Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
1
Abraham
war voller Kummer,
Seine
Sarah war gestorben,
Die
Prinzessin, Gottes Fürstin,
Die
mit neunzig Mutter worden.
Abraham
zu dem Hethiter
Efron
ging und sprach zu Efron:
Gib
mir bitte deine Höhle
In
Machpela zum Begräbnis.
Sieben
Jahre will ich weinen,
Vierzehn
Jahre will ich trauern,
Werde
beten stets zu Sarah,
Die
bei Eva thront im Himmel.
Efron
sagte, der Hethiter:
Schenken
will ich dir die Höhle,
Dafür
sollst du für mich beten
Und
für meine Frau und Kinder.
Abraham
gab Antwort Efron:
Schenke
mir nicht deine Höhle,
Gott
hat mich mit Gold gesegnet,
Kaufen
will ich deine Höhle.
Und
sie wurden handelseinig,
Abraham
begrub die Gattin
Sarah
in der Grabeshöhle,
Pflanzte
Schoschannim am Grabe.
Wenn
ich lebenssatt und alt bin
Und
der Herr mich ruft gen Himmel,
Leg
ich mich ins Grabesbette
Neben
meine liebste Sarah.
Wenn
wir auferstehen werden,
Dann,
o Jahwe, bitte beide,
Dass
wir in verklärten Körpern
Tüchtig
uns im Himmel lieben.
Efron
aber, der Hethiter,
Nahm
das Gold mit großem Danke,
Denn
er war ein armer Heide,
Glaubte
noch, dass Gold macht glücklich.
2
Viele
tausend Jahre war es
Vor
des Herrn Geburt, da kamen
Fernher
indische Germanen,
Die
nach Anatolien flohen.
Im
zentralen Anatolien
Lebte
nun das Volk der Hattier,
Sprachen
indisches Germanisch,
Das
klang etwa so wie karisch.
Die
Hethiter übernahmen
Von
den Hattiern die Bezeichnung
Hatti
für das Reich des Königs,
Nesili
war ihre Sprache.
Und
der erste große König
Vom
Hethiter-Reiche Hatti
Stammte
wie Anitta gleichfalls
Aus
der Hatti-Stadt Kussara.
Zu
dem großen Reiche Hatti
Zählten
Anatolien, Syrien,
Hauptstadt
war die Stadt Hattusa,
Östlich
Ankaras gelegen.
Diese
Hatti-Stadt Harttusa
Ist
berühmt durch ihre Texte,
Über
dreißigtausend Tafeln
Schrieben
die Hethiter-Dichter.
Und
die Werke dieser Dichter,
Dichtkunst
indisch und germanisch,
War
bekannt bei Tochter Babel
Und
im Land der Göttin Isis.
Und
der König von Ägypten
Und
der König Babyloniens
Und
der König der Assyrer
Schätzten
den Hethiter-König.
Aber
einmal kams zum Kriege,
Zur
berühmten Schlacht bei Kadesch,
Doch
die Reiche schlossen Frieden,
Da
ward der Vertrag des Friedens
Als
der Erste der Verträge
Für
den Frieden in der Menschheit
Von
den Herren unterschrieben,
Heute
in New York zu sehen.
Der
Vertrag von König Ramses
Und
dem König Hattusili
Wurde
zum Symbol des Friedens
Den
Vereinten Nationen.
Der
Hethiter Großreich Hatti
Hatte
Nachbarn und Vasallen,
Etwa
Karkemisch im Süden,
Wo
man Jahwe angebetet.
Hatti
trieb mit Troja Handel,
König
Priamos von Troja
War
der Handelspartner Hattis,
Den
Helene ganz verdorben.
Und
sie kannten auch Mykene,
Agamemnon
auch und Kreta,
Auch
Milet, wo Thales später
Erster
war der Philosophen.
Tausend
Jahre vor dem Christus
Ging
das Hatti-Reich zugrunde.
Feuer
ruinierte Städte,
Der
Phönizier Schiffe kamen,
Krieg
zu führen, und Kasdäer
Kamen
an mit ihren Heeren,
Schlechte
Ernten, wüste Kriege
Ruinierten
die Hethiter,
Wilde
Revolutionäre
Stürzten
König Tarhuntassa.
Doch
der König Tarhuntassa
Hatte
vom Hethiter Efron
Gold
bekommen, welches Vater
Abraham
ihm einst gegeben.
König
Tarhuntassa liebte
Seine
schöne Throngenossin.
Und
er kaufte Rosenquarze
Und
Flakons mit Salbenölen
Aus
der schönen Stadt Aleppo
Für
die schöne Throngenossin.
In
Aleppo aber trieben
Fleißig
Handel Hagariter,
Söhne
Ismaels, des Wilden,
Und
so kam das Gold des Königs
Zu
den wilden Hagaritern,
Söhnen
Ismaels, des Kriegers,
Die
man nennt auch Sarazenen,
Die
bekamen nun den Goldschatz.
3
Israel
war Gottes Liebling,
Ismael
der wilde Bruder.
Ismael
nahm sich ein Frauchen,
Stiftend
eine eigne Sippe.
Diese
Ismaeli waren
Jeder
einzelne ein Weltmann,
Waren
groß in Erdenweisheit,
In
dem Geld und in dem Handel.
Sie
besorgten sich ums Werkzeug,
Um
die Dinge, um die Sippe,
Waren
große Kindermenschen,
Aber
schlechte Theologen.
Diese
hatten nun den Goldschatz
Vater
Abrahams bekommen.
Überhaupt,
die Ismaeli
Hielten
sich für Auserwählte.
Diese
zogen nun vom fernen
Midian
ins Land Ägypten.
Und
sie kamen zu der Aue
Dothan
in der Juden Lande.
Und
sie rasteten am Brunnen,
Doch
im Brunnen war die Leere,
Jedenfalls
kein Wasser drinnen,
Aber
ach, der Träumer Josef.
Also
holten sie den Josef
Aus
dem tiefen Abgrunds-Brunnen.
Und
es kamen Josefs Brüder,
Söhne
Israels und Leas.
Aber
Josef war der Liebling
Israels,
der Sohn der Rahel.
Rahel
hatte schöne Augen,
Augen
tüchtig zur Beschauung,
Aber
Lea war die Blinde,
Hatte
aber viele Kinder.
Rahels
Liebling war der Träumer,
Josef
war der Liebling Gottes.
Seine
Brüder bei der Arbeit
Waren
früh und spät beschäftigt,
Josef
aber in der Muße
Träumte
Träume voller Weisheit.
Juda
sprach, der fromme Bruder:
Dass
wir Josef nun verkaufen,
Dass
er Knecht wird in Ägypten,
Also
schweigen wir den Träumer.
So
die Brüder Ismaeli
Von
der falschen Mutter Hagar
Und
die Söhne Israeli
Von
der blinden Mutter Lea
Wurden
endlich handelseinig.
Und
so kam des Liedes Goldschatz
Zu
den Brüdern Israeli.
Aber
Benjamin, der Kleinste,
Hatte Mitleid mit dem armen
Träumer
Josef. Und den Goldschatz
Steckte
er in Josefs Beutel.
So
das Gold kam nach Ägypten.
Also
Josef kam zum Weibchen
Potifera,
hocherotisch,
Trug
sie nichts als Spinnenweben,
Suchte
Josef zu verführen.
Dann
kam Josef zu dem König
Von
Ägypten, Pharaonem
Nahm
den Goldschatz von dem Träumer,
Dem
Propheten und dem Weisen.
O
mein Heiliger und Weiser,
Sagte
Pharao zu Josef,
Mit
dir sei die Weisheit Gottes,
Die
an dir hat Wohlgefallen!
4
So
das Gold war in Ägypten.
Doch
der Pharao trieb Handel,
Ja,
von Ofir bis zum Ganges
Reichte
seine Ökumene.
Denn
in Afrika lag Ofir,
Welches
Sophir auch geheißen
In
den Schriften alter Griechen,
Hatte
Gold und Diamanten.
Und
der Pharao trieb Handel
Mit
dem Königreich von Saba,
Doch
die Theologen streiten,
Wo
denn Saba war gelegen?
Im
Koranbuch der Muslime
Wird
die Königin von Saba
Ja
erwähnt mit lauter Ehren,
Die
Muslimen-Theologen
Sagen,
Saba sei der Jemen,
Liegend
an der Weihrauchstraße,
Wo
die Araber sich streiten
Und
im Bürgerkriege leben.
Sagen
die Muslime Wahrheit?
Ihr
Prophet hat doch befohlen:
Sagt
die Wahrheit den Muslimen,
Den
geliebten Glaubensbrüdern,
Aber
Juden oder Christen
Oder
Jüngern Zarathustras
Oder
Heiden dürft getrost ihr
Blaues
von dem Himmel lügen.
Denn
allein Muslime leben
In
dem schönen Haus des Friedens,
Juden,
Christen oder Heiden
Leben
in dem Haus des Krieges.
Auf
zur Heiligkeit des Krieges!
Lug
und Trug und Krieg und Terror
Über
alle Götzendiener
Von
Allath, Jehovah, Jesus!
In
Schwarzafrika die Christen
Sagen,
Saba sei gelegen
In
Äthiopien, in dem Lande
Kusch.
Die Königin von Saba
War
die Königin des Südens,
Welche
Jesus selber nannte
Eine
Richterin der Toten
An
dem Tag des Weltgerichtes.
Im
sakralen Buch der Kopten
Steht
geschrieben von der Jungfrau,
Von
der Kaiserin der Neger,
Die
sie auch Kandake nannten.
Diese
Königin von Saba
Betete
zur Muttergöttin
Und
zu deren Sohn, der Sonne,
Und
zu Heiligen und Ahnen.
Ach,
Schwarzafrika ist heute
Sehr
geplagt von Armut, Hunger,
Seuchen,
Bürgerkriegen, Terror,
Korruption
und Stammesfehden.
Doch
die Königin von Saba
War
sehr reich an Diamanten,
An
beliebtem Nashornpulver,
Gold
und Elefantenzähnen.
Und
der Pharao Ägyptens
Von
der Königin von Saba
Sich
Schimpansen und Gorilla
Kaufte,
Narren seines Hofes.
Die
Schimpansenmännchen lebten
Ehelos,
in freier Liebe,
Hatten
darum große Glieder,
Was
Schimpansenweibchen liebten.
Die
Gorillamännchen lebten
In
dem Sakrament der Ehe,
Brauchten
drum nur kleine Glieder,
Ist
kein Freudenhaus die Ehe.
So
der Goldschatz kam vom König
Pharao
im Land Ägypten
Zu
der Königin von Saba,
Jungfrau-Herrin
aller Kopten.
5
Nun
die Königin von Saba
War
die wunderschöne Balkis,
Also
nennen sie Muslime,
Wenns
auch steht nicht im Koranbuch.
Diese
Balkis suchte Weisheit,
Ehrte
Gott, den Weltenschöpfer,
Seinen
Sohn, den Sonnenlöwen,
Und
von Herzen auch die Mutter.
In
Jerusalem der König
Salomo
war Mann der Weisheit,
Herrscher
über die Dämonen,
Er
verstand die Vogelsprache.
Und
er ließ die Vögel kommen,
Adler
und Milan und Falke,
Lämmergeier
kam und Habicht,
Turteltaube,
Spatz und Sperling,
Und
die Nachtigall voll Schwermut,
Weil
die Rose sie nicht liebte.
Aber
wer nicht kam, war Hudhud.
Hudhud
reiste durch die Länder.
Schließlich
kam er doch noch. Hudhud
Sagte
zu der Juden König:
Salomo,
von Kusch zum Ganges
Rühmt
man deine große Weisheit.
Größer
nennt man deine Weisheit
Als
die Weisheit der Ägypter
Und
die Weisheit der Chaldäer
Und
die Weisheit der Brahmanen.
Nur
im Königreich Saba
Weiß
man nichts von deiner Weisheit.
Doch
die Königin von Saba
Wäre
selber gerne weise.
Da
sprach Salomo zu Hudhud:
Geh
und lade ein die Dame.
Hat
sie denn auch schöne Beine?
Dies
zu wissen ich begehre.
Hudhud
sagte zu dem König:
Manche
sagen, ihre Beine
Seien
haarig wie die Beine,
Wie
die Flanken deiner Stuten.
Hudhud
flog mit der Epistel
Salomos,
dem Lied der Lieder,
Zu
der schönen Jungfrau Balkis:
Balkis,
komm zur Tochter Zion!
Also
kam die kluge Balkis
Nach
Jerusalem zum König.
Die
Kamele voll beladen
Waren
mit dem Weihrauch Jemens,
Mit
den Diamanten Ofirs,
Mit
Schimpansen und Gorillas,
Mit
Flamingos, Papageien
Und
mit schön geschweiften Pfauen.
Doch
vor allem brachte Gold sie,
Das
von Abraham geerbte.
Das
gab sie dem Judenkönig,
Der
es legte in sein Schatzhaus.
Auch
der schönen Balkis Beine
Durfte
Salomo betrachten,
Oberschenkel,
Unterschenkel,
Knie
und Knöchel, nackte Füße,
Und
der König war zufrieden.
Kurz,
nicht weiter auszuschweifen,
Abraham
vererbte also
König
Salomon den Goldschatz.
6
Salomo
den Tempel baute
Schön
nach dem Modell des Himmels,
Wie
es David in Visionen
Offenbart
ward von dem Engel.
Salomo
der Architekt war,
Da
Sophia Architektin
War
des ganzen Universums,
Gottes
Liebling, Throngenossin.
Und
der Tempel war dem Schoß gleich,
Gleich
dem Schoß der Tochter Zion,
Vor
ihr stand die Säule Boas,
Vor
ihr stand die Säule Jachin.
Schön
war schon der Heiden Vorhof,
Jahwe
ist der Heiden König.
Schön
der Vorhof auch der Frauen,
Jahwe
ist der Frauen Schöpfer.
Schön
das Heiligtum der Juden,
Wo
sie dargebracht das Opfer,
Sündenbock
und Holocaustus,
Jahwe
ist der Herr der Juden.
In
dem Innersten des Tempels
Hinterm
Vorhang war es dunkel,
Allerheiligst
war die Wohnung
Jahwes,
Lobpreis und Anbetung!
In
dem Innersten des Tempels
Stand
die Bundeslade Jahwes,
Von
Akazienholz die Lade
Barg
die beiden Tafeln Moses.
O
geliebte Bundeslade,
Du
Palladium des Volkes
Gottes
oder Sankt Maria
In
des Himmelreiches Tempel!
Rechts
und links der Bundeslade
Machte
Salomo die Götter,
Nämlich
Engel oder Throne,
Cherubinen,
Seraphinen.
Cherubim
der Bundeslade,
Ganz
aus Gold und schön gestaltet,
Bilder
aus dem Gold des Schatzes
Abrahams,
wie schön und herrlich!
Dazu
ist das Gold geschaffen,
Einzig
Jahwe anzubeten.
Aber
ach, die Welt ist böse,
Und
es kam die Hure Babel.
7
Und
so kam der König Babels
Mit
dem Heer ins Land der Juden.
Da
verbrannte er den Tempel
Und
da raubte er den Goldschatz.
Und
das Gold des Tempels Jahwes
Brachte
er der Hure Babel.
So
der Goldschatz unsres Liedes
Kam
nach Uruk in den Tempel,
Der
der Tempel war der Ishtar.
Einst
als Cherubim gestaltet,
Ward
es nun zum goldnen Götzen,
Zum
Idol der Liebesgöttin.
Einst
in Uruk in dem Tempel
König
Gilgamesch verehrte
Ishtar,
Heilige und Hure,
In
dem Kult der Hierodulen.
In
der Liebesgöttin Tempel
Dienten
nämlich Tempelhuren.
Huren
Asiens, ihr wart der
Schönheitsgöttin
Sakramente.
Wer
mit Huren sich vereinigt
In
dem Sakrament der Unzucht,
Der
vereinte sich mit Ishtar,
Mit
der Königin der Schönheit.
Abraham
vererbte also
Seinen
goldnen Schatz der Göttin.
Und
der Künstler hat gebildet
Eine
goldene Ikone.
Ishtar
stand mit nacktem Körper
Auf
dem Rücken eines Löwen,
Ihre
Arme waren Flügel,
Majestätisch
prall die Brüste,
Lockig
dunkelbraun das Schamhaar,
Ihr
zu Seiten Weisheitseulen,
Die
durchschauen Nacht und Dunkel,
In
der Rechten hielt ein Kreuz sie.
8
Nach
dem Reich der großen Babel
Kam
das große Reich der Perser.
Und
das Gold aus Uruks Tempel
Kam
zur Hauptstadt Ekbatana
Und
ins Königsschloss von Susan,
Wo
gewohnt der König Xerxes.
Xerxes
in dem Schloss von Susan
Schmückte
schön den Frauenharem.
Susan,
du bist schön und lieblich,
Eine
holde Frauenanmut,
Auf
dem Schwanenhals dein Antlitz
Gleicht
dem goldnen Mond am Himmel.
Susan,
eine schlanke Lilie
Bist
du aus dem Garten Gottes,
Lotusblume
aus Ägypten
Bist
du, ein Symbol der Reinheit.
Susan,
deine fromme Keuschheit
Ist
die Braut des großen Königs
Und
die Heiligkeit der Ehe
Wird
in deinem Haus gefeiert.
Susan,
Mund der stillen Mystik,
Du
besitzt das Gold des Schweigens.
Wenn
die Frau vermag zu schweigen,
Ist
sie edler als das Feingold.
Susan,
Künstlerin der Küche,
Du
erfreust des Königs Gaumen.
Wein
vom Libanon besorgst du
Und
betrinkst dich mit dem König.
Susan,
deine keuschen Kleider
Gleichen
ganz der Schöpfung Schönheit,
Du,
die bunte Frühlingsblume,
Freust
die Königin des Himmels.
Susan,
deine sanfte Milde
Ist
ein Bild für Gottes Güte,
Sanftmut
hast du, Herzensdemut,
Wie
das Herz des Jungfraunsohnes.
Susan,
tiefes stilles Wasser,
Die
du liebst das Wort des Lebens,
Die
du liebst das Licht des Himmels,
Gleichst
der Frau im Kleid der Sonne.
Susan,
Ärztin aller Frauen,
Süße
Mutter frommer Töchter,
Bist
das Lob der Frauenwürde
Und
des Genius der Frauen.
Susan,
du bist voll der Gnade,
Bist
holdselig und bist huldreich,
Bist
der Nachtigall die Rose
Und
der Liebesgöttin Taube.
Susan,
keusche Braut des Geistes,
Du
des Schöpfers Lieblingstochter,
Du,
das Meisterwerk des Schöpfers,
Du
bist Gottes Ehegattin.
Susan,
Frau der Weisheitsschriften,
Ebenbild
der Gottesweisheit,
Schlanke
Kerze, frommer Leuchter,
Sonne
im Zenit des Himmels.
Susan,
alle Gartenvögel
Singen
dir, der Frau im Garten,
Und
im Garten deines Herzens
Geht
der gute Gott spazieren.
Susan,
Krone der Gemeinde,
Die
du singst mit Engelszungen,
Jüngerin
des Sohns der Jungfrau,
Mutter,
Ehefrau und Jungfrau.
Susan,
deine reine Keuschheit
Freut
die Königin des Himmels,
Du
bist Gottes Wohlgefallen,
Die
geliebte Tochter Gottes.
Persien
und seine Dichter
Nennen
Muse dich und Göttin.
Gottgeweihte,
Auserwählte,
O
du Lieblingin der Dichter!
So
erklang die fromme Hymne
In
dem Frauenharem Susans,
Schön
geschmückt mit Gold die Wohnung,
Mit
dem Goldschatz meines Liedes.
9
Xerxes
nahm sich eine Zweitfrau,
Die
arabische Prinzessin
Leila,
Tochter sie des Melek
Oder
Melchior geheißen,
Und
er gab zur Morgengabe
Für
die wunderschöne Leila
Salz
aus Afrika, Kamele
Und
den Goldschatz meines Liedes.
Also
kam das Gold von Vater
Abraham
zum König Melek,
Der
auch Melchior geheißen,
Der
Arabien beherrschte.
Die
palmyrischen Gebiete,
Die
jordanischen Gebiete
Und
die syrischen Gebiete
Und
das wunderschöne Hauran
Weihte
Melchior der Göttin,
Allath
war der Göttin Name,
Das
heißt auf arabisch Göttin.
Man
verehrte sie in Mekka.
Wahrlich,
Mekka und Medina
Waren
Heiligtümer Allaths,
Und
im schwarzen Stein der Kaba,
Einem
Meteor des Himmels,
Ehrte
man die Göttin Allath.
Herodot
verglich die Göttin
Allath
mit der Aphrodite,
Der
Urania des Himmels.
Im
Irak, der Tochter Babel,
Sie
verehrten alle Allath,
Wie
sie Ishtar einst verehrten,
Diese
Königin der Liebe.
Im
gelobten Palästina
Sie
verehrten Göttin Allath,
Wie
sie sonst Astarte ehrten
Oder
Aschera und Anath.
Im
Iran, dem Reich der Perser
Und
der Meder sie verehrten
Göttin
Allath in den Himmeln
So
wie früher Anahita.
Und
in Syrien, Damaskus
Und
Aleppo, sie verehrten
Nun
die Eine Göttin Allath,
Wie
dereinst die Atargatis.
König
Melchior verehrte
Allath
als die Eine Göttin,
Als
die Königin des Himmels
Und
die Mutter schöner Liebe.
Und
vom goldnen Schatz des Xerxes,
Dem
von Abraham vererbten,
Machte
er ein Bild der Göttin,
Von
der Einen Göttin Allath.
Allath
stand im Sternenkleide
Auf
dem Rücken eines Löwen,
Ihr
zu Seiten flogen Tauben,
In
der Hand hielt sie ein Zepter.
Auf
dem Höcker des Kamels saß
König
Melchior und brachte
Opfer
seiner Göttin Allath,
Aber
Schweinefleisch war unrein.
Melchior,
Arabiens König,
Betete
zur Großen Göttin
Wie
ein weiser Hoherpriester
Und
wie ein Prophet der Allath:
Heilig,
heilig, heilig Allath,
Heilig,
heilig, heilig Uzza,
Heilig,
heilig, heilig Manath,
Eine
Göttin, drei Personen!
Der
Allmächtigen sei Ehre,
Der
Barmherzigen sei Ehre,
Der
Allweisen Ruhm und Lobpreis,
Allath
ist allein die Göttin.
Allath
ist die Eine Göttin,
Ist
kein andrer Gott ihr ähnlich,
Melchior
ist der Gesandte
Und
Prophet der Göttin Allath.
Göttin
Allath, Schwan des Himmels,
Göttin
Uzza, Schwan des Himmels,
Göttin
Manath, Schwan des Himmels,
Ach
erbarm dich unsrer Krankheit,
Schenke
uns den Frieden, Allath,
Uns
von Bagdad bis Aleppo
Frieden
und Versöhnung, Mutter,
Die
in Mekka wir verehren.
10
Melchior,
der weise König,
Balthasar,
der weise König,
Und
der weise König Kaspar
Sahen
einen Stern am Himmel.
Also
sprach einst Zarathustra:
Seht,
die Jungfrau wird gebären
Den
Immanuel, Gott mit uns,
Magnum
Signum aus der Höhe.
Jupiter,
des Königs Sternbild,
Im
Saturn war, in dem Sternbild
Israels,
geboren war der
Wahre
Gottmensch, Judenkönig.
Nach
Jerusalem gezogen
Sind
die Weisen auf Kamelen
Bis
zum Hause des Herodes,
Ach,
der war ein Kindermörder.
Dort
sie sahn das Staatsorakel
Micha,
einen frommen Knaben,
In
der Kindheit neuntem Jahre
In
Manie er prophezeite:
Bethlehem,
du Haus des Brotes,
Kleiner
Flecken auf dem Lande,
Du
bist klein und doch bedeutend,
Denn
in dir ist der geboren,
Der
der König aller Völker
Und
der Heiland aller Kranken,
Logos,
aus dem Schoß geboren
Einer
allerreinsten Jungfrau.
So
die Weisen auf Kamelen
Sind
nach Bethlehem geritten,
Über
ihnen stand das Sternbild
Jupiter
im Haus Saturnus.
Und
sie sahen eine Grotte,
Eine
dunkle Felsengrotte,
In
der Grotte eine Jungfrau,
Eine
Lichtgestalt des Himmels,
An
der bloßen Brust der Jungfrau,
Milch
zu saugen, ihren Knaben,
Gottes
Wort, im Fleisch gekommen,
Gott
begehrte, Milch zu trinken
An
dem Busen seiner Mutter,
Und
es fielen weiße Tropfen
Auf
den rosaroten Felsen,
Und
da blühten weiße Rosen.
König
Balthasar den Weihrauch
Reichte
dar der jungen Mutter,
König
Kaspar reichte Myrrhe
Der
gebenedeiten Jungfrau.
König
Melchior den Goldschatz
Reichte
Unsrer Lieben Fraue,
Und
der kleine Knabe Gottes
Griff
begierig nach dem Golde.
Und
die Könige des Osten
Sanken
hin, um anzubeten
Gottes
Mutter mit dem Kinde,
Zogen
wieder dann gen Osten.
Jesus
spielte mit dem Golde,
Schmückte
mit dem Gold die Mutter.
Muse,
segne du mein Goldlied,
Unsre
Liebe Frau vom Golde!
11
Seht,
Maria, vierzehn Jahre,
Jung
und schlank, voll Milch die Brüste,
Lange
glatte schwarze Haare,
Große
braune Mandelaugen,
Schön
gewölbte weiße Lider,
Dran
der Morgenröte Wimpern,
Nase,
schauend nach Damaskus,
Zauberhaften
Lächelns Lippen!
Josef
aber fünfzig Jahre,
Grau
das Haar im dichten Vollbart,
Grau
und blau die kleinen Augen,
Lang
die dunkelblonden Haare,
Rot
die Nase von dem Rotwein,
Rund
der Bauch vom Fleisch des Lammes.
Immer
träumte er von Engeln,
Die
empfahlen ihm Maria
Und
befahlen ihm zu fliehen
Mit
Maria und dem Kindlein
In
des Pharao Ägypten,
Isis,
Horus und Osiris.
Josef
ging voran und führte
Ihren
kleinen Bruder Esel,
Das
Marienmädchen in dem
Kurzen
Kleid saß auf dem Esel,
In
dem Arm das Baby Gottes,
An
des Esels Flanken hingen
Körbe
oder Satteltaschen,
Darin
meines Liedes Goldschatz.
Plötzlich
stand da schön ein Kirschbaum
Und
Maria wollte Kirschen,
Doch
zu hoch die Kirschen hingen,
Josef
konnte sie nicht pflücken.
Hört,
da weinte Gottes Baby
Und
es neigte sich der Kirschbaum,
Ließ
die roten Kirschen fallen
In
den Schoß des jungen Mädchens.
Und
sie setzten sich im Schatten
Auf
den Boden und sie aßen
Fladenbrot
und Ziegenkäse,
Eier,
Nüsse und Oliven,
Und
Maria trank das Wasser,
Trank
die keusche Schwester Wasser,
Sang:
O keusche Schwester Wasser,
Lobe
Jahwe, deinen Schöpfer.
Jesus
trank die Milch der Brüste,
Gott
wie eine Mutter tröstet,
Nun
wir dürfen alle saugen
An
der prallen Pracht der Brüste.
Josef
trank ein wenig Rotwein,
Er
entkorkte seine Flasche.
Lieblich
ist der Blick des Trinkers,
Wenn
er hört das Plopp des Korkens,
Lieblich
ist der Blick des Mädchens,
Wenn
sie winkt mit langen Wimpern.
Und
so saßen sie beisammen,
Eine
heilige Familie.
Josef
war des Vaters Schatten,
Jesus
war der Sohn des Vaters,
Und
Maria inkarnierter
Heilig
Geist und Gottesliebe.
Josef
starb für Sankt Maria
Und
Maria starb für Jesus,
Jesus
starb für alle Menschen,
Alle
Welt mit Gott versöhnend.
Als
sie wieder aufgebrochen,
Josef
sattelte den Esel,
Alles
packte ein Maria
In
den Korb, die Satteltaschen,
Doch
vergaß dabei den Goldschatz.
Geld
war Unsrer Frau nicht wichtig.
Denn
die Liebe zu dem Gelde
Ist
die Wurzel allen Übels.
Und
sie ritten nach Ägypten,
Stürzten
Isis dort und Horus,
Und
der goldne Schatz blieb liegen
In
der Wüste von Judäa.
So
das Gold verlor Maria,
Die
der Welt das Heil bescherte.
Denn
die Liebe zu dem Gelde
Ist
die Wurzel aller Übel.