiner Seele wissen,
Ich liebe deinen Geist von ganzem Herzen.

Zwei Seelen wohnen, ach, in deiner Brust?
Die eine sehnt sich zu dem Reich der Ahnen,
Die andre will der Erde tiefe Lust?
Die Psyche wird noch heil, so will mir schwanen.

Wenn du als Lamm zerrissen wirst von Wölfen,
Von Wölfen in dem Inneren der Seele,
Wie kann ich dir, geliebte Psyche, helfen?

Dich stärke nun die Hoffnung der Erlösten,
Gott wird auch dich im Paradiese trösten!
Nun bitte ich: Dich nur nicht selber quäle!


25

Da meine Feinde wollten mich ermorden,
Da schossen sie aus stählernen Pistolen.
Man betete für mich im Karmel-Orden,
Maria schütze ihren Papst aus Polen.

Die feminine Providentia
Hat mich beschützt in Peters Heiligtum.
Ja, Unsre Liebe Frau von Fatima
Hat angenommen mein Martyrium.

Und nun ich liege in dem Hospital,
Da kommst du mich besuchen, treue Schwester,
Wie Christus du besuchst im kranken Mann.

Du liebst mich immer treuer, immer fester,
So hoff ich, wenn ich eines Tages sterbe,
Dass ich im Himmel deine Liebe erbe.


26

Ich schenke dir, geliebte Freundin, hier
Ein braunes Stück von Sankt Marien Mantel,
Schenk dir das braune Karmel-Skapulier,
Maria segne deinen Lebenswandel.

Leg an das Skapulier der Lieben Frau
Vom Berge Karmel oder Carmencita,
Der Königin der Frauen stets vertrau,
Der Dame dank ich meine Nova Vita.

Zieh an das Taufkleid und das Sternenkleid
Der Himmelskönigin, und sei bereit,
Sei nackte Seele, Gott sei dein Verlangen!

Das weiße Linnen der Erlösten trage,
Maria wird dich schützen vor den Schlangen,
Nur nackt kommt man zu Gott am Jüngsten Tage!


27

Und nun erheb ich deinen Ehemann
Zum Ritter von dem Orden von Sankt Peter.
Er soll zum Grabe Christi pilgern, dann
Wird er mit Christus auferstehen später.

Ich segne euer Sakrament der Ehe
Und segne als ein Priester eure Kinder.
Wo zwei sich einen, Gott ist in der Nähe,
Gott segnet seine treuen Überwinder.

Die Ehe aber endet mit dem Tod,
Geliebte, aber unsre reine Liebe
Ist ewig und unsterblich, trotz des Spottes.

So flehe ich zu Jahwe Zebaoth,
Dass nach dem Tränental der Erdentrübe
Ich wieder finde dich im Reiche Gottes!



28

EPILOG

Ein frommer deutscher Dichter in der Messe
Zehn Jahre nach dem Tod der beiden sah
Die tote Anna, rein war ihre Blässe,
Den toten Papst, und Gott sprach: Ich bin da!

Und Anna und der Papst im Garten Eden
Lustwandeln treu im Licht der Christussonne,
Wo weise sie von Gottes Weisheit reden
Und singen Minnesänge der Madonne.

In Gottes mütterlichem Allerbarmen
Die beiden Liebenden sich wiederfinden
Und selig wie die Engel sich umarmen,

Wie Gott und Göttin liebend, trotz des Spottes,
Wie Gott und Göttin durch die Gnade Gottes,
In Gott sich in der Ewigkeit verbinden.