ENUMA ELISCH

Der babylonische Schöpfungsmythos
Nachgedichtet von Josef Maria von der Ewigen Weisheit



ERSTER GESANG

Als droben noch geschaffen nicht der Himmel,
Noch unten nicht genannt der feste Boden,
Ur-Apsu, ihr Erzeuger, und desgleichen
Die Mummu Tiamat, der Welten Mutter,
Die Wasser noch vermischt zu einem Leib nicht,
Als keine Hütte war von Schilf errichtet,
Als noch kein Sumpf erschienen war auf Erden,
Da noch die Götter nicht gebracht ins Dasein,
Da keiner einen Eigennamen trug
Und nirgends noch ein Schicksal war bestimmt,
Da wurden dann die Himmlischen gebildet
Und Lahamu und Lachmu kamen vor
Und wurden nun mit Namen auch genannt.
Bevor sie alt und groß geworden waren,
Gebildet wurden Anshar da und Kishar,
Die übertrafen alle andern Götter.
Und lange Zeit verging. Und dann kam Anu,
Der Götter Erbe, der Rival der Väter.
Der Erstgeborene war Anshar und
Ihm ebenbürtig war der Vater Anu,
Der schuf in seinem Bilde Nudimmud,
Und Nudimmud, das war der Väter Meister,
Von großer Weisheit, groß an Kraft und Klugheit,
Der mächtiger als seines Vaters Vater,
Da war auch kein Rivale bei den Göttern.
Und so geboren ward die Schar der Götter.
Sie störten Tiamat, die wogte drunten,
Ja, voller Unruh ward der Mutter Stimmung,
Weil heiter war die hohe Burg des Himmels.
Auch Apsu konnt nicht mindern ihr Geschrei
Und Tiamat war sprachlos allerwegen.
Sie waren ekelhaft und überheblich.
Und Apsu kam, der großen Götter Schöpfer,
Er weinte, wandte sich an seinen Diener:
O Mummu, mein Wesir, dir jauchzt mein Geist,
Komm, Mummu, gehen wir zu Tiamat!
Sie gingen, setzten sich zu Tiamat,
Sie tauschten Ratschlag aus um Ratschlag über
Die Götter, ihre erstgebornen Kinder.
Und Apsu öffnete den Mund und sagte
Zu Tiamat, die prangte voller Schönheit:
Der Götter Weg ist wirklich ekelhaft!
Tagsüber find ich nicht Erleichterung
Und komme nicht zur Ruhe in der Nacht.
Zerstören werde ich der Götter Wege,
So wird die Ruhe wieder hergestellt.
Lasst uns in Ruh! Dies hörte Tiamat
Und wurde wütend und rief ihren Mann an.
Sie heulte auf als die Geschädigte,
Die ganz allein und einsam wütete,
Stieß einen Fluch aus und sprach so zu Apsu:
Wie, sollten wir zerstören das Erbaute?
Ihr Weg ist lästig! Lasst uns doch in Ruhe!
Dann Mummu gab dem Apsu diesen Ratschlag,
Ungnädig war der Mummu Ratschlag, böse:
Mein Vater, du zerstörst der Meutrer Wege,
Dann findest du Erleichterung bei Tag
Und wirst auch ruhen können in der Nacht.
Als Apsu dieses hörte, strahlte er,
Er plante etwas gegen seine Söhne,
Die Götter, wegen ihrer Übeltaten.
Und er umarmte Mummu an dem Hals,
Sie setze sich auf seinen Schoß, ihn küssend.
Was immer zwischen ihnen ward geplant,
Ward von den Göttersöhnen wiederholt.
Die Götter hörten dies, sie standen auf,
Verstummten dann und blieben still und stumm.
In Weisheit größer, einfallsreicher, klüger
War Ea, der Allwissende, der Gott
Der Weisheit, er durchschaute ihren Plan.
Ein Meisterplan ward gegen ihn ersonnen,
Geschickte Pläne, ihn in Bann zu tun.
Er rezitierte sie und ließ sie hören,
Der ausgegossen hat auf Apsu Schlaf,
Und so er lag in tiefem Schlaf und Schlummer.
Als Apsu war nun tief getränkt mit Schlaf,
War Mummu machtlos, konnte sich nicht rühren.
Er lockerte des Apsu Bande, riss
Ihm die Tiara von dem Haupt herab,
Nahm seinen Heiligenschein und zog ihn an
Und dann erschlug er den gebundnen Apsu.
Und Mummu ward gefesselt und allein
Zurückgelassen drunten in dem Schloss.
So hat auf Apsu er sein Haus gegründet,
Ergriff nun Mummu, hielt ihn an der Nase.
So Ea siegte und zertrat die Feinde,
Gesichert hatte Ea den Triumph,
Nun ruhte er in seinem Haus voll Frieden,
Nun nannte er sein Haus nach Apsus Namen.
Am selben Ort er gründete sein Kultzelt,
Dort wohnten Ea und sein Weib Damkina.
Und in des Schicksals Wohnung, Schicksals Kammer
Ein Gott ward nun gezeugt, der klügste Gott.
Im Herzen Apsus Marduk ward geschaffen,
Im Heiligtume Marduk ward gezeugt.
Der ihn erzeugte, war sein Vater Ea,
Die ihn gebar als Mutter, war Damkina,
Er sog die Mutterbrust von Göttinnen,
Die Ammen, die ihn pflegten, schreckten ihn,
Verführerisch sein Leib, die Augen funkelnd,
Sein Gang war fürstlich, er war Kommandant.
Sah Ea ihn, der Vater, der ihn zeugte,
So jubelte und strahlte er voll Freude.
Er machte ihn perfekt und gab dem Sohn
Die höchste Vollmacht einer Doppel-Gottheit.
Er war erhöht, mehr als die andern alle,
Perfekt die Glieder, völlig unverständlich,
Schlecht zur Verständigung, schwer zu erkennen,
Vier Augen hatte er, dazu vier Ohren,
Wenn er den Mund bewegte, flammte Feuer,
Groß waren seine Ohren, und die Augen
In großer Zahl durchschauten alle Dinge.
Er war der Höchste aller Himmelsgötter
Und übertraf an Größe alle andern.
Die Glieder waren riesig, er war riesig.
Mein kleiner Sohn! Mein lieber kleiner Sohn,
Mein Sohn, die Sonne! Also ist der Himmel!
Er trug die Gloriole von zehn Göttern.
Er war sehr stark, und alle sahn ihn an.
Und Anu zeugte viermal starken Sturm,
Die Stürme lieferten die Macht dem Herrn aus.
Er stationierte auch den Wirbelwind,
Er schuf auch Ströme, Tiamat zu stören.
Die Götter gaben keine Ruhe, sondern
Sie litten an der Widrigkeit des Sturmes.
Und ihre Herzen sprachen voll des Bösen
Zu Mutter Tiamat, der Göttermutter:
Als sie erschlagen Apsu, deinen Gatten,
Hast du ihm nicht geholfen, doch du bliebest.
Und als er schuf den vierfach starken Sturm,
Da wurden deine Eingeweide schwach
Und daher können wir nicht Ruhe finden.
Lass Apsu, deinen Mann, in deinem Kopf sein
Und Mummu auch, der überwunden worden!
Du bist allein gelassen, Tiamat!
Da wurden sie verstört in großem Tempo
Und ohne Unterlass. Sie lieben nicht!
Und unsre Augen sind nun eingeklemmt
Und ohne Unterlass. Lasst uns in Ruhe!
Wir wollen kämpfen! Rächen wir die Götter!
Und machen wir die Götter wie den Sturm!
Als Tiamat das hörte, war ihr wohl.
Sie gaben alles. Lasst uns nur die Monster
Und lasst in unsrer Mitte alle Götter.
Und lasst uns kämpfen gegen Anus Götter!
Und sie verbanden sich zu einem Bund
Und dann marschierten sie mit Tiamat.
Sie machten Pläne ohne Unterlass.
Sie waren kampfbereit, sie knurrten, tobten,
Sie haben auf den Kampf sich vorbereitet,
Und Mutter Hubur, Wesen aller Wesen,
Gab Waffen auch dazu und Monsterschlangen
Mit scharfen Zähnen, schonungslos im Biss.
Mit Schlangengift hat sie gefüllt den Körper,
Und Drachen hat mit Schrecken sie bekleidet,
Gekrönt die Drachen auch mit goldnen Kronen,
So sahen fast wie Götter aus die Drachen,
Und wer die Drachen sah, der wurde ängstlich,
Die Drachen bäumten sich mit ihrem Leib auf,
Es konnte keiner schicken sie zurück.
Die Vipern, Drachen und die Lilith-Monster
Und Löwen, irre Hunde und Skorpione
Und Panther und Libellen und Centauren
Mit Waffen stellte sie zum Kampfe auf.
Fest ihr Befehl und stark der Widerstand,
Und alle diese Arten sie gebar.
Und von den Göttern der Versammlung sie
Erhöhte Kingu, machte ihn zum Chef.
Die Führer des Kommandos der Versammlung,
Die Waffen zu der Förderung des Kampfes,
Den Kampf zu kontrollieren und zu leiten,
Vertraute sie ihm an, der saß im Rat:
Ich hab für dich die Zauberei gewirkt,
Nun preis in der Versammlung meinen Zauber.
Zum Rat der Götter gab ich euch Verdienste,
Du bist der Herr, mein einziger Genosse!
Und du wirst herrschen über alle Himmel!
Da gab sie ihm die alte Schicksalstafel
Und er befestigt sie an seiner Brust:
Herr, deiner Weisung jeder wird gehorchen!
Er hatte nun die Hoheit eines Vaters,
Sein war der Götter Schicksal, seiner Söhne.
Dein Wort lässt alle Feuer bald erlöschen,
Du bist die Power-Waffe voll Potenz!



ZWEITER GESANG

Als Tiamat ihr Werk begonnen hatte,
Sie machte sich bereit zum Götterkrieg,
Zu rächen Apsu, plante sie das Böse.
Dass sie sich rüstete, man sagt es Ea.
Als Ea aber hörte von der Sache,
Verstummte er im Dunkeln, saß da still.
Die Zeit verging, und Ea's Zorn verrauchte,
Er ging zu Anshar in den Vordergrund.
Und als er kam vor seinen Vater Anshar,
Er sprach, was Tiamat ihm aufgetragen:
Die uns langweilen, die verabscheun uns!
Das Werk hat Tiamat, ist wild vor Zorn.
Die Götter haben sich bei ihr gesammelt,
Auch die, die Tiamat gebar im Frühling.
Sie drängen sich, zur Seite ihr marschierend,
Sie machen Pläne ohne Unterlass,
Am Tag und in der Nacht des Zornes Pläne,
Sind für den Kampf bereit, sind knurrend, tobend,
Sie bilden einen Rat, zum Krieg bereit.
Und Mutter Hubur, Wesen aller Dinge,
Gab dazu Schreckenswaffen, Monsterschlangen,
Mit scharfen Zähnen, schonungslos im Biss,
Mit Venom hat sie ihren Leib gefüllt.
Und Drachen hat mit Terror sie bekleidet,
Mit goldnen Kronen krönte sie die Drachen,
Dass sie erscheinen herrlich wie die Götter,
Wer sie erblickt, der wird besiegt vom Terror,
Die Körper bäumen sich, unüberwindlich,
Weiß keiner ihrem Angriff standzuhalten.
Sie setzte Vipern, Sphinxen, Drachen ein,
Den großen Löwen, irren Hund, Skorpion,
Libellen und Zentauren, Geisterlöwen,
Mit schonungslosen Waffen, furchtlos kämpfend.
Streng ihr Beschluss, kann keiner widerstehen.
Elf dieser Art hat sie hervorgebracht.
Von allen Göttern, ihren Erstgebornen,
Hat die Versammlung sie gebildet und
Erhöhte Kingu, stellte ihn voran.
Und das Kommando über die Versammlung,
Die Zucht der Waffen für des Kriegs Begegnung,
Die Führerschaft, die Förderung des Kampfes,
Den Kampf zu leiten und zu kontrollieren,
Das alles übergab sie seinen Händen,
Als sie ihn sitzen sah im Rat der Götter.
Für dich geworfen habe ich den Zauber,
Du preise vor den Göttern meinen Zauber!
Zu raten der Versammlung aller Götter,
Hab ich dir heiligen Verdienst gegeben.
Du bist der Höchste, du allein mein Freund!
Und du wirst alle Himmlischen beherrschen!
Sie legt die Schicksalstafeln auf die Brust ihm:
Du, dein Befehl ist unveränderlich
Und deinem Gottesworte wird gehorcht!
Als Kingu also nun erhoben wurde,
Besaß den Rang er eines Himmelsgottes.
Und sie verfügt das Schicksal ihrer Götter:
Dein Wort lässt Feuerflammen bald erlöschen,
Du überwindest sie mit deiner Power,
Mit deiner Waffe, so potent im Schwung.
Als Anshar das gehört, dass Tiamat
War ruhelos von ihren innern Schmerzen,
Schlug er sich auf die Lenden, biss die Lippen,
Sein Herz war düster, seine Stimmung traurig,
Und so bedeckte Anshar seinen Mund,
Um die Empörung in ihm zu ersticken:
O Schlacht! Du hast nun Mummu, hast nun Apsu.
Zu töten Kingu, Götter nun marschieren!
O Weisheit in dem Himmel, sei gepriesen!
Er sprach ein Wort zu Anu, seinem Sohn:
O mächtiger und starker Gottesheld,
Wie ragt hervor doch deine große Kraft,
Weiß keiner deinem Angriff standzuhalten.
Stell dich vor Tiamat, die große Mutter,
Und schenke Ruhe ihrer trüben Stimmung,
Auf dass ihr Mutterherz barmherzig werde!
Doch will sie nicht auf deine Worte hören,
Dann sag ihr unser Wort, sie werde ruhig.
Als er die Weisung seines Vaters hörte,
Er macht sich auf den Weg und ging zu ihr.
Als aber Anu nahe war genug,
Zu sehen all die Pläne Tiamats,
Er war nicht fähig, ihr Gesicht zu sehen,
Er kehrte um und kam zu seinem Vater,
Zu Anshar, und er wandte sich an ihn:
Ich bin nicht stark genug, sie zu besiegen.
War sprachlos Anshar, auf den Boden starrend,
Die Haare wirr, er schüttelte den Kopf.
Die Götter kamen an dem Ort zusammen,
Geschlossner Lippen saßen schweigend sie.
Kein Gott kann in die Schlacht ziehn, dachten sie,
Und mit dem Blick auf Tiamat sich retten.
Und Anshar sprach: Du bist ein Held und Rächer!
Am abgeschiednen Ort sprach er zu ihm:
Ich bin dein Vater und du bist mein Sohn,
Du, lieber Sohn, du tröstest mir mein Herz!
Vor Anshar machte Anu einen Sprung,
Als ob er schon im Götterkriege sei.
Steh auf und sprich! Er wächst, wird sich erholen.
Es freute sich der Herr am Wort des Vaters.
Und Anu nahte sich und stand vor Anshar,
Und Anshars Vaterherz ward voll von Freude!
Er küsste ihn, da wich von ihm die Angst,
Die Lippen offen. Anshar, sei nicht stumm!
Ich gehe und erreiche, was du willst.
Die Lippen offen: Anshar, sei nicht stumm!
Ich gehe und erreiche, was du willst.
Wer männlich ist, der hat den Kampf begonnen.
Die Göttin Tiamat ist eine Frau,
Die dir entgegen fliegt mit ihren Waffen.
Sie werden freuen sich und fröhlich sein,
Sie treten auf den Hals von Tiamat,
Sie werden freuen sich und fröhlich sein,
Sie treten auf den Hals von Tiamat.
Mein Sohn, dir ist die Weisheit anvertraut,
Lass Mutter Tiamat nun ruhig werden.
Fahr auf dem Sturmeswagen laut und schnell!
Dein Blut soll nicht verschüttet werden, Sohn,
Du wirst zum Vaterhause wiederkommen.
Wie freute sich der Herr am Wort des Vaters,
Er jauchzte, und er sprach zu seinem Vater:
O Schöpfer aller Götter, unser Schicksal,
Der ich die Rache übe, wie du willst,
Und überwinde Göttin Tiamat
Und gebe dir das Leben, rufe dann
Die Himmlischen zur heiligen Versammlung,
Mein allerhöchstes Schicksal zu verkünden.
Wenn du mit uns gemeinsam sitzt im Jubel,
Mein Wort verkünde, du bestimmst das Schicksal.
Was ich ins Leben rufe, bleibt am Leben.
Und nicht zurückgerufen noch verändert
Wird meines Mundes göttliches Kommando!


DRITTER GESANG

Und Anshar öffnete den Mund und sprach
Zu Gaga, seinem himmlischen Minister:
O Gaga, mein Wesir, der meinen Geist freut,
Ich sende dich zu Lahamu und Lachmu,
Du bist geschickt, du wirst dich produzieren.
Lass alle Himmlischen sich unterhalten,
Du setze dich zu dem Bankett der Götter,
Lass Brot sie essen, lass sie mischen Wein,
Denn Marduk ist ihr Rächer und ihr Held,
Lass alle sie fixieren sein Dekret.
Geh deinen Weg und nimm, die vor dir stehen,
Und wiederhole ihnen, was ich sagte:
Dein Sohn, o Anshar, hat mich hergeschickt,
Ich liebe die Diktate seines Herzens,
Er sagt, dass Tiamat voll Langeweile
Uns Himmelsgötter allesamt verabscheut,
Sie tut ihr Werk und ist voll Rage wütend.
Die Götter haben sich bei ihr versammelt,
All die, die Tiamat gebar im Frühling.
Und sie marschieren nun an ihrer Seite,
Und Tag und Nacht macht Pläne sie voll Wut.
Sie sind bereit zum Kampf, sind knurrend, tobend,
Sie bilden einen Rat, bereit zum Krieg.
Und Mutter Hubur, Wesen aller Dinge,
Gab dazu Schreckenswaffen, Monsterschlangen,
Mit scharfen Zähnen, schonungslos im Biss,
Mit Venom hat sie ihren Leib gefüllt.
Und Drachen hat mit Terror sie bekleidet,
Mit goldnen Kronen krönte sie die Drachen,
Dass sie erscheinen herrlich wie die Götter,
Wer sie erblickt, der wird besiegt vom Terror,
Die Körper bäumen sich, unüberwindlich,
Weiß keiner ihrem Angriff standzuhalten.
Sie setzte Vipern, Sphinxen, Drachen ein,
Den großen Löwen, irren Hund, Skorpion,
Libellen und Zentauren, Geisterlöwen,
Mit schonungslosen Waffen, furchtlos kämpfend.
Streng ihr Beschluss, kann keiner widerstehen.
Elf dieser Art hat sie hervorgebracht.
Von allen Göttern, ihren Erstgebornen,
Hat die Versammlung sie gebildet und
Erhöhte Kingu, stellte ihn voran.
Und das Kommando über die Versammlung,
Die Zucht der Waffen für des Kriegs Begegnung,
Die Führerschaft, die Förderung des Kampfes,
Den Kampf zu leiten und zu kontrollieren,
Das alles übergab sie seinen Händen,
Als sie ihn sitzen sah im Rat der Götter.
Für dich geworfen habe ich den Zauber,
Du preise vor den Göttern meinen Zauber!
Zu raten der Versammlung aller Götter,
Hab ich dir heiligen Verdienst gegeben.
Du bist der Höchste, du allein mein Freund!
Und du wirst alle Himmlischen beherrschen!
Sie legt die Schicksalstafeln auf die Brust ihm:
Du, dein Befehl ist unveränderlich
Und deinem Gottesworte wird gehorcht!
Als Kingu also nun erhoben wurde,
Besaß den Rang er eines Himmelsgottes.
Und sie verfügt das Schicksal ihrer Götter:
Dein Wort lässt Feuerflammen bald erlöschen,
Du überwindest sie mit deiner Power,
Mit deiner Waffe, so potent im Schwung.
Ich schickte Anu einst zu Tiamat,
Er konnte nicht der Göttin Antlitz sehen,
Und Nudimmud war bang und kehrte um.
Doch Marduk kam, der weiseste der Götter,
Er zeige, wie man Tiamat besiegt.
Er öffnete den Mund und sprach zu mir:
Der ich die Rache übe, wie du willst,
Und überwinde Göttin Tiamat
Und gebe dir das Leben, rufe dann
Die Himmlischen zur heiligen Versammlung,
Mein allerhöchstes Schicksal zu verkünden.
Wenn du mit uns gemeinsam sitzt im Jubel,
Mein Wort verkünde, du bestimmst das Schicksal.
Was ich ins Leben rufe, bleibt am Leben.
Und nicht zurückgerufen noch verändert
Wird meines Mundes göttliches Kommando!
Jetzt schnell, erfülle die Dekrete Gottes,
Er geht, die starken Feinde zu besiegen.
Und Gaga nun ging weiter seinen Weg.
Vor Lahamu und Lachmu, vor den Göttern
Er neigte sich und küsste ihre Füße.
Er neigte sich, als er die Stelle einnahm:
Dein Sohn, o Anshar, hat mich hergeschickt,
Ich liebe die Diktate seines Herzens!
Die uns langweilen, die verabscheun uns!
Das Werk hat Tiamat, ist wild vor Zorn.
Die Götter haben sich bei ihr gesammelt,
Auch die, die Tiamat gebar im Frühling.
Sie drängen sich, zur Seite ihr marschierend,
Sie machen Pläne ohne Unterlass,
Am Tag und in der Nacht des Zornes Pläne,
Sind für den Kampf bereit, sind knurrend, tobend,
Sie bilden einen Rat, zum Krieg bereit.
Und Mutter Hubur, Wesen aller Dinge,
Gab dazu Schreckenswaffen, Monsterschlangen,
Mit scharfen Zähnen, schonungslos im Biss,
Mit Venom hat sie ihren Leib gefüllt.
Und Drachen hat mit Terror sie bekleidet,
Mit goldnen Kronen krönte sie die Drachen,
Dass sie erscheinen herrlich wie die Götter,
Wer sie erblickt, der wird besiegt vom Terror,
Die Körper bäumen sich, unüberwindlich,
Weiß keiner ihrem Angriff standzuhalten.
Sie setzte Vipern, Sphinxen, Drachen ein,
Den großen Löwen, irren Hund, Skorpion,
Libellen und Zentauren, Geisterlöwen,
Mit schonungslosen Waffen, furchtlos kämpfend.
Streng ihr Beschluss, kann keiner widerstehen.
Elf dieser Art hat sie hervorgebracht.
Von allen Göttern, ihren Erstgebornen,
Hat die Versammlung sie gebildet und
Erhöhte Kingu, stellte ihn voran.
Und das Kommando über die Versammlung,
Die Zucht der Waffen für des Kriegs Begegnung,
Die Führerschaft, die Förderung des Kampfes,
Den Kampf zu leiten und zu kontrollieren,
Das alles übergab sie seinen Händen,
Als sie ihn sitzen sah im Rat der Götter.
Für dich geworfen habe ich den Zauber,
Du preise vor den Göttern meinen Zauber!
Zu raten der Versammlung aller Götter,
Hab ich dir heiligen Verdienst gegeben.
Du bist der Höchste, du allein mein Freund!
Und du wirst alle Himmlischen beherrschen!
Sie legt die Schicksalstafeln auf die Brust ihm:
Du, dein Befehl ist unveränderlich
Und deinem Gottesworte wird gehorcht!
Als Kingu also nun erhoben wurde,
Besaß den Rang er eines Himmelsgottes.
Und sie verfügt das Schicksal ihrer Götter:
Dein Wort lässt Feuerflammen bald erlöschen,
Du überwindest sie mit deiner Power,
Mit deiner Waffe, so potent im Schwung.
Ich schickte Anu einst zu Tiamat,
Er konnte nicht der Göttin Antlitz sehen,
Und Nudimmud war bang und kehrte um.
Doch Marduk kam, der weiseste der Götter,
Er zeige, wie man Tiamat besiegt.
Er öffnete den Mund und sprach zu mir:
Der ich die Rache übe, wie du willst,
Und überwinde Göttin Tiamat
Und gebe dir das Leben, rufe dann
Die Himmlischen zur heiligen Versammlung,
Mein allerhöchstes Schicksal zu verkünden.
Wenn du mit uns gemeinsam sitzt im Jubel,
Mein Wort verkünde, du bestimmst das Schicksal.
Was ich ins Leben rufe, bleibt am Leben.
Und nicht zurückgerufen noch verändert
Wird meines Mundes göttliches Kommando!
Jetzt schnell erfülle die Dekrete Gottes,
Er geht, der Feinde Angesicht zu sehen.
Das hörten Lahamu und Lachmu, sprachen:
Das alles jammern ließ die Igigi:
Wie seltsam, dass getroffen die Entscheidung,
Wer kann ergründen Tiamats Betreiben?
Sie sind bereit, die Fahrten zu verlassen,
Die Götter, die vom Schicksal sind bestimmt.
Vor Anshar traten sie, sein Haus war voll,
Die Götter küssten sich in der Versammlung,
Sie konversierten, als sie sich gesetzt,
Das Festbankett des Himmels zu begehen.
Sie aßen Brot, sie tranken süßen Mischwein,
Die Becher waren voll mit süßem Rauschgift,
Sie tranken Rauschtrank, ihre Bäuche schwollen,
Sie wurden müde, doch die Stimmung hob sich,
Und sie fixierten göttliche Dekrete
Für Marduk, ihren Helden, ihren Rächer.


VIERTER GESANG

Sie bauten ihm nun einen Fürstenthron,
Er setzte sich und nahm den Vorsitz ein.
Du bist der Herrlichste der großen Götter,
Vollkommen dein Dekret, o Vater Anu!
Du, Marduk, bist der Größte aller Götter,
Vollkommen ist dein Wort, o Vater Anu!
Von nun an unveränderlich dein Wort,
Stolz oder Demut steht in deiner Hand.
Dein Wort ist wahr, die Weisung unanfechtbar.
Kein Gott wird überschreiten deine Grenzen!
Und für die Göttersitze ist der Schmuck,
Und ihre Schreine seien stets am Ort.
O Marduk, du bist der gerechte Rächer!
Wir geben dir das Königtum im Weltall.
In deiner Wort-Versammlung sind die Besten.
Den Feind zerschmettern werden deine Waffen!
O Herr, verschon das Leben deiner Treuen,
Vergieß das Leben du des bösen Feindes!
Sie legten ihre Kleider vor ihn hin
Und wandten dann sich an den Erstgebornen:
Dein Schicksal, Herr, das herrsche unter Göttern,
Erschaffe und zerstöre, wie du willst.
Tu auf den Mund, die Kleidung wird verschwinden!
Sprich, und das Kleidungsstück ist wieder da!
Er sprach das Wort, die Kleidung war verschwunden,
Er sprach erneut, das Kleid war wieder da.
Die Götter sahn die Früchte seines Wortes,
Sie beteten ihn an: Der Herr ist König!
Sie gaben ihm das Zepter und den Thron,
Sie gaben Super-Waffen ihm zur Wehr.
Geh, schneide ab das Leben Tiamats,
Der Windhauch trag ihr Blut an stille Orte!
Bels Schicksal war fixiert von Vatergöttern,
Er ging geschickt die Straße des Erfolgs.
Er nahm den Bogen in die Hand als Waffe,
Legt an die Pfeile an die Bogensehne.
Er hob die Keule mit der rechten Hand,
An seiner Seite Bogen hing und Köcher.
Er setzte vor sich einen lichten Blitz,
Mit Flammen füllte seinen Körper er.
Dann machte er ein Nichts, um zu entfalten
Im leeren Nichts den Körper Tiamats.
Vier Winde stationierte er, dass nichts
Vor ihnen fliehen konnte, vor den Winden,
Vor Südwind, Nordwind, Westwind, Ostwind. In
Der Nähe seiner Seite hielt das Netz
Er, das Geschenk des Himmelsvaters Anu.
Er brachte Imhullu, den bösen Wind,
Die Wirbelwinde und den Hurrikan,
Vierfache Winde, siebenfache Winde,
Zyklone, sandte dann die Winde aus,
Die er geboren hatte, sieben Winde.
Das Innre Tiamats erhob sich da.
Den Flutsturm weckte er, die starke Waffe,
Bestieg das Sturmgefährt voll Furcht und Schrecken,
Er spannte an und spannte ein vier Rosse,
Das waren Killer, Trampler, Wilder, Schneller.
Die Lippen offen, in den Zähnen Gift.
Sie waren unermüdlich im Zerstören.
Der Peiniger zur Rechten, Schlachtenschrecken,
Der Kampf zur Linken, welcher eifrig abstößt.
Als Mantel trug den Panzer er aus Terror,
Der Turban auf dem Haupt die Gloriole.
Der Herr ging aus und folgte seinem Kurs,
Das Antlitz richtend gegen Tiamat.
Auf seinen Lippen hielt er einen Zauber,
Giftpflanze, war zu nehmen in die Hand.
Die Götter wurden über ihm gemäht,
Die Väter wurden über ihm gemäht.
Der Fürst sah an das Innre Tiamats,
Um ihres Gatten Kingu Plan zu sehen.
Er schaute aus und er verlor den Weg,
Sein Wille abgelenkt, verwirrt die Taten.
Zur Seite ihm marschierten seine Helfer,
Die Helden, ihre Sicht war sehr verschwommen.
Und Tiamat stieß aus den Schrei der Schmerzen,
Doch nicht verrenkte sie den Hals dabei,
Sie schrie mit wildem Trotz auf ihren Lippen:
Du bist zu wichtig für den Herrn der Götter,
Um gegen diesen Gott dich zu erheben!
Ist es an ihrer Stelle, wo die Götter sich
Versammeln oder ists an deinem Ort?
Der Herr erhob sich, warf den Flutensturm,
Die starke Waffe warf auf Tiamat
Und ließ wie folgend hören seine Worte:
Was bist du aufgestanden, voller Hochmut,
Du hast dein eignes Herz belastet schwer
Und hast Konflikte in der Welt geschürt.
Die Söhne lehnen ihre Väter ab!
Du, die du deine Söhne hast geboren,
Du hast der schönen Liebe abgeschworen.
Als deinen Mann hast Kingu du erwählt,
Du gabest ihm den höchsten Rang nach Anu.
Du suchst das Böse gegen König Anshar,
Du suchst das Böse gegen Götterväter.
Obwohl du deine Kraft nicht ausgebildet,
Bist du umgürtet doch mit schweren Waffen.
Lass uns einander in dem Zweikampf treffen!
Als Mutter Tiamat die Worte hörte,
War sie besessen fast und ward verrückt!
In ihrer Wut schrie laut die Mutter auf.
Sie beide zitterten an ihren Beinen.
Da sprach sie einen Zauber, einen Bannspruch,
Die Schlachtengötter schärften ihre Waffen.
Dann Tiamat und Marduk sind zusammen
Getreten, sie, die Weisesten der Götter.
Sie strebten zueinander in dem Zweikampf,
Sie waren auf dem Schlachtfeld eingesperrt.
Da breitete der Herr sein Netz aus, um
Die Mutter Tiamat damit zu fangen.
Die bösen Winde bliesen ihr ins Antlitz.
Und Tiamat tat auf den Mund, um ihn
Zu konsumieren mit den vollen Lippen.
Da fuhr er in den bösen Wind, als sie
Noch nicht geschlossen ihre Lippen hatte.
Die bösen Winde füllten ihren Bauch.
Ihr Leib war aufgebläht, ihr Mund stand offen.
Er ließ den Pfeil los, riss den Bauch ihr auf,
Zerschnitt ihr Inneres, ihr Herz zerteilend.
Nachdem sie so gedämpft ward, war sie tot.
Nachdem er Tiamat getötet hatte,
Erschüttert und gebrochen ihre Truppe,
Die Götter, die mit ihr gezogen waren,
Die zitterten vor Angst und kehrten um
Zur Rettung und Erhaltung ihres Lebens.
Umgeben dicht, sie konnten nicht entkommen.
Er machte zu Gefangenen die Götter
Und er zerstörte ihre Götterwaffen.
Geworfen waren sie ins Netz, verstrickt,
Gesperrt in Zellen, wo sie weheklagten,
Sein Zorn hat ins Gefängnis sie geworfen.
Elf Wesen, die sie eingeladen hatte,
Die ganze Bande von Dämonen, die
Auf ihrem Wege waren mitmarschiert,
Er warf in Fesseln sie und band die Hände.
Er hat mit Füßen sie in Staub getreten.
Und Kingu, der ihr Führer war gewesen,
Er band ihn, machte ihn zu einem Uggä.
Er nahm die Tafel ihm des Schicksals ab,
Die nicht rechtmäßig sein gewesen war,
Versiegelte den Ton mit einem Siegel,
Befestigte die Schrift an seiner Brust.
Als er besiegt, bezwungen seine Gegner,
Da hatte er besiegt die stolzen Feinde,
Und König Anshar siegte, triumphierte,
Der Wunsch war nun erreicht, der tapfre Marduk
War stark nun über die besiegten Gegner
Und wandte wieder sich zu Tiamat,
Gebunden lag sie da, die tote Mutter,
Und Marduk trat auf ihre schönen Beine,
Mit seinem schonungslosen Hammer hat
Zerschmettert er den Schädel Tiamats!
Als er die Adern ihres Bluts zerbrochen,
Trug sie der Nordwind an den stillsten Ort,
Wo sie im Schweigen wurde aufbewahrt.
Dies sehend, waren seine Väter fröhlich,
Sie brachten Gaben ihm der Huldigung.
Der Herr nun machte eine kleine Pause,
Den toten Körper Tiamats zu sehen,
Dass er die schönen Formen teilen konnte
Und kunstvoll seine Schöpferwerke tun.
Er spaltete wie eine Muschel sie,
Die Hälfte machte er zum Firmament.
Dann ging er durch die himmlischen Regionen.
Er ordnete die Apsu-Viertel dort
Und ordnete die Wohnstatt Nudimmuds,
Als er gemessen Apsus Dimensionen.
Die große Wohnstatt ward fixiert, Esharra,
Das Zelt Esharra an dem Firmament.
Die Götter nahmen ihre Throne ein.


FÜNFTER GESANG

Er konstruierte die Stationen für
Die großen Götter, setzte fest astrale
Abbilder wie die Sterne in dem Tierkreis.
Er legte fest das Jahr, es unterteilend,
Er legte alle Konstellationen fest
Für jeden Monat, definierte Tage
Des Jahrs mit Hilfe himmlischer Gestalten,
Er gründet die Station auch des Polarsterns
Mit Namen Nebiru und seine Grenzen,
Dass niemand in die Irre gehen könne.
Er gründet die Stationen Enlils, Eas.
Es öffnete die Tore Tiamat,
Er aber stärkt die Schleusen rechts und links,
Im Bauch der Tiamat war der Zenit.
Er ließ den Mondschein glänzen in der Nacht,
Den Mond, zu zählen Nächte, Tage, Feste,
Markierte jeden Monat, auch den Vollmond.
Am Monatsanfang, wenn er sich verbreitet,
Sechs Tage sollst mit Hörnern du bezeichnen,
Am siebten Tag ist da die halbe Krone.
So vierzehn Tage sind des Monats Hälfte,
Die Sonne überholt sich dann am Himmel,
Verringre deine Krone und dein Licht.
Der Mond verschwindet, und es läuft die Sonne,
Die Opposition erscheint nach dreißig Tagen.
Der Schild ernannt ward, um dem Weg zu folgen,
Ihm nahe, ist der Rechtsstreit zu entscheiden.
Nun Marduk hat ernannt die Sonnentage,
Vom Speichel Tiamats er schuf die Wasser.
Er schuf die Wolken, füllte sie mit Wasser.
Nun hohe Winde brachten Frost und Regen,
Der Rauch wie Nebel, oben Wolkenhaufen.
Dies alles nahm er in die eigne Hand.
Den Bergen gab er ihre Position,
Er öffnete davor die tiefe Flut,
Aus Augen floss der Euphrat und der Tigris,
Er ging und stopfte ihre Nasenlöcher,
Aus ihren Brüsten schuf er die Gebirge,
Drin bohrt er Brunnenlöcher für das Wasser.
Dann band er ihren Schwanz für Durmah fest,
Er fesselte an seinem Fuße Apsu,
Er spaltete den Schritt der Tiamat,
So wurde sie befestigt an dem Himmel,
So ward gegründet unsre Mutter Erde.
In ihrer Mitte macht er einen Durchfluss,
So hat sein Netz komplett verteilt der Gott,
So schuf den Himmel er und Mutter Erde,
So hat die Grenzen er der Welt gegründet.
Als er entworfen seine Regeln hatte
Und alle die Verordnungen gestaltet,
Er gründete die Schreine, gab sie Ea.
Die Schicksalstafeln, die er Kingu nahm,
Die Schicksalstafeln hat er ausgeführt.
Er brachte sie als Gabe zur Begrüßung
Und gab sie Anu, unserm Himmelsvater.
Die Götter, die gestritten hatten und
Zerstreut im weiten Felde worden waren,
Er führte sie zur Gegenwart der Väter.
Jetzt sind die elf Geschöpfe ganz besiegt,
Die Tiamat gemacht, die Kreaturen,
Zerschlagen ihre Waffen hatte er,
Die Waffen band er sich um seine Füße,
Er machte Statuen daraus und stellte
Sie vor dem Tor von Apsu auf und sagte:
Das Zeichen möge nie vergessen werden!
Als dies die Götter sahn, sie freuten sich,
So Lahamu und Lachmu und die Väter
Sahn zu ihm hin und Anshar auch, der König,
Begrüßte ihn, und Anu, Enlil, Ea,
Sie alle überreichten ihm Geschenke.
Mit einer Gabe machte ihn Damkina,
Die seine Mutter war, in Freunden froh,
Sie schickte Opfer, sein Gesicht ward hell.
Auch Usmi brachte ihr Geschenk geheim,
Vertraute sie der Kanzlerschaft von Apsu
Und der Verwaltung aller Schreine doch.
Zusammen neigten die Igigi sich,
Die Annunaki küssten seine Füße,
Das Zeichen ihrer Ehrfurcht zu erweisen,
Sie standen vor ihm, neigten sich und sagten:
Er ist der König! Und die Vätergötter,
Sie wurden alle satt von seinem Charme.
Und Ea und Damkina sprachen nun
Und sprachen zu den göttlichen Igigi:
Einst Marduk war nur unser lieber Sohn,
Jetzt ist er euer König, so verehrt ihn!
In einer zweiten Rede sprachen sie:
Er heiße Lugal-Dimmer-Ankia!
Die Herrschaft gaben sie an Marduk ab,
Die Formel seines Glücks dies und Erfolges:
Von nun an herrschst du in den Heiligtümern,
Was immer dein Befehl ist, wir gehorchen.
Und Marduk tat den Mund auf, Marduk sprach,
Ein Wort zu seinen Vätergöttern sagend:
Hoch überm Apsu-Süßmeer, wo ihr wohnt,
Dem Gegenstücke zu Esharra, die
Ich selbst gebaut, hab unten ich den Boden
Gehärtet, dass man darauf bauen kann,
Ich bau ein Haus mir, eine Luxus-Wohnung.
Ich werde bauen einen Tempel dort,
Ich werde seinen Innenraum errichten,
Ich werde meine Herrschaft etablieren,
Und wenn ihr aus dem Apsu-Viertel kommt
Zum Bau, verbringt die Nacht im Tempel ihr,
Dann ist er da, euch alle zu empfangen.
Wenn ihr vom Himmel kommt herab zum Bau,
Verbringt die Nacht im neuen Tempel ihr,
Dann ist er da, euch alle zu empfangen.
Ich nenne ihn mit Namen Babylon,
Das heißt, das Heiligtum der großen Götter,
Ich bau es mit Geschick des Architekten,
Ich bau es mit Geschick des Zimmermannes.
Als dieses seine Vätergötter hörten,
Sie fragten Marduk, ihren Erstgebornen:
Bei dem, was deine Hände dir erschaffen,
Wer ist der Vorstand deines Amtes dann?
Und auf dem Boden, den du selbst bereitet,
Wer wird Verwalter dann sein deiner Macht?
O, Babylon, das ist ein schöner Name,
Wir haben unsre Wohnung dort für immer!
Man soll dir bringen die Rationen täglich,
Die Opfersteuer jährlich soll man zahlen,
Soll keiner an sich reißen unsre Ämter,
Was wir bisher getan, das tun wir weiter.
Und Marduk freute sich, als er das hörte,
Und Antwort gab er auf der Götter Fragen,
Zerschlug die große Mutter Tiamat,
Dass Tiamat das Licht den Göttern zeige,
Er tat den Mund auf, schön war seine Rede:
Euch wird nun anvertraut mein Babylon.
Die Götter neigten sich und sagten dann,
Sie sagten Lugal-Dimmer-Ankia:
Einst war der Herr nur der geliebte Sohn,
Jetzt ist er unser König. Preis dem Herrn!
Er, dessen Zauber uns das Leben gab,
Er ist der Herr der Himmelsherrlichkeit,
Er trägt die Krone und er hält das Zepter.
Und Ea kennt des Architekten Weisheit
Und die Geschicklichkeit des Zimmermannes,
Gott Ea wird die Pläne vorbereiten,
Wir Götter werden seine Arbeitsmänner.


SECHSTER GESANG

Als Marduk nun das Wort der Götter hörte,
Sein Herz begann, ein Kunstwerk zu gestalten.
Er tat den Mund auf, redete zu Ea,
Den Plan zu sagen, den sein Geist empfangen:
Ich werde Blut und Knochen modellieren,
Schaff einen Wilden, Mensch wird sein sein Name.
Fürwahr, den wilden Menschen werd ich schaffen,
Er wird betraut sein mit dem Dienst der Götter,
So dass die Götter Ruhe finden können.
Der Götter Wege werde ich verändern,
Zwei Gruppen werd ich formen der Verehrten.
Und Ea gab ihm Antwort, sprach zu ihm,
Und Ea gab ihm einen andern Plan
Für die Entlastung der verehrten Götter:
Werd einer seinen Brüdern übergeben,
Er geht zugrunde, alt wird dann die Menschheit.
Die großen Götter sollen sich versammeln,
Die Frevler sollen übergeben werden,
Auf dass die Sünder ihre Strafe tragen.
Und Marduk rief die Götter zur Versammlung,
Dem Vorstand gab er gnädige Befehle.
Und seine Äußerung die Götter ehrten.
Der König sagte zu den Annunaki:
Wenn eure frühre Rede wahrhaft ist,
Erklärt jetzt Wahrheit unter meinem Eid!
Wer war es, der den Aufstand hat gekünstelt,
Wer trieb die Tiamat zur Rebellion?
Lasst ihm den Plan des Aufstands übergeben,
Ich trage seine Schuld, ihr lebt in Frieden.
Die göttlichen Igigi gaben Antwort
Dem König Lugal-Dimmer-Ankia:
Der Plan des Aufstands kam vom Dämon Kingu,
Er trieb die Tiamat zur Rebellion.
Sie banden ihn mit Fesseln fest vor Ea,
Und sie verhängten gegen ihn die Strafe
Und schnitten Adern ihm und Venen durch.
Aus seinem Blut erschufen sie die Menschheit,
Verordnet war der Mensch zum Dienst der Götter.
Der weise Ea schuf die Menschheit, dass
Die Menschheit diene den verehrten Göttern,
Das Werk war unbegreiflich, große Kunst!
Wie kunstvoll es von Marduk ward geplant,
So hat es Nudimmud gut ausgeführt.
Der Götterkönig Marduk hat geteilt
Die Annunaki oben und darunter.
Sie sollten Anus Weisungen beachten.
Dreihundert stellte er als Wächter auf.
Der Erde Wege hat er definiert.
Sechshundert Götter waren auf der Erde,
Dass sich die Himmelsgötter niederließen.
Nachdem er alle Weisungen geboten,
Den Göttern ihre Ämter zugeteilt,
Da öffneten die Götter ihren Mund
Und sprachen zu dem Gott und König Marduk:
Herr, du bist unser Retter und Befreier,
Was tun wir also, um dich anzubeten?
Wir bauen einen Schrein für deinen Namen,
Baun eine Kammer für die Ruh der Nacht,
Lass uns in Ruhe diesen Schrein besitzen!
Lasst einen Thron uns baun für unsre Wohnung!
Am Tag der Ankunft finden wir die Ruhe.
Als Marduk dieses Wort der Götter hörte,
Sein Antlitz strahlte wie der helle Tag.
Errichtet Babylon, der Götter Bauwerk,
Lasst seine Mauern ausgebildet sein.
Nennt Babylon: Das Allerheiligste!
Die Götter wandten Kraft an, dies zu schaffen.
Ein Jahr lang formte sie aus Lehm die Ziegel,
Und als das zweite Jahr gekommen war,
Da hoben sie den Kopf von Esagila,
Und Esagila, das entspricht dem Apsu.
Sie bauten einen Turm so hoch wie Apsu,
Drin war ein Raum für Marduk, Enlil. Ea.
In ihrer Gegenwart sitzt herrlich Gott.
Am Fundament er sah von seinen Hörnern.
Als das Gebäude nun errichtet war,
Die Himmelsgötter bauten ihren Schrein.
Dreihundert Igigi versammelt waren,
Der Herr war auf dem höchsten Podium,
Als seine Wohnung sie errichtet hatten,
Die Vätergötter saßen beim Bankett.
O Babylon, der Ort, der dein Zuhause!
Wir wollen lustig sein in den Bezirken
Und fröhlich wir belegen breite Plätze.
Die Götter nahmen ihre Plätze ein,
Sie gossen festliche Getränke ein
Und setzten sich zu einem Festbankett.
Und dann, nachdem sie lustig sind geworden,
In Esagila hielten sie die Riten,
Die Normen waren festgelegt, die Zeichen,
Die Götter teilten die Stationen auf
Des Himmelreiches und der Mutter Erde,
Dann setzten sich die fünfzig großen Götter.
Die sieben Schicksalsgötter schufen dann
Dreihundert große Götter in den Himmeln.
Und Enlil hob den Bogen, seine Waffe.
Die Väter sahn das Nichts, das Gott geschaffen.
Sie sahen seinen Bogen, die geschickte Form,
Die Arbeit ward gelobt, die er getan.
Und Anu sprach in himmlischer Versammlung,
Als er den Bogen küsste: Meine Tochter!
Er nannte nun wie folgt des Bogens Namen:
Das erste ist das Langholz, Recht das zweite,
Das dritte Bogenstern, im Himmel glänzend.
Gott nahm die Position ein mit den Brüdern.
Gott Anu legte fest des Bogens Schicksal,
Der Thron gegeben ward den Königsgöttern.
Und Anu setzte sich in himmlischer Versammlung.
Die großen Götter hatten sich versammelt,
Da priesen sie das gute Schicksal Marduks,
Und sie verneigten sich vorm König Marduk,
Sie sprachen miteinander einen Segen
Zur Heiligung von Wasser und von Öl
Und um das Leben vor Gefahr zu schützen.
Als sie gewährten ihm die Götterherrschaft,
Die Herrschaft über Unterwelt und Himmel,
Da prägte Anshar nun den höchsten Namen,
Und Asarluhi sprach mit diesen Worten:
So lasst uns ehren unsres Gottes Namen,
Beachten wir des höchsten Gottes Wort,
Lasst sein Kommando und das höchste sein!
Der Allerhöchste ist der Sohn, der Rächer,
Sei siegreich seine souveräne Herrschaft,
Da kein Rivale ihm vergleichbar ist.
Sei er der Hirte aller Schwarzgelockten.
Am Ende jeden Tages, unvergessen,
Lasst uns bejubeln unsres Gottes Wege!
Mög er für seine Väter Speise schaffen,
Sie sollen liefern ihre Unterstützung,
Sie neigen sich zu ihren Heiligtümern.
Er möge geben, dass man Weihrauch rieche,
Gesprochen werden weise Zaubersprüche.
So macht ein Abbild auf der Erde von
Dem Werk, das er im Himmel hat gewirkt.
Die Schwarzgelockten sollen ihn verehren,
Sie mögen immerdar im Sinne haben,
Von ihrem großen starken Gott zu sprechen,
Und mögen sie des Gottes Wort beachten
Und immerdar der Göttin huldigen.
Er gebe Brot den Göttinnen und Göttern.
So scheitert nicht, ihr Götter, unterstützt ihn!
Lasst ihre Ländereien sie verbessern
Und bauen ihre Schreine in den Tempeln.
Die Schwarzgelockten warten auf die Götter.
Was uns betrifft, von vielen Götternamen
Ist einzig Marduk unser Herr und Gott!
Lasst uns verkünden seine fünfzig Namen.
Er, dessen Wege alle herrlich sind,
Er, dessen Werke alle herrlich sind,
O Marduk, wie sein Vater ihn genannt,
Er gibt die Weise und die Ruheplätze
Der Städte und bereichert ihre Stände,
Der mit dem Flutsturm jeden Feind besiegt,
Der seine Väter rettete aus Seenot.
Der Sohn der Sonne, vor Gesundheit strotzend!
In seinem Licht kann man für immer gehen.
Die Menschen schuf er, gab den Menschen Leben,
Die Menschen schuf er zu dem Dienst der Götter,
Auf dass die Götter freier Muße leben!
Zerstörung, Schöpfung, Gnade und Erlösung,
Dies alles wird entstehn auf sein Kommando.
Kommt, Götter, zu dem König aufzublicken!
Marukka ist der Gott, der Schöpfer Aller,
Der er erfreut das Herz der Himmelsgötter,
Der er beschwichtigt sanft die Himmelsgötter.
Ja, Marutukku ist des Landes Zuflucht,
Die Zuflucht seiner Städte, seiner Menschen.
Den Retter loben laut die Leute immer.
Baraschakuschu stand und hielt die Zügel fest,
Groß ist sein Herz und seine Liebe heiß!
Und Lugaldimmerankia, so heißt er,
Den proklamieren wir in der Versammlung.
Den Göttern, seinen Vätern, er befiehlt,
Herz aller Götter ist er in dem Himmel,
Herz aller Götter ist er in der Hölle,
Der König, Götter sind ihm untertan.
O Nari-Lugaldimmerankia,
Er ist die Offenbarung aller Gottheit.
Er hilft im Himmel und er hilft auf Erden
Und hilft dem Mann in jeder Schwierigkeit.
Bei seinem Namen zittern selbst die Götter,
Sie beben und sie ziehen sich zurück.
Asaruludu ist des Königs Name,
Den Anu ihm verkündete, sein Vater.
Er ist das Licht der Götter und ihr Führer,
Er ist von Stadt und Land der treue Schutzgott,
Er rettete im Kampf uns aus der Seenot.
Asaruludu er und Namtilaku,
Der Gott, der aller Welt erhält das Leben,
Der wieder neu macht die verlornen Götter,
Als wären alle Götter seine Schöpfung.
Der Herrscher, der belebt die toten Götter
Durch die Magie der heiligen Beschwörung,
Zerstört die unberechenbaren Gegner.
O lasst uns loben seine Kunst, sein Können!
Asaruludu ist er und ist Namru,
Der lichte Gott, der unsern Weg erhellt.
Den Gottesnamen riefen Anshar und
Die Götter Lahamu und Lachmu aus.
Zu ihren Sohnesgöttern sagten sie:
Drei Namen hat der Herr in jedem Jahr,
Fromm habt ihr seinen Namen auszusprechen!
Die Götter freudig den Befehl befolgten,
In Ubshukinna lauschten sie dem Rat.
Vom Heros, von dem Sohn und von dem Rächer,
Von unserm Retter preisen wir den Namen!
Sie setzten sich in den Versammlungen,
Das Schicksal zu gestalten aller Menschen,
Sie riefen freudig Gottes Namen aus.


SIEBENTER GESANG

Asaru Marduk, Spender er des Anbaus,
Den Wasserstand zu etablieren gut,
Der Schöpfer von Getreide und von Kräutern,
Er führt die grüne Vegetation zum Sprießen.
Asarualim, der geehrte Anwalt,
Der Götter Hoffnung, der von Angst befreit.
Der Gnädige, des Vaters Licht, des Zeugers,
Der leitet die Dekrete aller Götter.
Er ist ihr Priester, der ihr Opfer zuweist,
Und sein gehörntes Käppchen gibt viel Frucht,
Vermehrt die Frucht in Multiplikationen,
Er ist der neu geschaffne König TUTU.
So lasst ihn reinigen die Götterschreine,
Auf dass sie lindern können alle Leiden.
Hört seinen Bann, auf dass die Götter ruhen.
Und sind sie zornig, ruft er sie zur Umkehr.
Er ist der Höchste der Union der Götter,
Kein Gott ist unserm Gotte ebenbürtig.
Das Leben ist er in dem Land der Götter,
Der etabliert die Götter in den Himmeln,
Groß ist sein Einfluss auf der Götter Wege,
Er wird verhüllt durch keinen dichten Nebel,
So denkt an seine Werke, Menschenkinder!
Er ist es, der die Reinigung gebracht,
Der Gott der guten Winde, Herrscher der
Verhandlungen und der Barmherzigkeit,
Er spendet Reichtum, Schätze, Überfluss,
Er hat erfüllt der Menschenkinder Wünsche,
Sie merkten seine Rettung aus der Seenot.
So lasst sie reden, singen seinen Lobpreis!
Das Volk erhebt ihn als den König Tutu,
Der Herr des Zaubers, der belebt die Toten,
Der hat Erbarmen mit besiegten Göttern,
Der er den Heiligen ihr Joch erleichtert,
Den Göttern auferlegt von ihren Feinden,
Der schuf die Menschen, um sie zu erlösen,
Der Allbarmherzige, in dessen Macht
Es liegt, des Lebens Fülle zu gewähren.
Man möge seine Werke nicht vergessen,
Die Schaffung aller schwarzgelockten Menschen,
Die seine Hände bildeten aus Lehm.
Sein Wort wird buchstabiert von unsern Mündern,
Der zaubernd hat entwurzelt alle Bösen,
Der kennt das Herz der Götter, kennt ihr Innres,
Vor dem der Frevler nicht entfliehen kann,
Der richtet die Versammlungen der Götter
Und der erfreut das Herz des Menschenkindes.
Der Retter, er befreit die Unterdrückten,
Der weit verbreitet ist als Schutz und Schirm,
Er leitet in Gerechtigkeit das Volk
Und führt hinweg die Welt von krummen Wegen,
Der Falsch und Richtig auseinander hält,
Das tiefe Schweigen ist er der Rebellen,
Verbannt das Unheil aus der Väter Körpern.
Mit Waffen er entwurzelt alle Feinde,
Vereitelt ihre Pläne und zerstreut sie,
Der löscht die Bösen aus, die vor ihm zittern.
Die Götter jubeln Lobgesänge Tutu!
Anhörung er gewährt für alle Götter,
Er ist der Götter Schöpfer, seiner Väter,
Die Feinde er entwurzelt und zerstört sie,
Frustriert der Feinde Taten, dass nichts bleibt.
Man nenne seinen Namen in den Landen!
Er ist das Wort, das lobt der Lebende,
Den Feind zerstörend, er verfolgt den Bösen,
Der bringt die Götter heim in ihre Schreine,
Die Götter sollen seinen Namen preisen!
Er, der den Feind vernichtet in der Schlacht,
Der Herr ist er, der das Gedeihen bringt,
Der Mächtige, der Göttern Namen gibt,
Der Mächtige, der bringt die Opfer dar,
Der alles regelt in dem Land der Weiden,
Der Brunnen öffnet, leitet die Gewässer.
Er ist der Herr, der Samen in das Feld streut,
Der Sämann er von Himmel und von Erde,
Der Samenreihen schafft in Ackerfurchen,
Der bildet Ackerboden in der Steppe,
Der Damm und Deich und Graben reguliert,
Der Regen den Plantagen gibt der Götter,
Der Herr der Fülle und der reichen Ernte,
Der er bereichert alle Wohnungen,
Der liefert Hirse, lässt die Gerste wachsen.
Er häuft den Reichtum an zum Wohl der Menschen,
Er gibt den Regen für die grüne Erde.
Der über Tiamat auf einem Berg steht,
Die Leiche Tiamats entführte er,
Die Länder führt er durch die treuen Hirten,
Sein Haar ist Korn, die Furche seine Kappe,
Die Meere wölben sich in seinem Zorn,
Die Brücke wölbt sich an dem Ort des Zweikampfs.
Sein Ross ist Tiamat, er ist ihr Reiter.
Er schenkt Getreidehaufen, hohe Hügel,
Bringt Korn und liefert allen Ländern Samen,
Verbürgt die Dauer hoher Götterthrone,
Er ist der Schöpfer wahrer Sicherheit,
Der Reifen, der zusammenhält das Fass,
Er, der die guten Gaben präsentiert,
Der reißt die Krone von der falschen Stelle,
Der schafft die Wolken über dem Gewässer,
Macht Wolken dauerhaft in Himmelshöhen.
Er trägt die Felder für die Götter ein,
Verteilt die Schöpfung an die Kreaturen,
Gibt Speiseopfer und errichtet Schreine.
Der Schöpfer er des Himmels und der Erde,
Der Gott, der Himmel heiligt, Mutter Erde,
Kein andrer Gott ist unserm Herrgott gleich.
Der Schöpfer ist er aller Menschenkinder,
Der macht die Regionen dieser Welt,
Zerstörte Tiamat und ihre Götter
Und schuf aus Tiamats Substanz die Menschen.
Der Herr ist er, der Tiamat frustriert
Und dessen Stiftung fest ist vorn und hinten.
Von allen er allein der Herr der Herren,
Und seine große Stärke ragt hervor,
Der überragend ist im Königshaus,
Er, der Erhabenste der Himmelsgötter.
Der König aller Götter, Herr der Herrscher,
Der überragend in der Götterwohnung,
Ist der Erhabenste der Himmelsgötter.
Berater Eas er, der Gottesweisheit,
Der Götter Schöpfer, Schöpfer seiner Väter,
Und seiner Kraft sind keine Götter gleich,
Er, dessen reine Wohnung ist im Himmel,
Der Gott, der ohne Weisheit nichts entscheidet,
Der König, dessen Kraft ist einzigartig,
Der Herr, die Stärke er des Vatergottes,
Der ward zum Obersten im Kreis der Götter,
Der fortgetragen alle aus dem Krieg,
Umfassend alle Weisheit, reich an Wissen.
Er ists, der Kingu in die Schlacht getragen,
Der Orientierung gibt den Menschen allen
Und stiftet alle Herrschaft auf der Erde,
Der Götter führt, ihr Anwalt und ihr Beistand,
Die Götter beben, wenn sein Name tönt,
In Angst wie Menschen, wenn Gewitter donnern,
Er sitzt im Hause des Gebetes vorne,
Von ihm ein jeder Gott erhält den Auftrag,
Kann keiner ohne ihn ein Kunstwerk schaffen.
Schwarzhaarige sind seine Kreaturen,
Kein andrer Gott kennt ihre Lebenszeit.
Er hält die scharfe Spitze seiner Waffe,
Der stark war in der Schlacht mit Tiamat,
Der Weisheit hat und Einsicht hat in alles,
Sein Geist so groß, kein Gott kann ihn ergründen.
Er kann den ganzen lichten Himmel decken,
Und seine guten Gnaden schweben brüllend
Und schweben über unsrer Mutter Erde,
Der er vermindert alle schwarzen Wolken,
Der liefert unten Nahrung allen Menschen.
Er ist es, der die Schicksalsgötter leitet,
Zuständig ist er für die Menschenkinder,
Der hält des Himmels Übergänge fest,
Der hält der Erde Übergänge fest,
Die Götter müssen alle auf ihn warten,
Sie können ohne ihn den Weg nicht gehen.
Er ist der Stern, der ist brillant am Himmel,
Er hält den Anfang und die Zukunft fest,
Man soll ihm huldigen mit schönen Worten,
Der siegreich mitten ging durch Tiamat
Und keine Rast und keine Ruh sich gönnte,
Gott ist sein Name, der die Mitte steuert.
Der Sterne Lauf verteidigt er am Himmel,
Er ist der Hirte aller Götterschafe,
Der Tiamat bezwingt, ihr kurzes Leben!
Denn in der Menschheit Zukunft, fernen Tagen,
Soll Tiamat zunichte werden ganz!
Der schuf den Weltraum, festigte die Erde,
Sein Name ist der Herr, der Länder Herrscher.
Als diesen Lobgesang vernommen hatte
Der Gott der Weisheit, freute sich sein Geist.
Er, dessen Name ist verherrlicht worden,
Er ist wie ich, er ist der Gott der Weisheit.
Die Opferriten möge Gott verwalten,
Ausführen soll man seine Weisungen.
Die Himmlischen verkündeten den Herrn,
Erhoben Gott zu ihrem Souverän!