SUSANNA

Ein Zyklus von Oden
von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


Und es begab sich darnach, daß er reiste durch Städte und Dörfer und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die zwölf mit ihm, dazu etliche Weiber, die er gesund hatte gemacht von den bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, die da Magdalena heißt, von welcher waren sieben Teufel ausgefahren, und Johanna, das Weib Chusas, des Pflegers des Herodes, und S u s a n n a und viele andere, die ihm Handreichung taten von ihrer Habe.

Lukas 8, 1-3


LOGOS

In ihrer Kindheit fragte Susanna oft,
Wie ist der Gott, der Ewige, und wie ist
Der lang verheißene Messias?
Aber doch zweifelte noch Susanna.

Ihr Vater war ein Seemann gewesen, der
Einst auf dem Nil Ägyptens geschifft im Boot
Und glaubte nicht an Gott, und glaubte
Weniger noch an Ägyptens Götter.

Und ihre Mutter pflegte den Herd im Haus
Und reich an Kindern war die Familie, oft
Kam man zum Fest zusammen, scherzte,
Feierte Israels Feste fröhlich.

Als junge Frau Susanna begegnete
Johanna, einer Jüngerin Jesu, die
Sprach schön von Jesus, dem Messias,
Plötzlich erkannte Susanna Jesus!

Johanna sprach, dass Jesus der Logos sei,
Der Logos war bei Gott und war selber Gott!
Der Logos ist das Licht des Lebens,
Alles erschaffen hat Gottes Logos!

Der Logos ist geboren auf Erden von
Der allerreinsten Frau, welche Jungfrau blieb,
Der Logos wandelte auf Erden,
Weisheit verkündend und Liebe Gottes!

Und wer den Logos, der der Messias ist,
Wer Jesus annimmt gläubigen Herzens, der
Wird von dem Geiste neugeboren,
Ist nicht mehr Tochter von Vater, Mutter,

Ist Tochter Gottes, Schwester des Christus, Braut
Des Geistes, eine Tochter der Kirche und
Mariens Tochter, eine Christin,
Christin, vereinigt mit Jesus Christus!

Dies alles glaubte Jungfrau Susanna, die
Vor Jesus kniete, stammelte hochentzückt:
Mein Herr und Gott und mein Geliebter!
Folge mir, Lieblingin, sagte Jesus!


TAUFE

Susanna war nun gläubig geworden, so
Begehrte sie die Taufe im Jordanstrom.
Johannes, der Apostel, taufte
Sakramental mit dem Geiste Gottes.

Johannes stand im Jordan, Susanna stand
An seiner Seite, und der Apostel hielt
Susanna fest, sie untertauchend
Dreimal im Wasser der Taufe Christi.

Johannes sprach: Susanna, ich taufe dich
Im Namen Gottes, Vater und Sohn und Geist!
Im Bad der Neugeburt geboren
Bist du nun neu als die Tochter Gottes!

Die alte Eva ist nun gestorben und
Geboren ist die Jüngerin Jesu, Braut
Des Geistes Gottes, Tochter Gottes,
Ewiges Leben dir eingegossen!

In deiner Seele ist nun das Siegel der
Getauften, Christin bist du mit Christus, bist
Gesalbt mit Geist, des Geistes Salbung
Ruht nun auf deiner gesalbten Stirne!

Und als Johannes taufte Susanna, da
Tat sich der Himmel auf, eine Taube kam,
Der Liebe Taube und des Friedens
Kam von dem Himmel, der Seelenvogel,

Und eine Stimme tönte vom Himmel wie
Das Rauschen von gewaltiger Wasserflut,
Und Jesus wartete am Ufer
Auf die getaufte Gemahlin Gottes,

Und von dem Himmel tönte das Wort: Mein Schatz,
Du bist die Vielgeliebte des Bräutigams
Und Tochter du der Liebe Gottes,
Du meine Wonne, mein Wohlgefallen!

Wie an der Braut der Bräutigam sich ergötzt
Und freut sich an der Schönheit der jungen Frau,
So freut sich Gott, so freut sich Jahwe
Über Susanna, des Christus Christin!


DIE FREUNDIN JOHANNA

Susannas beste Freundin Johanna war
Die Ehefrau des Chusa, und Chusa war
Der Kinderpfleger des Herodes,
Darum war wohlhabend auch Johanna,

Wohlhabend war Johanna, doch Sklavin nicht
Des Erdengötzen Mammon. Das Geld, der Gott
Der Erde, war nicht ihre Gottheit,
Sondern die Liebe im Himmel droben!

Die Schöne Liebe nannte Johanna Gott,
Herr Jahwe war die Ewige Liebe ihr,
Die Taube war der Liebe Vogel,
Christ der Gesandte der Schönen Liebe!

Und immer wollte ruhn sie an Gottes Brust
Und leben stets und weben in Gottes Schoß!
In Jesus sah sie eine Glucke,
Unter den Flügeln die Küken hütend!

Johanna war ein Ebenbild Gottes und
Verehrte Gottes Mutter und ihren Sohn!
Der Wesen Wesen war die Liebe,
Also war gleichfalls Johanna Liebe!

Johanna war voll Liebe, voll Schönheit und
Voll Weisheit, und sie liebte die Kinder sehr,
Und Jesus sehr, den Freund der Kinder,
Gott war ja selber ein Kind geworden!

Gott war ein Kind geworden, damit das Kind
Des Menschen werd aus Gnade des Herrn zum Gott!
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder,
Könnt ihr nicht kommen in Gottes Himmel!

Johanna diente Jesus mit Hab und Gut,
Sie diente ihm mit ihrer Substanz, das heißt,
Sie diente ihm mit ihrem Wesen,
Siehe, ihr Wesen, das war die Liebe!

Sie führte auch Susanna zu Jesus, und
Susanna diente auch mit Substanz und Sein
Dem Bräutigam der schönen Seele,
Diente als heilige Ministrantin,

Als Diakonin diente sie, gottgeweiht,
Im Priestertum der Gläubigen Priesterin,
Als Königin und als Prophetin
Diente Susanna von Gottes Gnaden.


DIE BUSENFREUNDIN MAGDALENA

Die Freundin Magdalena war wunderschön,
Sie gab den schönen Leib als Hetäre hin
Und suchte nichts als wahre Liebe,
Die sie nicht fand bei den vielen Freiern.

So war verletzt das schmachtende Herz und war
Verwundet von der Unliebe dieser Welt.
Sie hörte ein Gerücht von Jesus,
Der ein Prophet sei, ein Gott der Liebe!

So kniete sie zu Füßen des Meisters, sprach
Der Lebensbeichte Sündenbekenntnis, sprach
Von ihrem großen Durst nach Liebe,
Weinte vor Jesus der Buße Tränen,

Die Tränen tropften ihm auf die Füße und
Sie trocknete die Füße mit ihrem Haar
Und Jesus sagte: Dämon Lilith,
Weiche mit all deinen sieben Lilim,

Ihr Unzuchtsteufelinnen, gebt frei dies Herz,
Dies Herz, geschaffen einzig zur Liebe! Nun,
Nun liebe du den Gott der Liebe,
Liebe den Bräutigam deiner Seele!

Und Magdalena sagte: Wer ist der Herr,
Dass ich ihm dien als Sklavin der Liebe? Ich
Will Sklavin sein des Liebesgottes,
Dass ich dem Göttlichen mich vermähle!

Und Jesus sagte: Ich bins! Geliebte, komm,
Ich küsse deinen scharlachnen Rosenmund!
Ich will dich küssen, Magdalena,
Will deinen Mund küssen, Magdalena!

Und Petrus hörte dieses des Meisters Wort
Und wurde eifersüchtig. Hat denn der Herr
Und Meister Lieblinge und liebt er
Mehr noch als Petrus die Magdalena?

Doch Jesus sprach zu Petrus: Was geht’s dich an,
Wenn ich der schönen Sünderin küss den Mund?
Du komm und folge deinem Meister!
Meine Geliebte ist Magdalena!


HOCHZEIT VON KANA

Und welche Hochzeit fand denn in Kana statt?
Susanna und Johannes, der Markus heißt,
Sie schlossen da den Bund der Ehe,
Anwesend war auch die Mutter Jesu.

Susanna war die Sanfte und Milde und
Ihr Markus war der Starke und Zornige
Und ihre Liebe war ein Abbild
Göttlicher Liebe der Einheit Gottes!

Da ging der Wein zu Ende. Maria sprach:
Nun, Markus und Susanna, getrost, habt Mut,
Ich werde meinen Liebling bitten,
Sicher wird Jesus ein Wunder wirken.

Maria trat zu Jesus und sprach: Mein Sohn,
Johannes Markus, Bräutigam dieses Fests,
Und seiner schönen Braut Susanna
Mangelt der Wein und den Hochzeitsgästen.

Und Jesus sagte: Unsere Liebe Frau,
Was ist das dir und mir? Doch erhör ich dich!
Denn Jesus stets erhört Maria,
Jesus verwandelte sieben Fässer

Voll Wasser in den köstlichsten alten Wein,
Der Wein war gut wie Spaniens bester Wein,
Und alle Gäste wurden trunken,
Trunken auch wurde vom Rotwein Markus.

Des frommen Markus Vetter war Barnabas,
Levit war er, und Josef sein Name war,
Er stammte von der Insel Zypern,
Kam von der Insel der Aphrodite,

Und Jesus nannte Josef: Des Trostes Sohn,
Und Josef stand allein auf dem Hochzeitsfest,
Der Schenke aber trat zu Josef,
Lächelnd zu Josef der Jüngling sagte:

Für dich hier ist der Krug voll von rotem Wein,
So trinke, werde trunken vor Liebe und
Erheb den Becher auf Susanna!
Trink auf den Wein und die schönen Frauen!

Johannes Markus aber und seine Braut,
Sie schlossen eine Jungfrauen-Ehe und
Vollzogen nicht den Akt der Einung,
Also Susanna blieb reine Jungfrau.

Und Markus und Susanna, vereint von Gott,
Vereint sie dienten Jesus. So Markus sprach
Als Prediger der Freudenbotschaft,
Aber Susanna war Diakonin.


VÖGEL UND BLUMEN

Und Jesus sprach zur Freundin Susanna dies:
Ich spreche von der Vorsehung Gottes nun,
Der siebenfach verhüllten Gottheit,
Von der verschleierten Schicksals-Herrin!

Susanna, schau die Grasmücken an im Park
Von Galiläa, Gott unterscheidet gut
Und ehrt zumeist die Mönchsgrasmücke,
Welche den Lobpreis dem Schöpfer aufsingt,

Und ehrt die Gartengrasmücke ebenso,
Die singt ihr Lied der Liebe dem Bräutigam.
Denn in der Schöpfung waltet Liebe,
Alle die Vögelein jauchzen Liebe!

Und sieh die kleinen Sperlinge auf dem Weg,
Wie hüpfen ihre Brüste so fröhlich doch,
Man sagt, die kleinen Spatzen ziehen
Kraftvoll den Wagen der Aphrodite!

Und sieh das schöne Rotkehlchen an, wie schön
Der kleinen Rotbrust purpurner Busen ist,
Wie kämpft für sie das Rotbrustmännchen,
Kraftvoll die Küken im Nest beschützend!

Und sieh die schwarze Amsel, wie elegant
In seinem schwarzen Anzug der Mann doch ist,
Und hör auch in der Trauerweide
Singen die Blaumeise: Alles Liebe!

Und auf des Nachbars Hütte auf hohem Dach
Das Paar von Tauben schaue und hör den Ruf
Der treuen ehelichen Liebe,
Schau wie sie schnäbeln und Flügel spreizen!

Ist alles Liebe in der Natur von Gott!
Und auf der Scharonwiese in Galilee
Schau an die Lilien, o Susanna,
Die du bist selber die Lilie Gottes!

So tief der Kelch der Lilie, die Weisheit sagt,
So tief ist auch die mystische Liebe und
Vereinigung mit Gottes Liebe!
Sei eine mystische Lilie, Liebling!

Und schau die roten Rosen voll heißer Glut,
Wie Schmetterlinge schweben um ihren Schoß!
In der Natur herrscht Gottes Eros!
Sei eine mystische Rose, Liebling!

Und sieh die Krokusblüten in Violett
Und Weiß und Gelb, die summenden Bienen schau,
Die Stachel tauchend in die Kelche!
In der Natur ist doch alles Hochzeit!

Und schaue die Narzisse, die liebt sich selbst,
Und hör der Osterglocke Triumphgeläut,
Schau gelbe Tulpen, rote Tulpen,
Purpurne Mohnblumen oder Poppie,

Treuherziges Vergißmeinnicht himmelblau
Und rosa, den Hibiskus, die Iris auch,
Ein Bild der heimlichen Geliebten,
Schneeweiße Pfingstrosen! Alles Liebe!

Selbst Sulamith im reizenden Hauchgewand
War nicht so schön gekleidet! Gott sorgt für dich!
Vertraue nur von ganzem Herzen
Göttlicher Vorsehung deine Zukunft!


DAS KREUZ

Als zu dem leidenschaftlichen Liebestod
Der Bräutigam der heiligen Seelen ging,
Die Frauen sind von Galiläa
Mit vor Jerusalems Tor gegangen.

Johannes Markus war in Gethsemane
Geflohn vor den Soldaten, geflohen nackt,
Und Petrus hatte Gott geleugnet,
Judas verzweifelt sich selbst ermordet!

Doch auf dem Kreuzweg Christi begleitete
Susanna den Geliebten und trocknete
Den kalten Schweiß von seiner Stirne,
Stand in der Todesangst bei dem Meister.

Und Jesus sagte: Frauen von Galilee,
Beweint nicht den Geliebten, beweint euch selbst,
Denn wenn schon muss der Meister leiden,
Müssen die Sklavinnen gleichfalls leiden!

Susanna nahm ihr Schweißtuch und trocknete
Vom Antlitz Christi blutige Tränen ab,
Da prägte sich das Antlitz Christi
Ein in das Schweißtuch der Vielgeliebten.

Und Christus ward gekreuzigt. Susanna stand
Mit ihrer Busenfreundin Johanna fern
Und schaute die Passion des Meisters
Mitleidend an in bewegter Seele.

Und Jesus wurde nackend gekreuzigt! Da
Nahm seine liebe Mutter Maria von
Dem langen schwarzen Haar den Schleier,
Gab ihn der Jüngerin Magdalena,

Und Magdalena trat zu dem Schmerzensmann
Und band den Schleier Unserer Lieben Frau
Um Jesu nackte Scham. Maria
Dankte der Jüngerin Magdalena.

Und Jesus starb den blutigen Liebestod!
Susanna in der Seele vernahm das Wort:
Ich bin für dich gestorben, Liebste,
Dass ich dir ewiges Leben gebe!


AUFERSTEHUNG

Am Sonntagmorgen kamen die Frauen an
Das Grab. Die Morgenröte erleuchtete
Maria Magdalena, Schwester
Salome, Jungfrau Susanna herrlich!

Das Grab war leer! Sie wollten ihn salben doch,
Die Myrrheträgerinnen, die schönen Drei,
Wo aber war der Vielgeliebte?
Wo war der göttliche Körper Christi?

Und Jesus ist erschienen den Dreien an
Dem schönsten Ostersonntag im Morgenrot
Im grünen Garten, bunt von Blumen,
Er der leibhaftige Jüngling Frühling!

Susanna kniete! Salome grüßte ihn!
Und Magdalena feurig umschlang den Herrn!
Und Jesus sagte: Auferstanden!
Wahrlich, der Christus ist auferstanden!

Auf, Magdalena, Salome, geht mit Gott,
Susanna, geh mit Gott und zu Petrus geh,
Zu Petrus, dem Apostelfürsten,
Geht zu Johannes und geht zu Thomas,

Apostelinnen seid der Apostel ihr,
Und Königinnen seid ihr, Prophetinnen,
Seid Freudenbotinnen der Völker,
Wahrlich, der Christus ist auferstanden!

Und Jesus schwand in goldener Wolke hin
Zur unsichtbaren Gegenwart Gottes in
Der Transzendenz! Susanna schaute
Sehnsüchtig nach ihrem Vielgeliebten!

Sie seufzte: Küssen will ich, o Herr, ich will
Dich küssen, deine Küsse berauschen mehr
Als Wein vom Hochzeitsfest von Kana!
Jesus, komm wieder, komm eilig wieder!


PFINGSTEN

Sie saßen in dem Saale des Abendmahls,
Ein Herz und eine Seele, und beteten,
Dass kommen möge Gottes Pfingsten,
Heiliger Geist auf die Erde komme!

Maria war, die heilige Mutter, da
Und Jesu Brüder, aber nicht leibliche,
Die Frauen auch von Galiläa,
Alle Apostel da, außer Judas!

Susanna war sehr still, diskutierte nicht,
Sie ehrte Christi Mutter als reine Frau,
Sie hörte gerne den Johannes
Reden vom göttlichen Logos Jesus.

Die Mutter Gottes betete um den Geist,
Sie war der Kirche Seele und schönstes Bild,
Die Kirche war die Braut des Geistes,
Die ihren Bräutigam heiß ersehnte!

Hier war das Grabmal Davids, das Abendmahl
Hat Jesus hier gefeiert und eingesetzt
Das Opfermahl des neuen Manna,
Eucharistie als das Opfer Christi.

Maria war die Mutter der Kirche, war
Die Mutter aller Christen und Christinnen,
Apostelfürst war Simon Petrus,
Felsen und Vorsitz der Kirche Gottes.

Sie flehten um den Geist und da kam der Geist!
Der Geist der Weisheit kam von dem höchsten Gott,
Der Feuergeist der schönen Liebe,
Brausend wie rauschende Meereswogen,

Wie Rauch und Donner einst auf dem Sinai,
Gott goss die göttliche Liebesglut
In Zungenküssen auf die Beter!
Siehe, Susanna empfing die Geistkraft!

Susanna war wie trunken von süßem Wein
Und sang in Zungenrede den Lobgesang
Und ward erfüllt von Geistesgaben,
Wurde begabt mit des Geistes Früchten!

Die fromme charismatische Jüngerin
Begabt war mit dem Geiste der Keuschheit und
Dem Geist der Demut und der Sanftmut,
Liebe erfüllte ihr ganzes Wesen!


MISSIONSREISEN

Johannes Markus ging nach Ägypten, um
Die Freudenbotschaft dort zu verkünden, doch
Susanna fuhr mit Magdalena
Und fuhr mit Salome zu den Kretern.

O Kreta! Muttergöttinnen ehrtest du
Und einen reinen Lilienprinzen auch,
Doch lebtest du in Furcht des Todes,
Ohne unsterbliche Hoffnung, traurig!

In deiner Seele Traurigkeit bis zum Tod!
Susanna mit der Botschaft der Freude kam:
Der Herr ist wahrhaft auferstanden,
Ewiges Leben den Guten gebend!


Und Magdalena sagte: Wir müssen noch
Ins schöne Land der Gallier fahren, kommt,
Wir überwinden den Teutates,
Den sie dort ehren mit Kinderopfern!

Sie fuhren mit dem Schiffe zum Löwengolf,
Sie sprangen in das Mittelmeer, badeten
Und tauchten aus dem Meeresschaume,
Meerschaumgeborene Aphroditen!

Sie standen an dem Strande, drei Grazien!
Der Dichter weiß zu sagen nicht, welche war
Die Schönste von den Dreien! Eine
Göttliche Schönheit in drei Personen!

Hier liegt begraben Maria von Magdala,
Ihr Schädel als Reliquie wird verehrt,
Hier liegt begraben auch Susanna,
Heilig verehrt man den toten Körper!

Sie werden auferstehen und ihr Gebein
Wird von dem Herrn verklärt und sie werden sein
Unsterblich in den Geisterkörpern
Selig in ewiger Jugendschönheit!

Susanna wird verehrt von den Griechen und
Den Russen, den Armeniern, ein Poet
Germaniens verehrt Susanna,
Betet zur heiligen Frau Susanna!


SUSANNA IM HIMMEL

Susannas Seele fuhr in den Himmel auf
Und schaute ihren göttlichen Bräutigam
Und sah im Spiegel ihre Seele,
Jesus, der Richter, war sehr zufrieden!


Und Jesus sagte: Komm, meine liebste Braut,
Geh ein zu deinem ewigen Freudenhaus
Und komm zum Hochzeitsmahl des Lammes,
Komm zur Vereinigung mit der Gottheit!

In Ewigkeit dein Bräutigam ist das Lamm,
Die du die schöne Nymphe des Lammes bist,
Gehüllt in reines weißes Linnen,
Dir gibt der Vater der Schönheit Krone!

Du wirst gekrönt, Susanna, von Gott dem Herrn,
Du trägst des Ruhmes Lorbeerkranz auf dem Haupt,
Dir wird zuteil der Schönheit Krone,
Himmelsprinzessin wird Gott dich nennen!

Nun sag mir, was begehrst du von mir, o Braut?
Sei es die Hälfte auch meines Königreichs,
Ich wills dir geben, Vielgeliebte!
Sag deiner Seele Verlangen, Liebste!

Susanna sprach zum göttlichen Bräutigam:
Vom Himmel will auf Erden ich Gutes tun!
Ich will es Lilien regnen lassen!
Ich will Patronin des Frühlings werden!

Und Jesus sagte: Süße Susanna, ja,
Du sollst, geliebte, schöne Susanna, sollst
Patronin sein des Menschheitsfrühlings!
Bringe der Menschheit den Liebesfrühling!

*

Und also fleht der einsame Beter in
Den letzten Zeiten, apokalyptischen,
Fleht in der Zeit des Dritten Weltkriegs:
Amen, erbarme dich, Sankt Susanna!