DIE WELTSEELE

Oden-Zyklus
von Josef Maria von der Ewigen Weisheit

Aus dem Innern des Hains schien es mich zu mahnen, aus den Tiefen der Erde und des Meers mir zuzurufen, warum liebst du nicht mich?“
(Hölderlin)



DIE SEELENRETTUNG

Von der Weltseele stammen alle die menschlichen Seelen,
Sünderinnen sind sie,
Seelen, die dienen Anubis, dem Hundsgott des Todes,
Und dem Antichrist!

Seelen, die weihen sich okkulten Mächten und Kräften,
Die in der Finsternis sind,
Rufen die Ratten und Strumpfbandnattern und spielen mit Drachen,
Rufen den Sie-Teufel an,

Seelen, die beten an das Geschöpf, Dionysos dienen
Sie und der Venus nackt,
Seelen, die Ehebruch treiben oder beten das Geld an,
Leben im Konkubinat!

Diese Seelen benötigen einen Retter der Seelen,
Aber Buddha ists nicht
Und nicht Krishna und nicht Mohammed, Friede sei mit ihm,
Und auch Moses ists nicht,

Sondern Jesus allein! Der kommt zur verfinsterten Seele,
Ruft aus der Finsternis sie,
Steht vor der Seele in seiner vollkommenen herrlichen Gottheit
Und als verklärter Mensch,

Ruft die Seele ins himmlische Reich des Gottes der Wahrheit,
Gottes der Liebe! Gott
Nun erfüllt die Seele mit seinem heiligen Geiste
Und erneuert das Herz.

Und die Seele wird zur Botin der göttlichen Liebe
Für die Schwestern, die noch
Sind gefangen in Okkultismus und sinnlicher Unzucht,
Lädt zur Bekehrung sie ein.

Lobpreis sei Jesus gesungen, dem einzigen Retter der Seele,
Der das Urbild ist
Und die göttliche Form der Seelen als himmlischer Gottmensch,
Jede Seele sein Bild,

Darum ist jede Seele auch von Natur aus schon Christin,
Jeder Mensch ist ein Christ,
Wer aber dient dem Teufel und seinen Dämonen, ist Unmensch,
Mensch ist man einzig in Gott.


DAS LICHTKLEID

Ja, ich sah die Weltseele in der schneeweißen Seide
Ihres weiblichen Lichts,
Mehr erleuchtend die Nacht des Weltraums selbst als noch Luna,
In dem fließenden Licht

Ewiger Gottheit schwebte sie als Lichtglanz im Dunkel
Und erhellte den Wald
Schwarzer Föhren, da ich in der Mitte des Lebens
Irrte verloren umher,

Aber doch nicht verloren, denn die Weltseele weiblich
War als Mutter mit mir,
Da ich umarmte im schneeweißen Taufkleid die himmlische Jungfrau
Und in die Augen ihr sah

Und in das Licht ihrer Augen, die reinen Spiegel der Seele,
Myriaden im All
Und Äonen schwanden dahin, die Weltseele liebte
Mich von Ewigkeit her!

Sieben Jahre später sah ich die Weltseele wieder
In dem Lichtkleid aus Hauch,
Ah, sie war erotisch geworden im Garten von Eden
Unter dem Apfelbaum.

Wie sie schwebte als Seele der Natur durch den Garten
Eden, lebendig erblüht
Unter Mohn und Malve, unter Hibiskus und Iris
Wie ein duftender Hauch!

Schön umflossen der göttliche Leib einer himmlischen Venus
Von dem Reigewand,
Welches als fließendes Taufkleid um den heiligen Körper
Floss wie schäumende Flut,

Fließender Lichtglanz heiliger Taufe um jadenen Körper,
Und voll Eros Natur,
Die Natur versammelt im erotischen Körper
Weiblicher Weltseele nackt!

Dieses transparente Lichtkleid aus Düften der Blüten
War wie Sonnenlicht
In dem Paradiese des Sommers im Süden von Eden,
O so erkannte ich sie!


DIE GROSSE VERWIRRUNG

In dem ersten und zweiten und dritten Weltkrieg auf Erden
Herrschen Terror und Hass,
Und die Menschen sind verwirrt durch die Ideologieen,
Satan herrscht in der Welt.

Die Materie beten sie an und die heidnischen Götter
Und des Hasses Gott.
Keiner glaubt mehr an Gott. Sie glauben an Wissenschaft oder
Kosmische Energie.

Atheistisch die Männer, abergläubisch die Frauen
Beten wieder zum Mond.
Andere Götter werden erfunden, Sexgöttin, Geldgott
Oder der Fußballgott.

Die Vernunft wird geleugnet, in fanatischem Wahnsinn
Schlimmster Irrglaube lebt.
In dem Namen Gottes wird Hass gepredigt und Terror,
Andere lästern Gott,

Nennen den Glauben an Gott eine Torheit, rasenden Wahnsinn,
Andre hoffen aufs Nichts,
Suchen das Nichts, das Verlöschen der Persönlichkeit, Leere,
Gottlose Religion!

Andre beten zum Antichrist, andre verkaufen die Seele
An den Teufel, um Geld
Zu bekommen und zu genießen den Reichtum der Welt und
Sterben dann ohne Gott.

Unter den Christen die Analphabeten bilden die Mehrheit,
Wissen wenig von Gott,
Immer mehr Sekten bilden sich, streiten gegen die Wahrheit,
Lästern Unsere Frau.

Katholiken sind ungebildet und fressen den Corpus
Christi wie einen Keks,
Priester und Mönche missbrauchen schutzbefohlene Kinder
Zum perversen Sex.

Komm nun, Heiliger Geist, auf die Fürsprache deiner Geliebten,
Unserer Lieben Frau,
Komm, und das Antlitz der Erde wird neu, ein Pfingsten der Liebe
Segne die Weltseele neu!


REINIGUNG DURCH MELCHISEDEK

Komm, o Melchi-Zedek, Fürst der Gerechtigkeit, komm nun,
Komm aus Kanaan, komm,
Bringe Brot und Wein dar dem Allerhöchsten, der Gottheit,
Bringe das Opfer dem El!

Hohepriester des mystischen Opfers, der kosmischen Messe,
Bringe dein Sühnopfer dar,
Lege all deine Leiden in das heilige Brotstück,
Wonnen all in den Wein!

Wenn am Morgen die Sonne aufgeht im strahlenden Osten,
Du erhebe das Brot,
Dieses Brot ist die östliche Sonne, das Licht dieser Welt, der
Auferstandene Leib!

Wenn am Abend die Sonne untergeht blutrot im Westen,
Opfre deinen Wein,
Dieser blutigen Wein ist die Lebensglut für die Toten,
Glanz im Totenreich!

Komm, du Hohepriester der Gerechtigkeit Gottes,
Fülle die Weltseele du
Mit dem kosmischen Opfer, mit dem fließenden Licht der
Gottheit voll Gnade und Huld!

Komm und versühne mit dem Kult die Gerechtigkeit Gottes,
Rufe Barmherzigkeit
Auf den Weltkörper nieder und die Weltseele Gottes
Allerbarmen herab!

Sühne, o Priester, die Sünden der Weltseele, sühne im Opfer
Du die Sünde der Welt,
Opfre dich selbst auf dem Opferaltar als Brot und als Wein, die
Weltseele weihe dem Herrn!


DER ALLHERR IN UNSRER MITTE

Unter uns der Allherr, Kaiser des endlosen Kosmos,
Mitten unter uns Gott,
In dem Zelte der Offenbarung, in dem geheimen
Tabernaculum Gott!

In der Gemeinde lebt er mit seinem heiligen Geiste,
Inspiriert ihr Gespräch,
Stiftet Liebe zwischen Christen und Christinnen, Brüder
Sind und Schwestern sie.

In dem Buch der Bücher lebt der lebendige Logos,
Ob ihn einer versteht.
Wer ihn verstanden, soll ihn die anderen Heiligen lehren,
Dass sie auch ihn verstehn.

In dem Gebete und in der kontemplativen Betrachtung,
In Beschaulichkeit Gott
Spricht mit Eingebung zu der meditierenden Seele,
Leise flüsternden Hauchs.

In den Träumen redet die Weisheit ihre Orakel,
Engel lassen sich sehn,
In die Träume kommen Jesus und Jungfrau Maria,
Heilige, selige Fraun.

In der Schönheit der Geliebten, im Lichtglanz der Aura,
Schimmert weiblich Gott,
Göttliche Schönheit wird offenbar in der Schöpfung der Frauen,
Liebende schauen Ideen!

In den Augen des kranken Kindes, des fiebernden Knaben
Lebt der leidende Gott,
In den Augen des fiebernden Knaben sichtbar das Antlitz
Christi, leidend am Kreuz.

In den Blumengärten und in dem Gurren der Tauben
Siehst und hörst du Gott,
In der treuen Freundschaft der Hunde, aber vor allem
In dem rauschenden Meer.

Schön begegnet dir göttliche Liebe, Zärtlichkeit Gottes,
Gottes Treue und Huld,
Gottes Demut und Gottes Freundschaft im heiligen Herzen
Deiner Freundin bei Gott.


SCHAFFUNG DER WELTSEELE

Platon sah im Gesicht Gott, der als Demiurg,
Als der Schöpfer der Welt, göttlicher Nous, der Geist
Schuf die Weltseele also
Aus dem Sein und dem Werdenden,

Aus dem einigen Eins und aus dem Vielerlei.
Und der Schöpfer das Sein nahm und das Werden und
Mischte beides im Mischkrug,
Wein und Wasser in Einem Kelch,

So die Weltseele schuf Gott, der als Schöpfergeist
Diese Weltseele schuf, dass sie den Leib der Welt
Mit dem Leben beseele,
Elemente, Atome, All,

Ja, der Körper des Alls wird erst Lebendiges
Durch der Weltseele Hauch, göttlichen Geists Geschöpf,
Die zur Mittlerin wurde
Eingesetzt von dem Gott, dem Geist,

Die die Mittlerin ist zwischen dem Leib der Welt
Und dem himmlischen Reich reiner Ideen, die
Sind im göttlichen Geiste
Die Gedanken des Schöpfergotts.

Plotin sah im Gesicht über dem Seiendes
Unaussprechliches Eins, göttliche Einheit, die
Quelle göttlichen Geistes,
Gottes Emanation, der Geist,

Ist der Denker, zugleich auch das Gedachte und
Reines Denken zugleich, Geist in Dreifaltigkeit,
Quell der Weltseele, welche
Ist die Emanation des Geists.

Von der Weltseele stammt alles Lebendige,
Menschenseelen, die all flossen aus ihr hervor,
Und die materielle
Schöpfung, Mutter Natur genannt.


DER FALL DER WELTSEELE

O die göttliche Frau Weisheit, Sophia, sie
Ist der Weltseele Form, göttliches Urbild ist
Sie der Weltseele, Jungfrau,
Gottes Jungfrau aus reinstem Licht.

Und die Weltseele ist frei, wie sie Gott erschuf,
Willensfreiheit in ihr sehnt sich zum guten Gott
Oder irrt ab zum bösen
Feind, dämonischem Engelsgeist.

So ist zwischen dem Gott ewiger Güte und
Dem dämonischen Feind teuflischer Bosheit sie
Und ist Güte und Bosheit,
Muss sich wenden zu Gott dem Herrn.

Als der Schöpfer erschuf Räume und Zeiten und
Den Astralleib der Welt, Weltseele schuf er auch,
Die als Jungfrau im Kosmos
Schwebte, Seele im Leib des Alls.

Schönes Ebenbild war sie der Sophia, schön,
Voller Güte ihr Herz, Demut und Sanftmut war
Diese weibliche Seele,
Feminines Gemüt der Welt.

Doch der Engelsgeist kam, ach, der gefallne Geist,
Der als Engel des Lichts listig verstellte sich
Und verführte die Jungfrau,
Dass sie abließ vom Gütigsein,

Dass dämonisch sie ward, finster und stofflich fett,
Nicht mehr graziös schlank, nicht mehr im lichten Kleid,
Nun in schwärzesten Stoffen,
Harten Herzens und voller Zank.


METANOIA DER WELTSEELE

1

Die Menschheit

Mutter Afrika, schwarz, heilige Eva du,
Aus Äthiopien stammt, Menschheit, dein Ursprung, und
Alle Länder erobernd,
Alle Menschen sind Neger, denn

Von der Negerin stammt jeder, von Eva ab,
Nach Arabien zog Eva, nach Asien,
Nach Europa und schließlich
Nach Amerika. Und die Welt

Schuf die Weltreiche, schuf Babel und Persien,
Das hellenische Reich, ewiger Roma Reich,
Monarchieen der Menschheit,
Aber nimmer das Friedensreich,

Sondern Weltkriege sind tödlich gezogen durch
Alle Länder, zuerst war er des Bruderstreit
Der Familie der Kaiser,
Dann der Arier Tyrannei,

Dann der Terror-Islam, der alle Welt bedroht.
Und so wurde die Welt einzig im Tod vereint.
Doch die Globalisierung
Macht den Globus der Erde eins,

Und die Welt ist ein Dorf, China, Amerika,
Nachbarn sind sie im Dorf, Russland bekehrt sich noch,
Und die Menschheit verbrüdert
Sich, so will es der Friedefürst,

Denn ein einiger Gott Vater der Menschheit ist
Und die himmlische Frau Frau aller Völker, und
Eine Menschheitsfamilie
Auf dem blauen Planeten lebt.

Menschheitsfrühling, o komm, wie es geweissagt ist
Von dem heiligen Geist, bald kommt das Friedensreich,
Tausendjähriger Friede
Durch Messias, den Herrn der Welt.


2

Das Bewusstsein

Erst betracht ich die Welt, Schönheit der Schöpfung seh
Ich, die schöne Natur, Nachtigall, Rosenbusch,
Meer und Erde und Himmel,
Alles Gleichnis dem Schöpfergeist!

Dann die seelische Welt schau der Geliebten ich,
Dieses innere All, voll von den Tugenden,
Voll von Mächten, Gewalten,
Eine Innerlichkeit für Gott.

Dann im eigenen Ich seh ich, im Seelenschloss,
In dem siebten Gemach innen, im Brautgemach
Die kristallene Gottheit,
Wo die ewige Weisheit liegt.

Und das Denken erkennt Gott als das All und Eins,
Als das einige Eins, ewiges Seiendes,
Absolute Alleinheit,
Gottes Transzendenz-Immanenz!

Und das Denken erkennt, einzig das Gute ist,
Doch das Böse ein Nichts, Gott ist der Gütige,
Göttlich himmlische Güte,
Eine Gottheit der Gutheit ists.

Dem geöffneten Geist fällt dann vom Himmel ein
In Ekstase der Rausch nüchterner Trunkenheit,
Dass die Gottheit ist Liebe,
Schöner Liebe Vereinigung!


3

Die Demut

Demut, heiliges Weib! Ich bin ja nur ein Weib
Und ein schlechtes dazu! Demut, wie schön du bist,
Fromme Mutter der Tugend,
Milde, gütige Süßigkeit!

Ich, ich bin nur ein Nichts, Gott nur ist All und Eins,
Ich, geknetet von Lehm, Gott ist der Odem, Gott
Ist mein inneres Leben,
Gott der Schöpfer und ich Geschöpf!

Aber innen in mir, innen das Göttliche,
Seelenfunke in mir, in mir ein Gottesbild,
Ich das originale
Gottes-Ebenbild, Spiegelbild.

Gottes Spiegel bin ich, spiegle die Weisheit und
Schöne Liebe, ich bin Liebe, wie Gott es ist,
Spiegel göttlicher Schönheit,
Ich und Gott sind im Innern eins!

Darum freu ich mich sehr, dass ich die Demut bin,
Denn so bin ich geliebt! Ewige Liebe ists,
Die mich liebt, sich vereinigt
In dem inneren Brautgemach,

Da in Demut die Magd, Sklavin des Ewigen,
In des Göttlichen Arm liegt in Umarmungen
Und der Gott und die Magd sind
Eins im Ehebett voller Lust!


4

Die Zerschmetterung

Nichts als finstere Nacht! Überall herrscht der Tod!
Es verblutet das Herz! Gott fährt ins Totenreich!
Meine Seele verblutet,
Meine Seele, durchbohrt vom Schmerz!

Ja, ich sah in der Nacht, Weltseele, deinen Schoß,
Das Zentralfeuer sah ich in des Weltraums Nacht,
Sah das Zentrum des Kosmos,
Das war, Weltseele, war dein Schoß!

Anti-Liebe im Streit ist mit der Liebe! Krieg
Ist der Vater der Welt! Zänkische Zungen noch
Machen Krieg in dem Frieden!
Feindschaft ernte für Liebe ich!

Nichts als hässlicher Hass! Zungenkrieg überall!
Ach ein Mord im Gebein, wehe, ein Seelenmord!
Meine Mörderin, meine
Minneherrin, die mich verflucht!

Flüche Satans auf mir, Liliths Verwünschungen!
Ich seh finstere Nacht, nirgends ein Morgenstern!
Mir verschlossen der Himmel,
Mir geöffnet der Höllenpfuhl!

Meine Psyche am Kreuz, Psyche im Dornenkranz,
Von dem Schwerte durchbohrt, bis zu dem Tod betrübt,
Miterlöserin Psyche,
Die Verdammten erlös ich noch!

Wenn die Seele verströmt blutige Tränen und
Kalten Angstschweiß, der Tod flieht die Geliebte dann!
O Zusammenbruch, wehe,
Meine Seele verdammt zur Qual,

Meine Seele am Kreuz, blutig die Lippe lallt
Gottverlassenheit aus, Satanas triumphiert,
Und ich fahre zur Hölle,
Wandre nackt durch die Höllenglut,

Geh mit nackigem Fuß über die Scherben in
Dem verlassenen Pfuhl, als mich die Frau verließ,
Als mir Gott nahm die Liebste,
Als mir Gott nahm die Kinder all,

Als ich einsam zur Nacht wollte verlöschen nur,
Nichts im Nichts nur noch sein! Schlage mich tot, o Gott!
Ungewordene Psyche
Will ich werden, ein Nichts im Nichts!


5

Resignation

Wenn auch traumatisiert ist meine Seele, krank,
Gottes Wille geschieht, das ist mein Schicksal nun,
Wie viel tausende Tode
Hab ich doch überstanden schon.

Schau, ich lebe noch, Gott, wenn ichs auch selbst nicht will,
Wenn ich selber den Mord will meiner Seele, doch
Gott will, dass ich noch lebe,
Gottes Liebe sagt zu mir Ja.

Ob auch traumatisiert ist meine Seele, krank,
Und am Anfang das Nein zu mir gestanden hat,
Gott ist Ja-Wort und Amen,
Meine Resignation ist dies:

All das seelische Leid wird noch zum Perlenschmuck
Und die Tränen, die Flut blutiger Tränen wird
Wonne werden im Himmel,
Leid verklärt wird zur Seligkeit.

Dies die Resignation mitten in all dem Schmerz:
Ich bin Christus am Kreuz, ich trag den Dornenkranz,
Steig wie Gott ins Inferno,
Werde auch mit dem Herrn erstehn!

Also, Schicksal, schlag zu, alles zu überstehn
Todesmutig bin ich, denn in dem Paradies
Werde tanzen ich, lachen,
Singen Unserer Lieben Frau!

So sei mutig, mein Herz, bald wirst du auferstehn,
Leb vertröstet und du stirbst auch vertröstet und
Dann mit deinen Geliebten
Wirst du eins sein in Himmelslust!


6

Ganzhingabe

Der Madonna Gesang sing ich und Lob und Preis
In der feurigen Glut, Ofen der Trübsal, dein!
Der den Herrn nicht gefunden,
Fleht Maria um Weisheit an.

Erst der Leib und das Herz, Seele, Gemüt und Geist
Sei Madonna geweiht. Hyperdulie gebührt
Unsrer Herrin, noch tiefer
Als von Sklaven wird sie verehrt.

Und der Herrin des Alls sei der Planet geweiht,
Von Amerika bis China am Gelben Meer
Und von Afrika bis nach
Skandinaviens klarem Fjord.

Und die Kirche geweiht sei der Madonna ganz,
Ob katholisch sie ist oder auch orthodox,
Luthers Schüler und Calvins,
Oder Kopten, sind alle dein.

Und die Völker geweiht, die in dem Weltkrieg sind,
Friedenskönigin, Frau jeglichen Volkes du,
Uns erflehe den Frieden,
Die Gerechtigkeit in der Welt.

Und die Kinder geweiht, all meine Lieblinge,
Die Missbrauchten und die Kindersoldaten, die
Kinderarbeit schon leisten
Müssen, alle sind dir geweiht.

Ungeborene auch seien der Frau geweiht,
Mutter aller, dass sie kommen zum Licht der Welt,
Und die sterbenden Alten
Und die sterbenden Jungen auch.

Und die Frauen, die schön, und auch die weise sind,
Und die Frauen, die fromm, und auch die lüstern sind,
Alles deine Geliebten,
Frau der Frauen und Königin.

Und die Erde geweiht dir und der Ozean
Und die himmlische Luft und auch die Galaxie,
Sol und Luna und Venus
Dein, o Kaiserin du des Alls!


7

Entscheidung

Auf dem Libanon steht heut noch ein Heiligtum,
Da das Bildnis gemalt ist der Astarte und
Dann das Bildnis von Jesus,
Und der Dichter steht mittendrin.

Und Elias, Prophet, einziger Visionär,
Der noch übrig ist hier in dieser Heidenwelt,
Sagte: Dient ihr Jehova
Oder Aschera und dem Baal?

Und die Heidinnen nackt tanzen im Labyrinth
Und sie beten zum Mond, jauchzen ekstatisch wild,
Tätowieren den Körper,
Feiern Orgien nackter Lust.

Und die Christinnen keusch preisen den Bräutigam,
Jüngerinnen des Herrn, forschen in Gottes Wort,
Opfern Brot ihm und Wein ihm,
Singen Lobpreis in Heiligkeit.

Und der Dichter allein sah ein Gesicht zur Zeit,
Da der Winter begann, wieder die Sonne stieg,
Da das Weihnachtsfest nahte,
In der Tele-Vision er sah

Die Naturgöttin nackt, sah den Gehörnten auch,
Das erotische Fest heiliger Hochzeitsnacht,
Und sah Christus den König,
Der vom ewigen Leben sprach.

Nun entscheide dich, Welt, ewiger Liebe du
Folge, aber bekenn: Wer ist das Liebste dir:
Venus oder der Christus?
Wer ist göttlicher Liebe Bild?

Und der Dichter bezeugt: Jesus, du ganz allein
Hast das göttliche Wort ewigen Lebens, doch
Venus kann nicht erlösen
Aus dem Hades, dem Schattenreich.

Nur die irdische Lust Venus verheißt dem Mann,
Aber Jesus allein Seelen-Glückseligkeit
In der ewigen Liebe
Himmelsparadies, Gottes Lust!


8

Verfolgung

Als der Gottkaiser sprach: Betet die Venus an,
Haben Christinnen keusch Jesus allein bezeugt,
Sind gestorben für Jesus.
Betet für uns, ihr Heiligen!

Als der Arier kam, herrischer Rasse Herr,
Sprach er: Juda und Rom sterbe in Feuersglut!
Aber Juden und Christen
Starben, opferten sich dem Herrn.

Als der christliche Zar wurde gestürzt, geköpft,
Kam der rote Tyrann, Mönche und Priester er
Bei lebendigem Leibe
Fror sie ein in dem kalten Eis.

Reich der Mitte, geliebt du von dem Geist des Herrn,
Grausam war dein Despot, blutig verfolgte er
Chinas Kirche, gelitten
Hat sie treu das Martyrium.

Und der Terror-Islam, Satanas' Kalifat
Tobt in Syrien und in dem Irak voll Wut,
Und die Kirche Chaldäas
Opfert Gott ihr Martyrium.

Und der einsame Christ hier in Germania
Ward, als er sich bekehrt, grausam von Satans Sohn
Fortgejagt und verspottet,
Vom dämonischen Magier.

Und der einsame Christ rettete Zwillinge
Vor dem Vater des Mords, aber der Antichrist
Spuckte Frösche aus sprechend
Und verfluchte Marien Sohn.

Und der Kommunist auch, starrsinnig und verstockt,
Auf den einsamen Christ prügelte lästernd ein
Und mit zänkischer Zunge
Er verfluchte den Vatergott.

Die okkulte und von Lilith belastete
Frau verfolgte den Mann, der mit dem Kreuz vermählt,
Und sie lästerte höhnisch
Seiner Sühne Erlösungsleid!


9

Der Durchbruch

Da der Tod mich befiel, tödlicher Liebe Qual,
Und ich sah in der Nacht finsterer Seele den
Ozean des Erbarmens
Und ich löste in Gott mich auf,

Meine Mutter und mein Bruder, sie brachten mich
In die Psychiatrie, da ward ich eingesperrt,
Durfte länger nicht beten,
Und kein Priester sprach da mit mir,

Als entmündigen sie wollten den armen Mann
Und zum Schräubchendrehn dann schicken ihn in das Werk,
Trat ich in die Kapelle,
Kniete nieder vor dem Altar,

Bat um Freiheit den Herrn! Freiheit, die Göttin, kam
Und befreite mich rasch, Moses, der stand mir bei,
Der Befreier der Kinder
Israel, aber Franziskus auch,

Aus unmündigen Mund lallte ein Idiot:
Sankt Franziskus, der sprach auch mit den Vögelein!
Und mein Engel zur Seite
Mit erhobenem Schwert aus Gold.

Und der Irrenarzt war irre und lachte laut:
Holde Schwäne, ihr tunkt nüchtern das trunkne Haupt
In den See, aber klirrend
Fahnen wehen im Winterwind!

Aber da trat der Herr mir an die Seite, Gott,
Der befreiende Gott, Allmacht und Freiheit, Gott,
Der mich führte ins Weite,
Denn mein Gott hatte Lust an mir!

Doch die Schwägerin und irre der Irrenarzt
Und die Lieblingin, die Sonne des Morgens mir,
Sprachen höhnische Worte,
Schmähten mich, den der Herr erlöst!

Halleluja, mein Gott, starker Befreier-Gott,
Mirjams Tamburin dröhnt, Mirjam im Lobpreis-Tanz!
Dieser Durchbruch zur Freiheit
Kam von Jahwe vom Sinai!


10

Gebetserhörung

Als der Fromme allein fragte, ob Weisheit sei
Gottes Name für ihn, ob die Sophia lebt,
Sprach der Mensch zu der Gottheit:
Gib ein Zeichen mir, lieber Gott,

Wenn Sophia es ist, die ich verehren soll,
Lass mich finden ihr Bild, ihre Ikone bald,
Dann erkenn ich in Wahrheit,
Dass mein Beten dir angenehm.

Und nach kürzester Zeit, etwa drei Tagen nur,
Die Ikone bereits war in dem Raum präsent,
Die Ikone der Weisheit,
Sankt Sophia von Nowgorod.

Und der Fromme erneut in sich den Zweifel trug,
Und er las ein Gedicht: Venus von Russland, rein,
Ohne Leidenschaft, Keusche!
Und da fragte der fromme Mann:

Bist, Sophia, du die Venus von Russland, rein,
Schöne Dame und keusch, Königin in dem Dom?
Und da schaute der Fromme
Ihren Namen geschrieben an

Eine Wand an dem Weg, da er Sophia las
Und ein Herz war gemalt über den Namen. Da
Dankte er für das Zeichen,
Und er rief die Sophia an.


11

Glaubensprüfung

Eine Jungfrau in Gott lebte dem Kreuz geweiht,
Schwester war sie vom Kreuz, Schwester mit Schwestern, die
In dem Kloster vereinigt
Lebten einzig dem Bräutigam.

Und sie hatte studiert, Weisheit der Märchen las
In dem Studium sie, und sie erfuhr dabei
Von der Weisheit der alten
Frauen, all ihrer Fabelei,

Von den Hexen vernahm nun die Novizin, vom
Glauben auch an den Mond und an die göttliche
Dreiheit: Jungfrau, Geliebte,
Alte Mutter des Totenreichs.

Und sie hörte, dass Gott Vater ein Drache war,
Der die Mutter zerriss, aber in alter Zeit
In dem Matriarchate
Glaubten Mütter allein dem Mond,

Ihrer Mondgöttin, die himmlische Jungfrau war,
Bienenkönigin auch, heiliger Hochzeit Weib,
Aphrodite des Sommers,
Alte Hexe der Unterwelt.

Und die göttliche Frau, Jungfrau Diana wars,
Luna, Hekate keusch, Wiedergeburt im Tod
Schenkte sie den Verehrern,
Nackten Tänzern im Labyrinth.

Und der Göttin Gemahl war der uralte Gott,
Der vom Christentum ward dämonisiert, der Gott
Satan, Sohn und Geliebter
Göttin Hekates, Hexengott.

Und den Christus verriet, ach, die jungfräuliche
Schwester, Abfall vom Kreuz lehrte die Sünderin,
Die in lesbischer Liebe
Nun die Göttin der Hexen pries.


12

Letzte Prüfung

Eine liebliche Frau hörte den Prediger
Gerne predigen von Gott und dem Gottessohn
Und dem Heiligen Geiste
Und von Unserer Lieben Frau.

In der Jugendzeit sie sagte in ihrem Geist:
Weisheit suche ich! Ach, sie ist erreichbar nicht,
Wenn mir hilft nicht ein Meister,
Der mich einweiht ins Heilige.

Also nun sie vernahm gerne vom Prediger,
Dass die Weisheit von Gott steht in der Biblia,
Und sie betete Psalmen,
Las die Apokalypse auch,

Vaterunser sogar hat sie gebetet und
Rief den Schutzengel auch, war schon fast Christin, da
Die dämonische Lilith
In der Sucherin Seele fuhr!

Esoterisch, okkult war der Dämonin Geist,
Und die Sucherin ward dämonisiert und rief:
Ach, die ewigen Kreuze
Machen unglücklich nur den Mann!

Nein, die Gottheit der Kraft, Gottheit der Energie,
Sie ist böse und gut, Schatten und Licht gepaart,
Den dämonischen Schatten
Integrier ich in meinen Geist,

Ich will lieb nicht mehr sein! Unsere Liebe Frau
Ist kein Vorbild für mich! Gottvater ist mein Feind,
Ich verehre die Schlange,
Die zur Göttin mich werden lässt!

Ich bin selber ja Gott, ich bin ein Teil von Gott,
Engels-Inkarnation bin ich und böse Frau,
Und der Teufel ist in mir,
Der mich frei macht, zur starken Frau!

Was ihr gut nennt, das nenn böse ich, umgekehrt,
Nenn das böse ich gut, Weisheit steht auf dem Kopf,
Ich bin Gottvaters Feindin,
Ich bin Luzifers Höllenbraut!


LOBLIED DER WELTSEELE

Großes hat mir getan Gott, der der ewige
Vater ist und der Herr, Allgott, der mich erschuf,
Unbefleckte Empfängnis,
Großes hat an mir Gott getan,

Der die Niedrigkeit sah seiner geliebten Magd,
Meine Demut, die ich Nichts vor dem Allgott bin,
Selig bin ich gepriesen
Von den Gläubigen aller Zeit,

Die dem Vater geglaubt, Gottes Barmherzigkeit,
Der die Reichen lässt leer, aber den Armen gibt,
Der die Stolzen vom Throne
Stürzt, erhebend das arme Volk.

Ach, ich bin es jetzt leid, dass man mich Kaiserin
Nennt und Fürstin des Alls, ich will die Schwester sein
Meiner heiligen Armen,
Arme Schwester und arme Magd.

So vom Haupte ich nehm dieses mein Diadem
Mit dem Edelsteinschmuck, Silber, Rubin und Gold,
Nur die schwärzlichen Haare
Lass ich wallen, den Wasserfall!

Und des Mantels Brokat und meinen Hermelin
Leg ich ab vor der Welt, bin nicht mehr Herrscherin,
Ich die Magd der Beherrschten,
Ich die Freundin der Kleinen, will

Auch das Seidenkleid nicht, welches zu zart und fein
Für der Arbeiter Welt und für der Bauern Welt
Und zu duftig und hauchfein
Für die Frauen der dritten Welt.

Byzantinische Schuh möchte ich auch nicht mehr,
Die Pantoffeln in Rot, Purpur der Kaiserin,
Lasst mit nackenden Füßen
Schreiten mich durch den Staub der Welt.

Und den Gürtel voll Charme leg ich auf den Altar,
Dass mein Bräutigam ihn sich an die Lenden legt,
An die Lenden der Seele,
Dass er rein wie mein Josef ist.

Nun ich nackt vor euch steh, gebt mir der Armut Kleid,
An die Beine die Jeans, T-Shirt dem Oberleib,
Gebt mir Turnschuh von Linnen,
Und ins Haar einen Lorbeerkranz.


DAS UNERKENNBARE MYSTERIUM

Was die Weisheit ist, die aussprechbar ist, das ist
Nicht die Weisheit bei Gott, sondern die Weisheit ist
Ein Mysterium Gottes,
Ewigweibliches Heiligtum.

Doch die Weisheit bei Gott Mutter der Wesen ist,
Der Zehntausende und jeglichen Dings im All.
Zwar ich weiß nicht den Namen,
Also nenne ich Weisheit sie.

Das Geheimnis des Tals ist sie, des Sanften Macht,
Sie ist Demut, ist Magd, und doch die Herrscherin,
Wen sie retten will, rettet
Sie durch Liebe zum lieben Gott.

Unaussprechlich, En-Soph! Nicht zu erkennen Gott!
Dieses ewige Sein, transzendent, absolut,
Offenbart sich in seinen
Hypostasen dem Menschengeist.

Weisheit sind und Vernunft göttliche Augen, die
Sind erkennbar im Geist, aber nicht das En-Soph!
Weisheit, himmlischer Vater,
Himmelsmutter ist die Vernunft.

Wahrlich, ist nicht der Herr auch ein verborgner Gott,
Jahwe, Israels Gott, ist ein verborgner Gott,
Jahwe, Israels Retter
Und der Heiland der ganzen Welt!

Wenn du Gott nicht verstehst, weil er verborgen ist,
Wenn sein Angesicht er vor dir verborgen hat,
Schau auf Jesus am Kreuze,
Gottverlassen, und Gott ist da!


DER SCHÜLER AM SCHEIDEWEG

Da ist Herkules, Mann, Heros und Halbgott, der
An dem Scheideweg steht, wo ihm zwei Frauen im
Licht erscheinen, zwei Frauen
Oder Göttinnen voller Macht.

Ja, Voluptas war schön, groß war ihr Busen, nackt,
Weich und sinnlich ihr Mund, der gern die Flöte bläst,
Auch das lockige Schamhaar
Lockte Herkules in den Schoß.

Mit Voluptas genoss er seines Lebens Lust,
Sonne, Süden und Meer, Nacktheit und Liebesakt,
Ein Arkadien sinnlich
Und der Sinnlichkeit Paradies!

Mit der Hedone nackt war er in Griechenland,
Psyche war da die Braut, Eros der Bräutigam,
Aber Hedone Tochter
War der heiligen Hochzeitsnacht!

O wie schön war Frau Welt doch in der Liebe Licht,
Fruchtbar Mutter Natur, alles war Eros, war
Pan-erotische Wollust,
Höchstes Gut war die pure Lust!

Und als Herkules sie nackend genossen hat
In der Vitalität saftvoller Männlichkeit,
Ach, als er sich ergossen,
Floß die Leidenschaft auch mit aus

Und die Liebe entfloh! Herkules träumte nun
Immer öfter von der Göttin Virtute, die
Rein, asketisch und geistig,
Seele leiblos war, reiner Geist!

Wie Virtute erschien makellos, heilig, keusch,
Rein im weißen Gewand himmlischer Heiligkeit,
Nicht ein Weib nur, ein Engel,
Himmelskönigin, Geistes Braut!

Ja, Virtute erstrahlt ihm wie ein Weg zu Gott,
Seelenführerin sie, himmlische Psyche, die
Nur ein Hauch war der Gottheit
In der inneren Seelenburg!

Also Herkules' Wahl? Er hat Virtute sich
Gleich zum Vorbild erwählt, folgte Virtute nach,
Mit Verachtung er wandte
Von Voluptas sich gänzlich ab.


NEUER HIMMEL NEUE ERDE

Wenn Andromeda die Milchstraßen-Galaxie
Überfallen wird, die Sonne zum Riesen wird
Und zum weißlichen Zwerge
Und auf unsere Mutter stürzt,

Wenn im Feuer die Welt völlig vernichtet wird,
Elemente und all ihre Atome von
Gottes Zürnen vernichtet
Sind im riesigen Weltenbrand,

Wird der Himmel erneut und wird die Erde neu,
Das chaotische Meer Tohuwabohu wird
Nicht mehr da sein, es werden
Neue Welten erschaffen sein.

Dann erscheint uns von Gott Jungfrau Jerusalem,
Weiße Dame und Frau, himmlische Königin,
Mit dem Mond zu den Füßen
Und bekleidet mit Sonnenschein

Und gekränzt mit dem Kranz, siehe, des Zodiaks,
Und am Muschelohr den Ohrring der Heiligkeit,
Perlenkette am Busen,
Glöckchen klingelnd am nackten Fuß,

Ehering an der Hand für den geweihten Mann,
Und im Nabel, dem Kelch, kostbar die Perle und
Um die Lenden der Seele
Einen Gürtel von Reiz und Charme,

In dem schwärzlichen Haar trägt diese junge Frau
Eine Nadel, dass sie mündig zur Heirat ist,
Eine Symbol ists der Jungfrau,
Die zur Hochzeit des Lammes kommt.

Ihre Brauen sind fein, kunstfertig ausgezupft,
Augenschminke des Lids blau wie Lazurgestein,
Ihre scharlachne Schnur ist
Rot geschminkt ihr geliebter Mund!

Und da höre ich Gott: Dies ist mein Himmelszelt,
Dies die Einwohnung ist Gottes in dieser Welt,
Tabernaculum Gottes,
Gott wohnt mitten in seinem Volk.

Ihr seid Kinder von Gott, Söhne und Töchter, seid
Die Geliebten des Herrn! Wie eine Mutter wird
Gott euch trocknen die Tränen,
Trinken dürft ihr des Trostes Milch!

Neu der Himmel und neu ist auch die Erde, wo
Nicht Verletzungen mehr, unheilbar Kranksein nicht,
Nicht mehr Einsamkeit, Kummer,
Seelenqualen und Herzeleid!

Und wer tot ist, erwacht, ewiges Leben wird
Dort im Lande des Lichts, dort in dem Friedensland
Sein und Liebe ist alles,
Lust ist alles in allen dort!


DIE GEISTESSCHULE

In die Schule des Geists ging ich bei Salomo,
Der das Hohelied sang, Weisheit und Philosoph
Liebten da sich erotisch,
Da die Ehe vollzogen sie.

Las den Kohelet auch, Weisheit des Predigers,
Alles Eitelkeit, Dunst, Haschen nach Luftgespinst,
Eine Abenderkenntnis,
Iss dein Fleisch nun und trink den Wein.

Las im Weisheitsbuch auch, Salomo zeigt den Weg
Da der Ehe mit ihr, die ist die Herrlichkeit
Gottes, Ausfluss der Kraft des
Herrn und Emanation des Lichts.

Las die Sprichwörter auch, da er von Weisheit spricht,
Neun Kapitel des Buchs stellen Sophia vor,
Und die mächtige Dame
Ist die Weisheit am Schluss des Buchs.

Und bei Seuse, dem Mönch, war ich im Kloster auch,
Der die Minnefrau hoch heilig verehrte, die
Minnedame Sophia,
Der gekreuzigte Christus wars.

Sankt Grignion las ich auch, der von Maria sprach
In dem heiligsten Ton, auch von der Weisheit sprach,
Gottes zweiter Person, die
Mensch geworden in Jesus Christ.

Jakob Böhme hab ich lernend gelesen, der
Sprach von Jungfrau Sophie als von der Himmelsbraut,
Die in himmlischer Ehe
Gibt dem Weisen ihr Perllein hin.

Und den Baader hab ich lernend gelesen, der
Von erotischer sprach, Philosophie, vom Gespons,
Androgynem Geheimnis,
Von der Weisheit der All-Natur.

Arnold las ich, sein Buch von der jungfräulichen
Mutter-Freundin Sophie war wie ein Hohelied,
Sang von Kuss und Verlobung,
Von der mystischen Ehe Bund.

Saint Martin las ich auch, der ließ Sophia selbst
Reden, wie man sie kennt, wie man sie findet, die
Höchste Schöpferin oder
Die Erlöserin meines Ichs.

Und den Solowjew dann las ich Student der Frau
Weisheit, Freundin war sie diesem Erleuchteten,
Göttin, Weltseele, Freundin,
Welche ich mir zur Braut erwählt.


DAS FEURIGE DREIECK

Gottes Dreieck, das ist Gottes Dreifaltigkeit,
Das sind gleichschenklig drei Linien, Eine Form,
Mit der Spitze nach oben,
Über allem der Vater thront.

In dem Dreieck des Herrn, Form der Dreifaltigkeit,
Das allsehende Aug, göttliche Weisheit ists,
Die allwissende Gottheit,
Die dreifaltige Weisheit ists.

Doch ich sah auch im Bild, wie zu dem Dreieck mit
Seiner aufrechten Form kam eine zweite Form
Mit der Spitze nach unten,
Diese Dreiecke wurden eins.

Dieser Dreiecke Bund, männlich und weiblich eins,
König Davids Symbol, Israels Stern war dies,
War der Davidsstern Judas,
Des Messias Realsymbol.

Und die Kabbala sprach: Männlich und weiblich eins
Ist die Gottheit, vereint männlicher Gottesgeist
Mit der Gottnatur weiblich,
Ist ein Hohelied im En-Soph!

Und in Hindostan der Gymnosophist erklärt:
Gott und Göttin sind eins, Mutter und Vater ist
Die vereinigte Gottheit,
Innergöttlich der Liebesakt!

Und das Dreieck mit der Spitze nach unten sah
Glühen ich in dem All, Zentrum des Weltalls war
Dieses weibliche Dreieck,
Sankt Mariens geliebter Schoß!

Tiefste Verehrung sei Unserer Frauen Schoß!
Zentrum feurig des Alls, Vulva Madonnas du,
Schau, ich sehe dich schweben,
Vulva feurig in Nacht und All!


DIE MACHT DES ZEBAOTH

Pater Sabaoth, Gott, der du alleine warst,
Was ist Allmacht, mein Gott? Noch war nicht Raum und Zeit,
Nur die ewige Gottheit
War von Ewe zu Ewe da!

Du dreieiniger Gott Zebaoth, der du bist,
Noch nicht Engel und Mensch, Himmel und Erde war,
Sondern du warst alleine
In unendlicher Liebe da!

In unendlichem Eins Vater und Sohn und Geist,
In der Liebe Verein, schenkender Liebe Bund,
Wechselseitiger Liebe,
Zwei Personen im Geiste eins!

Da beschlossest du, Gott, Seelen-Glückseligkeit
Wolltest schaffen du, Gott, Liebe zu schenken den
Ewig seligen Seelen,
Darum schufest du Raum und Zeit.

Darum, Zebaoth, du schufest im freien Akt
Deines Willens den Keim, Ball voller Energie,
Ball, der schwebend im Leeren
Hing, den Urkeim des ganzen All.

In dem kraftvollen Ball Intelligenz von Gott
War beschlossen, im Ball göttliche Weisheit war,
Urbild aller der Bilder,
Form der Formen der ganzen Welt.

Diese Intelligenz Gottes gebot dem Ball,
Zu entfalten die Kraft, Evolution begann,
Urstoffs Entelechie und
In dem Urknall begann die Welt.

Deine Allmacht, o Gott Zebaoth, wars allein,
Die den Urknall begann, Schöpfer aus purem Nichts,
Darum Anbetung, Allmacht,
Darum Anbetung, Zebaoth!


MONADEN

Urmonade, mein Lied sing ich zur Lyra dir,
Die du Schöpferin bist oder Vernichtende,
Urmonade, du schaffest
Die Monaden der Schöpfung all.

Die Monade ist Eins, Einheit, Substanz und Ding,
Ohne Fenster ist sie, in sich verschlossne Welt,
Spiegel ist sie des Weltalls,
Die Monade, ein Bild von Gott.

So voll Leben ist die Pflanzenmonade, ist
Voll Gefühl und voll Kraft, voll von der Grünkraft, ist
Die vitale Monade,
Ist der vegetative Sinn.

Voll Empfindungen ist und voll Erinnerung
Die Monade des Tiers, Sinn animalisch, Trieb,
Auch ein Spiegel der Gottheit
Der lebendige Tiersinn ist.

Doch der menschliche Geist Seele ist voll Vernunft,
Denken, Sprache und frei, frei ist der Wille, frei,
Höchster Spiegel der Gottheit
Die unsterbliche Seele ist!

Die Monaden im All leben nach Gottes Plan
In harmonischem Bund, ewig harmonisch tönt
Schön der Chor der Monaden
Im symphonischen All von Gott!

Und der menschliche Geist, Seelen-Monaden, all
Sind vereint im Verein menschlicher Ordnungen,
In dem Gottesstaat einig,
In der Theokratie des Geists!

All die Entelechien werden, vergehen nicht,
Sondern Gott schafft die Welt, Gott auch vernichtet sie,
Und im ewigen Leben
Die Monaden harmonisch sind,

Urmonade, von dir heilig geordnet in
Hierarchieen des Seins, höher im Dasein der
Mensch als Pflanzen und Tiere,
Höhre Realität der Mensch,

Doch die Realität, welche vollkommen ist,
Die Substanz und das Sein, das ist die göttliche
Urmonade, die Herrin,
Die die Kaiserin ist des Alls!


DER HERR KENNT MEINEN NAMEN

Ob ich werde benannt, Taufname, nur mit dir,
Ich dem Thor ward geweiht und seinem Hammerstein,
Ob man nennt mich das Schwänchen,
Schwan vorm Wagen der Cypria,

Ob die Freundin mich nennt Toto, der Alles ist,
Totolino sogar, oder mich nennt Pierrot
Colombine, mein Täubchen,
Ja, ich heiße der Tor vor Gott,

Ob ich Petrus geweiht bin und dem Tor, dem Stein,
Christus wurde geweiht, Eckstein und Himmelstor,
Ob mein Vater der Papst ist,
Petrus, Stein der Ecclesia,

Ob ich Lied bin genannt oder auch Pionier
Chinas, ob ich gelehrt werde genannt und Tang,
Räum die Steine vom Wege,
Dass der Christus nach China kommt,

Ob ich Josef geweiht bin und den Namen trag
Unsrer Frauen, dazu Großmutters Namen trag,
Mädchennamen der Oma,
Also Mutter genannt und Milch,

Mai und Majestas, ob Josef ich bleib geweiht
Und Maria dazu, Ewiger Weisheit auch,
All die Namen ein Schallen
Und ein Rauchen vor Gott dem Herrn!

Ja! Ich kenne den Herrn, kenne den Namen-Gott!
Unaussprechlich bist zwar, göttlicher Name du,
Ewig-seiende Gottheit,
Die du warst und wirst sein und bist,

Doch ich kenne den Herrn, aber der Herr kennt mich
Besser als ich mich kenn. Jesus im Paradies
Eine schneeweiße Jade
Gibt mir, gibt einen Namen mir,

Diesen Namen von Gott kennt nur der Herr allein
Und ich kenne ihn auch, aber sonst keiner kennt
Diesen Namen, intim ist
Mein Verhältnis mit Gott dem Herrn.


DAS LICHTKLEID DER ERNEUERUNG

Dieses Kleid geb ich dir, o du Geliebte mein,
Da du auszogest dein nackendes Fleischeskleid,
Nun den Hauch sollst du tragen
Und das heilige Sonnenlicht,

Regenbogengewand heiliger Seraphim
Sollst du tragen und Tau, Tau der Erweckung, Licht,
Transparent sei dein Hauchkleid,
Sei der nackenden Seele Kleid,

Ganz gewoben aus Geist, wie es Ägypten liebt,
Spinnenwebengewand, Totenerweckungen
Geben solche Verhüllung,
Dass du nichts trägst als Hauch und Geist,

Denn das Fleischesgewand zogest du aus, o Frau,
Die du nackt lagst im Tod wie einst bei der Geburt,
Und nach allen den Kleiden
Groben Stoffes aus Ton und Lehm,

Sollst du tragen das Licht, wenn du im Ozean
Des barmherzigen Lichts badest den Geisterleib,
Ja, nach aller Verhüllung
Nackte Seele in heißer Gier,

Denn die Hochzeitsnacht ist Apokalypse, ist
Die Entschleirung der Braut, nackt wird die Seele sein,
In der Aura der Reinheit,
Wenn sie eint sich dem Bräutigam.

So, Geliebte in Gott, kommst zum Propheten du,
Paradiesische Frau, jugendlich schön und nackt,
Transparent deine Aura
Und der Lichtleib ist nackt und keusch.


ENDE DER MAGIE

Fort, du schwarze Magie, weg mit dir, Zauberin!
Wie ein Dämon-Vampir hast du mich ausgesaugt!
Du mit steinernem Herzen,
Dran das Flügelpaar mir zerbrach!

Geh du zu deiner Schar schwatzender Weiber, alt,
Faltig, runzlig und faul, immer voll Lästerung,
Hexensabbat zu feiern,
Nackt zu tanzen in Lunas Licht!

Geh, beschwöre mich nicht, lass deinen Zauberspruch,
Keine Puppe von mir du mit der Nadel stich,
Keine magischen Psalmen
Lese rückwärts und lass den Fluch!

Geh und paare du dich innig mit Satans Kraft,
Die gefallenen lad, teuflische Engel ein,
Sei besessen vom Dämon,
Aber lass du den Christen los!

Esoterischer Reiz, teuflische Lüsternheit
Helfen dir nicht mehr viel, Furie alt und fett,
Du gefallene Eva,
Einfallspforte des Teufels du,

Kabbalistische Frau Lilith, des Teufels Braut,
Geh und fahre zum Mond, hin wo der Pfeffer wächst,
Deine magischen Reize,
Esoterischer Sex, Magie,

Deine Macht ist dahin, frei ist der Heilige,
Denn sein Schutzengel hat ihn von Magie erlöst,
Aber du und Anubis,
Fort und folgt ihm nicht in den Traum!

Sei der Bann nun gelöst, Schutzengel, steh mir bei,
Auch die Träume erlös mir von der Zauberin,
Sei vergessen die Hexe
Und die magische Satansmacht!


AUFERSTEHUNG ZUM LEBEN ODER ZUM GERICHT

Schau den Friedhof, das Grab, marmorner Kelch darauf,
Hier wohnt, steht auf dem Stein, meine geliebte Frau,
Hier die rötliche Rose
Wächst, bacchantisch der Efeu rankt,

Hier Madonna mit Kind wacht an dem stillen Grab,
Deutsche Eiche im Hain wacht an dem stillen Grab,
Hier der betende Witwer
Immer Ave Maria sprach.

Und es öffnet sich einst selig das stille Grab,
Die gestorbene Frau kommt aus dem Grab hervor,
Die so selig gestorben
Mit dem Herrnleib in ihrem Mund!

Und die Tote erscheint, tritt in die Kirche ein,
Der Dreifaltigkeit Haus, geht ins Gemeindehaus,
Jochen Klepper gewidmet,
Diesem Märtyrer finstrer Zeit,

Und die Orgel erdröhnt, lautes Hosanna schallt,
Halleluja ertönt, Gloria in der Höh,
Hosianna, Hosanna,
Die Geliebte geht ein zu Gott!

Sieh ein anderes Grab, anderen Friedhof sieh,
Da ein Rasen bedeckt namenlos einen Sarg,
Atheistischer Sklave
Mammons liegt hier in seinem Sarg.

Und wie starb denn der Knecht Mammons? Sein letztes Wort
War: Das heilige Geld stehe dir bei, mein Sohn!
Und dann Spott für den Frommen:
Ja, du predige Hasen nur!

Und es tut sich der Sarg knarrend am Jüngsten Tag
Mit dem Würmerkot auf, ach, das Skelett erscheint,
Und es blasen Trompeten,
Weiß der Teufel, die Leiche flucht,

Als der Sarg ward ins Grab, tief in den Schlund versenkt,
Stand der Teufel am Grab, Sargträger Satanas,
Und jetzt holt sich der Böse
Seinen Diener und sagt zu ihm:

Ich, der Satanas, ich habe dir Geld geliehn,
Du genossest die Welt, fülltest den Madensack,
Nun erfüll die Verpflichtung,
In der Hölle gehörst du mir!


DIE TRÜBSAL DER WELTSEELE

Gottverlassen, ah weh, bin ich in dunkler Nacht!
Mein verlorenes Selbst löst sich im Meere auf,
In der Ozean-Leere!
Ich bin Niemand geworden, Nichts!

Warum schuf mich der Herr, dass ich nur Jammer fühl?
Wär geschaffen die Welt doch von dem Schöpfer nicht,
Wär ich selig im Nichtsein,
Ein Gedanke in Gottes Geist!

Nun geschieden von Gott, einsam zum ersten Mal,
In dem Schrecken des Nichts, Angst vor der Leere, fühl
Ich den psychischen Horror,
Paranoia und Terror nur!

In die ewige Nacht muss ich, ins Vakuum!
Auf der Milchstraße ich fahr in die Phönixstadt,
Auf dem Weg in den Himmel
Durch die Hölle ich pilgern muss!

Barfuß über das Glas kosmischer Scherben geh
Ich im höllischen Pfuhl, Monster umgeben mich,
Pech und Schwefel-Gestank ist
Unerträglich und Satans Biest!

Wo ist Führung und Licht, wo ist des Weltgeists Rat,
Wo der Logos, der Stern strahlenden Morgenrots?
Ach, nur Nacht ohne Sterne
Gottverlassen mein Ich erfüllt!

Die Umnachtung im Geist, Schwermut Saturns erfüllt
Melancholisch mein Selbst, das sich vernichten will,
Sucht die Auflösung völlig
In dem Ozean leeren Nichts!

Ja, verlöschen will ich, Tropfen von Wasser im
Kelch mit blutigem Wein, lösen in Gott mich auf,
Gott zu werden in Gott, ja,
Ganz verlöschen in Gottes Ichts!


DIE URSACHE DES BÖSEN

In dem himmlischen Reich Gottes des Ewigen
Hoch stand Luzifer, war Engel und Morgenstern,
Höchster Engel der Preisung,
Thronend hoch auf dem Gottesberg.

Und der ewige Gott zeigte der Vorsicht Plan
Seinen Engeln: Gott wird Mensch, von der Frau geborn,
Und die Frau wird erhoben
Zu der Engel Gebieterin!

Da sprach Luzifer stolz: Ich bin so schön und klug!
Gott wird Engel nicht, nein, sondern ein Mensch aus Staub?
Und ein Weib, das geringer
Als ein Mann, wird zur Herrscherin?

Mein Weisheit ist groß, groß meine Schönheit auch,
Nein, ich diene nicht Gott in der Gestalt als Mensch
Und ich diene der Frau nicht,
Die die Königin ist bei Gott.

Nein, ich selber will Gott werden auf Gottes Thron,
Denn ich bin doch ein Teil Gottes, bin emaniert,
Bin ein Ausfluss der Gottheit,
Ich bin göttlicher als der Herr!

Jahwe nennt sich der Gott, aber ich auch bin Gott,
Bin ein Gott neben Gott, fort mit dem Elohim,
Gott ist Luzifer, Gottheit,
Mehr als Jahwe, ein freier Gott!

Gott vernahm dieses Wort, Christus vernahm das Wort,
So entstanden der Krieg ist zwischen Luzifer
Und dem Gottkönig Christus,
Siegreich Michael stritt im Krieg,

Engel Luzifer ward rasch aus dem Himmelreich
In die Hölle gestürzt, die nur erschaffen ward
Für den Aufenthalt Satans,
Da nun Luzifer Satan hieß.

Und ein Drittel der Schar Engel dem Satanas
In der Revolution folgten und fielen ab
Und sie wurden Dämonen,
Der gefallenen Engel Schar.

Aber Michael rief: Sieg und Triumph der Frau!
Engelskönigin in göttlicher Mutterschaft!
Gute Geister verehren
Gottes Mutter und dienen ihr!


DIE HERRLICHKEIT DES HERRN

Eine Gottes-Vision, ich sah die Herrlichkeit!
Die phantastische Frau schien mir ein Engelsgeist,
Von den Sternen gekommen,
Jungfrau, apokalyptische!

Und dann sah ich das Licht Gottes umglänzen die
Venus-ähnliche Frau, sie schien mir Priesterin
Schöner göttlicher Liebe,
Göttin himmlischer Herrlichkeit!

Und erneut sah ich Glanz leuchten um eine Frau,
Sah in himmlischer Glut Heiligenschein um sie,
Feministisches Antlitz
Gottes war die Erleuchtete!

Und vom Himmel das Licht fließender Gottheit floss
Um ein Mädchen, das jung wie die Madonna war,
Eine Venus-Madonna
In der Herrlichkeit göttlich schön!


PAULUS DER DIE WEISHEIT BESITZT

Antichristlich war er, und auf die strengste Art,
Da begegnete ihm Christus im Himmelslicht
Und er fiel auf sein Antlitz,
Anzubeten der Wahrheit Gott!

In die Einsamkeit ging er, in die Wüste, um
Zu studieren das Wort Gottes, und später erst
Traf er Petrus, den Vater,
Und er trat in die Kirche ein.

Doch in Asien er über die Maßen schwer
Ward bedrückt von der Not: Ach ich soll sterben jung!
Doch hat Gott ihn gerettet
Und befreit aus der Höllenangst!

Gott entrückte ihn zum himmlischen Paradies,
Dort empfing er von Gott göttliche Weisheit, die,
Wie es Petrus bezeugte,
Schwer verständliche Weisheit ist.


DIE HIMMELSREGION DER VENUS

Auf dem Morgenstern ist die paradiesische Gegend
Mit Orangenbaum,
Grünen Gärten und Flüssen mit kristallklarem Wasser,
Die ich vorm Tode sah.

Dort ist das Land mit der heiligen Hauptstadt der Göttin Inanna,
Wo sie Tammuz umarmt,
Dort ist das Löwentor zum Zikkurat-Tempel Ishtars,
Die auf dem Löwen nackt

Reitet und hält in Händen den Kelch mit dem Blute der Wollust,
Dort Kleopatra thront
Mit den Schmachtlöckchen auf dem Kopf und der Schlange am Busen,
Während sie Perlen trinkt,

Dort ist der Teich der Leda und des Himmels Eurotas,
Langhalsig liebt sie der Schwan,
Dort ist der Garten, wo spielen die Zwillinge Kastor und Pollux,
Gottessohn, Menschensohn,

Dort ist die Straße, wo reitet die blonde Helena herrlich,
Schlank auf dem hohen Ross,
Blendend ihre goldenen Locken, bis zu den Lenden,
Rose ihr rotes Kleid,

Dort singt Anais ihre Hymnen vom Delta der Venus,
Dort bringt Lakshmi die Lust!
In dem dritten Himmel der Venus war ich glückselig,
Dort ist jetzt Anna bei Gott.


DIE SCHATZKAMMER DER GNADE

Eine Kammer sah ich, an der Tür zu der Kammer
War ein Madonnenbild,
Da Madonna als schlanke Lilie stand auf der Muschel,
Miterlöserin sie.

Und ich trat in die Kammer und im ehlichen Bette
Mater Caritas lag,
Nackt und jung und schön, mit majestätischem Busen,
Kosenden Lippen süß.

Mater Caritas gab mir lächelnd himmlische Gnaden,
Grazien, lieblich und jung.
Die Marienverehrung, wahre Hyperdulie, ward
Mir gegeben ins Herz,

Tiefes Verständnis und Einsicht in die Heilige Schrift des
Alten Testaments,
Die intime Vertrautheit mit der göttlichen Weisheit,
Meiner mystischen Braut,

Die Begabung zu lehren über den christlichen Glauben,
Einen Schülerkreis,
Katholiken, Lutheraner und Pfingstchristen, allen
Sollte ich Lehrer sein,

Und das immerwährende Herzensgebet und Marias
Namen immer im Sinn,
Und das Beten des Rosenkranzes, des Mantras der Mutter,
Und den Psalmengesang,

Pädagogische Weisheit zur Erziehung von Knaben
Und ein Vaterherz
Für die Söhne der Freundinnen, dass ich Vater und Mutter
Für die Waisen bin,

Und die Gabe der Poesie, der prophetischen Dichtkunst,
Große Belesenheit,
Große Beredsamkeit, auch die Zungenrede des Geistes,
Diese in Metrum und Reim,

Und die mystischen Leiden als ein Opfer der Sühne,
Anteil an Christi Passion,
Und die Stigmata Christi an dem blutenden Herzen
Und den Pfahl im Fleisch,

Und den Aufenthalt schon auf Erden im Fegfeuer, Schwermut,
Große Sehnsucht nach Gott,
Liebe zu den Armen Seelen, im Fegfeuer gleichfalls,
Voller Sehnsucht nach Gott!


DAS LICHT

Schön ist das Licht der Natur, vor allem die heilige Sonne,
Goldner Engel der Welt,
Und der schimmernde Mond in der Nacht, das Glitzern der Venus,
Und Aurora jung!

Schöner ist das Licht der Vernunft, philosophisches Denken,
Klarheit im denkenden Geist,
Auch die Inspiration der Philosophen und Künstler
Kommt von dem heiligen Geist.

Schöner ist das Licht des Glaubens, die Lehre der Kirche,
Herrlich, predigt der Papst,
Wie erquicklich, zu lauschen den Vätern und Lehrern der Kirche,
Gläubig zu hören den Herrn!

Schöner noch ist das Licht der Gnade, der göttlichen Charis,
Gottes lächelnder Charme,
Die entzückende Schönheit, der Liebreiz der ewigen Gottheit,
Urschönheit, dir sei der Dank!

In dem ewigen Leben sehn wir der Gloria Lichtglanz,
Alles ist Klarheit und Geist,
Schöne Liebe, ewige Liebe ist alles in allem,
Da wir vereint sind mit Gott!


JESU HIMMELFAHRT

So wie Livius schrieb von des Romulus Auffahrt gen Himmel,
Wie er geworden ein Gott,
So schrieb Lukas, der Maler, von der Himmelfahrt Christi
Ganz im klassischen Stil.

Aber Christus flog nicht wie eine Rakete ins Weltall,
Beteigeuze vorbei,
Über die Venus zum Carina-Nebel, bis in das
Empyreum zu Gott,

Sondern er ward unsichtbar, eingehüllt von der Wolke,
Nicht mehr irdisch-konkret,
Sondern existierend in der Allgegenwart Gottes,
Gott in der Gottheit Schoß,

Allgegenwärtig ist Christus in dem Heiligen Geiste,
Lebt im Armen, im Kind,
Lebt in den Seelen der Christen und im Tabernakel
Lebt der Hostien-Gott!


SCHAFFUNG UND INKARNATION DER SEELEN

Ewig vorher gewusst in dem ewigen Geiste der Gottheit
War der Seele Idee,
Ward in der Zeit geschaffen aus Nichts vom Worte der Gottheit:
Werde! Uns siehe, sie ward!

Da der Vater und die Mutter im ehlichen Akte
Mitschöpfer Gottes gar,
So entstand der Embryo in dem Schoße der Mutter,
Gott gab die Seele dazu.

Wie ein Kuss des Heiligen Geistes wurde die Seele
In den Körper geküsst.
Diese Seele ist die geistige Formkraft des Körpers,
Christus der Seele Form.

Jede menschliche Seele auf Erden ist Ebenbild Christi,
Christlich von Natur,
Ruhelos ist die Seele, bis sie ruht in der Gottheit,
Ist unsterblich, erlöst!


JOHANNES DER TÄUFER

O wie sehnte Elisabeth sich, einen Sohn zu gebären!
Zacharias, ihr Mann,
Oder Elisabeth, seine Frau, wer war unfruchtbar? Gott weiß
Alles und hörte ihr Flehn.

Bin ich nicht mehr als sieben Söhne für dich, o Geliebte?
Zacharias sprachs.
Mach mir ein Kind, sprach Elisabeth. Zacharias gab Antwort:
Bin ich der Schöpfergott?

Zacharias diente in der Frommen Gemeinde,
Predigte Gottes Wort,
Da ward Elisabeth schwanger. Am vierundzwanzigsten Juni
Ward Johannes geborn.

Als Johannes im Mutterschoß Elisabeths hörte Maria
Kommen, die Mutter des Herrn,
Freute er sich, denn mit der Muttergottes kam Christus,
Gott in Marias Schoß!


MARIEN VERKÜNDIGUNG

Betend saß sie in ihrer Kammer und betete Psalmen,
Betete Gottes Wort
In den Worten des Menschen, des dialogischen Gottes
Lob und Klage und Dank.

Da erschien ihr der Erzengel Gabriel, Erzengel Gottes,
Wie es Michael ist,
Schutzgeist des jüdischen Volkes, und wie Raphael, Schutzgeist,
Oberster Schutzengel er.

Gabriel brachte die Botschaft: Chaire, kecharitomene!
Immer schon gnadenvoll
Bist du, Unbefleckte Empfängnis, ewige Jungfrau,
Werde du Mutter für Gott!

Wie soll ich Mutter werden, fragte die Jungfrau Maria,
Da ich dem Herrn doch gelobt,
Jungfrau zu bleiben und keusche Verlobte des ewigen Vaters!
Gabriel sprach: Dein Gott

Wird dich bewahren, Maria, als immerwährende Jungfrau.
Mutter sollst du sein
Des Messias und aller Glieder des mystischen Leibes,
Bleibst doch jungfräulich intakt!

Ruach ha kadosch, der Atem Gottes, wird zu dir kommen,
Offenbarungszelt
Bist du, der Geist kommt in der Wolke der Herrlichkeit Gottes,
Gott schafft den Menschen in dir!

Nicht besamt wirst du werden von einem sterblichen Manne,
Dir bleibt dein Hymen intakt,
Vor und in und nach der Geburt des göttlichen Sohnes
Bist du jungfräulich intakt!

Mir geschehe nach Gottes Wort, o Erzengel Gottes,
Ich bin die Gottesmagd!
Sprach Maria und wurde die Mutter des göttlichen Sohnes
Göttlicher Mutterschaft.


GEBURT JESU

Und Maria und Josef fanden Bethlehems Grotte,
In dem Felsen den Stall.
Josef blieb bescheiden da in dem Vorraum der Höhle,
Betete innig zu Gott,

Und Maria ging einsam tief in das Innre der Höhle,
Da ihre Stunde kam.
Da ward die Jungfrau erhoben, schwebend über dem Boden,
War verklärt sie im Licht.

Weiß war ihr Kleid und weiß war ihr Leib und weiß war der Lichtglanz,
Da sie Jesus gebar.
Ohne Schmerzen gebar sie und ohne den Riss ihres Hymens,
Wunderbar war die Geburt,

Rein und heilig und schmerzlos ist Jesus gekommen,
Siehe, da lag der Sohn
Auf dem Teppich vor ihr, sie betete an den Messias,
Gottes ewigen Sohn,

Betete an und nahm ihn an die schneeweißen Brüste,
Legte ihn an ihr Herz
Und umgab ihn mit ihrer unendlichen Liebe der Mutter.
Dann trat Josef hinzu.


PETRUS UND JOHANNES

Petrus und Johannes eilten zum Heiligen Grabe.
Eifersüchtig war
Petrus auf Johannes, diesen Liebling des Meisters.
Bin ich nicht Liebling auch?

Ist Johannes denn weiser, der Theologe der Mystik?
Ich bin der Kirche Fels!
Ich bin unsterblich, denn immer wird folgen Petrus auf Petrus
Im Apostelthron.

Ja, dem Liebling Johannes gab Jesus die heilige Mutter.
Ich, der Kirche Fürst,
Weihe auch die heilige Kirche der Mutter der Kirche,
Meinem Ideal!

Ist das ein heiliger Wettlauf zwischen Johannes und Petrus
Zu dem heiligen Grab?
Zwar Johannes läuft schneller, er ist jünger und frischer,
Er kommt als erster an,

Aber Petrus trat als erster hinein in das Grabloch,
Sah das Schweißtuch dort,
Sah das Grabtuch dort mit dem Bilde des leidenden Heilands,
Und er betete an.

Kommt, versöhnt euch! Und Petrus, ehre den Liebling Johannes,
Stelle ihn höher als dich,
Und Johannes, ordne dich unter Petrus, dem Felsen,
Sei gehorsam dem Papst!

Sei Johannes die Liebe und sei Petrus der Glaube,
Jeden Einzelnen hat
Jesus am liebsten! Du, o Petrus, bist Liebling des Meisters,
Jünger, den Jesus liebt!


ASTROLOGISCHE WAHRSAGUNG

Also sprach Nostradamus: Anfang des dritten Jahrtausends
Mächtig ist Mars, der Planet,
Dann beginnen wird der Dritte Weltkrieg auf Erden
Von Arabien aus.

Mars, der feurig rote Planet des furchtbaren Krieges,
Inspiriert den Islam,
Terror und Attentate und Mord und gekreuzigte Christen
Schreien um Rache zu Gott.

Aber noch ist der Friede nicht in der Nähe zu sehen,
Erst noch trifft Mars, der Planet,
In der näheren Zukunft zusammen mit Uranus, Pluto,
Hart wird die Kirche verfolgt.

Schrecklich wird’s, wenn Uranium sich mit Plutonium einigt
Unter der Herrschaft des Mars,
Wenn die Krieger Satans nach der Atombombe suchen!
Aber Maria kommt,

Dass die Friedenskönigin kommt, so betet und betet
Täglich den Rosenkranz.
Sie verheißt uns den Menschheitsfrieden, den Frühling der Kirche,
Jesus, Maranatha!


STERNENREISE

Brüder, zur Sonne! Droben ist der Sänger Apollon
Mit der Lyra Gold,
Dort ist in der goldenen Wolke der Herrlichkeit strahlend
Schön der Heilige Geist.

Auf dem Mond, der schimmernden Luna im nächtlichen Dunkel,
Jungfrau Diana wohnt,
Und den Sichelmond unter den Füßen, den nackigen Füßen,
Jungfrau Maria thront.

Auf dem Mars, dem feurig roten Planeten des Krieges,
Herrscht der Kriegsgott Mars,
Dort ist auch der Führer der himmlischen Heerscharen herrlich,
Erzengel Michael.

Auf dem Merkurius ist so flink wie Quecksilber Hernes,
Bote der Götter er,
Mit den Flügel-Sandalen, und des englischen Grußes
Erzengel Gabriel.

Aber auf dem Jupiter, o du Vater der Götter,
Vater der Menschen, Gott,
Seh ich Herkules, der den Saustall des Augias reinigt,
Neben Augustus im Thron.

Lieblingin Venus, meine Geliebte, Morgenstern-Göttin,
Golden schön Helena
Sitzt hier herrschaftlich neben Maria, der heiligen Hure
Magdalena im Thron.

Auf dem Saturn ist noch des Goldenen Zeitalters Sabbath,
Sphäre des Sabbath bei Gott,
Dort herrscht noch die Gerechtigkeit, Jungfrau Asträa,
Dort ist Sophias Reich.

In dem Fixternhimmel seh ich die seligen Geister,
Selig Corinna dort,
Selig die heilige Paula Margarethe, die Engel
Und den Ideen-Saal.

Aber im Empyreum, in dem Himmel der Himmel,
Vater und Sohn und Geist,
Eine einzige Gottheit, eine dreifaltige Gottheit,
Gott, nun bin ich zuhaus!

EVA UND JESUS

Anfangs war Adam Kadmon, zwiegeschlechtlicher Urmensch,
Mit Sophia vereint,
Göttin und Urmensch vereinigt zum Gottmenschentume,
Ganzheitlich, heilig, perfekt.

Aber Adams Sündenfall, er fiel ab von Sophia,
Als er die Göttin verließ,
Spaltete sich der Urmensch auf in Männchen und Weibchen,
Und der Mensch ward ein Mann,

Und dem Adam-Mann ward gegeben die weibliche Eva,
Nurmenschlich, nurweiblich sie.
Adam der Mann und Eva die ergänzende Männin,
Liebespaar, Ischa und Isch.

Aber das göttliche Element nun fehlt in der Menschheit.
Wo ist das Gottmenschentum?
Adam, der Mann-Mensch, seufzt nach der göttlichen Jungfrau Sophia,
Dass er ganz werde, heil.

Eva, die Frau, sie seufzt nach dem himmlischen Bräutigam Jesus,
Dass sie ganz werde, heil.
Menschliche Braut in göttlicher Bräutigam, heilige Hochzeit
Feiern sie in dem Bett,

In dem Dornenbett des Kreuzes die mystische Einung,
Gottesehe im Bett,
In dem Bette des Gartens, in dem Garten der Seele,
Eva schmachtet nach Gott:

Komm, Geliebter, komm in den mystischen Garten der Seele,
Liebe mich heftig und lang,
Komm zur Umarmung, komm zur Vereinigung, komm zu dem Einssein,
Liebe mich oftmals, mein Mann!


MAGDALENA UND JESUS

Heilige Hure, du hast mir mit Tränen gewaschen die Füße,
Schwarze Lockenflut
Hat mir die Füße getrocknet, und du küsstest die Füße,
Nanntest mich Meister und Freund.

Deine Schwester beschäftigt war mir irdischem Alltag,
Du warst Empfängnis und Ohr,
Schaumweiße Lauscherin, lauschtest meiner mystischen Weisheit,
Du empfingst meinen Geist.

Sieben Dämoninnen hab ich dir aus der Seele vertrieben,
Lilith, ihr Name Legion,
Ich hab gefegt dein Haus, dein Fegefeuer auf Erden,
Rein für den Seelengast.

Zwar Susanna mochte ich gerne, die Brüste Johannas
Hab ich barmherzig geliebt,
Du aber meine Favoritin, bevorzugte Freundin,
Hab dich geküsst auf den Mund.

Als meine Psyche gekreuzigt wurde und fuhr in die Hölle,
Du verhülltest mein Glied,
Du umarmtest meine Beine, du heilige Hure,
In der Passion meine Lust!

Ich bin der Neue Adam und du bist Eva, die Zweite,
Eins wir im Paradies,
Mehr als Salomo ich und mehr als Sulamith, du, wir
Aufgefahren vereint.

Ich vom Himmel herab der heilige mystische Gatte,
Du die Mystikerin,
Die von dem Gipfel der Liebe im südlichen Frankreich
Jubelnd gen Himmel fuhr!

DIE WELTSEELE SIEHT DAS LICHTKLEID

Droben am Himmel seh ich schweben das schimmernde Lichtkleid,
Klarheit und Transparenz,
Schön wie die göttliche Sonne an Meeren des Südens,
Klar wie Orion und Bär,

Mild wie der Mondschein, der Tau der balsamischen Luna,
Ein beweglicher Blitz,
Alles erleuchtend wie ein Blitz von dem Throne Jehovas,
Schön wie ein rauschendes Meer,

Leicht wie die goldene Wolke der weiblichen Herrlichkeit Gottes,
Sanft wie Schwanenflaum.
Das ist das transparente Lichtkleid der nackigen Psyche,
So erscheint sie vor Gott.


JESUS BEGEGNET DER WELTSEELE

Sei gegrüßt, du Weltseele, Psyche im nächtlichen Dunkel,
Siehe, dein Meister spricht,
Sage mir deine Bedürfnisse, deine Gedanken und Wünsche,
Was sich ereignet im All.

Also grüßte Jesus die Weltseele. Diese gab Antwort:
Die Dämonen im All
Locken die Menschenkinder in den Tod der Vernichtung,
Satan spielt mit der Welt!

Jesus sagte: Sei getrost, schau nur das Antlitz Mariens
Und der Teufel entflieht.
Denke immer ans Ziel, die Wohnung im Hause des Vaters,
Wahrlich, ich bin die Tür!

Da sprach die Weltseele: Meister, führ mich zum Gartenpalaste
Eden-Jerusalem!
Dort will ich wohnen mit allen meinen menschlichen Kindern,
Aller Kreatur!

Jesus sprach: Ich bin mit dir, bin der kosmische Christus,
Bin der Gott in dir!
Lebewohl, o Weltseele, bis zur Ewigen Ruhe
In des Gottes Bett!