BRIEFE AN MALEK 2019 ZWEITER TEIL

 

VON TORSTEN SCHWANKE



PROLOG


Der Name Malek ist die böhmische Version des Namen Marek, deutsch Mark. Malek erinnert an den "Herrn Doktor Melik" in den Briefen der jüdischen Dichterin Else Lasker-Schüler, die auch ein Buch schrieb, einen Brief-Roman "Der Malik", ein Briefwechsel zwischen Jussuf und seinem Halbbruder "Marc ben Kana". Der selbe Name findet sich bei Melchior, einem der Drei Heiligen Könige, Melchior bedeutet (ebenso wie Kaspar und Balthasar) einfach "König". In der Sprache der Bibel findet wir ihn als Präfiguration des Eucharistischen Christus, nämlich Melchi-Zedek, König der Gerechtigkeit. Weiter finden wir den Namen als Gottesnamen, nämlich als Milkom, dem Gott, dem Salomo für seine heidnischen Konkubinen einen Altar baute, und in Moloch, dem Gott des Kindesopfers und der Abtreibung. DER HERR IST KÖNIG!





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Malek,

gegen meine Schlafstörungen nehme ich Baldrian, nun muss ich ungefähr 12 Stunden schlafen, wache zwischendurch pünktlich zur Messe auf, träume sehr lebhaft, oft von Karine, versuche jeden Tag zu schreiben, freue mich auf Freitags und Montags,, wenn Evi kommt, bin froh, dass ich Abstand von Marco genommen hab und von dem dummen Hauskreis, bin zwar öfter traurig, aber das ist ja mein Normalzustand, so kann ich im großen und ganzen sagen, alles ist gut. Ich habe eine neue Übersetzung von 27 Shakesspearestücken bekommen und übersetze gerade altbabylonische Poesie. Evi hat mir heute ihr Herz ausgeschüttet und Trost bei mir gesucht. Meine Übersetzung des Pentateuch fällt mir etwas schwer, aber ich versuchs. Danke, dass du mich mit der Reliquie von Marias Rock gesegnet hast.


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Lieber Malek,

Evi bat mich, mitzukommen zu Karines Mutter ins Krankenhaus, sie brauchte jemand, der ihr Kraft und Mut gab. Ich war sehr traurig, betete aber viel zum heiligen Petrus. Wir fuhren ins Krankenhaus, Karines Mutter war gerade in Behandlung, da fragte Evi, ob ich noch Lust auf einen Tagesausflug hätte. Wir fuhren nach Hatterwüstung durch den großen Wald der Rosenberge, und sie zeigte mir ihr kleines Märchenhaus im Wald, das sie gerne kaufen würde. Die Sonne schien, es war eine angenehme Temperatur, der Himmel war hellblau, wir fuhren lange durch den Wald und durch Dörfer. Dabei scherzten wir viel und waren fröhlich und lieb zueinander. So wurde es für uns beide doch ein schöner Tag, dank des heiligen Petrus!


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Malek,

ich habe etwas laut gesprochen beim Vorlesen, werde in Zukunft einfach etwas leiser lesen.


Ich lese zur Zeit Joseph von Eichendorfs Literaturgeschichte. Darin spricht er u.a. von volkstümlicher Poesie und der von ihm nicht geliebten Gelehrtenpoesie. Da dachte ich an unser 21. Jahrhundert: Die Gelehrten sind Kommunisten, Nihilisten und Existenzialisten und andere Teufelsanbeter und das Volk ist völlig verdummt von dem Sakrament des Antichrist, dem Fernseher, und wenn sie lesen, dann nur Zeitungen und Kriminalromane, also geistige Umweltverschmutzung.


Da wird man als wahrer Poet und charismatischer Prophet unsicher, für wen man denn noch schreiben soll? Darum kann ich mich nur ermutigen, Hörbücher für dich persönlich zu machen. Wenn es mir gelingt, meine "Memoiren - Ecce Homo" zuende zu schreiben, wäre das was für dich. Ansonsten sprech ich jetzt ersteinmal das Drama Christina - vielleicht mag es ja auch deine Herzdame hören, du Kreuzbube!


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Lieber Malek,

gestern Nacht dachte ich über die Mutterschaft Mariens nach. Ich sehnte mich nach einer weiblichen Gottheit. Ein Mystiker sagte einmal, Maria sei die geschaffene Weisheit aus Sprüche 8: Das Erstgeschöpf des Vaters, die Erstgeborene Tochter des Vaters. Aber ist das Mütterliche auch in der Gottheit? Da gibt es doch die (orthodoxe) Lehre von der göttlichen Weisheit, Gottes Tochter und Throngenossin (Sprüche 8). In den archaischen Religionen der Heiden gab es auch Muttergöttinnen, die waren Liebesgöttinnen, wie die Ishtar der Babylonier, aber auch sie war Tochter des Himmelsvaters Anu. Da sehnte ich mich nach dem absoluten Ursprung von allem. Ist das vielleicht doch in allen Religionen der Ewige VATER? Und ist das Göttlich-Weibliche aus der Flanke des VATERS geboren wie Eva aus der Flanke Adams? Aber wenn auch in der göttlichen Dreieinigkeit der Vater oder Jahwe die Ersturache ist und der einzige Monarch, so will ich doch seine Tochter, die göttliche Weisheit oder Chochmah oder Sophia als meine göttliche Mutter verehren und lieben. Das waren so meine Spekulationen zum Muttertag.


"Ich bin eure Mutter und ich liebe euch!" Mutter Jesu, Königin der Endzeit.


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In einer schlaflosen Nacht zu Muttertag höre ich Vesper-Chöre von Sergej Rachmaninow. Ich denke da auch an dich, ob du einmal baden möchtest in diesem Meer der Orthodoxen Schönheit...


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Eines Tages, wenn man aufwacht, und es tut nichts mehr weh, ist man tot.


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Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alle dem hilft ihm der Herr.


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Christina und Josef grüßen Malek: Willkommen, Bruder, im Club der Gekreuzigten! Der Herr hat dir einen Pfahl ins Fleisch geschenkt, dass du dich der hohen Offenbarungen nicht überhebst, einen Engel Satans, der dich ohrfeigt. Wegen ihm haben wir den Herrn gebeten, aber der Herr sagt zu dir: Lass dir an meiner Gnade genügen. Wenn der Meister die Dornenkrone getragen hat, muss der Jünger auch die Dornenkrone tragen. Leide tapfer und bleibe im Frieden, der höher ist als der Verstand.


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In Tolstois Roman Krieg und Frieden sagt Napoleon: Ach die große Kunst der Ärzte - was ist das schon, wenn sie nicht einmal einen Schnupfen heilen können! - Wie wahr! Die Weisheit lehrt, unheilbare Krankheiten geduldig anzunehmen und sie zu vereinigen mit dem Gekreuzigten, dann wird ein großer Segen daraus. Nur dem, der mit dem Gekreuzigten am Kreuz hängt, wird die Weisheit Gottes unmittelbar eingegossen.


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"Ich bin nicht katholisch geworden wegen den alten Damen der Pfarrei, sondern wegen Dante und Michelangelo."

Werner Bergengruen


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Prediger: "Und denkt an die Christen in der Sowjetunion, die in die Psychiatrien gesteckt und mit Psychopharmaka vollgestopft wurden. Das waren einmal intelligente Männer, aber sie kamen heraus als Speichel-sabbernde Idioten!" Und so erging es mir. Wohl dem Christen, der nicht in die Hände der Psychiater fällt!


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Malek,

Was du vom Evangelium verstanden hast, das TUE. Jedem gibt Gott ein eignes Maß des Glaubens, und er wird danach beurteilt, ob er das gelebt hat, was er geglaubt hat. Nicht jedem ist der katholische Glaube geschenkt. Aber wem viel anvertraut wird, von dem wird auch viel verlangt (an Kreuzen). Der mit zwei Talenten gewuchert hat, geht ebenso wie der, der mit fünf Talenten gewuchert hat, ein in seines Herrn Freude. Wem Gott nicht die Eucharistie, die Marienverehrung und das Papsttum offenbart hat, der kann auch der Heiligkeit nachjagen, wenn er Bibel und Gebet fleißig lebt und Nächstenliebe. Nur, wenn der Protestant ans Himmelstor kommt, und zu Petrus sagt: Ich will zu Jesus, aber ohne Heilige und Engel, dann akzeptiert Petrus das, der Protestant geht stur geradeaus zu Jesu Thron und sieht nicht rechts und links die Heiligen und Engel, kommt zu Jesu Thron - der Herr wendet sich ihm zu und sagt: Darf ich dir meine Mutter vorstellen?


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Malek,

ich bin erschüttert über den Selbstmord deiner Tante. Werde für sie und ihre sechzehnjährige Tochter beten.

Aus dem katholischen Katechismus:


Selbstmord


2280 Jeder ist vor Gott für sein Leben verantwortlich. Gott hat es ihm geschenkt. Gott ist und bleibt der höchste Herr des Lebens. Wir sind verpflichtet, es dankbar entgegenzunehmen und es zu seiner Ehre und zum Heil unserer Seele zu bewahren. Wir sind nur Verwalter, nicht Eigentümer des Lebens, das Gott uns anvertraut hat. Wir dürfen darüber nicht verfügen.


2281 Der Selbstmord widerspricht der natürlichen Neigung des Menschen, sein Leben zu bewahren und zu erhalten. Er ist eine schwere Verfehlung gegen die rechte Eigenliebe. Selbstmord verstößt auch gegen die Nächstenliebe, denn er zerreißt zu Unrecht die Bande der Solidarität mit der Familie, der Nation und der Menschheit, denen wir immer verpflichtet sind. Der Selbstmord widerspricht zudem der Liebe zum lebendigen Gott.


2282 Wenn der Selbstmord in der Absicht begangen wird, als Beispiel -vor allem für junge Menschen - zu dienen, bildet er zudem ein schweres Ärgernis. Freiwillige Beihilfe zum Selbstmord verstößt gegen das sittliche Gesetz.


Schwere psychische Störungen, Angst oder schwere Furcht vor einem Schicksalsschlag, vor Qual oder Folterung können die Verantwortlichkeit des Selbstmörders vermindern.


2283 Man darf die Hoffnung auf das ewige Heil der Menschen, die sich das Leben genommen haben, nicht aufgeben. Auf Wegen, die Gott allein kennt, kann er ihnen Gelegenheit zu heilsamer Reue geben. Die Kirche betet für die Menschen, die sich das Leben genommen haben.


Toto


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Malek,

ich bin nicht so eingebildet, zu denken, du möchtest jetzt nur noch Schwanke-Hörbücher hören. Ich mache zwar gerade ein neues für dich, aber vielleicht schenk ich es dir auch zu deinem Geburtstag (wann ist der nochmal, Mitte Juni?)


Toto


PS:

Maria ist sooo schön!


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DICHTER:

Habt ihr das alles verstanden, was ich euch über Christus erzählt habe?

DIE CHRISTEN

Es war etwas schwer zu verstehen. Wir lesen ja sonst nur Krimis.

DICHTER

Und du, schöne Dame, die ich als Madonna meines Minnesanges gepriesen habe, hat es dir geschmeichelt?

DAME

Ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu lesen, ich hatte noch die neusten Schweden-Krimis zu lesen.

DICHTER

Und du, Bruder, hast du im Bonhoeffer gelesen, den ich dir geschenkt habe?

BRUDER

Ich weiß gar nicht mehr, wo ich ihn habe. Aber die biblischen Kriminalgeschichten hab ich gelesen.

DICHTER

Aber du, Herzensbruder, du bist meine letzte Hoffnung, hat dir meine Tragödie gefallen?

HERZENSBUDER

Ja, besonders das Happy End. Aber jetzt lese ich doch lieber wieder genealogische Krimis.

DICHTER

Dann schreibe ich jetzt für dich, meine Tote.

TOTE

Tu das, du Prophet in der Wüste, ich verstehe und liebe dich!


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Danke für die Maus. Sie tut, was ich will.


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Malek,

heute hab ich eine Stunde mit einem Jugendfreund telefoniert. Er referierte mir die politische und militärische Weltlage und seine Ausländerfeindlichkeit und Sympathie für die AfD. Dann hörte ich Goethes Faust. Mephistopheles: Und dafür soll ich mich noch bedanken, dass du mich gelangweilt hast?


Karines Mutter liegt auf der Intensivstation im Sterben, Juri war allein bei ihr und ging mit Tränen in den Augen weg. Ach mein armer Juri - das geht mir ans Herz! Aber Maria verweist mich auf Freude, Leben, Dankbarkeit.


Goethe: Wer dem Publikum dient, ist ein armes Tier. / Er müht sich ab. Niemand bedankt sich dafür. - Darum hab ich heute nur für Karine an meinem klassischen Versepos Aphrodite weitergearbeitet. Und der Herr sagt: Hurra!


Dein Toto, Eremit


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"Die Liebe wird aus dir einen Spiegel machen, der die Todesängste all jener, die leiden, widerspiegelt. du wirst ihren Todeskampf und ihre Leiden fühlen, wie wenn sie die deinen wären. Wenn du von irgendeinem Leiden hörst oder es siehst, oder wenn jemand sich in einer großen Bedrängnis befindet, werde ich, der Herr, dir diese Gnade anbieten, dass du diese Leiden ebenso stark empfindest, wie derjenige,, der sie trägt. Du wirst auf diese Weise voll und ganz in ihre Wunden eindringen können, um einen klaren Begriff von ihren Gefühlen zu erhalten. Torsten, durch diesen Scharfsinn, den ich dir gebe, wirst du jenen, die leiden, gewaltig helfen können. Leide, wenn sie leiden."


Jesus


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Tatsächlich ist gestern Nacht Karines Mutter gestorben.


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Malek,

das steht zu erwarten, dass ich bei der Beerdigung ihrer Großmutter Karines Kinder wiedersehe. Ich hoffe, Evi kann auch kommen und mich mitnehmen, sonst wird es schwer für mich, aber ich gebe mir Mühe. Ich schreibe jetzt meine Erinnerungen an sie auf, für die Enkel.



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Im Sommer 2001 war ich auf eine Jugend-Wallfahrt ins französische Marien-Heiligtum Lourdes gefahren. Dort verliebte ich mich unsterblich in die Jungfrau Maria und schrieb auf französisch ein Liebesgedicht an Notre Dame d‘Amour, Unsere Liebe Frau von der Liebe. Karine las es und sagte: Wow! Ich zeigte es auch Maite. Sie sagte: „Das ist ja ein richtiges Liebesgedicht“. Karine und Maite sprachen meistens französisch miteinander. Einmal schrieb ich für Karine ein französisches Liebesgedicht. Ich nannte sie „ma jolie“, sie sagte: „Pst, sag es keinem weiter.“ In dem Gedicht wollte ich auch ihre „schöne Mutter“ grüßen und schrieb „ta belle mère“ aber Karine klärte mich auf, das heiße „Schwiegermutter“…


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Malek,

eine Frage an dein Gewissen, musst du nicht mir, nur dir beantworten. Du sagtest, du wolltest eine Migräne nicht vom Arzt untersuchen lassen, der würde sonst nur schauen, ob du einen Hirntumor hast. Versteh ich emotional, würde ich so machen, aber um mich ist es nicht schade. Du aber hast als Gatte und Vater eine Verantwortung für andere. Darum: Was, wenn du einen Hirntumor hättest, und er, wenn rechtzeitig entdeckt, heilbar wäre, ansonsten aber tödlich? (In der Messe geschrieben.) Frag deine Frau!

Dein Bruder in Jesu Herz


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REPORTER

Herr Schwanke, was würden Sie tun, wenn Sie Papst würden?

SCHWANKE

Ich würde den Index wieder einführen und alle Kriminalromane der Welt auf die Liste der verbotenen Bücher setzen.

REPORTER

Und was würden Sie tun, wenn Sie Kaiser der Weltmonarchie würden?

SCHWANKE

Ich würde wie Kaiser Shi Huang-Di eine große Bücherverbrennung inszenieren und alle Kriminalromane der Welt verbrennen lassen.

REPORTER

Wir danken Ihnen für das Gespräch.


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Am letzten Tag, da ich Karine sah, es war drei Tage vor ihrem Tod, es war der Valentinstag 2010, kam ich gerade aus dem Gottesdienst. Jesus sagte: „Selig sind die Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Das sagte ich Karine. Da sagte sie: „Bin ich auch selig?“ - „Ja,mein Schatz“, sagte ich, und sie lächelte glücklich. Da kam die Nonne des Krankenhauses und brachte der Bettnachbarin die Hostie (den Leib Christi), und Karine sagte: „Toto, zünde die Marien-Kerze an, ich möchte auch den Leib Christi empfangen.“ Und so ist sie in den Himmel gekommen.



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Malek,

bitte sprich ein Gebet für Evi um Schutz vor dämonischen Einflüssen, den sie will morgen bei ihrem Heilpraktiker eine schamanistische Seelenreise machen...


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Maria in einer prophetischen Botschaft:

"Gott hat den Ärzten Weisheit gegeben. Wenn ihr krank seid, dann geht zuerst zu ihnen. Und DANN kommt zu uns und bittet um Heilung."


Meine Mutter hatte dreimal Krebs, beim Gebärmutterkrebs ist ihr die Gebärmutter entfernt worden, beim Brustkrebs sind ihr beide Brüste entfernt worden. Das war vor 30 Jahren. Und sie lebt noch heute mit 80 recht gesund, bis auf schwächer werdende Augen.


Dein besorgter Toto


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Jesus Sirach 38


1 Gib dem Arzt die gebührende Ehre; denn du brauchst ihn und der Herr hat seinen Berufsstand eingesetzt. 2 Gott, der Höchste, gibt dem Arzt das Wissen und der König belohnt ihn mit Geschenken. 3 Sein Können gibt ihm großes Ansehen, sogar mächtige Leute bewundern ihn. 4 Der Herr bringt auch die Heilmittel aus der Erde hervor. Ein vernünftiger Mensch wird deshalb nicht zögern, sie zu gebrauchen. 5 Hat nicht ein Stück Holz einmal bitteres Wasser trinkbar gemacht und dadurch Gottes Macht erwiesen? 6 Gott hat den Menschen das Wissen um diese Heilmittel gegeben, damit sie ihn für seine Wunder preisen. 7 Durch sie heilt er die Menschen und lindert ihre Schmerzen; der Apotheker bereitet eine Mischung daraus. 8 Gottes Schaffen ist nicht zu Ende; von ihm kommen Gesundheit und Wohlbefinden für die Menschen auf der ganzen Erde. 9 Mein Sohn, wenn du krank wirst, nimm es nicht auf die leichte Schulter! Bete zum Herrn, er wird dich wieder gesund machen. 10 Hör auf, Unrecht zu tun; tu, was recht ist; entferne jede Art von Sünde aus deinem Herzen! 11 Bring dem Herrn ein Brandopfer, das ihm Freude macht, und auch den Teil des Speiseopfers, der für ihn verbrannt wird! Gib reichlich Öl dazu, mehr als üblich ist!1 12 Dann lass den Arzt kommen; denn der Herr hat ihn eingesetzt. Er soll an deiner Seite bleiben, du brauchst ihn! 13 Es gibt Augenblicke, in denen deine Wiederherstellung von seiner Kunst abhängt. 14 Auch er betet zum Herrn, dass der es ihm gelingen lässt, Schmerzen zu lindern und das Leben zu erhalten. 15 Wer gegen seinen Schöpfer sündigt, verdient es, den Arzt nötig zu haben!


Den Arzt zu verschmähen und auf Gott allein vertrauen, ist Fideismus (nur Glaube), das Christentum lehrt aber das Zusammengehen von Fides und Ratio, Glaube und Vernunft. Alle ärztliche Kunst, wenn sie auch beschränkte menschliche Weisheit ist, prinzipiell abzulehnen, stammt, mein Lieber, vom Stern der Unweisheit.


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Malek,

Papst Franziskus wurde an verschiedenen Stellen gefragt, wie er zur künstlichen Empfängnisverhütung stehe. Diese wurde bisher von der katholischen Kirche kategorisch abgelehnt. Er sagte: Menschenhandel, Krieg und soziale Ungerechtigkeit seien größere Übel, und dagegen gelte es zu kämpfen. In besonderen Fällen scheint er für eine verantwortliche Elternschaft Kondome und Diaphragma (nicht die Anti-Baby-Pille) zu tolerieren. Er verglich diese Diskussion mit der Frage Jesu: Ist es gesetzlich, am Sabbath zu heilen oder nicht? - Die Konservativen regen sich natürlich auf. Ich freue mich.


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Papst Franziskus sagt, Katholiken sollen nicht versuchen, Orthodoxe und Protestanten katholisch zu machen, das sei Proselytismus, eine schwere Sünde gegen den ökumenischen Pfad. Eine Lutheranerin, die fragte, ob sie mit ihrem katholischen Ehemann zur Eucharistie gehen dürfe, sagte er: Eine Taufe, ein Glaube - sie solle glauben und ihr Gewissen fragen. Er sagte, er glaube nicht an einen "katholischen Gott", sondern an Gott, der Mensch geworden ist in Jesus Christus. Die Frage, ob protestantische Ehepartner von Katholiken zur Kommunion dürften, überließ er den Bischöfen (die einen meinen so - die andern so). Er hielt eine Rede neben einer Statue von Martin Luther und nannte Luther einen "Zeugen des Evangeliums". Der Vatikan gab eine Briefmarke heraus mit Jesus am Kreuz, im Hintergrund Wittenberg, und Luther und Melanchton unter dem Kreuz. Was sagst du dazu.


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Lieber Malek,

heute morgen träumte ich: Ich stieg eine Leiter zehntausend Stufen in die Tiefe, um in absoluter Stille und Einsamkeit zu sein. Da war ich plötzlich Karmeliter-Mönch. Ich verbrachte eine Stunde allein in meiner Klosterzelle. Da sagte mir mein Novizenmeister, ich müsse als erstes Latein lernen. Das erste Wort, das ich lernte, war Luna, das zweite Amor. Ich notierte die Frage, ob ich zu Amor als der Liebe Gottes beten dürfe. Dann las ich ein von einer Karmeliterin geschriebenes Hirtengedicht, in dem Jesus Christus als Daphnis bezeichnet wurde, des Haupthelden der griechischen Hirtengedichte. Ich sagte dem Novizenmeister, man müsse Evi Bescheid sagen, dass ich im Kloster sei, sie würde sich sonst Sorgen machen. Aha, du hattest also eine Freundin in der Welt? sagte der Novizenmeister. Dann wurden mir (wie einer Nonne) die langen Haare abgeschnitten, ich wurde eine Braut Christi. Meine Mutter und mein Bruder besuchten mich im Kloster, ich sprach mit ihnen durch das Gitter der Klausur. Ich sagte: Ich bin ein Spätberufener, mit 53 Jahren berufen! Der Novizenmeister sagte: Du gehst in die Einsamkeit, um für die Finsternis in der Welt zu opfern. Du wirst nun die dunkle Nacht der Seele erforschen und Johannes vom Kreuz, den Dichter-Mystiker, studieren. Und ich dachte: Und Edith Stein.


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Malek,

meine Erinnerungen an Karines Mutter hab ich gestern beendet. Ich hab sie einer französischen Freundin von ihr gesendet, die las sie, rief mich an und sagte: "Sehr, sehr rührend! Ich danke für dein Vertrauen, dass ich das lesen durfte." Ich habs auch Evi geschickt, sie las es. Gerade holt sie die beiden Exemplare für Karines Kinder ab. Evi wollte mir reinreden, ich solle das doch so nicht abschicken, denn ich nannte in dem Text den leiblichen Vater immer nur den Erzeuger, ohne Namen. Aber kann man einen Mann VATER nennen, der die Kinder im Schoß ermorden wollte, die lebenden ins Heim geben, sich um die Kleinkinder nicht kümmerte, sie, da sie nun beim Pflegevater sind, ganz einfach vergisst? Ist das nicht eine völlige Blasphemie gegen den heiligen Vaternamen? Ich sagte Evi: "Das ist meine Sache!"


PS

Sie kam nicht okkult belastet von der schamanistischen Seelenreise wieder, hatte aber auch keine spirituellen Erfahrungen gemacht, sondern ist nur noch fixierter auf ihre fixe Idee von einem eigenen Ponyhof…


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Malek,

ich kann das auch nur mit viel Geduld beobachten, was aus Evi wird. Ich diskutiere nicht mit ihr über den Glauben, aber manchmal sende ich ihr erbauliche Jesusworte schriftlich, die sie sich still durchliest. Sie glaubt an einen Gott in ihr, ist aber nicht im Kontakt mit IHM (ihrem ICH BIN). Sie versucht manchmal (esoterische) Meditationen, wird aber auf ihrem Weg nach innen gehindert, weil sie dann immer Angst um Tom bekommt. In ihrer Zeit bei den "Rosenkreuzern" hat sie gehört, Beten sei schädlich. Seitdem hat sie Vorurteile gegen das Beten. Einmal hatte sie im Traum eine Begegnung mit Gottvater. Ansonsten ist sie ganz fixiert auf ihren Lebenstraum, allein einen Rest-Bauernhof zu renovieren und Selbstversorgerin zu sein mit Ponys und Ziegen und anderen Kleinmädchenträumen. Du hast recht, der Vater ihrer Kinder hat eine eigene Wohnung, sie sind zwar noch verheiratet, und das soll auch so bleiben, "aber wir sind nicht mehr zusammen", sagt Evi. Der Typ bezahlt die Miete von Evis Mietwohnung, ansonsten muss sie allein für sich, zwei Kinder und zwei Hunde aufkommen. Dazu kommt die Heilpraktikerbehandlung mit sehr teuren Medikamenten. Tom vermisst sein Vater wohl, denn mit fünfzehn braucht der Knabe besonders seinen Vater zur Erfindung der männlichen Identität, zur Abkapselung von Mutters Rockzipfel, zur Stärkung und Ermutigung zum feindlichen Lebenskampf. Aber dieser Vater glänzte schon immer durch Selbstverkapselung und Abwesenheit.


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Malek,

was denkt mein dispensionalistischer Apokalyptiker über Gog und Magog?


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Koran, Sure 18, Al-Kahf, die Höhle


Und sie fragen dich, über Dhul-Qarnayn. Sag: Ich werde dir einen Bericht über ihn vortragen.


Tatsächlich hatten Wir ihn auf die Erde gesetzt, und Wir gaben ihm einen Weg über alles.


So folgte er einem Weg,


Bis er den Aufgang der Sonne erreichte, fand er es, als ob in einer Quelle von dunklem Schlamm alles versunken, und er fand in der Nähe ein Volk. Gott sagte: O Dhul-Qarnayn, entweder du bestrafst sie oder aber du wirst unter ihnen einen Weg der Güte gehen.


Er sagte: Wie für einen, der Unrecht tut, Wir werden ihn bestrafen. Dann wird er zu seinem Herrn zurückgebracht, und Er wird ihn mit einer schrecklichen Strafe bestrafen.


Aber wie für einen, der glaubt und tut Gerechtigkeit, so wird er eine Belohnung im Paradies haben, und Wir werden mit Leichtigkeit zu ihm von unserem Befehl sprechen.


Dann folgte er einem Weg,


Bis er zum Aufgang der Sonne kam, da fand er sie über ein Volk aufsteigen, für das Wir nicht gegen sie gemacht hatten Schirm und Schild.


Und Wir hatten alles eingeschlossen, was er an Weisheit hatte.


Dann folgte er einem Weg,


Bis er den Sonnen-Ball erreichte zwischen zwei Bergen, da fand er neben ihnen ein Volk, das kaum verstehen konnte seine Rede.


Sie sagten : O Dhul-Qarnayn, ja, Gog und Magog sind die großen Verderber im Land. So wollen wir nicht vergeben dich bitten, dass du zwischen uns und ihnen eine Schranke machst?


Er sagte: Das, worauf mein Herr mich gegründet hat, ist besser als das, was ihr anbietet, aber Er hilft mir mit Kraft; ich werde zwischen euch und ihnen einen Damm machen.


Bringt mir Eisenbleche - bis er sie zwischen die beiden Bergmauern gelegt hatte - und sagte: Schlagt mit Blasebälgen, - bis er etwas wie Feuer gemacht hatte, dann sagte er: Bringt mich hin, damit ich geschmolzenes Kupfer darüber gieße.


Also konnten Gog und Magog weder über die Berge kommen, noch konnten sie in das Land eindringen.


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Malek,

das lohnt sich nicht, den Physik-Vortrag zu hören. Dies die breit ausgeführte These: Newton sagte: Weil der Schöpfer schön ist, ist auch die Schöpfung schön. Dann haben die Physiker Gott abgeschafft, aber die Schönheit erhalten. Das weißt du sicher, dass Physiker nach Schönheit, Einfachheit und Eleganz in den Naturgesetzen suchen. Die Vortragende meinte nun: Dieses Schönheitspostulat bringt uns nicht weiter. Was, wenn die Naturgesetze hässlich sind?


Danach sehnte ich mich sehr nach perfekter Frauenschönheit. Mein Jugendfreund meinte, Sexualität werde übertrieben. Aber für mich gibt es nichts Schöneres in der Schöpfung wie eine junge, schöne, schlanke, nackte Frau. Goethe nannte das auch die Krone der Schöpfung.


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Malek,

Gog und Magog, oder Gog der oberste Fürstgeist von Magog, sind heidnische Mächte, die Gottes Israel angreifen. Evangelikale deuten das als militärische Angriffe von nicht-jüdischen Weltmächten (Sowjetunion oder Isis etc.) auf den jüdischen Staat Israel. In ihrer Verliebtheit in den zonistischen Staat. Ist nicht neutestamentlich gedacht die Kirche das neue Israel, und Magog und Gog der Ansturm des Neuheidentums auf das Christentum, eben das, was wir seit hundert Jahren erleben?


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"Die Welt ist wie fauler Mundgeruch! Nichts als fauler Mundgeruch! Wem Gott gnädig ist, den lässt er gut essen und reichlich trinken und sich nachts an seinem Weib ergötzen!"


Prediger Schlomo


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"Und der Herr hatte ihm Ruhe verschafft vor all seinen Feinden."


Ich hoffe, nach dem Seminarstress ist auch bei dir wieder etwas Ruhe eingekehrt.


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Malek,

wildgewordene Feministinnen in der katholischen Kirche machen Kirchenstreik, gehen nicht in die Kirche, üben keine Dienste mehr aus, fordern das Priestertum der Frau und Abschaffung des Zölibat. Sie zeigen ein Bild von Maria: Der Kopf einer russischen Ikonen-Maria, darunter ein langer violetter (Farbe des Feminismus) Mantel, gestaltet deutlich als eine Vulva! Das heißt die heilige Mutter Jesu zu missbrauchen. Das ist heidnisch - im indischen Heidentum wird die Göttin Vulva verehrt…


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Malek,

du bist ja ein jovialer Mensch und wirst von der Weltweisheit der Mexikaner und Inder wohl profitieren können.

Ausreichend Schlaf wünscht dir


Toto


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Malek,

die Sparkasse macht Werbung: "Meine Villa, mein Auto, mein Swimmingpool!" Evi redet nur über "mein Bauernhof, mein Pony, mein Kohlgarten!" Das ist sehr alternativ - nur leider genauso materialistisch.


Es gibt zwei Lebenswege, die nicht zusammen reimen, wie Belial und Christus: Den Weg der egoistischen Selbstverwirklichung oder den Weg, Gottes Willen zu tun und sich hinzugeben an Gott und die Nächsten. Das sind zwei verschiedene Götter: Gott Ich oder Gott Jesus.


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Der Spitzenkandidat der CSU (soweit ich verstanden hab in allen Bundesländern wählbar) ist römisch-katholisch, der Landeskandidat der CDU Niedersachsen, Bernd Althusmann ist Pastorensohn, bekennender Christ und Freund der Juden.


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Lieber Malek,

interessiert sich deine Herzenskönigin auch einmal an einem guten Roman? Ich lese immer wieder bei zuverlässigen gläubigen Dichterinnen, dass das Prosa-Epos KRISTIN LAVRANSTOCHTER VON SIGRID UNDSTET "das Beste ist, was je über das Schicksal der Frau geschrieben wurde". Falls sie so etwas liest, bestell es ihr doch und schenk es ihr. Ich kann leider eure Adresse nicht in meine Adressenliste bei Amazon aufnehmen, und weiß auch nicht, ob unsere Christina Romane liest.


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Malek,

gestern rief ein alter Pfingstler an, sie wollte im Hauskreis ihre goldene Hochzeit mit belegtem Baguette nachfeiern, ich wär eingeladen. Ich ging hin. Seine Frau sagte: Du fehlst richtig im Hauskreis. Sabine sagte: Schön, dass du mal wieder da bist. Marco: Ich hatte ja gehofft, verehrter Dichter, dass wir dich hier einmal wiedersehen. - Aber ich werde noch allein bleiben. Aber ich habe Marco einmal geschrieben, falls ich wiederkomme, bin ich bereit, schriftlich die Bibel auszulegen, aber mündlich referieren und moderieren müsse Marco übernehmen. Er fand das eine gute Idee. So hab ich für sie schon fürs ganze Jahr Material geschrieben (Sprüche 1-9 u. 31 und Hohelied) und schreibe gerade langsam am Kommentar zu den beiden Korintherbriefen (außer Eucharistie/Abendmahl und Zungenrede). Zu den Lutheranern mag ich zur Zeit auch nicht gehen. Rede am liebsten nur mit Jehova und Maria.


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Malek,

mein trostreichster Traum ist, das in meiner Todesstunde der vierjährige Jesusknabe zu mir kommt und sagt: Komm, ich bringe dich zu meiner Mutter!


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Malek,

"Die Huren kommen eher ins Himmelreich als die Schriftgelehrten", sagt mir Jesus. Dann wollen wir Schriftgelehrten uns tüchtig anstrengen, dass auch wir Sünder zu den heiligen Huren in den Himmel kommen!


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Lieber Malek,

"Da kommt die himmlische Jerusalem herab, geschmückt wie eine Braut für ihren Mann", war der Text in der Messe. Ich fuhr mit dem Rad singend durch den Mai: "O komm, du schöne himmlische Braut". Ich war bei der Post und holte die gesammelten Werke von Anette von Droste-Hülshof ab, sah auf dem Bahnhofsvorplatz noch fridays-for-future-Schüler demonstrieren, ein ganz schönes Mädchen trug eine Fahne, kam mir entgegen, wir lächelten uns an. Dann aß ich im Restaurant pommes frites, da saß am Nebentisch ein sechzehnjähriges Mädchen, blass, in Pastellrosa-Hemd, lange dunkelblonde Haare im Zopf gebunden, sehr schlank, ein schlankes weißes Gesicht, ganz feine Hände, lange weiße Finger, sie blickte zweimal zu mir herüber, schüchtern-blitzende Augen. "O komm, du schöne himmlische Braut, du Maienkönigin!"


Das erlebst du in deinem Büro wohl nicht?


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Malek,

gerade war Evi da, ganz begeistert vom Aktivismus für Klimaschutz, sie habe missionarischen Eifer, alle sollten zur Europawahl gehen. Ein jugendlicher youtuber machte ein Video - Zerstört die CDU! Das fand Evi gut. Alle sollten Linke oder Grüne wählen, sonst sei die Natur in 9 Jahren tot! Ich sagte kein Wort dazu, dass ich am liebsten CSU wählen wollte... Oder den österreichischen Kaiser…


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Malek,

jetzt will Evi Schlossherrin werden... Sie will ein Schloss mit zehn Hektar Land in Sachsen-Anhalt ersteigern... O Herr, wirf Vernunft vom Himmel!


Warst du heute wieder schwimmen?


Ich schreibe ein - autobiographisches - Poem über den Rattenfänger von Hameln.


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Malek,

Einleitungsworte des Pfarrers zur Messe: "Bald ist Pfingsten, wie schön, dass wir nicht allein in uns sind, sondern der Heilige Geist ist in uns. Schizophren möchte ich trotzdem nicht werden." Da würde ich am liebsten abschalten, das ist schwer, solche Dummschwätzer zu ertragen…


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Lieber Malek,

die Jungfrau und Jesus sprechen auch davon, wie die - gottlose - Menschheit die Schöpfung zerstört, aber sie rufen zur Bekehrung zum SCHÖPFER auf. Von daher denke ich alle gläubigen christlichen Politiker müssen gestärkt werden. Ich denke auch, die Schöpfung ist in einer Krise, und es braucht ein Umdenken, aber ich glaube nicht, dass die Erde in 11 Jahren untergeht... Ohne eine Rückkehr zu den Geboten Gottes gibt es kein Heilwerden der Zivilisation und der Schöpfung. Ich traue den Ideologen nicht, die Frösche retten, aber Kinder im Schoß ermorden... Darum hoffe ich auch für Europa auf eine Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln, und das sehe ich am meisten befördert bei der Paneuropäischen Union. (Obwohl ich deine evangelikale Splitterpartei auch akzeptieren kann.)


Bei Tolstoi heißt es: "Mein Lieber, du weißt, du bist mein bester Freund, aber wenn es zum Bürgerkrieg kommt, werde ich den Zaren verteidigen und deine Rebellen mit dem Schwert in der Hand bekämpfen…"


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Dear Malek,

was die Grundlage meiner politischen Überzeugung ist, ist die Jungfrau Maria, die 1917 in Fatima den Kommunismus eine Irrlehre genannt, später den Kommunismus den roten Drachen der Apokalypse genannt hat. Desweiteren sagte sie in Frankreich Mitte des 19. Jahrhunderts u.a.:


"Die bürgerlichen Regierungen werden alle dasselbe Ziel haben, das ist, die religiösen Grundsätze abzuschaffen und verschwinden zu lassen, um für den Materialismus, Atheismus, Spiritismus und alle Arten von Lastern Platz zu schaffen..." - Eine prophetische Schau unserer Gegenwart, nicht wahr?


Desweiteren:


"Die neuen Könige werden der rechte Arm der heiligen Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird..." - Auf diese kommenden Könige und diese Zukunftskirche warte ich in philosophischer Gelassenheit.


Gott befohlen,

Torsten


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Malek,

ich hab heute auch einen kleinen Ausflug gemacht: Ich war bei Ali essen. Vor dem Kiosk saßen etwa zehn Freaks, alle so um 20 Jahre jung, Männer und Frauen, saßen auf dem Bürgersteig zu essen, lehnten das Angebot von Tischen seitens der Wirtin kategorisch ab, waren mit einem uralten klapprigen Bus da, es war eine große Wolke um sie von Staub und Marihuana, alle hatten ihre ganze Eitelkeit darauf verwandt, nur Klamotten vom Flohmarkt zu tragen, wohl ein Jahr nicht gewaschen, desgleichen die langen Haare und ungepflegten Bärte der Männer fettig und schmierig. Lustig das alles. Und mitten unter ihnen saß eine hochgewachsene Frau, sehr schlank, mit einem wunderschönen Gesicht und leuchtenden Augen und sympathischem Lächeln, die blonden Locken auf dem Kopf aufgebunden. Eine neue Version des Mythos: Venus taucht aus dem Meeresschaum.


Schreib mir auch von deinem Ausflug. Ich war auch wählen und werde Evi erzählen, ich hätte die "Partei Die Liebe" gewählt…


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Malek,

wenn das in Deutschland so weitergeht, haben wir in zehn Jahren eine grüne Bundeskanzlerin. Frankreich ist ein Trauerspiel, Nationalisten bei fast 50 Prozent. Mein liebes Frankreich. Jeanne d'Arc muss kommen!


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Lieber Malek,

heute morgen las ich, wie Sankt Pauli nach Zypern kam, nach Paphos. Das war die Insel der Aphrodite, Paphos ihr Heiligtum. Auch Papst Benedikt XVI kam einmal nach Zypern. Ich dachte: Wird er predigen über Aphrodite? Er predigte über das Kreuz und die Kommunion. Hier zwei Konzepte der Liebe: Die sinnlichschöne Liebesgöttin auf der einen Seite, Kreuz und Kommunion auf der andern Seite und - ich beichte: Ich bin hin und her gerissen…


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Lieber Malek,

nun bin ich die Pfingstler-Narren los und die Veganerfürjesus-Närrin, nun schickt mir - Gott weiß wer - einen todtraurigen und einsamen Jugendfreund, die Madonna nennt ihn starrsinnig, ich versuchte ihn über den Trost seiner Mutter zu trösten, indem ich ihm schrieb, dass ich nachts mit Karine rede und sie mich tröstet, da rief er an: "Ich bin in Sorge um dich! Das kann auch eine Psychose sein! Wenn man Medikamente und Psychopharmaka und Alkohol zu sich nimmt, dann kann es geschehen, dass man Erscheinungen hat!" Hilf mir, göttliche Weisheit, werde ich die Narren denn nie los? Das Zeug betet nicht, will aber die Gnaden beurteilen, die Gott dem Kontemplativen gewährt!


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Malek,

ich habe nun Tolstois Krieg und Frieden zuende gehört, ein wundervolles Buch! Nun höre ich Gogol, Tote Seelen, absolut komisch! Das kannst du hier hören:


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Malek,

ich hab dem Jugendfreund geschrieben, er solle mich mit guten Ratschlägen bloß in Ruhe lassen, und für tägliche Telefonate stehe ich nicht zur Verfügung, darauf schrieb er was von "pseudochristlichem, romantischem Geschwafel, von Leuten, die schon immer meinten im Besitz der Wahrheit zu sein, mal ist es Marx, dann Gott, die meinen, die Weisheit mit goldenen Löffeln gefressen zu haben..." Schöner Freund. Kann mich mal…


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Malek,

ich kündigte dem sogenannten Freund den Kontakt auf, er schrieb drauf, ich flüchtete in eine Phantasiewelt, aber, wenn ich es mir auch träume, in der Liebe und der Literatur sei ich - ein Nichts. So spricht der Satan. Segne mich, Bruder!


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Der Herr lacht über meine Feinde, er verspottet die, die mir fluchen.


Mit einem Ave Maria kannst du den Satan vertreiben.


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Malek,

das Narrenschiff hab ich gelesen, und mich auch einmal davon zu meiner Prosa-Satire "Die Welt ein Irrenhaus" anregen lassen. Und so ist es - wenn alle um mich Idioten sind, dann darf ich auch fröhlich meines Wahnsinns frönen, nicht wahr?


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Malek,

ob du es mir glaubst oder nicht, ich weiß genau, wie schön die Nase der Madonna ist. Im Hohenlied fand ich immer misslungen: Deine Nase ist ein Turm, der nach Damaskus schaut. Die Madonna hat keine Adlernase und kein Stupsnäschen, sondern eine lange, schmale, ganz geradlinige Nase mit nur schmalen Nasenflügeln. Ach, ich vergleiche die Nasen aller Super-Modells mit der Nase der Madonna - und finde einzig die Nase der Madonna schön.


Toto


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Malek,

mein einziger Beistand, dich hat der Paraklet an meine Seite gestellt.


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Malek,

ich hatte mich um 10 Uhr nochmals auf dem Sofa umgedreht und bis 14 Uhr geschlafen. Evi war schon in die Wohnung gekommen und räumte schon auf, als ich aufwachte, sie neben mir stand und lachte. Guter Geist. Ich revanchierte mich, indem ich sie moralisch erbaute und früh nach Hause schickte, denn sie hat viele Lasten zu tragen. Und so zieh ich auch heute als Ritter in den Glaubenskrieg mit dem Motto: Mit Gott und Evi!


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Malek,

in einer Predigt hörte ich, dass der Papst damals von der big-bang-theory so begeistert war, dass er sie lehramtlich festlegen wollte, aber der jesuitische Erfinder der Theorie sagt, das solle er nicht tun, die Kirche verkünde nur ewige Wahrheiten, aber die Wissenschaft stelle alle Jahrzehnte neue Theorien auf.


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Malek,

die Evolutionstheorie ist doch älter als Charles Darwin, wurde schon von seinem Großvater Darwin vertreten, den Goethe sehr schätze, Goethe sprach von Metamorphosen der Natur. Charles Darwin führte eigentlich nur the survival of the fittest ein, das gefährlich wird, wenn es wie im Nihilismus zum Sozialdarwinismus wird. Nicht wahr? Oder was mich auch stört, wenn man solche metaphysischen Dinge wie Liebe und Schönheit aus der Evolution des Tierreichs erklärt, Liebe nur noch hormoneller Fortpflanzungstrieb ist usw.


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Danke,

Malek, für das Marienbild. Dass es das noch gibt in alten Museen! Den Typ nennt man "Vierge ouvrante", die Muttergottes mit der Dreifaltigkeit in ihrem Schoß, war im Mittelalter sehr beliebt, wurde aber von der Kirchenobrigkeit verboten, da Maria nur die Mutter von Gottsohn, aber nicht die Mutter von Gottvater und Gottgeist ist. Ich aber, als ketzerischer Marienverehrer, werde deine Vierge Ouvrante speichern und verehren. Übrigens ist es mir gelungen, einen Video einer Weihnachtsfeier mit einer fünfjährigen Karine zu sehen.


Toto


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Malek,

für die Grünen hab ich eine heimliche Sympathie. Friedenspoltik und Umweltschutz find ich gut. Dem katholischen Moralisten gefallen Förderung von Abtreibung, Gender-Ideologie und Homosexualität nicht. Dennoch scheinen mir die Grünen irgendwie eine humane Kraft. Eine schwarz-grüne Bundesregierung fände ich gar nicht so verkehrt. Meine verehrte AKK hat selbst eingesehen, dass die CDU zuwenig Propaganda für ihre Klimapoltik gemacht hat. Es war doch die CDU, die die Atomkraftwerke abstellen will. Wenn die CDU mehr für die Umwelt tut, und die Grünen sich weiter vom Neomarxismus entfernen, könnte das eine Option sein gegen den radikalen Pöbel von rechts und links. Mich würde interessieren, was du (vom religiösen Standpunkt) über die Grünen denkst.


Torsten, Hofpoet der österreichischen Kaisers


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PFINGSTLER 1

Die Jessiden haben uns eingeladen, wir könnten unsere Käsebrötchen für die Obdachlosen in ihrem Gemeindehaus schmieren. Aber so ein Haus betret ich nicht!

PFINGSTLER 2

Die evangelischen Johanniter wollten mit uns zusammenarbeiten in der Fütterung der Bettler. Aber mit denen arbeiten wir nicht zusammen, die haben einen anderen Glauben als wir.

PFINGSTLER 3

Als ich das erste Mal in unsere Gemeinde kam, dachte ich: Das ist eine Sekte!


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"Gott ist kein Zauberer, der mit seinem Zauberstab die Welt auf einmal geschaffen hat."

Papst Franziskus


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Malek,

heute war eine Schwester von der baptistischen Diakonie bei mir zur Kontrolle, ob meine häusliche Pflege funktioniert. Sie sagte: "Dann leben Sie eben als Eremit. Früher gab es viele Männer, die allein leben wollten und sich mit ihren geistigen Dingen beschäftigen, heute wird man deswegen gleich schief angesehen." Dann kam Evi und schüttete mir eine halbe Stunde aus, was in ihrem hübschen Köpfchen spukt, youtube-Videos zur aktuellen Lage von rechts und links und Verschwörungstheorien, sie war so durcheinander, dass sie nicht schlafen konnte. - Ich informiere mich nur auf der Nachrichtenseite von Radio Vatikan. Sonntag sah ich einen wunderschönen Orthodoxen Gottesdienst mit Papst Franziskus in Rumänien. - Bin gespannt, was aus der SPD wird, einige Jungs da wollen den Sozialismus wieder einführen. - Ich schreibe gerade über Jeanne d'Arc...


Liebe Grüße

dein

Toto


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Malek,

bei seiner Reise nach Rumänien erlebte der Papst, dass der Patriarch der rumänischen Orthodoxen nicht mit ihm gemeinsam das Vaterunser beten wollte, erst betete der Papst auf lateinisch, dann der Patriarch auf rumänisch. Und ich Papist bete sogar mit Dispensionalisten und Pfingstlern gemeinsam das Vaterunser...


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"Ach, dass du nicht dabei gewesen bist, mein lieber Freund! Ein Schwein bist du! Ein Viehzüchter! Komm, lass dich von Herzen küssen!"


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Ach, keine Frau liebt mich und kein Knabe sagt zu mir Papa. Der himmlische Kaiser Jesus helfe mir durch Seine Mutter!


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Wenn Maria Gottesmutter oder besser Gottesgebärerin genannt wird, heißt das nicht, dass sie Mutter Gottvaters ist, sondern ist ein Bekenntnis zur Gottheit Christi, und zwar, dass Christus Gottes Sohn ist nicht erst seit der Taufe oder der Auferstehung, sondern Gott in Menschengestalt von Anbeginn der Empfängnis an.

Für den Biblizisten: Elisabeth sagt: "Wie kommt es, dass die Mutter meines HERRN (Kyrios, Gott) zu mir kommt?"


Liebe Grüße,

Toto


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CREDO DES PIETISTEN


Ich glaube, dass Jesus Gottes Sohn ist, aber ob er Gott von Ewigkeit ist oder das Erste Geschöpf der Zeit, das kann kein Mensch wissen. Ob in Jesus in einer Person zwei Naturen sind und ob Jesus einen Willen oder zwei Willen gehabt hat, das sind müßige Spekulationen. Jesus ist von Maria geboren und hatte leibliche Brüder und Schwestern von Josef und Maria, die eine Sünderin war, die Lehre der Unbefleckten Empfängnis ist einfach nur obszön. Jesus war in seiner Jugend verliebt, hatte Liebeskummer. Als Mann hatte er eine Erektion wenn er Maria Magdalena sah, die eine Prostituierte war. Jesus war wie jeder Rabbi verheiratet, ob er Kinder hatte, weiß ich nicht. Maria kommt in der Bibel nicht vor, sie ist eine heidnische Fruchtbarkeitsgöttin. Der Heilige Geist ist dasselbe wie der Vater. Es gibt nur einen Gott, nur eine Person. - Ich habe vom Heiligen Geist das Charisma der Bibelauslegung.


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Über die Bruderliebe brauche ich euch nicht zu schreiben; Gott selbst hat euch schon gelehrt, einander zu lieben; und danach handelt ihr auch an allen, die zu uns gehören in ganz Mazedonien. Wir ermahnen euch aber, Brüder und Schwestern, darin noch vollkommener zu werden.


1 Thessoliniki


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AUS DEM EVANGELIUM


1 Und Jesus kam zu dem Grabe des Lazarus und weinte über den Toten.

2 Und auf dem Grabstein stand: Herr, er stinkt schon!

3 Und Jesus rief in Richtung des Grabes: Lazarus, komm heraus!

4 Und Lazarus erhob sich aus dem Grab in seinem weißen Leichenhemd.

5 Und Lazarus sagte: Ach wär ich im Schoß meiner Mutter geblieben! Wäre ich doch im Schoß meiner Mutter gestorben wie eine Fehlgeburt, die nie das Licht der Sonne gesehen hat!


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In Karines Grab wurde auch ihr Vater bestattet und wird nun auch ihre Mutter bestattet. Ich sagte zu Evi: Das gibt aber ein Gedrängel am Tag der Auferstehung, wenn sie dann zu dritt aus dem Einen Grab kommen! Evi lachte. Ich sagte: Aber wahrscheinlich wird dann Karine sagen: Herr, lass mich noch etwas schlafen, es war so gemütlich im Grab, und ich bin immer noch müde. Evi sagte: Ja, so wird es sein.


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Tot sein und seine Ruhe haben ist besser als ein elendes Leben mit unheilbarer Krankheit.

Jesus Sirach


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Ich bin kein Mann - ich bin ein Würmlein!


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"Die Welt ist schlecht geworden wie zur Zeit Noahs..."

Jungfrau Maria


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1 Makkabäer 6


Da Antiochus solches hörte, erschrak er sehr und ward hoch betrübt, legte sich nieder und ward vor Leid krank, dass sein Vornehmen nicht geraten war. Und blieb lange daselbst; denn der Kummer ward je länger je größer und machte ihn so schwach, dass er sah, dass er sterben müsste. Darum forderte er seine Freunde zu sich und sprach zu ihnen: Ich kann keinen Schlaf mehr haben vor großem Kummer und Herzeleid, das ich habe!


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Malek,

der Unterschied zwischen mir und all den anderen Idioten ist, dass ich von meiner Idiotie weiß.


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Malek,

ich habe gerade ausgerechnet, dass ich, wenn ich noch 15 Jahre lebe, 7884000 Sekunden lebe. Möge jede Sekunde ein Ja und Amen zu Gott sein.


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Malek,

wirst du nun im bekannten Schwedischen Möbelhaus eine Arche zum Selbstbauen kaufen? Da hilft dir dein Sohn sicher gerne.


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Die Apostel waren im Abendmahlssaal (über dem Grab Davids) im Gebet versammelt mit Maria und den Frauen von Galiläa, als der Heilige Geist sie wie ein Panther überfiel - da war Maria das ruhende Zentrum des Apostelkollegiums, darum Franziskus in seinem Schreiben Laetitia plena - mit großer Freude - den Pfingstmontag zum Tag erklärte Maria, Mutter der Kirche. Ich werde Pfingsten in Liturgie und Gebet verbringen. Ich schenke dir und deinen Frauen und Jungs einen Pfingstblumenstrauß.


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Malek, mein Lieber,

im Traum hat Marco mir vorwurfsvoll und zornig einen Vers aus dem Propheten Nahum gezeigt, um mir zu beweisen, dass das alte Testament nicht christlich sei. Ich habe ihm spontan den Vers gedeutet. Da war der Hauskreis um uns. Marco war wütend und zornig auf mich. Ich sagte: Ich kann mit dir nicht mehr in einem Hauskreis sein. Einige aus dem Hauskreis sagten: Dann soll Marco gehen und Torsten bleiben, der kann uns so tief die Bibel erklären. Susanne sagte: Dann komm ich nicht mehr, mich gibt es nur mit Marco. Dann griff Marco mich mit körperlicher Aggression an.


So hat sich die einstige Freundschaft in die Schlacke der Feindschaft verwandelt.


Ich hab dich aber lieb im Herrn, mein Johannes,

dein

Petrus


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Ach Malek,

ich bin heute den Tag über viermal eingeschlafen und habe viermal Alpträume gehabt, wurde von Hunden angegriffen, von Mohammedanern und anarchistischen Drogensüchtigen verfolgt, von meiner Mutter und von meinem Bruder verhöhnt, von Karine und ihren Freundinnen verlassen, von kommunistischen Jugendfreunden angegriffen und von einer Germanistikstudentin verhöhnt. - Währenddessen war Evi-Lieb in meiner Wohnung, ihren Staubsauger abzuholen und einen Orangensaft für Tom mitzunehmen, und ich habe es gar nicht gemerkt.


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Malek,

der Prophet Hosea erlebte auch "Anfeindung selbst im Haus meines Gottes", sage das deinem Lieb. Ich bete für dich und sie.


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Sie soll unbedingt die Papstenzyklika vom "christlichen Sinn menschlichen Leidens lesen", denn vielleicht bleibt für sie nur der SINN DES LEBENS MIT CHRISTUS ZU LEIDEN - umso herrlicher wird ihr Himmel!


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1. Heute morgen in der Messe hörte ich das Wort vom MARTYRIUM DES HERZENS. Sie soll sich als Märtyrerin sehen und dem Gekreuzigten treu bleiben.


2. Was meint ihr, was Franziskus innerlich für eine NACHT DER LEIDEN erlebt durch seine Feinde in der katholischen Kirche! Und dennoch bringt er allen Friede, Freude und Liebe…


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Ein Heiliger sagte einmal:


BESSER ALS ÜBER DAS KREUZ ZU REDEN IST ES, MIT CHRISTUS AM KREUZ ZU HÄNGEN!


Eine junge Heilige sagte:


NUR AN DER SPITZE DES SCHWERTES DER LEIDEN KANN MAN HEILIG WERDEN.


Wir müssen uns bekehren! Der natürliche Mensch hasst alle Leiden, der übernatürliche pneumatische Mensch erkennt IN DEN LEIDEN EINE BESONDERE GNADE UND AUSERWÄHLUNG CHRISTI. Lasst uns übernatürlich denken! Die meisten Christen denken rein natürlich. Lasst uns nicht Somatiker und Psychiker sein, sondern PNEUMATIKER, DIE IHR KREUZ LIEBEND UMARMEN!


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SELIG die da trauern, denn sie sollen getröstet werden!


SELIG die da verfolgt werden um des Menschensohnes willen, sie sollen springen vor Freude, denn ihr Lohn im Himmel wird groß sein.


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Sinngemäß Jesus Sirach:


Wenn der Körper leidet, kann die Seele noch guten Mutes sein, wenn aber die Seele leidet, wohin soll man dann fliehen?


Sag deinem Schatz, dass du sie brauchst, sie soll für dich (Stellvertreter des Herrn) leben…


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Malek,

denkt doch noch mal neu darüber nach, ob deine Frau vielleicht einen biochemischen Mangel im Hirn hat und ihn ersetzen muss durch ein Medikament. Du hast mal von einer Tante erzählt, die von Medikamenten "lahmgelegt" wurde - aber das muss nicht so sein. Davon solltest du dich nicht abhalten lassen. Als Wissenschaftler müsstest du eigentlich wissen, dass die Hirnchemie großen Einfluss auf das Gemütsleben hat. Denkt noch mal neu darüber nach.


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Malek,

Pfingsten predigen Charismatiker der Jugend. Da wird schnell und feurig-begeistert gepredigt, da sollen alle laute Lobpreislieder singen und tanzen, und wie verfolgt von Bienenschwärmen durch die Welt rennen und allen Menschen von Jesus erzählen. Vielleicht ist es das Alter? Ich bin ein alter Mann. Ich erfahre den Heiligen Geist als einen Geist der Stille und der mystischen Versenkung in Gott...


Gesegnete Pfingsten euch allen! Möge der Heilige Geist euch Weisheit verleihen!


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Lieber Malek,


gestern Nacht dachte ich an den russischen Religionsphilosophen Wladimir Solowjew, den Verehrer der Hagia Sophia, der immer wie ein Dichter verliebt war. Einmal schrieb ihm eine reife Frau, die hässlich war wie eine Kartoffel: Ich bin die Sophia und du bist Christus, wir sind ein heiliges Paar. Angewidert wandte er sich ab. Entweder weil sie ein heidnisches Götterpaar in die Religion einführen wollte, oder weil sie so hässlich war. Denn wir Dichter verzeihen den Frauen jede Torheit, aber nie die Hässlichkeit.


Heute Nacht hab ich von meinem Vater Johannes Paul II geträumt. Ich sagte zu ihm, er solle noch eine Pneumatologie schreiben. Er sagte, das habe er in seiner Enzyklika Der Herr, der lebendig macht. Die sei auch vertont worden. Dann sprach er noch von der Jungfrau Maria, die nach der Himmelfahrt Jesu immer in der Mitte der Apostel geweilt habe, um die Urkirche mütterlich zu begleiten, bis sie in den Himmel aufgenommen worden.


Damit meine ermutigten Grüße zum schönen Pfingstmontag!


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Heute, am Nachmittag des Pfingstmontag träumte ich: Ich fuhr Nachts mit dem Fahrrad durch die schöne Natur von Ostfriesland. Ich trug ein Hemd auf dem stand: Ich bin Jesus, der Messias. So sollte ich durch alle Dörfer Ostfrieslands fahren und für die Menschen dort um Gnade bitten. Ich kam an einem Hof vorbei, wo ein evangelikaler Laienprediger grade eine Predigt vor einem kleinen Bibelkreis hielt. Auf meinem Hemd erschien die Botschaft: Vertraut eurer Königin! Arbeitet für die Einheit der Christen! Der evangelikale Prediger photographierte die Botschaft Jesu, schnitt aber vom Foto den Satz ab: Vertraut eurer Königin! Dann erschienen vor mir auf einer stillen Dorfstraße Jesus und Maria, sie gingen nebeneinander und gingen mir voraus, beide in weiße Mäntel und rote Röcke gekleidet, nur dass Mariens roter Rock länger war.


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"Wir sind Erben Gottes und Miterben Christi, WENN WIR MIT IHM LEIDEN, um auch mit ihm verherrlicht zu werden."

Aus der Liturgie am Pfingstmontag, Römerbrief


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Der keltische Prophet und Seher Merlin wurde von seiner schönen Geliebten Nimfe in einer Grotte eingesperrt, da lag er gefangen und konnte nur noch aus der hohlen Grotte seine mystischen Orakelsprüche ertönen lassen. - Erinnert dich das an jemand?


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He! Malek!

Das war ein echt schönes Gedicht von dir! Ich wollte drauf antworten, hab es aus Versehen gelöscht, möchte es aber aufbewahren, kannst du es mir noch mal schicken?


Zu Pfingsten hat mich der Himmel liebkost mit einem Gruß von Susanne, einem Gruß von Dineke und einem Gruß von Gudrun. Heute bin ich auf der Beerdigung von Maite, Karines Mutter, leider ist schlechtes Wetter.


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Ein Priester hielt eine Predigt. Nach der Predigt kamen zwei alte Damen zu ihm: "Herr Pfarrer, sie haben ja sooo schön gepredigt!" Der Pfarrer fühlte sich geschmeichelt, beeilte sich aber, demütig zu antworten: "Ach, das war ja nicht ich, das war der Heilige Geist!" Darauf die Damen: "Na, so gut wars nun auch wieder nicht."


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Ich habe nicht übel Lust, abzuscheiden und beim Herrn zu sein - ABER UM EURETWILLEN IST ES WICHTIG DASS ICH BLEIBE. Paulus. Euretwillen meint Ehemann und Kinder.


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... und die Gemeinschaft seiner Leiden, dass ich seinem Tod gleichgestellt werde, um auch an seiner Auferstehung teilzuhaben...


Paulus


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Lieber Malek,

heute habe ich ein Buch bekommen mit den Briefen des heiligen Bonifatius. Man denkt immer, er könne nur Eichen fällen und sei ein roher Typ gewesen - weit gefehlt, er war ein Weiser mit einer poetischen Beredsamkeit, der in dem ersten Brief, den ich gelesen habe, einen Freund zum Studium der heiligen Schrift aufruft, um die Schönheit der göttlichen Weisheit zu erlangen. Das ist mein Mann, ich habe einen neuen Freund gefunden.


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Lieber Malek,

im Jahr 2001 schrieb ich ein Sonett, das endete mit der hilflosen Frage: Wem zuliebe leb ich, wem?" - Inzwischen sehe ich das so: Ich lebe noch auf Erden, weil die Jungfrau es will, ich widme mich ganz ihrem Dienst, ich lebe auf Erden, um ihr zu dienen als Beter und Poet. Da ficht es mich nicht allzu sehr an, dass mir kein Mensch sagt: Lebe, denn ich brauche dich. - Ich habe eine Mission von der Jungfrau bekommen.


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Ich empfehle dir aus der Apotheke einen natürlichen Hustensaft aus Thymian und Efeu, der wirksam ist.


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Lebe wohl, getreuester und teuerster geistiger Bruder und sei reich an glücklichen und mit aufrichtiger und reiner Liebe geliebten Erfolgen, du im Herrn Geliebter. Ein Freund wird lange gesucht, kaum gefunden, schwer festgehalten. Bitte für uns, dass uns nicht schaden die bitteren Vergehen unserer Sündenschuld.


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Malek,

am Tag des heiligen Antonius, des Doctor evangelicus, der Schatzkammer des Evangeliums, sprach der Prediger vom MARTYRIUM DER ERSCHÖPFUNG. Das erleide ich auch gerade. Die Beerdigung am Dienstag ging doch über meine Kräfte. Aber alle liebten mich dort. Milan und Simon und Juri und Evi saßen mit mir an einem Tisch. Ich war glücklich. Es war die wunderschöne Madonna da mit großen, mandelförmigen Augen, das Weiß wie schimmernde Milch, die Pupillen rehbraun - die Augen der Madonna. Ich habe mit Milan verabredet, wir wollen weiter per Email in Kontakt bleiben. Ich hab ein episches Gedicht für Milan geschrieben. Er liest nun in der Schule die lateinische Bibel und Cicero - mein Sohn! Und ich träume nachts von der makellosen Madonna, die ich sah. Das war ein Brausesturm von Pfingsten her! Und nun eben das Martyrium der Erschöpfung, das ist in der Ordnung.


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2 Korinther 4


Die Leidensgemeinschaft mit Christus


7 Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt. 8 Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; 9 wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet.


10 Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib,


damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird. 11 Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.


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Jesus ist eindeutig: Ehescheidung und Wiederverheiratung ist Ehebruch (siehe Bergpredigt). Und was machen die Pfingstler daraus? Die Pfingstlerinnen geben sich erst mit dem dritten oder vierten Ehemann zufrieden und lassen das von ihrem Pastor absegnen.


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Malek,

gestern Nacht war ich in einem finsteren Pfuhl der Traurigkeit. Heute Mittag in der Messe gab es eine Predigt über Psalm 88 - the pit of darkness - and Jesus suffering affliction…


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"Wer die göttliche Weisheit erwerben will, der gebe sich möglichst wenig mit Weltmenschen ab und meide auch möglichst die lauen, verweltlichten Christen."


Sankt Ludwig Maria Grignion von Montfort


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Lass die Toten ihre Toten begraben - Du aber gehe hin und verkünde das Evangelium!


Jesus


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EHE


Die Ehe ist wie ein Kartenspiel. In der Hochzeitsnacht bist du Herz-König mit diamantenem Zepter, dann wirst du zum Kreuz-Bauern mit dem Spaten in der Hand.


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Die Dreifaltigkeit ist wie die drei Fragezeichen... Aber eigentlich ist es eine Vierfaltigkeit, denn Du gehörst auch dazu. Es ist wie in der Familie: Da gibt es eine Tante, und keiner weiß, wie sie mit der Familie verwandt ist, aber ohne diese unbegreifliche Tante ist keine Familienfeier vollständig. Das ist also das göttliche Team: Der Vater und Jesus Christus und der Geist der Weisheit - und Du, die unbegreifliche Tante…


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"Frage die uralten Zeiten, dein VATER wirds dir erzählen" - unpassendes Bibelzitat, mein Vater erzählt mir nur vom Geld. Was will der Biblizist mir damit sagen?


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Lass die Toten ihre Toten begraben - war keine Kritik an deiner Ahnenforschung, sondern Jesu Wort an mich, ich solle jetzt nicht mehr Karines Mutter begraben, sondern das Evangelium verkünden. - Du aber frage ruhig die uralten Zeiten und die Väter.


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Lieber Malek,

ich bin nicht wie jener ehemalige Freund von mir, der meinte, seine Freundschaft zu mir dadurch zu beweisen, dass er ständig an mir herumkritisierte. Nein, ich versuche, dich und Evi so anzunehmen, wie ihr seid. Du bist ja nun auch wohl fast fünfzig und ein gläubiger Mann, du wirst schon wissen, was du tust. Katholisch ist es eh nicht, dass jeder Laie Predigten halten soll, sondern sie sollen ihren Standespflichten gemäß als Familienleute und Arbeitende und Kulturschaffende die Welt christianisieren. Wenn schon ein Priester das Hobby haben kann, Fußballschiedsrichter zu sein... umso mehr kannst du dein jesuitisches Hobby der Ahnenforschung betreiben und den christlichen Geist in diese Welt hineintragen. Du sollst Vater und Mutter ehren, heißt für dich dann: Du sollst deine Ahnen ehren... Aso fühl dich von mir in diesem Punkt (oder anderen) nicht "kritisiert"...


Dein

Toto


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Wenn du ein guter Katholik sein willst... dann sei DER BESTE Ahnenforscher außerhalb Chinas, wie ich mich bemühe, DER BESTE Dichter deutscher Zunge in unserer Zeit zu sein.


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Malek,

heute Nacht hab ich von dir geträumt. Ich weiß nicht mehr ganz genau. Ich sprach mit Pastorin Gudrun über die unterschiedliche Auslegung der Bibel bei Katholiken und Protestanten, bei den einen Auslegung durchs Lehramt, bei den andern durchs individuelle Subjekt. Ich sprach über verschiedene Bibelübersetzungen. Da holte ich meine eigene Bibel hervor, es war Luther Original, in schwarzem Ledereinband, mit Goldschnitt. Gudrun bestaunte das Buch. Dann warst du da und sagtest: Man kann die Bibel zu allem befragen. Wenn man z.B. wissen will, wie viele Kilometer es in die Lüneburger Heide sind, schlägt man irgendwo die Bibel auf, und da stehen dann die Zahlen. Ich fand das übertrieben. Aber auch ich schlage die Bibel irgendwo auf, um Gott zu befragen. Wir beide gingen dann zu einem Hafen, da lag ein Boot, darin stand ein alter Jude, den fragten wir, ob man die Bibel nach allem befragen könne. Er sagte, die Bibel lese man nicht von vorne bis hinten durch, sondern schlage sie auf und befrage Gott, da gäbe es tatsächlich geheime Zahlenkombinationen. Wir kamen spät abends bei deinem Haus an und wollten noch bei einem Glas Wein etwas besprechen. Da klingelte das öffentliche Telefon, ein Knabe war am Telefon, ich sagte: Micha? Aber der Knabe war mein Liebling Milan, er wollte mich heute besuchen, aber ich war nicht da, so würde er morgen kommen.


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Malek,

der heutige Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag ist "für eine bunte Welt" - das erinnert mich an die buntscheckige Jacke des Theaternarren Harlekin... Immerhin die Lesung ist aus Sprüche 8: Die Weisheit Gottes spricht... Dann sollen sie doch ihren "grünen" Gottesdienst feiern, die Weisheit Gottes ist dennoch da…


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Lieber Malek,

heute war ich auf Quentins 22. Geburtstag. Wunderschön - Juri war da! Sein Vater ist ein Satan, aber Juri ein strahlender, lieber und schöner Jüngling. Das Thema kam bei den Alten auf Politik. Evis Mann polterte: Die da oben machen ja gar nichts! Evi stopft sich nächtelang mit Propaganda von linken youtubern voll und wollte nun eine kämpferische Rede halten - aber sie ist schon ein wenig senil und ihr entfallen die Fakten, die sie zur Untermauerung ihrer Thesen braucht. Jedenfalls merke ich, dass die Linken in ihrer politischen Agitation immer aus der Liebe Gottes fallen und aus dem Frieden des Himmels und der satanischen Sünde des Klassenhasses und des geistigen Krieges verfallen. Höchst unangenehm, man kann dann nur schweigen und ruhig und in der Güte bleiben. Aber auf dem Nachhauseweg fuhr ein junges schönes Mädchen mit dem Rad durch den Regen - sehr erotisch. Alles ist gut. Gnade heißt ja lateinisch gratia, aber gratia heißt auch Grazie - so, immer wenn ich eine Grazie sehe, scheint es mir eine vom Himmel mir gewährte Gnade.


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Malek,

heute hab ich eine Prophetie gehört, ein südamerikanischer Mönch empfing Ende 2018 eine Rede Jesu, die wurde auf englisch übersetzt, darin sagte Jesus:


YOU WILL KNOW YOUR LINEAGE, YOUR ANCESTORS...


Damit sei vom Herrn gesegnet!


Dein todmüder Toto


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Lieber Malek,

danke für deine Zitate aus der Schrift zum Thema "getrost". (Du hast auch den Propheten Baruch zitiert, den ich liebe.) "Er lebte und starb vertröstet..", sagt Goethe. Und die Jungfrau Maria sagt: "Sei getrost, bald wird der Tod dich von den irdischen Leiden erlösen und dir den Zugang zu den himmlischen Freuden ermöglichen.…"


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Malek,

ich bin wieder unter die Theaterdichter gegangen, habe verschiedene Dramen angefangen, eigene und Übersetzungen. Nur, das kannst du dir sicher vorstellen, Komödien oder Lustspiele, wo sich die Liebenden zum Schluss heiraten und alle glücklich sind, kann ich nicht schreiben. Eine Zeit hab ich bitterböse Satire-Dramen geschrieben, nun bin ich vor allem vom Fach der Tragödie.


Heute hat Evi meine Wohnung blitzblank gefegt, denn Freitag kommt meine Mutter (bete für mich), zum Dank hab ich Evi und ihren Söhnen ein chinesisches Essen spendiert. Abends las ich im Hohelied (Evi und ich) und nachts hörte ich das Ende von Faust II:


Jungfrau, Mutter, Königin -

Göttin! Sei uns gnädig!


Dein Toto (heute glücklich)


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Im Traum kam ich vom Gymnasium, über mir flog die Jungfrau Maria in einem himmlischen Wagen, gezogen von feurigen Schlangen oder Seraphim, sie entrückte mich zu einer Versammlung der Weltreligionen und ihrer Dichter, Protestantismus und Katholizismus waren da zwei verschiedene Religionen. Wir einigten uns (um des lieben Friedens willen), dass wir alle gleichberechtigt sind und keiner überlegen ist. Die unsichtbare Jungfrau lächelte gütig, und ich wusste, dass der katholische Glaube der wahre Glaube ist. Dann entrückte der Geist mich in einen neuen Himmel, den ich besingen sollte mit seinen neuen Sternen, inmitten all der neuen Sternbilder kreiste aber das Sternbild Jungfrau. Da umarme mich die Himmelskönigin und gab mir eine Botschaft und versiegelte sie in mir. Diese Botschaft verkündete ich im ostfriesischen Norden. Da sah ich Marco und Susanne, die Jungfrau sprach zu Marco, dass sie ihn liebe, obwohl er so gegen sie protestiere. Ich sah, dass Marco und Susanne, seit ich sie verlassen, ganz elend geworden, wie Bettler, Susanne rauchte sogar eine Zigarette. Ich machte Susanne noch eine Liebeserklärung, und die Jungfrau zeigte Marco, dass der Priester am Altar sich ganz allein auf die Heilige Schrift stützt.


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Malek,

ich hab vor Mutter und Stiefvater eine lange Narrenrede gehalten als des Kaisers Hofnarr, nun möge sich der Gott Israels über mich erbarmen und mir wieder meine ernste Freundin, die liebe schöne Weisheit senden.


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Malek,

ich hatte mal gestöbert, ob ich ein Buch für dich finde über den Ahnenkult des alten China, aber sei froh, ich hab keins gefunden. Informiere du dich bei Gelegenheit über den "RITENSTREIT" der portugiesischen Missionare im 16. Jahrhundert in China, da ging es um die Frage, wie das Christentum zur chinesischen Ahnenverehrung steht.


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Malek,

du bist der einzige, mit dem ich eine Brieffreundschaft pflegen kann, die andern sind zu dumm, sich schriftlich auszudrücken, wollen immer schwatzen am Telephon, ich aber hasse das Telephon.


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Malek,

heute hörte ich ein auf mich zutreffendes Wort von Nietzsche, er sprach von der "Resignation eines gebrochenen Herzens".


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Besser ein unglücklicher Philosoph als ein glückliches Schwein.


Sokrates


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Nachdem mir der Herr Ruhe verschafft hat vor all meinen Feinden, sprach der Seher zu mir: Tu, was dir in dein Herz kommt, denn der Herr ist mit dir!


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Vor 275 Jahren verbot der Vatikan Katholiken die Ahnenverehrung


Schwerer Rückschlag für die Fernost-Mission


Die Ahnenverehrung hat in asiatischen Volksreligionen einen großen Stellenwert. Kein Grund für viele Asiaten, sich nicht taufen zu lassen. Dann untersagte eine päpstliche Bulle diese Verehrung - doch der Schuss ging nach hinten los.


Die Folgen für die aufstrebenden Kirchen in Fernost waren fatal. Das definitive Verbot der Verehrung der Ahnen und des Philosophen Konfuzius durch den Papst bedeutete für die vielversprechende katholische Mission in China, aber auch in Japan, Korea oder Vietnam einen herben Rückschlag. Mit der Bulle "Ex quo singulari" vom 11. Juli 1742 - vor 275 Jahren - verlangte Benedikt XIV. von allen China-Missionaren einen feierlichen Eid auf das Verbot der asiatischen Riten. Damit ging ein langer Ritenstreit zu Ende.


Rund 130 Jahre lang (ab 1610) hatten die Missionare in China um Missionsmethoden und um ihre Haltung zu Gesellschaft, Kultur und Traditionen gerungen und gestritten. Die Fragen lauteten: Dürfen die neugetauften Christen die traditionelle Konfuzius- und Ahnenverehrung beibehalten? Oder bedeuten sie Aberglauben, Irrlehren und Götzendienst, derer sich Christen enthalten müssen? Handelt es sich dabei um zivile Riten und kulturelle Bräuche oder um religiöse Handlungen? Darf man den Gottesnamen mit den chinesischen Begriffen wie "Himmel" oder "höchster Herr" übersetzen?


Zwei Dekrete regelten den Brauch


Die Jesuiten, deren Missionare unter Matteo Ricci 1583 als erste ins Reich der Mitte kamen, räumten den Konvertiten einigen Freiraum in der Beibehaltung ihrer bisherigen Traditionen ein. Die spanischen Dominikaner und Franziskaner, die 50 Jahre später folgten und vor allem im ländlichen Raum missionierten, sahen die Ahnen- und die Konfuziusverehrung kritischer. Schon 1645 erwirkten sie von Papst Innozenz X. ein erstes Verbot dieser Traditionen, das Alexander VII. elf Jahre später wieder rückgängig machte.


Eine Zeitlang galten beide Dekrete nebeneinander - je nachdem, ob es um zivile oder religiöse Bräuche ging.


Schroffe Reaktion


1715 verurteilte Papst Clemens XI. dann in dem Dekret "Ex illa die" offiziell die Ahnen- und Konfuziusverehrung. Kaiser Kangxi (1661-1722), der den Christen durchaus aufgeschlossen begegnet war, reagiert schroff. Denn das prinzipielle "Nein" Roms zur Ahnen- und Konfuziusverehrung war für ihn nicht nur eine religiöse, sondern eine eminent politische Angelegenheit. Er verbot die christliche Missionsarbeit in China. "Während die christliche Kirche die Ablehnung des von ihr als götzendienerisch bezeichneten 'Ahnenkults' zur religiösen Pflicht eines jeden chinesischen Christen machte, konnte der chinesische Staat darin nur einen Akt zivilen Ungehorsams und Widerstands gegen die Staatsgewalt sehen", schreibt der Aachener Theologe und Asienkenner Georg Evers in einer vom römischen Historiker Erwin Gatz herausgegebenen neueren Kirchengeschichte.


Kangxis Nachfolger verfügte 1724 sogar die Ausweisung aller ausländischen Missionare, soweit sie nicht als Wissenschaftler im Land tätig waren. Christen wurden verfolgt, viele starben als Märtyrer. Mit der Bulle "Ex quo singulari" von 1742 war die Diskussion um die Riten dann beendet. Erst Pius XII. hob knapp 200 Jahre später Ritenverbot und den Missionars-Eid auf.


Begrenzte Möglichkeiten


In dem Dekret "Plane compertum" vom 8. Dezember 1939 erlaubte er den Katholiken die Teilnahme an Ehrenzeremonien für Konfuzius in dessen Tempeln oder in Schulen. In katholischen Schulen durften Bilder oder Tafeln von Konfuzius aufgestellt werden. Zudem waren die Verneigung oder andere zivile Ehrenbezeugungen vor den Gräbern oder Bildern von Verstorbenen erlaubt.


Das Ritenverbot von 1742 hatte nicht nur Auswirkungen in China, sondern auch in anderen ostasiatischen Staaten. In Japan etwa lehnten katholische Studenten der Sophia-Universität in Tokio 1932 die Verneigung vor dem Kaiserbild als "Götzendienst" ab - und riskierten damit die Auflösung der Universität. Mit einer Instruktion von 1935 erlaubte der zuständige Delegat Kardinal Marella jedoch die Teilnahme von Katholiken an damals verpflichtenden Riten in Shinto-Schreinen, solange dies nicht als Abfall von christlichen Glauben gedeutet werde.


"Gefährliche Religion"


Die Liste der Märtyrer, die in Korea im 19. Jahrhundert ihres Glaubens willen hingerichtet wurden, ist lang. Sie hatten die Ahnen- und Konfuziusverehrung abgelehnt - womit das Christentum als "gefährliche Religion" eingestuft wurde, als Opposition gegen die vorherrschende Kultur und Gesellschaft.


Der Ritenstreit gehört damit zu den unglücklichen Kapiteln der katholischen Missionsgeschichte. Er war geprägt von vielen Missverständnissen, aufgrund von Sprachdifferenzen ging man von unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Die Frage bleibt, ob dieses Verbot theologisch angemessen und unumgänglich war.


Das Zweite Vatikanische Konzil hat dann eine grundsätzliche Wende gegenüber den anderen Religionen eingeleitet. Die Kirche lehne "nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist", heißt es in seiner Erklärung "nostra aetate" von 1965. Sie solle "mit Klugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit" sowie durch ihr christliches Zeugnis "jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern".


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AHNENKULT


Ostasien


In Ostasien ist und war die familiäre rituelle Ahnenverehrung Hauptbestandteil der verschiedenen Volksreligionen (Chinesischer Volksglaube, Shintō, Bön, Altaischer Animismus, Tengrismus, Muismus, …) und ein fest integrierter Teil des Alltags. In älteren Zeiten gab es (und gibt es oft noch heute) einen Hausaltar, um die Ahnen zu verehren, und bis heute wird ein Totengedenk-Fest gefeiert (in China: Qingming-Fest (qingming jie 清明節), in Japan: Obon, …). Die Ahnenverehrung hat eine lange Geschichte und Tradition, die einen großen Einfluss auf die gesamte ostasiatische Gesellschaft hatte.


Die institutionelle chinesische Tradition beginnt ab der Shang-Periode (ca. 1600–1045 v. Chr.), die nach der ersten zeitgenössisch verbürgten Dynastie in China benannt ist. Zu dieser Zeit wurde die Gesellschaft als ein Bündnis der Verstorbenen und der Lebenden betrachtet, deswegen war Ahnenverehrung ein natürlicher Teil des alltäglichen Lebens.[6] Einerseits war Di für die Menschen der Shang-Zeit gleichzeitig ein Ahne des Shang-Herrschers und die Hauptgottheit; andererseits wurden aber auch Naturgeister verehrt.[7] Ihnen und den Seelen der Ahnen wurden Opfergaben dargebracht, die in harmonischer Verbindung zueinander standen. Informationen über die Shang-Periode erhält die Wissenschaft durch Texte auf erhalten gebliebenen, sogenannten Orakelknochen. Diese Texte erzählen von Ahnenverehrung durch Adelsfamilien und Herrscher. Während dieser Periode hatten Ahnenverehrung und Ahnenopfer eine wichtige Funktion, um die Gesellschaftsordnung zu wahren und die Macht des Herrschers zu legitimieren. Außerdem haben die Menschen die Verstorben um Rat und Schutz gebeten.[8] Am Ende der Shang-Periode, wurden die Rituale auch mit Hilfe von zeremoniellen Bronzegefäßen, in die Inschriften mit eingegossen wurden, durchgeführt. Außerdem wurden die Gefäße für die Opferspeisen der Ahnen benutzt.[9]


Während der Zhou-Periode (ca. 1045–256 v. Chr.) war die Ahnenverehrung weiterhin ein wichtiger Teil des sozialen Lebens. Opfergaben hatten eine regulierende Funktion in der Gesellschaft. Die Menschen der Zhou-Periode betrachteten Houji 后稷 als Urahnen.[10] Zu dieser Zeit wurde Rituale der Ahnenverehrung auch mit Hilfe der ritualen Gefäße durchgeführt. Diese Rituale waren eine „Brücke“ zwischen den Welten der Lebenden und der Verstorbenen. Während der West-Zhou-Periode (ca. 1045 – 770 v. Chr.) wurde Ahnenverehrung in erster Linie durch lineage worship (Verehrung der eigenen Vorfahren) betrieben. Aber während der Ost-Zhou-Periode (ca. 770 – 256 v. Chr.), änderte sich diese lineage worship zu einer abstrakten Verehrung der aller Ahnen und der Naturmächte, die einen saisonalen Charakter trugen.[11] Im Laufe der darauf folgenden chinesischen Geschichte veränderte und erweiterte sich der Ahnenkult. Der Tod wurde jetzt als eine Art Schlaf gesehen, aus dem der Mensch wieder erwachen kann. Deshalb gibt es das Ritual, die Seele des Toten herbeizurufen, dem Gegenstände des Alltags und Nahrung angeboten werden. Im Altertum glaubte man, dass die Seelen der Verstorbenen das gleiche Leben, das sie im Reich der Lebenden gelebt hatten, nach dem Tod weiterführen würden. Deswegen wurden viele Gegenstände in die Gräber gelegt, die den Verstorbenen nach dem Tod helfen sollten, dieses Leben weiterzuführen. Als ein gutes Beispiel dienen die weltberühmten Han-Gräber von Mawangdui in der Provinz Hunan, die besonders reich an Grabbeigaben waren.[12] Während dieser Han-Periode (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) kam der Buddhismus nach China und brachte eigene Vorstellungen des Lebens nach dem Tode mit. Buddhistische Konzeptionen der Reinkarnation und des postmortalen Lebens wurden von Chinesen übernommen und verändert und dem Ahnenkult angepasst.[13]


In der späten Kaiser-Zeit standen die Namen der toten Ahnen auf hölzernen Tafeln in der Ahnenhalle oder auf dem Hausaltar. Ihnen wurden Opfer dargebracht und vor ihnen wurden wichtige Familienangelegenheiten (z. B. Hochzeiten) entschieden. Die Hinterbliebenen konnten mit ihren Ahnen entweder durch Opfer oder durch Orakel in Verbindung treten. Diese Rituale durften nur von Männern durchgeführt werden. Deshalb ist es einer Ahnenverehrung praktizierenden Familie wichtig, dass sie einen männlichen Nachkommen hatte. Teil der Ahnenverehrung war es auch, die eigenen sowie die kaiserlichen Ahnen mit einem Namenstabu zu belegen; diese kulturelle Vorschrift wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts befolgt.


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Malek,

ich sende dir schon mal zwei Hörbücher zum Geburtstag, ich hab gerade Langeweile. "Luther" ist meine Verarbeitung der Kontakte zur Martin-Luther-Kirche und die "Hugenotten" meine Auseinandersetzung mit Marco und seinen Pfingstlern, bitte nicht missverstehen als Angriff auf dich.


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Hallo mein Kleiner! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


Jesus und Petrus spielen im Himmel zusammen Golf. Petrus schlägt die Kugel, sie bleibt neben dem Rasenloch liegen. Dann schlägt Jesus die Kugel, sie bleibt auch neben dem Loch liegen. Da kommt eine Maus aus dem Busch und nimmt Jesu Kugel zwischen die Pfoten. Dann kommt eine Katze und schnappt sich die Maus mit der Kugel. Dann kommt ein Adler und schnappt sich die Katze mit der Maus und der Kugel und fliegt zur Höhe, da lässt die Maus die Kugel fallen, und die Kugel fällt direkt ins Loch! Da sagt Petrus: Meister, wollen wir hier Golf spielen oder rumalbern?


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In den Leiden wird die Menschheit weise. Unwissenheit führt sie zu Versuchungen und Qualen, in den Qualen wird die Seele gereinigt und einsichtig, dem einsichtigen Blick wird die Quelle der Weisheit gegeben – die Evidenz.


Iwan Iljin (1883–1954)


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Malek,

der 24. 6. ist der Geburtstag von... Johannes, dem Sohn des Zacharias und der Elisabeth... "Was wird wohl aus diesem Knaben werden?" sagte das Volk.


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Malek,

Evi schwärmt von der Kinderrevolution, den Demonstrationen für Klimaschutz. Das ist wohl ihr zweiter Frühling, sie fühlt sich revolutionär gestimmt wie in ihrer Jugend, in unsern achtziger Jahren mit der Friedensbewegung. Nun, es sind lauter hübsche junge Gymnastinnen, die da demonstrieren. Die Jungs und die Arbeitersöhne kümmern sich nicht drum. Aber ich bin kein Freund mehr von Revolutionen, zuletzt haben wir doch beim arabischen Frühling gesehen, dass da nichts Gutes bei herauskommt. Ich bleibe meinem Alten Kaiser treu und solange Er noch nicht regiert, den Konservativen Christdemokraten. Die Jugend mag sich politisch austoben, ich erwarte die Rettung der Welt allein von der Ankunft Jesu. Bis der Herr komm, leb ich als Eremit der Poesie, Philosophie und mystischen Theologie.


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Psst... bin heute Nacht CDU-Mitglied geworden... top secret!


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Malek,

ich habe gar keine Hoffnung, dass ich in der Volksrepublik China zu meinen Lebzeiten noch einen Wandel zu einer freiheitlichen Gesellschaftsform erlebe. Die Erfahrung mit dem Sowjetkommunismus zeigt mir, dass die Völker jede ideologische Tyrannei ertragen, solange ihnen ihr täglich Brot geliefert wird. Der Sowjetkommunismus ist allein an seiner wirtschaftlichen Impotenz zugrunde gegangen, nicht durch den Freiheitswillen der Völker. Die einzige Hoffnung für China besteht in einer rasanten Bekehrung zum Christentum. Die chinesischen Katholiken bitten uns, nicht für ein Ende der Verfolgung zu beten, denn es ist gerade die Verfolgung, die die Kirche dort so herrlich wachsen lässt. Ein bitterer Tropfen ist im chinesischen Christentum: Es gibt keinerlei ökumenische Bestrebungen, Katholizismus und Protestantismus stehen wie zwei verschiedene Religionen nebeneinander.


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Malek,

ich habe einer Französin, einer alten Dame, die Poesie liebt, 20 kurze Gedichte auf französisch geschrieben, sie schrieb: "Deine Gedichte sind wunderschön".


Wie bekommt dir die Hitze im Büro?


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JOSEF

Du! Du! Du bist immer noch mein vertrauter Freund! Der Einzige! Du stehst immer noch bei mir, einem Blinden, und trotzdem versuchst du mir zu helfen. Selbst in der Dunkelheit, mein Freund, kann ich deine Stimme noch erkennen!


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Zu staunen über die Geschlechter der Menschheit, zu staunen über den Glauben der Väter und Vorväter, zu staunen über unsere wunderbare Schöpfung aus Gott und den Eltern, zu staunen über die Geheimnisse der Gene - all das ist auch zur Ehre des Schöpfers. Und wenn es zur Ehre des Schöpfers und Vaters aller Vaterschaft geschieht, kann es auch ein Weg der persönlichen Heiligung sein.


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Malek,


wie alt wirst du morgen eigentlich?


Ich bin heute zum Essen mit den Pfingstlern eingeladen.


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"Und diese zogen auch mit herauf aus Tel-Melach und Tel-Harsa, Kerub, Adam und Immer, konnten aber DAS HAUS IHRER VÄTER und ihre ABSTAMMUNG nicht nachweisen, ob sie aus Israel seien..."


Die Bibel


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Lieber Malek,

in letzter Zeit schmerzt es mich, dass Milan nicht bei mir ist, als mein Sohn, ich haderte mit Gott, dass Er mir Karine und die Kinder genommen. Heute beim Pfingstler-Abendessen klagten Marco und Susanne über ihre pubertierenden Töchter, die sich ewig zanken. Und ich hörte von Dinekes zweiter Schwangerschaft und den damit verbundenen unendlichen Mühen für Mutter und Vater. Da dachte ich: Ich hab es schon gut in meinem (wohltemperierten) Kontemplativen Kloster.


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"Macht weiter, wirkt,

Ohne die Früchte der Tröstung zu suchen,

Ihr werdet die ewige Tröstung erlangen."


Mutter Jesu


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Malek,

"Seht, da kommt der Träumer!..." Ich habe im Mittagsschlaf geträumt, dass ich mit dir in einer christlichen Buchhandlung war, da gab es ein dreibändiges Buch über Ahnenkult, jeder einzelne Band kostete 7 Euro, alle 3 zusammen gab es im Sonderangebot für 15 Euro, die Verkäuferin verkaufte es mir für 13 Euro, und ich schenkte sie dir. Ich hoffe, du hast Freude an meinem Traum-Geschenk.


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Malek,

dem lieben Gott gefällt es wohl, dass du am Wochenende den Computer ausschaltest, nur mir gefällt es nicht, dass du nicht schreibst. Nietzsche sagt: Die Juden, die die Sechstagewoche mit einem Ruhetag erfunden haben, müssen Fabrikarbeiter gewesen sein. Wären sie Studenten (oder Dichter) gewesen, hätten sie sechs Feiertage und einen Arbeitstag erfunden - und auch diesen Arbeitstag in Muße verbracht.


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ERSTER PROPHET

Das Buch für unsere Zeit ist Jeremia...

ZWEITER PROPHET

Ich glaube, es ist Joel…


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Malek,

Gott vergebe mir! Ich lese den Nietzsche so gern:


"Wenn sich zwei Freunde unserer Art Briefe schreiben, da freuen sich bekanntlich die Engelchen. Und so freuten sie sich auch, als ich deinen Brief las, ja, sie kicherten sogar."


Toto


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Von einem Heiligen wird erzählt, er war bei einer Beerdigung, man exhumierte die Leiche und stellte fest, dass sie kein Herz im Brustkorb hatte. Der Heilige ging in die Wohnung des Toten und öffnete den Tresor, und da lag das Herz.


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Malek,

gut, dass du mich nie im Auto mit nimmst, sonst sitzt du am Steuer, wirst plötzlich "mit der Brautgemeinde entrückt" und ich hab den Autounfall am Hals.


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"Ich lebe unglaublich glücklich in einer Phantasiewelt - für mich ist Österreich immer noch eine Monarchie."


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Maximilian Maria Kolbe


polnischer Name: Maksymilian


Taufname: Rajmund


Ge­denk­tag ka­tho­lisch: 14. Au­gust


Ge­denk­tag evan­ge­lisch: 14. Au­gust (ELCA)


Ge­denk­tag an­gli­ka­nisch: 14. Au­gust



Or­dens­mann, Pries­ter, Mär­ty­rer


* 7. Ja­nu­ar 1894 in Zduńska Wola bei Lódz in Polen


14. Au­gust 1941 in Ausch­witz, heute Oświęcim in Polen


Ra­j­mund Kolbe, Sohn eines We­bers, wurde von sei­ner Mut­ter mit Härte und in un­be­ding­ter Fröm­mig­keit er­zo­gen. Er be­such­te ab 1907 zu­sam­men mit sei­nem äl­te­ren Bru­der die Schu­le der Fran­zis­ka­ner in Lem­berg - dem heu­ti­gen L'viv - und trat im Alter von 17 Jah­ren unter dem Namen Ma­xi­mi­li­an Maria dem Orden bei. Er konn­te ab 1912 in Rom an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na - da­mals im Pa­laz­zo Ga­bri­el­li-Bor­ro­meo - stu­die­ren und schon 1915 in Phi­lo­so­phie, 1919 in Theo­lo­gie pro­mo­vie­ren. Kolbe war von be­son­de­rer Ver­eh­rung der Un­be­fleck­ten Emp­fäng­nis Mariä ge­prägt; 1920 schrieb er, dass er Werk­zeug und Ei­gen­tum, ab­so­lu­tes, un­be­ding­tes, un­be­grenz­tes, un­wi­der­ruf­li­ches Ei­gen­tum der Un­be­fleck­ten sein wolle; ich ver­mag alles in dem, der mich stark macht durch die Un­be­fleck­te. Als er als Stu­dent in Rom auf der Stra­ße junge Män­ner über Maria läs­tern hörte, stell­te er diese wegen Be­lei­di­gung sei­ner Mama zur Rede. Weil er die Wich­tig­keit der mis­sio­na­ri­schen Ar­beit er­kann­te, grün­de­te er 1917 - unter dem Ein­druck der antikle­ri­ka­len Ge­denk­fei­er frei­den­ken­der Krei­se für den Phi­lo­so­phen Gior­da­no Bruno - zu­sam­men mit sechs Mit­brü­dern sei­nes Or­dens an der Kir­che Santi Do­di­ci Apos­to­li in Rom die Mi­li­tia Im­ma­cu­la­tae, die Miliz der Un­be­fleck­ten Emp­fäng­nis, als Ge­bets­ge­mein­schaft für die Be­keh­rung der Sün­der und Hä­re­ti­ker, für die Heim­ho­lung der Schis­ma­ti­ker und der Juden, be­son­ders aber für die Be­keh­rung der Frei­mau­rer.


1918 wurde Ma­xi­mi­li­an Maria Kolbe zum Pries­ter ge­weiht. Für sein Leben als Pries­ter wähl­te er zwei Leit­wor­te: So­weit wie mög­lich hei­lig sein und die ganze Welt der Ma­kel­lo­sen un­ter­wer­fen. 1919 kehr­te er nach Polen zu­rück als Leh­rer für Phi­lo­so­phie und Kir­chen­ge­schich­te am Pries­ter­se­mi­nar der Fran­zis­ka­ner in Kra­kau; da­ne­ben wid­me­te er sich der pu­bli­zis­ti­schen Ar­beit und ver­öf­fent­li­che im Rund­funk. 1919 er­litt der seit Kin­der­zei­ten Lun­gen­kran­ke einen schwe­ren Tu­ber­ku­lo­se-An­fall; im Sa­na­to­ri­um in Zako­pa­ne wurde er zum Engel der Kran­ken; nach über einem Jahr konn­te er nach Kra­kau zu­rück­keh­ren. 1922 grün­de­te er die Zeit­schrift Rycerz Nie­po­kala­nej, Rit­ter der Un­be­fleck­ten zur Ver­tie­fung des Glau­bens und Be­keh­rung von Nicht-Ka­tho­li­ken; 1938 wurde die Zeit­schrift mit einer Auf­la­ge von 1 Mil­li­on Ex­em­pla­ren ver­brei­tet, dazu eine Ta­ges­zei­tung mit einer Auf­la­ge von 250.000. Der Ama­teur­funk als Ver­stän­di­gungs­mit­tel gut­wil­li­ger Men­schen in aller Welt war Kolbe in sei­nem mis­sio­na­ri­schen Dienst hilf­reich - auch spä­ter im Klos­ter hatte er seine ei­ge­ne Funk­bu­de. Kolbe för­der­te auch die Ver­brei­tung der wun­der­tä­ti­gen Med­dail­le, die auf eine Vi­si­on von Ka­tha­ri­na La­bou­ré zu­rück­geht.


Nach einer Ru­he­pau­se auf­grund er­neu­ter schwe­rer Er­kran­kung an Tu­ber­ku­lo­se grün­de­te Ma­xi­mi­li­an Kolbe 1927 in Te­re­sin das Klos­ter Nie­po­kalanów, der Un­be­fleck­ten (Jung­frau Maria) Stadt auf einem von Fürst Drucki-Lo­be­cki ge­schenk­ten Grund­stück. Kolbe wurde des­sen Vor­ste­her; zeit­wei­se waren dort bis zu 700 Mit­brü­der be­hei­ma­tet, 90% davon Lai­en­brü­der, meist mit spe­zia­li­sier­ten tech­ni­schen Fer­tig­kei­ten. Es gab eine große Dru­cke­rei, eine Ra­dio­sta­ti­on, ein Kran­ken­haus sowie einen ei­ge­nen Bahn­hof und einen ei­ge­nen Flug­platz. Für die Kin­der gab es nun auch die Zeit­schrift Klei­ne Rit­ter der Im­ma­cu­la­ta, für Geist­li­che das Pe­ri­odi­kum Miles Im­ma­cu­la­tae, Rit­ter der Un­be­fleck­ten. Sein äl­te­rer Bru­der Franz kri­ti­sier­te da­mals, dass man sich im Klos­ter nicht mehr wie üb­lich grü­ß­te mit Ge­lobt sei Jesus Chris­tus! son­dern mit dem Wort Maria: Es tut mir Leid um den schö­nen alt­pol­ni­schen Gruß. … Der neue sieht ein biss­chen nach Boy­kott aus ge­gen­über dem Herrn Jesus . … Was wird dar­aus wer­den?


1930 begab Kolbe sich mit vier sei­ner Or­dens­brü­der zur Mis­si­ons­ar­beit über Sai­gon - die heu­ti­ge Hồ-Chí-Minh-Stadt - in der da­mals fran­zö­si­schen Ko­lo­nie Ton­kin, wo er eine Zeit­schrift her­aus­ge­ben konn­te, und über Shang­hai, wo er am Wi­der­stand der an­gli­ka­ni­schen Re­gie­rung schei­ter­te nach Na­ga­sa­ki in Japan; dort wirk­te er als Pro­fes­sor am Pries­ter­se­mi­nar. Wie­der war aber die Pu­bli­zis­tik seine wich­tigs­te Auf­ga­be. Er grün­de­te zahl­rei­che neue Mis­si­ons­sta­tio­nen, dar­un­ter nahe Na­ga­sa­ki das Klos­ter Mu­gen­zai no Sono, Gar­ten der Un­be­fleck­ten Emp­fäng­nis.


Franz Gajowniczek mit seiner Frau und Fotos der beiden Söhne, die 1944 auch ermordet wurden, im Jahr der Heiligsprechung Kolbes, 1982


Franz Ga­jow­nic­zek mit sei­ner Frau und Fotos der bei­den Söhne, die 1944 auch er­mor­det wur­den, im Jahr der Hei­lig­spre­chung Kol­bes, 1982


1936 wurde Kolbe zum Pro­vin­zi­al­ka­pi­tel in seine Hei­mat zu­rück­ge­ru­fen und lei­te­te dann wie­der sein Klos­ter in Te­re­sin. Im sel­ben Jahr wurde mit dem Bau einer Kir­che für 6000 Men­schen be­gon­nen; kriegs­be­dingt wurde sie erst 1951 fer­tig­ge­stellt. Nach dem Über­fall der Deut­schen auf Polen im Sep­tem­ber 1939 wurde er zu­sam­men mit sei­nen Mit­brü­dern kurze Zeit im Lager in Am­titz - dem heu­ti­gen Gębice - ge­fan­gen ge­setzt, im Sep­tem­ber 1940 wurde der un­an­ge­nehm Auf­ge­fal­le­ne kurz er­neut ver­haf­tet und ins Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ora­ni­en­burg ver­bracht 1. Im Fe­bru­ar 1941 wurde er wie­der ver­haf­tet und im Mai ins Ver­nich­tungs­la­ger in Ausch­witz - dem heu­ti­gen Oświęcim - ein­ge­wie­sen. Im Juli 1941 wur­den bei einem Ap­pell vor dem KZ-Kom­man­dan­ten Fritsch zehn Män­ner aus­ge­son­dert, die als Straf­ak­ti­on wegen der Flucht eines Ge­fan­ge­nen in den Hun­ger­bun­ker ein­ge­schlos­sen wer­den soll­ten. Einer der Aus­ge­son­der­ten, Franz Ga­jow­nic­zek, schrie laut auf und er­in­ner­te unter Trä­nen an seine bei­den Söhne; der am Ap­pell teil­neh­men­de Kolbe trat her­vor und bot sein Leben für das des Fa­mi­li­en­va­ters, was Fritsch ak­zep­tier­te.


Den pro­tes­tan­ti­schen La­ger­arzt trös­te­te Ma­xi­mi­li­an Kolbe:


Jeder Mensch hat im Leben sei­nen Sinn, denn er hat sein Leben er­hal­ten zum Wohle der an­de­ren Men­schen. Des­we­gen spricht auch hier im Lager die gött­li­che Vor­se­hung mit.


Kolbe wurde also in den Hun­ger­bun­ker ge­steckt, ta­ge­lang habe man ihn sin­gen und beten ge­hört. Nach­dem die an­de­ren neun Lei­dens­ge­nos­sen schon ver­hun­gert waren, Kolbe aber noch we­ni­ge Le­bens­zei­chen von sich gab, ver­ab­reich­te der La­ge­rhen­ker ihm schlie­ß­lich eine Gift­sprit­ze, was den end­gül­ti­gen Tod be­deu­te­te.


Die Wahr­heit ge­bie­tet den Hin­weis, dass auch Kolbe nicht frei war von Ju­den­feind­lich­keit, die da­mals nicht nur in Na­zi-Krei­sen zu­hau­se war. In von ihm her­aus­ge­ge­be­nen ka­tho­li­schen Mas­sen­blät­tern konn­te man lesen, dass Polen das bio­lo­gi­sche Haupt­re­ser­voir des Welt­ju­den­tums sei, das sich wie ein Krebs­ge­schwür in den Volks­kör­per fres­se, des­halb gebe es nur eine Lö­sung: Die Juden müs­sen emi­grie­ren. Gegen den Wil­len der El­tern tauf­te er einen jü­di­schen Stu­den­ten; auch seine Mut­ter hatte als Heb­am­me der­einst ei­gen­mäch­tig ein jü­di­sches Kind ge­tauft. 1935 for­der­te er Schutz vor jü­di­scher Über­frem­dung, aber kei­nen An­ti­se­mi­tis­mus. Auch nach der Be­frei­ung der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger und dem Kriegs­en­de wurde in Polen weder von der kom­mu­nis­ti­schen Re­gie­rung noch von der ka­tho­li­schen Kir­che der Ho­lo­caust wahr­ge­nom­men; für die Re­gie­rung war Oświęcim - nur - Ort des Mor­dens an Polen, für die ka­tho­li­sche Kir­che Stät­te des Mar­ty­ri­ums von Ka­tho­li­ken. Noch 1946 wur­den in Kiel­ce 42 über­le­ben­de Juden von em­pör­ten Polen er­mor­det, die der Mär von jü­di­schen Kin­der­mör­dern glaub­ten - ein Wie­der­auf­le­ben von Dif­fa­mie­run­gen ähn­lich der Ri­tu­al­mord­le­gen­den des Mit­tel­al­ters; An­ti­se­mi­tis­mus wurde in Polen auch nach dem Krieg nicht pro­ble­ma­ti­siert. Die Er­rich­tung eines Kreu­zes auf dem KZ-Ge­län­de an­läss­lich des Be­su­ches von Papst Jo­han­nes Paul II. er­reg­te 1998 nicht nur jü­di­sche Kri­ti­ker, weil damit die Ge­schichts­klit­te­rung do­ku­men­tiert und fort­ge­setzt werde.



Das Opfer auf dem Altar von Ausch­witz bil­det die ab­schlie­ßen­de Geste einer pries­ter­li­chen Dar­brin­gung, die sich auf mys­ti­sche Weise täg­lich in der Hei­li­gen Messe wie­der­holt.


Nach der Se­lig­spre­chung von 1971 wurde Kolbe durch Be­schluss des pol­ni­schen Staats­ra­tes 1982 post­hum mit dem gol­de­nen Kreuz des Or­dens Vir­tu­ti Mi­li­ta­ri, dem höchs­ten pol­ni­schen Mi­li­tär­ver­dienst­or­den aus­ge­zeich­net. Der Mi­li­tia Im­ma­cu­la­tae, der Miliz der Un­be­fleck­ten Emp­fäng­nis, ge­hör­ten 1990 etwa drei Mil­lio­nen Men­schen welt­weit an. Das Klos­ter Nie­po­kalanów in Te­re­sin ist bis heute Fran­zis­ka­nerklos­ter und be­her­bergt eine Werk­statt für sa­kra­le Ge­gen­stän­de und Land­wirt­schaft. Nach dem Vor­bild und Namen die­ses Klos­ters ent­stan­den wei­te­re in Eng­land, den USA, Ita­li­en, Spa­ni­en und Bra­si­li­en.


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Lieber Malek,

schön dass es dem Würmchen besser geht. Du fragst, ob meine Mutter mit dem nahen Tod rechnet? Das ist letztlich unrelevant, denn nur Gott weiß, wann er sie zu sich ruft. Aber meine Mutter gibt von ihrer Seele, Ängsten, Todesangst o.ä. nichts preis. Sie spricht nur über materielle Fakten. Ich denke viel über meine Mutter nach, und es ist in mir wieder hochgekommen, dass sie mich nie geliebt hat, oder zumindest, dass ich mich nie von ihr geliebt gefühlt habe. Und das ist damit auch das Grundmotto meines Lebens geworden: Ich liebte die Frauen immer abgöttisch, aber habe nie Liebe bei ihnen gefunden. So denke ich, meine Mutter hat mich zum Seelenkrüppel gemacht. "Nun kann niemand mehr sagen, er habe keine Mutter, die ihn liebt", stand mal in einem Buch über Maria, und Sie ist auch die einzige Frau, die mich liebt, die von sich aus die Initiative ergriffen hat, dass wir uns verloben. Von daher verstehst du vielleicht meine maximalistische Marienverehrung. Letztendlich ist meine ganze Familie mir fremd, ja fast, wie mein Vater und mein Bruder, feindlich gesinnt. "Komme ich um, so komme ich um", sagt Esther. Seelisch hat meine Mutter mir nie beigestanden, nur ökonomisch (mit Vorwürfen). So etwa denke ich zur Zeit. Morgen, Donnerstag den 15., feiert die Kirche das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel.


Dein Toto


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Und Jahwe sprach zu mir: Fürchte dich nicht vor deiner Feindin, du armes Würmchen! Ich liebe dich! Wenn du weiter meinen Namen liebst, werde ich der Feind deiner Feinde sein und der Freund deiner Freunde!


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Malek,

was ich für Probleme habe! Ich muss zum Bahnhof fahren mit dem Rad, um mein Buch von der Rache abzuholen und würde gerne frische Pommes in der City essen - aber dann müsste ich etwas laufen und was noch schlimmer ist, "Menschen" sehen, diese dumme Herde von egoistischen Tieren - nein, da muss ich wohl auf meine Pommes verzichten! Bitte hab ordentlich Mitleid mit mir…


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Jesus ließ früher die 99 Schafe und suchte das 1 verlorene. Heute lässt er das 1 gerechte Schaf und sucht die 99 verlorenen.


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Das Evangelium in alle Welt zu senden,

Erzählt ihr Märchen uns von Heiligen-Legenden.


Die Heiligenlgenden sind dermaßen kitschig, reden immer von vollkommenen Menschen. Bücher VON Heiligen zeigen die wahren Menschen mit Ecken und Kanten, Fehlern und Schwächen, aber die Hagiographie der Volkstümler zeigen nur rosig-blasse Ideale. Da sind meine Heiligen, zu denen ich bete, lieber Mose und Elias, David und Salomo, Maria und Magdalena.


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Frau Weisheit hat zwei Brüste, die rechte Brust ist das alte Testament, die linke ist das neue Testament. Geh, Schriftgelehrter, und "trinke dich satt an dem Reichtum ihrer Mutterbrüste" (Jesaja 66)!


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Ich hatte so schön geträumt auf meinem Sofa und war friedlich erwacht, da kam mein Gast, eine Theologiestudentin aus dem Schwabenland, aus dem Nebenzimmer und begrüßte mich mit den Worten: "Ich habe die Antwort auf die Theodizee-Frage gefunden!" - Vor solchen Weibern bewahre mich Gott!


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KING OF SORROW


"I have already paid

For all my future sins…"


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Malek,

Hauskreis am Donnerstag hieß eine Viertelstunde am Straßenrand sitzen, zwei Minuten zu Fuß gehen, zwei Stunden sitzen, zwei Minuten zu Fuß gehen. Und ich war so erschöpft davon, dass ich zwei Tage lang täglich zwei heiße Bäder nehmen musste. (Deine Frau klagt auf hohem Niveau.)


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Dafür, dass du der Verlassene warst, zu dem niemand kam, der Ungeliebte,

Will ich dich zum Ruhm machen für kommende Zeiten

Und du wirst Milch trinken von der Brust der Himmelskönigin.


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In sittlichen und religiösen Dingen, eben so wohl als in physischen und bürgerlichen, mag der Mensch nicht gern etwas aus dem Stegreife tun: eine Folge, woraus Gewohnheit entspringt, ist ihm nötig; das, was er lieben und leisten soll, kann er sich nicht einzeln, nicht abgerissen denken, und um etwas gern zu wiederholen, muß es ihm nicht fremd geworden sein. Fehlt es dem protestantischen Kultus im Ganzen an Fülle, so untersuche man das Einzelne, und man wird finden: der Protestant hat zu wenig Sakramente, ja er hat nur eins, bei dem er sich tätig erweist, das Abendmahl; denn die Taufe sieht er nur an anderen vollbringen, und es wird ihm nicht wohl dabei. Die Sakramente sind das Höchste der Religion, das sinnliche Symbol einer außerordentlichen göttlichen Gunst und Gnade. In dem Abendmahle sollen die irdischen Lippen ein göttliches Wesen verkörpert empfangen und unter der Form irdischer Nahrung einer himmlischen teilhaftig werden. Dieser Sinn ist in allen christlichen Kirchen eben derselbe, es werde nun das Sakrament mit mehr oder weniger Ergebung in das Geheimnis, mit mehr oder weniger Akkommodation an das, was verständlich ist, genossen; immer bleibt es eine heilige, große Handlung, welche sich in der Wirklichkeit an die Stelle des Möglichen oder Unmöglichen, an die Stelle desjenigen setzt, was der Mensch weder erlangen noch entbehren kann. Ein solches Sakrament dürfte aber nicht allein stehen; kein Christ kann es mit wahrer Freude, wozu es gegeben ist, genießen, wenn nicht der symbolische oder sakramentliche Sinn in ihm genährt ist. Er muß gewohnt sein, die innere Religion des Herzens und die der äußeren Kirche als vollkommen eins anzusehen, als das große allgemeine Sakrament, das sich wieder in so viel andere zergliedert und diesen Teilen seine Heiligkeit, Unzerstörlichkeit und Ewigkeit mitteilt.


Hier reicht ein jugendliches Paar sich einander die Hände, nicht zum vorübergehenden Gruß oder zum Tanze; der Priester spricht seinen Segen darüber aus, und das Band ist unauflöslich. Es währt nicht lange, so bringen diese Gatten ein Ebenbild an die Schwelle des Altars; es wird mit heiligem Wasser gereinigt und der Kirche dergestalt einverleibt, daß es diese Wohltat nur durch den ungeheuersten Abfall verscherzen kann. Das Kind übt sich im Leben an den irdischen Dingen selbst heran, in himmlischen muß es unterrichtet werden. Zeigt sich bei der Prüfung, daß dies vollständig geschehen sei, so wird es nunmehr als wirklicher Bürger, als wahrhafter und freiwilliger Bekenner in den Schoß der Kirche aufgenommen, nicht ohne äußere Zeichen der Wichtigkeit dieser Handlung. Nun ist er erst entschieden ein Christ, nun kennt er erst die Vorteile, jedoch auch die Pflichten. Aber inzwischen ist ihm als Menschen manches Wunderliche begegnet, durch Lehren und Strafen ist ihm aufgegangen, wie bedenklich es mit seinem Innern aussehe, und immerfort wird noch von Lehren und von Übertretungen die Rede sein; aber die Strafe soll nicht mehr stattfinden. Hier ist ihm nun in der unendlichen Verworrenheit, in die er sich bei dem Widerstreit natürlicher und religiöser Forderungen verwickeln muß, ein herrliches Auskunftsmittel gegeben, seine Taten und Untaten, seine Gebrechen und seine Zweifel einem würdigen, eigens dazu bestellten Manne zu vertrauen, der ihn zu beruhigen, zu warnen, zu stärken, durch gleichfalls symbolische Strafen zu züchtigen und ihn zuletzt, durch ein völliges Auslöschen seiner Schuld, zu beseligen und ihm rein und abgewaschen die Tafel seiner Menschheit wieder zu übergeben weiß. So, durch mehrere sakramentliche Handlungen, welche sich wieder; bei genauerer Ansicht, in sakramentliche kleinere Züge verzweigen, vorbereitet und rein beruhigt, kniet er hin, die Hostie zu empfangen; und daß ja das Geheimnis dieses hohen Akts noch gesteigert werde, sieht er den Kelch nur in der Ferne: es ist kein gemeines Essen und Trinken, was befriedigt, es ist eine Himmelsspeise, die nach himmlischem Tranke durstig macht.


Jedoch glaube der Jüngling nicht, daß es damit abgetan sei; selbst der Mann glaube es nicht! Denn wohl in irdischen Verhältnissen gewöhnen wir uns zuletzt, auf uns selber zu stehen, und auch da wollen nicht immer Kenntnisse, Verstand und Charakter hinreichen; in himmlischen Dingen dagegen lernen wir nie aus. Das höhere Gefühl in uns, das sich oft selbst nicht einmal recht zu Hause findet, wird noch überdies von so viel Äußerem bedrängt, daß unser eignes Vermögen wohl schwerlich alles darreicht, was zu Rat, Trost und Hilfe nötig wäre. Dazu aber verordnet findet sich nun auch jenes Heilmittel für das ganze Leben, und stets harrt ein einsichtiger, frommer Mann, um Irrende zurecht zu weisen und Gequälte zu erledigen.


Und was nun durch das ganze Leben so erprobt worden, soll an der Pforte des Todes alle seine Heilkräfte zehnfach tätig erweisen. Nach einer von Jugend auf eingeleiteten, zutraulichen Gewohnheit nimmt der Hinfällige jene symbolischen, deutsamen Versicherungen mit Inbrunst an, und ihm wird da, wo jede irdische Garantie verschwindet, durch eine himmlische für alle Ewigkeit ein seliges Dasein zugesichert. Er fühlt sich entschieden überzeugt, daß weder ein feindseliges Element, noch ein mißwollender Geist ihn hindern könne, sich mit einem verklärten Leibe zu umgeben, um in unmittelbaren Verhältnissen zur Gottheit an den unermeßlichen Seligkeiten teilzunehmen, die von ihr ausfliegen.


Zum Schlusse werden sodann, damit der ganze Mensch geheiligt sei, auch die Füße gesalbt und gesegnet. Sie sollen, selbst bei möglicher Genesung, einen Widerwillen empfinden, diesen irdischen, harten, undurchdringlichen Boden zu berühren. Ihnen soll eine wundersame Schnellkraft mitgeteilt werden, wodurch sie den Erdschollen, der sie bisher anzog, unter sich abstoßen. Und so ist durch einen glänzenden Zirkel gleichwürdig heiliger Handlungen, deren Schönheit von uns nur kurz angedeutet worden, Wiege und Grab, sie mögen zufällig noch so weit aus einander gerückt liegen, in einem stetigen Kreise verbunden.


Aber alle diese geistigen Wunder entsprießen nicht, wie andere Früchte, dem natürlichen Boden, da können sie weder gesäet noch gepflanzt noch gepflegt werden. Aus einer anderen Region muß man sie herüberflehen, welches nicht jedem, noch zu jeder Zeit gelingen würde. Hier entgegnet uns nun das höchste dieser Symbole aus alter, frommer Überlieferung. Wir hören, daß ein Mensch vor dem andern von oben begünstigt, gesegnet und geheiligt werden könne. Damit aber dies ja nicht als Naturgabe erscheine, so muß diese große, mit einer schweren Pflicht verbundene Gunst von einem Berechtigten auf den anderen übergetragen und das größte Gut, was ein Mensch erlangen kann, ohne daß er jedoch dessen Besitz von sich selbst weder erringen noch ergreifen könne, durch geistige Erbschaft auf Erden erhalten und verewigt werden. Ja, in der Weihe des Priesters ist alles zusammengefaßt, was nötig ist, um diejenigen heiligen Handlungen wirksam zu begehen, wodurch die Menge begünstigt wird, ohne daß sie irgend eine andere Tätigkeit dabei nötig hätte als die des Glaubens und des unbedingten Zutrauens. Und so tritt der Priester in der Reihe seiner Vorfahren und Nachfolger, in dem Kreise seiner Mitgesalbten, den höchsten Segnenden darstellend, um so herrlicher auf, als es nicht er ist, den wir verehren, sondern sein Amt, nicht sein Wink, vor dem wir die Kniee beugen, sondern der Segen, den er erteilt, und der um desto heiliger, unmittelbarer vom Himmel zu kommen scheint, weil ihn das irdische Werkzeug nicht einmal durch sündhaftes, ja lasterhaftes Wesen schwächen oder gar entkräften könnte.


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Frau Torheit hat die Macht übernommen in der Kirche!


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Malek,

in der Sonntagslesung ist von der Wiederkunft Jesu die Rede. Der liberal-laue Pfaffe sagte: Das interessiert uns wenig...! Er sagte: Wenn Jesus uns begegnet, wird er uns zwei Fragen stellen: Wen hast du geliebt? Und von wem wurdest du geliebt? - Ich allerdings glaube, Jesus wird nur fragen: Wen hast du geliebt? - Aber wenn er mich das beides fragen wird, dann werde ich sagen: Ich habe Maria allein geliebt und wurde auch nur von Maria geliebt.


Toto


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Lieber Malek,

eins muss ich dir und der Nachwelt berichten: Gestern Nacht war ich wirklich umnachtet, mein Herz voll zehntausend Schmerzen, ich wusste nicht wohin mit meinem Leiden, Gott und Maria nicht da, ich schlug die Bibel auf, las von Elias, betete lange zu Elias, wollte Musik hören, da wurde mir vorgeschlagen, ein Gespräch mit dem großen Dichter Gottfried Benn zu hören (Nietzsche-Verehrer), ich setzte meinen Kopfhörer auf, und ich hörte den von mir für einen Heiligen gehaltenen katholischen Dichter Reinhold Schneider, seine Stimme! Nun, meistens plauderten die total dummen Literaturprofessoren mit dem geistreich-zynischen Benn. Reinhold Schneider, viel zu erhaben in seinem Adel des Gekreuzigten, sagte nur zwei Sätze: Der christliche Dichter muss einsam sein und erschöpft vom Kampf mit den Dämonen in seine Werkstatt gehen, um geschmiedet an die Galeere seiner Leiden Zeuge zu sein von der Macht Gottes. - Das war wirklich auf die Fürsprache des heiligen Elias eine gnädige Heimsuchung des gottseligen Reinhold Schneider um Mitternacht!


Das sind so Eremiten-Freuden und -Freunde...


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PIETIST

Im Himmel will ich dem Paulus mal einige scharfe theologische Fragen stellen...

KATHOLIK

Im Himmel will ich jauchzen und frohlocken und anbeten die Herrlichkeit des Herrn!


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Aus der heutigen Predigt:

Wenn du wegen deiner Sünden leidest, ist es die gerechte Strafe Gottes. Wenn du aber gereinigt in der Liebe Christi lebst, und dennoch leidest, ist es Christus, der in dir leidet zur Erlösung der verstockten Sünder. Wenn aber Christus in dir leidet, ist auch Christus in dir mit seinem tiefen Frieden und seiner übernatürlichen Freude (Freud' in allem Leid).


Damit sei gesegnet vom HERRN!


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PAPST FRANZISKUS


APOSTOLISCHE REISE


RUMÄNIEN


PREDIGT


Im Wortlaut: Papstpredigt in der Kathedrale von Bukarest


Das Evangelium, das wir gehört haben, lässt uns an der Begegnung von zwei Frauen teilhaben, die sich umarmen und alles mit Freude und Lob erfüllen: Das Kind hüpft vor Freude und Elisabet preist ihre Cousine für ihren Glauben; Maria besingt die Wundertaten, die der Herr an seiner demütigen Magd gewirkt hat, mit dem großen Lobgesang der Hoffnung für die, die nicht mehr singen können, weil sie die Stimme verloren haben … Gesang der Hoffnung, der auch uns aufwecken und einladen will, ihn heute anzustimmen und zwar mittels dreier kostbarer Elemente, die aus unserer Betrachtung der ersten Jüngerin hervorgehen: Maria geht, Maria begegnet Elisabet, Maria freut sich.


Maria geht … von Nazaret zum Haus des Zacharias und der Elisabet: Es ist die erste der Reisen Marias, von der die Schrift uns berichtet; die erste von vielen. Sie wird dann von Galiläa nach Betlehem gehen, wo Jesus geboren werden wird; sie wird nach Ägypten fliehen, um das Kind vor Herodes zu retten; sie wird sich jedes Jahr zum Paschafest wieder nach Jerusalem begeben bis zum letzten Fest, an dem sie Jesus auf Kalvaria folgen wird. Diese Reisen haben ein Merkmal: Es waren nie einfache Wege, sie haben Mut und Geduld erfordert. Sie sagen uns, dass die Gottesmutter die Anstiege kennt, unsere Anstiege kennt: Sie ist uns Schwester auf dem Weg. Da sie die Mühsal kennt, weiß sie, wie sie uns in den Widrigkeiten an der Hand nehmen soll, wenn wir vor den steilsten Serpentinen des Lebens stehen. Denn als gute Mutter weiß Maria, dass die Liebe sich in den kleinen Dingen des Alltags den Weg bahnt. Mütterliche Liebe und mütterlicher Erfindungsgeist, der imstande ist, mit ein paar ärmlichen Windeln und einer Fülle zärtlicher Liebe einen Tierstall in das Haus Jesu zu verwandeln (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 286).


Maria zu betrachten erlaubt uns, den Blick auf die vielen Frauen, Mütter und Großmütter dieser Erde zu richten, die mit Opferbereitschaft und Selbstlosigkeit, Entsagung und Einsatz die Gegenwart gestalten und die Träume für die Zukunft spinnen. Sie leben eine ausdauernde und unbeachtete stille Hingabe, die nicht fürchtet, „die Ärmel hochzukrempeln“ und sich die Schwierigkeiten auf die Schultern zu laden, um das Leben der eigenen Kinder und der gesamten Familie voranzubringen und dabei »gegen alle Hoffnung« (Röm 4,18) zu hoffen. In lebendiger Erinnerung ist die Tatsache, dass in eurem Volk ein starker Sinn für Hoffnung lebt und pulsiert, über alle Bedingungen hinaus, welche die Hoffnung verdunkeln oder auszulöschen suchen. Wenn wir auf Maria und so viele Gesichte von Müttern schauen, erfährt und nährt man den Raum für die Hoffnung (vgl. Dokument von Aparecida, 536), der Zukunft schafft und eröffnet. Sagen wir es voll Kraft: In unserer Bevölkerung gibt es Raum für die Hoffnung. Deshalb geht Maria und lädt uns ein, gemeinsam zu gehen.


Maria begegnet Elisabet (vgl. Lk 1,39-56), die schon in vorgerücktem Alter ist (V. 7). Aber eben sie, die alte Frau, spricht über die Zukunft und weissagt: »Vom Heiligen Geist erfüllt« (V. 41) preist sie Maria »selig«, weil sie »geglaubt hat« (V. 45), und nimmt so die letzte Seligpreisung der Evangelien vorweg: selig, wer glaubt (vgl. Joh 20,29). Die junge Frau geht der alten auf der Suche nach den Wurzeln entgegen, und die alte Frau wird wiedergeboren, weissagt über die junge und schenkt ihr Zukunft. So begegnen sich Junge und Alte, umarmen sie sich und werden fähig, dass einer das Beste des anderen erweckt. Es ist das von der Kultur der Begegnung hervorgebrachte Wunder, wo niemand ausgesondert oder mit einem Etikett versehen wird, wo vielmehr alle gesucht sind, weil sie notwendig sind, um das Antlitz des Herrn durchscheinen zu lassen. Sie haben keine Angst, gemeinsam zu gehen, und wenn dies geschieht, dann kommt Gott und wirkt in seinem Volk Wundertaten.


Der Heilige Geist nämlich ermutigt uns, aus uns selbst herauszugehen, aus unseren Abschottungen und unseren Eigenheiten, um uns zu lehren, über den äußeren Schein hinaus zu schauen, und um uns die Möglichkeit zu schenken, von den anderen gut zu sprechen – „sie zu segnen“ – besonders von unseren vielen Brüdern und Schwestern, die den Unbilden des Lebens weiter ausgesetzt sind, denen es vielleicht nicht nur an einem Dach und etwas Brot fehlt, sondern an der Freundschaft und der Herzlichkeit einer Gemeinschaft, die sie umarmt, die sie beschützt und die sie aufnimmt. Eine Kultur der Begegnung, die uns Christen antreibt, das Wunder der Mütterlichkeit der Kirche zu erfahren, die ihre Kinder sucht, schützt und vereint. Wenn in der Kirche verschiedene Riten einander begegnen, wenn nicht zuerst die eigene Zugehörigkeit, die eigene Gruppe oder Ethnie kommt, sondern das Volk, das gemeinsam Gott zu loben weiß, dann geschehen große Dinge. Sagen wir es voll Kraft: Selig, wer glaubt (vgl. Joh 20,19) und den Mut hat, Begegnung und Gemeinschaft zu schaffen.


Maria, die geht und Elisabet begegnet, erinnert uns daran, wo Gott wohnen und leben wollte, welches sein Heiligtum ist und an welchem Ort wir seinen Herzschlag hören können: inmitten des Volkes Gottes. Dort wohnt er, dort lebt er, dort wartet er auf uns. Wir hören, wie die Einladung des Propheten an uns gerichtet ist, uns nicht zu fürchten, die Hände nicht sinken zu lassen. Denn der Herr, unser Gott, ist in unserer Mitte, ein Held, der Rettung bringt (vgl. Zef 3,16-17). Dies ist das Geheimnis des Christen: Gott ist in unserer Mitte wie ein starker Retter. Diese Gewissheit erlaubt uns, so wie Maria vor Freude zu singen und zu jubeln. Maria freut sich, weil sie die Trägerin des Immanuel ist, des „Gott mit uns“. »Christ sein bedeutet Freude im Heiligen Geist« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 122). Ohne Freude bleiben wir gelähmt, Sklaven unserer Traurigkeit. Oftmals besteht das Problem des Glaubens nicht so sehr im Mangel an Mitteln und Strukturen, an Quantität und auch nicht in der Anwesenheit derer, die uns nicht annehmen; das Problem des Glaubens besteht im Mangel an Freude. Der Glaube wankt, wenn man in Traurigkeit und Mutlosigkeit laviert. Wenn wir im Misstrauen, in uns selbst verschlossen leben, widersprechen wir dem Glauben: Denn anstatt uns als Kinder zu fühlen, an denen Gott Großes getan hat (vgl. V. 49), verkleinern wir alles auf das Maß unserer Probleme und vergessen, dass wir keine Waisen sind – wir haben einen Vater in unserer Mitte, einen starken Retter. Maria kommt uns zu Hilfe, weil sie, anstatt zu verkleinern, den Herrn hochpreist, also „groß macht“, seine Größe lobpreist. Das also ist das Geheimnis der Freude. Maria, klein und demütig, beginnt mit der Größe Gottes und bleibt trotz ihrer Probleme – es waren nicht wenige – in der Freude, weil sie in allem auf den Herrn vertraut. Sie erinnert uns daran, dass Gott immer Wunder wirken kann, wenn wir offen sind für ihn und für die Brüder und Schwestern. Denken wir an die großen Zeugen dieses Landes: einfache Menschen, die inmitten der Verfolgungen auf Gott vertraut haben. Sie haben ihre Hoffnung nicht auf die Welt, sondern auf den Herrn gesetzt und sind so vorangegangen. Ich möchte diesen demütigen Siegern danken, diesen Heiligen von nebenan, die uns den Weg weisen. Ihre Tränen waren nicht unnütz, sie waren Gebet, das zum Himmel aufgestiegen ist und die Hoffnung dieses Volks gespeist hat.


Liebe Brüder und Schwestern, Maria geht, begegnet Elisabet und freut sich, weil sie etwas gebracht hat, das größer als sie selbst ist: sie war Trägerin eines Segens. Wie sie fürchten auch wir uns nicht, Träger des Segens zu sein, dessen Rumänien bedarf. Seid die Förderer einer Kultur der Begegnung, die die Gleichgültigkeit und die Spaltung Lügen straft und die es diesem Land möglich macht, voll Kraft die Huld des Herrn zu besingen.


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Lieber Malek,

ich habe ein Buch gemacht mit all meinen Briefen an dich aus diesem ersten halbes Jahr, es endet mit vielen Rittersportgedichten... und ganz zum Schluss kommt ein Gedicht von dir.... Darf ich deine Reime unter "Malek an Toto" in meinen Briefbüchern mitveröffentlichen?


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"Lieber Toto!

Danke all deinen Mitarbeitern! Ich segne dich."

Maria


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Freude!!! Schönster Gottesfunke!!! Tochter aus Elysium!!! Milan hat mir geschrieben…


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Malek,

Schopenhauer schrieb: Wenn ich eine Fliege totschlage, habe ich ja nicht das "Ding an sich", sondern nur ihre "Erscheinung" totgeschlagen. Das gleiche sagt die berühmte Bhagavad-Gita, ein philosophisches Lehrgedicht aus Indien: O Fürst, wenn du im Krieg deine Feinde totschlägst, so schlägst du ja nur den Körper tot, die Seele ist ja unsterblich!


So unmenschlich kann Philosophie sein.


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Malek,

Immanuel Kant sagt, Raum und Zeit existieren in der (unerkennbaren) "Welt an sich" nicht, sondern sind nur Kategorien, die das menschliche Bewusstsein den Dingen zuschreibt. Wie kann das sein, da es doch die Evolution der materiellen und auch lebendigen Natur gab lange vor dem historischen Aufkommen der menschlichen Vernunft? Wo anders sollten die Galaxien sich ausgedehnt haben und die Flugsaurier geflogen sein als in Raum und Zeit. Muss man nicht mit der Bibel sagen (am Anfang schuf Gott Himmel und Erde): Am Anfang, im Urknall, schuf Gott Raum und Zeit? Das nennt man dann nicht Idealismus, sondern Realismus, der eher katholisch ist.


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Malek,

heute hat dein Eremit einen eintägigen Sommerurlaub gemacht. Ich bin mit dem Rad zu Evi gefahren, fand in einer Bücherkiste am Wegrand ein Buch für sie. Wir waren dann beide mit den beiden Hunden im nahen Wäldchen (in humpelte hinterher). Dann hat Evi Kartoffeln mit Kohlrabi und Artischocke gekocht, ich saß vor der Haustür mi einem Hund und rauchte und sprach mit dem Hund. Dann tauchten Tom und Quentin aus ihrem virtuellen Parallel-Universum auf, wir aßen zusammen und sprachen miteinander. Tom hat Geld fürs Zeugnis gekriegt. Als ich ging, sprach ich noch mit Evis Nachbarin und ihrem sechsjährigen Sohn Silas, die Frau jung, schlank, gut gebaut, intelligent und charmant - süßes Weibchen!


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Malek,

in meiner Übersetzung der Klagelieder Jeremias heißt es 3, 45: Du hast uns zu Ausscheidung und Auswurf gemacht... Ich erinnere mich, ich hätte gern geschrieben: Du hast uns zu Kot und Kotze gemacht…


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Malek,

gestern war ich ganz aufgewühlt - ich habe einen zweiten Brief von Milan bekommen, den ich abgöttisch liebe. Heute kam auch ein Geschenk vom lieben Gott - die gesammelten Briefe von Nietzsche. So geht es mir gut.


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Malek,

sie haben alle so ihre fixe Ideen, und wenn man da ein kritisches Wort sagt, sind sie gleich beleidigt und verletzt. Evi wird fuchsteufelswild, wenn man ihren Ponyhof hinterfragt. Regine bricht die Freundschaft ab, weil ich ihre Veganerreligion nicht ernst genommen. Du hattest Angst, ich könnte etwas gegen deine Ahnenforschung sagen. So sind das die kleinen Götzen.


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Malek,

ich hatte drei Mönchen/Priestern geschrieben, wie ich es als Katholik mit der Zungenrede halten soll. Zwei haben nicht geantwortet, der dritte, ein großer katholischer Bibelgelehrter, schrieb, ich solle es praktizieren, es diene der eigenen Heiligung, die Dämonen fürchten dies Gebot. "Ihn befragte man in jener Zeit wie einen Engel Gottes"... Ich werde also wieder in Zungen beten.


Übrigens, eins muss ich noch lernen: Jedem Tierchen sein Plaisierchen zu lassen...


Toto


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Katholisches Bibeldeutsch:

Ich lasse dich nicht, wenn du mich nicht segnest.

Lutherdeutsch:

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Katholisch

Der Herr ist mein Hirt.

Luther

Der Herr ist mein Hirte.


Ich bevorzuge Luthers Deutsch.


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Malek,


ich danke dir


1. dass du so altersmilde mit mir umgehst,


2. dass du schreibst "dein" Malek, sonst schreibt nur noch Milan "dein". Alle Frauen schreiben höchsten "LG".


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Malek,

bring deinem Weibchen mal einen Blumenstrauß mit.


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Malek,

meine kleinen Freuden sind meine Träume. Vorgestern hab ich geträumt, dass Papst Franziskus von Ultrakonservativen gestürzt worden war, ich stand ihm bei, er wurde dann von den afrikanischen Katholiken und arabischen Muslimen als großer Prophet aufgenommen, ich begleitete ihn. Heute Nacht hab ich einen erotischen Traum von Evi und Karine geträumt. - Ich schreibe gerade für Milan und Simon meine Erinnerungen an ihre Kindheit 2003 bis 2010 auf. Da merke ich, dass sich mein Glaube mit der Zeit doch weiter entwickelt hat. Leider hab ich wieder schwere Schlafstörungen. Falls wir uns nicht mehr hören, wünsch ich dir eine schöne Rekreation am Wochenende.


Dein Toto


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Malek,

ich habe 12 CDs mit Märchen aus 1001 Nacht als Hörspiel-Lesung. Goethe hat diese Bücher mit 80 Jahren noch gelesen. Es sind überwiegend Märchen für Erwachsene mit erotischen Szenen. Ich las gestern, dass die muslimischen Gelehrten in Ägypten dieses Meisterwerk der Weltliteratur und Weltkulturerbe - zensieren möchten. Darum übersetze ich jetzt eine Liebesgeschichte, von Sheherezade erzählt... gegen die "pietistischen" Tugendwächter!


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Malek,

bei ihren Erscheinungen in Medjugorje in der Herzegowina hat Maria einmal geweint und gesagt: Ihr habt die Bibel vergessen! - Als ich in die Kirche aufgenommen ward, sagte der Priester: Er komm aus dem Protestantismus, und so bringt er das Wort Gottes in die Kirche mit. - Das ist meine katholische Berufung, Schriftgelehrter zu sein.


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Malek,

warst du bei deiner Mutter? War es stärkend? In der griechischen Mythologie gab es einen Riesen, der immer wieder seine Mutter, die Erde berühren musste, um neue Kraft zu bekommen. So sagt der deutsche Dichter (ich weiß nicht wer): "Der Riese hat wieder die Mutter berührt!" Wenn ich meine Mutter treffe, bekomm ich immer eine psychische Krise. Von meinem Vater werde ich immer noch im Traum verflucht.


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Malek,

dies steht in meiner Bibel, im Buch Jesus Sirach: "Besser die Bosheit eines Mannes als die Güte einer Frau." Damit sei gesegnet,


Torsten


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Wenn DU meine Seele prüfst, lässt DU sie hervor gehen rein wie Gold."


Hiob


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Danke, Malek,

dass du mir Montag Nacht noch geschrieben hast. Ich hatte Sonntag Nacht einer Bekannten schriftlich mein Leid geklagt, sie schrieb am Montag, meine Poesie fände sie "schräg" und sie habe in ihrem Leben zu lange versucht, "verrückten" und traurigen Menschen zu helfen.


Wer mag sich schon gerne als Verrückten betrachten lassen?


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Malek,

die Bekannte schrieb: "Ich mag dich." Evi brachte einmal mit großer Schwierigkeit hervor: "Ich hab dich gern." Wie arm! Aber in meiner Bibel steht: "Ich liebe dich, spricht Jahwe." Und in den prophetischen Botschaften Mariens steht: "Deine Liebe zu mir steht in keinem Verhältnis zu meiner Liebe zu dir!" Ich kann an keines Menschen Liebe die Liebe Gottes abspüren, ich muss unmittelbar von Gottes und Marias Liebe leben.


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Malek,

heute morgen hörte ich etwas Teresa von Avila: "There is a heavenly foolishness, a heavenly madness, that is the gift of the eternal Wisdom of God."


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Heute hab ich mir ein neues Reittier gekauft. Mein alter Esel war verreckt. Ich kaufte mir eine junge schöne schwarze Gazelle mit langen Beinen und ganz gemütlichem Rücken zum drauf reiten. Das gefällt deinem alten Salomo besser als diese fauchenden Blechdrachen mit dem Schwefelatem.


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Liebe alte Mütterchen, bevor wir uns zu Kaffee und Kuchen versammelt, wollen wir die Dummheit anbeten. Ihr wisst, der Philosoph ist erst zufrieden, wenn das alte Mütterchen seine Philosophie lobt. Ihr wisst, der chinesische Dichter Bo Djü-I las seine Gedichte immer seiner Putzfrau vor, ob sie sie auch versteht. Und unser Herr sagt: Ich preise dich, Vater, dass du das alles den Weisen verborgen und den Dummen offenbart hast. Und Paulus sagt: Gottes Dummheit ist weiser als die Weisheit der Weisen. Unser Schutzheiliger ist Sankt Debilissimus, der die Priesterausbildung nicht bestanden hatte. Sancta Simpilcitas ist unsere gütige Mutter. Was die Priester betrifft, abgesehen von ihrer Weihe sind sie Dummköpfe. Also bleibt ruhig weiter dumm. Denn der Dummheit werden Kirchen gebaut und Messen abgeleiert. Erwartet nur nicht, dass Einer da ist - Le Saint Esprit! Amen.


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Lieber Malek,

mein Mitgefühl gilt dir, wenn du wegen der häufigen Krankheit deines Kollegen übermäßig viel Arbeiten musst. Hoffentlich wird die Gesundheit deines Kollegen einmal wieder stabilisiert, oder du bekommst irgendwann einen neuen Mitarbeiter. Dich kann ich nur auf ein schönes Familienwochenende und deinen nahen Urlaub vertrösten, und genieße es, dass du nicht auch noch den Gemeindestress am Bein hast. Ruhe dich aus am Herzen deiner Ahnen, wie auch ich immer wieder Trost finde am Busen meiner toten Geliebten.


Dein Toto


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Malek,

ich bin nun endgültig CDU-Mitglied. Die CSU wollte den römischen Katholiken Weber zum obersten Präsidenten Europas, Macron weigerte sich und wollte Ursula von der Leyen, die mir suspekt ist, weil sie steht für die Verstaatlichung der Kleinkindererziehung. Dafür ist nun AKK Verteidigungsministerin, ich wundere mich, und frage mich, ob das ein weiser Schritt auf dem Weg zur populären Bundeskanzlerin ist - wenn wir nicht einen grünen Bundeskanzler bekommen. Die CDU hat ein Amt eingerichtet "Religion und Außenpolitik", ein Benediktinermönch arbeitet dort als Berater. Die CDU Niedersachsen hat erreicht, das Kindergartenplätze kostenfrei sind. Soviel von der Partei -


Die Partei, die Partei / hat immer recht.


Toto


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Malek,

bei Evi muss ich vorsichtig sein, sie liebt es, mich misszuverstehen, meine Mutter versteht mich nicht im geringsten. Nur von dir fühl ich mich verstanden (und von Karine im Jenseits). dafür dankt dir die Mutter Christi und ich.


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Kommt alle zu mir, die ihr müde und beladen seid, ich will euch Ruhe verschaffen. Denn meine Bürde ist nicht schwer, und mein Joch ist leicht. - Mein Joch ist leicht? Nicht leicht, sondern der griechische Urtext sagt: Mein Joch ist passend gemacht, In Israel wurde das hölzerne Ochsenjoch genau der Kraft des Ochsen angepasst. Wenn deine Bürde schwer ist, übergib sie im Gebet Jesus. Jesus wird sich mit dir in ein gemeinsames Joch spannen und dir deine Bürde tragen helfen.


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Lieber Malek,

ich kann deine Frustration über die streitbaren Degen der Reformation gut verstehen.


1. Ich finde überhaupt das Zeitalter der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges ein finsteres Zeitalter, da die Christen auf allen Seiten Drecksschleudern waren und mit gehässiger Polemik gar großzügig umgehen, besonders auch Luther ist voll gehässiger Polemik, gegen Katholiken, gegen die Bauern, gegen die Wiedertäufer, gegen die Juden bis zur Blasphemie des Heiligen NAMENS.


2. Dass Christen heute einander nicht mehr mit Waffen totschlagen, aber mit Zungen totschlagen, habe ich im persönlichen Umfeld erfahren (und mich kräftig gewehrt). Leider hab ich keinen katholischen Mitstreiter gefunden, ich fand nur keksefressende Tanten, Schwachsinnige und weltliche Weltpriester. Wie es mir mit den Pfingstlern ergangen ist, hab ich dir ja berichtet. Die Lutheraner sind leider auch recht dumm. So bin ich Eremit geworden und - notgedrungen - Einzelkämpfer. Aber mein tägliches Messopfer ist mir das Zentrum des Tages, wenn auch auf geistige Kommunion beschränkt. Dabei aber muss ich auch so manchen närrischen Prediger ertragen. Eigentlich fühl ich mich nur wohl bei 1. der Bibel, 2. den prophetischen Botschaften Jesu und Mariens, 3. den Büchern von Heiligen.


Gruß und Mut!

Toto


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Liebe Brüder der dispensionalistischen Gemeinde,

Wir, Papst Pius XIII., freuen Uns über die Fortschritte unserer ökumenischen Brüderlichkeit und erteilen hiermit Euch, Euren schweigsamen Frauen und frommen Kindern Unsern Apostolischen Segen.


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Wie gerne möchte ich noch einmal junge nackte Brüste berühren - ob es das wohl im Himmel gibt?


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Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, ich bin nur ein ostfriesischer Bauer. Aber der Herr Herr hat mich von den Kühen auf den Weiden gerufen, dass ich dem Herrn Herrn in Oldenburg meine Lieder singe. Und er hat alle meine Lieder in Wehklagen verwandelt, wie man klagt um den einzigen Sohn.


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Und Gabriel sprach zu mir: Fürchte dich nicht, du lieber Mann!

(Luther)


Und Gabriel sprach zu mir: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann!

(Schlachter)


Und Gabriel sprach zu mir: Fürchte dich nicht, mein Schatz!

(Bibel in gerechter Sprache)


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DER DIENER

Ich habe immer wieder Frauen in Minne angebetet, aber wo ich Rosen gesehen, da fand ich nur Dornen.

DIE EWIGE WEISHEIT

Das kam von mir. Ich wollte dich für mich allein haben.

DER DIENER

Ja, du bist die dornenlose Rose. Du bist die Rose unter Dornen.


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"Sie hörte die Stimme Jesu, der sagte: Du suchst Ruhe, Freude, ein bequemes Leben. Du musst aber sein wie ich. - Das traf sie wie ein Blitz: Leiden als ihr Lebenssinn!"

(Aus einem Buch)


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Evi ist extrem unfreundlich zu mir. Aber Gras ist das Volk, das Gras verdorrt, wenn des HERRN Odem dreinbläst!


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Malek,

bitte bete für meine Mutter, sie hat ein Lymphdrüsengeschwür, Mittwoch wird es untersucht, ob es bösartig ist. Sie hatte schon zweimal Brustkrebs.


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Malek,

die letzten drei Nächte floh ich auf den Flügeln chinesischer Musik in eine chinesische Bergeinsiedelei... Heute Nacht träumte ich von Rong-Ji, da ward ich zum alten chinesischen Weisen mit langem weißen Bart und einem Rosenkranz aus Traubenkernen... und am Sonntag Morgen feierte ich die Heilige Messe im Kölner Dom mit - Gott hat Humor - da waren fünf Bischöfe aus der Volksrepublik China gegenwärtig, es wurde chinesisch, lateinisch und deutsch gebetet. Gott, dachte ich mir, sieht mich in meiner chinesischen Bergeinsiedelei. Ich betete für die Bekehrung des chinesischen Volkes.


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Oh, fragt nicht eure Ärzte und nicht eure Priester, wenn eure Seele zugrunde geht!


Hölderlin


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Malek,

ich denke an den Rilke-Vers:


"In solchen Nächten steht in der Bibel nichts."


Aber in meiner Schwanke-Bibel steht:


Das Locken der Weisheit, das Flüstern der Vernunft ist bei euch.


Und das ist mein einziger Trost.


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Vater unser -


Gott ist Papa, ein höchst zärtlicher Papa, der uns liebt wie eine Mama voll Mitleid.


- der du bist im Himmel.


Gott ist überall, Gott ist uns Erdenmenschen unsichtbar, aber in der Ewigkeit werden wir ihn sehen, wie schön er ist.


Geheiligt werde dein Name -


Der Name Gottes ist Jahwe, das heißt: Ich bin da für dich.


Dein Reich komme -


Gott sei unser König und Herr, wir wollen ihm dienen und ihm gehorchen. Sein Wille ist, dass alle Menschen gerettet werden.


Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.


Gottes Wille ist seine Liebe, er will noch mehr unser ewiges Glück als wir selbst es wollen


Unser tägliches Brot gib uns heute.


Gott gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen, nicht nur Brot, sondern auch Luft zum Atmen, Licht und menschliche Liebe.


Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.


Gott will uns alle unsere Fehler verzeihen. Seine Barmherzigkeit ist größer als alles, was wir falsch gemacht haben. E will auch, dass wir allen vergeben, was sie uns angetan haben.


Führe uns nicht in Versuchung.


Gott möge uns davor bewahren, dass wir von unserer Liebe zu Gott - und sei sie noch so klein - uns abwenden.


Sondern erlöse uns von dem Bösen.


Gott will uns befreien von dem Bösen, dem Übel, allen Krankheiten und vom Tod.


Denn dein ist das Reich -


Das Königreich Gottes ist das Paradies, wo wir ewig mit Ihm glücklich sein sollen.


- und die Kraft -


Gottes Macht ist sogar stärker als der Tod, er will uns ewiges Leben schenken.


- und die Herrlichkeit in Ewigkeit.


Gottes Herrlichkeit ist seine unaussprechliche Schönheit und die Schönheit des ewigen Paradieses, und alles, was auf Erden schön war (Menschen, Natur, Kunst), das wird auch im Himmel sein.


Amen.


Amen heißt: So ist es, so und nicht anders.


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Willst du weise werden, so liebe die Muße. Wenn du lange genug auf der einen Seite gelegen hast, wechsle ab und leg dich auf die andere Seite. Das sei deine einzige Sorge.


Dein Freund Seneca


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Und der Herr sprach: Menschensohn, ich lege die Sündenstrafen deiner Mutter auf dich, liege auf der rechten Seite, dann liege auf der linken Seite, du kannst nicht aus dem Haus gehen, iss Brot auf Menschenkot gebacken. Siehe, ich lege ihre Sünden auf dich und werde dich zerschlagen. Aber fürchte dich nicht, ich bin bei dir.


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So spricht der Patriarch: Der Mann soll seine geistigen Studien betreiben, das Weib soll sich um die Kinder und den Haushalt kümmern.


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"Ich bin mit Christus gekreuzigt worden. Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus in mir."

Paulus an die Galater


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Römerbrief 9


1 Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir Zeugnis gibt mein Gewissen in dem Heiligen Geist, 2 dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. 3 Ich habe gewünscht, gestraft zu sein von Christus für meine Geschwister, die meine Verwandten sind nach dem Fleisch...


Toto


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Malek,

Benedikt geht am Rollator, ist aber geistig wach, ich glaube etwa 93 Jahre alt. Vor kurzem hatte er sich öffentlich eingebracht mit einem 20seitigen Diskussionspapier zum Missbrauchsskandal, er hatte das vorher Franziskus gezeigt, der gab sein okay zur Veröffentlichung. Unter anderem sagte Benedikt: Es gibt nur einen Papst und der heißt Franziskus. Falls du mal Lust hast, Texte von ihm zu lesen, unter "vaican.va" sind alle seine Enzykliken, Briefe und Ansprachen im Netz zugänglich.


Toto


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Das Lymphdrüsengeschwür unter der Achsel meiner Mutter muss operativ entfernt werden, und es ist noch nicht klar, ob es gut- oder bösartig ist. Jedenfalls hat das Geschwür nicht gestrahlt, und alle anderen Innereien sind krebsfrei.


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Mein lieber Werner Heukelbach,

meine Mama hat mir in der Kindheit evangelische Weihnachtslieder vorgesungen. Übrigens ist sie mit fünfzehn getauft worden. Sie und Oma nahmen mich in die Mitternachtsmesse zu Weihnachten mit. Sie war es ja auch, die mich zur Taufe getragen hatte am 16. Januar 1966. Sie befürwortete, dass ich konfirmiert werde. Ihre Art der Religion ist der typische altdeutsche Kulturprotestantismus. Sie singt sehr gerne Bach im Chor. Bei der Johannes-Passion in der Kirche weinte sie über den Tod Jesu. Zur Beerdigung ihres Mannes wählte sie Mozarts Ave verum corpus, die musikalische Anbetung des Allerheiligsten Altarsakraments. In Krebserkrankungen bat sie mich immer um Gebet. Sie mag auch sehr gerne Paul-Gerhard-Lieder. Sie glaubt ein wenig an den Lieben Gott. Schön, dass du für ihr Seelenheil bittest, aber ich bin voller Vertrauen, dass sie es mit ihrem lieben Gott ins Purgatorium schafft.


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Dem kynischen Philosophen Diogenes war sein Sklave entlaufen. Da sagte Diogenes: Wäre es nicht schmachvoll, wenn Manes ohne Diogenes, aber Diogenes nicht ohne Manes leben könnte?


Dem Dichter Toto wollte die Freundin Evi entfliehen in eine andere Stadt. Da sprach Toto: Wäre es nicht schmachvoll für mich, wenn Evi ohne Toto, aber Toto nicht ohne Evi leben könnte?


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Ich höre gerade Tom Mann Buddenbrooks als Hörbuch.


Wie gehts dir bei der Hitze?


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Malek,

du verträgst keine Tomaten, im Baskenland heißen sie "pommes de paradis". Ich vertrage keinen Wein (in Mengen), bekomme davon Eitergeschwüre. Das Wetter ist heiß. In meiner Seele ist nichts als Trauer. Heute ist der Festtag der heiligen Anna, Mutter Mariens. Ich lasse jetzt meinen Baldrian weg, mit oder ohne, ich wache nach vier Stunden Schlaf auf. Ich hab Evi hitzefrei gegeben. Höre Gitarrenmusik von Bach. Hörte ein Feature über zwei Dichter des 20. Jahrhunderts, Benn und Becher, der eine Nihilist, der andere Kommunist, der eine betet sein Ich an, der andere den arbeitenden Menschen, o gottlose Poesie des 20. Jahrhunderts. "Doch was gehen mich Gedichte an!?"


Toto – leider


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Lieber Malek,

die Oberkommunistin Deutschlands Sahra Wagenknecht kann Faust I auswendig und hat in ihrer Wohnung die Sophien-Ausgabe der Werke Goethes stehen (180 Bände, die ich auch habe) - und daneben die gesammelten Werke des großen russischen Philosophen Joseph Stalin…


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Malek,

da du dich jüngst "Halb-Katholik" genannt (zu andern Hälfte Protestant), schlage ich dir vor, dir auf youtube Diskussionen zwischen dem Jesuiten Father Mitch Pacwa und verschiedenen protestantischen Theologen anzuhören, etwa über sola gratia, sola scriptura, Fegefeuer, Marienverehrung u.a., da kannst du dann deine zwei Seelen in der Brust beide füttern.


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Unter Tausenden hab ich Einen gefunden - ein Weib hab ich unter ihnen nicht gefunden...


Damit grüßt dich dein Schlomo


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Mein lieber Lukas,

du bist doch der einzige evangelikale Prediger, den ich höre. Der Satan zitiert die Bibel. Benedikt XVI zitiert den Sophienfreund Wladimir Solowjew: Der Antichrist hat in Tübingen Theologie studiert... Schön, deine Stimme zu hören. Die unrevidierte Elberfelder-Bibel (mit dem Gottesnamen Jehova), die du mir mal geschenkt hast, hab ich wieder aus dem Regal geholt.


Ich hab heute Mittag von dir geträumt. Ich sagte zu dir: Evi ist nicht mehr schön, in ihrer Jugend war sie schön, jetzt ist sie dick geworden. Da sahen wir Evi. Du sagtest: Ich beginne jetzt mit 50 mich für Philosophie zu interessieren. Ich sagte: Ich habe einige Bücher von Philosophen und Einführungen in die Philosophie, die du dir ausleihen kannst.


Gruß

Torsten


(dein Halb-Orthodoxer)


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Genesis 3, 15 Der Same der FRAU wird den Satan zertreten...

Offenbarung 12 Die Christen sind auch die Samen der FRAU und kämpfen gegen den Satan mit dem Blut des Lammes...

Kirche: Maria ist die FRAU…


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Der Herr, Jehova Gott, spricht: Mein lieber Josef, wenn du um eine Frau bittest, die wie ein Ei ist, werde ich dir keine Frau geben, die wie ein Stein ist, und wenn du um eine Frau bittest, die wie ein Fisch ist, werde ich dir keine Frau geben, die wie Schlange oder Skorpion ist. Darum habe ich dir nicht Evi und Karine zu Frauen gegeben, sondern die Jungfrau Maria, die Makellose, dir verlobt.


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Malek,

du wirst dich wundern, aber ich hab mich wieder zum Hauskreis eingeladen, will mal wieder nette Worte hören (mit denen Evi sehr geizig ist), werde aber keine Abende mehr moderieren, Marco moderiert dann meine schriftlichen Konzepte. Weise sucht man, wie Seneca sagt, in unserer Zeit eh umsonst, und Salomo sagt: Sei nicht allzu weise und gerecht, dass du nicht zugrunde gehst. Donnerstag bin ich bei Susanne zum Essen eingeladen. Quentin hat sein Mathematik-Studium nicht beenden können, er hätte ein Praktikum oder Tutorium machen müssen, da behinderte ihn seine Menschenfurcht, nun bekommt Evi auch kein Kindergeld mehr für ihn und gerät in eine ökonomische Krise.


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Lieber Toto,

richte nicht die Menschen, die Mich nicht verehren! Ich liebe jeden einzelnen von ihnen.


Deine Braut Maria


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Mein geliebter Toto,

ich verspreche dir nicht, dich in DIESER Welt glücklich zu machen, aber in der KOMMENDEN!


In Liebe


Maria


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Lieber Malek,

das Geschwür meiner Mutter ist bösartig, sie hat Krebs, es hat zwar noch nicht gestreut, sie muss eine Chemotherapie bekommen und kommt in ca. einer Woche ins Brustzentrum Westerstede zur Operation. Bitte denke an uns im Gebet.


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Malek,

Evi hat gerade erzählt, sie will erst einmal mit ihren Kindern in ihrem geerbten Elternhaus in Oldenburg-Krusenbusch einziehen, die untere Hälfte gehört ihr, oben wohnt ihr Bruder mit Frau (etwas schwierige Leute), zwar sucht sie weiter nach ihrem Traumponyhof, aber da sie kein Geld dafür hat, und wenn es einigermaßen gut geht mit ihrem Bruder, bleibt sie mir in Oldenburg erhalten - ich bin erleichtert.


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"Wenn ich sterbe, möchte ich nicht von Büchern, sondern von lieben Menschen umgeben sein", Martin Buber


"Der Seemann will Bauer werden und der Bauer will Seemann werden, und der Mensch ist nie zufrieden", Horaz


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Platon schreibt von dem Utopischen Staat: Die Frauen sind Gemeineigentum, sie leben in Frauenhäusern (oder Freudenhäusern) zusammen. Nur die tüchtigsten Krieger gehen zu ihnen ein, um gesunde Kinder zu zeugen. Die Kinder wachsen in den Frauenhäusern auf. Die Regierungsform ist eine Monarchie. Der Monarch soll ein Philosoph sein. (Dichter werden vertrieben.) Die Gesellschaft gliedert sich in Lehrstand, Wehrstand und Nährstand.


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Hildegard von Bingen schreibt von den Körpersäften. Starke Männer sind Könige und Krieger, mittelstarke Männer sind Kaufleute, Arbeiter und Bauern, schwache Männer (Melancholiker) sind Künstler und Philosophen. Starke Frauen sind Königinnen, mittelstarke Frauen sind Hausfrauen, schwache Frauen sind "die Venus-gleichen Frauen in den Freudenhäusern" (zu denen ich mich allein hingezogen fühle, ich Schwächling von Dichter)... Du als mittelstarker Mann (Angestellter) hast eine mittelstarke Frau (Hausfrau) bekommen.


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Malek,

im Traum war ich in Bayern auf einem Parteitag der CSU. Da wurde ich gefragt, was Weisheit sei. Ich begann leise zu sprechen, man ermutigte mich, lauter zu sprechen. Ich sagte: Weisheit als Sapientia (sabbern) heißt, Geschmack an Gott zu haben, so sehr, dass Gott im Innern der Seele immer gegenwärtig ist und immer angebetet wird und immer wie ein Bräutigam geliebt wird.


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"Seid geduldig, alles entwickelt sich nach Gottes Plan!"


Gruß,

Maria


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Malek,

lege alle darbyistischen Bibelkommentare, Reformationsbiographien und Ahnenforschungskrimis beiseite und höre Seneca: Die Gemütsruhe ist mächtiger als das Schicksal. Das ist ein wahres Buch.


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Malek,

Evi hat mich korrigiert, sie wolle nur vorübergehend zu ihrem Bruder ziehen, suche weiterhin einen möglichst kaputten Bauernhof weit weg von Oldenburg. Ich denke, meine Mutter verlässt mich nun bald, Evi kann und will mir keinen Halt geben, das macht mir alles Angst, immer mehr Tote, immer mehr in weiter Ferne, ich allein in Oldenburg, ohne Tröster, nur allein mit dem Fluch, der mich durchs Leben begleitet.


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Danke für deinen trostreichen Brief


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Mein lieber Torsten!

Und wenn der Sturm noch so sehr wütet - und wenn das Meer noch so aufgewühlt ist - schaue nur auf Mich - und du kannst auf dem Wasser laufen!


Dein Jesus


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Malek,

ich bin so voller Kummer, ich kann mich nur noch mit Wodka betrinken. Bitte, bitte, schreib mir die Ergebnisse deiner Vorsorge-Untersuchung.


Jesus war ein Seemann,

Als er wandelte auf dem Wasser.

Er sah von seinem hölzernen Turm aus,

Dass alle Menschen Seemänner werden sollen

Und nur Ertrinkende Ihn sehen können

Und die See einst alle frei gibt!


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Malek,

Danke für das Geschenk der unrevidierten Elberfelder Bibel mit dem Gottesnamen JEHOVA


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Das ist einmal eine gute Nachricht.


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Malek,

Jesus kam nach Bethanien, Martha war aktiv in der Küche, Maria hörte dem Logos zu. Über dies Evangelium regen sich die Katholikinnen immer auf, denn sie identifizieren sich alle mit Martha. Darum eiern die Priester herum. Aber Jesus sagt, Maria hat das bessere Teil erwählt. So stand es in der alten Einheitsübersetzung und so hat es die Kirche immer verstanden. In der neuen Einheitsübersetzung steht statt besseres Teil einfach gutes Teil. Leider kenn ich hier den Urtext nicht. Aber ich fühle mich von Jesus in meiner Kontemplation ermutigt. Papst Franziskus warnte einmal vor dem Marthismus.


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Wenn du mal mein Schönheitsideal sehen willst - die junge Joan Baez, sieht aus wie eine Indianerin, hat einen mexikanischen Vater, erinnert mich an die Jungfrau von Guadelupe (mein eigentliches Schönheitsideal), man nannte die junge Joan Baez auch Singende Madonna...


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Es war im Advent des Jahres 2009. Wir machten am Nachmittag einen Spaziergang. Alle drei Kinder rannten voraus, wir verloren sie aus dem Blick. Karine humpelte. Der Hasenweg war gefroren und spiegelglatt. Karine hakte sich bei mir ein und so gingen wir langsam und vorsichtig Arm in Arm weiter. Da sagte Karine: „Wir sind wie ein altes Ehepaar, Totolino. Wenn du bei mir bist, hab ich keine Angst vorm Tod.“ Überall lag Schnee, auf dem Weg, auf den Wiesen zu beiden Seiten, auf den kahlen Bäumen, die silberweißen Birken waren noch weißer geworden vom Schnee, es war ein weißer Nebel in der Luft. So war wirklich alles um uns ein mildes weißes Licht. Ich sagte: „Mir ist, als ob wir gerade in den Himmel spazieren.“ Und so war es auch, eine weiße Wolke nahm uns auf.


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Jehova:

Du Elender, über den alle Unwetter hingegangen, der du betrunken warst, aber nicht vom Wein - wer tröstete dich? Wer stand dir bei?

Josef:

Malek, dein Knecht, HERR.


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Malek, Lieber,

ich habe zwei Prosatexte fertig, einmal meine Memoiren (50 Seiten) und einmal ein (Fragment gebliebenes) Philosophisches Wörterbuch. Wärst du da an etwas interessiert? Soll ich dir etwas als Hörbuch lesen? Oder vielleicht später einmal?


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Seneca zitiert Aristoteles: Ein bisschen Torheit muss bei einem Dichter immer dabei sein. Seneca lobt den Wein, den (leichten) Rausch, die Selbstvergessenheit, das Entrücktsein vom nüchternen Verstandesdenken als Voraussetzungen für geniale Kunst.


Hölderlin schreibt, Verstand und Vernunft bringen keine wahre Philosophie hervor, zuerst muss das Ganze, das Eine, das Göttliche geschaut werden, dann kann das menschliche Denken es zergliedern.


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Malek,

ich übersetze gerade alt-chinesische Klagelieder aus dem Chinesischen... Wie findest du diesen Vers?


"Ich wünsche dir einen erleichternden Seufzer

Und einen Schlag ins Gesicht!"


Toto


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Der Renaissance-Poet Ben Jonson sagt, Frauen sind die Schatten der Männer, laufe ihnen nach und sie fliehen vor dir, renne vor ihnen davon und sie laufen dir nach. Goethe sagt, wenn er lieblos war, hat er Liebe erworben, aber wenn er fast vor Liebe gestorben, ward ihm nur Gleichgültigkeit zuteil. So liebe ich Regine nicht, aber ich kann sagen, was ich will, sie sucht immer meine Gegenwart. So war ich in Susanne verliebt, sie schrieb nie, dann schied ich mich von Marco und Susanne, und sie schrieb allerliebst. So sag ich Evi, ich liebe dich, wie du bist, und sie ist das garstigste von allen Weibern.


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Mein Jonathan, deine Liebe war mir wundersamer als Frauenliebe. David.


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Hab heute Nacht nur vier Stunden geschlafen, musste darum bei Marco und Susanne absagen. Muss heute mittag schlafen. Aber die Herrlichkeit ist bei mir.


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Die fünf Steine Davids, mit denen er Goliath-Satan besiegte, nach der Lehre der Mutter Jesu:


1. Gebet, Gebet, Gebet, vier Stunden am Tag


2. Die Bibel


3. der Rosenkranz (oder für Protestanten Meditation übers Evangelium)


4. Die Eucharistie (oder für Protestanten häufiges Abendmahl als Quasi-Eucharistie)


5. Die Beichte (oder für Protestanten Gewissenserforschung und persönliches Gebet um Sündenvergebung)


Tu das, und du wirst Jahwes Liebling sein.


Das ist wichtiger als Tee, Toast und Ahnenforschung…


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Entschuldigung, Malek,

der Weg mit Davids Steinen ist MEIN Weg, und ich soll meinen Weg ja niemandem aufdrängen, sagt Maria. Also geh und suche deinen eigenen Weg. Nichts für ungut.


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Malek,

heute hat der Heilige Geist in der Messe gepredigt über "Strenge, sich selbst gegenüber, aber auch andern gegenüber, den Weg der Abtötung und Askese, und wie man so Herr Gnadenlos werden kann, und erst im Angesicht des Todes findet zum Weg einer Strenge, eingebettet in Milde und Güte andern gegenüber"...


Warum schreibst du "Gottesdienst" in Anführungszeichen? Ist dir die "Versammlung der Gemeinde" wichtiger als der "Dienst Gottes"? Mir im Gegenteil.


Hast du noch ein paar Tage Urlaub?


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Ich schrieb einer Freundin: Bitte um den Himmlischen Wahnsinn der göttlichen Weisheit! Sie schrieb: Nein danke, ein bisschen vegane Ernährung mit spiritueller Ausrichtung ist mir genug.


Ein bisschen lieber Gott... nur darf Er das bequeme irdische Leben nicht stören... ein bisschen Trost und Heilung von Gott, nur darf Gott keinen großen Einsatz fordern... Gott soll das irdische Leben schön gemütlich einrichten und dazu noch ("ohn Verdienste") den Himmel garantieren...


Jagt da einer noch der Heiligkeit nach? Betet da noch jemand, als wenn alles von Gott abhinge? Fastet da noch irgendeiner?


Nein, die Christen sind Weltmenschen mit spirituellen Segnungen, sind Epikuräer mit Heilsgewissheit…


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Von dir hab ich gelernt, Freund, Warschau einzunehmen,

Du Bote meines Ruhms, Inspiration zu Themen!


Dein Puschkin


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Das tut mir leid, dass du Montag wieder ins Büro musst, mein kleiner müder Engel. Gott lässt einen kleinen Rest übrig, sind nur 144000, aber der Rest wird als lau ausgespien... Gott gebe, dass wir nicht lau sind!


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Malek,

der Islam überliefert ein Jesuswort:


Die Welt ist eine Brücke, nicht um sich auf ihr niederzulassen, sondern um hinüberzugehen.


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Sie sagen: Hier ist die Kirche! Hier ist die Kirche! Ist doch alles Lüge, was der Griffel der Schriftgelehrten aus dem Worte Gottes machen.


Jeremia


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Ihr Christen!

Meint ihr, wir seien vom Schöpfer geschaffen, um das irdische Leben zu genießen? Meint ihr, wir seien von Christus erlöst und erwählt, um das irdische Leben zu genießen? Meint ihr, die Heiligung des Heiligen Geistes bedeute eine Steigerung des Lebensgenusses? Ihr irrt euch, ihr verweltlichten Christen! Wir sind vom Schöpfer geschaffen, um die ewige Glückseligkeit des Himmels zu genießen, wir sind von Christus berufen, unser Kreuz in seiner Nachfolge zu tragen, wir werden vom Heiligen Geist geheiligt durch die Spitze des Schwertes der Leiden in Vereinigung mit dem leidenden Gottessohn! Und warum irrt ihr euch so sehr? Weil ihr Maria, Sitz der Weisheit, nicht verehrt, darum denkt ihr so töricht!


Toto


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Malek,

die Priester machen es so: Wenn das Wort Gottes die guten Hirten lobt, dann meinen sie, da sei von ihnen die Rede, aber wenn der Herr von den schlechten Hirten redet, dann nicht etwa von schlechten Priestern, sondern dann sind die Hirten plötzlich Könige.


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Malek,

kannst du in deinem Büro eine Hamburger Kirchenglocke hören? Wenn ja, immer wenn die Glocke läutet, sprich ein Vaterunser oder ein Stoßgebet.


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Für uns, die wir frei sind, ist die Freiheit eine alte Ehefrau, die allnächtlich im Ehebett schnarcht, es ist oft recht langweilig und öde. Für euch, die ihr noch unterm Zwang steht, ist die Freiheit noch eine junge, feurige Geliebte.


Nietzsche


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Drängt das, was ihr schon gefunden habt, nicht den Anderen auf, sondern lebt es ihnen vor in Liebe und Demut.

Maria


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O Gott, ich brauche keinen Uralten Großvatergott, alles was ich brauche, ist die Jungfrau, nicht als alte Ehefrau, nein, als junge feurige Geliebte! Gewähre mir diese nackte Göttin, Jehova, und ich opfere dir mein Dankgebet in der Eucharistie jeden Morgen und Abend auf, nur Eines, sende mir Maria mit ihrer unermesslichen Liebe zu mir! Amen.


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"Wenn Frau Weisheit Christus ist, und Christus ist der Sohn Gottes, warum nennt man dann nicht Frau Weisheit die TOCHTER GOTTES?"


Ein mittelalterlicher Theologe


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Vashti ist Eva, Esther ist Maria, die Zweite Eva, unsere Königin, und Ahaschveros ist Gott. So sagen die Kirchenväter.


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Das ist schön, dass Timo in den Kindergarten geht. Ich war in keinem, sondern bei Oma, aber meine Pflegekinder fanden den Kindergarten immer lustig, erst mit der Schule kommt die Bitterkeit.


Bist du eigentlich allein in deinem Büro, oder sitzt normalerweise dein Kollege D. mit dir im selben Büro?


Was das Buch betrifft, sei nicht enttäuscht, ich habe mich nicht in deine Wünsche eingefühlt, sondern dir ein Buch meines Lieblingstheologen über mein Lieblingsthema bestellt. Wenn dir nicht danach ist, lies es einfach nicht, du kannst es auch weiter verschenken, wenn du keinen Platz mehr hast.


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Malek,

meine Mutter war heute im Brustzentrum Westerstede zur Gewebeabnahme. Sie sagte nur (weil ich sie im Mittagsschlaf störte): "Es sieht nicht gut aus, Torsten." Sie muss Freitag noch einmal nach Westerstede, da werden ihre Knochen untersucht, ob die schon befallen sind. Ich fühle mich von deinem Gebet getragen.


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Malek,

du fragst, wie meine Mutter zu ihren Enkeln steht. Das Verhältnis ist ganz gut, meine Nichten und mein Neffe sind auch ganz nette und vernünftige Menschen. Ich habe keinen Kontakt zu ihnen. Meine Mutter hat sie aber auch immer großzügig finanziell unterstützt. Der Freund meiner Mutter hat mir verraten, dass meine Mutter von meinem Bruder Stefan enttäuscht ist, er hat sich zwar neulich 30 000 Euro von ihr geben lassen, aber er würde sich nur sehr selten von sich aus melden. Ich schreibe ihr zur Zeit jeden Tag und rufe öfter an. Ich habe ihr ein Buch Ostfriesenwitze und eine Musik von Chören gesungene Psalmen Davids bestellt. Meine Mutter sagte heute zu ihrem Freund: "Das ist der Anfang vom Ende..."


Toto


PS:

Marco hat das Fragment meines philosophischen Wörterbuchs gelesen und gelobt und mich zur Weiterarbeit ermutigt. Ich wills versuchen, wenn ich mal etwas Licht sehen würde…


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Lieber Malek,

ich glaube in meinem Stolz, die ganze katholische Wahrheit in der Tasche zu haben, und kann es leider gar nicht gut vertragen, wenn andere Menschen andere Meinungen (Irrtümer) haben. Ich bin auch leider sehr empfindlich und empfinde die meisten Menschen als ätzend und verletzend, lieblos und dumm. Ob ich es noch einmal lerne, tolerant zu werden? Ich mache mir immer Idealistische Idole aus den Männern (als Theologen) und Frauen (als Madonnen) und bin dann ent-täuscht, wenn sich die Menschen als ordinäres Vieh erweisen. Das ist ein Klagelied.


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Auch du musst trunken und umnachtet werden.


Nahum


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Liebster Toto,

Ich, Jesus, bin in dir, selbst wenn ich dich stellvertretend für deine Mutter in die Nacht der Gottesfinsternis und Letzten Verlassenheit führe."


(Messe)


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Mein lieber Urururgroßvater!

Du warst ein getaufter und gläubiger Christ, darum bist du nun bei Christus im Himmel, und obwohl du dem Fleisch nach mein Urururgroßvater bist, so bist du doch im Geist mein Bruder. Du stehst nun vor dem Thron Gottes in den Halleluja-Chören der Heiligen und Engel. Bruder in Christo, bete für mich und meine Frau und Kinder, bitte den Herrn Jesus, uns vor dem Bösen und dem Übel zu bewahren und uns allen einen tiefen, unerschütterlichen und wahren Glauben zu geben und die Gottesliebe in uns zu vermehren. In Jesu Namen, Amen.


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Malek,

die Christen beten um ein Heilungswunder an meiner Mutter. Ich vermute, aus ihrer eigenen Todesangst heraus. Sie denken, es sei mir ein Trost zu hoffen, Gott schneide noch mal den Krebs weg und gäbe meiner 80jährigen Mutter noch 30 Jahre Jugend, Gesundheit und Glück (ich rede ironisch). Du, ich glaube, Gott hat gar keine Lust, so viele Wunder zu tun, sondern erwartet, dass wir als Knechte und Mägde des Herrn demütig den Weg alles Fleisches gehen. Du allein bist bereit, für das ewige Heil meiner Mutter zu beten, und das ist das Eine, was not ist.


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Malek,

ich bin extrem schlecht auf Priester zu sprechen. Zwei Priester sagten mir, ich solle Evi die Freundschaft aufkündigen, zwei Priester sagten mir, ich solle arbeiten gehen, ein Priester sagte, ich solle nicht auf die Vorsehung vertrauen, sondern lieber arbeiten gehen, ein Priester sagte mir, es kommen alle, alle in den Himmel, ein Priester sagte mir, ich solle es nicht übertreiben und nicht das Stundengebet beten, ein Priester sagte mir, wir wollen beten für den Dialog mit den Muslimen, aber nicht den Rosenkranz. Ich sah es in allem anders und folgte allein dem Heiligen Geist, d.h. nicht den Priestern.


*


Erste Frau:

Du willst mich lieben? Gern! In der ersten Nacht schenk ich dir meine Liebe!

Zweite Frau:

Du willst mich lieben? Dann musst du mir vierzehn Jahre selbstlos dienen, bis ich dich - dennoch nicht erhöre.


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Verspießertes deutsches Christentum! Wohlstands-Evangelium!


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Klagelieder Jeremias 5


3 Wir sind Waisen, ohne Vater, unsere Mütter sind Witwen geworden.


7 Unsere Väter haben gesündigt, wir, wir tragen ihre Missetaten.


Toto


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Am Freitag vormittag denk an meine Mutter, da werden ihre Knochen auf Krebs untersucht.


Was für einen Vortrag gab es denn in Stade? Dispensionalismus oder Genealogie (puuh, was für schwierige Worte, hab ich bestimmt falsch geschrieben)...


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Malek,

am Donnerstag Abend hab ich mich ohne Worte mit Marco versöhnt... ich habe übrigens mich im Verdacht, dass ich nur eifersüchtig auf ihn war, weil ich - mich in Susanne verliebt hatte... Ja, wo der kleine Gott Amor spricht, da muss die Theologie schweigen. Marco und Susanne sagten, wie übrigens auch Gudrun, sie hätten mich vermisst... Nur körperlich war ich von zwei Stunden Menschen so erschöpft, dass ich erstmal ein kochend heißes Bad nehmen musste. Nun mach ich mir um 23 Uhr noch Kaffee, weil ich noch etwas denken will, hab nämlich den ganzen Tag geschlafen.


"Gott spielt die schönste Melodie

Stets auf dem letzten Loch."

Brecht


Toto


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Man halte mir ein wenig Torheit zugute.


Paulus, an die Korinther


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Der Befund über das Geschwür meiner Mutter ist nun definitiv, es ist bösartig, aber, Dank sei Gott, die Knochen und die Innereien sind krebsfrei! Nun bereden sich die Onkologen über die weitere Therapie. Danke für dein Gebet!


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"Heilig sein bedeutet, innerlich ruhig zu sein, und wenn draußen noch so wütend der Sturm ist", sagt Maria.


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Ich denke an den Vers von Rilke:


"...wie über alle hin das Leid geschah..."


Ich bete für deinen Neffen. Armes Würmchen!


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"Wenn man Satiriker ist, denkt man auch auf Beerdigungen nur, wie man das für die Bühne verwenden kann."


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Malek,

auf Bibel-TV wird an diesem Samstag um 20.15 Uhr ein Spielfilm über die Marienerscheinung von Lourdes 1858 gesendet, 1. und 2. Teil.


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Malek,

ich habe vom Freund meiner Mutter erfahren, dass nächsten Donnerstag das Geschwür meiner Mutter wegoperiert wird und dann entscheiden die Onkologen, ob meine Mutter noch Strahlentherapie machen muss oder Tabletten nehmen. Meine Mutter ist optimistisch.


Von Evi hab ich zwei empörte Emails bekommen, ich hab ihr nämlich gestern Nacht zwei chauvinistische Witze geschrieben, und was Frauen betrifft, verstehen die Frauen keinen Humor, und da sie sich für Göttinnen halten, ist jeder Witz über Frauen gleich Majestätsbeleidigung und Blasphemie.


Maria lacht mit uns...


Toto


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85 % der Frauen sind mit ihrem Arsch nicht zufrieden - aber 5 % sagen, sie wollen sich dennoch nicht von ihm scheiden lassen.


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Malek,

an Maria Himmelfahrt hab ich von 3 Uhr bis 4 Uhr nachts geschlafen, dann lange Musik gehört, die Bibel gehört, ein wenig antik-Poetisches gearbeitet, dann auf Bibel-TV eine Messe aus dem Kölner Dom mitgefeiert, mich dann schlafen gelegt, von 9 Uhr bis 16 Uhr geschlafen, gegessen, die Ansprache von Franziskus zum Fest gehört, weiter in Goethes Autobiographie gelesen. Abends war ich im Hauskreis der Pfingstler. Der Text, den ich vor Monaten vorbereitet hatte, war das Selbstlob der Frau Weisheit (Sprüche 8, Jesus Sirach 24), das war ein passender Text zum Fest, die Diskussion drehte sich natürlich um etwas anderes, wir haben uns aber Witze erzählt und Bier getrunken. Nun höre ich Psalmen.


Toto


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Der große dispensionalistische Doktor und Theologe M.M. starb und kam in den Himmel. Der Hlg. Geist sagte: Lieber Schriftgelehrter, nun will ich dich prüfen. - Der Hlg. Geist und Doktor M.M. gingen in ein Zimmer. Plötzlich entstand unter den Engeln und Heiligen ein Raunen: Durchgefallen... - Wer? Doktor M.M durchgefallen? fragte Paulus. Nein, sagte Petrus: Der Hlg. Geist!


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Ich, euer neuer grüner Bundeskanzler, sage euch, Deutsche, was ich beschlossen habe zum Schutz des Klimas:


§ 1. Fleisch essen ist verboten. Alle Deutschen sollen Vegetarier werden!


§ 2. Zigaretten rauchen ist ab heute auch verboten. Wer dennoch raucht, muss einen gelben Stern tragen.


§ 3. Autofahren ist auch verboten. Jeder Deutsche ist verpflichtet, jeden Tag einen einstündigen Spaziergang zu machen.


Gegeben zu Berlin, im Heumond 2021.


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"Alle guten Verheißungen Gottes, ihr Lieben, gelten für - na? fürs tausendjährige Reich."


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Malek,

mein Kommentar zu Sprüche 1 bis 9 über Frau Weisheit stößt bei den Pfingstlern auf blankes Unverständnis. Marco stöhnt, das sei "lyrisch" (für ihn ein Schimpfwort) und bittet flehentlich um etwas "Handfestes" aus Paulus. Da muss ich an die Perlen und die Säue denken...


PS:

Verzeih, wenn ich gestern Nacht etwas Satire geredet.


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Malek, Lieber,

wenn mir in meinem ewigen Unmut manchmal alles zur bitterbösen Satire gerät, und Juvenal sagt: Es ist schwer, keine Satire zu schreiben - dann heißt das nicht, dass du mich verletzt hättest. Nein, deine Lieblingstorheit vom tausendjährigen Reich verletzt mich nicht und wird mir auch zu keinerlei Anfechtung - ich weiß, was ich glaube. Dass du aber sagst, du willst in Zukunft keinem "Anstoß" sein - Jesus ist selbst ein Anstoß - sei nur weiter recht anstößig - und bis du es besser weißt, vertritt nur deine Überzeugungen aus vollem Brustton. Die Christen müssen ab und zu gegeißelt werden!


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Malek,

du musst mir mal Mut machen! Marcos Unverstand frustriert mich so, dass ich gar nicht mehr schreiben mag.


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Jesus zu mir: "Der Teufel greift dich an, er will dich entmutigen, dass du aufhörst zu schreiben. Schreibe weiter! Die Weisheit wird dich führen." So können auch Christen zum Mittel des Teufels werden, mich anzugreifen. Gut! Wenn Satan gegen mich wütet, bin ich auf dem besten Weg! Wie Luther - ich schleudere ihm mein Tintenfass in seine dummdreiste Fresse!


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Malek,

Marco schrieb, es wäre alles ein Missverständnis... und er interessiere sich jetzt sogar für Jesus Sirach. Das Buch ist mit 51 Kapiteln recht dick, ich habe für ihn die interessantesten Weisheiten ausgewählt, zehn Seiten etwa. Das könnte dich auch interessieren. Wenn dir der Glaube an seine Biblizität fehlt, halte dich an Luther, der sagte: "nützlich zu lesen", eben ein frommer jüdischer Philosoph mit vielen praktischen Lebensweisheiten.


Ich begehre, der Diener deiner Freude zu sein.


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Bei Geld hört die Bruderliebe auf, bei Geld hört die Mutterliebe auf, wegen des Geldes verflucht der Vater seinen Sohn. Der arme Mann, der das Geld erfunden hat, schmort nun für alle Ewigkeit in Satans brennendem Arschloch!


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"HERR, wie lange muss ich noch wohnen unter denen, die den Frieden hassen? Ich halte Frieden, aber wenn ich rede, fangen sie Krieg an. Ihre Zungen sind wie geschärfte Schwerter. Aber du, HERR, bist mein Gemahl."


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Willst du auch die Bienen retten?


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Malek,

hast du noch nicht bemerkt, dass Kommunisten und Grüne und linke Christen die Bienen vor dem Aussterben retten wollen und besondere bienenfreundliche Gärten anlegen? Ist die grüne Modewelle etwa an dir vorbeigegangen? Wir aber wollen Seelen vor der Hölle retten - und müssen wir dazu auch selbst durch die Hölle gehen…


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In dem Roman Der Graf von Monte Christo, Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben, steht: "Und Mercedes errötete leise." Gibt es das heute noch unter (abendländischen) Frauen, dieses leise Erröten? Oder sind sie alle schamlos? Worte wie Jungfräulichkeit, Keuschheit, Sittsamkeit und Schamhaftigkeit sind ja aus dem zeitgenössischen Sprachschatz (und Bewusstsein) völlig verschwunden.


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Malek,

ich lese gerade wieder die kommunistischen Dichter meiner Jugend, Berthold Brecht, Johannes R. Becher und Peter Weiß. Was ihre Poesie so ungenießbar macht ist, dass sie keine Poesie der (göttlichen) Liebe ist, sondern des (politischen Klassen-)Hasses. Und der Hass ist ganz und gar unschön, also unpoetisch. Die jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler schrieb: "Die wichtigste Eigenschaft des Dichters ist Gott!"


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Malek,

mal was Süßes: Ich habe eine Nachbarin, die eine junge Tochter hat, die ich von ihrem 14. bis 20. Lebensjahr angebetet habe, dann ist sie ausgezogen. Die Mutter ist ganz nett und hat mir heute spontan ein Stück Pflaumenkuchen vom Bäcker mitgebracht.


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Doktor M.M hielt eine Predigt über das Tausendjährige Reich. Nach der Predigt kamen zwei alte Pietistinnen mit Halleluja-Zwiebel zu ihm und sagten: Ach, Bruder in Christo, du hast herrlich gepredigt! Doktor M.M. sagte in wahrhaft christlicher Demut: Ach, Schwestern, das war ja gar nicht ich, das war der Hlg. Geist! da sagten die beiden Glaubensschwestern: Nun, Bruder, so gut war es auch wieder nicht.


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"Und ich hatte alles... dazu *** (Saitenspiele in Menge / Frauen in Menge)..."


Schlomo


Was mich betrifft: die Frauen in Menge haben mich nur trostlos gemacht, aber die Saitenspiele in Menge sind oft mein einziger Trost.


Toto


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Danke, Malek,

für die beiden links zu katholischen Internetauftritten. Auf Feinschwarz habe ich einen Essay über Maria gelesen - nicht mein Marienbild. Die zweite Seite cathwalk fand ich interessanter, mehr meine Richtung (ich liebe die Alte Messe auch mehr als die moderne aus den 60er Jahren), wenn auch vielleicht etwas zu einseitig auf die Frage der Alten Messe fixiert. Es wäre wahrscheinlich gut, beide Seiten im Blick zu behalten und ab und an zu besuchen. Die katholische Kirche ist keine Einheit im Sinne maoistischer Uniformität, sondern eine versöhnte Vielfalt. Ich neige zu den Konservativen, mehr als zu Charismatikern oder gar Liberalen (Progressiven).


Schlaf gut oder schlag gut zu,


Dein Toto


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Sokrates sagte: Ich sehe aus wie ein buckliger Waldteufel, aber in meiner Seele leben die Grazien!


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Malek,


manchmal möchte ich die Bibel verbessern.


Sacharja: Korn gibt es, das Jünglinge, und Most, der Jungfrauen gedeihen lässt.


Ich würde es umdrehen: Korn, das Jungfrauen, und Wein, der Jünglinge gedeihen lässt.


Hiob: Das Grab sei mein Vater und die Würmer seien mir Mutter und Schwester.


Ich würde das Grab Mutter nennen und die Würmer meine Schwestern.


Salomo: Liebe ist stark wie der Tod.


Ich würde sagen: Liebe ist stärker als der Tod.


Gruß,

Torsten


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Wenn der Priester betet: Herr, verzeih mir, dass ich so töricht bin - warum soll ich ihm dann weiter zuhören?


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Und die Kirche schrie: Heiliger Geist, Heiliger Geist, warum hast du mich verlassen?


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Malek,

denkst du noch oft an deinen Vater? Und besuchst du, wenn du bei deiner Mutter bist, das Grab deines Vaters? Er muss ja ein liebevoller Vater gewesen sein, dass du so patriarchalisch deine Vorväter verehrst. Ich bin nur von meiner Großmutter gesegnet und verehre das Matriarchat meiner Urgroßmütter. Du bist eben Adams Sohn, ich bin Evas Sohn.


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Die von Stalin verordnete Kunst der Kommunisten, der sozialistische Realismus, schreibt so: Subjekt, Prädikat, Objekt, Punkt. Usw. Damit auch jeder Bauer und jeder ungebildete Stahlarbeiter dem Roman auf Zeitungspapier in der Mittagspause lesen kann. Das sprachliche Niveau einer Kinderbibel mit dem Gott "Arbeiter".


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Malek,

ich wiederhole auch etwas von meinem Vater. Er hatte zwei Söhne - Stefan war sein Liebling und ich erregte nur seinen Unwillen. So bei Karines Zwillingen war Milan mein Liebling und Simon nervte mich etwas, bei Evis Kindern war Tom mein Liebling und Quentin störte mich oft. Mein Vater legte Sparbücher für seine Söhne an, so gebe ich Tom monatlich etwas Taschengeld und spare monatlich auf einem Sparbuch für Toms Führerschein.


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Im Gymnasium wurden wir in Politik und Geschichte eingeschworen auf die Feindschaft dem deutschen Kaiser gegenüber - dazu lasen wir den Untertan von Heinrich Mann - und studierten stattdessen die Geschichte der KPD in der Weimarer Republik. Mein Politiklehrer nannten die RAF-Terroristen seine Genossen. An der Universität boten sie mir an das Studium der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik, da schmiss ich das Studium hin und studierte auf eigene Faust die Literatur der klassischen Antike in der Universitätsbibliothek - und das mache ich heute immer noch. Schweigt mir von der KPD!


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Und arbeitete am Misttor... Susanne putzt in der Gemeinde die Toilette... Mutter Teresa sah bei einer Nonne ein blitzblank geputztes Klosett und sagte: Die muss wirklich ihren Jesus sehr lieb haben...


Mir bleibe man vom Leibe damit!


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Malek,

wir alten Peter-und-Paul sind schon recht hässlich, aber das wird noch getoppt von Pater Pio:


Als ich in Lourdes war, waren im Städtchen überall die allerschönsten allerjüngsten Madonnenschönheiten zu sehen, wahrhaft göttlich, aber dazwischen immer das hässliche Wurzelmännchen Pater Pio, der mich so entsetzt hat, das ich nichts mehr über Pater Pio hören will!


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Heute Nacht hab ich beschlossen, alle meine kommunistischen Bücher wegzutun, sie verursachen mir einfach moralischen Brechreiz - Brecht und Becher und Erwin Strittmatter und Ilja Ehrenburg, pfui über den Satan!


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Erich Honecker saß im Nazi-Gefängnis, er konnte fliehen und kam in Berlin bei einer Nazifrau unter, mit der er ein Verhältnis hatte, sie half ihm, ohne Strafe ins Gefängnis zurückzukehren.Nach dem Krieg heiratete er sie, es musste aber geheim bleiben. Er bezeichnete sie als die große Liebe seines Lebens. Er hatte dann in Moskau einer Affäre mit einer Kommunistin, die nach dem Tod seiner ersten Frau seine zweite Frau wurde. Dann traf er die junge hübsche Kommunistin Margot, die ihm den Hof machte, er verliebte sich. Seine zweite Frau schrieb an Walter Ulbricht, der solle Margot wegjagen. Aber es kam anders, Honecker ließ sich scheiden, Margot wurde seine dritte Frau. Die Ehe war später zerrüttet, Honecker hatte Affären mit jungen FDJ-Genossinnen, Margot hatte intime Beziehungen zu verschiedenen Männern. Der Devisenbeschaffer der DDR besorgte Honecker Pornographische Filme aus dem Westen, das liebte er. Seine Frau als Ministerin für Volksbildung schrieb offene Briefe an ihren Mann: "Werter Herr Staatsrat! Wie ich Ihnen schon oft nahegelegt habe usw. Mit sozialistischen Grüßen, Ihr Minister..." Eine Frau sagte: Diese Ehe muss die Hölle gewesen sein, die Strafe dafür, was die Honeckers dem ostdeutschen Volk angetan haben. Honecker starb in Chile, von der PLO finanziert, mit geballter Faust die Internationale singend: Es rettet uns kein Gott, kein höheres Wesen, uns aus dem Elend zu erlösen, das müssen wir schon selber tun…


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Zeigt dein Erstgeborener schon Zeichen, dass er in die Pubertät kommt? Der pubertierende Tom hasst seine Mutter.


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Malek,

in unserer Zeit macht man den Menschen zum Götzen. Schon Nietzsche sagte: Nach dem Götzen des Sozialismus kommt der Götze des Mammon, und wenn der gefallen ist, bleibt nur noch, dass die Menschen zu Göttern werden. - Im Sozialismus ist der Arbeiter zum Götzen gemacht, im National-Sozialismus der germanische Mensch. Auch heute will der Mensch Gott sein, Herr über Leben und Tod (Abtreibung, Euthanasie) und Schöpfer (Biogenetik). Auch in der modernen Liebe heißt es: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Das heißt, die Frau wird zum Götzen für den Verliebten, da gelten keine Gebote Gottes mehr. Meine Mutter nannte ihren Götzen-Ehemann "Alleskönner" (profane Fassung von Allmächtiger) und auch ich nannte in jungen Jahren Evi "das feminine Antlitz Gottes".


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Hallo junger Freund!


Micha war in der Schule. Sie hatten Religionsunterricht. Der Lehrer sagte: "Ich gebe dem einen Apfel, der mir sagen kann, wo Gott ist!" Da meldete sich Micha, er stand auf und sagte: "Herr Lehrer, ich gebe Ihnen zwei Äpfel, wenn Sie mir sagen können, wo Gott NICHT ist!"


Damit grüßt dich Papas Freund


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"... es gibt keinen Gott!"


(Psalm 14, 1)


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Doktor M.M., ein protestantischer Prediger, starb und kam zum Himmelstor. Da sagte Petrus: Komm herein, mein Freund! Doktor M.M. sagte: Aber ich will direkt zum lieben Herrn Jesus, ich will keine Heiligen sehen! Da sagte Petrus: Ganz wie du willst, mein Lieber. Und Petrus führte den Doktor M.M. durch den Himmel, rechts und links standen schweigend die Heiligen, Doktor M.M. beachtete sie nicht und ging geradewegs auf Christi Thron zu. Da stand Doktor M.M. vor seinem lieben Herrn Jesus. Jesus wandte sich ihm zu und sagte: Mein lieber Herr, darf ich Ihnen meine Mutter vorstellen?


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Malek,

du zitierst die Offenbarung, da der Engel zum Seher sagt: Bete mich nicht an, bete Gott an. - Das verwenden Protestanten und sagen: "Man darf Maria, die Heiligen und die Engel nicht anbeten", und meinen damit: Man darf nicht zu ihnen beten und sie um Fürbitte und Hilfe anrufen. Wir Katholiken verstehen unter Anbetung etwas anderes: Anbetung heißt, jemanden Gott zu nennen, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt und als der Allerhöchste herrscht und Ursprung und Ziel aller Kreaturen ist und Herr des menschlichen Herzen, diese Anbetung gebührt allein der Dreifaltigen Gottheit. Die Engel und die Heiligen und Maria sind eine "große Wolke von Zeugen" (Hebräer) und bilden die "Gemeinschaft der Heiligen" (Credo), wir glauben an die Eine Kirche, nämlich die kämpfende Kirche auf Erden und die triumphierende Kirche im Himmel, wobei die Brüder und Schwestern der triumphierenden Kirche ihren Brüdern und Schwestern der streitenden Kirche beistehen mit Rat und Tat. Und wie in der Kirche auf Erden die Brüder miteinander reden und für einander beten, so können und dürfen wir auch mit den Brüdern und Schwestern im Himmel reden und sie um Fürbitte und Hilfe in Rat und Tat bitten. Das ist nicht Anbetung. Soviel nur zur Klarstellung. Im Übrigen kannst du das halten, wie du willst.


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Eben höre ich das Ave Maria von Bach gesungen von einer deutschen Soul-Sängerin aus Delmenhorst.


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Werte Genossen und Genossinnen von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands!

Ihr bekommt vielleicht 12 % der Wählerstimmen, so viel wie die Partei des Demokratischen Sozialismus. Euer jungsozialistischer Führer K.K. plant die Wiedereinführung des Sozialismus in Deutschland. Macht ihn zum Parteivorsitzenden, vereinigt euch mit der kommunistischen Linken, dann könnt ihr euch Sozialistische Einheitspartei Deutschlands nennen. Zur Vorsitzenden der Roten Front empfehle ich die rote Sahra, die Anhängerin des großen Vaters Stalin.


Mit freundlichen Grüßen,

ein monarchistisch gesinnter Christdemokrat


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Malek,

da ich nicht mehr den Anspruch habe, Lehrer des Hauskreises zu sein, sondern nur Gast bin, der sich etwas vom Denken zerstreuen will, ist es entspannt und heiter, wir scherzen viel. Zuhause wartet dann wieder Sophia auf mich.


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Malek,

ob es nun meine Mutter ist oder Evi, sie haben Herzen, hart und kalt wie Marmor. Jesus spricht von Gottesliebe und Nächstenliebe, Evi sagt Nein dazu und will nur die Selbstliebe gelten lassen. Esoterik ist eben spirituelle Masturbation! Und da sollte ich Liebe suchen? Nein! Ich weiß mich geliebt von der Göttlichen Liebe, der Unbefleckten Mutter und meiner seligen Karine (Sie sagt mir: Dein Gott ist auch mein Gott!). Evi hat mich nie geliebt, und meine Mutter hat mich auch nie angenommen. Evi wird gehasst von Tom, weil sie ihn immer nur kritisch sieht, auch ihren Mann hat sie nie geliebt, der einzige, den sie liebt, ist ihr Sohn Quentin, ihr Bräutigam mit dem Ödipuskomplex. Ich bin meiner Feindinnen so müde und bin es auch müde, über ihre Herzlosigkeit zu schreiben. Sie wollten meine Liebe auch nie haben. Also schau ich, wie ich meine tote Geliebte besingen kann, wie Dante es mit Beatrice getan hat.


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Wie oft hört man: Im fünfzigsten Jahr will ich mich ins Privatleben zurückziehen und im sechzigsten Jahr will ich mit den wahren Dingen widmen. Woher weißt du denn, dass du diese Zeit erreichen wirst?


Dein Seneca


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Amos 7


10 Der Prediger sandte zum Präsidenten von Deutschland und ließ ihm sagen: Mitten im Haus Germania hat sich Torsten Schwanke gegen dich verschworen; seine Worte sind unerträglich für das Land. 11 Denn so sagt Torsten Schwanke: Der Präsident stirbt und Deutschland geht zugrunde. 12 Zu Torsten Schwanke aber sagte der Prediger: Seher, geh, flieh ins Land China! Iss dort dein Brot und prophezeie dort! 13 In Deutschland darfst du nicht mehr prophezeien; denn das hier ist das lutherische Heiligtum und der Reichstag. 14 Torsten Schwanke antwortete dem Prediger: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein ostfriesischer Bauer und veredle Äpfel. 15 Aber der HERR hat mich hinter meiner Kuhherde weggenommen und zu mir gesagt: Geh und prophezeie meinem Volk Deutschland! 16 Darum höre jetzt das Wort des HERRN! Du sagst: Prophezeie nicht gegen Deutschland und geifere nicht gegen das Haus Luthers! 17 Darum - so spricht der HERR: Deine Frau wird zur Hure in der Stadt, deine Söhne fallen im Krieg in fremden Ländern, dein Land wird ausgebeutet, du selbst wirst begraben in ungeweihter Erde, und Deutschland geht an Kinderlosigkeit zugrunde, und sein Land wird von den Arabern eingenommen.


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In der Jugend guckt der Mann die Frau an, hört ihr aber nicht zu. Im Alter hört er ihr zu, guckt sie aber nicht an.


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Malek,

heute hab ich von 17 bis 21 Uhr geschlafen und unter anderem geträumt, dass Maria zwei Menschen, einem erwachsenen Mann und einem jungen Mädchen zwei Aufträge gegeben hat: Der Mann sollte eine Bewegung für Führungskräfte im Geist der Jesuiten gründen, das Mädchen eine Laienbewegung im Stil des heiligen Dominikus (Leben in Armut, Predigttätigkeit, Rosenkranzgebet). Ich betreute das Mädchen theologisch. DU standest dabei als "dispensionalistischer Darbyist" und zweifeltest an dieser "Charismatik und nach-biblischen Mystik", standest da WIE DER UNGLÄUBIGE THOMAS, überließest aber aus Freundschaft mir die geistliche Beurteilung der Marien-Rede.


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In dem Dokument Dominus Jesus aus der Feder von Kardinal Ratzinger wird im ersten Teil erklärt, dass Jesus die absolute Wahrheit und der einzige Retter des Menschengeschlechts ist (was von Evangelikalen bejubelt wurde) und im zweiten Teil, dass die römisch-katholische Kirche die einzig wahre Kirche ist, die von Jesus Christus selbst gestiftet worden ist (was die Evangelikalen nicht nett fanden).


Dein Toto


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Man darf aber auch nicht vergessen, dass diese Sätze gut katholisch sind: Das Himmelreich ist nicht identisch mit der katholischen Kirche, der Heilige Geist weht auch außerhalb der Kirche, auch Gnade strömt außerhalb der Kirche, selbst in anderen Religionen sind Samenkörner der Wahrheit (logos spermatikos), die Kirche sucht die Einheit mit anderen christlichen Konfessionen, arbeitet gern mit Christen anderer Bekenntnisse zusammen und versucht nicht, Christen anderer kirchlicher Gemeinschaften abzuwerben.


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Johannes Paul sagte, Dinge, die gut katholisch sind, sind manchmal in der Kirche vergessen worden und werden mehr in kirchlichen Gemeinschaften außerhalb der Kirche gepflegt. Heilig-Geist-Anrufung, Zungenrede, Gebet um Heilung, Bibelstudium sind Dinge, die mir dazu einfallen.


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Das gesicht vergehet uns / und ist alles schwartz fur den augen / fur grossem jamer und leid.


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Alles Lüge!


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Schön, Malek, dass du dich an so vielem freuen kannst, Tee, Toast und griechischem Klima. Nein, ich gehe möglichst nicht aus meiner Denkerstube, auf dem Balkon ist es mir zu heiß und Nachbarn stören mich mit ihrem Smalltalk. Mir fehlt einfach das Gen der Freude, an guten Tagen schmerzt es und an schlechten Tagen schmerzt es sehr, und doch muss ich einige Menschen trösten. Aber Gott weiß schon, was er tut.


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Hörte heute eine Predigt über Götzen wie Gesundheit, Geistheiler-Kügelchen, Ahnen, alte heidnische Götter, und über die skrupulösen Christen, die Angst haben vor "Götzenopferfleisch im Supermarkt".


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Malek betet:


Jungfrau Maria von Nazareth, Mutter Jesu des Evangeliums, ich vertraue mich und meine Familie deiner Fürsprache beim HERRN an!

Bitte hilf meiner Frau in ihren mannigfaltigen Leiden, erbitte ihr den Trost des Heiligen Geistes und die Glaubenskraft, ihr Leiden mit dem Leiden des Gekreuzigten zu vereinen. Hilf ihr, eine gute Mutter zu sein, wie du es für deinen göttlichen Sohn warst.

Ich bitte dich, bete für meine Kinder, zuerst, dass sie das Geschenk des Glaubens empfangen und dann, dass sie ein gesundes und glückliches Leben auf Erden leben dürfen. Wie du die Mutter Jesu bist, sei auch die himmlische Mutter meiner Kinder.

Zuletzt bitte ich dich, Frau der göttlichen Offenbarung, auch für mich zu beten zum Allerhöchsten, dass ich den Glauben bis ans Ende bewahre und dass der Allmächtige mir Kraft gibt für meine mannigfaltigen Aufgaben in Familie und Arbeit und Freizeit.

Maria, Gottesgebärerin, führe unsere ganze Familie zu Jesus, dem Herrn, auf dass wir alle dereinst zusammen glückselig sein dürfen im Paradies Gottes.

Das bete ich im Namen Jesu, des einzigen Sohnes Gottes, unseres Herrn und Meisters.

Amen


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Platon die Apologie des Sokrates:


Diese nämlich, wie ich behaupte, haben gar nichts Wahres geredet; ihr aber sollt von mir die ganze Wahrheit hören. Jedoch, ihr Athener, beim Zeus, keineswegs Reden aus zierlich erlesenen Worten gefällig zusammengeschmückt und geputzt, wie dieser ihre waren, sondern ganz schlicht werdet ihr mich reden hören in ungewählten Worten.


Paulus 1.Korinther 2


1 Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu predigen. 2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten. 3 Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; 4 und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft, 5 auf dass euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.


Kannte also Paulus den Platon und zitiert ihn hier?


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Wie viel Zeit raubt dir dein Weib! Wie viel Zeit raubt dir deine heimliche Geliebte! Wie viel Zeit raubt dir die sinnlose Arbeit und das Rennen nach Geld! Wie viel Zeit raubt dir dein Ahnenstolz! Wie viel Zeit raubt dir dein Schlendern über den Markt! Wann hast du in deiner kostbaren Lebensspanne nicht nur Zeit verschwendet, sondern gelebt - und die Wahrheit gesucht?


Dein Seneca


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Was? Heute ist Weltkopfschmerztag? War denn gestern Weltbiertag?


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Meine liebe Schwester Marcia!

Meine Mutter ist heute ins Brustzentrum Westerstede gekommen, morgen vormittag wird sie operiert, abends werde ich von ihrem Freund Johann über den Stand der Dinge informiert.


Mit den Pfingstlern sprechen wir demnächst über 1 Korinther und mit den Lutheranern über Jona.


Schön, dass Gott mir eine so liebevolle, treue und fromme Schwester geschenkt hat! Maria, die Schwester der Christen, sei mit dir, liebe Marcia!


Dein Bruder Totolino


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Sehr merkwürdig und folgereich waren mir indessen die Unterhaltungen Lavaters und der Fräulein von Klettenberg. Hier standen nun zwei entschiedene Christen gegen einander über, und es war ganz deutlich zu sehen, wie sich eben dasselbe Bekenntnis nach den Gesinnungen verschiedener Personen umbildet. Man wiederholte so oft in jenen toleranten Zeiten, jeder Mensch habe seine eigne Religion, seine eigne Art der Gottesverehrung. Ob ich nun gleich dies nicht geradezu behauptete, so konnte ich doch im gegenwärtigen Fall bemerken, daß Männer und Frauen einen verschiedenen Heiland bedürfen. Fräulein von Klettenberg verhielt sich zu dem ihrigen wie zu einem Geliebten, dem man sich unbedingt hingibt, alle Freude und Hoffnung auf seine Person legt, und ihm ohne Zweifel und Bedenken das Schicksal des Lebens anvertraut; Lavater hingegen behandelte den seinigen als einen Freund, dem man neidlos und liebevoll nacheifert, seine Verdienste anerkennt, sie hochpreist, und eben deswegen ihm ähnlich, ja gleich zu werden bemüht ist. Welch ein Unterschied zwischen beiderlei Richtung! wodurch im allgemeinen die geistigen Bedürfnisse der zwei Geschlechter ausgesprochen werden. Daraus mag es auch zu erklären sein, daß zärtere Männer sich an die Mutter Gottes gewendet, ihr, als einem Ausbund weiblicher Schönheit und Tugend, wie Sannazar getan, Leben und Talente gewidmet, und allenfalls nebenher mit dem göttlichen Knaben gespielt haben.


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Herr, schick uns Kreuze, und sei es von Flöhen, Landstraßen und Poltergeistern!


Teresa von Avila


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Ich will auch ein brennender Dornbusch sein!


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Weise fallen in Unwissenheit, wenn sie mit Unwissenden streiten.


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Was meinen Sie, ist Herr Schwanke ein Frauenfeind?


Das würde ich nicht sagen. Er ist ein Menschenfeind.


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"Deutschland ist zum Paradies geworden...


... für internationalen Sextourismus!"


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Malek,

eins meiner Lieblingswerke von Goethe ist Reinecke Fuchs. Hier findest du es theatralisch rezitiert von einem Schauspieler.


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Malek,

kennst du Milka? Den schönen Namen hat glaub ich die Großmutter von Rebekka. Kurzum, ich schenke dir eine Packung Milka-Pralinen mit der Aufschrift "Held des Alltags"!


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Katholisch und orthodox:

Kirchen mit Altar und Gott.

Lutheraner:

Gemeinschaft mit Altar ohne Gott.

Freikirchen:

Sekten ohne Altar und ohne Gott.


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An welchem Dogma der Kirche Christi stört sich denn der Darbyist?


Neulich träumte ich, dass ich Marco sagte: Man muss die Bibel auslegen im Geist der Glocke der Kirche und nicht im Geist der Schellen der eigenen Narrenkappe…


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Malek,

hier zum Nachdenken der Aufsatz über die Heiligenverehrung von Kathpedia.


Übrigens, ich bete recht wenig zu Heiligen. Ich habe eigentlich nur bei Finanzen einen Stoßseufzer zum heiligen Josef, manchmal rede ich mit Johannes Paul als meinem Papa, ein wenig habe ich mit der Philosophin Edith Stein und der Mystikerin Teresa von Avila über ihre Bücher geredet. Allerdings (und das ist ungewöhnlich für die Kirche, aber mein Beichtvater erlaubte es) rede ich öfter mit Salomo, Jeremia und Elias. Maria ist was anderes, sie ist meine Ehefrau.


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Malek,

hier Kathpedia zur Unfehlbarkeit. Was Protestanten die Irrtumslosigkeit der Bibel ist (auch katholischer Lehrsatz) ist den Katholiken die Irrtumslosigkeit des Gottesvolkes, der Papst fasst es nur im Lehrsatz zusammen, wurde übrigens bisher erst 2 mal ex cathedra etwas verkündet seit 200 Jahren. Es ist eben nur Einer unfehlbar und nicht jeder Schwätzer an irgendeinem christlichen Stammtisch.


Dein Toto


War die Dachreparatur schon erfolgreich?


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"Die Leute irren sich, wenn sie sich nur an die Heiligen wenden. Man muss den Heiligen Geist anrufen."


"Ich kann selbst nicht heilen. Ich bin nicht Gott. Ich muss auch beten, um Gnaden von Gott zu empfangen."


"Ich gebe nicht mir als der Königin des Himmels und der Erde die Ehre, sondern Gott, dem Ewigen Vater."


"Rufe mich, wenn du mich brauchst."


Maria in prophetischen Botschaften


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Malek,

Dante sah in seiner Commedia Divina den Papst Bonifaz VIII - in der Hölle…


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Platon Apologie - Des Sokrates Verteidigung 3. Rede


Hoffnungen für den Tod


Laßt uns aber auch so erwägen, wieviel Ursache wir haben zu hoffen, es sei etwas Gutes. Denn eins von beiden ist das Totsein: entweder so viel als nichts sein noch irgend eine Empfindung von irgend etwas haben, wenn man tot ist; oder, wie auch gesagt wird, es ist eine Versetzung und Umzug der Seele von hinnen an einen andern Ort. Und es ist nun gar keine Empfindung, sondern wie ein Schlaf, in welchem der Schlafende auch nicht einmal einen Traum hat, so wäre der Tod ein wunderbarer Gewinn. Denn ich glaube, wenn jemand einer solchen Nacht, in welcher er so fest geschlafen, dass er nicht einmal einen Traum gehabt, alle übrigen Tage und Nächte seines Lebens gegenüberstellen und nach reiflicher Überlegung sagen sollte, wieviel er wohl angenehmere und bessere Tage und Nächte als jene Nacht in seinem Leben gelebt hat, so glaube ich, würde nicht nur ein gewöhnlicher Mensch, sondern der Großkönig selbst finden, dass diese sehr leicht zu zählen sind gegen die übrigen Tage und Nächte. Wenn also der Tod etwas solches ist, so nenne ich ihn einen Gewinn, denn die ganze Zeit scheint ja auch nicht länger auf diese Art als eine Nacht. Ist aber der Tod wiederum wie eine Auswanderung von hinnen an einen andern Ort, und ist das wahr, was gesagt wird, dass dort alle Verstorbenen sind, was für ein größeres Gut könnte es wohl geben als dieses, ihr Richter? Denn wenn einer, in der Unterwelt angelangt, nun dieser sich so nennenden Richter entledigt, dort die wahren Richter antrifft, von denen auch gesagt wird, dass sie dort Recht sprechen, den Minos und Rhadamanthys und Aiakos und Triptolemos, und welche Halbgötter sonst gerecht gewesen sind in ihrem Leben, wäre das wohl eine schlechte Umwanderung? Oder auch mit dem Orpheus umzugehen und mit Musaios und Hesiodos und Homeros, wie teuer möchtet ihr das wohl erkaufen? Ich wenigstens will gern oftmals sterben, wenn dies wahr ist. Ja, mir zumal wäre es ein herrliches Leben, wenn ich dort den Palamedes und Aias, des Telamon Sohn, anträfe, und wer sonst noch unter den Alten eines ungerechten Gerichtes wegen gestorben ist: mit dessen Geschick das meinige zu vergleichen, das müßte, glaube ich, gar nicht unerfreulich sein. Ja, was das Größte ist, die dort eben so ausfragend und ausforschend zu leben, wer unter ihnen weise ist, und wer es zwar glaubt, es aber nicht ist. Für wieviel, ihr Richter, möchte das einer wohl annehmen, den, welcher das große Heer nach Troia führte, auszufragen, oder den Odysseus oder Sisyphos, und viele andere könnte einer nennen, Männer und Frauen: mit welchen dort zu sprechen und umzugehen und sie auszuforschen auf alle Weise eine unbeschreibliche Glückseligkeit wäre! Gewiß werden sie einen dort um deswillen doch wohl nicht hinrichten. Denn nicht nur sonst ist man dort glückseliger als hier, sondern auch die übrige Zeit unsterblich, wenn das wahr ist, was gesagt wird.


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Albertus Magnus


Albertus Magnus (dt.: Albert der Große; * 1193; † 15. November 1280 in Lauingen an der Donau in Schwaben) ist ein Kirchenlehrer und wird doctor universalis genannt, "allgemeiner Lehrer" (im Sinne von Universalgelehrter).


Albert wurde als Spross eines Rittergeschlechtes im Bistum Augsburg geboren. Während seines Grundstudiums der "Artes liberales" an der berühmten Universität von Padua (1220) lernte er den neugegründeten, aufstrebenden Orden der Predigerbrüder kennen und lieben. Trotz der Schwierigkeiten, die ihm sein Oheim bereitete, trat er auf Anraten des seligen Jordanus von Sachsen, der damals Generalmeister des Ordens war und mit glühender Begeisterung über die Nachfolge Christi predigte, 1223 in den Orden des heiligen Dominikus ein. Von den Oberen des Klosters in Padua wurde er zunächst nach Köln gesandt. Er richtete in verschiedenen deutschen Orten Lehrstühle ein und gründete dann in Köln selbst eine Ordensschule, die zu einem geistigen und wissenschaftlichen Zentrum wurde. Er unterrichtete 1237 in Regensburg. Dann ging er 1240 nach Paris. Er erhielt dort als erster Deutscher einen Lehrstuhl.


Nicht nur in Philosophie und Theologie machte Albert wichtige Entdeckungen, sondern auch im Bereich der Naturwissenschaften war sein Universalwissen von großer Bedeutung. Aufgrund seiner herausragenden Erkenntnisse wurde ihm auch der lat. Beiname „Magnus“, „der Große“ gegeben.


Ab 1254 wurde Albert für drei Jahre in das Amt des Provinzials der deutschen Dominikanerklöster gewählt. Unermüdlich zog er von einem Kloster ins nächste, strengstens darauf bedacht, den Glaubensverfall seiner Mitbrüder zu verhindern und genügend junge Männer für das arme Leben nach dem Vorbild des heiligen Dominikus zu begeistern.


Auf Wunsch des Papstes, der um die herausragende Bildung Alberts wusste und deswegen großes Vertrauen in ihn hatte, wurde der Dominikaner 1262 zum Bischof von Regensburg geweiht. Obwohl er seine Arbeit gut machte, bat er bereits 1262 um einen geeigneten Nachfolger und eine neue Aufgabe für sich selbst. 1269 ist er wieder in Köln, wo er sich vorwiegend der Wissenschaft widmete. 1273 ist er in Nimwegen. 1274 war er beim Konzil von Lyon.


Trotz seines Alters begann Albert nach Beendigung dieser Aufgabe wieder zu lehren. Er unterrichtete in Paris, Straßburg, Würzburg und zuletzt wieder in Köln, wo er schließlich am 15. November 1280 in hohem Alter starb.


Er wurde in der Kölner Dominikanerkirche beigesetzt. Seine Gebeine wurden 1954 in die Krypta der Kölner Kirche St. Andreas übertragen, an der seit 1947 die Dominikaner tätig sind.


1941 erklärte Papst Pius XII. den hl. Albertus Magnus zum Patron aller Naturwissenschaftler.


Patronate


Berufe:


der Theologen

der Wissenschaftler


Menschen:

der Studenten


Religion:

der Theologen


Natur:

der Naturwissenschaftler


Der 700. Todestag des Hl. Albert war im Jahr 1980 der offizielle Anlass für den ersten Besuch von Papst Johannes Paul II. in Deutschland.


Gebet am Grab des hl. Albertus Magnus in der Kirche St. Andreas in Köln am 15. November 1980:


Gott, unser Schöpfer, Urheber und Licht des menschlichen Geistes, du hast dem heiligen Albert in der treuen Nachfolge unseres Herrn und Meisters Jesus Christus eine tiefe Erkenntnis des Glaubens geschenkt. Die Schöpfung selbst wurde für ihn zur Offenbarung deiner Allmacht und Güte, indem er dich in der Kreatur tiefer erkennen und lieben lernte. Zugleich hat er die Werke menschlicher Weisheit, auch die Schriften nichtchristlicher Philosophen, durchforscht und sie für die Begegnung mit deiner Frohen Botschaft erschlossen. Du hast ihn durch die Gabe der Unterscheidung in einzigartiger Weise dazu befähigt, dem Irrtum zu wehren, die Wahrheit aber zu vertiefen und unter den Menschen auszubreiten. Dadurch hast du ihn zum Lehrer der Kirche und aller Menschen bestellt. Stärke und beschütze auf seine Fürsprache unseren Glauben in der geistigen Verwirrung unserer Tage. Gib uns die Weite seines Geistes, damit uns auch der Fortschritt der Wissenschaften hilft, dich tiefer zu erkennen und dir näherzukommen. Laß uns wachsen in der Erkenntnis der Wahrheit, die du selber bist, damit wir dich einmal zusammen mit allen Heiligen schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.


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3 Mose 13


40 Wenn einem Manne die Haupthaare ausfallen, daß er kahl wird, der ist rein. 41 Fallen sie ihm vorn am Haupt aus und wird eine Glatze, so ist er rein.


Gruß,


Toto


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Der protestantische Rationalismus ist eine arge Verkürzung der göttlich-offenbarten Religion.


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Lieber Malek,

es ist egal, ob man Tragödien schreibt oder die Küche renoviert, entscheidend ist nur, mit welcher Liebe für Gott man das tut!


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Mutter Erde hat vier Söhne,

Vier Söhne hat die Mutter, die schöne:


Der erste Sohn,

Das ist die Winterdepression.


Der zwei Sohn,

Das ist die Frühlingsdepression.


Der dritte Sohn,

Das ist die Sommerdepression.


Der vierte Sohn,

Das ist die Herbstdepressionen.


Und alle vier Söhne, die Depressionen,

Im Einem Haus mit Mutter Erde wohnen.


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Lieber Malek,

wenn der Sicherheitsdienst dich überwacht, dann wäre ich dir unendlich dankbar, wenn du mir noch abends einen - kurzen - Gruß zusendest, ich komme mir sonst so unendlich einsam vor. Wenns nicht zuviel erbeten ist. Darfst du denn tags noch meine Mails lesen oder das auch nicht? Soll ich dir etwas weniger schreiben?


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Franziskus, als er noch Kardinal in Buenos Aires war, hatte einen persönlichen Freund, einen Bischof der Anglikaner. Dieser Freund wollte Mitglied der katholischen Kirche werden. Der katholische Kardinal sagte: Tue das nicht, wir brauchen Brückenbauer.


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So war das Leben mit Karine und Kindern, damals sah ich oft dieses Musikvideo:


I am the king of sorrow,

I have already paid for all my future sins,

Will this grieve ever leave me?


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Da sprach die Königin-Mutter: O König, es gibt in deinem Reich einen Mann, in dem die Weisheit der heiligen Götter ist!


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Malek, Lieber,

nach zwei Stunden Schlaf war ich mitten in der Nacht erwacht und betete schlaftrunken: Bleib ruhig liegen, Maria, ich steh schon mal auf…


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Heute Nachmittag hab ich geträumt, dass ich auf einer Kur war und hatte zum Abschlussfest (Sylvester) mein letztes Shirt an, dass nun auch noch Kaffeeflecken hatte. Da bot mir meine Zimmernachbarin einen schönen rosenroten Pullover an mit dem Bild von Salomos Löwenthron, ihr Mann bot mir einen weißen Pullover an, ich nahm aber den roten, der war so lang, dass es aussah wie Salomos königlicher Purpurmantel. Damit ging ich auf den Karneval. Da traf ich einen chinesischen Buddha, der fragte, was ich studiere, ich sagte: Ich studiere nicht, ich bekomme die Weisheit von Gott geschenkt. Dann waren da die klassischen Narren der Theaterkomödie aller Völker. Unter ihnen war auch eine moderne Hexe, die ich mit einem Fluch verbannte. Ich sagte zu Harlekin: Schön, dass hier ein echter Harlekin ist, dumme Narren hab ich zuhause genug, aber keinen so schönen italienischen Harlekin. Ich begrüßte auch Pierrot. Unter ihnen war auch im Gewand eines englischen Butlers der Kammerdiener des Papstes, ich fragte nach der Gesundheit des Papstes (Johannes Paul). Dann traf ich meine Zimmernachbarn wieder. Der Mann hatte viele Bücher. Da ich mich auf der Party langweilte, lieh ich mir von ihm die Prozessakten von Jeanne d'Arc aus. Ich war in seinem Zimmer, da lagen seine drei sechzehnjährigen blonden Töchter in ihren Betten und lachten mich an. Ich sagte: Da seh ich nun auch noch die drei Grazien! Da tauchte aus ihren weißen Kissen die vierte Tochter auf, sehr schön, jung, schlank, blond, ich sagte: Du bist die vierte Grazie! Sie fragte: Wer ist die vierte Grazie? Ich sagte: Sappho, die Dichterin von Lesbos wird von Platon vierte Grazie und zehnte Muse genannt.


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BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS


ZUM WELTGEBETSTAG FÜR DIE BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG


1. September 2019


»Gott sah, dass es gut war« (Gen 1,25). Am Anfang der Bibel ruht der Blick Gottes sanft auf der Schöpfung. Vom bewohnbaren Land bis zu den Wassern, die das Leben nähren, von den Bäumen, die Frucht tragen bis zu den Tieren, die das gemeinsame Haus bewohnen, alles ist vor den Augen Gottes wertvoll, und er gibt dem Menschen die Schöpfung als eine kostbare Gabe, die zu hüten ist.


Tragischer Weise antwortete der Mensch auf diese Gabe mit dem Missklang der Sünde, des Sich-Verschließens in die eigene Autonomie und der Gier nach Besitz und Ausnutzung. Egoismen und Eigennutz haben aus der Schöpfung, die ein Ort der Begegnung und des Miteinanderteilens sein sollte, einen Schauplatz von Rivalitäten und Auseinandersetzungen gemacht. So ist die Umwelt selbst in Gefahr geraten. Das, was in den Augen Gottes gut war, wurde zu einer in den Händen des Menschen nutzbaren Sache. Die Umweltschäden haben sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt: Die beständige Verschmutzung, der unaufhörliche Gebrauch von fossilen Brennstoffen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die Gewohnheit der Abholzung der Wälder erhöhen die Globaltemperatur bis zur Alarmstufe. Die Zunahme an Intensität und Häufigkeit extremer meteorologischer Phänomene und die Wüstenbildung stellen die Verwundbarsten unter uns auf eine harte Probe. Das Schmelzen der Gletscher, die Wasserknappheit, die Vernachlässigung der Wasserreservoire und das beträchtliche Auftreten von Plastik und Mikroplastik in den Ozeanen sind ebenso besorgniserregende Tatsachen, welche die Dringlichkeit eines nicht weiter aufzuschiebenden Einschreitens bekräftigen. Wir haben eine klimatische Notlage geschaffen, welche die Natur und das Leben, auch unser eigenes, stark bedroht.


An der Wurzel steht das Vergessen dessen, was wir sind: Geschöpfe nach dem Bild Gottes (vgl. Gen 1,27), die dazu berufen sind, als Brüder und Schwestern das gleiche gemeinsame Haus zu bewohnen. Wir sind nicht dazu geschaffen, um Einzelwesen zu sein, die sich als Herren aufspielen, sondern wir sind gedacht und gewollt, um inmitten eines Lebensnetzes zu wirken, das aus Millionen von Arten besteht, die von unserem Schöpfer für uns liebevoll zusammengefügt sind. Die Stunde ist gekommen, unsere Berufung als Kinder Gottes, als Geschwister untereinander und als Hüter der Schöpfung wiederzuentdecken. Es ist Zeit zu bereuen und sich zu bekehren, zu den Wurzeln zurückzukehren: Wir sind die Lieblingsgeschöpfe Gottes. Er ruft uns in seiner Güte, das Leben zu lieben und es in Gemeinschaft sowie verbunden mit der Schöpfung zu leben.


Daher bitte ich die Gläubigen inständig um ihr Gebet in diesem Zeitraum, der sich aus einer angebrachten, im ökumenischen Bereich entstandenen Initiative als Zeit der Schöpfung herausgebildet hat: eine Periode intensiveren Gebets und Handelns zugunsten des gemeinsamen Hauses, die heute, am 1. September, dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, beginnt und mit dem 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franziskus, abschließt. Dies gibt uns eine Gelegenheit, uns noch stärker mit den Brüdern und Schwestern der verschiedenen christlichen Konfessionen vereint zu fühlen. Ich denke besonders an die orthodoxen Gläubigen, die schon seit dreißig Jahren den heutigen Gedenktag feiern. Empfinden wir uns auch in einem tiefen Einklang mit den Männern und Frauen guten Willens, die wir gemeinsam berufen sind, angesichts der uns alle betreffenden ökologischen Krise für die Obhut des Lebensnetzes, an dem wir teilhaben, Sorge zu tragen.


Dies ist die Zeit, um uns wieder an das Beten in die Natur eingetaucht zu gewöhnen, wo spontan der Dank zu Gott dem Schöpfer aufsteigt. Der heilige Bonaventura als Sänger der franziskanischen Weisheit sagte, dass die Schöpfung das erste „Buch“ ist, dass Gott vor unseren Augen geöffnet hat, weil wir in ihr die geordnete und schöne Vielfalt bewundern und so zur Liebe und zum Lobpreis des Schöpfers zurückgeführt werden können (vgl. Breviloquium, II,5.11). In diesem Buch der Schöpfung ist uns jedes Geschöpf als ein „Wort Gottes“ geschenkt worden (vgl. Commentarius in librum Ecclesiastes, I,2). Im Schweigen und im Gebet können wir den vielstimmigen Gesang der Schöpfung vernehmen, der uns auffordert, aus unserer selbstbezogenen Verschlossenheit auszubrechen. Er schenkt uns von neuem die Erfahrung, von der Zärtlichkeit des Vaters eingehüllt zu sein und voll Freude die empfangenen Gaben mit anderen zu teilen. In diesem Sinne können wir sagen, dass die Schöpfung, das Lebensnetz, als Ort der Begegnung mit Gott und untereinander, das „soziale Netzwerk“ Gottes« ist (Ansprache an die Mitglieder des europäischen Pfadfinderverbandes UIGSE, 3. August 2019). Sie führt uns dazu, einen Gesang kosmischen Lobpreises zum Schöpfer zu erheben, wie die Schrift lehrt: »Preist den Herrn, all ihr Gewächse auf Erden; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!« (Dan 3,76).


Dies ist die Zeit, um über unsere Lebensstile nachzudenken und darüber, wie unsere täglichen Entscheidungen, was Speisen, Konsum, Fahrten, Wasser- und Energieverbrauch sowie die Nutzung von vielen materiellen Gütern betrifft, oft unbesonnen und schädlich sind. Wir sind zu viele, die sich als Herren der Schöpfung aufspielen. Entscheiden wir uns zur Veränderung, zur Annahme von einfacheren und respektvolleren Lebensstilen! Es ist Zeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufzugeben und schnell und entschieden Übergänge zu Formen sauberer Energiegewinnung und nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Und vergessen wir nicht auf die indigenen Bevölkerungen zu hören, deren jahrhundertealte Weisheit uns lehren kann, unser Verhältnis zur Umwelt besser zu leben.


Dies ist die Zeit, um prophetische Handlungen zu unternehmen. Viele junge Menschen erheben ihre Stimme auf der ganzen Welt und fordern mutige Entscheidungen. Sie sind von vielen unerfüllten Versprechen und von Verpflichtungen, die wegen einseitiger Interessen und Vorteile vernachlässigt wurden, enttäuscht. Die jungen Menschen erinnern uns daran, dass die Erde nicht ein Gut ist, das man verschleudern kann, sondern ein Erbe, das weiterzugeben ist. Sie erinnern daran, dass die Hoffnung auf das Morgen nicht ein schönes Gefühl ist, sondern eine Aufgabe, die heute konkrete Handlungen erfordert. Ihnen schulden wir echte Antworten, nicht leere Worte: Fakten und keine Illusionen.


Unsere Gebete und unsere Appelle sind vor allem darauf gerichtet, die politischen und gesellschaftlichen Verantwortlichen zu sensibilisieren. Ich denke dabei besonders an die Regierungen, die in den nächsten Monaten zusammenkommen, um entscheidende Verpflichtungen zu erneuern, damit unser Planet auf das Leben hin und nicht auf eine Begegnung mit dem Tod zugeht. Es kommen uns hier die Worte in den Sinn, die Moses vor dem Einzug ins Gelobte Land an das Volk als eine Art geistliches Testament richtete: »Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen« (Deut 30,19). Es sind prophetische Worte, die wir auf uns und die Situation unsere Erde anwenden können. Wählen wir also das Leben! Sagen wir Nein zur Gier nach Konsum und zu Allmachtsansprüchen, den Wegen zum Tod; schlagen wir weitsichtige Pfade ein, die aus verantwortungsvollem Verzicht heute bestehen, um Perspektiven für das Leben morgen zu garantieren. Geben wir nicht der niederträchtigen Logik des leichten Gewinnes nach. Denken wir an die Zukunft aller!


In diesem Sinne kommt dem bevorstehenden Gipfeltreffen der Vereinten Nationen bezüglich von Maßnahmen für das Klima besondere Bedeutung zu. Bei dieser Konferenz wird den Regierungen die Aufgabe zufallen, den politischen Willen zu einer drastischen Beschleunigung der Maßnahmen zu zeigen, um – auf der Linie der Ziele des Übereinkommens von Paris – möglichst bald Netto-Emissionen von Treibhausgasen gleich Null zu erreichen und den mittleren Temperaturanstieg auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. Im nächsten Oktober wird dann das Amazonasgebiet, dessen Unversehrtheit gefährdet ist, im Zentrum der Aufmerksamkeit einer Sonderversammlung der Bischofssynode stehen. Nehmen wir diese Gelegenheiten wahr, um auf den Schrei der Armen und der Erde zu antworten!


Jeder gläubige Christ und jedes Mitglied der Menschheitsfamilie kann dazu beitragen, das Lebensnetz, das alle umfasst, wie mit einem feinen, doch einzigartigen und unentbehrlichen Faden, zu knüpfen. Fühlen wir uns darin einbezogen und dafür verantwortlich, uns mit dem Gebet und dem Einsatz die Sorge um die Schöpfung zu Herzen zu nehmen. Gott, der »Freund des Lebens« (Weish 11,26), gebe uns den Mut, das Gute zu tun, ohne darauf zu warten, dass andere damit anfangen, und ohne zu warten, bis es zu spät ist.


Aus dem Vatikan, am 1. September 2019


FRANZISKUS


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Malek,

die katholische Bischofskonferenz in Deutschland plant eine breit angelegte Diskussion in und auch außerhalb der Kirche über Fragen der Macht in der Kirche, Überdenken des Zölibats und Anpassung der kirchlichen Sexualmoral an die heutige Lebenswirklichkeit. Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, sieht die Gefahr einer Spaltung, dass die deutsche Kirche sich von der Universalkirche abspaltet und zu einer (liberal-protestantischen) Nationalkirche wird. Ich finde es oft ungeheuerlich, was man von deutschen Bischöfen hört. Ich halte fest zu Woelki, dem Fels in Deutschland, und zu Rom.


Gruß,

Toto


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Ich hab den Vortrag halb gehört, ist ein sympathischer Mann, war auch interessant, aber ich vertraue in Jenseitsdingen auf die Lehre der Kirche (der Kirche Auslegung der Schrift).


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Malek,

den Vers "Frau Torheit ist eine schamlose Dirne" kommentierte ich: "Die heutige Mädchenmode ist schamlos", das gab im Hauskreis eine ausführliche Kontroverse Diskussion. Ich habs von einer prophetischen Botschaft Jesu, dem die "nackte Mode" der Frauen nicht gefiel.


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Malek,

wenn du meine Mutter weiter der Gnade des Herrn empfehlen magst, sie wird wahrscheinlich die nächsten fünfzig Tage jeden Tag von Hage bei Norden nach Aurich fahren müssen zur Strahlentherapie.


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Da sprach Elias zu mir: Ist denn kein Gott in der katholischen Kirche, dass du hingehst, den Gott der Protestanten zu befragen? - Da sagte ich: Heiliger Elias, heilige mich von der protestantischen Unzucht!


(Das ist wieder ein Text, Malek, der dir nicht gefallen wird.)


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Eine schöne, aber schamlose Frau ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring in der Nase. Nur herbei, ihr appetitlichen Säue! Wir lieben ja Schweinefleisch.


Schlomo


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Malek,

nach drei Stunden Schlaf hörte ich plötzlich in meinem Zimmer ein unheimliches Schnaufen näher kommen, etwa wie das Schnüffeln der Orks im Film vom Herrn der Ringe, ich wachte halb auf und dachte, das ist der Satan, ich versank aber wieder im Schlaf, da hörte ich es neben meinem Lager rascheln, wie eine Ratte in Papieren, ich betete: Maria! Da bekam ich Kraft, mich zu erheben und das Licht anzumachen. Ich schaltete das Bibel-Radio an und hörte diese Verse aus Hiob:


Hiob 4


12 Zu mir aber kam heimlich ein Wort, mein Ohr vernahm ein leises Flüstern;


13 in Schreckgedanken, durch Nachtgesichte erregt, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt,


14 da kam Furcht und Zittern über mich und durchschauerte alle meine Gebeine;


15 denn ein Geist ging an mir vorüber; die Haare meines Leibes standen mir zu Berge.


16 Er trat vor mich hin, und ich konnte sein Aussehen nicht erkennen; eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme.


Puuh, das war gespenstig!


Toto


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Malek,

heute hat Evi meinen Bücherberg um mein Sofa aufgeräumt. Nur die Bücher, die ich jetzt lesen will, blieben gefegt liegen. Hier die Liste:


Bibel

Botschaften der Gottesmutter

Botschaften der Königin des Friedens

Botschaften der Königin der Liebe

Botschaften Mariens an die Priester

Goethe Dramen

Klopstock Oden

Hölderlin Werke

Marina Zwetajewa Briefe

Lord Byron complete Works

Goethe sämmtliche Gedichte

Anette Droste Epen

Rahel von Varnhagen Briefe

Else Lasker Schüler Briefe

Puschkin Aufsätze und Tagebücher

Platon sämmtliche Werke Band 1

Nietzsche Gedichte

Nietzsche sämmtliche Briefe

Wieland die Geschichte des Agathon

Else Lasker Schüler sämmtliche Gedichte

Puschkin sämmtliche Gedichte


Gruß

Toto


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Malek,

heute hab ich einen Film gesehen, die Frau hatte ein madonnenhaftes Antlitz, schmales Gesicht, große Braune Augen mit sehr weißen Augenlidern, lange schlanke Nase, schönen Mund, ich dachte, so eine Frau würde mir gefallen, im nächsten Augenblick dachte ich, aber sie wird auch alt und runzlig. Dann küsste der Mann seine Frau. Da dachte ich: Ich guck lieber weg, was ist denn so schön daran, ein bisschen Speichel auszutauschen? Ja, sag mal, was ist denn so schön am Küssen?


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Die gesammelten Werke von Goethe hab ich natürlich im Regal und lese sie jetzt zum zweiten Mal. Nur den Band mit einigen Dramen hab ich am Sofa liegen. Es ging nur um meine aktuelle Handbibliothek, die Wände sind voll mit Büchern. Gute Nacht!


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1. zur Stimmung meiner Mutter kann ich dir nichts sagen, sie gibt solches mir gegenüber nicht preis, wie sie auch von meinen Stimmungen nichts wissen will.


2. Die Auslegung des Hohenliedes als weltliches Liebeslied gibt es erst ab dem 19. Jahrhundert mit dem Beginn der historisch-kritischen Methode (Herder, Oberhofprediger zu Weimar). Die ganze Tradition der Kirche verstand das Buch als Allegorie auf Gott und die Seele oder Jesus und die Kirche, und so sehe ich das auch.


Danke für deine vielen Mails, das tat mal gut.


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Malek,

auf der Ikonographie ist Paulus immer kahlköpfig dargestellt, weil er nicht der Bräutigam ist, sondern der Brautführer. Der Bräutigam Messias hat lange dunkle Locken. Lange Haare sind ein Symbol der Erotik. Die ägyptische Liebesgöttin Hathor wurde wegen ihrer langen Haare gepriesen. Paulus schreibt, die Frau solle lange Haare (als Schleier ihrer Brautschaft) tragen. Auf allen Marienbildern, die nach Angaben von Sehern gemacht sind, hat Maria lange Haare. Es gibt keine kurzhaarige Madonna. Immer trägt sie einen Schleier auf dem Haupt. Die Mode, kurze Haare als Frau zu haben, kam mit dem weltlichen Feminismus auf, und ist entstanden in antichristlichen Bewegungen. Das weiß oder glaubt nur heute keine Christin. Darüber rede ich auch lieber nicht. Ich habe schon genug Mühe, den Frauen sittsame Kleidung anzuraten.


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Dann würde die Welt an eine Marienerscheinung glauben und die protestantischen Brüder und die Nachrichten würden davon berichten, wenn die Madonna - im Bikini erscheinen würde…


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Alles Irdische ist absolut unwichtig. Das Einzige, was zählt, ist, in der Todesstunde in Christus zu sein.


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Jesus:

Liebe Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deiner Kraft, mit all deinem Denken, und den Nächsten wie dich selbst.


Die Esoterikerin:

Liebe dich selbst, und du wirst von den Menschen geliebt werden.


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Ich hatte von drei Uhr nachts bis neun Uhr geschlafen, dann eine Papst-Messe in Mozambique mitgefeiert, gefrühstückt, Musik gehört und mich um 13 Uhr wieder schlafen gelegt, um 15 Uhr wurde ich telefonisch geweckt, schlief dann von 16 bis 20 Uhr, und da am Nachmittag träumte ich: Ich war im Petersdom mit Johannes Paul und einer Gruppe von Christen, ungebildeten (vielleicht der Hauskreis). Der Papst hielt einen Vortrag über die Erschaffung der Welt. Ich sagte ihm, Aristoteles hielt die Materie für ewig, und das dachte man bis ins 20. Jahrhundert, darum man erst gegen die katholische Urknall-Theorie war. Der Papst sagte: Wo kommt denn der Urknall her? Ich wollte zum Vortrag Kunst beisteuern und empfahl ein Gedicht von Heinrich Heine. Der Papst sagte, Heine sei zu revolutionär, der werde im Petersdom nicht gelesen. Ich sagte, Heine habe vor allem seelische Schmerzen gehabt, seine Götter seien der Wein und die schönen Frauen gewesen. Dann wollte ich noch symphonische Musik zum Thema Schöpfung beisteuern und gab dem Papst Musikaufnahmen, eine von Puccini und eine von Gustav Mahler. Die hörten wir. Der Papst ließ aber auch noch inszenieren von Pink Floyd das Lied Shine on you crazy diamond. Dann musste ich auf Toilette, ich ging in eine kleine Kabine neben dem Papstthron, die Kabine war mobil und fuhr mich aus dem Petersdom in eine kleine Klosterkapelle, wo ich kacken konnte, ich sagte zu den Mönchen: Schaut weg, sonst kann ich nicht kacken. Die Mönche riefen: Schande, ein Laie hat in unserm Kloster die Stimme erhoben. Und die Mönche lobten sich selbst, dass sie dem Papst ungehorsam seien. Das sagte ich dem Papst und fragte ihn wie er mit solcher Armee den Krieg gewinnen wolle. Ich sagte: Aber du kämpfst ja nicht mit einem Heer sondern in der Kraft des Heiligen Geistes. Der Papst gab mir recht. Dann sprachen wir noch über die deutsche Bibel. Der Papst verstand mich, dass ich als deutscher Dichter die Original-Lutherbibel am schönsten finde, das sei auch einem Konvertiten erlaubt, aber zuverlässiger sei eine gewisse katholische Bibel (nicht die Einheitsübersetzung). Dann kam Karine, aber der Traum war zu intim, um ihn mitteilen zu können.


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J. & M. HERZ J. & M.


Was heißt das?


Josef und Malek lieben Jesus und Maria.


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Ich:

Geliebte, ich denke an dich!

Sie:

Die Ewigkeit wartet auf dich…


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Malek,

heute feierte die Kirche Mariens Geburtstag. Der Prediger zitierte das Gedicht "eines großen katholischen Dichters, eine überschwängliche Hymne an Maria, die Schönste aller Frauen" - nun, der "Dichter" war ein Theologe und Priester und das Gedicht war schwach. ICH, ICH BIN MARIENS DICHTER UND KEINER SONST WIE ICH UND IN HUNDERT JAHREN WERDEN IN MARIEN-MESSEN MEINE WAHRHAFT SCHÖNEN HYMNEN GELESEN WERDEN. "Josef, Du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria zur Frau zu nehmen." (Matthäus 1). ICH, MARIENS MANN UND DICHTER, MARIA MEINE FRAU UND MUSE. Ein schönes Geburtstagsgeschenk von ihr für mich.


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Malek,

Evis Mann (auf dem Papier) hat Knochenkrebs.


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Malek,

im Gespräch über Jona 1 fragten die Lutheraner, ob es auch heute Propheten gäbe. Sie meinten, Propheten seien Martin Luther King, Nelson Mandela, Mahatma Ghandi und die kleine Schwedin Greta. Als wir einmal über Weisheit sprachen und ich fragte: Wer ist weise? Nannten sie die gleiche Liste. Nun, nur wir Katholiken haben Weise und glaubwürdige Propheten.


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Wenn du um eine Frau wie ein Ei bittest, geb ich dir keine Frau, die wie ein Stein ist, und wenn du um eine Frau bittest, die wie ein Fisch ist, dann werde ich dir keine Frau geben, die wie eine Schlange ist. Darum hab ich dir nicht Karine oder Evi zur Frau gegeben, sondern die Jungfrau Maria.


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Malek,

heute Vormittag und Mittag war ich sehr leidend. Ich wusste mir nicht zu helfen. Da gab der Geist mir ein, mal Kephas-Fernsehen einzuschalten, da begann gerade eine Messe außer der Reihe für die Kranken, mit Krankensalbung und eucharistischem Segen. Das hat mir etwas geholfen. In der Welt Augen bin ich dumm, in Gottes Augen weise, um nicht zu sagen, selig.


Toto


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Malek,

heute Nachmittag rief mich eine uralte Lutheranerin aus Norden in Ostfriesland an, mit der ich 1996 kurz im Bibelkreis war, sie habe plötzlich im Gebet den Eindruck gehabt, mir einen Segensspruch Gottes mitteilen zu sollen. Darin hieß es unter anderem: Gottes Weisheit führe dich... Ein schönes Zeichen vom Herrn.


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An alle, die für meine Mutter gebetet haben


Meiner Mutter Operationswunde muss noch punktiert werden, am Mittwoch wird die Strahlentherapie definiert, die etwa in vierzehn Tagen beginnt. Meine Mutter ist erschöpft von den vielen Terminen und weiten Fahrten und schläft schlecht, aber sie ist dankbar und heilfroh, dass die Lebensbedrohung sich verzogen hat. Ich danke euch allen für euer Gebet.


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ALTER DICHTER

O holde Maid!

JUNGER DICHTER

Yeah, du geile Schlampe!


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NAME MARIA


Es gibt zahlreiche Erklärungsversuche für den hebräischen Namen Mirjam beziehungsweise für Maria, aber keine Deutung ist sicher. Da er schon in Ägypten gebraucht wurde, so bedeutet er unter anderem “die von Gott Bevorzugte”, andere Deutungen sind “Stern des Meeres”, “Herrin”, “Schöne”. Als erste Trägerin dieses Namens begegnet uns im Alten Testament eine Mirjam als Schwester des Moses.


Wie andere Marienfeste, wie etwa das Rosenkranzfest am 7. Oktober oder Maria Schnee am 5. August, ist das Fest Mariä Namen mit der Anrufung Mariens als Hilfe der Christen gegen die Gefahr durch das türkische Heer verbunden.


Als 1456 die Osmanen vor Belgrad standen, ordnete Papst Kalixt III. am Fest der Apostel Petrus und Paulus als europäisches Gebet das Angelus-Gebet für die gesamte christliche Welt an.


Nach der siegreichen Schlacht bei Lepanto am 7. Oktober 1571 führte Pius V. das Rosenkranzfest ein. So wie der Sieg von Lepanto der Überlegenheit der Türken auf dem Mittelmeer ein Ende gemacht hatte, so brach der Sieg am 12. September 1683 bei Wien die Vormachtstellung der Osmanen zu Land.


Kaiser Leopold I. war damals mit dem Hof von seiner Hauptstadt nach Passau geflüchtet und besuchte als Beter Altötting. Hier hatte er 25 Jahre vorher, am 5. September 1658, als junger Kaiser sein Reich, das Heilige Römische Reich deutscher Nation, in der Gnadenkapelle der Muttergottes geweiht.


Dort betete Kaiser Leopold I. um den Segen Marias für sein Reich. Ein Zeitgenosse berichtet, dass der erst 18-jährige Kaiser nach dem Prunk der Krönung im Juli des gleichen Jahres in Frankfurt am Main “nichts inniger in seinem Herzen und Sinn getragen habe als den Wunsch, vor Übernahme der Regierung die Gottesmutter in Altötting zu verehren”.


So kniete er in der Gnadenkapelle “allerdemütigst vor unserer lieben Frau, um von ihr der Himmels-Kayserin das neu angetretene Kaysertum zu Lehen zu nehmen und sich und seine untergebene Land und Leut unter den Schutz Mariae wider seine Feind bestermassen zu befehlen”. 25 Jahre später brauchten der Kaiser und das Reich diesen Schutz.


Am 15. August, also am Fest Mariä Himmelfahrt, zog der Polenkönig Johann III. Sobieski dem Kaiser zu Hilfe. Auf Rat von Markus von Aviano hatte ihm Kaiser Leopold den Oberbefehl übertragen. Dem siegreichen Heer der Christen wurde das Banner Mariens vorausgetragen. Im Jahre 2003 hat der polnische Papst Johannes Paul II. den Kapuzinerpater Markus von Aviano selig gesprochen, der 1683 Feldprediger des kaiserlichen Heeres war.


Tagesgebet


Gott, unser Retter, der Name der seligen Jungfrau Maria ist für uns ein Zeichen der Hoffnung geworden. Befreie uns auf ihre Fürsprache aus allen Gefahren und vollende an uns das Werk der Erlösung. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.


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Malek,

gestern wurde in Oldenburg eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft, ich wurde evakuiert, war in der Zeit beim Bibelkreis, wir sprachen lachend über das Lob der tüchtigen Frau, Marco brachte mich nach Hause, da war gerade erst die Evakuierung aufgehoben. Morgen kommt meine Mutter zu mir. Ich hoffe, du hattest einen schönen Abend mit deinem heidnischen Ahnenkult, ich bin ja auch ein Heide und preise die Götter.


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Malek,

im Traum war ich in Oldenburg in einer heiligen Messe und ein Oldenburger Priester predigte. Er hielt eine Einheitsübersetzung hoch und sagte sinngemäß: Dies ist eine Bibel, das ist ein altes Buch mit Worten Gottes. Ihr könntet einmal dieses Buch nehmen und darin blättern. Dies ist eine katholische Einheitsübersetzung, es gibt aber auch andere Ausgaben mit einem anderen Titelbild. Die evangelischen Christen lesen die Luther-Übersetzung. Einige meinen, die Einheitsübersetzung sei so schön wie die Lutherübersetzung. - Das schmerzte mich so, dass der Priester dem katholisch-heidnischen Herdenvieh wie Kindern erklären musste, was eine Bibel ist, dass ich das Kirchenhaus während des Gottesdienstes verließ.


PS:

Maria in einer Erscheinung weinte. Warum? Sie sagte: "Ihr habt die Bibel vergessen!"


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"Wer seinen Bruder einen Narren schilt, der ist des Todes schuldig! Sie sind unschuldig, denn ich bin ihr Bruder nicht! Du bist mein Bruder!"


Bettine


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Liebe Bruder in der Byblia!

Meiner Mutter hat es so gut bei mir gefallen, dass sie mir einen Geldschein zum Abschied in die Hand drückte, dafür hab ich mir die Wuppertaler Studienbibel AT gekauft. Hoffentlich muss ich mich nicht über allzuviel Evangelikalen-Torheit ärgern.


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Diesen Samstag den 14.9. feierte die Kirche das Fest Kreuzerhöhung. Angeblich hatte Kaiserin Helena im vierten Jahrhundert das Kreuz Christi gefunden, da wurde es in der Grabeskirche aufgestellt zur Verehrung. Das glaub ich zwar nicht. Aber ein Fest zu Ehren des Kreuzes ist mir recht. "Herr, lehre uns, in der Torheit deines Kreuzes deine allmächtige Weisheit zu erkennen!..." Von halb 12 bis 2 Uhr war ich mit meiner Mutter und ihrem Freund essen (gestern Abend musste Evi eine Extraschicht Wohnungputzen einlegen). Wir sprachen über Politik und das Kochen, Dinge, die mich nicht interessieren. Von 15 bis 20 Uhr waren zwei "christliche" Handwerker bei mir, einen neuen Kleiderschrank und ein Bücherregal aufzustellen, Gerede übers Putzen, schwere Bretter tragen, viel Laufen. Puuh, das war eine Kreuzigung! Und alle Hausfrauen mit ihrer Putzfrauen-Philosophie wollten noch Evis Pflege kommentieren. Abends hörte ich Paulus-Briefe bis "Grüße mir Evodia (Evi) und Syntyche (Karine)..." Da war ich endlich wieder allein mit meinen beiden Frauen. Nun muss ich den ungeheuren Stress mit viel Wodka herunterspülen. Ja, ich bin Josef, aber nicht Josef der Zimmermann, sondern Josef der Träumer…


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Malek,

heute ist ein deutscher Priester selig gesprochen worden, den die Nazis in Dachau umgebracht. Eine prophetisches Zeichen gegen das Wieder-Anschwellen der braunen Sintflut. Ich könnte heute weinen vor Erschöpfung.


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Jesus, du gekreuzigte Schlange, heile mich von den Schlangenbissen der Welt!


PS:


Frau Weisheit flirtet heftig mit mir.


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Wehe den Priestern! Sie sind Kloaken der Unreinheit worden!


Maria


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Malek,

heute ist alles bitter. In der Messe der Franziskaner aus Amerika ergreifen sie offen Partei für die ultratditionalistischen Kritiker des Papstes und begeben sich in den Dunstkreis der erzreaktionären Schismatiker. Es ist ein Dreck mit dem Klerus!


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Es gab nur Einen wahren Christen, und der starb am Kreuz, sagt Nietzsche. Es gibt nur Einen rechtgläubigen Katholiken, und das ist Papst Franziskus, sagt Schwanke.


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Malek,

der Befund für Evis Mann steht jetzt fest, sein Knochenmarkskrebs ist wieder ausgebrochen, letztlich unheilbar, kann aber noch einmal durch Knochemarkstransplatation und Bluterneuerung aufgeschoben werden. Tom umarmte ihn, Quentin zog sich traurig zurück. Evi kann, wenn ihr Mann nicht mehr arbeiten kann, die Wohnung nicht mehr finanzieren, muss dann wohl in ihr Elternhaus ziehen, da sind aber noch teure Umbauten vorzunehmen und sie hat seelische Angst vor ihrem dominanten Bruder und der Schwägerin. Donnerstag geh ich auf Toms 16. Geburtstag. Vielleicht magst du Evi in dein Gebet einschließen.


PS:

Ich hoffe, du hattest erbaulichen Kontakt mit Christen und nicht wie ich immer nur Ärger.


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Malek,

heute habe ich die philosophischen Schriften des Aristoteles in sechs Bänden bekommen. Ich hoffe, er kann neben meinem geliebten Platon bestehen.


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Was ist der Mensch? Ein vernünftiges, sinnliches Wesen, das die Fähigkeit hat - zu lachen!


Sagt der Philosoph.


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Malek,

ich höre gerade deinen Lieblingsprediger über die Mode-Ideologie der Grünen. Falls du den Vortrag noch nicht kennst:


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Ich fand die Analyse der Grünen-Ideologie gut: Neomarxismus, Feminismus, Homosexualität, Abtreibung, Gender. Die Wurzeln sah er bei Marx, bei Freud, bei der Frankfurter Schule und bei Rousseau. Das war sehr weise. Allerdings die Antwort auf die offensichtliche Krise der Schöpfung durch menschliche Umweltverschmutzung nur darin zu sehen: Jesus kommt wieder, im Tausendjährigen Reich wird alles gut - das finde ich einfach nur dumm und frech. Die Christenheit hat auch eine Verantwortung, die Welt zu gestalten, umzugestalten, und nicht nur auf den Millenianismus zu verweisen. Das ist jedenfalls nicht katholisch.


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aus der Predigt heute Morgen:

Nachts wird der Begriff Liebe oder der Begriff Gott 2 Millionen mal bei Google abgefragt, der Begriff Sex 3 Milliarden mal. In Spiegel online wurde berichtet über das "Handbuch der vielfältigen Sexualität" von namhaften Sexualwissenschaftlern, Professoren (keine Satire): 12jährige Knaben sollen lernen, "wo der Penis noch alles stecken kann", 14jährige sollen ausgerüstet werden mit Vibrator, Taschen-Muschi und Lederpeitsche.


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Malek,

heute ist die Wuppertaler Studien-Bibel zum AT angekommen, ich fange mit Jeremia an. Gleich fahre ich zu Toms Geburtstag. Der Bibelkommentar gefällt mir gut. Hab auch heute Morgen etwas Aristoteles gelesen. Hab gestern zu tief ins Glas geschaut, bin heute müde und konnte noch nichts schreiben.


Ich wünsche dir dann ein schönes Wochenende in der Heimat deiner Kindheit.


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Malek,

als ich zu Tom fuhr, kam ich am Wäldchen vorbei, wo gerade Evi und Quentin mit den Hunden spazieren gingen. Mein Freund Chesmo, der Rüde, haute ihnen ab und rannte mir entgegen und sprang an mir hoch, um mich freudig zu begrüßen...


Evi hat eine junge Nachbarin mit einer ziemlich interessanten Figur, die hat einen recht wilden 5jährigen Knaben, der sich neulich schwer verletzt hatte. Dem hatte ich eine Packung seiner Sammelkarten mitgebracht. Die junge Frau fragte hinterher Evi insgeheim, wie es komme, dass ich so lieb sei?...


Ein schöner Geburtstag, mein Geschenk hat Tom große Freude gemacht…


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Der Evangelikale:

Mit dem Tod des letzten Apostels endete das Christentum. Dann gab es 1500 Jahre nur katholischen Aberglauben. Das Christentum erwachte mit Luther, Calvin und Zwingli. Dann schlief es wieder ein. Es leuchtete noch mal bei den Methodisten Wesleys auf. Endgültig erwacht ist es mit der Gründung evangelikaler Freikirchen im 20. Jahrhundert. Wir sind die wahre Brautgemeinde Jesu. Die Volkskirchen, evangelische und katholische, lehren nicht das Evangelium.


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Malek,

ich gehe mit Lady Hagia Sophia schlafen und wache mit Lady Hagia Sophia auf, wie es in der Bibel steht. Neulich abends segnete Sie mich: Ich sah mir ein Video von ultrakonservativen Papstkritikern aus den USA an, da wurde eine amerikanische Ikone besprochen: der Rahmen des Bildes war in Kreuzform, auf dem Bild tauchte Jesus über der Milchstraße aus der Nacht auf: Haupt und nackter Oberkörper, und im Hintergrund feurig-rot war in der Nacht die Lady Hagia Sophia, die dem Betrachter mit ausgebreiteten Armen den Messias schenke. Die "Alt-Katholiken", die "Rigiden" (wie Franziskus sie nennt) sagten: Das ist Gnostizismus, das ist Häresie, vor einer solchen Ikone würden wir lieber auf die Messfeier verzichten, reiß das Bild von der Wand und verbrenne es! - Da sah ich, wenn es auch in hundert Jahren (katholische) Fundamentalisten gibt, dann werden sie dazu aufrufen, alle meine Werke - zu verbrennen.


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Lieber Malek,

am Samstag Nachmittag hab ich von dir geträumt. Das Mädchen Mirjam wollte mich heiraten, aber, wie sie sagte, nicht nur schöne Romanzen leben, sondern in guten und schlechten Tagen beisammen stehen, für immer treu. Das machte deinem ehe-scheuen Freund Angst. Du kamst gerade aus dem Gemeindehaus einer kleinen evangelikalen Sekte. Am Fenster hing ein Plakat: Wir lesen die Bibel auf ungarisch, kommen Sie, Sie werden es nicht bereuen. Ich fragte dich, ob ich heiraten solle. Du sagtest, ich solle aus Liebe zu Mirjam mich entschließen, ab Mittags keine Zigarre mehr zu rauchen. Du hieltest zwei Zigarren in der Hand. Ich sagte: Wenn die weißen Göttinnen (die Musen) in der Stille zu mir kommen, mir meine Gedichte einzugeben, dann würde mich eine Frau nur stören, wie Karine mit ihrem Getrampel immer störte, Evi dagegen sei nicht trampelnd, sondern wandelnd gekommen. Du saßest in einem roten Familienauto und hörtest dir das an. Der Traum ging noch weiter, Mirjam wollte mich dann doch nicht heiraten wegen meiner sexuellen Vorlieben. Puuh, so bin ich noch mal drumrum gekommen…


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Malek,

im Kommentar zum Jeremia las ich: Der Liebesbund der kanaanäischen Götter und Göttinnen ziele auf eine VERSCHMELZUNG VON GOTTHEIT UND MENSCHHEIT, der Liebesbund Jahwes mit Juda sei GEHORSAM GEGENÜBER SEINEM WILLEN UND WORT. So sagt der evangelikale Protestant. Übrigens glaube ich nicht, dass die kanaanäische Religion zu der "Verschmelzung" führte, sondern es waren sexualmagische Praktiken zur Förderung der natürlichen Fruchtbarkeit. Aber - steht nicht eine "Verschmelzung" (oder besser Vereinigung) mit Gott höher als der bloße Gehorsam? Das denke ich jedenfalls.


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Ich, Papst Franziskus, lade alle Großen der Erde in Politik und Religion und Kultur zu einem Pakt des neuen Humanismus ein für die Erziehung der Jugend zu einer Generation, der unser gemeinsames Haus, die Mutter Erde, bewahrt. Ich lade euch alle zum 14. März 2020 nach Rom ein und freue mich auf euch und segne euch.


Franziskus I. PP, aus dem Vatikan


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DER PROTESTANT

Ich knechte mich unter das Wort Gottes.

DER KATHOLIK

Ich lasse mich führen auf dem Weg zur mystischen Vereinigung mit Gott.

DER PROTESTANT

Die Gottesfurcht ist der Anfang...

DER KATHOLIK

...der Weisheit.


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Maria:

Betet vier Stunden am Tag.

Seher:

Ist das nicht zuviel gefordert?

Maria:

Das ist doch gerade ein Sechstel eures Tages.


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Papst Franziskus und die altkatholischen und evangelikalen Fundamentalisten, die ihn Antichrist nennen -


Was kümmert es den Mond, wenn der Hund ihn anbellt, was kümmert es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr reibt!


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Lieber Malek,

alter Patriarch! Neues aus meinem Matriarchat: Ich gratulierte telefonisch meiner Mutter zum Geburtstag, sie wurde gerade - ihre Auferstehung von den Toten - von Freunden gefeiert und lachte und war GLÜCKLICH wie ein Kind am Kindergeburtstag. Ich aber war nach dem Erwachen so UNGLÜCKLICH, ich mochte nicht leben, mein einziger Trost war Jesaja 66: Nun dürft ihr euch satt trinken an ihren herrlichen Brüsten - Mariens!


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Malek,

der Pastor der Oldenburger Pfingstler hat 45 Minuten über Esther gepredigt (ohne über Esther zu predigen). Papst Franziskus hat meinen katholischen Sender gesagt, sie sollen nicht länger als 10 Minuten predigen: "In der Kürze liegt die Würze".


Wenn du in deiner Predigtreihe zum Lukas an die Stelle kommst, wo Maria undd Jesu Brüder zu ihm kamen und Jesus sagte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die Gottes Wort hören und tun - dann wisse, dass Maria im NT immer Gottes Wort gehört und getan hat, es also keine Ablehnung seiner Mutter war, Maria nur lernen sollte, dass wichtiger als ihre leibliche Mutterschaft der Fakt ist, dass sie eine (die erste) Jüngerin des Herrn ist.


Toto


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Aus einer Marienerscheinung im Nigeria um 1995:


Seherin:

Is it good to pray like the charismatic groups?

Maria:

It is good to pray. But not in a noisy way…


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Malek,

der Himmel spricht mich als Witwer an. Ich soll nun rein leben als Witwer bis zum Grab. Karine war die einzige Frau, die mich geliebt hatte (außer Oma), ich war glücklich mit ihr in meiner neuheidnischen Jugendzeit. Mit meiner Bekehrung hat Christus mich in die Ehelosigkeit gerufen. Ach, weh mir, Gott hat mir Karine genommen... Als Christ hab ich ihr dennoch dreimal einen Heiratsantrag gemacht. Ach, ich Seelenkrüppel - als sie mich wollte, da wollte ich sie nicht, und als ich sie wollte, da wollte sie mich nicht mehr. Dennoch durfte ich mit ihr die Wonne einer Familie und der Kinderliebe erfahren, platonisch. Nun ist sie tot. Ich bete für sie (im Reinigungsort), sie betet für mich (im Fegefeuer auf Erden), oft sehne ich mich nur nach dem Tod, um endlich wieder bei Karine zu sein…


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Malek,

1998-99 war ich Pfingstler, aber ich nannte Inka ganz spontan eine "prä-raffaelitische Madonna"... So hab ich immer nur Frauen geliebt, in denen ich die Madonna erkannt habe.


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Danke für den schönen Text ("Ich möchte mit den alten Geistern verkehren"...) Heute ist der Tag von Nikolaus von der Flüe, der Frau und Kinder verlassen, um als EINSIEDLER zu leben…


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Alle Seher, die Maria gesehen haben in ihrem Pneuma-Leib, sagen einhellig, dass sie lange Kleider bis auf die Füße trägt. - Im Himmel tragen die Frauen keine Hosen, erst recht keinen Mini-Rock.


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Malekko,

im Traum hab ich dir einen Brief geschrieben: "Wer Moab ist, das weiß kein evangellikaler Bibelkommentar. Sie ist sehr schön!" Dann beschriftete ich den Briefumschlag und schrieb statt INRI - Inka. Ich adressierte an die ganze Familie und legte für euch eine Tüte Weingummi mit in den Brief. Ich hoffe, er ist angekommen. (Verzeih, wenn ich dir so etwas Törichtes schreibe, aber in der ganzen Welt herrscht Frau Torheit, wie sollte ich da nicht auch ein Tor sein?)


TOR-sten


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Frau Weisheit:

Denkt nicht an eure eigenen Interessen und Wünsche, sondern denkt an die Dinge Gottes!

Der Weltmann:

Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen, aber nicht wie du willst, sondern mein Wille geschehe!


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Heute Morgen hat mir ein "junges, schönes, frischgewaschenes Mädchen" (Nietzsche) Blut abgenommen, anschließend hab ich fürstlich im Café gefrühstückt.


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Kommunismus ist schuldig der Hauptsünde der Habgier (die Paulus Götzendienst nennt), denn sie hassen (auch Hass ist eine Sünde) die Reichen und wollen sie enteignen, um selbst den Reichtum der Reichen zu haben. Aber da sie dumm sind, bringen sie es in ihrer Wirtschaft nur dazu, dass alle, alle arme Sklaven sind. Nein, lassen wir den Reichen ihren Reichtum und hoffen wir, dass sie ihn mit einem guten Herzen dazu verwenden, Gutes zu tun.


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Malek,

heute ist der Festtag des heiligen Hieronymus. Der Papst hatte ihm den Auftrag gegeben, die Evangelien in modernes Latein zu übersetzen. Er war so eifrig, dass er die ganze Bibel übersetzte. Das war für mich vom Herrn, Gottes Weisheit, der Auftrag, an meiner Schwankebibel weiterzuarbeiten. Ich habe gleich das erste Kapitel vom "Evangelium nach Mark" übersetzt. Bin allerdings todmüde, bin nach 1 Stunde Schlaf um vier Uhr aufgewacht und konnte seitdem nicht wieder schlafen.


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Gott hat die Welt durch die Musik erschaffen.


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Evi ist recht bedrückt wegen der Leiden ihres Mannes. Er bekommt neun Monate im Pius-Hospital Kontagen-Tabletten und ist wohl recht mutlos. Evi sagte, er habe ihr doch das Gefühl von Sicherheit gegeben (Arbeit, Haus, Auto, Hunde) und das ist Frauen ja immer sehr wichtig. Aus finanziellen Gründen hat sie nun vor, in ihr Elternhaus zu ihrem Bruder zu ziehen, da müssen aber von Amts wegen noch Umbauten vorgenommen werden, die nicht billig sind. Ob das gelingt, dass sie da bald einzieht, ist noch nicht ganz gewiss. Auch hat sie Sorge, dass es viel Streit mit ihrem dominanten Bruder und dessen Frau gibt, die beiden sind sehr ordentlich, und bei Evi herrscht immer das Chaos. Da ich zwanzig Jahre rasend eifersüchtig auf ihren Taugenichts von Mann war, bringe ich es nicht übers Herz, für ihn zu beten, Gott verzeih mir. Aber der Tod des Gatten und die Wohnungssituation sind ihre Hauptanliegen. Weltanschaulich macht sie sich an der Esoterik und am Kommunismus fest (glaubt aber irgendwie an einen Gott und findet Jesus sympathisch).


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Lieber Malek,

mein Bruder hat sich von meiner Mutter 25 000 Glücklichmacher geben lassen, die er nicht zurückzahlen kann, ein Teil seines Erbes schon zu Lebzeiten der Mutter. Nun haben Mutter und Bruder vereinbart, dass mein Bruder die Hälfte davon, also 12 500 Mammonas an mich zahlt, in Raten und zwar auf ein Sparbuch, und jetzt kommts, auf das ich nur Zugriff habe, wenn mein Bruder seine Unterschrift dazu gibt. Das empfinde ich als Frechheit, aber was soll man machen, sie haben Angst, dass ich mein Geld für andere ausgebe.


Dein empörter Toto


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Gestern war ich chinesisch essen. Meine Lieblings-Kellnerin ist jung und zart, unglaublich anmutig, charmant, scheu, schüchtern, sehr schamhaft, liebenswürdig und freundlich, mit einem Wort: ein himmlisches Wesen... Ich betete den ganzen Tag zur Jungfrau Maria von China.


Heute war ich bei meiner Hausärztin, eine junge Frau blonde Locken, schlank, hoch sensibel, feinfühlig, einfühlsam, eine große zärtliche Seele, liebenswürdig, mitfühlend, barmherzig, hilfsbereit, mit einem Wort: ein Engel. Ich bete den ganzen Tag zu meinem Schutzengel und zu Jahwe-Rapha (Ich bin der Herr dein Arzt), und sage: Gott, du bist wie eine zärtliche Frau…


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Ach Malek,


Und ich fand, bitterer als der Tod sei eine Frau, die ein Fangnetz ist und Stricke ihr Herz und Fesseln ihre Hände. Wer Gott gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen. Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, dass ich Erkenntnis fände; ich suchte immerfort und hab's nicht gefunden: Unter tausend habe ich einen einzigen Mann gefunden, aber eine Frau habe ich unter diesen allen nicht gefunden.


Dein Schlomo


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TORSTEN

Die Rabbinen sagen, Frau Bibel sei eine Ehefrau, deren Muttermund auch noch nach fünfzig Jahren eng ist wie bei einer sechzehnjährigen Jungfrau.

SUSANNE

Unverschämtheit! Ich bin empört!

TORSTEN

Hildegard von Bingen sagt, starke Frauen seien die Königinnen, mittlere die Hausfrauen, schwache "die Venus-gleichen Frauen aus dem Frauenhaus".

SUSANNE

Unverschämtheit! Ich bin empört!


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Und Toto ging hinauf und weinte sehr: "Meine Geliebte, Karine, o meine Geliebte, wäre ich doch für dich gestorben!"


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Glücklich, wer liebe Kinder hat, bunte Rosse, Jagdhunde und einen Freund in fremden Gegenden.


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"Ich weiß wohl, mein König, du wärest nur zufrieden, wenn nur die Eine noch lebte und alle anderen tot wären"...


dein Freund


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Und Jakob zerriss seine Kleider und klagte und trauerte um Rahel, die gestorben war.


Und Jakobs Seele wollte sich nicht trösten lassen.


Und er sprach: Ich höre nicht auf zu weinen, bis ich Rahel nachfahre hinunter in das Totenreich.


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Evi braucht viel Gebet, da gibt es viele körperliche Gebrechen, Probleme mit den Kindern, finanzielle Sorgen, emotionalen Kummer, den sie statt bei Jesus bei mir ablegt. Bitte bete sie in ihr Elternhaus hinein.


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6. Mose 1, 3


Und das Geschlecht der Malekiter vereinigte sich mit dem Geschlecht der Muschiter, das Geschlecht der Totoiter lebte aber für sich allein.


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6 Mose 2, 7


Und Miriam und Joshua zogen den Gottessöhnen voran in das Land, wo Milch und Honig fließt.


2, 8


Und Miriam war eine Prophetin und Joshua war erfüllt mit dem Geist der Weisheit.


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Lukas 11


Der bittende Freund


5 Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; 6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, 7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. 8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.


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Malek, hier kannst du sehen, wie ein von einem leider wahnsinnigen Dichter erfundener Bibelvers wissenschaftlich erforscht wird. Zum Amüsieren.


Hallo Torsten,


"Und vom Geschlecht der Muschiter war das Geschlecht der Susaniter und das Geschlecht der Diniter. Und sie taten, was dem HERRN wohlgefiel."


Muschi: Sohn von Merari und Nachkomme Levis. Seine Nachkommen werden Muschiter genannt

(2. Mo 6.19; 4. Mo 3,20; 26,58; 1. Chr 6,19.47; 23,21.23; 24,26.30).


Diniter: Volk, das von den Assyrern in den Städten Samarias angesiedelt wurde

(Esra 4,9). Über dieses Volk ist ansonsten nichts Näheres bekannt. Laut Fußnote der überarbeiteten Elberfelder Übersetzung wird der Begriff Diniter (sowie Apharsatkiter und Tarpeliter) jedoch „von den meisten Übersetzern als

persischer Beamtentitel aufgefasst".


Susaniter: Menschen, welche die Assyrer in Samaria ansiedelten (Esra 4,9). Es wird angenommen, dass sie aus Susan (Susa) waren. Vom dritten bis zum ersten Jahrtausend v. Chr. war Susa mit kurzen Unterbrechungen Hauptstadt des Reiches von Elam und blieb auch nach dem

Untergang dieses Reiches ein bedeutendes urbanes Zentrum. Nach biblischer Überlieferung hat sich der Prophet Daniel während des babylonischen Exils in Susa aufgehalten. In den Erzählungen im Buch Ester spielt der Ort ebenfalls eine wichtige Rolle.


Bin mir nicht sicher, ob meine Frau mit den Susanitern verwandt ist, aber die Assoziation ist auf jeden Fall interessant.


(Aus der Bibel)“


Aus welchem Text stammt dieses Zitat? Spätschriften des AT?


Liebe Grüße,

Marco


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Ja, Malek, ich habe zur Zeit recht schwere seelische Schmerzen. Du fragst nach meinen Freuden? Zwei Dinge fallen mir ein:


1. Die Musik, sie ist Gott noch näher als die Poesie, ich danke Gott immer für die Musik.


2. Susanne schrieb: "Ich habe dich auf jeden Fall total gern."


Nur Mut! Und einen schönen Ausflug!


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Die spirituelle Meister sagen: Lasse in Zeiten der Leere und inneren Öde nicht nach zu beten!


Dein Toto


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Mein lieber Freitag!


Wenn du dich brav verhältst, werde ich dir das Rauchen beibringen.


Dein Herr Robinson Crusoe


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Malek,

den Kulturbeitrag vom Deutschlandfunk über Naturpoesie fand ich genauso gottlos wie den ganzen zeitgenössischen Kunst- und Kulturbetrieb - ich gehöre nicht dazu!!!

In die englische Hörbibel hab ich reingehört, aber ich höre die Bibel doch lieber in meiner Muttersprache.

Evi hat einen Berg von Kummer in meine Wohnung getragen. Quentin weigert sich, weiter zu studieren, weigert sich, Geld zu verdienen, weigert sich, eine Verhaltenstherapie zu machen. Alle meinen dienstbaren Geister konnten Evi nicht trösten.

Ich wende mich schnell wieder Karine zu, meiner Jenseits-Sonnengöttin in der tiefsten Nacht.


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Die russische Dichterin Marina Zwetajewa schrieb über einen Dichter, er sei "ein böser Mönch von einer Art erleuchteter Idiotie"... Da muss sie wohl mich "gesehen" haben...


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Du orakelst, ich hätte wohl russische Vorfahren? Danke, du scheinst über meine Seele nachgedacht zu haben. Von Russland hab ich wohl Schwermut, Suff, Poesie und Hagia Sophia?


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Mein Lieber,

wenn du, wie ich, die Toten mehr liebst als die Lebenden, dann vergiss mich nicht, denn auch ich bin ein Toter, eine arme Seele im Fegefeuer.


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Im Anfang war das Schweigen, und das Schweigen war in Gott, und Gott war das Schweigen.


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PREDIGT

LIEBE ERWEIST SICH IM LEIDEN


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Malek,

wie stehst du zur Musik? Ich höre gerade den von mir geliebten Tschaikowsky, seine Oper Eugen Onegin, nach dem Versroman von Puschkin. Da weiß man, warum man Ohren hat. Vielleicht entdeckst du auch die Musik, DIE SPRACHE DER SEELE GOTTES.


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Malek,

in der Morgenmesse - die Frage war in der Weisheit gesprochen: "Hast du auch manchmal das Gefühl, dass Gott dich im Stich lässt?" Nur die Antwort war leider in der Torheit gesprochen. Aber das gehört wohl dazu.


Hiob


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Malek,

heute war endlich mal wieder lutherischer Bibelkreis. Gudrun nannte (privat) meinen Kommentar zu Jona 1 "tief. Danke dafür". Wir sprachen über Jona 2 und 3. Ich werde diese Diskussion für meinen weiteren Jona-Kommentar nutzen. Den schick ich dann Marco, der ihn pietistisch zensiert, damit wir ihn im Pfingstler-Bibelkreis nutzen können. Ich kam nach Hause und hörte die Messe, da war das Evangelium: Euch wird kein anderes Zeichen gegeben als Jona... und die Königin von Saba kam, die Sophia des Salomo zu hören.... Nun bin ich froh.


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Die Krone der Evolution ist die schöne Frau.


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Malek,

in der Bibel heißt die (eheliche) sexuelle Vereinigung "Erkenntnis": "Und er erkannte sie." Das wird in vielen Bibelübersetzungen übersetzt mit: Er schlief mit ihr oder er hatte ehelichen Verkehr mit ihr. Dadurch geht aber eine göttliche Weisheit verloren. In der ganz und gar intimen Vereinigung "erkennen" sich die Menschen. Liebesvereinigung ist Erkenntnis und Erkenntnis ist Liebesvereinigung. Dieses Wort Erkenntnis wird auch auf Gott angewandt. Gotteserkenntnis ist demnach eine liebende Vereinigung mit Gott, eine ganz und gar intime Kenntnis des Herzens Gottes, ein Bund, einer Ehe vergleichbar, eine "mystische Vereinigung (unio mystica)" und eine "geistliche Gottes-Ehe".


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Malek,

mein Bruder zankt wegen Geld. Er will nichts mit mir zu tun haben. Ich hoffe, Evi kann mich dann beerdigen.


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Malek,

ich hörte mir einmal Luthers Text vom Dolmetschen an. Er sagte, die Leute kritisierten, dass er geschrieben: gerechtfertigt aus Glauben ALLEIN, das "allein" stünde da nicht im Griechischen, darauf sagte Luther: Aber ICH wollte, dass es da steht!!! - Nach diesem Motto verdolmetsche ich auch.


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Meine Mutter sagte zu meinem Bruder, er solle ihr feierlich versprechen, mich beim Erbe nicht über den Tisch zu ziehen... Das spricht Bände...


Heute war mir das ganze Christentum zuwider... Ich habe dennoch drei Messen gefeiert und das Evangelium nach M. übersetzt... Lobe mich!


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KOMÖDIE


Dramatische Personen:


Marco, der polternde Alte, griesgrämig

Malek, der gelehrte Doktor, der zu allem was zu sagen weiß (Nichtssagendes)

Torsten, der lächerliche Alte, immer hustend, der immer jungen Mädchen Geschenke macht.


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Philipper 1


21 Das Leben für mich ist natürlich Christus, aber dann ist auch der Tod ein positiver Gewinn!


22 Andererseits, wenn mir das Leben im Körper die Möglichkeit gibt, fruchtbar zu arbeiten, weiß ich nicht, welches ich wählen soll.


23 Ich stecke in diesem Dilemma: Ich will weg sein und mit Christus sein, und das ist bei weitem der stärkere Wunsch!


24 Und doch ist es, für euch, ein dringenderes Bedürfnis, in diesem Körper am Leben zu bleiben.


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Was ist doch Paulus entsetzlich kalt, nüchtern, rational, mit seinen intellektuellen Kopfgeburten (wenn man das sagen darf)…


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Kolosser 4


10 Aristarchus, der mit mir hier im Gefängnis ist, sendet seine Grüße, ebenso wie Mark, der Cousin von Barnabas (dir wurden einige Anweisungen über ihn geschickt; wenn er zu dir kommt, begrüße ihn herzlich).


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Lieber Malek,

heute morgen in der Messe war der Text vom Weizenkorn, dass in der Erde sterben muss, um reiche Frucht zu bringen. Der Prediger sagte: "Niemand ist gern allein und niemand stirbt gern... oder doch?" Dieses "oder doch", das bin ich, ich bin gern allein und sterbe gerne.


Toto


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Ich sehe, mein Lieber,

dass du heute meine poetischen Sudeleien veröffentlicht hast. Danke dafür!


Beim Hauskreis war es heute nicht schön: Susanne fehlte und Marco predigte evangelikalen Pietismus, also nicht die Wahrheit.


Bin froh, wieder mit Maria und Karine allein zu sein.


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Ach Malek,

wenn ich erzähle, dass ich das ganze NT übersetzt habe, müssen sie alle, Christen und Heiden, es schlecht machen (wohl weil sie sonst meine geistige Überlegenheit nicht aushalten). Die Welt bedankt sich nicht für meine Bibel, aber Lukas und Hieronymus freuen sich.


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Lieber Malek Martinzek!

Sie wollen doch alle nur bedient und hofiert sein, wollen wie Götter und Göttinnen angebetet werden, aber für mich macht keiner einen Finger krumm, mir sagt niemand was Liebes - außer DU, seltener Freund, den GOTT mir gesandt hat. GOTT (und MARIA!) werden dich dafür segnen!


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"Und eines Tages wurde Jesus verklärt, und irgendjemand redete mit ihm, Jesaja oder wer, und das wollte Petrus nicht, da sagte Jesus zu Petrus: Hinter mich, du Satan!"

(der pietistische Bibellehrer)


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EVI

Ich will aussteigen. Ich will in Schweden leben in einer kleinen Hütte, mit Tieren und Gemüsegarten und Selbstversorgung.

TORSTEN

Das sind so Weltflucht-Träume, das kenn ich, die werden stark, wenn die Not groß ist. Das ist bei mir die chinesische Bergeinsiedelei, da leb ich am Tag von einer Handvoll Reis und einem Fingerhut Reisschnaps. Ich baue Reis an und braue mir den Reisschnaps selbst und meditiere den ganzen Tag über TAO.

EVI

Ja, ja, bei dir sind das ja nur Träume, aber ich finde den Ort noch, ich schick dir dann eine Karte.

TORSTEN

Ich glaube, an jedem Ort auf Erden ist das Leben Kampf.

EVI

Nein, das glaube ich nicht. Es muss doch irgendwo einen Ort geben, wo man so leben kann, wie man will.

TORSTEN

Du suchst das irdische Paradies, das gibt es nicht. Ich kaufte einmal einen Bildband mit Gemälden von Paul Gauguin über die Südsee-Indianer. Das Buch zeigte ich der schönen Studentin Doris und nannte die Bilder Bilder vom Paradies. Sie sagte: Die Südsee-Inseln sind alle radioaktiv verseucht von den Atombombenversuchen.


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Sprüche Schlomos:


Glück ist was für Narren.


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"Malek, ich bin deine Mutter, und ich liebe dich!" Maria


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Malek erschien vor seinem Richter Christus. Der Herr Jesus: "Ich bin ein Prophet in der Wüste gewesen, aber keiner wollte auf mich hören. Aber du hast mein Wort verbreitet." Malek: "Wie und wo hab ich dein Wort verbreitet?" Der Herr Jesus: "Was du für meinen elendsten Bruder getan, das hast du mir getan. Komm, du Gesegneter meines Vaters, komm herein zu deines Meisters Freuden!"


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Lieber Malek,

ich habe nun wieder ein Hörbuch eingelesen, nur für dich, meine Memoiren Ecce homo. Da siehst du, was für ein großer Sünder ich bin - hab aber alles gebeichtet, und Christus hat mit seinem Blut meine Schulden getilgt. Es reicht, wenn du das nächstes Jahr veröffentlichst. Als nächstes will ich dann mein Philosophisches Wörterbuch Fragment für dich einlesen.


Dein Toto


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Liebe X-tin!

Danke dass du meinem Erzengel freigegeben hast, dass er meine Bibel veröffentlichen kann.

Ich schenke dir ein Wort von Thomas von Aquin, dem größten Theologen des Mittelalters:


"Wenn du traurig bist, bete Psalmen! Und wenn das nicht hilft, nimm ein heißes Bad!"


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Lieber Malek,

ich habe schon viele Apokryphen zum AT und NT übersetzt (ich meine nicht die deutero-kanonischen Bücher). Was hältst du von der Idee, dass du nächstes Jahr in der Schwankebibel zu Bibeltext, Kommentaren und Dichterbibel noch eine Kategorie Apokryphen aufmachst? Dann würde ich versuchen, alle meine Apokryphen von meinen webseiten zu sammeln.


Fleißig wie die Ameise, sagt Schlomo!


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Malek,

hier kommen 31 Apokryphen. Ich konnte die Dateinamen nur durchnummerieren, setze du bitte unter der Rubrik die Titel der Apokryphen ein, die groß vorne über dem Text stehen.


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Die e-books hast du alle schön gemacht, besonders gut gefällt mir das Buch der Märchen und am allerbesten das Große Buch der Psalmen. Danke!


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Malek,

die "Leute" interessieren mich schon lange nicht mehr, aber die "Wissenden" haben vielleicht doch mehr Freude an einer wohlgeordneten Dichterbibel. Also, wenn es nicht zuviel Mähe macht, fände ich es SCHÖNER, wenn du die von mir dir zugesandte Reihenfolge durchführen könntest.


Dein Toto


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BIBLIODRAMA


DRAMATISCHE PERSONEN


MOSE gespielt von Torsten

AARON gespielt von Malek

MIRIAM gespielt von Evi


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All die Altersweisheit! Berge von Bibel, Theologie, Philosophie, Prophetie! Ach, ich sehne mich nach Amor, Jugendtorheit, möchte verliebt niederknien vor einem hübschen jungen Mädchen…


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Lieber Malek,

es gibt im Evangelikalismus, aber auch in weiten Strecken des Katholizismus ein tiefes Misstrauen gegen Intelligenz, Philosophie und das geistige Denken. Man singt dann gern den Lobpreis der christlichen Torheit! Zum Glück sind meine geliebten Päpste Karol, Benedikt und Franziskus hoch intellektuelle, gelehrte und weise und inspirierte Männer. Ich singe das Lob der göttlichen Weisheit. Die Narren muss man eben ertragen.


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Wer die Jungfrau Maria angreift, tut das Werk des Teufels, und wenn er sich auch wiedergeborener Christ nennt.


Hütetet euch! Eure Ohrfeigen ins Gesicht der Mutter Jesu sind Ohrfeigen ins Gesicht Jesu!


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"Sag deinen Freunden, sie sollen sich nicht so viel um ihre eigenen Dinge kümmern."


Maria, Königin der Liebe, Schio in Italien, um 1980


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"Wenn du von einer Gesellschaft nach Hause kommst, und das einzig Vernünftige war, was du selber gesagt hast..."


frei nach Marina Zwetajewa


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Wenn man sich mit dummen Leuten unterhalten muss, wird man ganz dumm im Kopf.


Spruch Toto


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Vanitas Vanitatem!


Nur heiße Luft, nur heiße Luft der heißen Lüfte, nur heiße Luft ist alles!


Nur übler Mundgeruch! Mundgeruch der Mundgerüche! Nur fauler Mundgeruch ist alles!


Schlomo


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"Zieht euch zurück!

Nehmt nicht teil

An dem wahnsinnigen Lauf der Welt,

Der in den Abgrund führt!"


Maria


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Im Himmel backt meine Mutter mir dann ihre grandiosen Reibekuchen und meine Oma macht mir Klütje mit Vanillesoße und Birnen. Ich knutsch dann mit Karine. Jeden Donnerstag Abend treff ich mich mit dir zum Lesen des Alten Testaments auf hebräisch. Manchmal besuche ich Goethe, den alten Weisen. Morgens, wenn die Sonne aufgeht, geh ich mit meiner Harfe zum Palast der Himmelskönigin, und wenn Maria auf den Balkon tritt, sing ich ihr ein Minnelied. Von Wein und Wodka werde ich erlöst sein und nur noch die leckersten Obstsäfte trinken. Auch rauchen muss ich dann nicht mehr und vor allem keine Psychopharmaka mehr schlucken. Ich werde mit dem vierjährigen blonden Jesusknaben spielen.


*


A:

Was gibts Neues?

B

Ach, es geht mir schlecht.

A

Das ist ja nichts Neues.


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Paulus: Ich komme nicht mit Menschenweisheit zu euch.


Torsten: Was ist Menschenweisheit?


Der Hauskreis: Torstens Weisheit.


*


Freund A:

Männerfreundschaft ist wie die Freundschaft von Jesus und Judas...

Freund B:

Ja, ja, Freundschaft bis zum Tod!