Deutsch von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
1
DER
KAISER TENCHI
Draußen
auf den Feldern an diesem Herbsttag
Sie
sind damit beschäftigt Getreide zu ernten
Ich
suchte Unterschlupf unterm Dach
Aber
ich fürchte ich habe vergeblich gesucht
Mein
Muff ist nass vom Regen
2
DIE
JITO
Die
Wolke ist gegangen der Sommer kommt
Und
ich kann nur schreien
Zum
Gipfel des Ama-no-kagu
Wo
die Engel des Himmels
Breiten
ihre weißen Gewänder zum Trocknen aus
3
DER
EDELMANN KAKI-NO-MOTO
Lang
ist der Schwanz des Bergfasans
Der
neigt sich nach unten in seinem Flug
Aber
länger noch so scheint es mir
In
meiner einsamen Notlage
Ist
die endlose Nacht
4
AKAHITO
YAMABE
Ich
ging entlang der Küste weg
Am
Meer bei Tago
Und
sah die weißen und glitzernden Spitzen
Des
Fuji alle glühend
Durch
fallende Schneeflocken
5
SARU
MARU, EIN SHINTO-BEAMTER
Höre
den pathetischen Ruf des Hirschs
Weit
oben am Berghang
Während
trampelt über Ahornblätter
Wind-verstreut
weit und breit
Diese
traurige traurige Herbstflut
6
DER
KAISERLICHE BERATER YAKAMOCHI
Auf
der Elster-Brücke sehe ich
Der
Reif-König hat hingegossen
Seinen
funkelnden Mantel und ich weiß
Die
Nacht ist fast vorbei
Das
Tageslicht nähert sich schnell
7
NAKAMARO
ABE
Während
ich blicke in den Himmel
Meine
Gedanken sind weit gewandert
Mich
dünkt ich sehe den aufgehenden Mond
Vor
dem Berg Mikasa
Beim
fernen Kasuga-Tempel
8
DER
PRIESTER KIZEN
Mein
Zuhause ist in der Nähe der Hauptstadt
Meine
bescheidene Hütte sauber
Südöstlich
auf dem Berge Uji
Die
Leute alle erklären
Mein
Leben sei ein Berg des Kummers
9
KOMACHI
ONO
Der
Blüte Farbton wird weggespült
Durch
kräftige Schauer von Regen
Meine
Reize die ich einmal so sehr geschätzt
Sind
auch auf dem Rückzug
Beide
blühten leider vergeblich
10
SEMI
MARU
Der
Fremde ist weit gereist
Der
Freund mit Begrüßungslächeln
Alle
Arten von Menschen die kommen und gehen
Treffen
sich an diesem Berg
Sie
treffen sich um eine Weile auszuruhen
11
GEHEIMRAT
TAKAMURA
Oh
Fischer in euren kleinen Booten
Schnell
sagen meine Leute ich bete
Sie
werden mich in Yasoshima finden
Ich
bin gerudert in weite Ferne
Weit
weg von der Bucht
12
BISCHOF
HENJO
Oh
stürmische Winde bringen Wolken
Und
malen den Himmel grau
Aus
Furcht dass dieses Mädchen der Form nach göttlich
Sollte
Engelsflügel zeigen
Und
weit weit weg fliegen
13
DER
PENSIONIERTE YOZEI
Der
Mina-Strom kommt zum Einsturz
Vom
Berg Tsukuba in der Höhe
Stark
wie meine Liebe springt er
In
den Teich schwarz wie die Nacht
Mit
überwältigender Macht
14
DER
MINISTER VON KAWARA
Ah
warum lenkt die Liebe meine Gedanken ab
Unordnung
ist in meinem Willen
Ich
bin wie das Muster auf dem Stoff
Vom
Michinoku-Hügel
Noch
in Verwirrung alles
15
DER
KAISER KWOKO
Großmutter
deinetwegen war ich schon
Wo
die Wakana wachsen
Zu
bringen dir ein paar frische grüne Blätter
Und
siehe mein Gewand
Ist
mit Schnee bestreut
16
DER
KAISERLICHE RATGEBER YUKI-HIRA ARIWARA
Wenn
die Brise auf des Inaba Gipfel
Seufzt
durch die alten Kiefern
Flüstert
es in meinen einsamen Ohren
Du
sollst eine Kiefer für mich sein
Schnell
werde ich zu dir fliegen
17
DER
MINISTER NARI-HIRA ARIWARA
Alles
rot mit Blättern am Tatsuta-Strom
So
rauscht er sanft entlang
Die
ewigen Götter
Richter
zwischen gut und böse
Haben
nie gehört so ein süßes Lied
18
DER
MINISTER TOSHI-YUKI FUJIWARA
Heute
Abend am Sumi-no-ye-Strand
Den
Wellen allein nähern wir uns
Und
wie wir von den Klippen wandern
Keine
neugierigen Blicke sind da
Niemand
darf träumen dass wir hier sind
19
DIE
PRINZESSIN ISE
Kurz
wie die Gelenke des Bambus
Der
wächst am Meer
Am
Kiesstrand in Naniwa
Ich
hoffe dass die Zeit kurz sei
Die
du von mir entfernt bist
20
DER
THRONFOLGER MOTO-YOSHI
Wir
trafen uns für einen Moment
Ich
bin elend wie zuvor
Die
Flut wird mein Leben ausmessen
Es
sei denn ich sehe noch einmal
Das
Mädchen das ich verehre
21
DER
PRIESTER SOSEI
Der
Mond der die ganze Nacht schien
An
diesem Herbst-Morgen sehe ich ihn
Hier
warte ich auf deine bekannten Schritte
Denn
du hast ein Versprechen gegeben
"Ich
werde sicher zu dir kommen"
22
YASUHODE
BUNYA
Der
Bergwind in der Herbstzeit
Wird
Hurrikan genannt
Es
eilen Stöcke und Zweige zusammen
Und
er wirbelt sie umher und
Verstreut
sie
23
CHISATO
OYE
In
dieser Nacht der trostlose Herbstmond
Will
alle meine Gedanken fesseln
Aber
andere haben auch ihre Schmerzen
Denn
der Herbst auf uns alle
Wirft
sein düsteres Leichentuch
24
KWAN-KE
Ich
bringe keine Gebete auf farbiger Seide
Um
zu bedecken dein Heiligtum am Tag
Aber
nimm du stattdessen diese Ahornblätter
Die
in Tamuke wachsen
Feiner
als Seide sind sie
25
DER
MINISTER-DES-RECHTS VON SANJO
Höre
du bist so bescheiden wie
Der
kleine schleichende Schaum
Auf
dem Berg Osaka versteckt
Unterm
Gras dann bitte
Wandere
mit mir heute
26
PRINZ
TEI-SHIN
Ahornbäume
auf dem Berg Ogura
Wenn
sie könnten verstehen
Sie
würden behalten ihre glänzenden Blätter bis
Der
Herrscher dieses Landes
Passiert
mit seiner königlichen Truppe
27
DER
KAISERLICHE RATGEBER KANESUKE
Oh
plätschernder Fluss Izumi
Der
fließt durch die Mika-Ebene
Warum
sollte das Mädchen das ich eben sah
Und
bald wieder sehen werde
Quälen
mein liebeskrankes Gehirn
28
DER
MINISTER MUNE-YUKI MINAMOTO
Das
Bergdorf in Einsamkeit
Im
Winter wenn ich Angst habe
Es
scheint als ob wenn die Freunde weg sind
Und
Bäume haben ihre Blätter abgeworfen
Alle
Menschen und Pflanzen sind tot
29
MITSUNE
OSHI-KOCHI
Es
war eine weiße Chrysantheme
Ich
kam sie zu nehmen
Aber
davon sind farbig die weißen
Ich
bin halb tot vor Angst zu sagen
So
dick das Eis am Tag
30
TADAMINE
NIBU
Ich
hasse die Kälte des unfreundlichen Mondes
Der
scheint am frühen Morgen
Und
nichts scheint so traurig und grau
Wenn
ich nach links gehe
Als
der Tag zur Rückkehr der Morgendämmerung
31
KORENORI
SAKA-NO-UYE
Sicherlich
der Morgen-Mond dachte ich
Hat
den Hügel in Licht getaucht
Aber
nein ich sehe es ist der Schnee
Der
ist in der Nacht gefallen
Und
hat Yoshino weiß gemacht
32
TSURAKI
HARUMICHI
Die
stürmischen Winde von gestern
Die
Ahornzweige schüttelten
Und
siehe eine Masse von scharlachroten Blättern
Hat
sich in diesem Winkel niedergelegt
Und
würgte den Bergbach
33
TOMONORI
KINO
Der
Frühling ist gekommen und wieder
Die
Sonne scheint am Himmel
So
lächelt sanft der Himmel dass
Es
lässt mich fast weinen
Wenn
Blüten nieder hängen und sterben
34
OKI-KAZE
FUJIWARA
Vorbei
sind meine altbekannten Freunde
Die
Männer die ich gut kenne
Doch
immer noch auf dem Takasago-Strand
Die
gleichen alten Kiefern wachsen
Das
wusste ich schon vor langer Zeit
35
TSURA-YUKI
KINO
Das
Dorf meiner Jugend ist weg
Neue
Gesichter treffen meinen Blick
Aber
immer noch die Blüten über deinem Tor
Die
Wege voll Parfüm-Düften
Die
an meiner Kindheit Tage erinnern
36
FUKA-YABU
KIYOWARA
Zu
kurz die schöne Sommernacht
Zu
früh verstarb sie
Ich
beobachtete hinter der Wolke
Den
Mond der zum Glück bleibt
Und
hier ist die Morgenröte des Tages
37
ASAYASU
BUNYA
Dieser
reizende Morgen die Tautropfen blitzend
Wie
Diamanten auf dem Gras
Eine
Flamme von Schaum-Juwelen
Aber
der Herbstwind leider
Zerstreut
sie wie ich weitergehe
38
DIE
DAME UKON
Mein
gebrochenes Herz will nicht klagen
Vor
dem Schicksal verneige ich mich
Aber
du hast den feierlichen Eid gebrochen
Ich
bete die Götter an sie mögen
Dich
entbinden von deinem Gelübde
39
GEHEIMER
RAT HITOSHI
Es
ist einfacher das Schilf zu verstecken
Im
Moor wo es wächst
Als
die brennende Liebe zu verbergen
Die
lässt meine Wangen glühen
Für
Eine die ich kenne
40
KANEMORI
TAIRA
Ach
die Röte auf der Wange
Verberge
ich wie ich kann
Verkündet
doch allen dass ich verliebt bin
Bis
die Leute lächeln und sagen
Wo
sind deine Gedanken heute
41
TADAMI
NIBU
Unsere
Balz die wir zu verstecken versuchten
Irreführend
einzigartig
Und
doch wie konnten die Nachbarn sie erraten
Das
hatte ich nicht begonnen
Mit
großer Phantasie
42
MOTO-SUKE
KIYOWARA
Die
Ärmel ganz nass von Tränen bezeugen
Dass
du und ich übereinstimmen
Das
miteinander wir wahr sind
Bis
der Pinienhügel sein wird
Weit
unterm Meer versenkt
43
DER
KAISERLICHE RADGEBER YATSU-TADA
Wie
desolat mein früheres Leben
Diese
düsteren Jahre ehe noch
Ich
zufällig dich zu Gesicht bekam
Es
wäre besser zu vergessen
Jene
Tage bevor wir uns trafen
44
DER
KAISERLICHE RATGEBER ASA-TADA
Mich
zu verlieben in eine Frau
Ist
mein Pech-Schicksal
Wenn
es nur gut ginge andernfalls
Ich
könnte schätzen
Einige
Menschen die ich jetzt hasse
45
PRINZ
KEN-TOKU
Ich
wage zu hoffen dass meine Geliebte
Wird
mir wieder zulächeln
Sie
kennt kein Mitleid und mein Leben
Ich
kümmere mich nicht es festzuhalten
Da
alle meine Gebete sind vergebens
46
DER
PRIESTER NE-YOSHI-TADA
Das
Fischerboot wird hin und her geworfen
Bei
stürmischen Winden die wehen stark
Mit
den Rudern verloren wie kann es erreichen
Den
Port nach dem es verlangte
So
geht das alte Liebeslied
47
DER
PRIESTER YE-KEI
Mein
kleiner Tempel steht allein
Keine
andere Hütte ist in der Nähe
Niemand
wird passieren anhalten und loben
Sein
vom Wein bewachsenes Dach fürchte ich
Nun
da der Herbst da ist
48
SHIGE-YUKI
MINAMOTO
Die
Wellen die gegen die Felsen stürzen
Werden
vom Wind gebrochen
Und
drehen sich zu sprühen mein liebendes Herz
Ist
auch gebrochen finde ich
Da
du so unfreundlich bist
49
DER
MINISTER YOSHI-NOBU, DER PRIESTER
Meine
Treue zu ihr ist groß dass ich die Liebe
Nie
verlassen werde
So
sicher wie die Palastwachen
Jede
Nacht ihre Wachtfeuer anzünden
Und
schützen sie bis Tagesanbruch
50
YOSHITAKA
FUJIWARA
Der
Tod hatte keinen Schrecken das Leben keine Freude
Bevor
ich von dir erfüllt ward
Aber
jetzt fürchte ich wie lange
Mein
Leben kann aus Zufall sein
Im
Körper zu kurz
51
DER
MINISTER SANEKATA FUJIWARA
Wenn
Liebe wie Blasen aus Blättern
Gewachsen
auf dem Berg Ibuki
Quält
mich mehr als ich sagen kann
Meine
Frau ist nicht zu sehen
Wie
wird es mich schmerzen
52
DER
MINISTER MICHI-NOBU FUJIWARA
Obwohl
ich weiß auf die sanfte Nacht
Wird
sicherlich der Morgen folgen
Doch
wenn ich von der Sonne geweckt werde
Recke
und strecke ich mich gähnend
Wie
ich verabscheue die Morgendämmerung
53
DIE
MUTTER VON MICHI-TSUNA, DES KOMMANDANTEN DER IMPERIALEN WACHE
Immer
durch die lange und trostlose Nacht
Ich
liege wach und stöhne
Wie
öde meine Kammer sich anfühlt
Wie
müde ich geworden
Von
allen allein gelassen
54
DIE
MUTTER DES STAATSMINISTERS
Wie
schwer ist es für Männer
Nicht
zu vergessen die Vergangenheit
Ich
fürchte die Liebe meines Mannes für mich
Verschwindet
schnell
Dieser
Tag muss mein letzter sein
55
DER
ERSTE BERATER DES STAATES KINTO
Dieser
Wasserfall der wohlklingenden Stimme
Ist
nah und fern bekannt
Obwohl
er lange zu fließen aufgehört hat
Doch
noch immer mit bewahrendem Ohr
Sein
sanftes Spritzen hör ich
56
IZUMI
SHIKIBU
Mein
Leben neigt sich dem Ende zu
Ich
kann nicht länger bleiben
Eine
angenehme Erinnerung an dich
Ich
würde gern behalten
Also
besuche mich ich bete
57
MURASAKI
SHIKIBU
Ich
wanderte weiter durch die Mondlicht-Nacht
Und
jemand eilte vorbei
Aber
wer es war konnte ich nicht sehen
Wolken
über den Himmel fahren
Und
verdecken den Mond
58
DAINI
NO SAMMI
Unbeständig
wie die Berg-Böen
Im
Moor ich habe dich getroffen
Es
wäre am besten nicht mehr an dich zu denken
Und
dich gehen zu lassen aber jetzt
Ich
werde dich nie vergessen
59
AKAZOME
EMON
Warten
und hoffen auf deine Schritte
Schlaflos
im Bett lieg ich
Die
ganze Nacht hindurch bis der Mond
Weggeht
in der Höhe
Rutscht
seitlich nach unten den Himmel hinab
60
DIE
HAUSHÄLTERIN KO-SHIBIKU
So
lang und trostlos ist die Straße
Das
habe ich noch nie gesehen
In
Ama-no-Hashidate
Bete
dass ich sehe
Die
Verse die du geschrieben
61
DIE
DAME ISE
Die
Doppelkirschbäume die wuchsen
Bei
Nara in den vergangenen Tagen
Jetzt
verschönern diesen Palast und
Ihre
Blüten alles in Flammen
Parfümieren
die königlichen Wege
62
DIE
DAME SEI
Zu
lange in dieser Nacht hast du hier verweilt
Und
wenn du imitierst
Das
Krähen eines Hahnes der Körper
Eingesperrt
hinter dem verschlossenen Tor
Bis
zum Tagesanbruch musst du warten
63
DER
OFFIZIELLE DES SHINTO, MICHIMASA
Wenn
wir in der Privatsphäre bleiben könnten
Wo
sonst niemand uns sehen könnte
Sanft
würde ich in dein Ohr flüstern
Dieses
kleine Wort
Ich
sterbe o Liebe für dich
64
DER
ASSISTENT UND IMPERIALE RATGEBER SADA-YORI
So
dicht liegt der Morgennebel
Da
kann ich kaum sehen
Die
Fischer-Netze am Ufer des Flusses
Dem
Fluss von Uji
Historischer
Tagesanbruch
65
SAGAMI
Sei
nicht unzufrieden aber verzeihe mir
Wenn
immer noch meine Tränen strömen
Mein
Geliebter ist weg und mein guter Name
Welchen
einmal ich so sehr geschätzt
Ich
fürchte dass ich auch gehen muss
66
ERZBISCHOF
GYŌSON
So
allein ich wohne
Kein
menschliches Gesicht das ich sehe
Und
so müssen wir zwei sympathisieren
Oh
Berg-Kirschbaum
Ich
habe keinen Freund als dich
67
DIE
HAUSHÄLTERIN SUWO
Wenn
ich deinen dargebotenen Arm gemacht hätte
Zum
Kissen für den Kopf
Abzusondern
die Zeit im Moment in dem
Ein
Traum des Sommers war geflohen
Was
würde die Welt sagen
68
DER
KAISER EMERITUS SANJO
Wenn
in dieser unruhigen Welt
Ich
muss noch in die Länge ziehen
Mein
einziger Freund ist der Mond
Der
auf meine Traurigkeit scheint
Wenn
andere Freunde verschwunden
69
DER
PRIESTER NO-IN
Die
Stürme die den Berg Mimuro umrunden
Pflegen
zu heulen und zu schreien
Haben
dichte Ahornblätter verstreut
Zum
Tatsuta-Strom
Wie
roter Brokat scheinen sie
70
DER
PRIESTER RIYO-ZEN
Die
Aussicht von meinem Häuschen zeigt
Keine
andere Hütte in Sicht
Die
Einsamkeit bedrückt mich
Wie
Vertiefung der Dämmerung
In
einer kühlen Herbstnacht
71
DER
ERSTE BERATER DES STAATES TSUNE-NOBU
In
dieser Herbst-Nacht der Wind bläst schrill
Und
wäre das so könnte ich fangen
Seine
Botschaft wie er pfeift durch
Die
Binsen im Stroh
Und
Blätter von meinem Reis-Feld
72
DIE
DAME KII, AUS DEM HAUS DER PRINZESSIN YUSHI
Der
Klang der Wellen am Ufer
Nie
scheitert am Takashi-Felsen
Meine
Ärmel alle abgenutzt und nass von Tränen
Sollten
sicher beweisen dir
Auch
ich bin treu
73
DER
ASSISTENT UND IMPERIALE RATGEBER MASAFUSA
Die
Kirschbäume blühen
Auf
des Takasago Höhe
Oh
möge kein Berg-Nebel entstehen
Keine
Wolken so weich und weiß
Um
sie vor unserer Sicht zu verbergen
74
DER
MINISTER TOSHI-YORI MINAMOTO
O
Kwannon Patronin des Hügels
Das
Mädchen für das ich brenne
Ist
hartnäckig und eigensinnig wie
Die
Böen um dein Heiligtum
Was
blieb von diesen meinen Gebeten
75
MOTOTOSHI
FUJIWARA
Es
ist ein Versprechen unerfüllt
Wegen
dem ich klage demütig
Die
zierliche Beifuß-Pflanze
Beruht
auf dem Tau
Und
ich verlasse mich auf dich
76
DER
SPÄTERE REGENT UND PREMIERMINISTER, LAIENPRIESTER DES TEMPELS
Wenn
sie auf dem offenen Meer rudern
Die
Wellen die alle mit weißem Schaum bedeckt
Rollt
weiter wie die Schäfchenwolken
Mit
eurer unwiderstehlichen Macht
Wirklich
ein wundersamer Anblick
77
DER
KAISER EMERITUS SUTOKU
Der
Fels teilt den Strom in zwei
Und
beide mit aller Gewalt
Nach
unten als Wasserfall taumeln
Aber
gut kenne ich die beiden
Sie
werden in Kürze sich wieder vereinen
78
KANEMASA
MINAMOTO
Zwischen
Awaji und dem Ufer
Die
Vögel schreien in ihrem Flug
Sehr
oft haben sie die Suma-Wache abgehalten
In
einer schlaflosen Nacht
Bis
zum Morgenlicht
79
DER
SHINTO-OFFIZIELLE AKI-SUKE
Siehe
wie der Wind im Herbst-Lauf
Die
Wolken nach links und rechts treibt
Während
dazwischen der Mond lugt heraus
Vertreibend
mit seinem Licht
Die
Dunkelheit der Nacht
80
DIE
DAME HORIKAWA, IN GEGENWART DER KAISERIN-WITWE TAIKEN
Mein
Zweifel an seiner Treue
Ist
schwer zu ertragen
Verwirrt
sind heute Morgen meine Gedanken
Wie
sind meine langen schwarzen Haare
Ich
frage mich kann ihn das interessieren
81
DER
MINISTER DES TOKUDAI-TEMPELS
Das
Kuckucks-Echo verhallt
Und
siehe da der Zweig ist kahl
Ich
sehe nur den Morgenmond
Dessen
Licht schwindet dort
Vor
dem grellen Tageslicht
82
DER
PRIESTER DO-IN
Wie
traurig und düster ist die Welt
Diese
Welt der Sünde und des Leidens
Ah
während ich entlang des Lebens-Stroms treibe
Hilflos
hin und her geworfen
Meine
Tränen werden immer fließen
83
TOSHI-NARI,
SHNTO-OFFIZIELLER BEI DER KAISERIN
Von
Schmerzen und Leiden ringsum
Es
gibt kein Entkommen fürchte ich
Zur
Bergwelt sollte ich mich zurückziehen
Ich
sollte auch hören
Den
Schrei des gejagten Hirschs
84
DER
MINISTER KIYO-SUKE FUJIWARA
Einmal
als ich meine Jugend erreicht
Verachtete
ich meine Kindheit
Was
würde ich jetzt für die Kindheit geben
In
der schlichten Lebensspanne
Eines
alten verwelkten Mannes
85
DER
PRIESTER MEIDEN-YE
Die
ganze nicht enden wollende Nacht
Ich
liege wach und denke
Vergebens
versuchte ich zu sehen
Den
Tagesanbruch des schwachen Blinkens
Blickend
durch den Spalt des Verschlusses
86
DER
PRIESTER SAIGYO
Überströmt
von Mitleid für diese Welt
Meine
Tränen meine Augen verdunkeln
Ich
frage mich kann es der Mond sein
Dessen
Melancholie-Licht
Betrübt
mich heute Abend
87
DER
PRIESTER JAKU-REN
Der
Regen der von vorbeifahrenden Duschen fiel
Wie
Tautropfen liegt immer noch
Bei
den Tannenbaum-Nadeln und
Die
Nebel des Abends springen
Bis
zu den Herbsthimmeln
88
EIN
BEAMTER DER KAISERIN-WITWE KWOKA
Ich
habe dich nur ein paar kurze Stunden gesehen
So
kurz schien mir die Zeit
Wie
Bambus-Schilf am Naniwa
Aber
Flut-Einsätze im Meer
Können
nicht meine Liebe zu dir messen
89
PRINZESSIN
SHIKSHI
Die
Beschwerden der fortschreitenden Jahre
Obwohl
ich sollte versuchen sie zu verstecken
Eines
Tages der Faden wird brechen die Perlen
Weit
und breit verstreut
Das
Alter kann nicht herausgefordert werden
90
DER
HAUPT-OFFIZIELLE IN GEGENWART DER KAISERIN-WITWE IMPU
Der
Fischer Kleidung obwohl billig widersteht
Vorm
Durchnässen sie bewahren
Doch
sehe ich meine Tränen aufgelöst verwischt
Die
Farben von meinem Ärmel
Um
deine Liebe traure ich
91
DER
REGENT UND EHEMALIGE PREMIERMINISTER GO-KYO-GOKU
Ich
bin ganz allein schlafend und hörend
Die
Grillen um meinen Kopf
So
kalt und frostig ist die Nacht
Dass
ich auf dem Bett
Meinen
Umhang verbreitet habe
92
SANUKI
IN GEGENWART DES KAISERS EMERITUS NGIJO
Die
Ärmel nass von Tränen aufgelöst
Da
ich hier sitze und weine
Es
ist feuchter als einer Ebbe Fels
Niemand
was er auch immer versucht
Kann
finden einen Platz der trocken ist
93
DER
MINISTER DES RECHTEN KREISES KAMAKURA
Ich
liebe es die Fischerboote zu sehen
Zurückkommend
in die Bucht
Die
Mannschaft belastet alle an den Rudern
Wickelt
die Seile ab
Denn
viel beschäftigte Leute sind sie
94
GEHEIMRAT
MASATSUNE
Um
den Berg Miyoshino
Die
Herbstwinde wehen schlimm
Die
Dorfbewohner schlagen Tücher
Ihren
fröhlichen Lärm hör ich
In
dieser Nacht so kalt und klar
95
DER
EHEMALIGE ERZBISCHOF JIYEN
Ungeeignet
diese böse Welt zu beherrschen
Mit
all ihrem Stolz und Pracht
Ich
würde eher in meinem schlichten schwarzen Kleid
Ein
bescheidener Priester bleiben
Weit
oben am Berghang
96
EIN
PRIESTER, EHEMALS PREMIERMINISTER DES STAATES
Dieser
Schnee ist nicht von Blüten weiß
Wind-verstreut
hier und da
Der
aufhellt alle meine Gartenwege
Und
lässt die Zweige kahl
Es
ist die Zeit meine Haare schneien
97
DER
ASSISTENT UND IMPERIALE RATGEBER SADA-IYE
An
der Küste von Matsu-ho
Für
dich brenne ich und seufze
Obwohl
ruhig und kühl die Abendluft
Diese
Salinen verkrustet und trocken
Sind
nicht mehr ausgetrocknet als ich
98
DER
OFFIZIELLE IYE-TAKA
Die
Dämmerung dunkel die sanfte Brise
Von
Nara des kleinen Baches
Das
Spritzen der Verehrer die waschen
Vor
dem Schrein scheint alles
Ein
perfekter Sommer-Traum
99
DER
KAISER EMERITUS JUN-TOKU
Meinen
alten Palast ich bedaure
Obwohl
Fäulnis die Traufe angreift
Und
über dem Dach die schleichenden Reben
Breiten
sich aus und verweben
Wirr
ihre zurückgebliebenen Blätter
100
DER
KAISER EMERITUS GOTOBA
Wie
ich meine gefallenen Freunde bedaure
Wie
ich verachte meine Feinde
Und
des Lebens müde ich nur suche
Nach
meinen langen Tagen
Endlich
Ruhe zu gewinnen