von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Der Schizophrene in mir will nur noch einsam sein und allein in den Armen der Madonna liegen. Aber mir scheint, der liebe Gott will nicht, dass des Kranken Wille geschieht und ich vereinsame. Immer wieder schickt Gott mich zu Menschen. Darum bitte ich dich, mir noch einmal die Termine für den Bibelkreis in Sankt Marien für Dezember und Januar zu schicken. Verzeih mein Hin und Her, aber es ist nicht immer leicht, den eigenen Willen mit Jahwes Willen abzustimmen.
Heute ist Marias Präsentation im Tempel.
Alles Liebe!
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Gott will wohl nicht, dass ich einsam lebe. Sonntag Morgen las ich in der Bibel: Jesus segnet die Kinder. Ich betete: Oh Herr, muss ich wieder zu Tom und Evi? Ich will nur noch allein sein! Dann kam die Messe, der Priester sagte: Und unsere heutigen Kinder und Jugendlichen sind innerlich so leer und versuchen die Leere mit Dingen zu stopfen, und hassen sich selbst und das Leben widert sie an. Schenkt ihnen eure Liebe! Nachmittags rief mich Tom an. Wir spielten mit Evi Personenraten. Ich war ein Clown, und wir haben viel gelacht. (Übrigens werde ich Heilig Abend dies Jahr nicht mit Marco und Susanne, sondern mit Evi und Tom feiern.) Heute am Montag wollt ich aber endlich allein sein! Da schrieb mir Gudrun, die Pastorin der Luther-Kirche, sie würde mich vermissen, ob ich nicht wieder kommen möge. Ich ging also hin. Eine Stunde Diskussion über einen Psalm. Einer sagte zu mir: Was du alles weißt! Der zweite: Ist doch gut, wenn einer weise ist! Gudrun: Oder großes Wissen hat! Davon war ich so erschöpft, ich musste zweimal baden. Vielleicht geh ich doch auch wieder zum katholischen Bibelkreis. Wenn es mir auch wenig gibt, soll ich vielleicht doch lehren.
PS: Glaube heißt für mich Glaubensgehorsam, das heißt, gehorsam alles annehmen, was Gott in Christus offenbart und der katholischen Kirche anvertraut hat, das heißt, in religiösen und moralischen Fragen alles annehmen, was die Kirche Gottes lehrt.
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Der Anfang der abendländischen Philosophie war dies: Man sagte zu Sokrates, er sei so hässlich wie ein gehörnter Bock. Sokrates sagte: Aber innen in mir ist meine Seele schön wie eine Grazie. - Darum verstecke ich meinen Körper auf dem Foto hinter dir, damit die ganze Gemeinde sehen kann, wie schön meine Seele ist.
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„Es wäre gut, wenn jede Gemeinschaft an einem Sonntag des Kirchenjahres ihr Engagement für die Verbreitung, die Kenntnis und die Vertiefung der Heiligen Schrift erneuern könnte: an einem Sonntag, der ganz und gar dem Wort Gottes gewidmet ist“. Das ist ein Papst-Plädoyer für den Bibelsonntag, wie ihn die Kirchen in Deutschland ökumenisch am letzten Sonntag im Januar begehen..
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Die Heizungserneuerung hab ich für Frühjahr-Sommer angekündigt, der Handwerker merkt es sich vor. Heute hab ich meine AWO-Dame in Rente gehen lassen, über meine Karte musste sie fast vor Rührung weinen, ich hab ihr zehn Kriminalromane geschenkt. Heute musste sie nicht arbeiten, ich hatte aufgeräumt und ihr Kuchen und Kaffee angeboten. Gestern hatte mir die lutherische Pastorin geschrieben, ob ich nicht wieder zum Bibelkreis kommen mag, ich war dann gestern da, sie sagten: Was du alles weißt! Ist doch schön, wenn einer weise ist! Tom hab ich ein Knusperhäuschen zum Selberbacken geschenkt, Evi und er haben es gebacken, und dann hat Tom es weggeputzt...
Alles Liebe!
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Der Pfarrer hatte im Pfarrgarten einen schönen Apfelbaum. Aber die Buben der Umgegend plünderten immer den Baum. Da brachte er Pfarrer eine Tafel am Baum an: Gott sieht alles! Am nächsten Tag las er, wie die Buben darunter geschrieben haben: Aber er verrät uns nicht!
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Clemens wurde von Petrus zum Priester geweiht, er kannte einige Apostel, und war der dritte Bischof von Rom nach Petrus und Linus, regierte von 92 bis 101 nach Christus. Hier sein Brief an die Gemeinde von Korinth.
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Der französische Dramatiker Racine, zur Zeit des Sonnenkönigs, schrieb ein Bibeldrama über Athalja, Königin von Israel. Hier eine Szene daraus in meiner stammelnden Übersetzer-Sprache.
VIERTE SZENE
Chor.
CHOR (Gesang).
Alle Universen sind voll von seiner Herrlichkeit:
Anbetung, diesen Gott, wir rufen ihn an wie noch nie!
Seinem Reich ist seit langem die Geburt vorangestellt worden;
Singt, macht offenbar seine Vorzüge.
EINE STIMME (Single)
Vergebens der Ungerechten Gewalt
Den Leuten, die Stille verhängt Versklavung,
Sein Name nie vergeht.
Der Tag dem Tag ankündigt seine Herrlichkeit und Macht;
Alle Universen sind voll von seiner Herrlichkeit:
Singt, macht offenbar seine Vorzüge.
CHOR
Alle Universen sind voll von seiner Herrlichkeit:
Singt, macht offenbar seine Vorzüge.
EINE STIMME (Single)
Es gibt Blumen der Art der Malerei;
Es werden geboren und reifen Früchte:
Wenn wir ihm opfern,
Und die Hitze des Tages und die kühlen Nächte;
Reif das Feld, das sie trägt.
EINE ANDERE STIMME
Wenn der Befehl der Sonne die Natur animiert,
Das Licht ist ein Geschenk aus seiner Hand;
Aber sein heiliges Gesetz, sein reines Gesetz
Ist das reichste Geschenk, das er dem Menschen gemacht.
EINE DRITTE STIMME
O Berg Sinai, bewahre die Erinnerung
An diesen Tag überhaupt, erhaben und renommiert,
Als auf deinem entflammten Gipfel
In einer dichten Wolke der Herrn kam!
Augen der Sterblichen ein Strahl der Glorie glänzend!
Sag uns, warum diese Lichter und diese Sterne,
Diese Ströme von Rauch und Lärm in der Luft,
Diese Trompeten und dieser Donner?
Hat er Befehle und Weisungen ausgeschüttet?
Auf ihren alten Fundamenten
Hat er die Erde erschüttert?
EINE VIERTE STIMME
Er kam, sich den Kindern zu offenbaren der Hebräer,
Seiner Gebote heiliges unsterbliches Licht;
Er hat dieses Volk glücklich gemacht
Mit den Worten und Taten ewiger Liebe.
CHOR
O Gott, o charmantes Gesetz!
O Gerechtigkeit, oberste Güte!
Welche Gründe kann jede extreme Sanftmut haben,
Sich in dieses Gottes Liebe und Glauben zu engagieren!
EINE STIMME (Single)
Von dem grausamen Joch rettete er unsere Vorfahren,
Die nährte er in der Wüste mit leckerem Brot,
Er gibt uns seine Gesetze, er gibt sich selbst:
Welche Speise gab er der Seele!
CHOR
O Gerechtigkeit, oberste Güte!
EINE ANDERE STIMME
Das Meer für euch öffnete sein Gewässer;
Aus dem kargen Felsen hat er euch getränkt;
Er gibt uns seine Gesetze, er gibt sich selbst:
Welche Speise gab er der Seele!
CHOR
O Gott, o charmantes Gesetz!
Welche Gründe kann jede extreme Sanftmut haben,
Sich in dieses Gottes Liebe und Glauben zu engagieren!
DRITTE STIMME
Ihr habt nur die servile Angst gekannt,
Undankbar einem Gott, der kann so gut bezaubern!
Ist es euch zu Herzen gegangen, ist es so schwierig
Und so schmerzhaft zu lieben?
Der Sklave fürchtet des Tyrannen Zorn;
Aber die Liebe sich den Kindern mitteilt.
Ihr wollt, dass Gott euch erfülle mit Segen
Und mit ewiger Liebe überhaupt!
CHOR
O Gott, o charmantes Gesetz!
O Gerechtigkeit, oberste Güte!
Welche Gründe kann jede extreme Sanftmut haben,
Sich in dieses Gottes Liebe und Glauben zu engagieren!
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Wie es mir geht und ich mit dem Dasein zurecht komme? Ich bin am liebsten allein und lese, Jean Paul und ETA Hoffmann. Ich schlafe viel und träume ausführlich von Oma, Karine und Maria.
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Schon seit einem Jahr schreib ich an einem philosophischen Wörterbuch. Heute hab ich den letzten Artikel zum Buchstaben E, Ewigkeit, geschrieben. Den sende ich dir, ob es dir vielleicht einen Moment geistigen Genusses bereitet.
PS:
Heilig Abend bin ich nun bei Evi eingeladen.
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Papst Franziskus sagt: „Die ewige Verdammnis ist keine Folterkammer, sie ist ein Tod. Wenn jemand nicht ins Reich Gottes aufgenommen wird, dann deshalb, weil er sich dem Herrn nicht genähert hat. Das sind die, die immer ihren eigenen Weg gegangen sind, die sich vom Herrn entfernt haben... Sich kontinuierlich immer mehr von Gott zu entfernen, das ist die ewige Verdammnis.“
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Tom ist seit einer Woche grippekrank. Evi bereitet gerade den Umzug in das Haus ihrer Mutter vor, für März 2017 ist ihnen gekündigt, da bekommt sie einen Brief vom Rechtsanwalt ihres Bruders, der ihr verbieten will, in das Mutterhaus einzuziehen. Sie haben sich noch eine Mietwohnung im Johann-Justus-Weg angeschaut, die aber etwas teuer ist. Das wäre für mich natürlich optimal zu erreichen. Toms Vater Jörg hat vielleicht wieder Krebs, und leider einen unfähigen Arzt, der ihn nicht richtig untersucht. Evi hat eine Sammlung Steine im Wasser liegen und trinkt dieses Wasser, das soll Mut und Zuversicht geben. Das nennt die Bibel einen steinernen Götzen. Bitte schließe dies alles in dein Gebet ein, und Jesus wird es dir lohnen.
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Ich wünsche dir morgen einen besinnlichen ersten Advent. Bei Klassik.Radio.de kann man die Sparte Christmass auswählen und schöne Weihnachtsmusik hören.
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Ich muss am 5.12. um 16.45 zum Psychiater und weiß nicht, wie lange das dauert, und ob ich also zum Bibelkreis kommen kann, möchte aber wieder kommen. Mich tröstet in meinen seelischen Schmerzen nur Frau Weisheit, die mir entgegenkommt wie eine Mutter und junge Braut. Denk mal kurz nach, wenn dir morgen Jesus begegnen würde, was würdest du ihn fragen? Ich würde ihn bitten, mich von diesen schrecklichen seelischen Schmerzen zu heilen.
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Heute hörte ich den Spruch, bei dem ich an dich denken musste:
Der Hund ist treu im Sturm,
Der Mensch nicht mal im Wind.
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Es gibt die Prosa-Edda und die Poetische Edda, letzere besteht aus den Götterliedern und den Heldenliedern, und Hauptstücke der Heldenlieder sind die drei Gudrun-Lieder, die ich für dich als Geburtstagsgeschenk übersetzt habe. Du findest sie im Anhang.
Die Philosophen sagen, wenn sich die befruchtete Eizelle einnistet, haucht Gott der Schöpfer die aus dem Nichts ins Dasein gerufene menschliche Geistseele als Original-Persönlichkeit dem Körperkeim ein, und dieses Einhauchen der Seele wird auch K u s s des Schöpfers genannt. Dass du diesen Kuss des Schöpfers an deinem Geburtstag spürst, das wünscht dir -
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Ich darf dir ja nichts mehr schenken, da sende ich dir einen erbaulichen Spruch aus der Humanisten-Bibel, den kannst du in deiner Küche aufhängen.
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Treibs nicht zu toll im Advent, denk auch mal an den lieben Gott. Ich denke, nach 17 Jahren Kindererziehung hab ich mir die Ruhe redlich verdient. Tom sagte heute zu mir: Du bist so nett... Nun will ich in aller Ruhe weiter an meinem philosophischen Wörterbuch schreiben. Zur Entspannung hör ich klassische Weihnachtsmusik und stärke mich mit Grünkohl und Pinkel. Neulich dachte ich an den Spruch, den du früher immer beim Advents-Keksebacken gesagt hast, damit grüße ich dich:
Abendrot, Abendrot,
Die Englein backen Brot.
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Ich bete nicht morgens und abends ein kurzes Gebet, da ich die Anliegen anderer vor Gott aufliste, sondern ich rede den ganzen Tag mit Gott und Maria über alles, was mich bewegt, und da du ein Mitbeweger meines Herzens bist, bist du in meinem Alltag immer gegenwärtig Gott und Maria.
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Ich habe erkannt, ich war in einem vorigen Leben eine Kaffeebohne. Ich bin also ein wiedergeborener Christ.
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Hier meine Andacht zu den zwei Advents-Hauskreisen. Vielleicht magst du so durch Lektüre dich mit deinen Schafen geistig verbinden.
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Ich sehne mich so sehr nach dem Himmel und nach Maria, und frage mich, warum ich immer noch auf Erden sein muss. Ja, wenn nicht plötzlich eine Krankheit dazwischen kommt, würde ich am 14. Dezember zu Sankt Marien kommen. Falls es doch ausfällt, schreib mir bitte. Maria mit Jesus im Schoß geht jetzt von Haus zu Haus, ob sie jemand aufnimmt.
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Du umarmst Menschen zur Begrüßung und zum Abschied, aber für mich ist eine Umarmung schon ein Ausdruck intimer Liebe. Ich umarme nicht einmal meine Mutter. Darum bitte ich dich, mich lieber mit Handreichung zu begrüßen und zu verabschieden. Verstehst du? Damit lehne ich dich nicht ab, sondern sage nur, was meine Körpersprache ist. Gott segne dich und Jesus umarme dich!
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Übrigens sind alle meine protestantischen Genossen gegen Donald Trump, und waren geradezu verliebt in Hillary Clinton. Kein Wunder, wenn man sich über die weltlichen Medien informiert, denn die einhellige Meinung der atheistischen Mediendiktatur in Deutschland war: Trump ist ein Faschist, Hillary eine Heilige. Die Franziskaner-Priester aus Alabama in den USA, mit denen ich täglich Messe feiere, hatten dazu aufgerufen, nach einem einzigen Prinzip zu entscheiden, nämlich gegen Abtreibung zu stimmen. Das bedeutete, Trump zu wählen. Die Schweizer Katholiken, mit denen ich täglich Abendmesse feiere, nannten die Wahl Trumps eine Gebetserhörung. Die russisch-orthodoxe Kirche begrüßte den neuen Präsidenten. Das darf ich aber in Deutschland keinem sagen, denn alle sind von der gottlosen Presse aufgehetzt. Und ich hasse politische Streitgespräche.
PS: Botschaft von Josef dem Säufer an Johannes den Wiedertäufer: Die schöne, charmante Ärztin sagte, mein Herz sei gesund, aber die Leber, die Leber...!
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Eben hab ich mit Evi telefoniert. Die Lehrer wollen Tom nicht mehr auf den Sonderschulzweig schicken, er arbeitet in der Schule gut mit, und wird außerschulisch von einer Pädagogin gefördert. Wahrscheinlich zieht Evi mit der Familie in den Johann-Justus-Weg, das ist für mich gut zu erreichen, es ist aber noch nicht ganz sicher und braucht Gebet. Danke für dein Gebet! Jesus verwandle deine Seele in einen Frühlingsgarten, in dem er spazieren gehen kann!
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Ich bereite gerade ein e-book vor: China - Philosophie und Poesie. 1000 Seiten! Ich bin deiner lieben Susanne unendlich dankbar, dass sie für Tom eine Torte backt. Tom hat mir doch 10 Jahre lang sehr viel Liebe geschenkt. Du fragst, ob ich einen Weihnachtswunsch habe. Ich bräuchte mal Thomas von Aquin Summe der Theologie. Das gibt es in drei Bänden Taschenbücher gebraucht bei Amazon. Oder als Alternative die Bruns-Bibel, gibt es auch bei Amazon. Ich wünsche dir mit deinen drei Grazien dies Jahr besonders einen schönen Nikolaus!
Danke für alles.
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Wir sind Zwillingsbrüder, denn wir beide haben schon im Mutterschoß in der Bibel gelesen. Einen schönen zweiten Advent!
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Du hast mich glücklich gemacht, ich möchte mit Gott tanzen vor Freude! Tausend mal Zehntausend Segnungen möge Jesus über dich ergießen! Ich bin sprachlos, wie lieb du bist!
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Tom sagte am Telefon mit vollem Mund schmatzend: Die ist lecker!
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DIE JESSIDEN
Im Irak war Krieg und Terror,
Da Sunniten-Terroristen
Mordeten des Nahen Ostens
Christen zu dem Ruhme Allahs,
Und nicht nur allein die Christen,
Auch Jessiden sie verfolgten,
Da die Terroristen glaubten,
Die Jessiden ehrten Satan.
Denn als Gott geschaffen Adam,.
Da befahl er alle Engeln,
Fortan Adam anzubeten,
Doch ein Engel sprach sein Nein-Wort,
Dieser Engel war der Satan,
Also steht es im Korane.
Aber die Jessiden glauben,
Dieser Engel war alleine
Gott getreu, der nicht bereit war,
Einen Menschen anzubeten,
Betete nicht an den Adam,
Nicht einmal die schöne Eva.
Dieser einzig treue Engel
War der Engel Pfau, der schöne,
Stolze Engel, der getreue,
Der nur Gott hat angebetet.
Darum die Sunniten sagen:
Die Jessiden ehren Satan.
Darum die Sunniten jagten
Die Jessiden aus dem Lande
Kurdistan. Das Volk der Kurden
Wurde so zum Teil ermordet,
Ist zum andern Teil geflohen
In das rettende Europa.
Unter diesen Kurden aber
War der junge Kurde Hassan,
War die junge Kurdin, war die
Reizende Amal, sein Liebling.
Beide liebten sich von Herzen,
Blieben keusch vorm Ehebunde,
Flohen über Zypern, kamen,
Ach, in zwei verschiedne Länder.
Hassan kam ins hohe Schweden
Und Amal ins Land der Deutschen.
Hassan nahm sich eine Gattin,
Zeugte Kinder mit der Kurdin,
Lebte so mit Frau und Kindern
In der dunklen Nacht von Schweden.
Und Amal desgleichen nahm sich
Einen Mann, gebar ihm Kinder.
Aber immer träumte Hassan
Von Amal des Nachts im Schlafe,
Sie war schön wie Edens Eva
Von des Schöpfers Hand gebildet.
Hassan schrieb an seine Traumfrau:
Ach, Amal, mein Ein und Alles!
Stets dem Engel Pfau ich klage,
Wie ich dich vermisse, Liebling!
Doch ich bin ein Ehegatte,
Du vielleicht bist auch vermählt schon.
Und des Ehebruches Strafe
Ist der Tod von Bruderhänden!
Aber immer meine Träume,
O Geliebte, wie du schön bist,
Wie die Königin des Himmels,
Wie der Engel Pfau so herrlich!
Morgens ich und abends bete
Zu dem Engel Pfau im Himmel:
Darf ich nicht auf Erden lieben
Die Geliebte, muss verzichten,
O mein Engel Pfau im Himmel,
Gib sie mir im Garten Eden!
In dem Himmel herrscht die Liebe,
Liebe alle Ewigkeiten!
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Nikolaus war ein Bischof der römisch-katholischen Kirche und Konzilstheologe. Die Mehrzahl der Bischöfe war zu der Zeit häretisch und hielt Jesus für ein geschaffenes Wesen. Der Papst und Nikolaus und die andern orthodox-katholischen Bischöfe definierten aber auf dem Konzil die Gottheit Christi. Die Diskussionen waren hitzig. Von Nikolaus weiß ich, dass er einem Häretiker eine Ohrfeige gab... Damit grüß ich dich zum Fest des heiligen Nikolaus, dessen Gedenken in Deutschland wir der byzantinischen Prinzessin und deutschen Kaiserin Theophanu verdanken.
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Am 14. Dezember muss ich mich einer mehrstündigen ärztlichen Untersuchung unterziehen, ob ich Diabetes habe, da darf ich stundenlang nichts essen, keinen Kaffee trinken, nicht einmal rauchen. Darum muss ich doch den Bibelkreis an dem Abend absagen. Ich wünsche dir eine gesegnete Adventszeit und eine echte Gotteserfahrung zu Weihnachten!
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Im Griechischen gibt es zwei Wörter für Zeit, Chronos und Kairos. Chronos ist in der Mythologie der Gott, der seine Kinder verschlingt, es ist das leere, sinnlose Vergehen der Zeit. Kairos wird dargestellt als ein schöner fliehender Jüngling mit langen wehenden Haaren, daher der Ausdruck: die Zeit beim Schopfe fassen. Kairos ist die glückliche, erfüllte Stunde, der rechte Moment, die Gnadenzeit, die Stunde der Liebe. Jesus spricht nicht von Chronos, sondern von Kairos. Im Lateinischen gibt es zwei Wörter für Zukunft: Futur und Adventus. Futur ist die beliebige Zeit von kommenden Tagen, da erwarten einen Krankheit, Alter und Tod. Adventus ist der uns aus der Zukunft entgegenkommende Gott der Glückseligkeit. Den ersehnen wir!
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Gott sei Lob! Fidel Castro ist tot!
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Neulich hörte ich über den europäischen Humanismus Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie mochten die scholastischen Spitzfindigkeiten nicht, ließen in Spanien nur noch Thomas von Aquin gelten. In Deutschland war Reuchlin, Neuplatoniker und Kabbalist, in Holland Erasmus, Bibeltextforscher, anfangs Freund Luthers, aber da Luther den freien Willen des Menschen leugnete, stritt Erasmus gegen ihn. In Frankreich schuf Lefebre eine volkssprachliche Bibel als Katholik. In England schrieb Thomas Morus über Utopia und über den Epikurismus, in Italien schuf der epikuräisch-neuheidnische Botticelli seine schönste Venus. Dies waren die Themen der Humanisten: Anti-Aristotelismus, stattdessen Platonismus, Liebe zur antiken Schönheit, Übersetzungen antiker Dichter und Philosophen, volkssprachliche Bibelübersetzung. Das alles ist auch mein Weg. Vatikanum II und die Päpste sagen: Wir brauchen im dritten Jahrtausend einen neuen (christlichen) Humanismus.
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Am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis auch dir meinen Glückwunsch, denn am 8.12.1967 hat Gottvater deine Seele im Gleichnis Christi geschaffen und durch den Heiligen Geist in den eben gezeugten Leib gehaucht.
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Eben hör ich eine alte Nonne über Fehlgeburten. Sie sagt: Du hast ein Kind im Himmel. Gib ihm einen Namen. Du wirst es wiedersehen.
Ich hoffe, das gefällt dir.
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Eben fällt mir dieser Friesen-Spruch ein:
Liebeskummer und Zähne-Pein
Solln die größten Schmerzen sein.
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Zur Zeit Akhbars des Großen in Indien, der eine synkretistische Einheitsreligion stiften wollte, sagte der Moslem zum katholischen Priester: Ich glaube, der Koran ist Gottes Wort, du glaubst, die Bibel ist Gottes Wort. Lass uns einen Feuerofen heiß machen, und ich steige mit dem Koran ins Feuer und du mit der Bibel, und welches Buch nicht verbrennt, das ist das Buch Gottes. Der katholische Priester sagte: Du sollst den HERRN deinen Gott nicht versuchen.
Damit wünsch ich dir einen gesegneten dritten Advent.
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Beten rettet, tröste dich,
Bringt es doch zu Gott dein Ich,
Denn es hört dich Gottes Ohr,
Gott tut auf das Himmelstor.
Sei es Jammern oder Flehn,
Immer darfst zum Meister gehn.
Tag und Nacht und noch im Schlaf
Hört der Hirte auf sein Schaf.
Sei es Wonne oder Schmerz,
Offen steht dir Jesu Herz.
Liebesqualen - Liebesreiz -
Jesus trägt mit dir dein Kreuz!
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Die päpstliche Akademie der Wissenschaften veranstaltete ein Symposium zur künstlichen Intelligenz. Stephen Hawkin, ein facebook- und ein google-Vertreter nahmen unter anderem teil. Selbstfahrende Autos gibt es ja schon. Mir graut vor dieser Super-Technik.
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Du fragtest, was Evis Wohnungsuche macht. Sie wollen die Wohnung im Johann-Justus-Weg, sie ist aber so teuer, dass sie das ganze Einkommen Jörgs auffrisst. Die Mitmieter wären mit ihnen und auch mit den Hunden einverstanden. Ob auch die Vermieter mit den Hunden einverstanden wären, ist noch unsicher... Die Wohnung steht leer, und sie könnten bald einziehen. Von dort aus kann Tom mit dem Fahrrad seine Schule und seinen besten Freund gut erreichen, Quentin und Jörg hätten nur kurzen Weg zur Universität, zu mir ist es auch nah. Heilig Abend werde ich höchstwahrscheinlich mit Evi und Tom feiern. Des Papstes Gebetsanliegen dürfte dir auch gefallen: Für ein Ende des Phänomens der Kindersoldaten.
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Die Evangelikalen machen sich so oft einen Jesus nach ihrem eigenen Bild. Der Familienvater glaubt, Jesus habe in seiner Jugend Liebeskummer gehabt, habe dann später eine namenlose Frau geheiratet (und wahrscheinlich verhütet, da von keinen Kindern Jesu die Rede ist), und die Theologin, nach neun Monaten in der Psychiatrie, will wissenschaftlich beweisen, dass Jesus (wie sie selbst) Veganer gewesen sei.
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HAIKU
Du Sonne des Evangeliums,
Du lächelst auch in der Nacht,
Tulpengärten im Herzen!
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Heute jagte mich der Herr nach draußen, Weihnachtspost verschicken. In meinem Herzen die Sonne des antiken Rom, trat ich ins unendliche Grau, graue Bäume ohne Laub und Blüte, graue Nebel, graue Wolken, graue Betonhäuser, graue hässliche alte Weiber, Autos wie fauchende Drachen, Bauarbeitermaschinen wie Höllenrachen, alles hässlich!
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Ich hab Diabetes, produziere zuwenig Insulin, kommt wohl vom vielen Essen und Alkoholtrinken, bekomme Tabletten, muss zu einem Schulungstreffen. War anschließend chinesisch essen... dank für dein Gebet.
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Danke für dein Gebet! Um mein Kreuz zu versüßen, sandte mir die Ewige Weisheit einige Engel der Schönheit, mich trostreich zu begleiten. Wie schön ist doch die Gottheit! Nun hab ich neben der paranoiden Schizophrenie der Psyche noch Diabetes im Blut, aber ich umarme mein Kreuz. Bis morgen beim Hochzeitsmahl des Lammes!
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Meine Krankheit nennt sich Diabetes Typ 2, ist erblich bedingt, meine Oma hatte Alterszucker, wird gefördert durch Übergewicht (ich wiege 100 kg) und Bewegungsmangel. Neben Tabletten muss ich eigentlich die Ernährung umstellen, viel weniger tierische Fette, viel Gemüse, Vollkornbrot. Davor graut mir, das alles mag ich überhaupt nicht. Aber meine Krankheit erhöht das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall. Sport geht gar nicht, die geringste Bewegung tut weh, schon ein Spaziergang von einer halben Stunde macht mich für zwei Tage kaputt. Ich werde morgen bei der Hauskreis-Weihnachtsfeier mit einer schwergewichtigen Diabetikerin sprechen.
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Schade dass ich nicht mit dir telefonieren konnte, ich war so am Ende meiner Kraft, dass ich keinen dummen Anruf wollte, das Telefon abschaltete. Am Donnerstag Abend bin ich wahrscheinlich erst ab 21.30 Uhr zuhause, da esse ich mit den Pfingstlern Raclette. Ich soll nun nur noch Vollkornbrot und Gemüse essen, was ich alles verabscheue, soll abnehmen und mich viel bewegen, was ich nicht kann und mag. Ich würde mich gern mit dir beraten. Mein Leben ist so traurig, ein kleiner Trost ist es für mich, wenigstens lecker zu essen. Wenn ich nicht am Herzinfarkt sterbe und lange lebe, dann sterbe ich am Lungenkrebs. Ich muss erst einmal schlafen, aber ich habe so gar keine Lust, meine Ernährungsweise umzustellen. Das Leben ist schon traurig genug, ich muss nicht auch noch Kohlsuppe oder Gemüseeintopf essen. Die Ärztin meint, der Alkohol sei an allem schuld. Aber die Mutter Lemuels in Sprüche 31 sagt: Gib Rauschtrank den Verzweifelten zu trinken, dass sie ihren Jammer vergessen.
Bitte schreib mir. Oder ruf mich Donnerstag um 22 Uhr an.
*
Botschaft vom 25.01.2006
Liebe Kinder!
Auch heute rufe ich euch auf, Träger des Evangeliums in euren Familien zu sein. Vergesst nicht, meine lieben Kinder, die Heilige Schrift zu lesen. Legt sie auf einen sichtbaren Platz und bezeugt mit eurem Leben, dass ihr glaubt und das Wort Gottes lebt. Ich bin euch mit meiner Liebe nahe und halte Fürsprache vor meinem Sohn für jeden einzelnen von euch.
Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.
*
Zu Weihnachten möchte ich dir gern von einigen Kindern erzählen, die Heilige waren. Das soll dich stärken, Jesus zu lieben.
1
Die heilige Agnes von Rom
Agnes war 14 Jahre alt. Sie lebte im 3. Jahrhundert in Rom. Die römischen Kaiser verfolgten die Christen. Die Christen haben nämlich nicht die falschen Götter angebetet und auch nicht den Kaiser als Gott angebetet. Agnes, das Mädchen, war verliebt in Jesus und wollte niemand heiraten als Jesus allein. Ein gottloser junger Mann aber wollte unbedingt die Agnes haben. Sie aber sagte: Jesus ist mein Ehemann. Da ward der Mann eifersüchtig auf Jesus. Er ging zum Richter und sagte: Agnes ist eine Christin. Da wurde Agnes zum Tod verurteilt. Sie blieb aber Jesus treu und sagte: Ich gehe in den Himmel zur Hochzeit mit Jesus!
2
Die heilige Maria Goretti
Maria war ein junges Mädchen, sie war sehr schön und liebte Jesus über alles. Ein junger Mann aber aus ihrem Dorf wollte unbedingt mit Maria schlafen. Da hat er versucht, sie zu vergewaltigen. Maria sagte: Lass das! Das ist eine sehr schwere Sünde! Aber er hat sie mit seinem Messer so schwer verletzt, dass sie ein paar Tage danach an den Verletzungen gestorben ist. Vor ihrem Tod aber hat sie dem Mann noch verziehen. So ist sie gestorben. Der Mann kam ins Gefängnis. Im Gefängnis sah er plötzlich die heilige Maria Goretti über ihm schweben, sie trug ein langes weißes Kleid und hatte einen Blumenkranz im Haar. Da bekehrte sich der Mann zu Jesus. Als er seine Gefängnisstrafe abgesessen hatte, wurde er Mönch.
3
Die heiligen Francesco und Jacinta
Die beiden waren ungefähr neun Jahre alt, Bruder und Schwester. Sie lebten in Portugal und waren Hirtenkinder, die auf den Wiesen die Schafe hüteten. Es war im Jahr 1917, da sahen sie die Jungfrau Maria, die Mutter von Jesus. Da wurde die Sonne bunt und tanzte am Himmel. Da zeigte Maria den beiden Kindern die Hölle und sagte: Viele Menschen kommen in die Hölle, weil keiner für sie betet. Liebe Kinder, betet, betet, betet! Die Kinder fragten sie: Liebe Mutter, kommen wir in den Himmel? Ja, sagte die Mutter von Jesus, aber erst müsst ihr noch viel beten und mit Jesus zusammen leiden. Und wirklich haben die Kinder ständig gebetet, während sie die Schafe hüteten. Sie sind dann aber in jungem Alter gestorben un d in den Himmel gekommen.
4
José Louis von Mexiko
Er war 14 Jahre alt, als Anfang des 20. Jahrhunderts in Mexiko ein Krieg gegen die Christen ausbrach. Da wollte José mit seinen Brüdern zusammen kämpfen für Jesus. Aber weil er so jung war, sollte er nur die Fahne tragen. Die Feinde der Christen nahmen ihn gefangen und sagten: Sag jetzt: Tod dem Jesus! Aber er sagte: Es lebe der König Jesus! Da zogen sie ihm die Haut von den Fußsohlen ab und zwangen ihn, lange zu laufen. Er jammerte vor Schmerzen, aber er blieb Jesus treu. Dann brachten sie ihn um, aber er rief sterbend: Es lebe der König Jesus und die Jungfrau von Mexiko!
Und nun wünsch ich dir ein schönes und fröhliches Weihnachtsfest!
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Ich sagte zu Evi: Dafür, dass ich Tom verwöhnt habe, muss ich mich vorm Jüngsten Gericht verantworten. Da sagte Tom: Dafür kommst du in den Himmel!
*
Ich habe mich für Heilig Abend bei Evi abgemeldet, ich beschere sie ein paar Tage zuvor am Nachmittag. Dieses Jahr will ich Weihnachten feiern ohne Adventskranz, Kerzen, Tannenbaum, Kekse, Geschenke, sondern nur in einsamer Stille und Anbetung. Möge Maria mich in die Grotte führen. Ich werde dann auch keinen Festtagsbraten haben, aber dennoch soll der Wein in Strömen fließen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.
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Es ist wahrlich eine Gnade Gottes, dass Sie, bester Herr, alle meine Bücher herausgeben, und zwar ohne Zensur und ohne Geldstreitereien. Dafür mögen Sie sowohl Jehovah als auch die neun Musen segnen! Besonders die Bücher über China und Indien sind allerliebst anzuschauen. Wie erbeten, erhebe ich heute den Heiligen Kelch auf Ihr Heil! Ich verbleibe in Hochachtung, Wertschätzung und Dankbarkeit, Ihr treuer Josef Maria von der Ewigen Weisheit OCD.
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Heute ist astronomische Weihnachten, die große Mutter Nacht gebiert das göttliche Sonnenbaby. Tom hat sich über deine Bibel gefreut. Ich sagte, eine Freundin sei überzeugt, Jesus habe sich vegan ernährt. Ich glaube aber, selbst der Auferstandene habe Fisch gegessen. Da sagte Tom: "Ich glaube, Jesus hat aus Staub Fleisch gemacht!" Ist das nicht süß? Selige Weihnacht!
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Fröhliche Weihnachten, Susanne, und ein schönes Neues Jahr! Danke für deine 18jährige Freundschaft und Freundlichkeit. Beste Grüße an deinen treuen Mann!
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Ich hoffe, du hattest ein schönes Weihnachtsfest mit Weibchen und Kinderlein. Im Vatikan hängt der Haussegen schief. Nach der Bischofssynode zu Ehe und Familie gab Papst Franziskus ein Lehrschreiben heraus, Amoris Laetitiae, die Freude an der Liebe, empfehle ich dir. Darin steht aber in einer Fußnote, dass unter Umständen und nach langer Prüfung Wiederverheiratete zur Kommunion und zur Beichte gehen dürfen. Das hatte ja schon der geschätzte Philosoph Robert Spaemann kritisiert. Nun haben sich einige Kardinäle zusammen getan, unter anderm der Deutsche Joachim Meisner, den ich schätze, und wollen dem Papst öffentlich eine "Brüderliche Zurechtweisung" zukommen lassen, in dieser Frage Klarheit zu schaffen. Solch eine Zurechtweisung gab es zuletzt im 14. Jahrhundert. - Ich denke so: Jesus nennt Ehescheidung eine Sünde und das Wieder-Heiraten eines Geschiedenen nennt er Ehebruch. Die Ehe ist, wie Paulus sagt, ein Sakrament. Wer nun ein Sakrament bricht und durch eine zweite Ehe im ständigen Ehebruch lebt, kann nicht andere Sakramente ruhigen Gewissens empfangen. Der Papst will eine einladende, barmherzige Kirche. Aber mit solch einer Fußnote öffnet er der Willkür Tür und Tor. Die liberalen Priester werden alle Wiederverheirateten durchwinken zur Kommunion, die konservativen Priester werden es verweigern. Dann gibt es keine einheitliche klare Position der Kirche.
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Dein Geburtstag fällt auf den Festtag der katholischen Liturgie, da man der Unschuldigen Kindlein gedenkt, die Herodes ermorden ließ. In den letzten zwanzig Jahren sind 55 Millionen Kinder abgetrieben worden! Im Karmelkloster, das ich liebe, geben an dem Fest der Unschuldigen Kinder die Alten die Regierung ab, und die Kleinen haben das Sagen. Wenn ich Familienvater wäre, würde ich an diesem Tag das Zepter des Hauses in die Hand der Kinder legen...
Der Logos segne Dich!
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Nun, Bruder, nach der stillen Weihnacht,
Erneut die liebe Sonne steigt,
Dass mir im Herzen süße Mainacht,
Wenn sich des Himmels Liebe zeigt.
Ich bin ein in-den-Himmel-Gucker,
Zu reich für diese Welt an Zucker
In meinem honigsüßen Blut...
Ich hoffe, Bruder, dir gehts gut,
Dir, und der heiligen Familie,
Der Ehefrau, dem Patensohn,
Den schönen Töchtern, ohne Hohn,
Ist jede eine schlanke Lilie.
Wir beide haben D o r i s gern,
Die unsres Lebens Morgenstern.
*
Ich hoffe du hattest eine Weihnacht voll der Gnade... Wenn du magst, melde dich mal bei mir, ich hab noch was für dich.
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Von der neuen Einheitsübersetzung hab ich bisher nur kritisches gehört. Ich kaufe sie mir nicht. Es gibt bessere katholische Übersetzungen. Ansonsten kann dein Poet nur Original-Luther und Hermann Menge ertragen. Was sagst du zu Erasmus: "Der Heilige Geist schreibt im Neuen Testament ein schlechtes Griechisch"?
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Komm gut ins Neue Jahr! Ich fand einen Auszug aus der Gelehrten Unwissenheit oder docta ignorantia über - mathematische Gotteserkenntnis. Vielleicht interessiert das den Informatiker, den reinen Logiker!
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Philo von Alexandrien sagt, die Schöpfung sei in 6 Zeitabschnitten geschaffen, weil 6 die vollkommene Zahl sei. Denn 6 : 2 = 3 und 6 : 3 = 2 und 6 : 6 = 1, und die 6 sei 2 x 3, wobei 2 die männliche und 3 die weibliche Zahl sei. Als ich das las, dachte wie, wie dumm sind doch selbst die Philosophen.
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Ich war in meinem Kinderzimmer in meinem Elternhaus und es war ungefähr 6 Uhr morgens, da wohntest du mit deiner Familie im Nebenzimmer, und wir telefonierten miteinander, da meldete sich auch dein Sohn und sagte Guten Morgen, ich sagte: Geh schnell wieder schlafen. Dann kamst du zu mir, um meine Schreibmaschine zu reparieren. Dann kam deine sechzehnjährige Tochter zu mir in mein Zimmer, die war schlank und schön und hatte lange braune Haare. Sie sagte, ich sei künstlerischer als du. Darauf sagte ich: Ja, aber dein Papa ist wissenschaftlicher als ich. Sie fragte, was ich denn schriebe. Da lasest du ihr ein gereimtes Gedicht von mir vor, in dem es hieß: Je t'aime, Karine! Aber du bist tot! Da weinte deine Tochter vor Rührung.
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Ich habe Stefan ein Gedicht geschrieben, und er schrieb zurück: Ich denke öfter an dich, als du meinst. Freitag den 30. kommt eine Christin zum Kaffee zu mir. Sylvester bin ich zu Marco und Susanne nach Rastede eingeladen, ich werde dann dort schlafen. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen, da war ich froh, dass ich Shakespeares Romeo und Julia als Hörspiel hören konnte. Im Januar plagen mich wieder einige Arzttermine. Bei der Weihnachtsfeier meines freikirchlichen Bibelkreises sagten sie: Wir danken dir für deine Bibelarbeiten und dass du uns durch Fragen zum Nachdenken anregst, du bist der Philosoph in unserm Kreis und bist immer sehr feinfühlig. Mein Freund Mark aus Hamburg hat mir gesagt, wenn mein Computer kaputt gehen sollte, schenkt er mir einen neuen. So bin ich reich gesegnet, nur das elende Alter, die elende Diabetes mit der elenden Diät sind wie ein Essigtropfen in einem Meer der Süßigkeit. Die Mutter Gottes segne Dich im Neuen Jahr!
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Abraham hat mit seinem Gold das Erbbegräbnis für Sara gekauft. Das Gold kam so zu den Hethitern und von denen zu den Ismaelitern, die damit Josef den Träumer kauften. So kam das Gold nach Ägypten und von dort nach Saba. Die Königin von Saba brachte es zum weisen Salomo, der es für den Tempel verwandte. Auf verschlungenen Wegen kam es nach Asien, bis es König Melchior, der König von Nubien und Arabien dem göttlichen Kind schenkte. Das Jesuskind griff mit beiden Händen in die Kasse des Königs. Aber Maria verlor das Gold auf der Flucht nach Ägypten. Ein Hirte fand es, den Jesus später vom Aussatz heilte. Zum Dank gab der Aussätzige das Geld den jüdischen Priestern. Die bezahlten damit den Verräter Iskarioth, der warf es den Hohenpriestern wieder zu Füßen. Die teilten das Geld in zwei Haufen, mit dem einen Teil kauften sie den Blutacker und mit dem andern Teil bezahlten sie die römischen Soldaten am Grab Jesu, dass sie die Auferstehung Jesu leugneten.
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Habt ihr Kai Pirina zu Sylvester? oder Gin Tonic? Denn ich mag keinen Wein mehr. In Maßen ist doch Rauschtrank erlaubt. Sogar meine Ärztin erlaubt mir ein 'Glas Wodka am Abend.
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Goethe rät mir, weniger Wein, aber dafür besseren zu trinken.
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Heinrich Heine schrieb: Ich liebe Frau Weisheit, aber meine Liebe wird nicht erwidert, es ist unglückliche Liebe. Der Narr! Frau Weisheit sagt in den Sprüchen Salomonis 8: Ich liebe, die mich lieben. Und meine Weihnachtsgnade war während der Christmette des Papstes, dass der Heilige Geist mir sagte: Die Weisheit Gottes ist verliebt in dich! In aller Demut bekenne ich das.
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Ich hätt mir nie gekauft, was du für mich entdeckt,
Halb trocknen deutschen Wein, jedoch, mein Freund, er schmeckt!
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Soll ich Lolek und Bolek sagen? Ich bin getrost, der Himmel ist eine Stadt voller allerschönster Jungfrauen, und Jahwe wird mir im Himmel so viele Kinder wie Sterne schenken, und sie werden mich alle Toto Papa nennen! Ich freu mich! Sylvester feire ich mit dem Gentleman Marco und der schönen Donna Susanna.
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O, meines Freundes Sohn, ein wundervoller Knabe,
Es ist schon die Mission des Kindes Gnadengabe,
Ein Künstler, welcher spielt am liebsten mit den Mädchen,
Wirbt für den lieben Gott in seinem Heimatstädtchen.
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Seit den sechziger Jahren werden immer weniger Kinder geboren und gibt es immer weniger Störche. Das ist wissenschaftlich erwiesen.
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Apathie ist eine Folge von Schizophrenie und Depression. Aber eigentlich ist Apathie als Leidenschaftslosigkeit, Seelenruhe und Gleichmut, das Ideal der stoischen und neuplatonischen Philosophie. Nur die aristotelische Philosophie übernahm dies Ideal nicht. Dafür übernahmen es die östlichen d.h. griechischen Kirchenväter wie Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa und Basilius der Große und Athanasius, sowie die ägyptischen Wüstenmönche. Die westlichen d.h. lateinischen Kirchenväter wie Hieronymus und Augustinus übernahmen es nicht. Ich hab das Jahr 2016 in großer Apathie gelebt, entweder, weil ich ein psychisch Kranker oder weil ich ein neuplatonischer Weiser bin, das weiß Gott. Fürs Jahr 2017 hab ich mir vorgenommen, alle meine Liebe Maria zu schenken und fleißig die Weisheit Gottes zu suchen und zu preisen.
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Am Jahresende hörte ich auf Radio Maria eine Sendung über Rilke. Rilke, der größte europäische Dichter des 20. Jahrhunderts, wurde von zwei kleinen Germanistik-Studentinnen danach verurteilt, dass seine Lehren nicht mit dem Katechismus übereinstimmen. Sie zitierten den von allen Katholiken bewunderten Theologen Romano Guardini, dessen beiden Bücher über Rilke und Hölderlin ich gelesen hatte, die mich noch heute, fünfzehn Jahre später, empören, so dass ich fortan von Guardini nichts mehr hören will. Und das ist nun der Nachruhm... Übrigens hat mir meine Muse und Madonna gesagt, ich möge nur schreiben, ohne auf Ruhm und Menschenbeifall das Geringste zu geben.
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Heute am Doppel-Fest von Basilius dem Großen und Gregor von Nazianz höre ich eine Predigt über "good holy evangelical friendships"! Damit sei gesegnet.
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Schwarzbraun ist die Haselnuss,
Schwarzbraun bist auch du,
Gib den frommen Schwesterkuss
Mir zur Seelenruh.
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Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
Hesekiel 36,26
Ein neues Herz bekommen wir durch die Liebe zu Gott. Gott gibt uns statt des steinernen Herzens ohne Gottes- und Nächstenliebe ein fleischernes Herz voller Gottesliebe und Nächstenliebe. Maria von Medjugorje sagt: Wo kein Glaube ist, da ist auch keine Liebe. Unsere gegenwärtige Zivilisation ist bestimmt vom harten Herzen. Wo es keine ehrfürchtige Liebe zu Gott gibt, da gibt es auch keine brüderliche Menschenliebe, stattdessen gibt es den Dritten Weltkrieg, den Terrorismus der Satanisten, den millionenfachen Holocaust an ungeborenen Kindern und all die uns bekannten Übel. Notwendig wäre die Bekehrung der Herzen. Nur ein Herz, das im Frieden mit Gott ist, findet den Frieden des Herzens. Anders als durch Bekehrung der Herzen kann es nicht Frieden auf Erden werden. Und Gott gibt uns einen neuen Geist, nämlich den Heiligen Geist, der die Liebe ist. Der Heilige Geist ist ausgegossen in u n s e r e Herzen, oder wie manche sagen, in u n s e r e n Herzen. Der heilige Seraphim von Sarow sagte, Ziel des christlichen Lebens sei, immer mehr Heiligen Geist zu erlangen. Gottes Finger schrieb die Zehn Gebote auf steinerne Tafeln, der Heilige Geist ist der Finger Gottes und schreibt die Acht Seligpreisungen in unser fleischernes Herz. Der Heilige Geist von Pfingsten ist der Sinai des Neuen Bundes, Gottes Gesetz ist nicht äußerlich zu erfüllen, sondern die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes macht uns fähig, die Liebesgebote Jesu als das Neue Gesetz zu leben. Darum rät Papst Franziskus, jeden Morgen den Heiligen Geist anzurufen. Was die Propheten weissagen, ist eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes, ein erneutes Pfingsterlebnis. Dann wird es einen neuen Frühling der Kirche, einen neuen Menschheitsfrühling geben. Dazu verhelfe uns das Gebet der Jungfrau Maria, der Braut des Heiligen Geistes. Amen.
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Hier der Kommentar zum Lukasevangelium vom Kirchenvater Ambrosius von Milan.
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Zum Wiegenfest, Mirjam, meine herzliche Benediktion!
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Susanna geht auf das hebräische Wort (sosan / susan) zurück, das von ägyptisch ssn „Lotus“ abzuleiten ist. Im Gefolge der griechischen Bibelübersetzung Septuaginta (krínon „Lilie“) wird sosan / susan traditionell mit „Lilie“ übersetzt. Gemeint ist jedoch die Lotusblüte, die als Symbol für Regeneration und neues Leben in der ägyptischen Kunst allgegenwärtig und unter ihrem Einfluss auch in Syrien und Palästina gut belegt ist.
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Jetzt habe ich einen Stern für dich gefunden! "Susanna ist am Himmel Pegasus. Das ergibt sich aus der Silbe Sus, das bedeutet Pferd." Pegasus ist ja das geflügelte Pferd der dichterischen Inspiration. Ich werde also in Zukunft das Sternbild Pegasus das Susanna-Sternbild nennen.
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Das merke dir: Am 1. Januar ist das Jesus-Baby an der Vorhaut und am 4. Januar das Baby Timotheus am Hoden beschnitten worden: Imitatio Christi!
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Wenn im Neuen Testament von des heiligen Timotheus Großmutter und Mutter die Rede ist, so wird die Oma Lois griechisch MAMME genannt und die Mutter Eunike MATER. Und Paulus, der ansonsten nichts von der Beschneidung hielt, beschnitt den heiligen Timotheus. Ich werde dem Papst schreiben, dass er für den 3. Januar das Fest der Beschneidung des heiligen Timotheus einführt. Das wird dann viele Juden zum Messias Jesus bekehren.
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Sehr geehrter Bruder Josef Maria von der Ewigen Weisheit!
Gerne teilen Wir Ihnen mit, dass Wir Ihrem Begehren nachgekommen sind und das Seligsprechungsverfahren für Gottes Dienerin, Mamme Lois, und Gottes Dienerin, Mater Eunike, eingeleitet haben. Desweiteren freuen Wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Wir kraft Unserer Apostolischen Autorität beschlossen haben, das Fest der Beschneidung des heiligen Timotheus in die Liturgie einzuführen. Möge dies die Gläubigen anhalten, die Lectio Divina der Heiligen Schrift fleißig zu üben. Hiermit geben Wir Ihnen, sowie gerne auch Ihrem protestantischen Bruder, Unseren Apostolischen Segen!
Aus dem Vatikan, 5. Januar 2017
Franziskus I., P.P.
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Evi meinte heute: Jesus war doch ein Essener, und die waren doch Vegetarier. - Wenn nur über den Herrn gesprochen wird.
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Heute hörte ich weiter Augustinus Bekenntnisse. Seine fromme Mutter bat einen schriftgelehrten Priester, mit dem Manichäer Augustinus zu diskutieren. Der Priester sagte: Er ist jetzt unbelehrbar. Da hilft nur Gebet. Und die Manichäer von heute sind die Esoteriker. So stehts mit Evi. Tom hat ein schickes Jugendlichen-Fahrrad bekommen, ich habe die Hälfte bezahlt. Sie beginnen jetzt umzuziehen, denn sie haben nun endgültig eine Wohnung, und zwar in meiner Nähe. Ich habe heute mit Tom und Evi Karten gespielt und Nudeln gegessen, es war sehr schön. Heimlich steck ich Tom Süßigkeiten zu, habe ihm aber auch ein Hörbuch gekauft und Animal Farm von Orwell als Trickfilm. Ansonsten bin ich auch froh, Eremit zu sein. Hab eine neue Bibel, die Jerusalemer Bibel mit Kommentar, katholisch, gut lesbar, handlich, leinengebunden, Jahwe und Zebaoth und Shaddai bleiben unübersetzt.
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Ich habe für Susanne ein biblisches Kochbuch bestellt, es wird an deinen Namen ausgeliefert. Wohl bekomms!
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Ich kenne eine Frau, die großen Anteil an meiner Konversation zum Katholizismus hatte. Sie ist dann später ganz vom christlichen Glauben abgefallen. Sie war als Kind missbraucht worden, wollte deshalb ohne männliche Sexualität im Frauenkloster leben, hatte dann ein Verhältnis mit einem Mann, dessen Zweit-Geliebte sie wurde, dann verliebte sie sich in eine Frau. Nun will sie geschlechtsneutral angeredet werden, nicht als Lieber oder Liebe, sondern mit Hallo. Sigmund Freud sagte, wenn man nicht mehr weiß, ob man Männchen oder Weibchen ist, ist das eine hohe Form von Schwachsinn.
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Neujahr hatte ich mein Portemonnaie verloren mit Geldkarte, Gesundheitskarte, Personalausweis, Marienmedaille und Bild von Jeanne d'Arc. Ich wusste nicht, wo ich es verloren hatte. Da übersetzte ich gerade einen Text über Maria Magdalena, darin stand: In der Hölle gibt es drei Frauen (die Hure, die Furie, die Teufelin Lilith), im Paradies gibt es sieben Frauen (Sarah, Rebekka, Rahel, Lea, Magdalena, Sankt Fides und die Jungfrau Maria). Alle Frauen außer Sankt Fides waren mir persönlich bekannt. Sankt Fides war eine frühchristliche Märtyrerin aus dem Pyrenäen-Gebirge, die oft Wunder tut, verlorene Dinge wiederzubeschaffen. Ein Zeichen! Also rief ich Sankt Fides (Sainte Foy, Santa Fe) an und übergab ihr mein Portemonnaie. Am nächsten Morgen rief die Sparkasse an, das Portemonnaie war in den Briefkasten der Bank gegeben worden, ich könne es abholen.
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Im Zusammenhang mit einer Romanze stieß ich auf die Frage: Wer waren die Hethiter? Ich befragte das Internet und erfuhr, dass jahrhundertelang die Hethiter nur aus der Bibel bekannt waren, erst im neunzehnten Jahrhundert wurden 30 000 Texttafeln der Hethiter mit Hymnen, Mythen und Beschwörungen gefunden und im 20. Jahrhundert von Tschechen entziffert. Da hörte ich Maria: Na, wäre das nichts für dich, diese Hymnen nachzudichten? Ich: Vielleicht gibt es sie auf englisch und ich kann sie übersetzen? Aber nein, das ist doch allzu absurd! Maria: Aber nachgucken kannst du doch mal. - Also aus Spaß guckte ich nach und fand Hymnen (deutsch) an die Sonnengöttin, allerdings sehr zerstört, sehr bruchstückhaft. Ich habe die interessantesten Hymnen kopiert und restauriere sie jetzt aus dem Geist des antiken Orients heraus (altindische Götterhymnen, Babylonische Hymnen, altägyptische Literatur, Altes Testament). So spiele ich gerade hethitischen Dichter, lebe 1000 vor Christus, schreibe schöne Hymnen an die Sonnengöttin. Ein Spaß ist das!
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Ssn! (Ägyptische Lotusblume)!
Da ich keine Bedienungsanleitung zur Friteuse habe, hier, wie man Pommes macht. Innen sind zwei Markierungen, zwischen dem oberen und unteren Strich sollte die Oberfläche des (Sonnenblumen)-Öls sein. Dann Stecker in die Steckdose. Körbchen nicht im Öl lassen. Am Rad die Temperatur auf etwa 170 stellen. Es leuchten zwei Lichter auf, das eine steht für Power, das zweite geht aus, wenn die Temperatur erreicht ist. Dann Körbchen dreiviertel gefüllt mit Backofenpommes in das Öl hängen. Etwa 5 bis 7 Minuten fritieren. Du kannst gucken, ob die Pommes goldbraun sind, aber Vorsicht, beim Öffnen des Deckels heißer Dampf, also Backofenhandschuh anziehen. Wenn die Pommes fertig sind, Temperaturrad auf Null drehen. Stecker rausziehen. Körbchen herausnehmen, abtropfen lassen. Der Griff des Körbchens ist heiß, also mit Handschuh anfassen. Pommes salzen oder mit Pommesgewürz würzen. Es sind auch Fonduestäbchen dabei, ich weiß aber nicht, wie das geht. Es ist eine Single-Friteuse und ergibt eine Portion Pommes. Wohl bekomms.
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In der jüdischen Mythologie kommt der islamischen Legende von Harut am nächsten die Geschichte von Shem-Hazay und Azael aus dem Midrasch. Zum einen erklären sie die Sterne in den Plejaden und zum andern Zustände von Erschöpfung und Schmerz. Die Midrascherzählung ist ein Auszug aus dem Buch der Riesen. Dies stammt etwa aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., der Midrasch aus dem 11. Jhd. n. Chr.
Shemhazay und Azael waren zwei Engel, die vom Herrn die Erlaubnis erbeten hatten, unter den Menschen zu leben. Als sie auf die Erde kamen, fühlten sie sich zu den Töchtern der Menschen hingezogen. Shemhazay verliebte sich unsterblich in das Mädchen Estera und versuchte sie zu verführen. Um Zeit zu gewinnen, stimmte Estera zu, wenn er ihr den Unaussprechlichen Namen nenne, der es ihm erlaube, in den Himmel zurückzukehren. Als Shemhazay den Namen ausgesprochen, wiederholte Estera den Namen und konnte sich so vom Engel befreien. Der Herr belohnte ihre Tugend, indem er sie in eine der Plejaden verwandelte. Shemhazay und Azael hatten Kinder von anderen Frauen. Eines Nachts hatten die beiden Söhne Shemhazays, Heyya und Aheyya, einen seltsamen Traum, um dessen Deutung sie ihren Vater baten. Auf der Grundlage einer Prophetie des Patriarchen Henoch eröffnete Shemhazay ihnen, sie würden beide in der Sintflut umkommen. Dafür aber würden ihre Namen in Zukunft immer dann ausgesprochen werden, wenn jemand beim Heben einer schweren Last ins Stöhnen geriete. Shemhazay bereute seine Sünde und wurde kopfüber zwischen Himmel und Erde gehängt, während Azael weiter unerschrocken Frauen und Knaben verführte. Heyya und Aheyya waren Riesen. Der Name Estera bedeutet Morgenstern oder Venus. Estera wurde nicht zu einem der Sterne der Plejaden, sondern wurde in die Venus verwandelt. Im Himmel als Venusstern trägt sie den persisch-arabischen Namen Nahid, das heißt, Frau mit schwellenden Brüsten.
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Koran, Sure 2, Vers 102:
Und sie folgten dem, was die Dämonen unter der Regierung Salomos rezitiert hatten. Es war nicht Salomo, der ungläubig gewesen wäre, sondern die Dämonen waren ungläubig, lehrten die Menschen Magie (Astrologie, Wahrsagerei, Aberglaube) und das, was durch die beiden (gefallenen) Engel in Babylon, Harut und Marut, enthüllt wurde. Aber die beiden (gefallenen) Engel unterwiesen niemand (in der Magie), wenn sie nicht gleichzeitig sagen: "Wir sind eine Versuchung, also sei nicht ungläubig (durch Praktisierung der Magie)." Und die Menschen lernen von ihnen, dass sie die Scheidung (das Zerwürfnis) von Mann und Frau verursachen. Aber sie können niemandem dadurch schaden, außer wenn Gott es zulässt. Und die Menschen lernen, was ihnen schadet, und können nichts davon profitieren. Aber die Kinder Israel wussten sicher, dass jeder, der die Magie übt, im Paradies kein Erbe hat. Und elend ist das, für das sie ihre Seelen verkaufen! Wenn sie es nur wüssten!
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Es gibt vier Kasten von Spaziergängern: 1. die Eitlen, die ihre Mode spazieren führen. 2. die Gelehrten und Dicken, die den Verdauungsspaziergang machen (sowie die, die mitgeschleppt werden). 3. die Ästheten, die die malerische Schönheit der Natur bewundern. 4. die Frommen, die in der Schöpfung die Allgegenwart Gottes anbeten.
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Ich hab von dir geträumt. Ich hatte Geburtstag, du kamst in meine neue Wohnung mit Quentin und Tom. Tom hatte sich selbst zu meinem Geburtstag ein Spielzeug geschenkt. Du hast mir Salami und Schinken geschenkt. Dann zeigte ich dir mein neues Badezimmer und fragte dich: Wollen wir zusammen baden? Da sagtest du: Lobe mich! Da sagte ich: Meine einzige Rose, meine Seele, mein anderes Ich!
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God sounds - my spirit hears
The music of the spheres.
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Heute haben sie beim Arzt mir noch mal Blut abgenommen, ob ich wirklich Diabetes habe. Am kommenden Dienstag besprech ich das mit der Ärztin. Ich will dennoch auf süße Getränke, das viele Fleisch, das Frittieröl, Kekse und Schokolade verzichten. Vielleicht gefällt dem lieben Gott mein Fasten. Leider ist das Wetter böse, grau in grau und nasskalt. Heute ist meine fettlose Fritteuse angekommen. Ich höre viele Hörbücher. Noch anderthalb Monate, dann kommen Schneeglöcken Weißröckchen und Krokus wieder.
*
Wie weise und wie tief das göttliche Gesetz!
Wie oberflächlich, hohl, das christliche Geschwätz!
PS
Ich geh wieder zu den katholischen und lutherischen Bibelkreisen. Das Wetter ist hässlich. Evi erzählte vom Astrologen. Einzig schön der Vollmond.
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Hier die neunte Seligpreisung, die Jesus mir diktierte:
Selig sind, die dürsten nach der himmlischen Schönheit, denn sie werden schauen!
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Wie geht es dir, mein Slawe, bist du erschöpft von Arbeit? Was macht die Gesundheit der Kinder? Was ist dein intellektuelles Interesse zur Zeit? Ich projiziere meinen katholischen Glauben in dich und stelle dann bei jeder deiner Predigten fest, dass ich mich getäuscht habe und du evangelikal denkst.
*
Hier das achte Kapitel aus einem Gedicht, das den Weg des Goldes von Abraham bis Jesus verfolgt. Hier ist das Gold gerade in Persien, im Schloss Susan.
Nach dem Reich der großen Babel
Kam das große Reich der Perser.
Und das Gold aus Uruks Tempel
Kam zur Hauptstadt Ekbatana
Und ins Königsschloss von Susan,
Wo gewohnt der König Xerxes.
Xerxes in dem Schloss von Susan
Schmückte schön den Frauenharem.
Susan, du bist schön und lieblich,
Eine holde Frauenanmut,
Auf dem Schwanenhals dein Antlitz
Gleicht dem goldnen Mond am Himmel.
Susan, eine schlanke Lilie
Bist du aus dem Garten Gottes,
Lotusblume aus Ägypten
Bist du, ein Symbol der Reinheit.
Susan, deine fromme Keuschheit
Ist die Braut des großen Königs
Und die Heiligkeit der Ehe
Wird in deinem Haus gefeiert.
Susan, Mund der stillen Mystik,
Du besitzt das Gold des Schweigens.
Wenn die Frau vermag zu schweigen,
Ist sie edler als das Feingold.
Susan, Künstlerin der Küche,
Du erfreust des Königs Gaumen.
Wein vom Libanon besorgst du
Und betrinkst dich mit dem König.
Susan, deine keuschen Kleider
Gleichen ganz der Schöpfung Schönheit,
Du, die bunte Frühlingsblume,
Freust die Königin des Himmels.
Susan, deine sanfte Milde
Ist ein Bild für Gottes Güte,
Sanftmut hast du, Herzensdemut,
Wie das Herz des Jungfraunsohnes.
Susan, tiefes stilles Wasser,
Die du liebst das Wort des Lebens,
Die du liebst das Licht des Himmels,
Gleichst der Frau im Kleid der Sonne.
Susan, Ärztin aller Frauen,
Süße Mutter frommer Töchter,
Bist das Lob der Frauenwürde
Und des Genius der Frauen.
Susan, du bist voll der Gnade,
Bist holdselig und bist huldreich,
Bist der Nachtigall die Rose
Und der Liebesgöttin Taube.
Susan, keusche Braut des Geistes,
Du des Schöpfers Lieblingstochter,
Du, das Meisterwerk des Schöpfers,
Du bist Gottes Ehegattin.
Susan, Frau der Weisheitsschriften,
Ebenbild der Gottesweisheit,
Schlanke Kerze, frommer Leuchter,
Sonne im Zenit des Himmels.
Susan, alle Gartenvögel
Singen dir, der Frau im Garten,
Und im Garten deines Herzens
Geht der gute Gott spazieren.
Susan, Krone der Gemeinde,
Die du singst mit Engelszungen,
Jüngerin des Sohns der Jungfrau,
Mutter, Ehefrau und Jungfrau.
Susan, deine reine Keuschheit
Freut die Königin des Himmels,
Du bist Gottes Wohlgefallen,
Die geliebte Tochter Gottes.
Persien und seine Dichter
Nennen Muse dich und Göttin.
Gottgeweihte, Auserwählte,
O du Lieblingin der Dichter!
So erklang die fromme Hymne
In dem Frauenharem Susans,
Schön geschmückt mit Gold die Wohnung,
Mit dem Goldschatz meines Liedes.
*
Hattest du ein schönes Weihnachten mit deinen Kindern? Könnt ihr einen kleinen Schneemann bauen? Weihnachten sagte der Papst: Gott ist verliebt in euch! Das fand ich schön. Ich hoffe, du bist glücklich, von Gott geliebt zu werden. Einen schönen weißen Winter und einen wunderschönen Frühling wünsch ich dir und deinen Kindern, die ich so süß fand.
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Dass tut mir leid, dass die Pferdediebe dein schönes Pferd gestohlen haben! Ich hab auch mein Pferd von Herzen lieb! So lieb wie ein Pferd kann man doch die knatternden rasselnden Wagen nicht haben.
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Zur Erholung von ernster Poesie hab ich eine heitere Prosa über Gerd den Mutigen für dich geschrieben. Vielleicht wird mir ja die Ehre zuteil, in deine ebook-Bibliothek aufgenommen und womöglich sogar gelesen zu werden.
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Beim Weihnachtsevangelium fragtest du dich: Wo bin ich da? Mit den armen Hirten kann ich mich nicht identifizieren. - Ich zum Beispiel identifiziere mich am liebsten mit Josef. Aber was hältst du davon, dich mit dem Engel zu identifizieren, der sagte: Siehe, ich verkündige euch...! Ist das nicht etwas für eine Verkündigerin des Evangeliums? Oder du könntest dich mit Maria identifizieren, die alle Worte Gottes in ihrem Herzen bewegte. Du kannst auch das Wort Gottes in der Bibel im Herzen hin und her bewegen, das heißt meditieren.
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Chor:
Es ist mir klar, dass diejenigen, die Mäßigung meiden und wollen ein längeres Leben, Narren sind. Die Tage von einer allzu langen Lebensdauer sind mit Schmerz erfüllt. Das Glück entzieht sich denjenigen, die am Leben hängen mehr als das, was das Schicksal ihnen zugeteilt hat, und am Ende... der gleiche Begleiter auf ihn wartet: Hades! Hades wartet auf uns alle! Keine Zeremonie, keine Hochzeitslieder, keine Tänze und keine Lieder… Nur der Tod! Das Ende von uns allen ist der Tod. Am besten wäre es, überhaupt nicht geboren zu werden. Aber dann, wenn er geboren wird, würde die nächste beste Sache für ihn sein, zu versuchen, zurück zu kehren dahin woher er kam… in der schnellstmöglichen Zeit! Während die Jugend und ihr nachlässiger Geist dauert, ist kein Gedanke, in welchem Schmerz gegeben, dem nicht das Elend wird mit Sicherheit folgen. Mord, Chaos, Streit, Krieg wird kommen vor dem unausweichlichen Ende… Das verhasste Alter, Gebrechlichkeit, Einsamkeit, Trostlosigkeit… Das Elend des Nächsten ist noch mehr Elend. Und so, Ödipus, wie wir, ist alt. Unglücklicher Ödipus! Zerklüftet etwa wie ein Riff Richtung Norden… Zerklüftet über und über auf allen Seiten von Unwettern aller Art. Nie endender Regen und Stürme stürzen ihm über den Kopf… Heftige Wellen über ihn einher stürzen. Jetzt von Westen… Jetzt aus dem Osten… Einige während des Lichts der Mittagszeit… Einige aus dem bergigen Norden… Die tiefe Nacht dunkelt!
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In dem Bibelkreis der evangelischen Freikirche haben sie heute gefragt, ob wir auch ab und zu bei mir uns treffen können. Denn die junge Frau, wo wir uns jetzt immer treffen, zieht zu ihrem neuen Freund nach Delmenhorst. Ich sagte: Im Prinzip Ja, aber erst, wenn ich meine neuen Sofas habe. Die junge Frau sagte: Willst du mein Sofa und meinen Sessel haben? Ja! Marco sagte, sein Vater habe einen Autoanhänger, so könnte er das zu mir bringen. Die Mutter der jungen Frau sagte: Wir kommen ja wegen der Bibel zu dir und nicht wegen "Schöner Wohnen". Sie nannte meine Wohnung an meinem Geburtstag ein Büchermuseum.
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Heute hat mich Tom angerufen, das Schulessen war eklig, er war allein zu Hause, ob ich ihm was zu essen bringen könnte. Ich sagte: Danke, liebe Maria, dass ich Tom was Gutes tun darf. Abends sagte Marco: Ach, Tom ruft an, er habe Hunger, und du springst, das hat ja Großvater-, nein, Großmutter-Qualitäten! Lustig, nicht wahr? So ist Omas Enkel selbst zur Großmutter geworden.
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Ich habe dir das Buch von Hanne Baar, Quälgeist Eifersucht, bestellt. Ich kenne das Buch nicht, weiß also nicht, was darin steht, aber ich erinnere mich, dass Hanne Baar von den Seelsorgern und Psychotherapeuten der Pfingstkirche immer sehr geschätzt wurde. Vielleicht findest du darin den einen oder andern hilfreichen Gedanken.
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Wir schwören Treue dir, Eloah Jahwe,
Du bist allein der wahre gute Gott!
Wir weihen uns der Jungfrau auch und Ave
Wir grüßen wie der Engel ohne Spott.
Ich Friese und mein Bruder frommer Slawe,
Unsterblich sind wir, Odem im Schamott,
Und wie die Alten ehrten ihre Manen,
So stehn uns bei vom Himmel unsre Ahnen.
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Dini zieht nun bald zu ihrem Freund, will aber weiter zum Hauskreis kommen, den wir dann Reihum und auf Meikes Nachfrage auch manchmal bei mir veranstalten. Evi müsste eigentlich bis Ende Februar ausgezogen sein, aber es sieht noch gar nicht nach Umzug aus. Bitte bete um des Herrn starke Führung. Tom möchte gerne abnehmen und weniger Süßigkeiten essen, ich denke, wir beide wissen, dass so etwas nicht leicht ist. Vielleicht magst du auch dafür beten. Schreib mir doch einmal, wie es dir geht und was dein Gebetsanliegen für deine spirituelle Weiterentwicklung ist.
Jesus umarme dich!
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Ein Kind schrieb in der Schule: Luther hat 95 Thesen an die Kirche genagelt und so die Kirche gespalten. (Man sieht, wie der Riss durch die Schlosskirche geht.) Oder ein andres Kind schrieb: Wir feiern am Reformationstag, dass Luther die 95 Irokesen angenagelt hat. Papst Franziskus sagt, Luther wollte die Kirche nicht spalten, sondern reformieren. Der Vatikan hat eine Briefmarke mit dem Bild Luthers herausgegeben.
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Von Pater Anselm Grün habe ich einmal ein Buch über spirituelle Heilung von Kindheitswunden gelesen. Wer als Kind zu wenig Geborgenheit und Zärtlichkeit von der Mutter bekommen hat, wird sehr sensibel dafür sein, wie sehr andere und besonders Kinder Geborgenheit und Zärtlichkeit brauchen und wird eine gute spirituelle Mutter für Kinder sein, aber muss unbedingt lernen, auch dem eigenen Kind der eigenen verletzten Seele mütterlich zu begegnen und nicht nur anderen ein warmes Nest zu bauen, sondern auch sich selbst zu bemuttern, sich selbst ein warmes Nest zu bauen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Ich denke, darauf zu achten, rät dir die himmlische Weisheit, oder wie mein kleiner Liebling Milan immer zu mir sagte: Pass gut auf dich auf!
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Die Masorethen haben gezählt, dass das A oder Aleph in der hebräischen Bibel 43 277mal vorkommt. Das A in der deutschen Lutherbibel kommt 323 015mal vor, also 7mal so oft. 323 015 ist übrigens die Zahl aller Buchstaben des Koran.
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Der Prediger Salomo sagt, er hatte alles, auch die Wonne der Menschensöhne, "eine Frau und viele Frauen" oder wie Luther sagt, "Saitenspiele in Menge". Das hebräische Wort ist unbekannt. In meiner Jugend sagte ich: Ich habe viele Frauen! Jetzt im Alter sag ich lieber: Ich habe viel Musik.
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So wie du verliebt bist in die Seele des polnischen Volkes, so hörte ich mich im Traum sagen: Im Himmel will ich kein Deutscher sein, eher noch ein Franzose, aber am liebsten ein Chinese.
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Tom hat vierzig Grad Fieber, war bei ihm. Milan und Simon haben sich laut Stiefvater gegen Konfirmation und Taufe entschieden, machen lieber Kampfsport. Ich bin todmüde und träume meistens von Karine.
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Heute hab ich bei Milans und Simons Pflegeeltern angerufen, konnte leider die Kinder nicht sprechen. Dann rief ich Karines Mutter an. Währenddessen sprach Milan auf meinen Anrufbeantworter: "dicken Kuss!" Ich rief dann zurück und konnte noch mit Milan sprechen.
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Heute war ich wieder bei der netten Ärztin. Es ist klar, ich habe leichte Diabetes, muss aber wohl nicht täglich mich stechen und Blut messen, sondern soll zwei drei Termine zur Ernährungsberatung gehen. Dann muss ich einmal im Quartal zur Blutuntersuchung und halbjährlich werden meine Füße untersucht, ob sie richtig durchblutet werden. Ich werde immer mehr zur Großmutter.... Morgen bin ich den dritten Tag Babysitten bei Tom, der Grippe und Fieber hat, seine Eltern müssen beide arbeiten. Ich bin ja gegen Grippe geimpft. Bei einem heißen Bad mit Entspannungsöl und viel reiner Buttermilch, Musik und Gebet erhole ich mich.
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Evi hat so etwas wie ein kleines Altärchen im Schlafzimmer mit einer großen Schmuckbibel mit Kristallkreuz darauf, und im gegenüberliegenden Winkel eine kleine Marienskulptur.
Die Ärztin werd ich nicht mehr los, muss nun jedes Quartal zur Blutuntersuchung. Bin morgen den dritten Tag "Kranke besuchen" - stundenlang beim fiebernden Tom, anstrengend, aber segensreich.
Schiller sagt zu Goethe: Sie haben nun einmal keinen Mitarbeiter, Sie müssen alles allein erledigen. - Man kann ja keinen Protestanten fragen, wie man noch mehr für die Jungfrau tun kann. Heute war Festtag Franz von Sales, ich bete für die Bekehrung aller Calvinisten.............
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Im Traum hab ich dich in deinem Städtchen besucht. Strahlende Sonne, blauer Himmel. Ich rief begeistert: Das ist schöner als Rom oder Florenz! Du sagtest, du habest jetzt eine Zweitfrau namens Magdalena, und du bewiesest aus dem Alten Testament, dass es biblisch ist, neben der Ehefrau noch eine Geliebte zu haben. Magdalena hatte lange blonde Haare und einen sinnlich schönen Körper. Dein Heimatstädtchen hatte sieben Zugänge oder Häfen, die gehörten alle der Krone des preußischen Königs und waren monarchistisch gesinnt.Dann veranstaltest du ein missionarisches Festival auf dem Marktplatz, aber ausdrücklich nicht als Teil des päpstlichen Missionswerkes. Bevor ich ging, zündete ich noch eine Kerze vor dem Bild der heiligen Anna an. Dann sah ich Papst Franziskus, er sagte: Ich bekenne, ich habe gestohlen, nämlich ich habe mir in einer evangelikalen Gruppe Freude gestohlen, Freude, die ich zum Leben brauche.
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Maria sagt in ihrer heutigen Botschaft: Kämpft gegen Materialismus, Modernismus und Egoismus. - Der Modernismus des 19. und 20. Jahrhunderts wurde von den Päpsten immer verurteilt. Modernismus versucht, das Ewige Evangelium dem jeweiligen Zeitgeist anzupassen. Bibelkritik, Marxismus, Nationalismus usw. entstellen dann das Dogma. Im Protestantismus ist der Modernismus mehrheitsfähig, dagegen erheben sich die antimodernistischen Evangelikalen.
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Das Orgelspiel des Himmels
Meister Ki von Südweiler saß, den Kopf in den Händen, über seinen Tisch gebeugt da. Er blickte zum Himmel auf und atmete, abwesend, als hätte er die Welt um sich verloren.
Ein Schüler von ihm, der dienend vor ihm stand, sprach: »Was geht hier vor? Kann man wirklich den Leib erstarren machen wie dürres Holz und alle Gedanken auslöschen wie tote Asche? Ihr seid so anders, Meister, als ich Euch sonst über Euren Tisch gebeugt erblickte.«
Meister Ki sprach: »Es ist ganz gut, daß du darüber fragst. Heute habe ich mein Ich begraben. Weißt du, was das heißt?
Du hast vielleicht der Menschen Orgelspiel gehört, allein der Erde Orgelspiel noch nicht vernommen. Du hast vielleicht der Erde Orgelspiel gehört, allein des Himmels Orgelspiel noch nicht vernommen.«
Der Jünger sprach: »Darf ich fragen, wie das zugeht?«
Meister Ki sprach: »Die große Natur stößt ihren Atem aus, man nennt ihn Wind. Jetzt eben bläst er nicht; bläst er aber, so ertönen heftig alle Löcher. Hast du noch nie dieses Brausen vernommen? Der Bergwälder steile Hänge, uralter Bäume Höhlungen und Löcher: sie sind wie Nasen, wie Mäuler, wie Ohren, wie Dachgestühl, wie Ringe, wie Mörser, wie Pfützen, wie Wasserlachen. Da zischt es, da schwirrt es, da schilt es, da schnauft es, da ruft es, da klagt es, da dröhnt es, da kracht es. Der Anlaut klingt schrill, ihm folgen keuchende Töne. Wenn der Wind sanft weht, gibt es leise Harmonien; wenn ein Wirbelsturm sich erhebt, so gibt es starke Harmonien. Wenn dann der grause Sturm sich legt, so stehen alle Öffnungen leer. Hast du noch nie gesehen, wie dann alles leise nachzittert und webt?«
Der Jünger sprach: »Der Erde Orgelspiel kommt also einfach aus den verschiedenen Öffnungen, wie der Menschen Orgelspiel aus gleichgereihten Röhren kommt. Aber darf ich fragen: wie ist das Orgelspiel des Himmels?«
Meister Ki sprach: »Das bläst auf tausenderlei verschiedene Arten. Aber hinter all dem steht noch eine treibende Kraft, die macht, daß jene Klänge sich enden, und daß sie alle sich erheben. Diese treibende Kraft: wer ist es?«
Tschuang Tse
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HERMANN HESSE – ORGELSPIEL
Seufzend durchs Gewölbe zieht, und wieder dröhnend,
Orgelspiel. Andächtige Gläubige hören,
Wie vielstimmig in verschlungenen Chören,
Sehnsucht, Trauer, Engelsfreude tönend,
Sich Musik aufbaut zu geistigen Räumen,
Sich verloren wiegt in seligen Träumen,
Firmamente baut aus tönenden Sternen,
Deren goldene Kugeln sich umkreisen,
Sich umwerben, nähern und entfernen,
Immer weiter schwingend sonnwärts reisen,
Bis es scheint, es sei die Welt durchlichtet,
Ein Kristall, in dessen klaren Netzen
Hundertfach nach reinlichsten Gesetzen
Gottes lichter Geist sich selber dichtet.
Dass aus Blättern voll von Notenzeichen
Solche weitgeschwungenen, geistdurchsonnten,
Solche Welt- und Sternenchöre werden konnten,
Dass ein Orgelpfeifenchor sie in sich banne,
Ist es nicht ein Wunder ohnegleichen?
Dass ein Musikant am Manuale
Sie mit Eines Menschen Kraft umspanne?
Dass ein Volk von Hörern sie verstehe,
Mit erschwinge, töne, mit erstrahle,
Mit hinauf ins tönende Weltall wehe?
Arbeit war’s und Ernte langer Zeiten,
Zehn Geschlechter mussten daran bauen,
Hundert Meister fromm es zubereiten,
Viele tausend Schüler sie begleiten.
Und nun spielt der Organist, es lauschen
Im Gewölb die Seelen hingegangener
Frommer Meister, mit vom Bau umfangener,
Den sie gründen halfen und errichten.
Denn derselbe Geist, der in den Fugen
Und Toccaten atmet, hat einst die besessen,
Die des Münsters Maße ausgemessen,
Heiligenfiguren aus den Steinen schlugen.
Und noch vor den Bau- und Steinmetz-Zeiten
Lebten, dachten, litten viele Fromme,
Halfen Volk und Tempel zubereiten,
Dass der Geist herab auf Erden komme.
Wille von Jahrhunderten gestaltet
In der klaren Töneströme Rauschen
Sich, im Bau der Fugen und Sequenzen,
Wo der schöpferische Geist der Grenzen
Zwischen Tun und Leiden, zwischen Leib und Seele waltet.
In den geistbeherrschten Takten dichten
Tausend Menschenträume sich zu Ende,
Träume, deren keiner je auf Erden
Sich erfüllen darf, doch deren dringliche Einheit
Stufe war, daraus das Menschenwesen
Sich enthob aus Notdurft und Gemeinheit
Nahe bis zum Göttlichen, bis zum Genesen.
Auf dem Zauberpfad der Notenzeichen,
Dem Geäst der Schlüssel, Signaturen,
Auf dem Tastwerk, das die Füß‘ und Hände
Eines Organisten bändigen, entweichen
Gottwärts, geistwärts alle höchsten Strebungen,
Strahlen, was an Leid sie je erfuhren,
Aus im Ton. In wohlgezählten Bebungen
Löst der Drang sich, steigt die Himmelsleiter,
Menschheit bricht die Not, wird Geist, wird heiter.
Denn zur Sonne zielen alle Erden,
Und des Dunkels Traum ist: Licht zu werden.
Spielend sitzt der Organist, die Hörer
Folgen willig, in befreiter Rührung,
Der Gesetze englisch sichrer Führung,
Schwingen glühend, heilige Verschwörer,
Mit empor, zum Tempel sich erbauend,
Mit dem Blick der Ehrfurcht Gott erschauend,
Am Dreieinigen kinderhaft beteiligt.
So befreit im Klang, so eint und heiligt
Sich im Sakramente die Gemeinde,
Die entkörperte, dem Gott vereinte.
Das Vollkommene aber ist hienieden
Ohne Dauer, Krieg wohnt jedem Frieden
Heimlich inne, und Verfall dem Schönen.
Orgel tönt, Gewölbe hallt, es treten
Neue Gäste ein, verlockt vom Tönen,
Eine Frist zu rasten und zu beten.
Doch indes die alten Klanggebäude
Weiter aus dem Pfeifenwalde streben,
Voll von Frömmigkeit, von Geist, von Freude,
Hat sich draußen dies und das begeben,
Was die Welt verändert und die Seelen.
Andre Menschen sind es, die jetzt kommen,
Eine andre Jugend wächst, ihr sind die frommen
Und verschlungenen Stimmen dieser Weisen
Nur noch halb vertraut, ihr klingt veraltet
Und verschnörkelt, was noch eben heilig
War und schön, in ihrer Seele waltet
Neuer Trieb, sie mag sich nicht mehr quälen
Mit den strengen Regeln dieser greisen
Musikanten, ihr Geschlecht ist eilig,
Krieg ist in der Welt, und Hunger wütet.
Kurz verweilen diese neuen Gäste
Hier beim Orgelklang, zu wohlbehütet
Finden sie, zu priesterlich-gemessen
Die Musik, so schön und tief sie sei, sie wollen
Andre Klänge, feiern andre Feste,
Fühlen auch in halb verschämter Ahnung
Dieser reich gebauten, hoheitsvollen
Orgelchöre unwillkommene Mahnung,
Die so viel verlangt. Kurz ist das Leben
Und es ist nicht Zeit, sich hinzugeben
So geduldig komplizierten Spielen.
Übrig bleibt im Dome von den vielen,
Die hier zugehört und mitgelebt, fast keiner.
Immer wieder einer geht von hinnen,
Geht gebückt, ward älter, müde, kleiner,
Spricht vom jungen Volk wie von Verrätern,
Schweigt enttäuscht und legt sich zu den Vätern.
Und die Jungen, die den Dom betreten,
Fühlen Heiliges zwar, doch weder Beten
Noch Toccatenhören ist mehr Sitte,
Und der Tempel bleibt, der Kern und Mitte
Einst der Stadt gewesen, fast verlassen,
Ragt urweltlich aus geschäftigen Gassen.
Aber immer noch durch seines Baues Rippen
Atmet die Musik in himmlischem Flüstern.
Träumend und ein Lächeln auf den Lippen
Über immer zarteren Registern
Sitzt der greise Musikant, versponnen
In das Rankenwerk der Stimmengänge,
In des Fugenbaus gestufte Pfade.
Immer zarteres Filigrangestänge
Flicht sein Spiel, mit immer dünnerem Faden
Kreuzen sich die kühnen Ornamente
Im phantastisch luftigen Tongewebe,
Immer inniger und süßer werben
Um einander die bewegten Stimmen,
Scheinen Himmelsleitern zu erklimmen,
Halten oben sich in seliger Schwebe,
Um wie Abendrosenwolken hinzusterben.
Nicht bekümmert ihn, dass die Gemeinde,
Schüler, Meister, Gläubige und Freunde
Sich verloren haben, dass die eiligen Jungen
Die Gesetze nicht mehr kennen, der Figuren
Bau und Sinn kaum noch erfühlen mögen,
Dass die Töne nicht Erinnerungen
Mehr des Paradieses ihnen sind und Gottesspuren,
Dass nicht zehn, nicht einer mehr imstande,
Dieser Tongewölbe heilige Bögen
Nachzubaun im Geist und diesem Weben
Alterworbener Mysterien Sinn zu geben.
Und so fiebert rings in Stadt und Lande
Junges Leben seine stürmischen Bahnen,
Doch im Tempel, einsam im Gestühle,
Waltet fort der geisterhafte Alte,
(Sage halb, halb Spottfigur der Jungen),
Spinnt geheiligte Erinnerungen,
Füllt mit göttlichem Sinn die Ornamente,
Rückt Register immer leiseren Klanges,
Stuft den Fugenschritt zum Sakramente,
Das nur seine Ohren noch erlauschen,
Während andre nichts mehr als das Flüstern
Der Vergangenheit spüren und das leise Rauschen
Brüchiger Vorhangfalten, die im düstern
Steingeklüft der Pfeiler müd sich bauschen.
Niemand weiß, ob noch der alte Meister
Drinnen spiele, ob die zarten, leisen
Tongeflechte, die im Raume kreisen,
Nur noch Spuk sind überbliebener Geister,
Nachhall und Gespenst aus anderen Zeiten.
Manchmal aber bleibt ein Mensch beim Dome
Lauschend stehen, öffnet sacht die Pforte,
Horcht entrückt dem fernen Silberstrome
Der Musik, vernimmt aus Geistermunde
Heiter-ernster Väterweisheit Worte,
Geht davon mit klangberührtem Herzen,
Sucht den Freund auf, gibt ihm flüsternd Kunde
Vom Erlebnis der entrückten Stunde
Dort im Dom beim Duft erloschener Kerzen.
Und so fließt im unterirdisch Dunkeln
Ewig fort der heilige Strom, es funkeln
Aus der Tiefe manchmal seine Töne;
Wer sie hört, spürt ein Geheimnis walten,
Sieht es fliehen, wünscht es festzuhalten,
Brennt vor Heimweh. Denn er ahnt das Schöne.
*
BLUES
I want to have a religion,
I will go to the Baptist Church.
I want to have a religion,
I will go to the Baptist Church.
I want to be a preacher,
So I don't have to work!
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Mutterliebe, sagt man, ist bedingungslos, Vaterliebe an Leistungen gebunden. Wenn ein guter Vater eine Ahnung vom Vater im Himmel gibt, gilt es doch das Gottesbild zu reinigen und sich zu fragen, ob der Vater im Himmel vielleicht doch der innere Treiber des Über-Ich ist. Auch wenn der Kopf einer Rechtfertigung aus Gnade zustimmt, kann das Innere des Herzens doch noch unter der Tyrannei des inneren Treibers stehen, der aber dämonisch ist.
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Eben kommt mir der Gedanke, ob deine Angst, deinen Mann zu verlieren, daher rührt, dass du deinen Vater verloren hast? Vergiss nicht, dass Gott-Vater, dass Jesus ein Fels ist, dir ewig treu, der dich nie und nimmer verlassen wird.
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1992 auf dem Gipfel der Pyrenäen mit Karine, ein Jahr vor dem Tod meiner Oma und meiner Bekehrung, schrieb ich meiner Oma eine Karte mit einem Hölderlin-Vers, da war der Dichter schon schizophren und eingesperrt im Turm, da er dies schrieb:
Im Leben gibt es Grenzen.
Was hier uns fehlt, kann dort ein Gott ergänzen.
Das gefällt dir doch auch, nicht wahr?
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Am besten lässt du dich krank schreiben, lässt deinen großen Sohn nicht in die Schule, legst deine Frau und die Kleinen ins Bett, dann komm ich, mach euch allen eine heiße Zitrone und les euch allen etwas vor, oder wenn Frau und Kinder schlafen, les ich dir aus Ambrosius von Milans Lukaskommentar vor. Wenn du dann auch mit Fieber eingeschlafen bist, ruf ich Maria als Heil der Kranken an, ihren Sternenmantel über euer Haus zu breiten. Aber wie es im Buch Tobit heißt, nach Regen kommt Sonnenschein und nach der Anfechtung die Krönung.
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Du hast erzählt, wie die Juden geschworen haben, um es nicht halten zu müssen. Die alten Deutschen waren nicht besser: Was sie nachmittags versprachen, mussten sie nicht halten, denn nachmittags waren sie betrunken, und vormittags versprachen sie nichts, denn da schliefen sie noch.
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Heute am Fest Maria Lichtmess oder Darstellung des Herrn im Tempel, 40 Tage nach Weihnachten, Marias Reinigung, wurde die Prophezeiung Simeons gelesen. Ich hörte amerikanische Messe und also englisch-katholische Bibel. Hier, was mir auffiel. So steht es bei Luther ganz protestantisch: "Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf daß vieler Gedanken offenbar werden." Die Klammern, die es im Griechischen nicht gibt, sind Luthers Erfindung, um Maria auszuklammern. Die Einheitsübersetzung, ein ökumenischer Kompromiss, stellt den Satz ganz frech einfach um: "Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, daß in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen." Hier wird Maria einfach herausgenommen und an den Schluss gesetzt, als ob sie nichts damit zu tun hätte. So aber übersetzt meine katholische Bibel, die Jerusalemer Bibel, und so hörte ich es heute in der Messe: "Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Falle und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird; aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen, auf daß die Gedanken aus vielen Herzen offenbar werden." Und so ist es richtig, denn das vom Schwert durchbohrte Herz Mariens unterm Kreuz gehört zum Mysterium des Gekreuzigten mit hinzu und ist keine Nebensache, die man ausklammern oder nach hinten wegschieben kann.
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Die Erzählung von der Darstellung Jesu, die sich an einen kurzen Hinweis auf dessen Beschneidung am achten Tag nach seiner Geburt (Lk 2,21) anschließt, berichtet von zwei hier ineinander verwobenen Riten, die in Vorschriften des biblischen Buches Leviticus (3. Mose) ihre Wurzeln haben. Die bei Lukas geschilderte Abfolge (Beschneidung – Reinigung der Frau – Heiligung der Erstgeburt) entspricht dem von der Tora vorgeschriebenen Zeitschema. Nach dem Gesetz Mose gilt die Frau nach der Geburt eines Knaben 40 Tage (sieben plus 33 Tage; (Lev 12,2–4) und nach der Geburt eines Mädchens 80 Tage (14 plus 66 Tage als unrein (Lev 12,1–8). Zur Zeit des Tempelkultes hatte sie nach diesen Tagen als Reinigungsopfer einem Priester ein Schaf und eine Taube zu übergeben, bei Armut ersatzweise zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben (Lev 12,8).Zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen (Exodus 13,2.15U) und Ihm im Tempel übergeben („dargestellt“), wo er durch ein Geldopfer (Numeri 18,16 EU) auszulösen war. Die Lukas-Erzählung von der Darstellung des Herrn berichtet von dieser Erstgeburtsweihe, merkwürdigerweise aber nicht von der Auslösung, die bis heute im traditionellen Judentum praktiziert wird. Im Zusammenhang der Darstellung Jesu kommt es zur Begegnung mit Simeon und der greisen Prophetin Hanna.
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Hast du eine Grippe? Dineke und Meike können nächsten Donnerstag nicht. Wir wollen uns bei Heinz und Monika treffen - wenn du gesund bist und fahren kannst und mich mitnehmen. Falls du noch krank sein solltest, müssen wir uns bei mir treffen, aber das muss ich rechtzeitig wissen, weil ich dann aufräumen muss. Also melde dich bitte bei Gelegenheit.
Ich war mit Evi in ihrem neues Haus, es ist sehr schön, heil und sauber. Der Umzug ist für den 11.2. geplant. Ich sah heute Toms Zeugnis, er ist höflich und freundlich zu seinen Mitschülern, schüchtern im Unterricht, in Mathematik und Naturwissenschaft wird er gelobt, in Deutsch und Englisch hat er weiterhin Schwierigkeiten.
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Im Hauskreis bekannte Marco, dass er nicht versteht, wie der Gott des Alten Testaments so streng und grausam sein kann und derselbe als Vater Jesu im Neuen Testament so lieb und gütig. Ich sagte: Erstens ist das die Pädagogik Gottes, eine schrittweise Offenbarung, und zweitens müssen wir das Alte im Licht des Neuen Testaments lesen, um es richtig zu verstehen. Das befriedigte ihn nicht. Er kommt seinem Namenspatron Marcion nach, der das AT verwarf und vom NT nur Lukas und Paulus gelten ließ.
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Gloria in excelsis Deo!
Danke Dir für die senseo!
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Vater im Himmel,
manchmal habe ich den Eindruck, dass ich als Kind meinen eigenen Willen nicht recht entwickeln durfte. Ich merke heute noch die Auswirkungen. Ich habe Angst, meine eigenen Ansichten zu vertreten. Ich sage Ja, wo ich eigentlich Nein meine. Himmlischer Vater, heile diese meine Kindheitswunde und mache mich zu einer starken Persönlichkeit. Amen
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In der Regel verstehen die Christen heute Gott als Liebe und Barmherzigkeit, ein wenig wie einen lieben Opa. Jesus wird als allbarmherzig verkündigt, egal, wie schwer die Menschheit sich versündigt. Du weißt wahrscheinlich, ich studiere seit langem die prophetischen Botschaften der Jungfrau. Darin klingt es etwas anders. Sie verkündet auch Jesus als den Barmherzigen, ja, aber um die Barmherzigkeit zu erlangen, ist die Buße oder Bekehrung notwendig, und gleichfalls verkündigt die Jungfrau Jesus als den Gerechten, der sich nicht verhöhnen lässt, ja, die Gerechtigkeit Gottes, sogar den Zorn Gottes, der der Menschheit, die sich im Großen Glaubensabfall befindet, Strafgerichte schicken wird, und Maria nennt Kriege und Naturkatastrophen solche Strafgerichte. Um diese Strafgerichte aufzuhalten oder zumindest zu mindern, ist viel Gebet der wenigen Gläubigen notwendig. Von dieser Theologie hört man heute aber nichts, weder in der katholischen Kirche noch im Protestantismus. Das kommt vielleicht auch daher, dass sie alle meinen, das AT sei nicht mehr gültig, ja, das geht so weit, dass die Formulierung "Das ist alttestamentarisch" bedeuten soll, "Das geht uns heute nichts mehr an". Ich führe es auf eine besondere Gnade Gottes zurück, dass ich das AT seit jeher sehr geliebt habe und mich nie daran gestoßen.
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Im natürlichen Leben gibt es den Rhythmus von Arbeit des Tages und Schlaf der Nacht. So muss es im geistlichen Leben den Rhythmus von aktivem Leben - vita activa - und beschaulichem Leben - vita contemplativa - geben. Die Benediktiner nennen das ora et labora, bete und arbeite. Vor dem Aktivismus warnt das Evangelium von Martha und Maria. Vor dem Marthaismus warnte Papst Franziskus. Wenn das Morgengebet darin besteht, nur alle Sorgenkinder dem Herrn zu empfehlen und dem Herrn zu sagen, was man alles für ihn tun will, und dann sagt: Herr, nun muss ich los! - Dann lebt man in dem "alltäglichen Wahnsinn", wie du dein Leben oft beschreibst. Ich empfehle dir, dein kontemplatives Leben zu stärken, dir viel mehr Zeit zu nehmen, still und allein mit deinem Seelenfreund Jesus zu sein, in seinen Armen, an seinem liebenden Herzen zu ruhen. Jesus sagt: Die Armen habt ihr immer bei euch, aber jetzt will nur ich für euch wichtig sein. Die Charismatiker nennen das: Ruhen im Heiligen Geist. Lies viel in der Bibel, versuche Jesus besser zu verstehen und verbringe viel Zeit in seiner liebevollen Gegenwart. Ich denke, dann wird sich dein Leben ordnen, denn ich bin überzeugt, dass dein Geliebter nicht will, dass du ein Leben des Wahnsinns führst.
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Empfehle deine Wege
Und was das Herz dir kränkt
Der allerbesten Pflege
Des Gottes, der dich lenkt!
Mit Sorgen und mit Schämen
Und mit der Träume Pein
Kannst du dir gar nichts nehmen,
Es will erbeten sein.
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Ich habe gestern und heute einen Essay über die Freimaurer geschrieben. 27 Seiten. Vielleicht interessiert es dich. Ist sehr zuverlässig.
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Wenn du in Delmenhorst wohnst und Sonntags morgens nicht aus dem warmen Bett willst, um schon wieder weit zu fahren, nämlich zum Gottesdienst, könntest du ja ausprobieren, ob dir die Internet-Livestream-Gottesdienste von Bibel-TV gefallen. Dachte gerade an dich.
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Sabine ist wieder gesund, sie kann mich mitnehmen mit ihrem Automobile, so kann ich dich am Donnerstag im Moor zu Gottes Wort und Gebet treffen, und den Deinen.
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Heute war ich beim evangelischen Bibelkreis, wir sprachen vom 12jährigen Jesus, ich erzählte von deiner Predigt, die Mütter hatten ein Herz für Mutter Maria. Eine Lutheranerin ist beim Yoga, die Yogalehrerin spricht "unbekannte Worte in einer unbekannten Sprache" (also ein Mantra, eine Anrufung heidnischer Götter) und alle murmeln Om, auch eine heidnische Götterbeschwörung, denn AUM steht für die Götterdreiheit Brahma, den Schöpfer, Vishnu, den Lebenserhalter, und Shiva, den Zerstörer. Und die Pastorin praktiziert auch Yoga. Maria in ihren Botschaften sagt, der Weg des Yoga ist falsch, wahre Meditation ist ein Meditieren des Wortes Gottes. Ich habe aber nichts gesagt.
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Hier der Artikel: Der Schöpfer, aus dem katholischen Katechismus, wichtig zu kennen für christliche Naturwissenschaftler.
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Wie es kommt, weiß ich nicht, dass Du dich nach 30 Jahren als 18jährige in meine Träume schleichst. Das hat natürlich nichts mit Dir zu tun, sondern ist eine Gestalt meiner Anima. Ich habe Dich als Schönheit und liebenswürdige Feministin in Erinnerung und wünsche Dir für deine Studien zur feministischen Forschung viele spannende Erkenntnisse. Ich meinerseits bin ein katholisch-marianischer Feminist.
Alles Beste und Schönste!
VENUS CREATRIX
Schöpferin, o Venus Creatrix, Göttin,
Aus dem Nichts hast du dieses All erschaffen.
Da war noch kein Himmel, noch keine Erde,
Als du geboren
Einen Keim Materie, einen Urkeim,
Wie ein Ei der Taube der Göttin Venus,
Dieses Ur-Ei legtest du in das Chaos,
Mutter der Schöpfung.
In dem Ur-Ei lebte der kleine Eros,
Göttlich seine Intelligenz befahl den
Kreaturen, sich zu entwickeln, Gott im
Innern der Schöpfung.
Ungestalter Urstoff hat sich entwickelt
In des Kosmos Evolutionen sprunghaft,
Die Natur ward Schöpferin ihrer selbst im
Geiste des Eros.
So wie ein Orgasmus der großen Venus
Hat das Weltall heiß sich entfaltet, glühend,
Wie des Eros Samenerguss des Kosmos
Kraft sich ergossen.
Venus, in der Emanation des Geistes
Voll des Eros kosmische Energie ist
Dicht geworden, stoffliche Welt und
Geistreiche Menschheit.
Schöpferin, o Göttin der Multiversen,
Königin und Schutzengel dieses Weltalls,
Das zentrale Feuer des Universums
Ruht dir im Schoße.
Du bist Alpha, Omega, Ziel und Ursprung,
Amorisation des gebornen Weltalls
Ist dein Wille, All, das aus Lust geboren,
Liebe soll werden!
VENUS URANIA
Diotima lehrte den Philosophen,
Wie man ehrt, Urania, deine Liebe,
Wie man schaut, Urania, deine Schönheit,
Die auf des Himmels
Treppe oben steht und den Segen spendet,
Und die Engel aufschweben, niederschweben
An der Himmelsleiter zum dritten Himmel.
Sphäre der Venus,
Paradies der liebenden Totengeister,
Himmelreich der Mutter der Schönen Liebe,
Schau, ich stehe hier vor der Himmelspforte,
Rüttle und rufe:
Venus, lass mich ein in den Liebeshimmel,
In das schöne Freudenreich über Sternen,
Lass mich in Elysium deine Schönheit
Anstaunend schauen!
O wie schön die Brüste von Phryne waren,
Schön war Alkibiades, goldner Knabe,
Schön war Diotima in weiser Rede,
Schöner ist Venus!
Wie die Weisen sagen, die große Göttin
Ist die höchste Liebe, die höchste Schönheit,
Ganz vollkommne Liebe, Idee der Schönheit,
Absolut herrlich!
Was ich Schönes jemals auf Erden schaute,
Sah ich Phryne, Lais und Thais reizend,
Sah ich Alkibiades, sah ich Milon,
Alle die Schönheit
Find ich in den Urbildern wieder droben,
In dem Reich Uranias die Ideen,
Da die Ideale im Reigen schweben
Tänze der Engel,
Wenn in Lethe alle die Liebesleiden
Sind vergessen, und jugendlich auferstanden
Sind die süßen Freuden der jungen Liebe,
Ewig liebreizend,
Ewig süß und ewig liebkosend, selig
Wandeln dann die Liebenden an den Meeren
Von Kristall, vom mystischen Becher trunken,
Badend in Honig
Und in Milch, mit heiligen Geistesküssen
Küssen sich die Liebenden in den Himmeln
Und verschmelzen mystisch-erotisch in den
Betten der Venus!
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Heute Nacht in meinem Traum hast du mit Maite gesprochen, aber du hast geflüstert und Maite war schwerhörig, im Hintergrund stand Julie und ich sagte: Was kümmert es eine Hibiskusblume, wenn eine Fliege sie verehrt. - Neulich hat Milan mir auf meinen Anrufbeantworter gesprochen: "Dicken Kuss!" Maite hör und seh ich regelmäßig und wir mögen uns. Evis Tom wird nun auch ein Jugendlicher. Ich dichte und besuche Bibelkreise und träume lebhaft. Vielleicht magst du mir von dir und deiner Familie schreiben?
Alles Gute und Beste!
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Evangelikaler: Johannes taufte mit Wasser zum Zeichen der Bekehrung. So taufen wir auch.
Katholik: Christus tauft mit dem Heiligen Geist, das ist unser Sakrament der Taufe, das Bad der Wiedergeburt.
Evangelikaler: Wiedergeboren sind wir Evangelikalen durch unsere Bekehrung.
Katholik: Wir müssen uns jeden Tag bekehren!
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Falls du die polnische Seele einmal in ihrer Schönheit anschauen willst, dann lies Pan Thaddäus von Adam Mieckiewitz, das polnische Nationalepos, das ist der Dichter, den man den Puschkin der Polen nennen kann.
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Sola Scriptura - nein, sondern die Schrift ist aus der Tradition der Kirche hervorgegangen und muss im Licht der Tradition der Kirche gedeutet werden. Paulus spricht selbst von mündlicher Überlieferung.
Sola Christus - nein, sondern zu Christus gehört sein mystischer Leib, also die Kirche mit Maria und den Heiligen.
Sola Fides - nein, sondern der Glaube muss durch Werke der Liebe als wahr bewiesen werden, wir werden am Jüngsten Tag nach den Werken der Barmherzigkeit gerichtet werden, wie Jesus sagt.
Sola Gratia - nein, sondern zur göttlichen Gnade muss die menschliche Mitwirkung kommen.
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Epikur und Demokrit und alte Inder schufen die Atomlehre, Atome als die kleinsten, unteilbaren Teilchen der Materie. Nun gibt es auch Neutronen und Elektronen, und sogar Quanten. Denkt die moderne Physik, dass die Materie immer weiter bis ins Unendliche teilbar ist? Und wie ist das Verhältnis von Energie und Materie? Ist Materie "verdichtete Energie"? Was ist Materie?
PS:
Bitte keinen Hinweis auf einen wissenschaftlichen Artikel, dazu bin ich zu dumm. Nur drei, vier einfache Lehrsätze von dir.
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Seit Beginn des 17. Jahrhunderts entfaltete sich in China eine rege, hauptsächlich von den großen katholischen Orden, aber auch der russisch-orthodoxen Kirche getragene Missionstätigkeit, besonders unter Kaiser Kangxi (1661–1722) genossen christliche Missionare große Freiheiten.
Die einen Großteil der Missionare stellenden Jesuiten sprachen sich bis zum Tod Matteo Riccis im Jahre 1610 überwiegend für die sogenannte Akkommodation aus. Danach wurde den zum Christentum bekehrten Chinesen die Beibehaltung der tradierten Riten und Zeremonien, insbesondere die Konfuzius- und Ahnenverehrung gestattet. Dieses Vorgehen war recht erfolgreich, so dass in China um 1720 an die 300.000 Christen gezählt wurden.
Riccis Nachfolger, Niccolò Longobardo, hielt die bisher geduldeten Riten für unerlaubt. Trotz vieler Beratungen innerhalb der Gesellschaft Jesu wurde diese Frage vorerst nicht entschieden. Durch die Ankunft der spanischen Dominikaner und Franziskaner, die für eine kompromisslose Mission ohne Zugeständnis an die chinesischen Bräuche waren, wurde der Konflikt noch verschärft. Als Juan Bautista de Morales OP diese Frage Rom vorlegte, entschied man dort 1645 gegen die chinesischen Riten. Die Jesuiten unter Martino Martini erklärten diese Riten als zivile Bräuche und konnten dadurch 1656 von Papst Alexander VII. wieder eine Erlaubnis erreichen.
Charles Maigrot verfasste im Jahr 1693 das Hirtenschreiben Mandatum seu Edictum, in dem er sich gegen die chinesischen Riten stellte, und erreichte bei Papst Clemens XI. im Jahr 1704 ein Verbot der chinesischen Bräuche. Nach einer Rekursion der Jesuiten wurde dieses Verbot im Jahr 1715 bestätigt. In der Folge verbot Kaiser Yongzheng 1724 das Christentum. Nach weiteren Prüfungen verbot Papst Benedikt XIV. mit seiner päpstlichen Bulle Ex quo singulari 1742 die chinesischen Riten.
Dadurch geriet das Christentum in der Folge zusätzlich unter Druck: Missionstätigkeit wurde verboten, Konvertiten verfolgt und unterdrückt, das kirchliche Leben weitgehend in den Untergrund abgedrängt. Zahlreiche Missionare mussten das Land verlassen; nur die Jesuiten, die am Kaiserhof
arbeiteten, durften bleiben. Damit war die Mission insgesamt gescheitert. Die verstreut in ganz China bestehenden Gemeinden überlebten jedoch trotzdem bis ins 19. Jahrhundert. Das Verbot wurde 1939 „infolge der veränderten Lage“ von Papst Pius XII. wieder aufgehoben. Als wichtiger Nebeneffekt des Ritenstreits kann die Fülle zeitgenössischer Publikationen gesehen werden, in denen europäische Missionare ihre Einschätzungen wiedergeben und somit wichtige Quellen des damaligen Chinabildes in Europa darstellen. Insgesamt soll es über hundert Druckwerke zum Ritenstreit gegeben haben.
Shi Tuo-Tang
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Der Ahnenkult der Chinesen gründet sich auf die Annahme, dass der Mensch zwei Seelen besitzt: Die eine wird im Augenblick der Empfängnis geschaffen, lebt nach dem Tod bei dem Leichnam im Grab und ernährt sich von den dargebrachten Opfern.
Mit dem Zerfall des Leichnams schwindet die Kraft dieser Seele, bis sie schließlich in der Unterwelt, bei den "Gelben Quellen", ein Schattendasein führt. Werden aber keine Opfer dargebracht, kehrt sie als übel wollender Geist auf die Erde zurück und stiftet Unheil. Die zweite, die höhere, geistige Seele, entsteht erst nach der Geburt. Auf ihrer Himmelsreise wird sie von bösen Mächten bedroht, und darum ist sie ebenfalls auf die Opfer und Gebete der lebenden Nachkommen angewiesen. Werden die Opferungen eingestellt, dann wird diese Seele ebenfalls zu einem bösen Geist. Bringen ihr aber die Hinterbliebenen weiterhin Opfer dar, können sie von der Seele des verstorbenen Ahnen Schutz und konkrete Hilfe erhoffen. Wie Inschriften auf Orakelknochen aus der Shang-Dynastie (ca. 1600-1100 v. Chr.) und Bronze-Inschriften aus der Zhou-Zeit (ca. 1100 bis 476 v. Chr.) belegen, bestand die Religion des frühen China aus einem Ahnenkult des Hochadels, einem Kult des Hochgottes Di und einem Naturgötterkult.
Ursprünglich blieb die Ahnenverehrung dem König vorbehalten. Erst einige Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung begannen auch die Bauern, ihre eigenen Ahnen zu verehren. Zunächst glaubte man, die Seele des Ahnen suche sich einen menschlichen Stellvertreter, der während des Opferrituals die Behausung für die Seele sei. Allgemein galt der Enkel des Ahnen als dieser Stellvertreter. Dann wurden vor 2000 Jahren Ahnentafeln als Wohnstätte für die Seele während der Opferhandlung eingeführt. Beim Ahnenopfer brachten König und Adel bis vor 2000 Jahren noch Menschenopfer dar. Im chinesischen Kulturkreis werden bis heute die Ahnen verehrt, und Chinesen in aller Welt bringen ihnen und den Gottheiten noch immer Speiseopfer dar. Die ursprüngliche Volksreligion bezog sich auf die Verehrung von Naturkräften. Später übernahm das Volk aus dem Daoismus den Jadekaiser, der ab dem 14. Jahrhundert der höchste Gott der Volksreligion wurde. Aus dem Buddhismus stammt auch die Göttin der Barmherzigkeit, Guanyin.
Zu den zahllosen Göttern der chinesischen Volksreligion gehören außerdem Erdgottheiten, jede Stadt verehrt ihren Stadtgott, zudem gibt es Krankheitsdämonen, Hausgeister, den Herdgott, ja sogar Latrinengöttern ist Aufmerksamkeit zu schenken; die Gottheiten der Ströme und Flüsse gelten als besonders gefährlich. Neben Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus existierte im kaiserlichen China auch noch eine so genannte buddhistisch-daoistische Volksreligion.
Shi Tuo-Tang
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Am Fest Pauli Bekehrung, dem Jahrestag meiner Bekehrung, sagte der Priester-Prediger: Paulus war einsam auf dem Gipfel, ein Einzelgänger. So bin ich auch. Bei den protestantischen Bibelkreisen bin ich fremd, weil ich an Luthers Rechtfertigung nicht glaube und weil ich nicht wirklich von meinem geistlichen Leben erzählen darf, denn die Protestanten verstehen nicht und lieben nicht Maria. Von der Hagia Sophia hat erst recht noch niemand je was gehört. Beim katholischen Bibelkreis bin ich fremd, weil die Katholiken mit der verweltlichten Pfarrei zufrieden sind und die kleinbürgerliche Vereinsmeierei mehr lieben als Bekehrung, Jüngerschaft und Studium des Wortes Gottes. Nach allen Bibelkreisen bin ich halb leer und halb verärgert. Die Weiber sind am schlimmsten, sie lieben nichts so sehr wie Klatsch und Tratsch. Es ist erbärmlich!
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Hier ein Text über deine Namenspatronin, die heilige Monika:
In Tagaste in Numidien, dem heutigen Souk-Ahras in Algerien, geboren verlebte Monika eine glückliche Kindheit im Hause ihrer Eltern, die fromme Christen waren. Bescheidener Wohlstand des elterlichen Hauses erlaubte es dem fröhlichen jungen Mädchen ein unbeschwertes Leben zu genießen sowie ein Studium der heiligen Schrift zu führen. Jedoch waren die Eltern darum besorgt, dass es den Verzicht auf Erlaubtes schon früh lernen sollte und gaben Monika eine strenge Erzieherin zur Seite. Die strenge Selbstdisziplin fiel dem zum Übermut neigenden Mädchen nicht leicht.
Mit achtzehn Jahren wurde Monika mit einem römischen Beamten namens Patricius verheiratet, der Heide war. Patricius war viel älter als Monika und von schwierigem Charakter. Monika gelang es, seinem jähzornigen, aufbrausendem Temperament mit Klugheit zu begegnen. Ihren Bitten, doch das Christentum anzunehmen, begegnete er nur mit Hohn. Geduldig ertrug sie Demütigungen jeglicher Art und bemühte sich, den Frieden in ihrer Ehe aufrecht zu erhalten, obwohl ihr Mann sie sogar ganz offen betrog. Zu Hilfe kamen ihr nun ihre Frömmigkeit, ihr unerschütterlicher Glaube und die Erziehung ihrer Kindertage zu Opfer und Verzicht. Mit ihrer Liebenswürdigkeit gewann sie auch das Herz ihrer Schwiegermutter, die durch anfängliche Verleumdungen gegen sie eingenommen war, bald jedoch den hervorragenden Charakter ihrer Schwiegertochter schätzen lernte.
Drei Kindern schenkte Monika das Leben: Navigius, Perpetua und am 13. November 354 im Alter von 22 Jahren Augustinus- das Kind ihres Herzens, das ein „Schmerzenskind“ werden sollte. Mit ganzer Hingabe widmete sie sich nun der Erziehung ihrer Kinder, ihnen wollte sie den Weg zum Himmel öffnen. Die beiden älteren folgten dem Beispiel der Mutter auf dem Weg des Glaubens, nicht so der Jüngste.
Überragend intelligent schien er eine glänzende Laufbahn vor sich zu haben und die Mutter verfolgte seinen Erfolg mit Stolz und Sorge. Schon bald nämlich erlag Augustinus, der das Temperament seines Vaters geerbt hatte, den Versuchungen der Grossstadt Karthago und die Mutter bereute bitterlich, dass sie die Taufe des Sohnes immer wieder aufgeschoben hatte. Ungeachtet des mütterlichen Flehens entfernte er sich immer weiter vom Glauben und führte ein unsittliches Leben fern vom Christentum. Dass Augustinus sich schliesslich der Sekte der Manichäer anschloss, brach Monika fast das Herz. Bisher hatte sie nachsichtig zu allen Charakterschwächen des Sohnes geschwiegen, für alles eine Entschuldigung gewusst. Dieser Schritt aber war für sie unannehmbar. Alle Tränen und Ermahnungen waren nutzlos und so verbot sie ihrem Sohn zeitweise das Haus, betrauerte ihn als gestorben.
Als wollte Gott ihrer gequälten Seele Trost schenken, bekehrte sich fast zur selben Zeit- kurz vor seinem Tod- der Gatte Patricius zum Glauben an Christus. Den Schmerz über den verlorenen Sohn konnte die Freude über die Taufe des Gatten jedoch nicht von ihr nehmen und sie suchte Hilfe beim Bischof von Karthago. Dieser tröstete sie mit den Worten: “Ein Sohn solcher Tränen kann nicht verloren gehen“. Seinen Einfluss konnte der Hirte jedoch nicht geltend machen, um Augustinus von seinem falschen Weg abzubringen. Die Zeit war noch nicht gekommen.
Nach dem Tode ihres Gatten, setzte sich Monika über ihr selbst auferlegtes Verbot hinweg und zog zu ihrem Sohn, um ihm den Haushalt zu führen. Sie hatte es aufgegeben, ihn überzeugen zu wollen, richtete ihr Flehen aber jetzt umso inniger an Gott, ihren einzigen Trost. Noch so manchen Schmerz fügte dieser Sohn ihr zu, etwa als er sie hinterlistig täuschte und ohne sie nach Rom abreiste. Sie aber nahm diese neuerliche Demütigung hin, wollte sie doch seine Seele retten und folgte ihm nach Rom.
Beharrlich im Gebet und Vertrauen auf Gott hielt sie an Augustinus’ Seite aus, und durfte schliesslich nach dessen neunjähriger Irrfahrt seine Bekehrung und Taufe durch den heiligmässigen Bischof Ambrosius von Mailand erleben. Nun war alles Leid ihres mütterlichen Herzens ausgelöscht und sie sah ihre Aufgabe erfüllt. Noch mehr als nach der irdischen Heimat sehnte sie sich wohl nach der himmlischen.
In einem der letzten Gespräche mit Augustinus sagte sie: „Mein Sohn…mich vermag in diesem Leben nichts mehr zu locken. Was ich hier noch zu tun habe, weshalb ich noch da bin, das weiss ich nicht; schon ist all mein Hoffen für diese Welt dahin. Nur eine einzige Aufgabe war es, derentwegen ich noch etwas auf dieser Welt zu weilen verlangte, dass ich Dich als katholischen Christen sehen könnte, ehe ich hinschied. Gott hat es mir gewährt in überreicher Fülle, dass ich dich nun als seinen Knecht erblicken darf, da du auf alles irdische Glück verzichtest. Was tue ich noch hier?“
In Ostia, bei Rom, wollte sie das Schiff besteigen, das sie in ihre Heimat bringen sollte. Doch erkrankte sie an einem plötzlichen Fieber und ihren Söhnen, die beide bei ihr waren und sich Sorgen machten, dass sie fern der Heimat sterben könnte, sagte sie: „Begrabt diesen Leib, wo ihr wollt. Ihr sollt weiter keine Sorge damit haben; bloss darum will ich euch bitten, dass ihr am Altar des Herrn meiner gedenkt, wo ihr auch seid.“
Bald darauf starb Monika in Gegenwart des geliebten Sohnes, um den sie so gelitten hatte und wurde in Ostia beigesetzt. Wohl wissend was er seiner Mutter zu verdanken hatte, trauerte Augustinus herzlich um sie:„Am neunten Tage ihrer Krankheit, im sechsundfünfzigsten Jahre ihres Lebens, im dreiunddreißigsten Jahre meines Alters ward ihre gottselige und treue Seele vom Leibe erlöst. Ich drückte ihr die Augen zu, Trauer floss in meiner Brust zusammen und floss über in Tränen und meine Augen drängten die Tränen zurück in die Brust, bis sie trocken waren, und meine Seele litt Qualen bei solchem Kampf mit dem Schmerze…“so schreibt er in seinen „Bekenntnissen“.
Mit Worten der Dankbarkeit rühmt er das tugendhafte und gottesfürchtige Leben der Mutter und setzt ihr so ein bleibendes Denkmal, damit Monika ein Vorbild und eine Fürsprecherin für alle Mütter werde.
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Meine evangelische Freundin Regine aus dem Schwalbenland hat, nachdem sie vor drei Jahren ihre Mutter verloren hat, nun auch ihren Vater verloren. Sie hatte die letzten Wochen täglich mit ihm in der Bibel gelesen. Ihr Mann hat sich von ihr scheiden lassen, ihre Tochter lebt bei dem Mann. Sie war bis vor kurzem neun Monate in der Psychiatrie. Magst du mir in den nächsten Tagen helfen, für sie zu beten, dass sie nicht wieder psychotisch wird?
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Du bist der einzige, der mir antwortet. Deine Briefe sind ein tiefer Trost für mich. Ich bin allein. Danke!
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Im Indischen gibt es zwei Sprachen: Sanskrit ist die Sprache des Geistes, der Weisen, der Priester, und Prakriti ist die Sprache der Natur, des Alltags, der Frauen und Kinder. Auch die christlichen Frauen in den Bibelkreisen reden nichts als Prakriti, und keine versteht mein Sanskrit. Hesse spricht von Kindermenschen. Goethe sagte zu den Frauen: Liebe Kinder... Aber mir ergeht es wie es im Psalm heißt: Und sie erbitterten Moses Geist, so dass ihm unbedachte Worte entfuhren. Ich sehne mich nach einem Dialog in Sanskrit!
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Heute ist der Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes. Auch in Lourdes war ich einsam, mied die pilgernden Massen, die Souvenirläden, selbst die Kirchen, und irrte abseits in den Bergen einsam und suchte Heil für meine kranke Seele, da kam die Madonna, verlobte sich mit mir und gab mir einen Kuss.
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Ich konnte die Hunde nicht hüten, da ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Bitte konzentriere dein Gebet für Tom auf sein ewiges Heil, die Rettung seiner Seele, das ist das einzig Notwendige. Er hat keinen Glauben. Erflehe ihm den Heiligen Geist. Ich bete für dein geistliches Wachstum und für eine intimere Kenntnis Jesu.
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Heute erzählte ein katholischer Prediger, er habe einen jungen Mann kennen gelernt, der durch sein Gebet einen Toten auferweckt hatte. Wie lebst du den Glauben, fragte er ihn. Der Mann sagte: Wir sind eine kleine Gruppe, wir nehmen uns einen Vers der Bibel und meditieren vier Stunden am Tag darüber. Nach einem Monat nehmen wir einen anderen Vers.
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Ich schreibe gerade ein ABC der Göttinnen. Ich habe schon ein ABC der biblischen Frauen und ein ABC der Namen Mariens geschrieben und denke sogar an ein ABC des weiblichen Körpers, von Augen bis Zehen. Hier mein reimloses Sonett an Hlyn, die germanische Göttin der Freundschaft. Ich bin unglücklich, aber Jesus hat uns nicht Glück verheißen, sondern Einswerden mit Gott.
HLYN
O Hlyn, du deutsche treue Freundschaftsgöttin,
Die Freundschaft innen hält die Welt zusammen,
Befreundet sind der Elemente Teilchen,
Die Freundschaft ist die Seele dieser Schöpfung.
Die Männer weihen sich dem Bund des Glaubens,
Gemeinsam suchen sie die reine Wahrheit.
Die Schriften sie studieren in Gemeinschaft
Und opfern sich der treuen Bundesgottheit.
Mit Frauen ist die Freundschaft innig, herzlich,
Sie weihen sich der Zärtlichkeit der Seele,
Sie lieben die Natur, die Menschheit menschlich
Und freuen Männer mit des Herzens Treue.
Geheimnisvolle Freundin mein und Göttin,
Ich bin allein, du einzig wahre Freundin!
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Ava
Gedenktag katholisch: 7. Februar
Name bedeutet: die Kräftige (altsächsisch)
Schriftstellerin, Reklusin
† 11. Februar 1127 in Melk in Österreich
Ava, Tochter eines Adelsgeschlechts, verfasste mehrere Werke über das Werden und das kommende Ende der Kirche; sie ist damit die erste namentlich bekannte Autorin deutschsprachiger Gedichte. Sie selbst beschrieb sich als Mutter zweier Söhne, Hartmann und Heinrich, die wahrscheinlich Geistliche waren und die sie bei der Abfassung des Werkes theologisch berieten. Witwe geworden, verbrachte sie die letzten Jahre ihre Lebens als Reklusin in Melk oder in Göttweig.
Ava verarbeitete in ihrer Dichtung die Kommentare von Beda „Venerabilis”, Hrabanus Maurus, Alkuin und des Abtes Adso von Montier-en-Der. In fünf epischen Gedichten behandelte sie heilsgeschichtliche Themen. In den 446 Versen von "Johannes" wird das Zerbrechen des alten Gesetzes und die Geschichte des Täufers besungen. "Das Leben Jesu" besteht aus 2268 Versen, beginnend mit einem Hymnus auf Maria, dem Geburtsbericht, wichtigen Lebensstationen Jesu und ausgewählten Wundergeschichten; die Legende vom Kreuzesholz klingt an, gefolgt von Höllenfahrt und Auferstehung, einem Pfingstbericht, dem Auszug der 12 Apostel in die Welt, dem Werk der 4 Evangelisten, schließlich der Begründung des Bischofsamtes durch Petrus.
"Die sieben Gaben des heiligen Geistes" zeigen mit 150 Versen Gottes Wirken in Leib und Seele des Menschen. "Der Antichrist" entwirft in 118 Versen die Endzeitsituation mit Not, Tod und politischen Wirren unter gegenwartsbezogenen Aspekten und empfiehlt das Gebet als Mittel, das ewige Leben zu erlangen. Das "Jüngste Gericht" mit 406 Versen verbindet die Darstellung der künftigen Ereignisse mit den Schreckenszeichen der letzten Tage und der Errettung der Gotteskinder mit Ermahnungen und konkreten Hinweisen für die richtige Lebensweise, die auf die Seite der Gerechten führt. In all diesen Werken gibt eine welterfahrene, von der religiösen Laienbewegung geprägte Frau dem Publikum geistliche Lebensorientierung.
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Heute musste ich zu Karines Mutter. Morgens stand in der Bibel: Der Tor spricht in seinem Herzen, es gibt keinen Gott. Und die Botschaft Mariens lautete: Die menschliche Torheit ist manchmal grenzenlos. - Mit welcher feindseligen Verachtung spricht sie das Wort "die Christen" aus. Alle reden ohne Wissen von den Kreuzzügen, ich muss darüber noch schreiben. Der Teufel sagt allen: "Es gibt keinen Teufel und keine Hölle". Nicht einmal über den neuen deutschen Bundespräsidenten kann man mit einer reden, die immer noch die Kommunistische Partei wählt. Als ich nach Hause kam, sagte Jesus: Die Kranken brauchen den Arzt... Um wieder in eine poetische Stimmung zu kommen, lese ich im altindischen Heldenepos Ramayana. Übrigens schreib ich eine größere Prosaarbeit über Hölle, Fegefeuer und Himmel, alles nach Visionen der Heiligen.
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Du sendest mir einen heiligen Bruderkuss - dazu fällt mir ein: Früher gab es den Bruderkuss in der Liturgie, aber den Kirchenvätern fiel auf, dass einige Brüder die Schwestern gleich zweimal küssen wollten... darum gibt es jetzt nur noch das Händereichen. Ich möchte auch nicht die Tanten in der Kirche küssen.
Gruß und Bruderkuss!
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Goethe war Protestant, Klopstock war Protestant, Rudolf Alexander Schröder war Protestant, und diese drei sind Dichter, die ich immer lese! Propheten! Ich lese manchmal Luthers Briefe. Ich lese meistens in der katholischen Jerusalemer Bibel, aber wenn ich traurig bin, lese ich Luther original. Ich möchte nicht Luthers Schrift vom unfreien Willen, wohl aber des Erasmus Schrift vom freien Willen lesen. Ich sehnte mich einmal nach Briefen von Melanchton, fand aber keine oder nur pro Band 1000 Euro. CS Lewis wird von allen Katholiken geschätzt. Ich habe meine Sophien-Frömmigkeit auch beeinflussen lassen vom unorthodoxen Lutheraner Jakob Böhme und vom Pietisten Gottfried Arnold. Aber bei den von dir angebotenen Schriften hab ich nichts für mich Interessantes gefunden außer der Theologia Deutsch und der Nachfolge Christi, die ich beide vor fast 20 Jahren gelesen habe. Dir als Gegengeschenk empfehl ich die Bibliothek der Kirchenväter im Internet. Danke, dass du an mich gedacht hast. Ich bin der Mann der Schmerzen, Jahwe ist mein Gemahl.
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Hurrah, der Lenz ist da! Voll von Winterschmerzen kam ich zum Bibelkreis - das junge Mädchen spazierte weiblicher Bewegung hin und her, kuschelte sich in ihre Schmusedecke, lächelte mich an, stand neben mir, streckte ihre Brüste aus, gab mir die Hand, sah mir in die Augen... der kleine Amor hat mich leicht geritzt und siehe da, gleich war die Muse der Lyrik auch wieder da. Hurrah, der Lenz ist da!
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Du hast mich belebt wie eine Flasche Champagner, du komische Schauspielerin!
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Dear Gentleman, habt ihr im Hauskreis schon mal das Buch Ruth besprochen? Vielleicht wäre das was für nach der Bergpredigt? Du hast doch einen Kommentar dazu. Es ist leicht zugänglich.
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Bericht vom Bibelkreis der Pfingstler. Thema: Barmherzigkeit üben. Hauskreisleiter: Ich bin kein Seelsorger, emotionale Probleme anderer gehen mir zu nah, ich halt sie mir lieber vom Leib. Mutter: Die Bettler regen mich auf, sie sollten weniger saufen und mehr arbeiten. Tochter: Ich gebe den Leidenden lieber Geld, aber von ihren Problemen will ich nichts wissen.
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OSTERA
Hurra, es kommt die junge Frühlingsgöttin,
Der Lenz ist da, es kommt die Zeit der Lieder,
Ostera sieht mich an, die blondgelockte,
Entgegen streckend mir die großen Brüste,
Sie wandelt schön vor mir, die feminine,
Die anmutreiche, mit dem Tanz der Hüften,
Wie schlank sind ihre weißen langen Finger,
Die Fingernägel sind geschminkt mit Henna.
Sie kuschelt sich in ihre Schmusedecke
Und lächelt mich verlockend an, betörend,
Die blauen Augen schaun mir in die Seele,
Ich küss die Spitze ihres kleinen Fingers.
Der Gott der Liebe schießt mit Blumenpfeilen,
Die Muse kommt mit vollem Honigtopfe.
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Maria sagt in ihren aktuellsten Botschaften, wir leben in des Zeit der in der Apokalypse sogenannten Großen Glaubensabfalls. Die bekennenden Christen werden immer weniger, die evangelischen und katholischen Volkskirchen verschwinden, die katholische Kirche wird wieder wie im Anfang eine Minderheiten-Bekennerkirche. Um so wichtiger, dass sich alle wahren Jünger Jesu immer enger zusammenschließen.
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An den Engel der Gemeinde von Hamburg:
Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. (5. Mose 7, 8) Fürchte dich nicht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. (Lukas 12,32)
Dein Mitknecht.
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Nun ich erheb den Kelch mit zuckerloser Limo
Auf dein Geburtstagsfest, du gottgeschenkter Timo!
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Carina, Carina, where you been so long?
Carina, Carina, where you been so long?
I ain't had no lovin', since you've been gone.
Has anybody seen my Carina?
No matter where Carina may be,
Tell my Carina to come right back to me,
I want some loving, sweetie dear!
If you see Carina, tell her to hurry home,
I ain't had no true love since Carina been gone,
I ain't had no true love since Carina been gone!
Sweet Mary, sweet Mary, where you bin so long,
Tell me sweet Mary where you bin so long?
There hasn't bin no lovin since you bin gone!
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Es geht eine Rede unter den modernistischen Christen von heute gegen die Vertröstung, sie sagen, Gott mache uns schon auf Erden glücklich. Dagegen schreibt Goethe in einer Elegie von einem Freund, "der vertröstet lebte und vertröstet starb". Wir wollen uns des Trostes der Hoffnung auf die kommende Welt nicht rauben lassen, nicht wahr?
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Neues von der Christenfront. Lutheraner. Versuchung des Herrn. Eine: Gott und der Teufel ziehen hier am selben Strang. Eine andre: Der Satan gehört ja zum himmlischen Hofstaat. Ich: Mach Steine zu Brot, sagen die Kommunisten:Habe keine Beziehung zu Gott, aber ändre die Produktionsverhältnisse, wie Brecht sagt: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Aber Jesus sagt: Erst kommt Gott und dann das Brot - sagte ich und alle waren entsetzt, da müssten sie mir aber ganz entschieden widersprechen. - Und ich komme wieder voll Ärger vom Bibelkreis. Zum Glück ist die Lesung der Messe: Alle Weisheit kommt von Gott.
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Die Katholikinnen sagten mir und heute die Lutheranerinnen genau das selbe: Jesus habe auch ordentlich zu feiern und zu essen und trinken gewusst! Aber Paulus sagt, das Reich Gottes besteht nicht in Essen und Trinken. Ich glaube, Jesus kam nicht zum Mahl, um das irdische Leben zu genießen, sondern um Seelen zu retten. Ich bin auch für ein gutes Steak und ein Glas Wodka zu haben, aber wenn das kirchliche Leben nur noch aus Torte-Essen und Grünkohlfahrten besteht, dann können das andere Vereine genau so gut.
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Nur Luft und Licht
Und Freundeslieb -
Ermüde nicht,
Wem dies noch blieb.
Goethe
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Neulich hörte ich eine Katechese von Kardinal Schönborn: Wie wird man Jünger Jesu? Darin sagte er etwas, was ich noch nie gehört hatte. Jesus habe einige zur Nachfolge berufen, aber nicht alle, manche sollten auch einfach zuhause bleiben. Zum Beispiel: Levi hat er berufen, aber Zachäus nicht. Da fragte ich mich: Bin ich berufen? Und ist das vielleicht der Grund, warum es so viele schlichte Schafe in der Kirche gibt, die das Vaterunser beten, die zehn Gebote halten, ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen? Ist das vielleicht der Sinn des Satzes: Viele sind berufen, aber wenige auserwählt? Der Kardinal sagte: Alle, alle sollen sich bekehren, und einige dem Herrn nachfolgen. - Ich fand das einen merkwürdigen Gedanken. Ob das wahr ist?
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Alle Welt sagt: Die katholische Kirche hat die Hexen verfolgt und verbrannt! Der Glaube an Hexen ist heidnisch und wurde von den Heiligen und Päpsten bekämpft. Im Bereich der Inquisition gab es so gut wie keinen Hexenprozess. Staatliche Obrigkeit und "aufgeklärte Wissenschaftler" und halbheidnischer Pöbel inszenierten die Hexenprozesse im Norden Europas. Der berühmte Hexenhammer wurde von der katholischen Kirche verboten. Die Phase der Hexenverfolgung war nicht im "finsteren Mittelalter" (ein Begriff der Freimaurer), sondern in der Zeit der "Aufklärung". Aber das wird mir keiner glauben.
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Im Traum sprach ich mit einem kommunistischen Bildhauer, der sagte, die Welt habe sich als Materie selbst entwickelt ohne göttlichen Geist. Ich sagte, der Künstler habe doch zuerst in seinem Geist die Idee des Kunstwerks, und nach der Idee gestalte er die Materie. Gott sei ein Künstler, der die Urmaterie aus dem Nichts geschaffen und sie dann mittels langer Evolutionen nach seiner Idee gestaltet habe.
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Vierzig Tage nichts essen und nichts trinken - nicht mit mir! Hier was der Papst schreibt:
Liebe Brüder und Schwestern,
Die österliche Bußzeit ist ein Neuanfang, ein Weg, der zu einem sicheren Ziel führt: zum Pascha der Auferstehung, zum Sieg Christi über den Tod. Und immer richtet diese Zeit eine nachdrückliche Einladung zur Umkehr an uns: Der Christ ist aufgerufen, » von ganzem Herzen « (Joel 2,12) zu Gott zurückzukehren, um sich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufriedenzugeben, sondern in der Freundschaft mit dem Herrn zu wachsen. Jesus ist der treue Freund, der uns nie verlässt, denn auch wenn wir sündigen, wartet er geduldig auf unsere Rückkehr zu ihm und zeigt mit diesem Warten, dass er willig ist, zu vergeben.
Die österliche Bußzeit ist der günstige Moment, das Leben des Geistes durch die heiligen Mittel, welche die Kirche uns bietet, zu intensivieren: durch Fasten, Gebet und Almosengeben. Die Grundlage von alldem ist das Wort Gottes, und in dieser Zeit sind wir eingeladen, es mit größerem Eifer zu hören und zu meditieren. Besonders möchte ich hier auf das Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus eingehen (vgl. Lk 16,19-31). Lassen wir uns von dieser so bedeutungsvollen Erzählung anregen: Sie bietet uns den Schlüssel, der uns begreifen lässt, was wir tun müssen, um das wahre Glück und das ewige Leben zu erlangen, und ermahnt uns zu aufrichtiger Umkehr.
Dann folgt eine Auslegung über den armen Lazarus.
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Doktor Johannes Hartl redet unterhaltsam, hat auch eine gute Psychologie, aber seine Rede über "echte Kerle" (Fußballfans) war mir zuwider, sein Vortrag über die Weltreligionen war evangelikal, nicht wie das Anliegen des II. Vatikanums, überhaupt ist er mir zu evangelikal (was dich nicht stören dürfte) und sein Fasten-Wahnsinn scheint mir völlig übertrieben. Er ist eben noch jung...
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Es beruhigt mich, dass du dich nicht nur Darbyist, sondern auch Lutheraner nennst. Meine Oma war Lutheranerin. Die Darbyisten bekämpfen mir die katholische Kirche zu sehr, die Lutheraner arbeiten inzwischen mit den Katholiken zusammen. Aber ich bin auch froh, dass du kein liberaler moderner Lutheraner bist, der dem Zeitgeist nachläuft. Das tun übrigens auch die liberalen Katholiken. Lass uns als konservativer Lutheraner und konservativer Katholik gemeinsam für de Herrn kämpfen!
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"Für Protestanten war Maria lange Zeit eher ein Tabuthema, weil sie sich absetzen wollten von römisch-katholischer Marienverehrung", schreibt Käßmann in einem Grußwort: "Dabei war der Reformator Martin Luther ein großer - heute würden wir sagen - 'Fan' Marias." Käßmann ist Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017.
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Wie deutest du das, dass in Genesis 1 das Licht erst geschaffen wurde und erst später Sonne, Mond und Sterne? Gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung?
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Ich schlug Marco, dem Leiter des Pfingstler-Bibelkreises vor, das Buch Ruth zu besprechen. Er meinte, das behandle ja "nur die Großmutter von David". Und das will ein Bibellehrer sein. Ich schlug Deutero-Jesaja vor. Er sagte: Ja, in einer Auswahl. Und ich bin sicher, bei der Auswahl bleiben alle Prophezeiungen über die Tochter Zion (Maria) unter dem Tisch. Meine lutherische Bekannte Regine ist geschieden, möchte aber wieder heiraten. Ich zitierte Jesus: Wer eine geschiedene Frau heiratet, macht, dass sie die Ehe bricht. - Aber die studierte Theologin meinte: "Das meinte Jesus sicher nicht so."
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Botschaft der Gottesmutter vom 25.02.2017:
Liebe Kinder!
Heute rufe ich euch auf, euren Glauben tief zu leben und den Allerhöchsten zu bitten, dass Er ihn stärkt, so dass Winde und Stürme ihn nicht brechen können. Die Wurzeln eures Glaubens mögen das Gebet und die Hoffnung auf das ewige Leben sein. Und schon jetzt, meine lieben Kinder, arbeitet an euch in dieser Gnadenzeit, in der Gott euch die Gnade gibt, dass ihr in der Entsagung und dem Aufruf zur Umkehr Menschen mit klarem und beständigem Glauben und Hoffnung sein werdet. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.
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In der Versuchung Christi versucht Satan den Neuen Adam mit einem Schriftwort. Papst Benedikt sagt, der Teufel ist ein Theologe. Solowjew sagt, der Antichrist hat in Tübingen Theologie studiert. Johannes Paul II nennt zwei theologische Versuchungen: Küng und Bultmann. Der von den Medien heißgeliebte Hans Küng meint, die Christen sollten bekennen, dass Jesus reiner Mensch und nur Adoptivsohn Gottes sei, dann könnten sie mit den Juden und den Muslimen eine Kirche bilden. Bultmann meinte, man müsse das Evangelien von allen Wundern reinigen. Jungfrauengeburt, leibliche Auferstehung Christi und die Wunder Jesu seien Mythen, die man aufgeben müsse. Satan der Theologe. Wir besprechen diese Versuchung Anfang März im lutherischen Bibelkreis, da sind zwei Frauen, die Theologie studiert haben. Wenn ich obige Theorie erwähne, erwartet mich gewiss wieder ein Sturm der Entrüstung.
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Die Messen der katholischen charismatischen Jugend sind fast wie ein Lobpreisgottesdienst der Pfingstler. Ich habe doch die Pfingstler nicht verlassen, um den gleichen Singsang bei der katholischen Kirche wiederzufinden. Ehrlich, am allerliebsten sind mir lateinische Messen mit gregorianischem Choral, aber wo gibt es das noch bei der neuerungssüchtigen Kirche?
PS
Ich habe einen Essay über Hexenverfolgung (Wahnsinn) geschrieben.
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Heute hat mich Tom mal wieder angerufen, er brauchte finanzielle Hilfe. Evi furchtbar lieblos, die alte Hexe. Das kann einem die Laune verderben, etwas Schönes zu schaffen. Alles ist so hässlich, kalt und herzlos. Ich habe noch vor, einen Aufsatz über die Reformation zu schreiben und plane eine längere Prosa: Gott der Geschichte.
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Vom Buch der Mitte hatte ich noch nichts gehört. Ich höre gerade von dem evangelikalen Inder einen Vortrag. Und er spricht über Weisheit, also meine geliebte Sophia, das macht mir wieder Mut. Denn es herrscht der Böse auf Erden, und meine einzige Liebe ist die göttliche Weisheit. Danke dafür! Falls du nicht das Buch von 600 Seiten lesen kannst, dazu fehlt auch mir die Zeit, hör dir doch die 2 Vorträge an.
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Das Buch der Mitte ist nichts für mich. Es ist evangelikaler Biblizismus (die Bibel allein) und Fideismus (der Glaube allein). Katholisch war immer fides et ratio, Offenbarung und Philosophie. Ich reagiere allergisch auf die evangelikale Ablehnung aller Philosophie unter dem Vorwand, alle Weltweisheit sei Torheit vor Gott, und ich reagiere auch allergisch gegen die evangelikale und manchmal katholisch-apologetische totale Ablehnung der Weltreligionen. Die Jungfrau führt mich einen anderen Weg: Wertschätzung für die Wahrheitselemente in den Religionen und Arbeit an christlicher Philosophie. So hat Augustinus Platon und Thomas von Aquin den Aritoteles gewürdigt. Dazu kommt, dass ich nicht im Glauben, aber in der Poesie mich eines fröhlichen Synkretismus bediene. Der Fromme betet Jahwe an, der Dichter preist die Götter.
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Ich will dir von zwei Polen erzählen. Nicht von Karol Wojtyla, dem König von Polen. Zwei katholische Polen. Im Nachbarhaus wohnt eine, die ich, als ich katholisch wurde, fragte, ob sie mir eine Madonna auf meine Arbeiterjacke aufbügeln könne, sie sagte Nein. Später fragte sie mich, warum ich nicht mehr zur Pfarrei komme. Sie sagte: Wenn Sie meinen, dass Sie gläubig sind und der Rest ungläubig, werden Sie zum Terroristen. Nein, frisieren Sie sich Haupthaar und Bart ordentlich, ziehen Sie was Sauberes an, Sie wissen, dass Sie nach Rauch riechen, und dann kommen Sie in die Kirche... Der zweite katholische Pole wohnt in meinem Wohnblock, hatte lange Zeit zwei bissige Hunde, legt sein Altpapier auf dem öffentlichen Briefkasten ab, klaut öffentliche Sicherungen und pisst tagsüber in der Nachbarin Garten.
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Rosa Luxemburg und die Freiheit der "Andersdenkenden"?
Wie schnell doch Fehlinterpretationen entstehen können! Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie Mythen entstehen und verbreitet werden! Dabei bin ich immer wieder überrascht, wie Zitate bekannter Persönlichkeiten in der öffentlich Diskussion falsch dargestellt bzw. interpretiert werden.
Ein Paradebeispiel ist dabei Rosa Luxemburg, die häufig von linken Liberalen mit dem Spruch: "Freiheit, ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" zitiert wird. Offensichtlich wollen die ZitiererInnen damit unterstreichen, das diese Frau doch sehr tolerant gewesen sei und man sich doch heute, bitte schön - an Ihrer Toleranz eine Scheibe abschneiden soll. Doch hier irrt die Nachwelt, denn Rosa Luxemburg meine mit diesen "Andersdenkenden", in keinem Fall etwa Menschen, die in nichtkommunistischen Klischees dachten, sondern sie meinte damit primär die "Abweichler von der kommunistischen Linie", die im engen Rahmen einer "kommunistischen Demokratie" wieder auf den "rechten Weg kommunistischer Denkart" geführt werden sollten.
Rosa Luxemburg hatte zwar den Dogmatismus der Bolschewiken unter Lenins Führung erkannt. Sie sah auch, dass er nicht nur andere Parteien, insbesondere bürgerliche, sondern auch die "Demokratie" in der eigenen Partei zu unterdrücken begann. Sie war der Meinung, dass bedrohe die unbedingt nötige Mitwirkung und Führung der Arbeiter beim Aufbau des Sozialismus. Insbesondere nach der Oktoberrevolution kritisierte sie darum die Tendenz der Bolschewiki zur Diktatur mit den berühmten Sätzen:
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der 'Gerechtigkeit', sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die 'Freiheit' zum Privilegium wird.
Dabei blieb sie unbeugsame Kommunistin und rechtfertigte auch den Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele. Bekannt ist dazu der folgende Ausspruch:
Der Sozialismus … hat … zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen - gegen Eigentum … Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.
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Das Wort Pantokrator, das heißt, Allherrscher, erscheint in der Septuaginta rund 120 Mal, als Übertragung des Zeus-Beinamens pantokratis auf Jahwe Zebaoth und für El Schaddai, aber für keinen der Begriffe durchgehend. Im Neuen Testament kommt die Bezeichnung einmal im 2. Korintherbrief und neunmal in der Offenbarung des Johannes vor, dort immer auf Gott Vater bezogen. Die Übertragung des Titels auf den Sohn, sachlich bereits unter anderem in Matthäus 28,18 vollzogen, geschah ausdrücklich erst im Verlauf des 4. Jahrhunderts.
Ich bin wie Nebukadnezar ausgestoßen aus der Gemeinschaft der Menschheit und der Kirche. Ich bin der Einzelkämpfer, der gegen eine Welt voll Dämonen kämpfen muss. Aber die Weiße Dame ist bei mir. Doch darum sind deine Briefe ein sehr großer Trost für mich. Gott vergelte es dir im Himmel und auf Erden!
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El Shaddai wird in den deutschen Bibeln immer mit allmächtiger Gott übersetzt. Pantokrator im Griechischen. Die Herkunft des Wortes Shaddai ist dunkel. Es kann auch Gott des Berges heißen. Shaddai kann auch abgeleitet werden von dem hebräischen Wort für Brüste. Das bemerkt die feministische Theologie. Vermutlich heißt es aber: Gott, der uns unser Genügen gibt, das heißt, die versorgende Gottheit, oder, wenn man so will, wie eine Mutter ihrem Kind an ihren Brüsten sein Genüge gibt. Meine Jerusalemer Bibel lässt Shaddai unübersetzt. Hiob wandte sich in seiner Not an Shaddai.
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(Sei ein guter frommer Pole, wie Karol Wojtyla!) Ich hörte gerade einen akademischen Essay über zwei religiöse Heroen der Schweiz, Bruder Klaus und Ulrich Zwingli. Bruder Klaus war ein Eremit im 15. Jahrhundert und wirkte in der Schweiz sozusagen als sakrales Orakel. Er lebte von der Eucharistie und war ein Fürbitter für den Frieden. Diesen nehme ich mir zum Vorbild. Ulrich Zwingli im 16. Jahrhundert war der Schweizer Reformator, der eine Verchristlichung des Diesseits, Politik und Gesellschaft und Kultur anstrebte, der in den Augen Luthers zu radikal war, der das Abendmahl nicht als Realpräsenz sah, sondern als ein bloß symbolisches Gedächtnismahl, der in den Religionskriegen als Soldat fiel. Dem strebst du wohl eher nach. Wie in der Radioakademie von Radio Vatikan Bruder Klaus und Ulrich Zwingli nebeneinander stehen, so wollen wir das Wunder vollbringen, dass Bruder Klaus und Ulrich Zwingli Freunde und Brüder in Christus sind und gemeinsam kämpfen für das Himmelreich.
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1994 im Advent kam ich mitten in einer akuten Psychose mit paranoiden Halluzinationen zu Ihnen. Ich wusste nicht, dass ich medizinisch krank war und hielt mein Problem für eine dämonische Anfechtung. Ich hatte mich erst ein Jahr zuvor zum christlichen Glauben bekehrt. Sie traten aus Ihrem Pfarrhaus am Weg Sankt Anna und gingen mit mir durch die dunkle Nacht zu meinem Elternhaus. Auf dem Weg boten Sie mir eine Zigarette an: Wollen wir erstmal eine Zigarette rauchen?... Und diese Geste erfüllt mich noch heute, 33 Jahre später, mit Dankbarkeit! Bei Homer nimmt Athene, die Göttin der Weisheit, manchmal die Gestalt eines Sterblichen an - und so scheint mir, der BARMHERZIGE JESUS nahm damals Ihre Gestalt an und rauchte eine Zigarette mit mir. Das möge Ihnen der Richter am Jüngsten Tag vergelten und zu Ihnen sagen: Gut gemacht, mein Knecht! Komm, und gehe ein zu deines Herrn Freuden!
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Wenn ich das sagen darf: Du warst sehr schön, schwarz gekleidet zu den blonden Locken und mit schwarzen Fingernägeln. Du hast gefragt, ob es ein Buch zum Betenlernen gibt. Ich hab dir ein Buch von Johannes Hartl bestellt, das ist ein charismatischer Jugendprediger, der die Sprache der Jugend spricht. Das Buch heißt: Einfach Gebet. Ich hoffe, es hilft dir etwas. Übrigens: Wenn du mir auch in deiner Quasi-Ehe und im neuen Zuhause erlaubst, dir manchmal etwas zu schenken (denn ich schenke einfach gerne, ich erwarte nichts dafür, hoffe nur, dass du dich freust) - dann müsstest du mir rechtzeitig deine neue Adresse mitteilen.
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Heute Nacht habe ich zum ersten Mal Bachs Markuspassion gehört. Sehr friedlich. Da weiß man wieder, warum man Ohren hat. Danke für den Hinweis.
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Du sagtest einmal, die katholische Kirche habe die schöneren Kleider und den besseren Duft, aber es fehle in ihr der Heilige Geist. Ich meine aber: Dass in jeder täglichen Messe das Kreuzesopfer Christi gegenwärtig wird, ist Wirkkraft des Heiligen Geistes, dass Wein in Blut Christi verwandelt wird, ebenso, der Heilige Geist führt die Kirche durch die Stimme des Papstes, dass die katholische Kirche in 2000 Jahren Myriaden Heilige hervorgebracht hat, ist Wirkung des Heiligen Geistes, auch an Prophetie fehlt es nicht, schon Hildegard von Bingen war Prophetin und in unserer Zeit gibt es viele Propheten, die Worte Jesu und der Mutter Jesu hören und wiedergeben.
Damit Gott befohlen!
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Ich habe in den letzten Nächten öfter von dir und deiner Frau geträumt. Um mich zu charakterisieren, diese Anekdote. Im Bibelkreis sagte eine Frau, sie arbeite für den Mindestlohn. Ich fragte: Ach, gibt es den schon, ich dachte, sie kämpfen noch dafür. Antwort: Typisch für unsern Philosophen, er kann wohl Texte ins Chinesische und zurück übersetzen, aber vom Mindestlohn weiß er nichts. - Ja, so bin ich. Zur Zeit höre ich viele russische Hörbücher, Tolstoi und Dostojewski und Doktor Shiwago. Was haben sie mir in der Jugend für Lügen über die russische Revolution erzählt! Ich hoffe, es geht dir und den Kindern nach Wunsch und möglichst objektiv gut.
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Neulich beim katholischen Bibelkreis fingen alle plötzlich an, ganz aufgeregt von der Elbphilharmonie in Hamburg zu reden. Ich hatte davon noch nie was gehört, wusste gar nicht, wovon sie reden. Das erzählte ich Marco. Er sagte: In welcher Welt lebst du denn? Ich zitierte den russischen Dichter Boris Pasternak, der aus dem Fenster schaute und sagte: Kinder, welches Jahrtausend haben wir gerade?
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aus dem Lupas-Evangelium 4, 10.11:
4:10 gegraptai gar
hoti tois angelois autou enteleitai peri sou
tou diaphulaxai se
scriptum est enim
quod angelis suis mandabit de te
ut conservent te
Denn es stehet geschrieben /
Er wird befelhen seinen Engeln von dir /
Das sie dich bewaren /
4:11 kai hoti epi cheirôn arousin se
mêpote proskopsêis pros lithon ton poda sou
et quia in manibus tollent te
ne forte offendas ad lapidem pedem tuum
vnd auff den Henden tragen /
Auff das du nicht etwa deinen Fus an einen stein stössest.
Aus der Septuaginta Psalm 91, 11.12:
Psalm 91:11
ὅτι τοῖς ἀγγέλοις αὐτοῦ ἐντελεῖται περὶ σοῦ τοῦ διαφυλάξαι σε ἐν πάσαις ταῖς ὁδοῖς σου
Psalm 91:12
ἐπὶ χειρῶν ἀροῦσίν σε μήποτε προσκόψῃς πρὸς λίθον τὸν πόδα σου
PS:
Was ich gefunden habe - Teufel soll aramäisch "labĉeldbobayn" heißen, Teufel oder Feind, vermutlich von Beelzebub abgeleitet. Beelzebub (Herr der Fliegen) ist eine jüdische Verspottung des kanaanäischen Wettergottes Baal-Zebul (der Herr von Zebul). Mehr weiß ich nicht.
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Nein, nein, es waren keine Alpträume, die ich von dir geträumt habe. Einen schönen Urlaub in Atlantis!
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Heute morgen beim Aufwachen kam mir diese Überlegung: Ein indischer Protestant sagte einmal: Der indische Gott schafft, indem er träumt oder Flöte spielt. Der jüdisch-christliche Gott Europas schafft, indem er arbeitet. Darum schläft Indien und Europa ist fleißig, darum ist die europäische Zivilisation so fortgeschritten. Das war die These. Die Weisheit Gottes wird ja in Sprüche 8 Werkmeister oder Architektin genannt. Gott schafft arbeitend in 6 Tagen und hat am Sonntag Feierabend. Adam wird modelliert, Eva geschnitzt, Gott ist also ein bildender Künstler. Gott schafft durch sein Wort, er ist also Poet. Die Arbeit als Wesenszug Gottes war den griechischen Philosophen undenkbar, arbeiten mussten nur die Sklaven. Ich finde, die Europäer arbeiten alle zuviel. Mir gefällt ein Gott, der die Welt träumend und Flöte spielend erschafft. Ich lebe selbst wie ein indischer Gott, ich träume und spiele Flöte (lyrische Poesie). Ach, die protestantische Arbeitsethik und der Geist des Kapitalismus...
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Als Baby viel geweint und viel geschrieen,
Der Mutter war es Lust, ihn zu erziehen,
Als Knabe Löcher in den Kopf gestoßen,
Da machten große Sorge sich die Großen,
Als Jüngling nachgelaufen Idealen,
Da von dem Sohn die stolzen Eltern prahlen,
Als frommer Mann ein frommes Weib genommen,
Den Eltern bald sind Enkel angekommen,
Gelitten und gestritten viel hienieden,
Als Greis gegangen in den ewgen Frieden.
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Freu dich an deines Säuglings Lächeln, freu
Dich an des Jauchzens ungewissem Schrei,
Mit dem er streckt die lustbewegten Glieder;
Wär zehnmal stärker auch, was dich durchweht,
Wenn er vor dir dereinst, ein Jüngling, steht,
Dein lächelnd Kindlein gibt er dir nicht wieder.
Annette von Droste Hülshoff
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Als Jesus sechs Jahre alt war, da musste er jeden Freitag Abend vorm Sabbat ein Bad nehmen, auch sollten seine Haare gesalbt werden. Da wollte Jesus immer, dass Josef ihn bade, denn Josef machte dabei immer alberne Späße. Auch war Jesus vor kurzem von seiner weißen Eselin Hulda gefallen und hatte sich an den Steinen des Weges die Knie blutig geschlagen, da hatte Josef vom Apotheker Salbe geholt. Und durch diese "profanen" Dinge ist Josef heilig geworden.
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Ein Visionär wollte einmal in fremder französischer Sprache sagen: Maria erschien im Kleid der Nacht. Und die Franzosen verstanden: Maria erschien im Nachthemd.
Und so ist sie die Einzige, die mich liebt.
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MARIA
Meine Eine, meine Reine,
Meine Kleine, meine Feine,
Meine Lilie, meine Rose,
Meine schöne Makellose,
Meine Taube, meine Sonne,
Meine Freude, meine Wonne!
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Ich danke dir, dass du keine Hexe bist! Schreib mir mal, ich bin einsam.
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Gute Besserung! Ob du wohl Grippe hattest? Hoffentlich geht es dir wieder besser. Ich schicke dir hiermit eine virtuelle Gladiole.
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Da du ja nie weißt, was du tun sollst mit deiner vielen freien Zeit, schick ich dir mein Ebook An den Engel Frankreichs, zur Veröffentlichung. O Wunder, ich habe mehr über Frankreich als über China geschrieben, 1200 Seiten, mein dickstes Ebook.
Wie Zarin Elisabeth von Russland schlafe ich tags und bete nachts. Meine kleine Freude ist, dass meine süddeutsche Freundin, von Geburt Lutheranerin, die Mutterliebe Mariens entdeckt hat, wir telefonieren fast täglich. Ansonsten finde ich die Christen genauso lieblos wie die Heiden. Du bist eine rühmliche Ausnahme.
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Gerade such ich Material über die Kirche und die Indianer, da finde ich den Aufsatz: Der Schwanensang des Galileo-Mythos, falls es dich interessiert.
The Swan’s Song of Galileo’s Myth
Atila Sinke Guimarães
It became common in innumerable revolutionary milieus to criticize the Holy Inquisition, and by extension the Catholic Church, for the condemnation of Galileo. The progressivists endorse such critiques, and repeat the catchphrase – the obscurant Church condemned science. They are quick to add that such condemnation would prove that the Magisterium of the Church is not infallible (1). Then, the progressivists assume another consequence: Galileo was condemned for applying scientific data to the exegesis of Holy Scripture. Since this condemnation was supposedly unjust, it would be valid to use scientific data either to alter the interpretation of Scripture, or even to demonstrate that it is wrong.
Painting of Gallileo
These arguments are sophistic, taking advantage of the confused boundaries among science, philosophy, and theology that existed at the beginning of the 17th century. Such confusion can be verified not only in the texts of Galileo, but also in the sentence of his condemnation (1633). Galileo extrapolated scientific data and made conclusions in the fields of philosophy and theology, allegedly supposing both to be in the realm of science. The judges of the Inquisition made a parallel confusion when they condemned the scientific theories of the scholar, thinking that they were condemning the unsuitable philosophical and theological extrapolations of Galileo.
That is, both sides based their conclusions on a fundamental imprecision of terms as we understand them today. That imprecision is what fed the myth that the Church condemned science. All the ensuing attacks against the Inquisition and the Catholic Church have been made without taking this basic confusion into consideration.
Such confusion was pointed out by Fr. Mario Vigano, SJ, a scholar in History, who supports E. Berti, another Italian historian, when he dealt with the relations between science and faith. Vigano wrote:
“Berti’s point is that the problem of the relation between science and faith cannot be resolved by analyzing exclusively the two terms in question. The problem must be considered from a perspective that is neither that of faith nor of science, but rather that of philosophy. ….
For Galileo and the theologians of his time, this problem did not exist because there was no distinction between science and philosophy” (2).
1. Charles Journet, L’Église du Verbe Incarné, (Desclée de Brouwer, 1955), vol. 1, pp. 458-62.
2. Mario Vigano, “Galileo ieri e oggi,” La Civilta Cattolica, September 1984, p. 388.
It is indispensable, therefore, to know precisely what each party intended in that discussion. Let me analyze the historic data in order to set straight the confused situation.
Was the Church against science in the 17th century?
There is no direct evidence that the Inquisition had the intention to attack science as such when it made the condemnation of Galileo. Several facts can be listed to support this position:
St. Robert Bellarmine
St. Robert Bellarmine warned Galileo not to issue dogmatic statements on theology
• The Inquisition had various advisers, several of them from the Roman College of Jesuit scholars, which had a division on Mathematics specialized in scientific matters. This College had maintained cordial relations with Galileo for a considerable time, and warmly welcomed him during his visit to Rome in 1611.
• Important scientists such as Frs. Clavio, Scheiner, and Grassi were members of the famed College.
• St. Robert Bellarmine acknowledged the seriousness of the Roman College by consulting several times to know the scientific value of Galileo’s theories.
• In response to one of St. Bellarmine’s questions, Fr. Clavio affirmed that the proofs of Galileo “were more probability than established fact” (3).
• One of the arguments that failed to convince the scholars was his argument that the tides were moved by the moon, a theory based on considerations that were “merely qualitative and not quantitative,” making it an “inadequate” argument (4).
The initial favorable position of the Roman College to Galileo, the seriousness of its scholars, the confidence St. Robert Bellarmine placed in their opinion, and its specialized department of science do not present a picture of an institution opposed to the advancement of science, as presented by the revolutionary and progressivist myth.
Pope Urban VIII
Pope Urban VIII - initially favorable to Galileo
Moreover, Pope Urban VIII was linked to Galileo by a personal friendship. Soon after he was raised to the Pontifical Throne, Urban VIII highly praised Galileo’s book Il Saggiatore and gave it an imprimatur (5). In that work Galileo sustained a polemic with Fr. Grassi from the Roman College regarding three comets that appeared in 1417 (6). Once again, it reinforces the idea that the Church was an impartial party in the scientific debate of that time.
3. Ibid. p. 392.
4. Ibid. p. 383.
5. Ernest Lavisse and Alfred Rambaud, Histoire Générale du 4eme Siécle à nos Jours (Paris: Armand Collin, 1895), vol. 5, p. 485.
6. Ibid.
Galileo’s obsession with changing Philosophy
In 1616 the Holy Inquisition issued its first condemnation of Galileo’s hypothesis of heliocentrism, which added new data to Copernicus’ theory (7). The advisors of the Inquisition did not base their judgment, however, on the scientific data Galileo presented, much less did they condemn Copernicus. They declared that the propositions presented were “stultified and absurd regarding philosophy” (8).
In fact, Galileo, went beyond the field of science, claiming that his discoveries meant “the funeral or, better, the final judgment for pseudo-philosophy” (9). That is, he was not just stating a hypothesis and offering scientific arguments; he imagined himself abolishing the Aristotelian-Thomist philosophy in force at the time.
In a letter to the Grand Duchess Christina of Lorraine, Galileo obstinately insisted that he wanted to speak not as a mathematician, but rather with an absolute sense, as a philosopher. Otherwise, he asserted, science would be missing its principal aim (10). He acknowledged, therefore, that what he was proposing went beyond the scientific realm and impinged directly upon that of philosophy.
Galileo's play ridiculed Thomist Pphilosophy
In the Dialogo (shown above), Galileo ridiculed Thomist philosophy
Pope Urban VIII only broke his good relations with Galileo when the latter wrote the book Dialogo, or Massimi Sistemi, in which he tried to ridicule the Aristotelian-Thomist philosophy in dealing with the systems of Ptolemy and Copernicus. Only then, in 1633, did the Pope deliver him to be judged by the Holy Inquisition for the second time (11).
He was judged and politely obliged to abjure his errors. Galileo himself acknowledged that he was treated indulgently by the Inquisition throughout the affair. The condemnation prescribed prison, but it was not put in practice. He passed the year 1633 with the Archbishop of Sienna. Afterward, he was allowed to live in the beautiful villa Arcetri, near Florence, where he soon recovered entire liberty. He was never prevented from pursuing his studies and investigations in science (12).
If Galileo had not left the field of science, therefore, and entered the realm of philosophy, most probably he would have continued to enjoy the favor of Pope Urban VIII and avoided problems in advancing his scientific discoveries. Fr. Mario Vigano confirms this:
“If he would have realized that the object of science is restricted to mathematics and the laws of nature, he would have had no difficulty in following the counsels of Bellarmine and the Academy of Lincei, as well as the injunctions proposed by Urban VIII in his writing of Dialogo. With this, he would have avoided so many troubles” (13).
The condemnation of the Holy Inquisition, therefore, should not be seen as a prohibition of the Church regarding science, but rather, philosophy. If the condemnatory decree did not mention philosophy explicitly, this was because at that time the distinction between both matters was not entirely defined. The intention of the condemnation, however, seems quite clear.
7. Ibid. p. 484.
8. M. Vigano, “Galileo ieri e oggi,” , p. 388.
9. Agostino Favaro, Opere di Galileo, vol. 11, p. 296, apud ibid., p. 387.
10. Lettera a Cristina di Lorena, apud A. Favaro, Opere di Galileo, vol. 5, p. 229-30, apud ibid., p. 388.
11. E. Lavisse and A. Rambaud, Histoire Générale du 4eme Siécle à nos Jours (Paris: Armand Collin, 1895), vol. 5, p. 486.
12. Ibid. 13. M. Vigano, “Galileo ieri e oggi,” p. 387.
The theological pretensions of Galileo
But Galileo did not limit himself to attacking Aristotelian-Thomist philosophy. Leaving the terrain of science, he went further and entered the realm of theology as well. To harmonize them with the Copernican theory, he proposed to modify the traditional interpretation of various texts of Scripture that mentioned the movements of the sun and earth. Further, he proposed that Scripture sustained errors.
Galileo was kept under a comfortable house arrest
Galileo enjoyed comfort and almost full freedom after his condemnation
Galileo was warned to avoid such interpretations by his fellow scientist Cesi, who wrote him and reported his conversation with Cardinal Maffeo Barberini. Via Cesi, the Cardinal counseled caution, advising Galileo not to delve beyond questions of a purely mathematical nature, because “it is up to the theologians to explain Scriptures.” After transmitting this wise counsel, Cesi himself warned Galileo that he was endangering matters of Faith by defending such novelties (14).
Cardinal Dini, an eminent theologian consulted by Galileo, told him:
“Despite the fact that the theory of Copernicus is ‘plausible,’ it has not yet been proven. .… He merely presented his theory as a mathematical hypothesis. At any rate, it is prudent not to throw yourself into theological quarrels regarding the denial of the texts of Scripture” (15).
Galileo had a friend, the Carmelite Fr. Paolo Antonio Foscarini, who defended analogous positions. In 1615 St. Robert Bellarmine wrote a letter to this priest, and indirectly to Galileo, in which he offered his possible support for the scientific theories in question should they be adequately demonstrated. At the same time, however, he expressed his concern about the theological consequences included in the question. He wrote:
“I say to you that it seems to me that Your Reverence would act prudently to content yourselves with speaking ex suppositione [hypothetically] and not in an absolute manner, as I have always believed Copernicus spoke. For to say that you suppose the earth moves and the sun stands, all the appearances are saved better than eccentricities and reversals. This does not present any danger and is proper for mathematicians. But to want to affirm that the sun really is fixed in the center of the heavens and only revolves around itself …. is a very dangerous thing, not only by irritating all the philosophers and scholastic theologians, but also by injuring our holy Faith and accusing Holy Scriptures to be false ….
“But I tell you that if there were a true demonstration that the sun was the center of the universe .... that the sun did not travel around the earth but the earth circled the sun, then it would be necessary to proceed with great caution in explaining the passages of Scripture that appear contrary. And we would rather have to say that we did not understand them than to say that something was false which has been established.” (16).
One can see that Galileo, even though warned by a Pope, a Saint, a Cardinal and various eminent scholars, persisted in assuming the role of reforming exegesis. With this extremely arrogant attitude, he in effect provoked the condemnation of his theological pretensions.
Instead of a serious scholar and precise scientist, Galileo presented himself as a rebel theologian applying the method of the free-examination that Luther had fabricated some 50 years before. Actually, he quite deserved the condemnation he received.
14. A. Favaro, Opere di Galileo, vol. 12, p. 146, apud M. Vigano, “Galileo ieri e oggi,” p. 381.
15. A. Favaro, Opere di Galileo, vol. 2, p. 155, apud E. Vacandard, entry Galilée, Dictionaire de Theologie Catholique, vol. 6, col. 1061.
16. Ibid., col. 1062.
A just condemnation recognized by many
The Holy Inquisition, therefore, acted correctly in condemning Galileo. That action was consistent with its mission of guarding the integrity of the Catholic Faith. It was justly defending the Catholic Theology and Philosophy attacked by Galileo Galilei.
In a speech delivered in Parma, Italy, March 15, 1990, even Cardinal Joseph Ratzinger endorsed the opinion of philosopher P. Feyerabend against Galileo. Ratzinger stated:
“At the time of Galileo the Church remained much more faithful to reason than Galileo himself. The process against Galileo was reasonable and just” (17).
Italian author and journalist Vittorio Messori was also critical of Galileo:
“Galileo was not condemned for the things he said, but for the way he said them. He made statements with a sectarian intolerance, like a ‘missionary’ of a new gospel …. Since he did not have objective evidence for what he said, the things he said in his private letters to those men [of the Roman College] made him suspect of dogmatism supporting the new religion of science. One who would not immediately accept the entire Copernican system was ‘an imbecile with his head in the clouds,’ ‘a stain upon mankind,’ ‘a child who never grew up,’ and so on. At depth the certainty of being infallible seemed to belong more to him than to the religious authority” (18).
Galileo before the Inquisition
Galileo at the process of the Inquistition
Prof. Nicola Cabibbo, ex-president of the Italian Institute of Nuclear Physics summarized the case: “Galileo was not condemned for his scientific theses, but because he wanted to formulate theology” (19).
Therefore, there is no reason to say that the Inquisition and the Church erred when they condemned Galileo. There is even less reason to say that such condemnation demonstrates the Church is not infallible. Also, the hasty consequence that the door should open to a scientific interpretation of Scripture is not conclusive.
Science lacks the competence to interpret Sacred Scripture; if it were otherwise, we would end by denying all the revealed mysteries, which are far beyond the capacity of physical and experimental sciences to explain. To introduce scientific criticism in questions of Faith would be to reduce them to human stature, which is the same as denying them.
17. Joseph Ratzinger, Corriere della Sera, March 30, 1990; 30 Dias, January 1993, p. 34.
18. Vittorio Messori, Avvenire, October 19, 1989.
19. Nicola Cabibbo, 30 Dias, January 1993, p. 33.
The Conciliar Church endorsed the revolutionary myths about Galileo
Notwithstanding this status quaestionis [state of the question], Gaudium et spes, the Pastoral Constitution of Vatican Council II, “deplored” the condemnation issued by the Inquisition against Galileo, in this way giving a powerful support to the revolutionary myths. The following paragraph is considered a mention to Galileo’s condemnation:
“The humble and persevering investigator of the secrets of nature is being led, as it were, by the hand of God, the conserver of all things, who made them what they are. We cannot but deplore certain attitudes, not unknown among Christians, deriving from a shortsighted view of the legitimate autonomy of science; they have occasioned conflict and controversy and have misled many into opposing faith and science” (GS n. 36b)
In one of the few footnotes of the 16 conciliar documents, Gaudium et spes recommends to the reader the then recently published work Vita e opera di Galileo Galilei [Life and Works of Galileo] by Pio Paschini (2 vols., Editrice Vaticana, 1964). It was the way the Bishops found to say that the non-specific quoted text should be understood as referring to Galileo.
John Paul II took the same path of reinforcing the revolutionary myth about Galileo when he criticized the attitude of the Church regarding the scientist on several occasions. First, he issued a vague critique on November 10, 1979 in the speech to the Pontifical Academy of Sciences in which he established the commission to study Galileo’s case. Addressing the international scientific community, he stated:
“I desire that theologians, scientists, and historians, in a spirit of open collaboration, profoundly examine the case of Galileo and honestly recognized the errors of any party, and extinguish those suspicions that impede a fruitful concord between science and faith, between the Church and the world” (20).
Second, on September 22, 1989, when visiting the city of Pisa, he issued an indirect acerbic critique of the past condemnation of the Church: “Galileo, an example for all, and also for the Church” (21).
Third, during that same visit, he put aside the indirect allusions, and directly and rudely condemned the behavior of the Church. He said:
“Galileo Galilei, whose scientific work was in its beginning improvidently attacked, today is recognized by all as an essential step in the methodology of research, and generally as an essential step along the road of knowledge about the world of nature” (22).
This statement, considered “definitive” by the Vatican spokesman (23), raised the enthusiastic applause of revolutionaries and progressivists, and the chagrin of those charged with the impartial study. In fact, Cardinal Paul Poupard, head of the commission of studies on the condemnation of Galileo, admitted: “I don’t know if the commission still exists …. I believe that the task is over” (24).
20. John Paul II, apud La Repubblica, September 23, 1989; Corriere della Sera, March 30, 1990.
21. John Paul II, La Repubblica, September 23, 1989.
22. John Paul II, Insegnamenti di Giovanni Paolo II, vol. 12-2, 1989; Libreria Editrice Vaticana, 1991, p. 585.
23. Navarro-Valls, press conference, Corriere della Sera, March 30, 1990.
24. Paul Poupard, Corriere della Sera, March 30, 1990.
The swan’s song of the myth
Despite the haste of John Paul II who “definitively” judged on the topic before the end of the scientific study, Cardinal Poupard presented the final results of the research on October 31, 1992. Under such powerful papal pressure, it is not surprising that Poupard tried as much as possible to tailor the commission’s conclusions to fit the previous partial judgment of JPII. The Cardinal stressed the “relative character” of the condemnation of Galileo and touched superficially on the essential points of the issue. He affirmed:
“The philosophical and theological qualifications, abusively attributed to the new theories regarding the centrality of the sun and the mobility of earth, were the consequence of a period of transition in the realm of the knowledge of astronomy, and an exegetical confusion regarding cosmology” (25).
Cardinal Poupard
Card. Poupard tailored the conclusions of the commission to please JPII - Inside the Vatican, March 1996
He concluded that those who condemned Galileo had committed a “subjective error of judgment.” He ended his statement with words that revealed he was working under pressure: “We need to recognize these errors as Your Holiness asked” (26).
Actually this judgment is incomplete: it is partially right and partially wrong. It has been generally admitted in scholarly milieus that both parties in the controversy had gone beyond the realm of science. For Poupard to say that the Catholic party had been imprecise (“abusive”) seems a banality just to please JPII. I do not note in his words, however, an impartial concern to explain the intention of both sides in order to clarify who was guilty and who was innocent. Above all, the Poupard’s conclusion failed to address the core of the problem.
In a certain way the issue at the heart of the problem was dealt with by John Paul II. At the same plenary meeting of the Pontifical Academy of Science, he read a speech in which he admitted he was no longer able to sustain the “definitive” judgment he had pronounced in Parma. He was obliged to recognize that there was a general confusion regarding science and philosophy in the 17th century. He said:
“Like the majority of his adversaries, Galileo did not make a distinction between what is the scientific focus of the natural phenomena and the philosophical considerations about nature that generally follows it” (27).
Although his speech was entirely favorable to Galileo and against the past decision of the Church, John Paul II had to acknowledge this fundamental error of Galileo. Doing this, in my opinion, he shattered the very myth of which he had been the chief supporter. Actually, if one admits that Galileo as well as the members of the Inquisition were confusing the terms science and philosophy, any serious student of History can understand that Galileo went beyond his competence by pretending to decide what should or shouldn’t be accepted in philosophy – as well as in theology. Then, to see that he deserved correction and condemnation is not a long step to take.
Apologies for Galileo contrast with truth
The apologies for Galileo made by John Paul II contrast with the conclusions of the most credible scholars
What obliged John Paul II to make such a reversal on his former pronouncements? In my opinion, it is probable that serious scholars on the Galileo study commission closed the question. As we have seen in this article, it is almost impossible to deny the historic reality that Galileo was not condemned for his science. So, John Paul II faced a dilemma: either his partiality in the case would be publicly exposed or he had to recognize the essence of the problem.
After that, the myth was as good as dead. It is still being spread by progressivists and other revolutionaries, but it lost its credence in the scholarly sphere. Today the weapons to extirpate the Galileo myth are available to any Catholic who wants to clarify the issue in his various circles..
The speech of JPII was planned to be a solemn glorification of Galileo by a Pope. It maintained all the appearances of doing exactly that, but, in reality, it killed the myth. It was the swan’s song of the myth.
Notwithstanding, the media trumpeted a triumph for Galileo by emphasizing the progressivist criticisms of JPII and Poupard about the Inquisition. In this respect, Italian philosopher Emmanuelle Severino shrewdly remarked upon the contradictory position of the Church:
“By making a mea culpa about Galileo, the Church attributes to science an absolute value at exactly the moment when science is recognizing that, in fact, it does not have truths that are absolute and undisputable” (28).
A final irony that reveals another failure of the progressivists.
*
Schön mal wieder was von dir zu hören, bzw. zu lesen. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen. Mich umgibt eine Mauer des Schweigens. Was Hassan und Lara betrifft: Gottes Wort sagt: Esst fette Speisen und trinkt süße Getränke, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.- Dann bis morgen.
*
Hier ist ein Gebet zum Erzengel Michael:
Heiliger Erzengel Michael,
beschirme uns im Kampf,
schütze uns gegen die Bosheit
und die Nachstellungen des bösen Feindes.
"Ihm möge Gott gebieten",
so flehen wir inständig.
Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen
wollest den Satan und alle andern bösen Geister,
welche zum Verderben der Seelen
in der Welt umhergehen
mit Gottes Kraft in die Hölle hinabstoßen. Amen.
*
Ich dachte mir, zur Bußzeit die Johannespassion zu betrachten. Das ist Evangelium nach Johannes Kapitel 19, Verse 25 bis 30.
Der Jünger, den Jesus liebhatte, ist jeder Christenmensch, der Maria zur Mutter bekommt. Er nahm Maria bei sich auf, das heißt im griechischen Urtext eigentlich: Er nahm sie in sein Inneres auf.
Zur Andacht lies bitte dies Gebet vor:
Weihe des Bibelkreises an das Unbefleckte Herz Mariens:
Im Namen des Vaters etc.
Heilige Jungfrau Maria, Mutter Gottes und unsere Mutter, Mutter der Kirche und Mutter aller Menschen!
Wir weihen den katholischen Bibelkreis von Sankt Marien deinem Unbefleckten Herzen.
Hilf uns, das Wort Gottes, die Heilige Schrift, zu lieben und immer besser zu verstehen.
Hilf uns, wahre Jüngerinnen und Jünger Jesu zu werden.
Begleite uns als unsere Mutter, Schwester und Freundin auf allen Wegen, in Freuden und Leiden, und führe uns zu Jesus und in das ewige Leben.
Amen.
Zum Abschluss des Abends kann man gemeinsam ein Ave Maria beten.
Danke für dein Verständnis und deine Hilfsbereitschaft.
Viel Freude am vorösterlichen Vorfrühling wünscht dir -
*
Zur Zeit geht es mir sehr schlecht. Ich habe am Montag den lutherischen, am Mittwoch den katholischen, und möchte nun für Donnerstag den pfingstlichen Bibelkreis absagen. Bitte betet für mich. Ich schreibe an meinem philosophischen Wörterbuch, eine katholische Antwort auf Voltaires Wörterbuch. Was die platonische Liebe betrifft, gibt es die Himmelsleiter zur göttlichen Schönheit, so hat Dineke die Schönheit des Körpers, Susanne die Schönheit des Gemüts und du die Schönheit des Geistes.
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Danke für dein Gebet: Tom und Evi etc. sind nun endgültig ins neue Haus eingezogen. Tom hat schon die Umwelt erobert und mir stolz gezeigt den Schießplatz (Lebensgefahr! Betreten verboten!), die "schwarze Pyramide", den Wald und den Konsumtempel, wo es Pizza, Eis und Sammelkarten gibt. Seine Freude zur Zeit sind seine Sammelkarten. Er glaubt nicht an Gott den Schöpfer, sondern dass die Atome von selbst alles gebildet haben, wie er sagt. Aber der kleine Heide hat mehr Liebe im Herzen als so mancher großer Christ. Er ist mein guter Engel.
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"Macht Dir die Depression zurzeit stärker zu schaffen?
Falls das der Fall ist: Hättest Du vielleicht Lust, mich
am Samstag oder Sonntag mal wieder zu besuchen und üppig zu
essen und nebenbei über Gott und die Welt zu sprechen?"
Das ist lieb. Susanne hat mir schon oft als "Krankenschwester der Seele" gut getan. Mein Essen schmeckt mir leider so gar nicht. Aber ich habe die Bibelkreise und auch eine dringende Einladung von Karines Mutter zum Sonntag absagen müssen, da ich zur Zeit nicht unter Menschen mag. Nicht dass ich traurig wäre, weil ich einsam bin, sondern meine Seele ist voller Schmerzen, so dass mir nur die "Schönheit der Gottesliebe" (die du in meinem Leben siehst) helfen kann. Es wäre aber schön, wenn wir uns in deinen Osterferien einmal werktags treffen könnten. Ich hoffe, es geht mir bis nächsten Donnerstag besser, so dass ich den Abend zu den Seligpreisungen moderieren kann. Schreib mir doch bitte, wo wir uns treffen, und frag Sabine, ob sie mich abholen kann.
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AN MICH
Noch ist gekommen nicht die Stunde,
Da deine Worte man vernimmt,
Dein Herz ist reich an mancher Wunde,
Dein Auge oft in Tränen schwimmt.
Der Narren Zeit ist immer da,
Doch deine Zeit ist noch nicht nah.
Ergib dich ganz der Weisheit Herzen
Und trage mit Geduld dein Kreuz.
Die Weisheit weiß von deinen Schmerzen,
Wie mangelt dir der Liebe Reiz.
Welt weiß, was ihr an Gütern frommt,
Du wartest, bis die Stunde kommt.
Die Gottheit hört dein Seufzen immer,
Doch deine Seele singen will.
Schau unbeirrt der Schönheit Schimmer
Und wart auf deine Stunde still.
Es weint Frau Weisheit, wenn du weinst.
Doch deine Stunde kommt dereinst.
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Als kleines Trostpflaster für den Schmerz, dass du wegen deinem Unfall nicht zur Markus-Passion kamst, hab ich diese Musik für dich bestellt. Bitte melde dich, wenn sie angekommen ist, damit ich weiß, dass sie auch ausgeliefert worden ist, denn manchmal gehen Bestellungen bei der Post verloren. Gute Besserung!
*
Gute Besserung für deine Augen! Kennst du das Buch "die Entdeckung der Langsamkeit"? Ich kenne nur den Titel, den find ich aber gut. Gott und die Kirche haben viel Zeit und sind sehr geduldig, nur der Zeitgeist ist schnellebig und vergänglich. Mach weiter so, auch ohne Krankheit.
*
Dreh sich jeder Mann
Ohne Eil und Hast,
Ohne Ruhe und Rast,
Wie nur er es kann
Um die eigne Last.
*
Apostelgeschichte 29
1 Aber Johannes Markus kam am Tag des Herrn in Venezia an. Er gründete dort die Kirche von Venedig. Ihn begleitete ein geflügelter Löwe.
2 Am Tag des Herrn fuhr Markus mit einer Gondel über den Canale Grande zum Lido und hinaus aufs Adriatische Meer und warf seinen Bischofsring ins Meer und verlobte sich so mit der Aphrodite der Adria.
3 Und Markus schrieb an Epaphroditus: Grüße mir die Gemeinde in Germanien und beschwöre sie, der göttlichen Weisheit treu zu bleiben und die Einheit nicht zu spalten.
4 Damit empfehlen wir uns der göttlichen Gnade, segnen die Kirchen von Venedig und Germanien, in Einheit mit der Kirche von Rom.
5 Und Markus traf in Rom Petrus, den Stellvertreter Christi auf Erden, und übergab ihm sein Evangelium.
6 Und Markus lehrte seine Gemeinde das Evangelium von der rettenden Gnade.
7 In Rom traf er auch die Jüngerin Susanna, die Nichte des Papstes, die seine Mitarbeiterin im Weinberg des Herrn wurde.
8 Dies schrieb ich, Lukas, der Maler der Jungfrau Maria, euer Mitknecht in der großen Trübsal.
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Heute in der Messe war die Lesung aus dem Alten Testament von Susanna, der keuschen Ehefrau. Ich weiß also, dass Jesus dich kennt und liebt. Ich habe für dich, deinen Mann und deine Kinder gebetet. Du warst immer gut zu mir, das vergelte dir Gott. Möge Unsere Liebe Frau vom Kakao dich segnen!
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Ich komme vom Werk der Nächstenliebe gestresst zurück und nochmal feiert die Kirche die heilige Susanna. Ich bete auch zu ihr. Du, magst du mich nicht mal zu selbstgemachter Lasagne einladen? Das hab ich 1999 mal mit euch in der Lindenstraße gegessen, und es war unvergesslich lecker.
Alles Liebe und Jesu Segen!
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„Wie geht es dir?
Ist bei dir auch Passionszeit?“
Bei mir ist Passionszeit, wie mein ganzes Leben eine Passion und ein weißes, d.h. unblutiges Martyrium ist, aber die Mutter Jesu steht unter dem Kreuz und versüßt mir mein Kreuz. Mich küsst Maria als meine epische Muse, d.h. ich schreibe große Prosaarbeiten, zum Beispiel über chinesische Mythologie und die französische Revolution. Palmsonntag geh ich beichten. Meine Hauptanfechtung ist die Menschenfeindschaft. Ich telefoniere täglich mit einer lutherischen Marienverehrerin, die mich immer um Rat und Trost fragt. In der Karwoche bin ich bei Marco und Susanne zur selbstgemachten Lasagne eingeladen. Ich habe viele russische Romane gehört, nun will ich viele französische Romane hören. Bei ihrer Erscheinung in Lourdes sagte Maria zu der Seherin: Ich kann Ihnen nicht versprechen, Sie in dieser Welt glücklich zu machen, aber in der kommenden Welt.
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AN SUSANNE
Wenn in dem Bibelkreis das Plaudern
Beginnt, kein Mensch den Nächsten schont,
Dann lässest du den Dichter schaudern,
Du schweigsam-schöne Göttin Mond.
Der Dichter, nicht vom Wein betrunken,
Nein, von des Heilgen Geistes Funken,
Singt metaphysisch Frauenlob.
Die andern schwatzen weiter grob,
Susanna, Heiligste der Musen,
Den Dichter funkelt strahlend an,
Und da vergisst der Gottesmann
Der jungen Mädchen hohen Busen
Und nennt Susanna heilig so
Wie Jesus Christus, Ah und Oh!
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Hier mein Aufsatz über das südchinesische Matriarchat, ich dachte beim Schreiben an dich und stellte mir vor, wie du es liest, darum schick ichs dir als Anhang. Der Himmel sei mit dir!
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Der Himmel tat sich auf - viel Engel wunderbar -
Und KRAFT und SCHÖNHEIT sind das beste Ehepaar.
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PALMSONNTAG
Ich ging und trug mein Kreuz, bis ich zusammenbrach.
Susanna stand mir bei in Qual und Ungemach.
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Die Griechen sagen, die Jungfrau Maria ist ewig und immerdar sechzehn Jahre jung und blühend schön. Sie erbat für ihren Bräutigam Josef das ewige Leben, und Gott der Herr gewährte es. Aber sie hatte vergessen, dem Josef ewige Jugend zu erbitten. So hatte er mit fünfzig Jahren schon die Kondition eines achtzigjährigen. Seine Kraft nahm immer mehr ab, bis er nur noch zirpen konnte wie eine Zikade. Maria aber war immer noch sechzehnjährig von unsterblicher Jugend und makelloser Schönheit.
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Dir als Bibellehrer ist doch gewiss der Misthaufen Hiobs bekannt, auf dem er gelegen hatte. Aber dir als Protestanten, der die Kirchengeschichte nicht kennt, ist sicher nicht bekannt, dass man im zwölften Jahrhundert in Polen in einer Kirche den Misthaufen Hiobs als Reliquie zeigte. Du weißt vermutlich, dass ich mir den heiligen Hiob zum Vorbild genommen habe. Und nun die freudige Nachricht: Die Reliquie des Misthaufens ist am Palmsonntag 2017 zu mir gekommen in meine Wohnung und wird von mir andächtig verehrt.
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Es ist im Evangelium geschrieben, dass die Madonna in ihrer Wohnung in Nazareth auf ihrem weißen Sofa lag, ihre goldenen Locken breiteten sich auf dem weißen Kissen aus, mit ihren schönen schlanken Fingern (die Fingernägel henna-rot) blätterte sie in ihrer Volksbibel, draußen gurrte eine Taube im Kastanienbaum, da kam der Engel und sie wurde die Mutter Gottes. Im achten Jahrhundert trugen Engel die Wohnung von Nazareth mit dem weißen Sofa durch die Luft nach Italien. Dort wurde der Madonna Sofa in Loretto verehrt. Durch eine besondere Gnade von Papst Franziskus ist dieses Sofa nun in meine Wohnung gekommen. Ich werde es mit Weihrauch beweihräuchern. Ewig unvergesslich ist mir die blonde Madonna, und ich sage ihr mit diesem meinen Evangelium meinen alleruntertänigsten Dank.
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Leider muss ich noch einmal den Bibelkreis ausfallen lassen wegen körperlicher und seelischer Erschöpfung. Ich wünsche dir den Jubel der Auferstehung im Herzen und fröhliche Urständ!
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Am Palmsonntag war ich bei Tom. Da bekam ich einen Hustenanfall, mir ward schwarz vorn Augen, ich fiel in Ohnmacht und wachte wieder auf, als ich Toms liebe schöne Stimme besorgt meinen Namen sagen hörte. Er meinte dann: Ich dachte, du erstickst. Ich sagte: Manchmal nachts wird mir so schwarz vor Augen, dass ich nur noch auf den Boden fallen kann. Summa: Tom hat mich vom Tode auferweckt!
Frohe Ostern dir mit Kindern und Schokolade und Eiern und der Frühlinggöttin Ostera!
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Ich wünsche dir fröhliche Ostern mit den Menschen, die du liebst, und das ewige Leben. Ich schreibe jetzt vor allem Prosa.
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"Wenn eine Frau schön ist und dazu milde und barmherzig, dann ist ihr Mann nicht mit andern Männern zu vergleichen."
Die Bibel, Jesus Sirach.
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Was sagt der Meister nun der schönen Weisheits-Sprüche?
Er lobt das Herzogtum der besten Oster-Küche.
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Wenn die Rosen kosen die Tauben in den Lauben und der Musen Busen wallen und Vögel schallen, der Lenz ist da, Halleluja.
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Danke, dass du an mich gedacht hast. Ich bin Hiob und Jeremia. Aber Gottes Weisheit hat mich zu Ostern glorreich gesegnet. Der Auferstandene begegne dir im Garten deines Herzens, und die heilige Maria Magdalena, die Apostelin der Apostel, helfe dir, Apostelin und Prophetin der Auferstehung zu sein.
PS: Zur Feier des Tages esse ich wie in meiner Kindheit Sol-Eier.
*
Die Jüngerin Susanna, die Freundin Johannas und Magdalenas, wird in der orthodoxen Kirche Myrrhe-Trägerin genannt, die den Gekreuzigten suchte, um ihn einzubalsamieren, und den Auferstandenen traf, der sie in die Welt sandte, als Zeugin der Hoffnung und des ewigen Lebens. Dieselbe betet für dich, dass du auch Zeugin dessen wirst, der sagte: Ich bin das Leben.
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Wie geträumt, habe ich Lobpreis-Hymnen der chinesischen Pfingstler aus dem Englischen übersetzt und schenke sie dir.
KANAAN HYMNEN
KOMM MIT DEINEM LACHEN
Komm mit deinem Lachen.
Komm mit deinem Lied.
Komm mit deiner Aufrichtigkeit.
Komm mit deinem reinen Herzen.
In dem heiligen Tempel Gottes
Finde die wahre Bedeutung des Lebens.
Das Vertrauen in Jesus ist der einzige Weg.
Chor:
Lass uns die gute Nachricht verbreiten.
Lass sie uns auch hören.
Willkommen in der Familie,
Willkommen in der Familie der Liebe Gottes.
Komm mit deinen Schwestern.
Komm auch mit deinen Brüdern.
Komm mit deiner ganzen Familie,
Nachbarn und Freunden.
Bring alle deine Lasten,
Überlasse sie dem Heiligen Geist.
Geduldig folge Ihm und gehorche seinen Geboten.
Chor
ERWACHE, CHINA
China, China, es ist Zeit zum Erwachen!
Still durch die Jahre lagst du in tiefem Schlaf,
Heute wirst du auferstehen wie ein Löwe.
China, China, es ist Zeit zum Erwachen!
Wir werden dich mit unseren Herzen segnen.
Wir werden dich mit Einer Stimme bejubeln.
Der Gott aller Völker liebt dich noch mehr.
China, China, es ist Zeit zum Erwachen!
EIN HERZ FÜR CHINA
Wir können über verschiedene Teile der Welt verstreut sein.
Aber wir alle haben Ein Herz, um die gute Nachricht zu verbreiten.
Gott liebt China, er liebt uns.
Hier und dort hat er dich und mich erwählt.
Uhren ticken; die Zeit geht weiter.
Möge der Herr das Feuer in unseren Herzen brennen lassen.
Geh ernsthaft hinaus; verbreite die gute Nachricht.
Tag und Nacht werden wir weitergehen.
Wir bringen ein helles Licht in die dunkelsten Winkel,
Das Evangelium des Friedens zu jedem Stamm, zu jeder Rasse.
Wir alle lieben China und alle Völker.
Wir werden Gottes Liebe zu jedem Menschen in der Welt bringen.
DIE GEGENWART GOTTES
Hier sind wir in der Gegenwart Gottes, hier haben wir Gottes Wort.
Die Salbung des Heiligen Geistes ist hier, hier ist ein heiliger Ort.
Seht, wie schön es ist, wenn Brüder in Frieden zusammen wohnen,
Es ist wie der Tau des Hermon-Berges, der auf den Berg Zion fällt.
Die Liebe ist hier.
Frieden ist hier.
Hier haben wir Gottes Liebe.
Hier haben wir Gottes Leben.
Der Segen, den der Herr gegeben hat, ist allen hier gegeben,
Wenn du ihn in unserem Herrn Jesus Christus empfangen willst.
WIR WERDEN DAS SCHÖNSTE LIED SINGEN
Wir werden das schönste Lied singen
Für unsern Herrn im Himmel oben.
Wir werden das schönste Lied singen.
Gott allein ist lobenswert.
Klatscht in die Hände zur Musik. Mit Freude freuet euch!
Klingend laut in den Himmeln singt täglich sein Lob.
Klatscht in die Hände zur Musik. Mit Freude freuet euch!
Klingend laut in den Himmeln singt täglich sein Lob.
HOSANNA
Hosanna, Hosanna, Hosanna dem Höchsten.
Hosanna, Hosanna, Hosanna,
Gesegnet ist, der da kommt im Namen des Herrn.
Worte des Lobes werden immer auf unseren Lippen sein.
Dem Höchsten Hosanna,
Dem König der Herrlichkeit Lobpreis des Friedens,
Ewigen Lobpreis.
DAVID DER HIRTE
David, der Hirte, führt die Schafe auf das Feld,
Alle durch den Frühling und alle durch den Winter,
Regen und stürmische Tage kommen und gehen.
Er ist durch die Jahre hin treu.
Von der dunkelsten Nacht bis zum Morgengrauen
Kümmert er sich um die Schafe.
O möge der Hirte von Gott, David ist sein Name.
Immer treu seiner Aufgabe sein und schützen die Schafe.
ICH WEISS NICHT, WIE WEIT DER WEG VOR UNS IST
Ich weiß nicht, wie weit der Weg vor uns ist,
Ich weiß nicht, wie viel Schmerz und Gefahr uns erwarten.
Aber wir haben unserem Herrn gelobt,
Wir werden Ihm immer treu sein.
Der Pfeil, der fliegt, wird nicht zurückkehren.
Kommt, lasst uns unsere Herzen vereinen,
Überwinden wir die Stürme.
Habt keine Angst vor dem steinigen Weg.
Säet den Samen des Evangeliums Gottes,
Obwohl es uns das Leben kosten kann.
Groß ist unsere Belohnung im Himmel, die der Herr geben wird.
FELS ALLER ZEITEN
Fels aller Zeiten, Jesus Christus, du bist der einzige Retter.
Kein anderer Name in der ganzen Welt ist uns gegeben,
Nur du bist mein Erlöser.
Menschensohn und Gottessohn,
Du bist das Lamm, das an meiner Stelle gestorben ist.
Du bist der Weg. Du bist die Wahrheit.
Du bist das Leben. Du bist das Licht.
Fels aller Zeiten, meine Zuflucht, mein Schutz und Schild.
Wir gehören dir.
Wir werden in Ewigkeit nicht wanken.
HERR, DU BIST MEIN BESTER FREUND
Herr, du bist mein bester Freund.
Du bist mein bester Wegbegleiter.
Jeden Tag denkt mein Herz an dich
Und sehnt sich danach, dein Antlitz zu schauen.
Auf der Pilgerreise meines Lebens,
Bei jedem Schritt des Weges,
Deine Hand führt mich immer weiter.
Halte mich fest an der Hand,
Führe mich, wohin ich gehen soll.
So werde ich nicht zugrunde gehen und fallen.
Herr, deine Liebe ist so tief!
Mein Herz atmet in Ehrfurcht.
Was soll ich noch bitten?
Jetzt bist du alles in allem.
Ich habe mein Versprechen, dir zu folgen, niemals gebrochen.
LIEBSTER HERR, ICH PREISE DEINEN NAMEN
Liebster Herr, ich preise deinen Namen,
Weil du mich erwählt hast.
Du bist vom Himmel in diese sündigen Welt gekommen
Und suchtest mich.
Liebster Herr, ich preise deinen Namen,
Weil du mich geliebt hast.
Deine ewige Liebe füllt das ganze Universum
Und die ganze weite Welt.
Deine Liebe hat uns Rettung gebracht,
Zeige uns, wie wir ernsthaft Gottes Wegen folgen können.
Lass sich alle verbeugen, um dich anzubeten.
Lass alle deinen Namen loben und preisen.
Groß ist Gott, unser liebster Gott.
Möge alles Gottes Lob verkünden.
Du hast uns aus Lehm geformt.
Du hast uns vom Staube aufgehoben.
Worte können nicht all deine schöne Liebe sagen
Oder loben deine Gnade und Gerechtigkeit.
Lasst uns alle den heiligen Namen Gottes
Mit Dank aus vollem Herzen loben.
*
Selige Ostern! Bitte leite diese Email an den vietnamesischen Diakon weiter.
Gott befohlen!
Sehr geehrter Herr Diakon aus Vietnam!
Falls Sie sich erinnern: Wir sprachen am Palmsonntag vor dem Bußgottesdienst auf der Bank vor Sankt Marien über Ho Chih-minh und die sexuelle Revolution. Mich würde interessieren, was es in Vietnam für eine Philosophie im Altertum gab? Kennt Vietnam das Tao? Ich bin ein einsamer katholischer Dichter mit einem chinesischen Herzen. Hier schenke ich Ihnen meine Übersetzung einiger vietnamesischer Gedichte aus dem Englischen. Sprechen Sie bitte ein Gebet für mich.
Gott zum Gruß!
*
Palmsonntag war ich im Bußgottesdienst und in der Beichte. Gründonnerstag hab ich meinen Freund und seine Frau zum Essen besucht. Abends war ich mit Jesus im Garten Gethsemane zu Tode betrübt. Karfreitag morgens hörte ich mit Kardinal Schönberg die Klagepsalmen des leidenden Gerechten, abends Karfreitagsliturgie mit Papst Franziskus. Karsamstag morgens Klagepsalmen des toten Gottes mit Kardinal Schönberg. Dann hab ich Evi eine Orchidee und Tom eine kostbare Karte für seine Sammlung geschenkt. Abends Osternacht mit Papst Franziskus, Anbetung der göttlichen Weisheit. Ostersonntag morgens lateinische Messe und Mittags Messe aus dem Kölner Dom: Ich bin auferstanden und bin nun für immer bei dir. Dann Chinesisches Festmahl. Abends Indisches Festmahl. Ostermontag Besuch bei Karines Mutter, Karines unsterbliche Seele umschwebte mich. Abends Messe: Auch nach Ostern gibt es noch den Karfreitag, denn immer gibt es noch Judasse und Petrusse und Pilatusse, Einsamkeit, Verlassenheit, Verfolgung. Aber der menschliche Gott ist durch die Hölle gegangen und ist nun in all meinen Höllen bei mir. Dazu hab ich viel chinesische klassische Musik gehört.
*
Du alter Mann, befreunde dich
Der Nacht und ihren Sternen.
An deinem Sterbebette ich
Will Weisheit von dir lernen.
*
Ein Jahr nach Karines Tod in einem Abgrund der Traurigkeit hatte ich mir vom vielen Flaschenentkorken das Gelenk der rechten Hand verzerrt. Da hast du mir als Bandage einen Verband angelegt. Diese mütterliche Fürsorge war ein Trost für mich. Dafür sag ich dir nun nach sechs Jahren Danke.
*
Ach, Dini, dann werden wir ja ganz im Dunkeln sitzen, wenn deine Lichtgestalt nicht kommt. Aber das muss wohl so geschehen, damit die Bibel sich erfüllt: "Ikabod! Die Herrlichkeit hat Israel verlassen!"
*
Die Bücher, die ich für dich gefunden habe heißen:
1. Alltag zur Zeit Jesu, von Siegfried Grän, erschienen 1990, allgemein verständliche Sprache, kostet gebraucht bei Amazon 8,50 plus 3 Euro Porto.
2. Leben und Alltag im Alten Griechenland, von Hans-Jürgen van der Gieth, kostet gebraucht bei Amazon 13 Euro plus 3 Euro Porto.
Ich habe einige Texte zum Alltag zur Zeit Jesu gefunden, die ich dir im Copy-Shop ausdrucken lassen könnte. Du müsstest mir nur dein Interesse kundtun. Zum Alltag im alten Griechenland gab es im Netz nur Unterricht für Kinder.
Gott zum Gruß und die klare Trunkenheit des Heiligen Geistes!
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Ich hörte, dass dich die Männer plagen, die dir allesamt den Hof machen wegen deiner Schönheit. Verzeih mir, dass ich unter ihnen war. Neulich sah ich eine Gebetsfeier des Papstes mit einem Petersdom voller Jugendlicher, die alle "Komm, Heiliger Geist" sangen. Da erzählte eine junge Frau, wie sie Jesu Liebe kennen gelernt hat: "Mein Liebhaber Jesus achtet nicht darauf, ob ich schlank oder dick bin, ob ich schön frisiert bin oder nicht, was ich für Kleider trage. Er, der Liebhaber der Seele, liebt mich so, wie ich bin!" Ich hoffe, das ist auch deine Erfahrung. Falls wir uns nicht mehr sehen sollten, danke ich dir in erster Linie, dass du so freundlich zu mir warst, und zweitens danke ich dir für all die Gedichte, zu denen du mich inspiriert hast. Ich wünsche dir, dass du die wahre Liebe findest, einen Mann, der dich so liebt, wie du bist, dass du den Glauben bewahrst und auf Erden und im Himmel glücklich wirst.
*
Ich hatte vergessen, beim mediterranen Festmahl dir das Geld für S.F. zu geben. Kannst du das erst einmal vorschießen? Ich geb es dir dann Anfang Mai. Nicht wahr, wir hoffen, der Marienmond wird ein wahrer Wonnemonat? Mit herzliches Grüßen an die Königin der Pfingstgemeinde!
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Den Text für den nächsten Hauskreis hier nach der Schwanke-Bibel zum Vortrag vor den Genossen:
Matthäus 6
24 Niemand (keiner, Nichts) vermag zwei (beiden) Herren (Kyriossen) zu dienen (Sklave zu sein), denn entweder (vielmehr) wird er den einen hassen und den anderen lieben (mit Agape oder Caritas) oder er wird einem anhangen (er wird einen als Herrn und Kyrios annehmen) und den anderen verachten (nicht achten, nicht beachten). Ihr könnt nicht (nein, nein) Gott (Theos, dem Göttlichen, der Gottheit, der Göttin) dienen (Sklave sein) und Mammonas (dem Geld, dem Luxus, dem Reichtum, den materiellen Gütern).
25 Darum spreche (sage, rede) ich zu euch (euretwegen): Sorgt euch um nichts, seid nicht besorgt um euer Leben (Psyche, Seele, Herz), was ihr esst oder was ihr trinkt, auch nicht um euren Körper, womit ihr euch bekleidet. Ist nicht die Psyche (Seele) vorzüglicher und mehr als die Speise und der Körper (vorzüglicher und mehr als) das Kleid?
26 Schaut! Schaut auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater (Eltern) ernährt (speist, pflegt, zieht auf) sie (die Seinen). Seid ihr (ihm) nicht lieber und vorzüglicher als sie?
27 Wer aber von euch ist fähig, mit Sorgen seinem Alter (seiner Größe, seiner Gestalt, seiner Länge des Lebens) eine Elle hinzuzufügen?
28 Und was seid ihr wegen Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien (Lotosblumen, rote Anemonen) des Feldes (Ackers, Landes), auf welche Weise sie wachsen. Sie arbeiten (mit ermüdender Mühe) nicht, auch spinnen sie nicht.
29 Ich beteure euch aber, dass nicht einmal Salomon ((oder Sulamith)) in all seiner Herrlichkeit (Ehre, Glorie, außerordentlichen Schönheit) gekleidet war wie eine derselben.
30 Wenn Theos (die Gottheit) aber das Gras (das Heu, die Saat) des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so bekleidet, nicht vielmehr euch Kleingläubige?
31 Seid darum nicht voller Sorgen, redend: Was werden wir essen? Oder: Was werden wir trinken? Oder: Womit werden wir uns kleiden?
32 Nämlich es begehren dieses alles die Völker (Nationen, Heiden, Ethnien), denn euer himmlischer Vater weiß (erkennt, sieht), dass ihr dies alles benötigt.
33 Sucht (begehrt, verlangt) aber zuerst das Reich (Königreich, Königtum) Gottes (der Gottheit, des Göttlichen, der Göttin) und dessen Gerechtigkeit und dies alles wird euch hinzugefügt (vermehrt) werden.
34 Seid nicht voller Sorgen wegen des folgenden Tages, denn der kommenden Morgen wird um sich selbst besorgt sein. Der Tag hat an seiner Bosheit (Schlechtigkeit, seinem Übel) genug.
*
Drei Bibelkreise ist zuviel für mich. Treffen mit Menschengruppen sind für mich schizophrenen Einsiedler purer Stress. Kurz: Ich kann nicht mehr! Ich möchte mich hiermit vom Bibelkreis verabschieden. Ich bitte die Gottheit nur noch um Ruhe, Ruhe, um in Ruhe schreiben und beten zu können. Dir alles Liebe!
*
Ich muss nun doch den katholischen Bibelkreis aufgeben, ich bin einfach zu krank dazu. Ich hätte der Kirche gerne gedient, aber es geht über meine Kraft. Schön, dich kennen gelernt zu haben. Ich schenke dir zum Abschied dies Gebet:
Weihegebet an die Allerheiligste Dreifaltigkeit durch Maria
Maria, du hast mich, Judith, eingeladen, dass ich mich deinem Unbefleckten Herzen weihe. Ich weiß, du willst mich zu Gott führen, denn du liebst mich unendlich und möchtest, dass ich in Zeit und Ewigkeit glücklich bin.
Heute will ich auf deine Einladung antworten. So wie Jesus am Kreuz dich mir zur Mutter geschenkt hat, will auch ich mich dir schenken. In deine Hände erneuere ich mein Taufversprechen und weihe mich deinem Unbefleckten Herzen, um ganz der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu gehören. Ich gebe dir mein Herz, meine Seele, meinen Geist und meinen Leib, meine Begabungen, meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Nimm mich in deine Arme, Mutter, und hilf mir, Jesus so zu lieben wie du ihn liebst! Von dir will ich lernen, auf das Wort Gottes zu hören und Gottes Willen zu tun.
Wie du, Maria, du Braut des Heiligen Geistes, will ich den Heiligen Geist in meinem Herzen empfangen.
Mit dir, Maria, will ich lernen, eden Menschen zu lieben, denn in jedem Menschebn begegnet mir Gott. Ich weihe mich, Judith, ganz dir, Maria, damit mein Gebet ein Gebet mit dem Herzen sei, durch das ich den Frieden, die Freude und die Liebe finde und die Kraft, meine Mitmenschen zu lieben.
Ich weihe dir auch meine Familie, meinen Mann und meine Kinder, meine Freunde und Freundinnen und alle Menschen aller Völker, und besonders diejenigen, die am meisten die Barmherzigkeit Gottes brauchen.
Ich möchte jeden Tag an deiner Seite leben. Von jetzt an soll alles in mir Gott preisen, wie du es im Magnificat getan! Mein Herz möge sich freuen an Gott, meinem Retter!
*
Heute habe ich im Roman der Graf von Monte Christo gelesen, dass es mit den Austern wie mit dem Haschisch ist, am Anfang schmeckt beides nicht, und man muss sich erst an den Geschmack gewöhnen, aber später mag man nicht mehr ohne den Genuss leben.
*
Herzlichen Segenswunsch zum Namenstag. Es scheint im NT 3 Markusse gegeben zu haben, den Vetter des Barnabas, dann den Johannes Markus, dann den Evangelisten Markus, der aus Kyrene stammte und in Rom Sekretär Petri war und nach dessen Memoiren sein Evangelium schrieb (seine Autorschaft ist gewiss). Mich plagen, wie Hölderlin sagte, "politisch Sorgen herzungewisse", nämlich die politische Welt ist ein Saustall, und ich sorge mich um Frankreich.
*
Nur Mut! Im Himmel lebst du in einem Schloss mit großen Thermen, die von den Engeln geputzt werden! Herzliche Grüße an die Magd des Herrn!
*
Bete doch Mittwoch und Donnerstag besonders für Tom, da er dann seinen Zukunftstag hat und als Maurer sich am Donnerstag versucht, dafür erbitte ihm mit mir Gottes Hilfe und Segen.
*
Du Geliebte des Heiligen Geistes, ich wünsche dir zum Geburtstag den feurigen Zungen-Kuss des Heiligen Geistes und fürs kommende Jahr die Entdeckung der Langsamkeit und Freude an Ruhe und Stille. Als Geschenk hier drei Hymnen an den Heiligen Geist, zum Fest von mir für dich geschrieben.
1
Komm, o Geist von oben,
Komm von deiner himmlischen Höhe,
Komm mit deinem Licht so klar und rein!
Komm, o Retter der Armen,
Komm, o Quelle der Gnadengaben,
Komm mit deiner schönen Hoffnung
So wundervoll und selig.
In unserer Arbeit gib uns Ruhe,
Kühlung gib uns in der Hitze,
Tröste unser rastloses Leben,
Sei unser Trost, den allein wir suchen.
Mach sanft die harten Herzen,
Schmilz den Frost, erwärme die Kalten,
Komm und führe unseren suchenden Geist
Zu deiner Erfüllung im Himmel.
Gewähre uns der Tugenden himmlischen Lohn,
Komm mit deiner barmherzigen Liebe,
Komm mit deinem seligen Frieden
Und führe uns ein in die ewigen Wonnen!
2
Heiliger Geist und Fürst der Liebe,
Du kamst vom Himmel herab,
Gnadengaben und Segnungen brachtest du
Deiner Braut, der kämpfenden Kirche.
Komm erneut voll Liebe zu uns,
Zu deinen Mägden und Knechten auf Erden.
Von unserer Taufe an bist du
Der Führer, der uns in den Himmel führt.
Wenn das Gelübde ist abgelegt,
Die Hände waren aufgelegt,
Komm in der Stunde des Heils
Mit deiner göttlichen Kraft.
Gib uns das Licht, die Wahrheit zu schauen,
Gib uns die Gnade, für dich zu leben,
Gib uns Kraft, die Sünde zu überwinden,
Gib uns geduldigen Glauben,
Dass wir die Krone des Lebens gewinnen.
3
Hauche mich an, Hauch Gottes,
Erfülle mich mit neuem Leben,
Dass ich wahrhaft lieben kann
Die Dinge, die du liebst,
Und dass ich deinen Willen tu.
Hauche mich an, Hauch Gottes,
Bis mein Herz ganz rein ist,
Bis mein Wille mit deinem Willen eins ist,
Gutes zu tun und geduldig zu leiden.
Hauche mich an, Hauch Gottes,
Mein Wille ergibt sich deinem Willen,
Bis mein egoistisches Ich
Ganz glüht von deiner göttlichen Liebe.
Hauche mich an, Hauch Gottes,
So werde ich ewig leben,
Leben das glückselige Leben Gottes
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
*
Heute hab ich ein Interview mit Bischof Stefan Oster gesehen, ein interessanter Mann. Mich plagen heute Alpträume.
*
Du reist ja wohl ins irdische Paradies! Es sei dir gegönnt! Mich kann nur noch das himmlische Paradies interessieren. Hier ein Auszug aus Goethes Italienischer Reise:
Wie sehr wünschte ich meine Freunde einen Augenblick neben mich, dass sie sich der Aussicht freuen könnten, die vor mir liegt!
Heute abend hätte ich können in Verona sein, aber es lag mir noch eine herrliche Naturwirkung an der Seite, ein köstliches Schauspiel, der Gardasee, den wollte ich nicht versäumen, und bin herrlich für meinen Umweg belohnt. Nach fünfen fuhr ich von Roveredo fort, ein Seitental hinauf, das seine Wasser noch in die Etsch gießt. Wenn man hinaufkommt, liegt ein ungeheurer Felsriegel hinten vor, über den man nach dem See hinunter muss. Hier zeigten sich die schönsten Kalkfelsen zu malerischen Studien. Wenn man hinabkommt, liegt ein Örtchen am nördlichen Ende des Sees und ist ein kleiner Hafen oder vielmehr Anfahrt daselbst, es heißt Torbole. Die Feigenbäume hatten mich schon den Weg herauf häufig begleitet, und indem ich in das Felsamphitheater hinabstieg, fand ich die ersten Ölbäume voller Oliven. Hier traf ich auch zum erstenmal die weißen kleinen Feigen als gemeine Frucht, welche mir die Gräfin Lanthieri verheißen hatte.
Aus dem Zimmer, in dem ich sitze, geht eine Türe nach dem Hof hinunter; ich habe meinen Tisch davor gerückt und die Aussicht mit einigen Linien gezeichnet. Man übersieht den See beinah in seiner ganzen Länge, nur am Ende links entwendet er sich unsern Augen. Das Ufer, auf beiden Seiten von Hügeln und Bergen eingefasst, glänzt von unzähligen kleinen Ortschaften.
Nach Mitternacht bläst der Wind von Norden nach Süden, wer also den See hinab will, muss zu dieser Zeit fahren; denn schon einige Stunden vor Sonnenaufgang wendet sich der Luftstrom und zieht nordwärts. Jetzo nachmittag wehet er stark gegen mich und kühlt die heiße Sonne gar lieblich. Zugleich lehrt mich Volkmann, dass dieser See ehemals Benacus geheißen, und bringt einen Vers des Virgil, worin dessen gedacht wird:
Fluctibus et fremitu resonans Benace marino.
Der erste lateinische Vers, dessen Inhalt lebendig vor mir steht, und der in dem Augenblicke, da der Wind immer stärker wächst und der See höhere Wellen gegen die Anfahrt wirft, noch heute so wahr ist als vor vielen Jahrhunderten. So manches hat sich verändert, noch aber stürmt der Wind in dem See, dessen Anblick eine Zeile Virgils noch immer veredelt.
*
So weit ich weiß, haben sich die Altkatholiken von der Kirche Christi nach dem Ersten Vatikanischen Konzil abgespalten, da sie das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes nicht anerkennen wollten. Was ihre Praxis ist, ob sie gültig geweihte Bischöfe und Eucharistie haben, weiß ich nicht. Luther erhob sich ja gegen Papst und Konzilien und war klüger als 1500 Jahre Kirche, wenn du dem folgen willst, kannst du die Altkatholiken als eine weitere Sekte interessant finden. Ich meiner Wenigkeit glaube alles, was die heilige, apostolische, katholische Kirche lehrt. Die Frage zwischen Protestantismus und Katholizismus ist: Bin Ich weiser oder ist die Kirche weiser?
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Nächte am Comersee
Von diesen Nächten, den sternelichtklaren
– Herz mit deinem ruhlosen Schritt! –
Was nimmst du von diesen wunderbaren
Nächten auf deine Wege mit?
Was du empfandest, wenn rings in der Schale
Des Teiches das Silber überschwoll
Und tief bis in die ruhenden Tale
Ein Strom von zitternden Sternen quoll?
Kann das verschatten, wie über dem Hügel
Weiße Blende in Nacht verging,
Wenn sich bläulich der eilende Flügel
Einer Wolke dem Mond umhing?
Kann das verwehn, wie die schweigsamen stillen
Blumen, die ihr heißes Gebet
Über die kunstvollen Türen der Villen
An dein atmendes Herz geweht?
Kann das verzittern, wie – leiser und blasser,
Eine sinkende Perlenschnur –
Der Mondglanz über das Wiegen der Wasser
Hinrann ins Dunkel und ohne Spur?
Bleibt dir denn nichts vom Raunen der schwanken
Zypressen hart an dem Ufergang
Und dort von all den Träumergedanken,
Eine Runde lang, eine Stunde lang?
Vielleicht nur ein Vers vom Wiegen des Windes
Und blinde Sehnsucht zurück in die Zeit,
Wie Duft gelöst in ein wehendes lindes
Gefühl unsagbarer Zärtlichkeit.
Stefan Zweig
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Hier der Stein des Anstoßes für die Altkatholiken, der Wortlaut des umstrittenen Dogmas:
„Zur Ehre Gottes, unseres Heilandes, zur Erhöhung der katholischen Religion, zum Heil der christlichen Völker lehren und erklären wir endgültig als von Gott geoffenbarten Glaubenssatz, in treuem Anschluss an die vom Anfang des christlichen Glaubens her erhaltene Überlieferung, unter Zustimmung des heiligen Konzils: Wenn der Römische Papst in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des Römischen Papstes sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich. Wenn sich jemand — was Gott verhüte — herausnehmen sollte, dieser unserer endgültigen Entscheidung zu widersprechen, so sei er ausgeschlossen.“
PS:
Mich kommt meine Mutter besuchen, das wird wieder schmerzen. Ave crux!
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Mitten in Menaggio, nur wenige Schritte von der Piazza Garibaldi, befindet sich die kleine Kirche Sankt Stephanus, des Erzmärtyrers. Sie beeindruckt durch einige sehr schöne Kirchenfenster und wunderbare Skulpturen. Dort kann man im dunklen Kirchenraum ein Gebet sprechen.
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Ich habe zwei Prosatexte für Susanne geschrieben, die waren eigentlich als Geburtstagsgeschenk gedacht, nun ist die Dame aber an ihrem Geburtstag mit dir im irdischen Paradies, darum sende ich den Text jetzt schon, dass du mir bitte den Gefallen tust, ihn auf Susannes ebook zu überspielen.
Wenn ich dich einmal beim Hauskreis vertreten soll, möchte ich einmal einen Abend machen: Wer war Maria Magdalena? (Bei Dan Brown, im Evangelium, in der Legende, vielleicht auch in der Malerei der Renaissance).
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Heute hab ich die Andacht zu Magdalena geschrieben. Ich sende sie dir, falls du mal am Wochenende Lust hast, sie zu lesen.
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Manchmal frage ich mich, ob ich kleine Textchen einzeln veröffentlichen soll, dass Suchende im Netz sie besser finden. Aber der Heilige Geist sagt mir, ich schreibe für die Nachwelt, für kommende frömmere Zeiten, aber auch dann nicht für Massen, sondern für wenige Freunde der Weisheit und Poesie. Darum kümmere ich mich nicht mehr darum, es dem Publikum leicht zu machen. Mein jetziges Schönheitsideal ist die epische Muse, das heißt, große und breite Prosaformate, darum ich manchmal Einzelnes zu großen Einheiten zusammenschmelze. Mein Laster ist, ich werde immer aristokratischer und mehr von Verachtung der Masse gegenüber erfüllt, Gott verzeih mir. Ich schreibe auch gar nicht mehr für Leser, sondern führe nur noch die tägliche Inspiration des Geistes aus. So sagte mir auch Maria, ich solle mein Schriftapostolat ausüben, ohne nach Beifall bei den Menschen zu suchen. (Ob meine Andacht dem Hauskreis gefällt, ist mir auch egal. Wie Goethe sagt: Ich schreibe nicht, um euch zu gefallen, sondern ihr sollt was lernen. Was soll man auf Applaus achten bei Leuten, die Dumm Brown lesen und meinen, Jesus sei verheiratet gewesen?)
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Ich habe 12 orthodoxe Hymnen übersetzt, vielleicht gefallen sie dir, der eine oder andere Vers.
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Hier ein Gebet:
Die Mutter weiht ihre Tochter an die Heilige Jungfrau Maria:
Heilige Jungfrau Maria, himmlische Mutter aller Menschen, in Vereinigung mit den Herzen aller christlichen Mütter und Erzieher und im Namen der Kirche Jesu Christi komme ich, diese meine Tochter der mächtigen Obhut der Königin von Himmel und Erde anzuvertrauen. Geruhe, in ihr zu leben und all ihre Tage mit dem Licht von Gottes Liebe zu erfüllen. Damit diese Seele den Plan vollbringen möge, den Gott mit ihrer Geburt gehegt hat, bitte ich dich: Schenke ihr Widerstand gegen die unzähligen Versuchungen der Welt. Beschütze sie gegen die vielen Bedrohungen ihrer Reinheit an Leib, Herz und Geist. Bewahre in ihr die Liebe für das wahre christliche Denken, Fühlen und Verlangen. Beherrsche ihr Herz und ihren Geist in jedem Augenblick von Versuchung und bei jeder Entscheidung, die sie auf ihrem Lebensweg treffen wird, damit sie vor aller Sünde und Untugend bewahrt werde. Möge ihr freier Wille durch dich derart gelenkt werden, dass sie ein Leben führt, das heilig und fruchtbar für Gottes Pläne und Werke ist. Möge ihre Liebe zu Gott, zu dir und zu all ihren Mitgeschöpfen ihr ganzes Leben lang größer bleiben als jede materielle Begierde. Sei die Herrin ihres ganzen Lebensweges, in Tagen von Sonnenschein und in Tagen von Sturm, in Freude und in den Prüfungen, damit all ihr Tun und Lassen nur Gottes Werken dient. Sei das Licht ihrer Hoffnung in allen Leiden und aller Traurigkeit, damit sie auch an den Tagen von Rückschlägen und Entmutigungen im lebenslangen Kampf für die Heiligkeit ihrer Seele, dem kostbarsten Geschenk, das Gott ihr gegeben hat, verharren möge. Heilige Jungfrau Maria, Mutter Jesu, dir vertraue ich jetzt diese meine Tochter an. Geruhe, sie wie Blüten am reichen Baum des Christentums blühen zu lassen, und geruhe, sie von diesem Augenblick an zum Tor des Paradieses zu begleiten; denn für die ewige Glückseligkeit bei Gott und bei dir ist sie geboren.
Amen.
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Meine Molly, wenn aber der Tod uns Liebende trennt?
Wenn dein Geschick dich zuerst zu den Unsterblichen ruft?
Ach, so werde ich um dich mein ganzes Leben durchweinen,
Jeden nächtlichen Tag, jede noch trübere Nacht!
Jede Stunde, die sonst in deiner Umarmung vorbeifloss,
Jede Minute, die uns, innig genossen, entfloh!
Ach, so vergehen mir dann die übrigen Jahre voll Schwermut,
Wie der vergangenen keins ohne Liebe uns entfloh.
Ach mein Heinrich, wenn künftig der Tod uns Liebende trennt,
Wenn dein Geschick dich zuerst zu den Unsterblichen ruft;
Dann, dann weine ich um dich mein ganzes übriges Leben,
Jeden schleichenden Tag, jede schreckliche Nacht!
Jede Stunde, die sonst, mit deinem Lächeln erheitert,
Unter dem süßen Gespräch zärtlicher Tränen entfloh!
Ach so vergehen mir dann die übrigen Tage voll Schwermut,
Wie, der Liebe leer, keiner vordem uns entfloh.
Meine Molly, du wolltest nach mir nur Tage noch leben?
Und ich brächte nach dir Jahre voll Traurigkeit zu?
Molly, Molly, nur wenig bewölkte trübe Minuten,
Bringe ich, sehe ich dich tot, neben dir seelenlos zu!
Nehme noch Einmal die Hand der Schlummernden, küsse dein Auge
Einmal noch, in die Nacht sinke ich, und sterbe bei dir.
Heinrich, ich sterbe nach dir! den Schmerz soll Heinrich nicht fühlen,
Dass er sterbend mich sieht. Heinrich, ich sterbe nach dir!
Bringe dann auch nur wenig bewölkte trübe Minuten,
Sehe ich, Heinrich, dich tot, neben dir seelenlos zu!
Blicke noch Einmal dich an, und seufze noch Einmal: Mein Heinrich!
Sinke an die ruhende Brust, zittre und sterbe bei dir!
Molly, du stürbest nach mir? Den Schmerz soll Molly nicht fühlen,
Dass sie sterbend mich sieht. Molly, du stirbst nicht nach mir!
Heinrich, ich sterbe nach dir! Das ist es, was ich vom Schicksal
Lang mit Tränen erbat. Heinrich, ich sterbe nach dir!
Ach wie liebst du mich! Siehe diese weinenden Augen!
Fühle dies bebende Herz! Molly, wie liebst du mich!
Meine Molly, du stürbest nach mir? Du fühltest die Schmerzen,
Dass du sterbend mich sähest? Molly, wie liebst du mich!
Ach, wenn eine Sprache doch wäre, dir alles zu sagen,
Was mein liebendes Herz, meine Molly, für dich fühlt!
Würde dies Auge und sein Blick und seine Tränen voll Liebe
Und dies Ach des Gefühls, das mir gebrochen entfloh,
Doch zu einer Sprache der Gottheit, dir alles zu sagen,
Was mein liebendes Herz, meine Molly, für dich fühlt.
Ach, wenn doch kein Grab nicht wäre, das Liebende deckte,
Die einander so treu, so voll Zärtlichkeit sind!
Aber weil ihr denn seid, ihr immer offenen Gräber;
Nehmt zum wenigsten doch, nehmt auf Einmal uns auf!
Hörst Du mich, der zur Liebe mich schuf? Ach wenn Du mich hörst;
Lass mit eben dem selben Hauch Molly sterben und mich!
Heinrich, ich sterbe mit dir! Ich bete mit dir von dem Himmel
Diese Wohltat herab. Heinrich, ich sterbe mit dir!
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Die kleinen nackten Englein oder Putti
Auf ihrer Reise segnen meine Mutti.
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Statt einer wissenschaftlichen Kirchengeschichte in dicken Bänden für viel teures Geld biete ich dir hier die von mir selbst verfasste Poetische Kirchengeschichte gratis an. Ist allerdings katholisch. Ich habe auch einen Aufsatz über die wichtigsten Reformatoren geschrieben, wenn du dich dafür interessierst, melde dich.
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Bühne frei für die Finessen der Astronomie im Vatikan: An der päpstlichen Sternwarte in Castelgandolfo diskutieren Naturwissenschaftler Mitte Mai neue Forschungsergebnisse über Schwarze Löcher, Gravitationswellen und Raumzeitsingularitäten, also die Möglichkeit, dass Raum und Zeit „Löcher" oder „Ränder" aufweisen können. Einzelheiten der Konferenz stellt der Direktor der Sternwarte, Pater Guy Consolmagno, zusammen mit anderen Astronomen am kommenden Montag im vatikanischen Pressesaal vor. Astronomie ist die einzige Naturwissenschaft, die der Vatikan aktiv betreibt. Die Sternwarte auf dem Gelände der ehemaligen päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo steht unter der Verantwortung einer Gemeinschaft von Jesuiten, die zugleich Astronomen sind. Die Dependance der „Specola Vaticana“ liegt in Tucson, Arizona.
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Ich habe vor kurzem Briefe von Emily Dickinson, Liebesbriefe an ihre Freundin Suzie, übersetzt und umgeschrieben zu Liebesbriefen Sapphos an Susanne (zu Ehren einer Dame, die ich schätze). Dabei dachte ich öfter, das könnte dir gefallen. Darum sende ich dir den Text. Freudiges Schaffen von heilsamen Liedern wünscht dir
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Mit ungeklärten Fragen rund um schwarze Löcher, Gravitationswellen und Raumzeit-Singularitäten befasst sich ab Dienstag ein hochkarätiges Forschertreffen an der päpstlichen Sternwarte in Castelgandolfo. Dabei wollen international renommierte Forscher wie etwa der niederländische Physik-Nobelpreisträger Gerard 't Hooft oder der britische Physiker Roger Penrose gemeinsam die Grenzen der modernen Kosmologie ausloten und neue Forschungsfragen formulieren, die in den nächsten Jahren zur Grundlage neuer wissenschaftlicher Forschung in diesem Feld werden könnten. Dies gab der Vatikan an diesem Montag auf einer Pressekonferenz bekannt. Am Freitag ist eine Papstaudienz für die 35 geladenen Konferenzteilnehmer geplant; Franziskus empfängt die Kosmologen, Astronomen und Astrophysiker kurz vor seiner Pilgerfahrt zum portugiesischen Wallfahrtsort Fatima.
Mit der Konferenz würdigt der Vatikan zugleich den belgischen Priester und Astrophysiker Georges Lemaitre (1874-1966), der als Vater der Urknall-Theorie gilt. Er war von 1960 bis 1966 Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.
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Ich lerne gerade von Bischof Fulton J. Sheen, einem amerikanischen Bischof, der schon bei Gott ist. Hier ein Vortrag über Maria, den ich sehr schön finde: Maria als Gottes Traumfrau, Jesu Mutter und Idee der Braut-Kirche. Vielleicht findest du einmal Zeit dafür. Zum Schluss lobt er die Marienverehrung der Methodisten...
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Hier ein Gedicht aus dem Zen-Buddhismus für dich:
Meine täglichen Aktivitäten sind nicht ungewöhnlich,
Ich bin nur natürlich in Harmonie mit ihnen.
Nichts ergreifen und nichts verwerfen...
Übernatürliche Kraft und wunderbare Aktivität -
Wasser schöpfen und Brennholz tragen.
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Dank und Segen vom Papst für Stephen Hawking
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking ist am Montag von Franziskus zusammen mit einigen Dutzend Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan empfangen worden.
Dabei segnete der Papst den prominentesten Theoretiker eines Universums ohne Gott, wie auf einem von der Akademie via Twitter verbreiteten Foto zu sehen ist. Der Papst habe Hawking zudem für sein „stetiges Engagement“ für die Päpstliche Akademie der Wissenschaften gedankt, heißt es zu dem Bild. Hawking war Gast der diesjährigen Vollversammlung.
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking bei einem Besuch bei Papst Franziskus
Stephen Hawking wurde von Papst Franziskus empfangen
Universum mit oder ohne Gott
Hawking, langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge, wurde durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher berühmt. Er vertritt die These, dass sich das Universum spontan selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt, allein durch das Gesetz der Schwerkraft.
Der 74-jährige britische Astrophysiker leidet seit 1963 an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Er kann nur über einen Sprachcomputer kommunizieren.
Die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften begann am Freitag und endet an diesem Dienstag. In diesem Jahr debattierte sie über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt. Hawking nahm zuletzt 2008 an einer Tagung der Päpstlichen Akademie teil. Damals wurde er zusammen mit anderen von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) empfangen. Schon 1981 hatte ihn der Vatikan zu einer Konferenz eingeladen.
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Ich lese täglich Ihre Nachrichtenseite. Danke dafür. Sie berichteten über ein Treffen von Astrophysikern bei der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften inclusive Papstbesuch. Ich teilte dies einem evangelikalen Freund mit, der Doktor der Physik ist und sich für Kosmologie, Schöpfung und Evolution interessiert, Anhänger der theistischen Evolution ist. Können Sie mir mitteilen, wo und wann und wie man mehr über diese Konferenz erfahren kann? Wird es irgendwann im Internet, etwa auf youtube eine Dokumentation geben? Wenn Sie mir und durch mich meinem Bruder im Herrn weiterhelfen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Gelobt sei Jesus Christus!
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ZUM MUTTERTAG
Nun Du im Osten bist an schöner Seen-Platte,
Denk ich an Dich und an die Oma, die ich hatte.
Das schönste Meisterwerk des Schöpfers, ohne Scherz,
Voll treuer Liebe ists ein warmes Mutterherz.
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Über die These, Jesus sei verheiratet gewesen, hab ich einen Briefroman von 20 Seiten geschrieben, stilisiert als Briefe an dich. Nun, du hast ja einen anderen Geschmack als ich, und dir wird meine Komödie wahrscheinlich nicht gefallen. Aber da ich sie für dich geschrieben, fordert es die Gerechtigkeit, dir den Text zukommen zu lassen. Ist kein Krimi, kein Science-fiction. Vielleicht magst du es lesen, wenn ich tot bin und du Rentner bist.
PS: Ich vermisse meine Knaben.
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Cosmology and Fundamental Physics
Pope John Paul II
Mr. President,
Members of the Academy,
Ladies and Gentlemen,
1. The programme of work which your President has presented, and with which I was already acquainted before this meeting, demonstrates the great vitality of your Academy, its interest in the most acute problems of modern science and its interest in the service of humanity. On the occasion of a previous solemn session I have already had the opportunity to tell you how highly the Church esteems pure science: it is "a good, worthy of being loved, for it is knowledge and therefore perfection of man in his intelligence ... It must be honoured for its own sake, as an integral part of culture" (Address to the Pontifical Academy of Sciences, 10 November 1979).
Before speaking of the questions which you have already discussed during these days and those which you now propose to study, permit me to express my warm thanks to your illustrious President, Professor Carlos Chagas, for the congratulations which he kindly expressed in the name of your whole Assembly for my having regained my physical strength, thanks to the merciful Providence of God and the skill of the doctors who have cared for me. And I am pleased to avail myself of the occasion to express my particular gratitude to the Members of the Academy who from all parts of the world have sent me their good wishes and assured me of their prayers.
2. During this Study Week, you are dealing with the subject of "Cosmology and Fundamental Physics", with the participation of scholars from the whole world, from as far away as North and South America and Europe and China. This subject is linked to themes already dealt with by the Pontifical Academy of Sciences in the course of its prestigious history. Here I wish to speak of the session on microseisms, stellar clusters, cosmic radiation and galactic nuclei, sessions' which have taken place under the presidency of Father Gemelli, Monsignor Lemaitre and also Father O'Connell, to whom I address my most fervent good wishes and whom I pray the Lord to assist in his infirmity.
Cosmogony and cosmology have always aroused great interest among peoples and religions. The Bible itself speaks to us of the origin of the universe and its make-up, not in order to provide us with a scientific treatise, but in order to state the correct relationships of man with God and with the universe. Sacred Scripture wishes simply to declare that the world was created by God, and in order to teach this truth it expresses itself in the terms of the cosmology in use at the time of the writer. The Sacred Book likewise wishes to tell men that the world was not created as the seat of the gods, as was taught by other cosmogonies and cosmologies, but was rather created for the service of man and the glory of God. Any other teaching about the origin and make-up of the universe is alien to the intentions of the Bible, which does not wish to teach how heaven was made but how one goes to heaven.
Any scientific hypothesis on the origin of the world, such as the hypothesis of a primitive atom from which derived the whole of the physical universe, leaves open the problem concerning the universe's beginning. Science cannot of itself solve this question: there is needed that human knowledge that rises above physics and astrophysics and which is called metaphysics; there is needed above all the knowledge that comes from God's revelation. Thirty years ago, on 22 November 1951, my predecessor Pope Pius XII, speaking about the problem of the origin of the universe at the Study Week on the subject of microseisms organized by the Pontifical Academy of Sciences, expressed himself as follows: "In vain would one expect a reply from the sciences of nature, which on the contrary frankly declare that they find themselves faced by an insoluble enigma. It is equally certain that the human mind versed in philosophical meditation penetrates the problem more deeply. One cannot deny that a mind which is enlightened and enriched by modern scientific knowledge and which calmly considers this problem is led to break the circle of matter which is totally independent and autonomous—as being either uncreated or having created itself—and to rise to a creating Mind. With the same clear and critical gaze with which it examines and judges the facts, it discerns and recognizes there the work of creative Omnipotence, whose strength raised up by the powerful fiat uttered billions of years ago by the creating Mind, has spread through the universe, calling into existence, in a gesture of generous love, matter teeming with energy".
3. Members of the Academy, I am very pleased with the theme that you have chosen for your Plenary Session beginning on this very day: "The Impact of Molecular Biology on Society". I realize the advantages that result—and can still result—from the study and applications of molecular biology, supplemented by other disciplines such as genetics and its technological application in agriculture and industry, and also, as is envisaged, for the treatment of various illnesses, some of a hereditary character.
I have firm confidence in the world scientific community, and in a very special way in the Pontifical Academy of Sciences, and I am certain that thanks to them biological progress and research, as also all other forms of scientific research and its technological application, will be carried out in full respect for the norms of morality, safeguarding human dignity, freedom and equality It is necessary that science should always be accompanied and controlled by the wisdom that belongs to the permanent spiritual heritage of humanity and that takes its inspiration from the design of God implanted in creation before being subsequently proclaimed by his Word.
Reflection that is inspired by science and by the wisdom of the world scientific community must enlighten humanity regarding the consequences—good and bad—of scientific research, and especially of that research which concerns man, so that, on the one hand, there will be no fixation on anticultural positions that retard the progress of humanity, and that on the other hand there will be no attack on man's most precious possession: the dignity of his person, destined to true progress in the unity of his physical, intellectual and spiritual well-being.
4. There is another subject which, during these days, has occupied the thoughts of some of you, eminent scholars from different parts of the world who have been brought together by the Pontifical Academy of Sciences: the question of parasitic diseases, diseases which strike the poorest countries of the world and are a serious obstacle to the development of man in the harmonious framework of his physical, economic and spiritual well-being. The efforts to eliminate, as far as possible, the serious harm caused by parasitic diseases to a considerable part of humanity are inseparable from the efforts which should be made for the socioeconomic development of those same peoples. Human beings normally need a basic minimum of health and material goods in order to be able to live in a manner worthy of their human and divine vocation. It is for this reason that Jesus turned with infinite love to the sick and infirm, and that he miraculously cured some of the diseases about which you have been concerned in these past days. May the Lord inspire and assist the work of the scientists and doctors who dedicate their research and profession to the study and treatment of human infirmities, especially those which are the most grave and humiliating
5. In addition to the question of parasitic diseases, the Academy has been studying the question of a scourge of catastrophic dimensions and gravity that could attack the health of humanity if a nuclear conflict were to break out. Over and above the death of a considerable part of the world's population, a nuclear conflict could have incalculable effects on the health of the present and future generations.
The multi-disciplinary study which you are preparing to undertake cannot fail to be for the Heads of State a reminder of their tremendous responsibilities, and arouse in all humanity an ever more intense desire which comes from the most profound depths of the human heart, and also from the message of Christ who came to bring peace to people of good will.
By virtue of my universal mission, I wish to make myself once more the spokesman of the human right to justice and peace, and of the will of God who wishes all people to be saved. And I renew the appeal that I made at Hiroshima on February 25 of this year: "Let us pledge ourselves to peace through justice; let us now take a solemn decision, that war will never be tolerated or sought as a means of resolving differences; let us promise our fellow human beings that we will work untiringly for disarmament and the banishing of all nuclear weapons; let us replace violence and hate with confidence and caring".
6. Among the efforts to be made in order to secure the peace of humanity, there is the effort to ensure for all peoples the energy needed for their peaceful development. The Academy concerned itself with this problem during its Study Week last year. I am happy to be able to award today the Pius XI Gold Medal to a scientist who has contributed in an outstanding way, by his research in the field of photo-chemistry, to the utilization of solar energy: Professor Jean-Marie Lehn of the College de France and the University of Strasbourg, and I express to him my most cordial congratulations.
To all of you, I offer my sincere compliments on the work which you are doing in scientific research. I pray that Almighty God will bless you, your families, your loved ones, your collaborators, and the whole of humanity, for whom in diverse yet converging ways you and I are carrying out the mission which has been entrusted to us by God.
*
Da der Hauskreis gerne ein Buch besprechen möchte - was denkst du über CS Lewis, Dienstanweisung für einen Unterteufel? Da werden sehr fein von dem evangelikalen Anglikaner die Versuchungen gezeigt, die dem unerfahrenen Christen begegnen. Wird auch von katholischen Charismatikern hoch gelobt. Ich schau noch in meine Lutherwerke nach Predigten oder Psalmauslegungen.
*
Wenn Stürme des Lebens um mich herum schlagen
Wenn du den Weg gehst den ich betreten habe
In meine Wohnungstür mich zurückzuziehen
Ich liebe es mit Gott allein zu sein
Allein mit Gott die Welt ist mir verboten
Allein mit Gott herrlicher Rückzug
Allein mit Gott und in ihm verborgen
Um mit ihm zu reden das ist Süßigkeit
Was habt ihr mir die Wolken gesammelt?
Was seid ihr mir unter dem Dach begegnet?
Gottes vollkommener Wille liegt vor mir
Wenn ich so allein mit Gott bin
Dort finde ich neue Kraft für meine Pflicht
Wie über den Sand der Zeit zu schreiten
Ich sehe den König in all seiner Schönheit
Während ich dort allein mit Gott ruhe
Und wenn ich den Moment näher sehe
Wenn ich unter dem Gras schlafen werde
Wenn die Zeit mit mir verschwindet
Ich will mit Gott allein sein
*
Zufällig fand ich das schöne Album von Musen und Matrosen. Danke dafür. Ich bin Dichter und freue mich an deinen schönen Liedern. Die Seele, die darin zum Ausdruck kommt, erinnert mich stark an die Seele meiner toten Freundin. Und wenn ich nachts beim Gin Tonic liege, hör ich immer wieder deine Lieder, und es ist mir, als sänge mir vom Himmel meine tote Freundin Liebeslieder. Dafür segne dich der Gott des Lebens, der Freiheit und der Liebe!
*
Ich schreibe Erinnerungen an Milan, von dem ich sehr oft träume.
DER VERKANNTE GENIUS
Als Jesus in den Himmel aufgefahren,
Blieb ich, sein Jünger,
Voller Trauer auf der Erde zurück.
Und ich sprach zu Gott im Himmel:
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ich sehe Gott auf Erden nicht mehr!
O Jesus, ich möchte deine Stimme hören
Und dir küssen die Wangen.
Ich bitte dich, gib mir ein Zeichen!
Aber du hüllst dich in Schweigen, mein Gott!
Da trat zu mir ein kleiner Knabe, der sprach:
Mein Lieber! Warum bist du so traurig?
Was foltert denn so sehr deine kranke Seele?
Ich werde ja selber traurig,
Wenn ich dich nicht trösten kann.
Ich sagte: Trost ist ein absurdes Wort!
Wer nicht verzweifeln kann, der muss nicht leben.
Ach, ich bin so absolut einsam,
Weil mein Gott mich verlassen hat!
Der Knabe ging fort. Der Jünger sah
Das Licht, wo eben noch der Knabe gestanden,
Da sank der Jünger auf sein Angesicht
Und dankte Gott unter Tränen der Freude,
Denn er hatte erkannt:
Der Knabe war Jesus gewesen!
*
Gott freut sich vor allem, wenn du deine Pflichten als Ehemann und Vater und Arbeiter erfüllst und dein tägliches Kreuz geduldig trägst.
*
DER HUND DES HIMMELS
Ich bin sein, die Nächte hindurch und die Tage hindurch;
Ich bin vor ihm geflohen die langen Jahre;
Ich bin vor ihm geflohen die labyrinthischen Wege
Meines eigenen Verstandes; und in dem Nebel der Tränen
Ich versteckte mich vor ihm und unterm Lachen.
Ich hoffte, ich habe geschworen;
Und ich ward erschossen, gestürzt,
Hinab die titanischen Gerichte schrecklicher Ängste,
Von starken Füßen, die mir folgten, verfolgt.
Es war eine unerschütterliche Jagd,
Und es war ein unaufhaltsames Tempo,
Absichtlich mit großer Geschwindigkeit,
Mit majestätischer Beharrlichkeit,
Er schlug mich und eine Stimme traf mich
Und traf mich eher als die Füße:
"Alle Dinge verraten dich, die mich verraten."
Ich bat, geächtet und weise,
Von vielen Flügeln einen herzlichen Flügel, rot,
Verbunden mit Wohltätigkeitsorganisationen;
(Denn obwohl ich seine Liebe kannte,
Doch war ich verwundet
Und dachte, ich muss ihn nicht haben).
Aber als sich ein kleiner Flügel ausbreitete,
Die Böe seines Angriffs stieß mit mir zusammen.
Angst weiß nicht zu umgehen,
Wie man die Liebe zu verfolgen hat.
Über den Rand der Welt bin ich geflohen,
Ich beunruhigte die Goldtore der Sterne,
Bat um Schutz von ihren funkelnden Hirtenstäben;
Und silbern plauderte ich
In dem bleichen Hafen des Mondes.
Ich sagte zur Morgenröte:
Sei plötzlich bei Eva: Sei bald da!
Deinen jungen himmlischen Blüten-Haufen über mir
Wie von einem gewaltigen Liebhaber!
Schwimmen lass deinen vagen Schleier um mich,
Damit der Liebhaber mich nicht sehe!
Ich habe alle seine Knechte versucht, ich fand
Meinen eigenen Verrat in ihrer Treue,
Im Glauben an ihn ihre Unbeständigkeit mir gegenüber,
Ihre verräterische Wahrheit
Und ihre loyale Täuschung.
Alle schnellen Dinge wegen der Schnelligkeit hab ich verklagt;
Klammerte mich an die pfeifende Mähne aller Winde.
Aber ob sie fegen, glatt und flott,
Die langen Savannen des Blaus,
Oder ob, vom Donner getrieben,
Sie klammern sich an den Wagen,
Mit fliegenden Blitzen um ihre Füße: -
Angst, sich nicht entziehen zu können,
Wie die Liebe zu verfolgen ist.
Noch mit unerschütterlicher Jagd
Und unaufhaltsamem Tempo,
Absichtlich großer Geschwindigkeit,
Mit majestätischer Beharrlichkeit,
Kamen die mir folgenden Füße,
Und eine Stimme traf mich:
"Nichts schützt dich, wenn ich dich nicht beschütze."
Ich suchte nicht mehr, nach dem ich verirrt war
Angesichts des Mannes oder der Jungfrau;
Aber immer noch in den Augen der kleinen Kinder
Scheint etwas, das Antwort gibt,
Sie sind wenigstens für mich sicher!
Ich habe mich sehr wehmütig zu ihnen aufgemacht;
Aber so wie ihre jungen Augen plötzlich schön wurden,
Mit Morgenröten antwortend dort,
Ihr Engel zog sie mir aus den goldenen Haaren:
"Komm, es kommen andere Kinder, der Natur Anteil
Ist mit mir" (sagte ich) "und ihr heikles Stipendium;
Lass mich dich grüßen Lippe auf Lippe,
Lass mich dich streicheln, streicheln,
Wollüstig
Mit dem feinen Rocksaum unserer Dame Mutter,
Bankette
Mit ihr feiern in ihrem windnahen Palast,
Unter ihren azurblauen Schirmen,
Plaudern, wie ihr reiner Weg ist,
Von einem Kelch,
Licht weinend aus der Tagesquelle.
So ist es geschehen:
Ich in ihrer zarten Gemeinschaft war einsam.
Ich drehte den Bolzen der Naturgeheimnisse.
Ich wusste alle schnellen Eingänge
Zu dem Gesicht des Himmels;
Ich wusste, wie die Wolken entstehen
Und der Rauch der wilden Seeschlösser;
Alles, was geboren ist oder stirbt,
Rosig und süchtig, ich formte sie
Aus meinen eigenen Stimmungen,
Oder jämmerlich oder göttlich;
Mit ihnen freudig und betrübt.
Ich war schwer mit der Geraden,
Als sie ihre schimmernde Verjüngung angezündet
In den toten Heiligtümern des Tages.
Ich lachte in den Augen des Morgens.
Ich triumphierte, und ich war traurig bei jedem Wetter,
Der Himmel und ich weinten zusammen,
Und seine süßen Tränen waren Salz
Mit meinen sterblichen Tränen;
Gegen das rote Pochen seinem Sonnenuntergangs-Herzens
Ich legte meinen eigenen Herzschlag,
Und teilte mit ihm die Hitze;
Aber nicht dadurch hab ich
Meine menschliche Klugheit erleichtert.
Vergeblich waren meine Tränen naß
Auf der grauen Wange des Himmels.
Denn, ach, wir wissen nicht, was wir einander sagen,
Diese Dinge und ich; im Ton sprech ich, der
Ihr Klang ist, aber in ihrer Aufregung
Sie sprechen durch ihr Schweigen.
Die Natur, der arme Sturm,
Kann meine Furcht nicht erklären;
Lass sie, wenn sie mir etwas schuldig wären,
Tropfen von blauem Busen-Schleier des Himmels,
Und mögen sie zeigen mir
Die Brüste ihrer Zärtlichkeit:
Niemals hat irgendwelche Milch von ihr einmal gesegnet
Meinen durstigen Mund!
Näher und näher kommt die Jagd,
Mit unermesslichem Tempo,
Absichtlich großer Geschwindigkeit,
Majestätischer Beharrlichkeit;
Und hinter diesen lärmenden Füßen
Eine Stimme kommt flott:
"Siehe! Nichts in dir, das nicht mit mir geht!"
Nackt warte ich
Auf den erhobenen Schlaganfall deiner Liebe!
Mein Gürtel, Stück für Stück bist du von mir gefallen,
Und schlugst an mein Knie;
Ich bin wehrlos.
Ich habe geschlafen, geträumt, und bin erwacht,
Und langsam erblicke ich mich im Schlaf.
Im rauschenden Blick auf meine jungen Mächte,
Ich schüttelte die Säulen
Und zog mein Leben um mich;
Ich stehe inmitten des Staubes der hämmernden Jahre,
Meine verstümmelte Jugend liegt tot unter dem Haufen.
Meine Tage sind zerbrochen und in Rauch aufgegangen,
Und sie platzen wie die Sonne über einem Bach.
Ja, jetzt fehlen sogar die Träume
Des Träumers und die Lyra des Lyrikers;
Auch die verknüpften Phantasien,
In deren blühendem Chaos
Ich schwang die Erde
Wie ein Schmuckstück an meinem Handgelenk,
Schnüre von allzu geringem Wert
Für die Erde, mit schweren Leiden so übertrieben.
Ach! Ist deine Liebe in der Tat
Ein Unkraut, wenn auch ein Smaragd-Unkraut,
Dass dein Leiden keine Blumen als deine eigenen pflanzt?
Ach! du sollst --
Ewiger Designer!
Ach! Du sollst mit dem Holz ankern,
Denn du kannst mit mir schlafen.
Deine Frische brachte deine schwankende Dusche,
Ich bin der Staub;
Und jetzt ist mein Herz wie eine zerbrochene Quelle,
Wo Tränen-Trommeln stagnieren, verschüttet für immer
Von den feuchten Gedanken, die zittern
Auf den heftigen Zweigen meines Geistes.
Was heißt es zu sein?
Der Brei ist so bitter,
Wie soll da erst die Rinde schmecken?
Ich vermisse, was die Zeit in den Nebeln vertauscht;
Doch immer und ewig eine Trompete klingt
Von den versteckten Zinnen der Ewigkeit;
Die schüttelnden Nebel den Raum verunsichern,
Die halbglänzenden Türmchen langsam werden wieer gewaschen.
Aber nicht zu dem, der ruft,
Ich habe zuerst gesehen, umwunden
Mit düsteren Roben purpurn,
Mit Zypressen gekrönt;
Seinen Name weiß ich und was seine Trompete sagt.
Ob das Herz des Herzens
Oder das Leben das ist, was sich ergibt?
Du erntest deine Erntefelder,
Mit verdorbenem Tod abgestumpft.
Jetzt von dieser langen Verfolgung
Kommt zur Hand der Hund;
Diese Stimme ist um mich herum wie ein Meer:
"Und ist deine Erde so beeinträchtigt,
Zerschmettert in Scherben?
Siehe, alle Dinge fliehen dich,
Denn du bist mit mir verheiratet!
Merkwürdig, kläglich, vergeblich!
Weshalb solltest du dich fern von mir setzen?
Keiner ist zu sehen,
Aber ich mache viel aus nichts" (sagte er)
"Und die menschliche Liebe
Braucht menschliche Verdienste:
Wie hast du die Liebe verdient?
Von aller Menschen geklumpftem Lehm
Das schmeichelhafteste Gerinnsel?
Ach, du weißt es nicht,
Wie wenig würdig irgendwelcher Liebe du bist!
Wen wirst du lieben, dich zu lieben,
Rette mich, rette mich nur!
Alles, was ich von dir genommen habe,
Habe ich darum genommen,
Nicht zu deinem Schaden,
Sondern du sollst es in meinen Armen suchen.
Alles, was der Fehler deines Kindes war,
Phantasien verloren,
Ich habe es für dich bei mir zu Hause gespeichert:
Steh auf, halte meine Hand fest und komm!
Halte bei mir diesen deinen Tritt:
Ist meine Dunkelheit,
Der Schatten meiner Hand, nicht streichelnd?
Ah, am liebsten blind, geschwächt,
Ich bin Er, den du suchst!
Du lügst Liebe, wenn du mich abtreibst."
*
PSALM 128
1 Ein Lied zum Aufstieg.
Gesegnet sind alle, die den HERRN fürchten,
Und der in seinen Wegen wandelt.
2 Was deine Hände besorgen, wirst du genießen;
Du wirst gesegnet und wirst gedeihen:
Deine Frau wird wie ein fruchtbarer Weinstock sein
In deinem Zuhause,
3 Deine Kinder junge Olivenbäume
Um deinen Tisch.
4 So wird der Mann gesegnet sein,
Der den HERRN fürchtet.
5 Möge der HERR dich segnen von Zion;
Mögest du Jerusalems Wohlstand sehen
Alle Tage deines Lebens,
6 Und mögest du leben, um deine Kindeskinder zu sehen!
Friede über Israel!
*
Eben beim Gottesdienst fällt mir ein Bibelvers für dich ein:
Hier eine strenge Übersetzung:
1 Kor 7,10-16:
10 Den Verheirateten aber gebiete ich - nicht ich, sondern der Herr - dass sich [die] (Ehe-)Frau nicht vom (Ehe-)Mann scheiden soll - 11 hat sie sich aber doch geschieden, soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit [dem] (Ehe-)Mann versöhnen - und dass [der] (Ehe-)Mann [die] (Ehe-)Frau nicht entlassen soll. 12 Den andern aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige (Ehe-)Frau hat und diese gern mit ihm zusammen wohnen will, so soll er sie nicht entlassen. 13 Und wenn eine (Ehe-)Frau einen ungläubigen (Ehe-)Mann hat und dieser gern mit ihr zusammen wohnen will, so soll sie den (Ehe-)Mann nicht entlassen. 14 Denn der ungläubige (Ehe-)Mann ist durch die (Ehe-)Frau geheiligt und die ungläubige (Ehe-)Frau ist durch den Bruder geheiligt. Denn sonst wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. 15 Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, soll er sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist nicht sklavisch gebunden in solchen [Fällen]. Zum Frieden hat euch Gott berufen. 16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst?
Hier eine Übersetzung der Volxbibel:
Wenn Eheleute Probleme miteinander haben
10 Für die Leute, die verheiratet sind, hab ich ’ne Ansage, die nicht von mir, sondern von Jesus selbst kommt: Eine Frau soll sich von ihrem Typen nicht scheiden lassen.
11 Wenn sie ihn aber trotzdem verlässt, soll sie auf keinen Fall wieder heiraten. Am besten, sie verträgt sich wieder mit ihrem Ex. Ein Ehemann soll seine Frau auch nicht rausschmeißen!
12 Jetzt kommt noch mal ’ne Ansage von mir, die ist nicht von Jesus: Wenn ein Christ eine Ehefrau hat, die nicht mit Jesus lebt, und für sie sein Glaube okay ist, dann darf er sie auch nicht in den Wind schießen.
13 Wenn umgekehrt eine Christin einen Typen als Mann hat, der nicht mit Jesus lebt, er das aber okay findet, dass sie mit Jesus lebt, dann darf sie ihn auch nicht wegschicken.
14 Ihr braucht keine Angst zu haben, dass ein Nichtchrist seine christliche Frau irgendwie runterzieht. Ganz im Gegenteil, die Frau färbt dann eher auf den Mann ab. Umgekehrt gilt das natürlich auch für einen christlichen Mann und seine nichtchristliche Frau. Das ist wichtig, weil sonst eure Kinder auch außen vor ständen, doch dadurch sind eure Kinder automatisch auf eurem Level.
15 Falls aber der Ehepartner, der nicht an Jesus glaubt, darauf besteht, sich scheiden zu lassen, dann gebt dem auch nach. Der Christ in der Ehe muss dann nicht krampfhaft daran festhalten ─ Gott will nicht, dass ihr deswegen Stress mit anderen Menschen habt.
16 Es kann ja keine Frau dafür garantieren, dass sich ihr Ehemann auch irgendwann für Jesus entscheidet. Und die Ehemänner wissen das genauso wenig von ihren Ehefrauen.
*
Du sagtest, du wärst gerne dabei, wenn ich dem Hauskreis von Magdalena erzähle. So mag dir zum Ersatz dienen ein kleiner Text zur Vorbereitung auf das Thema für den Hauskreis. Ich werde allerdings frei erzählen und nicht vorlesen, sonst schlafen mir die Schönheiten ein. Gott befohlen!
*
"Er ist zur Erhaltung der Gemeinschaft notwendig, er ist weise in seinem Beruf, seine Arbeit ist sein Gebet."
Inspiriertes Wort Gottes in Jesus Sirach.
*
Der Herr:
Was hast du heute getan, meine geliebte Tochter?
Susanne:
Herr, ich habe kranke Frauen behandelt, meine Kinder versorgt und erzogen, den Garten gepflegt, das Haus gereinigt.
Der Herr:
Gut getan, meine treue Dienerin. Sprich nun ein Dankgebet und leg dich in Gottes Namen aufs Ohr.
Susanne:
Amen.
*
Was meint mein Hirte dazu, wenn ich irgendwann einmal im Conventikel Pietatis sprich Hauskreis etwas über Augustinus erzähle? Luther war Augustinermönch und hat ihn immer sehr geschätzt. Dass er Konkubinen hatte, in einer esoterischen Sekte war, sich dramatisch bekehrte, auch die Gebete seiner Mutter Monica, das könnte doch alles interessant sein für deine Schafe.
Dein schwarzes Schaf.
*
Der Dichter Rainer Maria Rilke schrieb:
"Da bin ich gelogen,
Wo ich gebogen bin."
Verstehst du das?
Alles Liebe!
*
Gott Allmächtiger, erhalte Dinekes Heiterkeit und kämpfe für ihr Glück! Und du, junge Madonna Gottes, lege deinen schützenden Lichtmantel um ihren schönen Leib und ihre schönere Seele! Amen.
*
Die Apostel und Maria und die Frauen warteten nach Himmelfahrt neun Tage betend auf das Pfingsten des Geistes. Daher die altkirchliche Tradition eines neun-Tage-Gebetes oder Novene. Hier eine Novene zum Heiligen Geist, von Himmeltag bis Pfingsten zu beten. Torsten.
Novene zum Heiligen Geist
Komm, Heiliger Geist, du Vater der Armen, du Spender der Gnaden, du Licht der Herzen, du bester Tröster, du lieber Gast der Seele, du sanfte Ruhe!
Innig bete ich zu dir: Reinige, erfrische und heilige meine Seele. Verleihe mir deine Gnade, reiche Tugend, ein frommes Leben, ein heiliges Sterben und die ewige Freude des Himmels.
Voll Vertrauen bitte ich dich inständig: Schenke mir immer mehr dein Licht und entzünde mich mit deiner Liebe.
Gott Heiliger Geist, den ich so oft betrübt und zurückgewiesen habe, offenbare mir deine Persönlichkeit, deine Gegenwart, deine Macht. Schenke mir die Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht Gottes.
Gieße aus deine Liebe in mein Herz. Gib mir einen Strahl deines heiligen Lichtes, einen Funken deines heiligen Feuers. Lasse mich ganz in deiner göttlichen Liebe versinken, damit in mir alle Makel der Sünde ausgelöscht werden. Ziere mich mit deinen 12 Früchten und lasse mich in dir leben und sterben und ewig glücklich werden. Amen.
Die 12 Früchte des Geistes sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit.
Bitte um die sieben Gaben des Heiligen Geistes:
Komm, o Geist der Weisheit!
Unterrichte mein Herz, damit ich lerne, die himmlischen Güter zu schätzen und zu lieben und sie allen irdischen Gütern vorzuziehen. Hilf mir, immer bereit zu sein, eher alle Ehren, Reichtümer und Freuden dieser Welt hinzugeben, als deine Gnade und das ewige Heil zu verlieren.
Vater unser…
Komm, o Geist des Verstandes!
Erleuchte meine Seele, damit ich alle Geheimnisse des Heils und deine Offenbarungen recht erfasse und mit gläubigem Herzen annehme. Würdige mich, dereinst in deinem Lichte Gott zu schauen. Lasse mich im Himmel dich mit dem Vater und dem Sohn, von denen du ausgehst, vollkommen erkennen.
Vater unser…
Komm, o Geist des Rates!
Stehe mir in allen Nöten, Anliegen und Zweifeln bei. Lasse mich stets das Richtige erkennen und wählen. Schenke mir die Gnade, deinen Eingebungen treu zu folgen, die Gebote genau zu beobachten und das ewige Leben zu erben.
Vater unser…
Komm, o Geist der Stärke!
Gib meinem Herzen Kraft und Standhaftigkeit. Stärke es in aller Verzagtheit und Not. Verleihe mir Kraft wider die Nachstellungen meiner Feinde, damit ich in keiner Versuchung unterliege. Lasse mich nie von dir, o Gott, getrennt werden.
Vater unser…
Komm, o Geist der Wissenschaft!
Lasse mich klar erkennen, wie ich dir am besten dienen, deinen Ruhm und deine Ehre fördern und mein Heil finden kann. Leite meine Wißbegierde, damit ich nichts zu wissen und zu kennen wünsche, das mir schädlich oder unnütz ist.
Vater unser…
Komm, o Geist der Frömmigkeit!
Flöße meinem Herzen wahre Gottseligkeit und heilige Liebe zum Herrn ein. Entzünde in mir Eifer für die Ehre des Allerhöchsten und lasse mich ganz deinem heiligen Dienste geweiht sein. Möge durch deine Gnade mein Leben ein immerwährendes Lob- und Dankgebet vor dem Herrn werden.
Vater unser…
Komm, o Geist der Gottesfurcht!
Durchdringe mein ganzes Wesen mit heiliger Furcht, damit ich Gott allzeit vor Augen habe und sorgfältig alles meide was deiner Majestät mißfallen könnte.
O Heiliger Geist, süßer Gast meiner Seele, bleibe bei mir und mache, daß ich immer bei dir bleibe!
Vater unser…
Obige Gebete verrichtet man an allen neun Tagen.
*
Beim Lesen des 7. Kapitels des Biblischen Buches der Weisheit dachte ich spontan an dich:
GOTT als Quelle der Weisheit
Ich bitte GOTT, daß er mich fähig macht, einsichtsvoll zu reden und so zu denken, wie es den Gaben entspricht, die mir verliehen sind. Denn er zeigt der Weisheit die Wege und weist die Weisen zurecht, wenn sie irren. In seiner Hand sind wir selbst und unsere Worte, unsere Einsichten und praktischen Fähigkeiten. Er gab mir zuverlässiges Wissen über alle Dinge: über den Aufbau der Welt und das Wirken der Elemente, über Anfang, Mitte und Ende der Zeiten, über die Bahn der Sonne und den Wechsel der Jahreszeiten, den Kreislauf des Jahres und den Stand der Gestirne, über das Wesen der Tiere und die Wildheit der Raubtiere, die Macht der Geister und die Gedanken der Menschen, die Unterschiede der Pflanzen und die Heilkraft ihrer Wurzeln. Ich weiß nicht nur das Offenbare, sondern auch das Verborgene; denn die Weisheit, die alle Dinge geformt hat, hat es mich gelehrt.
*
Eben las ich in der Bibel, was der weise König Salomo, der Sohn von König David, von sich selbst und seiner Geburt sagte, da musste ich an meine Gebärerin denken, deren Postkarte aus dem Orient Deutschlands mich heute erfreut.
Ich bin ein sterblicher Mensch wie alle anderen, die von dem ersten, aus Erde geformten Menschen abstammen. Durch den Samen eines Mannes bin ich in Liebeslust gezeugt worden, im Blut meiner Mutter zusammengeronnen und in ihrem Leib neun Monate lang herangewachsen. Wie alle Neugeborenen lag ich auf der Erde, ich sog die Luft ein, die wir alle atmen, und wie bei jedem Neugeborenen war mein erster Laut ein Weinen. Ich wurde in Windeln gewickelt und war ganz auf die Fürsorge anderer Menschen angewiesen. Auch ein König kam noch nie anders auf die Welt. Alle treten wir auf dieselbe Weise ins Leben, und auf dieselbe Weise verlassen wir es auch wieder.
*
Im Sommer 1994 war ich psychotisch, wahnsinnig. Ich betete Marion als Himmelskönigin an und wollte sie im Teuteburger Wald besuchen. Ich war ein Jahr erst gläubig und wollte wie Josua beten: Sonne, steh still zu Ajalon! Das heißt, ich betete um gutes Wetter. Als Tramp kam ich in Detmold an, es goss in Strömen, donnerte, blitzte, ich betete, nicht vom Blitz erschlagen zu werden. Die Nacht verbrachte ich unter Gewitter in einer Telefonzelle, natürlich nicht schlafend, dafür Moses lesend. Am Morgen war es trocken. Ich traf Marion, und die vermeintliche Himmelskönigin sagte kalt: "Ich hab keinen Bock auf dich!" Ich kehrte um und wollte wieder nach Ostfriesland trampen, da schien die Sonne, der Himmel lachte, das Wetter war wie in Ajalon. Schöner Josua!
*
Heute hab ich nach 40 Tagen Pause 5 Minuten mit Tom gesprochen. Er spielt nicht mehr mit den Karten, er spielt auch keine architektonischen Computerspiele mehr, sondern "ego shooter", da ist man einer mit Maschinengewehr und erschießt seine Feinde und sprengt Häuser und anderes in die Luft. Bitte bete, dass er davon bald los kommt.
PS: Grüß mir die Nordsee, meine Seemannsbraut!
*
Ich habe neulich zu Augustinus gebetet und in Folge des Gebetes die gesammelten Poeme eines Weimaraner Klassikers bekommen, dessen erstes Poem ein Lehrgedicht über die Schöpfung im Geist des christlichen Platonismus war, da der Dichter die göttliche Weisheit als Göttin und Muse anruft. Erstes Zeichen. Dann habe ich im Netz nach dem biblischen Buch der Weisheit gesucht und fand ein Sammelwerk "Weisheit der Welt", eine mehrbändige Sammlung von Weisheitstexten aus allen Kontinenten, von 220 Euro auf 20 Euro reduziert, das ich bestellte. Zweites Zeichen. Gestern waren morgens fünf Stunden Handwerker bei mir. Der Prolet sah sich meine veraltete Heizung an und rief: Heilige Mutter Gottes! Drittes Zeichen. Ich wollte immer ein bestimmtes Jugendfoto von Karine haben, nun hat mir Karines Mutter alle ihre Fotos von Karine und den Kindern mitgegeben, dass ich für die Kinder Fotoalben erstelle. So hab ich zwei wunderschöne Fotos von Karine bekommen. Gott gefällt mein Karine-Kult. Viertes Zeichen.
PS: Dein Segenswunsch zum Vatertag hat mich sehr, sehr gefreut.
*
Du hast mir mal Werke von Thomas Merton geschenkt. Papst Franziskus in den USA lobte ihn. Ich habe heute 12 Gedichte von ihm übersetzt. Das 12 ist eine Hymne an die Hagia Sophia ganz in meinem Sinn.
Es gibt in allen sichtbaren Dingen eine unsichtbare Fruchtbarkeit, ein
gedämpftes Licht, eine sanftmütige Namenlosigkeit, eine versteckte Ganzheit. Diese geheimnisvolle Einheit und Integrität ist Weisheit,
die Mutter von allen, Natura naturans. Sie ist in allen Dingen, eine unerschöpfliche Süße und Reinheit, ein Schweigen, sie ist eine Quelle der Aktion und Freude. Sie erhebt sich in Worten der Sanftheit und aus der Unsichtbaren fließt die Wurzel aller geschaffenen Wesen, mich zärtlich begrüßend, grüßte sie mich mit unbeschreiblicher Demut. Diese ist einmal mein eigenes Wesen, meine eigene Natur, und die Gabe des schöpferischen Denkens und der Kunst in mir, zu sprechen wie die Hagia Sophia, zu sprechen wie meine Schwester, Frau Weisheit. Ich bin erwacht, ich bin wieder zu der Stimme geboren, meine Schwester, aus der Tiefe der göttlichen Fruchtbarkeit zu mir geschickt. Nehmen wir an, ich bin ein Mann, schlafend in einem Krankenhaus. Ich bin in der Tat der Mann, schlafend. Es ist der zweite Juli, das Fest Mariä Heimsuchung. Ein Fest der Weisheit. Um halb sechs in der Früh bin ich in einem sehr verträumten
ruhigem Zimmer, da eine sanfte Stimme mich weckt aus meinem Traum. Ich bin wie alle Menschen, erwachend aus allen Träumen, die nie in all den Nächten der Welt geträumt. Es ist wie das Erwachen eines Christus in allen abgetrennten Ichs, die jemals getrennt und isoliert waren und allein in allen Ländern der Erde. Es ist, wie alle Köpfe wieder kommen zusammen in das Bewusstsein von allen Ablenkungen, Zwecken und Verwirrungen, in die Einheit der Liebe. Es ist wie am ersten Morgen der Welt (als Adam von der süßen Stimme der Weisheit erwachte aus dem Nichts und erkannte sie), und wie die letzten Morgen der Welt, wenn alle Fragmente von Adam werden vom Tod zurückgegeben an die Stimme der Hagia Sophia, und sie wissen, wo sie stehen. Das ist das Erwachen eines Mannes, eines morgens,
von der Stimme einer Krankenschwester im Krankenhaus. Erwachen aus
Mattigkeit und Finsternis, aus Hilflosigkeit, aus Schlaf, neu konfrontiert mit der Realität und neu findend zur Sanftheit. Es ist, wie von Eva geweckt zu werden. Es ist, wie von der Jungfrau geweckt zu werden. Es ist, wie weiter zu kommen vom Ur-Nichts und wie das Anschauen in
Klarheit, wie im Paradies. In der kühlen Hand der Krankenschwester gibt es den Hauch von allem Leben, der Hauch von Geist. So ruft die Weisheit zu allen, die hören werden (Sapientia clamitat in Plateis) und sie ruft besonders zu den Kleinen, Unwissenden und Hilflosen. Wer ist klein, wer ist schwach wie der, der hilflos ist, der Mann, der schlafend in seinem Bett liegt, ohne Bewusstsein und ohne Schutz? Wer ist vertrauensvoller als der, der sich jede Nacht dem Schlaf anvertrauen muss? Was ist der Lohn seines Vertrauens? Milde kommt zu ihm, wenn er am meisten hilflos ist, und weckt ihn, erfrischt, bis er gesund wird. Liebe führt ihn an der Hand und öffnet ihm die Türen weiteren Lebens, eines weiteren Tages. (Aber wer sich verteidigt hat, kämpfte für sich selbst in der Krankheit, für sich selbst geplant hat, hütete sich, hat sich allein geliebt und über sein eigenes Leben nachgedacht die ganze Nacht, ist endlich durch die Erschöpfung getötet. Für ihn gibt es keine Neuheit. Alles ist schal und alt.) Wenn der Hilflose erwacht, stark wie die Stimme der Gnade ist es, als ob es das Leben seiner Schwester wäre, als ob es die Jungfrau wäre, (sein eigenes Fleisch, seine eigene Schwester), als ob die Natur ihn klug gemacht über Gottes Menschwerdung, und Kunst war es, über ihm zu stehen und ihn einzuladen mit unaussprechlicher Süße, wach zu sein und zu leben. Dies ist es, was es bedeutet, die Hagia Sophia zu erkennen.
O selig, Stille, die überall spricht!
Wir haben nicht die weiche Stimme zu hören,
Die sanfte Stimme, der barmherzigen und femininen.
Wir haben keine Gnade oder Liebe zu hören,
Oder Vergeltung.
In ihr gibt es keine Gründe und keine Antworten.
Doch sie ist die Offenheit des Lichtes Gottes,
Der Ausdruck seiner Einfachheit.
Wir haben nicht die klaglose Verzeihung,
Die Bögen zu hören,
Unten die unschuldigen Gesichter von Blumen
Auf der taufrischen Erde.
Wir sehen nicht das Kind, das gefangen ist in allen
Menschen, und das nichts sagt.
Sie lächelt, denn
Wenn ihr sie gebunden habt,
Kann sie nicht eine Gefangene sein.
Nicht, dass sie stark ist, oder clever,
Sondern einfach, dass
Sie nicht versteht die Haft.
Der hilflose Eine, vom süßen Schlaf verlassen,
Sanfter wird er aufwachen: O Sophia.
Alle, die von ihrer Zärtlichkeit süß sind,
Werden mit ihr sprechen
Auf allen Seiten in allem, ohne aufzuhören,
Und du wirst nie wieder derselbe sein.
Er wird geweckt
Nicht zum Siegen und dunklem Vergnügen,
Sondern für die einwandfreie
Reine Einfachheit des Einen Bewusstsein in allem und durch alles:
Eine Weisheit, ein Kind, ein Sinn, eine Schwester.
Die Sterne freuen sich in ihrer Umgebung,
Und in dem Anstieg der Sonne
Die Himmelslichter freut sich
Über einen Mann, eine neue Welt in der Frühe zu schaffen,
Weil er aus dem dunklen Ur-Chaos verwirrt kommt,
Aus der Nacht in das Bewusstsein.
Er hat die klare Stille ausgedrückt
Von Sophia in seinem eigenen Herzen.
Er hat sich verewigt.
Die Sonne brennt am Himmel wie das Antlitz Gottes, aber
Wir wissen nicht, wie sein Antlitz schrecklich ist. Sein Licht
Wird in der Luft verteilt und das Licht Gottes wird verstreut
Von Hagia Sophia.
Wir sehen nicht die Verblendung in schwarzer Leere.
Er spricht zu uns sanft in zehntausend Dingen, in
Denen sein Licht ist eine Fülle und eine Weisheit.
So scheint er nicht auf sie, sondern von in ihnen.
Das ist die Güte der Weisheit.
Alle Vollkommenheiten der geschaffenen Dinge sind in Gott;
Und deshalb ist er auf einmal Vater und Mutter. Wie
Ein Vater steht er in Einzel-Macht umgeben
Von Dunkelheit. Als Mutter sein Licht verstreut, umarmend
Alle seine Geschöpfe mit Zärtlichkeit gnädig und Licht.
Der diffuse Glanz Gottes ist die Hagia Sophia.
Wir nennen sie seine Herrlichkeit. In Sophia Seine Macht ist
Nur als Gnade und als Liebe zu erfahren.
(Wenn die Mönche des vierzehnten Jahrhundert in England
Hörten ihre Kirchenglocken und sahen hinaus auf die
Moore unter einer Art Himmel, innen sprachen sie in ihren
Herzen: "Jesus, unsere Mutter." Es war Sophia, die hatte
Sich in ihren kindlichen Herzen erweckt.)
Vielleicht in einem bestimmten sehr primitiven Aspekt Sophia ist
Das Unbekannte, das Dunkel, das namenlose Wesen. vielleicht
Sie ist auch die göttliche Natur, in Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Und vielleicht ist sie in unendliches Licht, unmanifest,
Auch nicht wartend, um als Licht bekannt zu werden.
Das weiß ich nicht.
Aus der Stille das Licht gesprochen wird.
Wir können es nicht hören oder sehen,
Bis es gesprochen wird.
In der Namenlosen ist der Anfang, ohne Anfang war
Das Licht. Wir haben diese schon gesehen.
Ich weiß nicht, wo sie ist, in diesem Anfang.
Ich glaube nicht an sie als einen sprechenden
Anfang, sondern als Manifestation.
Jetzt ist die Weisheit Gottes, Sophia, hergekommen und erreicht,
Um das "Ende der Mächtigen herbeizubringen."
Sie will auch sein der unsichtbare Angelpunkt der ganzen Natur,
Zentrum und Bedeutung
All des Lichts, das in allen und für alle ist.
Das, was ist am ärmsten und bescheidensten,
Das, was in allen Dingen verborgen ist den meisten, ist
In ihnen doch das meist offensichtliche, und ganz manifestiert,
Denn es ist ihr eigenes Selbst,
Das vor uns ist, nackt und ohne Pflege.
Sophia, das weibliche Kind, spielt in der Welt,
Offensichtlich und ungesehen,
Spielend zu allen Zeiten vor dem Schöpfer.
Ihre Freuden sind, mit den Kindern der Menschen zu sein.
Sie ist ihre Schwester.
Der Kern des Lebens, der in allen Dingen existiert,
Ist Zärtlichkeit, Güte, Jungfräulichkeit.
Das Licht, das Leben ists passiv, wie erhalten, wie gegeben,
Wie genommen, wie die Gabe Gottes unerschöpflich erneuert.
Sophia ist Geschenk, ist Geist, Donum Dei.
Sie ist von Gott gegeben und Gott
Selbst als Geschenk. Gott als Alles, und Gott reduziert zum Nichts:
Unerschöpfliches Nichts. Exinanivit semetipsum.
Demut als die Quelle des unfehlbaren Lichts.
Hagia Sophia in allen Dingen ist das göttliche Licht,
Das spiegelt sich in ihnen,
Als eine spontane Teilnahme berücksichtigt,
Da ihre Einladung erging
Zum Hochzeitsfest.
Sophia ist Gottes Mitteilung seiner selbst den Kreaturen.
Sein Ausfluss,
Und die Liebe, mit der er gegeben ist, und bekannt ist,
Festgehalten und geliebt.
Sie ist in allen Dingen, wie die Luft voll Sonneneinstrahlung.
In ihnen glorifiziert sie Gott.
In ihnen freut sie sich zu reflektieren Ihn.
In ihr sind sie mit ihm vereint.
Sie ist die Verbindung zwischen ihnen.
Sie ist die Liebe, die sie verbindet.
Sie ist das Leben als Gemeinschaft,
Das Leben als Danksagung,
Das Leben als Lob, das Leben als Fest, das Leben als Ruhm.
Da erhält sie sich perfekt, es ist in ihr kein Flecken.
Sie ist Liebe ohne Makel,
Und Dankbarkeit ohne Selbstgefälligkeit.
Alle Dinge loben sie, durch sich selbst
Und durch die Teilnahme am Hochzeits-Fest.
Sie ist die Braut und das Fest und die Hochzeit.
Das weibliche Prinzip in der Welt ist die unerschöpfliche Quelle
Von kreativen Umsetzungen der Herrlichkeit des Vaters.
Sie ist seine Manifestation in strahlendem Glanz!
Aber sie bleibt unsichtbar,
Nur von wenigen erblickte.
Manchmal gibt es keinen, der sie überhaupt kennt.
Sophia ist die Barmherzigkeit Gottes in uns.
Sie ist die Zärtlichkeit,
Mit der die unendlich geheimnisvolle Kraft der Vergebung
Die Dunkelheit unserer Sünden in das Licht der Gnade stellt.
Sie ist die unerschöpfliche Quelle der Güte,
Und würde, fast scheint es so zu sein, in sich selbst, alle Gnade sein.
So dass sie in uns tut eine größere Arbeit,
Als die der Schöpfung: die Arbeit des neuen Seins
In der Gnade, die Arbeit der Vergebung,
Die Arbeit der Umwandlung von
Helligkeit in Helligkeit tamquam eine Domini Spiritu.
Sie ist in uns das Nachgeben und zarte Gegenstück zu der Macht, Gerechtigkeit und kreative Dynamik des Vaters.
Nun ist die selige Jungfrau Maria die,
Geschaffenes Wesen,
Die inszeniert und zeigt in ihrem Leben alles,
Was in Sophia versteckt ist.
Aus diesem Grund könnte man sagen, eine persönliche Äußerung
Von Sophia, die in Gott ist Wesen eher als Person.
Natura in Maria rein wird Mutter. In ihr,
Natura ist, wie sie von der Herkunft aus ihrer göttlichen Geburt war.
In Maria Natura ist alles, klug, und wird als eine all-weise,
All-liebende, all-reine Person manifestiert:
Kein Schöpfer und nicht ein Erlöser, aber perfekte Kreatur,
Perfekt erlöst, die Frucht der großen Macht Gottes,
Der perfekte Ausdruck
Der Weisheit in Gnade.
Sie ist es, es ist Maria, Sophia,
Die in Trauer und Freude, mit dem vollen Bewusstsein
Von dem, was sie tut, setzt auf die zweite Person,
Den Logos, eine Krone seiner menschlichen Natur.
So ihre Zustimmung öffnet die Tür
Der Natur, der Zeit, der Geschichte, dem Wort Gottes.
Gott tritt in seiner Schöpfung.
Durch ihre kluge Antwort, durch ihren Gehorsam
Und Verständnis, durch das süße Nachgeben
Und die Zustimmung von Sophia, Gott tritt
Ohne Werbung in die Stadt räuberischen Menschen.
Sie krönt ihn nicht mit dem, was herrlich ist, aber mit dem,
Was größer ist als Ruhm: die eine Sache, mehr als
Ruhm ist Schwäche, das Nichts, die Armut.
Sie schickt den unendlich Reichen und Starken
Als arm und hilflos in seiner Mission der unaussprechlichen
Barmherzigkeit, um für uns am Kreuz zu sterben.
Die Schatten fallen. Die Sterne erscheinen.
Die Vögel beginnen zu schlafen.
Nacht umfasst die stille Hälfte der Erde.
Ein Landstreicher, ein mittelloser Wanderer mit staubigen Füßen,
Findet seinen Weg nach unten, eine neue Straße.
Ein Obdachloser Gott, verloren in der Nacht,
Ohne Papiere, ohne Identifikation, ohne eine Zahl,
Ein gebrechlicher Exilant
Legt sich in Verwüstung unter den süßen Sternen der Welt
Und vertraut sich dem Schlaf.
*
Schön, dass die Rosen gekommen sind, bitte sag doch Johann meinen herzlichen Dank dafür. Heute hab ich Tom erzählt, dass meine Eltern so arm waren, dass sie mich auf einer Wiese ausgesetzt haben, da sei ich dann von einer Kuh groß gezogen worden. Tom fragte, ob die Kuh mich auch an ihrem Euter gestillt habe. Ja, sagte ich. Und er lachte. Ich hab ihm aber später auch erzählt, dass meine Mutter mir für 4000 Euro eine Heizung geschenkt habe, und er war schwer beeindruckt.
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Ein holländischer Bischof und Jesuit sprach über den Sprachphilosophen Wittgenstein. Der meinte erst, es gäbe keine Sprache für Metaphysik und Religion, man sollte darüber schweigen. Man könne nur über sinnliche Eindrücke und logische Schlussfolgerungen daraus reden, Später wurde er ein bisschen weiser, er sagte, es müsse eine besondere Sprache für Mystik geben. Das wird die Poesie sein. Alle Mystiker, die der göttlichen Liebe begegnet sind, fingen an, Gedichte zu schreiben. Es gibt auch eine christliche Geheimsprache. Die ersten Christen in Rom schufen ihr eigenes Latein. Auch das Mysterium der Eucharistie wird am besten auf Latein zelebriert: Hinweg, ihr Profanen! Das hat mir gut gefallen, ich schreibe jetzt Poesie in Christlich-Mystischer Geheimsprache. Wie gestern bei Daniel: Es ist gut, mein Prophet, versiegle das Buch, die Gottlosen werden es nicht anerkennen, die Verständigen werden es erforschen, es ist aber für spätere Zeiten.
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Den Fluch, der mich durchs Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,
Wie einen treuen Feind zu lieben.
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Da wir vom Donnerstagsclub auf Wunsch der Damen in San Marco Abendmahl gefeiert haben, ich aber schon mich kurz vorbereitet auf die Seligpreisung, kann ich dir anbieten, nächsten Donnerstag den Abend zu moderieren, wenn es dir lieb ist.
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SUSANNE
Hier habe ich als Kindchen
Das süße Eis gespeist
Mit meinem Leckermündchen,
Das danke ich dem Geist.
Hier gabs blue jeans, die Hosen,
Die Venus heute trägt.
Wie um die Makellosen
Sich blaues Linnen legt.
Und hier ging ich zur Schule,
Benannt nach Heilig Geist,
Wo mich der Herr von Thule
In Dichtkunst unterweist.
Hier war mein Kindergarten,
Dass man mich Beten lehrt,
Doch musst ich lange warten,
Bis mir Gebet gewährt.
Hier war das Bad zum Schwimmen,
Der Weg dahin war weit,
Ich musste rudern, klimmen,
Und tauchen lange Zeit.
Hier steht die Christus-Kirche,
Getauft und konfirmiert!
Dann Kuchen gabs mit Kirsche,
Mit Sahne dick beschmiert.
Hier steht mein Lieblingsbäcker,
Der Wiener Torten backt,
Mit kleinen Engeln lecker,
Von Marzipan und nackt.
Die Fahrt durch meine Kindheit
Besinge mein Poet.
O Menschen, eure Blindheit!
Seht Musen-Lächeln, seht!
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Gestern erzählte mir einer: In Ruanda gibt es Gefängnisse, die nur Käfige ohne Dach sind, so dass es hinein regnet, der Boden zu Schlamm wird, in dem die Füße der Gefangenen verfaulen. Die Gefangnen sind so hungrig, dass sich die Wärter nicht ins Gefängnis trauen, sondern das Essen nur hineinwerfen. Wenn die, die von dem Essen nichts abbekommen haben, zu Tode hungern, fangen sie an, ihre Mitgefangenen aufzufressen.
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Am 2.6.2017 betete Pfr. Kocher im Anschluss an die Abendmesse ein großes Gebet um die Geisttaufe (um Gaben, Charismen, Früchte). Können Sie mir dieses Gebet zusenden, dass ich es mit meinem Bibelkreis beten kann? Das wäre lieb.
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In meinem Inneren sind Fenster und sind Türen,
Da leuchtet die Idee, ich kann sie ahnen, spüren,
Im Innern geht die Tür zum Himmel auf, zum All,
Es wohnt im Brautgemach mein Gott wie ein Kristall.
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EVANGELIKALER CHORAL
Ein lauer Tee ist unser Gott,
Ein guter Keks und Waffel.
Das hilft uns sehr trotz allem Spott,
Wir laufen mit der Staffel.
Des Muselmanns Kreuz
Uns schaffet viel Leids,
Der Terror und Krieg
Ihm schafft den bösen Sieg,
Nahost kennt nicht desgleichen.
Mit gutem Werk ist Nichts getan,
Wir tun auch keine Werke;
Allein die Gnade geht voran,
Gott gibt uns seine Stärke.
Fragst du, was ist Gott?
Er heißt Zebaoth,
So ruft man den Herrn,
Den Vater aller Stern,
Der holt uns in den Himmel.
Und ob die Welt voll Teufel ist
Und lauer Evangelen,
Der Katholik ist doch kein Christ,
Es sind verlorne Seelen.
Zum Gott dieser Welt,
Ist Satan bestellt,
Doch ist er verdammt,
Der Höllenpfuhl schon flammt:
Gott hasst die lauen Sünder.
Die Bibel, Gottes wahres Wort,
Die Päpste nur verfälschen,
Nur Luther feststeht fort und fort
Und nicht das Land der Welschen.
Man speist nicht den Leib,
Wir freien das Weib:
Man hat uns erzählt,
Dass Jesus war vermählt.
Wir sind ja schon im Himmel.
Sela.
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Was feiern wir eigentlich zu Pfingsten? Dass Gott Vater und Jesus nach Christi Himmelfahrt den Heiligen Geist auf die Erde gesandt haben. Und was ist der Heilige Geist? Das Feuer der göttlichen Liebe. Dass diese göttliche Liebe auch dein Herz erfüllt, wünscht dir von Herzen
Dein Sohn.
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Die Charismatiker, ob katholisch ob protestantisch, meinen immer, der Heilige Geist sei ein leidenschaftliches Feuer der Begeisterung, da müsse man ganz laut und ganz schnell predigen, die Musik müsse möglichst laut und jubelnd und tanzbar sein. Mir begegnet die Ruach anders, wie dem Elias, als sanftes Säuseln, ein Geist der Stille, Innerlichkeit und meditativen Versenkung. Und wie begegnete dir der Spiritus Sanctus zu Pfingsten?
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Am Abend nach dem Essen bei euch las ich im Propheten Joel: Der Herr sagt: Nun dürft ihr euch, mein Volk, einmal richtig sattessen! - Das verdanke ich dir. Nun fängt das Fasten für das Ende des Dritten Weltkriegs wieder an.
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Ich übersetze gerade Gedichte des englischen Dichters Ben Jonson, Zeitgenosse Shakespeares, den ich schon seit 30 Jahren studiere, von seinem Gesamtwerk gibt es auf deutsch bisher nur zwei Komödien. Bei folgenden Versen, die ich am Pfingstmontag abends übersetzte, dachte ich an dich. Wenn dir einige Verse nicht ganz klar erscheinen - mir waren sie auch nicht klar. Aber etwa mit diesen Augen betrachte ich dich:
& ich gehe nicht um zu sitzen wie einige diesen Tag
Bei großen Herrentischen & doch gut essen.
Hier zählt kein Mann meine Becher / noch stehend
Ein Kellner meine Völlerei /
Aber gibt mir was ich bitte & lässt mich essen /
Er weiß / er wird viel Fleisch finden /
Deine Tische horten nicht für den nächsten Tag /
Noch / wenn ich meine Unterkunft nehme / brauche ich
Um Feuer oder Lichter zu fragen / alles ist da /
Wie du damals warst / oder ich herrschte hier /
Es gibt nichts / was ich mir wünschen kann / für das ich bleibe.
Das fand König James beim Jagen spät auf diese Weise
Mit seinem tapferen Sohn / dem Fürsten / sie sahen dein Feuer
Scheinen hell auf jedem Herd / wie die Wünsche
Von deinen Penaten waren auf die Flamme gesetzt worden
Um sie zu unterhalten / oder das Land kam
Mit all ihrem Eifer / um sich hier willkommen zu heißen.
Wie toll / ich werde das nicht sagen / aber plötzlich fröhlich
Hast du sie gemacht? & welches Lob war gehäuft
Auf deine gute Dame / wer darin erntete
Die gerechte Belohnung ihrer hohen Hausfrauschaft /
Um ihre Leinen & Teller & alle Dinge nahe zu haben /
Als sie da war & kein Zimmer / sondern drastisch /
Als ob es einen solchen Gast erwartet hätte /
Dieses / Penshurst / ist dein Lob & doch nicht alles.
Deine Dame ist edel / fruchtbar / keusch /
Deine Kinder / dein großer Herr / kann sein eigen nennen /
Ein Vermögen / in diesem Zeitalter / aber selten bekannt.
Sie sind & haben die Religion erkannt / daher
Ihre sanfteren Geister haben die Unschuld /
Jeden Morgen & Abend sie sind gelehrt zu beten /
Mit dem ganzen Haus & jeden Tag
Lesen sie die edlen Weisen ihrer tugendhaften Eltern /
Die Geheimnisse der Sitten & Waffen & Künste.
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Maria, die Kaiserin der beiden Amerikan, die Indianita, sprach:
"Höre und lass es in dein Herz dringen, mein liebstes kleinstes Kindchen. Nichts soll dich erschrecken, nichts dich betrüben, nicht soll sich dein Antlitz, dein Herz verfinstern. Fürchte nicht diese Krankheit, noch irgendeine andere Krankheit oder einen Kummer, einen Schmerz. Bin ich denn nicht hier, deine Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten, unter meinem Schutz? Bin ich nicht der Brunnen deiner Freude? Bist du nicht in den Falten meines Mantels, in der Beuge meiner Arme? Brauchst du noch mehr als das?"
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Wenn aber Pfingsten ist gekommen,
Das schöne Fest,
Der Vater ernährt seine Kinder
Beim Mahl mit den Freunden.
Und mit dem Großherzog ging ich
Und neben mir die Großherzogin
Und wir sprachen von der Wissenschaft Gottes
Im Schlosspark, wo die Pferde rennen,
Wo das Vögelchen singt, vertraut den Menschen,
Und gingen an der Wolfsschlucht,
Von den Hirten uns beredend
Und geweihten Narren.
Dann aber müde von der Sonne
Schieden wir gesegnet.
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Hier das Gebet Salve Regina von Hermann dem Lahmen, der nur als Krüppel zum Marienaltar kriechen konnte und dem seine sterbende Mutter sagte: Und wenn dich niemand mehr liebt auf Erden - eine wird dich immer lieben: die Königin Maria.
Salve, Regina, mater misericordiae,
vita, dulcedo, et spes nostra, salve.
Ad te clamamus exsules filii Evae.
Ad te suspiramus,
gementes et flentes in hac lacrimarum valle.
Eia, ergo, advocata nostra,
illos tuos misericordes oculos ad nos converte.
Et Jesum, benedictum fructum ventris tui,
nobis post hoc exsilium ostende.
O clemens, O pia, O dulcis Virgo Maria. Amen.
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Sie haben keinen Tabak mehr, mein Sohn,
Spricht Unsre Liebe Frau vom Tabak schon.
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Wer schwermütig ist, soll sich von der Welt zurückziehen, viel beten und viel in der Bibel lesen, und sich eine geistliche Gemeinschaft suchen.
Hildegard von Bingen
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Maria sagte in La Salette bei einer von der Kirche anerkannten Erscheinung dies, was heute sehr aktuell ist:
Mélanie, was ich dir jetzt sagen werde, wird nicht immer geheim bleiben; du wirst es im Jahre 1858 (im Jahr der berühmten Muttergotteserscheinungen zu Lourdes, Anm. d. Red.) bekannt machen können.
Die Priester, Diener meines Sohnes, die Priester sind durch ihr schlechtes Leben, ihre Ehrfurchtslosigkeiten, ihre Pietätlosigkeit bei der Feier der heiligen Geheimnisse, durch ihre Liebe zum Gelde, zu Ehren und Vergnügungen Kloaken der Unreinigkeit geworden. Ja, die Priester fordern die Rache heraus, und die Rache schwebt über ihren Häuptern. Wehe den Priestern und den gottgeweihten Personen, die durch ihre Treulosigkeiten und ihr schlechtes Leben meinen Sohn von neuem kreuzigen! Die Sünden der gottgeweihten Personen schreien zum Himmel und rufen nach Rache, und siehe, die Rache ist vor ihren Türen; denn es gibt niemand mehr, der die Barmherzigkeit und die Verzeihung für das Volk erfleht; es gibt keine großherzigen Seelen mehr; es gibt niemand mehr, der würdig wäre, das makellose Opferlamm dem Ewigen zugunsten der Welt aufzuopfern.
Gott wird in beispielloser Weise zuschlagen.
Wehe den Bewohnern der Erde! Gott wird Seinem ganzen Zorne völlig freien Lauf lassen, und niemand wird sich so vielen vereinten Übeln entziehen können.
Die Häupter, die Führer des Gottesvolkes, haben das Gebet und die Buße vernachlässigt, und der Dämon hat ihren Verstand verdunkelt; sie sind irrende Sterne geworden, die der alte Teufel mit seinem Schweife nach sich zieht, um sie zu verderben. Gott wird es der alten Schlange gestatten, Entzweiungen unter die Regierenden, in alle Gesellschaften, in alle Familien zu bringen; man wird körperliche und geistige Peinen erleiden; Gott wird die Menschen sich selbst überlassen und wird Strafgerichte senden, die während mehr als 35 Jahren aufeinander folgen werden.
Die Menschheit steht am Vorabend der schrecklichsten Geißeln und der größten Ereignisse. Man muss darauf gefasst sein, mit eiserner Rute geführt zu werden und den Kelch des Zornes zu trinken.
Der Stellvertreter meines Sohnes, der Hohepriester Pius IX., verlasse Rom nach dem Jahre 1859 nicht mehr. Er sei vielmehr standhaft und großmütig und kämpfe mit den Waffen des Glaubens und der Liebe. Ich werde mit ihm sein.
Er traue dem Napoleon nicht. Sein Herz ist doppelzüngig (falsch). Und wenn er gleichzeitig Papst und Kaiser sein will, wird sich Gott bald von ihm zurückziehen. Er ist jener Adler, der in seinem Streben, immer höher zu steigen, in das Schwert stürzen wird, mit dem er die Völker nötigen will, ihn aufsteigen zu lassen. (Dies sagte Maria im Jahre 1846, als Napoleon III. zu lebenslänglicher Haft verurteilt, im Gefängnis sitzt und man nicht an sein künftiges Kaisertum dachte. Anmerk. d. Übersetzers.)
Italien wird für seinen Ehrgeiz, das Joch des Herrn aller Herren abzuschütteln, bestraft; auch wird es dem Kriege überliefert werden. Das Blut wird überall fließen. Die Kirchen werden geschlossen oder entheiligt werden. Die Priester, die Ordensleute werden fortgejagt; man läßt sie sterben, eines grausamen Todes sterben. Viele werden den Glauben verlassen. Die Zahl der Priester und Ordensleute, die sich von der wahren Religion trennen, wird groß sein; unter diesen Personen werden sich selbst Bischöfe befinden.
Der Papst möge sich vor den Wundertätern in acht nehmen. Denn die Zeit ist gekommen, da die erstaunlichsten Wunder auf der Erde oder in der Luft stattfinden.
Im Jahre 1864 wird Luzifer mit einer großen Menge von Teufeln aus der Hölle losgelassen. Sie werden den Glauben allmählich auslöschen, selbst in Menschen, die Gott geweiht sind. Sie werden sie in einer Weise blind machen, daß diese Menschen, falls sie nicht eine besondere Gnade empfangen, den Geist dieser bösen Engel annehmen werden. Viele Ordenshäuser werden den Glauben völlig verlieren und viele Seelen mit ins Verderben ziehen.
Schlechte Bücher wird es auf der Erde im Überfluss geben, und die Geister der Finsternis werden überall eine Kälte gegen alles ausbreiten, was den Dienst Gottes betrifft. Sie werden eine sehr große Macht über die Natur haben. Es wird Kirchen geben, in denen man diesen bösen Geistern dient. Manche Personen werden von diesen bösen Geistern von einem Ort zum anderen versetzt, und sogar Priester, weil diese sich nicht vom guten Geiste leiten lassen, der ein Geist der Demut, der Liebe und des Eifers für die Ehre Gottes ist. Man wird Tote und selbst Gerechte auferstehen lassen (im Spiritismus! d. h., diese Toten werden die Gestalt der gerechten Seelen annehmen, die auf Erden gelebt haben, um die Menschen besser verführen zu können. Diese sogenannten Toten, unter deren Gestalten sich nur Teufel verbergen, werden ein anderes Evangelium predigen, das dem des wahren Jesus Christus entgegengesetzt ist, das das Dasein des Himmels sowie die verdammten Seelen leugnet. Alle diese Seelen werden wie mit ihren Leibern vereinigt erscheinen. Zusatz von Mélanie selbst.) Überall werden außergewöhnliche Wundertaten vorkommen, da der Glaube erloschen ist und das falsche Licht die Welt erleuchtet. Wehe den Kirchenfürsten, die nur nach Reichtümern und nach Erhaltung ihrer Autorität und nach stolzer Herrschaft trachten. Der Stellvertreter meines Sohnes wird viel zu leiden haben, da die Kirche eine Zeitlang schweren Verfolgungen ausgesetzt sein wird. Das wird die Zeit der Finsternisse sein. Die Kirche wird eine schreckliche Krise durchmachen.
Da der heilige Glaube an Gott in Vergessenheit geraten ist, will jeder einzelne sich selbst leiten und über seinesgleichen stehen. Man wird die bürgerlichen und kirchlichen Gewalten abschaffen. Jede Ordnung und jede Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten werden. Man wird nur Mord, Haß, Mißgunst, Lüge und Zwietracht sehen, ohne Liebe zum Vaterlande und zur Familie. Der Heilige Vater wird viel leiden. Ich werde bei ihm sein bis zum Ende, um sein Opfer anzunehmen.
Die Bösewichter werden mehrere Male seinem Leben nachstellen, ohne seinen Tagen schaden zu können. Aber weder er noch sein Nachfolger (Am Rande ihres Exemplares von Leece hat Mélanie diese Worte zwischen Klammern geschrieben: «der nicht lange regieren wird») werden den Triumph der Kirche Gottes sehen. Die bürgerlichen Regierungen werden alle dasselbe Ziel haben, das da ist, die religiösen Grundsätze abzuschaffen und verschwinden zu lassen, um für den Materialismus, Atheismus, Spiritismus und alle Arten von Lastern Platz zu schaffen.
Im Jahre 1865 wird man den Greuel an heiligen Stätten sehen. In den Ordenshäusern werden die Blumen der Kirche in Fäulnis übergehen, und der Teufel wird sich als König der Herzen gebärden. Die Oberen der Ordensgemeinschaften mögen auf der Hut sein, wenn sie jemand in das Kloster aufzunehmen haben; denn der Teufel wird alle seine Bosheit aufwenden, um in den religiösen Orden Leute unterzubringen, die der Sünde ergeben sind. Denn die Unordnungen und die Liebe zu fleischlichen Genüssen werden auf der ganzen Welt verbreitet sein.
Frankreich, Italien, Spanien und England werden im Kriege sein. Das Blut wird auf den Straßen fließen. Der Franzose wird mit dem Franzosen kämpfen, der Italiener mit dem Italiener. Schließlich wird es einen allgemeinen Krieg geben, der entsetzlich sein wird. Für eine Zeitlang wird Gott weder Italiens noch Frankreichs gedenken, weil das Evangelium Christi ganz in Vergessenheit geraten ist. Die Bösen werden ihre ganze Bosheit entfalten. Man wird sich töten, man wird sich gegenseitig morden bis in die Häuser hinein.
Auf den ersten Hieb seines Schwertes, das wie ein Blitz einschlagen wird, werden die Berge und die ganze Natur vor Entsetzen zittern, weil die Unordnungen der Menschen und ihre Verbrechen das Himmelsgewölbe durchdringen. Paris wird niedergebrannt und Marseille verschlungen werden. (Mélanie hatte gesagt: «Paris sera brulé.» Dies deutete man 1870 aus: «Ce sera par les Prussiens», worauf Maximin antwortete: «Non, non, ce n'est pas par les Prussiens que Paris sera brulé, c’est par sa canaille.» Paris wird durch seinen Pöbel niedergebrannt. Anm. d. Übersetzers.) Mehrere große Städte werden niedergebrannt und durch Erdbeben verschlungen werden. Man wird glauben, alles sei verloren. Man wird nur Menschenmord sehen. Man wird nur Waffengetöse und Gotteslästerungen hören. Die Gerechten werden viel leiden; ihre Gebete, ihre Bußübungen und ihre Tränen werden zum Himmel emporsteigen, und das ganze Gottesvolk wird um Verzeihung und Erbarmen flehen und meine Hilfe und meine Fürbitte anrufen. Dann wird Jesus Christus durch eine Tat seiner Gerechtigkeit und seiner großen Barmherzigkeit für die Gerechten seinen Engeln befehlen, alle seine Feinde dem Tode zu überliefern. Plötzlich werden die Verfolger der Kirche Jesu Christi und alle der Sünde ergebenen Menschen zugrunde gehen, und die Erde wird wie eine Wüste werden. Dann wird der Friede, die Versöhnung Gottes mit den Menschen werden. Man wird Jesus Christus dienen, ihn anbeten und verherrlichen. Die Nächstenliebe wird überall aufblühen. Die neuen Könige werden der rechte Arm der heiligen Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird. Das Evangelium wird überall gepredigt werden, und die Menschen werden große Fortschritte im Glauben machen, weil es Einigkeit unter den Arbeitern Jesu Christi geben wird und die Menschen in der Furcht Gottes leben werden.
Dieser Friede unter den Menschen wird aber nicht von langer Dauer sein. 25 Jahre reichlicher Ernten werden sie vergessen lassen, daß die Sünden der Menschen die Ursache aller Strafen sind, die über die Erde kommen.
Ein Vorläufer des Antichrists wird mit seinen Truppen aus vielen Völkern wider den wahren Christus, den alleinigen Retter der Welt, kämpfen. Er wird viel Blut vergießen und die Verehrung Gottes vernichten wollen, damit man ihn wie einen Gott ansehe.
Die Erde wird dann mit allerlei Plagen geschlagen werden (nebst der Pest und der Hungersnot, die allgemein sein werden). Es wird Kriege geben bis zum letzten Krieg, der dann von den 10 Königen des Antichrists geführt wird, welche Könige von einem gleichen Vorhaben beseelt sind und die einzigen sind, welche die Welt regieren werden. Bevor dieses eintritt, wird es eine Art falschen Friedens auf der ganzen Welt geben. Man denkt an nichts anderes als an Belustigungen. Die Bösen geben sich allen Arten von Sünden hin. Aber die Kinder der heiligen Kirche, die Kinder des Glaubens, meine wahren Nachahmer, werden in der Liebe zu Gott und in den Tugenden unter Führung des Heiligen Geistes wachsen. Ich werde mit ihnen kämpfen, bis sie zur Fülle des Alters gelangen.
Die Natur lechzt nach Rache wegen der Menschen und bebt vor Entsetzen in Erwartung dessen, was über die durch Verbrechen besudelte Erde hereinbrechen soll.
Zittert, Erde und ihr, die ihr Gelübde zum Dienste Jesu Christi abgelegt habt und die ihr innerlich euch selbst t, zittert! Denn Gott geht daran, euch seinen Feinden zu überliefern, da die heiligen Orte in Verderbnis sind. Zahlreiche Klöster sind nicht mehr Häuser Gottes, sondern die Weiden des Asmodeus (d. h. des Teufels der Unkeuschheit. Anm. d. Übersetzers) und der Seinen.
So wird es um die Zeit sein, wenn der Antichrist geboren wird von einer jüdischen Ordensfrau, einer falschen Jungfrau (d'une religieuse hébraique, d'une fausse vierge), die mit der alten Schlange, dem Meister der Unzucht, im Bunde stehen wird. Sein Vater wird Bischof sein. Bei seiner Geburt wird er Gotteslästerungen ausspeien; er wird Zähne haben; mit einem Wort, dieser ist der fleischgewordene Teufel. Er wird in ein schreckliches Geschrei ausbrechen; er wird Wunder wirken, er wird sich nur von der Unzucht nähren. Er wird Brüder haben, die zwar nicht so wie er fleischgewordene Teufel, wohl aber Kinder des Bösen sind. Mit zwölf Jahren werden sie sich schon durch glänzende Siege, die sie davontragen, auszeichnen.
Bald wird ein jeder von ihnen an der Spitze einer Armee sein, unterstützt von Legionen der Hölle.
Die Jahreszeiten werden sich verändern. Die Erde wird nur schlechte Früchte hervorbringen; die Sterne werden ihre regelmäßigen Bahnen verlassen. Der Mond wird nur ein schwaches rötliches Licht wiedergeben. Wasser und Feuer werden auf der Erde furchtbare Erdbeben und große Erschütterungen verursachen, welche Berge und Städte . . . versinken lassen.
Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichrists werden.
Die Dämonen der Luft werden mit dem Antichrist große Wunderdinge auf der Erde und in den Lüften wirken, und die Menschen werden immer schlechter werden.
Gott wird für seine treuen Diener und die Menschen guten Willens sorgen. Das Evangelium wird überall gepredigt werden; alle Völker und alle Nationen werden Kenntnis von der Wahrheit haben.
Ich richte einen dringenden Aufruf an die Erde: Ich rufe auf die wahren Jünger Gottes, der in den Himmeln lebt und herrscht. Ich rufe auf die wahren Nachahmer des menschgewordenen Christus, des einzigen und wahren Erlösers der Menschen. Ich rufe auf meine Kinder, meine wahren Frommen; jene, die sich mir hingegeben haben, damit ich sie zu meinem göttlichen Sohne führe; jene, die ich sozusagen in meinen Armen trage; jene, die von meinem Geiste gelebt haben. Endlich rufe ich auf die Apostel der letzten Zeiten, die treuen Jünger Jesu Christi, die ein Leben geführt haben der Verachtung der Welt und ihrer selbst, in Armut und Demut, in Verachtung und in Schweigen, in Gebet und in Abtötung, in Keuschheit und in Vereinigung mit Gott, in Leiden und in Verborgenheit vor der Welt. Die Zeit ist da, daß sie ausziehen, um die Welt mit Licht zu erfüllen. Gehet und zeiget euch als meine geliebten Kinder. Ich bin mit euch und in euch, sofern euer Glaube das Licht ist, das euch in diesen Tagen der Drangsale erleuchtet. Euer Eifer macht euch hungrig nach dem Ruhm und der Ehre Jesu Christi. Kämpfet, Kinder des Lichtes, ihr, die kleine Zahl, die ihr sehend seid; denn die Zeit der Zeiten, das Ende der Enden ist da.
Die Kirche wird verfinstert, die Welt in Bestürzung sein. Aber da sind Henoch und Elias, erfüllt vom Geiste Gottes. Sie werden mit der Kraft Gottes predigen, und die Menschen guten Willens werden an Gott glauben, und viele Seelen werden getröstet werden. Sie werden durch die Kraft des Heiligen Geistes große Fortschritte machen und die teuflischen Irrtümer des Antichrists verurteilen.
Wehe den Bewohnern der Erde! Es wird blutige Kriege geben und Hungersnöte, Pestseuchen und ansteckende Krankheiten. Es wird entsetzliche Hagelregen von Tieren geben; Donner, welche Städte erschüttern; Erdbeben, welche Länder verschlingen. Man wird Stimmen in den Lüften hören. Die Menschen werden ihren Kopf gegen die Wände schlagen. Sie werden den Tod herbeirufen, und andererseits wird der Tod ihnen Qualen bringen. Überall wird Blut fließen. Wer könnte da siegen, wenn Gott nicht die Zeit der Prüfung abkürzte? Durch das Blut, die Tränen und die Gebete der Gerechten wird sich Gott erweichen lassen. Henoch und Elias werden dem Tode überliefert. Das heidnische Rom wird verschwinden. Und Feuer vom Himmel wird herabfallen und drei Städte verzehren. Die ganze Welt wird von Entsetzen geschlagen. Es ist Zeit. Die Sonne verfinstert sich. Der Glaube allein wird leben.
Nun ist die Zeit da! Der Abgrund öffnet sich. Siehe da den König der Könige der Finsternisse! Siehe da das Tier mit seinen Untergebenen, das sich <Erlöser der Welt> nennt. Stolz wird es sich in die Lüfte erheben, um zum Himmel aufzusteigen. Er wird durch den Hauch des heiligen Erzengels Michael erstickt. Er stürzt herab, und die Erde, die sich seit drei Tagen in beständiger Umwälzung befindet, wird ihren Schoß voll des Feuers öffnen. Er wird verschlungen für immer mit all den Seinen in die ewigen Abgründe der Hölle. Dann werden Wasser und Feuer die Erde reinigen und alle Werke des menschlichen Hochmuts vertilgen, und alles wird erneuert werden. Dann wird Gott gedient und verherrlicht werden.»
*
HA SHEM ist begeistert von dir!
HA SHEM ist stumm vor göttlicher Liebe!