von
Josef Maria von der Ewigen Weisheit
„All
the myhical Madonnas walking in the shade...“
(Lied)
ALLATH
Im
seligen Arabien vorzeiten
Die
Araber und ihre schönen Frauen
Mit
schwarzen Augen und mit schwarzen Haaren
Verehrten
eine große Muttergöttin.
Sie
war die göttliche Natur als Mutter
Und
ward verehrt am schwarzen Stein der Kaaba
Und
Mekka war das Heiligtum der Göttin
Und
in Medina stand der Göttin Tempel.
Sie
war die schöne Königin des Himmels,
Sie
war Urania vom Kreuz des Südens.
Es
ritt der Schah auf dem Kamel zum Opfer,
Es
saß die Göttin nackt auf einem Löwen.
Allath,
Aluzza und Almanat herrschten,
Drei
Himmlische in Einer Göttin Wesen.
ANAHITA
Die
Göttin der Armenier und der Meder
Verehrt
ward als die reine Lebensquelle,
Der
Weltenstrom, der Ozean der Welten,
Die
Göttin war die keusche Schwester Wasser.
Geweiht
war ihr der goldne Baum des Lebens,
Der
stand am Tigris in dem Paradiese.
Der
Baum des Lebens ward entrückt zum Monde,
Das
Paradies erwartet uns im Himmel.
Am
Kaukasus Armenier verehrten
Und
in dem Schlosse Susan sie die Perser
Als
Makellose und als Unbefleckte,
Als
reine Jungfrau, Königin der Liebe.
Sie
ist der Genius des Morgensternes,
Die
harfend ordnet die Musik der Sphären.
APHRODITE
Vom
Himmelsvater und von seinem Phallus
Gezeugt
im Mittelmeer ward Aphrodite,
Die
Schaumgeborne und die Schamerfreute,
Die
Lachenliebende, die Liebesgöttin.
Sie
kam nach Zypern, kam zum Strand von Paphos,
Auf
einer Muschel kam die Schönheitsgöttin.
Es
schmückten sie die Grazien mit Kettchen
Und
Ringen und mit einem Zaubergürtel.
So
trat auf dem Olymp sie vor den Vater
Der
Götter und der Menschen, Zeus Kronion,
Er
gab das Amt ihr, übers Bett zu wachen,
Zu
hüten das Mysterium der Ehe.
So
Aphrodite mit dem Knaben Eros
Die
Herzen aller Griechen schön regierte.
ARTEMIS
Die
keusche Artemis war eine Jungfrau,
Sie
war die Jägerin im Wald der Hirsche,
Sie
hatte keusche Nymphen, hatte Hunde,
Sie
trug den Bogen und im Köcher Pfeile.
Sie
war die reine Schwester des Apollon
Und
Tochter der Latona, die auf Delos
Umschlang
die Palme und gebar die Kinder,
Ihn,
Gott der Sonne, sie, des Mondes Göttin.
Einst
hat sie nackt in einem Teich gebadet
In
einem dunklen Wald, die keusche Jungfrau,
Da
sah Aktäon sie, die nackte Jungfrau,
Sie
schickte Wahnsinn ihm, das Todesurteil.
Der
ganze Weltkreis in der Ökumene
In
Ephesos die Artemis verehrte.
ASTARTE
Die
Göttin der Phönizer war Astarte,
Sie
war der Genius des Morgensternes,
Sie
war die Braut von El, dem Gott des Himmels,
Die
Königin der Liebe und des Krieges.
In
Kanaan ihr dienten Hierodulen,
Sie
übten Sexualmagie, beschworen
Im
Liebesakt auf Erden so die Hochzeit
Von
Gott und Göttin für der Schöpfung Leben.
Auch
Salomo erbaute ihr den Tempel
Für
eine seiner Frauen aus dem Harem.
Sie
war der Juden lüsterne Versuchung:
Ach,
eine Frau erkennend Gott zu ehren!
Von
Tyrus und von Sidon kam Astarte
Nach
Griechenland und ward zu Aphrodite.
ASTRÄA
Die
goldne Zeit des ersten Paradieses
Stand
unter der Regierung der Asträa,
Der
Göttin der Gerechtigkeit, des Rechtes,
Als
sie regierte, war die Menschheit glücklich.
Dann
aber kam der Bruderkrieg, die Habgier,
Begierde
nach dem Gold und Hass und Zanken,
Da
flog Asträa aufwärts in den Himmel,
Und
auf der Erde herrschten Geldgier, Weltkrieg.
Der
deutsche Dichter aber sah Asträa
Im
Kreise der Gerechten, voller Schönheit,
Die
Haare rabenschwarz, die Augen meerblau,
Am
schönsten waren ihre vollen Lippen.
Asträa
herrschte in dem Kreis der Frommen,
Lud
die Gerechten in das Haus Asträas.
ATHENE
Sie
ward geboren aus dem Haupt des Vaters,
Die
Jungfrau, sie erschien in voller Rüstung,
Sie
war die Göttin des gerechten Krieges
Und
war die Weisheitsgöttin der Athener.
Die
heilige Akropolis geweiht war
Der
göttlichen Athene, Gottes Tochter,
Das
Parthenon gewidmet war der Jungfrau,
Der
reinen Schutzfrau der Athener Denker.
Odysseus
liebte sie als seine Herrin,
Die
Jungfrau mit der strahlend blauen Augen,
Und
Platon hatte seine große Weisheit
Von
ihrem Unterricht und ihrer Lehre.
Sie
war so keusch, die makellose Jungfrau,
Der
Inbegriff der Apathie der Gottheit.
AURORA
Die
Römer ehrten Jungfrau Morgenröte,
Den
Anbeginn der neuen Zeit des Lichtes.
Die
Göttin kam mit ihren Rosenfingern
Und
öffnete das Himmelstor der Sonne.
Sie
war ein Mädchen, rötlichblonde Locken
Ums
weiße Angesicht, mit rotem Munde,
Mit
klaren Augen, welche herrlich strahlten,
Mit
einem wundervollen Mädchenkörper.
Sie
liebte einen alten Mann, Gott bittend
Um
langes Leben für den Vielgeliebten,
Doch
sie vergaß, den Ewigen zu bitten
Um
Jugendfrische für den alten Gatten.
Der
wurde zur Zikade, leise zirpend:
Aurora,
weck mich auf, du junge Göttin!
BRIGID
Der
Kelten Göttin Brigid war die Muse
Der
Dichter. Wer ein wahrer und berufner
Poet
der Muse war, ein Musenpriester,
Prophet
der Muse, trank aus ihrem Kessel.
Sie
war die weiße Göttin voller Strahlen,
Im
weißen Kleid, im himmelblauen Mantel,
Mit
Sternenkronen in den goldnen Locken,
Die
Lichtgestalt, die wandelte am Himmel.
Sie
inspirierte und sie lehrte Lieder
Und
war der Genius des Erdtrabanten,
War
Sichelmond und voller Mond und Neumond,
Dreifaltige
Gebieterin der Dichter.
Der
Dichter hält entgegen ihr die Feder,
Sie
küsst die Feder, so den Dichter segnend.
CHARIS
Dich,
Charis, nennt der Theologe Gnade,
Ich
nenn dich Charme, Entzücken, Schönheit, Anmut,
Du
bist die Grazie und du bist die Gnade,
Du
bist die Huld, die Freundlichkeit, die Liebe.
Homer
pries dich, Hephästos Gattin, Charis,
Du,
Charis, bist die Göttin Aphrodite,
Du
bist der Liebreizgürtel Aphrodites,
Der
Zaubergürtel voll Magie des Eros.
Mit
roten Locken um das weiße Antlitz,
Mit
rotgeschminkten Lippen, weißen Zähnen,
Mit
Lächelaugen und mit großen Brüsten,
Mit
kurzem Röckchen und mit nackten Schenkeln.
Du
junge Göttin voller Charme und Zauber,
Du
warst die Himmlische, die Paulus ehrte.
CERES
Getreidegöttin
und des Brotes Mutter,
Du
goldne Ceres mit den blonden Locken,
Kornblumen
trägst als Kranz du auf dem Haupte
Und
bist so golden wie ein Feld von Weizen.
Die
Tochter wurde dir geraubt, o Mutter,
Die
Tochter Kore ward geraubt von Hades.
Du
irrtest durch die Welt, die Tochter suchend,
Das
feierten die Griechen in Eleusis.
Du,
Göttin, hast vermählt dich mit dem Jüngling,
Dem
Menschen Jasion, und eure Hochzeit
Ließ
fruchtbar werden die Natur, die Schöpfung,
Denn
Liebe ist das Innere der Schöpfung.
Dein
Brot, o Ceres, ward zum Sakramente
Mit
dem geweihten Traubenblut des Bacchus.
DEVI
Wir
lieben deinen Namen, Göttin Devi,
Die
du bist größer als die Götter-Dreiheit,
Die
du stehst unserm Herzen näher, Mutter,
Denn
du bist eine Frau, die weiß zu lieben.
Wir
wissen, dass du kämpfst mit den Dämonen
Und
dass du bald die Teufel wirst zertreten.
Wir
sehen dich bewaffnet mit den Waffen,
Du
trägst den Rosenkranz mit Totenschädeln.
Du
bist die Meisterin der Liebes-Mystik,
In
Tantra-Sexualität belehrst du,
Die
Liebe zwischen Mann und Frau ist heilig
Und
ist ein Abbild deiner großen Liebe.
Die
Männer glauben: Jede Frau ist göttlich,
Da
Frauen Ebenbilder sind der Göttin.
DIANA
Diana
ist die Jungfrau von dem Monde,
Sie
trägt ein weißes Kleid von reinem Linnen,
Sie
ist nicht untertan der wilden Venus,
Sie
ist der Inbegriff der keuschen Reinheit.
Ihr
hat sich Hippolit geweiht, der Jüngling,
Jungfräulich
um des Himmelreiches willen
Der
Jüngling lebte fern dem Werk der Venus,
Dem
Ehebruch, der Unzucht, aller Sünden.
Der
göttlichen Diana ward geopfert
Die
Jungfrau Iphigenie von dem Vater,
Diana
gab ein Reh als Opfergabe,
Entrückte
Iphigenie zu den Skythen.
Die
besten Römer opferten Diana,
Im
Zölibat verehrten sie die Priester.
EIRENE
Eirene,
Himmelskönigin des Friedens,
Die
Griechen haben dich verehrt als Göttin.
Ich
seh dich, schlank gebildet, weißgekleidet,
Rothaarig,
schmaler Lippen, lichter Augen.
Den
Frieden müssen wir empfangen von Eirene,
So
kommt der Herzensfrieden, dass apatisch
Und
ohne Leidenschaft, in Seelenruhe
Wir
reiner Spiegel unsrer Göttin werden.
Lysistrata
verehrte dich vor allem,
Da
die Athener und Spartaner lagen
Im
Bruderkriege, da die Frauen wollten
Die
Männer keusch zurück zum Frieden führen.
Wir
weihn die Welt der göttlichen Eirene,
Auf
dass ihr Friedensreich auf Erden komme!
EVA
Urmutter
der Lebendigen, o Mutter,
Du
Schöpferin der Welt und Liebesgöttin,
Du
Überweib, das nackt im Paradiese
Der
Anfang war des Anbeginns der Menschheit!
Du
gabst das Sakrament des Liebesapfels
Dem
ersten Menschen, deinem Sohn-Geliebten,
Du
hast ihn eingeweiht in die Erkenntnis,
In
die Erkenntnis deines Schoßes, Göttin.
Wir
sehen dich, die Urfrau, Göttin Eva,
So
wie du nackt getanzt hast mit der Schlange.
Dein
war die Feige, dies der Göttin Vulva,
Die
Schlange war der hochzeitliche Phallus.
Im
Himmel thronst du neben deiner Schwester
Maria,
die wir Neue Eva nennen.
FAMA
Dich,
Göttin Fama, rufen die Heroen,
Dass
ihre Heldentat in der Geschichte
Verherrlicht
überliefert wird der Nachwelt
Durch
Schreiber, die Geschichte schreiben können.
Dich,
Göttin Fama, rufen Philosophen,
Die
möchten, dass die Ökumene höre
Die
Gottesweisheit, die sie fleißig suchten,
Auf
dass sie nicht umsonst studiert die Schriften.
Am
meisten, Fama, suchen dich die Dichter,
Die
schreiben für den Nachruhm in der Nachwelt.
Für
Dichter hast du Rosen nicht noch Myrthen,
Doch
auf dem Kapitole Lorbeerkränze!
Ich
aber brauch dich nicht, o Göttin Fama,
Du
Ruhmesgöttin, nämlich Ruhm ist eitel.
FAUNA
Die
Göttin Fauna ist der Tiere Göttin,
Der
wilden und der zahmen Tiere Gottheit.
Sie
liebt die Tiere, ihre lieben Kinder,
Und
spricht verständnisvoll der Tiere Sprache.
Sie
gibt die animalische, die Seele,
Dazu
die Pflanzenseele auch den Tieren.
Sie
gibt den Tieren Triebe und Instinkte
Und
unterwirft sie dem Gesetz der Liebe.
Die
Käfer und die Würmer und die Falter,
Die
Taube und der Milan und der Adler,
Die
Schwäne und der Kranich und die Ente,
Die
Panther und die Löwen und die Tiger
Und
alle Tiere loben Göttin Fauna
Und
folgen ihren göttlichen Gesetzen.
FIDES
Du
bist die Göttin-Herrscherin des Glaubens,
Wie
Kinder glauben wir der Großen Mutter.
Du
lehrst uns kindliches Vertrauen, Gottheit,
Und
liebevolle Ganzhingabe, Göttin.
Es
gibt nur eine wahre Gottheit, Herrin,
Es
gibt nur einen wahren Glauben, Fides,
Es
gibt nur eine wahre Volksgemeinde,
In
dieser Gnade leben wir und weben.
Du,
Göttin Fides, auf dem Vatikane
Hast
du den heiligen Altar errichtet,
Dort
opfern wir dir Brot und Blut der Trauben,
Dort
bringen wir Gebete dar und Weihrauch.
Dem
Himmel kann man anders nicht gefallen,
Als
dass man Fides im Gehorsam annimmt.
FLORA
Ich
sah die Blumengöttin in dem Garten,
Im
sommerlichen bunten Blumengarten,
Sie
ging im weißen Kleid, mit einem Füllhorn,
Und
streute Blüten auf den grünen Rasen.
Da
war der heimlichen Geliebten Iris,
In
violett und gelb, mit süßem Schoße,
Da
waren weiße, rote, gelbe Rosen,
Hibiskus,
Hyazinth und roter Poppie.
Im
Blumengarten aber glühte Eros,
Die
göttliche Erotik in der Schöpfung.
Der
Göttin Flora leicht das Kleid verrutschte,
Ich
sah von Elfenbein die schöne Schultern
Und
sah den Ansatz ihrer großen Brüste,
Magnolienblüten
glichen ihre Brüste.
FORTUNA
Die
Kinder lieben dich im Spiel, Fortuna,
Die
Knaben küsstest du beim Würfelspiele.
Der
Denker sagte: Das ist nichts als Zufall,
Ist
alles mathematisch zu berechnen.
Der
Dichter sagte, dass das Glück des Lebens
Allein
bestehe in dem Kuss der Göttin.
Du
bist geniale Intelligenz im Weltall,
Nach
Gottes Weisung du verteilst die Gnaden.
Fortuna,
ich bin aber unbegnadet
Und
mir verweigerst du die heißen Küsse,
Die
ich so sehr von deinem Mund begehre,
Verzehrend
schmachte ich nach deinen Küssen.
Jedoch
Felicitas, die küsst im Traum mich,
Sie
küsst mit langen feuchten Zungenküssen!
FREYJA
Du
bist die Liebesgöttin der Germanen,
Der
Freitag ist dir heilig, deutsche Venus,
Die
weißen Katzen ziehen deinen Wagen,
Dem
schwarzen Kater streichelst du den Rücken.
Das
blonde Haar hast du zum Zopf geflochten,
Den
goldnen Zopf dir um den Kopf gewunden,
Dein
goldner Halsschmuck schmückt die weißen Brüste,
Dein
Mund ist kusslich, deine Augen strahlend.
Ich
will im Tod nicht nach Walhalla kommen,
Mit
Männern Met zu trinken, Krieg zu führen.
Walkyren,
Schwanenjungfraun, bringt im Tod mich
Nach
Folkwang, in das Heiligtum der Freyja!
Germanen
lieben Unsre Liebe Vrouwe,
Die
Seele der Nation, die Hohe Minne!
FRIGG
Du
bist die Ehe-Göttin der Germanen,
Die
unbefleckte Herrin der Familie.
Die
Liebe zwischen Mann und Frau ist heilig,
Das
kleine Kind ist ein Geschenk der Göttin.
Der
Dichter und die Muse an der Ostsee
Vermählten
fast sich vor dem Kreidefelsen,
Doch
sagtest du zu dem geweihten Dichter:
Ich,
deine Göttin, wähle dich zum Gatten!
Die
Ehe und Familie wird bestritten
Von
bösen Geistern und von bösen Leuten,
Du
aber, Göttin, stehst uns bei im Kampfe
Und
schützt das Leben auch der kleinen Kinder.
Du
Schutzfrau alles ungebornen Lebens,
Beende
du den Kindermord auf Erden!
GAIA
O
Gaia, unser aller Mutter Erde,
Du
feuchte Erde mit den breiten Brüsten,
Die
Alten nennen dich die Göttermutter,
Wir
nennen dich ein liebes Lebewesen.
Du
bist die Ehefrau von Vater Himmel,
Gott
Uranos ist dein Gemahl in Treue.
Wenn
ihr euch ehelich vereinigt, liebend,
Gebierst
du junge Götter dieser Erde.
Ich,
Göttin, bin ja nichts als Staub und Asche,
Du
Töpferin hast mich aus Lehm geknetet,
Am
Ende meines Lebens werd ich wieder
Zu
Staub, in deinen Schoß zurückzukehren.
O
Mutter, schüttle ab die Egoisten,
Die
deine herrliche Natur zerstören!
GANGA
Vom
heiligen Himalaya herunter
Die
Mutter Ganga strömt, der Quell des Lebens,
Sie
stürzt aufs Haupt von Shiva, dem Zerstörer,
Der
lindert ihre Macht zu milder Güte.
Dann
strömt durch Indien die Mutter Ganga,
Die
Inder und die Inderinnen baden
In
ihrem Wasser, um die Schuld zu tilgen,
Die
sie hinweg nimmt von der Welt die Sünde.
Du,
Mutter Ganga, mögest uns verzeihen
Die
Sündenlast, das Karma schlechten Lebens,
Schenk
uns die Neugeburt in das Nirvana
Und
dass wir nicht mehr kleben an dem Leben.
Erlöserin,
Vergeberin der Sünden,
Im
Bad der Neugeburt mach du uns heilig!
HARMONIA
O
Göttin Harmonia, Himmelsmuse,
Mit
der Musik der Mystik freust du Seelen,
Du
baust im Unsichtbaren Kathedralen,
Dein
Gürtel bindet schön des Weltalls Toben.
Ich
bring das musikalische, das Opfer,
Dir
mit der Königin der Instrumente.
Ich
lausche deinem Orgelspiel der Erde,
Ich
lausche deinem Orgelspiel des Himmels.
In
himmlischen Oktaven ist geordnet
Die
kosmische Musik der Sphären.
Wenn
du das All der Schöpfung einst vollendest,
Tönt
wunderschön die Symphonie des Sphairos.
Du
femininer Genius der Venus,
Schön
harfend führst du die Musik des Himmels.
HATHOR
Ägypten
ehrte dich als Liebesgöttin,
Ich
sah dich auch mit langen schwarzen Haaren,
Gott
Eros in den Spitzen deiner Haare
Und
Grazien auf deinen langen Wimpern.
Auch
stecktest du die Haare auf zum Knoten,
Schmachtlöckchen
fielen lässig auf die Wangen.
Dein
Hauchkleid war gewebt aus Spinnenweben,
Du
Sex-Idol und Königin des Fleisches.
Der
Bruder innig liebt die schöne Schwester,
Der
Bräutigam die Braut, der Herr die Herrin.
Die
Schwester hält den roten Fisch in Händen,
Der
Bruder führt sie auf die Weinhaus-Insel.
Es
sieht der Bruder in der schönen Schwester
Die
Schwester Göttin, Hathor von Ägypten.
HEBE
O
Hebe, wenn ich in den Himmel komme,
Schenkst
du den besten Rauschtrank in den Becher.
Berauschend
ist der Göttin trunkne Liebe,
Ich
sauge Wein aus deinen jungen Brüsten.
Im
Himmel, Hebe, lauter junge Mädchen,
Dort
ist die Stadt voll Göttinnen und Jungfraun.
Du
aber, Königin auf dem Olympos,
Du
reichst dem Becher dar dem Gott der Götter.
Ich
werde sterben auf dem Scheiterhaufen
Und
auferstehn wie Phönix aus der Asche,
Du,
Göttin, wirst verklären mich zum Halbgott,
Im
Himmel werden wir die Hochzeit feiern.
Ich
träum von dir, o Mädchengöttin Hebe,
Dein
Becken gleicht dem Becher voll Berauschung!
HERTHA
O
Hertha, unsre chtonische Geliebte,
Der
Friese betet zu der Muttergöttin!
O
schütz uns vor den Weibern der Teutonen,
Die
kalt sind! Aber du, du liebst uns, Göttin.
Die
Mutterkühe ziehen deinen Wagen,
Und
du stehst triumphierend und erhaben
Auf
dem Triumphgefährt und fährst zum Bade
Und
badest nackt im Teiche der Druiden.
Der
Friese fragt die Schwäne, ihr Orakel
Spricht
von den Freudenreichen in den Himmeln.
Du,
Hertha, bist unsterblich und glückselig
Und
wartest auf den Kämpfer in Walhalla.
Und
manchmal kommst im Traum du zu dem Friesen,
Da
küsst die Göttin zärtlich ihren Priester.
HLYN
O
Hlyn, du deutsche treue Freundschaftsgöttin,
Die
Freundschaft innen hält die Welt zusammen,
Befreundet
sind der Elemente Teilchen,
Die
Freundschaft ist die Seele dieser Schöpfung.
Die
Männer weihen sich dem Bund des Glaubens,
Gemeinsam
suchen sie die reine Wahrheit.
Die
Schriften sie studieren in Gemeinschaft
Und
opfern sich der treuen Bundesgottheit.
Mit
Frauen ist die Freundschaft innig, herzlich,
Sie
weihen sich der Zärtlichkeit der Seele,
Sie
lieben die Natur, die Menschheit menschlich
Und
freuen Männer mit des Herzens Treue.
Geheimnisvolle
Freundin mein und Göttin,
Ich
bin allein, du einzig wahre Freundin!
IAHU
Da
steht der Dichter einsam auf dem Gipfel,
Die
Freundin blieb im Tal, im Bette liegen,
Er
kommt von der Vereinigung der Liebe
Und
sah die Axis Mundi in dem Kosmos.
Nun
steht er auf dem Gipfel, anzubeten,
Wie
aber ist der Höchsten Gottheit Name?
Er
las in dem Orakel des Druiden,
Des
Musenpriesters seiner weißen Göttin.
Nun
Iahu! Erhabne Liebestaube,
Nun
Iahu, du Königin der Götter,
Die
war und ist und sein wird, wahre Gottheit,
Erbarme
dich des einsamen Poeten!
Wir
rufen Iahu, die Taube Gottes,
Denn
Iahu ist Liebe, Schöne Liebe!
IDUNA
Germanen
ehren dich als junge Göttin,
Die
Jugend schenkt und Ewigkeit des Lebens,
Die
Äpfel der Unsterblichkeit sind Gabe
Der
Göttin, die ist wie ein Baum des Lebens.
Der
deutsche Dichter in der Mark der Danu
Lobsang
Iduna Henßler, jung und lieblich.
Der
deutsche Dichter in dem Süden Frieslands
Lud
ein Iduna zur Geburtstagsfeier.
Sie
kam im rosa Kleid und blauen Mantel,
Das
goldenblonde Haar zum Zopf geflochten,
Dem
Dichter reichte sie den Apfelkuchen
Und
inspirierte seine trunknen Oden.
Iduna,
einzig Jugend ist im Himmel,
Unsterblichkeit
der Seele, Geisterkörper!
INANNA
Du
hast geliebt den Hirtenmann Dumuzi,
Du
sagtest: Wer wird pflügen meine Vulva!
Du
küsstest mit der Zunge seinen Phallus
Und
zeigtest deinen lockigen Salatkopf!
Dann
aber stiegest du ins Reich des Todes,
Du
machtest einen Striptease in der Hölle,
Du
standest nackend vor des Todes Göttin,
Dann
bist du auferstanden, aufgefahren!
Inanna,
meine Herrscherin im Kriege,
Heerführerin
und General, Inanna,
Im
Kampf mit terroristischen Dämonen
Bist
du die Siegerin in Gottes Schlachten!
Am
Abend nach dem Kriege mit dem Terror
Ich
ruh mit dir in deinem breiten Bette!
ISHTAR
Du
wolltest König Gilgamesch zum Manne,
Du
kamst herab, o Königin des Himmels,
Und
wolltest dich vermählen mit dem König,
Er
aber nannte mannstoll dich und untreu.
Da
schicktest du herab den Stier des Himmels,
Der
tötete den Freund des frechen Königs.
Der
König die Unsterblichkeit begehrte,
Doch
fand er nicht das Leben nach dem Tode.
Der
deutsche Dichter einst in Berolina
Schritt
durch das goldne Löwentor der Ishtar
Und
weihte sich der Königin des Himmels
Und
wohnte bei der Göttin Hierodule
Und
sang die Hymne an die Göttin Ishtar:
O
Himmelskönigin, wie bist du sexy!
ISIS
Ich
sah dich einst auf einem Bauernhofe,
Da
Jugendliche zechend sich berauschten
Am
Götterbier, da sah ich dich, o Göttin,
Hochthronende
Madonna, schwarze Isis!
Dann
sah ich dich in einem dunklen Walde
Am
Quell, wo einst ein Heros ward ermordet,
Ich
sah dich inkarniert in Cleo-patra,
Die
Weisheitsgöttin in dem Schönheitskörper.
Da
sang ich Hymnen an die Göttin Isis
Und
pilgerte zur Statue von Sais.
Da
hob die Weisheitsgöttin reizend Schleier
Um
Schleier, bis sie nackt vor mir erschienen.
Ich
war verliebt in Isis, wie besessen!
Ah,
Isis, bist du Engel oder Dämon?
JUNO
Die
Göttin Juno mit den Lilienarmen
Und
mit homerischem erhabnen Busen
Bedrängte
mich in einer Nacht im Garten,
Ich
aber dachte einzig an die Venus.
Und
Jupiters Gemahlin oder Schwester
Vom
Ehemann ward ausgespannt am Himmel,
Unsäglich
litt die göttliche Matrone
Und
fast verlor sie die Vernunft im Wahnsinn.
Ich
hab es lieber, Wolken zu umarmen,
Bin
selber eine Wolke nur in Hosen.
Mir
reicht es, in dem Park den Pfau zu sehen,
Stolzierend
mit dem stolzen Pfauenweibchen.
Verzeih
mir, Juno, dass ich dich verschmähte,
Versteh,
dass ich besessen war von Venus.
JUVENTIA
Die
Jugendgöttin ist im Licht erschienen,
Gerade
als Asträa schwand gen Himmel.
Da
lächelte Juventia voll Liebreiz,
So
werbend um den einsamen Poeten.
Sie
war das Licht vom Licht, der Sonnen Sonne,
Im
strahlend weißen Kleid wie Schaum und Schwanin
Kaum
barg sie ihren makellosen Busen,
Die
weißen Tauben-, weißen Schwanen-Brüste.
Sie
lauschte seiner tragischen Geschichte
Und
schwieg, und darum hielt er sie für weise.
Sie
schwieg und lächelte charmanter Anmut,
Der
alte Dichter wurde neugeboren
So
wie das Licht zur Wintersonnenwende,
Da
ihn erleuchtete die Jugendgöttin.
KALI
Der
Philosoph und Dichter Ramakrishna
Lobpries
die schwarze Muttergöttin Kali,
Umarmte
ihre Statue, ihr Bildnis,
Und
trank des Trostes Milch aus ihren Brüsten.
Substanz
und Akzidenz und Form und Wesen
Und
hypostatische Union und solche
Gelehrten
Dinge waren fremd dem Dichter,
Er
kannte nur der Gottheit Mutterliebe.
In
jedem Weibe sah er eine Göttin
Und
meditierte immerdar das Mantra:
Die
Frau ist göttlich, o die Frau ist göttlich!
So
sah er überall die große Göttin
Und
schrieb das Evangelium der Mutter
Und
einsam sang er Gottes Mutterliebe.
KNIDIA
Praxiteles
betrachtete die Phryne,
Die
schönste der Hetären, Traumfrau, Schönheit,
Er
nahm sie zum Modell für seine Venus,
Die
Marmor-Venus göttlicher Erotik.
So
hocherotisch war die Phryne-Venus,
Dass
keine Insel Griechenlands sie wollte,
Nur
Knidos, so nach Knidos kam die Göttin,
Man
baute einen Tempel für die Venus.
Ein
Mann versteckte sich im Venustempel,
So
sehr begehrte er die Marmorgöttin,
Am
nächsten Morgen auf der Venus Schenkel
Der
Priester fand des Mannes Samenflecken.
So
Bella Julia im Vatikane
Die
Männer reizte an zu masturbieren.
KORE
Sie
spielte mit den Freundinnen im Garten
Und
pflückte blaue Blumen auf der Wiese,
Als
Hades kam, der dunkle Gott des Todes,
Und
brachte Kore in das Reich der Toten.
Dort
aß sie von der purpurnen Granate
Den
Samen, und so blieb sie in dem Hades,
Dort
herrscht sie nun als Königin der Toten,
Mitgöttin
mit dem Gott des Totenreiches.
O
Kore, tröste deine Mutter, weinend
Irrt
auf der Erde sie umher und klagend
Will
ihre Seele sich nicht trösten lassen,
Sie
weint nur immer um die tote Tochter.
Komm,
Kore, komm zu mir und mich entführe
Ins
Jenseits, vielgeliebte Schwester Todin!
KWANYIN
Du
warst die fromme Tochter strengen Vaters,
Als
Nonne lebtest du dem Meditieren,
Du
sündenlose, makellose Seele,
Der
Böse hat kein Recht auf deine Seele.
Als
Marterzeugin wurdest du ermordet,
Von
Buddha in das Paradies Entrückte,
Dort
hörst du nun den Schrei der Kreaturen,
Du
Göttin des Erbarmens und des Mitleids.
Die
Jesuiten haben einst in China
Maria
dargestellt, die Makellose,
Die
reine Jungfrau in dem Lichtgewande,
So
malten dann die Maler auch die Göttin.
O
göttliche Barmherzigkeit des Himmels,
Dir,
Mutter, weihe ich das Reich der Mitte!
KYBELE
In
Phrygien die große Göttermutter
Mit
ihrem Sohn-Geliebten Atthis lebte,
Der
hatte sich zur Heiligkeit verschnitten
Und
hielt das Opfer ab in Frauenkleidern.
Der
Göttermutter Brüste waren Berge,
Ihr
Leib war golden wie die Weizenfelder,
Ihr
Schoß war eine Quelle in der Grotte,
Sie
feierte die Orgien im Weinberg.
Der
Dienst der Göttin war das Fest der Wollust,
Man
sog aus ihrem Gaumen Milch und Honig,
In
freier Liebe voll von tollsten Lüsten
Die
Heiden feierten die große Mutter.
Im
Weinberg sah ich Kybele barbusig,
Die
Göttin feierte Triumph in Frankreich.
LAKSHMI
Mit
Bergen quirlten einst die Himmelsgötter
Das
Milchmeer, daraus tauchte Göttin Lakshmi,
Die
Königin des Glücks, der Lust, der Freude,
Die
Ehefrau des guten Gottes Vishnu.
Die
Göttin sitzt auf einer Lotosblume,
Zwei
Hände betend und zwei Hände segnend,
Die
Elefanten aus den Rüsseln spritzen
Das
Gnadenwasser über Lakshmis Scheitel.
So
duscht die Göttin – ich hab sie gesehen,
Die
Reizende, die nackt stand in der Dusche.
Dann
Lakshmi in der Liebeslüste Kammer
Lag
nackt und wartete auf meine Liebe.
Das
Weib war warm und weich und willig, Wollust
War
unser bei dem Liebesspiel der Götter!
MAAT
Der
Wahrheit Göttin in dem Land Ägypten
Und
Göttin der Gerechtigkeit, die Gute,
Sie
hält die Waage des Gerichts der Toten,
Sie
wiegt das Herz, obs schwer ist von der Liebe.
Auf
einer Schale liegt die Pfauenfeder,
Die
eine Schale steigt, es sinkt die andre.
Du
prüfe dich, ob du in deinem Herzens
Barmherzig
bist, ob du bist ohne Gnade.
O
Maat, ich sah dein Angesicht, du Schöne,
Wie
eine Pfauenfeder deine Brauen,
Die
Nase bebt feinfühliger Empfindung,
Und
deine Lippen zeigen deine Güte.
Du
Richterin der Lebenden und Toten,
O
göttliche Gerechtigkeit und Wahrheit!
MARIA
Du
Göttin aller Göttinnen des Himmels,
Du
Supergöttin, Urbild jeder Göttin,
Die
Götterfrauen sind ja nur wie Träume,
Du
aber bist die Wahrheit, o Maria.
Du
bist die große Mutter aller Götter,
Du
bist die Jungfrau mit intaktem Hymen.
Ich
preise dich mit meinem Heidenherzen,
Ich
sage: Meine Göttin, und du lächelst.
Du
bist nicht grausam, nicht des Krieges Göttin,
Du
bist die Himmelskönigin des Friedens.
Dir
dienen nicht in Unzucht Tempelhuren,
Dir
dienen treue Frauen, keusche Jungfraun.
Du
bist die ideale Frau der Frauen,
Idee
der Frauheit, meine Vielgeliebte!
MAYA
Die
Welt ist nur ein Traum, die Welt ist Maya,
Die
Lügengöttin trägt den bunten Schleier,
Die
Göttin Maya ist wie Seifenblasen,
Sie
hält gefangen uns im Netz der Torheit.
Die
Göttin ist die Welt, sie ist die Einheit
Der
Vielheit der geschaffnen Kreaturen.
Bist
du alleine? Das ist eine Täuschung,
Weil
mit der Seele dieser Welt du eins bist.
Erst
zeigt sich Göttin Maya dir verschleiert,
Da
bist du einsam in dem Universum,
Dann
legt sie Schleier ab um Schleier tanzend
Und
du erkennst die reine Göttin nackend
Und
feierst mit der nackten Göttin Hochzeit
Und
wirst vergöttlicht, wirst zum Geiste Gottes.
MINERVA
Du
bist die ernste trockne Weisheitsgöttin,
Bist
parfümiert vom Staub der Büchereien.
Du
sprichst mit mir von Ennius' Annalen
Und
von Lukrez und der Natur der Dinge.
Wenn
ich Catull und Lesbia studiere,
Dann
sprichst du von lateinischer Grammatik,
Und
schwärme ich für Helena von Sparta,
Dann
legst du den Homer aus allegorisch.
Du
bleibst die Frau, die Platon übersetzte
Und
sprach mit Augustinus über Gnade,
Du
bist der deutschen Theologen Muse
Und
bist gerecht gemacht wie Doktor Luther.
Minerva,
denke an die zwanzig Jahre
Der
Freundschaft mit dem Narren und dem Dichter!
NANNA
Als
Baldur war, der junge Gott, gestorben,
Verraten
vom Verräter und ermordet,
Ward
auf ein Schiff gelegt der gelbe Leichnam,
Das
brennend ist ins Reich der Hel gefahren.
Die
schöne Nanna schlug sich an die Brüste,
Wehklagend
an die großen weißen Brüste,
Und
raufte sich die goldnen Lockenfluten,
Die
niederfielen bis zur süßen Lende.
Dann
fuhr auch sie ins Reich der Hel hinunter,
Nachpilgernd
ihrem ewigen Geliebten,
Und
in dem Reich der dunklen Jenseitsgöttin
Vermählte
Nanna sich mit dem Geliebten.
Wenn
in der Götterdämmerung die Götter
Versterben,
bleiben Baldur noch und Nanna.
NEMESIS
Dich
ruf ich, Nemesis, du Rache-Göttin,
Mein
ist die Rache, spricht die strenge Göttin,
In
der Unsterblichkeit der Seele wirst du
Mich
rächen einst an allen meinen Feinden.
Ich
schlachte dir auf deinem Hochaltare
Die
Okkultistinnen, die Satanisten,
Die
Revolutionäre, Advokaten,
Die
Kindermörder und die Antichristen!
Die
göttliche Gerechtigkeit wird kommen,
Die
Mammonssklaven in die Hölle stürzen,
Dann
wirst du rächen den verlachten Frommen,
Dann
wirst du rächen meine Leidensseele.
O
Göttin der Vergeltung, im Gerichte
Aufrichten
wirst du meine Seele siegreich!
NEPHTYS
Zwei
Göttinnen, Geliebte des Osiris,
Beweinten
die Ermordung dieses Gottes
Und
suchten seines Leibs verstreute Glieder
Und
jauchzten über seine Auferstehung.
Die
Göttin Isis und die Göttin Nephtys,
Die
Schwestern waren, Freundinnen im Geiste,
In
Wechselrede priesen den Geliebten,
Der
ward im Jenseits Richter der Verstorbnen.
Wenn
Isis trug das schwarze Haar im Knoten
Und
trug um ihren nackten Leib ein Hauchkleid,
So
Nephtys hatte lange braune Haare,
Die
fielen ihr auf ihre großen Brüste.
Sei,
Nephtys, nicht auf Isis eifersüchtig,
Ich
lieb dich auch mit ewiger Verehrung!
NIKE
Du
bist die Siegesgöttin Berolinas,
Die
thronend auf dem Brandenburger Tore
Behütete
die Könige von Preußen
Und
überwand des Christentumes Feinde.
Die
nationalen Sozialisten jagtest
Du
in den Selbstmord und ins Höllenfeuer,
Die
Kommunisten auch und ihre Mauern
Du
rissest ein und richtetest zugrunde.
Nun
singen wir Tedeum, junge Nike,
Und
singen Oden an die Tochter Gottes,
Die
Freude im elysischen Gefilde,
Weil
Deutschland auferstanden aus Ruinen,
In
Deutschland herrschen Einigkeit und Freiheit
Und
Recht durch deinen Sieg, o Siegesgöttin.
NYX
O
Sonne, schöner Engel du der Erde,
O
Sonne, süße Heilerin der Seele!
Ich
aber wende abwärts mich zur Mutter
Und
Königin der Nacht, der guten Göttin.
Ich
kniee an dem Grabe der Geliebten,
Zur
Geistermutter Ewigkeit ich schaue,
Nachts
wage ich mich an den Thronstuhl Gottes,
Wenn
Mutter Nacht den Sternenmantel breitet.
So
hat dich Michelangelo gesehen,
Als
Riesin, Königin der Übermenschen,
So
berge, Nyx, ich mich an deinen Brüsten
Und
bette sterbend mich in deinem Schoße.
Der
Tag hat Augen ja wie Glas, der kalte,
Die
Nacht beschert mir göttliche Visionen.
OSTERA
Hurra,
es kommt die junge Frühlingsgöttin,
Der
Lenz ist da, es kommt die Zeit der Lieder,
Ostera
sieht mich an, die blondgelockte,
Entgegen
streckend mir die großen Brüste,
Sie
wandelt schön vor mir, die feminine,
Die
anmutreiche, mit dem Tanz der Hüften,
Wie
schlank sind ihre weißen langen Finger,
Die
Fingernägel sind geschminkt mit Henna.
Sie
kuschelt sich in ihre Schmusedecke
Und
lächelt mich verlockend an, betörend,
Die
blauen Augen schaun mir in die Seele,
Ich
küss die Spitze ihres kleinen Fingers.
Der
Gott der Liebe schießt mit Blumenpfeilen,
Die
Muse kommt mit vollem Honigtopfe.
PACHAMAMA
Die
Indianer ehren Mutter Erde,
Die
Gottheit ist den Indianern weiblich,
Die
Berge sind der Göttin Mutterbrüste,
Die
Gräser der Savanne sind ihr Schamhaar,
Aus
ihren Knochen wächst herauf das Maisfeld,
Das
Blut der Göttin wird zur Schokolade,
Der
Göttin Leber wird zu Drogenpilzen,
Das
Herz der Mutter schlägt für ihre Kinder.
Die
Toten kehren in der Göttin Schoß heim,
Als
Embryo begraben in der Erde,
Die
Mutter führt die Toten in den Jagdgrund,
Dort
jagen sie die weißen Büffelkühe.
Die
Indianer opfern ihr den Tabak
Und
Drogen in dem Trank der Schokolade.
PARVATI
Parvati
ist die Braut des Gottes Shiva,
Der
ist Asket, spricht das Sanskrit der Weisen,
Ist
reiner Geist und ist der Welt entsagend,
Sein
Auge brennt den Liebesgott zu Asche.
Parvati
spricht Prakriti, spricht die Sprache
Der
Frauen, der Natur, des öden Alltags,
Sie
ist die Sinnlichkeit, die Mutter Erde,
Berggöttin,
wartend auf den Göttergatten.
Des
Himmels Hochzeit ist es mit der Erde,
Von
Geist und von Materie die Einheit.
Wenn
Shiva und Parvati sich vereinen,
Dann
zeugen sie im Liebesspiel die Schöpfung.
Parvati,
Bergen gleich sind deine Brüste,
An
denen ich wie Shiva mich berausche!
PAX
Ich
weih die Ökumene, Pax Romana,
Von
ganzer Seele deinem Mutterherzen,
O
Göttin, schenke Frieden du dem Weltkreis,
Auf
dass die Kinder wieder fröhlich werden,
Auf
dass die Frauen glücklich in der Ehe
Und
Männer glücklich sind in ihrer Freiheit.
Wir
wollen beten, Göttin Pax, und fasten,
Die
Schriften lesen und das Opfer feiern.
Du
Königin von Roma, Friedefürstin,
Vom
Indus bis zum Nil das Reich des Friedens,
Vom
Rhein bis zu dem Tigris und dem Euphrat
Das
Reich des Friedens in der Welt errichte.
Das
Schwert geschmiedet werde um zur Pflugschar
Und
Knaben sollen nicht mehr kriegen lernen!
PERSEPHONE
Heut
bist du in das Totenreich gefahren,
O
meine Göttin in der Welt der Schatten,
Ich
sehe dich auf deinem Throne sitzen,
In
deiner Hand die purpurne Granate.
Dir
dienen alle Schatten in dem Hades,
Dir
Tantalus mit seinem großen Durste,
Dir
Sisyphus mit seinen schweren Lasten,
Dir
dienen auch die Danaiden-Töchter.
Und
ich, wenn einst ich fahre in das Jenseits,
Ich
tret zu deinem königlichen Throne,
Mit
meinen Oden grüßen mich die Toten,
Ich
lege meine Lyra dir zu Füßen.
O
sag, Persephone, ob in dem Hades
Allmächtig
ist der Gott der Liebe Eros!
RHEA
O
himmlische Titanin, Gottesmutter,
Die
du den Götterkönig Zeus geboren
In
einer Grotte auf der Insel Kreta,
Da
trunkne Korybanthen Zimbeln schlugen,
Wir
Pan-Hellenen feiern Zeus Kronion,
Und
mit dem König ehren wir die Mutter.
Wenn
Zeus Kronion ist des Himmels König,
Muss
Rhea sein die Königin des Himmels.
Am
Feiertag der Wintersonnenwende
Ward
Zeus geboren, unser Gott und Heros,
Die
Sonne der Gerechtigkeit am Himmel,
Wir
finden unter ihren Flügeln Heilung.
Die
Mütter aber backen Opferkuchen
In
der Gestalt der Königin des Himmels.
SARASVATI
Du
hohe Königin der Himmelsweisheit,
Du
Schöpferin, die du mit schönen Singen
Zum
wunderschönen Saitenspiel der Vina
Im
Urgesang die Schöpfung hast geschaffen!
Gymnosophisten
gibt es und Brahmanen,
Die
immerdar studieren deine Seele.
Hausväter
werden später zu Asketen
Und
lesen nur noch das Sanskrit der Schriften.
Du
bist ein Fluss, der von dem Himmel strömend
Strömt
in die Seele und dann überfließend
Strömt
von dem Leibe in das All der Menschheit
Und
stiftet dort das Himmelreich der Sanftmut.
Ich
will mich gleichsam nun mit dir vermählen
Wie
ein Juwel im Kelch der Lotosblüte.
SELENE
Wenn
in dem Winter die Natur im Tode
Und
Männer sind und Frauen harten Herzens
Und
Knaben trennen sich von dem Geliebten,
Dann
tröstet mich die himmlische Selene.
Denn
in der dunklen Nacht der Kreis des Lichtes
Scheint
mir der Gottheit gleich im finstern Lichter
Und
dies mit femininem Angesichte,
Das
lieblich lebt auch tief in meiner Seele.
Ich
bin zur Nacht wie Sappho ganz alleine
Und
keine irdische Geliebte kommt mehr
In
meine Einsamkeit, nur noch Selene,
Die
Königin, erscheint mit den Plejaden.
Ich
kann das Licht der Sonne nicht mehr schauen
Als
nur in femininen Mondes Spiegel.
SHAKTI
Gott
ist die Ruhe, Tätigkeit die Göttin.
Ein
jeder Gott hat seine Göttin Shakti.
Der
Gott passiv, aktiv die Göttin Shakti,
Sie
ist die Kraft, die Energie des Gottes.
Komplementär
die Zweiheit, Gott und Göttin,
Zugrunde
liegt ein einig Wesen, Gottheit,
Dass
sich entfaltet in der Götter Zweiheit,
Im
Innern ist Vereinigung der Liebe.
Die
Gottnatur, der Gottgeist sind vereinigt,
Die
Menschheit spiegelt das im Akt der Liebe.
Gottvater
ist vereint die Muttergöttin
Wie
Bräutigam und Braut im Ehebette.
Die
Dichter nennen Shakti ihre Mutter
Und
weihn der Mutter sich als kleine Kinder.
SIF
Thor
hielt in seiner Hand den Donnerhammer,
Als
Sif zu ihm gekommen, seine Gattin.
Sie
lagen vorm Kamin auf Bärenfellen
Und
wärmten sich, als draußen Schneesturm tobte.
Und
Sif, die weiße Göttin, wurde schwanger,
Als
Thor mit seinem Donnerhammer zeugte,
In
ihrer Niederkunft gebar die Göttin
Den
kleinen Uller, Thors geliebten Liebling.
Thor
ging mit Sif im Nebeldunst spazieren,
Der
Weg war weiß vom Schnee, in tiefer Stille,
Und
Sif zog Uller auf dem Schlitten, Uller
Auf
einer Ebne baute einen Schneemann.
Wie
schön war doch der guten Götter Ehe!
Thor
liebte Sif und seinen Knaben Uller.
SOPHIA
Auf
Sylt hab die Sophia ich gesehen,
Da
stand ich auf dem Deich, sah auf die Nordsee,
In
einer ozeanischen Empfindung
Sah
ich Sophia aus dem Schaume tauchen.
Dann
sank die goldne Sonne an dem Abend,
Da
stand ich auf dem Kreidefelsen Rügens,
Da
schaute ich die Herrlichkeit Sophias
In
tausend goldnen Funken auf der Ostsee.
Da
hab ich mit vermählt mit meiner Göttin,
Am
Kap Arkona feierten wir Hochzeit,
Ich
trug ihr Medaillon am Silberkettchen
Und
ihren Freundschaftsring am Ehefinger.
Da
schwor ich ihr, im Zölibat zu leben
In
einer geistlich-mystischen Vermählung.
SUNNA
O
Göttin Sunna auf dem goldnen Wagen,
Wie
herrlich triumphierst du an dem Himmel!
Ich
brauche dich, denn meine kranke Psyche
Ist
ohne dich in Traurigkeit und Elend.
Ich
sah dich, wie du ausgegossen Ströme
Von
Herrlichkeiten auf ein junges Mädchen,
Die
in der Gloria der Göttin Sunna
Erschienen
selber mir als eine Göttin.
Und
wieder sandtest du die goldne Wolke,
Den
Ausfluss deiner Herrlichkeit, den Lichtglanz,
Und
in dem Licht sah ich die junge Dame
Der
makellosen Schönheit, Himmelsanmut.
Es
sind die Frauen nicht, es ist der Lichtglanz
Der
Himmelsgöttin Sunna, was ich liebe.
TARA
Man
nennt dich auch den femininen Buddha,
Es
lieben dich die Betenden in Tibet,
Sie
nennen dich die weiße Göttin Tara,
Die
Lichtgestalt im Inneren der Seele.
Du
lebst im Paradies des Reinen Landes
Und
bist schon eingegangen ins Nirwana,
Doch
kommst du wieder zu den Kreaturen,
Die
Menschheit zur Erlösung auch zu führen.
Du
thronst auf einer weißen Lotosblume
Und
bist der Inbegriff des reinen Herzens,
Dein
weißer Leib ist schön wie weiße Jade,
Dein
transparentes Lichtkleid ist aus Aura.
Ich
nenne dich tibetische Madonna,
Dein
Mantra lautet: Ave Tara Amen.
THEMIS
Du
Mutter des Gesetzes und der Ordnung,
Dir
weih ich die Regierungen der Erde,
Die
Herrschenden der Völker, dass du weise
In
dem Gesetz die Präsidenten leitest.
Du
göttliches Gesetz, die das Naturrecht
Den
Menschen eingeschrieben ins Gewissen,
Bewahre
uns vor wütenden Rebellen,
Die
hassen das Gesetz, das Recht, die Ordnung.
Das
göttliche Gesetz ist unsre Mutter,
Das
göttliche Gesetz ist unsre Jungfrau,
Die
Griechen nannten dich die Göttin Themis,
Die
Herrscherin des menschlichen Gewissens.
Komm,
offenbare dich, Gesetz, Geliebte,
O
höchste Herrin, dass wir dir gehorchen!
THETYS
Die
Mutter Thetys lebte in der Grotte
Des
Meeres und sie nahm den Sohn Achilleus
Und
tauchte ihn ins Bad des Lebens Gottes,
Dass
ihn die Feinde nicht verwunden können.
Der
Sohn der Göttin aber ward beleidigt
Von
seinen sterblichen Genossen, Griechen,
Die
ihn gekränkt, die ihm sein Mädchen nahmen,
Am
Strand des Meeres klagte er der Mutter.
Und
weh mir, mir ward alles auch genommen,
Die
Vielgeliebte raubte mir der Hades,
Den
vielgeliebten Knaben nahm die Welt mir,
Am
Strand des Meeres klage ich der Mutter.
Wen
von den Himmlischen denn soll ich rufen?
Die
Mutter in des Südens Grotte ruf ich.
TIAMAT
Du
Urmaterie, du große Mutter,
Du
warst ein schwarzer Ozean des Chaos,
Voll
schwärzlicher Materie, unsichtbar,
Verdichtet
du, die Energie des Kosmos.
Da
kam herab der Himmelsgott des Geistes,
Durchbohrte
mit dem Schwerte dir die Seele,
Das
Schwert des Wortes mit der Doppelklinge
Durchbohrte
Herz und Nieren dir, o Mutter.
Du
bist der Multiversen dunkler Urstoff,
Aus
dir hat Gott gebaut das All der Welten,
Des
Kosmos Körper und des Kosmos Seelen
Bist
du, o Tiamat, du schwarze Mutter.
Das
All bist du, o kosmische All-Einheit,
Du
bist das Nichts, draus Gott die Welt geschaffen.
TONANTZIN
Du
bist der Mexikaner Schlangengöttin,
Das
steinerne Gebilde auf dem Hügel,
Du
bist so böse wie die bösen Götter,
Du,
Schlangengöttin, forderst Menschenopfer!
Man
schlachtet dir die Kindlein schon im Schoße,
Die
Opfer trinken Drogen-Schokolade,
Dann
wird das Herz aus ihrer Brust gerissen,
Am
liebsten schlachtet man dir junge Mädchen.
O
Tonantzin, ich hab gesehn die Mutter,
Mir
ward das Herz aus meiner Brust gerissen,
Der
Geier mir zerfleischte meine Leber,
Ich
bin verblutet vor der bösen Mutter!
Wer
rettet mich vor dir, du Schlangengöttin?
Ich
schrei zur mexikanischen Maria!
URANIA
Platonische
Urania des Himmels,
Du
bist die Göttin geistlich-weiser Reinheit,
Pandemos
aber ist des Volkes Göttin,
Das
Sex-Idol, das liebt zumeist der Pöbel.
Urania,
Idee vollkommner Schönheit,
Du
bist das Ideal des Philosophen,
Was
weiß von dir der Pöbel in den Gassen,
Das
schlichte Volk mit seiner großen Dummheit?
Das
Volk liebt Weiberplappern, Hurenreize,
Der
Philosoph jedoch die Schönheit Gottes,
Die
Aphrodite in dem dritten Himmel,
Die
reine Königin der Venussphäre.
Du
bist so schön, ich kann von dir nicht lassen,
So
sehr dich auch die Pfaffen streng bekämpfen.
USHAS
Du
Göttin Morgenröte, von den Veden
Gepriesen
als die Königin und Jungfrau,
Die
schimmert vor der Wiederkunft der Sonne,
Die
rosig an dem Horizont aufleuchtet.
Lass
wehen deine rötlich-blonden Locken,
Lass
blitzen deine himmelblauen Augen,
Lass
schauen deiner Morgenröte Wimpern,
Lass
küssen deine scharlachroten Lippen,
Lass
trinken Milch aus deinen weißen Brüsten,
Und
fülle du die Euter unsrer Kühe
Und
mache stark die Lenden unsrer Stiere
Und
schenke unsern Weibern viele Kinder!
Im
Orient erschienen, Morgenröte,
Du
prophezeist der Sonne neue Ankunft.
VAC
Du
bist des Wortes Göttin, in den Veden
Gepriesen,
bist der feminine Logos,
Der
deutsche Dichter nennt dich Göttin Sprache,
Die
nur vertraut ist wenig Eingeweihten.
O
komm, du Königin des Wortes, eilig
Vom
Himmelreiche in die Welt der Menschen,
Und
so vereine dich mit all der Menschheit,
Und
mach auch mich zum fleischgewordnen Worte!
Was
ist doch in den Worten all der Schwätzer
Und
all der Schwätzerinnen eine Leere,
Weil
sie dein Wort nicht aßen, Göttin Logos,
Weil
sie's nicht wiederkäuten wie die Kühe.
Vernommen
wirst du nur im tiefen Schweigen,
Es
kommt um Mitternacht dein sanftes Säuseln.
VENUS
Was
wäre denn Europa ohne Venus?
Was
wäre Venus ohne ihren Amor?
Was
wär die Erde ohne Mutter Roma?
Was
wäre Mutter Roma ohne Amor?
Tibullus
und Properzius, die beiden,
Catullus
schrieb von deiner Allmacht, Naso,
Horazius
besang die jungen Frauen,
Vergilius
pries Venus als das Schicksal.
Als
Roma aber ward der Kirche Hauptstadt,
Da
in der Renaissance ward neugeboren
Die
Göttin in den Werken ihrer Maler,
Es
malten Tizian und Botticelli.
Die
Liebesgöttin ist das Heil der Römer,
Die
Himmelskönigin Madonna Venus.
VESTA
In
Roma war das Heiligtum der Vesta,
Der
Göttin dienten gottgeweihte Jungfraun,
Sie
hüteten das Feuer auf dem Herde,
Die
reine Flamme ewiger Anbetung.
Die
keuschen Jungfraun, gottgeweihten Schwestern,
Sie
beteten für gute fromme Ehen
Und
für das Heil der Obrigkeit des Kaisers
Und
für den Frieden in der Ökumene.
Die
Vesta war die keusche Jungfraungöttin,
Die
war nicht untertan der Macht der Venus,
Die
sich erbat von Jupiter die Keuschheit,
Dass
ehelos sie für den Himmel lebe.
Ich
hüt die Flamme vor dem Tabernakel
Und
leb fürs Himmelreich im Zölibate.
XI
WANG MU
O
Mutterkönigin vom Westgebirge,
Dein
Feenreich ist im Gebirge Kunlun.
Dort
wachsen an der reinen Jadequelle
Jujubenbäume
mit den Jadeblüten.
Wie
fein sind deine schmalen Augenbrauen,
Wie
feurig deine Augen-Meteore,
Wie
küssig ist dein rotes Erdbeermündchen,
Wie
Lack, wie Seide deine schwarzen Haare.
Der
gelbe Kaiser Huang Ti war schließlich
Am
Ende seines Lebens eingegangen
Ins
Feenreich der Königin des Westens,
Die
Pekingente mit der Fee zu essen
Und
mit der Elfe grünen Tee zu trinken.
Wie
herzlich doch verlangt ich nach dem Mahle!
YIN
Allweiblichkeit!
Du Schatten an dem Berghang,
Du
Zaubervogelin, du Meeresgöttin,
Pfingstrose,
Lotos, Chrysantheme, Pflaume,
Du
erste Frau im Paradiese, Nüwa,
Du
Blumenmädchen in der Welt des Staubes,
Du
Geisterfüchsin, Nebenfrau und Hauptfrau,
Du
schönste Frau im Reich der Mitte, Hsi Shi,
Frau
Yang, des Kaisers Lieblingskonkubine,
Unsterbliche
und Selige der Insel
Peng-lai,
ihr Dichterinnen, Sängerinnen,
Du
Mutter-Königin vom Westgebirge,
Du
Muttergöttin des Erbarmens, Kwanyin,
Du
Unaussprechliche, du Mutter Tao,
Ich
liebe dich, o Yin, von ganzem Herzen!
ZYPRIS
O
Zypris in dem goldnen Throne Gottes,
Komm
von dem Himmel zu mir auf die Erde,
Die
weißen Schwäne ziehen deinen Wagen,
Du
kommst und fragst mich lächelnd, was ich bitte:
Was
leidest du an Sehnsucht nach der Liebe
Und
welche Frau kränkt dir das Herz im Herzen?
Ich
werde Peitho senden, die Begierde,
Dann
wird die Frau nach deiner Freundschaft fragen.
O
Zypris, lieber als die Erdenfrauen
Mit
dummer Geistigkeit und harten Herzen
Hab
ich doch lieber dich, Idee der Schönheit,
Drum
weihe ich mich völlig deinem Herzen
Und
bette mich an deinen weißen Brüsten,
Madonna
mit der purpurnen Granate!