BRIEFE AN MALEK 2019 – ERSTER TEIL


VON TORSTEN SCHWANKE



MOTTO
Der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zu einem Gott gesetzt über Pharao; und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein.“ (2 Mose 7,1)

*

Lieber Malek,
die makellose Weisheit der Kirche stellt in ihrer göttlichen Liturgie in der Zeit des Advent die Bibeltexte zur Wiederkunft Jesu vor, das ist der Adventus, den wir feiern sollen. Aber wie der Prophet sagt, ist es doch alles Lüge, was die Priester und Schriftgelehrten daraus machen! Die lauen Pfaffen der deutschen Kirche predigen einer lauen Gemeinde von heidnischen Namenschristen vom Adventskalender, vom Adventskranz, vom Nettsein zu allen. Ich fürchte, wenn Jesus wiederkommt, dann wird er die ganze deutsche Kirche ausspeien. Die deutschen Christen (aller Konfessionen) denken, die Naherwartung der Wiederkunft sei ein Irrtum der Urkirche gewesen, sie wissen es besser, dass Jesus schon seit 2000 Jahren nicht wiederkam und auch in den nächsten 2000 Jahren nicht wiederkommen wird. Also schmücken sie ihren Tannenbaum, backen Kekse, legen Silberkettchen auf den Gabentisch und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Ich will jedenfalls eine Christmesse und Gottesgeburt ohne allen Weihnachtskitsch, denn all diese pseudochristliche Folklore kommt mir im Grunde vor wie eine neuheidnische Religion.

*

Malek,
als einsamer Katholik steh ich ganz allein mit meiner Verurteilung der Abtreibung. Karina hatte abgetrieben, Evi mit dem Gedanken gespielt bei ihrem ersten Kind, Susanne arbeitet bei einer Frauenärztin, die Frauen, die abtreiben wollen, zu profamilia zur Beratung und ins Oldenburger Klinikum zur Abtreibung schicken, und Marco sagte: Das sei nur ein Zellhaufen, man dürfe ja auch Fliegen und Mücken töten. Die Sozialisten bringen es auf den Punkt (auch der Satan kann dichten)

Hätte Maria abgetrieben,
Wär Jesus uns erspart geblieben.

*

Mein lieber "Malek" mit den slawischen Ahnen!
Ich, die Jungfrau Maria, die Mutter Jesu, die Frau des Evangeliums, bin erklärte Feindin von Liberalismus und Modernismus, wie du. Erinnere dich, wie du die Sixtinische Madonna von Raffael in Dresden gesehen hast und gesagt: In diese Madonna könnte man sich verlieben! Ich danke dir, ich habe das sehr wohl gehört. Und ich danke dir auch von Herzen für alles, was du für meinen bevorzugten Liebling Torsten und sein Apostolat getan hast, indem du seinen Marianischen Minnesang und seine Bibel veröffentlicht hast und wie du ihm auch sonst vielfältig beistehst. Deine Treue ist mir lieb. Ich bin die Erste Christin, deine Schwester in Christus! Ich segne dich!

Jungfrau Maria

*

Sehr empfehlenswert, der Roman Doktor Schiwago von Boris Pasternak, ungekürzte Lesung.

*

Vom Menschen werden Menschen abgetrieben,
Seit jeher die Poeten einsam blieben,
Die mit der Muse ganz allein im Zimmer,
Was keiner lesen will, allein geschrieben,
Da weint der Mensch, weil keiner ihn mehr lieb hat
Und auch nicht seine Freundinnen, die sieben,
Die lesen nichts als Kriminalromane
Von dummen Kommissaren und den Dieben,
Dazu verkorkste Männer, ihre Gatten,
Die dummdreist sich durch das Gemenge schieben.
Und ach! allein in meinem Traum am Morgen
Der kleine Hund weiß mich allein zu lieben!

*

MALEK BRINGT SEINEN SLAWISCHEN AHNEN EIN OPFER DAR

Auf diesem schönen Hügel in dem Süden
Ist alles gut, und Noah tat sein Werk,
Die Taube brachte uns den Zweig des Frieden,
Und Weinstock blüht an Weinstock auf dem Berg.
Die Grenzen definieren wir, die alten,
Da Weizenfelder golden sich entfalten.

Der winterliche Himmel wolkig rieselt
Und schickt herab der Flocken weißen Schnee,
Und bald der Frühlingsregen wieder nieselt,
Des Eises Fläche wird zum blauen See.
Die weißen Widder weiden auf der Heide
Und überall, all überall Getreide!

Die Ländereien schön geordnet stehen,
Die tragen Korn in lauter Überfluss.
Der Herr wird gerne unsre Ernte sehen,
Und Wodka trinken wir mit viel Genuss.
Der Ahnen Enkel trinken auf dem Feste
Und unsre Freunde auch, willkommne Gäste.

Auf dem zentralen Grundstück Hütten stehen,
Der Kürbis an der Grenze wächst sehr dicht.
Reif sind die Früchte, lieblich anzusehen,
Sind für das Opfer gut mit ihrem Licht.
So werden unserm Herrn die Ahnen geben
Geschenke von dem Himmel, langes Leben!

Der Walnuss-Wodka wird nun eingegossen,
Dann führen wir zum Tor den weißen Stier.
Die Ahnen laden wir zu Weggenossen,
Und weiß und reinlich ist das Opfertier.
Das scharfe Messer gleitet durch den Nacken,
So können Fleisch und Fett wir kräftig packen.

Wir präsentieren unsre Opfergabe,
Und geistige Getränke voller Duft.
Wie groß das Opfer ist der Ganzhingabe!
Die Ahnen kommen zu uns in der Luft,
Zwar ungesehen, doch sie werden senden
Den Segen: Unser Leben wird nicht enden!

Toto

*

Malek,
schön dass dich Ratzingers Jesus-Buch begeistert. Den 2. und 3. Band gibt es bei Amazon gebraucht spottbillig. Mir persönlich war Ratzinger immer zu nüchtern. Johannes Paul hab ich verschlungen, aber der war ja auch Poet und marianischer als Ratzinger. Aber wat de een sin Uhl, is de annern sin Nachtigall.

*

Lieber Malek,
hier findest du die katholisch-lutherische Erklärung zur Rechtfertigungslehre, falls es dich interessiert.

*

Malek,
das ist doch der Gipfel des satanisch-menschlichen Hybris, dass sie im kommunistischen China ein genmanipuliertes Baby zur Welt gebracht haben! Der Bann ist gebrochen, nach Abtreibung und Euthanasie wird sich nun auch dies durchsetzen. Dann gibt es keine schizophrenen Dichter mehr - was für ein Verlust für die Menschheit!

*

JESAJA

Der Herr verheißt das himmlische Bankett,
Da werden leckre Engelsspeisen sein,
Da liegen satt und trunken wir im Bett
Mit Sulamith und trinken alten Wein.

*

Im Wachen und am hellen Tag
Liebt keiner mich, wie ich es klag,
Doch in der Nacht, im Liebestraum,
Werd ich geliebt im innern Raum.

*

SANKT NIKOLAUS

Die Bibel nicht zu hören nur,
Nein, auch zu tun,
Das führt dich zu der Göttlichen Natur,
In Gottes Schoß zu ruhn.

*

Papst Franziskus wird als erster Papst der Geschichte auf die arabische Halbinsel reisen. Die Vereinigten arabischen Emiraten haben ihn eingeladen zu einer Konferenz über Dialog in der Menschheit. Mutig! Tapfer! Das Motto stammt vom heiligen Franziskus: Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens. Die Reise findet im Februar 2019 statt. Ich freue mich auf diese Zeit. Dann ist auch bald der Vorfrühling da.

*

Malek,
Evi interessiert sich für ihre Ahnen bis hin zum Ur-Urgroßvater. Ist family-search von den Mormonen da richtig, muss man sich irgendwo anmelden? Schick mir mal einen leicht zu praktizierenden link für Evi.

*

Malek,
Gretchen von Deutschland ist Parteivorsitzende geworden, Maria hat meine Gebete erhört. Gute Nachricht für unser Volk!

*

Das Grablied

Dort ist die Gräberinsel, die schweigsame; dort sind auch die Gräber meiner Jugend. Dahin will ich einen immergrünen Kranz des Lebens tragen.

Also im Herzen beschließend fuhr ich über das Meer. –

Oh ihr, meiner Jugend Gesichte und Erscheinungen! Oh, ihr Blicke der Liebe alle, ihr göttlichen Augenblicke! Wie starbt ihr mir so schnell! Ich gedenke eurer heute wie meiner Toten.

Von euch her, meinen liebsten Toten, kommt mir ein süßer Geruch, ein herz- und tränenlösender. Wahrlich, er erschüttert und löst das Herz dem einsam Schiffenden.

Immer noch bin ich der Reichste und Bestzubeneidende – ich der Einsamste! Denn ich hatte euch doch, und ihr habt mich noch: sagt, wem fielen, wie mir, solche Rosenäpfel vom Baume?

Immer noch bin ich eurer Liebe Erbe und Erdreich, blühend zu eurem Gedächtnisse von bunten wildwachsenen Tugenden, oh ihr Geliebtesten!

Ach, wir waren gemacht, einander nahe zu bleiben, ihr holden fremden Wunder; und nicht schüchternen Vögeln gleich kamt ihr zu mir und meiner Begierde – nein, als Trauende zu dem Trauenden!

Ja, zur Treue gemacht, gleich mir, und zu zärtlichen Ewigkeiten: muß ich nun euch nach eurer Untreue heißen, ihr göttlichen Blicke und Augenblicke: keinen andern Namen lernte ich noch.

Wahrlich, zu schnell starbt ihr mir, ihr Flüchtlinge. Doch floht ihr mich nicht, noch floh ich euch: unschuldig sind wir einander in unsrer Untreue.

Mich zu töten, erwürgte man euch, ihr Singvögel meiner Hoffnungen! Ja, nach euch, ihr Liebsten, schoß immer die Bosheit Pfeile – mein Herz zu treffen!

Und sie traf! Wart ihr doch stets mein Herzlichstes, mein Besitz und mein Besessen-sein: darum mußtet ihr jung sterben und allzu frühe!

Nach dem Verwundbarsten, das ich besaß, schoß man den Pfeil: das waret ihr, denen die Haut einem Flaume gleich ist und mehr noch dem Lächeln, das an einem Blick erstirbt!

*

Malek,
herzlichen Dank für den Liebesgruß meiner Mätresse Marie! Dich segne zum 2. Advent der Christus, der Doktor der Doktoren!

*

CREDO

Wir glauben an den Einen Gott,
Den Schöpfer Himmels und der Erden,
Der will, der Odem im Schamott,
Dass Menschen Gottessöhne werden.
Gott wird uns unsern Leib ernähren,
Und unsre Seele fromm bewahren,
Dem bösen Feinde wird er wehren,
Kein Übel soll uns widerfahren.
Er sorgt für uns, der uns bewacht,
Der ist von grenzenloser Macht.

Wir glauben an Herrn Jesus Christ,
Den Gott vom Gott, den Licht vom Lichte,
Der einzig unser Retter ist,
Der wirklich kam in die Geschichte,
Dass wir zu Gott, zu Jahwe kommen,
Indem wir Jesus tief vertrauen.
Sein Kreuz zu tragen, wird uns frommen,
Der Schmerzensmann wird uns erbauen,
Der Gottessohn, Mariensohn,
Er herrscht in unsers Herzens Thron.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Von Gott dem Geiste ward geboren
Und dann empfangen worden ist
Von Unsrer Frau mit ihren Ohren,
Der Mutter Gottes, ganz alleine,
Dass wir, geboren hier auf Erden
Mit Herzen härter als die Steine,
In Jesu Herz verwandelt werden
Und von dem zweiten Tod befreit
Durch Jesu Allbarmherzigkeit.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Aus Liebe ist am Kreuz gestorben,
Der Retter uns geworden ist,
Der uns das Paradies erworben,
Und Jesus wurde auch begraben,
Ist zu den Toten abgestiegen,
Dass keine Feinde wir mehr haben,
Die Tod uns wüssten zuzufügen,
Weil er gegangen durch die Not
Der Toten und besiegt den Tod.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Im Morgenrot ist auferstanden
Und nicht mehr in dem Tode ist,
Auf dass wir von des Todes Banden
In Christus werden auferstehen
Und kommen in das wahre Leben
Und werden Gottes Schönheit sehen,
Der Liebe ganz uns hinzugeben.
Solang wir noch am Erdenort,
Wir folgen treu dem Gotteswort.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Ist dann gen Himmel aufgefahren,
Der ewig in der Gottheit ist,
In seiner Huld uns zu bewahren.
Die Gläubigen, die wahren Christen,
Die dürfen immer zu ihm schreien
Aus tiefster Not. Vor Satans Listen
Will er sie schützen und befreien.
Er alle Macht in Händen hält,
Der Bräutigam im Himmelszelt.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Kommt wieder an dem Jüngsten Tage,
Der Vater kennt allein die Frist,
Dann wird getröstet alle Klage
Von allen, die als Menschen leben.
Doch Satanas und seine Bösen
Wird er der Hölle übergeben,
Die Liebenden wird er erlösen
Von aller Trauer, Angst und Not,
Und führt sie heim zu Zebaoth.

Wir glauben an der Liebe Geist,
Der kommt vom Vater und vom Sohne,
Der uns mit seiner Liebe speist,
Der liebt uns feurig, zweifelsohne.
Die Kraft, die will er auch uns geben,
Dass wir die Sünden ernst vermeiden
Und würdig der Erlösung leben,
Auch tröstet er in allen Leiden,
Hilft unsrer Schwächte, treibt uns an,
Macht unsre Seele heilig dann.

Wir glauben, dass der Liebe Geist
Die Kirche lenkt, die ist katholisch,
Die man die Una Sancta heißt,
Katholisch, heilig, apostolisch,
Die Menschheit er vereint auf Erden
In einer Taufe, einem Glauben.
Wer außer ihr kann selig werden?
Den Glauben soll uns keiner rauben.
Die Kirche ist des Retters Braut
Und wer sich Jesus anvertraut.

Wir glauben, dass vom lieben Geist
Wird alle Erbschuld uns vergeben,
Wie es die Taufe uns verheißt,
Wir tauchen ein in Christi Leben,
Die dennoch oft in Sünden fallen,
Doch wenn wir beichtend sie bereuen,
Dann finden wir sein Wohlgefallen,
Dann gibt er uns den Geist, den neuen.
Der uns erlöst von aller Schuld,
Gießt in die Seele seine Huld.

Wir glauben, dass der Liebe Geist
Uns alle auferwecken werde
Am Jüngsten Tage, wie es heißt,
Die man begraben in der Erde,
Er wird zu schönstem Freudenleben
Uns in der Herrlichkeit verklären,
Wird uns den freisten Geistleib geben,
Wo wir befriedigt Gott begehren,
Und alle Trauer von uns geht,
Wenn Frau und Mann einst aufersteht.

*

Am 11.12. war der Gedenktag des heiligen Papstes Damasus, dem wir die Hieronymus-Bibelübersetzung und die endgültige Definition des NT-Kanons verdanken. Hieronymus machte sich immer an seine Übersetzung, wenn die Wollust ihn anfocht. Ich will Johannes-Evangelium und die Geschichte der drei Patriarchen und gerne noch Jeremia übersetzen. Bin schrecklich einsam.

*

Malek,
bei C. S. Lewis in seinem Buch über den Kummer, nach dem Krebstod seiner Frau, schrieb er, Lazarus war der erste Märtyrer: Warum hat Jesus ihn vom Todesschlaf aufgeweckt und wieder zurück in dieses Jammertal geschickt! Das zitierte ich einem katholischen Priester, der war entsetzt, das irdische Leben sei doch so schön... Wie sehr Marco am irdischen Leben hängt, erkennst du aus dieser Geschichte, die er mir erzählte: Stell dir vor, du fällst vom 30. Stockwerk eines Hochhauses, und wenn du unten ankommst, bist du sicher tot, aber in der mittleren Ebene des Hochhauses guckt ein Nagel aus der Wand, und du könntest mit einem Auge daran hängen bleiben - möchtest du das?

*

Ich feire den Advent mit meinen Ahnen,
Die an die Wiederkunft des Herrn mich mahnen,
Entgegen gehe ich dem Weltenmorgen,
Will mich um der Geschwister Seelen sorgen,
Ich lese lächelnd in der Wehnachtsfibel
Und feire Christ-Mass mit dem Bund der Bibel.

*

Malek,
du hast recht. Die meisten Christen freuen sich, dass Jesus für sie das Kreuz getragen hat, sind aber nicht bereit, Tag für Tag ihr Kreuz für Jesus zu tragen. - Ich habe Freude an der Johannes-Translation.

*

Lieber Malek,
letztes Jahr zu Sylvester hörte ich die Predigt eines katholischen Mönchs-Jugendseelsorgers, der das Neue pries, der neuen Bund, das neue Lied des Lammes, siehe, ich mache alles neu! - Das widerstrebte meiner Seele. Gestern hörte ich einen katholischen Priester-Bibellehrer, der sprach auch vom Neuen: Im Anfang schuf Gott hieße auch: Gott schafft Anfänge, es gelte nicht, am Alten festzuhalten, sondern offen zu sein für die überraschende Neuheit der Neuanfänge des Heiligen Geistes. - Meine Seele ist müde und konservativ geworden. Meine Poesie schreibe ich so, dass die Babylonier 2000 vor Christus sie gut verstehen können. Ich übersetze die ältesten Texte der Menschheit. Politisch häng ich an der katholischen Monarchie des Mittelalters. Postmoderne Lyrik verachte ich. Meine Muse ist die ERINNERUNG an Karine. Ich liebe nichts Neues, ich liebe das Uralte, den uralten Gott.

*

Malek,
die Christen sagen: Der Gott des Alten Testament ist ein Gott des Zornes und der Rache, aber der Vater Jesu ist nur Liebe und Gnade. - Aber ich glaube, es kommt noch der Zorn des Lammes, da wird der Herr die Kelter treten. Gott ist derselbe gestern und heute. Der Kelch der Gerechtigkeit ist voll, und wenn die Menschheit nicht Buße tut, wird der Vater dreinschlagen!

Toto

*

Willst werden du ein wahrer Glaubensheld,
Verlasse nur die gottverlassne Welt!
Willst du begeben zu dem Vater dich,
Musst du verlassen noch dein kleines Ich!
Um Gott zu finden, lass dein Gottesbild,
Dann wirst du eins mit Gott, o sanft und mild!

*

Lieber Malek,
Marco zu mir: Was machst du denn, wenn Malek mal nicht mehr ist? Ich: Das darf nicht sein, er darf nicht vor mir sterben. - Darum ernähre dich gesund, bewege dich ausreichend, verschmähe bei Krankheit nicht den Arzt... Obwohl du mein jüngerer Bruder bist, bist du doch soetwas wie mein Vater…

*

Malek,
Petrus begegnete dem auferstandenen Herrn und der fragte ihn dreimal: Liebst du mich, zur Wiedergutmachung seiner dreimaligen Verleugnung. So erklären es immer die Priester. Eine sehr tiefe Weisheit wird immer übersehen. Jesus fragt Petrus: Liebst du mich mit göttlicher, selbstlos hingebungsvoller Liebe (Agape) mehr als diese? Petrus sagte: Ich liebe dich als Freund (Philia). Jesus schraubt seine Ansprüche zurück: Liebst du mich mit göttlicher, selbstlos hingebender Liebe (Agape), (nun nicht mehr: mehr als diese)? Petrus sagte: Ich liebe dich als Freund (Philia). Nun erwartet Jesus schon gar keine selbstlos hingebende Liebe mehr, sondern ihm genügt an Petri Freundschaft, er fragt: Liebst du mich mit der Liebe eines Freundes (Philia)? Petrus: Ja, das weißt du, ich liebe dich wie ein Freund seinen Freund liebt. - Wie demütig Jesus doch ist! Er, der die feurige Liebe Gottes ist, begnügt sich mit unsrer kleinen Sympathie.

*

Was aber soll mir der Champagner?
Was soll das Spritzen mir des Sekts?
Was sollen Madel mir und Anja?
Wie bin ich müde doch des Sex!
Was soll der Frauen Liebesflüstern,
Die wie des Himmels Huris lüstern?
Was sollen mir die Weiber wild?
Ich bin vor Altersweisheit mild
Und frag nichts mehr nach losem Luder.
Mein Freund lädt mich zum Himmel ein,
Da will er mit mir trinken Wein,
Verzichten muss mein armer Bruder
Auf Erden leider, wenn er trinkt,
Er bald vor Eiterbeulen stinkt.

*

DER HELIAND

ZEHNTER GESANG

Sie begaben sich wieder nach Galiläa, Josef und Maria,
Die heiligen Eltern des Himmelskönigs,
Sie waren in Nazareth, wo der rettende Christus
Wuchs an Wohlgefallen, ward der Weisheit voll,
Bei war ihm die Gnade Gottes, er war geliebt von allen
Mutter-Verwandten, er nicht war andern Knaben gleich,
Der Gute in seiner Güte.

Da er das Alter
Von zwölf Jahren erreicht hatte, da war die Zeit gekommen,
Dass in Jerusalem die Juden
Ihrem Gott dienen wollten
Und seinen Willen tun. Da waren in dem Tempel
Von Jerusalem die der Juden versammelt,
Eine mächtige Manneskraft. Dort Maria war
In der Gesellschaft und hatte ihren Sohn mit sich,
Gottes einzigen Sohn. Als die Juden für ihre Sünden hatten,
Die Menschen, in dem Tempel, wie es im alten Bund geboten,
Sühne geleistet, da fuhren wieder die Leute fort,
Die Gerechten, nach ihrem Willen. Und da in dem Tempel blieb
Der mächtige Sohn Gottes, doch die heilige Mutter
Wusste es in Wahrheit nicht, sie dachte, er sei beim Haufen
Mit seinen Freunden. Sie erfuhr es
Erst am andern Tag, die adlige Frau,
Die selige Magd des Herrn, dass er in der Gesellschaft nicht war.
Maria ward das Gemüt voller Sorgen,
Es ward ihr weh ums Herz, da sie das heilige Kind
Nicht fand unterm Volk. Da klagte voller Weh
Die Gottesmagd. Sie begaben sich wieder nach Jerusalem,
Ihren Sohn zu suchen, und fanden ihn sitzen
In dem Tempel, wo die weisen Männer,
Sehr gebildete Berater, in Gottes Gesetz
Lasen und lehrten, wie man Lobpreis solle
Wirken mit Worten dem, der diese Welt erschafft.
Da saß mitten unter ihnen der mächtige Sohn Gottes,
Christus, der allwissende, wie ihn die Männer nicht erkannten,
Die den Tempeldienst vollzogen,
Und er fragte sie wissbegierig
Mit weisen Worten, sie wunderten alle sich sehr,
Wodurch doch ein Knabe solche Rede kann
Führen mit seinem Mund. Dort ihn die heilige Mutter fand
Sitzen in der Gesellschaft, und ihren Sohn grüßte sie,
Den allweisen, unter den Männern, sprach zu ihm mit ihren Worten:
Wie konntest du der Mutter, o der Menschen Liebster,
Solche Sorge bereiten, dass ich dich so schmerzhaft
Suchen musste, ich arme Frau,
Unter diesen Leuten? - Da sprach ihr Kind,
Mit weisen Worten: Weißt du doch sicher, sprach er,
Dass ich dort sein muss, wo ich mit Recht soll
Wohnen nach Gottes Willen, wo die Herrschaft hat
Mein ewiger Vater. - Die Männer nicht verstanden,
Die Gelehrten im Tempel, warum er das Wort sprach
Mit seinem Mund. Maria aber alles behielt,
Bewegte es in ihrer Brust, was sie da hörte ihr Kind sprechen
An weisen Worten.

*

Die ganze schwarze Erde voller Weh
Bedeckt der weißen Gottesgnade Schnee.

Gesegneten dritten Advent!

*

So sagen weisheitsvoll die Juden und die Mucker:
Es stirbt die kalte Welt am Mangel, ach, von Zucker!

*

Noch eine französische Revolution? Mon Dieu, bewahre uns! Statt vernünftige sozialpolitische Forderungen aufzustellen und Lösungsprogramme zu entwickeln, entlädt sich die dumpfe Wut des Pöbels mit Zerstörungswut von Linksradikalen gemischt. Ich muss nun weiter meinen Voltaire über den Absolutismus und die Hugenotten-Revolution übersetzen…

*

Am vierten Advent in der Kirche zu Bremen
Da feiern wir ohne die lieblichen Kinder,
Da hören wir Gottes gepredigte Themen:
Das Licht wird geboren im finstersten Winter.

*

Malek,
der amerikanische Priester in der Messe erzählt vom Stammbaum Jesu und erzählt, dass er Ahnenforschung betreibt…

*

Malek,
ich frage mich seit langem, wie Jesus, der selbstverständlich ehelos war und also seine Genitalsexualität nicht ausgelebt hat, wie er als wahrer Mensch, ja, Mann, seine Sexualität gelebt hat. Der einzige, der sich das noch fragte, ist Kardinal Schönborn. 2000 Jahre Christentum hat da keine Literatur hervorgebracht! Ich will nicht wiederholen, was Marco dazu sagte. In Jesus ist die Fülle der Agape, die Fülle der Philia, aber ich glaube, auch die Fülle des Eros. Die Mystiker sagen: JESUS IST DER EROS. Aber nicht der egoistisch begehrende unzüchtige Eros unreiner Seelen, sondern, das ist jetzt meine Idee, JESUS SUBLIMIERTE SEINE SEXUALITÄT ZU EINER UNIVERSALEN PAN-EROTIK. Aber darüber will ich noch viel nachdenken. Nun gut, ich sage dir doch, was mein pietistischer Hofnarr sagte: Jesus war verheiratet und wenn er die Prostituierte Magdalena sah, kriegte er eine Erektion.

*

Malek,
zwei Beichtväter hatten mir gesagt, ich solle Evi in die Wüste schicken. Was hab ich gemacht? Ich hab die unfähigen Beichtväter in die Wüste geschickt.

*

Malek,
vielleicht gefällt dir dies nicht. Der heilige Stefan, der als König Ungarn um 1000 n. Chr. christianisiert hat, sagte: Wenn es keine Priester mehr gibt, fangen die Menschen wieder an, Tiere anzubeten. - Soweit ist es gekommen. Das deutsche Gesetz sagt, ein Tierkind darf so lange nicht von seiner Mutter weggenommen werden, bis es selbständig leben kann. Aber menschliche Föten darf man schon im Mutterschoß töten. Regine (ich habe den Kontakt mit der Idiotin abgebrochen) machte ihr Veganertum zum Inhalt ihrer Religion. Evi sagt, Jesus war Essener und die Essener waren Vegetarier. Ein katholischer Theologe sagte, inspiriert vom Vegetarismus buddhistischer Mönche, alle katholischen Pfarrhäuser und Bildungsstätten sollten nur noch vegane Speise anbieten. Vegetarismus sei Christenpflicht. Papst Benedikt in einem Interviewbuch sagte: Die Massentierhaltung ist des Schöpfers nicht würdig, aber man dürfe nicht in einen neuheidnischen TIERKULT verfallen. Mir geht das einfach nur auf die Nerven.

*

Malek,
ich schreibe gerade einen Text über Jesu Sexualität und erzählte Evi davon. Sie meinte, Jesus sei doch auch mal jung gewesen. Man müsse doch "Sex haben". Ich rede über das Thema mit keinem mehr, die Leute denken sich doch eh einen heidnischen unzüchtigen Jesus aus, und auch die Christen kennen weder das Evangelium noch die Lehre der Kirche. Das nannte Papst Benedikt religiösen Analphabetismus. Ich bin frustriert.

*

Sankt Josef sagte zu Maria im Stall zu Bethlehem: Ach Maria, ausgerechnet heute am ersten Weihnachtsfest, da der Logos aus der Jungfrau geboren ist, hab ich diese Infektion! Hoffentlich stecke ich dich nicht an, du meine Gottesgebärerin! Wie gerne wäre ich jetzt in der warmen Stube bei unseres süßen Jesulein Großeltern Anna und Joachim! Aber ich fürchte fast, wir müssen in diesem zugigen Stall bleiben. Bleib mir nur gesund, meine jungfräuliche Braut, denn eine Mutter ist unersetzlich! Aber während alle Sterne an diesem Weihnachtsfest strahlen vor Freude und alle grünen Tannenbäume sich in weißen Schnee hüllen, wir beide, wir Auserwählten, wir göttlichen Menschen, wir bejahen auch unser Kreuz zu Weihnachten, und sei unser Kreuz auch eine Infektion! - Und die Mutter Gottes segnete ihren lieben Hausvater.

*

A MATHEMATICALL PROBLEM

I.

On a given finite Line
Which must no way incline;
To describe an equi--
--lateral Tri--
--A, N, G, L, E.
Now let A. B.
Be the given line
Which must no way incline;
The great Mathematician
Makes this Requisition,
That we describe an Equi--
--lateral Tri--
--angle on it:
Aid us, Reason--aid us, Wit!

II.

From the centre A. at the distance A. B.
Describe the circle B. C. D.
At the distance B. A. from B. the centre
The round A. C. E. to describe boldly venture.
(Third Postulate see.)
And from the point C.
In which the circles make a pother
Cutting and slashing one another,
Bid the straight lines a journeying go,
C. A., C. B. those lines will show.
To the points, which by A. B. are reckon'd,
And postulate the second
For Authority ye know.
A. B. C.
Triumphant shall be
An Equilateral Triangle,
Not Peter Pindar carp, not Zoilus can wrangle.

III.

Because the point A. is the centre
Of the circular B. C. D.
And because the point B. is the centre
Of the circular A. C. E.
A. C. to A. B. and B. C. to B. A.
Harmoniously equal for ever must stay;
Then C. A. and B. C.
Both extend the kind hand
To the basis, A. B.
Unambitiously join'd in Equality's Band.
But to the same powers, when two powers are equal,
My mind forbodes the sequel;
My mind does some celestial impulse teach,
And equalises each to each.
Thus C. A. with B. C. strikes the same sure alliance,
That C. A. and B. C. had with A. B. before;
And in mutual affiance,
None attempting to soar
Above another,
The unanimous three
C. A. and B. C. and A. B.
All are equal, each to his brother,
Preserving the balance of power so true:
Ah! the like would the proud Autocratorix do!
At taxes impending not Britain would tremble,
Nor Prussia struggle her fear to dissemble;
Nor the Mah'met-sprung Wight,
The great Mussulman
Would stain his Divan
With Urine the soft-flowing daughter of Fright.

IV.

But rein your stallion in, too daring Nine!
Should Empires bloat the scientific line?
Or with dishevell'd hair all madly do ye run
For transport that your task is done?
For done it is--the cause is tried!
And Proposition, gentle Maid,
Who soothly ask'd stern Demonstration's aid,
Has prov'd her right, and A. B. C.
Of Angles three
Is shown to be of equal side;
And now our weary steed to rest in fine,
'Tis rais'd upon A. B. the straight, the given line.

Samuel Taylor Coleridge

*

Malek,
beim Hauskreis-Weihnachtsessen sagten sie: Torsten, du magst ja kein Lob, aber du hast uns durch deine Bibelarbeiten und deine Fragen, auf die wir nie gekommen wären, zum Nachdenken gebracht: Alle: Ja, alle deine Bibelarbeiten waren sehr interessant. Dann applaudierten sie mir. Marco sagte: Torsten hat es geschafft, das Buch Hiob in zehn Abenden sehr interessant und spannend aufzuarbeiten. Das hätte ich nicht gekonnt. Meinen Respekt! - Eine Schwester schenkte mir einen Schlafanzug. Nun kann ich Weihnachten verschlafen, wie schön…

*

Wir Vegetarier für Christus sagen, dass die böse Kirche mit ihrem sogenannten Himmel, in dem es viele Päpste, aber keine Tiere gibt, ganz gegen Jesus den Vegetarier ist. Wir sprechen darum den Esel heilig, auf dem Jesus nach Jerusalem eingezogen ist. Du treuer Knecht des Herrn! Und also beten wir: Heiliger Esel, bitte für uns! Sankt Asinus, ora pro nobis!

*

Die konservativen Katholiken wollen die Frau als Hausfrau und Mutter sehen, wenn sie sich in der Kirche engagieren wollen, dann sollen sie sich für den Lebensschutz engagieren. - Aber die Christinnen und anderen Frauen, die ich kenne, wollen alle gerne auch eine Berufsarbeiten haben und wollen nicht "schweigen in der Gemeinde" - und sie haben recht, wie ich finde.

*

Dann wünsch ich dir jetzt schon einmal möglichst stressfreie Weihnachten! Melde dich, wenn du zurück bist.

*

Und Malek und alle seine Lieben waren schon zehntausend Jahre tot. Malek legte sich erst einmal in sein Himmelsbett und schlief sieben Ewigkeiten. Als er erwachte, brachte die heilige Martha ihm ein Frühstück ans Bett. Malek frühstückte, drehte sich noch mal um und schlief noch mal drei Ewigkeiten. Vormittags machte er dann einen kleinen Spaziergang mit dem Jesuskind durch den Libanonwald. Dann war Zeit zum Mittagessen. Es gab gebratenes Manna mit Rehrückengeschmack und Rotkohl und Bratkartoffeln. Dann machte Malek einen Mittagsschlummer, etwa eine halbe Ewigkeit lang. Er träumte von Sulamit. Nachmittags kam der heilige Albertus Magnus vorbei, der Doktor universalis, und diskutierte mit Malek etwas über Naturwissenschaft. Nun war Abendbrotzeit, es gab Weißbrot mit Käse, Noah brachte Wein vorbei. Malek sprach noch etwas mit dem heiligen Johannes über den Logos. Dann kamen die Knaben der Thomas-Kirche und sangen noch einen Choral aus dem Weihnachtsoratorium. Malek wurde schon wieder schläfrig. Die heilige Susanna ließ ihm noch ein heißes Bad ein mit Badesalz vom Toten Meer. Davon wurde Malek so schläfrig, er sagte nur noch ein kurzes Gebet: Ich danke dir, Herr, dass es im Himmel keine Uhren gibt - und schon war er eingeschlafen und schlief eine Myriaden Ewigkeiten, er hatte gar nicht gemerkt, dass sich seine Frau zu ihm gelegt hatte und so weiter und so fort…

*

Ich bin Weihnachten mit Maria allein. Sylvester mach ich dann Susanne den Hof.

*

DAS EVANGELIUM NACH LUKAS

ERSTES KAPITEL

1 In Anbetracht dessen, dass viele andere sich verpflichtet haben, Berichte über die Ereignisse zu erstellen, die unter uns ihre Erfüllung fanden,
2 da uns diese von jenen überliefert wurden, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren,
3 nachdem ich die ganze Geschichte von Anfang an sorgfältig durchgelesen habe, habe ich beschlossen, einen bestellten Bericht für dich zu schreiben, Theophilus,
4 damit Eure Exzellenz erfahren kann, wie fundiert der Unterricht ist, den Ihr erhalten habt.
5 In den Tagen des Königs Herodes von Judäa lebte ein Priester namens Sacharja, der zur Abija-Abteilung des Priestertums gehörte, und er hatte eine Ehefrau, Elisabeth mit Namen, die eine Nachfahrin Aarons war.
6 Beide waren vor Gott aufrichtig und führten alle Gebote und Vorschriften des Herrn tadellos aus.
7 Aber sie waren kinderlos: Elisabeth war unfruchtbar, und sie waren beide in Jahren fortgeschritten.
8 Nun geschah es, dass er an der Reihe war, zu dienen, und er übte sein priesterliches Amt vor Gott aus,
9 als es ihm zufiel, wie es der priesterliche Brauch war, das Heiligtum des Herrn zu betreten und dort zu weihräuchern.
10 Und zur Stunde des Räucherns waren alle Leute draußen und beteten.
11 Da erschien ihm der Engel des Herrn, der rechts vom Räucherbecken stand.
12 Der Anblick störte Zacharias, und er wurde von Furcht erfüllt.
13 Der Engel aber sprach zu ihm: Sacharja, fürchte dich nicht, denn dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth soll dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Johannes nennen.
14 Er wird deine Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen.
15 Denn er wird groß sein vor den Augen des Herrn; er darf keinen Wein trinken, kein starkes Getränk; vom Mutterleib an wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein,
16 und er wird viele der Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen.
17 Mit dem Geist und der Kraft Elias wird er vor ihnen einhergehen, um die Väter mit ihren Kindern und die Ungehorsamen mit dem gesunden Menschenverstand zu versöhnen, und für den Herrn ein für ihn geeignetes Volk vorzubereiten.
18 Sacharja sprach zu dem Engel: Wie kann ich das wissen? Ich bin ein alter Mann, und meine Frau geht in die Jahre.
19 Der Engel antwortete: Ich bin Gabriel, der in der Gegenwart Gottes steht, und ich wurde gesandt, um mit dir zu sprechen und dir diese gute Nachricht zu bringen.
20 Schau! Da du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer festgesetzten Zeit in Erfüllung gehen werden, wirst du zum Schweigen gebracht und hast keine Redefähigkeit, bis dies geschehen ist.
21 Inzwischen warteten die Leute auf Zacharias und waren überrascht, dass er so lange im Heiligtum blieb.
22 Als er herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen, und sie erkannten, dass er im Heiligtum eine Vision gesehen hatte. Aber er konnte ihnen nur Zeichen machen und blieb stumm.
23 Als seine Dienstzeit zu Ende ging, kehrte er nach Hause zurück.
24 Einige Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger, und sie blieb fünf Monate lang zuhause und sagte:
25 Der Herr hat das für mich getan, jetzt, da es ihm gefallen hat, die Demütigung, die ich in der Öffentlichkeit erlitt, zu beseitigen.
26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth gesandt
27 zu der Jungfrau, die mit dem Mann namens Josef aus dem Hause Davids verlobt ist; und der Name der Jungfrau ist Maria.
28 Er ging hinein und sagte zu ihr: Freue dich, die du ganz erfüllt bist von Gottes Gnade! Der Herr ist bei dir!
29 Sie war zutiefst beunruhigt von diesen Worten und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte.
30 Der Engel aber sprach zu ihr: Maria, fürchte dich nicht; du bist Gottes Favoritin!
31 Schau! Du sollst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du musst ihn Jesus nennen.
32 Er wird groß sein und wird Sohn des Allerhöchsten genannt. Der Herr Gott wird ihm den Thron seines Vorfahren David geben;
33 er wird das Haus Jakob für immer regieren, und seine Regierung wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie kann das geschehen, da ich mit keinem Mann schlafen werde?
35 Der Engel antwortete: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich mit seinem Schatten bedecken. Und so wird das Kind heilig sein und wird Sohn Gottes genannt.
36 Und ich sage es dir auch: Deine Cousine Elisabeth hat in ihrem hohen Alter auch einen Sohn empfangen, und die, die die Leute unfruchtbar nannten, ist jetzt im sechsten Monat.
37 Denn nichts ist Gott unmöglich.
38 Maria sagte: Siehe, ich bin die Gottesmagd, lass es mir geschehen, wie du gesagt hast. - Und der Engel hat sie verlassen.
39 Maria machte sich damals auf den Weg und ging so schnell sie konnte in das Hügelland in eine Stadt in Juda.
40 Sie ging in das Haus von Sacharja und begrüßte Elisabeth.
41 Nun geschah es, dass, sobald Elisabeth den Gruß Marias hörte, dass das Kind in ihrem Leib hüpfte und Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt war.
42 Sie rief laut und sagte: Von allen Frauen bist du am meisten gebenedeit, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.
43 Warum sollte ich mit einem Besuch der Mutter meines Herrn geehrt werden?
44 Schau, als dein Gruß meine Ohren erreichte, sprang das Kind in meinem Leib vor Freude!
45 Ja, gesegnet ist sie, die glaubte, dass die Verheißung, die sie vom Herrn erhalten hatte, erfüllt werden würde.
46 Maria sagte: Meine Seele verkündet die Größe des Herrn
47 und mein Geist freut sich in Gott, meinem Retter;
48 weil er auf die Demut seiner Magd gesehen hat. Ja, von nun an werden mich alle Generationen selig preisen,
49 denn der Allmächtige hat große Dinge für mich getan. Heilig ist sein Name,
50 und seine treue Liebe erstreckt sich von Zeitalter zu Zeitalter auf diejenigen, die ihn ehren.
51 Er hat die Kraft seines Arms eingesetzt, er hat den Arroganten des Herzens überwunden.
52 Er hat die Fürsten von ihren Thronen gestürzt und die Kleinen hoch erhoben.
53 Er hat den Hungernden mit guten Dingen gefüllt, die Reichen leer hinaus geschickt.
54 Er ist seinem Diener Israel zur Hilfe gekommen, in Anbetracht seiner treuen Liebe,
55 Gemäß der Verheißung, die er unseren Vorfahren gegeben hat, gemäß seiner Barmherzigkeit gegenüber Abraham und seinen Nachkommen für immer.
56 Maria blieb drei Monate bei ihr und ging dann nach Hause.
57 Es kam die Zeit für Elisabeth, ihr Kind zu bekommen, und sie gebar einen Sohn;
58 und als ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine treue Liebe verschwendet hatte, teilten sie ihre Freude.
59 Nun geschah es, dass sie am achten Tag kamen, um das Kind zu beschneiden; sie wollten ihn Zacharias nach seinem Vater nennen,
60 aber seine Mutter sprach sich dagegen aus. Nein, sagte sie, er soll Johannes heißen.
61 Sie sprachen zu ihr: Niemand in deiner Familie hat diesen Namen.
62 Und sie machte seinem Vater Zeichen, um herauszufinden, wie er ihn genannt haben wollte.
63 Der Vater bat um eine Schreibtafel und schrieb: Sein Name ist Johannes. - Und sie waren alle erstaunt.
64 In diesem Augenblick kehrte seine Redefähigkeit zurück und er sprach und pries Gott.
65 Alle ihre Nachbarn waren voller Ehrfurcht und die ganze Sache wurde im ganzen Hügelland von Judäa besprochen.
66 Alle, die davon hörten, schätzten es in ihren Herzen. Wer wird dieses Kind sein? wunderten sie sich. Und in der Tat war die Hand des Herrn auf ihm.
67 Sein Vater Sacharja war vom Heiligen Geist erfüllt und sprach diese Prophezeiung:
68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht, er hat sie befreit,
69 und er hat für uns eine rettende Macht im Haus seines Knechtes David errichtet,
70 so wie er es verkündet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten aus alter Zeit,
71 dass er uns vor unseren Feinden und vor den Händen all derer retten würde, die uns hassen,
72 und zeigen unseren Vorfahren treue Liebe und denken an seinen heiligen Bund.
73 Dies war der Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hatte:
74 dass er uns frei von Furcht gewähren würde, von den Händen unserer Feinde befreit zu werden,
75 um ihm in all unserer Zeit in Heiligkeit und Aufrichtigkeit in seiner Gegenwart zu dienen.
76 Und du, kleines Kind, sollst Prophet des Allerhöchsten heißen, denn du wirst vor den Herrn einher gehen, um ihm einen Weg zu bereiten,
77 um seinem Volk Wissen über die Erlösung durch Vergebung ihrer Sünden zu geben,
78 wegen der treuen Liebe unseres Gottes, in der die aufgehende Sonne von oben gekommen ist, um uns zu besuchen,
79 um denen, die in Dunkelheit und Schatten des Todes leben, Licht zu geben, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu führen.
80 Mittlerweile war das Kind groß und sein Geist wurde stärker. Und er lebte in der Wüste bis zu dem Tag, als er Israel offen erschien.

ZWEITES KAPITEL

1 Nun geschah es, dass Caesar Augustus zu dieser Zeit ein Dekret erlassen hatte, dass eine Volkszählung über die gesamte bewohnte Welt gemacht werden sollte.
2 Diese Volkszählung, die erste, fand statt, als Quirinius Gouverneur von Syrien war.
3 Und jeder ließ sich registrieren, jeder in seiner eigenen Stadt.
4 So zog Josef aus der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa zu Davids Stadt, genannt Bethlehem, da er aus Davids Haus und Linie stammte,
5 um zusammen mit Maria, seiner Braut, die ein Kind hatte, eingetragen zu werden.
6 Nun geschah es, dass, während sie dort waren, die Zeit kam, dass sie ihr Kind bekam.
7 Und sie gebar den einzigen Sohn, ihren Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil im Wohnraum kein Platz für sie war.
8 Auf dem Land in der Nähe gab es Hirten auf den Feldern, die während der Nachtwache ihre Schafe hüteten.
9 Ein Engel des Herrn stand über ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn schien um sie herum. Sie hatten Angst.
10 Der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht! Seht, ich bringe euch eine Nachricht von großer Freude, eine Freude, die das ganze Volk teilen wird.
11 Heute ist dir in der Stadt Davids der Erlöser geboren worden; er ist Christus, der Herr.
12 Und hier ist ein Zeichen für euch: Ihr werdet ein Baby finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.
13 Und mit dem Engel war auf einmal eine große Menge der Scharen des Himmels, die Gott mit den Worten priesen:
14 Ruhm ist Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für seine Favoriten!
15 Nun geschah es, als die Engel von ihnen in den Himmel gegangen waren, sagten die Hirten: Lasst uns nach Bethlehem gehen und dieses Ereignis sehen, das der Herr uns bekannt gemacht hat.
16 Und sie liefen davon und fanden Maria und Josef und das Baby in der Krippe.
17 Als sie das Kind sahen, wiederholten sie, was ihnen von ihm erzählt worden war.
18 Und alle, die es hörten, waren erstaunt darüber, was die Hirten ihnen sagten.
19 Was Maria anbelangt, so schätzte sie all diese Dinge sehr und meditierte darüber in ihrem Herzen.
20 Und die Hirten gingen zurück, verherrlichten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
21 Als der achte Tag kam und das Kind beschnitten werden sollte, gaben sie ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel ihm vor seiner Empfängnis gegeben hatte.
22 Und als der Tag gekommen war, dass sie nach dem Gesetz des Mose gereinigt werden mussten, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu präsentieren.
23 Sie beachteten, was im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Jeder erstgeborene Mann muss dem Herrn geweiht werden.
24 Und sie wollten auch das Opfer zu bringen, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
25 Nun war in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war ein aufrichtiger und frommer Mann; er freute sich auf die Wiederherstellung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
26 Es war ihm durch den Heiligen Geist offenbart worden, dass er den Tod nicht sehen würde, bevor er den Messias des Herrn gesehen hatte.
27 Vom Geist aufgefordert, kam er zum Tempel; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um für ihn zu tun, was das Gesetz verlangte,
28 nahm er das Baby in die Arme und segnete Gott; und er sagte:
29 Nun, Meister, lässt du deinen Diener in Frieden gehen, wie du es versprochen hast,
30 denn meine Augen haben das Heil gesehen,
31 das du bereitet hast vor allen Nationen;
32 ein Licht der Offenbarung für die Völker und ein Ruhm für dein Volk Israel.
33 Als der Vater und die Mutter des Kindes sich wunderten, was über ihn gesagt wurde,
34 segnete Simeon sie und sagte zu seiner Mutter Maria: Schau, er ist für den Fall und für den Aufstieg vieler in Israel bestimmt, und ist dazu bestimmt ein Zeichen zu sein, dem widersprochen werden wird.
35 Und ein Schwert wird deine Seele durchbohren, damit die geheimen Gedanken vieler freigelegt werden!
36 Es war auch eine Prophetin da, Anna, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser. Sie war alt an Jahren. In den Mädchenjahren war sie sieben Jahren verheiratet,
37 bevor sie Witwe wurde. Sie war jetzt vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie, um Gott Tag und Nacht mit Fasten und Gebet zu dienen.
38 Sie kam gerade in diesem Moment hinein und begann Gott zu preisen; und sie sprach zu allen von dem Kind, die sich auf die Erlösung Jerusalems freuten.
39 Als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa zurück, in ihre eigene Stadt Nazareth.
40 Und als das Kind erwachsen wurde, wurde es mit Sophia erfüllt; und Gottes Charis war bei ihm.
41 Jedes Jahr gingen seine Eltern zum Passahfest nach Jerusalem.
42 Als er zwölf Jahre alt war, gingen sie wie üblich zum Fest.
43 Als die Festtage vorüber waren und sie sich auf den Heimweg machten, blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es wussten.
44 Sie nahmen an, dass er sich irgendwo in der Gruppe befand, und erst nach einer eintägigen Reise suchten sie ihn zwischen ihren Verwandten und Bekannten.
45 Als sie ihn nicht finden konnten, gingen sie zurück nach Jerusalem, um ihn überall zu suchen.
46 Es geschah, dass sie ihn drei Tage später im Tempel fanden, zwischen den Meistern sitzend, ihnen zuhörend und ihnen Fragen stellend;
47 und alle, die ihn hörten, waren erstaunt über seine Intelligenz und seine klugen Antworten.
48 Sie waren überwältigt, als sie ihn sahen, und seine Mutter sagte zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, wie sehr ich und dein Vater dich mit Schmerzen gesucht haben!
49 Er antwortete: Warum sucht ihr mich? Wusstest ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?
50 Aber sie verstanden nicht, was er meinte.
51 Dann ging er mit ihnen hinunter und kam nach Nazareth und lebte unter ihrer Autorität. Seine Mutter hat all diese Worte und Ereignisse in ihrem Herzen aufbewahrt.
52 Und Jesus wuchs in Sophia, nahm zu an Größe und wuchs in der Charis Gottes und der Menschen.

*

O gnadenreicher Tag an Bremens Weserstrom!
Der Logos wird zum Sarx im Sankt Ansgari Dom!

*

Malek,
ich komme von einer sehr schönen Weihnachtsfeier mit Evi und meinen Söhnen. Kurz lief der Fernseher, ich zitiere dir hier ein Gedicht im Geist des Antichrist:

Maria tat sich strecken
Der Heiland geht ihr durch das Becken
Da stand die Ehe auf der Kippe
Ein Findelkind lag in der Krippe
Der Josef war sehr verdutzt
Er hatte seine Flöte nie benutzt

Zuhause wartete ein Weihnachtsgruß meiner Madonna Susanne auf mich.
Jehovah liebt mich sehr!

*

O singe mir, Mousa,
Die Galaktrophousa,
Die stillende Mutter,
Wie Honig und Butter
Die prächtigen Brüste,
Den saugenden Christe!

*

Malek,
suche Frieden und jage ihm nach... Die Madonna von Medjugorje erscheint als Königin des Friedens und schlägt uns diese "Friedensbewegung" vor: 1. Macht Frieden mit Gott! 2. Dann findet ihr den Frieden im Herzen. 3. Diese Frieden strahlt in eure Familie aus. 4. Eure friedliche Familie ist die gesunde Keimzelle einer friedlichen Gesellschaft. "Ihr irrt euch, der Friede kommt nicht von den Politikern!"

Gruß,
Toto

*

Soooo dankbar für die schöne Lichterpracht
In dieser himmlischen Kirchweyhenacht!

*

LUKAS-EVANGELIUM

ELFTES KAPITEL

1 Nun geschah es, dass er an einem bestimmten Ort betete, und als er fertig war, sagte einer seiner Jünger: Herr, lehre uns das Beten, wie Johannes seine Jünger gelehrt hat.
2 Er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, dann sollt ihr sagen: Pater, möge dein Name geheiligt sein, dein Reich komme;
3 gib uns täglich unser substantielles Brot für morgen, und vergib uns unsere Schulden,
4 denn wir vergeben selbst auch jedem, der uns etwas schuldet. Und stell uns nicht auf die Probe.
5 Er sagte auch zu ihnen: Angenommen, einer von euch hat einen Freund und geht mitten in der Nacht zu ihm und sagt: Mein Freund, leih mir drei Brote.
6 weil ein Freund von mir auf seinen Reisen gerade bei mir eingetroffen ist und ich ihm nichts anzubieten habe;
7 und der Mann antwortet aus dem Haus: Störe mich nicht. Die Tür ist jetzt verriegelt, und meine Kinder sind schon im Bett; ich kann nicht aufstehen, um dir etwas zu geben.
8 Ich sage euch: Wenn der Mann nicht aufsteht und es aus Freundschaftsliebe ihm gibt, wird doch die Beharrlichkeit dazu führen, dass er aufsteht und seinem Freund alles gibt, was er haben will.

*

HYMNE AN DIE FAULHEIT

Ich preis die Faulheit mit dem aufgestoßnen Maul!
Nein! Bin ich dich zum Lob der Faulheit viel zu faul!

*

Malek,
Johannes Paul II sagte einmal, er hätte gerne Bonhoeffer heilig gesprochen, nur konnte er das aus Rücksicht auf die Protestanten nicht tun.

*

Malek,
was ist der Unterschied zwischen intelligent design und theistischer Evolution?

*

Lieber Malek,
Evi dankt dir für deinen Rat zur Ahnenforschung, sie kann ihren väterlichen Stammbaum bis 1700 zurückverfolgen, alles Oldenburger, die meisten hießen Josef und waren Vogte oder Zimmermänner. Sie ist fasziniert davon.

*

Malek,
meine polnisch-katholische Nachbarin, Gast im lutherischen Bibelkreis, sagt, Abtreibung sei die Sache der Frauen, das müssten sie selbst entscheiden. Wie sieht deine Frau das? Ich bin ganz allein mit meiner Verdammnis der Abtreibung.

Ich meine, eine homoerotische oder lesbische Veranlagung an sich ist noch keine Sünde, aber der gleichgeschlechtliche Sex praktiziert ist nach Mose, Paulus und der Kirche Sünde. Menschen mit solcher Veranlagung müssen enthaltsam leben.

*

Mutter Teresa von Kalkutta: Solange Millionen Kinder im Mutterschoß ermordet werden, gibt es keinen Frieden auf Erden.

Ich wundere mich, dass die Evangelikalen nicht konsequent die Abtreibung verurteilen.

*

Malek,
die Wolke der Herrlichkeit überschattete die Bundeslade im Offenbarungszelt - der Heilige Geist überschattete Maria. David tanzte nackt vor der Bundeslade - der Täufer tanzt im Schoß seiner Mutter vor Maria mit dem Jesusbaby im Schoß. Die Bundeslade ward bei der Verbannung nach Babylon für immer versteckt von Jeremia - Simeon sieht Maria mit dem göttlichen Baby auf dem Arm in den Tempel kommen: die Bundeslade und die Herrlichkeit des Herrn kehren zurück. Johannes sieht den Himmel offen und sieht im Tempel Gottes die Bundeslade, und siehe, sie ist die mit der Sonne bekleidete, mit Sternen gekrönte, auf dem Mond stehende apokalyptische Frau. Summa Summarum: Maria ist die Bundeslade des neuen Bundes. Wie in der alten Bundeslade die Tafeln der Zehn Worte Gottes waren, so ist in Maria das Wort Gottes. Natürlich beten wir Israeliten nicht die Bundeslade an, sondern die Herrlichkeit des Herrn!

*

ES IST EIN ROSS ENTSPRUNGEN

HUMANISTISCHES WEIHNACHTSLIED

Es ist ein Ross entsprungen,
Medusa es gebar,
Davon die Musen sungen,
Es trägt ein Flügelpaar
Und hat Gesang gebracht
Im reinen Dichterherzen
Wohl in der süßen Nacht.

Das Rösslein, das ich meine,
Davon spricht der Homer,
Ist Pegasus alleine,
Der inspiriert so sehr,
Schlug auch mit seinem Huf
Der Musen reine Quelle
Und manch ein Liedlein schuf.

Der Pegasus, der schnelle,
Der inspiriert mein Lied,
Ich trink der Musen Quelle
In Helikons Gebiet,
Wie an Medusas Brust,
Von der die Lieder kommen
Von Leiden und von Lust.

Ich bitte dich von Herzen,
O reiner Pegasus,
Gib mir in meinen Schmerzen
Den heißen Musenkuss
In diesem Jammertal
Und flieg mit mir zum Äther
In den Ideensaal!

Nun Evoe ich singe,
Es ist ja alles wahr,
Die Mär, die ich euch bringe,
Aus Hellas Himmel klar,
O Muse nackt und weiß,
Hilf mir im Geist zu singen
Zeus Vater Lob und Preis!

*

Malek,
morgen Sylvester bin ich von 15 Uhr bis 1 Uhr Neujahr bei (Marco und) Susanne. Das wird sicher körperlich anstrengend. Aber ich hab für Susanne ein Kettchen mit Kreuz aus Silber und für die Hübsche der Töchter ein Kettchen mit Pferdekopf. Wir werden nüchtern feiern und voraussichtlich beim Chinesen essen. Dir an dieser Stelle schon einmal einen Jahreswechsel ganz nach deinem Geschmack und ein Neues Jahr mit mehr Ruhe für dich und vielen beglückenden Einsichten in das Wesen Gottes!

Toto

*

1 Johannes 2

18 Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, sind jetzt viele Widersacher Christi aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. 19 Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, dass sie nicht alle von uns sind. 20 Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen. 21 Ich habe euch nicht geschrieben, als wüsstet ihr die Wahrheit nicht, sondern ihr wisst sie und wisst, dass keine Lüge aus der Wahrheit kommt.

*

Mutig, unbekümmert, spöttisch, gewalttätig – so will uns die Weisheit: sie ist ein Weib und liebt immer nur einen Kriegsmann.

*

Malek,
Goethe sagt: Was ich nicht loben kann, davon rede ich nicht. Darum kein Wort über Marco und Alina. Die Rache steht beim Herrn allein. Aber morgens schon hörte ich das Hohelied. Und es war ein Fest des Minnesängers: Mutter und Tochter von reinster Schönheit! Mutter Susanne, fünfundvierzig Jahre, aber von anmutiger Schlankheit, hoch sensibel, sehr still und fast liebevoll, sie sagte zu mir, wir trügen heute Abend partner-look, und um Mitternacht durfte ich sie umarmen - eine Wolke. Sie trug mein Silberkettchen mit orthodoxem Kreuz um ihren Schwanenhals. Und Valea - meine neue Minneherrin ist dreizehn, sehr schlank, hat lange blonde Locken, ist quicklebendig. Sie freute sich sehr über mein Silberkettchen mit Pferdeanhänger (sie ist eine Pferde-Närrin), hing es um, musste dazu ihre langen Haare über den Kopf heben, da sah ich auf dem langen schlanken Hals ein vollkommen schön geformtes Köpfchen mit besonders schöner Nase, ein schlankes Oval das Gesicht, ein Bild für die Götter! Sie freute sich über meine Botticelli-Madonna mit Jesusknaben. Heute bin ich aber extrem schwermütig und verletzt gewesen. Meine Poesie wird von allen verachtet, und als Katholik werde ich von allen verfolgt. Nun drum! Die Schönheiten werden mir noch manchen Vers eingeben, wenn erst das göttliche Jesulein, mein Kaiser, mein verletztes Herz wieder geheilt hat, ich habe all meine Schmerzen auf seinen Altar gelegt. Auf eine gute Freundschaft im neuen Jahr, dein Erzkatholik
Toto

*

Lieber Malek,
heute hörte ich in der Messe ein Lob der Männerfreundschaft. Die Kirchenväter Basilius den Großen und Gregor von Nazianz verband eine lebenslange Freundschaft. Basilius war ein großer Organisator und Gregor war ein Poet. Beide verband die Freundschaft mit Christus. Je näher die Männer Christus kamen, desto inniger waren sie verbunden. David und Jonathan! Jesus und Johannes Evangelista! Die Freundschaft gibt dem Herzen Liebe, den Lebensplänen guten Rat und dem Geist göttliche Erkenntnisse.

Damit grüße ich dich herzlich,

Toto

*

Malek,
Evi kann ihre Ahnen jetzt bis ins 15. Jhd. zurückverfolgen. Über meinen Vater, Großmutter, Großvater wissen die Mormonen NICHTS…

*

Dass ich dereinst, an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln.
Daß von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens
keiner versage an weichen, zweifelnden oder
reißenden Saiten. Daß mich mein strömendes Antlitz
glänzender mache; daß das unscheinbare Weinen
blühe. O wie werdet ihr dann, Nächte, mir lieb sein,
gehärmte. Daß ich euch knieender nicht, untröstliche Schwestern,
hinnahm, nicht in euer gelöstes
Haar mich gelöster ergab. Wir, Vergeuder der Schmerzen.
Wie wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer,
ob sie nicht enden vielleicht. Sie aber sind ja
unser winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün,
eine der Zeiten des heimlichen Jahres –, nicht nur
Zeit –, sind Stelle, Siedelung, Lager, Boden, Wohnort.

Rilke

*

Meine lieben protestantischen Kinder! Ich bin auch eure Mutter. Ihr müsst eure Konfession nicht ändern. Aber betet zu mir.

Die Mutter des Wortes, Ruanda, Afrika

*

AN DEN TRAURIGEN FREUND

1

Ich will euch trösten wie eine Mutter, spricht Jahwe.

2

Nobody knows the trouble I'm in, but Jesus.

*

Malek,
ein Kind, dessen Vater Gemüsehändler war, sagte, die drei heiligen Könige hätten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Möhren gebracht!

Damit Gott befohlen,

Torsten

*

Malek,
"wir, so gut es gelang, haben das unsre getan", sagt der Dichter. Schick mir bei Gelegenheit deine Predigt zu. Ich träume viel Liebesträume von Karine.

*

Also sprach die sanfte Mutter
Zu der minniglichen Tochter:
Fürchte nicht den Liebeskummer,
Merke, wie ich dich belehre.

Liebe kommt von Liebesleiden,
Reue kommt von Missetaten,
Das sei dir ein Trost, mein Mädchen,
Ruhe kommt nach schwerer Arbeit,

Nach der stetigen Bemühung Muße,
Von der Reue kommt die Wonne,
Nach dem Kummer kommt die Freude,
Nach der Trauer kommt der Frohsinn.

Dieses ist der Minne Zeichen:
Licht kommt nach dem tiefen Dunkel,
Bunte Farbe nach der Gräue,
Fürchten führt zu süßer Tröstung,

Schmerzen führen zur Erlösung,
Mangel bringt des Herzens Reichtum.
Diese minnigliche Lehre
Lehrte mich dereinst Frau Buße.

*

Malek,
ich hörte Musik und betete: Ewiger, ich soll dich lieben, aber was kann ich dir schon geben, ich brauche deine Liebe, deine Liebe allein ist es, von der ich liebe. Werde du mir zu der Frau, die mich liebt. - Da sang gerade Joan Baez dieses Lied:

When Joseph was an old man,
And an old man was he,
He courted Virgin Mary,
The Queen of Galilee.

Now Joseph and Mary
Were a-walking one day
Here is apples and cherries
A plenty to be seen.

Mary spoke to Joseph
So meek and so mild
Joseph, gather me some cherries
For I am with child.

Then Joseph flew in anger,
In anger he flew;
Let the father of the baby
Gather the cherries for you.

Then up spoke baby Jesus,
All in his mother's womb
Bow you down low, you cherry tree,
While Mary gathers some.

The cherry tree bowed down,
So low to the ground;
And Mary gathered cherries
While Joseph stood around.

Then Joseph took Mary
All on his left knee;
Saying: Lord have mercy upon me
For what I have done.

Then Joseph took Mary
All on his right knee;
Pray tell me, little baby,
When your birthday shall be.

On the fifth day of January
My birthday shall be,
When the clouds and the elements
Will tremble with fear.

*

Malek,
heute Dreikönig hab ich von 1 Uhr nachts bis 17 Uhr geschlafen. Nur morgens war ich eine Stunde wach und feierte die Messe mit dem Papst. Er sagte: Wenn ihr Weihnachten euch nur gegenseitig beschenkt habt, dann nutzt heute die Gelegenheit und schenkt Jesus etwas. - Was hab ich ihm geschenkt? Meine Liebesbedürftigkeit, meine Traurigkeit, meine Leiden, meine Sünden, mich selbst als ein Häufchen Elend und meine Lieder. Ich hoffe, er hat sich gefreut.

*

Malek,
hier der link zur Bibiolthek der Kirchenväter, da findest du viele Homilien, d.h. Predigten, da könntest du einen gewissen Stil lernen.

*

Malek,
es ist eine sehr trockene Bibelarbeit. Eine Predigt soll, denk ich, nicht der Reihe nach alle Bibelstellen zum Thema zitieren, sondern das Wort des Evangeliums "lebendig machen und verheutigen". Du hängst zu sklavisch am Bibelbuchstaben und bist zu skrupulös der eigenen Ausdeutung gegenüber. Abgesehen, dass ich die Menge-Bibel sehr schätze, halt ich sie für moderne Verkündigung recht ungeeignet. Luther: Dem Volk aufs Maul schauen. Deine Gemeinde tut mir leid, was du ihnen alles zumutest. Ein wenig Humor und aktuelle Bezüge wären hilfreich. Nicht nur eine Bibellehre, theoretisch und theologisch, wird von der Predigt erwartet, sondern der SAME des Wortes soll durch die Predigt zum BLÜHEN gebracht werden. Ich bin ja auch ein Theoretiker, aber selbst ich fand denen Lehrvortrag sehr anstrengend. Heb dir sowas für Bibelstunden auf oder fürs private Bibelstudium. Weniger Bibelzitate wäre mehr gewesen. Mut zur auslegung. Das sind meine spontanen Eindrücke. Unabhängig von inhaltlichen Differenzen (meines katholischen Unglaubens ans "Tausendjährige Reich der Wiedergeborenen"), rein formal. Es ist alles zu HIRN-lastig.

*

Billy Graham sagte, wenn er predige, dann rede er so, dass es Neunjährige verstehen. - Das muss er auch so tun, weil die absolute Mehrheit des christlichen Volkes religiöse Analphabeten sind. Nur Mut!

*

Malek,
von dir lernte ich, dass die germanische Silbe Frie (Friede) so viel wie Lieb heißt. Da fällt mir ein, dass in den mittelhochdeutschen Minneliedern der Geliebte FRIEDEL genannt wurde.

*

O du herzliche, o du schmerzliche,
O du finstere Weihnachtszeit!
Welt ohne Reize, strahlen die Kreuze,
Klage, klage laut, o Christenheit!

O du herzliche, o du schmerzliche,
Leiden bringende Osterzeit!
Liebe gestorben, Körper verdorben,
Klage, klage laut, o Christenheit!

O du herzliche, o du schmerzliche
Kummer bringende Maienzeit!
Auf zu dem Jüngsten Tage von Pfingsten,
Klage, klage laut, o Christenheit!

*

STEH AUF!
Gebet von Papst Johannes Paul II. am 8. Juni 1986

Steh auf, der du enttäuscht bist.
Steh auf, der du keine Hoffnung mehr hast.
Steh auf, der du an die Eintönigkeit gewöhnt bist
und nicht mehr glaubst, dass man Neues schaffen kann.
Steh auf, denn Gott ist daran „alle Dinge neu zu schaffen“!
Steh auf, der du dich an die Gaben Gottes gewöhnt hast.
Steh auf, der du die Fähigkeit zu staunen verlernt hast.
Steh auf, der du das Vertrauen verloren hast, Gott
Vater“ (Papa) zu nennen. Steh auf, und beginne wieder voller Bewunderung für die Güte Gottes zu sein.
Steh auf, der du leidest.
Steh auf, dem es dir scheint, dass das Leben dir viel verweigert hat.
Steh auf, wenn du dich ausgeschlossen, verlassen, beiseitegeschoben fühlst.
Steh auf, denn Christus hat dir seine Liebe gezeigt
und hält für dich die Verwirklichung einer unverhofften Möglichkeit bereit.
Steh auf!
STEH AUF und GEH!

*

Was ist denn das, wenn die Muslime betend mehr
Maria ehren als der Pietisten Heer!

*

Malek,
der Psychiater, den mir die Hausärztin vorgeschlagen, vergibt keine Termine, ist überlaufen. Darum war ich heute bei meinem langjährigen Psychiater und fragte ihn, ob er ein andres Medikament gegen meine schweren Depressionen hätte, da das jetzige meine Vitalität quasi auf Null reduziert. Er fragte nur - der Idiot - ob ich nicht in einer Behindertenwerkstatt arbeiten wolle und schickte mich zur Hausärztin zum EKG, nach 1 Minuten Audienz gab er mir seine schlaffe Hand und sagte: Auf Wiedersehen. Ich ärgere mich fast zu Tode.

*

Psychologie

Der Hummer liebte die Languste,
Was aber unerwidert blieb,
die Liebe sank ins Unbewusste
Und wurde dort zum Todestrieb.
Ein Psychologe untersuchte
Den Fall und fand ihn gar nicht klar,
Der Hummer lief davon und fluchte,
Er fand zu hoch das Honorar.
Der Psychologe nun verübelte
Ihm dies Verhalten, wenn auch stumm,
Doch sein gescheites Köpfchen grübelte
Noch länger an dem Fall herum.
Auch ohne Arzt genas der Hummer
Und fand ein andres Liebesglück,
Der Arzt führt aber seinen Kummer
Auf einen Geldkomplex zurück.

Hermann Hesse

*

Selig sind die Mondsüchtigen, denn sie sollen getröstet werden von der Gebenedeiten!

*

Lieber Malek,

1. Ich gehe innerlich auf Abstand zu Marco, er kann nicht mehr anders mit mir reden als spöttisch, hat eine Zunge wie ein scharfes Messer, nimmt keine Rücksicht auf meine Gefühle und beleidigt Maria, kommt immer mit dummen Belehrungen, mich zum Sportler zu machen, und hat aufgrund eines mangelnden Bibel- und Gebets-Lebens ein absurdes Jesusbild. Ich stufe ihn zurück vom Freund zum Bekannten.

2. Ich habe auch den Kontakt zu Regine aus Süddeutschland abgebrochen. Sie redete nur noch über ihre fixe Idee des Veganertums Jesu und las nur noch Kinderbibeln, es fehlte ihr der gesunde Menschenverstand, so dass ich immer stöhnte: Herr, hab ichs denn nur mit Idioten zu tun! Dass ich das nicht mehr beten muss, hab ich den Kontakt abgebrochen.

3. Gestern wollte Evi zu mir kommen zum Reinemachen, ich schlief, hörte die Klingel nicht, hörte das Telefon nicht und nicht ihr Rufen vorm Balkon, da wollte sie eine Leiter besorgen, in meine Wohnung einzusteigen und war in Sorge, ich läge da tot. Zum Dank für ihre Sorge nahm ich sie in die Arme (ich nehme sonst niemanden in die Arme).

4. Ich schreibe gerade in Briefen an meine Mutter Kindheitserinnerungen, was sie sehr freut, alles wahr, sagte sie, und las es ihrem Freund vor. Da dachte ich, das wäre doch auch was für dich, einmal deine Kindheitserinnerungen aufzuschreiben?

Dein
Toto

*

Aus dem Buch Die philosophische Hintertreppe, das Kapitel Kierkegaard - mein Seelenverwandter, falls es dich interessiert.

*

Der Priester, der Radio Horeb leitet, den ich extrem schätze, nannte die Einheitsübersetzung die Einerleiübersetzung und schlechteste Bibelübersetzung, die die katholische Kirche je hatte. Amen.

*

Malek,
nur Adam und Christus sind nicht von Eltern geboren worden. Alle anderen Menschen verdanken ihr Leben nächst dem Schöpfer auch der geschlechtlichen Liebe ihrer Eltern. Allerdings liegt seit Adams Sündenfall auf Ehe und Familie der Schatten der Sünde. Gott will die Fortpflanzung des Menschengeschlechts durch die sexuelle Vereinigung von Ehemann und Ehefrau, und Er versüßt diesen Auftrag durch die süße Lust, die sie in der Vereinigung empfinden. Allerdings hat der Geist der Welt inzwischen weltweit eine Mentalität eingeführt, die den göttlichen Auftrag der Fortpflanzung negiert und den Nebeneffekt, das Lustgefühl, zur Hauptsache macht. Die Seele des Menschen wird zur Geisel ihres Hungers nach Lust. In der Einführung der künstlichen Verhütung wie der Anti-Baby-Pille wurde sexuelle Lust vom Auftrag der Fortpflanzung abgekoppelt. Wenn doch ein neuer Mensch gezeugt wird, gilt es als Menschenrecht, das Kind abzutreiben. Den Kindern wird schon im Kindergarten die Benutzung von Kondomen beigebracht und so eine sexuelle Lust nahegelegt ohne Verantwortung und Fortpflanzung. "Sex haben" ist alles! Und darum ist der Zölibat auch ein ständiger Stein des Anstoßes für eine sexsüchtige Gesellschaft. (Sind diese Gedanken nicht sehr weit entfernt vom Zeitgeist, dem auch sehr viele Christen folgen?)

*

Als Stalin sich in Teheran mit Roosevelt und Churchill traf, um einen gemeinsamen Krieg gegen Hitler zu planen, sagte Churchill: GOTT ist auf der Seite der Alliierten! Da sagte Stalin: Und der Teufel ist auf meiner Seite! Der Teufel ist ein Kommunist. - Im heutigen Russland hält jeder zweite Russe Stalin für einen großen guten Herrscher.

*

VON JESU SEXUALITÄT

Lieber Bruder!

Jesus! Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit dir!

1. Vor zehn Jahren beschäftigte ich mich mit dem Thema der erotischen Mystik. Ich las das Werk Eros und Religion eines jüdischen Religionsphilosophen, das Werk Eros und Mystik eines zeitgenössischen Mystikers, die Theologie des Leibes von Johannes Paul II., ein Werk über die Sexualität im Taoismus und ein Werk über die Sexualität im hinduistischen Tantrismus, dazu studierte ich fleißig im Lied der Lieder Salomos. Da tauchte zum ersten Mal die Frage nach Jesu Sexualität in mir auf. Ich wunderte mich, dass 2000 Jahre Christentum keine Literatur zu diesem Thema hervorgebracht hat. Ich sprach damals mit protestantischen Freunden über diese Frage, was aber ganz unergiebig war, da diese Männer ein von meinem sehr verschiedenes Jesusbild hatten.

2. Kürzlich hörte ich einen Zisterzienser, der in der Heiligen Messe in der Predigt dieselbe Frage nach Jesu Sexualität stellte. Er gab aber keinerlei Hinweis, in welche Richtung zu denken sei. Er zitierte nur den Wiener Kardinal Schönborn, der so betete: Herr, du bist ein wahrer Mensch geworden, ja, ein Mann, und mit männlicher Geschlechtigkeit. Herr, wie hast du deine Sexualität gelebt? - Ich bin also nicht allein mit meiner Frage.

3. Ich sprach mit einem Protestanten, halb Pietist, halb Pfingstler, über die Frage, und dies ist, was er sagte: Jesus war sicher wie jeder jüdische Rabbi verheiratet. Und wenn er Maria Magdalena traf, die ja eine Prostituierte war und enormen sex-appeal hatte, so hatte Jesus sicher eine Erektion, er war ja ein Mann. - Jesus verzeihe ihm! Weder die Evangelien noch die zweitausendjährige christliche Tradition reden von einer Ehe Jesu. Im Gegenteil, Jesus war ehelos, denn er ist der Bräutigam der Kirche, der Bräutigam der ganzen Menschheit, aller Seelen. Und was Maria Magdalena betrifft – die These, sie sei eine Prostituierte gewesen, geht auf Gregor den Großen zurück, der die Sünderin, die Jesus die Füße wusch, Maria von Bethanien, die ihn salbte, und Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hat, zu Einer Frau, der Prostituierten Magdalena verschmolz. Diese Legende wird heute von der katholischen Theologie nicht mehr vertreten. Aber selbst wenn Jesus mit einer Hure Umgang hatte, wie mit der Sünderin, die ihm die Füße mit ihren Tränen wusch, - so sehen wir in den Evangelien immer denselben Umgang Jesu mit Sündern und Sünderinnen: Er sieht sie nicht als identisch mit ihrer Sünde, sondern er vergibt die Sünde, sieht aber immer den Menschen, die Person, als Ebenbild Gottes. Es ist ganz undenkbar, dass Jesus, der ohne Sünde war, von der sündigen Sinnlichkeit einer Hure erregt worden sei. Jesus war rein von aller unreinen Begierde.

4. Ich erwähnte die Frage nach Jesu Sexualität auch gegenüber einer evangelisch-lutherischen Pastorin, die sagte dazu spontan dies: Erstens habe Jesus seine Sexualität vielleicht auch ausgelebt. Und zweitens, wenn es noch keine Bücher zu dem gebe, solle ich mich an die Arbeit machen. - Dazu sage ich: Wie könnte Jesus seine Sexualität ausgelebt haben? Erstes in einer Ehe, aber das Evangelium weiß von keiner Ehe Jesu. Zweitens in einer nicht-ehelichen Beziehung zu einer Frau. Dies heißt in der Sprache der Bibel Unzucht (porneia) oder Hurerei, und ist für Jesus, der ohne Sünde war, undenkbar. Drittens in der Masturbation. Diese wird aber im Alten Testament in der Gestalt Onans, des Sohnes des Juda, verurteilt, der seinen Samen zur Erde fallen ließ. Im Katechismus der katholischen Kirche wird die Masturbation als eine Sünde bezeichnet. Wenn es eine eingefleischte Gewohnheit ist, besteht eine verminderte Schuldfähigkeit. Jesus hat also auch diese Sünde nicht begangen und hatte nicht die eingefleischte Gewohnheit der Masturbation. Es bleibt für Jesus, sündlos und ehelos, nur die Keuschheit, die Enthaltsamkeit. Und auf diesem Fundament entwickle ich, wie mir die Pastorin riet, einige Thesen zur Sexualität Jesu.

5. Lieber Bruder, in meinem ersten Brief an dich schrieb ich: In Jesus ist die Fülle der Agape (Caritas), die Fülle der Philia (amicitia) und auch die Fülle des Eros (amor). Die Mystiker sagen sogar: Jesus ist Eros! Mein Eros ist gekreuzigt, mein Eros ist auferstanden! Da aber Jesus seine Sexualität nicht in Genitalsexualität aktiv ausgelebt hat, meine ich, dass er seine elementare-männliche Sexualität sublimiert hat zu einer mystischen Pan-Erotik, oder zu einer mystischen Sexualität im Geiste. - Du antwortest mir: Erstens ist alles erlaubt, aber nicht alles ist nütze. Es sei von keinem Nutzen, über Jesu Sexualität nachzudenken. Zweitens, wir denken alle nicht himmlisch genug, um über dieses Thema etwas aussagen zu können. - Zu deinem ersten Einwand sage ich, dass ich es sehr wohl für nützlich halte, denn es ist ein Bereich der Erkenntnis, Christus tiefer zu verstehen, den Menschensohn, wahrer Gott und wahrer Mensch. Zum andern ist es nützlich, um von dem geahnten Vorbild Jesu etwas zu lernen für die eigene Heiligung der Sexualität. Drittens ist es nützlich als Gegenthese gegen die postmoderne satanische Unreinheit des Sexualkommunismus. Zu deinem anderen Einwand sage ich: Jesu Sexualität war keusch und heilig. Wir aber sind Sünder und sündigen besonders in unserer sexualkommunistischen Weltzeit besonders im sexuellen Bereich. Aber erstens, wie gesagt, kann uns die Meditation über Jesu keusche Sexualität helfen, reiner zu leben. Und zweitens können wir lernen von den Heiligen und Mystikern, die doch schon sehr himmlisch gedacht haben, besonders von den heiligen Mystikern der Brautmystik.

6. Lieber Freund, da du aber Anhänger des sola scriptura bist und des evangelikalen Biblizismus, und da du alle nachbiblische Mystik ablehnst, bleibt mir nur der Weg der einsamen Spekulation. Du als Protestant kennst keine andere Offenbarung über Jesus als die Bibel. Ich als Katholik kenne neben der Bibel noch die Offenbarungsquelle der lebendigen Tradition der Kirche und des apostolischen Lehramts. Auf die alttestamentliche erotische Mystik der Propheten, die ihn kühnen sexuellen Bildern von Jahwe und seiner Ehefrau redet, gehe ich hier nicht ein. Aus dem Neuen Testament lese ich erstens die Ehelosigkeit Jesu um des Himmelreichs willen und zweitens die Offenbarung Jesu als Bräutigam der Braut-Kirche. Vom apostolischen Lehramt lernte ich von der Katechese des heiligen Vaters Johannes Paul II. Über die Theologie des Leibes, eine sehr leibfreundliche Sexualethik der katholischen Kirche. Aus der Tradition der Kirche lerne ich vom Vater der abendländischen Mystik, Dionysios Areopagita, über den neuplatonisch-christlichen Eros Christus, aus der Brautmystik der heiligen Frauen des deutschen Mittelalters und aus der Spiritualität des Karmel, Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz.

7. Betrachte ich den Umgang Jesu mit den Frauen im Neuen Testament, sehe ich zum einen seine geistige Wertschätzung des „Genius der Frau“ (Johannes Paul, zum anderen aber auch keine Berührungsängste vor körperlicher Zärtlichkeit. So ließ er sich von der öffentlichen Sünderin seine Füße mit ihren Tränen waschen und mit ihren Haaren trocknen, ein Bild verwirrender erotischer Zärtlichkeit, ohne dass er sie als Sünderin verurteilte, sondern sie für ihre (körperliche) Liebe zu ihm lobte. Im Umgang mit der samaritischen Frau am Brunnen sehe ich, dass er sie nicht verurteilte, weil sie wechselnde Geschlechtspartner hatte, sondern er ehrte ihren Geist, indem er mit ihr philosophierte und theologisierte und über solche Sätze wie „Gott ist Geist und muss in Geist und Wahrheit angebetet werden“ diskutierte, aber auch auf ihr ruheloses Herz und ihren großen Durst nach Liebe einging und ihr seine (bräutliche) Liebe anbot, die den Durst ihrer Seele stillen werde. Im Umgang mit Magdalena sehe ich eine große Liebe Jesu zu einer Frau mit dämonischen Belastungen, der er eine freie, heitere Seele schenkte. Wenn man den gnostischen Evangelien von Nag-Hammadi glauben will, war Magdalena seine Lieblingsjüngerin (wie Johannes sein Lieblingsjünger), die er „oft auf den Mund küsste“. Im gnostischen Evangelium nach Maria (Magdalena) sehen wir Magdalenas mystischen Weg, weg von den sieben Dämonen, weg von den sieben Hauptsünden, einen mystischen Aufstieg gehend über sieben Stufen der mystischen Himmelstreppe bis zur mystischen Vereinigung mit dem Bräutigam Christus. Neben Magdalena werden noch Susanna und Johanna erwähnt, die, wie man meistens übersetzt, ihm mit ihrem Geld dienen. Aber statt Geld heißt es Substand, ganzes inneres Wesen, und für dienen wird das Wort verwandt, aus dem sich das Amt der Diakonin ableitet. In Maria von Bethanien sehen wir wieder beides, Geistigkeit und Zärtlichkeit, zum einen lobt er Maria, weil sie wie eine Philosophisch ihres Meisters Lehre vernimmt und sich nic ht wie Martha auf Küche und Kinder beschränken lässt, zum anderen salbt sie Jesu Leib mit einer ungeheuren Verschwendung von Salböl, und Jesus lobt sie für diese sinnliche Zärtlichkeit. Wir sehen also, dass Jesus nie eine Frau auf ihre Sünden reduziert hat, sie nie auf ihren Leib reduziert hat, sie nicht mit begehrlichen Blicken zur egoistischen Selbstbefriedigung ausgenutzt hat, sie nie als Lustobjekt betrachtet hat, sondern ihnen mit höchster Wertschätzung ihrer geistigen Person gegenüber begegnet ist, aber auch (ohne Begierde) ihre zärtlich-sinnlichen körperlichen Berührungen als Ausdruck ihrer Liebe, bis hin zum Kuss Magdalenas, gelobt und genossen hat.

8. Eine Feministin kritisierte an der gewöhnlichen männlichen Sexualität, dass sie sich allzu oft auf die Genitalien und erogenen Zonen beschränkt. Das war bei Jesus wohl nicht der Fall. Die Feministen schlug einen Begriff vor, statt Genitalsexualität, eine universale Pan-Erotik zu entwickeln. Siegmund Freud sprach von Kunst und Kultur (und Religion) als Formen einer ins Geistige sublimierten Sexualkraft. Auch der indische Tantrismus spricht von einer Sublimierung und geistigen Transformation der unteren Sexualkraft in die obere Öffnung zur Erleuchtung des Geistes. Ich denke, das war in etwa der Weg Jesu. Jesus lebte alle Tugenden, er lebte in vollkommener Weise die Tugend der Keuschheit. Dieses heute altmodische und lächerlich gemachte Wort bezeichnet die gelungene Integration der Triebe und der Sexualität und der Leiblichkeit in die menschliche Person und in die menschenwürdige Liebe von geistiger Person zu geistiger Person. Das Gegenteil von Keuschheit ist es, wenn es „nur um Sex geht“, wenn sich „nur Unterleib und Unterleib begegnen“. Das stand Jesus ferne. Johannes Paul in seiner Theologie des Leibes empfiehlt den ehelos lebenden Männern die Entwicklung eines inneren Bildes der Frau als Schwester. Ich denke, Jesus hat alle Frauen als Schwestern betrachtet. Im Hohelied sagt die Braut zum Geliebten: Ach, dass du mein Bruder wärest und wie ich die Brust meiner Mutter getrunken hättest, dann dürfte ich dich küssen auf der Straße, ohne dass uns jemand schelten dürfte. Und der Bräutigam nennt seine Braut: Meine Schwester-Braut. So wird in den altägyptischen Liebesliedern, die dem Hohenlied verwandt sind, die Geliebte Schwester und der Geliebte Bruder genannt. Goethe in seiner (platonischen) Liebe oder Minne zu Frau Charlotte von Stein sagte: Ach, du warst in abgelebten Zeiten / meine Schwester oder meine Frau.

Damit muss ich abbrechen, denn die Muse der Liebeslieder ruft mich zu ihrem Dienst.

Gott befohlen!

Dein Josef Maria von der Ewigen Weisheit, Barfußmönch

*

Das Hohelied

Heinrich Heine

Des Weibes Leib ist ein Gedicht,
Das Gott der Herr geschrieben
Ins große Stammbuch der Natur,
Als ihn der Geist getrieben.

Ja, günstig war die Stunde ihm,
Der Gott war hochbegeistert;
Er hat den spröden, rebellischen Stoff
Ganz künstlerisch bemeistert.

Fürwahr, der Leib des Weibes ist
Das Hohelied der Lieder;
Gar wunderbare Strophen sind
Die schlanken, weißen Glieder.

O welche göttliche Idee
Ist dieser Hals, der blanke,
Worauf sich wiegt der kleine Kopf,
Der lockige Hauptgedanke!

Der Brüstchen Rosenknospen sind
Epigrammatisch gefeilet;
Unsäglich entzückend ist die Zäsur,
Die streng den Busen teilet.

Den plastischen Schöpfer offenbart
Der Hüften Parallele;
Der Zwischensatz mit dem Feigenblatt
Ist auch eine schöne Stelle.

Das ist kein abstraktes Begriffspoem!
Das Lied hat Fleisch und Rippen,
Hat Hand und Fuß; es lacht und küßt
Mit schöngereimten Lippen.

Hier atmet wahre Poesie!
Anmut in jeder Wendung!
Und auf der Stirne trägt das Lied
Den Stempel der Vollendung.

Lobsingen will ich dir, o Herr,
Und dich im Staub anbeten!
Wir sind nur Stümper gegen dich,
Den himmlischen Poeten.

Versenken will ich mich, o Herr,
In deines Liedes Prächten;
Ich widme seinem Studium
Den Tag mitsamt den Nächten.

Ja, Tag und Nacht studier ich dran,
Will keine Zeit verlieren;
Die Beine werden mir so dünn -
Das kommt vom vielen Studieren.

*

Lieber Malek,
der deutschsprachige Jude Franz Werfel war ein Schriftsteller in der Weimarer Republik. Auf der Flucht vor den Nazis fand er Zuflucht übergangsweise in Lourdes und bedankte sich für seine Rettung mit dem Roman DAS LIED VON BERNARDETTE über die Marienerscheinung von Lourdes. Aber das ist vielleicht doch etwas viel Maria für dich. Ich habe den Roman mit großer Liebe gelesen. Es gibt aber von ihm auch einen Roman über den Propheten Jeremia, der heißt HÖRE DIE STIMME. Aber vor allem möchte ich dir einen Roman von ihm empfehlen über den türkischen Genozid an den christlichen Armeniern im Lande, DIE VIERZIG TAGE DES MUSA DAGH. Falls du mal wieder einen Roman lesen oder als Hörbuch hören willst.

*

HÖLDERLIN
AN DIE MADONNA

Und manchen Gesang,
Den ich dem Vater zu singen gesonnen war,
Hat mir die Schwermut weggezehret.

*

Wir sind die Ritter ja der Frauen voller Gnade,
Und sie sind himmlisch süß wie Ritter-Schokolade!

*

Der Minne dienen wir und nicht dem Männermord,
Denn Hohe Minne ist der wahre Rittersport!

*

Eine Liebe hatt ich, sie war mir lieber als alles,
Aber ich hab sie nicht mehr! Schweig, und ertrag den Verlust!

Goethe

*

Das deutsche Volk weiß: Jesus ist auf Colgathe gekreuzigt worden und hat an Ostern geheiratet…

*

Wenn ein Priester predigt in Afrika über Jesus, sind die Fußballstadien voll, und alle jubeln und wollen Jesus nachfolgen bis ins Martyrium! Aber wenn der Priester sagt, dass Jesus keine Bigamie erlaubt, wollen sie ihn steinigen.

*

Quadratisch, praktisch gut, das Süße tut mir schmecken,
Ich will es bis zum Rest mit meiner Zunge lecken,
Das gibt mir neue Kraft und neuen Lebensmut
In dieser bittern Welt, quadratisch, praktisch, gut.

*

Malek,
die Geburt der Venus von Botticelli ist schön. Ist sie auch noch schön, wenn man sie in einer menschenleeren Wüste aufstellt?

*

Wenn ich allein in der Wüste mit Venus bin, hast du recht. Aber wenn KEIN MENSCH sie sieht, ist sie dann schön? Gibt es eine objektive Schönheit oder entsteht die Schönheit erst im Auge des Menschen. Platon oder Kant?

*

Angela Merkel ist gestorben und kam zu Petrus. Der fragte: willst du in den Himmel oder in die Hölle? Sie sagte: Das will ich mir beides vorher ansehen. Sie kam in den Himmel. Auf harten Kirchenbänken saßen graue Tanten und wimmerten zur Orgel. Dann kam sie in die Hölle, da war tolle Musik, eine Party, bestes Essen, fröhliche Menschen. Sie sagte zu Petrus: Dann will ich in die Hölle. Und so kam sie in die Hölle. Aber nun standen die Menschen in Flammen, es stank nach Schwefel, die Teufel peitschten die Menschen aus. Da sagte sie zu Satan: Aber vorher war das doch so schön. Satan grinste: Ja, das war vor der Wahl, und dies hier ist nach der Wahl.

*

Ja, Malek,
ich glaube mit Platon und Sankt Dionysios an die Schönheit Gottes, die Urschönheit, Quelle aller Schönheit. Die menschliche Schönheit ist nach Platon der Schatten der geistig-himmlischen Idee der Schönheit und nach dem christlichen Platonismus Abbild oder Ebenbild. In der platonischen Liebe sieht der Liebende die menschliche Schönheit übergossen von der göttlichen Schönheit, oder wie Paulus sagt, in der Schönheit der Schöpfung erkennen wir wie im (Metall-)Spiegel die Schönheit Gottes. Ich bin Realist mehr als kantischer Idealismus, ich glaube an die objektive Wirklichkeit unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung des Menschen. Als Universalist frag dich einmal, ob die Paralleluniversen auch ohne homo sapiens schön sind. Ich würde sagen ja. Anselm Grün sagt, die katholische Schönheitstheologie geht auf Platon zurück, die evangelische mehr auf Kant. Kant sagt, die objektive Realität ist unerkennbar, wir wissen immer nur, wie sie sich in unserm Denken widerspiegelt.

*

Ich bin auch Absolutist. Gott, das Absolute, ist absolute Wahrheit, absolute Schönheit, absolute Gutheit. Unser Erkennen ist Stückwerk, sagt Paulus. Im Himmel, sagt er, "werde ich erkennen, wie ich erkannt bin", nämlich vollkommen. Aber an ein absolutes Subjekt glaube ich nur, wenn du Gott das absolute Ich (Wir) nennst, aber das menschliche Subjekt ist nicht absolut (nur Fichte glaubte an das absolute Ich), sondern das menschliche Subjekt ist relativ, halb Sein, halb Nichtsein (ein Werdendes). Gott allein ist das ewige Sein. So etwa würde ich stammeln. Apropos Schönheit - leider war Susanne heute nicht im Hauskreis…

*

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Heute beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Gerne erteilen Wir hiermit unsern lutherischen, evangelikalen und pfingstlichen Geschwistern Unsern Apostolischen Segen!

Der Bischof von Rom, P.P.

*

Malek,
im Hohenlied wird die Braut Salomos "die Schönste aller Frauen" genannt. Im Lukas-Evangelium nennt Gabriel Maria "kecharitomene" - "ganz voll der Gnade" und Elisabeth nennt Maria "mehr gesegnet als alle anderen Frauen" oder wie im Ave Maria: Du bist gebenedeit unter den Frauen. Darum gab die römische Kirche Maria den Ehrentitel "tota pulcra perfectissima" - totale und perfekte Schönheit. So heißt es in den Lamentationen Jeremias über die Jungfrau Jerusalem: "Das also ist sie, die man der Schönheit Vollendung und das Entzücken der ganzen Erde nannte!"

Dieselbe sei mit dir und deiner Familie

*

Die Ente esse ich mit Nudeln schön bei Irma,
Mein Bruder schuftet noch des Nachts in seiner Firma.

*

BRUDERLIED IM STIL DES DEUTSCHEN IDEALISMUS

Brüder, fest sei unser Glaubensbund,
Brüder, liebevoll und freudenhell!
Brüder, einen Kuss von meinem Mund!
Kommt mit mir, ihr Brüder, ins – Bordell!

*

Herr, ich will dich freudig loben,
Was dein Wille mir beschert!
Sei es Gram, der mich verzehrt,
Soll mein Liebstes ich verlieren,
Soll ich keine Tröstung spüren,
Sei mir kein Gebet erhört:
Kann es nur zu dir mich führen,
Dann willkommen Flamm und Schwert!

Annette von Droste-Hülshoff

*

Malek,
wegen der keuschen schönen Susanne hat mich Amor mit einem feurigen Pfeil ins Herz getroffen - ist schon mit Weh verbunden wie immer und ich will das gar nicht, ich flehe zu Jahwe, Maria und Karine, den Dämon Amor wieder zu verjagen aus meinem Herzen. Ich armer Tor!

*

Das islamische Alkoholverbot gründet im Koran. Allerdings gibt es in der heiligen Schrift des Islam durchaus unterschiedliche Ansichten über den Alkohol. So heißt es in Sure 16, Vers 67:

Und wir geben euch von den Früchten der Palmen und der Weinstöcke, woraus ihr euch ein Rauschgetränk macht und einen schönen Lebensunterhalt. Darin liegt ein Zeichen für Leute, die Verstand haben.“

Das heißt, der Rauschtrank, der aus Wein oder Datteln hergestellt ist, ist eine Wohltat, die Gott den Menschen zukommen lässt. Der ist ein Zeichen für die Vollkommenheit der Schöpfung.“

Dann in Sure 4, Vers 43:

Oh ihr, die ihr glaubt, kommt nicht zum Gebet, während ihr betrunken seid, bis ihr wieder wisst, was ihr sagt.“

Das ist natürlich nicht unvernünftig, diese Formulierung.“

Und in Sure 5, Vers 90:

Oh ihr, die ihr glaubt. Der Wein, das Glückspiel, die Opfersteine, die Lospfeile sind ein Gräuel und Teufelswerk. Meidet es, auf dass es euch wohl ergehe. Der Satan will ja durch Wein und Glückspiel Feindschaft und Hass zwischen euch erregen und euch vom Gedenken Gottes und vom Gebet abbringen. Werdet ihr wohl damit aufhören.“

Irdischer versus paradiesischer Wein

Außerdem gab es aus Sicht des Propheten offenbar zwei verschiedene Weinarten: die irdischen und die paradiesischen, erklärt der Islamwissenschaftler Peter Heine.

Die Seligen im Paradies, die können ja Wein trinken, im Koran wird gesagt, dass da Flüsse von Milch und Honig und Wein vorhanden sind. Und der Wein, der ist so: Da kann man so viel davon trinken, wie man will; man bekommt keine Kopfschmerzen.“

Gedichte auf den Wein

Wenn der Wein deine Knochen durchströmt, sich mit deinen Gliedern vermischt und in dein Inneres eindringt, verleiht er deinem Gefühl Aufrichtigkeit und befreit deine Seele von Wünschen.

So schrieb im 8. Jahrhundert der klassische arabische Literat al-Dschahiz.

Im neunten Jahrhundert gibt es ganz bedeutende Dichter, die für ihre Weinlyrik berühmt sind, und Dichter bedeutet auch, dass sie am Kalifenhof als Zechgenossen eine Art Anstellung hatten. Sie mussten den Kalifen abends unterhalten und dabei wird es nicht so ganz trocken zugegangen sein.“

*

Malek,
Werther von Goethe sagt, zum Sohne komme nur, wen der Vater zum Sohne ziehe, aber der Vater wolle ihn, Werther-Goethe, für sich haben. Die russische Dichterin sagte zu Rilke und seinem Stundenbuch: Du bist nicht Christi, sondern des Vaters Johannes. - Und so geht es mir, ich bin Jahwes Sohn.

*

Trotzdem

Die Menschen sind unvernünftig, irrational und egoistisch.
Liebe diese Menschen trotzdem.

Wenn du Gutes tust, werden dich die Menschen beschuldigen, dabei selbstsüchtige Hintergedanken zu haben.
Tue trotzdem Gutes.

Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und wahre Feinde.
Sei trotzdem erfolgreich.

Das Gute, das du heute getan hast, wird morgen schon vergessen sein.
Tue trotzdem Gutes.

Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar.
Sei trotzdem ehrlich und offen.

Die Menschen bemitleiden Verlierer, doch sie folgen nur den Gewinnern.
Kämpfe trotzdem für ein paar von den Verlierern.

Woran du Jahre gebaut hast, das mag über Nacht zerstört werden.
Baue trotzdem weiter.

Die Menschen brauchen wirklich Hilfe, doch es kann sein, dass sie dich angreifen, wenn du ihnen hilfst.
Hilf diesen Menschen trotzdem.

Gib der Welt das Beste, was du hast, und du wirst zum Dank dafür einen Tritt erhalten.
Gib der Welt trotzdem das Beste.

Letztendlich ist dann alles eine Angelegenheit zwischen dir und Gott.
Sowieso war es nie eine Angelegenheit zwischen dir und anderen.

(Mutter Teresa)

*

Malek,
Hermann der Lahme lebte im 12. Jahrhundert, er war total verkrüppelt und konnte im Kloster nur auf allen vieren zum Marienaltar kriechen. Er dichtete das Gedicht: Gegrüßet seist du, Königin, Mutter der Barmherzigkeit, - das heute noch täglich die Mönche beten. Vor ihrem Tode sagte seine Mutter zu ihm: UND WENN DICH NIEMAND MEHR LIEBEN WIRD AUF ERDEN, EINE WIRD DICH IMMER LIEBEN: DIE KÖNIGIN MARIA! - Wie oft wurde ich schon an dieses heilige wahre Wort erinnert.

*

Lieber Malek,
seit einer Woche ist - leider - mein Schlafrhythmus so: Ich gehe um 3 Uhr nachts schlafen, wache um 5 Uhr morgens auf, bin sehr müde, aber mein Kopf arbeitet wieder, ich trinke Kaffee, versuche zu lesen, zu schreiben, gehe um 12 Uhr mittags wieder schlafen, schlafe bis 18 Uhr abends, bin dann wieder bis 3 Uhr nachts wach.

Heute ist der Festtag des Mystikers und Dichters Heinrich Seuse, der die Ewige Weisheit als seine Minnedame erwählt hatte. Aber die katholischen Pfaffen wissen davon nichts! Leider.

Guten Appetit in der Betriebskantine wünscht

Toto

*

Malek,
zum Beispiel heute morgen nach zwei Stunden Schlaf bin ich erwacht und dachte an die Mutter Jesu, diese schöne Formulierung, und da dachte ich an die heutigen Dummköpfe, die statt Mutter Jesu - die Mutter von Jesus sagen. Barbaren! Da regte ich mich wieder auf und konnte nicht weiterschlafen. Eines Dichters Kreuz!

*

Mein lieber "Malek"!
Ich bin einsam gewesen und du hast mir geschrieben. Komm herein zu deines Meisters Freude, du treuer Knecht!

Dein Herr Jesus

*

Kommt alle zu Mir und in Meinen heiligen Schafstall, ihr Abergläubischen, magisch Denkenden, ihr atheistischen und protestantischen Rationalisten, ihr Calvinisten und ihr Wahnsinnigen in den Psychiatrien!

*

Malek,
heute im Hauskreis bot die Gastgeberin, eine alte Frau, zwei Sorten Tee an, guckte mich an und sagte: "Und was willst du, mein Stern?"

*

Malek,
dass du lamentierst über die christlichen Gemeinden (auf Erden) kann ich gut verstehen. Ich war bei Evangelikalen, Lutheranern, Pfingstlern, Pietisten und den Oldenburger Katholiken - das ist alles nichts für mich! Ich habe mich in eine katholisch-konservative Internetgemeinde zurückgezogen, aber wie oft beklage ich mich während der Messe bei Jesus über die dumme Predigt! Zwar bin ich Gott dankbar, dass er mir den katholischen Glauben geschenkt hat, aber in der katholischen Kirche wächst neben dem wenigen Weizen auch sehr viel Unkraut. Nun denke doch einmal an die himmlische Kirche und besprich deinen Frust ruhig einmal mit Paulus oder Johannes, die gerne deine Freunde und Gesprächspartner werden möchten.

*

Lieber Malek,
bei Edith Stein hab ich einmal diesen Rat gelesen: Wenn du von einem Treffen einer Gruppe kommst, so achte darauf, wie du dich dann fühlst. Bist du frustriert, voller Unmut, Ärger und Zorn? Dann ist dort gewiss nicht der Ort, wo Gott dich haben will. - So ging es mir immer sehr schlecht, als ich einmal einen katholischen Bibelkreis besucht habe. Und so, bei allen Gottesdiensten in Oldenburg, rief immer meine Seele: Ich will hier raus!! - Wenn es dir ähnlich geht, bitte Gott um einen gnadenreicheren Ort der Gottesverehrung. Übrigens kann man diesen Rat auch auf private Bekanntschaften anwenden.

*

Es gibt etwas Wichtigeres als weltliche Poesie. Ich lese wenig weltliche Lyrik, Dramen, Romane. Ich suche nur das Prophetische. Ich lese immer wieder solche Dichter, die etwas Prophetisches in sich haben, Klopstock, Hölderlin, Goethe, Puschkin, Else Lasker-Schüler und ein paar andere. Ich lese oder höre viel lieber die Bibel und prophetische Botschaften Mariens. Zum Beispiel heute Morgen hatte ich drei Angebote, was ich schreiben könnte: Eine Umarbeitung der Psalmen, eine Jeremia-Übersetzung, einen Kommentar zum Hohelied. Ich versuche Christus dichterisch zu gestalten: In meiner Übersetzung des altsächsischen Jesus-Epos Der Heliand, in der Übersetzung der fränkischen Evangelien-Harmonie, in einem Versepos (parallel zur indischen Bhagavadgita) die Jesus-Gita, ein Lehrgedicht über Christus-Mystik, in einem Jesus-Epos (einer Evangelienharmonie in Hexametern, mit Klopstock wetteifernd). Nur ganz nebenbei entstehen kleine lyrische Miniaturen für Frauen und Freunde.

*

Lieber Malek,
vielleicht ermutigt dich auch wie mich die Begrüßungsansprache des Papstes Franziskus zum Weltjugendtag vor 200 000 Jugendlichen in Panama. Du kannst ja im Video zur Rede vorspielen.

Lass dich nicht unterkriegen!

*

Hier ein altrömisches Jesusbild als Guter Hirte.

*

DER EREMIT

Der Eremit allein
Schaut in den Mondenschein:
Ach hätt ich eine Dirne
Mit einer weißen Stirne!

Herr Bruder in dem Herrn,
Gib mir den Morgenstern,
Gib du mir deine Dirne
Mit ihrer weißen Stirne!

Der Bruder singt ein Lied:
Mein lieber Eremit,
Ich bring dir meine Dirne
Mit ihrer blanken Stirne.

Der Eremit nun sagt:
Willkommen, schöne Magd,
Willkommen süße Dirne
Mit deiner hohen Stirne!

Die Dirne aber klagt:
Ich bin die reine Magd,
Bin keine feile Dirne
Mit dreister Hurenstirne!

Der Eremit klagt Gott:
Du treibst mit mir nur Spott,
Du gibst mir nicht die Dirne
Mit ihrer keuschen Stirne.

Du gibst kein weiches Weib
Für meinen kranken Leib,
Du gibst mir keine Dirne
Für meine fromme Stirne.

*

Heute ist der Festtag der heiligen Paulusschüler und Bischöfe Titus und - Timotheus. Timos Namenstag.

*

Gedenktag des Hl. Timotheus und Titus, Bischöfe und Apostelschüler (26.01.2019)

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 1,1-8.

Paulus, durch den Willen Gottes zum Apostel Christi Jesu berufen, um das Leben in Christus Jesus, das uns verheißen ist, zu verkündigen,
an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.
Ich danke Gott, dem ich wie schon meine Vorfahren mit reinem Gewissen diene - ich danke ihm bei Tag und Nacht in meinen Gebeten, in denen ich unablässig an dich denke.
Wenn ich mich an deine Tränen erinnere, habe ich Sehnsucht, dich zu sehen, um mich wieder von Herzen freuen zu können;
denn ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Großmutter Loïs und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich weiß, auch in dir lebt.
Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft.

Psalm 96(95),1-2.3.7-8.10.

Singet dem Herrn ein neues Lied,
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag!Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum!
Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Evangelium nach Lukas 10,1-9.

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!
Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

*

SIEBEN JAHR

Ein Jüngling diente sieben Jahr
Dem schönen Mädchen wunderbar.

Und wieder sieben Jahre er
Dem Mädchen diente hold und hehr.

Da kam zum Mädchen Bruder Tod,
Da wurde bleich ihr Wangenrot.

Der Jüngling einen Apfel rund
Ihr legte auf den weichen Mund.

Das Mädchen starb als Jungfrau rein
Und ging zu Gott im Himmel ein.

Der Jüngling weinte sieben Jahr
Um seine Tote Tränen klar.

Und weiter sieben Jahre er
Versunken war im Tränenmeer.

*

"Was du für Melancholie hältst,
Ist vielleicht nur Müdigkeit."

Karol Wojtyla

*

Wenn ich auf dem Markte geh
Durchs Gedränge,
Und das hübsche Mädchen seh
In der Menge;
Geh ich hier, sie kommt heran,
Aber drüben;
Niemanden sieht uns Beiden an,
Wie wir lieben.

Alter, hörst du noch nicht auf!
Immer Mädchen!
In dem jungen Lebenslauf
Wars ein Käthchen.
Welche jetzt den Tag versüßt?
Sags mit Klarheit.“
Seht nur hin, wie sie mich grüßt.
Es ist - die Wahrheit.

*

Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine Seele ist ein springender Brunnen.

Nacht ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden.

Ein Ungestilltes, Unstillbares ist in mir; das will laut werden. Eine Begierde nach Liebe ist in mir, die redet selber die Sprache der Liebe.

Licht bin ich: ach, daß ich Nacht wäre! Aber dies ist meine Einsamkeit, daß ich von Licht umgürtet bin.

Ach, daß ich dunkel wäre und nächtig! Wie wollte ich an den Brüsten des Lichts saugen!

Und euch selber wollte ich noch segnen, ihr kleinen Funkelsterne und Leuchtwürmer droben! – und selig sein ob eurer Licht-Geschenke.

Aber ich lebe in meinem eignen Lichte, ich trinke die Flammen in mich zurück, die aus mir brechen.[362]

Ich kenne das Glück des Nehmenden nicht; und oft träumte mir davon, daß Stehlen noch seliger sein müsse als Nehmen.

Das ist meine Armut, daß meine Hand niemals ausruht vom Schenken; das ist mein Neid, daß ich wartende Augen sehe und die erhellten Nächte der Sehn sucht.

O Unseligkeit aller Schenkenden! O Verfinsterung meiner Sonne! O Begierde nach Begehren! O Heißhunger in der Sättigung!

Sie nehmen von mir: aber rühre ich noch an ihre Seele? Eine Kluft ist zwischen Geben und Nehmen; und die kleinste Kluft ist am letzten zu überbrücken.

Ein Hunger wächst aus meiner Schönheit: wehetun möchte ich denen, welchen ich leuchte, berauben möchte ich meine Beschenkten – also hungere ich nach Bosheit.

Die Hand zurückziehend, wenn sich schon ihr die Hand entgegenstreckt; dem Wasserfalle gleich zögernd, der noch im Sturze zögert – also hungere ich nach Bosheit.

Solche Rache sinnt meine Fülle aus: solche Tücke quillt aus meiner Einsamkeit.

Mein Glück im Schenken erstarb im Schenken, meine Tugend wurde ihrer selber müde an ihrem Überflusse!

Wer immer schenkt, dessen Gefahr ist, daß er die Scham verliere; wer immer austeilt, dessen Hand und Herz hat Schwielen vor lauter Austeilen.

Mein Auge quillt nicht mehr über vor der Scham der Bittenden; meine Hand wurde zu hart für das Zittern gefüllter Hände.

Wohin kam die Träne meinem Auge und der Flaum meinem Herzen? O Einsamkeit aller Schenkenden! O Schweigsamkeit aller Leuchtenden!

Viel Sonnen kreisen im öden Raume: zu allem, was dunkel ist, reden sie mit ihrem Lichte – mir schweigen sie.

O dies ist die Feindschaft des Lichts gegen Leuchtendes, erbarmungslos wandelt es seine Bahnen.

Unbillig gegen Leuchtendes im tiefsten Herzen, kalt gegen Sonnen – also wandelt jede Sonne.

Einem Sturme gleich fliegen die Sonnen ihre Bahnen, das ist ihr Wandeln. Ihrem unerbittlichen Willen folgen sie, das ist ihre Kälte.

Oh, ihr erst seid es, ihr Dunklen, ihr Nächtigen, die ihr Wärme schafft aus Leuchtendem! Oh, ihr erst trinkt euch Milch und Labsal aus des Lichtes Eutern!

Ach, Eis ist um mich, meine Hand verbrennt sich an Eisigem! Ach, Durst ist in mir, der schmachtet nach eurem Durste!

Nacht ist es: ach daß ich Licht sein muß! Und Durst nach Nächtigem! Und Einsamkeit!

Nacht ist es: nun bricht wie ein Born aus mir mein Verlangen – – nach Rede verlangt mich.

Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine Seele ist ein springender Brunnen.

Nacht ist es: nun erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele ist das Lied eines Lieben den. –

*

Und seien Sie nachsichtig mit sich. Wenn Sie es nicht sind, ist es keiner.

*

A Fool No More

Peter Green

Yes, I've packed up my clothes
I'm movin' away from your door
Lord, I've packed up my clothes
Said, I'm moving away from your door
I've been your fool for so long
Babe, I won't play that fool no more

I gave you all my money
I work as hard as I can
I came home early one morning
I found you with another man
Babe, I've packed up my clothes
And I'm movin' away from your door

Said, I've been your fool for so long
And Lord, I won't play that fool no more

*

Die deutsche Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Makron erneuerten den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Die deutsche Kanzlerin brachte Torsten Schwanke mit, den größten deutschen Dichter der Jetztzeit, und der französische Präsident brachte Laetitia Casta mit, die schönste Frau der Welt, und so wurde der deutsch-französische Freundschaftsvertrag auch im Bereich der Hochkultur bekräftigt.

*

Was tun bei all dem vielen Leid?
Die Weisheit rät Gelassenheit.

*

Malek,
um Ruhe im Herzen zu finden, lausche dem lateinischen Rosenkranz im gregorianischen Choral. Das ist bessere sakrale Musik als die Rockmusik der Pfingstler. Allerdings muss man dazu ablassen von dem TEMPO DER MODERNE.

*

Lieber Malek,
mit 15 schenkte mir mein Nachbar Uwe etwas Haschisch. So wurde ich süchtig, bis mich erst Anfang des dritten Jahrtausends die Madonna davon befreite. Haschisch kann Psychosen auslösen. Andererseits gibt es Haschischraucher, die nicht psychotisch werden, und Psychotiker, die kein Haschisch geraucht haben. Nun leide ich unter meiner mental illness. Wer ist schuld? Mein törichtes Ich? Mein Nachbar? Der Teufel? Woher kommt die Krankheit? Ich leide, und weiß nicht, wer es mir angetan hat! Hat der Teufel mich vernichten wollen? Konnte oder mochte Gott mich nicht bewahren? Nun bin ich schrecklich krank, und da kann selbst Gott nichts mehr dran ändern! Bei wem soll ich mich beklagen, mich beschweren? Was hätte aus mir werden können als Christ und Dichter, wenn ich nicht das Hasch, des Teufels Sakrament, eingenommen hätte!

*

DICHTER
Gott hat mich krank gemacht, mein Herz ist wund!
FREUND
Im Himmel, hoffe nur, macht Gott gesund!

*

Ich bin es müde, tauben Ohren zu predigen und stummen Mund zu befragen!

*

Malek,
prima Idee, ich hab mir meine eigene Lyrik vorlesen lassen. Sollte ich das wohl kaufen?

Heute rief mich Tom an, er habe Hunger. Ich hab ihm und Quentin ein warmes Mittagessen vom Türken gebracht. War dann mit Evi und den Hunden bei Schneefall im dunklen Wald spazieren. Machte dann mit Evi einen Psycho-Test aus einer Frauenzeitschrift. Sie sagte, sie habe mich gern. Zuhause feierte ich Messe mit und das Evangelium war: Ich bin hungrig gewesen, und du hast mir zu essen gegeben!

*

Kardinal Ratzinger vor 30 Jahren: Die Kirche ist eine Kirche der Heiden geworden. Unaufhaltsam wächst das Heidentum in der Kirche. Das ist der Gräuel der Verwüstung im Tempel Gottes.
Wie traurig wahr!

*

Der Trick der Schöpfung ist satanisch witzig.
Das Weib bleibt vorher kühl, der Mann ist hitzig.
Sie glüht nachher und er sieht auf die Uhr.
So stirbt Betrug nicht aus und nicht Natur!

Papst Johannes Paul II sprach in seiner Theology of the body davon, dass die Eheleute lernen sollten, das schnelle Kommen des Mannes und das langsame, aber anhaltendere Kommen der Frau zu harmonisieren, um möglichst gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen. - Und da sagt man, der Papst sei sexual- und leibfeindlich.

Aber das eine ist die Ehepraxis und das andere die schöne Idee des Philosophen.

*

Lieber Malek,
dem Marco ist der Luther sein einziger Heiliger - obwohl er noch nie was von ihm gelesen hat und seine Bibelübersetzung nicht mag. So sagte Marco neulich: Das war ja Luthers neue Erkenntnis von der "Freiheit des Christenmenschen", dass der Mensch Gottes "Gnade" ablehnen oder annehmen kann. - Welche Torheit! Unter der Freiheit des Christenmenschen verstand Luther die Freiheit des willkürlichen Subjekts von der Lehre der Kirche. Die Willensfreiheit leugnete Luther in seiner Schrift vom geknechteten Willen, da er sagte: Der Mensch, wenn die Gnade ihn retten will, wird auch gegen seinen Willen gerettet, und wenn der Mensch gerettet werden will, aber die Gnade ihn nicht rettet, dann ist all sein Wille nichts. - So machen die Pietisten aus dem wirklichen (Irr-)Lehrer Luther ein Götzenbild der evangelischen Vollkommenheit.

*

JESUS:
Ich habe dir doch einen Mann gezeigt,
Der nur für seine Arbeit leben wollte,
Der kannte keinen Sabbath, keinen Sonntag,
Der hatte keine Zeit für seine Frau,
Der wollte goldne Barren scheffeln,
Mit vierzig Jahren müßig dann zu gehen,
Der glaubte, dass die Arbeit und das Gold
Ihm die Erfüllung seiner Sehnsucht gebe,
Und dass der Mammon gebe Sicherheit.
Ich zeigte dir, wie er zusammenbrach,
Und in Verzweiflung an den Selbstmord dachte,
Schon mit dem Messer plante seinen Selbstmord,
Als ich erschien und rief ihn in mein Reich.
So glaubten an den Götzen Arbeit auch
Die Kommunisten, denen war die Arbeit
Der Menschheit Schöpfer und der Welten Heiland,
Sie schufen so ein Reich der Sklaverei,
Das ich gestürzt mit meiner Mutter habe.
Du achte besser auf dein Selbst mein Lieber,
Geh gnädig mit dir um, sonst tut es keiner,
Und liebe deine Seele, wie sie Gott liebt.
Wenn du dein Leben nicht vom Schöpfer annimmst,
Dann lehnst du ab des Universums Schöpfung
Und wünschest dir, du wärest nie geboren.
Was aber ist der Mensch, der Menschensohn,
O Gott, dass du ihn wertschätzt und ihn liebst?
Mein Lieber, rede du mit deiner Seele!
So tat es David auch in einem Psalm:
O meine Seele, was betrübst du dich
Und bist so ruhelos in mir, o Seele?
So musst du auch mit deiner Seele reden
Und liebe sie als deine beste Freundin!
Doch sollst du deine Seele nicht verwechseln
Mit jener Seele deiner Vielgeliebten,
Ihr seid nicht eins, ihr seid noch immer zwei!
Die Seele deiner Seele, das bin ich,
Ich lebe in dem Innern deiner Seele.
Ich habe dir das Charisma gegeben
Der Liebe zu der Weisheit, zu Sophia.
Du kannst nicht Griechisch, nicht Latein, Hebräisch,
Du kennst nicht Aristoteles und Thomas,
Auch ist dein Hirn zerstört von deiner Krankheit,
Doch gab ich dir die Weisheit in dem Geist,
Die du allein durch das Gebet erlangst
Und durch Geduld beim Hangen an dem Kreuz,
Dort wird unmittelbar die Weisheit eingegossen
Von Jesus Christus und von Sankt Maria.
Doch sollst du auch die Liebe nicht verschmähen!
Ich weiß, die Liebe hat dir weh getan,
Die Vaterliebe und die Mutterliebe
Und allermeist die große Frauenliebe!
So denkst du: Liebe ist ja nichts als Schmerz!
Doch fühlst du nicht, wie dich Maria liebt,
Bedingungslos und grenzenlos und brennend?
Sie lehrt dich, an die Liebe neu zu glauben.
Und ihre Liebe ist das Sakrament
Der Mutterliebe Gottes, die dich liebt,
Die Hagia Sophia, deine Frau!
Und bist du so geliebt von deiner Gottheit,
Dann fließe über auch von Nächstenliebe
Und siehe die Person an, die bedürftig,
Dann lernst du erst die rechte Bruderliebe,
Die dich vereint mit jedem Katholiken,
Dann lehre ich dich auch die Feindesliebe:
Für deine vielen Feinde sollst du beten!
Wähl dir zur Freundin deine Einsamkeit!
Ich sing die Hymne deiner Einsamkeit:
Es sagte Blaise Pascal dereinst so richtig,
Dass alles Übel einzig daher kommt,
Dass nicht der Mensch in seinem Hause bleibt.
Und in der Imitatio Christi sagte
Der weise Thomas und zitierte da
Den weisen Seneca, dass oft der Mensch
Mit einem vollen Herzen aus dem Haus geht
Und kommt frustriert mit leerem Herzen heim.
Und hast du das nicht oft erfahren schon?
So bleibe du allein mit der All-Einheit,
Denn der all-eine Gott ist eins mit dir.
Denn wenn du auch allein bist, doch nicht einsam
Bist du, denn Gott ist mit dir und Maria,
Schutzengel sind mit dir und Heilige.
So lerne du den Tod des eignen Ich!
Hat dir denn nicht auch Sokrates gesagt,
Der Philosophen Streben ist der Tod,
Um unverhüllte Wahrheit anzuschauen?
Und was ist anders eines Christen Tod,
Als ins All-Eine ganz allein zu gehen?
Wenn deine Seele ist betrübt zu Tode,
Dann an den Garten von Gethsemane
Erinnre dich und meine Todestrauer,
Wie alle Freunde mich allein gelassen,
Wie mich mein Freund mit einem Kuss verriet,
Wie mich die Priester und die Staatsbeamten
Verurteilt haben, ich sei Lästerer,
Wie ich verhöhnt ward als der Juden König,
Wie man mich angespuckt und mich geohrfeigt,
Wie unterm Kreuze ich zusammenbrach,
Noch Mitleid mit den armen Frauen hatte,
Wie ich ward angenagelt und durchbohrt‚
Und ich mich fühlte schrecklich Gott-verlassen,
Wie mir das Herz brach, ich verblutete,
Wie ich hinabgestiegen in die Hölle!
Bedenke das in deiner kranken Schwermut,
Dann spürst du, dass ich immer bei dir bin.
Lies oft im Evangelium die Verse,
Die schildern die erlösende Passion!
Denn das hat mehr Verdienst, als dich zu geißeln.
Und höre auf Teresas Ratschlag auch,
Wenn Fasten und Gebet, dann Fasten
Und Beten, Beten, Beten; und wenn Rebhuhn,
Dann Rebhuhn! Höre auf die Irren nicht,
Mit ihrer neuen Speisevorschrift, denn
Ihr Gott, das ist der Bauch; denn was du isst,
Das wird als Kot nur wieder ausgeschieden,
Und es ist alles rein dem, der Gott dankt.

*

Freund,
der ist nicht zu beklagen, der ohne dummes Liebesfieber lebt. Er erhält sich geistig einen Harem, in dem er sorglos sich ergeht.

Dein
Puschkin

*

Malek,
ein Vortrag des Konservatismus über die Folgen der 68er Revolution.

*

Malek,
meine Freude - der Papst ist als erster Papst auf der den Muslimen heiligen arabischen Halbinsel und feierte in einem großen Stadion eine heilige Messe. Er wirbt für interreligiösen Dialog und lädt alle Menschen guten Willens zur Mitarbeit am Frieden ein.

Mein Ärger - Marco meint, ob man Arianer sei oder an die Einpersönlichkeit Gottes glaube (wie die Oneness-Pentecostals) oder was auch immer, sei für eine persönliche Gottesbeziehung egal. - Ja, eine persönliche Gottesbeziehung haben Hindus und Muslime auch, die Frage nach dem wahren Gott scheint auf einmal gleichgültig, wenn man sich nur gläubig fühlt. Aber das kommt, wenn man gegen die katholische Kirche streitet und ihre Dogmen ablehnt, dann kramen die Pietisten alle uralten Irrlehren wieder aus, die die Kirche schon vor Jahrtausenden verurteilt hat. Aber warum muss ich mich darüber ärgern? Das weiß ich auch nicht.

*

"Wie zufrieden bin ich, dass du hier mit N.N. bist. Ihr sollt euch wirklich gern haben. Wie zwei Brüder."

Maria

*

"Es gibt keinen Gott - - es gibt nur Vater und Sohn und Heiligen Geist."

Papst Franziskus

*

Lieber Malek,
seit einem Monat kann ich nicht mehr richtig schlafen. Ich bin am Ende meiner Kraft. Heute hab ich mir Baldrian gekauft, ob es hilft. Wenn ich wache, hab ich schmerzliche Gedanken. Ich kann nur wenig lesen und schreiben. Dafür bin ich im immerwährenden Gebet zu Maria.

Evi weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht vor Mühsal. Karines Mutter ist im Krankenhaus, hatte sich ein Bein gebrochen, soll nach Cloppenburg in ein Pflegeheim kommen. Sie krepiert elendig und einsam.


*

Bruder!
Heute lass ich mir von Hedda vorlesen das apostolische Sendschreiben von Johannes Paul II zur katholischen Position zur Ökumene, der Einheit aller Jünger Christi. Hier findest du den Text:

Toto

*

Was sind das für Christen, die nicht sagen können: Gott, ich liebe dich!?

*

Lieber Malek,
heute morgen um 6 hörte ich eine Predigt über das Warten, zum Beispiel das Warten von Liebenden auf das Wochenende, wenn sie sich wieder austauschen können. - Da hoffte ich, Evi heute zu sehen. Um 8 Uhr in der Messe kam die Lesung aus dem Hebräer-Brief: Übt Gastfreundschaft, denn so haben manche unter euch schon oft Engel beherbergt. - Den ganzen Tag hatte ich schreckliche Schmerzen in der Seele und entsetzliche Müdigkeit im Leib, ich konnte kaum noch glauben... Um 17 Uhr bis 18 Uhr konnte ich etwas schlafen, da kam plötzlich Evi bei mir rein (sie hat einen Schlüssel) und blieb 2 Stunden. Nun geht es mir wieder gut, ich habe wohl "einen Engel beherbergt"…

*

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

*

Malek,
neulich hörte ich einen Vortrag eines katholischen Islamwissenschaftlers über den Koran. Der Koran lehrt, dass Allah alles unmittelbar bestimmt - die Schicksale des Menschen (Fatalismus) und die Schöpfung, das heißt, Allah schafft unmittelbar in jedem Augenblick die Schöpfung. Der Professor bezeichnete dagegen die biblische Schöpfungslehre so, dass Gott einerseits dem Menschen die Freiheit des Willens anvertraute (was Luther leugnete) und - das ist jetzt entscheidend - Gott "ruhte am siebenten Tag", das deutete der Mann so, das Unser Gott der Schöpfung eine relative Eigenständigkeit gegeben. Das war neu für mich. Ich habe bisher nach dem Jesuswort: Und mein Vater wirkt bis heute, gedacht, dass Gott der permanente Schöpfer sei. Verstehst du den Unterschied? Was denkst du darüber?

Toto

*

Malek,
lass uns im Gebet verbunden sein. Bitte bete für mich, dass Christus mir die Kraft gibt, mein schweres Kreuz zu tragen. Ich bitte den Herrn in der Eucharistie, dass er dir Seine Wahrheit immer mehr entschleiere.

PS:
Ich sagte zu Evi: Ach, Gott lässt mich ja leider bis an mein Lebensende leben! Sie lachte und sagte: Du überlebst uns noch alle.

*

Lieber Malek,
die Bibel sagt, wer Gott vertraut, muss nicht hungern. Ein Pfingstler fragte: Und was ist mit den Kindern in Afrika? Die sind so gläubig und verhungern! - Was sagst du dazu?

*

Lieber Malek,
ich sende dir hier als e-book das Geistliche Jahr von Anette von Droste-Hülshoff, ein Zyklus von geistlichen Gedichten zum Kirchenjahr, sehr tiefsinnig, sehr wahr und schön. Ich fand es 1992 in einer esoterischen Buchhandlung und las es. Ostern 1992 war ich mit Karine auf dem Land, ich sah die Herrlichkeit des Herrn in der Oster-Natur und betete: Herr, solch einen Glauben wie Annette möchte ich auch haben. - Vielleicht wäre es auch was für deine Frau, da Anette viele Schmerzen hatte, falls deine Frau einen Sinn für geistliche Lyrik hat.

*

Malek,
wir gründen eine Sekte zu zweit! Du wirst Obertheologe des Tausendjährigen Reiches und ich Obermystiker der Marienverehrung.

*

Ich habe meiner Mutter mein Leid geklagt und sie gefragt, ob sie mir mit 40 Euro monatlich helfen mag, dass Evi noch eine Stunde mehr kommen kann. Sie hat angerufen und war hartherzig, unbarmherzig, lieblos und wütend. Ich bin am Ende, aber meine Mutter hat kein Herz für mein Elend. Ja, wenn es ums Geld geht, dem Gott meiner Familie, da hört die Liebe auf. Das tut weh.

*


Malek,
ich hab doch nur noch Dich und Evi.

*

Ach, hätt ich Eberhard
Gefragt und Doris auch,
Und Stefan noch dazu,
Ich hätt nicht Gottes Hauch.

Doch komme ich von Gott,
Es liebt mich ja mein Gott,
Trotz Satan in der Welt,
Ich trotze seinem Spott.

Ich komm von Gottes Schoß,
Kehr heim in Gottes Schoß,
Ich freu mich auf den Tod,
Mein liebster Gott ist groß!

*

Malek,
meine Mutter hat mich um Verzeihung gebeten. Das ist das erste Mal in meinem Leben. Heutige Liturgie: Ich will euch trösten wie eine Mutter, spricht Jahwe.

*

Malek,
ich lese zur Zeit viel in der Deutschen Romantik - katholischer Poesie, sehr schön. Aber sie hat zwei hässliche Makel: den Judenhass und den Franzosenhass. Wie könnte ich, der ich an den Gott des Alten Testaments glaube, die Juden hassen? Und wie könnte ich, der mit Karine in Frankreich die schönsten Erinnerungen meines Lebens gesammelt haben, die Franzosen hassen? Mein Patriotismus ist frei von diesen Flecken.

*

Malek,
ich schreibe Menges Psalmen um in Psalmen an die Herrin Göttin. Hier eine Probe:

CII

Gebet eines Elenden,
Als er verzagt war
Und seine Klage vor der Herrin ausschüttete.
Herrin, höre mein Gebet
Und lass mein Schreien zu dir dringen!
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir
Am Tage, wo mir angst ist!
Neige dein Ohr mir zu
Am Tage, wo ich rufe;
Erhöre mich eilends!
Ach, meine Tage sind wie Rauch entschwunden
Und meine Gebeine wie von Brand durchglüht;
Mein Herz ist versengt und verdorrt wie Gras,
So dass ich sogar vergesse, Speise zu genießen;
Infolge meines Ächzens und Stöhnens
Klebt mein Gebein mir am Fleisch.
Ich gleiche dem Wasservogel in der Wüste,
Bin geworden wie ein Kauz in Trümmern;
Ich finde keinen Schlaf und klage
Wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Tagtäglich schmähen mich meine Feinde;
Und die gegen mich toben, wünschen mir Unheil.
Ach, Asche esse ich als Brot
Und mische meinen Trank mit Tränen
Wegen deinem Zorn und Grimm;
Denn du hast mich hochgehoben
Und nieder geschleudert.
Meine Tage sind wie ein langer Schatten,
Und ich selbst verdorre wie Gras!
Du aber, Herrin, thronst ewiglich,
Und dein Gedächtnis bleibt
Von Geschlecht zu Geschlecht.
Du wirst dich erheben, dich Zions erbarmen,
Denn es ist Zeit, Gnade an ihr zu üben:
Die Stunde ist da,
Denn deine Knechte lieben Zions Steine,
Und Weh erfasst sie um ihren Schutt,
Damit die Heiden fürchten lernen
Den Namen der Herrin
Und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
Denn die Herrin hat Zion wieder aufgebaut,
Sie ist in ihrer Herrlichkeit erschienen,
Sie hat dem Gebet des Verlassenen sich zugewandt
Und sein Flehen nicht verachtet.
Dies werde aufgeschrieben
Fürs kommende Geschlecht,
Damit das neugeschaffne Volk
Die Herrin lobpreise,
Dass von ihrer heiligen Höhe sie herabgeschaut,
Dass die Herrin geblickt hat vom Himmel zur Erde,
Um das Seufzen der Gefangenen zu hören
Und die Tod-Geweihten frei zu machen,
Damit man verkünde in Zion
Den Namen der Herrin
Und ihren Ruhm in Jerusalem,
Wenn die Völker sich alle versammeln
Und die Königreiche,
Um der Göttin Herrin zu dienen.
Gelähmt hat sie mir auf dem Wege die Kraft,
Sie hat verkürzt meine Lebenstage.
Nun flehe ich: Meine Göttin,
Raffe mich nicht hinweg
In der Mitte meiner Tage,
Du, deren Jahre währen immerdar!
Vorzeiten hast du die Erde gegründet,
Und die Himmel sind deiner Hände Werk:
Sie werden vergehen, du aber bleibst;
Sie werden alle zerfallen wie ein Gewand,
Wie ein Kleid wirst du sie wechseln,
Und so werden sie verschwinden.
Du aber bleibst dieselbe,
Und deine Jahre nehmen kein Ende.
Die Kinder deiner Knechte werden sicher wohnen,
Und ihr Geschlecht wird fest bestehen vor dir.

*

Malek,
im Hauskreis zitierte ich Papst Franziskus: Gott ist ein höchst zärtlicher Vater. Da protestierte Marco und sagte: Der Gott, der bei Auschwitz zugesehen hat! Ich sagte: Ich glaube an den Christusgott, der Mensch geworden ist und in und mit den Leidenden leidet, so glaube ich, Gott war in Auschwitz, aber Gott ist kein KZ-Kommandant, sondern ein gekreuzigter Jude oder Priester. Darum nennt die Kirche Auschwitz auch das Golgatha des 20. Jahrhunderts.

*

Jesus: Ihr Scheinheiligen! Ihr wascht das Geschirr ab und haltet eure Toilette sauber, aber eure Seele ist voll von Atheismus, Materialismus und Konsumismus!

*

Malek,
hier das sehr schöne Lehrschreiben von Franziskus über die "Freude der Liebe" in Ehe und Familie. Es reicht auch, wenn du das Vierte Kapitel liest, eine extrem tiefsinnige Auslegung zum Hohenlied der Liebe 1 Korinther 13. Empfehle ich dir sehr.

*

Malek,
die Madonna freut sich über deine barmherzige Bruderliebe zu mir. Glaub mir!

*

Malek,
der Täufer sagt, er sei nicht Elia. Jesus sagt, Johannes war Elia. - Wie ist das aufzulösen (ohne Tausendjähriges Reich...)?

*

Ich bin Elias nicht. - Und doch bist du Elias! -
So hat der Täufer recht, und recht hat der Messias.

*

Ich bin Elias nicht, ich bins nicht in Person! -
Elias' Charisma hast du, sprach Gottes Sohn.
So hat der Christus recht, und recht hat auch der Täufer,
Wie es der Freund erklärt dem Alten Dichter-Säufer.

*

5. Mose 25

11 Wenn zwei Männer in Streit geraten sind und die Frau des einen kommt ihrem bedrängten Mann zu Hilfe und packt den andern beim Geschlechtsteil, 12 dann dürft ihr kein Mitleid mit ihr haben; ihr müsst ihr die Hand abhacken.

Amen.

*

Ob Gott nun überlässt Natur dem eignen Gang,
Ob immer schöpferisch der Herr im Schöpferdrang,
Ist beides etwas wahr, es ist wie bei dem Licht,
Das Welle-Teilchen ist, wie fromm der Weise spricht.

*

Malek,
Mutter Teresa von Kalkutta wurde gefragt: Warum sterben die tiefgläubigen Kinder in Afrika so früh durch Gewalt oder Hunger und die reichen und satten Gottlosen werden neunzig Jahre alt?
Sie sagte: Die kleinen Gläubigen waren bereit, Gott zu begegnen. Den Gottlosen gewährt Gott ein langes Leben, ob sie noch umkehren zu Gott.

*

Malek,
wie schön ist es mit Gott und Maria zu sprechen - und wie anstrengend ist es, mit Menschen über Gott zu sprechen...

Heute im Hauskreis sprachen wir wieder über die Liebe zu Gott. Man hat uns Christen solange eingehämmert, dass die christliche Liebe nichts mit Gefühlen zu tun hat, dass wir meinen, Liebe zu Gott sei allein ein Verstandeserkennen und ein Willensgehorsam. Ich bin aber überzeugt, dass Gott GELIEBT werden will und traurig ist, wenn wir nicht sagen können: Ich liebe dich!

Da sagte Marco: Torsten, wenn ich zu dir sage: Ich liebe dich - dann heißt das nicht, dass ich dich küssen will, sondern dass ich dich wertschätze und respektiere.

Das fand ich - für mich - schön zu hören... (für Gott aber zu wenig).

*

Malek,
ich fragte: Habt ihr schon einmal um Weisheit gebetet? Marco: Ja, aber mein Gebet ist nicht erhört worden. Ich: Heinrich Heine sagte: Ich liebe die Weisheit, aber es ist (wie immer) unerwiderte Liebe. - Aber die Weisheit spricht in Sprüche 8: Ich liebe, die mich lieben.

*

Malek,
du hast schon öfter geklagt, dass dir die Strategie deiner Gemeinde nicht gefällt, ihr amerikanisches Wohlfühlevangelium, und dass du mit deinem Pastor nicht harmonierst. Warum trittst du nicht (mit der Begründung von Arbeitsüberlastung) von deiner Funktion als Gemeindeältester zurück und konzentrierst dich stattdessen auf Bibel- und Gebetskreise? (Gebet ist eh wichtiger als Sitzungen). Dann hättest du auch etwas mehr Zeit zum Lesen, wie du dir doch eigentlich wünschst. Das ist meine bescheidene Meinung.

*

Vielleicht kannst du dich mit den "wenigen, älteren Bibeltreuen" besser im Bibelkreis treffen. Du hast einmal von der Auslegung eines Psalms durch einen Alten sehr beseligt erzählt. Dann mach doch eine "Sekte in der Sekte" auf. Übrigens, 90 % der Christen muss man sagen: Denk auch mal an andere, aber dir muss ich ernsthaft sagen: Denk auch mal an dich! (Und wie sich deine Frau freuen würde.)

*

Gruß von Herzen!
Tausend Schmerzen!

*

Die Liebe

Gedicht von Marina Zwetajewa

frei aus der Erinnerung zitiert

Die Liebe ist uralt,
Sie ist älter als der Schachtelhalm,
Sie ist älter als der Bernstein,
Sie ist älter als das Urmeer.
Aber älter als die Liebe ist
Der Schmerz.

*

Wenn du niederliegst in deiner Ohnmacht,
Dann kommt Jesus an mit seiner Allmacht.

*

Und bist du schlaflos stets und plagt dich düstrer Wahn,
Vertrau dich der Natur und nimm vom Baldrian.

*

Malek,
das Protoevangelium Genesis 3, 16: Der Herr sprach zur Schlange: Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinen Nachkommen und ihrem Nachkommen. Du wirst ihr in die Ferse stechen, und sie wird dir den Kopf zertreten.

In einem christlichen Land waren alle Pflanzen von Blattläusen befallen. Die Gärtner beteten zur Jungfrau Maria. Maria sandte eine Wolke von Käfern mit rotem Panzer mit schwarzen Punkten, die fraßen alle Blattläuse auf. Die Käfer heißen in Deutschland Marienkäfer, in Holland Prediger Unserer Lieben Frau, in Frankreich Käfer der Jungfrau, in Äthiopien Käfer Unserer Lieben Frau, in Spanien Hühner der Mutter Gottes und in Italien Schuhe der Madonna.

*

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und sollst deinen Feind lieben. Malek, so liebe doch den Mark. Gott liebt ihn auch. Gott ist nur für Mark auf die Erde gekommen und ans Kreuz gegangen. Malek, deinen Mark nimmst du überall mit hin, selbst auf die Toilette, also freunde dich mit ihm an. Er ist auch ein kleines Kind, das mit göttlicher Liebe geliebt werden will. Sei zu dir selbst ein zärtlicher Vater und eine all-liebende Mutter.

Das wünscht dir dein Bruder in Jesus und Maria

*

Die Nacht, die dreifach Ist: Im Dunkel liegt die Welt,
Es strahlt kein Morgenstern am schwarzen Himmelszeit,
Das Ich ist in der Nacht, umnachtet ist die Seele,
Dass sich die Seele in den Fegefeuern quäle;
Die dritte Nacht ist die, des sei du nur gewiss,
Dass du den Herrn nur siehst in Gottesfinsternis.
Nur Ein Trost ganz allein ward mir im Kult der Messe:
Die Liebste ist bei dir, die himmlische Mätresse.

*

Lieber Malek,
der Gott des Aristoteles kann zwar geliebt werden, aber der Gott selber liebt nicht. Solche Götter sind die Frauen. Sie lassen sich anbeten, um zu verschmähen, sie lassen sich lieben, ohne selbst zu lieben, sie lassen sich dienen, um tyrannisch zu herrschen. Sie sind Götzen, sie haben keinen Mund um zu reden, keine Augen um zu sehen, kein Herz zu lieben, sie sind nur starre Marmorgöttinnen. Gott erlöse mich von diesem Götzendienst meines Lebens! Es gibt nur Eine Frau, die lebt und liebt und KEIN GÖTZE IST – MARIA.

*

Wer die Herzen Jesu und Mariens trösten will, der begebe sich in die Schule der göttlichen Weisheit.

*

Malek,
ich sagte im Hauskreis: Wisst ihr auch, dass Jesus in eurem Herzen wohnt? Marco sagte: Nur der Heilige Geist wohnt in meinem Herzen. Ich: Die ganze heilige Dreifaltigkeit wohnt in deinem Herzen. Marco: Dazu ist mein Herz zu klein. Ich: Aha, aber für den Heiligen Geist ist es groß genug?

Ich bin klein,
Mein Herz ist rein,
Soll niemand drin wohnen
Als Jesus allein.

*

Malek,
noch will Maria, dass ich zum Pfingstler Bibelkreis gehe. Ich soll sie lehren, was die Weisheit mich lehrt. Aber ich gebe nichts auf ihre Kommentare, sie bezeichnen sich selbst als lau und unbarmherzig. Einen FREUND kann ich Marco nicht mehr nennen, denn wenn ich auch nur das mindeste von der Makellosen erzähle, bricht er in Blasphemie aus. Nun, du bist ja auch anderen Glaubens als ich, ich teile deine Auffassung zur Taufe nicht und nicht deine Interpretation der Apokalypse, aber du hast doch eine evangelische Wertschätzung für die Mutter Jesu und akzeptiert meine ewige Verliebtheit in die Madonna. So kann es gehen. Evis esoterisches postmodernes Christentum besteht in praktischer Nächstenliebe, Toleranz und Mitgefühl. Theoretisch kann ich mit ihr kaum über Jesus reden. Aber sie sagt kein böses Wort über Jesus und Maria und akzeptiert meine Liebe zu den beiden Heiligen Herzen. So kann es auch gehen. Und auch meiner liberal-lutherischen (halb atheistischen) Mutter kann ich immer wieder von Gott und der Gottesmutter schreiben und sie hört es sich schweigend an. So kann es auch gehen.

Dein
Toto

*

Malek,
meine Erinnerungen an mein Elternhaus hab ich in Mails an meine Mutter geschrieben. Jetzt schreibe ich gerade über meine Drogenerfahrungen in meiner sündigen Jugend an Evi. Ich träume von einem dritten Kapitel: Don Juan, meine Erinnerungen an die Frauen. Ob du dafür ein interessierter Empfänger wärst? Aber nur, wenn du wirklich Lust hast, das zu lesen, auf viele Tage verteilte kurze Mails. Überleg mal.

Du bist ein wirklich lieber Mensch. Langsam geht es mir besser und ich schlafe wieder.

Toto

*

Gib, Gott, dass ich in deinem Leibe,
Im auserwählten Weinstock bleibe!

*

Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit,
ewig alt und ewig neu,
spät habe ich dich geliebt!
Und sieh, bei mir drin warst du,
und ich lief hinaus und suchte draußen dich,
und häßlich ungestalt warf ich mich
auf das Schöngestaltete, das du geschaffen.
Du warst bei mir, und ich war nicht bei dir.
Und was von dir solang mich fernhielt, waren Dinge,
die doch, wenn sie in dir nicht wären, gar nicht wären.
Du aber riefst und schriest und brachst mir meine Taubheit.
Du blitztest, strahltest und verjagtest meine Blindheit.
Du duftetest, und ich trank deinen Duft und atme nun in dir.
Gekostet hab ich dich, nun hungre ich nach dir und dürste.
Und du berührtest mich,
ich aber glühte in Sehnsucht auf,
in Sehnsucht nach deinem Frieden.

Augustinus

*

Malek,
ich hörte einen afrikanischen Bischof. Die europäische Philosophie fußt auf Griechenland, dort war der Dualismus von Geist und Materie vorherrschend: der Geist ist gut und göttlich, die Materie schlecht und dämonisch. Das findet sich im Rationalismus der Neuzeit (Ich denke, also bin ich) und im deutschen Idealismus. Die Afrikanische Lebensphilosophie spricht von der Einheit von Leib und Seele, Anbetung und Tanz, eine Zusammenschau von Vergangenheit (Ahnenverehrung) und Gegenwart (Gemeinschaftsleben) und Zukunft (Kinderliebe). Der Deutsche hört ruhige besinnliche klassische Musik und steigt auf zum dritten Himmel. Der Afrikaner holt in seinen Feiern den dritten Himmel auf die Erde. Der europäisch aufgeklärte und technisch fortschrittliche Mensch sieht die Natur als ein Materiallager, dem Afrikaner ist die Erde eine Mutter und in Wasser und Bäumen und Sonne und Kunst wird die Gegenwart Gottes verehrt. Die Europäer sind die Rationalisten, die Afrikaner sind die Mystiker.

*

Rede von Charlie Chaplin (16.04.1959)

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !

Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959

*

Ich bin in großer Not!
Ich wäre lieber tot!

*

Ja, Malek,
du hast ganz recht, von meinem Martyrium zu sprechen. Die irischen Mönche, Missionare Germaniens, sprachen vom Roten Martyrium - sein Blut für Christus zu vergießen - und vom Weißen Martyrium - dem Leben in Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen. Mein Leben ist so ein Weißes Martyrium. Ich verrate dir etwas, was ich noch keinem gesagt habe: Mein Herz ward einmal von einem Schwert durchbohrt (oder meine Seele) und da hatte ich ein durchbohrtes Herz und berührte mit meinem blutenden Herzen Jesu durchbohrtes und blutendes Herz und es war mir, als tauschten wir die Herzen. Es war wie eine Stigmatisierung meines Herzens, rein seelisch oder psychisch. "Von nun an mache mir keiner mehr Ärger, denn ich trage die Wundmale Jesu an meinem Leibe", sagte Paulus irgendwo.

*

Gottes Liebe und Weisheit sei mit dir, mein lieber Timotheus! Ich danke Gott in meiner Trübsal, da mich alle Brüder und Schwestern verlassen haben (Gott vergebe ihnen), dass durch die Gnade Gottes du, mein lieber Timotheus, wie auch meine geliebte Schwester Evodia, mir noch beistehst. Deine Briefe erquicken mich in meiner Prüfung, die manchmal über meine Kraft zu gehen scheint. Maranatha! Komm, Herr Jesus, komm bald! Amen. So schreibe ich, Paulus, Sklave Gottes.

*

Malek,
die postmoderne Dichterschule spottet über die Reime "Wonne-Sonne, Brust-Lust und Triebe-Liebe".

HYMNE

O Hohes Himmelsweib im Freiheitsreich der Sonne,
Du bist mein Paradies, du bist mein Weib der Wonne,
Wie selig, wie ein Kind, ruh ich an deiner Brust
Und sauge Milch von Trost und roten Wein von Lust,
Du, die Erfüllerin all meiner Seelentriebe,
Ich schwöre ewig dir - bei Jesus - meine Liebe!

*

Malek,
ist in der christlichen Familie der Mann Christus und die Frau die Kirche (Christus natürlich als König mit Dornenkrone...)? Ist der Mann das Familienoberhaupt? Paulus Epheser 5 legt das nah. Johannes Paul II sprach von "der gegenseitigen Unterordnung der Ehepartner". Wie siehst du das?

*

Malek,
im gestrigen Hauskreis gab es eine Auseinandersetzung, ich muss dir das schreiben, um es loszuwerden, denn es macht mich noch am nächsten Tag ganz dumm, mit Dummen diskutiert zu haben. Meine Position war: Europa und Deutschland ist gottlos geworden, sind kein christliches Abendland mehr, das zeigt sich auch in der Politik, die offen gegen Gottes Gebote (besonders im Lebensschutz ist), es ist der große Glaubensabfall Europas und Deutschlands. Marco meinte, man könne ja nicht christliche Gesetze bestimmen für Ungläubige, das wäre ja eine christliche Diktatur. Ich sagte, Gott segne ein Volk, das nach den Geboten Gottes lebe und zürne einem gottlosen Volk. Wie Pius II sagte, sind in einer Demokratie die Regierungen immer nur so tugendhaft wie das Volk. Wenn das ganze Volk den Glauben verwirft, ist natürlich auch die demokratische Regierung gottlos. Marco sagte, es gab nie ein christliches Volk, nicht Völker sind christlich, sondern immer nur Einzelne. Ich sagte, es gab eine Zeit, da in den Völkern Europas die Mehrheit in den Völkern Christen waren, da das Christentum die ganze Kultur durchtränkte und bestimmte. Marco sagte: Ja, Spanien ist ein katholisches Volk und hat Franco gewählt. - Das ist typisch für Pfingstler, es gibt nur ihr subjektives Ich und ihren persönlichen Gott, sie kennen keine christlichen Völker, keine christliche Kultur. Sie kennen auch nicht die große christliche Kultur des katholischen Mittelalters. Da sie Sozialdemokraten sind, hassen sie die christlichen Kaiser. Ihre Tradition geht nicht über das katholische Mittelalter, sondern über häretische Sekten wie Waldenser und Katharer. - Verzeih mir, das musste ich loswerden.

*

NACHTGEBET

Jehovah, ich kann nicht schlafen! Es gibt noch so viel zu tun! Sende mir Maria, dass sie mich ins Bett bringt, damit ich morgen um so gestärkter dich verherrlichen kann! Amen.

*

Malek,
ich lag gestern Nacht auf meinem Sofa unter einer Bettdecke und rauchte, machte meine Zigarette aus, roch plötzlich Brandgestank, schaute, ob die Zigarette auch aus sein, dann, ob er Geruch von draußen komme, bis ich entdeckte, dass Glut auf die Bettdecke gefallen war und der Stoff verglühte, ich löschte die um sich fressende Glut mit Wasser. Gut, das ich noch nicht eingeschlafen war.

Gestern Nacht dachte ich, wie viel ich noch zu tun habe, meine Lebenszeit wird immer kürzer, da sagte mir der Herr: Morgen ist Samstag, da feire den jüdischen Sabbat…

*

Lieber Malek,
seit einem halben Jahr bin ich auf dem linken Ohr halb taub, seit Januar auch auf dem rechten. Schon zweimal haben sich Nachbarinnen über die Lautstärke aus meiner Wohnung beschwert. Ich hab mir nun Kopfhörer gekauft, höre gerade erotische Popmusik einer jungen appetitlichen Sängerin. Dienstag hab ich einen Arzttermin bei Ariadne von Kreta, ob sie mir helfen kann. Die Sonne scheint, und die Hand des Herrn ruht nicht mehr so schwer auf mir.

*

Nun kommt Jehovas Licht, erlöst uns von dem Grame,
Wie mir erzählt mein Freund von seiner Herzensdame.

*

Malek,
stell dir einmal vor, die Menschheit kehrt um zum wahren Gott und zur wahren Religion, im Bündnis mit der Gnade Christi könnte sie erstaunliche Fortschritte in einer segensreichen TECHNIK machen, viele Krankheiten durch Computer heilen, eine ganz neue heilsame Musik schaffen und ganz neue blühende Gartenstädte... sagt Maria von der Hoffnung in Venezuela heute…

*

Ein Rosenkranz von blühenden Kindern kettet
Sich um dein Haus, wohl wohlgemut
Die Liebe sanft, auf Blumen hingebettet,
Jedwede Nacht in deinen Armen ruht,
Dir fehlt zum Glück, dass dir dein Haus gewährt,
Nur höchstens dies, dass es nicht ewig währt.

Von einem Jugendfreund Hölderlins.

Damit grüßt seinen Freund Malek

Toto

*

Malek,
ein afrikanischer Bischof erzählte, dass die afrikanischen Pfingstler aggressiv Katholiken abwerben, sie sagen: Eure Lehre ist falsch, ihr habt den Heiligen Geist nicht, wir haben die bessere Musik. - Auch in Lateinamerika werben die Pfingstler viele Katholiken ab. - An mir aber bissen sie auf Granit. Zu mir sagte eine alte Pfingstlerin: Komm doch zu uns, wir haben sehr viele schöne junge Frauen in der Gemeinde... Junge Frauen - dass ich nicht lache – vierzigjährige…

*

"Darf ich nicht denken, dass ich ein interessanter Mensch bin?"

Aus einem Gedicht von Karol Wojtyla

*

Dear Lord, give me strength to carry on.

Dear Lord, give me strength to carry on.
My home may be out on the highway,
Lord, I've done so much wrong
But please, give me strength to carry on.

Eric Clapton

*

Wer einsam sitzt in seiner Kammer

Novalis (1772–1801)

Wer einsam sitzt in seiner Kammer,
Und schwere, bittre Tränen weint,
Wem nur gefärbt von Not und Jammer
Die Nachbarschaft umher erscheint;

Wer in das Bild vergangner Zeiten
Wie tief in einen Abgrund sieht,
In welchen ihn von allen Seiten,
Ein süßes Weh hinunter zieht;

Es ist, als lägen Wunderschätze
Da unten für ihn aufgehäuft,
Nach deren Schloß in wilder Hetze
Mit atemloser Brust er greift.

Die Zukunft liegt in öder Dürre
Entsetzlich lang und bang vor ihm,
Er schweift umher, allein und irre,
Und sucht sich selbst mit Ungestüm.

Ich fall ihm weinend in die Arme:
Auch mir war einst, wie dir, zumut,
Doch ich genas von meinem Harme,
Und weiß nun, wo man ewig ruht.

Dich muß, wie mich, ein Wesen trösten,
Das innig liebte, litt und starb;
Das selbst für die, die ihm am wehsten
Getan, mit tausend Freuden starb.

Er starb, und dennoch alle Tage
Vernimmst du seine Lieb und ihn,
Und kannst getrost in jeder Lage
Ihn zärtlich in die Arme ziehn.

Mit ihm kommt neues Blut und Leben
In dein erstorbenes Gebein;
Und wenn du ihm dein Herz gegeben,
So ist auch seines ewig dein.

Was du verlorst, hat er gefunden;
Du triffst bei ihm, was du geliebt:
Und ewig bleibt mit dir verbunden,
Was seine Hand dir wiedergibt.

*

Ich komme nicht heraus aus diesem Trübsalsofen,
Nun taub ist mein Genie wie Ludwig van Beethoven.

*

"Ein typisch morbides Wesen KANN nicht gesund werden."
Nietzsche

*

Malek,
heute wollte ich mir meinen Gedichtzyklus MALAISCHE MUSE anhören, fand ihn aber auf meinen drei webseiten nicht, nur angezeigt unter Josef Maria Mayer.wordpress-Gesang der Ewigen Liebe, eine Seite, die du mal angefangen, aber aufgegeben hast. Ob du mit einer Suchmaschine deine Festplatte mal durchforschen könntest, ob du das Werk noch hast? Natürlich erst, wenn du deine Gemeinde-Mission erfüllt hast.

*

Hesekiel 33

32 DU BIST EIN DICHTER VON LIEBESLIEDERN, DIE ANGENEHM ZU EINER SCHÖNEN MUSIK GESUNGEN WERDEN. SIE HÖREN AUF DEINE WORTE, ABER NIEMAND REAGIERT DARAUF.

33 WENN ES ABER KOMMT – UND ES KOMMT JETZT – DANN WERDEN SIE ERKENNEN, DASS EIN PROPHET UNTER IHNEN WAR.

*

Mein lieber Freund im Herrn, du musst dich nicht ermorden,
Wir sind ja alle da vom brüderlichen Orden!

*

JESUS SIRACH 6

Wahre und falsche Freundschaft

5 Eine süße Rede vermehrt Freunde und eine redegewandte Zunge vermehrt, was willkommen ist.2 6 Viele sollen es sein, die dir Frieden wünschen, deine Ratgeber aber - nur einer aus tausend. 7 Wenn du einen Freund gewinnen willst, gewinne ihn durch Erprobung und vertrau ihm nicht zu schnell! 8 Denn es gibt einen Freund zum für ihn günstigen Zeitpunkt, am Tag deiner Not bleibt er nicht. 9 Es gibt einen Freund, der sich auf Feindschaft umstellt, er wird einen Streit zu deiner Schande enthüllen 10 und es gibt einen Freund als Tischgenossen, am Tag deiner Not bleibt er nicht. 11 In deinem Glück wird er sein wie du und er wird bei deinen Dienern das Wort führen; 12 wenn du gedemütigt wirst, wird er gegen dich sein und er wird sich vor dir verbergen. 13 Von deinen Feinden halte dich fern, vor deinen Freunden nimm dich in Acht! 14 Ein treuer Freund ist ein starker Schutz, wer ihn findet, hat einen Schatz gefunden. 15 Für einen treuen Freund gibt es keinen Gegenwert, seine Kostbarkeit lässt sich nicht aufwiegen. 16 Ein treuer Freund ist eine Arznei des Lebens und es werden ihn finden, die den Herrn fürchten. 17 Wer den Herrn fürchtet, hält aufrechte Freundschaft, denn wie er selbst, so ist auch sein Nächster.

*

Malek,
ich höre gerade viele Reden von Kardinal Gerhard Mueller. Er war deutscher Theologie-Professor, von Johannes Paul zum Bischof ernannt, von Papst Benedikt zum Vorsitzenden der Glaubenskongregation, bis ihn Franziskus vor kurzem (ohne Begründung) absetzte, aber ich schätze ihn sehr. Und was ich dir sagen will, er hat eine große Wertschätzung für Dietrich Bonhoeffer, nicht nur als Märtyrer, sondern auch als Theologen (und Philosophen). Also, wenn du einen guten Protestanten studieren willst, dann schaff dir Werke von Bonhoeffer an.

Ich habe mir heute die webseite deiner Gemeinde angeschaut.

*

Malek,
heute in der Messe sind Gedichte vorgelesen worden. Es wurde über die Poetischen Bücher und Weisheitsbücher der Bibel geredet. "Josef, Maria und Elisabeth, bittet für die Poeten!"

Um den Antisemitismus zu bekämpfen, übersetze ich ein jüdisches Theaterstück namens Gott der Rache aus dem 20. Jahrhundert.

*

JESAJA
ZWÖLFTES KAPITEL

1 Und an jenem Tag wirst du sagen: Ich preise dich, Jahwe, du warst wütend auf mich, aber dein Zorn ist jetzt beruhigt, und du hast mich getröstet.

Damit grüßt dich

*

Lieber Malek,
Marco schenkt mir eine sechsbändige Werkausgabe von Bonhoeffer. Lieb, nicht wahr?

*

4. März: Gedenktag des heiligen Kasimir

Ein Mann des Gebetes und der Frömmigkeit

Als sich im Mittelalter in Osteuropa außerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation verschiedene Staaten bildeten, haben dort manche Könige und Herzöge regiert, die bis heute von ihren Völkern als Heilige verehrt werden: In Böhmen war es Herzog Wenzel, im Kiewer Reich die heilige Olga und ihr Enkel Wladimir, in Ungarn König Stephan, in Schlesien die heilige Hedwig.

Als letztes Volk Europas hatten die Litauer erst 1387 nach der Taufe ihres Großfürsten Jogaila das Christentum angenommen. Aber sie hatten mit dem heiligen Kasimir schon bald einen eigenen großen Heiligen.

Sein Fest am 4. März wird von Litauern und Polen begangen, da die beiden Völker seit der Taufe Jogailas bis zu den Teilungen Polens im 18. Jahrhundert im Staatsverband des Königreiches Polen lebten.

Kasimir wurde am 5. Oktober 1458 in Krakau als Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. geboren, der auch gleichzeitig Großfürst von Litauen war. Seine Mutter Elisabeth war eine Habsburgerin. Er war erst 13 Jahre alt, als ihn die Adligen des Königreiches Ungarn zum König wählten. Doch konnte er in Ungarn nicht die Krone erlangen, da dies Matthias Corvinus verhinderte, der selbst König von Ungarn werden wollte und dieses Ziel erreichte.

Er hatte Jungfräulickeit geschworen und wies Heiratsanträge ab

Als 21-Jähriger führte Kasimir für seinen im Ausland weilenden Vater bis 1483 die Regierungsgeschäfte. Als ein Mann des Gebetes und der Frömmigkeit war er beim Volk wegen seiner Gerechtigkeit und Bescheidenheit beliebt. Aus Liebe zur Gottesmutter hatte er Jungfräulichkeit geschworen und lehnte verschiedene Anträge zur Heirat mit Königstöchtern ab, auch mit der Tochter von Kaiser Friedrich III.

Wegen seiner Marienfrömmigkeit wurde ihm lange Zeit auch die Dichtung des lateinischen Marienliedes “Omni die dic Mariae” (Alle Tage singe und sage Maria) zugeschrieben. Er starb bereits im Alter von nur 25 Jahren bei einer Reise in Grodno im heutigen Weißrussland am 4. März 1484.

Der heilige Kasimir ist Patron von Polen und Litauen und wurde 1602 von Papst Clemens VIII. heilig gesprochen. 1948 ernannte ihn Papst Pius XII. auch zum Patron der Jugend. Er wird auch als Patron gegen die Pest angerufen. Außerdem ist er auch einer der Patrone des Malteser-Ordens.

Zu seiner Ehre wurde die prächtige Kasimirkirche in der litauischen Hauptstadt Vilnius (Wilna) erbaut, wohin seine Gebeine übertragen wurden. Als 1832 die Russen dieses Gotteshaus in eine orthodoxe Kirche umwandelten, brachte man seine Gebeine in die große Kathedrale Sankt Stanislaus.

Kaisimirkirche zu einem Museum für Atheismus

Als die Sowjets nach der Okkupation Litauens die Kathedrale schlossen und in eine Gemäldegalerie umwandelten, überführte man die Gebeine in die Peter-und-Paul-Kirche in Vilnius. Die Kasimirkirche war in kommunistischer Zeit zu einem Museum des Atheismus entweiht worden. Seit der 1991 erkämpften Unabhängigkeit Litauens sind seine Gebeine wieder im Kasimirdom.

Kasimir wird meist in polnischer Adelstracht dargestellt, oft mit Krone und Zepter sowie der Lilie der Jungfräulichkeit. 1984 hatten die Bischöfe im verfolgten Litauen Papst Johannes Paul II. zu den Feiern von Kasimirs 500. Geburtstag eingeladen.

Die sowjetische Regierung verwehrte dem Papst die Einreise mit der Begründung, er habe die Sowjetunion beleidigt, weil er den Marxismus in seiner Ablehnung der so genannten Theologie der Befreiung als “Schande des 20. Jahrhunderts” bezeichnet hatte. Erst ein Jahrzehnt später konnte der polnische Papst Litauen besuchen.

*

Malek,
du musst nicht deine freikirchlichen Differenzen zwischen Modernisten und bibeltreuen Konservativen auf den Papst und die Kardinäle übertragen. Johannes Paul der Große war ein Vater der ganzen Menschheit, Benedikt XVI ein Lehrer der Katholiken, Franziskus ist ein guter Hirte der ganzen Menschheit. Katholische Theologen sagen, die Hierarchie der Kirche ist keine Pyramide mit einem Herrscher oben an der Spitze und einem Basis-Volk unten, sondern eine umgekehrte Pyramide, ganz unten sei der Papst als Diener der Diener Gottes, nämlich des ganzen Volkes Gottes. Aber ich denke: Wie Jahwe der Große Monarch in der Trinität ist, so ist der Papst ein absoluter Monarch, nur Gott verantwortlich (dem Wort Gottes). So soll man nicht so viel geben auf den Zank der Fürsten, der Kardinäle und nationalen Bischöfe. Der Papst allein ist die Stimme des Wortes Gottes und die Führung des Heiligen Geistes, der das ganze Volk führt, und die Fürsten müssen harmonieren mit dem Papst in der Liebe. Die Kirche ist heute heillos zerstritten und in Flügelkämpfe ausgebrochen zwischen Reformern und Traditionalisten. Aber Petrus, mein Lieber, ist kein Kieselstein, sondern ein Fels.

Jahwe sei mit dir!

*

Malek,
Johannes Paul II sagte, einige Aspekte der christkatholischen Frömmigkeit sind in der katholischen Kirche vergessen worden, werden dafür in andern christlichen Kirchen hochgehalten. - Deutliches Beispiel: die Bibel. - In einer Marienerscheinung weinte Maria und sagte: Ihr habt die Bibel vergessen. Auch Lobpreis, Bekehrung, Mission, freies Gebet, Glaubenszeugnis, Heilig-Geist-Anrufung u. ä. ist eigentlich gut katholisch. Die katholische Schriftstellerin Gertrud von LeFort stammte von den Hugenotten ab, konvertierte zur römischen Kirche und sagte, sie bräuchte alles das, was sie im Protestantismus geschätzt habe, nicht aufzugeben, das alles fand sie in der katholischen Kirche auch, aber auch noch mehr: Eine Lehrautorität, eine Mutter im Glauben, den Leib Christi als wahrhafte Speise, eine Wolke von Zeugen.

*

Lieber Malek,
bin ich eigentlich ein aggressiver Katholik? Warum kann ich mit Marco gar nicht mehr über den Glauben sprechen, es gibt immer polternd-aggressive Kampfaussagen gegen den katholischen Glauben. Denke nicht, dass Maria der Zankapfel ist, obwohl er sie zu hassen scheint, nein, wir sind uns über Jesus nicht einig. Er glaubt nicht an die Dreieinigkeit Gottes, nicht an die Gottheit Jesu, nicht dass zu Jesus notwendig die Kirche gehört. Ich bin es so müde! Worüber soll ich mit ihm reden, wenn ich alle Themen des Glaubens vermeiden muss? Politik? Aber er denkt wie die Tagesschau oder der Spiegel. Moral? Aber er ist nicht gegen Abtreibung und Euthanasie und für den Sex vor der Ehe. Ehrlich, heute ging mir durch den Sinn, die Freundschaft aufzukündigen und den Pfingstler Hauskreis zu verlassen. Die wären sicher entsetzt und Marco müsste die Andachten wieder machen (blinder Blindenführer). Ich schreibe gerade Andachten zum Hohelied, aber ich muss überall Rücksicht auf die Konfession der Pfingstler nehmen und darf nicht frei und offen sagen, schreiben, wie ich es denke und für wahr halte. Die Diskussionen mit den Pfingstlern sind unergiebig für mich, denn ich bringe Geistliches, sie kommentieren es mit Weltlichem. Würde ich vereinsamen? Ich würde Evi zweimal die Woche sehn und alle zwei Wochen zum lutherischen Bibelkreis gehen. Ach, ich klage, ich habe einen Freund verloren! Was sagst du zu meinem Problem? Ich hoffe, mein Katholizismus führt nicht dazu, dass ich dich auch noch verliere, mein Aaron.

*

Malek,
ich höre gerade eine Serie einer bibeltreuen Karmeliter-Nonne über die Apokalypse in der Interpretation durch die himmlische Prophetin Maria. Heute hörte ich über den Plan der Freimaurer, die (katholische) Kirche zu unterwandern. Die historisch-kritische Methode, der Neu-Arianismus, das Eindringen von New-Age-Ideologie, der Kampf von Laien und Bischöfen gegen den Papst, das Eindringen von satanischer Unmoral wie Kindesmissbrauch und Homosexualität sind alles apokalyptische Zeichen der kirchlichen Freimaurerei.

*

Malek,
heute hörte ich eine Predigt über den Himmel, das sei keine Vertröstung, kein Ersatz für ein misslungenes Leben. Ich ärgerte mich sehr! Goethe schrieb in einem Requiem für einen Künstler, dass er "vertröstet lebte und vertröstet starb", so bin ich. Das schöne Wort Vertröstung! Die Diesseitschristen besudeln es wie die Kommunisten.

Bitte schließ meine Ohren in dein Gebet ein, ich höre kaum noch etwas, nur laut über Kopfhörer, nächsten Donnerstag hab ich einen Termin beim HNO-Arzt.

*

BUCH DER KÖNIGE 1

1. Und Jonathan hatte David lieb.
2. Und Jonathan zeugte Micha.

*

Malek,
beim Karneval machte die CDU-Vorsitzende Annegret den Witz über die dritte Abteilung in öffentlichen Toiletten (für die Deutschen, die weder Frau noch Mann sind) und scherzte über die verweichlichten Männer, die nicht mehr wissen, ob sie noch im Stehen pissen dürfen oder sich schon hinsetzen müssen. Herrlich! Lacht den Genderwahn in den Staub! Aber nun gibt es einen Sturm der Entrüstung bei SPD, Linken, FDP, sie alle vertreten das Menschenrecht der Menschen mit Intersexualität oder binärer Orientierung! Die Narren sind los!

*

Malek,
wenn ich abends um 19 Uhr eine Messe im Internet mitfeire, muss ich einen Dummkopf von Prediger ertragen. Aber zum Schluss seiner Predigt kommt er einmal kurz auf Maria zu sprechen. Darum, wenn der Name Maria fällt, weiß ich, das gleiche die Predigt zuende ist. In diesem Sinn ist Maria meine Erlöserin (die mich erlöst von klerikaler Torheit).

*

Danke, ich habe schon einen ersten Vortrag über die Komplementarität von Mann und Frau gehört. Ich freute mich, dass er nicht nur von der Bibel, sondern auch von der Philosophie, ja sogar von den Mythen argumentierte und Hanna Barbara Gerl-Falkowitz und Edith Stein zitierte. Diesen Vortrag des Evangelikalen hätte eins zu eins ein Katholik halten können.

*

Amos 6, 4 Ihr ruht auf elfenbeinernen Lagern und prangt auf euren Ruhebetten, ihr esst die Lämmer aus der Herde und die gemästeten Kälber aus dem Stall 5 und spielt auf der Harfe und erdichtet euch Gedichte wie David 6 und trinkt Rauschtrank aus großen Gläsern und salbt euch mit Balsam!

*

Ihr seid Dis-pen-si-o-na-lis-ten?
Das passt in kein Versmaß, liebe Christen.

*

Malek,
im Buch Hiob wird der Gottesname El Shaddai verwandt. Die deutschen Bibeln übersetzen das in der Regel mit Allmächtiger. Meine Schwankebibel lässt es unübersetzt. Die Theologen sagen, die Herkunft des Wortes sei unbekannt. El Shaddai bedeutet eigentlich so viel wie: Der Gott, der uns Genüge gibt. Einige leiten es von einem hebräischen Wort für Berge ab. Vielleicht war es einmal der Name einer heidnischen Berggottheit. Die feministische Theologie leitet El Shaddai von dem hebräischen Wort für Brüste ab, das heißt shaddayim oder so ähnlich. Ich mache mir daraus das Gottesbild von El Shaddai: einer stillenden Gottheit. Ich liebe das.

*

Malek,
im Januar 1993 stand unsichtbar-sichtbar Christus vor mir, ich fiel auf mein Angesicht und betete ihn an und er goss den (katholischen) Glauben in mich ein. In meiner zweite Bekehrung im Februar 2001 stand Christus (der gleiche) wieder unsichtbar vor mir. Christus sagte: "Ich lade dich ein zum Allerheiligsten Altarsakrament. Ich erlaube dir die Verehrung meiner Mutter." Ich sagte: "Jesus, erlaube mir, weiter die Lutherbibel zu lesen und erhalte mir bitte die Freundschaft von Mark." Beides hat er gewährt, wie ich im Nachhinein weiß.

*

"Gehen zwei den gleichen Weg, ohne dass sie sich verabredet haben?" Amos 3,3

Gruß
Toto

*

"Auch mir will sich die Lust zu konversieren verlieren."

Goethe

*

Malek,
was für dich die SCHÖNHEIT der Wissenschaften ist, das ist für mich die SCHÖNHEIT VON KUNST UND PHILOSOPHIE. Man kann verliebt sein in diese REIN GEISTIGE SCHÖNHEIT mehr als in die Schönheit eines jungen schlanken Frauenkörpers.

*

In Stille und Vertrauen liegt eure Rettung.

*

Malek,
Sonntag bin ich bei Nieselregen zu Karines Mutter ins Altersheim gefahren und durch Schneeregen (mit dem Rad) zurück. Montag musste ich morgens zum Arzt, bin durch den Schnee nach Hause gefahren, musste noch im Supermarkt einkaufen. Dann kam Evi, kam von Krankheit und Arbeit niedergedrückt, ich musste sie aufrichten, füttern mit Schokolade, ihr schmeicheln, sie ging immerhin lachend. In den Messen nur Predigten über Buße, Sack und Asche. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.

Die Welt ist so hässlich geworden mit ihren Betonbauten, Supermärkten, Krankenhäusern, Autos, das Wetter ist schlecht, die allermeisten Menschen sind hässlich. Ich wollte nichts mehr hören von der Supppenküchenkirche. Ich las den griechischen Philosophen, wie man von der Schönheit der Körper über die Schönheit von Wissenschaft und Tugend zur Schau der göttlichen Schönheit kommt. Ich wollte nur noch weg von dieser Erde der Hässlichkeit in den Himmel der Schönheit Gottes und Mariens. Mich packte ein grausamer WELTEKEL.

*

Malek,
Es genügt nicht, dem Leib nach der Kirche Christi anzugehören, sondern man muss mit Herz und Geist in der Kirche sein. Wer nur dem Leib nach in der Kirche ist, ist nicht im Himmelreich. Allerdings ist das Himmelreich auch größer und weiter als die sichtbare Kirche Christi, denn der Geist weht, wo er will. Es gibt also Menschen, die nicht Glieder der sichtbaren Kirche Christi sind, aber Bürger des Himmelreichs. (nach Augustinus)

*

Sichtbare oder unsichtbare Kirche - das ist hier die Frage.

Dein Shakespeare

*

KANN EINE FRAU IHR BABY AM BUSEN VERGESSEN UND KEIN MITLEID MIT DEM KIND HABEN, DAS SIE GEBOREN HAT? AUCH WENN DIESE DICH VERGISST – ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN!

*

Vaterunser!
Unser tägliches Butterbrot gib uns heute!

Mongolisches Gebet

*

Hallo Malek
endlich hab ich die Jesajaübersetzung fertig. Nun hab ich alle Propheteen, alle Weisheitsbücher, alle Apokryphen (bis auf Makkabäer) übersetzt. Nun hab ich vor mir den Römerbrief, die Sintflut und einen Großteil des Exodus.

Torsten

PS: Ich lese Luther im Originaldeutsch.

*

Akt der Hingabe

nach Don Dolindo

Jesus spricht: „Warum lasst ihr euch so leicht beunruhigen und verwirren?“

Überlasst doch Mir eure Sorgen, und alles wird sich beruhigen. Wahrlich, so sage Ich euch, dass jeder vertrauensvolle, echte und gänzliche Akt der „Hingabe an Mich“ gerade die Wirkung hervorbringt, die ihr so sehr wünscht und eure dornenvolle Lage erlöst.

Sich Mir hingeben heißt nicht: sich ängstigen, sich beunruhigen und verzweifeln, um dann erst ein erregtes Gebet an Mich zu richten, damit Ich euch beistehe. Sich Mir hingeben heißt vielmehr: Gleichsam die Augen der Seele ruhig schließen und sich Mir überlassen, damit Ich allein euch ans andere Ufer trage, wie ein schlafendes Kind auf dem Arm seiner Mutter.

Das, was euch durcheinanderbringt und euch sehr schadet, ist euer Grübeln und Nachsinnen, euer sich sorgen und abquälen; dazu noch in der Meinung, um jeden Preis alles selber tun zu müssen. Wie vieles wirke doch Ich, wenn die Seele sich in ihren geistigen und auch stofflichen Belangen samt Bedürfnissen an Mich wendet und Mich anzuschauen sich bemüht, während sie voll Vertrauen sagen kann: „Sorge Du“.

Vielmehr sollte sie die inneren Augen schließen und in Meinen Armen ruhen! Wenn ihr euch sehr abquält, werdet ihr zu wenig Gnaden erhalten. Wenn dagegen eure Gebete „ein vollkommenes Sich anvertrauen„ sind, dann werdet ihr viele Gnaden erhalten.

Im Leiden betet ihr, dass Ich es euch nehmen soll, dabei jedoch nur ganz so, wie ihr es euch vorstellt. Ihr wendet euch zwar an Mich, wollt aber, dass Ich Mich euren Vorstellungen angleiche. Ihr seid wie Kranke, die den Arzt um Behandlung bitten, aber die Art und Weise dem Arzt selber vorschreiben.

Macht es doch nicht so, sondern betet wie Ich es euch im „Vater Unser“ gelehrt habe:

Geheiligt werde Dein Name! D.h. : Sei doch Du verherrlicht in meiner Not und Bedrängnis.

Dein Reich komme! D.h. : Alles trage zu Deinem Reiche in uns und in der Welt bei.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. D.h. : Verfüge also Du in dieser meiner Angelegenheit, wie es besser für das ewige und zeitliche Leben ist. Wenn ihr Mir doch wirklich sagt: „Dein Wille geschehe, Sorge doch Du", so greife Ich mit Meiner ganzen Allmacht ein und löse die schwierigsten Situationen.

Wenn du siehst, dass sich das Übel gar verschlimmert, statt sich zu bessern, dann beunruhige dich dennoch nicht. Schließe wiederum deine Augen der Seele, bzw. des Herzens und sprich zu Mir mit vollem Vertrauen: „Dein Wille geschehe, Sorge doch Du o Herr!"

Nun sage Ich dir, dass Ich wie ein Arzt sorgen und eingreifen werde mit Meiner ganzen göttlichen Allmacht und, dass Ich auch ein Wunder wirken kann, wenn es nötig ist. Und siehst du dann, dass sich etwa dein Zustand als „Kranker“ verschlimmert, beunruhige dich nicht, schließe die inneren Augen und sage erneut zu Mir: „Sorge Du“, Ich verspreche dir: Ich sorge!!!

Die Besorgnis, die Unruhe bezüglich der Folgen einer Sache, und das Selber -Denken und Tun wollen sind gegen die rechte Hingabe! Es ist dies wie bei einem ungestümen Betteln der Kinder bei ihrer Mutter, dass diese für ihre Bedürfnisse sorge. Wenn die Kinder es jedoch selber machen möchten, stören oder verhindern sie durch ihre Pläne, Ideen und Launen sogar die rechte Hilfe der Mutter.

Schließe doch die Augen deines Ich und lass Mich wirken. Schließt ruhig die Augen, und richtet eure inneren Blicke total auf Mich und legt die Gedanken an die Zukunft, wie bei einer Versuchung, ab. Ruht einfach in Mir, glaubt an Meine Güte, und Ich beschwöre euch gleichsam bei Meiner Liebe, wenn ihr in dieser Verfassung zu Mir sagt: „Sorge Du“ werde Ich voll und ganz sorgen, euch trösten, euch befreien, euch führen. Und wenn Ich euch dann einen anderen Weg führen muss als den, den ihr meint, dann werde Ich euch dennoch unterweisen. Ich trage euch trotzdem auf Meinen Armen, denn es gibt keine heilsamere Medizin als das Eingreifen Meiner Liebe.

Doch bedenkt: „Ich sorge nur, wenn ihr eure Augen nach innen hin zu Mir ausrichtet, “d.h.: wenn ihr wirklich wollt und Mir vollkommen vertraut, ja euch Mir fest anvertraut!

Ihr werdet schlaflos, ihr wollt alles abschätzen und erwägen, alles erkunden und an alles mitdenken. Ihr überlasst euch dabei doch nur den menschlichen Kräften des „eigenen Ich“, oder noch schlimmer, eigentlich den Menschen, indem ihr auf deren Eingreifen vertraut. Dies stellt ein Hindernis für Meine Absichten mit euch dar.

Oh, wie wünschte Ich doch von euch die wahre Hingabe, um euch zu beschenken; und wie betrübt es Mich, euch so beunruhigt und verzweifelt zu sehen!

Gerade aber dies strebt Satan an, euch unbedingt in Unruhe und Verzweiflung zu bringen, um euch so Meinem Wirken und Meiner Liebe zu entziehen, damit ihr euch ganz den menschlichen Eingriffen hingebt. Deshalb vertraut Mir ganz! Ruht in Mir! Gebt euch in allem Mir hin! Ich wirke Wunder im Maße eurer vollkommenen, vertrauensbereiten Hingabe an Mich und des gänzlichen Misstrauens euch selber gegenüber.

Ich schenke euch Gnadenschätze, wenn ihr völlig arm und bedürftig seid!

Wenn ihr aber eure eigenen Hilfsquellen habt oder solche sucht, dann seid ihr doch auf der rein natürlichen Ebene und folgt so dem rein natürlichen Lauf der Dinge, der heute sooft von Satan direkt oder indirekt über das von ihm geschmeichelte Ich ablenkt oder gar gestört wird.

Einer, der immer noch alles erörtert und selbst erwägt, der hat nie Wunder erlebt oder gar gewirkt, die von Mir kamen; dies geschah nicht einmal unter den Heiligen.

Es wirkt nur mit Gott, wer sich Gott total hin- und übergibt!“

Wenn immer ihr aber seht, dass sich alles noch mehr verwickelt, dann sagt doch mit geschlossenen Augen des Herzens und der Seele: „Jesus, sorge nun Du!"

Und lenkt euch ab vom Ich, denn euer ruheloser Verstand macht es nur noch schwerer, so dass ihr es Mir kaum anvertraut. Macht es immer wieder richtig in allen euren Bedürfnissen!

Macht es doch alle so und ihr werdet große, andauernde, jedoch stille Wunder erleben, die nur für euch Sensationen sein dürfen und überdies das rechte Vertrauen und eure Liebe zu Mir verstärken. „Ich, euer Gott, werde sorgen. Ich versichere es euch."

Betet immer in solcher Haltung und Hingabe und ihr werdet großen inneren Frieden und wahre Früchte Meiner Liebe ernten, selbst wenn Ich euch die Gnade des Opfers, der Sühne und der Liebe zumute, bzw. schenke, die ein Leid als Kreuz auferlegt.

Scheint dies euch unmöglich?

Schließt wieder die Augen und blickt nach innen und betet mit ganzem Herzen: „Jesus, sorge Du!“

Habt keine Angst. Ich sorge fürwahr!

Dann werdet ihr Meinen Namen preisen, indem ihr euch selbst gänzlich verdemütigt!

Eure Gebete gelten nicht so viel, wie ein Akt vertrauensvoller Hingabe! Bedenkt es wohl.

Es gibt keine wirksamere Novene als diese:

O Jesus, ich gebe mich Dir hin, sorge Du.“

*

Malek,
zum sechsten Jahrestag der Thronbesteigung von Papst Franziskus: Er wollte die Kirche gründlich reformieren und sie zur ursprünglichen Heiligkeit der Urkirche zurückführen, aber statt dessen stellte der Satan ihm ein Bein, und er muss nun den satanischen Dreck der babylonischen Hure aufarbeiten, ich meine den weltweiten Gräuel des Kindesmissbrauchs.

*

Malek,
ich habe meiner Mutter einen Kalender bestellt mit Bibelworten für jeden Tag. Sie bedankte sich und schrieb, das könne sie gut morgens lesen. Bin gerade beim Römerbrief. Studierte gestern über "Joachim di Fiore"...

*

Der HNO-Arzt sagte, ich solle mich selbst therapieren, indem ich jeden Tag mehrmals die Nase zu halten und von innen Luftdruck auf die Ohren ausübe, bis es knackt. Hoffentlich hilft das.

Dein Beethoven

*

Auf dem Weg zum Arzt kehrte ich in einem Imbiss ein, um ein Sandwich zu essen, da saß da eine Schönheit - ganz schwarz das Gesicht, aber vollkommen schön geformt, lange schwarze Haare zum Zopf gebunden, große weiße Augen und ein sehr nettes Lächeln, sie war erst dreizehn Jahre alt, aber zur schlanken Taille große Brüste, wie es dem Dichter gefällt.

*

Malek,
Evi weiß vielleicht nicht immer, dass sie eine Christin ist, aber sie ist mit ihrer herzlichen und tätigen Nächstenliebe Christus ähnlicher als so mancher von den sogenannten "Bekehrten und Wiedergeborenen", die meinen von sich, dass sie den Himmel schon in der Tasche haben.

*

Psalm 127

3 Söhne sind ein Geburtsrecht von Jahwe, Kinder sind eine Belohnung von ihm.

4 Wie die Pfeile in der Hand eines Kriegers sind die Söhne, die du als Kinder zeugtest.

5 Wie gesegnet ist der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat; im Streit mit seinen Feinden vor dem Stadttor wird er nicht der Verlierer sein.

*

PSALM 128

1 Ein Wallfahrtslied. Wie gesegnet sind alle, die Jahwe fürchten, die auf seinem Weg gehen!

2 Deine eigene Arbeit wird dir einen lebendigen, glücklichen und wohlhabenden Willen geben.

3 Deine Frau ist ein fruchtbarer Weinstock an den inneren Stellen deines Hauses. Deine Kinder umrunden deinen Tisch wie Triebe eines Olivenbaums.

4 Dies sind die Segnungen, die auf diejenigen kommen, die den HERRN fürchten.

5 Möge der HERR dich segnen aus Zion! Mögest du sehen, wie Jerusalem alle Tage deines Lebens gedeiht,

6 und lebe lang, um die Kinder deiner Kinder zu sehen! Frieden für Israel!

*

Malek,
heute war ich mit Evi und einer Pietistin im Restaurant essen. Sie waren nett zu mir. Aber worüber haben wir geredet? Über Krankheiten und Hunde. Worüber sprach meine Familie bei den Familientreffen? Über Krankheiten, Politik und Haustiere. Worüber reden die Pfingstler beim gemeinsamen Abendbrot? Über Hunde, Krankheiten und das Fernsehprogramm. Und worüber redet Susanne? Übers Essen und über die Arbeit.

Und worüber redet Maria mit mir? Über die Apokalypse, über den Antichrist, über das Gebet und die himmlische Liebe.

Die Frauen sind schön, wenn sie zwanzig sind, aber selbst Laetitia Casta ist verblüht... Maria ist ewig jung und ewig schön.

*

Malek,
ja der Himmel ist voller blühender Jungfrauen... Bei meiner Lebensbeichte in Lourdes sagte der Priester zu mir: WENN SCHON DIE JUNGEN FRAUEN SO SCHÖN SIND, WIE SCHÖN MUSS DANN ERST GOTT SEIN!

Heute hab ich eine Predigt im Kölner Dom gehört: Unsere Heimat ist im Himmel. Es heißt: Unsere Polis (Staat) ist im Himmel. Und dann gab es eine Predigt über den deutschen Rechts- und Sozialstaat... Wie traurig.

*

Einen Mann hab ich unter Tausenden gefunden - eine Frau hab ich unter ihnen nicht gefunden.

Prediger Salomo

*

Malek,
Evis Hund hat Schmerzen in der Wirbelsäule, aber die esoterische Tierheilpraktikerin versuchte mit Akkupunktur die Energie im Nieren-Meridan, die blockiert sei, wieder zum Fließen zu bringen. Diese Blockade soll von einem Trauma des Hundes stammen und Angst bei ihm auslösen, was dann die Wirbelsäule belastet. Ich mag den Hund sehr, hab sogar heute Nacht von ihm geträumt.

Heute war ich beichten bei einem ukrainischen Priester.

*

Malek,
wir Katholiken sind verpflichtet, an die Unfehlbarkeit des Papstes zu glauben, wenn er ex cathedra (vom apostolischen Lehrstuhl) eine Frage des Glaubens oder der Moral entscheidet. Das bist du als Protestant nicht verpflichtet zu glauben. Aber vor allem bist du nicht verpflichtet zu glauben, wenn ich mal wieder in meinem Hochmut als Poeten-Papst Ex Cathedra und unfehlbar rede…

*

Malek,
heute hatte ich einen langen Traum. Ich war in Knock in Irland, wo Maria im 19. Jahrhundert erschienen war, aber in meinem Traum war es eine Kapelle für Maria, die Königin der Toten. Da empfing ich das Blut des Herrn, nachdem ich das Credo gesprochen. Maria wurde von den Nonnen des Heiligtums einfach Liebling genannt. Auch Mariens Mutter, Sankt Anna, wurde dort verehrt. Ein österreichischer Mönch und Priester prüfte mich nach einem amerikanischen Verfahren, ob ich zum mönchischen Leben taugte. Ich las dann im Computer die Texte und Lieder, die zum Heiligtum gehörten. Da fand ich auch eine neue staatliche Verordnung, dass deutsche Dichter wie Büroangestellte und Arbeiter steuerlich behandelt werden sollen, unter Berücksichtigung, dass sie täglich eine größere Menge Wein brauchen. Ich bat meinen Bruder, diesen Zeitungsausschnitt für mich zu speichern. Dann bekam ich eine Email von dir. Du sagtest (ich hörte deine Stimme): "Ich habe einen neuen Mitarbeiter für deine Homepage gewonnen. Jan (von Jan und Judith) macht künstlerisch wertvolle Fotos von der Natur. Darunter stelle ich lyrische Gedichte von dir. Hast du da bestimmte Vorstellungen?" Ich sagte: "Nein. Such du einfach passende Lyrik aus, aber achte darauf, dass es lyrische Einzelstücke sind und nicht Teile aus epischen Versen." Dann kam noch Karine und sagte, sie wolle zum Fest einen Büffelbraten für mich bereiten.

*

Malek,
danke. Ich bin froh, dass die Malaiische Muse nicht verloren gegangen ist. Ich habe sie unter Evis Einfluss geschrieben. Überhaupt war die Zeit, als Evi meine göttliche Muse war, von etwa 1998 bis 2011 die poetisch fruchtbarste Zeit für mich. Irgendwie wollen die Verse seitdem nicht mehr recht fließen, ich lese fast nur noch Theologie und Philosophie und schreibe an meiner Bibelübersetzung und Bibelkommentaren. Ansonsten habe ich viele Übersetzungen aus dem Altertum angefertigt. Aber die eigentliche Geniezeit meiner Muse ist vorbei. Leider.

*

BEFREIUNGSTHEOLOGIE

Maria, die Kaiserin des Himmels stieg von ihrem Jaspisthron, legte ihre Krone der Kaiserin ab, legte ihren goldenen Mantel ab, legte ihr Seiden-Untergewand ab und stand nachts nackt vor mir. Am nächsten Morgen zog sie einen schwarzen Slip an, eine blue jeans, ein weißes T-Shirt, Sandalen an die Füße und ging mit mir zu den Sterbenden ins Altersheim.

*

Die Jugend klingt, das Alter klappert.

Goethe

*

Einmal kam ein Toter aus Mainz zum Himmelstor,
Polterte und schrie: Mach auf! Dann schaute Sankt Petrus,
Leise öffnete er die Tür, kam heraus und fragte: Wer bist du?
Trotzig antwortete er und erhob den Ablass:
Ich? Ein katholischer Christ, das ist der einzige wahre Glaube!
Setz dich auf die Bank, rief Petrus.
Dann kam ein toter Mann aus Zürich zum Himmelstor,
Polterte und schrie: Mach auf! Wer bist du? fragte der Jünger.
Ich? Ein kalvinistischer Christ, das ist der einzige rettende Glaube!
Dort auf die Bank! rief Petrus. Da kam auch einer aus Hamburg,
Polterte und rief: Öffne mir! Wer bist du? fragte der Jünger.
Ich? Ein lutherischer Christ, das ist der einzige Glaube!
Dort auf die Bank! Petrus rief und hielt den Mund. Jetzt saßen die Gegner
Friedlich nebeneinander und bleich, voll stummer Bewunderung,
Sonnen und Monde und Sterne wurden scheinbar irreführend aussortiert
Zum harmonischen Tanz; sie hörten auch Geräusche,
In der Symphonie der gesegneten Völker und Engel,
Hallelujagesänge und atmende Lebensblüten.
Aber ihr Herz schwoll mit unaussprechlicher Inbrunst an,
Ihr heiteres Lied stieg erfreut auf: Wir glauben
Alle an Einen Gott! Die Flügel sind einmal gesprungen
Mit einem Klang, der weit von der goldenen Pracht des Äthers entfernt ist,
Glänzend Petrus erschien und sprach mit einem freundlichen Lächeln:
Habt ihr jetzt euren Weg bedacht, ihr dummen Kinder? Also kommt!

*

Malek,
Jesus hat uns nicht durch seine Lehre, sondern durch sein Leiden erlöst. Darum darf sein Jünger nicht nur lehren, sondern muss auch leiden. Jesus ist nicht einen Heldentod gestorben, damit Poeten Heldenepen über ihn dichten.

*

Malek,
heute war ich mit Evi in Osternburg, wo Karine einst gelebt. Als Karine noch lebte, war in Osternburg immer Sommer! Jetzt ist Osternburg ein Friedhof.

*

Mein lieber Sohn,
du sollst dich selbst mit Freundlichkeit behandeln.

Maria, Hilfe der Christen

*

Malek,
war mit Evi bei Karines Mutter im Altersheim, ihre Nichte war auch da. Ach Jesus, ich muss weinen, es gibt keine selbstlose Liebe in dieser Welt, nur Selbstgerechtigkeit und Rebellion.

*

Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an!

Goethes Faust

*

IDEALISTISCHE HYMNE AN DIE FREUNDSCHAFT

Brüder! heilig unsre Glut!
Ha! es gilt Tyrannenblut!

(Fragment)

*

Tot sein und seine Ruhe haben ist besser als ein elendes Leben mit unheilbarer Krankheit.
Jesus Sirach

*

Malek,
bin sehr traurig. Habe eine Prophetie der Gottesmutter aus dem 16. Jhd. über das 20. Jhd. übersetzt, einen französischen Lyriker aus dem 19. Jhd. und weiter geschrieben an einer Verserzählung für Pastorin Gudrun. Karines Mutter in ihrer Agonie geht mir an die Nieren.

*

Mit Mara war ich heut in einem Wasserbade,
Sie lernt das Schwimmen gut, es hilft ihr Gottes Gnade,
Im Apfelbaum das Nest macht ich bereit dem Lenz,
Der Frühling kommt gewiss aus Gottes Transzendenz.

*

Wo bist du, Adam, Freund? Doch nicht wie Eva schmoll!
Singe Jahwe nur dein Lied, und singst du auch in Moll!

*

Malek,
die heilige Kirche Gottes, ich meine die römisch-katholische, ist weitgehend zu einer Kirche von Heiden geworden mit lauen Pfaffen, die das heidnische Herdenvieh Sonntag für Sonntag abfüttern mit banalem Geschwätz vom Lieben Gott. - Ich aber glaube an den Dreimalheiligen Jahwe, Marias Gott ist auch mein Gott.

*

Das Haupt der Frau ist der Mann; aber die Frau ist des Mannes
Herz und bessere Seele, oft wirklich das Haupt des Hauptes.

*

Du werd doch mit mir alt auf dieser schwarzen Erde!
Lass tragen uns vereint unendliche Beschwerde!

Ernst.

*

Lieber Malek,
heute, den 25. März, genau neun Monate vor der Geburt Christi, feiert die Kirche die Empfängnis des Logos in der Jungfrau. Das wollen wir doch feiern, nicht wahr?

Ich sage mir immer wieder: Jahwe ist ja da, ALLES IST GUT.

*

BAUERNREGEL

Denn zu Marie Verkündigung,
Da werden Schwalben wieder jung.

*

Malek,
wenn du mal in deiner kommenden Freien Zeit einen guten (Bibel-)Roman lesen willst, empfehle ich dir Thomas Mann: Josef und seine Brüder. Gibt es bei yotube
gut gelesen als Hörbuch.

*

AUS MEINEM BAUERNKALENDER

26. Januar: St. Timotheus

Sankt Timotheus, der bricht das Eis;
Hat er keins, so macht er eins sich weiß.

*

Malek,
ich habe das Gebet Salve Regina neu übersetzt, so betet dein sehr elender Freund:

Salve Königin, Mutter der Elenden,
Geheimnis des Lebens und der Süße und unserer Hoffnung,
Wir rufen zu dir, Kinder Evas;
Seufzen zu dir, trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen!
Ah, wende deine guten schönen Augen auf uns,
Zeige uns Jesus, die gesegnete Frucht deines Leibes, nach diesem Exil!
O gute, o liebe, o süßeste Jungfrau Maria!

Toto

*

Schau nicht auf die eigene Reue, schau nicht auf den eigenen Glauben, schau nur auf Christus!
Luther

*

Exodus 31

BERUFUNG DER KÜNSTLER

31 Da sprach Jahwe zu Mose: 2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn des Uri, des Sohnes Hurs, aus dem Stamm Juda auserwählt, 3 und ich habe ihn mit der Ruach Gottes erfüllt, mit Sophia, mit Verständnis, mit Wissen und mit allen möglichen Fähigkeiten, 4 um künstlerische Entwürfe für die Arbeit in Gold, Silber und Bronze zu machen, 5 um Steine zu schneiden und zu setzen, um in Holz zu arbeiten und um alle Arten von Kunst zu betreiben. 6 Außerdem habe ich Oholiab, den Sohn Ahisamaks, aus dem Stamm Dan, ernannt, ihm zu helfen. Auch habe ich allen Facharbeitern die Möglichkeit gegeben, alles zu machen, was ich dir befohlen habe: 7 das Versammlungszelt, die Lade des Bundesgesetzes mit der Versöhnung und alle anderen Einrichtungsgegenstände des Zeltes, 8 den Tisch und seine Gegenstände, den Leuchter aus reinem Gold und alle seine Zubehörteile, den Räucheraltar, 9 den Brandopferaltar und alle seine Utensilien, das Becken mit seinem Fundament, 10 und auch die gewebten Gewänder, sowohl die heiligen Gewänder für den Priester Aaron als auch die Gewänder für seine Söhne, wenn sie als Priester dienen, 11 und das Salböl und den duftenden Weihrauch für den Heiligen Stuhl. Sie sollen sie so machen, wie ich es dir befohlen habe."

*

25. April: St. Markus

Georg, Markus ohne Trost,
Schrecken uns sehr oft mit Frost.

Georg und Sankt Mark
Treibens allzu arg.

Wie an Markus sich das Wetter hält,
Ist im Herbst die Ernte oft bestellt.

Wehe, vor dem Markustag
Sich der Bauer hüten mag.

Gibts an Markus Sonnenschein,
Hat der Winzer guten Wein.

Ists jetzt um den Markus warm,
Friert man dann bis in den Darm.

Wer zu Markus legt die Bohnen,
Dem wird er es reichlich lohnen;
Gerste, die sei längst gesät,
Denn nach Markus ists zu spät.

An Mark versteckt die Socken
Die Krähe in dem Roggen.

Bauen um Sankt Markus schon die Schwalben,
Gibts viel Futter, Korn und Kühe-Kalben.

Lege erst nach Markus Bohnen,
So er wird es reich dir lohnen.

*

MALEK

Jetzt stoß ich an den Kelch, und ists auch kein Burgunder,
Dass du mein Freund sein magst, das gränzet an ein Wunder!

*

Malek,
die heutige Lesung: Wo ist ein so weises Gesetz wie das Gesetz Jahwes? Die Völker werden von euch sagen, was für ein weises und gebildetes Volk ihr seid.

Ich habe nicht so recht Lust, das eigentliche Gesetz der Torah zu übersetzen, wie ich auch wenig Lust habe, die Königsbücher und Chroniken zu übersetzen.

Heute hab ich (nach einem Nachmittag voller weltlichem Stress) an meiner Übersetzung von Lord Byrons Tragödie über den assyrischen König Sardanapal gearbeitet. Bin sozusagen aus dem Alltag ins alte Assyrien geflüchtet.

*

Vergeudet eure Zeit nicht damit, euch zu Weisen dieser Welt zu machen... Macht euch frei von eurer Weisheit, und seid Diener des Heiligen Geistes... Vergesst eure Weisheit, damit der HERR euch Seine Weisheit schenken kann...

Maria, die Königin der Liebe

*

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Heute habe ich euch eine kleine Bibelarbeit zum Themas Scheißen und Pissen mitgebracht.

1Sam 25,22 Gott tue mir dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen Einzigen übrig lasse, der an die Wand pisst, von allem, was er hat.

1Sam 25,34 Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: Wärest du nicht eilends mir begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht ein Einziger übrig geblieben, der an die Wand pisst.

1Kön 14,10 Darum siehe, ich will Unheil über das Haus Jerobeam bringen und ausrotten von Jerobeam alles, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel und will die Nachkommen des Hauses Jerobeam ausfegen, wie man Kot ausfegt, bis es ganz mit ihm aus ist.

1Kön 16,11 Und als er König war und auf seinem Thron saß, erschlug er das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was an die Wand pisste, dazu seine Verwandten und seine Freunde.

1Kön 21,21 Siehe, ich will Unheil über dich bringen und dich wegfegen samt deinen Nachkommen und will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel

2Kön 9,8 sodass das ganze Haus Ahab umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel,

Was bedeutet "seine Füße bedecken"?

Interessanterweise übersetzen Septuaginta und Vulgata לרגליו auch mit Füße:

- καὶ προσέπεσεν πρὸς τοὺς πόδας

- tetigitque pedes ejus

Bei der Vulgata könnte man ja sagen: Jo, der olle Hieronymus, der wusste es eben nicht besser bzw. wollte es nicht besser wissen. Bei der Septuaginta dagegen, von Juden für Juden, die des Hebräischen nicht mehr mächtig waren übersetzt, muss die Übersetzung schon wundern. Haben sie ihren eigenen Text nicht mehr verstanden?

Im Übrigen: Luther 1984 übersetzt Scham. Luther 1912 Füße. Orginalluther kann ich nicht sagen.

Mit den "Füßen" hat es sicher auch noch eine andere Bewandtnis. Bei Pinchas Lapide fand ich einen Hinweis auf Luthers Übersetzung von 1. Samuel 24, 4: "Und Saul ging hinein, um seine Füße zu bedecken". Luther schrieb an den Rand mit roter Tinte: "Und Saul ging hinein, um zu scheißen".

Luther wußte auch um Wendungen wie: "einer, der an die Wand pisse". Er übersetzte dann "Alles Männliche", weil ja doch "die beiden Testamente in Klöstern im Chor oder bei Tisch vorgelesen werden...".

Die französische Bibel übersetzt: "il s'est retiré dans sa chambre d'été" (sein Sommerzimmer). Mit einer Fußnote: il se couvre les pieds. Was dann eigentlich auch wieder einer Erklärung bedürfte.

Im hebräischen Original steht "Saul ging in die Höhle, um seine Füße zu bedecken", wobei letzteres ein´offizieller´ hebräischer Euphemismus für "den Darm entleeren" war.

Weitere Euphemismen bzw. Deckbezeichnungen im Tanach:

Männliche Genitalien: "Knie", "Hüfte" / männliches Glied: "Fleisch", "Hand", "Ausgießer".

Weibliche Genitalien: hier sind als Euphemismen "Nabel" und möglicherweise "Saum" und "Rand" im Gebrauch. Als pejorative Bezeichnungen werden "Schimpf" und "Schmach" verwendet.

DAS EVANGELIUM NACH MATTHÄUS (MT 15)

16 Er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig? 17 Versteht ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?

*

Malek,
eben schrieb ich an Marco:

"Die Isis-Terroristen vergewaltigen sechsjährige jessidische und christliche Mädchen anal, oral und vaginal. Wie böse ist das denn?"

Da fiel mir ein: Katholische Priester sind nicht besser, wenn sie Jungen und Mädchen sexuell misshandeln, nicht wahr?

Benedikt XVI zitierte Jesus: Es wäre für diese Männer besser, wenn man ihnen einen Mühlstein um den Hals hänge und sie im tiefsten Meer ersäufe!

*

Malek,
fang nicht vorne an bei der Bibliothek der Kirchenväter, um die Sammlung von vorne bis hinten durchzulesen, sondern such dir aus dem Inhaltsverzeichnis die Homilien aus, die dich gerade interessieren, ist jedenfalls meine Empfehlung.

Ich habe jetzt 1 Monat Ruhe von allen Bibelkreisen, wie schön und geistreich!

*

Petrarcas Liebe, die unendlich hohe,
War unerwidert und unendlich traurig,
Sie war für ihn ein EWIGER KARFREITAG.

Goethe

*

Malek!

Dass man als kontemplativer Beter die Welt und vor allem die Verwandten (außer die Eltern, wenn sie geistlichen Beistand brauchen) verlassen soll..

"...aber von den Übrigen waren es die Verwandten, die mir am wenigsten geholfen haben, wenn ich in Not war, wer mir da geholfen hat, das waren die Knechte Gottes."

"Glaubt mir, ihr Freunde, wenn ihr IHM dient, wie ihr sollt, dann werdet ihr keine besseren Freunde finden als die, die Seine Majestät euch schickt."

Teresa von Avila

*

"Wenn jemand weiter weissagt, sollen sein Vater und seine Mutter, die ihn gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest Falsches im Namen des Herrn. Und werden also Vater und Mutter, die ihn gezeugt haben, ihn zerstechen, wenn er weissagt. (...) So wird man aber sagen zu ihm: Was sind das für Wunden in deinen Händen? Da wird er sagen: So bin ich geschlagen worden im Hause meiner Lieben."

Sacharja 13

*

Malek,
wenn du weiter über Lukas predigen willst, könnte dir von Ambrosius der Lukaskommentar helfen. Zum Beispiel.

Herzlichen Glückwunsch zur neu gewonnenen Freiheit!

*

Lieber Vetter Michel!

Alle meine Geliebten haben mich verlassen. Ich bin so allein. Wenn ich wenigstens noch einsam wäre, dann könnte ich davon dichten. Ich bin die letzte Nuance von Verlassenheit, dahinter kommt nichts mehr.

Else Lasker-Schüler

*

Malek,
ich hab von 13 bis 19.30 Uhr geschlafen. Ich hab von 18jährigen Pfingstlern geträumt einen langen Traum..., aber jetzt erzähle ich dir, was ich von dir geträumt hab. Wir beide wollten eine Wanderung in Bergen oder sandigen Hügeln machen, und einer, der mal Pfingstler-Pastor war, jetzt tot ist, an Krebs geschworen, wollte uns Ledereinlagen für die Schuhe verkaufen. Ich wollte davon nichts wissen, du warst unschlüssig und fragtest mich um meine Meinung, ich sagte, da mögest du deine Frau fragen. Du gucktest wieder in den Katalog, da gab es Miniaturbücher im Ledereinband, unter anderem einen Band Nietzsche, um in die Jackentasche zu stecken. Ich sagte, Nietzsche wolle ich nicht immer bei mir haben, lieber meine eigenen Werke. Da brachtest du mir ein selbstgebundenes Buch mit Jugendgedichten von mir, du hattest für den Autorennamen ein chinesisches Anonym gewählt. Du wolltest mir Gedichte vorlesen, aber es waren Liebesgedichte, die mochtest du mir nicht vorlesen, ich sagte, sie wären ja nicht für eine Frau, sondern für alle Frauen geschrieben. Dann gab es noch ein Buch, das war mein Tagebuch aus der ersten Schulklasse, da schrieb ich, ich hätte ein Wunder in Mathematik getan und bewiesen, dass 1 x 1 = 1. Wir lachten beide über meine fehlende Begabung für Mathematik. Dann gingen wir in eine vierte Klasse, und du machtest dem Lehrer und den Schülern vor, dass ein mal eins nicht eins ist. Du legtest drei Hölzer hin, und der Musterschüler und der Lehrer waren überzeugt, dass die Summe 1 ist. Dann brachtest du einige mathematische Zeichen an, verändertest durch Wasser das physikalische Gewicht des Holzes und brachtest die Hölzer in schnelle Bewegung und rechnetest nun überzeugend aus (ich war dabei dein ungeschickter Gehilfe), dass 1 x 1 = 2,28.

*

Und siehe, der Mann, der die Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie DU mir geboten hast."

Hesekiel 9, 11

Damit begeb ich mich in den Schlaf.

*

Malek,

Konfuzius sagt: Ich habe noch keinen gefunden, der die Tugend so liebt wie Mädchenschönheit.

Lao Tse sagt: Bei Musik und Speisen bleiben die Wanderer stehen, aber keiner will vom Tao hören.

*

Malek,
Marco schrieb, wenn ich mich nicht mehr bewege, bin ich bald ein Pflegefall. - Gott bewahre mich vor Freundesrat. - Evi kam und brach einen Streit vom Zaun. - Gott bewahre mich vor zänkischen Weibern. - Kardinal Woelki ließ schreiben und herzlich danken für meine unterstützenden und wertschätzenden Worte. - Gott segne den Kardinal!

*

Mein lieber frommer Freund, der du allein erlabst,
Dich segne Christus und auch sein Vikar, der Papst!

*

Und Mose war ein sehr geplagter Mann, mehr als alle Menschen auf Erden.

Die Bibel

*

Besser allein in einem Winkel unterm Dach als in einem prächtigen Haus mit einer stets nörgelnden Frau...

Dein Salomo

*

In der Säulenhalle namens Haus der Barmherzigkeit lag ein Mann, der war seit 30 Jahre psychisch und körperlich krank. Er konnte nicht in die Heilquelle kommen, denn er hatte niemanden, der ihm half. "Immer, wenn ich an die Quelle will, ist ein anderer zuerst da..." Da kam der Heiland, der Arzt, und sagte: Willst du heil werden? Und der Heiland schenkte ihm das Seelenheil und die Verheißung auf blühende Gesundheit im Paradies…

*

Malek,
gestern Nacht waren die seelischen Schmerzen so unerträglich, ich konnte nicht leben und nicht sterben, da dachte ich an Selbstmord. Aber ich weiß, das ist kein Ausweg, denn ein Selbstmörder kommt entweder in die Hölle oder an den untersten, der Hölle nächsten Ort des Fegefeuers, jedenfalls nicht in den Himmel. Aber nach vier Stunden Schlaf hat Gott mich am Morgen wie eine MUTTER getröstet.

*

2 Samuel 1

17 David sang die folgende Klage über Saul und seinen Sohn Jonathan.

18 Es ist für die Lehre des Bogenschießens an die Knaben von Juda; es ist im Buch des Gerechten geschrieben.

19 Liegt der Glanz Israels tot auf euren Höhen? Wie sind die Helden gefallen?

20 Sprecht nicht davon in Gat und sendet es nicht auf die Straßen Aschkelons, dass sich die Töchter der Philister nicht freuen, die Töchter der Unbeschnittenen, vor Schadenfreundes.

21 Ihr Berge von Gilboa, kein Tau, kein Regen fällt auf euch, o tückische Felder, wo der Schild der Helden entehrt liegt! Nicht mit Öl eingeschmiert der Schild von Saul,

22 sondern mit dem Blut der Verwundeten, dem Fett der Krieger! Der Bogen von Jonathan kehrte nie leer zurück, das Schwert von Saul kam nie ungesättigt nach Hause!

23 Saul und Jonathan, geliebt und herrlich, waren weder im Leben noch im Tod getrennt. Schneller als Adler waren sie, stärker als Löwen.

24 Ihr Töchter Israels, weint um Saul, der euch Karmesin und feines Leinen zum Anziehen gegeben hat, der goldenen Schmuck auf eure Kleider gehängt hat!

25 Wie sind die Helden in den Kampf geraten? Jonathan, durch deinen Tod bin auch ich betroffen.

26 Ich bin desolat wegen dir, Jonathan, mein Bruder. Sehr lieb warst du mir, deine Liebe war wundervoller für mich als die Liebe der Frauen.

27 Wie sind die Helden gefallen und die Kriegswaffen erlegen!

*

Probatum est

A
Man sagt: Sie sind ein Misanthrop!
B
Die Menschen haß ich nicht, gottlob!
Doch Menschenhaß, er blies mich an,
Da hab ich gleich dazu getan.
A
Wie hat sich's denn so bald gegeben?
B
Als Einsiedler beschloß ich zu leben.

Goethe

*

Bei Tolstoi gibt es eine Szene, da eine junge Fürstin stirbt, "und ihr Totengesicht schien zu sagen: Ich hab euch alle lieb gehabt, aber was habt ihr mir angetan?!" So werde ich wohl auch dreinschauen.

*

Joseph

von Georges Moustaki

Das ist es, alter Joseph.
Zu nehmen.
Die Schönste von allen
Unter den Töchtern Galiläas
Diejenige, die Maria genannt wurde.
Das hättest du tun können, mein alter Joseph.
Sarah zu nehmen
Oder Deborah
Und nichts wäre passiert.
Aber du hast Maria bevorzugt.
Das hättest du tun können, mein alter Joseph.
Zu Hause bleiben,
Schneiden dein Holz,
Anstatt ins Exil zu gehen
Und sich zu verstecken mit Maria.
Das hättest du tun können, mein alter Joseph.
Kinder machen
Mit Maria
Und ihnen deinen Job beibringen.
Wie dein Vater ihn dir beigebracht hat.
Warum hast du das nicht getan?

*

Malek,
das 2. Kapitel des Buches der Weisheit aus dem AT ist eine Prophezeiung auf das Leiden Christi. Aber auch die Glieder am Leib Christi sind berufen, Anteil zu haben an den erlösenden Leiden ihres Herrn. Doch die Gerechten sind in Jehovas Hand.

Weisheit 2
1 In die Irre gingen ihre Gedanken, und sie sagten zueinander: »Kurz und mühselig ist unser Leben, und wenn ein Mensch dahin ist, so ist es aus mit ihm. Auch weiß man von keinem, der aus dem Totenreich befreit. 2 Denn nur zufällig sind wir geworden, und nachher werden wir sein, als wären wir nie gewesen. Denn der Atem in unsrer Nase ist nur Rauch und unser Denken nur ein Funke, der aus dem Pochen unsres Herzens entsteht. 3 Wenn er verloschen ist, so geht der Leib dahin wie Asche, und der Geist zerflattert wie Luft. 4 Unser Name wird mit der Zeit vergessen, und niemand wird sich unseres Tuns erinnern. Unser Leben fährt dahin, als wäre nur eine Wolke da gewesen, und zergeht wie Nebel, der von den Strahlen der Sonne verjagt und von ihrer Hitze verzehrt wird. 5 Unsre Zeit geht vorbei wie ein Schatten, und wenn wir weg sind, gibt es keine Wiederkehr; denn es ist besiegelt, dass niemand wiederkommt. 6 Kommt nun und lasst uns genießen, was wir jetzt haben, und die Schöpfung auskosten, solange wir jung sind. 7 Wir wollen mit bestem Wein uns füllen und uns salben, und keine Frühlingsblume soll uns entgehen. 8 Lasst uns Kränze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden. 9 Keine Wiese bleibe von unserem Übermut verschont; überall lasst uns Spuren unserer Freude hinterlassen. Denn das ist unser Teil und dies unser Los. 10 Lasst uns den Gerechten unterdrücken, der in Armut lebt; lasst uns keine Witwe verschonen; wir wollen uns nicht scheuen vor dem grauen Haar des Greises. 11 Unsere Stärke sei das Gesetz der Gerechtigkeit; denn es zeigt sich, dass Schwäche nichts ausrichtet. 12 So lasst uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lästig und widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz sündigen, und hält uns vor, dass wir gegen die Zucht verstoßen. 13 Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rühmt sich, ein Kind des Herrn zu sein. 14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir denken; er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen lässt. 15 Denn sein Leben unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders sind seine Wege. 16 Als falsche Münze gelten wir ihm, und er meidet unsre Wege wie Schmutz; er rühmt, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden, und prahlt damit, dass Gott sein Vater sei. 17 So lasst doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prüfen, was bei seinem Ende geschehen wird. 18 Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm helfen und ihn erretten aus der Hand der Widersacher. 19 Durch Schmach und Qual wollen wir ihn auf die Probe stellen, damit wir sehen, wie es mit seiner Sanftmut steht, und prüfen, wie geduldig er ist. 20 Wir wollen ihn zu schändlichem Tod verurteilen, denn er selbst sagt ja, es werde ihm Rettung zuteil.« 21 Das alles dachten sie – und irrten; denn ihre Bosheit hat sie verblendet, 22 sodass sie Gottes Geheimnisse nicht erkannten; auch hatten sie nicht die Hoffnung, dass ein frommes Leben belohnt wird, und sie achteten die Ehre für nichts, die untadeligen Seelen gegeben wird. 23 Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Abbild seines eignen Wesens gemacht. 24 Aber durch des Teufels Neid ist der Tod in die Welt gekommen, 25 und es müssen ihn erfahren, die ihm angehören.

*

Darauf teilt er den Wein, den der gute Acestes verstaut hat,
In die Becher, an der trinakrischen Küste, der Held gabs
Beim Verlassen und sprach und beruhigte traurige Herzen:
O ihr Freunde (gut, wir sind uns nicht unbekannt, Brüder),
O ihr Freunde, der es euch schlimm ergehen ließ, zornig,
Jener Gott wird ein gutes Ende machen den Leiden.
Ihr habt euch mit der Tollwut der wütend bellenden Scylla
Konfrontiert, mit ihren tief erklingenden Klippen,
Und ihr habt auch erlebt die Felsen der Riesen-Zyklopen:
Denkt zurück an den Mut und verjagt die düsteren Ängste:
Eines Tages erfreut es euch, euch dran zu erinnern,
An all dieses Unglück, diese gefährlichen Zeiten,
Denn wir gehen nach Latium, Parzen leben dort friedlich
Nur für uns. Da wird Troja wieder erstehen. Ertragt es,
Und bewahrt euch für die kommenden glücklichen Tage.

*

Du versuchst, o Sonne, vergebens,
Durch die düsteren Wolken zu scheinen.
Der ganze Gewinn meines Lebens
Ist, IHREN Verlust zu beweinen.

Goethe nach dem Tod seiner Frau

*

Lieber Malek,
für deine Kinder war es sicher toll im Wildpark von Lüneheide. Ich musste gestern sehr wehmütig an den wunderlieben und wunderschönen Milan denken. Heute rief mich ein früherer Freund aus Ostfriesland an und erzählte mir seine Trauer über den Tod seiner Mutter, mit der er bis zu ihrem Tod sehr einsam in der ostfriesischen Wildnis zusammen gelebt hat. Seltsam, anstatt mich zu trösten in meinem Jammer, sendet die Jungfrau mir Trauernde, dass ich sie tröste.

*

NORDEN

In dir bin einst zur Schule ich gegangen,
Ein Geist war ich, im Kerker ich gefangen,
In dir war ich mit wütenden Rebellen
So friedlos wie die wild empörten Wellen,
In dir bin ich vor Liebesgram gekrochen,
Viel Frauen haben mir das Herz gebrochen,
In dir entschloss ich mich, mich zu ermorden,
Nicht Leben hattest du für mich, o Norden,
Mit einem Freund ging ich am Friedhof immer
Und hörte Tote in dem Mondenschimmer,
Da saß ich im Café mit Irren, Toren,
Bis ich in Oldenburg ward neu geboren.
Nie wieder will ich dich, o Stadt, besuchen,
Ich bitte nur den Geist, dich zu verfluchen!

*

O HAUPT VOLL BLUT UND WUNDEN

O Haupt voll Blut und Wunden,
Voll Schmerz und voller Hohn,
O Haupt, zum Spott gebunden
Mit Dornen, Menschensohn,
O Haupt, sonst schön gelocktes
Mit langem schwarzem Haar,
Jetzt höhnt dich ein verstocktes
Volk, aller Liebe bar!

Du schönes Antlitz, liebes,
Vor dem sich alles duckt
Im Lauf des Weltgetriebes,
Nun wirst du angespuckt,
Nun bleich wie eine Leiche!
Wer hat der Augen Nacht,
Die milde, ohnegleiche,
Zuschanden so gemacht?

Die Röte deiner Wangen,
Der süßen Lippen Pracht
Sind hin und sind vergangen;
Des Todes große Macht
Hat alles weggenommen,
Hat ganz dich weggerafft,
Und du wie andre Frommen
Verlorst die Lebenskraft.

Was, Liebling, du erduldet,
Das ist nun meine Last;
Ich, ich hab es verschuldet,
Was du ertragen hast.
Schau, hier stehn all die Armen,
Die leiden an der Schuld.
O gib uns dein Erbarmen,
Den Anblick deiner Huld.

Hab lieb mich, mein Behüter,
Mein Hirte, nimm mich an!
Du Quelle aller Güter,
Hast Gutes mir getan;
Dein Mund mit roten Rosen
Gab Milch wie von der Brust,
Du kamst, mich zu liebkosen
Mit süßer Himmelslust!

Ich will hier bei dir stehen,
Vergesse mich nur nicht;
Ich möchte mit dir gehen,
Und wenn das Herz mir bricht;
Und wenn du wirst erblassen
Im letzten Augenblick,
Dann will ich dich umfassen,
Mein Liebling und mein Glück!

Es werde meine Wonne,
Es sei mir herzlich lieb,
Wenn ich, du Himmelssonne,
Bei deinen Schmerzen blieb.
Ich möchte, du mein Leben,
Bei deinem Tode hier
Mein Leben ganz dir geben,
Wie deins du gabest mir!

Ich danke dir von Herzen,
O Jesus, du mein Herz,
Für deines Todes Schmerzen,
Für meinen Todesschmerz.
Ach gib, dass treu ich leide
Mit dir der Leiden viel,
Wenn von der Welt ich scheide,
Ich bin in dir am Ziel.

Und wenn ich einst darf scheiden,
So komme du zu mir,
Wenn enden meine Leiden,
So nimm mich auf bei dir;
Und wenn ich sterbe einsam,
Wenn ich muss traurig sein,
So leiden wir gemeinsam,
Vereinte Liebespein.

Erscheine mir mit Milde,
Zum Heil in meinem Tod,
Und lass mich sehn dein Bilde
Des Kindes weiß und rot.
Da will ich nach dir blicken,
Da will ich liebesüß
Dich an den Busen drücken
Im schönsten Paradies!

*

Malek,
du sagtest einmal, dass du Bischof Stefan Oster schätzt, es gibt ein Interview-Buch von ihm, das heißt: Gott ohne Volk.

*

Malek,
eben in der Messe hörte ich das Lobpreis-Lied: Feuer des Herrn, mach mich rein und heilig... Die Charismatiker wissen gar nicht, was sie singen, sie suhlen sich nur in der angenehmen Pop-Melodie. Das Feuer des Herrn ist ein verzehrendes Feuer, und wer das Feuer des Herrn auf sich herabruft, der wird das Purgatorium auf Erden erleben, er wird gereinigt durch tausend Schmerzen, bis er schreit: Mach End, o Herr, mach Ende!

*

Wie schön ist die Geliebte nachts im Traum!
Wie schön im Frühling ist der Blütenbaum!
Wie schön ist der verspielte Bruder Hund!
Wie schön der Freundin süßer Plaudermund!

PS:
Warum legt ihr euch kein kleines Hündchen zu?

*

Malek,
im Koran ist Maria die einzige Frau, die namentlich erwähnt wird. Es wird bezeugt, dass Maria Jesus jungfräulich empfangen und geboren hat. Maria und Jesus werden sündlos genannt (das ist wahrer als manche protestantische Aussage) (und Mohammed wird nicht wunderbar geboren und ist nicht sündlos), Jesus werden viele Wunder bezeugt, einige aus den Evangelien, andere aus frühchristlichen Apokryphen, Mohammed dagegen tut kein Wunder, es heißt nur, die Schönheit des Korans sei das Wunder, das Mohammed beglaubigt.

*

Malek,
die Pfingstler bieten den Obdachlosen jeden Samstag belegte Brötchen und Kaffee an. Sie hatten einmal keinen Raum, wo sie die Brötchen schmieren konnten. Die Gemeinde der Jessiden bot ihnen ihre Küche im Gemeindehaus an. Entsetzt lehnten die Pfingstler ab: "So ein Haus betrete ich nie und nimmer!!" Dann boten ihnen die evangelischen Johanniter, die auch den Obdachlosen helfen, ihre Zusammenarbeit an. "Nein, mit denen arbeiten wir nicht zusammen, die haben nicht unsern Glauben!" - Also eine Sekte.

*

"Aber wollte man das alles eins nach dem andern aufschreiben - mir scheint, es wäre wohl auf der ganzen Welt nicht genügend Platz für die vielen Bücher, die dann noch geschrieben werden müssten..."

Joh. Ev. 21, 25

*

Halb Nordmann, Wikingsmann und halb des Osten Slawe,
Und Jude auch und Christ, ein Sohn von Vater Jahwe!

*

"Ich bin die Mutter auch von denen, die mich verleugnen, die mich nicht verehren. Ich bin nicht größer als die Allerheiligste Dreifaltigkeit, aber ich bin von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit eingesetzt als Fürsprecherin meiner Kinder."

Maria, Mutter Christi und Mutter der Christen

*

AN ***

Du bist reich, hast eine Steuernummer,
Ich bin arm, doch reich bin ich an Kummer.
Du besitzt die Macht der Paragraphen,
Ich kann leider in der Nacht nicht schlafen.
Du pflegst dir den Arsch nach neuster Mode,
Ich wisch ihn mit einer Kahlil-Gibran-Ode!

*

Malek,
heute kommt meine Mutter, Evi hat gestern die Wohnung geputzt. Heute morgen sagte der Herr zu mir:

Jeremia 12:6

Denn es verachten dich auch deine Brüder und deines Vaters Haus und schreien zeter! über dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie gleich freundlich mit dir reden.

*

Die Protestanten sind Israel, die Katholiken sind Juda, die postmodern-esoterischen Christen sind Samaria.

*

Die Mutter kommt zu mir, sie kontrolliert die Küche,
Sinds Flüche? weiß ich nicht, sind kluge Weisheitssprüche?
Der Mann, der mit ihr kommt, ich sei bestechlich, denkt,
Er will nicht mal das Kreuz von Jesus Christ geschenkt.

Das tut nun alles weh, ich denk, ich brauche Liebe!
Soll ich zur Freundin gehn? Doch besser, nein, ich bliebe
In meinem Haus allein und schreib in Versen Spott
Und denk an Unsre Frau und unsern lieben Gott!

*

Ob sie nun innerhalb, sind außer der Gemeinde -
Ich bin allein mit Gott, und um mich sind nur Feinde.

*

JESAJA 50

4 Gott, der HERR, hat meine Zunge in seinen Dienst genommen, er zeigt mir immer neu, was ich sagen soll, um die Müden zu ermutigen. Jeden Morgen lässt er mich aufwachen mit dem Verlangen, ihn zu hören. Begierig horche ich auf das, was er mir zu sagen hat. 5 Er hat mir das Ohr geöffnet und mich bereitgemacht, auf ihn zu hören. Ich habe mich nicht gesträubt und bin vor keinem Auftrag zurückgescheut. 6 Ich habe meinen Rücken hingehalten, wenn sie mich schlugen, und mein Kinn, wenn sie mir die Barthaare ausrissen. Ich habe mich von ihnen beschimpfen lassen und mein Gesicht nicht bedeckt, wenn sie mich anspuckten. Sie meinen, ich hätte damit mein Unrecht eingestanden; 7 aber der HERR, der mächtige Gott, steht auf meiner Seite. DESHALB MACHE ICH MEIN GESICHT HART WIE EINEN KIESELSTEIN und halte alles aus. Ich weiß, dass ich nicht unterliegen werde.

*

Wenn Jesus geht zum Kreuz, dann wirds gewiss nicht fehlen
An Freund und Bruderkuss von tausend Judas-Seelen.

*

Mit meinen Kindern bin geschwommen ich die Bahnen,
Nun aber gute Nacht, ich will zu meinen Ahnen!

*

Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter heidnische Wölfe in Wolfspelzen und christliche Wölfe in Schafspelzen - seid nur weise wie Schlangen!

*

Ich bin Don Quichote, der Ritter von der traurigen Gestalt, aller Leute Spott in einer unritterlichen Zeit, und Marco ist mein Sancho Pansa, mit seiner närrischen Bauernschläue…

*

Malek,
im Traum hab ich dich besucht, wir trafen uns um 19 Uhr, du kamst gerade von der Arbeit, du hattest bis 21 Uhr Zeit, dann musstest du schlafen, weil du am nächsten Morgen früh zur Arbeit musstest. Du wolltest Wein mit mir trinken und sagtest: Lass uns schnell zwei Glas Wein trinken, damit wir schnell betrunken werden, denn ich muss bald ins Bett.

Zeruja

Sie und Abigail (nicht die Frau Davids) werden als Schwestern der Söhne Isais bezeichnet (1. Chr 2,16). Sie könnten Halbschwestern gewesen sein (Abigail war die Tochter Nahas'; 2. Sam 17,25). Zeruja hatte drei Söhne, Joab, Abisai und Asael, die Anführer von Davids Armee; aber es wird nicht gesagt, wer ihr Mann war. David sagte nach dem Mord an Abner, dass die Söhne der Zeruja zu hart für ihn waren (1. Sam 26,6; 2. Sam 2,13.18; 16,9.10; etc.).

*

Malek,
im Hauskreis sagte eine: Ich habe kein Mitleid mit den Bettlern, sie sollten lieber arbeiten gehen. - Eine andere: Ich gebe den Leuten lieber Geld, Hauptsache sie lassen mich mit ihren Problemen in Ruhe. - Marco: Ich halte mir die Leiden anderer Leute lieber vom Hals, sonst geht mir das zu sehr an die Nieren. - Meine Mutter: Was hast du denn jetzt schon wieder?

Und solche Raubtiere sollen meine Tröster sein?

*

An Romanen lese ich gerade: Hölderlin Hyperion, Marcel Proust Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Robert Musil Der Mann ohne Eigenschaften, Ilja Ehrenburg Der Fall von Paris, Johannes Robert Becher Der Abschied, Hermann Hesse Kleine Welt, und als Hörbuch Tolstoi Krieg und Frieden. Ich interessiere mich also sehr wohl für Romane, nur eben nicht für Bestseller vom Bahnhofskiosk, Kriminalromane aus Schweden und Science-fiction-Romane aus den USA...

*

O Hoffnung - morgen kommt Evi, dann kann ich aufatmen…

*

Hölderlin

Freundschaft, Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder,
Altar und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt.
Die Kinderlehre scheint nach Tisch ein schlummernd müßig
Gespräch für Mann und Kind und Jungfraun, fromme Frauen;
Hernach geht er, der Herr, der Burgersmann und Künstler
Auf Feldern froh umher und heimatlichen Auen,
Die Jugend geht betrachtend auch.

*

Meine Liebe

Sie schweigt und denkt mit trauervollen
Gedanken ihrer fernen Toten.
Ich habe sie vielen angeboten,
Es hat sie keiner haben wollen.

Ich trug sie feil auf allen Gassen,
Es wollte sie keiner - sie kann nicht lachen!
Was soll ich mit meiner Liebe machen?
Ich will sie meinen Toten lassen.

*

Malek,
die Lesung heute war ein Gottesknechtlied, das Evangelium die Salbung durch Maria von Bethanien. Der erste Priester predigte über den Gottesknecht, der zweite über Judas, der dritte über die Pharisäer. - Eine Priesterin hätte sich über Maria gepredigt, aber ich merke immer wieder, dass die Herren Priester das Ewigweibliche nicht verehren.

*

Malek,
die europäischen Politiker sprechen von einem Wahrzeichen, einem Kulturdenkmal, einem Touristenzentrum - keiner davon, dass die der Jungfrau Maria geweihte Kathedrale ein Tempel der Anbetung Gottes ist. Vielleicht war Notre Dame einfach nur noch leer, da Frankreich und Europa gottlos geworden sind, und es ist der Zorn des Himmels für all die Sakrilegien!

Hier der Roman Notre Dame von Paris von Victor Hugo als Hörbuch.

*

Oh vierge Marie,
oh mère cherie!

Ich kann nicht schlafen vor Traurigkeit, ich bete die ganze Nacht zu Notre Dame, der Schönsten Frau des Universums!

Frankreich sollte auf den Knien Buße tun! Aber wenn Deutschland nicht umkehrt, wird auch der Köllner Dom einstürzen!

*

Und die Jünger sprachen: Herr, wie schön sind die Steine dieses Tempels! Und Jesus sprach: Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben. Und dann werden die Lebenden die Toten beneiden! Da sprachen die Jünger: Herr, haben diese Menschen gesündigt, dass diese Türme eingestürzt sind? Und Jesus sprach: Amen, Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht Buße tut, wird es euch ebenso ergehen!

*

Und Jeremia sprach: Ach Jehova, ist das der Tempel zu Jerusalem, die man nannte die Schönheit in Vollkommenheit, das Entzücken der ganzen Welt? Und Jehova sprach: Jeremia, was siehst du? Und Jeremia sprach: Ich sehe, siehe, ich sehe, wie das Heer des Königs von Babylon Sie verbrennt! Und Jehova sprach: Aber in der kommenden Heilszeit werde Ich sie wieder bauen!

*

Halleluja, der Brand ist gelöscht. Paris spricht von "Unserer Lieben Frau in Tränen"... Der Präsident Frankreichs sagt: "Wir bauen Notre Dame wieder auf! Das ist unser Schicksal."

*

Bin ich den Leuten denn gestorben,
Die ich mit Liebe lang umworben?

Die Leute sind mir all gestorben,
Die mich mit ihrem Hass verdorben!

*

Malek,
über welche Aussagen des Evangeliums spottet denn dein Pastor? Und was setzt er postmodern dagegen? Und - gefallen dir auch die Sonntagspredigten nicht mehr? Und fühlst du dich noch wohl in Bibel- und Gebetskreis? - Den Leiterkram bist du ja nun bald los.

*

Die Bibel ist von katholischen Aposteln geschrieben, der Kanon ist vom Papst definiert, das Lehramt hat die vollmächtige Deutungshoheit über die Bibel. Von daher scheint mir, wenn zwei Protestanten sich streiten, was biblisch ist - irren sich beide. Verzeihung.

*

Malek,
ich hab gestern Nacht 10 Minuten von einer 20minütigen Predigt von deinem Pastor gehört: Ist Gott langweilig? Predigt zum 24.12.2018. Fand ich eigentlich ganz nett.

*

Heute, Malek, bin ich bei Weltkindern (die sich Christen nennen) zum Essen eingeladen, und mein Herr Jahwe sagte mir eben: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich habe sie in deine Hände gegeben, und Ich bin mit dir!

Ich bin auch oft verzweifelt über den Zustand der katholischen Kirche heute, es ist ein "bürgerliches Trauerspiel". In der Messe höre ich nur die Schriftlesung, bei den Predigten höre ich in der Regel gar nicht zu, empfange dann nur den Gnadenstrom aus dem gebrochenen Leib des Herrn... Und die Gemeinden vor Ort sind noch schlimmer: Laue Priester, die vor Heiden predigen. Das nennt die JUNGFRAU den "großen Glaubensabfall der Apokalypse vor dem Erscheinen des Antichrist".

Nur Mut!

*

Malek,
in der Predigt von Wagner sprach er über Jesus als Bruder und Gott als Vater (oder für Vätergeschädigte als Mutter) - da dachte ich, dass ich es eigentlich überdrüssig bin, über den Himmel in Familienkategorien nachzudenken. Gott ist Gott, Jahwe ist Jahwe. Lasst mich in Ruhe mit Papa und Mama und Bruderherz!

*

Und wenn sie von den Toten auferstehen,
So werden wir die schönsten Engel sehen!

Und dass wir auch zu Himmelsengeln werden,
Wir wollen Engeln ähnlich sein auf Erden.

*

"Der Körper ist in der Jugend ein Schmuck und im Alter ein Kerker."

Marina Zwetajewa

*

"Vater Äther! Heiter!"

Hölderlin

*

Malek,
heute bei Marco und Susanne hat mich die 13jährige Tochter in die Arme genommen. Das gibt wieder sieben Theaterstücke…

*

Malek,
die kath. Kirche nennt Sterilisation eine schwere Sünde. Meine Mutter ließ sich sterilisieren, der Pflegevater von Karines Zwillingen und eine Pfingstlerin aus meinem Hauskreis. Und, es ist nur eine Ahnung, alle diese Sterilisierten sind auch merkwürdig unbarmherzig.

*

Bei Marco und Susanne las ich eine Zeitung, es gibt ein neues Gesetz gegen geschäftsmäßige "Sterbehilfe". Aber der Kommentator nannte es ein Menschenrecht auf Selbstmord, das eine liberale Gesellschaft gewähren müsse. Das nannte Joh. Paul eine "Kultur des Todes".

*

1 Petrus 5

13 Deine Schwester in Babylon, die mit dir unter den Auserwählten ist, schickt dir Grüße; mein Sohn Mark auch!

14 Begrüßt euch mit einem Kuss der Liebe! Friede euch allen, die ihr in Christus seid.

*

"Und mein Jahrhundert ist mir Züchtigung!"

Hölderlin

*

"Solch ein episches Gedicht - in dieser Länge - hab ich als Pastorin ja noch von niemand geschenkt bekommen. Ich danke dir dafür. Wie viel Arbeit war das - Stunden um Stunden…"

*

Karfreitag

Verhangener Tag, im Wald noch Schnee,
Im kahlen Holz die Amsel singt:
Des Frühlings Atem ängstlich schwingt,
Von Lust geschwellt, beschwert von Weh.

So schweigsam steht und klein im Gras
Das Krokusvolk, das Veilchennest,
Es duftet scheu und weiß nicht was,
Es duftet Tod und duftet Fest.

Baumknospen stehn von Tränen blind,
Der Himmel hängt so bang und nah,
Und alle Gärten, Hügel sind
Gethsemane und Golgatha.

*

Malek,
frohe Ostern! Heute war ich bei Evi zum Grillen - die ganze Familie freudlos, geistlos, lieblos. Da bin ich lieber mit Homer allein.

Marco und Susanne und die fromme Tochter sind sich einig darin, dass der Katholizismus lächerlich und nur zum Verspotten ist.

In der Osternacht mit dem Papst spürte ich die Nähe von Karine.

Ich hoffe, du hattest fröhliche Ostern.

*

Pascha
Opfer.
Das Lamm hat die Schafe erlöst ;
Unermessliche
Versöhnung
Der Verirrten.
Tod und Leben stritten:
Ein Duell;
Der gestorben ist,
Herrscht nun.
Sag uns, Maria Magdalena,
Was hast du gesehen?
Christi
Engel sah ich.
Englische Zeugen,
Weiß ihr Kleid.
Meine Hoffnung ist auferstanden!
Er geht nach Galiläa.
Wir wissen, dass Christus auferstanden ist!
Heil!
Erbarme dich, Sieger und König!
Amen. Halleluja.

*

PIETIST
Ich war in der Bretagne in einer Jesuitenkirche, da soll es ein wundertätiges Bild Mariens geben. ICH GLAUBE JA NICHT an Wunder Mariens und wundertätige Bilder.
KATHOLIK
Aha?
PIETIST
Die katholische Kirche hat Clara von Assisi zur Schutzpatronin des Fernsehens und Isidor von Sevilla zum Schutzpatron des Internet erklärt. ICH GLAUBE JA NICHT an katholische Heilige.
KATHOLIK
Soso.
PIETIST
Die erste Erwähnung eines Grafen von Oldenburg war in einem Kreuzzug. Die Bauernrepublik der Stedinger weigerte sich, dem Erzbischof von Bremen Steuern zu zahlen, darauf erklärte der die zu Häretikern - wer keine Steuern zahlt, muss ein Häretiker sein - und führte einen Kreuzzug gegen die Stedinger. ICH GLAUBE JA NICHT an Bischöfe und Konzilien, die haben schon allen möglichen Scheiß beschlossen.
KATHOLIK
Hm.
PIETIST
Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich sterilisieren zu lassen, habe es nur aus gesundheitlichen Gründen gelassen. ICH GLAUBE JA NICHT, dass die Bibel was dagegen hat.
KATHOLIK
Oh.
PIETIST
Warum soll denn der demokratische Staat Euthanasie verbieten? Für Christen ist es klar, wer Selbstmord begeht, kommt in die Hölle. ICH GLAUBE JA NICHT ans Fegefeuer. Aber wer nicht an Gott glaubt, warum soll der nicht Selbstmord begehen? Was geht das den Staat an?
KATHOLIK
Danke für das Essen.

*

Malek,
heute habe ich geträumt: Papst Johannes Paul der Zweite hatte in die Krone der Madonna von Fatima die Kugel eingesetzt, die seine Feinde auf ihn abgeschossen hatten. Da erschien hoch auf einer Säule die Jungfrau Maria, mit langen blonden Locken und einem sehr schönen Gesicht, zauberhaft lächelnd, einem weißen Kleid und einem weißen Schleier auf dem Haupt. Sie war die Apokalyptische Frau, die Königin der letzten Zeiten. Papst Benedikt XVI erschien und deutete das Zeichen theologisch. Dann kam Kardinal Marx, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, und brachte dem Papst Johannes Paul II. den Gruß der afrikanischen Kirche und den Dank, Maria zur Königin der letzten Zeiten zu erklären. - Dann traf ich dich, und du äußertest deinen Zweifel, ob das ganze auch "biblisch" sei, ich sagte, wenn der Papst das sagt, ist das biblisch.

Ich habe sooo lange nichts mehr von dir gehört!

*

Lieber Malek,
das tut mir herzlich leid, dass du Migräne hast! Vielleicht ist es Überanstrengung des Gehirns? Schizophrenie scheint mir die typische Krankheit des Poeten zu sein, Migräne dagegen die des Rationalisten. Entspanne oft dein Gehirn durch Nichtdenken! Tu was für deine Gefühle und Sinne! Denke, man sagt, Paulus sei Epileptiker gewesen, wie auch Mahommed und Dostojewski. Möge der Heiland dein Leiden heilen oder zumindest lindern! Ich will für dich beten.

*

Poeten sind es nun, die nennt man Schizophrene,
Und Theologen sinds, die leiden an Migräne,
Wie an dem Pfahl im Fleisch der gute alte Paul,
Auch Dostojeswki und Mohammed schäumt das Maul.

*

Malek,
im Traum lagerte ein Löwe neben mir, der spuckte mich an und drohte mir, ich solle nicht in befehlendem Ton mit ihm reden, dann sprach er in gereimten Versen einen Fluch über mich aus. Ich wunderte mich, was das sei. Ein Christ sagte: Das ist das Mysterium iniquitatis (das Geheimnis des Bösen), der Löwe verfolgte mich noch, ich musste aus einem Fenster springen, um ihm zu entkommen. - Von dem Traum bin ich ganz zerschlagen aufgewacht.

*

Evi meint wie Hildegard von Bingen, dass Migräne mit innerer Vergiftung (Leber) zu tun hat, oder dass es psychisch ist, und meint, es gäbe Heilpraktiker, die besondere Lichttherapie machen.

*

Malek,
kann Migräne auch vielleicht von maßloser Arbeit am Computer kommen?

*

Alle großen Geister in Kunst und Religion hatten ihre Krankheit. Nietzsche sagt, die Krankheit bringt erst den Genius hervor. Hesse sagt: Wir Leidenden, Kranken sind doch eigentlich mehr die Sieger als die Gesunden, Lebenstauglichen. - Also willkommen in der Avantgarde und Elite der Menschheit, im Kreise derer, die das Adelszeichen unheilbarer Krankheit an sich tragen. Was du trägst, ist die Dornenkrone des Herrn.

*

Wie draußen in dem Lenz Natur so fröhlich lacht -
In mir nur Traurigkeit und Totengeist und Nacht.

*

Seinem Geliebten gibt Jahwe Schlaf!

Psalm 127, 2

*

Malek,
ich habe schon den lutherischen Bibelkreis aufgekündigt (obwohl ich Gudrun geradezu liebe), ich habe für Donnerstag "aus gesundheitlichen Gründen" auch den Pfingstler-Hauskreis abgesagt. Ich habe keine Lust mehr auf diese Dummheit. Ich habe die Pfingstler in dem einen Monat Osterferien nicht vermisst. Ich mag nur noch Evi leiden und virtuell dich. Alles andere ist nur weltliches Geschwätz. Ich rede lieber MIT Gott als mit Menschen einer - ganz anderen Religion - ÜBER Gott. Ich bin der Hausfrauenweisheit und der "luherischen Rechtfertigungs-Christen" so überdrüssig.

*

Zum Festtag des heiligen Evangelisten Markus meine besten Gesundheits-, Segens- und Heils-Wünsche!

*

Wer die göttliche Weisheit erwerben will, der gebe sich möglichst wenig mit Weltmenschen ab und meide auch möglichst die lauen, verweltlichten Christen."

Sankt Ludwig Maria Grignion von Montfort

*

Malek,
gestern Abend in der Heiligen Messe hat der Priester des heiligen Markus gedacht. Eigentlich war sein Festtag, aber liturgisch war sein Fest nicht vorgesehen, weil es dieses Jahr in die acht Tage nach Ostern fällt, da werden der Erscheinungen Jesu vor seinen Aposteln gedacht. Der Priester sprach dann darüber, wie schön es ist, in Jesus, in Gott einen "unverbrüchlichen Freund" zu haben. Dann sagte er noch, wir könnten auch zum heiligen Markus beten. Für mich war das so, als ob der heilige Markus sich bei mir bedanke für all die Ehre, die ich ihm als Dichter schon erwiesen habe. Und es war so, als ob Jesus lächelte und humorvoll zu mir sprach von dem "unverbrüchlichen Freund", den ich in (Sankt) Mark habe. Ich bin dem Rat des Priesters gefolgt und habe nach der Messe in der Badewanne mit Sankt Markus gesprochen. Desweiteren hat mein Meister Jesus mir einen deutlichen Auftrag zu einem neuen dichterischen Werk gegeben, davon werde ich dir erzählen, wenn es fertig ist, ich habe schon 20 Seiten geschrieben.

Toto oder Josef

*

Was möchtest du von uns, o Hirt, von deinen Schafen? -
Ich möchte, dass ihr ruht, euch richtig auszuschlafen!

*

Ich tue still mein Werk und trinke schön Café,
Aus meinem Fenster ich die Sonne Gottes seh,
Wie schön ist doch im Mai, wenn Blütenflocken schweben,
Wie schön ist dann für mich das gottgeschenkte Leben!

*

So hab ich meine Pflicht erledigt
Und hab geschrieben meine Predigt.
Nun geh ich mit Maria baden.
Maria ist so voller Gnaden.

*

Sankt Josef wohnte an dem Weg der Immen,
Am Sabbat ging er mit Maria schwimmen.

*

Lieber Malek,
in der Lesung der Heiligen Messe heute verboten die Schriftgelehrten dem Petrus und Johannes, weiter von Jesus zu reden. Petrus: Wir können unmöglich schweigen von dem, was wir gesehen haben. Urteilt selbst, ob es recht ist, euch zu gehorchen oder Gott. - So hatte Marco als Hauskreisleiter mir verboten, von Maria zu reden. Aber über die Weisheit Salomos, über das Hohelied und über die Apokalypse lehren, ohne Maria erwähnen zu dürfen, ist Torheit. Ich kann jetzt ohne Kompromisse die ganze Wahrheit verkünden, ob gelegen oder ungelegen. Ich kann unmöglich schweigen von Der, Die ich gesehen habe…

*

Lieber Malek,
in dem Drama "Christina", der Frau von Markus, hab ich dir und deiner Familie ein Denkmal gesetzt. Würde mich freuen, wenn du es lesen würdest. Ist mir von Sankt Markus eingegeben worden.

*

Lieber Malek,
wie kostbar sind mir deine spätabendlichen Mails, das ist ein göttlicher Gute-Nacht-Segen für mich. Meine Nacht: Gebet zu meinem Geliebten Jehova oder meiner göttlichen Braut Sophia, Bewunderung der Schönheit der Madonna, dann geh ich in den Armen Mariens oder meiner seligen Karine schlafen. Und zu diesem Nachtgebetsritual gehören auch deine herzlichen Grüße, danke dafür.

*

...nun, da der HERR dir Ruhe verschafft hat vor all deinen Feinden... tue, was dir in das Herz kommt, denn der HERR ist mit dir...

2 Samuel

*

Darüber muss man sich aber zerreißen,
Dass man Narren nicht darf Narren heißen.

Goethe

*

Malek,
die Kirche lehrt, der Erzengel Michael ist auch heute im Kampf gegen den Satan aktiv, weltweit, nicht nur Israel beschützend. 1917 bei der Marienerscheinung in Portugal, in Fatima, kam zuerst ein Engel und sagte: Ich bin der Engel Portugals. Das deutsche Kaiserreich war dem heiligen Erzengel Michael als ihrem Schutzpatron geweiht, ich weiß nicht, ob erst von den protestantischen deutschen Kaisern oder ob auch schon in katholischer Zeit.

PS:
Und der Satan führte mich auf einen Berg und zeigte mir alle schönen jungen Frauen der Welt…

*

Malek,
mal abgesehen von "Entrückung der Gemeinde - 1000jährigem Reich - Trübsal für Israel", da sehen wir Katholiken die Bibel anders, war deine Predigt interessant und nicht so anstrengend kopflastig wie sonst. In diesem Stil kannst du weitermachen. Was dir wenig theologisch, mehr praktisch vorkommt, ist immer noch lehrreich genug für die schafsköpfigen Schafe. In der Franziskanermesse gibt es einen Prediger, der fängt in einer viel zu langen Predigt immer bei Adam und Eva an und hechelt dann den ganzen Katechismus durch, der geht mir tierisch auf die Nerven. In der Schweizer Abendmesse gibt es einen Schweizer Prediger mit einer Stimme wie Peitschenhiebe, der jongliert immer nur mit abstrakten Begriffen wie Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Güte, Wahrheit, - alles nur heiße Luft. Der ist mir auch zuwider.

*

"...bis ich katholisch werde..."

Paulus: Ich hoffte, ihr wäret alle so wie ich (außer diesen Ketten)…

*

Malek,
der Hauskreis hüllt sich in (zorniges?) Schweigen. Ich schreibe für Karine eine Liebestragödie über Tristan und Isolde. Montag Mittag kommt meine geliebte Evi wieder. Ich bin Jakob mit Lea und Rahel. Die haben HERZ, nicht nur HIRN. Das sind meine Heiligen.

*

Malek,
kannst du mein ganzes unglaubliches Wissen auf Festplatte speichern, um dann, wenn ich sterbe, mit einem 3D-Drucker einen neuen Torsten-Körper zu schaffen und mein Wissen einspielen? Tust du das, Malek, mein Gott, und schaffst mir so Unsterblichkeit? Danke schon mal im Voraus…

*

Malek,
heute rief mich meine Mutter an und fragte, warum ich den Bibelkreis verlassen, und ich hätte doch hoffentlich noch den anderen. - Da dachte ich: Das sagte sie nicht aus sich selbst, sondern weil sie die Mutter des Sohnes der Muttergottes ist, in ihrem Amt also prophezeite sie. Ich ging gehorsam zum lutherischen Bibelkreis. Ich staune immer wieder, wie dumm das christliche Volk ist. Aber Gudruns Blick zum Abschied war liebevoll... Da kann ich, ohne tauben Ohren predigen zu müssen und Perlen vor die Säue zu werfen, einfach still bei ihnen sitzen und ein bisschen plaudern mit netten Herzen. "Sei nicht allzu weise, dass du nicht vor der Zeit zu Grunde gehst", sagt der Prediger Salomo.

Herzliche Grüße,
dein
Toto

*

Malek,
Marco sagte: Jesus meint mit Herz das Denken, was wir Hirn nennen würden. - Fein rausgeredet! Jesus sagt: Liebe Gott von 1. ganzem HERZEN, ganzer Seele, ganzer Kraft und 4. ganzem DENKEN. Ein Priester sagte: wir sind alle Kinder der Aufklärung, des Rationalismus. Wir haben (und besonders die Männer) WASSERKÖPFE UND SCHRUMPFHERZEN. - Liebe zu einer Frau ist ja auch eine Liebe des Herzens und nicht des Verstandes. Man sagt, die weiteste Entfernung im Universum ist die vom Kopf zum Herzen (Millionen Lichtjahre). Wir sollen ein fleischernes und nicht ein steinernes Herz haben. Wir sollen mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand beten. Die jüdische Dichterin sagt "Menschen: Maschinen".

*

DEN ZUDRINGLICHEN

Was nicht zusammen geht, das soll sich meiden!
Ich hindr' euch nicht, wo's euch beliebt zu weiden:
Denn ihr seid neu und ich bin alt geboren.
Macht, was ihr wollt; nur lasst mich ungeschoren!

Goethe

*

Malek,
ich habe heute Nacht einen Teilchenbeschleuniger erfunden, der eine Kugel so schnell durch eine Röhre bewegt, dass sie hinten eher herauskommt, als man sie vorne reinsteckte, Nur die praktische Nutzanwendung ist mir noch nicht klar.

*

Zuerst sie schufen ab die Kommunion,
Nun auch die Taufe, lieber Gottessohn,
Verjagten dann das reine Herz Marias
Und meinen, groß zu dienen dem Messias.

Petrus Cygnus, Ostern 1555

*

Malek,
meine Mutter hat einen netten Freund, der drei erwachsene Kinder in meinem Alter hat, denen habe ich Texte von mir geschickt. Die Musik studiert hat, sagte, von meinen Texten über Musik hat sie noch etwas lernen können und es sei sehr berührend gewesen. Dem einen Sohn schickte ich zwei Texte über Pädagogik, da er Kindergärtner ist, er schrieb, er habe sich sehr gefreut, der dritte Sohn arbeitete in Indonesien, dem schickte ich meine malayischen Volkslieder, er schrieb: Ganz toll! Die Schwiegereltern meines Bruders sind Bauern in Ostfriesland, ihnen schickte ich meinen Kalender mit Bauernregeln, sie haben sich herzlich bedankt für das schöne Buch.

*

Mein lieber Freund, merkst du auch wie selig und schön die Nacht ist, wenn der Lärm der Toren auf den Märkten schweigt und nur noch die Engel der Sterne sprechen?

*

Ein Vorgeschmack das Bett auf unsre Ewigkeit,
Da überwinden wir im Traum schon Raum und Zeit.

*

"Apostel der Letzten Zeiten, stärkt einer den anderen!"

Maria

*

Von Hamburg fährt der deutsche Protestant
In seine Heimat nach Kirchweyhe.
Der Katholik im Oldenburger Land
Erneuert die Marien-Weihe.

*

KOSMISCHE GELASSENHEIT

Da der Carina-Nebel noch in allen Ehren
Wird weiße Zwerge, rote Riesen uns gebären,
Ist alles doch in Ordnung auf der schwarzen Erde,
Was wir auch träumen nachts und was auch blökt die Herde!

*

Der Wiking-Mann, die Wiking-Frau,
Die fuhren über Meeres Blau,
Sie kamen wohl vom hohen Schweden
Und blieben in dem Garten Eden
Von Hamma-Burga oder Bremen,
Sie ihrer Ehe sich nicht schämen,
In ihren Knochen echtes Mark,
So zeugten sie den kleinen Malek.

*

Wenn ich die Mutter hätt
Gefragt im Ehebett,
Gefragt den Vater auch,
Ob werden soll mein Hauch,
Ich wäre gar nicht da -
Doch liebend schuf mich Jah!

*

Malek,
wenn es in 150 Jahren keine großen feierlichen Messen mehr in Europa gibt (nur noch kleine heimliche Messen der Untergrund Kirche in Privathäusern), dann werden die Gottlosen merken, was ihnen fehlt, und sie werden in Theatern und Opernhäusern Papstmessen nachspielen und werden davon gerührter sein als von Wagner-Opern in Bayreuth.

*

Malek,
heute muss ich den Pfingstlern erklären, warum ich sie verlasse. Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll. Sprich ein Stoßgebet für mich. Heute ist der Tag des heiligen Athanasius, Bischofs von Alexandrien, ersternannter Kirchenlehrer, Lehrer der Orthodoxie. "Er stand allein gegen eine ganze Welt von Arianern"... Er möge mir die rechten Worte vom Heiligen Geist erbitten.

*

Malek,
da die gottlose Philosophie und Hirnforschung heute die Seele leugnen, übersetzen einige modernistische Bibeln im NT Psyche mit Leben und vermeiden den "fragwürdigen, altmodischen" Begriff Seele. Natürliches Leben heißt aber bios und geistliches, ewiges Leben heißt Zoe. Lob der Alten Mode! Wir wollen Bibeln lesen von Übersetzern, die noch eine SEELE haben!

*

Malek,
das NT ist voll von griechischem Denken, soma (Leib, Somatiker), Psyche (Seele, Psychiker) und pneuma (Geist, wir Pneumatiker) (Ich glaube 1. Korintherbrief). Hebräisch soweit ich weiß nefesch, Lebenshauch gemeint als unsterbliche Geistseele. Übrigens glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, das griechische Denken aus der Theologie zu eliminieren, fast alle Kirchenväter dachten hebräisch und griechisch.

Hauskreis war nett. Ich sagte, ich bräuchte Ruhe, es wäre zu anstrengend geworden, sie verstanden das und akzeptierten das, schweren Herzens, ich könne jederzeit wiederkommen, sie wollten mit mir in Kontakt bleiben. Sankt Anasthasius sei Dank.

*

Malek,
Papst Benedikt 16 ging auf die modernen Bestrebungen der (evangelischen) Theologie ein, die christliche Theologie von allen Einflüssen griechischen Denkens zu "befreien" und sie zu re-judaisieren. Das ist nicht der katholische Weg. Die für die katholische Kirche verbindlichen Dogmen der alten Kirche über die Trinität und die Christologie sind ohne das Gespräch zwischen Judentum, Christentum und griechischer Spekulation nicht zu verstehen. Wir glauben, das war der Weg, wie der Heilige Geist die Kirche mehr und mehr in die Wahrheit führt(e). Aber die Protestanten, vor allem die evangelikalen Gruppen, wollen offensichtlich wieder zurück hinter die großen Dogmen: Ein Gott, eine göttliche Natur, ein göttliches Wesen (Substanz), drei "Personen", eine Person Christi, in ihr "vereinigt, nicht vermischt" die göttliche und die menschliche Natur, der Sohn wesensgleich mit dem Vater, der Person nach vom Vater unterschieden, aber der göttlichen Natur nach eins mit des Vaters Gottheit, Maria Gottgebärerin, weil sie die Person Jesu geboren, in der göttliche und menschliche Natur von Anfang an in "hypostatischer Union" vereinigt sind, Maria hat nicht nur der menschlichen Natur das Leben geschenkt, sondern der gottmenschlichen Person Jesu etc. etc.

*

Malek,
beim letzten Abend des Hauskreises unter meinem geistigen Einfluss sprachen wir über Sprüche Salomos 5: Marco ließ sich von Susanne vorlesen: Berausche dich an den Brüsten der Frau, die du jung geheiratet hast. Dann kam die mystische Deutung: Was sind die Brüste der Weisheit? Ich erklärte es ihnen, Brüste des Trostes Gottes und Brüste der geistlichen Nahrung. Dann bat mich Marco, mein Konzept vorzulesen, warum die Torah wie eine Hindin ist. Ihr Muttermund ist eng. Die Biblia, die Ehefrau des Schriftgelehrten, ist eine eng gebaute Jungfrau, und auch nach vielen Jahrzehnten der Ehe ist die Biblia immer noch eine eng gebaute Jungfrau, immer frisch, immer neu, immer jung, wie in der ersten Liebe. Heinz sagte: So, Monica, jetzt müssen wir aber schnell nach Hause... wo wir soviel über Erotik gehört haben... Die keusche Susanne stand vor mir, nestelte an ihrem feinen apricotfarbenen T-Shirt, bis ich es merkte, nestelte dann noch an ihrem breiten Gürtel (dem Liebreizgürtel der Aphrodite) und sah mich unschuldig an und setzte sich neben mich…

*

Heute hab ich einen Kater, ich hab gestern ein Glas Wodka zu viel getrunken. Gleich muss ich Evi trösten. Ich bete zu Karine.

*

Malek,
heute habe ich Evi zum Essen eingeladen. Das ist eine Seele: ein geistiges Innenleben, gewissermaßen in Innenraum (Rilke sagt Weltinnenraum), ein Schloß der Seele mit vielen Zimmern, wie Sankt Teresa sagt, ein Raum der Erinnerungen (Gedächtnis), der Willenskräfte und der Gedanken (nach Augustinus). Evi ist eine Getaufte Seele. Was sind mir dagegen die Hirnchristen, die ihre Seele an ihre Frau delegieren…

*

Ein Glas Wodka erlaubt die Ärztin mir, zwei Glas Wodka erlaube ich mir, das dritte Glas Wodka verbietet die Weisheit mir.

Oder:

Ich trinke das erste Glas, das zweite Glas trinkt das erste Glas, und das dritte Glas trinkt mich.

Oder:

Wir Friesen trinken selten, aber wenn, dann richtig, und das oft.

*

Als die Spanier Mexiko eroberten und Krieg gegen die Azteken und ihren Kaiser Montezuma führten, stellten sie fest, dass die Azteken ihren Göttern, vor allem der steinernen Schlange, Menschen opferten, am allerliebsten Jungfrauen bei lebendigem Leibe die Herzen heraus rissen, und um sie ein wenig in Ekstase zu versetzen, reichten sie den Opfer-Jungfrauen einen süßen braunen Trank, versetzt mit halluzinogenen Pilzen. Die Spanier liebten diese braune süße Masse, und fragten, wie das heiße. Die Azteken nannten es Xocoatl. Die Spanier konnten das nicht aussprechen und nannten es Schokolade. Dann erschien die Jungfrau Maria und nannte sich Schlangenzertreterin in der Sprache der Azteken, und neun Millionen Azteken baten um die Taufe. Diese Jungfrau von Mexiko wurde von Papst Johannes Paul II zur Kaiserin der beiden Amerika gekrönt. Diese Maria ist meine Ehefrau, und ich nenne sie in der Sprache der Azteken: Unserer Liebe Frau von der Xocoatl...

Unsere Liebe Frau von der Xocoatl, unsere Wonne, unsere Süßigkeit, bitte für uns, dass uns die tägliche Speise nie ausgehe. In Jesu Namen Amen.

*

Papstmesse. Das Evangelium ist schön geschmückt mit Gold, Silber und Edelsteinen. Das Evangelium wird mit Weihrauch verehrt. Das Evangelium wird vorgesungen, die Gemeinde steht. Der Papst erhebt das Evangelium und macht mit ihm das Zeichen des Kreuzes und segnet so mit dem Evangelium das Volk Gottes. Dann legt der Papst das Evangelium aus.

*

Lieber Malek,
ein schönes Wochenende in Weyhe! Ich höre viel über die Agonie von Karines Mutter im Pflegeheim, aber ich besuche sie nicht und rufe sie auch nicht an, ich denke oft an sie, aber ich kann nicht wirklich für sie beten. Kaiser Nero zündete Rom an, um ein Heldenepos über das brennende Rom zur Lyra zu singen. So sitze ich zu und schaue und HARFENIERE DER VERWÜSTUNG.

*

Aber es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder. Dein Schlomo.

*

PIETIST
Darum lass uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!
KATHOLIK
Sagen die Gottlosen.

*

Vertreibe den Spötter und Zank und Streit hören auf. Schlomo.

*

Malek,
falls du davon hörst, dass 19 Theologen, Philosophen und Geistliche in einem offenen Brief an die Bischöfe der Welt geschrieben haben, dass Papst Franziskus ein "häretischer Papst" sei, hier dazu die Meinung von deinem alten Shakespeare: "Viel Lärm um nichts"…

*

Im Meer der Bitterkeit ist süß allein dein Wort
Und Unsre Liebe Frau und auch der Rittersport.

*

Geh auf der Hanse Spur, das Essen wird wohl lecker,
Doch ich vergess dich nicht, mein lieber Störtebecker!

*

Der Dritte Weltkrieg kommt, der große Männermord!
Zum Kampf für Unsre Frau mit süßem Rittersport!

PS:

Schlag mich mal als Werbetexter vor…

*

Ah weh, der Gotteszorn in dieser Sünden Flut!
Die Arche baue du - quadratisch, praktisch, gut!

*

O du mein Zufluchtsort, o Herr, und du mein Hort!
Nun träume ich sogar des Nachts vom Rittersport!

*

O du fröhlicher,
O du seliger,
Gnadenreicher Rittersport!
Ein Leben in Minne
Der Seele und Sinne,
Mit Minnesang und Gottes Wort!

*

Ist unsre Süßigkeit Maria voll der Gnade -
Ist Unsre Liebe Frau nicht süß wie Schokolade?

*

Wenn du nach Lübeck gehst, so schau dir bitte an
Des Dichters Elternhaus, ich mein den Dichter Mann.

*

O eheliches Bett, du treuer Zufluchtsort!
Hier sing ich Minnesang, hier spiel ich Rittersport!

*

Ich lieb dich von der Stirn, mein Weibchen, bis zur Wade,
Du bist mir Rittersport und Lieblingsschokolade!

*

Ich las zu viel im Buch des Sehers Jeremia...
Nun helf die Muse mir, die himmlische Maria,
Zu einem frohen Lied vom süßen Rittersport,
Von süßem Minnespiel im ehelichen Port.

*

Ich war des Nachts im Traum im Höllenreich der Schatten,
Von Blei ein Ozean, drin treiben tote Ratten.
Ich hörte tags im Traum die Prediger des Todes,
Komm, süßer Tod, spricht Kain und Judas und Herodes.

*

In Lübeck ist mein Freund, ob Weisheit ihm draus quölle,
Ich bin in Oldenburg, im Traume in der Hölle.

*

Offenbarung 9:6

Und in den Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und nicht finden; werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.

*

In Wismar trafen sich Klaus Störtebecker (er kam aus Marienhave) und Goedecke Michels (er kam aus Hamburg) und schlossen den Bruderbund beim Bier: Auf, dienen wir Margarete, der Königin der See! Unser Motto: Gottes Freund und aller Welt Feind!

*

Viel Schokolade essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen, ist eine Ehre für einen Mann. Schlomo.

*

Der Wissenschaftler war im Hanse-Hafen Wismar,
Der Dichter war zuhaus am Frauenplan zu Weimar.

*

Der einzig ist mein Freund, im Osten weilt am Meer,
Ich aber bin allein, mein Postfach, ach, ist leer.

*

Iss Schokolade, mein Freund, denn die ist süß deinem Gaumen, ebenso ist süß die Weisheit des Wortes Gottes für deinen Geist. Schlomo.

*

Wie schön Mariens Rock! Wie strömt daraus die Gnade!
Ich bet den Rosenkranz! Und morgen gehts nach Stade.

*

Er sieht Mariens Rock in Deutschland, ehrt die Pure -
Ich bin in Babylon und sing das Lied der Hure.

*

Maria - Reliquien - Ablässe - Rosenkranz - Mönche - all das gibt es fast nicht mehr im Neoprotestantismus der heutigen katholischen Kirche – leider.

*

Filmzitat:
Wahre Freunde kannst du an einer Hand abzählen - aber es bleiben immer ein paar Finger übrig.

Damit grüßt dich dein Toto

*

Du hast gebildet dich in Gottes Weisheit heute -
Geh ein zu deines Herrn und Meisters schönster Freude!

*

VON MALEK AN TOTO

Der weise Seher Torstein,
Von seiner Geliebten Maria
In der Oldenburger Höhle
Gefangen gehalten zum Schutze,
Ihm und der bösen Welt zum Trutze,
Draußen roh-lautes Gegröle,
Drinnen doch hohe Poesia,
Großartiger Art und fein.