VON TORSTEN SCHWANKE
MOTTO
„Der
Herr sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zu einem Gott gesetzt über
Pharao; und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein.“ (2 Mose
7,1)
*
Lieber
Malek,
die
makellose Weisheit der Kirche stellt in ihrer göttlichen Liturgie in
der Zeit des Advent die Bibeltexte zur Wiederkunft Jesu vor, das ist
der Adventus, den wir feiern sollen. Aber wie der Prophet sagt, ist
es doch alles Lüge, was die Priester und Schriftgelehrten daraus
machen! Die lauen Pfaffen der deutschen Kirche predigen einer lauen
Gemeinde von heidnischen Namenschristen vom Adventskalender, vom
Adventskranz, vom Nettsein zu allen. Ich fürchte, wenn Jesus
wiederkommt, dann wird er die ganze deutsche Kirche ausspeien. Die
deutschen Christen (aller Konfessionen) denken, die Naherwartung der
Wiederkunft sei ein Irrtum der Urkirche gewesen, sie wissen es
besser, dass Jesus schon seit 2000 Jahren nicht wiederkam und auch in
den nächsten 2000 Jahren nicht wiederkommen wird. Also schmücken
sie ihren Tannenbaum, backen Kekse, legen Silberkettchen auf den
Gabentisch und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Ich will
jedenfalls eine Christmesse und Gottesgeburt ohne allen
Weihnachtskitsch, denn all diese pseudochristliche Folklore kommt mir
im Grunde vor wie eine neuheidnische Religion.
*
Malek,
als
einsamer Katholik steh ich ganz allein mit meiner Verurteilung der
Abtreibung. Karina hatte abgetrieben, Evi mit dem Gedanken gespielt
bei ihrem ersten Kind, Susanne arbeitet bei einer Frauenärztin, die
Frauen, die abtreiben wollen, zu profamilia zur Beratung und ins
Oldenburger Klinikum zur Abtreibung schicken, und Marco sagte: Das
sei nur ein Zellhaufen, man dürfe ja auch Fliegen und Mücken töten.
Die Sozialisten bringen es auf den Punkt (auch der Satan kann
dichten)
Hätte
Maria abgetrieben,
Wär
Jesus uns erspart geblieben.
*
Mein
lieber "Malek" mit den slawischen Ahnen!
Ich,
die Jungfrau Maria, die Mutter Jesu, die Frau des Evangeliums, bin
erklärte Feindin von Liberalismus und Modernismus, wie du. Erinnere
dich, wie du die Sixtinische Madonna von Raffael in Dresden gesehen
hast und gesagt: In diese Madonna könnte man sich verlieben! Ich
danke dir, ich habe das sehr wohl gehört. Und ich danke dir auch von
Herzen für alles, was du für meinen bevorzugten Liebling Torsten
und sein Apostolat getan hast, indem du seinen Marianischen Minnesang
und seine Bibel veröffentlicht hast und wie du ihm auch sonst
vielfältig beistehst. Deine Treue ist mir lieb. Ich bin die Erste
Christin, deine Schwester in Christus! Ich segne dich!
Jungfrau
Maria
*
Sehr
empfehlenswert, der Roman Doktor Schiwago von Boris Pasternak,
ungekürzte Lesung.
*
Vom
Menschen werden Menschen abgetrieben,
Seit
jeher die Poeten einsam blieben,
Die
mit der Muse ganz allein im Zimmer,
Was
keiner lesen will, allein geschrieben,
Da
weint der Mensch, weil keiner ihn mehr lieb hat
Und
auch nicht seine Freundinnen, die sieben,
Die
lesen nichts als Kriminalromane
Von
dummen Kommissaren und den Dieben,
Dazu
verkorkste Männer, ihre Gatten,
Die
dummdreist sich durch das Gemenge schieben.
Und
ach! allein in meinem Traum am Morgen
Der
kleine Hund weiß mich allein zu lieben!
*
MALEK
BRINGT SEINEN SLAWISCHEN AHNEN EIN OPFER DAR
Auf
diesem schönen Hügel in dem Süden
Ist
alles gut, und Noah tat sein Werk,
Die
Taube brachte uns den Zweig des Frieden,
Und
Weinstock blüht an Weinstock auf dem Berg.
Die
Grenzen definieren wir, die alten,
Da
Weizenfelder golden sich entfalten.
Der
winterliche Himmel wolkig rieselt
Und
schickt herab der Flocken weißen Schnee,
Und
bald der Frühlingsregen wieder nieselt,
Des
Eises Fläche wird zum blauen See.
Die
weißen Widder weiden auf der Heide
Und
überall, all überall Getreide!
Die
Ländereien schön geordnet stehen,
Die
tragen Korn in lauter Überfluss.
Der
Herr wird gerne unsre Ernte sehen,
Und
Wodka trinken wir mit viel Genuss.
Der
Ahnen Enkel trinken auf dem Feste
Und
unsre Freunde auch, willkommne Gäste.
Auf
dem zentralen Grundstück Hütten stehen,
Der
Kürbis an der Grenze wächst sehr dicht.
Reif
sind die Früchte, lieblich anzusehen,
Sind
für das Opfer gut mit ihrem Licht.
So
werden unserm Herrn die Ahnen geben
Geschenke
von dem Himmel, langes Leben!
Der
Walnuss-Wodka wird nun eingegossen,
Dann
führen wir zum Tor den weißen Stier.
Die
Ahnen laden wir zu Weggenossen,
Und
weiß und reinlich ist das Opfertier.
Das
scharfe Messer gleitet durch den Nacken,
So
können Fleisch und Fett wir kräftig packen.
Wir
präsentieren unsre Opfergabe,
Und
geistige Getränke voller Duft.
Wie
groß das Opfer ist der Ganzhingabe!
Die
Ahnen kommen zu uns in der Luft,
Zwar
ungesehen, doch sie werden senden
Den
Segen: Unser Leben wird nicht enden!
Toto
*
Malek,
schön
dass dich Ratzingers Jesus-Buch begeistert. Den 2. und 3. Band gibt
es bei Amazon gebraucht spottbillig. Mir persönlich war Ratzinger
immer zu nüchtern. Johannes Paul hab ich verschlungen, aber der war
ja auch Poet und marianischer als Ratzinger. Aber wat de een sin Uhl,
is de annern sin Nachtigall.
*
Lieber
Malek,
hier
findest du die katholisch-lutherische Erklärung zur
Rechtfertigungslehre, falls es dich interessiert.
*
Malek,
das
ist doch der Gipfel des satanisch-menschlichen Hybris, dass sie im
kommunistischen China ein genmanipuliertes Baby zur Welt gebracht
haben! Der Bann ist gebrochen, nach Abtreibung und Euthanasie wird
sich nun auch dies durchsetzen. Dann gibt es keine schizophrenen
Dichter mehr - was für ein Verlust für die Menschheit!
*
JESAJA
Der
Herr verheißt das himmlische Bankett,
Da
werden leckre Engelsspeisen sein,
Da
liegen satt und trunken wir im Bett
Mit
Sulamith und trinken alten Wein.
*
Im
Wachen und am hellen Tag
Liebt
keiner mich, wie ich es klag,
Doch
in der Nacht, im Liebestraum,
Werd
ich geliebt im innern Raum.
*
SANKT
NIKOLAUS
Die
Bibel nicht zu hören nur,
Nein,
auch zu tun,
Das
führt dich zu der Göttlichen Natur,
In
Gottes Schoß zu ruhn.
*
Papst
Franziskus wird als erster Papst der Geschichte auf die arabische
Halbinsel reisen. Die Vereinigten arabischen Emiraten haben ihn
eingeladen zu einer Konferenz über Dialog in der Menschheit. Mutig!
Tapfer! Das Motto stammt vom heiligen Franziskus: Herr, mach mich zu
einem Werkzeug deines Friedens. Die Reise findet im Februar 2019
statt. Ich freue mich auf diese Zeit. Dann ist auch bald der
Vorfrühling da.
*
Malek,
Evi
interessiert sich für ihre Ahnen bis hin zum Ur-Urgroßvater. Ist
family-search von den Mormonen da richtig, muss man sich irgendwo
anmelden? Schick mir mal einen leicht zu praktizierenden link für
Evi.
*
Malek,
Gretchen
von Deutschland ist Parteivorsitzende geworden, Maria hat meine
Gebete erhört. Gute Nachricht für unser Volk!
*
Das
Grablied
Dort
ist die Gräberinsel, die schweigsame; dort sind auch die Gräber
meiner Jugend. Dahin will ich einen immergrünen Kranz des Lebens
tragen.
Also
im Herzen beschließend fuhr ich über das Meer. –
Oh
ihr, meiner Jugend Gesichte und Erscheinungen! Oh, ihr Blicke der
Liebe alle, ihr göttlichen Augenblicke! Wie starbt ihr mir so
schnell! Ich gedenke eurer heute wie meiner Toten.
Von
euch her, meinen liebsten Toten, kommt mir ein süßer Geruch, ein
herz- und tränenlösender. Wahrlich, er erschüttert und löst das
Herz dem einsam Schiffenden.
Immer
noch bin ich der Reichste und Bestzubeneidende – ich der Einsamste!
Denn ich hatte euch doch, und ihr habt mich noch: sagt, wem fielen,
wie mir, solche Rosenäpfel vom Baume?
Immer
noch bin ich eurer Liebe Erbe und Erdreich, blühend zu eurem
Gedächtnisse von bunten wildwachsenen Tugenden, oh ihr Geliebtesten!
Ach,
wir waren gemacht, einander nahe zu bleiben, ihr holden fremden
Wunder; und nicht schüchternen Vögeln gleich kamt ihr zu mir und
meiner Begierde – nein, als Trauende zu dem Trauenden!
Ja,
zur Treue gemacht, gleich mir, und zu zärtlichen Ewigkeiten: muß
ich nun euch nach eurer Untreue heißen, ihr göttlichen Blicke und
Augenblicke: keinen andern Namen lernte ich noch.
Wahrlich,
zu schnell starbt ihr mir, ihr Flüchtlinge. Doch floht ihr mich
nicht, noch floh ich euch: unschuldig sind wir einander in unsrer
Untreue.
Mich
zu töten, erwürgte man euch, ihr Singvögel meiner Hoffnungen! Ja,
nach euch, ihr Liebsten, schoß immer die Bosheit Pfeile – mein
Herz zu treffen!
Und
sie traf! Wart ihr doch stets mein Herzlichstes, mein Besitz und mein
Besessen-sein: darum mußtet ihr jung sterben und allzu frühe!
Nach
dem Verwundbarsten, das ich besaß, schoß man den Pfeil: das waret
ihr, denen die Haut einem Flaume gleich ist und mehr noch dem
Lächeln, das an einem Blick erstirbt!
*
Malek,
herzlichen
Dank für den Liebesgruß meiner Mätresse Marie! Dich segne zum 2.
Advent der Christus, der Doktor der Doktoren!
*
CREDO
Wir
glauben an den Einen Gott,
Den
Schöpfer Himmels und der Erden,
Der
will, der Odem im Schamott,
Dass
Menschen Gottessöhne werden.
Gott
wird uns unsern Leib ernähren,
Und
unsre Seele fromm bewahren,
Dem
bösen Feinde wird er wehren,
Kein
Übel soll uns widerfahren.
Er
sorgt für uns, der uns bewacht,
Der
ist von grenzenloser Macht.
Wir
glauben an Herrn Jesus Christ,
Den
Gott vom Gott, den Licht vom Lichte,
Der
einzig unser Retter ist,
Der
wirklich kam in die Geschichte,
Dass
wir zu Gott, zu Jahwe kommen,
Indem
wir Jesus tief vertrauen.
Sein
Kreuz zu tragen, wird uns frommen,
Der
Schmerzensmann wird uns erbauen,
Der
Gottessohn, Mariensohn,
Er
herrscht in unsers Herzens Thron.
Wir
glauben, dass Herr Jesus Christ
Von
Gott dem Geiste ward geboren
Und
dann empfangen worden ist
Von
Unsrer Frau mit ihren Ohren,
Der
Mutter Gottes, ganz alleine,
Dass
wir, geboren hier auf Erden
Mit
Herzen härter als die Steine,
In
Jesu Herz verwandelt werden
Und
von dem zweiten Tod befreit
Durch
Jesu Allbarmherzigkeit.
Wir
glauben, dass Herr Jesus Christ
Aus
Liebe ist am Kreuz gestorben,
Der
Retter uns geworden ist,
Der
uns das Paradies erworben,
Und
Jesus wurde auch begraben,
Ist
zu den Toten abgestiegen,
Dass
keine Feinde wir mehr haben,
Die
Tod uns wüssten zuzufügen,
Weil
er gegangen durch die Not
Der
Toten und besiegt den Tod.
Wir
glauben, dass Herr Jesus Christ
Im
Morgenrot ist auferstanden
Und
nicht mehr in dem Tode ist,
Auf
dass wir von des Todes Banden
In
Christus werden auferstehen
Und
kommen in das wahre Leben
Und
werden Gottes Schönheit sehen,
Der
Liebe ganz uns hinzugeben.
Solang
wir noch am Erdenort,
Wir
folgen treu dem Gotteswort.
Wir
glauben, dass Herr Jesus Christ
Ist
dann gen Himmel aufgefahren,
Der
ewig in der Gottheit ist,
In
seiner Huld uns zu bewahren.
Die
Gläubigen, die wahren Christen,
Die
dürfen immer zu ihm schreien
Aus
tiefster Not. Vor Satans Listen
Will
er sie schützen und befreien.
Er
alle Macht in Händen hält,
Der
Bräutigam im Himmelszelt.
Wir
glauben, dass Herr Jesus Christ
Kommt
wieder an dem Jüngsten Tage,
Der
Vater kennt allein die Frist,
Dann
wird getröstet alle Klage
Von
allen, die als Menschen leben.
Doch
Satanas und seine Bösen
Wird
er der Hölle übergeben,
Die
Liebenden wird er erlösen
Von
aller Trauer, Angst und Not,
Und
führt sie heim zu Zebaoth.
Wir
glauben an der Liebe Geist,
Der
kommt vom Vater und vom Sohne,
Der
uns mit seiner Liebe speist,
Der
liebt uns feurig, zweifelsohne.
Die
Kraft, die will er auch uns geben,
Dass
wir die Sünden ernst vermeiden
Und
würdig der Erlösung leben,
Auch
tröstet er in allen Leiden,
Hilft
unsrer Schwächte, treibt uns an,
Macht
unsre Seele heilig dann.
Wir
glauben, dass der Liebe Geist
Die
Kirche lenkt, die ist katholisch,
Die
man die Una Sancta heißt,
Katholisch,
heilig, apostolisch,
Die
Menschheit er vereint auf Erden
In
einer Taufe, einem Glauben.
Wer
außer ihr kann selig werden?
Den
Glauben soll uns keiner rauben.
Die
Kirche ist des Retters Braut
Und
wer sich Jesus anvertraut.
Wir
glauben, dass vom lieben Geist
Wird
alle Erbschuld uns vergeben,
Wie
es die Taufe uns verheißt,
Wir
tauchen ein in Christi Leben,
Die
dennoch oft in Sünden fallen,
Doch
wenn wir beichtend sie bereuen,
Dann
finden wir sein Wohlgefallen,
Dann
gibt er uns den Geist, den neuen.
Der
uns erlöst von aller Schuld,
Gießt
in die Seele seine Huld.
Wir
glauben, dass der Liebe Geist
Uns
alle auferwecken werde
Am
Jüngsten Tage, wie es heißt,
Die
man begraben in der Erde,
Er
wird zu schönstem Freudenleben
Uns
in der Herrlichkeit verklären,
Wird
uns den freisten Geistleib geben,
Wo
wir befriedigt Gott begehren,
Und
alle Trauer von uns geht,
Wenn
Frau und Mann einst aufersteht.
*
Am
11.12. war der Gedenktag des heiligen Papstes Damasus, dem wir die
Hieronymus-Bibelübersetzung und die endgültige Definition des
NT-Kanons verdanken. Hieronymus machte sich immer an seine
Übersetzung, wenn die Wollust ihn anfocht. Ich will
Johannes-Evangelium und die Geschichte der drei Patriarchen und gerne
noch Jeremia übersetzen. Bin schrecklich einsam.
*
Malek,
bei
C. S. Lewis in seinem Buch über den Kummer, nach dem Krebstod seiner
Frau, schrieb er, Lazarus war der erste Märtyrer: Warum hat Jesus
ihn vom Todesschlaf aufgeweckt und wieder zurück in dieses Jammertal
geschickt! Das zitierte ich einem katholischen Priester, der war
entsetzt, das irdische Leben sei doch so schön... Wie sehr Marco am
irdischen Leben hängt, erkennst du aus dieser Geschichte, die er mir
erzählte: Stell dir vor, du fällst vom 30. Stockwerk eines
Hochhauses, und wenn du unten ankommst, bist du sicher tot, aber in
der mittleren Ebene des Hochhauses guckt ein Nagel aus der Wand, und
du könntest mit einem Auge daran hängen bleiben - möchtest du das?
*
Ich
feire den Advent mit meinen Ahnen,
Die
an die Wiederkunft des Herrn mich mahnen,
Entgegen
gehe ich dem Weltenmorgen,
Will
mich um der Geschwister Seelen sorgen,
Ich
lese lächelnd in der Wehnachtsfibel
Und
feire Christ-Mass mit dem Bund der Bibel.
*
Malek,
du
hast recht. Die meisten Christen freuen sich, dass Jesus für sie das
Kreuz getragen hat, sind aber nicht bereit, Tag für Tag ihr Kreuz
für Jesus zu tragen. - Ich habe Freude an der Johannes-Translation.
*
Lieber
Malek,
letztes
Jahr zu Sylvester hörte ich die Predigt eines katholischen
Mönchs-Jugendseelsorgers, der das Neue pries, der neuen Bund, das
neue Lied des Lammes, siehe, ich mache alles neu! - Das widerstrebte
meiner Seele. Gestern hörte ich einen katholischen
Priester-Bibellehrer, der sprach auch vom Neuen: Im Anfang schuf Gott
hieße auch: Gott schafft Anfänge, es gelte nicht, am Alten
festzuhalten, sondern offen zu sein für die überraschende Neuheit
der Neuanfänge des Heiligen Geistes. - Meine Seele ist müde und
konservativ geworden. Meine Poesie schreibe ich so, dass die
Babylonier 2000 vor Christus sie gut verstehen können. Ich übersetze
die ältesten Texte der Menschheit. Politisch häng ich an der
katholischen Monarchie des Mittelalters. Postmoderne Lyrik verachte
ich. Meine Muse ist die ERINNERUNG an Karine. Ich liebe nichts Neues,
ich liebe das Uralte, den uralten Gott.
*
Malek,
die
Christen sagen: Der Gott des Alten Testament ist ein Gott des Zornes
und der Rache, aber der Vater Jesu ist nur Liebe und Gnade. - Aber
ich glaube, es kommt noch der Zorn des Lammes, da wird der Herr die
Kelter treten. Gott ist derselbe gestern und heute. Der Kelch der
Gerechtigkeit ist voll, und wenn die Menschheit nicht Buße tut, wird
der Vater dreinschlagen!
Toto
*
Willst
werden du ein wahrer Glaubensheld,
Verlasse
nur die gottverlassne Welt!
Willst
du begeben zu dem Vater dich,
Musst
du verlassen noch dein kleines Ich!
Um
Gott zu finden, lass dein Gottesbild,
Dann
wirst du eins mit Gott, o sanft und mild!
*
Lieber
Malek,
Marco
zu mir: Was machst du denn, wenn Malek mal nicht mehr ist? Ich: Das
darf nicht sein, er darf nicht vor mir sterben. - Darum ernähre dich
gesund, bewege dich ausreichend, verschmähe bei Krankheit nicht den
Arzt... Obwohl du mein jüngerer Bruder bist, bist du doch soetwas
wie mein Vater…
*
Malek,
Petrus
begegnete dem auferstandenen Herrn und der fragte ihn dreimal: Liebst
du mich, zur Wiedergutmachung seiner dreimaligen Verleugnung. So
erklären es immer die Priester. Eine sehr tiefe Weisheit wird immer
übersehen. Jesus fragt Petrus: Liebst du mich mit göttlicher,
selbstlos hingebungsvoller Liebe (Agape) mehr als diese? Petrus
sagte: Ich liebe dich als Freund (Philia). Jesus schraubt seine
Ansprüche zurück: Liebst du mich mit göttlicher, selbstlos
hingebender Liebe (Agape), (nun nicht mehr: mehr als diese)? Petrus
sagte: Ich liebe dich als Freund (Philia). Nun erwartet Jesus schon
gar keine selbstlos hingebende Liebe mehr, sondern ihm genügt an
Petri Freundschaft, er fragt: Liebst du mich mit der Liebe eines
Freundes (Philia)? Petrus: Ja, das weißt du, ich liebe dich wie ein
Freund seinen Freund liebt. - Wie demütig Jesus doch ist! Er, der
die feurige Liebe Gottes ist, begnügt sich mit unsrer kleinen
Sympathie.
*
Was
aber soll mir der Champagner?
Was
soll das Spritzen mir des Sekts?
Was
sollen Madel mir und Anja?
Wie
bin ich müde doch des Sex!
Was
soll der Frauen Liebesflüstern,
Die
wie des Himmels Huris lüstern?
Was
sollen mir die Weiber wild?
Ich
bin vor Altersweisheit mild
Und
frag nichts mehr nach losem Luder.
Mein
Freund lädt mich zum Himmel ein,
Da
will er mit mir trinken Wein,
Verzichten
muss mein armer Bruder
Auf
Erden leider, wenn er trinkt,
Er
bald vor Eiterbeulen stinkt.
*
DER
HELIAND
ZEHNTER
GESANG
Sie
begaben sich wieder nach Galiläa, Josef und Maria,
Die
heiligen Eltern des Himmelskönigs,
Sie
waren in Nazareth, wo der rettende Christus
Wuchs
an Wohlgefallen, ward der Weisheit voll,
Bei
war ihm die Gnade Gottes, er war geliebt von allen
Mutter-Verwandten,
er nicht war andern Knaben gleich,
Der
Gute in seiner Güte.
Da
er das Alter
Von
zwölf Jahren erreicht hatte, da war die Zeit gekommen,
Dass
in Jerusalem die Juden
Ihrem
Gott dienen wollten
Und
seinen Willen tun. Da waren in dem Tempel
Von
Jerusalem die der Juden versammelt,
Eine
mächtige Manneskraft. Dort Maria war
In
der Gesellschaft und hatte ihren Sohn mit sich,
Gottes
einzigen Sohn. Als die Juden für ihre Sünden hatten,
Die
Menschen, in dem Tempel, wie es im alten Bund geboten,
Sühne
geleistet, da fuhren wieder die Leute fort,
Die
Gerechten, nach ihrem Willen. Und da in dem Tempel blieb
Der
mächtige Sohn Gottes, doch die heilige Mutter
Wusste
es in Wahrheit nicht, sie dachte, er sei beim Haufen
Mit
seinen Freunden. Sie erfuhr es
Erst
am andern Tag, die adlige Frau,
Die
selige Magd des Herrn, dass er in der Gesellschaft nicht war.
Maria
ward das Gemüt voller Sorgen,
Es
ward ihr weh ums Herz, da sie das heilige Kind
Nicht
fand unterm Volk. Da klagte voller Weh
Die
Gottesmagd. Sie begaben sich wieder nach Jerusalem,
Ihren
Sohn zu suchen, und fanden ihn sitzen
In
dem Tempel, wo die weisen Männer,
Sehr
gebildete Berater, in Gottes Gesetz
Lasen
und lehrten, wie man Lobpreis solle
Wirken
mit Worten dem, der diese Welt erschafft.
Da
saß mitten unter ihnen der mächtige Sohn Gottes,
Christus,
der allwissende, wie ihn die Männer nicht erkannten,
Die
den Tempeldienst vollzogen,
Und
er fragte sie wissbegierig
Mit
weisen Worten, sie wunderten alle sich sehr,
Wodurch
doch ein Knabe solche Rede kann
Führen
mit seinem Mund. Dort ihn die heilige Mutter fand
Sitzen
in der Gesellschaft, und ihren Sohn grüßte sie,
Den
allweisen, unter den Männern, sprach zu ihm mit ihren Worten:
Wie
konntest du der Mutter, o der Menschen Liebster,
Solche
Sorge bereiten, dass ich dich so schmerzhaft
Suchen
musste, ich arme Frau,
Unter
diesen Leuten? - Da sprach ihr Kind,
Mit
weisen Worten: Weißt du doch sicher, sprach er,
Dass
ich dort sein muss, wo ich mit Recht soll
Wohnen
nach Gottes Willen, wo die Herrschaft hat
Mein
ewiger Vater. - Die Männer nicht verstanden,
Die
Gelehrten im Tempel, warum er das Wort sprach
Mit
seinem Mund. Maria aber alles behielt,
Bewegte
es in ihrer Brust, was sie da hörte ihr Kind sprechen
An
weisen Worten.
*
Die
ganze schwarze Erde voller Weh
Bedeckt
der weißen Gottesgnade Schnee.
Gesegneten
dritten Advent!
*
So
sagen weisheitsvoll die Juden und die Mucker:
Es
stirbt die kalte Welt am Mangel, ach, von Zucker!
*
Noch
eine französische Revolution? Mon Dieu, bewahre uns! Statt
vernünftige sozialpolitische Forderungen aufzustellen und
Lösungsprogramme zu entwickeln, entlädt sich die dumpfe Wut des
Pöbels mit Zerstörungswut von Linksradikalen gemischt. Ich muss nun
weiter meinen Voltaire über den Absolutismus und die
Hugenotten-Revolution übersetzen…
*
Am
vierten Advent in der Kirche zu Bremen
Da
feiern wir ohne die lieblichen Kinder,
Da
hören wir Gottes gepredigte Themen:
Das
Licht wird geboren im finstersten Winter.
*
Malek,
der
amerikanische Priester in der Messe erzählt vom Stammbaum Jesu und
erzählt, dass er Ahnenforschung betreibt…
*
Malek,
ich
frage mich seit langem, wie Jesus, der selbstverständlich ehelos war
und also seine Genitalsexualität nicht ausgelebt hat, wie er als
wahrer Mensch, ja, Mann, seine Sexualität gelebt hat. Der einzige,
der sich das noch fragte, ist Kardinal Schönborn. 2000 Jahre
Christentum hat da keine Literatur hervorgebracht! Ich will nicht
wiederholen, was Marco dazu sagte. In Jesus ist die Fülle der Agape,
die Fülle der Philia, aber ich glaube, auch die Fülle des Eros. Die
Mystiker sagen: JESUS IST DER EROS. Aber nicht der egoistisch
begehrende unzüchtige Eros unreiner Seelen, sondern, das ist jetzt
meine Idee, JESUS SUBLIMIERTE SEINE SEXUALITÄT ZU EINER UNIVERSALEN
PAN-EROTIK. Aber darüber will ich noch viel nachdenken. Nun gut, ich
sage dir doch, was mein pietistischer Hofnarr sagte: Jesus war
verheiratet und wenn er die Prostituierte Magdalena sah, kriegte er
eine Erektion.
*
Malek,
zwei
Beichtväter hatten mir gesagt, ich solle Evi in die Wüste schicken.
Was hab ich gemacht? Ich hab die unfähigen Beichtväter in die Wüste
geschickt.
*
Malek,
vielleicht
gefällt dir dies nicht. Der heilige Stefan, der als König Ungarn um
1000 n. Chr. christianisiert hat, sagte: Wenn es keine Priester mehr
gibt, fangen die Menschen wieder an, Tiere anzubeten. - Soweit ist es
gekommen. Das deutsche Gesetz sagt, ein Tierkind darf so lange nicht
von seiner Mutter weggenommen werden, bis es selbständig leben kann.
Aber menschliche Föten darf man schon im Mutterschoß töten. Regine
(ich habe den Kontakt mit der Idiotin abgebrochen) machte ihr
Veganertum zum Inhalt ihrer Religion. Evi sagt, Jesus war Essener und
die Essener waren Vegetarier. Ein katholischer Theologe sagte,
inspiriert vom Vegetarismus buddhistischer Mönche, alle katholischen
Pfarrhäuser und Bildungsstätten sollten nur noch vegane Speise
anbieten. Vegetarismus sei Christenpflicht. Papst Benedikt in einem
Interviewbuch sagte: Die Massentierhaltung ist des Schöpfers nicht
würdig, aber man dürfe nicht in einen neuheidnischen TIERKULT
verfallen. Mir geht das einfach nur auf die Nerven.
*
Malek,
ich
schreibe gerade einen Text über Jesu Sexualität und erzählte Evi
davon. Sie meinte, Jesus sei doch auch mal jung gewesen. Man müsse
doch "Sex haben". Ich rede über das Thema mit keinem mehr,
die Leute denken sich doch eh einen heidnischen unzüchtigen Jesus
aus, und auch die Christen kennen weder das Evangelium noch die Lehre
der Kirche. Das nannte Papst Benedikt religiösen Analphabetismus.
Ich bin frustriert.
*
Sankt
Josef sagte zu Maria im Stall zu Bethlehem: Ach Maria, ausgerechnet
heute am ersten Weihnachtsfest, da der Logos aus der Jungfrau geboren
ist, hab ich diese Infektion! Hoffentlich stecke ich dich nicht an,
du meine Gottesgebärerin! Wie gerne wäre ich jetzt in der warmen
Stube bei unseres süßen Jesulein Großeltern Anna und Joachim! Aber
ich fürchte fast, wir müssen in diesem zugigen Stall bleiben. Bleib
mir nur gesund, meine jungfräuliche Braut, denn eine Mutter ist
unersetzlich! Aber während alle Sterne an diesem Weihnachtsfest
strahlen vor Freude und alle grünen Tannenbäume sich in weißen
Schnee hüllen, wir beide, wir Auserwählten, wir göttlichen
Menschen, wir bejahen auch unser Kreuz zu Weihnachten, und sei unser
Kreuz auch eine Infektion! - Und die Mutter Gottes segnete ihren
lieben Hausvater.
*
A
MATHEMATICALL PROBLEM
I.
On
a given finite Line
Which
must no way incline;
To
describe an equi--
--lateral
Tri--
--A,
N, G, L, E.
Now
let A. B.
Be
the given line
Which
must no way incline;
The
great Mathematician
Makes
this Requisition,
That
we describe an Equi--
--lateral
Tri--
--angle
on it:
Aid
us, Reason--aid us, Wit!
II.
From
the centre A. at the distance A. B.
Describe
the circle B. C. D.
At
the distance B. A. from B. the centre
The
round A. C. E. to describe boldly venture.
(Third
Postulate see.)
And
from the point C.
In
which the circles make a pother
Cutting
and slashing one another,
Bid
the straight lines a journeying go,
C.
A., C. B. those lines will show.
To
the points, which by A. B. are reckon'd,
And
postulate the second
For
Authority ye know.
A.
B. C.
Triumphant
shall be
An
Equilateral Triangle,
Not
Peter Pindar carp, not Zoilus can wrangle.
III.
Because
the point A. is the centre
Of
the circular B. C. D.
And
because the point B. is the centre
Of
the circular A. C. E.
A.
C. to A. B. and B. C. to B. A.
Harmoniously
equal for ever must stay;
Then
C. A. and B. C.
Both
extend the kind hand
To
the basis, A. B.
Unambitiously
join'd in Equality's Band.
But
to the same powers, when two powers are equal,
My
mind forbodes the sequel;
My
mind does some celestial impulse teach,
And
equalises each to each.
Thus
C. A. with B. C. strikes the same sure alliance,
That
C. A. and B. C. had with A. B. before;
And
in mutual affiance,
None
attempting to soar
Above
another,
The
unanimous three
C.
A. and B. C. and A. B.
All
are equal, each to his brother,
Preserving
the balance of power so true:
Ah!
the like would the proud Autocratorix do!
At
taxes impending not Britain would tremble,
Nor
Prussia struggle her fear to dissemble;
Nor
the Mah'met-sprung Wight,
The
great Mussulman
Would
stain his Divan
With
Urine the soft-flowing daughter of Fright.
IV.
But
rein your stallion in, too daring Nine!
Should
Empires bloat the scientific line?
Or
with dishevell'd hair all madly do ye run
For
transport that your task is done?
For
done it is--the cause is tried!
And
Proposition, gentle Maid,
Who
soothly ask'd stern Demonstration's aid,
Has
prov'd her right, and A. B. C.
Of
Angles three
Is
shown to be of equal side;
And
now our weary steed to rest in fine,
'Tis
rais'd upon A. B. the straight, the given line.
Samuel
Taylor Coleridge
*
Malek,
beim
Hauskreis-Weihnachtsessen sagten sie: Torsten, du magst ja kein Lob,
aber du hast uns durch deine Bibelarbeiten und deine Fragen, auf die
wir nie gekommen wären, zum Nachdenken gebracht: Alle: Ja, alle
deine Bibelarbeiten waren sehr interessant. Dann applaudierten sie
mir. Marco sagte: Torsten hat es geschafft, das Buch Hiob in zehn
Abenden sehr interessant und spannend aufzuarbeiten. Das hätte ich
nicht gekonnt. Meinen Respekt! - Eine Schwester schenkte mir einen
Schlafanzug. Nun kann ich Weihnachten verschlafen, wie schön…
*
Wir
Vegetarier für Christus sagen, dass die böse Kirche mit ihrem
sogenannten Himmel, in dem es viele Päpste, aber keine Tiere gibt,
ganz gegen Jesus den Vegetarier ist. Wir sprechen darum den Esel
heilig, auf dem Jesus nach Jerusalem eingezogen ist. Du treuer Knecht
des Herrn! Und also beten wir: Heiliger Esel, bitte für uns! Sankt
Asinus, ora pro nobis!
*
Die
konservativen Katholiken wollen die Frau als Hausfrau und Mutter
sehen, wenn sie sich in der Kirche engagieren wollen, dann sollen sie
sich für den Lebensschutz engagieren. - Aber die Christinnen und
anderen Frauen, die ich kenne, wollen alle gerne auch eine
Berufsarbeiten haben und wollen nicht "schweigen in der
Gemeinde" - und sie haben recht, wie ich finde.
*
Dann
wünsch ich dir jetzt schon einmal möglichst stressfreie
Weihnachten! Melde dich, wenn du zurück bist.
*
Und
Malek und alle seine Lieben waren schon zehntausend Jahre tot. Malek
legte sich erst einmal in sein Himmelsbett und schlief sieben
Ewigkeiten. Als er erwachte, brachte die heilige Martha ihm ein
Frühstück ans Bett. Malek frühstückte, drehte sich noch mal um
und schlief noch mal drei Ewigkeiten. Vormittags machte er dann einen
kleinen Spaziergang mit dem Jesuskind durch den Libanonwald. Dann war
Zeit zum Mittagessen. Es gab gebratenes Manna mit Rehrückengeschmack
und Rotkohl und Bratkartoffeln. Dann machte Malek einen
Mittagsschlummer, etwa eine halbe Ewigkeit lang. Er träumte von
Sulamit. Nachmittags kam der heilige Albertus Magnus vorbei, der
Doktor universalis, und diskutierte mit Malek etwas über
Naturwissenschaft. Nun war Abendbrotzeit, es gab Weißbrot mit Käse,
Noah brachte Wein vorbei. Malek sprach noch etwas mit dem heiligen
Johannes über den Logos. Dann kamen die Knaben der Thomas-Kirche und
sangen noch einen Choral aus dem Weihnachtsoratorium. Malek wurde
schon wieder schläfrig. Die heilige Susanna ließ ihm noch ein
heißes Bad ein mit Badesalz vom Toten Meer. Davon wurde Malek so
schläfrig, er sagte nur noch ein kurzes Gebet: Ich danke dir, Herr,
dass es im Himmel keine Uhren gibt - und schon war er eingeschlafen
und schlief eine Myriaden Ewigkeiten, er hatte gar nicht gemerkt,
dass sich seine Frau zu ihm gelegt hatte und so weiter und so fort…
*
Ich
bin Weihnachten mit Maria allein. Sylvester mach ich dann Susanne den
Hof.
*
DAS
EVANGELIUM NACH LUKAS
ERSTES
KAPITEL
1
In Anbetracht dessen, dass viele andere sich verpflichtet haben,
Berichte über die Ereignisse zu erstellen, die unter uns ihre
Erfüllung fanden,
2
da uns diese von jenen überliefert wurden, die von Anfang an
Augenzeugen und Diener des Wortes waren,
3
nachdem ich die ganze Geschichte von Anfang an sorgfältig
durchgelesen habe, habe ich beschlossen, einen bestellten Bericht für
dich zu schreiben, Theophilus,
4
damit Eure Exzellenz erfahren kann, wie fundiert der Unterricht ist,
den Ihr erhalten habt.
5
In den Tagen des Königs Herodes von Judäa lebte ein Priester namens
Sacharja, der zur Abija-Abteilung des Priestertums gehörte, und er
hatte eine Ehefrau, Elisabeth mit Namen, die eine Nachfahrin Aarons
war.
6
Beide waren vor Gott aufrichtig und führten alle Gebote und
Vorschriften des Herrn tadellos aus.
7
Aber sie waren kinderlos: Elisabeth war unfruchtbar, und sie waren
beide in Jahren fortgeschritten.
8
Nun geschah es, dass er an der Reihe war, zu dienen, und er übte
sein priesterliches Amt vor Gott aus,
9
als es ihm zufiel, wie es der priesterliche Brauch war, das Heiligtum
des Herrn zu betreten und dort zu weihräuchern.
10
Und zur Stunde des Räucherns waren alle Leute draußen und beteten.
11
Da erschien ihm der Engel des Herrn, der rechts vom Räucherbecken
stand.
12
Der Anblick störte Zacharias, und er wurde von Furcht erfüllt.
13
Der Engel aber sprach zu ihm: Sacharja, fürchte dich nicht, denn
dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth soll dir einen
Sohn gebären, und du sollst ihn Johannes nennen.
14
Er wird deine Freude und Wonne sein, und viele werden sich über
seine Geburt freuen.
15
Denn er wird groß sein vor den Augen des Herrn; er darf keinen Wein
trinken, kein starkes Getränk; vom Mutterleib an wird er mit dem
Heiligen Geist erfüllt sein,
16
und er wird viele der Israeliten zum Herrn, ihrem Gott,
zurückbringen.
17
Mit dem Geist und der Kraft Elias wird er vor ihnen einhergehen, um
die Väter mit ihren Kindern und die Ungehorsamen mit dem gesunden
Menschenverstand zu versöhnen, und für den Herrn ein für ihn
geeignetes Volk vorzubereiten.
18
Sacharja sprach zu dem Engel: Wie kann ich das wissen? Ich bin ein
alter Mann, und meine Frau geht in die Jahre.
19
Der Engel antwortete: Ich bin Gabriel, der in der Gegenwart Gottes
steht, und ich wurde gesandt, um mit dir zu sprechen und dir diese
gute Nachricht zu bringen.
20
Schau! Da du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer
festgesetzten Zeit in Erfüllung gehen werden, wirst du zum Schweigen
gebracht und hast keine Redefähigkeit, bis dies geschehen ist.
21
Inzwischen warteten die Leute auf Zacharias und waren überrascht,
dass er so lange im Heiligtum blieb.
22
Als er herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen, und sie
erkannten, dass er im Heiligtum eine Vision gesehen hatte. Aber er
konnte ihnen nur Zeichen machen und blieb stumm.
23
Als seine Dienstzeit zu Ende ging, kehrte er nach Hause zurück.
24
Einige Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger, und sie
blieb fünf Monate lang zuhause und sagte:
25
Der Herr hat das für mich getan, jetzt, da es ihm gefallen hat, die
Demütigung, die ich in der Öffentlichkeit erlitt, zu beseitigen.
26
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in
Galiläa namens Nazareth gesandt
27
zu der Jungfrau, die mit dem Mann namens Josef aus dem Hause Davids
verlobt ist; und der Name der Jungfrau ist Maria.
28
Er ging hinein und sagte zu ihr: Freue dich, die du ganz erfüllt
bist von Gottes Gnade! Der Herr ist bei dir!
29
Sie war zutiefst beunruhigt von diesen Worten und fragte sich, was
dieser Gruß bedeuten könnte.
30
Der Engel aber sprach zu ihr: Maria, fürchte dich nicht; du bist
Gottes Favoritin!
31
Schau! Du sollst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären,
und du musst ihn Jesus nennen.
32
Er wird groß sein und wird Sohn des Allerhöchsten genannt. Der Herr
Gott wird ihm den Thron seines Vorfahren David geben;
33
er wird das Haus Jakob für immer regieren, und seine Regierung wird
kein Ende haben.
34
Maria sagte zu dem Engel: Wie kann das geschehen, da ich mit keinem
Mann schlafen werde?
35
Der Engel antwortete: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und
die Kraft des Höchsten wird dich mit seinem Schatten bedecken. Und
so wird das Kind heilig sein und wird Sohn Gottes genannt.
36
Und ich sage es dir auch: Deine Cousine Elisabeth hat in ihrem hohen
Alter auch einen Sohn empfangen, und die, die die Leute unfruchtbar
nannten, ist jetzt im sechsten Monat.
37
Denn nichts ist Gott unmöglich.
38
Maria sagte: Siehe, ich bin die Gottesmagd, lass es mir geschehen,
wie du gesagt hast. - Und der Engel hat sie verlassen.
39
Maria machte sich damals auf den Weg und ging so schnell sie konnte
in das Hügelland in eine Stadt in Juda.
40
Sie ging in das Haus von Sacharja und begrüßte Elisabeth.
41
Nun geschah es, dass, sobald Elisabeth den Gruß Marias hörte, dass
das Kind in ihrem Leib hüpfte und Elisabeth mit dem Heiligen Geist
erfüllt war.
42
Sie rief laut und sagte: Von allen Frauen bist du am meisten
gebenedeit, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.
43
Warum sollte ich mit einem Besuch der Mutter meines Herrn geehrt
werden?
44
Schau, als dein Gruß meine Ohren erreichte, sprang das Kind in
meinem Leib vor Freude!
45
Ja, gesegnet ist sie, die glaubte, dass die Verheißung, die sie vom
Herrn erhalten hatte, erfüllt werden würde.
46
Maria sagte: Meine Seele verkündet die Größe des Herrn
47
und mein Geist freut sich in Gott, meinem Retter;
48
weil er auf die Demut seiner Magd gesehen hat. Ja, von nun an werden
mich alle Generationen selig preisen,
49
denn der Allmächtige hat große Dinge für mich getan. Heilig ist
sein Name,
50
und seine treue Liebe erstreckt sich von Zeitalter zu Zeitalter auf
diejenigen, die ihn ehren.
51
Er hat die Kraft seines Arms eingesetzt, er hat den Arroganten des
Herzens überwunden.
52
Er hat die Fürsten von ihren Thronen gestürzt und die Kleinen hoch
erhoben.
53
Er hat den Hungernden mit guten Dingen gefüllt, die Reichen leer
hinaus geschickt.
54
Er ist seinem Diener Israel zur Hilfe gekommen, in Anbetracht seiner
treuen Liebe,
55
Gemäß der Verheißung, die er unseren Vorfahren gegeben hat, gemäß
seiner Barmherzigkeit gegenüber Abraham und seinen Nachkommen für
immer.
56
Maria blieb drei Monate bei ihr und ging dann nach Hause.
57
Es kam die Zeit für Elisabeth, ihr Kind zu bekommen, und sie gebar
einen Sohn;
58
und als ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine
treue Liebe verschwendet hatte, teilten sie ihre Freude.
59
Nun geschah es, dass sie am achten Tag kamen, um das Kind zu
beschneiden; sie wollten ihn Zacharias nach seinem Vater nennen,
60
aber seine Mutter sprach sich dagegen aus. Nein, sagte sie, er soll
Johannes heißen.
61
Sie sprachen zu ihr: Niemand in deiner Familie hat diesen Namen.
62
Und sie machte seinem Vater Zeichen, um herauszufinden, wie er ihn
genannt haben wollte.
63
Der Vater bat um eine Schreibtafel und schrieb: Sein Name ist
Johannes. - Und sie waren alle erstaunt.
64
In diesem Augenblick kehrte seine Redefähigkeit zurück und er
sprach und pries Gott.
65
Alle ihre Nachbarn waren voller Ehrfurcht und die ganze Sache wurde
im ganzen Hügelland von Judäa besprochen.
66
Alle, die davon hörten, schätzten es in ihren Herzen. Wer wird
dieses Kind sein? wunderten sie sich. Und in der Tat war die Hand des
Herrn auf ihm.
67
Sein Vater Sacharja war vom Heiligen Geist erfüllt und sprach diese
Prophezeiung:
68
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht,
er hat sie befreit,
69
und er hat für uns eine rettende Macht im Haus seines Knechtes David
errichtet,
70
so wie er es verkündet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten
aus alter Zeit,
71
dass er uns vor unseren Feinden und vor den Händen all derer retten
würde, die uns hassen,
72
und zeigen unseren Vorfahren treue Liebe und denken an seinen
heiligen Bund.
73
Dies war der Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hatte:
74
dass er uns frei von Furcht gewähren würde, von den Händen unserer
Feinde befreit zu werden,
75
um ihm in all unserer Zeit in Heiligkeit und Aufrichtigkeit in seiner
Gegenwart zu dienen.
76
Und du, kleines Kind, sollst Prophet des Allerhöchsten heißen, denn
du wirst vor den Herrn einher gehen, um ihm einen Weg zu bereiten,
77
um seinem Volk Wissen über die Erlösung durch Vergebung ihrer
Sünden zu geben,
78
wegen der treuen Liebe unseres Gottes, in der die aufgehende Sonne
von oben gekommen ist, um uns zu besuchen,
79
um denen, die in Dunkelheit und Schatten des Todes leben, Licht zu
geben, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu führen.
80
Mittlerweile war das Kind groß und sein Geist wurde stärker. Und er
lebte in der Wüste bis zu dem Tag, als er Israel offen erschien.
ZWEITES
KAPITEL
1
Nun geschah es, dass Caesar Augustus zu dieser Zeit ein Dekret
erlassen hatte, dass eine Volkszählung über die gesamte bewohnte
Welt gemacht werden sollte.
2
Diese Volkszählung, die erste, fand statt, als Quirinius Gouverneur
von Syrien war.
3
Und jeder ließ sich registrieren, jeder in seiner eigenen Stadt.
4
So zog Josef aus der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa zu Davids
Stadt, genannt Bethlehem, da er aus Davids Haus und Linie stammte,
5
um zusammen mit Maria, seiner Braut, die ein Kind hatte, eingetragen
zu werden.
6
Nun geschah es, dass, während sie dort waren, die Zeit kam, dass sie
ihr Kind bekam.
7
Und sie gebar den einzigen Sohn, ihren Erstgeborenen. Sie wickelte
ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil im Wohnraum kein
Platz für sie war.
8
Auf dem Land in der Nähe gab es Hirten auf den Feldern, die während
der Nachtwache ihre Schafe hüteten.
9
Ein Engel des Herrn stand über ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn
schien um sie herum. Sie hatten Angst.
10
Der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht! Seht, ich bringe euch
eine Nachricht von großer Freude, eine Freude, die das ganze Volk
teilen wird.
11
Heute ist dir in der Stadt Davids der Erlöser geboren worden; er ist
Christus, der Herr.
12
Und hier ist ein Zeichen für euch: Ihr werdet ein Baby finden, das
in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.
13
Und mit dem Engel war auf einmal eine große Menge der Scharen des
Himmels, die Gott mit den Worten priesen:
14
Ruhm ist Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für seine
Favoriten!
15
Nun geschah es, als die Engel von ihnen in den Himmel gegangen waren,
sagten die Hirten: Lasst uns nach Bethlehem gehen und dieses Ereignis
sehen, das der Herr uns bekannt gemacht hat.
16
Und sie liefen davon und fanden Maria und Josef und das Baby in der
Krippe.
17
Als sie das Kind sahen, wiederholten sie, was ihnen von ihm erzählt
worden war.
18
Und alle, die es hörten, waren erstaunt darüber, was die Hirten
ihnen sagten.
19
Was Maria anbelangt, so schätzte sie all diese Dinge sehr und
meditierte darüber in ihrem Herzen.
20
Und die Hirten gingen zurück, verherrlichten und priesen Gott für
alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt
worden war.
21
Als der achte Tag kam und das Kind beschnitten werden sollte, gaben
sie ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel ihm vor seiner
Empfängnis gegeben hatte.
22
Und als der Tag gekommen war, dass sie nach dem Gesetz des Mose
gereinigt werden mussten, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem
Herrn zu präsentieren.
23
Sie beachteten, was im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Jeder
erstgeborene Mann muss dem Herrn geweiht werden.
24
Und sie wollten auch das Opfer zu bringen, wie es im Gesetz des Herrn
vorgeschrieben ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
25
Nun war in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war ein aufrichtiger
und frommer Mann; er freute sich auf die Wiederherstellung Israels,
und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
26
Es war ihm durch den Heiligen Geist offenbart worden, dass er den Tod
nicht sehen würde, bevor er den Messias des Herrn gesehen hatte.
27
Vom Geist aufgefordert, kam er zum Tempel; und als die Eltern das
Kind Jesus hereinbrachten, um für ihn zu tun, was das Gesetz
verlangte,
28
nahm er das Baby in die Arme und segnete Gott; und er sagte:
29
Nun, Meister, lässt du deinen Diener in Frieden gehen, wie du es
versprochen hast,
30
denn meine Augen haben das Heil gesehen,
31
das du bereitet hast vor allen Nationen;
32
ein Licht der Offenbarung für die Völker und ein Ruhm für dein
Volk Israel.
33
Als der Vater und die Mutter des Kindes sich wunderten, was über ihn
gesagt wurde,
34
segnete Simeon sie und sagte zu seiner Mutter Maria: Schau, er ist
für den Fall und für den Aufstieg vieler in Israel bestimmt, und
ist dazu bestimmt ein Zeichen zu sein, dem widersprochen werden wird.
35
Und ein Schwert wird deine Seele durchbohren, damit die geheimen
Gedanken vieler freigelegt werden!
36
Es war auch eine Prophetin da, Anna, die Tochter Phanuels, aus dem
Stamm Asser. Sie war alt an Jahren. In den Mädchenjahren war sie
sieben Jahren verheiratet,
37
bevor sie Witwe wurde. Sie war jetzt vierundachtzig Jahre alt und
verließ den Tempel nie, um Gott Tag und Nacht mit Fasten und Gebet
zu dienen.
38
Sie kam gerade in diesem Moment hinein und begann Gott zu preisen;
und sie sprach zu allen von dem Kind, die sich auf die Erlösung
Jerusalems freuten.
39
Als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte,
kehrten sie nach Galiläa zurück, in ihre eigene Stadt Nazareth.
40
Und als das Kind erwachsen wurde, wurde es mit Sophia erfüllt; und
Gottes Charis war bei ihm.
41
Jedes Jahr gingen seine Eltern zum Passahfest nach Jerusalem.
42
Als er zwölf Jahre alt war, gingen sie wie üblich zum Fest.
43
Als die Festtage vorüber waren und sie sich auf den Heimweg machten,
blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es
wussten.
44
Sie nahmen an, dass er sich irgendwo in der Gruppe befand, und erst
nach einer eintägigen Reise suchten sie ihn zwischen ihren
Verwandten und Bekannten.
45
Als sie ihn nicht finden konnten, gingen sie zurück nach Jerusalem,
um ihn überall zu suchen.
46
Es geschah, dass sie ihn drei Tage später im Tempel fanden, zwischen
den Meistern sitzend, ihnen zuhörend und ihnen Fragen stellend;
47
und alle, die ihn hörten, waren erstaunt über seine Intelligenz und
seine klugen Antworten.
48
Sie waren überwältigt, als sie ihn sahen, und seine Mutter sagte zu
ihm: Mein Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, wie sehr ich
und dein Vater dich mit Schmerzen gesucht haben!
49
Er antwortete: Warum sucht ihr mich? Wusstest ihr nicht, dass ich im
Haus meines Vaters sein muss?
50
Aber sie verstanden nicht, was er meinte.
51
Dann ging er mit ihnen hinunter und kam nach Nazareth und lebte unter
ihrer Autorität. Seine Mutter hat all diese Worte und Ereignisse in
ihrem Herzen aufbewahrt.
52
Und Jesus wuchs in Sophia, nahm zu an Größe und wuchs in der Charis
Gottes und der Menschen.
*
O
gnadenreicher Tag an Bremens Weserstrom!
Der
Logos wird zum Sarx im Sankt Ansgari Dom!
*
Malek,
ich
komme von einer sehr schönen Weihnachtsfeier mit Evi und meinen
Söhnen. Kurz lief der Fernseher, ich zitiere dir hier ein Gedicht im
Geist des Antichrist:
Maria
tat sich strecken
Der
Heiland geht ihr durch das Becken
Da
stand die Ehe auf der Kippe
Ein
Findelkind lag in der Krippe
Der
Josef war sehr verdutzt
Er
hatte seine Flöte nie benutzt
Zuhause
wartete ein Weihnachtsgruß meiner Madonna Susanne auf mich.
Jehovah
liebt mich sehr!
*
O
singe mir, Mousa,
Die
Galaktrophousa,
Die
stillende Mutter,
Wie
Honig und Butter
Die
prächtigen Brüste,
Den
saugenden Christe!
*
Malek,
suche
Frieden und jage ihm nach... Die Madonna von Medjugorje erscheint als
Königin des Friedens und schlägt uns diese "Friedensbewegung"
vor: 1. Macht Frieden mit Gott! 2. Dann findet ihr den Frieden im
Herzen. 3. Diese Frieden strahlt in eure Familie aus. 4. Eure
friedliche Familie ist die gesunde Keimzelle einer friedlichen
Gesellschaft. "Ihr irrt euch, der Friede kommt nicht von den
Politikern!"
Gruß,
Toto
*
Soooo
dankbar für die schöne Lichterpracht
In
dieser himmlischen Kirchweyhenacht!
*
LUKAS-EVANGELIUM
ELFTES
KAPITEL
1
Nun geschah es, dass er an einem bestimmten Ort betete, und als er
fertig war, sagte einer seiner Jünger: Herr, lehre uns das Beten,
wie Johannes seine Jünger gelehrt hat.
2
Er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, dann sollt ihr sagen: Pater, möge
dein Name geheiligt sein, dein Reich komme;
3
gib uns täglich unser substantielles Brot für morgen, und vergib
uns unsere Schulden,
4
denn wir vergeben selbst auch jedem, der uns etwas schuldet. Und
stell uns nicht auf die Probe.
5
Er sagte auch zu ihnen: Angenommen, einer von euch hat einen Freund
und geht mitten in der Nacht zu ihm und sagt: Mein Freund, leih mir
drei Brote.
6
weil ein Freund von mir auf seinen Reisen gerade bei mir eingetroffen
ist und ich ihm nichts anzubieten habe;
7
und der Mann antwortet aus dem Haus: Störe mich nicht. Die Tür ist
jetzt verriegelt, und meine Kinder sind schon im Bett; ich kann nicht
aufstehen, um dir etwas zu geben.
8
Ich sage euch: Wenn der Mann nicht aufsteht und es aus
Freundschaftsliebe ihm gibt, wird doch die Beharrlichkeit dazu
führen, dass er aufsteht und seinem Freund alles gibt, was er haben
will.
*
HYMNE
AN DIE FAULHEIT
Ich
preis die Faulheit mit dem aufgestoßnen Maul!
Nein!
Bin ich dich zum Lob der Faulheit viel zu faul!
*
Malek,
Johannes
Paul II sagte einmal, er hätte gerne Bonhoeffer heilig gesprochen,
nur konnte er das aus Rücksicht auf die Protestanten nicht tun.
*
Malek,
was
ist der Unterschied zwischen intelligent design und theistischer
Evolution?
*
Lieber
Malek,
Evi
dankt dir für deinen Rat zur Ahnenforschung, sie kann ihren
väterlichen Stammbaum bis 1700 zurückverfolgen, alles Oldenburger,
die meisten hießen Josef und waren Vogte oder Zimmermänner. Sie ist
fasziniert davon.
*
Malek,
meine
polnisch-katholische Nachbarin, Gast im lutherischen Bibelkreis,
sagt, Abtreibung sei die Sache der Frauen, das müssten sie selbst
entscheiden. Wie sieht deine Frau das? Ich bin ganz allein mit meiner
Verdammnis der Abtreibung.
Ich
meine, eine homoerotische oder lesbische Veranlagung an sich ist noch
keine Sünde, aber der gleichgeschlechtliche Sex praktiziert ist nach
Mose, Paulus und der Kirche Sünde. Menschen mit solcher Veranlagung
müssen enthaltsam leben.
*
Mutter
Teresa von Kalkutta: Solange Millionen Kinder im Mutterschoß
ermordet werden, gibt es keinen Frieden auf Erden.
Ich
wundere mich, dass die Evangelikalen nicht konsequent die Abtreibung
verurteilen.
*
Malek,
die
Wolke der Herrlichkeit überschattete die Bundeslade im
Offenbarungszelt - der Heilige Geist überschattete Maria. David
tanzte nackt vor der Bundeslade - der Täufer tanzt im Schoß seiner
Mutter vor Maria mit dem Jesusbaby im Schoß. Die Bundeslade ward bei
der Verbannung nach Babylon für immer versteckt von Jeremia - Simeon
sieht Maria mit dem göttlichen Baby auf dem Arm in den Tempel
kommen: die Bundeslade und die Herrlichkeit des Herrn kehren zurück.
Johannes sieht den Himmel offen und sieht im Tempel Gottes die
Bundeslade, und siehe, sie ist die mit der Sonne bekleidete, mit
Sternen gekrönte, auf dem Mond stehende apokalyptische Frau. Summa
Summarum: Maria ist die Bundeslade des neuen Bundes. Wie in der alten
Bundeslade die Tafeln der Zehn Worte Gottes waren, so ist in Maria
das Wort Gottes. Natürlich beten wir Israeliten nicht die Bundeslade
an, sondern die Herrlichkeit des Herrn!
*
ES
IST EIN ROSS ENTSPRUNGEN
HUMANISTISCHES
WEIHNACHTSLIED
Es
ist ein Ross entsprungen,
Medusa
es gebar,
Davon
die Musen sungen,
Es
trägt ein Flügelpaar
Und
hat Gesang gebracht
Im
reinen Dichterherzen
Wohl
in der süßen Nacht.
Das
Rösslein, das ich meine,
Davon
spricht der Homer,
Ist
Pegasus alleine,
Der
inspiriert so sehr,
Schlug
auch mit seinem Huf
Der
Musen reine Quelle
Und
manch ein Liedlein schuf.
Der
Pegasus, der schnelle,
Der
inspiriert mein Lied,
Ich
trink der Musen Quelle
In
Helikons Gebiet,
Wie
an Medusas Brust,
Von
der die Lieder kommen
Von
Leiden und von Lust.
Ich
bitte dich von Herzen,
O
reiner Pegasus,
Gib
mir in meinen Schmerzen
Den
heißen Musenkuss
In
diesem Jammertal
Und
flieg mit mir zum Äther
In
den Ideensaal!
Nun
Evoe ich singe,
Es
ist ja alles wahr,
Die
Mär, die ich euch bringe,
Aus
Hellas Himmel klar,
O
Muse nackt und weiß,
Hilf
mir im Geist zu singen
Zeus
Vater Lob und Preis!
*
Malek,
morgen
Sylvester bin ich von 15 Uhr bis 1 Uhr Neujahr bei (Marco und)
Susanne. Das wird sicher körperlich anstrengend. Aber ich hab für
Susanne ein Kettchen mit Kreuz aus Silber und für die Hübsche der
Töchter ein Kettchen mit Pferdekopf. Wir werden nüchtern feiern und
voraussichtlich beim Chinesen essen. Dir an dieser Stelle schon
einmal einen Jahreswechsel ganz nach deinem Geschmack und ein Neues
Jahr mit mehr Ruhe für dich und vielen beglückenden Einsichten in
das Wesen Gottes!
Toto
*
1
Johannes 2
18
Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der
Antichrist kommt, sind jetzt viele Widersacher Christi aufgetreten;
daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. 19 Sie sind von
uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns
gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte
offenbar werden, dass sie nicht alle von uns sind. 20 Doch ihr habt
die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen. 21 Ich
habe euch nicht geschrieben, als wüsstet ihr die Wahrheit nicht,
sondern ihr wisst sie und wisst, dass keine Lüge aus der Wahrheit
kommt.
*
Mutig,
unbekümmert, spöttisch, gewalttätig – so will uns die Weisheit:
sie ist ein Weib und liebt immer nur einen Kriegsmann.
*
Malek,
Goethe
sagt: Was ich nicht loben kann, davon rede ich nicht. Darum kein Wort
über Marco und Alina. Die Rache steht beim Herrn allein. Aber
morgens schon hörte ich das Hohelied. Und es war ein Fest des
Minnesängers: Mutter und Tochter von reinster Schönheit! Mutter
Susanne, fünfundvierzig Jahre, aber von anmutiger Schlankheit, hoch
sensibel, sehr still und fast liebevoll, sie sagte zu mir, wir trügen
heute Abend partner-look, und um Mitternacht durfte ich sie umarmen -
eine Wolke. Sie trug mein Silberkettchen mit orthodoxem Kreuz um
ihren Schwanenhals. Und Valea - meine neue Minneherrin ist dreizehn,
sehr schlank, hat lange blonde Locken, ist quicklebendig. Sie freute
sich sehr über mein Silberkettchen mit Pferdeanhänger (sie ist eine
Pferde-Närrin), hing es um, musste dazu ihre langen Haare über den
Kopf heben, da sah ich auf dem langen schlanken Hals ein vollkommen
schön geformtes Köpfchen mit besonders schöner Nase, ein schlankes
Oval das Gesicht, ein Bild für die Götter! Sie freute sich über
meine Botticelli-Madonna mit Jesusknaben. Heute bin ich aber extrem
schwermütig und verletzt gewesen. Meine Poesie wird von allen
verachtet, und als Katholik werde ich von allen verfolgt. Nun drum!
Die Schönheiten werden mir noch manchen Vers eingeben, wenn erst das
göttliche Jesulein, mein Kaiser, mein verletztes Herz wieder geheilt
hat, ich habe all meine Schmerzen auf seinen Altar gelegt. Auf eine
gute Freundschaft im neuen Jahr, dein Erzkatholik
Toto
*
Lieber
Malek,
heute
hörte ich in der Messe ein Lob der Männerfreundschaft. Die
Kirchenväter Basilius den Großen und Gregor von Nazianz verband
eine lebenslange Freundschaft. Basilius war ein großer Organisator
und Gregor war ein Poet. Beide verband die Freundschaft mit Christus.
Je näher die Männer Christus kamen, desto inniger waren sie
verbunden. David und Jonathan! Jesus und Johannes Evangelista! Die
Freundschaft gibt dem Herzen Liebe, den Lebensplänen guten Rat und
dem Geist göttliche Erkenntnisse.
Damit
grüße ich dich herzlich,
Toto
*
Malek,
Evi
kann ihre Ahnen jetzt bis ins 15. Jhd. zurückverfolgen. Über meinen
Vater, Großmutter, Großvater wissen die Mormonen NICHTS…
*
Dass
ich dereinst, an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel
und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln.
Daß
von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens
keiner
versage an weichen, zweifelnden oder
reißenden
Saiten. Daß mich mein strömendes Antlitz
glänzender
mache; daß das unscheinbare Weinen
blühe.
O wie werdet ihr dann, Nächte, mir lieb sein,
gehärmte.
Daß ich euch knieender nicht, untröstliche Schwestern,
hinnahm,
nicht in euer gelöstes
Haar
mich gelöster ergab. Wir, Vergeuder der Schmerzen.
Wie
wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer,
ob
sie nicht enden vielleicht. Sie aber sind ja
unser
winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün,
eine
der Zeiten des heimlichen Jahres –, nicht nur
Zeit
–, sind Stelle, Siedelung, Lager, Boden, Wohnort.
Rilke
*
Meine
lieben protestantischen Kinder! Ich bin auch eure Mutter. Ihr müsst
eure Konfession nicht ändern. Aber betet zu mir.
Die
Mutter des Wortes, Ruanda, Afrika
*
AN
DEN TRAURIGEN FREUND
1
Ich
will euch trösten wie eine Mutter, spricht Jahwe.
2
Nobody
knows the trouble I'm in, but Jesus.
*
Malek,
ein
Kind, dessen Vater Gemüsehändler war, sagte, die drei heiligen
Könige hätten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Möhren gebracht!
Damit
Gott befohlen,
Torsten
*
Malek,
"wir,
so gut es gelang, haben das unsre getan", sagt der Dichter.
Schick mir bei Gelegenheit deine Predigt zu. Ich träume viel
Liebesträume von Karine.
*
Also
sprach die sanfte Mutter
Zu
der minniglichen Tochter:
Fürchte
nicht den Liebeskummer,
Merke,
wie ich dich belehre.
Liebe
kommt von Liebesleiden,
Reue
kommt von Missetaten,
Das
sei dir ein Trost, mein Mädchen,
Ruhe
kommt nach schwerer Arbeit,
Nach
der stetigen Bemühung Muße,
Von
der Reue kommt die Wonne,
Nach
dem Kummer kommt die Freude,
Nach
der Trauer kommt der Frohsinn.
Dieses
ist der Minne Zeichen:
Licht
kommt nach dem tiefen Dunkel,
Bunte
Farbe nach der Gräue,
Fürchten
führt zu süßer Tröstung,
Schmerzen
führen zur Erlösung,
Mangel
bringt des Herzens Reichtum.
Diese
minnigliche Lehre
Lehrte
mich dereinst Frau Buße.
*
Malek,
ich
hörte Musik und betete: Ewiger, ich soll dich lieben, aber was kann
ich dir schon geben, ich brauche deine Liebe, deine Liebe allein ist
es, von der ich liebe. Werde du mir zu der Frau, die mich liebt. - Da
sang gerade Joan Baez dieses Lied:
When
Joseph was an old man,
And
an old man was he,
He
courted Virgin Mary,
The
Queen of Galilee.
Now
Joseph and Mary
Were
a-walking one day
Here
is apples and cherries
A
plenty to be seen.
Mary
spoke to Joseph
So
meek and so mild
Joseph,
gather me some cherries
For
I am with child.
Then
Joseph flew in anger,
In
anger he flew;
Let
the father of the baby
Gather
the cherries for you.
Then
up spoke baby Jesus,
All
in his mother's womb
Bow
you down low, you cherry tree,
While
Mary gathers some.
The
cherry tree bowed down,
So
low to the ground;
And
Mary gathered cherries
While
Joseph stood around.
Then
Joseph took Mary
All
on his left knee;
Saying:
Lord have mercy upon me
For
what I have done.
Then
Joseph took Mary
All
on his right knee;
Pray
tell me, little baby,
When
your birthday shall be.
On
the fifth day of January
My
birthday shall be,
When
the clouds and the elements
Will
tremble with fear.
*
Malek,
heute
Dreikönig hab ich von 1 Uhr nachts bis 17 Uhr geschlafen. Nur
morgens war ich eine Stunde wach und feierte die Messe mit dem Papst.
Er sagte: Wenn ihr Weihnachten euch nur gegenseitig beschenkt habt,
dann nutzt heute die Gelegenheit und schenkt Jesus etwas. - Was hab
ich ihm geschenkt? Meine Liebesbedürftigkeit, meine Traurigkeit,
meine Leiden, meine Sünden, mich selbst als ein Häufchen Elend und
meine Lieder. Ich hoffe, er hat sich gefreut.
*
Malek,
hier
der link zur Bibiolthek der Kirchenväter, da findest du viele
Homilien, d.h. Predigten, da könntest du einen gewissen Stil lernen.
*
Malek,
es
ist eine sehr trockene Bibelarbeit. Eine Predigt soll, denk ich,
nicht der Reihe nach alle Bibelstellen zum Thema zitieren, sondern
das Wort des Evangeliums "lebendig machen und verheutigen".
Du hängst zu sklavisch am Bibelbuchstaben und bist zu skrupulös der
eigenen Ausdeutung gegenüber. Abgesehen, dass ich die Menge-Bibel
sehr schätze, halt ich sie für moderne Verkündigung recht
ungeeignet. Luther: Dem Volk aufs Maul schauen. Deine Gemeinde tut
mir leid, was du ihnen alles zumutest. Ein wenig Humor und aktuelle
Bezüge wären hilfreich. Nicht nur eine Bibellehre, theoretisch und
theologisch, wird von der Predigt erwartet, sondern der SAME des
Wortes soll durch die Predigt zum BLÜHEN gebracht werden. Ich bin ja
auch ein Theoretiker, aber selbst ich fand denen Lehrvortrag sehr
anstrengend. Heb dir sowas für Bibelstunden auf oder fürs private
Bibelstudium. Weniger Bibelzitate wäre mehr gewesen. Mut zur
auslegung. Das sind meine spontanen Eindrücke. Unabhängig von
inhaltlichen Differenzen (meines katholischen Unglaubens ans
"Tausendjährige Reich der Wiedergeborenen"), rein formal.
Es ist alles zu HIRN-lastig.
*
Billy
Graham sagte, wenn er predige, dann rede er so, dass es Neunjährige
verstehen. - Das muss er auch so tun, weil die absolute Mehrheit des
christlichen Volkes religiöse Analphabeten sind. Nur Mut!
*
Malek,
von
dir lernte ich, dass die germanische Silbe Frie (Friede) so viel wie
Lieb heißt. Da fällt mir ein, dass in den mittelhochdeutschen
Minneliedern der Geliebte FRIEDEL genannt wurde.
*
O
du herzliche, o du schmerzliche,
O
du finstere Weihnachtszeit!
Welt
ohne Reize, strahlen die Kreuze,
Klage,
klage laut, o Christenheit!
O
du herzliche, o du schmerzliche,
Leiden
bringende Osterzeit!
Liebe
gestorben, Körper verdorben,
Klage,
klage laut, o Christenheit!
O
du herzliche, o du schmerzliche
Kummer
bringende Maienzeit!
Auf
zu dem Jüngsten Tage von Pfingsten,
Klage,
klage laut, o Christenheit!
*
STEH
AUF!
Gebet
von Papst Johannes Paul II. am 8. Juni 1986
Steh
auf, der du enttäuscht bist.
Steh
auf, der du keine Hoffnung mehr hast.
Steh
auf, der du an die Eintönigkeit gewöhnt bist
und
nicht mehr glaubst, dass man Neues schaffen kann.
Steh
auf, denn Gott ist daran „alle Dinge neu zu schaffen“!
Steh
auf, der du dich an die Gaben Gottes gewöhnt hast.
Steh
auf, der du die Fähigkeit zu staunen verlernt hast.
Steh
auf, der du das Vertrauen verloren hast, Gott
„Vater“
(Papa) zu nennen. Steh auf, und beginne wieder voller Bewunderung für
die Güte Gottes zu sein.
Steh
auf, der du leidest.
Steh
auf, dem es dir scheint, dass das Leben dir viel verweigert hat.
Steh
auf, wenn du dich ausgeschlossen, verlassen, beiseitegeschoben
fühlst.
Steh
auf, denn Christus hat dir seine Liebe gezeigt
und
hält für dich die Verwirklichung einer unverhofften Möglichkeit
bereit.
Steh
auf!
STEH
AUF und GEH!
*
Was
ist denn das, wenn die Muslime betend mehr
Maria
ehren als der Pietisten Heer!
*
Malek,
der
Psychiater, den mir die Hausärztin vorgeschlagen, vergibt keine
Termine, ist überlaufen. Darum war ich heute bei meinem langjährigen
Psychiater und fragte ihn, ob er ein andres Medikament gegen meine
schweren Depressionen hätte, da das jetzige meine Vitalität quasi
auf Null reduziert. Er fragte nur - der Idiot - ob ich nicht in einer
Behindertenwerkstatt arbeiten wolle und schickte mich zur Hausärztin
zum EKG, nach 1 Minuten Audienz gab er mir seine schlaffe Hand und
sagte: Auf Wiedersehen. Ich ärgere mich fast zu Tode.
*
Psychologie
Der
Hummer liebte die Languste,
Was
aber unerwidert blieb,
die
Liebe sank ins Unbewusste
Und
wurde dort zum Todestrieb.
Ein
Psychologe untersuchte
Den
Fall und fand ihn gar nicht klar,
Der
Hummer lief davon und fluchte,
Er
fand zu hoch das Honorar.
Der
Psychologe nun verübelte
Ihm
dies Verhalten, wenn auch stumm,
Doch
sein gescheites Köpfchen grübelte
Noch
länger an dem Fall herum.
Auch
ohne Arzt genas der Hummer
Und
fand ein andres Liebesglück,
Der
Arzt führt aber seinen Kummer
Auf
einen Geldkomplex zurück.
Hermann
Hesse
*
Selig
sind die Mondsüchtigen, denn sie sollen getröstet werden von der
Gebenedeiten!
*
Lieber
Malek,
1.
Ich gehe innerlich auf Abstand zu Marco, er kann nicht mehr anders
mit mir reden als spöttisch, hat eine Zunge wie ein scharfes Messer,
nimmt keine Rücksicht auf meine Gefühle und beleidigt Maria, kommt
immer mit dummen Belehrungen, mich zum Sportler zu machen, und hat
aufgrund eines mangelnden Bibel- und Gebets-Lebens ein absurdes
Jesusbild. Ich stufe ihn zurück vom Freund zum Bekannten.
2.
Ich habe auch den Kontakt zu Regine aus Süddeutschland abgebrochen.
Sie redete nur noch über ihre fixe Idee des Veganertums Jesu und las
nur noch Kinderbibeln, es fehlte ihr der gesunde Menschenverstand, so
dass ich immer stöhnte: Herr, hab ichs denn nur mit Idioten zu tun!
Dass ich das nicht mehr beten muss, hab ich den Kontakt abgebrochen.
3.
Gestern wollte Evi zu mir kommen zum Reinemachen, ich schlief, hörte
die Klingel nicht, hörte das Telefon nicht und nicht ihr Rufen vorm
Balkon, da wollte sie eine Leiter besorgen, in meine Wohnung
einzusteigen und war in Sorge, ich läge da tot. Zum Dank für ihre
Sorge nahm ich sie in die Arme (ich nehme sonst niemanden in die
Arme).
4.
Ich schreibe gerade in Briefen an meine Mutter Kindheitserinnerungen,
was sie sehr freut, alles wahr, sagte sie, und las es ihrem Freund
vor. Da dachte ich, das wäre doch auch was für dich, einmal deine
Kindheitserinnerungen aufzuschreiben?
Dein
Toto
*
Aus
dem Buch Die philosophische Hintertreppe, das Kapitel Kierkegaard -
mein Seelenverwandter, falls es dich interessiert.
*
Der
Priester, der Radio Horeb leitet, den ich extrem schätze, nannte die
Einheitsübersetzung die Einerleiübersetzung und schlechteste
Bibelübersetzung, die die katholische Kirche je hatte. Amen.
*
Malek,
nur
Adam und Christus sind nicht von Eltern geboren worden. Alle anderen
Menschen verdanken ihr Leben nächst dem Schöpfer auch der
geschlechtlichen Liebe ihrer Eltern. Allerdings liegt seit Adams
Sündenfall auf Ehe und Familie der Schatten der Sünde. Gott will
die Fortpflanzung des Menschengeschlechts durch die sexuelle
Vereinigung von Ehemann und Ehefrau, und Er versüßt diesen Auftrag
durch die süße Lust, die sie in der Vereinigung empfinden.
Allerdings hat der Geist der Welt inzwischen weltweit eine Mentalität
eingeführt, die den göttlichen Auftrag der Fortpflanzung negiert
und den Nebeneffekt, das Lustgefühl, zur Hauptsache macht. Die Seele
des Menschen wird zur Geisel ihres Hungers nach Lust. In der
Einführung der künstlichen Verhütung wie der Anti-Baby-Pille wurde
sexuelle Lust vom Auftrag der Fortpflanzung abgekoppelt. Wenn doch
ein neuer Mensch gezeugt wird, gilt es als Menschenrecht, das Kind
abzutreiben. Den Kindern wird schon im Kindergarten die Benutzung von
Kondomen beigebracht und so eine sexuelle Lust nahegelegt ohne
Verantwortung und Fortpflanzung. "Sex haben" ist alles! Und
darum ist der Zölibat auch ein ständiger Stein des Anstoßes für
eine sexsüchtige Gesellschaft. (Sind diese Gedanken nicht sehr weit
entfernt vom Zeitgeist, dem auch sehr viele Christen folgen?)
*
Als
Stalin sich in Teheran mit Roosevelt und Churchill traf, um einen
gemeinsamen Krieg gegen Hitler zu planen, sagte Churchill: GOTT ist
auf der Seite der Alliierten! Da sagte Stalin: Und der Teufel ist auf
meiner Seite! Der Teufel ist ein Kommunist. - Im heutigen Russland
hält jeder zweite Russe Stalin für einen großen guten Herrscher.
*
VON
JESU SEXUALITÄT
Lieber
Bruder!
Jesus!
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit dir!
1.
Vor zehn Jahren beschäftigte ich mich mit dem Thema der erotischen
Mystik. Ich las das Werk Eros und Religion eines jüdischen
Religionsphilosophen, das Werk Eros und Mystik eines zeitgenössischen
Mystikers, die Theologie des Leibes von Johannes Paul II., ein Werk
über die Sexualität im Taoismus und ein Werk über die Sexualität
im hinduistischen Tantrismus, dazu studierte ich fleißig im Lied der
Lieder Salomos. Da tauchte zum ersten Mal die Frage nach Jesu
Sexualität in mir auf. Ich wunderte mich, dass 2000 Jahre
Christentum keine Literatur zu diesem Thema hervorgebracht hat. Ich
sprach damals mit protestantischen Freunden über diese Frage, was
aber ganz unergiebig war, da diese Männer ein von meinem sehr
verschiedenes Jesusbild hatten.
2.
Kürzlich hörte ich einen Zisterzienser, der in der Heiligen Messe
in der Predigt dieselbe Frage nach Jesu Sexualität stellte. Er gab
aber keinerlei Hinweis, in welche Richtung zu denken sei. Er zitierte
nur den Wiener Kardinal Schönborn, der so betete: Herr, du bist ein
wahrer Mensch geworden, ja, ein Mann, und mit männlicher
Geschlechtigkeit. Herr, wie hast du deine Sexualität gelebt? - Ich
bin also nicht allein mit meiner Frage.
3.
Ich sprach mit einem Protestanten, halb Pietist, halb Pfingstler,
über die Frage, und dies ist, was er sagte: Jesus war sicher wie
jeder jüdische Rabbi verheiratet. Und wenn er Maria Magdalena traf,
die ja eine Prostituierte war und enormen sex-appeal hatte, so hatte
Jesus sicher eine Erektion, er war ja ein Mann. - Jesus verzeihe ihm!
Weder die Evangelien noch die zweitausendjährige christliche
Tradition reden von einer Ehe Jesu. Im Gegenteil, Jesus war ehelos,
denn er ist der Bräutigam der Kirche, der Bräutigam der ganzen
Menschheit, aller Seelen. Und was Maria Magdalena betrifft – die
These, sie sei eine Prostituierte gewesen, geht auf Gregor den Großen
zurück, der die Sünderin, die Jesus die Füße wusch, Maria von
Bethanien, die ihn salbte, und Maria Magdalena, von der er sieben
Dämonen ausgetrieben hat, zu Einer Frau, der Prostituierten
Magdalena verschmolz. Diese Legende wird heute von der katholischen
Theologie nicht mehr vertreten. Aber selbst wenn Jesus mit einer Hure
Umgang hatte, wie mit der Sünderin, die ihm die Füße mit ihren
Tränen wusch, - so sehen wir in den Evangelien immer denselben
Umgang Jesu mit Sündern und Sünderinnen: Er sieht sie nicht als
identisch mit ihrer Sünde, sondern er vergibt die Sünde, sieht aber
immer den Menschen, die Person, als Ebenbild Gottes. Es ist ganz
undenkbar, dass Jesus, der ohne Sünde war, von der sündigen
Sinnlichkeit einer Hure erregt worden sei. Jesus war rein von aller
unreinen Begierde.
4.
Ich erwähnte die Frage nach Jesu Sexualität auch gegenüber einer
evangelisch-lutherischen Pastorin, die sagte dazu spontan dies:
Erstens habe Jesus seine Sexualität vielleicht auch ausgelebt. Und
zweitens, wenn es noch keine Bücher zu dem gebe, solle ich mich an
die Arbeit machen. - Dazu sage ich: Wie könnte Jesus seine
Sexualität ausgelebt haben? Erstes in einer Ehe, aber das Evangelium
weiß von keiner Ehe Jesu. Zweitens in einer nicht-ehelichen
Beziehung zu einer Frau. Dies heißt in der Sprache der Bibel Unzucht
(porneia) oder Hurerei, und ist für Jesus, der ohne Sünde war,
undenkbar. Drittens in der Masturbation. Diese wird aber im Alten
Testament in der Gestalt Onans, des Sohnes des Juda, verurteilt, der
seinen Samen zur Erde fallen ließ. Im Katechismus der katholischen
Kirche wird die Masturbation als eine Sünde bezeichnet. Wenn es eine
eingefleischte Gewohnheit ist, besteht eine verminderte
Schuldfähigkeit. Jesus hat also auch diese Sünde nicht begangen und
hatte nicht die eingefleischte Gewohnheit der Masturbation. Es bleibt
für Jesus, sündlos und ehelos, nur die Keuschheit, die
Enthaltsamkeit. Und auf diesem Fundament entwickle ich, wie mir die
Pastorin riet, einige Thesen zur Sexualität Jesu.
5.
Lieber Bruder, in meinem ersten Brief an dich schrieb ich: In Jesus
ist die Fülle der Agape (Caritas), die Fülle der Philia (amicitia)
und auch die Fülle des Eros (amor). Die Mystiker sagen sogar: Jesus
ist Eros! Mein Eros ist gekreuzigt, mein Eros ist auferstanden! Da
aber Jesus seine Sexualität nicht in Genitalsexualität aktiv
ausgelebt hat, meine ich, dass er seine elementare-männliche
Sexualität sublimiert hat zu einer mystischen Pan-Erotik, oder zu
einer mystischen Sexualität im Geiste. - Du antwortest mir: Erstens
ist alles erlaubt, aber nicht alles ist nütze. Es sei von keinem
Nutzen, über Jesu Sexualität nachzudenken. Zweitens, wir denken
alle nicht himmlisch genug, um über dieses Thema etwas aussagen zu
können. - Zu deinem ersten Einwand sage ich, dass ich es sehr wohl
für nützlich halte, denn es ist ein Bereich der Erkenntnis,
Christus tiefer zu verstehen, den Menschensohn, wahrer Gott und
wahrer Mensch. Zum andern ist es nützlich, um von dem geahnten
Vorbild Jesu etwas zu lernen für die eigene Heiligung der
Sexualität. Drittens ist es nützlich als Gegenthese gegen die
postmoderne satanische Unreinheit des Sexualkommunismus. Zu deinem
anderen Einwand sage ich: Jesu Sexualität war keusch und heilig. Wir
aber sind Sünder und sündigen besonders in unserer
sexualkommunistischen Weltzeit besonders im sexuellen Bereich. Aber
erstens, wie gesagt, kann uns die Meditation über Jesu keusche
Sexualität helfen, reiner zu leben. Und zweitens können wir lernen
von den Heiligen und Mystikern, die doch schon sehr himmlisch gedacht
haben, besonders von den heiligen Mystikern der Brautmystik.
6.
Lieber Freund, da du aber Anhänger des sola scriptura bist und des
evangelikalen Biblizismus, und da du alle nachbiblische Mystik
ablehnst, bleibt mir nur der Weg der einsamen Spekulation. Du als
Protestant kennst keine andere Offenbarung über Jesus als die Bibel.
Ich als Katholik kenne neben der Bibel noch die Offenbarungsquelle
der lebendigen Tradition der Kirche und des apostolischen Lehramts.
Auf die alttestamentliche erotische Mystik der Propheten, die ihn
kühnen sexuellen Bildern von Jahwe und seiner Ehefrau redet, gehe
ich hier nicht ein. Aus dem Neuen Testament lese ich erstens die
Ehelosigkeit Jesu um des Himmelreichs willen und zweitens die
Offenbarung Jesu als Bräutigam der Braut-Kirche. Vom apostolischen
Lehramt lernte ich von der Katechese des heiligen Vaters Johannes
Paul II. Über die Theologie des Leibes, eine sehr leibfreundliche
Sexualethik der katholischen Kirche. Aus der Tradition der Kirche
lerne ich vom Vater der abendländischen Mystik, Dionysios
Areopagita, über den neuplatonisch-christlichen Eros Christus, aus
der Brautmystik der heiligen Frauen des deutschen Mittelalters und
aus der Spiritualität des Karmel, Teresa von Avila und Johannes vom
Kreuz.
7.
Betrachte ich den Umgang Jesu mit den Frauen im Neuen Testament, sehe
ich zum einen seine geistige Wertschätzung des „Genius der Frau“
(Johannes Paul, zum anderen aber auch keine Berührungsängste vor
körperlicher Zärtlichkeit. So ließ er sich von der öffentlichen
Sünderin seine Füße mit ihren Tränen waschen und mit ihren Haaren
trocknen, ein Bild verwirrender erotischer Zärtlichkeit, ohne dass
er sie als Sünderin verurteilte, sondern sie für ihre (körperliche)
Liebe zu ihm lobte. Im Umgang mit der samaritischen Frau am Brunnen
sehe ich, dass er sie nicht verurteilte, weil sie wechselnde
Geschlechtspartner hatte, sondern er ehrte ihren Geist, indem er mit
ihr philosophierte und theologisierte und über solche Sätze wie
„Gott ist Geist und muss in Geist und Wahrheit angebetet werden“
diskutierte, aber auch auf ihr ruheloses Herz und ihren großen Durst
nach Liebe einging und ihr seine (bräutliche) Liebe anbot, die den
Durst ihrer Seele stillen werde. Im Umgang mit Magdalena sehe ich
eine große Liebe Jesu zu einer Frau mit dämonischen Belastungen,
der er eine freie, heitere Seele schenkte. Wenn man den gnostischen
Evangelien von Nag-Hammadi glauben will, war Magdalena seine
Lieblingsjüngerin (wie Johannes sein Lieblingsjünger), die er „oft
auf den Mund küsste“. Im gnostischen Evangelium nach Maria
(Magdalena) sehen wir Magdalenas mystischen Weg, weg von den sieben
Dämonen, weg von den sieben Hauptsünden, einen mystischen Aufstieg
gehend über sieben Stufen der mystischen Himmelstreppe bis zur
mystischen Vereinigung mit dem Bräutigam Christus. Neben Magdalena
werden noch Susanna und Johanna erwähnt, die, wie man meistens
übersetzt, ihm mit ihrem Geld dienen. Aber statt Geld heißt es
Substand, ganzes inneres Wesen, und für dienen wird das Wort
verwandt, aus dem sich das Amt der Diakonin ableitet. In Maria von
Bethanien sehen wir wieder beides, Geistigkeit und Zärtlichkeit, zum
einen lobt er Maria, weil sie wie eine Philosophisch ihres Meisters
Lehre vernimmt und sich nic ht wie Martha auf Küche und Kinder
beschränken lässt, zum anderen salbt sie Jesu Leib mit einer
ungeheuren Verschwendung von Salböl, und Jesus lobt sie für diese
sinnliche Zärtlichkeit. Wir sehen also, dass Jesus nie eine Frau auf
ihre Sünden reduziert hat, sie nie auf ihren Leib reduziert hat, sie
nicht mit begehrlichen Blicken zur egoistischen Selbstbefriedigung
ausgenutzt hat, sie nie als Lustobjekt betrachtet hat, sondern ihnen
mit höchster Wertschätzung ihrer geistigen Person gegenüber
begegnet ist, aber auch (ohne Begierde) ihre zärtlich-sinnlichen
körperlichen Berührungen als Ausdruck ihrer Liebe, bis hin zum Kuss
Magdalenas, gelobt und genossen hat.
8.
Eine Feministin kritisierte an der gewöhnlichen männlichen
Sexualität, dass sie sich allzu oft auf die Genitalien und erogenen
Zonen beschränkt. Das war bei Jesus wohl nicht der Fall. Die
Feministen schlug einen Begriff vor, statt Genitalsexualität, eine
universale Pan-Erotik zu entwickeln. Siegmund Freud sprach von Kunst
und Kultur (und Religion) als Formen einer ins Geistige sublimierten
Sexualkraft. Auch der indische Tantrismus spricht von einer
Sublimierung und geistigen Transformation der unteren Sexualkraft in
die obere Öffnung zur Erleuchtung des Geistes. Ich denke, das war in
etwa der Weg Jesu. Jesus lebte alle Tugenden, er lebte in
vollkommener Weise die Tugend der Keuschheit. Dieses heute
altmodische und lächerlich gemachte Wort bezeichnet die gelungene
Integration der Triebe und der Sexualität und der Leiblichkeit in
die menschliche Person und in die menschenwürdige Liebe von
geistiger Person zu geistiger Person. Das Gegenteil von Keuschheit
ist es, wenn es „nur um Sex geht“, wenn sich „nur Unterleib und
Unterleib begegnen“. Das stand Jesus ferne. Johannes Paul in seiner
Theologie des Leibes empfiehlt den ehelos lebenden Männern die
Entwicklung eines inneren Bildes der Frau als Schwester. Ich denke,
Jesus hat alle Frauen als Schwestern betrachtet. Im Hohelied sagt die
Braut zum Geliebten: Ach, dass du mein Bruder wärest und wie ich die
Brust meiner Mutter getrunken hättest, dann dürfte ich dich küssen
auf der Straße, ohne dass uns jemand schelten dürfte. Und der
Bräutigam nennt seine Braut: Meine Schwester-Braut. So wird in den
altägyptischen Liebesliedern, die dem Hohenlied verwandt sind, die
Geliebte Schwester und der Geliebte Bruder genannt. Goethe in seiner
(platonischen) Liebe oder Minne zu Frau Charlotte von Stein sagte:
Ach, du warst in abgelebten Zeiten / meine Schwester oder meine Frau.
Damit
muss ich abbrechen, denn die Muse der Liebeslieder ruft mich zu ihrem
Dienst.
Gott
befohlen!
Dein
Josef Maria von der Ewigen Weisheit, Barfußmönch
*
Das
Hohelied
Heinrich
Heine
Des
Weibes Leib ist ein Gedicht,
Das
Gott der Herr geschrieben
Ins
große Stammbuch der Natur,
Als
ihn der Geist getrieben.
Ja,
günstig war die Stunde ihm,
Der
Gott war hochbegeistert;
Er
hat den spröden, rebellischen Stoff
Ganz
künstlerisch bemeistert.
Fürwahr,
der Leib des Weibes ist
Das
Hohelied der Lieder;
Gar
wunderbare Strophen sind
Die
schlanken, weißen Glieder.
O
welche göttliche Idee
Ist
dieser Hals, der blanke,
Worauf
sich wiegt der kleine Kopf,
Der
lockige Hauptgedanke!
Der
Brüstchen Rosenknospen sind
Epigrammatisch
gefeilet;
Unsäglich
entzückend ist die Zäsur,
Die
streng den Busen teilet.
Den
plastischen Schöpfer offenbart
Der
Hüften Parallele;
Der
Zwischensatz mit dem Feigenblatt
Ist
auch eine schöne Stelle.
Das
ist kein abstraktes Begriffspoem!
Das
Lied hat Fleisch und Rippen,
Hat
Hand und Fuß; es lacht und küßt
Mit
schöngereimten Lippen.
Hier
atmet wahre Poesie!
Anmut
in jeder Wendung!
Und
auf der Stirne trägt das Lied
Den
Stempel der Vollendung.
Lobsingen
will ich dir, o Herr,
Und
dich im Staub anbeten!
Wir
sind nur Stümper gegen dich,
Den
himmlischen Poeten.
Versenken
will ich mich, o Herr,
In
deines Liedes Prächten;
Ich
widme seinem Studium
Den
Tag mitsamt den Nächten.
Ja,
Tag und Nacht studier ich dran,
Will
keine Zeit verlieren;
Die
Beine werden mir so dünn -
Das
kommt vom vielen Studieren.
*
Lieber
Malek,
der
deutschsprachige Jude Franz Werfel war ein Schriftsteller in der
Weimarer Republik. Auf der Flucht vor den Nazis fand er Zuflucht
übergangsweise in Lourdes und bedankte sich für seine Rettung mit
dem Roman DAS LIED VON BERNARDETTE über die Marienerscheinung von
Lourdes. Aber das ist vielleicht doch etwas viel Maria für dich. Ich
habe den Roman mit großer Liebe gelesen. Es gibt aber von ihm auch
einen Roman über den Propheten Jeremia, der heißt HÖRE DIE STIMME.
Aber vor allem möchte ich dir einen Roman von ihm empfehlen über
den türkischen Genozid an den christlichen Armeniern im Lande, DIE
VIERZIG TAGE DES MUSA DAGH. Falls du mal wieder einen Roman lesen
oder als Hörbuch hören willst.
*
HÖLDERLIN
AN
DIE MADONNA
Und
manchen Gesang,
Den
ich dem Vater zu singen gesonnen war,
Hat
mir die Schwermut weggezehret.
*
Wir
sind die Ritter ja der Frauen voller Gnade,
Und
sie sind himmlisch süß wie Ritter-Schokolade!
*
Der
Minne dienen wir und nicht dem Männermord,
Denn
Hohe Minne ist der wahre Rittersport!
*
Eine
Liebe hatt ich, sie war mir lieber als alles,
Aber
ich hab sie nicht mehr! Schweig, und ertrag den Verlust!
Goethe
*
Das
deutsche Volk weiß: Jesus ist auf Colgathe gekreuzigt worden und hat
an Ostern geheiratet…
*
Wenn
ein Priester predigt in Afrika über Jesus, sind die Fußballstadien
voll, und alle jubeln und wollen Jesus nachfolgen bis ins Martyrium!
Aber wenn der Priester sagt, dass Jesus keine Bigamie erlaubt, wollen
sie ihn steinigen.
*
Quadratisch,
praktisch gut, das Süße tut mir schmecken,
Ich
will es bis zum Rest mit meiner Zunge lecken,
Das
gibt mir neue Kraft und neuen Lebensmut
In
dieser bittern Welt, quadratisch, praktisch, gut.
*
Malek,
die
Geburt der Venus von Botticelli ist schön. Ist sie auch noch schön,
wenn man sie in einer menschenleeren Wüste aufstellt?
*
Wenn
ich allein in der Wüste mit Venus bin, hast du recht. Aber wenn KEIN
MENSCH sie sieht, ist sie dann schön? Gibt es eine objektive
Schönheit oder entsteht die Schönheit erst im Auge des Menschen.
Platon oder Kant?
*
Angela
Merkel ist gestorben und kam zu Petrus. Der fragte: willst du in den
Himmel oder in die Hölle? Sie sagte: Das will ich mir beides vorher
ansehen. Sie kam in den Himmel. Auf harten Kirchenbänken saßen
graue Tanten und wimmerten zur Orgel. Dann kam sie in die Hölle, da
war tolle Musik, eine Party, bestes Essen, fröhliche Menschen. Sie
sagte zu Petrus: Dann will ich in die Hölle. Und so kam sie in die
Hölle. Aber nun standen die Menschen in Flammen, es stank nach
Schwefel, die Teufel peitschten die Menschen aus. Da sagte sie zu
Satan: Aber vorher war das doch so schön. Satan grinste: Ja, das war
vor der Wahl, und dies hier ist nach der Wahl.
*
Ja,
Malek,
ich
glaube mit Platon und Sankt Dionysios an die Schönheit Gottes, die
Urschönheit, Quelle aller Schönheit. Die menschliche Schönheit ist
nach Platon der Schatten der geistig-himmlischen Idee der Schönheit
und nach dem christlichen Platonismus Abbild oder Ebenbild. In der
platonischen Liebe sieht der Liebende die menschliche Schönheit
übergossen von der göttlichen Schönheit, oder wie Paulus sagt, in
der Schönheit der Schöpfung erkennen wir wie im (Metall-)Spiegel
die Schönheit Gottes. Ich bin Realist mehr als kantischer
Idealismus, ich glaube an die objektive Wirklichkeit unabhängig von
der subjektiven Wahrnehmung des Menschen. Als Universalist frag dich
einmal, ob die Paralleluniversen auch ohne homo sapiens schön sind.
Ich würde sagen ja. Anselm Grün sagt, die katholische
Schönheitstheologie geht auf Platon zurück, die evangelische mehr
auf Kant. Kant sagt, die objektive Realität ist unerkennbar, wir
wissen immer nur, wie sie sich in unserm Denken widerspiegelt.
*
Ich
bin auch Absolutist. Gott, das Absolute, ist absolute Wahrheit,
absolute Schönheit, absolute Gutheit. Unser Erkennen ist Stückwerk,
sagt Paulus. Im Himmel, sagt er, "werde ich erkennen, wie ich
erkannt bin", nämlich vollkommen. Aber an ein absolutes Subjekt
glaube ich nur, wenn du Gott das absolute Ich (Wir) nennst, aber das
menschliche Subjekt ist nicht absolut (nur Fichte glaubte an das
absolute Ich), sondern das menschliche Subjekt ist relativ, halb
Sein, halb Nichtsein (ein Werdendes). Gott allein ist das ewige Sein.
So etwa würde ich stammeln. Apropos Schönheit - leider war Susanne
heute nicht im Hauskreis…
*
Liebe
Brüder und Schwestern im Herrn!
Heute
beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Gerne erteilen
Wir hiermit unsern lutherischen, evangelikalen und pfingstlichen
Geschwistern Unsern Apostolischen Segen!
Der
Bischof von Rom, P.P.
*
Malek,
im
Hohenlied wird die Braut Salomos "die Schönste aller Frauen"
genannt. Im Lukas-Evangelium nennt Gabriel Maria "kecharitomene"
- "ganz voll der Gnade" und Elisabeth nennt Maria "mehr
gesegnet als alle anderen Frauen" oder wie im Ave Maria: Du bist
gebenedeit unter den Frauen. Darum gab die römische Kirche Maria den
Ehrentitel "tota pulcra perfectissima" - totale und
perfekte Schönheit. So heißt es in den Lamentationen Jeremias über
die Jungfrau Jerusalem: "Das also ist sie, die man der Schönheit
Vollendung und das Entzücken der ganzen Erde nannte!"
Dieselbe
sei mit dir und deiner Familie
*
Die
Ente esse ich mit Nudeln schön bei Irma,
Mein
Bruder schuftet noch des Nachts in seiner Firma.
*
BRUDERLIED
IM STIL DES DEUTSCHEN IDEALISMUS
Brüder,
fest sei unser Glaubensbund,
Brüder,
liebevoll und freudenhell!
Brüder,
einen Kuss von meinem Mund!
Kommt
mit mir, ihr Brüder, ins – Bordell!
*
Herr,
ich will dich freudig loben,
Was
dein Wille mir beschert!
Sei
es Gram, der mich verzehrt,
Soll
mein Liebstes ich verlieren,
Soll
ich keine Tröstung spüren,
Sei
mir kein Gebet erhört:
Kann
es nur zu dir mich führen,
Dann
willkommen Flamm und Schwert!
Annette
von Droste-Hülshoff
*
Malek,
wegen
der keuschen schönen Susanne hat mich Amor mit einem feurigen Pfeil
ins Herz getroffen - ist schon mit Weh verbunden wie immer und ich
will das gar nicht, ich flehe zu Jahwe, Maria und Karine, den Dämon
Amor wieder zu verjagen aus meinem Herzen. Ich armer Tor!
*
Das
islamische Alkoholverbot gründet im Koran. Allerdings gibt es in der
heiligen Schrift des Islam durchaus unterschiedliche Ansichten über
den Alkohol. So heißt es in Sure 16, Vers 67:
„Und
wir geben euch von den Früchten der Palmen und der Weinstöcke,
woraus ihr euch ein Rauschgetränk macht und einen schönen
Lebensunterhalt. Darin liegt ein Zeichen für Leute, die Verstand
haben.“
„Das
heißt, der Rauschtrank, der aus Wein oder Datteln hergestellt ist,
ist eine Wohltat, die Gott den Menschen zukommen lässt. Der ist ein
Zeichen für die Vollkommenheit der Schöpfung.“
Dann
in Sure 4, Vers 43:
„Oh
ihr, die ihr glaubt, kommt nicht zum Gebet, während ihr betrunken
seid, bis ihr wieder wisst, was ihr sagt.“
„Das
ist natürlich nicht unvernünftig, diese Formulierung.“
Und
in Sure 5, Vers 90:
„Oh
ihr, die ihr glaubt. Der Wein, das Glückspiel, die Opfersteine, die
Lospfeile sind ein Gräuel und Teufelswerk. Meidet es, auf dass es
euch wohl ergehe. Der Satan will ja durch Wein und Glückspiel
Feindschaft und Hass zwischen euch erregen und euch vom Gedenken
Gottes und vom Gebet abbringen. Werdet ihr wohl damit aufhören.“
Irdischer
versus paradiesischer Wein
Außerdem
gab es aus Sicht des Propheten offenbar zwei verschiedene Weinarten:
die irdischen und die paradiesischen, erklärt der
Islamwissenschaftler Peter Heine.
„Die
Seligen im Paradies, die können ja Wein trinken, im Koran wird
gesagt, dass da Flüsse von Milch und Honig und Wein vorhanden sind.
Und der Wein, der ist so: Da kann man so viel davon trinken, wie man
will; man bekommt keine Kopfschmerzen.“
Gedichte
auf den Wein
Wenn
der Wein deine Knochen durchströmt, sich mit deinen Gliedern
vermischt und in dein Inneres eindringt, verleiht er deinem Gefühl
Aufrichtigkeit und befreit deine Seele von Wünschen.
So
schrieb im 8. Jahrhundert der klassische arabische Literat
al-Dschahiz.
„Im
neunten Jahrhundert gibt es ganz bedeutende Dichter, die für ihre
Weinlyrik berühmt sind, und Dichter bedeutet auch, dass sie am
Kalifenhof als Zechgenossen eine Art Anstellung hatten. Sie mussten
den Kalifen abends unterhalten und dabei wird es nicht so ganz
trocken zugegangen sein.“
*
Malek,
Werther
von Goethe sagt, zum Sohne komme nur, wen der Vater zum Sohne ziehe,
aber der Vater wolle ihn, Werther-Goethe, für sich haben. Die
russische Dichterin sagte zu Rilke und seinem Stundenbuch: Du bist
nicht Christi, sondern des Vaters Johannes. - Und so geht es mir, ich
bin Jahwes Sohn.
*
Trotzdem
Die
Menschen sind unvernünftig, irrational und egoistisch.
Liebe
diese Menschen trotzdem.
Wenn
du Gutes tust, werden dich die Menschen beschuldigen, dabei
selbstsüchtige Hintergedanken zu haben.
Tue
trotzdem Gutes.
Wenn
du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und wahre Feinde.
Sei
trotzdem erfolgreich.
Das
Gute, das du heute getan hast, wird morgen schon vergessen sein.
Tue
trotzdem Gutes.
Ehrlichkeit
und Offenheit machen dich verwundbar.
Sei
trotzdem ehrlich und offen.
Die
Menschen bemitleiden Verlierer, doch sie folgen nur den Gewinnern.
Kämpfe
trotzdem für ein paar von den Verlierern.
Woran
du Jahre gebaut hast, das mag über Nacht zerstört werden.
Baue
trotzdem weiter.
Die
Menschen brauchen wirklich Hilfe, doch es kann sein, dass sie dich
angreifen, wenn du ihnen hilfst.
Hilf
diesen Menschen trotzdem.
Gib
der Welt das Beste, was du hast, und du wirst zum Dank dafür einen
Tritt erhalten.
Gib
der Welt trotzdem das Beste.
Letztendlich
ist dann alles eine Angelegenheit zwischen dir und Gott.
Sowieso
war es nie eine Angelegenheit zwischen dir und anderen.
(Mutter
Teresa)
*
Malek,
Hermann
der Lahme lebte im 12. Jahrhundert, er war total verkrüppelt und
konnte im Kloster nur auf allen vieren zum Marienaltar kriechen. Er
dichtete das Gedicht: Gegrüßet seist du, Königin, Mutter der
Barmherzigkeit, - das heute noch täglich die Mönche beten. Vor
ihrem Tode sagte seine Mutter zu ihm: UND WENN DICH NIEMAND MEHR
LIEBEN WIRD AUF ERDEN, EINE WIRD DICH IMMER LIEBEN: DIE KÖNIGIN
MARIA! - Wie oft wurde ich schon an dieses heilige wahre Wort
erinnert.
*
Lieber
Malek,
seit
einer Woche ist - leider - mein Schlafrhythmus so: Ich gehe um 3 Uhr
nachts schlafen, wache um 5 Uhr morgens auf, bin sehr müde, aber
mein Kopf arbeitet wieder, ich trinke Kaffee, versuche zu lesen, zu
schreiben, gehe um 12 Uhr mittags wieder schlafen, schlafe bis 18 Uhr
abends, bin dann wieder bis 3 Uhr nachts wach.
Heute
ist der Festtag des Mystikers und Dichters Heinrich Seuse, der die
Ewige Weisheit als seine Minnedame erwählt hatte. Aber die
katholischen Pfaffen wissen davon nichts! Leider.
Guten
Appetit in der Betriebskantine wünscht
Toto
*
Malek,
zum
Beispiel heute morgen nach zwei Stunden Schlaf bin ich erwacht und
dachte an die Mutter Jesu, diese schöne Formulierung, und da dachte
ich an die heutigen Dummköpfe, die statt Mutter Jesu - die Mutter
von Jesus sagen. Barbaren! Da regte ich mich wieder auf und konnte
nicht weiterschlafen. Eines Dichters Kreuz!
*
Mein
lieber "Malek"!
Ich
bin einsam gewesen und du hast mir geschrieben. Komm herein zu deines
Meisters Freude, du treuer Knecht!
Dein
Herr Jesus
*
Kommt
alle zu Mir und in Meinen heiligen Schafstall, ihr Abergläubischen,
magisch Denkenden, ihr atheistischen und protestantischen
Rationalisten, ihr Calvinisten und ihr Wahnsinnigen in den
Psychiatrien!
*
Malek,
heute
im Hauskreis bot die Gastgeberin, eine alte Frau, zwei Sorten Tee an,
guckte mich an und sagte: "Und was willst du, mein Stern?"
*
Malek,
dass
du lamentierst über die christlichen Gemeinden (auf Erden) kann ich
gut verstehen. Ich war bei Evangelikalen, Lutheranern, Pfingstlern,
Pietisten und den Oldenburger Katholiken - das ist alles nichts für
mich! Ich habe mich in eine katholisch-konservative Internetgemeinde
zurückgezogen, aber wie oft beklage ich mich während der Messe bei
Jesus über die dumme Predigt! Zwar bin ich Gott dankbar, dass er mir
den katholischen Glauben geschenkt hat, aber in der katholischen
Kirche wächst neben dem wenigen Weizen auch sehr viel Unkraut. Nun
denke doch einmal an die himmlische Kirche und besprich deinen Frust
ruhig einmal mit Paulus oder Johannes, die gerne deine Freunde und
Gesprächspartner werden möchten.
*
Lieber
Malek,
bei
Edith Stein hab ich einmal diesen Rat gelesen: Wenn du von einem
Treffen einer Gruppe kommst, so achte darauf, wie du dich dann
fühlst. Bist du frustriert, voller Unmut, Ärger und Zorn? Dann ist
dort gewiss nicht der Ort, wo Gott dich haben will. - So ging es mir
immer sehr schlecht, als ich einmal einen katholischen Bibelkreis
besucht habe. Und so, bei allen Gottesdiensten in Oldenburg, rief
immer meine Seele: Ich will hier raus!! - Wenn es dir ähnlich geht,
bitte Gott um einen gnadenreicheren Ort der Gottesverehrung. Übrigens
kann man diesen Rat auch auf private Bekanntschaften anwenden.
*
Es
gibt etwas Wichtigeres als weltliche Poesie. Ich lese wenig weltliche
Lyrik, Dramen, Romane. Ich suche nur das Prophetische. Ich lese immer
wieder solche Dichter, die etwas Prophetisches in sich haben,
Klopstock, Hölderlin, Goethe, Puschkin, Else Lasker-Schüler und ein
paar andere. Ich lese oder höre viel lieber die Bibel und
prophetische Botschaften Mariens. Zum Beispiel heute Morgen hatte ich
drei Angebote, was ich schreiben könnte: Eine Umarbeitung der
Psalmen, eine Jeremia-Übersetzung, einen Kommentar zum Hohelied. Ich
versuche Christus dichterisch zu gestalten: In meiner Übersetzung
des altsächsischen Jesus-Epos Der Heliand, in der Übersetzung der
fränkischen Evangelien-Harmonie, in einem Versepos (parallel zur
indischen Bhagavadgita) die Jesus-Gita, ein Lehrgedicht über
Christus-Mystik, in einem Jesus-Epos (einer Evangelienharmonie in
Hexametern, mit Klopstock wetteifernd). Nur ganz nebenbei entstehen
kleine lyrische Miniaturen für Frauen und Freunde.
*
Lieber
Malek,
vielleicht
ermutigt dich auch wie mich die Begrüßungsansprache des Papstes
Franziskus zum Weltjugendtag vor 200 000 Jugendlichen in Panama. Du
kannst ja im Video zur Rede vorspielen.
Lass
dich nicht unterkriegen!
*
Hier
ein altrömisches Jesusbild als Guter Hirte.
*
DER
EREMIT
Der
Eremit allein
Schaut
in den Mondenschein:
Ach
hätt ich eine Dirne
Mit
einer weißen Stirne!
Herr
Bruder in dem Herrn,
Gib
mir den Morgenstern,
Gib
du mir deine Dirne
Mit
ihrer weißen Stirne!
Der
Bruder singt ein Lied:
Mein
lieber Eremit,
Ich
bring dir meine Dirne
Mit
ihrer blanken Stirne.
Der
Eremit nun sagt:
Willkommen,
schöne Magd,
Willkommen
süße Dirne
Mit
deiner hohen Stirne!
Die
Dirne aber klagt:
Ich
bin die reine Magd,
Bin
keine feile Dirne
Mit
dreister Hurenstirne!
Der
Eremit klagt Gott:
Du
treibst mit mir nur Spott,
Du
gibst mir nicht die Dirne
Mit
ihrer keuschen Stirne.
Du
gibst kein weiches Weib
Für
meinen kranken Leib,
Du
gibst mir keine Dirne
Für
meine fromme Stirne.
*
Heute
ist der Festtag der heiligen Paulusschüler und Bischöfe Titus und -
Timotheus. Timos Namenstag.
*
Gedenktag
des Hl. Timotheus und Titus, Bischöfe und Apostelschüler
(26.01.2019)
Zweiter
Brief des Apostels Paulus an Timotheus 1,1-8.
Paulus,
durch den Willen Gottes zum Apostel Christi Jesu berufen, um das
Leben in Christus Jesus, das uns verheißen ist, zu verkündigen,
an
Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Erbarmen und Friede von
Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.
Ich
danke Gott, dem ich wie schon meine Vorfahren mit reinem Gewissen
diene - ich danke ihm bei Tag und Nacht in meinen Gebeten, in denen
ich unablässig an dich denke.
Wenn
ich mich an deine Tränen erinnere, habe ich Sehnsucht, dich zu
sehen, um mich wieder von Herzen freuen zu können;
denn
ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner
Großmutter Loïs und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der
nun, wie ich weiß, auch in dir lebt.
Darum
rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die
dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.
Denn
Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den
Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Schäme
dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch
meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide
mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft.
Psalm
96(95),1-2.3.7-8.10.
Singet
dem Herrn ein neues Lied,
singt
dem Herrn, alle Länder der Erde!
Singt
dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet
sein Heil von Tag zu Tag!Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei
allen Nationen von seinen Wundern!
Bringt
dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker,
bringt
dar dem Herrn Lob und Ehre!Bringt dar dem Herrn die Ehre seines
Namens,
spendet
Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum!
Verkündet
bei den Völkern: Der Herr ist König.
Den
Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt.
Er
richtet die Nationen so, wie es recht ist.
Auszug
aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Evangelium
nach Lukas 10,1-9.
In
jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie
zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst
gehen wollte.
Er
sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte
auszusenden.
Geht!
Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
Nehmt
keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt
niemand unterwegs!
Wenn
ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!
Und
wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm
wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt
in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer
arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus
in ein anderes!
Wenn
ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch
vorsetzt.
Heilt
die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist
euch nahe.
*
SIEBEN
JAHR
Ein
Jüngling diente sieben Jahr
Dem
schönen Mädchen wunderbar.
Und
wieder sieben Jahre er
Dem
Mädchen diente hold und hehr.
Da
kam zum Mädchen Bruder Tod,
Da
wurde bleich ihr Wangenrot.
Der
Jüngling einen Apfel rund
Ihr
legte auf den weichen Mund.
Das
Mädchen starb als Jungfrau rein
Und
ging zu Gott im Himmel ein.
Der
Jüngling weinte sieben Jahr
Um
seine Tote Tränen klar.
Und
weiter sieben Jahre er
Versunken
war im Tränenmeer.
*
"Was
du für Melancholie hältst,
Ist
vielleicht nur Müdigkeit."
Karol
Wojtyla
*
Wenn
ich auf dem Markte geh
Durchs
Gedränge,
Und
das hübsche Mädchen seh
In
der Menge;
Geh
ich hier, sie kommt heran,
Aber
drüben;
Niemanden
sieht uns Beiden an,
Wie
wir lieben.
„Alter,
hörst du noch nicht auf!
Immer
Mädchen!
In
dem jungen Lebenslauf
Wars
ein Käthchen.
Welche
jetzt den Tag versüßt?
Sags
mit Klarheit.“
Seht
nur hin, wie sie mich grüßt.
Es
ist - die Wahrheit.
*
Nacht
ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine
Seele ist ein springender Brunnen.
Nacht
ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine
Seele ist das Lied eines Liebenden.
Ein
Ungestilltes, Unstillbares ist in mir; das will laut werden. Eine
Begierde nach Liebe ist in mir, die redet selber die Sprache der
Liebe.
Licht
bin ich: ach, daß ich Nacht wäre! Aber dies ist meine Einsamkeit,
daß ich von Licht umgürtet bin.
Ach,
daß ich dunkel wäre und nächtig! Wie wollte ich an den Brüsten
des Lichts saugen!
Und
euch selber wollte ich noch segnen, ihr kleinen Funkelsterne und
Leuchtwürmer droben! – und selig sein ob eurer Licht-Geschenke.
Aber
ich lebe in meinem eignen Lichte, ich trinke die Flammen in mich
zurück, die aus mir brechen.[362]
Ich
kenne das Glück des Nehmenden nicht; und oft träumte mir davon, daß
Stehlen noch seliger sein müsse als Nehmen.
Das
ist meine Armut, daß meine Hand niemals ausruht vom Schenken; das
ist mein Neid, daß ich wartende Augen sehe und die erhellten Nächte
der Sehn sucht.
O
Unseligkeit aller Schenkenden! O Verfinsterung meiner Sonne! O
Begierde nach Begehren! O Heißhunger in der Sättigung!
Sie
nehmen von mir: aber rühre ich noch an ihre Seele? Eine Kluft ist
zwischen Geben und Nehmen; und die kleinste Kluft ist am letzten zu
überbrücken.
Ein
Hunger wächst aus meiner Schönheit: wehetun möchte ich denen,
welchen ich leuchte, berauben möchte ich meine Beschenkten – also
hungere ich nach Bosheit.
Die
Hand zurückziehend, wenn sich schon ihr die Hand entgegenstreckt;
dem Wasserfalle gleich zögernd, der noch im Sturze zögert – also
hungere ich nach Bosheit.
Solche
Rache sinnt meine Fülle aus: solche Tücke quillt aus meiner
Einsamkeit.
Mein
Glück im Schenken erstarb im Schenken, meine Tugend wurde ihrer
selber müde an ihrem Überflusse!
Wer
immer schenkt, dessen Gefahr ist, daß er die Scham verliere; wer
immer austeilt, dessen Hand und Herz hat Schwielen vor lauter
Austeilen.
Mein
Auge quillt nicht mehr über vor der Scham der Bittenden; meine Hand
wurde zu hart für das Zittern gefüllter Hände.
Wohin
kam die Träne meinem Auge und der Flaum meinem Herzen? O Einsamkeit
aller Schenkenden! O Schweigsamkeit aller Leuchtenden!
Viel
Sonnen kreisen im öden Raume: zu allem, was dunkel ist, reden sie
mit ihrem Lichte – mir schweigen sie.
O
dies ist die Feindschaft des Lichts gegen Leuchtendes, erbarmungslos
wandelt es seine Bahnen.
Unbillig
gegen Leuchtendes im tiefsten Herzen, kalt gegen Sonnen – also
wandelt jede Sonne.
Einem
Sturme gleich fliegen die Sonnen ihre Bahnen, das ist ihr Wandeln.
Ihrem unerbittlichen Willen folgen sie, das ist ihre Kälte.
Oh,
ihr erst seid es, ihr Dunklen, ihr Nächtigen, die ihr Wärme schafft
aus Leuchtendem! Oh, ihr erst trinkt euch Milch und Labsal aus des
Lichtes Eutern!
Ach,
Eis ist um mich, meine Hand verbrennt sich an Eisigem! Ach, Durst ist
in mir, der schmachtet nach eurem Durste!
Nacht
ist es: ach daß ich Licht sein muß! Und Durst nach Nächtigem! Und
Einsamkeit!
Nacht
ist es: nun bricht wie ein Born aus mir mein Verlangen – – nach
Rede verlangt mich.
Nacht
ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine
Seele ist ein springender Brunnen.
Nacht
ist es: nun erwachen alle Lieder der Liebenden. Und auch meine Seele
ist das Lied eines Lieben den. –
*
Und
seien Sie nachsichtig mit sich. Wenn Sie es nicht sind, ist es
keiner.
*
A
Fool No More
Peter
Green
Yes,
I've packed up my clothes
I'm
movin' away from your door
Lord,
I've packed up my clothes
Said,
I'm moving away from your door
I've
been your fool for so long
Babe,
I won't play that fool no more
I
gave you all my money
I
work as hard as I can
I
came home early one morning
I
found you with another man
Babe,
I've packed up my clothes
And
I'm movin' away from your door
Said,
I've been your fool for so long
And
Lord, I won't play that fool no more
*
Die
deutsche Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Makron
erneuerten den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Die
deutsche Kanzlerin brachte Torsten Schwanke mit, den größten
deutschen Dichter der Jetztzeit, und der französische Präsident
brachte Laetitia Casta mit, die schönste Frau der Welt, und so wurde
der deutsch-französische Freundschaftsvertrag auch im Bereich der
Hochkultur bekräftigt.
*
Was
tun bei all dem vielen Leid?
Die
Weisheit rät Gelassenheit.
*
Malek,
um
Ruhe im Herzen zu finden, lausche dem lateinischen Rosenkranz im
gregorianischen Choral. Das ist bessere sakrale Musik als die
Rockmusik der Pfingstler. Allerdings muss man dazu ablassen von dem
TEMPO DER MODERNE.
*
Lieber
Malek,
mit
15 schenkte mir mein Nachbar Uwe etwas Haschisch. So wurde ich
süchtig, bis mich erst Anfang des dritten Jahrtausends die Madonna
davon befreite. Haschisch kann Psychosen auslösen. Andererseits gibt
es Haschischraucher, die nicht psychotisch werden, und Psychotiker,
die kein Haschisch geraucht haben. Nun leide ich unter meiner mental
illness. Wer ist schuld? Mein törichtes Ich? Mein Nachbar? Der
Teufel? Woher kommt die Krankheit? Ich leide, und weiß nicht, wer es
mir angetan hat! Hat der Teufel mich vernichten wollen? Konnte oder
mochte Gott mich nicht bewahren? Nun bin ich schrecklich krank, und
da kann selbst Gott nichts mehr dran ändern! Bei wem soll ich mich
beklagen, mich beschweren? Was hätte aus mir werden können als
Christ und Dichter, wenn ich nicht das Hasch, des Teufels Sakrament,
eingenommen hätte!
*
DICHTER
Gott
hat mich krank gemacht, mein Herz ist wund!
FREUND
Im
Himmel, hoffe nur, macht Gott gesund!
*
Ich
bin es müde, tauben Ohren zu predigen und stummen Mund zu befragen!
*
Malek,
prima
Idee, ich hab mir meine eigene Lyrik vorlesen lassen. Sollte ich das
wohl kaufen?
Heute
rief mich Tom an, er habe Hunger. Ich hab ihm und Quentin ein warmes
Mittagessen vom Türken gebracht. War dann mit Evi und den Hunden bei
Schneefall im dunklen Wald spazieren. Machte dann mit Evi einen
Psycho-Test aus einer Frauenzeitschrift. Sie sagte, sie habe mich
gern. Zuhause feierte ich Messe mit und das Evangelium war: Ich bin
hungrig gewesen, und du hast mir zu essen gegeben!
*
Kardinal
Ratzinger vor 30 Jahren: Die Kirche ist eine Kirche der Heiden
geworden. Unaufhaltsam wächst das Heidentum in der Kirche. Das ist
der Gräuel der Verwüstung im Tempel Gottes.
Wie
traurig wahr!
*
Der
Trick der Schöpfung ist satanisch witzig.
Das
Weib bleibt vorher kühl, der Mann ist hitzig.
Sie
glüht nachher und er sieht auf die Uhr.
So
stirbt Betrug nicht aus und nicht Natur!
Papst
Johannes Paul II sprach in seiner Theology of the body davon, dass
die Eheleute lernen sollten, das schnelle Kommen des Mannes und das
langsame, aber anhaltendere Kommen der Frau zu harmonisieren, um
möglichst gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen. - Und da sagt man, der
Papst sei sexual- und leibfeindlich.
Aber
das eine ist die Ehepraxis und das andere die schöne Idee des
Philosophen.
*
Lieber
Malek,
dem
Marco ist der Luther sein einziger Heiliger - obwohl er noch nie was
von ihm gelesen hat und seine Bibelübersetzung nicht mag. So sagte
Marco neulich: Das war ja Luthers neue Erkenntnis von der "Freiheit
des Christenmenschen", dass der Mensch Gottes "Gnade"
ablehnen oder annehmen kann. - Welche Torheit! Unter der Freiheit des
Christenmenschen verstand Luther die Freiheit des willkürlichen
Subjekts von der Lehre der Kirche. Die Willensfreiheit leugnete
Luther in seiner Schrift vom geknechteten Willen, da er sagte: Der
Mensch, wenn die Gnade ihn retten will, wird auch gegen seinen Willen
gerettet, und wenn der Mensch gerettet werden will, aber die Gnade
ihn nicht rettet, dann ist all sein Wille nichts. - So machen die
Pietisten aus dem wirklichen (Irr-)Lehrer Luther ein Götzenbild der
evangelischen Vollkommenheit.
*
JESUS:
Ich
habe dir doch einen Mann gezeigt,
Der
nur für seine Arbeit leben wollte,
Der
kannte keinen Sabbath, keinen Sonntag,
Der
hatte keine Zeit für seine Frau,
Der
wollte goldne Barren scheffeln,
Mit
vierzig Jahren müßig dann zu gehen,
Der
glaubte, dass die Arbeit und das Gold
Ihm
die Erfüllung seiner Sehnsucht gebe,
Und
dass der Mammon gebe Sicherheit.
Ich
zeigte dir, wie er zusammenbrach,
Und
in Verzweiflung an den Selbstmord dachte,
Schon
mit dem Messer plante seinen Selbstmord,
Als
ich erschien und rief ihn in mein Reich.
So
glaubten an den Götzen Arbeit auch
Die
Kommunisten, denen war die Arbeit
Der
Menschheit Schöpfer und der Welten Heiland,
Sie
schufen so ein Reich der Sklaverei,
Das
ich gestürzt mit meiner Mutter habe.
Du
achte besser auf dein Selbst mein Lieber,
Geh
gnädig mit dir um, sonst tut es keiner,
Und
liebe deine Seele, wie sie Gott liebt.
Wenn
du dein Leben nicht vom Schöpfer annimmst,
Dann
lehnst du ab des Universums Schöpfung
Und
wünschest dir, du wärest nie geboren.
Was
aber ist der Mensch, der Menschensohn,
O
Gott, dass du ihn wertschätzt und ihn liebst?
Mein
Lieber, rede du mit deiner Seele!
So
tat es David auch in einem Psalm:
O
meine Seele, was betrübst du dich
Und
bist so ruhelos in mir, o Seele?
So
musst du auch mit deiner Seele reden
Und
liebe sie als deine beste Freundin!
Doch
sollst du deine Seele nicht verwechseln
Mit
jener Seele deiner Vielgeliebten,
Ihr
seid nicht eins, ihr seid noch immer zwei!
Die
Seele deiner Seele, das bin ich,
Ich
lebe in dem Innern deiner Seele.
Ich
habe dir das Charisma gegeben
Der
Liebe zu der Weisheit, zu Sophia.
Du
kannst nicht Griechisch, nicht Latein, Hebräisch,
Du
kennst nicht Aristoteles und Thomas,
Auch
ist dein Hirn zerstört von deiner Krankheit,
Doch
gab ich dir die Weisheit in dem Geist,
Die
du allein durch das Gebet erlangst
Und
durch Geduld beim Hangen an dem Kreuz,
Dort
wird unmittelbar die Weisheit eingegossen
Von
Jesus Christus und von Sankt Maria.
Doch
sollst du auch die Liebe nicht verschmähen!
Ich
weiß, die Liebe hat dir weh getan,
Die
Vaterliebe und die Mutterliebe
Und
allermeist die große Frauenliebe!
So
denkst du: Liebe ist ja nichts als Schmerz!
Doch
fühlst du nicht, wie dich Maria liebt,
Bedingungslos
und grenzenlos und brennend?
Sie
lehrt dich, an die Liebe neu zu glauben.
Und
ihre Liebe ist das Sakrament
Der
Mutterliebe Gottes, die dich liebt,
Die
Hagia Sophia, deine Frau!
Und
bist du so geliebt von deiner Gottheit,
Dann
fließe über auch von Nächstenliebe
Und
siehe die Person an, die bedürftig,
Dann
lernst du erst die rechte Bruderliebe,
Die
dich vereint mit jedem Katholiken,
Dann
lehre ich dich auch die Feindesliebe:
Für
deine vielen Feinde sollst du beten!
Wähl
dir zur Freundin deine Einsamkeit!
Ich
sing die Hymne deiner Einsamkeit:
Es
sagte Blaise Pascal dereinst so richtig,
Dass
alles Übel einzig daher kommt,
Dass
nicht der Mensch in seinem Hause bleibt.
Und
in der Imitatio Christi sagte
Der
weise Thomas und zitierte da
Den
weisen Seneca, dass oft der Mensch
Mit
einem vollen Herzen aus dem Haus geht
Und
kommt frustriert mit leerem Herzen heim.
Und
hast du das nicht oft erfahren schon?
So
bleibe du allein mit der All-Einheit,
Denn
der all-eine Gott ist eins mit dir.
Denn
wenn du auch allein bist, doch nicht einsam
Bist
du, denn Gott ist mit dir und Maria,
Schutzengel
sind mit dir und Heilige.
So
lerne du den Tod des eignen Ich!
Hat
dir denn nicht auch Sokrates gesagt,
Der
Philosophen Streben ist der Tod,
Um
unverhüllte Wahrheit anzuschauen?
Und
was ist anders eines Christen Tod,
Als
ins All-Eine ganz allein zu gehen?
Wenn
deine Seele ist betrübt zu Tode,
Dann
an den Garten von Gethsemane
Erinnre
dich und meine Todestrauer,
Wie
alle Freunde mich allein gelassen,
Wie
mich mein Freund mit einem Kuss verriet,
Wie
mich die Priester und die Staatsbeamten
Verurteilt
haben, ich sei Lästerer,
Wie
ich verhöhnt ward als der Juden König,
Wie
man mich angespuckt und mich geohrfeigt,
Wie
unterm Kreuze ich zusammenbrach,
Noch
Mitleid mit den armen Frauen hatte,
Wie
ich ward angenagelt und durchbohrt‚
Und
ich mich fühlte schrecklich Gott-verlassen,
Wie
mir das Herz brach, ich verblutete,
Wie
ich hinabgestiegen in die Hölle!
Bedenke
das in deiner kranken Schwermut,
Dann
spürst du, dass ich immer bei dir bin.
Lies
oft im Evangelium die Verse,
Die
schildern die erlösende Passion!
Denn
das hat mehr Verdienst, als dich zu geißeln.
Und
höre auf Teresas Ratschlag auch,
Wenn
Fasten und Gebet, dann Fasten
Und
Beten, Beten, Beten; und wenn Rebhuhn,
Dann
Rebhuhn! Höre auf die Irren nicht,
Mit
ihrer neuen Speisevorschrift, denn
Ihr
Gott, das ist der Bauch; denn was du isst,
Das
wird als Kot nur wieder ausgeschieden,
Und
es ist alles rein dem, der Gott dankt.
*
Freund,
der
ist nicht zu beklagen, der ohne dummes Liebesfieber lebt. Er erhält
sich geistig einen Harem, in dem er sorglos sich ergeht.
Dein
Puschkin
*
Malek,
ein
Vortrag des Konservatismus über die Folgen der 68er Revolution.
*
Malek,
meine
Freude - der Papst ist als erster Papst auf der den Muslimen heiligen
arabischen Halbinsel und feierte in einem großen Stadion eine
heilige Messe. Er wirbt für interreligiösen Dialog und lädt alle
Menschen guten Willens zur Mitarbeit am Frieden ein.
Mein
Ärger - Marco meint, ob man Arianer sei oder an die
Einpersönlichkeit Gottes glaube (wie die Oneness-Pentecostals) oder
was auch immer, sei für eine persönliche Gottesbeziehung egal. -
Ja, eine persönliche Gottesbeziehung haben Hindus und Muslime auch,
die Frage nach dem wahren Gott scheint auf einmal gleichgültig, wenn
man sich nur gläubig fühlt. Aber das kommt, wenn man gegen die
katholische Kirche streitet und ihre Dogmen ablehnt, dann kramen die
Pietisten alle uralten Irrlehren wieder aus, die die Kirche schon vor
Jahrtausenden verurteilt hat. Aber warum muss ich mich darüber
ärgern? Das weiß ich auch nicht.
*
"Wie
zufrieden bin ich, dass du hier mit N.N. bist. Ihr sollt euch
wirklich gern haben. Wie zwei Brüder."
Maria
*
"Es
gibt keinen Gott - - es gibt nur Vater und Sohn und Heiligen Geist."
Papst
Franziskus
*
Lieber
Malek,
seit
einem Monat kann ich nicht mehr richtig schlafen. Ich bin am Ende
meiner Kraft. Heute hab ich mir Baldrian gekauft, ob es hilft. Wenn
ich wache, hab ich schmerzliche Gedanken. Ich kann nur wenig lesen
und schreiben. Dafür bin ich im immerwährenden Gebet zu Maria.
Evi
weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht vor Mühsal. Karines Mutter
ist im Krankenhaus, hatte sich ein Bein gebrochen, soll nach
Cloppenburg in ein Pflegeheim kommen. Sie krepiert elendig und
einsam.
*
Bruder!
Heute
lass ich mir von Hedda vorlesen das apostolische Sendschreiben von
Johannes Paul II zur katholischen Position zur Ökumene, der Einheit
aller Jünger Christi. Hier findest du den Text:
Toto
*
Was
sind das für Christen, die nicht sagen können: Gott, ich liebe
dich!?
*
Lieber
Malek,
heute
morgen um 6 hörte ich eine Predigt über das Warten, zum Beispiel
das Warten von Liebenden auf das Wochenende, wenn sie sich wieder
austauschen können. - Da hoffte ich, Evi heute zu sehen. Um 8 Uhr in
der Messe kam die Lesung aus dem Hebräer-Brief: Übt
Gastfreundschaft, denn so haben manche unter euch schon oft Engel
beherbergt. - Den ganzen Tag hatte ich schreckliche Schmerzen in der
Seele und entsetzliche Müdigkeit im Leib, ich konnte kaum noch
glauben... Um 17 Uhr bis 18 Uhr konnte ich etwas schlafen, da kam
plötzlich Evi bei mir rein (sie hat einen Schlüssel) und blieb 2
Stunden. Nun geht es mir wieder gut, ich habe wohl "einen Engel
beherbergt"…
*
Selig,
wer sich vor der Welt
Ohne
Haß verschließt,
Einen
Freund am Busen hält
Und
mit dem genießt,
Was,
von Menschen nicht gewußt
Oder
nicht bedacht,
Durch
das Labyrinth der Brust
Wandelt
in der Nacht.
*
Malek,
neulich
hörte ich einen Vortrag eines katholischen Islamwissenschaftlers
über den Koran. Der Koran lehrt, dass Allah alles unmittelbar
bestimmt - die Schicksale des Menschen (Fatalismus) und die
Schöpfung, das heißt, Allah schafft unmittelbar in jedem Augenblick
die Schöpfung. Der Professor bezeichnete dagegen die biblische
Schöpfungslehre so, dass Gott einerseits dem Menschen die Freiheit
des Willens anvertraute (was Luther leugnete) und - das ist jetzt
entscheidend - Gott "ruhte am siebenten Tag", das deutete
der Mann so, das Unser Gott der Schöpfung eine relative
Eigenständigkeit gegeben. Das war neu für mich. Ich habe bisher
nach dem Jesuswort: Und mein Vater wirkt bis heute, gedacht, dass
Gott der permanente Schöpfer sei. Verstehst du den Unterschied? Was
denkst du darüber?
Toto
*
Malek,
lass
uns im Gebet verbunden sein. Bitte bete für mich, dass Christus mir
die Kraft gibt, mein schweres Kreuz zu tragen. Ich bitte den Herrn in
der Eucharistie, dass er dir Seine Wahrheit immer mehr entschleiere.
PS:
Ich
sagte zu Evi: Ach, Gott lässt mich ja leider bis an mein Lebensende
leben! Sie lachte und sagte: Du überlebst uns noch alle.
*
Lieber
Malek,
die
Bibel sagt, wer Gott vertraut, muss nicht hungern. Ein Pfingstler
fragte: Und was ist mit den Kindern in Afrika? Die sind so gläubig
und verhungern! - Was sagst du dazu?
*
Lieber
Malek,
ich
sende dir hier als e-book das Geistliche Jahr von Anette von
Droste-Hülshoff, ein Zyklus von geistlichen Gedichten zum
Kirchenjahr, sehr tiefsinnig, sehr wahr und schön. Ich fand es 1992
in einer esoterischen Buchhandlung und las es. Ostern 1992 war ich
mit Karine auf dem Land, ich sah die Herrlichkeit des Herrn in der
Oster-Natur und betete: Herr, solch einen Glauben wie Annette möchte
ich auch haben. - Vielleicht wäre es auch was für deine Frau, da
Anette viele Schmerzen hatte, falls deine Frau einen Sinn für
geistliche Lyrik hat.
*
Malek,
wir
gründen eine Sekte zu zweit! Du wirst Obertheologe des
Tausendjährigen Reiches und ich Obermystiker der Marienverehrung.
*
Ich
habe meiner Mutter mein Leid geklagt und sie gefragt, ob sie mir mit
40 Euro monatlich helfen mag, dass Evi noch eine Stunde mehr kommen
kann. Sie hat angerufen und war hartherzig, unbarmherzig, lieblos und
wütend. Ich bin am Ende, aber meine Mutter hat kein Herz für mein
Elend. Ja, wenn es ums Geld geht, dem Gott meiner Familie, da hört
die Liebe auf. Das tut weh.
*
Malek,
ich
hab doch nur noch Dich und Evi.
*
Ach,
hätt ich Eberhard
Gefragt
und Doris auch,
Und
Stefan noch dazu,
Ich
hätt nicht Gottes Hauch.
Doch
komme ich von Gott,
Es
liebt mich ja mein Gott,
Trotz
Satan in der Welt,
Ich
trotze seinem Spott.
Ich
komm von Gottes Schoß,
Kehr
heim in Gottes Schoß,
Ich
freu mich auf den Tod,
Mein
liebster Gott ist groß!
*
Malek,
meine
Mutter hat mich um Verzeihung gebeten. Das ist das erste Mal in
meinem Leben. Heutige Liturgie: Ich will euch trösten wie eine
Mutter, spricht Jahwe.
*
Malek,
ich
lese zur Zeit viel in der Deutschen Romantik - katholischer Poesie,
sehr schön. Aber sie hat zwei hässliche Makel: den Judenhass und
den Franzosenhass. Wie könnte ich, der ich an den Gott des Alten
Testaments glaube, die Juden hassen? Und wie könnte ich, der mit
Karine in Frankreich die schönsten Erinnerungen meines Lebens
gesammelt haben, die Franzosen hassen? Mein Patriotismus ist frei von
diesen Flecken.
*
Malek,
ich
schreibe Menges Psalmen um in Psalmen an die Herrin Göttin. Hier
eine Probe:
CII
Gebet
eines Elenden,
Als
er verzagt war
Und
seine Klage vor der Herrin ausschüttete.
Herrin,
höre mein Gebet
Und
lass mein Schreien zu dir dringen!
Verbirg
dein Angesicht nicht vor mir
Am
Tage, wo mir angst ist!
Neige
dein Ohr mir zu
Am
Tage, wo ich rufe;
Erhöre
mich eilends!
Ach,
meine Tage sind wie Rauch entschwunden
Und
meine Gebeine wie von Brand durchglüht;
Mein
Herz ist versengt und verdorrt wie Gras,
So
dass ich sogar vergesse, Speise zu genießen;
Infolge
meines Ächzens und Stöhnens
Klebt
mein Gebein mir am Fleisch.
Ich
gleiche dem Wasservogel in der Wüste,
Bin
geworden wie ein Kauz in Trümmern;
Ich
finde keinen Schlaf und klage
Wie
ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Tagtäglich
schmähen mich meine Feinde;
Und
die gegen mich toben, wünschen mir Unheil.
Ach,
Asche esse ich als Brot
Und
mische meinen Trank mit Tränen
Wegen
deinem Zorn und Grimm;
Denn
du hast mich hochgehoben
Und
nieder geschleudert.
Meine
Tage sind wie ein langer Schatten,
Und
ich selbst verdorre wie Gras!
Du
aber, Herrin, thronst ewiglich,
Und
dein Gedächtnis bleibt
Von
Geschlecht zu Geschlecht.
Du
wirst dich erheben, dich Zions erbarmen,
Denn
es ist Zeit, Gnade an ihr zu üben:
Die
Stunde ist da,
Denn
deine Knechte lieben Zions Steine,
Und
Weh erfasst sie um ihren Schutt,
Damit
die Heiden fürchten lernen
Den
Namen der Herrin
Und
alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
Denn
die Herrin hat Zion wieder aufgebaut,
Sie
ist in ihrer Herrlichkeit erschienen,
Sie
hat dem Gebet des Verlassenen sich zugewandt
Und
sein Flehen nicht verachtet.
Dies
werde aufgeschrieben
Fürs
kommende Geschlecht,
Damit
das neugeschaffne Volk
Die
Herrin lobpreise,
Dass
von ihrer heiligen Höhe sie herabgeschaut,
Dass
die Herrin geblickt hat vom Himmel zur Erde,
Um
das Seufzen der Gefangenen zu hören
Und
die Tod-Geweihten frei zu machen,
Damit
man verkünde in Zion
Den
Namen der Herrin
Und
ihren Ruhm in Jerusalem,
Wenn
die Völker sich alle versammeln
Und
die Königreiche,
Um
der Göttin Herrin zu dienen.
Gelähmt
hat sie mir auf dem Wege die Kraft,
Sie
hat verkürzt meine Lebenstage.
Nun
flehe ich: Meine Göttin,
Raffe
mich nicht hinweg
In
der Mitte meiner Tage,
Du,
deren Jahre währen immerdar!
Vorzeiten
hast du die Erde gegründet,
Und
die Himmel sind deiner Hände Werk:
Sie
werden vergehen, du aber bleibst;
Sie
werden alle zerfallen wie ein Gewand,
Wie
ein Kleid wirst du sie wechseln,
Und
so werden sie verschwinden.
Du
aber bleibst dieselbe,
Und
deine Jahre nehmen kein Ende.
Die
Kinder deiner Knechte werden sicher wohnen,
Und
ihr Geschlecht wird fest bestehen vor dir.
*
Malek,
im
Hauskreis zitierte ich Papst Franziskus: Gott ist ein höchst
zärtlicher Vater. Da protestierte Marco und sagte: Der Gott, der bei
Auschwitz zugesehen hat! Ich sagte: Ich glaube an den Christusgott,
der Mensch geworden ist und in und mit den Leidenden leidet, so
glaube ich, Gott war in Auschwitz, aber Gott ist kein KZ-Kommandant,
sondern ein gekreuzigter Jude oder Priester. Darum nennt die Kirche
Auschwitz auch das Golgatha des 20. Jahrhunderts.
*
Jesus:
Ihr Scheinheiligen! Ihr wascht das Geschirr ab und haltet eure
Toilette sauber, aber eure Seele ist voll von Atheismus,
Materialismus und Konsumismus!
*
Malek,
hier
das sehr schöne Lehrschreiben von Franziskus über die "Freude
der Liebe" in Ehe und Familie. Es reicht auch, wenn du das
Vierte Kapitel liest, eine extrem tiefsinnige Auslegung zum Hohenlied
der Liebe 1 Korinther 13. Empfehle ich dir sehr.
*
Malek,
die
Madonna freut sich über deine barmherzige Bruderliebe zu mir. Glaub
mir!
*
Malek,
der
Täufer sagt, er sei nicht Elia. Jesus sagt, Johannes war Elia. - Wie
ist das aufzulösen (ohne Tausendjähriges Reich...)?
*
Ich
bin Elias nicht. - Und doch bist du Elias! -
So
hat der Täufer recht, und recht hat der Messias.
*
Ich
bin Elias nicht, ich bins nicht in Person! -
Elias'
Charisma hast du, sprach Gottes Sohn.
So
hat der Christus recht, und recht hat auch der Täufer,
Wie
es der Freund erklärt dem Alten Dichter-Säufer.
*
5.
Mose 25
11
Wenn zwei Männer in Streit geraten sind und die Frau des einen kommt
ihrem bedrängten Mann zu Hilfe und packt den andern beim
Geschlechtsteil, 12 dann dürft ihr kein Mitleid mit ihr haben; ihr
müsst ihr die Hand abhacken.
Amen.
*
Ob
Gott nun überlässt Natur dem eignen Gang,
Ob
immer schöpferisch der Herr im Schöpferdrang,
Ist
beides etwas wahr, es ist wie bei dem Licht,
Das
Welle-Teilchen ist, wie fromm der Weise spricht.
*
Malek,
Mutter
Teresa von Kalkutta wurde gefragt: Warum sterben die tiefgläubigen
Kinder in Afrika so früh durch Gewalt oder Hunger und die reichen
und satten Gottlosen werden neunzig Jahre alt?
Sie
sagte: Die kleinen Gläubigen waren bereit, Gott zu begegnen. Den
Gottlosen gewährt Gott ein langes Leben, ob sie noch umkehren zu
Gott.
*
Malek,
wie
schön ist es mit Gott und Maria zu sprechen - und wie anstrengend
ist es, mit Menschen über Gott zu sprechen...
Heute
im Hauskreis sprachen wir wieder über die Liebe zu Gott. Man hat uns
Christen solange eingehämmert, dass die christliche Liebe nichts mit
Gefühlen zu tun hat, dass wir meinen, Liebe zu Gott sei allein ein
Verstandeserkennen und ein Willensgehorsam. Ich bin aber überzeugt,
dass Gott GELIEBT werden will und traurig ist, wenn wir nicht sagen
können: Ich liebe dich!
Da
sagte Marco: Torsten, wenn ich zu dir sage: Ich liebe dich - dann
heißt das nicht, dass ich dich küssen will, sondern dass ich dich
wertschätze und respektiere.
Das
fand ich - für mich - schön zu hören... (für Gott aber zu wenig).
*
Malek,
ich
fragte: Habt ihr schon einmal um Weisheit gebetet? Marco: Ja, aber
mein Gebet ist nicht erhört worden. Ich: Heinrich Heine sagte: Ich
liebe die Weisheit, aber es ist (wie immer) unerwiderte Liebe. - Aber
die Weisheit spricht in Sprüche 8: Ich liebe, die mich lieben.
*
Malek,
du
hast schon öfter geklagt, dass dir die Strategie deiner Gemeinde
nicht gefällt, ihr amerikanisches Wohlfühlevangelium, und dass du
mit deinem Pastor nicht harmonierst. Warum trittst du nicht (mit der
Begründung von Arbeitsüberlastung) von deiner Funktion als
Gemeindeältester zurück und konzentrierst dich stattdessen auf
Bibel- und Gebetskreise? (Gebet ist eh wichtiger als Sitzungen). Dann
hättest du auch etwas mehr Zeit zum Lesen, wie du dir doch
eigentlich wünschst. Das ist meine bescheidene Meinung.
*
Vielleicht
kannst du dich mit den "wenigen, älteren Bibeltreuen"
besser im Bibelkreis treffen. Du hast einmal von der Auslegung eines
Psalms durch einen Alten sehr beseligt erzählt. Dann mach doch eine
"Sekte in der Sekte" auf. Übrigens, 90 % der Christen muss
man sagen: Denk auch mal an andere, aber dir muss ich ernsthaft
sagen: Denk auch mal an dich! (Und wie sich deine Frau freuen würde.)
*
Gruß
von Herzen!
Tausend
Schmerzen!
*
Die
Liebe
Gedicht
von Marina Zwetajewa
frei
aus der Erinnerung zitiert
Die
Liebe ist uralt,
Sie
ist älter als der Schachtelhalm,
Sie
ist älter als der Bernstein,
Sie
ist älter als das Urmeer.
Aber
älter als die Liebe ist
Der
Schmerz.
*
Wenn
du niederliegst in deiner Ohnmacht,
Dann
kommt Jesus an mit seiner Allmacht.
*
Und
bist du schlaflos stets und plagt dich düstrer Wahn,
Vertrau
dich der Natur und nimm vom Baldrian.
*
Malek,
das
Protoevangelium Genesis 3, 16: Der Herr sprach zur Schlange:
Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinen
Nachkommen und ihrem Nachkommen. Du wirst ihr in die Ferse stechen,
und sie wird dir den Kopf zertreten.
In
einem christlichen Land waren alle Pflanzen von Blattläusen
befallen. Die Gärtner beteten zur Jungfrau Maria. Maria sandte eine
Wolke von Käfern mit rotem Panzer mit schwarzen Punkten, die fraßen
alle Blattläuse auf. Die Käfer heißen in Deutschland Marienkäfer,
in Holland Prediger Unserer Lieben Frau, in Frankreich Käfer der
Jungfrau, in Äthiopien Käfer Unserer Lieben Frau, in Spanien Hühner
der Mutter Gottes und in Italien Schuhe der Madonna.
*
Du
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und sollst deinen
Feind lieben. Malek, so liebe doch den Mark. Gott liebt ihn auch.
Gott ist nur für Mark auf die Erde gekommen und ans Kreuz gegangen.
Malek, deinen Mark nimmst du überall mit hin, selbst auf die
Toilette, also freunde dich mit ihm an. Er ist auch ein kleines Kind,
das mit göttlicher Liebe geliebt werden will. Sei zu dir selbst ein
zärtlicher Vater und eine all-liebende Mutter.
Das
wünscht dir dein Bruder in Jesus und Maria
*
Die
Nacht, die dreifach Ist: Im Dunkel liegt die Welt,
Es
strahlt kein Morgenstern am schwarzen Himmelszeit,
Das
Ich ist in der Nacht, umnachtet ist die Seele,
Dass
sich die Seele in den Fegefeuern quäle;
Die
dritte Nacht ist die, des sei du nur gewiss,
Dass
du den Herrn nur siehst in Gottesfinsternis.
Nur
Ein Trost ganz allein ward mir im Kult der Messe:
Die
Liebste ist bei dir, die himmlische Mätresse.
*
Lieber
Malek,
der
Gott des Aristoteles kann zwar geliebt werden, aber der Gott selber
liebt nicht. Solche Götter sind die Frauen. Sie lassen sich anbeten,
um zu verschmähen, sie lassen sich lieben, ohne selbst zu lieben,
sie lassen sich dienen, um tyrannisch zu herrschen. Sie sind Götzen,
sie haben keinen Mund um zu reden, keine Augen um zu sehen, kein Herz
zu lieben, sie sind nur starre Marmorgöttinnen. Gott erlöse mich
von diesem Götzendienst meines Lebens! Es gibt nur Eine Frau, die
lebt und liebt und KEIN GÖTZE IST – MARIA.
*
Wer
die Herzen Jesu und Mariens trösten will, der begebe sich in die
Schule der göttlichen Weisheit.
*
Malek,
ich
sagte im Hauskreis: Wisst ihr auch, dass Jesus in eurem Herzen wohnt?
Marco sagte: Nur der Heilige Geist wohnt in meinem Herzen. Ich: Die
ganze heilige Dreifaltigkeit wohnt in deinem Herzen. Marco: Dazu ist
mein Herz zu klein. Ich: Aha, aber für den Heiligen Geist ist es
groß genug?
Ich
bin klein,
Mein
Herz ist rein,
Soll
niemand drin wohnen
Als
Jesus allein.
*
Malek,
noch
will Maria, dass ich zum Pfingstler Bibelkreis gehe. Ich soll sie
lehren, was die Weisheit mich lehrt. Aber ich gebe nichts auf ihre
Kommentare, sie bezeichnen sich selbst als lau und unbarmherzig.
Einen FREUND kann ich Marco nicht mehr nennen, denn wenn ich auch nur
das mindeste von der Makellosen erzähle, bricht er in Blasphemie
aus. Nun, du bist ja auch anderen Glaubens als ich, ich teile deine
Auffassung zur Taufe nicht und nicht deine Interpretation der
Apokalypse, aber du hast doch eine evangelische Wertschätzung für
die Mutter Jesu und akzeptiert meine ewige Verliebtheit in die
Madonna. So kann es gehen. Evis esoterisches postmodernes Christentum
besteht in praktischer Nächstenliebe, Toleranz und Mitgefühl.
Theoretisch kann ich mit ihr kaum über Jesus reden. Aber sie sagt
kein böses Wort über Jesus und Maria und akzeptiert meine Liebe zu
den beiden Heiligen Herzen. So kann es auch gehen. Und auch meiner
liberal-lutherischen (halb atheistischen) Mutter kann ich immer
wieder von Gott und der Gottesmutter schreiben und sie hört es sich
schweigend an. So kann es auch gehen.
Dein
Toto
*
Malek,
meine
Erinnerungen an mein Elternhaus hab ich in Mails an meine Mutter
geschrieben. Jetzt schreibe ich gerade über meine Drogenerfahrungen
in meiner sündigen Jugend an Evi. Ich träume von einem dritten
Kapitel: Don Juan, meine Erinnerungen an die Frauen. Ob du dafür ein
interessierter Empfänger wärst? Aber nur, wenn du wirklich Lust
hast, das zu lesen, auf viele Tage verteilte kurze Mails. Überleg
mal.
Du
bist ein wirklich lieber Mensch. Langsam geht es mir besser und ich
schlafe wieder.
Toto
*
Gib,
Gott, dass ich in deinem Leibe,
Im
auserwählten Weinstock bleibe!
*
Spät
habe ich dich geliebt, du Schönheit,
ewig
alt und ewig neu,
spät
habe ich dich geliebt!
Und
sieh, bei mir drin warst du,
und
ich lief hinaus und suchte draußen dich,
und
häßlich ungestalt warf ich mich
auf
das Schöngestaltete, das du geschaffen.
Du
warst bei mir, und ich war nicht bei dir.
Und
was von dir solang mich fernhielt, waren Dinge,
die
doch, wenn sie in dir nicht wären, gar nicht wären.
Du
aber riefst und schriest und brachst mir meine Taubheit.
Du
blitztest, strahltest und verjagtest meine Blindheit.
Du
duftetest, und ich trank deinen Duft und atme nun in dir.
Gekostet
hab ich dich, nun hungre ich nach dir und dürste.
Und
du berührtest mich,
ich
aber glühte in Sehnsucht auf,
in
Sehnsucht nach deinem Frieden.
Augustinus
*
Malek,
ich
hörte einen afrikanischen Bischof. Die europäische Philosophie fußt
auf Griechenland, dort war der Dualismus von Geist und Materie
vorherrschend: der Geist ist gut und göttlich, die Materie schlecht
und dämonisch. Das findet sich im Rationalismus der Neuzeit (Ich
denke, also bin ich) und im deutschen Idealismus. Die Afrikanische
Lebensphilosophie spricht von der Einheit von Leib und Seele,
Anbetung und Tanz, eine Zusammenschau von Vergangenheit
(Ahnenverehrung) und Gegenwart (Gemeinschaftsleben) und Zukunft
(Kinderliebe). Der Deutsche hört ruhige besinnliche klassische Musik
und steigt auf zum dritten Himmel. Der Afrikaner holt in seinen
Feiern den dritten Himmel auf die Erde. Der europäisch aufgeklärte
und technisch fortschrittliche Mensch sieht die Natur als ein
Materiallager, dem Afrikaner ist die Erde eine Mutter und in Wasser
und Bäumen und Sonne und Kunst wird die Gegenwart Gottes verehrt.
Die Europäer sind die Rationalisten, die Afrikaner sind die
Mystiker.
*
Rede
von Charlie Chaplin (16.04.1959)
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und
dass alles, was geschieht, richtig ist –
von
da an konnte ich ruhig sein.
Heute
weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
konnte
ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur
Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute
weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und
konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen
war.
Heute
weiß ich, das nennt man REIFE.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und
ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu
entwerfen.
Heute
mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was
ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf
meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute
weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von
Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und
von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs
nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber
heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so
habe ich mich weniger geirrt.
Heute
habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.
Als
ich mich selbst zu lieben begann,
habe
ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und
mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt
lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so
lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als
ich mich zu lieben begann,
da
erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig
und krank machen kann.
Als
ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam
der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese
Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir
brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten
und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn
sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und
es entstehen neue Welten.
Heute
weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !
Charlie
Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959
*
Ich
bin in großer Not!
Ich
wäre lieber tot!
*
Ja,
Malek,
du
hast ganz recht, von meinem Martyrium zu sprechen. Die irischen
Mönche, Missionare Germaniens, sprachen vom Roten Martyrium - sein
Blut für Christus zu vergießen - und vom Weißen Martyrium - dem
Leben in Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen. Mein Leben
ist so ein Weißes Martyrium. Ich verrate dir etwas, was ich noch
keinem gesagt habe: Mein Herz ward einmal von einem Schwert
durchbohrt (oder meine Seele) und da hatte ich ein durchbohrtes Herz
und berührte mit meinem blutenden Herzen Jesu durchbohrtes und
blutendes Herz und es war mir, als tauschten wir die Herzen. Es war
wie eine Stigmatisierung meines Herzens, rein seelisch oder
psychisch. "Von nun an mache mir keiner mehr Ärger, denn ich
trage die Wundmale Jesu an meinem Leibe", sagte Paulus irgendwo.
*
Gottes
Liebe und Weisheit sei mit dir, mein lieber Timotheus! Ich danke Gott
in meiner Trübsal, da mich alle Brüder und Schwestern verlassen
haben (Gott vergebe ihnen), dass durch die Gnade Gottes du, mein
lieber Timotheus, wie auch meine geliebte Schwester Evodia, mir noch
beistehst. Deine Briefe erquicken mich in meiner Prüfung, die
manchmal über meine Kraft zu gehen scheint. Maranatha! Komm, Herr
Jesus, komm bald! Amen. So schreibe ich, Paulus, Sklave Gottes.
*
Malek,
die
postmoderne Dichterschule spottet über die Reime "Wonne-Sonne,
Brust-Lust und Triebe-Liebe".
HYMNE
O
Hohes Himmelsweib im Freiheitsreich der Sonne,
Du
bist mein Paradies, du bist mein Weib der Wonne,
Wie
selig, wie ein Kind, ruh ich an deiner Brust
Und
sauge Milch von Trost und roten Wein von Lust,
Du,
die Erfüllerin all meiner Seelentriebe,
Ich
schwöre ewig dir - bei Jesus - meine Liebe!
*
Malek,
ist
in der christlichen Familie der Mann Christus und die Frau die Kirche
(Christus natürlich als König mit Dornenkrone...)? Ist der Mann das
Familienoberhaupt? Paulus Epheser 5 legt das nah. Johannes Paul II
sprach von "der gegenseitigen Unterordnung der Ehepartner".
Wie siehst du das?
*
Malek,
im
gestrigen Hauskreis gab es eine Auseinandersetzung, ich muss dir das
schreiben, um es loszuwerden, denn es macht mich noch am nächsten
Tag ganz dumm, mit Dummen diskutiert zu haben. Meine Position war:
Europa und Deutschland ist gottlos geworden, sind kein christliches
Abendland mehr, das zeigt sich auch in der Politik, die offen gegen
Gottes Gebote (besonders im Lebensschutz ist), es ist der große
Glaubensabfall Europas und Deutschlands. Marco meinte, man könne ja
nicht christliche Gesetze bestimmen für Ungläubige, das wäre ja
eine christliche Diktatur. Ich sagte, Gott segne ein Volk, das nach
den Geboten Gottes lebe und zürne einem gottlosen Volk. Wie Pius II
sagte, sind in einer Demokratie die Regierungen immer nur so
tugendhaft wie das Volk. Wenn das ganze Volk den Glauben verwirft,
ist natürlich auch die demokratische Regierung gottlos. Marco sagte,
es gab nie ein christliches Volk, nicht Völker sind christlich,
sondern immer nur Einzelne. Ich sagte, es gab eine Zeit, da in den
Völkern Europas die Mehrheit in den Völkern Christen waren, da das
Christentum die ganze Kultur durchtränkte und bestimmte. Marco
sagte: Ja, Spanien ist ein katholisches Volk und hat Franco gewählt.
- Das ist typisch für Pfingstler, es gibt nur ihr subjektives Ich
und ihren persönlichen Gott, sie kennen keine christlichen Völker,
keine christliche Kultur. Sie kennen auch nicht die große
christliche Kultur des katholischen Mittelalters. Da sie
Sozialdemokraten sind, hassen sie die christlichen Kaiser. Ihre
Tradition geht nicht über das katholische Mittelalter, sondern über
häretische Sekten wie Waldenser und Katharer. - Verzeih mir, das
musste ich loswerden.
*
NACHTGEBET
Jehovah,
ich kann nicht schlafen! Es gibt noch so viel zu tun! Sende mir
Maria, dass sie mich ins Bett bringt, damit ich morgen um so
gestärkter dich verherrlichen kann! Amen.
*
Malek,
ich
lag gestern Nacht auf meinem Sofa unter einer Bettdecke und rauchte,
machte meine Zigarette aus, roch plötzlich Brandgestank, schaute, ob
die Zigarette auch aus sein, dann, ob er Geruch von draußen komme,
bis ich entdeckte, dass Glut auf die Bettdecke gefallen war und der
Stoff verglühte, ich löschte die um sich fressende Glut mit Wasser.
Gut, das ich noch nicht eingeschlafen war.
Gestern
Nacht dachte ich, wie viel ich noch zu tun habe, meine Lebenszeit
wird immer kürzer, da sagte mir der Herr: Morgen ist Samstag, da
feire den jüdischen Sabbat…
*
Lieber
Malek,
seit
einem halben Jahr bin ich auf dem linken Ohr halb taub, seit Januar
auch auf dem rechten. Schon zweimal haben sich Nachbarinnen über die
Lautstärke aus meiner Wohnung beschwert. Ich hab mir nun Kopfhörer
gekauft, höre gerade erotische Popmusik einer jungen appetitlichen
Sängerin. Dienstag hab ich einen Arzttermin bei Ariadne von Kreta,
ob sie mir helfen kann. Die Sonne scheint, und die Hand des Herrn
ruht nicht mehr so schwer auf mir.
*
Nun
kommt Jehovas Licht, erlöst uns von dem Grame,
Wie
mir erzählt mein Freund von seiner Herzensdame.
*
Malek,
stell
dir einmal vor, die Menschheit kehrt um zum wahren Gott und zur
wahren Religion, im Bündnis mit der Gnade Christi könnte sie
erstaunliche Fortschritte in einer segensreichen TECHNIK machen,
viele Krankheiten durch Computer heilen, eine ganz neue heilsame
Musik schaffen und ganz neue blühende Gartenstädte... sagt Maria
von der Hoffnung in Venezuela heute…
*
Ein
Rosenkranz von blühenden Kindern kettet
Sich
um dein Haus, wohl wohlgemut
Die
Liebe sanft, auf Blumen hingebettet,
Jedwede
Nacht in deinen Armen ruht,
Dir
fehlt zum Glück, dass dir dein Haus gewährt,
Nur
höchstens dies, dass es nicht ewig währt.
Von
einem Jugendfreund Hölderlins.
Damit
grüßt seinen Freund Malek
Toto
*
Malek,
ein
afrikanischer Bischof erzählte, dass die afrikanischen Pfingstler
aggressiv Katholiken abwerben, sie sagen: Eure Lehre ist falsch, ihr
habt den Heiligen Geist nicht, wir haben die bessere Musik. - Auch in
Lateinamerika werben die Pfingstler viele Katholiken ab. - An mir
aber bissen sie auf Granit. Zu mir sagte eine alte Pfingstlerin: Komm
doch zu uns, wir haben sehr viele schöne junge Frauen in der
Gemeinde... Junge Frauen - dass ich nicht lache – vierzigjährige…
*
"Darf
ich nicht denken, dass ich ein interessanter Mensch bin?"
Aus
einem Gedicht von Karol Wojtyla
*
Dear
Lord, give me strength to carry on.
Dear
Lord, give me strength to carry on.
My
home may be out on the highway,
Lord,
I've done so much wrong
But
please, give me strength to carry on.
Eric
Clapton
*
Wer
einsam sitzt in seiner Kammer
Novalis
(1772–1801)
Wer
einsam sitzt in seiner Kammer,
Und
schwere, bittre Tränen weint,
Wem
nur gefärbt von Not und Jammer
Die
Nachbarschaft umher erscheint;
Wer
in das Bild vergangner Zeiten
Wie
tief in einen Abgrund sieht,
In
welchen ihn von allen Seiten,
Ein
süßes Weh hinunter zieht;
Es
ist, als lägen Wunderschätze
Da
unten für ihn aufgehäuft,
Nach
deren Schloß in wilder Hetze
Mit
atemloser Brust er greift.
Die
Zukunft liegt in öder Dürre
Entsetzlich
lang und bang vor ihm,
Er
schweift umher, allein und irre,
Und
sucht sich selbst mit Ungestüm.
Ich
fall ihm weinend in die Arme:
Auch
mir war einst, wie dir, zumut,
Doch
ich genas von meinem Harme,
Und
weiß nun, wo man ewig ruht.
Dich
muß, wie mich, ein Wesen trösten,
Das
innig liebte, litt und starb;
Das
selbst für die, die ihm am wehsten
Getan,
mit tausend Freuden starb.
Er
starb, und dennoch alle Tage
Vernimmst
du seine Lieb und ihn,
Und
kannst getrost in jeder Lage
Ihn
zärtlich in die Arme ziehn.
Mit
ihm kommt neues Blut und Leben
In
dein erstorbenes Gebein;
Und
wenn du ihm dein Herz gegeben,
So
ist auch seines ewig dein.
Was
du verlorst, hat er gefunden;
Du
triffst bei ihm, was du geliebt:
Und
ewig bleibt mit dir verbunden,
Was
seine Hand dir wiedergibt.
*
Ich
komme nicht heraus aus diesem Trübsalsofen,
Nun
taub ist mein Genie wie Ludwig van Beethoven.
*
"Ein
typisch morbides Wesen KANN nicht gesund werden."
Nietzsche
*
Malek,
heute
wollte ich mir meinen Gedichtzyklus MALAISCHE MUSE anhören, fand ihn
aber auf meinen drei webseiten nicht, nur angezeigt unter Josef Maria
Mayer.wordpress-Gesang der Ewigen Liebe, eine Seite, die du mal
angefangen, aber aufgegeben hast. Ob du mit einer Suchmaschine deine
Festplatte mal durchforschen könntest, ob du das Werk noch hast?
Natürlich erst, wenn du deine Gemeinde-Mission erfüllt hast.
*
Hesekiel
33
32
DU BIST EIN DICHTER VON LIEBESLIEDERN, DIE ANGENEHM ZU EINER SCHÖNEN
MUSIK GESUNGEN WERDEN. SIE HÖREN AUF DEINE WORTE, ABER NIEMAND
REAGIERT DARAUF.
33
WENN ES ABER KOMMT – UND ES KOMMT JETZT – DANN WERDEN SIE
ERKENNEN, DASS EIN PROPHET UNTER IHNEN WAR.
*
Mein
lieber Freund im Herrn, du musst dich nicht ermorden,
Wir
sind ja alle da vom brüderlichen Orden!
*
JESUS
SIRACH 6
Wahre
und falsche Freundschaft
5
Eine süße Rede vermehrt Freunde und eine redegewandte Zunge
vermehrt, was willkommen ist.2 6 Viele sollen es sein, die dir
Frieden wünschen, deine Ratgeber aber - nur einer aus tausend. 7
Wenn du einen Freund gewinnen willst, gewinne ihn durch Erprobung und
vertrau ihm nicht zu schnell! 8 Denn es gibt einen Freund zum für
ihn günstigen Zeitpunkt, am Tag deiner Not bleibt er nicht. 9 Es
gibt einen Freund, der sich auf Feindschaft umstellt, er wird einen
Streit zu deiner Schande enthüllen 10 und es gibt einen Freund als
Tischgenossen, am Tag deiner Not bleibt er nicht. 11 In deinem Glück
wird er sein wie du und er wird bei deinen Dienern das Wort führen;
12 wenn du gedemütigt wirst, wird er gegen dich sein und er wird
sich vor dir verbergen. 13 Von deinen Feinden halte dich fern, vor
deinen Freunden nimm dich in Acht! 14 Ein treuer Freund ist ein
starker Schutz, wer ihn findet, hat einen Schatz gefunden. 15 Für
einen treuen Freund gibt es keinen Gegenwert, seine Kostbarkeit lässt
sich nicht aufwiegen. 16 Ein treuer Freund ist eine Arznei des Lebens
und es werden ihn finden, die den Herrn fürchten. 17 Wer den Herrn
fürchtet, hält aufrechte Freundschaft, denn wie er selbst, so ist
auch sein Nächster.
*
Malek,
ich
höre gerade viele Reden von Kardinal Gerhard Mueller. Er war
deutscher Theologie-Professor, von Johannes Paul zum Bischof ernannt,
von Papst Benedikt zum Vorsitzenden der Glaubenskongregation, bis ihn
Franziskus vor kurzem (ohne Begründung) absetzte, aber ich schätze
ihn sehr. Und was ich dir sagen will, er hat eine große
Wertschätzung für Dietrich Bonhoeffer, nicht nur als Märtyrer,
sondern auch als Theologen (und Philosophen). Also, wenn du einen
guten Protestanten studieren willst, dann schaff dir Werke von
Bonhoeffer an.
Ich
habe mir heute die webseite deiner Gemeinde angeschaut.
*
Malek,
heute
in der Messe sind Gedichte vorgelesen worden. Es wurde über die
Poetischen Bücher und Weisheitsbücher der Bibel geredet. "Josef,
Maria und Elisabeth, bittet für die Poeten!"
Um
den Antisemitismus zu bekämpfen, übersetze ich ein jüdisches
Theaterstück namens Gott der Rache aus dem 20. Jahrhundert.
*
JESAJA
ZWÖLFTES
KAPITEL
1
Und an jenem Tag wirst du sagen: Ich preise dich, Jahwe, du warst
wütend auf mich, aber dein Zorn ist jetzt beruhigt, und du hast mich
getröstet.
Damit
grüßt dich
*
Lieber
Malek,
Marco
schenkt mir eine sechsbändige Werkausgabe von Bonhoeffer. Lieb,
nicht wahr?
*
4.
März: Gedenktag des heiligen Kasimir
Ein
Mann des Gebetes und der Frömmigkeit
Als
sich im Mittelalter in Osteuropa außerhalb des Heiligen Römischen
Reiches deutscher Nation verschiedene Staaten bildeten, haben dort
manche Könige und Herzöge regiert, die bis heute von ihren Völkern
als Heilige verehrt werden: In Böhmen war es Herzog Wenzel, im
Kiewer Reich die heilige Olga und ihr Enkel Wladimir, in Ungarn König
Stephan, in Schlesien die heilige Hedwig.
Als
letztes Volk Europas hatten die Litauer erst 1387 nach der Taufe
ihres Großfürsten Jogaila das Christentum angenommen. Aber sie
hatten mit dem heiligen Kasimir schon bald einen eigenen großen
Heiligen.
Sein
Fest am 4. März wird von Litauern und Polen begangen, da die beiden
Völker seit der Taufe Jogailas bis zu den Teilungen Polens im 18.
Jahrhundert im Staatsverband des Königreiches Polen lebten.
Kasimir
wurde am 5. Oktober 1458 in Krakau als Sohn des polnischen Königs
Kasimir IV. geboren, der auch gleichzeitig Großfürst von Litauen
war. Seine Mutter Elisabeth war eine Habsburgerin. Er war erst 13
Jahre alt, als ihn die Adligen des Königreiches Ungarn zum König
wählten. Doch konnte er in Ungarn nicht die Krone erlangen, da dies
Matthias Corvinus verhinderte, der selbst König von Ungarn werden
wollte und dieses Ziel erreichte.
Er
hatte Jungfräulickeit geschworen und wies Heiratsanträge ab
Als
21-Jähriger führte Kasimir für seinen im Ausland weilenden Vater
bis 1483 die Regierungsgeschäfte. Als ein Mann des Gebetes und der
Frömmigkeit war er beim Volk wegen seiner Gerechtigkeit und
Bescheidenheit beliebt. Aus Liebe zur Gottesmutter hatte er
Jungfräulichkeit geschworen und lehnte verschiedene Anträge zur
Heirat mit Königstöchtern ab, auch mit der Tochter von Kaiser
Friedrich III.
Wegen
seiner Marienfrömmigkeit wurde ihm lange Zeit auch die Dichtung des
lateinischen Marienliedes “Omni die dic Mariae” (Alle Tage singe
und sage Maria) zugeschrieben. Er starb bereits im Alter von nur 25
Jahren bei einer Reise in Grodno im heutigen Weißrussland am 4. März
1484.
Der
heilige Kasimir ist Patron von Polen und Litauen und wurde 1602 von
Papst Clemens VIII. heilig gesprochen. 1948 ernannte ihn Papst Pius
XII. auch zum Patron der Jugend. Er wird auch als Patron gegen die
Pest angerufen. Außerdem ist er auch einer der Patrone des
Malteser-Ordens.
Zu
seiner Ehre wurde die prächtige Kasimirkirche in der litauischen
Hauptstadt Vilnius (Wilna) erbaut, wohin seine Gebeine übertragen
wurden. Als 1832 die Russen dieses Gotteshaus in eine orthodoxe
Kirche umwandelten, brachte man seine Gebeine in die große
Kathedrale Sankt Stanislaus.
Kaisimirkirche
zu einem Museum für Atheismus
Als
die Sowjets nach der Okkupation Litauens die Kathedrale schlossen und
in eine Gemäldegalerie umwandelten, überführte man die Gebeine in
die Peter-und-Paul-Kirche in Vilnius. Die Kasimirkirche war in
kommunistischer Zeit zu einem Museum des Atheismus entweiht worden.
Seit der 1991 erkämpften Unabhängigkeit Litauens sind seine Gebeine
wieder im Kasimirdom.
Kasimir
wird meist in polnischer Adelstracht dargestellt, oft mit Krone und
Zepter sowie der Lilie der Jungfräulichkeit. 1984 hatten die
Bischöfe im verfolgten Litauen Papst Johannes Paul II. zu den Feiern
von Kasimirs 500. Geburtstag eingeladen.
Die
sowjetische Regierung verwehrte dem Papst die Einreise mit der
Begründung, er habe die Sowjetunion beleidigt, weil er den Marxismus
in seiner Ablehnung der so genannten Theologie der Befreiung als
“Schande des 20. Jahrhunderts” bezeichnet hatte. Erst ein
Jahrzehnt später konnte der polnische Papst Litauen besuchen.
*
Malek,
du
musst nicht deine freikirchlichen Differenzen zwischen Modernisten
und bibeltreuen Konservativen auf den Papst und die Kardinäle
übertragen. Johannes Paul der Große war ein Vater der ganzen
Menschheit, Benedikt XVI ein Lehrer der Katholiken, Franziskus ist
ein guter Hirte der ganzen Menschheit. Katholische Theologen sagen,
die Hierarchie der Kirche ist keine Pyramide mit einem Herrscher oben
an der Spitze und einem Basis-Volk unten, sondern eine umgekehrte
Pyramide, ganz unten sei der Papst als Diener der Diener Gottes,
nämlich des ganzen Volkes Gottes. Aber ich denke: Wie Jahwe der
Große Monarch in der Trinität ist, so ist der Papst ein absoluter
Monarch, nur Gott verantwortlich (dem Wort Gottes). So soll man nicht
so viel geben auf den Zank der Fürsten, der Kardinäle und
nationalen Bischöfe. Der Papst allein ist die Stimme des Wortes
Gottes und die Führung des Heiligen Geistes, der das ganze Volk
führt, und die Fürsten müssen harmonieren mit dem Papst in der
Liebe. Die Kirche ist heute heillos zerstritten und in Flügelkämpfe
ausgebrochen zwischen Reformern und Traditionalisten. Aber Petrus,
mein Lieber, ist kein Kieselstein, sondern ein Fels.
Jahwe
sei mit dir!
*
Malek,
Johannes
Paul II sagte, einige Aspekte der christkatholischen Frömmigkeit
sind in der katholischen Kirche vergessen worden, werden dafür in
andern christlichen Kirchen hochgehalten. - Deutliches Beispiel: die
Bibel. - In einer Marienerscheinung weinte Maria und sagte: Ihr habt
die Bibel vergessen. Auch Lobpreis, Bekehrung, Mission, freies Gebet,
Glaubenszeugnis, Heilig-Geist-Anrufung u. ä. ist eigentlich gut
katholisch. Die katholische Schriftstellerin Gertrud von LeFort
stammte von den Hugenotten ab, konvertierte zur römischen Kirche und
sagte, sie bräuchte alles das, was sie im Protestantismus geschätzt
habe, nicht aufzugeben, das alles fand sie in der katholischen Kirche
auch, aber auch noch mehr: Eine Lehrautorität, eine Mutter im
Glauben, den Leib Christi als wahrhafte Speise, eine Wolke von
Zeugen.
*
Lieber
Malek,
bin
ich eigentlich ein aggressiver Katholik? Warum kann ich mit Marco gar
nicht mehr über den Glauben sprechen, es gibt immer
polternd-aggressive Kampfaussagen gegen den katholischen Glauben.
Denke nicht, dass Maria der Zankapfel ist, obwohl er sie zu hassen
scheint, nein, wir sind uns über Jesus nicht einig. Er glaubt nicht
an die Dreieinigkeit Gottes, nicht an die Gottheit Jesu, nicht dass
zu Jesus notwendig die Kirche gehört. Ich bin es so müde! Worüber
soll ich mit ihm reden, wenn ich alle Themen des Glaubens vermeiden
muss? Politik? Aber er denkt wie die Tagesschau oder der Spiegel.
Moral? Aber er ist nicht gegen Abtreibung und Euthanasie und für den
Sex vor der Ehe. Ehrlich, heute ging mir durch den Sinn, die
Freundschaft aufzukündigen und den Pfingstler Hauskreis zu
verlassen. Die wären sicher entsetzt und Marco müsste die Andachten
wieder machen (blinder Blindenführer). Ich schreibe gerade Andachten
zum Hohelied, aber ich muss überall Rücksicht auf die Konfession
der Pfingstler nehmen und darf nicht frei und offen sagen, schreiben,
wie ich es denke und für wahr halte. Die Diskussionen mit den
Pfingstlern sind unergiebig für mich, denn ich bringe Geistliches,
sie kommentieren es mit Weltlichem. Würde ich vereinsamen? Ich würde
Evi zweimal die Woche sehn und alle zwei Wochen zum lutherischen
Bibelkreis gehen. Ach, ich klage, ich habe einen Freund verloren! Was
sagst du zu meinem Problem? Ich hoffe, mein Katholizismus führt
nicht dazu, dass ich dich auch noch verliere, mein Aaron.
*
Malek,
ich
höre gerade eine Serie einer bibeltreuen Karmeliter-Nonne über die
Apokalypse in der Interpretation durch die himmlische Prophetin
Maria. Heute hörte ich über den Plan der Freimaurer, die
(katholische) Kirche zu unterwandern. Die historisch-kritische
Methode, der Neu-Arianismus, das Eindringen von New-Age-Ideologie,
der Kampf von Laien und Bischöfen gegen den Papst, das Eindringen
von satanischer Unmoral wie Kindesmissbrauch und Homosexualität sind
alles apokalyptische Zeichen der kirchlichen Freimaurerei.
*
Malek,
heute
hörte ich eine Predigt über den Himmel, das sei keine Vertröstung,
kein Ersatz für ein misslungenes Leben. Ich ärgerte mich sehr!
Goethe schrieb in einem Requiem für einen Künstler, dass er
"vertröstet lebte und vertröstet starb", so bin ich. Das
schöne Wort Vertröstung! Die Diesseitschristen besudeln es wie die
Kommunisten.
Bitte
schließ meine Ohren in dein Gebet ein, ich höre kaum noch etwas,
nur laut über Kopfhörer, nächsten Donnerstag hab ich einen Termin
beim HNO-Arzt.
*
BUCH
DER KÖNIGE 1
1.
Und Jonathan hatte David lieb.
2.
Und Jonathan zeugte Micha.
*
Malek,
beim
Karneval machte die CDU-Vorsitzende Annegret den Witz über die
dritte Abteilung in öffentlichen Toiletten (für die Deutschen, die
weder Frau noch Mann sind) und scherzte über die verweichlichten
Männer, die nicht mehr wissen, ob sie noch im Stehen pissen dürfen
oder sich schon hinsetzen müssen. Herrlich! Lacht den Genderwahn in
den Staub! Aber nun gibt es einen Sturm der Entrüstung bei SPD,
Linken, FDP, sie alle vertreten das Menschenrecht der Menschen mit
Intersexualität oder binärer Orientierung! Die Narren sind los!
*
Malek,
wenn
ich abends um 19 Uhr eine Messe im Internet mitfeire, muss ich einen
Dummkopf von Prediger ertragen. Aber zum Schluss seiner Predigt kommt
er einmal kurz auf Maria zu sprechen. Darum, wenn der Name Maria
fällt, weiß ich, das gleiche die Predigt zuende ist. In diesem Sinn
ist Maria meine Erlöserin (die mich erlöst von klerikaler Torheit).
*
Danke,
ich habe schon einen ersten Vortrag über die Komplementarität von
Mann und Frau gehört. Ich freute mich, dass er nicht nur von der
Bibel, sondern auch von der Philosophie, ja sogar von den Mythen
argumentierte und Hanna Barbara Gerl-Falkowitz und Edith Stein
zitierte. Diesen Vortrag des Evangelikalen hätte eins zu eins ein
Katholik halten können.
*
Amos
6, 4 Ihr ruht auf elfenbeinernen Lagern und prangt auf euren
Ruhebetten, ihr esst die Lämmer aus der Herde und die gemästeten
Kälber aus dem Stall 5 und spielt auf der Harfe und erdichtet euch
Gedichte wie David 6 und trinkt Rauschtrank aus großen Gläsern und
salbt euch mit Balsam!
*
Ihr
seid Dis-pen-si-o-na-lis-ten?
Das
passt in kein Versmaß, liebe Christen.
*
Malek,
im
Buch Hiob wird der Gottesname El Shaddai verwandt. Die deutschen
Bibeln übersetzen das in der Regel mit Allmächtiger. Meine
Schwankebibel lässt es unübersetzt. Die Theologen sagen, die
Herkunft des Wortes sei unbekannt. El Shaddai bedeutet eigentlich so
viel wie: Der Gott, der uns Genüge gibt. Einige leiten es von einem
hebräischen Wort für Berge ab. Vielleicht war es einmal der Name
einer heidnischen Berggottheit. Die feministische Theologie leitet El
Shaddai von dem hebräischen Wort für Brüste ab, das heißt
shaddayim oder so ähnlich. Ich mache mir daraus das Gottesbild von
El Shaddai: einer stillenden Gottheit. Ich liebe das.
*
Malek,
im
Januar 1993 stand unsichtbar-sichtbar Christus vor mir, ich fiel auf
mein Angesicht und betete ihn an und er goss den (katholischen)
Glauben in mich ein. In meiner zweite Bekehrung im Februar 2001 stand
Christus (der gleiche) wieder unsichtbar vor mir. Christus sagte:
"Ich lade dich ein zum Allerheiligsten Altarsakrament. Ich
erlaube dir die Verehrung meiner Mutter." Ich sagte: "Jesus,
erlaube mir, weiter die Lutherbibel zu lesen und erhalte mir bitte
die Freundschaft von Mark." Beides hat er gewährt, wie ich im
Nachhinein weiß.
*
"Gehen
zwei den gleichen Weg, ohne dass sie sich verabredet haben?"
Amos 3,3
Gruß
Toto
*
"Auch
mir will sich die Lust zu konversieren verlieren."
Goethe
*
Malek,
was
für dich die SCHÖNHEIT der Wissenschaften ist, das ist für mich
die SCHÖNHEIT VON KUNST UND PHILOSOPHIE. Man kann verliebt sein in
diese REIN GEISTIGE SCHÖNHEIT mehr als in die Schönheit eines
jungen schlanken Frauenkörpers.
*
In
Stille und Vertrauen liegt eure Rettung.
*
Malek,
Sonntag
bin ich bei Nieselregen zu Karines Mutter ins Altersheim gefahren und
durch Schneeregen (mit dem Rad) zurück. Montag musste ich morgens
zum Arzt, bin durch den Schnee nach Hause gefahren, musste noch im
Supermarkt einkaufen. Dann kam Evi, kam von Krankheit und Arbeit
niedergedrückt, ich musste sie aufrichten, füttern mit Schokolade,
ihr schmeicheln, sie ging immerhin lachend. In den Messen nur
Predigten über Buße, Sack und Asche. Ich bin krank gewesen und ihr
habt mich besucht.
Die
Welt ist so hässlich geworden mit ihren Betonbauten, Supermärkten,
Krankenhäusern, Autos, das Wetter ist schlecht, die allermeisten
Menschen sind hässlich. Ich wollte nichts mehr hören von der
Supppenküchenkirche. Ich las den griechischen Philosophen, wie man
von der Schönheit der Körper über die Schönheit von Wissenschaft
und Tugend zur Schau der göttlichen Schönheit kommt. Ich wollte nur
noch weg von dieser Erde der Hässlichkeit in den Himmel der
Schönheit Gottes und Mariens. Mich packte ein grausamer WELTEKEL.
*
Malek,
Es
genügt nicht, dem Leib nach der Kirche Christi anzugehören, sondern
man muss mit Herz und Geist in der Kirche sein. Wer nur dem Leib nach
in der Kirche ist, ist nicht im Himmelreich. Allerdings ist das
Himmelreich auch größer und weiter als die sichtbare Kirche
Christi, denn der Geist weht, wo er will. Es gibt also Menschen, die
nicht Glieder der sichtbaren Kirche Christi sind, aber Bürger des
Himmelreichs. (nach Augustinus)
*
Sichtbare
oder unsichtbare Kirche - das ist hier die Frage.
Dein
Shakespeare
*
KANN
EINE FRAU IHR BABY AM BUSEN VERGESSEN UND KEIN MITLEID MIT DEM KIND
HABEN, DAS SIE GEBOREN HAT? AUCH WENN DIESE DICH VERGISST – ICH
WERDE DICH NIE VERGESSEN!
*
Vaterunser!
Unser
tägliches Butterbrot gib uns heute!
Mongolisches
Gebet
*
Hallo
Malek
endlich
hab ich die Jesajaübersetzung fertig. Nun hab ich alle Propheteen,
alle Weisheitsbücher, alle Apokryphen (bis auf Makkabäer)
übersetzt. Nun hab ich vor mir den Römerbrief, die Sintflut und
einen Großteil des Exodus.
Torsten
PS:
Ich lese Luther im Originaldeutsch.
*
Akt
der Hingabe
nach
Don Dolindo
Jesus
spricht: „Warum lasst ihr euch so leicht beunruhigen und
verwirren?“
Überlasst
doch Mir eure Sorgen, und alles wird sich beruhigen. Wahrlich, so
sage Ich euch, dass jeder vertrauensvolle, echte und gänzliche Akt
der „Hingabe an Mich“ gerade die Wirkung hervorbringt, die ihr so
sehr wünscht und eure dornenvolle Lage erlöst.
Sich
Mir hingeben heißt nicht: sich ängstigen, sich beunruhigen und
verzweifeln, um dann erst ein erregtes Gebet an Mich zu richten,
damit Ich euch beistehe. Sich Mir hingeben heißt vielmehr: Gleichsam
die Augen der Seele ruhig schließen und sich Mir überlassen, damit
Ich allein euch ans andere Ufer trage, wie ein schlafendes Kind auf
dem Arm seiner Mutter.
Das,
was euch durcheinanderbringt und euch sehr schadet, ist euer Grübeln
und Nachsinnen, euer sich sorgen und abquälen; dazu noch in der
Meinung, um jeden Preis alles selber tun zu müssen. Wie vieles wirke
doch Ich, wenn die Seele sich in ihren geistigen und auch stofflichen
Belangen samt Bedürfnissen an Mich wendet und Mich anzuschauen sich
bemüht, während sie voll Vertrauen sagen kann: „Sorge Du“.
Vielmehr
sollte sie die inneren Augen schließen und in Meinen Armen ruhen!
Wenn ihr euch sehr abquält, werdet ihr zu wenig Gnaden erhalten.
Wenn dagegen eure Gebete „ein vollkommenes Sich anvertrauen„
sind, dann werdet ihr viele Gnaden erhalten.
Im
Leiden betet ihr, dass Ich es euch nehmen soll, dabei jedoch nur ganz
so, wie ihr es euch vorstellt. Ihr wendet euch zwar an Mich, wollt
aber, dass Ich Mich euren Vorstellungen angleiche. Ihr seid wie
Kranke, die den Arzt um Behandlung bitten, aber die Art und Weise dem
Arzt selber vorschreiben.
Macht
es doch nicht so, sondern betet wie Ich es euch im „Vater Unser“
gelehrt habe:
Geheiligt
werde Dein Name! D.h. : Sei doch Du verherrlicht in meiner Not und
Bedrängnis.
Dein
Reich komme! D.h. : Alles trage zu Deinem Reiche in uns und in der
Welt bei.
Dein
Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. D.h. : Verfüge also Du
in dieser meiner Angelegenheit, wie es besser für das ewige und
zeitliche Leben ist. Wenn ihr Mir doch wirklich sagt: „Dein Wille
geschehe, Sorge doch Du", so greife Ich mit Meiner ganzen
Allmacht ein und löse die schwierigsten Situationen.
Wenn
du siehst, dass sich das Übel gar verschlimmert, statt sich zu
bessern, dann beunruhige dich dennoch nicht. Schließe wiederum deine
Augen der Seele, bzw. des Herzens und sprich zu Mir mit vollem
Vertrauen: „Dein Wille geschehe, Sorge doch Du o Herr!"
Nun
sage Ich dir, dass Ich wie ein Arzt sorgen und eingreifen werde mit
Meiner ganzen göttlichen Allmacht und, dass Ich auch ein Wunder
wirken kann, wenn es nötig ist. Und siehst du dann, dass sich etwa
dein Zustand als „Kranker“ verschlimmert, beunruhige dich nicht,
schließe die inneren Augen und sage erneut zu Mir: „Sorge Du“,
Ich verspreche dir: Ich sorge!!!
Die
Besorgnis, die Unruhe bezüglich der Folgen einer Sache, und das
Selber -Denken und Tun wollen sind gegen die rechte Hingabe! Es ist
dies wie bei einem ungestümen Betteln der Kinder bei ihrer Mutter,
dass diese für ihre Bedürfnisse sorge. Wenn die Kinder es jedoch
selber machen möchten, stören oder verhindern sie durch ihre Pläne,
Ideen und Launen sogar die rechte Hilfe der Mutter.
Schließe
doch die Augen deines Ich und lass Mich wirken. Schließt ruhig die
Augen, und richtet eure inneren Blicke total auf Mich und legt die
Gedanken an die Zukunft, wie bei einer Versuchung, ab. Ruht einfach
in Mir, glaubt an Meine Güte, und Ich beschwöre euch gleichsam bei
Meiner Liebe, wenn ihr in dieser Verfassung zu Mir sagt: „Sorge Du“
werde Ich voll und ganz sorgen, euch trösten, euch befreien, euch
führen. Und wenn Ich euch dann einen anderen Weg führen muss als
den, den ihr meint, dann werde Ich euch dennoch unterweisen. Ich
trage euch trotzdem auf Meinen Armen, denn es gibt keine heilsamere
Medizin als das Eingreifen Meiner Liebe.
Doch
bedenkt: „Ich sorge nur, wenn ihr eure Augen nach innen hin zu Mir
ausrichtet, “d.h.: wenn ihr wirklich wollt und Mir vollkommen
vertraut, ja euch Mir fest anvertraut!
Ihr
werdet schlaflos, ihr wollt alles abschätzen und erwägen, alles
erkunden und an alles mitdenken. Ihr überlasst euch dabei doch nur
den menschlichen Kräften des „eigenen Ich“, oder noch schlimmer,
eigentlich den Menschen, indem ihr auf deren Eingreifen vertraut.
Dies stellt ein Hindernis für Meine Absichten mit euch dar.
Oh,
wie wünschte Ich doch von euch die wahre Hingabe, um euch zu
beschenken; und wie betrübt es Mich, euch so beunruhigt und
verzweifelt zu sehen!
Gerade
aber dies strebt Satan an, euch unbedingt in Unruhe und Verzweiflung
zu bringen, um euch so Meinem Wirken und Meiner Liebe zu entziehen,
damit ihr euch ganz den menschlichen Eingriffen hingebt. Deshalb
vertraut Mir ganz! Ruht in Mir! Gebt euch in allem Mir hin! Ich wirke
Wunder im Maße eurer vollkommenen, vertrauensbereiten Hingabe an
Mich und des gänzlichen Misstrauens euch selber gegenüber.
Ich
schenke euch Gnadenschätze, wenn ihr völlig arm und bedürftig
seid!
Wenn
ihr aber eure eigenen Hilfsquellen habt oder solche sucht, dann seid
ihr doch auf der rein natürlichen Ebene und folgt so dem rein
natürlichen Lauf der Dinge, der heute sooft von Satan direkt oder
indirekt über das von ihm geschmeichelte Ich ablenkt oder gar
gestört wird.
Einer,
der immer noch alles erörtert und selbst erwägt, der hat nie Wunder
erlebt oder gar gewirkt, die von Mir kamen; dies geschah nicht einmal
unter den Heiligen.
„Es
wirkt nur mit Gott, wer sich Gott total hin- und übergibt!“
Wenn
immer ihr aber seht, dass sich alles noch mehr verwickelt, dann sagt
doch mit geschlossenen Augen des Herzens und der Seele: „Jesus,
sorge nun Du!"
Und
lenkt euch ab vom Ich, denn euer ruheloser Verstand macht es nur noch
schwerer, so dass ihr es Mir kaum anvertraut. Macht es immer wieder
richtig in allen euren Bedürfnissen!
Macht
es doch alle so und ihr werdet große, andauernde, jedoch stille
Wunder erleben, die nur für euch Sensationen sein dürfen und
überdies das rechte Vertrauen und eure Liebe zu Mir verstärken.
„Ich, euer Gott, werde sorgen. Ich versichere es euch."
Betet
immer in solcher Haltung und Hingabe und ihr werdet großen inneren
Frieden und wahre Früchte Meiner Liebe ernten, selbst wenn Ich euch
die Gnade des Opfers, der Sühne und der Liebe zumute, bzw. schenke,
die ein Leid als Kreuz auferlegt.
Scheint
dies euch unmöglich?
Schließt
wieder die Augen und blickt nach innen und betet mit ganzem Herzen:
„Jesus, sorge Du!“
Habt
keine Angst. Ich sorge fürwahr!
Dann
werdet ihr Meinen Namen preisen, indem ihr euch selbst gänzlich
verdemütigt!
Eure
Gebete gelten nicht so viel, wie ein Akt vertrauensvoller Hingabe!
Bedenkt es wohl.
Es
gibt keine wirksamere Novene als diese:
„O
Jesus, ich gebe mich Dir hin, sorge Du.“
*
Malek,
zum
sechsten Jahrestag der Thronbesteigung von Papst Franziskus: Er
wollte die Kirche gründlich reformieren und sie zur ursprünglichen
Heiligkeit der Urkirche zurückführen, aber statt dessen stellte der
Satan ihm ein Bein, und er muss nun den satanischen Dreck der
babylonischen Hure aufarbeiten, ich meine den weltweiten Gräuel des
Kindesmissbrauchs.
*
Malek,
ich
habe meiner Mutter einen Kalender bestellt mit Bibelworten für jeden
Tag. Sie bedankte sich und schrieb, das könne sie gut morgens lesen.
Bin gerade beim Römerbrief. Studierte gestern über "Joachim di
Fiore"...
*
Der
HNO-Arzt sagte, ich solle mich selbst therapieren, indem ich jeden
Tag mehrmals die Nase zu halten und von innen Luftdruck auf die Ohren
ausübe, bis es knackt. Hoffentlich hilft das.
Dein
Beethoven
*
Auf
dem Weg zum Arzt kehrte ich in einem Imbiss ein, um ein Sandwich zu
essen, da saß da eine Schönheit - ganz schwarz das Gesicht, aber
vollkommen schön geformt, lange schwarze Haare zum Zopf gebunden,
große weiße Augen und ein sehr nettes Lächeln, sie war erst
dreizehn Jahre alt, aber zur schlanken Taille große Brüste, wie es
dem Dichter gefällt.
*
Malek,
Evi
weiß vielleicht nicht immer, dass sie eine Christin ist, aber sie
ist mit ihrer herzlichen und tätigen Nächstenliebe Christus
ähnlicher als so mancher von den sogenannten "Bekehrten und
Wiedergeborenen", die meinen von sich, dass sie den Himmel schon
in der Tasche haben.
*
Psalm
127
3
Söhne sind ein Geburtsrecht von Jahwe, Kinder sind eine Belohnung
von ihm.
4
Wie die Pfeile in der Hand eines Kriegers sind die Söhne, die du als
Kinder zeugtest.
5
Wie gesegnet ist der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat;
im Streit mit seinen Feinden vor dem Stadttor wird er nicht der
Verlierer sein.
*
PSALM
128
1
Ein Wallfahrtslied. Wie gesegnet sind alle, die Jahwe fürchten, die
auf seinem Weg gehen!
2
Deine eigene Arbeit wird dir einen lebendigen, glücklichen und
wohlhabenden Willen geben.
3
Deine Frau ist ein fruchtbarer Weinstock an den inneren Stellen
deines Hauses. Deine Kinder umrunden deinen Tisch wie Triebe eines
Olivenbaums.
4
Dies sind die Segnungen, die auf diejenigen kommen, die den HERRN
fürchten.
5
Möge der HERR dich segnen aus Zion! Mögest du sehen, wie Jerusalem
alle Tage deines Lebens gedeiht,
6
und lebe lang, um die Kinder deiner Kinder zu sehen! Frieden für
Israel!
*
Malek,
heute
war ich mit Evi und einer Pietistin im Restaurant essen. Sie waren
nett zu mir. Aber worüber haben wir geredet? Über Krankheiten und
Hunde. Worüber sprach meine Familie bei den Familientreffen? Über
Krankheiten, Politik und Haustiere. Worüber reden die Pfingstler
beim gemeinsamen Abendbrot? Über Hunde, Krankheiten und das
Fernsehprogramm. Und worüber redet Susanne? Übers Essen und über
die Arbeit.
Und
worüber redet Maria mit mir? Über die Apokalypse, über den
Antichrist, über das Gebet und die himmlische Liebe.
Die
Frauen sind schön, wenn sie zwanzig sind, aber selbst Laetitia Casta
ist verblüht... Maria ist ewig jung und ewig schön.
*
Malek,
ja
der Himmel ist voller blühender Jungfrauen... Bei meiner
Lebensbeichte in Lourdes sagte der Priester zu mir: WENN SCHON DIE
JUNGEN FRAUEN SO SCHÖN SIND, WIE SCHÖN MUSS DANN ERST GOTT SEIN!
Heute
hab ich eine Predigt im Kölner Dom gehört: Unsere Heimat ist im
Himmel. Es heißt: Unsere Polis (Staat) ist im Himmel. Und dann gab
es eine Predigt über den deutschen Rechts- und Sozialstaat... Wie
traurig.
*
Einen
Mann hab ich unter Tausenden gefunden - eine Frau hab ich unter ihnen
nicht gefunden.
Prediger
Salomo
*
Malek,
Evis
Hund hat Schmerzen in der Wirbelsäule, aber die esoterische
Tierheilpraktikerin versuchte mit Akkupunktur die Energie im
Nieren-Meridan, die blockiert sei, wieder zum Fließen zu bringen.
Diese Blockade soll von einem Trauma des Hundes stammen und Angst bei
ihm auslösen, was dann die Wirbelsäule belastet. Ich mag den Hund
sehr, hab sogar heute Nacht von ihm geträumt.
Heute
war ich beichten bei einem ukrainischen Priester.
*
Malek,
wir
Katholiken sind verpflichtet, an die Unfehlbarkeit des Papstes zu
glauben, wenn er ex cathedra (vom apostolischen Lehrstuhl) eine Frage
des Glaubens oder der Moral entscheidet. Das bist du als Protestant
nicht verpflichtet zu glauben. Aber vor allem bist du nicht
verpflichtet zu glauben, wenn ich mal wieder in meinem Hochmut als
Poeten-Papst Ex Cathedra und unfehlbar rede…
*
Malek,
heute
hatte ich einen langen Traum. Ich war in Knock in Irland, wo Maria im
19. Jahrhundert erschienen war, aber in meinem Traum war es eine
Kapelle für Maria, die Königin der Toten. Da empfing ich das Blut
des Herrn, nachdem ich das Credo gesprochen. Maria wurde von den
Nonnen des Heiligtums einfach Liebling genannt. Auch Mariens Mutter,
Sankt Anna, wurde dort verehrt. Ein österreichischer Mönch und
Priester prüfte mich nach einem amerikanischen Verfahren, ob ich zum
mönchischen Leben taugte. Ich las dann im Computer die Texte und
Lieder, die zum Heiligtum gehörten. Da fand ich auch eine neue
staatliche Verordnung, dass deutsche Dichter wie Büroangestellte und
Arbeiter steuerlich behandelt werden sollen, unter Berücksichtigung,
dass sie täglich eine größere Menge Wein brauchen. Ich bat meinen
Bruder, diesen Zeitungsausschnitt für mich zu speichern. Dann bekam
ich eine Email von dir. Du sagtest (ich hörte deine Stimme): "Ich
habe einen neuen Mitarbeiter für deine Homepage gewonnen. Jan (von
Jan und Judith) macht künstlerisch wertvolle Fotos von der Natur.
Darunter stelle ich lyrische Gedichte von dir. Hast du da bestimmte
Vorstellungen?" Ich sagte: "Nein. Such du einfach passende
Lyrik aus, aber achte darauf, dass es lyrische Einzelstücke sind und
nicht Teile aus epischen Versen." Dann kam noch Karine und
sagte, sie wolle zum Fest einen Büffelbraten für mich bereiten.
*
Malek,
danke.
Ich bin froh, dass die Malaiische Muse nicht verloren gegangen ist.
Ich habe sie unter Evis Einfluss geschrieben. Überhaupt war die
Zeit, als Evi meine göttliche Muse war, von etwa 1998 bis 2011 die
poetisch fruchtbarste Zeit für mich. Irgendwie wollen die Verse
seitdem nicht mehr recht fließen, ich lese fast nur noch Theologie
und Philosophie und schreibe an meiner Bibelübersetzung und
Bibelkommentaren. Ansonsten habe ich viele Übersetzungen aus dem
Altertum angefertigt. Aber die eigentliche Geniezeit meiner Muse ist
vorbei. Leider.
*
BEFREIUNGSTHEOLOGIE
Maria,
die Kaiserin des Himmels stieg von ihrem Jaspisthron, legte ihre
Krone der Kaiserin ab, legte ihren goldenen Mantel ab, legte ihr
Seiden-Untergewand ab und stand nachts nackt vor mir. Am nächsten
Morgen zog sie einen schwarzen Slip an, eine blue jeans, ein weißes
T-Shirt, Sandalen an die Füße und ging mit mir zu den Sterbenden
ins Altersheim.
*
Die
Jugend klingt, das Alter klappert.
Goethe
*
Einmal
kam ein Toter aus Mainz zum Himmelstor,
Polterte
und schrie: Mach auf! Dann schaute Sankt Petrus,
Leise
öffnete er die Tür, kam heraus und fragte: Wer bist du?
Trotzig
antwortete er und erhob den Ablass:
Ich?
Ein katholischer Christ, das ist der einzige wahre Glaube!
Setz
dich auf die Bank, rief Petrus.
Dann
kam ein toter Mann aus Zürich zum Himmelstor,
Polterte
und schrie: Mach auf! Wer bist du? fragte der Jünger.
Ich?
Ein kalvinistischer Christ, das ist der einzige rettende Glaube!
Dort
auf die Bank! rief Petrus. Da kam auch einer aus Hamburg,
Polterte
und rief: Öffne mir! Wer bist du? fragte der Jünger.
Ich?
Ein lutherischer Christ, das ist der einzige Glaube!
Dort
auf die Bank! Petrus rief und hielt den Mund. Jetzt saßen die Gegner
Friedlich
nebeneinander und bleich, voll stummer Bewunderung,
Sonnen
und Monde und Sterne wurden scheinbar irreführend aussortiert
Zum
harmonischen Tanz; sie hörten auch Geräusche,
In
der Symphonie der gesegneten Völker und Engel,
Hallelujagesänge
und atmende Lebensblüten.
Aber
ihr Herz schwoll mit unaussprechlicher Inbrunst an,
Ihr
heiteres Lied stieg erfreut auf: Wir glauben
Alle
an Einen Gott! Die Flügel sind einmal gesprungen
Mit
einem Klang, der weit von der goldenen Pracht des Äthers entfernt
ist,
Glänzend
Petrus erschien und sprach mit einem freundlichen Lächeln:
Habt
ihr jetzt euren Weg bedacht, ihr dummen Kinder? Also kommt!
*
Malek,
Jesus
hat uns nicht durch seine Lehre, sondern durch sein Leiden erlöst.
Darum darf sein Jünger nicht nur lehren, sondern muss auch leiden.
Jesus ist nicht einen Heldentod gestorben, damit Poeten Heldenepen
über ihn dichten.
*
Malek,
heute
war ich mit Evi in Osternburg, wo Karine einst gelebt. Als Karine
noch lebte, war in Osternburg immer Sommer! Jetzt ist Osternburg ein
Friedhof.
*
Mein
lieber Sohn,
du
sollst dich selbst mit Freundlichkeit behandeln.
Maria,
Hilfe der Christen
*
Malek,
war
mit Evi bei Karines Mutter im Altersheim, ihre Nichte war auch da.
Ach Jesus, ich muss weinen, es gibt keine selbstlose Liebe in dieser
Welt, nur Selbstgerechtigkeit und Rebellion.
*
Der
Menschheit ganzer Jammer fasst mich an!
Goethes
Faust
*
IDEALISTISCHE
HYMNE AN DIE FREUNDSCHAFT
Brüder!
heilig unsre Glut!
Ha!
es gilt Tyrannenblut!
(Fragment)
*
Tot
sein und seine Ruhe haben ist besser als ein elendes Leben mit
unheilbarer Krankheit.
Jesus
Sirach
*
Malek,
bin
sehr traurig. Habe eine Prophetie der Gottesmutter aus dem 16. Jhd.
über das 20. Jhd. übersetzt, einen französischen Lyriker aus dem
19. Jhd. und weiter geschrieben an einer Verserzählung für Pastorin
Gudrun. Karines Mutter in ihrer Agonie geht mir an die Nieren.
*
Mit
Mara war ich heut in einem Wasserbade,
Sie
lernt das Schwimmen gut, es hilft ihr Gottes Gnade,
Im
Apfelbaum das Nest macht ich bereit dem Lenz,
Der
Frühling kommt gewiss aus Gottes Transzendenz.
*
Wo
bist du, Adam, Freund? Doch nicht wie Eva schmoll!
Singe
Jahwe nur dein Lied, und singst du auch in Moll!
*
Malek,
die
heilige Kirche Gottes, ich meine die römisch-katholische, ist
weitgehend zu einer Kirche von Heiden geworden mit lauen Pfaffen, die
das heidnische Herdenvieh Sonntag für Sonntag abfüttern mit banalem
Geschwätz vom Lieben Gott. - Ich aber glaube an den Dreimalheiligen
Jahwe, Marias Gott ist auch mein Gott.
*
Das
Haupt der Frau ist der Mann; aber die Frau ist des Mannes
Herz
und bessere Seele, oft wirklich das Haupt des Hauptes.
*
Du
werd doch mit mir alt auf dieser schwarzen Erde!
Lass
tragen uns vereint unendliche Beschwerde!
Ernst.
*
Lieber
Malek,
heute,
den 25. März, genau neun Monate vor der Geburt Christi, feiert die
Kirche die Empfängnis des Logos in der Jungfrau. Das wollen wir doch
feiern, nicht wahr?
Ich
sage mir immer wieder: Jahwe ist ja da, ALLES IST GUT.
*
BAUERNREGEL
Denn
zu Marie Verkündigung,
Da
werden Schwalben wieder jung.
*
Malek,
wenn
du mal in deiner kommenden Freien Zeit einen guten (Bibel-)Roman
lesen willst, empfehle ich dir Thomas Mann: Josef und seine Brüder.
Gibt es bei yotube
gut
gelesen als Hörbuch.
*
AUS
MEINEM BAUERNKALENDER
26.
Januar: St. Timotheus
Sankt
Timotheus, der bricht das Eis;
Hat
er keins, so macht er eins sich weiß.
*
Malek,
ich
habe das Gebet Salve Regina neu übersetzt, so betet dein sehr
elender Freund:
Salve
Königin, Mutter der Elenden,
Geheimnis
des Lebens und der Süße und unserer Hoffnung,
Wir
rufen zu dir, Kinder Evas;
Seufzen
zu dir, trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen!
Ah,
wende deine guten schönen Augen auf uns,
Zeige
uns Jesus, die gesegnete Frucht deines Leibes, nach diesem Exil!
O
gute, o liebe, o süßeste Jungfrau Maria!
Toto
*
Schau
nicht auf die eigene Reue, schau nicht auf den eigenen Glauben, schau
nur auf Christus!
Luther
*
Exodus
31
BERUFUNG
DER KÜNSTLER
31
Da sprach Jahwe zu Mose: 2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn des Uri,
des Sohnes Hurs, aus dem Stamm Juda auserwählt, 3 und ich habe ihn
mit der Ruach Gottes erfüllt, mit Sophia, mit Verständnis, mit
Wissen und mit allen möglichen Fähigkeiten, 4 um künstlerische
Entwürfe für die Arbeit in Gold, Silber und Bronze zu machen, 5 um
Steine zu schneiden und zu setzen, um in Holz zu arbeiten und um alle
Arten von Kunst zu betreiben. 6 Außerdem habe ich Oholiab, den Sohn
Ahisamaks, aus dem Stamm Dan, ernannt, ihm zu helfen. Auch habe ich
allen Facharbeitern die Möglichkeit gegeben, alles zu machen, was
ich dir befohlen habe: 7 das Versammlungszelt, die Lade des
Bundesgesetzes mit der Versöhnung und alle anderen
Einrichtungsgegenstände des Zeltes, 8 den Tisch und seine
Gegenstände, den Leuchter aus reinem Gold und alle seine
Zubehörteile, den Räucheraltar, 9 den Brandopferaltar und alle
seine Utensilien, das Becken mit seinem Fundament, 10 und auch die
gewebten Gewänder, sowohl die heiligen Gewänder für den Priester
Aaron als auch die Gewänder für seine Söhne, wenn sie als Priester
dienen, 11 und das Salböl und den duftenden Weihrauch für den
Heiligen Stuhl. Sie sollen sie so machen, wie ich es dir befohlen
habe."
*
25.
April: St. Markus
Georg,
Markus ohne Trost,
Schrecken
uns sehr oft mit Frost.
Georg
und Sankt Mark
Treibens
allzu arg.
Wie
an Markus sich das Wetter hält,
Ist
im Herbst die Ernte oft bestellt.
Wehe,
vor dem Markustag
Sich
der Bauer hüten mag.
Gibts
an Markus Sonnenschein,
Hat
der Winzer guten Wein.
Ists
jetzt um den Markus warm,
Friert
man dann bis in den Darm.
Wer
zu Markus legt die Bohnen,
Dem
wird er es reichlich lohnen;
Gerste,
die sei längst gesät,
Denn
nach Markus ists zu spät.
An
Mark versteckt die Socken
Die
Krähe in dem Roggen.
Bauen
um Sankt Markus schon die Schwalben,
Gibts
viel Futter, Korn und Kühe-Kalben.
Lege
erst nach Markus Bohnen,
So
er wird es reich dir lohnen.
*
MALEK
Jetzt
stoß ich an den Kelch, und ists auch kein Burgunder,
Dass
du mein Freund sein magst, das gränzet an ein Wunder!
*
Malek,
die
heutige Lesung: Wo ist ein so weises Gesetz wie das Gesetz Jahwes?
Die Völker werden von euch sagen, was für ein weises und gebildetes
Volk ihr seid.
Ich
habe nicht so recht Lust, das eigentliche Gesetz der Torah zu
übersetzen, wie ich auch wenig Lust habe, die Königsbücher und
Chroniken zu übersetzen.
Heute
hab ich (nach einem Nachmittag voller weltlichem Stress) an meiner
Übersetzung von Lord Byrons Tragödie über den assyrischen König
Sardanapal gearbeitet. Bin sozusagen aus dem Alltag ins alte Assyrien
geflüchtet.
*
Vergeudet
eure Zeit nicht damit, euch zu Weisen dieser Welt zu machen... Macht
euch frei von eurer Weisheit, und seid Diener des Heiligen Geistes...
Vergesst eure Weisheit, damit der HERR euch Seine Weisheit schenken
kann...
Maria,
die Königin der Liebe
*
Liebe
Brüder und Schwestern im Herrn!
Heute
habe ich euch eine kleine Bibelarbeit zum Themas Scheißen und Pissen
mitgebracht.
1Sam
25,22 Gott tue mir dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten
Morgen einen Einzigen übrig lasse, der an die Wand pisst, von allem,
was er hat.
1Sam
25,34 Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich
davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: Wärest du nicht eilends mir
begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht ein
Einziger übrig geblieben, der an die Wand pisst.
1Kön
14,10 Darum siehe, ich will Unheil über das Haus Jerobeam bringen
und ausrotten von Jerobeam alles, was an die Wand pisst, bis auf den
letzten Mann in Israel und will die Nachkommen des Hauses Jerobeam
ausfegen, wie man Kot ausfegt, bis es ganz mit ihm aus ist.
1Kön
16,11 Und als er König war und auf seinem Thron saß, erschlug er
das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was an die Wand
pisste, dazu seine Verwandten und seine Freunde.
1Kön
21,21 Siehe, ich will Unheil über dich bringen und dich wegfegen
samt deinen Nachkommen und will von Ahab ausrotten, was an die Wand
pisst, bis auf den letzten Mann in Israel
2Kön
9,8 sodass das ganze Haus Ahab umkomme. Und ich will von Ahab
ausrotten, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel,
Was
bedeutet "seine Füße bedecken"?
Interessanterweise
übersetzen Septuaginta und Vulgata לרגליו
auch mit
Füße:
-
καὶ προσέπεσεν πρὸς τοὺς πόδας
-
tetigitque pedes ejus
Bei
der Vulgata könnte man ja sagen: Jo, der olle Hieronymus, der wusste
es eben nicht besser bzw. wollte es nicht besser wissen. Bei der
Septuaginta dagegen, von Juden für Juden, die des Hebräischen nicht
mehr mächtig waren übersetzt, muss die Übersetzung schon wundern.
Haben sie ihren eigenen Text nicht mehr verstanden?
Im
Übrigen: Luther 1984 übersetzt Scham. Luther 1912 Füße.
Orginalluther kann ich nicht sagen.
Mit
den "Füßen" hat es sicher auch noch eine andere
Bewandtnis. Bei Pinchas Lapide fand ich einen Hinweis auf Luthers
Übersetzung von 1. Samuel 24, 4: "Und Saul ging hinein, um
seine Füße zu bedecken". Luther schrieb an den Rand mit roter
Tinte: "Und Saul ging hinein, um zu scheißen".
Luther
wußte auch um Wendungen wie: "einer, der an die Wand pisse".
Er übersetzte dann "Alles Männliche", weil ja doch "die
beiden Testamente in Klöstern im Chor oder bei Tisch vorgelesen
werden...".
Die
französische Bibel übersetzt: "il s'est retiré dans sa
chambre d'été" (sein Sommerzimmer). Mit einer Fußnote: il se
couvre les pieds. Was dann eigentlich auch wieder einer Erklärung
bedürfte.
Im
hebräischen Original steht "Saul ging in die Höhle, um seine
Füße zu bedecken", wobei letzteres ein´offizieller´
hebräischer Euphemismus für "den Darm entleeren" war.
Weitere
Euphemismen bzw. Deckbezeichnungen im Tanach:
Männliche
Genitalien: "Knie", "Hüfte" / männliches Glied:
"Fleisch", "Hand", "Ausgießer".
Weibliche
Genitalien: hier sind als Euphemismen "Nabel" und
möglicherweise "Saum" und "Rand" im Gebrauch.
Als pejorative Bezeichnungen werden "Schimpf" und "Schmach"
verwendet.
DAS
EVANGELIUM NACH MATTHÄUS (MT 15)
16
Er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig? 17
Versteht ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in
den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?
*
Malek,
eben
schrieb ich an Marco:
"Die
Isis-Terroristen vergewaltigen sechsjährige jessidische und
christliche Mädchen anal, oral und vaginal. Wie böse ist das denn?"
Da
fiel mir ein: Katholische Priester sind nicht besser, wenn sie Jungen
und Mädchen sexuell misshandeln, nicht wahr?
Benedikt
XVI zitierte Jesus: Es wäre für diese Männer besser, wenn man
ihnen einen Mühlstein um den Hals hänge und sie im tiefsten Meer
ersäufe!
*
Malek,
fang
nicht vorne an bei der Bibliothek der Kirchenväter, um die Sammlung
von vorne bis hinten durchzulesen, sondern such dir aus dem
Inhaltsverzeichnis die Homilien aus, die dich gerade interessieren,
ist jedenfalls meine Empfehlung.
Ich
habe jetzt 1 Monat Ruhe von allen Bibelkreisen, wie schön und
geistreich!
*
Petrarcas
Liebe, die unendlich hohe,
War
unerwidert und unendlich traurig,
Sie
war für ihn ein EWIGER KARFREITAG.
Goethe
*
Malek!
Dass
man als kontemplativer Beter die Welt und vor allem die Verwandten
(außer die Eltern, wenn sie geistlichen Beistand brauchen) verlassen
soll..
"...aber
von den Übrigen waren es die Verwandten, die mir am wenigsten
geholfen haben, wenn ich in Not war, wer mir da geholfen hat, das
waren die Knechte Gottes."
"Glaubt
mir, ihr Freunde, wenn ihr IHM dient, wie ihr sollt, dann werdet ihr
keine besseren Freunde finden als die, die Seine Majestät euch
schickt."
Teresa
von Avila
*
"Wenn
jemand weiter weissagt, sollen sein Vater und seine Mutter, die ihn
gezeugt haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest
Falsches im Namen des Herrn. Und werden also Vater und Mutter, die
ihn gezeugt haben, ihn zerstechen, wenn er weissagt. (...) So wird
man aber sagen zu ihm: Was sind das für Wunden in deinen Händen? Da
wird er sagen: So bin ich geschlagen worden im Hause meiner Lieben."
Sacharja
13
*
Malek,
wenn
du weiter über Lukas predigen willst, könnte dir von Ambrosius der
Lukaskommentar helfen. Zum Beispiel.
Herzlichen
Glückwunsch zur neu gewonnenen Freiheit!
*
Lieber
Vetter Michel!
Alle
meine Geliebten haben mich verlassen. Ich bin so allein. Wenn ich
wenigstens noch einsam wäre, dann könnte ich davon dichten. Ich bin
die letzte Nuance von Verlassenheit, dahinter kommt nichts mehr.
Else
Lasker-Schüler
*
Malek,
ich
hab von 13 bis 19.30 Uhr geschlafen. Ich hab von 18jährigen
Pfingstlern geträumt einen langen Traum..., aber jetzt erzähle ich
dir, was ich von dir geträumt hab. Wir beide wollten eine Wanderung
in Bergen oder sandigen Hügeln machen, und einer, der mal
Pfingstler-Pastor war, jetzt tot ist, an Krebs geschworen, wollte uns
Ledereinlagen für die Schuhe verkaufen. Ich wollte davon nichts
wissen, du warst unschlüssig und fragtest mich um meine Meinung, ich
sagte, da mögest du deine Frau fragen. Du gucktest wieder in den
Katalog, da gab es Miniaturbücher im Ledereinband, unter anderem
einen Band Nietzsche, um in die Jackentasche zu stecken. Ich sagte,
Nietzsche wolle ich nicht immer bei mir haben, lieber meine eigenen
Werke. Da brachtest du mir ein selbstgebundenes Buch mit
Jugendgedichten von mir, du hattest für den Autorennamen ein
chinesisches Anonym gewählt. Du wolltest mir Gedichte vorlesen, aber
es waren Liebesgedichte, die mochtest du mir nicht vorlesen, ich
sagte, sie wären ja nicht für eine Frau, sondern für alle Frauen
geschrieben. Dann gab es noch ein Buch, das war mein Tagebuch aus der
ersten Schulklasse, da schrieb ich, ich hätte ein Wunder in
Mathematik getan und bewiesen, dass 1 x 1 = 1. Wir lachten beide über
meine fehlende Begabung für Mathematik. Dann gingen wir in eine
vierte Klasse, und du machtest dem Lehrer und den Schülern vor, dass
ein mal eins nicht eins ist. Du legtest drei Hölzer hin, und der
Musterschüler und der Lehrer waren überzeugt, dass die Summe 1 ist.
Dann brachtest du einige mathematische Zeichen an, verändertest
durch Wasser das physikalische Gewicht des Holzes und brachtest die
Hölzer in schnelle Bewegung und rechnetest nun überzeugend aus (ich
war dabei dein ungeschickter Gehilfe), dass 1 x 1 = 2,28.
*
„Und
siehe, der Mann, der die Leinwand anhatte und das Schreibzeug an
seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie DU mir
geboten hast."
Hesekiel
9, 11
Damit
begeb ich mich in den Schlaf.
*
Malek,
Konfuzius
sagt: Ich habe noch keinen gefunden, der die Tugend so liebt wie
Mädchenschönheit.
Lao
Tse sagt: Bei Musik und Speisen bleiben die Wanderer stehen, aber
keiner will vom Tao hören.
*
Malek,
Marco
schrieb, wenn ich mich nicht mehr bewege, bin ich bald ein
Pflegefall. - Gott bewahre mich vor Freundesrat. - Evi kam und brach
einen Streit vom Zaun. - Gott bewahre mich vor zänkischen Weibern. -
Kardinal Woelki ließ schreiben und herzlich danken für meine
unterstützenden und wertschätzenden Worte. - Gott segne den
Kardinal!
*
Mein
lieber frommer Freund, der du allein erlabst,
Dich
segne Christus und auch sein Vikar, der Papst!
*
Und
Mose war ein sehr geplagter Mann, mehr als alle Menschen auf Erden.
Die
Bibel
*
Besser
allein in einem Winkel unterm Dach als in einem prächtigen Haus mit
einer stets nörgelnden Frau...
Dein
Salomo
*
In
der Säulenhalle namens Haus der Barmherzigkeit lag ein Mann, der war
seit 30 Jahre psychisch und körperlich krank. Er konnte nicht in die
Heilquelle kommen, denn er hatte niemanden, der ihm half. "Immer,
wenn ich an die Quelle will, ist ein anderer zuerst da..." Da
kam der Heiland, der Arzt, und sagte: Willst du heil werden? Und der
Heiland schenkte ihm das Seelenheil und die Verheißung auf blühende
Gesundheit im Paradies…
*
Malek,
gestern
Nacht waren die seelischen Schmerzen so unerträglich, ich konnte
nicht leben und nicht sterben, da dachte ich an Selbstmord. Aber ich
weiß, das ist kein Ausweg, denn ein Selbstmörder kommt entweder in
die Hölle oder an den untersten, der Hölle nächsten Ort des
Fegefeuers, jedenfalls nicht in den Himmel. Aber nach vier Stunden
Schlaf hat Gott mich am Morgen wie eine MUTTER getröstet.
*
2
Samuel 1
17
David sang die folgende Klage über Saul und seinen Sohn Jonathan.
18
Es ist für die Lehre des Bogenschießens an die Knaben von Juda; es
ist im Buch des Gerechten geschrieben.
19
Liegt der Glanz Israels tot auf euren Höhen? Wie sind die Helden
gefallen?
20
Sprecht nicht davon in Gat und sendet es nicht auf die Straßen
Aschkelons, dass sich die Töchter der Philister nicht freuen, die
Töchter der Unbeschnittenen, vor Schadenfreundes.
21
Ihr Berge von Gilboa, kein Tau, kein Regen fällt auf euch, o
tückische Felder, wo der Schild der Helden entehrt liegt! Nicht mit
Öl eingeschmiert der Schild von Saul,
22
sondern mit dem Blut der Verwundeten, dem Fett der Krieger! Der Bogen
von Jonathan kehrte nie leer zurück, das Schwert von Saul kam nie
ungesättigt nach Hause!
23
Saul und Jonathan, geliebt und herrlich, waren weder im Leben noch im
Tod getrennt. Schneller als Adler waren sie, stärker als Löwen.
24
Ihr Töchter Israels, weint um Saul, der euch Karmesin und feines
Leinen zum Anziehen gegeben hat, der goldenen Schmuck auf eure
Kleider gehängt hat!
25
Wie sind die Helden in den Kampf geraten? Jonathan, durch deinen Tod
bin auch ich betroffen.
26
Ich bin desolat wegen dir, Jonathan, mein Bruder. Sehr lieb warst du
mir, deine Liebe war wundervoller für mich als die Liebe der Frauen.
27
Wie sind die Helden gefallen und die Kriegswaffen erlegen!
*
Probatum
est
A
Man
sagt: Sie sind ein Misanthrop!
B
Die
Menschen haß ich nicht, gottlob!
Doch
Menschenhaß, er blies mich an,
Da
hab ich gleich dazu getan.
A
Wie
hat sich's denn so bald gegeben?
B
Als
Einsiedler beschloß ich zu leben.
Goethe
*
Bei
Tolstoi gibt es eine Szene, da eine junge Fürstin stirbt, "und
ihr Totengesicht schien zu sagen: Ich hab euch alle lieb gehabt, aber
was habt ihr mir angetan?!" So werde ich wohl auch dreinschauen.
*
Joseph
von
Georges Moustaki
Das
ist es, alter Joseph.
Zu
nehmen.
Die
Schönste von allen
Unter
den Töchtern Galiläas
Diejenige,
die Maria genannt wurde.
Das
hättest du tun können, mein alter Joseph.
Sarah
zu nehmen
Oder
Deborah
Und
nichts wäre passiert.
Aber
du hast Maria bevorzugt.
Das
hättest du tun können, mein alter Joseph.
Zu
Hause bleiben,
Schneiden
dein Holz,
Anstatt
ins Exil zu gehen
Und
sich zu verstecken mit Maria.
Das
hättest du tun können, mein alter Joseph.
Kinder
machen
Mit
Maria
Und
ihnen deinen Job beibringen.
Wie
dein Vater ihn dir beigebracht hat.
Warum
hast du das nicht getan?
*
Malek,
das
2. Kapitel des Buches der Weisheit aus dem AT ist eine Prophezeiung
auf das Leiden Christi. Aber auch die Glieder am Leib Christi sind
berufen, Anteil zu haben an den erlösenden Leiden ihres Herrn. Doch
die Gerechten sind in Jehovas Hand.
Weisheit
2
1
In die Irre gingen ihre Gedanken, und sie sagten zueinander: »Kurz
und mühselig ist unser Leben, und wenn ein Mensch dahin ist, so ist
es aus mit ihm. Auch weiß man von keinem, der aus dem Totenreich
befreit. 2 Denn nur zufällig sind wir geworden, und nachher werden
wir sein, als wären wir nie gewesen. Denn der Atem in unsrer Nase
ist nur Rauch und unser Denken nur ein Funke, der aus dem Pochen
unsres Herzens entsteht. 3 Wenn er verloschen ist, so geht der Leib
dahin wie Asche, und der Geist zerflattert wie Luft. 4 Unser Name
wird mit der Zeit vergessen, und niemand wird sich unseres Tuns
erinnern. Unser Leben fährt dahin, als wäre nur eine Wolke da
gewesen, und zergeht wie Nebel, der von den Strahlen der Sonne
verjagt und von ihrer Hitze verzehrt wird. 5 Unsre Zeit geht vorbei
wie ein Schatten, und wenn wir weg sind, gibt es keine Wiederkehr;
denn es ist besiegelt, dass niemand wiederkommt. 6 Kommt nun und
lasst uns genießen, was wir jetzt haben, und die Schöpfung
auskosten, solange wir jung sind. 7 Wir wollen mit bestem Wein uns
füllen und uns salben, und keine Frühlingsblume soll uns entgehen.
8 Lasst uns Kränze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden. 9
Keine Wiese bleibe von unserem Übermut verschont; überall lasst uns
Spuren unserer Freude hinterlassen. Denn das ist unser Teil und dies
unser Los. 10 Lasst uns den Gerechten unterdrücken, der in Armut
lebt; lasst uns keine Witwe verschonen; wir wollen uns nicht scheuen
vor dem grauen Haar des Greises. 11 Unsere Stärke sei das Gesetz der
Gerechtigkeit; denn es zeigt sich, dass Schwäche nichts ausrichtet.
12 So lasst uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lästig und
widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz
sündigen, und hält uns vor, dass wir gegen die Zucht verstoßen. 13
Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rühmt sich, ein Kind
des Herrn zu sein. 14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir
denken; er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen lässt. 15 Denn
sein Leben unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders
sind seine Wege. 16 Als falsche Münze gelten wir ihm, und er meidet
unsre Wege wie Schmutz; er rühmt, wie es die Gerechten zuletzt gut
haben werden, und prahlt damit, dass Gott sein Vater sei. 17 So lasst
doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prüfen, was bei seinem Ende
geschehen wird. 18 Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm
helfen und ihn erretten aus der Hand der Widersacher. 19 Durch
Schmach und Qual wollen wir ihn auf die Probe stellen, damit wir
sehen, wie es mit seiner Sanftmut steht, und prüfen, wie geduldig er
ist. 20 Wir wollen ihn zu schändlichem Tod verurteilen, denn er
selbst sagt ja, es werde ihm Rettung zuteil.« 21 Das alles dachten
sie – und irrten; denn ihre Bosheit hat sie verblendet, 22 sodass
sie Gottes Geheimnisse nicht erkannten; auch hatten sie nicht die
Hoffnung, dass ein frommes Leben belohnt wird, und sie achteten die
Ehre für nichts, die untadeligen Seelen gegeben wird. 23 Denn Gott
hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Abbild
seines eignen Wesens gemacht. 24 Aber durch des Teufels Neid ist der
Tod in die Welt gekommen, 25 und es müssen ihn erfahren, die ihm
angehören.
*
Darauf
teilt er den Wein, den der gute Acestes verstaut hat,
In
die Becher, an der trinakrischen Küste, der Held gabs
Beim
Verlassen und sprach und beruhigte traurige Herzen:
O
ihr Freunde (gut, wir sind uns nicht unbekannt, Brüder),
O
ihr Freunde, der es euch schlimm ergehen ließ, zornig,
Jener
Gott wird ein gutes Ende machen den Leiden.
Ihr
habt euch mit der Tollwut der wütend bellenden Scylla
Konfrontiert,
mit ihren tief erklingenden Klippen,
Und
ihr habt auch erlebt die Felsen der Riesen-Zyklopen:
Denkt
zurück an den Mut und verjagt die düsteren Ängste:
Eines
Tages erfreut es euch, euch dran zu erinnern,
An
all dieses Unglück, diese gefährlichen Zeiten,
Denn
wir gehen nach Latium, Parzen leben dort friedlich
Nur
für uns. Da wird Troja wieder erstehen. Ertragt es,
Und
bewahrt euch für die kommenden glücklichen Tage.
*
Du
versuchst, o Sonne, vergebens,
Durch
die düsteren Wolken zu scheinen.
Der
ganze Gewinn meines Lebens
Ist,
IHREN Verlust zu beweinen.
Goethe
nach dem Tod seiner Frau
*
Lieber
Malek,
für
deine Kinder war es sicher toll im Wildpark von Lüneheide. Ich
musste gestern sehr wehmütig an den wunderlieben und wunderschönen
Milan denken. Heute rief mich ein früherer Freund aus Ostfriesland
an und erzählte mir seine Trauer über den Tod seiner Mutter, mit
der er bis zu ihrem Tod sehr einsam in der ostfriesischen Wildnis
zusammen gelebt hat. Seltsam, anstatt mich zu trösten in meinem
Jammer, sendet die Jungfrau mir Trauernde, dass ich sie tröste.
*
NORDEN
In
dir bin einst zur Schule ich gegangen,
Ein
Geist war ich, im Kerker ich gefangen,
In
dir war ich mit wütenden Rebellen
So
friedlos wie die wild empörten Wellen,
In
dir bin ich vor Liebesgram gekrochen,
Viel
Frauen haben mir das Herz gebrochen,
In
dir entschloss ich mich, mich zu ermorden,
Nicht
Leben hattest du für mich, o Norden,
Mit
einem Freund ging ich am Friedhof immer
Und
hörte Tote in dem Mondenschimmer,
Da
saß ich im Café mit Irren, Toren,
Bis
ich in Oldenburg ward neu geboren.
Nie
wieder will ich dich, o Stadt, besuchen,
Ich
bitte nur den Geist, dich zu verfluchen!
*
O
HAUPT VOLL BLUT UND WUNDEN
O
Haupt voll Blut und Wunden,
Voll
Schmerz und voller Hohn,
O
Haupt, zum Spott gebunden
Mit
Dornen, Menschensohn,
O
Haupt, sonst schön gelocktes
Mit
langem schwarzem Haar,
Jetzt
höhnt dich ein verstocktes
Volk,
aller Liebe bar!
Du
schönes Antlitz, liebes,
Vor
dem sich alles duckt
Im
Lauf des Weltgetriebes,
Nun
wirst du angespuckt,
Nun
bleich wie eine Leiche!
Wer
hat der Augen Nacht,
Die
milde, ohnegleiche,
Zuschanden
so gemacht?
Die
Röte deiner Wangen,
Der
süßen Lippen Pracht
Sind
hin und sind vergangen;
Des
Todes große Macht
Hat
alles weggenommen,
Hat
ganz dich weggerafft,
Und
du wie andre Frommen
Verlorst
die Lebenskraft.
Was,
Liebling, du erduldet,
Das
ist nun meine Last;
Ich,
ich hab es verschuldet,
Was
du ertragen hast.
Schau,
hier stehn all die Armen,
Die
leiden an der Schuld.
O
gib uns dein Erbarmen,
Den
Anblick deiner Huld.
Hab
lieb mich, mein Behüter,
Mein
Hirte, nimm mich an!
Du
Quelle aller Güter,
Hast
Gutes mir getan;
Dein
Mund mit roten Rosen
Gab
Milch wie von der Brust,
Du
kamst, mich zu liebkosen
Mit
süßer Himmelslust!
Ich
will hier bei dir stehen,
Vergesse
mich nur nicht;
Ich
möchte mit dir gehen,
Und
wenn das Herz mir bricht;
Und
wenn du wirst erblassen
Im
letzten Augenblick,
Dann
will ich dich umfassen,
Mein
Liebling und mein Glück!
Es
werde meine Wonne,
Es
sei mir herzlich lieb,
Wenn
ich, du Himmelssonne,
Bei
deinen Schmerzen blieb.
Ich
möchte, du mein Leben,
Bei
deinem Tode hier
Mein
Leben ganz dir geben,
Wie
deins du gabest mir!
Ich
danke dir von Herzen,
O
Jesus, du mein Herz,
Für
deines Todes Schmerzen,
Für
meinen Todesschmerz.
Ach
gib, dass treu ich leide
Mit
dir der Leiden viel,
Wenn
von der Welt ich scheide,
Ich
bin in dir am Ziel.
Und
wenn ich einst darf scheiden,
So
komme du zu mir,
Wenn
enden meine Leiden,
So
nimm mich auf bei dir;
Und
wenn ich sterbe einsam,
Wenn
ich muss traurig sein,
So
leiden wir gemeinsam,
Vereinte
Liebespein.
Erscheine
mir mit Milde,
Zum
Heil in meinem Tod,
Und
lass mich sehn dein Bilde
Des
Kindes weiß und rot.
Da
will ich nach dir blicken,
Da
will ich liebesüß
Dich
an den Busen drücken
Im
schönsten Paradies!
*
Malek,
du
sagtest einmal, dass du Bischof Stefan Oster schätzt, es gibt ein
Interview-Buch von ihm, das heißt: Gott ohne Volk.
*
Malek,
eben
in der Messe hörte ich das Lobpreis-Lied: Feuer des Herrn, mach mich
rein und heilig... Die Charismatiker wissen gar nicht, was sie
singen, sie suhlen sich nur in der angenehmen Pop-Melodie. Das Feuer
des Herrn ist ein verzehrendes Feuer, und wer das Feuer des Herrn auf
sich herabruft, der wird das Purgatorium auf Erden erleben, er wird
gereinigt durch tausend Schmerzen, bis er schreit: Mach End, o Herr,
mach Ende!
*
Wie
schön ist die Geliebte nachts im Traum!
Wie
schön im Frühling ist der Blütenbaum!
Wie
schön ist der verspielte Bruder Hund!
Wie
schön der Freundin süßer Plaudermund!
PS:
Warum
legt ihr euch kein kleines Hündchen zu?
*
Malek,
im
Koran ist Maria die einzige Frau, die namentlich erwähnt wird. Es
wird bezeugt, dass Maria Jesus jungfräulich empfangen und geboren
hat. Maria und Jesus werden sündlos genannt (das ist wahrer als
manche protestantische Aussage) (und Mohammed wird nicht wunderbar
geboren und ist nicht sündlos), Jesus werden viele Wunder bezeugt,
einige aus den Evangelien, andere aus frühchristlichen Apokryphen,
Mohammed dagegen tut kein Wunder, es heißt nur, die Schönheit des
Korans sei das Wunder, das Mohammed beglaubigt.
*
Malek,
die
Pfingstler bieten den Obdachlosen jeden Samstag belegte Brötchen und
Kaffee an. Sie hatten einmal keinen Raum, wo sie die Brötchen
schmieren konnten. Die Gemeinde der Jessiden bot ihnen ihre Küche im
Gemeindehaus an. Entsetzt lehnten die Pfingstler ab: "So ein
Haus betrete ich nie und nimmer!!" Dann boten ihnen die
evangelischen Johanniter, die auch den Obdachlosen helfen, ihre
Zusammenarbeit an. "Nein, mit denen arbeiten wir nicht zusammen,
die haben nicht unsern Glauben!" - Also eine Sekte.
*
"Aber
wollte man das alles eins nach dem andern aufschreiben - mir
scheint, es wäre wohl auf der ganzen Welt nicht genügend Platz für
die vielen Bücher, die dann noch geschrieben werden müssten..."
Joh.
Ev. 21, 25
*
Halb
Nordmann, Wikingsmann und halb des Osten Slawe,
Und
Jude auch und Christ, ein Sohn von Vater Jahwe!
*
"Ich
bin die Mutter auch von denen, die mich verleugnen, die mich nicht
verehren. Ich bin nicht größer als die Allerheiligste
Dreifaltigkeit, aber ich bin von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
eingesetzt als Fürsprecherin meiner Kinder."
Maria,
Mutter Christi und Mutter der Christen
*
AN
***
Du
bist reich, hast eine Steuernummer,
Ich
bin arm, doch reich bin ich an Kummer.
Du
besitzt die Macht der Paragraphen,
Ich
kann leider in der Nacht nicht schlafen.
Du
pflegst dir den Arsch nach neuster Mode,
Ich
wisch ihn mit einer Kahlil-Gibran-Ode!
*
Malek,
heute
kommt meine Mutter, Evi hat gestern die Wohnung geputzt. Heute morgen
sagte der Herr zu mir:
Jeremia
12:6
Denn
es verachten dich auch deine Brüder und deines Vaters Haus und
schreien zeter! über dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie
gleich freundlich mit dir reden.
*
Die
Protestanten sind Israel, die Katholiken sind Juda, die
postmodern-esoterischen Christen sind Samaria.
*
Die
Mutter kommt zu mir, sie kontrolliert die Küche,
Sinds
Flüche? weiß ich nicht, sind kluge Weisheitssprüche?
Der
Mann, der mit ihr kommt, ich sei bestechlich, denkt,
Er
will nicht mal das Kreuz von Jesus Christ geschenkt.
Das
tut nun alles weh, ich denk, ich brauche Liebe!
Soll
ich zur Freundin gehn? Doch besser, nein, ich bliebe
In
meinem Haus allein und schreib in Versen Spott
Und
denk an Unsre Frau und unsern lieben Gott!
*
Ob
sie nun innerhalb, sind außer der Gemeinde -
Ich
bin allein mit Gott, und um mich sind nur Feinde.
*
JESAJA
50
4
Gott, der HERR, hat meine Zunge in seinen Dienst genommen, er zeigt
mir immer neu, was ich sagen soll, um die Müden zu ermutigen. Jeden
Morgen lässt er mich aufwachen mit dem Verlangen, ihn zu hören.
Begierig horche ich auf das, was er mir zu sagen hat. 5 Er hat mir
das Ohr geöffnet und mich bereitgemacht, auf ihn zu hören. Ich habe
mich nicht gesträubt und bin vor keinem Auftrag zurückgescheut. 6
Ich habe meinen Rücken hingehalten, wenn sie mich schlugen, und mein
Kinn, wenn sie mir die Barthaare ausrissen. Ich habe mich von ihnen
beschimpfen lassen und mein Gesicht nicht bedeckt, wenn sie mich
anspuckten. Sie meinen, ich hätte damit mein Unrecht eingestanden; 7
aber der HERR, der mächtige Gott, steht auf meiner Seite. DESHALB
MACHE ICH MEIN GESICHT HART WIE EINEN KIESELSTEIN und halte alles
aus. Ich weiß, dass ich nicht unterliegen werde.
*
Wenn
Jesus geht zum Kreuz, dann wirds gewiss nicht fehlen
An
Freund und Bruderkuss von tausend Judas-Seelen.
*
Mit
meinen Kindern bin geschwommen ich die Bahnen,
Nun
aber gute Nacht, ich will zu meinen Ahnen!
*
Siehe,
ich sende euch wie Lämmer unter heidnische Wölfe in Wolfspelzen und
christliche Wölfe in Schafspelzen - seid nur weise wie Schlangen!
*
Ich
bin Don Quichote, der Ritter von der traurigen Gestalt, aller Leute
Spott in einer unritterlichen Zeit, und Marco ist mein Sancho Pansa,
mit seiner närrischen Bauernschläue…
*
Malek,
im
Traum hab ich dich besucht, wir trafen uns um 19 Uhr, du kamst gerade
von der Arbeit, du hattest bis 21 Uhr Zeit, dann musstest du
schlafen, weil du am nächsten Morgen früh zur Arbeit musstest. Du
wolltest Wein mit mir trinken und sagtest: Lass uns schnell zwei Glas
Wein trinken, damit wir schnell betrunken werden, denn ich muss bald
ins Bett.
Zeruja
Sie
und Abigail (nicht die Frau Davids) werden als Schwestern der Söhne
Isais bezeichnet (1. Chr 2,16). Sie könnten Halbschwestern gewesen
sein (Abigail war die Tochter Nahas'; 2. Sam 17,25). Zeruja hatte
drei Söhne, Joab, Abisai und Asael, die Anführer von Davids Armee;
aber es wird nicht gesagt, wer ihr Mann war. David sagte nach dem
Mord an Abner, dass die Söhne der Zeruja zu hart für ihn waren (1.
Sam 26,6; 2. Sam 2,13.18; 16,9.10; etc.).
*
Malek,
im
Hauskreis sagte eine: Ich habe kein Mitleid mit den Bettlern, sie
sollten lieber arbeiten gehen. - Eine andere: Ich gebe den Leuten
lieber Geld, Hauptsache sie lassen mich mit ihren Problemen in Ruhe.
- Marco: Ich halte mir die Leiden anderer Leute lieber vom Hals,
sonst geht mir das zu sehr an die Nieren. - Meine Mutter: Was hast du
denn jetzt schon wieder?
Und
solche Raubtiere sollen meine Tröster sein?
*
An
Romanen lese ich gerade: Hölderlin Hyperion, Marcel Proust Auf der
Suche nach der verlorenen Zeit, Robert Musil Der Mann ohne
Eigenschaften, Ilja Ehrenburg Der Fall von Paris, Johannes Robert
Becher Der Abschied, Hermann Hesse Kleine Welt, und als Hörbuch
Tolstoi Krieg und Frieden. Ich interessiere mich also sehr wohl für
Romane, nur eben nicht für Bestseller vom Bahnhofskiosk,
Kriminalromane aus Schweden und Science-fiction-Romane aus den USA...
*
O
Hoffnung - morgen kommt Evi, dann kann ich aufatmen…
*
Hölderlin
Freundschaft,
Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder,
Altar
und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt.
Die
Kinderlehre scheint nach Tisch ein schlummernd müßig
Gespräch
für Mann und Kind und Jungfraun, fromme Frauen;
Hernach
geht er, der Herr, der Burgersmann und Künstler
Auf
Feldern froh umher und heimatlichen Auen,
Die
Jugend geht betrachtend auch.
*
Meine
Liebe
Sie
schweigt und denkt mit trauervollen
Gedanken
ihrer fernen Toten.
Ich
habe sie vielen angeboten,
Es
hat sie keiner haben wollen.
Ich
trug sie feil auf allen Gassen,
Es
wollte sie keiner - sie kann nicht lachen!
Was
soll ich mit meiner Liebe machen?
Ich
will sie meinen Toten lassen.
*
Malek,
die
Lesung heute war ein Gottesknechtlied, das Evangelium die Salbung
durch Maria von Bethanien. Der erste Priester predigte über den
Gottesknecht, der zweite über Judas, der dritte über die Pharisäer.
- Eine Priesterin hätte sich über Maria gepredigt, aber ich merke
immer wieder, dass die Herren Priester das Ewigweibliche nicht
verehren.
*
Malek,
die
europäischen Politiker sprechen von einem Wahrzeichen, einem
Kulturdenkmal, einem Touristenzentrum - keiner davon, dass die der
Jungfrau Maria geweihte Kathedrale ein Tempel der Anbetung Gottes
ist. Vielleicht war Notre Dame einfach nur noch leer, da Frankreich
und Europa gottlos geworden sind, und es ist der Zorn des Himmels für
all die Sakrilegien!
Hier
der Roman Notre Dame von Paris von Victor Hugo als Hörbuch.
*
Oh
vierge Marie,
oh
mère cherie!
Ich
kann nicht schlafen vor Traurigkeit, ich bete die ganze Nacht zu
Notre Dame, der Schönsten Frau des Universums!
Frankreich
sollte auf den Knien Buße tun! Aber wenn Deutschland nicht umkehrt,
wird auch der Köllner Dom einstürzen!
*
Und
die Jünger sprachen: Herr, wie schön sind die Steine dieses
Tempels! Und Jesus sprach: Es wird nicht ein Stein auf dem anderen
bleiben. Und dann werden die Lebenden die Toten beneiden! Da sprachen
die Jünger: Herr, haben diese Menschen gesündigt, dass diese Türme
eingestürzt sind? Und Jesus sprach: Amen, Amen, ich sage euch: Wenn
ihr nicht Buße tut, wird es euch ebenso ergehen!
*
Und
Jeremia sprach: Ach Jehova, ist das der Tempel zu Jerusalem, die man
nannte die Schönheit in Vollkommenheit, das Entzücken der ganzen
Welt? Und Jehova sprach: Jeremia, was siehst du? Und Jeremia sprach:
Ich sehe, siehe, ich sehe, wie das Heer des Königs von Babylon Sie
verbrennt! Und Jehova sprach: Aber in der kommenden Heilszeit werde
Ich sie wieder bauen!
*
Halleluja,
der Brand ist gelöscht. Paris spricht von "Unserer Lieben Frau
in Tränen"... Der Präsident Frankreichs sagt: "Wir bauen
Notre Dame wieder auf! Das ist unser Schicksal."
*
Bin
ich den Leuten denn gestorben,
Die
ich mit Liebe lang umworben?
Die
Leute sind mir all gestorben,
Die
mich mit ihrem Hass verdorben!
*
Malek,
über
welche Aussagen des Evangeliums spottet denn dein Pastor? Und was
setzt er postmodern dagegen? Und - gefallen dir auch die
Sonntagspredigten nicht mehr? Und fühlst du dich noch wohl in Bibel-
und Gebetskreis? - Den Leiterkram bist du ja nun bald los.
*
Die
Bibel ist von katholischen Aposteln geschrieben, der Kanon ist vom
Papst definiert, das Lehramt hat die vollmächtige Deutungshoheit
über die Bibel. Von daher scheint mir, wenn zwei Protestanten sich
streiten, was biblisch ist - irren sich beide. Verzeihung.
*
Malek,
ich
hab gestern Nacht 10 Minuten von einer 20minütigen Predigt von
deinem Pastor gehört: Ist Gott langweilig? Predigt zum 24.12.2018.
Fand ich eigentlich ganz nett.
*
Heute,
Malek, bin ich bei Weltkindern (die sich Christen nennen) zum Essen
eingeladen, und mein Herr Jahwe sagte mir eben: Fürchte dich nicht
vor ihnen, denn ich habe sie in deine Hände gegeben, und Ich bin mit
dir!
Ich
bin auch oft verzweifelt über den Zustand der katholischen Kirche
heute, es ist ein "bürgerliches Trauerspiel". In der Messe
höre ich nur die Schriftlesung, bei den Predigten höre ich in der
Regel gar nicht zu, empfange dann nur den Gnadenstrom aus dem
gebrochenen Leib des Herrn... Und die Gemeinden vor Ort sind noch
schlimmer: Laue Priester, die vor Heiden predigen. Das nennt die
JUNGFRAU den "großen Glaubensabfall der Apokalypse vor dem
Erscheinen des Antichrist".
Nur
Mut!
*
Malek,
in
der Predigt von Wagner sprach er über Jesus als Bruder und Gott als
Vater (oder für Vätergeschädigte als Mutter) - da dachte ich, dass
ich es eigentlich überdrüssig bin, über den Himmel in
Familienkategorien nachzudenken. Gott ist Gott, Jahwe ist Jahwe.
Lasst mich in Ruhe mit Papa und Mama und Bruderherz!
*
Und
wenn sie von den Toten auferstehen,
So
werden wir die schönsten Engel sehen!
Und
dass wir auch zu Himmelsengeln werden,
Wir
wollen Engeln ähnlich sein auf Erden.
*
"Der
Körper ist in der Jugend ein Schmuck und im Alter ein Kerker."
Marina
Zwetajewa
*
"Vater
Äther! Heiter!"
Hölderlin
*
Malek,
heute
bei Marco und Susanne hat mich die 13jährige Tochter in die Arme
genommen. Das gibt wieder sieben Theaterstücke…
*
Malek,
die
kath. Kirche nennt Sterilisation eine schwere Sünde. Meine Mutter
ließ sich sterilisieren, der Pflegevater von Karines Zwillingen und
eine Pfingstlerin aus meinem Hauskreis. Und, es ist nur eine Ahnung,
alle diese Sterilisierten sind auch merkwürdig unbarmherzig.
*
Bei
Marco und Susanne las ich eine Zeitung, es gibt ein neues Gesetz
gegen geschäftsmäßige "Sterbehilfe". Aber der
Kommentator nannte es ein Menschenrecht auf Selbstmord, das eine
liberale Gesellschaft gewähren müsse. Das nannte Joh. Paul eine
"Kultur des Todes".
*
1
Petrus 5
13
Deine Schwester in Babylon, die mit dir unter den Auserwählten ist,
schickt dir Grüße; mein Sohn Mark auch!
14
Begrüßt euch mit einem Kuss der Liebe! Friede euch allen, die ihr
in Christus seid.
*
"Und
mein Jahrhundert ist mir Züchtigung!"
Hölderlin
*
"Solch
ein episches Gedicht - in dieser Länge - hab ich als Pastorin ja
noch von niemand geschenkt bekommen. Ich danke dir dafür. Wie viel
Arbeit war das - Stunden um Stunden…"
*
Karfreitag
Verhangener
Tag, im Wald noch Schnee,
Im
kahlen Holz die Amsel singt:
Des
Frühlings Atem ängstlich schwingt,
Von
Lust geschwellt, beschwert von Weh.
So
schweigsam steht und klein im Gras
Das
Krokusvolk, das Veilchennest,
Es
duftet scheu und weiß nicht was,
Es
duftet Tod und duftet Fest.
Baumknospen
stehn von Tränen blind,
Der
Himmel hängt so bang und nah,
Und
alle Gärten, Hügel sind
Gethsemane
und Golgatha.
*
Malek,
frohe
Ostern! Heute war ich bei Evi zum Grillen - die ganze Familie
freudlos, geistlos, lieblos. Da bin ich lieber mit Homer allein.
Marco
und Susanne und die fromme Tochter sind sich einig darin, dass der
Katholizismus lächerlich und nur zum Verspotten ist.
In
der Osternacht mit dem Papst spürte ich die Nähe von Karine.
Ich
hoffe, du hattest fröhliche Ostern.
*
Pascha
Opfer.
Das
Lamm hat die Schafe erlöst ;
Unermessliche
Versöhnung
Der
Verirrten.
Tod
und Leben stritten:
Ein
Duell;
Der
gestorben ist,
Herrscht
nun.
Sag
uns, Maria Magdalena,
Was
hast du gesehen?
Christi
Engel
sah ich.
Englische
Zeugen,
Weiß
ihr Kleid.
Meine
Hoffnung ist auferstanden!
Er
geht nach Galiläa.
Wir
wissen, dass Christus auferstanden ist!
Heil!
Erbarme
dich, Sieger und König!
Amen.
Halleluja.
*
PIETIST
Ich
war in der Bretagne in einer Jesuitenkirche, da soll es ein
wundertätiges Bild Mariens geben. ICH GLAUBE JA NICHT an Wunder
Mariens und wundertätige Bilder.
KATHOLIK
Aha?
PIETIST
Die
katholische Kirche hat Clara von Assisi zur Schutzpatronin des
Fernsehens und Isidor von Sevilla zum Schutzpatron des Internet
erklärt. ICH GLAUBE JA NICHT an katholische Heilige.
KATHOLIK
Soso.
PIETIST
Die
erste Erwähnung eines Grafen von Oldenburg war in einem Kreuzzug.
Die Bauernrepublik der Stedinger weigerte sich, dem Erzbischof von
Bremen Steuern zu zahlen, darauf erklärte der die zu Häretikern -
wer keine Steuern zahlt, muss ein Häretiker sein - und führte einen
Kreuzzug gegen die Stedinger. ICH GLAUBE JA NICHT an Bischöfe und
Konzilien, die haben schon allen möglichen Scheiß beschlossen.
KATHOLIK
Hm.
PIETIST
Ich
habe mit dem Gedanken gespielt, mich sterilisieren zu lassen, habe es
nur aus gesundheitlichen Gründen gelassen. ICH GLAUBE JA NICHT, dass
die Bibel was dagegen hat.
KATHOLIK
Oh.
PIETIST
Warum
soll denn der demokratische Staat Euthanasie verbieten? Für Christen
ist es klar, wer Selbstmord begeht, kommt in die Hölle. ICH GLAUBE
JA NICHT ans Fegefeuer. Aber wer nicht an Gott glaubt, warum soll der
nicht Selbstmord begehen? Was geht das den Staat an?
KATHOLIK
Danke
für das Essen.
*
Malek,
heute
habe ich geträumt: Papst Johannes Paul der Zweite hatte in die Krone
der Madonna von Fatima die Kugel eingesetzt, die seine Feinde auf ihn
abgeschossen hatten. Da erschien hoch auf einer Säule die Jungfrau
Maria, mit langen blonden Locken und einem sehr schönen Gesicht,
zauberhaft lächelnd, einem weißen Kleid und einem weißen Schleier
auf dem Haupt. Sie war die Apokalyptische Frau, die Königin der
letzten Zeiten. Papst Benedikt XVI erschien und deutete das Zeichen
theologisch. Dann kam Kardinal Marx, Vorsitzender der deutschen
Bischofskonferenz, und brachte dem Papst Johannes Paul II. den Gruß
der afrikanischen Kirche und den Dank, Maria zur Königin der letzten
Zeiten zu erklären. - Dann traf ich dich, und du äußertest deinen
Zweifel, ob das ganze auch "biblisch" sei, ich sagte, wenn
der Papst das sagt, ist das biblisch.
Ich
habe sooo lange nichts mehr von dir gehört!
*
Lieber
Malek,
das
tut mir herzlich leid, dass du Migräne hast! Vielleicht ist es
Überanstrengung des Gehirns? Schizophrenie scheint mir die typische
Krankheit des Poeten zu sein, Migräne dagegen die des Rationalisten.
Entspanne oft dein Gehirn durch Nichtdenken! Tu was für deine
Gefühle und Sinne! Denke, man sagt, Paulus sei Epileptiker gewesen,
wie auch Mahommed und Dostojewski. Möge der Heiland dein Leiden
heilen oder zumindest lindern! Ich will für dich beten.
*
Poeten
sind es nun, die nennt man Schizophrene,
Und
Theologen sinds, die leiden an Migräne,
Wie
an dem Pfahl im Fleisch der gute alte Paul,
Auch
Dostojeswki und Mohammed schäumt das Maul.
*
Malek,
im
Traum lagerte ein Löwe neben mir, der spuckte mich an und drohte
mir, ich solle nicht in befehlendem Ton mit ihm reden, dann sprach er
in gereimten Versen einen Fluch über mich aus. Ich wunderte mich,
was das sei. Ein Christ sagte: Das ist das Mysterium iniquitatis (das
Geheimnis des Bösen), der Löwe verfolgte mich noch, ich musste aus
einem Fenster springen, um ihm zu entkommen. - Von dem Traum bin ich
ganz zerschlagen aufgewacht.
*
Evi
meint wie Hildegard von Bingen, dass Migräne mit innerer Vergiftung
(Leber) zu tun hat, oder dass es psychisch ist, und meint, es gäbe
Heilpraktiker, die besondere Lichttherapie machen.
*
Malek,
kann
Migräne auch vielleicht von maßloser Arbeit am Computer kommen?
*
Alle
großen Geister in Kunst und Religion hatten ihre Krankheit.
Nietzsche sagt, die Krankheit bringt erst den Genius hervor. Hesse
sagt: Wir Leidenden, Kranken sind doch eigentlich mehr die Sieger als
die Gesunden, Lebenstauglichen. - Also willkommen in der Avantgarde
und Elite der Menschheit, im Kreise derer, die das Adelszeichen
unheilbarer Krankheit an sich tragen. Was du trägst, ist die
Dornenkrone des Herrn.
*
Wie
draußen in dem Lenz Natur so fröhlich lacht -
In
mir nur Traurigkeit und Totengeist und Nacht.
*
Seinem
Geliebten gibt Jahwe Schlaf!
Psalm
127, 2
*
Malek,
ich
habe schon den lutherischen Bibelkreis aufgekündigt (obwohl ich
Gudrun geradezu liebe), ich habe für Donnerstag "aus
gesundheitlichen Gründen" auch den Pfingstler-Hauskreis
abgesagt. Ich habe keine Lust mehr auf diese Dummheit. Ich habe die
Pfingstler in dem einen Monat Osterferien nicht vermisst. Ich mag nur
noch Evi leiden und virtuell dich. Alles andere ist nur weltliches
Geschwätz. Ich rede lieber MIT Gott als mit Menschen einer - ganz
anderen Religion - ÜBER Gott. Ich bin der Hausfrauenweisheit und der
"luherischen Rechtfertigungs-Christen" so überdrüssig.
*
Zum
Festtag des heiligen Evangelisten Markus meine besten Gesundheits-,
Segens- und Heils-Wünsche!
*
„Wer
die göttliche Weisheit erwerben will, der gebe sich möglichst wenig
mit Weltmenschen ab und meide auch möglichst die lauen,
verweltlichten Christen."
Sankt
Ludwig Maria Grignion von Montfort
*
Malek,
gestern
Abend in der Heiligen Messe hat der Priester des heiligen Markus
gedacht. Eigentlich war sein Festtag, aber liturgisch war sein Fest
nicht vorgesehen, weil es dieses Jahr in die acht Tage nach Ostern
fällt, da werden der Erscheinungen Jesu vor seinen Aposteln gedacht.
Der Priester sprach dann darüber, wie schön es ist, in Jesus, in
Gott einen "unverbrüchlichen Freund" zu haben. Dann sagte
er noch, wir könnten auch zum heiligen Markus beten. Für mich war
das so, als ob der heilige Markus sich bei mir bedanke für all die
Ehre, die ich ihm als Dichter schon erwiesen habe. Und es war so, als
ob Jesus lächelte und humorvoll zu mir sprach von dem
"unverbrüchlichen Freund", den ich in (Sankt) Mark habe.
Ich bin dem Rat des Priesters gefolgt und habe nach der Messe in der
Badewanne mit Sankt Markus gesprochen. Desweiteren hat mein Meister
Jesus mir einen deutlichen Auftrag zu einem neuen dichterischen Werk
gegeben, davon werde ich dir erzählen, wenn es fertig ist, ich habe
schon 20 Seiten geschrieben.
Toto
oder Josef
*
Was
möchtest du von uns, o Hirt, von deinen Schafen? -
Ich
möchte, dass ihr ruht, euch richtig auszuschlafen!
*
Ich
tue still mein Werk und trinke schön Café,
Aus
meinem Fenster ich die Sonne Gottes seh,
Wie
schön ist doch im Mai, wenn Blütenflocken schweben,
Wie
schön ist dann für mich das gottgeschenkte Leben!
*
So
hab ich meine Pflicht erledigt
Und
hab geschrieben meine Predigt.
Nun
geh ich mit Maria baden.
Maria
ist so voller Gnaden.
*
Sankt
Josef wohnte an dem Weg der Immen,
Am
Sabbat ging er mit Maria schwimmen.
*
Lieber
Malek,
in
der Lesung der Heiligen Messe heute verboten die Schriftgelehrten dem
Petrus und Johannes, weiter von Jesus zu reden. Petrus: Wir können
unmöglich schweigen von dem, was wir gesehen haben. Urteilt selbst,
ob es recht ist, euch zu gehorchen oder Gott. - So hatte Marco als
Hauskreisleiter mir verboten, von Maria zu reden. Aber über die
Weisheit Salomos, über das Hohelied und über die Apokalypse lehren,
ohne Maria erwähnen zu dürfen, ist Torheit. Ich kann jetzt ohne
Kompromisse die ganze Wahrheit verkünden, ob gelegen oder ungelegen.
Ich kann unmöglich schweigen von Der, Die ich gesehen habe…
*
Lieber
Malek,
in
dem Drama "Christina", der Frau von Markus, hab ich dir und
deiner Familie ein Denkmal gesetzt. Würde mich freuen, wenn du es
lesen würdest. Ist mir von Sankt Markus eingegeben worden.
*
Lieber
Malek,
wie
kostbar sind mir deine spätabendlichen Mails, das ist ein göttlicher
Gute-Nacht-Segen für mich. Meine Nacht: Gebet zu meinem Geliebten
Jehova oder meiner göttlichen Braut Sophia, Bewunderung der
Schönheit der Madonna, dann geh ich in den Armen Mariens oder meiner
seligen Karine schlafen. Und zu diesem Nachtgebetsritual gehören
auch deine herzlichen Grüße, danke dafür.
*
...nun,
da der HERR dir Ruhe verschafft hat vor all deinen Feinden... tue,
was dir in das Herz kommt, denn der HERR ist mit dir...
2
Samuel
*
Darüber
muss man sich aber zerreißen,
Dass
man Narren nicht darf Narren heißen.
Goethe
*
Malek,
die
Kirche lehrt, der Erzengel Michael ist auch heute im Kampf gegen den
Satan aktiv, weltweit, nicht nur Israel beschützend. 1917 bei der
Marienerscheinung in Portugal, in Fatima, kam zuerst ein Engel und
sagte: Ich bin der Engel Portugals. Das deutsche Kaiserreich war dem
heiligen Erzengel Michael als ihrem Schutzpatron geweiht, ich weiß
nicht, ob erst von den protestantischen deutschen Kaisern oder ob
auch schon in katholischer Zeit.
PS:
Und
der Satan führte mich auf einen Berg und zeigte mir alle schönen
jungen Frauen der Welt…
*
Malek,
mal
abgesehen von "Entrückung der Gemeinde - 1000jährigem Reich -
Trübsal für Israel", da sehen wir Katholiken die Bibel anders,
war deine Predigt interessant und nicht so anstrengend kopflastig wie
sonst. In diesem Stil kannst du weitermachen. Was dir wenig
theologisch, mehr praktisch vorkommt, ist immer noch lehrreich genug
für die schafsköpfigen Schafe. In der Franziskanermesse gibt es
einen Prediger, der fängt in einer viel zu langen Predigt immer bei
Adam und Eva an und hechelt dann den ganzen Katechismus durch, der
geht mir tierisch auf die Nerven. In der Schweizer Abendmesse gibt es
einen Schweizer Prediger mit einer Stimme wie Peitschenhiebe, der
jongliert immer nur mit abstrakten Begriffen wie Gerechtigkeit,
Barmherzigkeit, Güte, Wahrheit, - alles nur heiße Luft. Der ist mir
auch zuwider.
*
"...bis
ich katholisch werde..."
Paulus:
Ich hoffte, ihr wäret alle so wie ich (außer diesen Ketten)…
*
Malek,
der
Hauskreis hüllt sich in (zorniges?) Schweigen. Ich schreibe für
Karine eine Liebestragödie über Tristan und Isolde. Montag Mittag
kommt meine geliebte Evi wieder. Ich bin Jakob mit Lea und Rahel. Die
haben HERZ, nicht nur HIRN. Das sind meine Heiligen.
*
Malek,
kannst
du mein ganzes unglaubliches Wissen auf Festplatte speichern, um
dann, wenn ich sterbe, mit einem 3D-Drucker einen neuen
Torsten-Körper zu schaffen und mein Wissen einspielen? Tust du das,
Malek, mein Gott, und schaffst mir so Unsterblichkeit? Danke schon
mal im Voraus…
*
Malek,
heute
rief mich meine Mutter an und fragte, warum ich den Bibelkreis
verlassen, und ich hätte doch hoffentlich noch den anderen. - Da
dachte ich: Das sagte sie nicht aus sich selbst, sondern weil sie die
Mutter des Sohnes der Muttergottes ist, in ihrem Amt also prophezeite
sie. Ich ging gehorsam zum lutherischen Bibelkreis. Ich staune immer
wieder, wie dumm das christliche Volk ist. Aber Gudruns Blick zum
Abschied war liebevoll... Da kann ich, ohne tauben Ohren predigen zu
müssen und Perlen vor die Säue zu werfen, einfach still bei ihnen
sitzen und ein bisschen plaudern mit netten Herzen. "Sei nicht
allzu weise, dass du nicht vor der Zeit zu Grunde gehst", sagt
der Prediger Salomo.
Herzliche
Grüße,
dein
Toto
*
Malek,
Marco
sagte: Jesus meint mit Herz das Denken, was wir Hirn nennen würden.
- Fein rausgeredet! Jesus sagt: Liebe Gott von 1. ganzem HERZEN,
ganzer Seele, ganzer Kraft und 4. ganzem DENKEN. Ein Priester sagte:
wir sind alle Kinder der Aufklärung, des Rationalismus. Wir haben
(und besonders die Männer) WASSERKÖPFE UND SCHRUMPFHERZEN. - Liebe
zu einer Frau ist ja auch eine Liebe des Herzens und nicht des
Verstandes. Man sagt, die weiteste Entfernung im Universum ist die
vom Kopf zum Herzen (Millionen Lichtjahre). Wir sollen ein
fleischernes und nicht ein steinernes Herz haben. Wir sollen mehr mit
dem Herzen als mit dem Verstand beten. Die jüdische Dichterin sagt
"Menschen: Maschinen".
*
DEN
ZUDRINGLICHEN
Was
nicht zusammen geht, das soll sich meiden!
Ich
hindr' euch nicht, wo's euch beliebt zu weiden:
Denn
ihr seid neu und ich bin alt geboren.
Macht,
was ihr wollt; nur lasst mich ungeschoren!
Goethe
*
Malek,
ich
habe heute Nacht einen Teilchenbeschleuniger erfunden, der eine Kugel
so schnell durch eine Röhre bewegt, dass sie hinten eher
herauskommt, als man sie vorne reinsteckte, Nur die praktische
Nutzanwendung ist mir noch nicht klar.
*
Zuerst
sie schufen ab die Kommunion,
Nun
auch die Taufe, lieber Gottessohn,
Verjagten
dann das reine Herz Marias
Und
meinen, groß zu dienen dem Messias.
Petrus
Cygnus, Ostern 1555
*
Malek,
meine
Mutter hat einen netten Freund, der drei erwachsene Kinder in meinem
Alter hat, denen habe ich Texte von mir geschickt. Die Musik studiert
hat, sagte, von meinen Texten über Musik hat sie noch etwas lernen
können und es sei sehr berührend gewesen. Dem einen Sohn schickte
ich zwei Texte über Pädagogik, da er Kindergärtner ist, er
schrieb, er habe sich sehr gefreut, der dritte Sohn arbeitete in
Indonesien, dem schickte ich meine malayischen Volkslieder, er
schrieb: Ganz toll! Die Schwiegereltern meines Bruders sind Bauern in
Ostfriesland, ihnen schickte ich meinen Kalender mit Bauernregeln,
sie haben sich herzlich bedankt für das schöne Buch.
*
Mein
lieber Freund, merkst du auch wie selig und schön die Nacht ist,
wenn der Lärm der Toren auf den Märkten schweigt und nur noch die
Engel der Sterne sprechen?
*
Ein
Vorgeschmack das Bett auf unsre Ewigkeit,
Da
überwinden wir im Traum schon Raum und Zeit.
*
"Apostel
der Letzten Zeiten, stärkt einer den anderen!"
Maria
*
Von
Hamburg fährt der deutsche Protestant
In
seine Heimat nach Kirchweyhe.
Der
Katholik im Oldenburger Land
Erneuert
die Marien-Weihe.
*
KOSMISCHE
GELASSENHEIT
Da
der Carina-Nebel noch in allen Ehren
Wird
weiße Zwerge, rote Riesen uns gebären,
Ist
alles doch in Ordnung auf der schwarzen Erde,
Was
wir auch träumen nachts und was auch blökt die Herde!
*
Der
Wiking-Mann, die Wiking-Frau,
Die
fuhren über Meeres Blau,
Sie
kamen wohl vom hohen Schweden
Und
blieben in dem Garten Eden
Von
Hamma-Burga oder Bremen,
Sie
ihrer Ehe sich nicht schämen,
In
ihren Knochen echtes Mark,
So
zeugten sie den kleinen Malek.
*
Wenn
ich die Mutter hätt
Gefragt
im Ehebett,
Gefragt
den Vater auch,
Ob
werden soll mein Hauch,
Ich
wäre gar nicht da -
Doch
liebend schuf mich Jah!
*
Malek,
wenn
es in 150 Jahren keine großen feierlichen Messen mehr in Europa gibt
(nur noch kleine heimliche Messen der Untergrund Kirche in
Privathäusern), dann werden die Gottlosen merken, was ihnen fehlt,
und sie werden in Theatern und Opernhäusern Papstmessen nachspielen
und werden davon gerührter sein als von Wagner-Opern in Bayreuth.
*
Malek,
heute
muss ich den Pfingstlern erklären, warum ich sie verlasse. Ich weiß
gar nicht, wie ich das sagen soll. Sprich ein Stoßgebet für mich.
Heute ist der Tag des heiligen Athanasius, Bischofs von Alexandrien,
ersternannter Kirchenlehrer, Lehrer der Orthodoxie. "Er stand
allein gegen eine ganze Welt von Arianern"... Er möge mir die
rechten Worte vom Heiligen Geist erbitten.
*
Malek,
da
die gottlose Philosophie und Hirnforschung heute die Seele leugnen,
übersetzen einige modernistische Bibeln im NT Psyche mit Leben und
vermeiden den "fragwürdigen, altmodischen" Begriff Seele.
Natürliches Leben heißt aber bios und geistliches, ewiges Leben
heißt Zoe. Lob der Alten Mode! Wir wollen Bibeln lesen von
Übersetzern, die noch eine SEELE haben!
*
Malek,
das
NT ist voll von griechischem Denken, soma (Leib, Somatiker), Psyche
(Seele, Psychiker) und pneuma (Geist, wir Pneumatiker) (Ich glaube 1.
Korintherbrief). Hebräisch soweit ich weiß nefesch, Lebenshauch
gemeint als unsterbliche Geistseele. Übrigens glaube ich nicht, dass
es sinnvoll ist, das griechische Denken aus der Theologie zu
eliminieren, fast alle Kirchenväter dachten hebräisch und
griechisch.
Hauskreis
war nett. Ich sagte, ich bräuchte Ruhe, es wäre zu anstrengend
geworden, sie verstanden das und akzeptierten das, schweren Herzens,
ich könne jederzeit wiederkommen, sie wollten mit mir in Kontakt
bleiben. Sankt Anasthasius sei Dank.
*
Malek,
Papst
Benedikt 16 ging auf die modernen Bestrebungen der (evangelischen)
Theologie ein, die christliche Theologie von allen Einflüssen
griechischen Denkens zu "befreien" und sie zu
re-judaisieren. Das ist nicht der katholische Weg. Die für die
katholische Kirche verbindlichen Dogmen der alten Kirche über die
Trinität und die Christologie sind ohne das Gespräch zwischen
Judentum, Christentum und griechischer Spekulation nicht zu
verstehen. Wir glauben, das war der Weg, wie der Heilige Geist die
Kirche mehr und mehr in die Wahrheit führt(e). Aber die
Protestanten, vor allem die evangelikalen Gruppen, wollen
offensichtlich wieder zurück hinter die großen Dogmen: Ein Gott,
eine göttliche Natur, ein göttliches Wesen (Substanz), drei
"Personen", eine Person Christi, in ihr "vereinigt,
nicht vermischt" die göttliche und die menschliche Natur, der
Sohn wesensgleich mit dem Vater, der Person nach vom Vater
unterschieden, aber der göttlichen Natur nach eins mit des Vaters
Gottheit, Maria Gottgebärerin, weil sie die Person Jesu geboren, in
der göttliche und menschliche Natur von Anfang an in "hypostatischer
Union" vereinigt sind, Maria hat nicht nur der menschlichen
Natur das Leben geschenkt, sondern der gottmenschlichen Person Jesu
etc. etc.
*
Malek,
beim
letzten Abend des Hauskreises unter meinem geistigen Einfluss
sprachen wir über Sprüche Salomos 5: Marco ließ sich von Susanne
vorlesen: Berausche dich an den Brüsten der Frau, die du jung
geheiratet hast. Dann kam die mystische Deutung: Was sind die Brüste
der Weisheit? Ich erklärte es ihnen, Brüste des Trostes Gottes und
Brüste der geistlichen Nahrung. Dann bat mich Marco, mein Konzept
vorzulesen, warum die Torah wie eine Hindin ist. Ihr Muttermund ist
eng. Die Biblia, die Ehefrau des Schriftgelehrten, ist eine eng
gebaute Jungfrau, und auch nach vielen Jahrzehnten der Ehe ist die
Biblia immer noch eine eng gebaute Jungfrau, immer frisch, immer neu,
immer jung, wie in der ersten Liebe. Heinz sagte: So, Monica, jetzt
müssen wir aber schnell nach Hause... wo wir soviel über Erotik
gehört haben... Die keusche Susanne stand vor mir, nestelte an ihrem
feinen apricotfarbenen T-Shirt, bis ich es merkte, nestelte dann noch
an ihrem breiten Gürtel (dem Liebreizgürtel der Aphrodite) und sah
mich unschuldig an und setzte sich neben mich…
*
Heute
hab ich einen Kater, ich hab gestern ein Glas Wodka zu viel
getrunken. Gleich muss ich Evi trösten. Ich bete zu Karine.
*
Malek,
heute
habe ich Evi zum Essen eingeladen. Das ist eine Seele: ein geistiges
Innenleben, gewissermaßen in Innenraum (Rilke sagt Weltinnenraum),
ein Schloß der Seele mit vielen Zimmern, wie Sankt Teresa sagt, ein
Raum der Erinnerungen (Gedächtnis), der Willenskräfte und der
Gedanken (nach Augustinus). Evi ist eine Getaufte Seele. Was sind mir
dagegen die Hirnchristen, die ihre Seele an ihre Frau delegieren…
*
Ein
Glas Wodka erlaubt die Ärztin mir, zwei Glas Wodka erlaube ich mir,
das dritte Glas Wodka verbietet die Weisheit mir.
Oder:
Ich
trinke das erste Glas, das zweite Glas trinkt das erste Glas, und das
dritte Glas trinkt mich.
Oder:
Wir
Friesen trinken selten, aber wenn, dann richtig, und das oft.
*
Als
die Spanier Mexiko eroberten und Krieg gegen die Azteken und ihren
Kaiser Montezuma führten, stellten sie fest, dass die Azteken ihren
Göttern, vor allem der steinernen Schlange, Menschen opferten, am
allerliebsten Jungfrauen bei lebendigem Leibe die Herzen heraus
rissen, und um sie ein wenig in Ekstase zu versetzen, reichten sie
den Opfer-Jungfrauen einen süßen braunen Trank, versetzt mit
halluzinogenen Pilzen. Die Spanier liebten diese braune süße Masse,
und fragten, wie das heiße. Die Azteken nannten es Xocoatl. Die
Spanier konnten das nicht aussprechen und nannten es Schokolade. Dann
erschien die Jungfrau Maria und nannte sich Schlangenzertreterin in
der Sprache der Azteken, und neun Millionen Azteken baten um die
Taufe. Diese Jungfrau von Mexiko wurde von Papst Johannes Paul II zur
Kaiserin der beiden Amerika gekrönt. Diese Maria ist meine Ehefrau,
und ich nenne sie in der Sprache der Azteken: Unserer Liebe Frau von
der Xocoatl...
Unsere
Liebe Frau von der Xocoatl, unsere Wonne, unsere Süßigkeit, bitte
für uns, dass uns die tägliche Speise nie ausgehe. In Jesu Namen
Amen.
*
Papstmesse.
Das Evangelium ist schön geschmückt mit Gold, Silber und
Edelsteinen. Das Evangelium wird mit Weihrauch verehrt. Das
Evangelium wird vorgesungen, die Gemeinde steht. Der Papst erhebt das
Evangelium und macht mit ihm das Zeichen des Kreuzes und segnet so
mit dem Evangelium das Volk Gottes. Dann legt der Papst das
Evangelium aus.
*
Lieber
Malek,
ein
schönes Wochenende in Weyhe! Ich höre viel über die Agonie von
Karines Mutter im Pflegeheim, aber ich besuche sie nicht und rufe sie
auch nicht an, ich denke oft an sie, aber ich kann nicht wirklich für
sie beten. Kaiser Nero zündete Rom an, um ein Heldenepos über das
brennende Rom zur Lyra zu singen. So sitze ich zu und schaue und
HARFENIERE DER VERWÜSTUNG.
*
Aber
es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder. Dein
Schlomo.
*
PIETIST
Darum
lass uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!
KATHOLIK
Sagen
die Gottlosen.
*
Vertreibe
den Spötter und Zank und Streit hören auf. Schlomo.
*
Malek,
falls
du davon hörst, dass 19 Theologen, Philosophen und Geistliche in
einem offenen Brief an die Bischöfe der Welt geschrieben haben, dass
Papst Franziskus ein "häretischer Papst" sei, hier dazu
die Meinung von deinem alten Shakespeare: "Viel Lärm um
nichts"…
*
Im
Meer der Bitterkeit ist süß allein dein Wort
Und
Unsre Liebe Frau und auch der Rittersport.
*
Geh
auf der Hanse Spur, das Essen wird wohl lecker,
Doch
ich vergess dich nicht, mein lieber Störtebecker!
*
Der
Dritte Weltkrieg kommt, der große Männermord!
Zum
Kampf für Unsre Frau mit süßem Rittersport!
PS:
Schlag
mich mal als Werbetexter vor…
*
Ah
weh, der Gotteszorn in dieser Sünden Flut!
Die
Arche baue du - quadratisch, praktisch, gut!
*
O
du mein Zufluchtsort, o Herr, und du mein Hort!
Nun
träume ich sogar des Nachts vom Rittersport!
*
O
du fröhlicher,
O
du seliger,
Gnadenreicher
Rittersport!
Ein
Leben in Minne
Der
Seele und Sinne,
Mit
Minnesang und Gottes Wort!
*
Ist
unsre Süßigkeit Maria voll der Gnade -
Ist
Unsre Liebe Frau nicht süß wie Schokolade?
*
Wenn
du nach Lübeck gehst, so schau dir bitte an
Des
Dichters Elternhaus, ich mein den Dichter Mann.
*
O
eheliches Bett, du treuer Zufluchtsort!
Hier
sing ich Minnesang, hier spiel ich Rittersport!
*
Ich
lieb dich von der Stirn, mein Weibchen, bis zur Wade,
Du
bist mir Rittersport und Lieblingsschokolade!
*
Ich
las zu viel im Buch des Sehers Jeremia...
Nun
helf die Muse mir, die himmlische Maria,
Zu
einem frohen Lied vom süßen Rittersport,
Von
süßem Minnespiel im ehelichen Port.
*
Ich
war des Nachts im Traum im Höllenreich der Schatten,
Von
Blei ein Ozean, drin treiben tote Ratten.
Ich
hörte tags im Traum die Prediger des Todes,
Komm,
süßer Tod, spricht Kain und Judas und Herodes.
*
In
Lübeck ist mein Freund, ob Weisheit ihm draus quölle,
Ich
bin in Oldenburg, im Traume in der Hölle.
*
Offenbarung
9:6
Und
in den Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und nicht finden;
werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.
*
In
Wismar trafen sich Klaus Störtebecker (er kam aus Marienhave) und
Goedecke Michels (er kam aus Hamburg) und schlossen den Bruderbund
beim Bier: Auf, dienen wir Margarete, der Königin der See! Unser
Motto: Gottes Freund und aller Welt Feind!
*
Viel
Schokolade essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen, ist
eine Ehre für einen Mann. Schlomo.
*
Der
Wissenschaftler war im Hanse-Hafen Wismar,
Der
Dichter war zuhaus am Frauenplan zu Weimar.
*
Der
einzig ist mein Freund, im Osten weilt am Meer,
Ich
aber bin allein, mein Postfach, ach, ist leer.
*
Iss
Schokolade, mein Freund, denn die ist süß deinem Gaumen, ebenso ist
süß die Weisheit des Wortes Gottes für deinen Geist. Schlomo.
*
Wie
schön Mariens Rock! Wie strömt daraus die Gnade!
Ich
bet den Rosenkranz! Und morgen gehts nach Stade.
*
Er
sieht Mariens Rock in Deutschland, ehrt die Pure -
Ich
bin in Babylon und sing das Lied der Hure.
*
Maria
- Reliquien - Ablässe - Rosenkranz - Mönche - all das gibt es fast
nicht mehr im Neoprotestantismus der heutigen katholischen Kirche –
leider.
*
Filmzitat:
Wahre
Freunde kannst du an einer Hand abzählen - aber es bleiben immer ein
paar Finger übrig.
Damit
grüßt dich dein Toto
*
Du
hast gebildet dich in Gottes Weisheit heute -
Geh
ein zu deines Herrn und Meisters schönster Freude!
*
VON
MALEK AN TOTO
Der
weise Seher Torstein,
Von
seiner Geliebten Maria
In
der Oldenburger Höhle
Gefangen
gehalten zum Schutze,
Ihm
und der bösen Welt zum Trutze,
Draußen
roh-lautes Gegröle,
Drinnen
doch hohe Poesia,
Großartiger
Art und fein.