ZAUBERSPRÜCHE

von Josef Maria von der Ewigen Weisheit


EINER FRAU BESCHWÖRUNG IHRER RIVALIN

Wie man vom Baum einen Kranz flicht,
So will ich ihr Vermögen und Ehre flechten.
Unter ihren Verwandten möge sie lange wohnen
Wie ein Berg mit breitem Fundament.

O König, Gott des Todes,
Ich will dir das Mädchen als Braut übergeben,
Die gebunden ist an ihre Mutter
Und an ihren Bruder im Vaterhaus.

Sie ist die Königin der menschlichen Rasse,
O Gott des Todes, ich opfre sie dir.
Lange mit ihren Verwandten möge sie sitzen,
Bis ihre Haare grau vom Alter werden.

Mit allen ihren Freundinnen
Soll sie wie mit Schwestern im Sarge liegen,
Ich fessle sie und alle ihre Kräfte.


EINES JUNGEN MANNES LIEBESZAUBER

Voll Honig blühte diese Blume im Leben auf,
Jetzt sauge ich den Honig aus dem Kelch.
Mach mich süß wie Honig,
Denn mit Honig ist dein Schoß erfüllt.

Meine Zungenspitze hat den Honig geleckt,
Den süßen Honig an deiner tiefen Wurzel.
Du bist fruchtbar nach meinem Wunsch und Willen,
Du sollst mein sein und meine eigene Schatzkammer.

Mein Kommen ist honigsüß
Und mein Aufblühn ist honigsüß,
Meine Stimme und meine Worte sind süß.
Ich wäre auch gern so schön wie Honig.

Ich bin süßer als Honig,
Süßer als der schwarze Lakritz.
So mögest du mich lieben als eine süße Wurzel
Und niemand lieben als mich allein.

Ich habe dich mit Zuckerrohr umgürtet,
Allen Groll und Hass zu verbannen.
Mögest du in mich verliebt sein
Und mich nie verlassen,
Ich will dein einziger Liebling sein.


VERHERRLICHUNG DER ERSTURSACHE ALLER DINGE

Ich habe den Höchsten geschaut,
Von dem das All die Form hat.
Von Ihm ward alles Leben gemolken,
Alles Existierende.
Die himmlischen Heerscharen
Loben Gottes Licht mit Hymnen.

Die Ewigkeit erkennend,
Kann der Engel mir erklären
Das höchste Geheimnis.
Drei Schritte entfernt in der Dunkelheit
Verborgen ist der Allwissende,
Der Vater der Väter.

Er ist unser Vater und Erzeuger,
Er kennt alle Wesen
Und ihre Bestimmung.
Er kennt die Namen aller Götter und Göttinnen.
Alle Kreaturen suchen Ihn.

Ich bin durch Himmel und Erde gegangen,
Ich habe mich genähert
Dem eingeborenen Sohn des Ordens.
Er ist die Stimme,
Er redet deutlich in der Welt,
Wahrlich, er ist das Feuer Gottes.

Ich bin durch das gekrümmte Weltall gereist,
Um in weiter Ferne zu sehen
Die große Gemeinde der göttlichen Ordnung.
Die Götter und Göttinnen haben empfangen
Das ewige Leben Gottes,
Sie sind im Himmel geboren.


EIN ZAUBER GEGEN DIE BÖSEN, DIE ABTREIBUNG BETREIBEN

Die Muttergöttin des Lebens hat uns gesegnet,
Aber Unruhe stiften die Dämonen.
Uns zerbrechen die schrecklichen bösen Geister.
Aber ich habe die Göttin gewonnen,
Die Mächtige, Eine.

Siegreich seit alten Zeiten
Wurde die Mutter von Gott gezeugt.
Mit ihr gemeinsam werde ich zerstückeln,
Als wenn es ein kleines Vöglein wäre,
Den Führer der bösen Geister.

Der verhasste Erzbösewicht
Trinkt Menschenblut
Und zerstört den Wachstum des Lebens.
Die Dämonen fressen den Menschenkeim,
Aber die Mutter bezwingt und zerstört die Dämonen.

Treibe die bösen Geister aus,
Die Dämonen, die Feinde des Lebens,
Begrabe sie unter einem Grabhügel!
Ich folge der Göttin, der Mutter des Lebens,
Die verbrennt im ewigen Feuer die Teufel.

Mutter, treibe aus die bösen Geister,
Die belästigen alles menschliche Leben!
In die tiefsten Schatten der Finsternis
Banne ich die Bösen,
Die Teufel, die Menschenfleisch fressen!


GEBET FÜR EIN LANGES UND GLÜCKLICHES LEBEN EINES KNABEN

Dieses Kind meines Alters soll wachsen,
Keine der hundert Todesarten soll ihm schaden.
Vor dem Ärger mit falschen Freunden
Bewahre ihn der Gott,
Wie eine Mutter beschützt ihr Kind,
Wie eine Amme nährt ihr Kind,
Soll Gott behüten meinen Knaben!

Der Gott, der Vernichter des bösen Feindes,
Gewähre ihm am Ende seines Lebens
Einen guten natürlichen Tod.
So segne ihn der Opferpriester,
Der Mann des Gesetzes,
So segnen ihn alle Geschlechter
Der Göttinnen und der Götter des Himmels.

Herr, du bist der Schöpfer all unserer Rinder,
Der Rinder, die uns schon geboren sind,
Und der Rinder, die uns noch geboren werden.
Nimm meinem Knaben nicht den Atem,
Beschütze ihn vor falschen Freunden
Und sorge, dass seine Feinde ihn nicht töten.

Der Vater im Himmel sei sein Vater
Und die Mutter Erde seine Mutter.
Gott gebe ihm am Ende eines langen Lebens
Einen guten natürlichen Tod.
Möge mein Knabe immer geborgen sein
Im Schoß der großen Muttergöttin,
Behütet sein hundert Frühlinge lang,
Durch Gottes lebendigen Geist.

Lass ihn leben, o Gott,
Und lass ihn leben im Licht,
Den lieben Knaben,
Du Gott und du König des Himmels!
Schütz ihn, o himmlische Mutter,
Alle Göttinnen und Götter des Himmels
Mögen ihm gewähren ein langes Leben,
Ein langes und glückliches Leben!


EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie der Wind bewegt das Gras der Erde,
So will ich deinen Geist bewegen,
Dass du mich lieben mögest,
Dass du mich nie verlässt, Geliebte!

Ihr Zwillingsgötter der Freundschaft,
Führt uns zusammen als Liebespaar!
Jetzt noch trennt uns das Schicksal,
Aber ich lege mein Gelübde ab dem Geist.

Wie die Adler am Himmel schreien,
Schreien vor Freude und Gesundheit,
So soll sie kommen auf meinen Ruf,
Wie der Pfeil eilt vom Bogen!

Was Äußeres ist, soll Inneres werden!
Ergreife und besitze, o Zauberpflanze,
Den Geist des Mädchens voller Charme!

Sie sucht doch einen Mann!
Der ist aber schon da!
Und ich bin voller Sehnsucht
Nach einer Ehefrau!
Ich bin wie ein wiehernder Hengst!
Möge mein Schicksal das Glück bald treffen!


EINES MANNES ZAUBER FÜR EIN HEIRATSMÜNDIGES MÄDCHEN

Als Bittsteller komm ich zu Gott,
Denn dieses Mädchen sucht das Glück,
Dieses Mädchen macht mich glücklich.
Wie im Freien stehen Baumgruppen schön,
Möge sie bald ein Ehemann beglücken!

Ich liebe das heilige Opfermahl,
Ich liebe das Gebet,
Ich bin ein wahrer Gottesmann,
Und in der Wahrheit Gottes
Verkünde ich der jungen Braut ihr Orakel.

O Gott, möge die junge Frau den Ehemann finden.
Denn wahrlich, der Herr des heiligen Mahles
Macht das junge Mädchen selig.
Möge sie Kinder empfangen und gebären,
Sie, die Herrin des Hauses,
Neben ihrem Gemahl im Bette liegen!

Wie diese heilige Grotte schön ist,
Den wilden Tieren eine sichere Wohnung,
So möge diese junge Frau ihren Geliebten gewinnen,
Geliebt von ihrem Herrn,
Und seine ewige Liebe gewinnen!

Erhebe dich, Herr, und besteige das Schiff,
Das unerschöpfliche volle Schiff,
Und bring den Liebhaber rasch herbei,
Den du mit ihr verheiraten willst!

Berufe ihn, o Herr des Reichtums!
Mach den Liebhaber liebestoll!
Lass ihn zu deiner Rechten stehen,
Lass ihn einen Ehemann sein,
Der würdig deiner Erwählung ist!

Hier sind die Edelsteine,
Hier ist das Gold,
Hier ist der Glaube
Und hier ist die Glückseligkeit.
Komm du zu den Männern
Und erwähle den einen Mann,
Den du erwählst für die junge Frau!

Möge dein Schutzgott dich führen, Mädchen,
Und dir den Mann bringen,
Den dein Herz begehrt.
O Hochzeit! Sei Gottes Geschenk an das Mädchen!


EINER EIFERSÜCHTIGEN FRAU BESCHWÖRUNG IHRER RIVALIN

Aus der Erde grab ich diese Pflanze,
Das Kraut mit wirksamer Kraft,
Dadurch quillt die Rivalin an,
Und ich gewinne meinen Mann für mich.

Verheißungsvoll, mit entfalteten Blättern,
Von den Göttern gesegnet, die Sieges-Pflanze,
Fahre du dahin, Rivalin,
Ich allein bin das Bergwerk meines Mannes!

Er hat zwar deinen Namen nicht genannt,
Du bummelst nicht mit meinem Mann.
Weit in die entfernteste Ferne
Fahre meine Rivalin weg.

Stärker bin ich, stärker als sie,
Mächtiger bin ich, mächtiger.
Unter mir wird meine Rivalin sein,
Die Niedrigste aller Weiber!

Ich bin die Eroberin,
Ich bin die Siegerin.
Der Sieg kommt zu meinem Mann und mir,
Ich bezwinge die fremde Frau.

Ich umgürte dich mit der magischen Pflanze,
Ich werde über dir die Mächtige sein.
Wie sich das Kalb beeilt, zur Kuh zu kommen,
So geschwinde ist mein Geist,
Ich kann sogar auf dem Wasser gehen!


ZAUBER FÜR EINE FRAU GEGEN UNFRUCHTBARKEIT UND FÜR DIE GEBURT EINES KNABEN

Wir vertreiben von dir, o Frau,
Jede Ursache der Unfruchtbarkeit.
Alle Sterilität sei fern von dir,
Verbannt an einen weit entfernten Ort.

Wie im Köcher ein Pfeil,
So soll in deinem Mutterschoß
Ein männlicher Embryo sein.
Aus dir wird ein Baby geboren,
Nach neun Monden ein Kind,
Dein Sohn soll ein Held werden!

Wir bringen dir einen Mann,
Bring du einen Sohn hervor.
Ein zweites männliches Kind
Soll folgen dem ersten männlichen Kind.
Mutter sollst du von Söhnen sein,
Auch im Himmel Mutter von Söhnen sein!

Mit den verheißungsvollen Strömen,
Mit denen die Stiere die Kühe befruchten,
Sollst du einen Sohn bekommen,
Du sollst eine fruchtbare Mutterkuh sein.

Wir geben dir die Macht,
Ein Kind im Schoß zu tragen.
In dir soll sich regen
Der Keim eines neuen Lebens.
Besorge dir einen Sohn, o Frau,
Du sollst ihm ein Segen sein.
Du sollst ein Segen für deinen Knaben sein.

Möge dir das himmlische Kraut,
Dessen Vater der Himmel ist
Und dessen Mutter die Erde ist
Und dessen Wurzel im Meer ist,
Möge dir die himmlische Heilpflanze helfen,
Einen starken Sohn zu gebären!


EINES MANNES LIEBESZAUBER

Möge der Treiber dich anstacheln,
Sei nicht in Ruhe auf deinem Bett,
Schrecklich ist der Pfeil der Liebe,
Damit ich gewaltsam öffne dein Herz!

Der Pfeil mit den Flügeln von Sehnsuchtsgedanken,
Sein Holz ist Begierde, soll dich lösen,
Möge Eros immer weiter schießen
Und dir das Herz durchbohren!

Der Pfeil des Eros
Spalte dir Nieren und Milz!
Mit schnellen Flügeln und strahlend
Durchbohr ich dir dein Herz!

Ich bin verwundet von brennender Hitze,
Deine roten Lippen stehlen mir das Herz.
Sanft und bescheiden
Bin ich mit süßen Worten
Der Liebe gewidmet.

Verlasse deine Mutter,
Deinen Vater jag ich mit der Peitsche weg,
Damit du mir allein gehorchst
Und jeden Wunsch mir erfüllst.

Die Götter mögen vertreiben
Alle andern Gedanken von dir
Und dir entziehen deinen freien Willen
Und dich ganz mir zu eigen geben!


ZAUBER FÜR FAMILIÄRE HARMONIE

Freiheit von Hass will ich euch bringen,
In Eintrat und Einigkeit
Liebt einander
Wie die Kuh ihr Kalb liebt!

Eines Sinnes mit der Mutter,
Sei der Sohn dem Vater treu.
Die Frau möge ruhig und sanft sein
Und Worte reden süß wie Honig von Herzen!

Kein Bruder hasse seinen Bruder,
Keine Schwester sei lieblos zu ihrer Schwester.
Einstimmig, mit Einer Absicht,
Redet in Freundlichkeit!

Die Götter streiten sich nicht,
Kein Gott hasst einen andern Gott.
Der Götter Zauber sei auf eurem Haus,
Eine Union der Menschen.

Weise und demütig seid vereint,
Freundlich und nett,
Tragt gemeinsam das Joch,
Rede einer mit dem andern süß,
Seid bewusst und einträchtig!

Trinkt gemeinsam,
Speist am selben Tisch,
Bringt gemeinsam das Opfer dar!
Dient dem Herrn und versammelt euch um ihn
Wie die Speichen eines Rades!

Mit bindendem Zauber will ich euch vereinen,
Gehorcht nur einem einzigen Herrn
Und seid in ihm geeint!
Mögen die Götter, die die Menschen achten,
Am Abend und am Morgen
Euch ewig gnädig sein!


MYSTISCH-THEOLOGISCHE LEHRE

Gen Osten verneig ich mich zum Gebet,
Der Gott offenbart sich mit Blitzen auf dem Berg.
Ich schreibe seine tiefsten Offenbarungen,
Er ist der Schoß von Sein und Nichtsein.

Möge die Königin kommen,
Die erstgeborene Tochter des Vaters,
Die Erste in der Welt der früheren Generationen.
Für sie setzen sich Strahlengewölbe in Bewegung.
Möge sie süße Muttermilch spenden
Dem, der dürstet und saugen möchte!

Er, der der Allwissende ist,
Erklärt alle Götter zu seinen Söhnen.
Er hat unser Gebet aus der Mitte des Herzens angenommen.
In der Höhe und in der Tiefe
Lebt seine göttliche Natur.

Er gibt das treue Gesetz von Himmel und Erde,
Er gründet die Welten auf festem Fundament.
Der Allmächtige stürzt die mächtigen Herren,
Er breitet den unendlichen Himmel aus
Und schuf unsere irdische Heimat
Und die Region der Lüfte zwischen Himmel und Erde.

Er hat aus der Tiefe geboren
Den einzigen Herrn und König der ganzen Welt.
Aus dem Licht war der Tag geboren mit seinem Glanz,
In ihm leben die Weisen, mit Erleuchtung begabt.

Der gesalbte Dichter wahrlich preist
Den allmächtigen Gott der Urzeit.
Der Dichter wurde mit andern Menschen geboren,
Sie schlummerten, bis der Mutterschoß sich auftat.

Der weise Mann, der Freund der Götter,
Er sucht anbetend den himmlischen Vater.
Ich weine vor dir, allmächtiger Schöpfer,
Dass ich dich nicht beleidige, einzig weiser Gott!


EINES LIEBHABERS SCHLAFZAUBER

Mit dem Stier, der tausend Hörner hat
Und der aus dem Meer gestiegen,
Mit dem starken und mächtigen Stier
Wiege ich mein Volk in Schlaf.

Über der Erde weht kein Wind,
Kein Auge sieht das Wehen des Windes.
Schlaft nun, ihr lieben Frauen,
Euer Schoßhund möge schlafen,
Seid getrost, denn Gott ist euer Freund!

Die junge Frau soll schlafen in ihrem Zimmer,
Ausgestreckt liegen auf ihrem Bett.
Die Matronen, die nach Süßigkeit riechen,
Alle mit einander will ich einschläfern.

Alle bewegten Dinge werden festgehalten,
Augen und Atem sind sicher.
Jedes Glied und alle Glieder sind ergriffen
Von der Dunkelheit in der Nacht.

Der Mann, der sitzt, der Mann, der steht,
Der klar sieht, soll die Augen schließen,
Wenn verschlossen wird das Haus.

Schlafe, liebe Mama,
Auch Papa möge selig ruhen,
Schlafen mögen die Hunde
Und die Dienerinnen des Haushalts.

Mit einschläferndem Zauber, o Schlaf,
Lass das ganze Volk ruhen und schlafen.
Lass sie alle schlafen in der Nacht,
Ich aber wache, bis der Tag anbricht,
Bis die junge Morgenröte aufersteht,
Schön und gut und weise wie Gott.


VERHERRLICHUNG DER GÖTTIN SPRACHE

Ich wandere mit den Heiligen und den Weisen,
Mit den Mächten und Kräften des All,
Ich erhebe die Vereinigung der Götter
Und erhebe die Zwillingsgötter
Und bete an den höchsten Gott.

Ich bin die Königin, die Schätze sammelt,
Nachdenklich ist mein Geist,
Ich bin die Erste, der Anbetung würdig.
Die Götter, die an vielen Orten verehrt werden,
Sie wohnen alle in meinem Himmelspalast.

Wahrlich, ich werde verkündet
Als das Wort, das Gott spricht,
Und Menschen sind mir willkommen.
Ich mache aus dem Mann,
Den ich leidenschaftlich liebe,
Einen Priester, Heiligen oder Weisen.

Alle die essen, leben von meinem Brot,
Ich füttere alle meine Kinder,
Und der Mann, der sieht und atmet,
Hört mein göttliches Wort.
Die Menschen wissen es nicht,
Doch leben sie in mir.
Höre, mein Sohn, die absolute Wahrheit,
Wie ich sie dir offenbare.

Neige dich vor dem Bogen des Kriegers,
Dass sein Pfeil trifft und tötet
Die Masse des Pöbels voller Hass!
Ich erwecke den Kampf um Menschenseelen,
Ich durchdringe Himmel und Erde.

Ich pflege und unterhalte die heilige Opferspeise,
Ich unterstütze die Mächte und Gewalten.
Ich lade ein zum eifrigen Opferkult,
Wo das Blut vergossen
Und das göttliche Opfer dargebracht wird.

Ich habe die Berge hervorgebracht,
Ich und der Vater,
Ich wohne über den Wassern
Und mein Thron ist überm Ozean.
Von mir stammen alle Kreaturen.
Mit meiner Stirn berühre ich den Himmel.

Ich habe einen mächtigen Atem,
Der Winde und Stürme atmet.
Ich halte alle Existenzen zusammen.
Jenseits von Himmel und Erde
Bin ich allmächtig in meiner Größe.


ZAUBER GEGEN DÄMONEN UND NYMPHEN

Mit dir, o Blume, in alten Zeiten
Die Götter besiegten die Dämonen,
Die himmlischen Helden und strahlenden Krieger
Schlugen die Erzbösewichter, die Teufel.

Mit dir, o Blume, will ich erschrecken
Die Dämonen der Lüfte und die lüsternen Nymphen.
O Gott, verjage den Erzbösewicht,
Alle Unholde sollen verschwinden
Durch den süßen Duft der keuschen Blüte!

Lass die lüsternen Nymphen verdampfen,
Ich kenne sie alle mit Namen,
Die baden im Meer und in den Flüssen.
Aufmerksam will ich betrachten,
Wie die lüsternen Nymphen verschwinden
In dem Abgrund der Vergangenheit.

Wo große Bäume sind mit grünem Laub,
Wo die Schaukeln in den Bäumen hängen,
Sind die Baumnymphen und machen Musik
Zu ihren Harfen und Leiern,
Zu ihren Triangeln, ihren Zimbeln.
Aufmerksam will ich betrachten,
Wie die lüsternen Baumnymphen
Im Abgrund der Vergangenheit verschwinden.

Hierher ist die eine Blume gekommen,
Die am wirksamsten ist
Von allen Zauberpflanzen und Zauberkräutern.

Lass Gott eindringen
Und den Herrn mit erhabenem Horn!

Den Dämonen der Lüfte,
Die tanzen Tänze der Begierde
Mit den lüsternen Nymphen,
Und dem Herrn der tanzenden Hexen
Nehme ich mit diesem goldenen Haar
Alle Kraft und Potenz!

Mit den tausend Eisenspeeren Gottes
Sollen die Dämonen erstochen werden.
Mit Gift soll man füttern die unholden Geister,
Die kein Opfer darbringen Gott im Himmel.

O Blume, sei du die Siegerin,
Zertrete das Haupt der Schlange,
Ernähre mit tödlichem Gift
Die unerleuchteten Egoisten!

Ein Jüngling mit langen Haaren,
Affenartig und geil wie ein Hund,
So ist der Unhold der Lüfte,
Mit begierigen Blicken verfolgt er
Eine schöne junge Dame,
Sie mit schwarzer Magie zu erschrecken,
Er will sie vernichten.

Ihr jungen hübschen Mädchen,
Ihr seid die wahren Nymphen,
Und die Engel sind eure Herren.
Aber jagt die bösen Geister weg,
Die stören eure Vereinigung mit den Männern!


EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie die Schlingpflanze ihre Arme wirft
Und eng den Baum umschließt,
So umarme du mich,
Dass du in Liebe mit mir dich vereinigst
Und deinen Geliebten nie verlässt!

Wie der steigende Adler
Seine Schwingen über die Erde breitet,
So will ich deine Seele unterwerfen,
Dass du in der Liebe mit mir vereint seist
Und mich nie verlässt, Geliebte!

Wie in ihrem raschen Gang die Sonne
Den Himmel und die Erde umfasst,
So will ich als Kompass dir den Weg zeigen,
Dass du in Liebe mit mir vereinigt seist
Und mich nie verlässt, mein Liebling!


DES MANNES LIEBESZAUBER

Begehre meinen Körper, küsse meine Füße,
Liebe meine Augen, liebkose meine Lenden!
Lass deine Augen trocknen, junges Mädchen,
Und lass deine Locken fluten
Über meine Liebe zu dir!

Lass deine schlanken Arme liegen
Auf meiner Brust, auf meinem Herzen,
Sei fruchtbar auf meinen Wunsch hin
Und unterwerfe dich meiner Liebe!

Möge sie, deren Zungenküsse mich fesseln,
Ihr Herz beschwören lassen von meinem Liebeszauber!
O Große Mutter der Butter, Mutter der Kühe,
Mache das Mädchen zu meiner Liebessklavin!


EPITHALAMIUM. ZAUBER ZUR GEBURT EINES KNABEN

O heiliger Herr des heiligen Baumes,
Gib eines Knaben Geburt!
Das Ergebnis der Liebe sei ein Sohn,
Den bringe in den Schoß der Frau!

Der Vater sät den genialen Samen,
Die Frau nimmt ihn auf mit dem Muttermund
Und hegt und pflegt ihn.
Das Ergebnis sei ein Sohn!
Also gewähre es der Schöpfer.

Die heilige Dreiheit der Götter
Hat einen Knaben berufen.
Andere Städte mögen Mädchen erzeugen,
Aber uns sei ein Knabe geschenkt!


VEREHRUNG DES TODES

Verehrt die Waffen der Götter,
Verehrt die Waffen der Könige,
Verehrt die Waffen der Männer,
Verehrt den Tod!

Wir verehren und verteidigen dich
Und zahlen dir unsre Verehrung,
O Tod, wir verehren deinen guten Willen
Und bezahlen dir unsre Schulden.

Verehrung deinen Ärzten, o Tod,
Verehrung deinen Zauberern,
O Tod, Verehrung deinen Opferpriestern,
Du bist die Wurzel aller guten Werke!


DIE WERBUNG FÜR DIE BRAUT

Mit der Stirnlocke in der Stirn
Kommt der Werber für die Braut.
Ich suche einen guten Mann für dies Mädchen,
Einen unvermählten Mann für die junge Frau.

Werber! Dieses Mädchen hat bisher vergeblich gesucht
Einen Ehemann und Vater ihres Kindes,
Zur Hochzeit gehen andere Frauen,
Dies Mädchen hat noch keine Hochzeit in Aussicht.

Gott bewahrt den Himmel und die Erde,
Gott bewahrt die Sonne und den Mond,
Gott schenke diesem Mädchen einen Ehemann,
Der ganz nach ihrem Wunsch ist!


EIN HOCHZEITSSEGEN

Lass diesen Mann mit seinem Opfer kommen
Und tröste die Braut mit dem Saft des Lebens!

Er möge sie mit seinem Lebenssaft trösten
Und sie erheben mit seiner fürstlichen Herrschaft,
Im Reichtum und in tausend Kräften
Sei dieses Brautpaar unüberwindlich!

Gott mache sie zu einer Edeldame,
Gott mache den Mann zu ihrem Herrn.
Langes Leben möge Gott den beiden geben,
Eine Lebensdauer von tausend Äonen!


EIN ZAUBER, UM EINE BRAUT ZU GEWINNEN

Anbetung des göttlichen Namens,
Der war und der ist und der sein wird!
Ich liebe Gott, den Besieger des bösen Feindes,
Ich liebe den Herrn, den Freund mit tausend Mächten!

So sprach der Heilige zu mir:
Lass dir von mir eine Braut bringen!
Darauf brachten die Zwillingsgötter
Die selige Braut zu dem Jüngling.

Groß ist, o Gott, dein Hammer,
Dem Schatz schenkst du Goldschmiedekunstwerk,
Möge der Herr, die Macht der Mächte,
Mir die rechte Braut zur ewigen Ehe geben!


EINES MANNES LIEBESZAUBER

Die Kraft, die das heilige Opfermahl bringt,
Soll das Herz der Geliebten erfreuen!
Mit dem Trankopfer, das dort fließt,
Will ich ihren Geist beseligen!

Wenn deine Seele traurig ist, Geliebte,
Wenn dir Schmerzen und Kummer folgen,
Soll dein Leid wie Rauch im Winde verwehen,
Ich folge deiner Phantasie und deinen Träumen.

Mögen Gott und der Herr und die Göttin der Weisheit
Und möge der Nabel der Erde
Dich zu mir bringen, Geliebte,
Dass wir uns vereinigen und eins werden!


EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie dieser Bulle sich mit der Kuh vereinigt,
O ihr himmlischen Zwillingsgötter,
So möge meine Geliebte mit ihrer Phantasie
Zu mir kommen und sich mit mir vereinigen!

Wie der feurige Hengst mit der Stute reitet,
So lass uns zusammen reiten, Geliebte!
Wie der Sturmwind durch die Büsche bläst,
So will ich deinen Geist einatmen!

Mit des Zauberpriesters Händen
Trage ich die magische Pflanze
Und zwinge die Geliebte, mich zu lieben,
Dazu mach ich Sirup aus Zuckerrohr!


EIN GEBET UM DIE GABE DER WEISHEIT

O göttliche Intelligenz, komm zu uns
Mit Pferden und Rindern,
Du, mit den Strahlen der Sonne umgeben,
Bist unsre angebetete Heilige!

Du bist die Erste, o heilige Intelligenz,
Du kommst schnell auf unser Gebet hin,
Trunken von Liebe,
Ich nenne dich die Gnade der Götter!

Du alles überragende Intelligenz,
Die die Engel anbeten und die Dämonen fürchten,
Intelligenz, du Weisheit der Weisen,
Komm und dringe in mich ein!

Du, o Gott, mach mich weise
Mit deiner himmlischen Intelligenz,
Der Muse der kreativen Priesterdichter,
Der Weisheit und Einsicht der Gelehrten!

O göttliche Intelligenz am Morgen,
O himmlische Intelligenz am Mittag,
O heilige Intelligenz am Abend,
O mystische Intelligenz in der Nacht,
Komm und inspiriere meine Hymnen und Reden!


EIN ZAUBER GEGEN WAHNSINN

Entfessle und erlöse diesen Mann, o Gott,
Der gebunden ist mit den Ketten der Torheit!
Er wird dir Opfer des Dankes bringen,
Wenn du den Wahnsinn von ihm genommen!

Gott möge mit Sanftmut deine Gedanken beruhigen,
Wenn Aufregung dir Probleme macht!
Gut ausgebildet als Seelenarzt,
Hab ich ein Medikament für dich,
Dass deine Raserei zur Ruhe bringt!

Wahnsinnig durch die Revolution gegen Gott,
Vom Teufel dir gesandter Wahnsinn,
Ich bin ein gut ausgebildeter Seelenarzt,
Dich vom dämonischen Wahn zu befreien!

Mögen die himmlischen Jungfraun dich lieben,
Mögen die Throne der Götter dich segnen,
Möge Gott der Herr dich retten
Von der tödlichen Raserei!


EIN GEBET UM GLÜCKSELIGKEIT IM HIMMEL

Löse die Ketten, die uns binden, o Gott,
Löse die falschen Bindungen alle!
Befreie uns von bösen Träumen,
Bewahre uns vor Unglück und Unheil,
Lass uns mit allen göttlichen Tugenden
Gen Himmel fahren in das Land der Wonnen!

Wenn du mit einer Kette angebunden bist
An einen Pflock, in die Erde gerammt,
Oder wenn du einsam bist in der Kerkerzelle,
Kann nur Gott der Herr dich befreien
Und auffahren lassen an die Küste der Wonnen!

Der verheißungsvolle Morgenstern,
Der Erlöser der Gefangnen genannt wird,
Sende die Himmelsgöttin der Befreiung,
Dich zu entfesseln von allen irdischen Fesseln!

Öffne selbst deine einsame Zelle,
Lasse alles los, was dich kettet an die Welt,
Wie ein neugeborenes Baby frei
Wirst du wohnen im Land der Liebe, wie du es willst!


EIN GEBET UM DIE WONNEN DES PARADIESES

Ich bringe mein Opfer dem Herrn, dem Erstgeborenen,
Dem Könige meines betenden Ordens,
Ungebrochen auch im Alter
Will ich treu bleiben meinem Gelübde.

Diesen Lebensfaden, diesen Schicksalsfaden
Hab ich von den heiligen Vätern übernommen.
Andre aber sind falsche Freunde
Und suchen nur das Glück auf Erden.

Steht auf meiner Seite, Mann und Frau,
Nur Treue erreicht das Land der Liebe!
Wenn ihr das Mahl empfangen habt, Mann und Frau,
Dann tretet zusammen vor Gott!

Mit Eifer wohne ich im Tempel
Und bringe im Geist das heilige Opfer dar.
O Gott, so werde ich den Tod überdauern
Und kommen in den dritten Himmel
Zum Freudenbankett und zur Hochzeitsnacht!

Diese heiligen Frauen, rein und schön,
In Ruhe betrachte ich sie einzeln
Und vertraue sie den Händen des Priesters.
Möge Gott, gegürtet mit Licht,
Mir Segen vom Himmel geben,
Dem ich täglich mein Trankopfer weihe!


EIN GEBET UM HIMMLISCHE FREUDEN

Ihr Geister der Seligen, die ihr nahe seid,
Euch bringe ich meinen kostbaren Schatz,
Den Gottes Großmut mir geschenkt.
Die Seligkeit wird dem Opfernden folgen,
Er erkennt den Himmel der Himmel.

Denkt an die Gottheit im dritten Himmel,
Ihr kennt die Welt auch, Gottes Werk.
Frieden wird gegeben dem Opfernden,
Offenbart ihm die stille Freude,
Die kommt aus guten Werken der Nächstenliebe!

Die Götter sind die heiligen Väter
Und die heiligen Väter sind die Götter.
Ich bin der Mensch,
Ich bin.

Bäcker, geh und bringe dar das Speiseopfer!
Von dem, was Gott mir gegeben,
Soll nichts und niemand mich scheiden.

O König, dein Thron ist im Himmel,
Dir will ich meine Geschenke bringen.
Erkenne, König, meine Geschenke,
Und sei mir gnädig, mein Gott!


EINER FRAU LIEBESZAUBER

Dies ist der himmlischen Jungfrauen Liebeszauber,
Der erobernden, unüberwindlichen Nymphen.
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Bindet den Geliebten mit Liebe an mich!

Ich bete, er möge sich an mich erinnern,
Er möge mich lieben
Und sich lieben lassen von mir!
Sendet den mächtigen Bann, o Göttinnen,
Liebe zu mir soll ihn verzehren!

Er soll an mich denken,
Wie ich immer, immer an ihn denke!
Sendet den mächtigen Bann, o Göttinnen,
Liebe zu mir soll ihn verzehren!

Macht ihn verrückt, ihr Geister,
Macht ihn verrückt, ihr Geister der Lüfte,
Lasst ihn wahnsinnig werden,
Wahnsinnig werden vor Liebe!
O Gottheit! Liebe zu mir soll ihn verzehren!


EINER FRAU LIEBESZAUBER

Ganz über dich, von Kopf zu Fuß,
Beschwöre ich die Qualen der Liebe!
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Er soll sich vor Liebe zu mir verzehren!

Hilf mir dazu, o himmlische Gnade!
Führt ihn zum Höchsten Gut,
Zum himmlischen Ziel der Liebe!
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Er soll sich vor Liebe zu mir verzehren!

Wenn du drei Meilen weit läufst,
Fünf Meilen reitest auf deinem Pferd,
Von dort kommst du zu mir zurück
Und wirst der Vater meiner Söhne!


EIN VERHERRLICHUNG DES HEILIGEN GÜRTELS

Wir reisen zum Gott der Liebe,
Er wird alles versuchen,
Uns zu erlösen!
Der Gott, der uns gegürtet hat
Mit dem Zaubergürtel der Liebe,
Er macht uns bereit zur Liebe!

Du Hammer Gottes,
Du wirst verehrt,
Ich diene dir mit meinen Opfern.
O erste Verkostung der Milch der Liebe,
Zaubergürtel der Reize,
Sei ein Heros und Drachentöter!

Ich bin jetzt tot
Und wohne im Haus des Gottes der Toten.
Nun mit Gebet und Leidenschaft
Binde ich den Zaubergürtel der Liebe
Diesem Mann um seine Hüften.

Sie ist geworden die Treue,
Die Tochter der Lust,
Die Schwester der Schöpfung,
Geschaffen von der Göttin.
Mit diesem Zaubergürtel des Liebreizes
Gib mir himmlische Weisheit
Und religiösen Eifer
Und Vitalität des Leibes!

Gott, du hast mit diesem Gürtel gegürtet
Die Göttin, die tauchte aus dem Meer
Als Erstgeborene der Schöpfung.
Mit diesem Gürtel gürte
Mir die Lenden meines Gemütes,
Alle Tage meines Lebens!


EINER FRAU VERWÜNSCHUNG DES UNTREUEN LIEBHABERS

Pflanze, das ist dein Ruhm,
Du bist das beste Kraut des Auslands,
Wachse und werde größer!
Entmanne mir diesen Mann,
Dass er Hörner trage auf seinem Haupt!

Er sei ein gehörnter Eunuch,
Setze ihm ein Geweih auf den Kopf!
Lass Gott ihn mit einem Stein
Zerschmettern seine Manneskraft!

Er sei ein Entmannter, ein Eunuch,
Er werde impotent!
Ja, sei impotent, du Schlappschwanz,
Beraubt deiner Manneskraft!
Auf deinen Kopf setz ich dir Hörner,
Das Geweih des Gehörnten!


EINER FRAU LIEBESZAUBER

Du bist geworden ein Quell der Lust,
Mich mit Wohlsein zu segnen!
Hunderte Ranken breitest du aus,
Dreiunddreißig Ranken breitest du auf der Erde aus,
Dass sie tausend Beeren mir tragen,
Ich trockne die Beeren
Und bewahre sie auf für dein Herz.

Dein Herz soll dürsten nach mir,
Dein Mund sei trocken vor Durst!
Glühende Sehnsucht verzehre dich,
Komm mit deinen Lippen zu meinem Becher
Und benetze deine trockenen Lippen!

Treibe mich und ihn zusammen, Gott!
Bei der heiligen Messe, Gott,
Sei ein Mittler zwischen uns
Und erwecke die Liebe in ihm!
Lass uns zusammenfahren, ihn und mich,
Auf dass wir ein Herz und eine Seele seien,
Gleicher Begierde und gleichen Denkens!

Selbst wenn seine Kehle vertrocknet
Und er kein Wasser für seinen Durst hat,
Wenn er austrocknet vor Begierde,
Dann steht der Becher meiner Liebe bereit,
Zu befeuchten seine brennende Zunge!

Wie das Kaninchen auf die Schlange starrt
Und sie es mit Haut und Haaren frisst,
Allmächtiger Gott, so führe uns zusammen
Und heile den Bruch unsrer Bindung!


AN DIE BRAUT ZUR HOCHZEIT

Wahrheit ist das Fundament der Erde,
Um der Braut Gottes willen sind die Himmel geschaffen,
Mit dem Gesetz sind die Heiligen sicher
Und das Opfermahl thront im Himmel.

Mit dem Opfermahl sind die Heiligen stark,
Vom Opfermahl wird die Erde kräftig,
Das Opfermahl hat im Schoß
Der Konstellationen seinen Tempel.

Einer denkt, wenn die Menschen
Nach dem Lebendigen rufen,
Dass sie dann vom Trankopfer tranken.
Die Priester wissen wirklich,
Dass das Opfermahl unsterblich ist.

Wenn sie anfangen, dich zu trinken, Gott,
Du opferst dich aufs Neue.
Der Gott lebt im Opfermahl
Wie das Jahr in den Monden.

Das Opfermahl wird vom Ritus bewahrt,
Besungen von Hymnen der Engel,
Die Steine schreien seinen Lobpreis,
Die Erdenbewohner schmecken es täglich.

Die Vernunft ist der Braut Mantel,
Ihre Macht ist unsichtbar den Augen,
Ihre Schatzbrüste sind Himmel und Erde,
Gott geht einher als der Herr.

Der Priester ist der Freund des Bräutigams,
Die Weisen führen heim die Gottesbraut.
Schön ist der Mantel der Gottesbraut,
Ihr Kleid ist Sonnenlicht.

Gesänge sind Pfähle senkrecht und waagerecht,
Die Liebe bindet die Braut daran.
Die Zwillingsgötter leben durch sie,
Gott ist der Führer der Prozessionen.

Das Opfermahl umwirbt die Braut,
Die Trauzeugen sind die Engel,
Der Sonnengott verschleiert sie,
Die Braut ist bereit für das Kommen des Herrn.

Ihr Geist ist der Brautwagen,
Der Baldachin ist der Himmel,
Zwei goldene Stiere ziehen den Wagen,
Wenn die Braut kommt zum Herrn.

Sicher gehen die goldenen Stiere vor ihr
Und Lobgesang und heilige Verse preisen sie,
Die Wagenräder haben Augen,
Von der Fahrt bebt der Himmel.

Allreine, wie schön sind deine Schritte,
Deine Räder sind voller Augen,
Dein Atem ist die Achse des Wagens,
Die Braut reitet voran zum Herrn
Auf dem Weg ihres Herzens.

Der Pomp der Braut, das Kleid aus Sonnenschein,
Bewegte sich im heiteren Äther.
Wir haben Rinder geschlachtet.
Die Braut kommt zur Hochzeit.

In dem Wagen kommen die Zwillingsgötter,
Die Freier der göttlichen Braut.
Wo waren ihre Wagenräder?
Was war des Vaters Gebot?

Die Zwillingsfürsten des Lichtes,
Sie kamen, zu werben um die Braut.
Alle Götter waren einverstanden,
Die Söhne haben den Vater frei gewählt.

Deine Räder kennen die Priester,
O Braut, und die Zeichen der Zeit.
Das was verborgen und verschleiert ist,
Die höchste Wahrheit,
Die Weisen haben es gelernt.

Anbetung dem Gott, der sucht die Menschen,
Der Gott ist unser einziger Freund.
Wie aus der Wurzel die Gurke wächst,
So wachse ich aus der Erde in den Himmel.

Jenseits und nicht diesseits,
Gott sendet die Braut.
Ich werde sanft sie fesseln im Jenseits.
Barmherziger, gnädiger Gott,
Segne die Mutter und ihre Söhne!

Nun aus der Schlinge der Erde
Befreie ich die Braut,
Ich binde sie mit dem Segen der Sonne.
Segne Gott die Braut und ihren Freier,
Sie sollen wohnen in der Hütte der Lust!

Gott nehme deine Hand und führe dich,
Die Zwillinge nehmen dich im Wagen mit.
Ich gehe zum Haus der Geliebten,
Der Herrin des Haushalts,
Und spreche von der himmlischen Dame
Zur großen Gemeinde der Gläubigen.

Sei fröhlich, sei lustig,
Deine Kinder gedeihen.
Sei nüchtern und wachsam,
Regiere deinen Haushalt.
Eng vereinige deinen Körper
Mit dem Körper deines Mannes.
So wirst du in der Fülle der Jahre
Voller festem Vertrauen sein.

Sei nicht in dir selbst gespalten,
Erreiche die volle Zahl der Lebensjahre.
Mit Söhnen spieltest du,
Mit Enkeln wirst du noch spielen.
Freue dich und sei glücklich in deinem Zuhause.

Bewege dich mit magischen Kräften
Von Westen nach Osten,
Und zeige deine Söhne
Dem großen Ozean.
Der eine Sohn liebt alle Kreaturen,
Der andre Sohn ist wie neugeboren
Und arrangiert die Jahreszeiten.

Du, der du von neuem geboren bist,
Du bist neu für immer.
Trage die Fahne der Morgenröte!
Komm, der du die Götter ehrst,
Du bist mein Mond,
Verlängere du die Tage meiner Existenz.

Lege das Gewand aus Wolle ab,
Gib deinen Schatz dem Priester.
Die Hexe hinkt auf krummen Füßen,
Die gute Frau dient ihrem Herrn.

Die Dämmerung wird rötlich,
Die Hexe ist ausgetrieben.
Nun gedeiht die Sippe der himmlischen Braut.
Der Mann ist gebunden in Liebe.

Unschön ist sein Körper,
Wenn er mit dieser bösen Dämonin buhlt.
Der Mann zog über seinen Leib
Das rote Kleid der Geliebten an.

Die Bösen schlachten Kinder,
Zerschneiden sie und werfen sie weg.
Siehe die Form der Braut!
Der Priester reinigte sie von allen Schlacken.

Bitter ist das Leben,
Ist ein Pfeil mit Widerhaken.
Vergiftet ist das Leben
Und lohnt sich nicht der Mühe.
Der Weise, der die Braut erkennt,
Verdient den Mantel der Braut.

Der Weise zieht der Braut das Kleid aus,
Die Gute bringt ihm Glück im Himmel.
Der Priester kennt den Ritus der Buße.
Die Jungfrau bleibt unversehrt.

Bräutigam und Braut, bereitet euch vor,
Ihr sollt glücklich und erfolgreich sein,
Redet die Wahrheit in treuen Worten.
Liebe zur Braut macht den Mann gerecht,
Angenehm sind die Worte,
Die der Werbende spricht.

Bleibt im Lande und geht nicht fort.
Ihr Mutterkühe, segnet den Mann mit Kälbern!
Möge die Jungfrau der Morgenröte
Mit dem ruhmreichen Opfermahl kommen,
Alle Götter kommen zur Wiedergutmachung,
Deine Stimmung wird verzaubert sein.

Kommt, ihr Mutterkühe, mit Kälbern
Und wohnt mit ihm zusammen.
Er tut nichts, was die Götter beleidigt.
Zu ihm war sein Freund gekommen,
Alle Heiligen senden ihre Kräfte.

Gerade ist die Richtung des engen Pfades
Und voller Dornen ist der steile Weg.
Die Genossen reisen zusammen,
Es ist die Zeit der Werbung gekommen.
Gott und der Herr und der Geist
Segne das Liebespaar mit ewiger Lebenskraft!

Was liegt für ein Glanz auf dem Würfelspiel?
Was liegt für ein Glanz auf dem Wein?
Was liegt für ein Glanz auf Pferden?
Ihr seligen Zwillingsgötter,
Segnet die Dame mit allem Glanz!

Mit allem Glanz des Würfelspiels,
Mit allem Glanz der Schenkel der Pferde,
Mit allem Glanz des Weinbechers
Schmückt die schöne Dame!

Ihn, der über dem Meer thront in Kraft,
Verehren die Weisen mit dem täglichen Opfer.
Möge er uns die Tochter des Meeres senden,
Senden uns die Süße aus dem Schaum,
So segne uns die göttliche Kraft
Des allmächtigen Gottes.

Ich warf eine Handvoll Staub fort,
Verletzenden Staub,
Schädlich für die Gesundheit.
Ich hebe meine Hände gen Himmel,
Ich will bringen Schaumwein und Glück!

Die Priester bringen das Reinigungsbad,
Das schützt das Leben der Heroen.
Das Feuer des Geistes umkreist uns.
Die Pflegeväter stehen da mit ihren Söhnen
Und schauen hoffnungsvoll in die Zukunft.

Gesegnet sei das reine Gold,
Gesegnet sei das Reinigungsbad,
Gesegnet sei das sanfte Joch,
Gesegnet sei die Säule der Kraft!
Gesegnet sei die Badewanne,
Gesegnet sei die Vereinigung der Körper
Von Braut und Bräutigam!

Reinige die Geliebte, Gott!
Gib ihr sonnengebräunte Haut,
Zeichne sie mit dem Segenszeichen,
Gib ihr den Wagen und das sanfte Joch.

Sprich dein Gebet um gute Laune!
Sprich dein Gebet für deine Kinder!
Sprich dein Gebet um genügend Geld!
Widme dich deinem Mann, Geliebte,
Gürte die Lenden deines Gemütes
Mit dem Zaubergürtel der unsterblichen Liebe!

Wie Gott die imperiale Herrschaft
Über die Meere hat,
So sei du die Kaiserin der Kaiser,
Wenn du mit deinem Mann zuhause bist.

Über den Mann und seine Brüder
Sei du die Kaiserin der Kaiser!
Über deines Mannes Mutter und Schwestern
Habe du die höchste Kontrolle!

Die gesponnen und gewebt haben, Göttinnen,
Haben die Lebensfäden zusammengefügt.
Mögen sie dir langes Leben schenken,
Erbin des ewigen Lebens,
Dich bekleiden mit dem Kleid des ewigen Lebens.

Die Lebenden trauern um die Toten,
Der heilige Ritus ist organisiert,
Die Menschen haben all ihre Gedanken
Auf den fernen Gott gerichtet,
Die heiligen Väter haben gebracht
Die wunderbarsten Geschenke,
Die Frauen haben ihre Herren
Mit Freuden umarmt.

Auf dem Schoß der Erde sitzt die Göttin,
Die Steine werden Kinder gebären.
Stell dich vor die Göttin
Und grüße sie mit Freude,
Die strahlende Göttin gibt dir langes Leben,
So wird der Gott des Lichtes dich segnen.

Gott am Anfang der Zeit
Nahm die Hand der Mutter Erde.
So nehme ich und halte deine Hand.
Sei nicht beunruhigt,
Du wirst viele Kinder haben
Und genügend Geld.

Der Sonnengott nimmt deine Hand,
Das königliche Opfermahl segnet dich
Mit guten Söhnen.
Lass den allweisen Gott dich selig machen,
Noch im hohen Alter
Ehrt der Mann seine Frau.

Nimm meine Hand
Und sei glücklich mit mir.
Noch im hohen Alter werde ich dich ehren.
Die Götter haben dich mir gegeben
Zur Geliebten im eigenen Haushalt.

Die Götter haben deine Hand
In meine Hand gelegt.
Nach der Regel und dem Gesetz
Bist du meine Frau.
Der Meister deines Hauses bin ich.

Sei meine Sorge,
Ich werde dich immer schätzen.
Gott hat dir meine Hand gegeben.
Hundert Frühlinge lebe mit mir
Und sei die gute Mutter meiner Söhne.

Im Auftrag der heiligen Priester
Wurde dein Ruhmesgewand bereit gelegt.
Sonne und Mond umgeben die Dame,
Und du lebst mit deinen Kindern.

Mögen Gott und der Herr und der Geist
Und die himmlische Göttin
Und die seligen Zwillingsgötter
Und Sonne und Mond und Sterne
Die schöne Dame mit Glanz umgeben
Und mit Kindern segnen!

Es war die himmlische Göttin,
Die deine Haare geordnet.
Die seligen Zwillingsgötter
Schmücken die Frau für ihren Herrn.

Die schöne Form des Mädchens
Trage ich lange in meinem Geist
Und schaue, wie meine Frau sich mir nähert,
Ich werde ihr folgen
Mit meinen Weggefährten und Glaubensgenossen.
Wer löst die Fessel, die sie gefesselt?

Sie ist befreit.
Ich sehe sie in meiner Brust,
Im Nest meines Herzens,
Weil ihr schöne Gestalt
Mich verzaubert hat.
Ich liebe nicht gestohlenes Brot,
Mein Geist ist frei!

Nun hast du die Bindung des Vaters verloren,
Nun bindet dich dein Mann.
O Braut, nimm deinen Thronstuhl ein
Neben deinem Mann,
Nun könnt ihr angenehme Reisen unternehmen.

Erhebe deine Waffen,
Jage die Dämonin fort!
Deine Frau wird transportiert
In die Welt der Liebe.
Sie ist klüger als andere Frauen,
So hat sie den Gerechten zum Mann genommen.
O König, lass ihn ihr vorausgehen.

Gott hat die vier Beine gebildet,
Die Liebe hält das Haus zusammen.
Die Braut wird mit Kettchen geschmückt,
Mit segensreichen Medaillen,
Das bringt uns glückliches Glück.

Besteigt den Wagen, den goldenen Wagen,
Der rollt auf Rädern, die voller Augen sind,
Gestaltet vom himmlischen Werkmeister,
Schnell fährt der Wagen,
Bestimmt für die Welt unsterblicher Liebe,
Geschaffen für den Herrn,
In einer Prozession kommt die glückliche Braut.

Bringe, o Gott, die Brüder wieder zu uns,
Bringe die sanften Brüder zu der Herde,
Bringe, o Gott, die Braut zu ihrem Mann,
O Sonne, bringe uns das göttliche Weib,
Reich gesegnet mit frommen Söhnen!

Kränkt das schöne junge Mädchen nicht,
Ihr Zwillingssäulen des Tempels,
Sie ist auf dem Weg,
Den die Götter ihr bereitet haben.
Das Portal der himmlischen Heimat
Steht offen für die selige Braut!

Gebet sei vor uns,
Gebet sei in unsrer Mitte,
Gebet sei um uns herum.
Du wirst erreichen die unüberwindliche Burg
Der glänzenden Götter,
Deines sanften und gnädigen Herrn.


EINE HYMNE AN EROS

Am Anfang war Eros
Und Eros war der Ur-Same und Keim des Geistes!
O Eros, der du herrschst mit Gott,
Gib Wachstum und Wohlstand
Denen, die dir opfern!

Du, Eros, triumphierst,
Du bist mächtig und prächtig,
Ein berühmter Freund dem,
Der deine Freundschaft sucht.
Mächtig und siegreich
In allen Schlachten Gottes,
Gib Kraft und Macht
Denen, die dir opfern!

Die Frau erhörte meine Gebete,
Sie, von Eros geschaffen,
Bekleidet mit himmlischem Licht!
Aus der Ferne sehne ich mich nach ihr,
Wie ein Kaufmann nach der schönsten Perle.

Eros, die Frau und ich und unsre Lust
Weihen sich dir als deine Opfer!
Erfülle uns mit ewiger Liebe
Und himmlischen Wonnen des Paradieses!
Nimm uns an als dein Opfer!

Gegrüßet seiest du, göttlicher Eros!