GESANG DER APOKALYPSE


VON TORSTEN SCHWANKE



ERSTER GESANG


Schreib an den Engel der Gemeinde in Ephesus: 

Der in seiner rechten Hand die sieben Sterne hält 

und zwischen den sieben goldenen Leuchtern umhergeht, 

der lässt dieser Gemeinde sagen: Ich weiß, 


wie viel Gutes du tust, weiß von all deiner Arbeit, 

und ich kenne auch deine Standhaftigkeit. 

Es ist gut, dass du die Bösen in eurer Mitte nicht duldest 

und die als Lügner entlarvst, die sich als Apostel ausgeben 


und es doch nicht sind. Weil du dich zu mir bekennst, 

musstest du geduldig Schweres ertragen, 

und du hast niemals aufgegeben. Aber eines habe ich 

an dir auszusetzen: Von deiner anfänglichen Liebe 


ist nicht mehr viel übrig. Weißt du noch, 

mit welcher Hingabe du einmal begonnen hast? 

Was ist davon geblieben? Kehr um und handle wieder so 

wie zu Beginn. Sonst werde ich kommen 


und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen. 

Eins aber will ich dir zugutehalten: Dir ist das Treiben 

der Nikolaïten ebenso verhasst wie mir. Wer Ohren hat, 

soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. 


Wer durchhält und den Sieg erringt, dem will ich 

die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben, 

der in Gottes Paradies steht. - Gott hat Johannes, 

als der auf der kleinen Insel Patmos im Exil hockt, gesagt, 


was er schreiben soll, und er hat es getan.

Den ersten Brief schreibt er an die Kirchengemeinde 

in Ephesus, das war damals die größte Hafenstadt in Kleinasien.

Die Gemeinde ist von Paulus gegründet worden. 


Timotheus, der geistliche Sohn des Paulus, war ihr Bischof 

(der Engel der Gemeinde). Die Tradition sagt, dass Johannes 

nach seiner Rückkehr von Patmos in Ephesus gelebt hat 

und dort gestorben und begraben ist. Aber der Brief 


richtet sich an die ganze Kirche aller Zeiten, 

also auch an unsre Kirchen heute und an uns ganz persönlich, 

dass wir uns überprüfen, wo wir stehen.

Ich weiß von all dem Guten, das ihr tut: von eurem Einsatz 


und eurer Ausdauer. Von eurem Einsatz: Ihr duldet niemand 

unter euch, der Böses tut; und die Leute, 

die sich als Apostel ausgeben, aber keine sind, habt ihr geprüft 

und als Lügner entlarvt. Und von eurer Ausdauer: 


Um meinetwillen habt ihr gelitten und doch nicht aufgegeben.

Ein Lob der Gemeinde, sie hat das Charisma 

der Unterscheidung der Geister. Sie lehnt die falschen

Wanderapostel ab, die eine andere Lehre 


als die Lehre Christi bringen. Heute können 

solche falschen Apostel die Kommunikationsmittel sein, 

etwa wenn der „Spiegel“ über Bibelwissenschaft schreibt, 

oder wenn im Fernsehen über Jesus oder die Kirche 


Irrtum verbreitet wird. Wie kann man die Geister 

zu unterscheiden lernen? Dazu braucht es eine gute Kenntnis 

der Bibel und ein Hören auf Jesus im Gebet, 

eine innige Verbindung mit Jesus auf Du und Du.


Die Gemeinde wird also gelobt für ihre Wachsamkeit 

und ihr Unterscheidungsvermögen. Aber Jesus übt auch Kritik.

Erinnerst du dich an den ersten Menschen, 

den du angehimmelt hast, an den du ständig gedacht hast? 


Es gab für dich nur diesen einen Menschen 

und alles andere um dich herum hast du vergessen. 

Und wenn du ihn gesehen hast, dann hattest du 

Schmetterlinge im Bauch. Ich glaube, die erste Liebe 


vergisst man niemals und dieser Mensch wird immer 

etwas ganz Besonderes bleiben. Gott wünscht sich, 

dass wir ihn wie eine erste große Liebe lieben.

Erkenne doch, wie weit du dich von deiner ersten Liebe 


entfernt hast! Kehre wieder zu mir zurück 

und bemühe dich so, wie du es am Anfang getan hast. 

Wenn du dich nicht änderst, werde ich kommen 

und deinen Leuchter von seinem Platz 


unter den Gemeinden wegnehmen. Am Anfang 

einer Beziehung ist man frisch verliebt, rosa Wolke, 

aber dann mit der Zeit, wenn der Alltag kommt, 

dann kühlt die heiße Liebe ab. Man streitet sich, 


nicht selten auch um alltägliche Kleinigkeiten; 

die offene Zahnpastatube, der nicht herangerückte Stuhl, 

das schmutzige Geschirr. Als Christ funktioniert das ähnlich 


und du kennst es vielleicht, am Anfang saugst du nur so auf, 

was du über Jesus und die Bibel erfahren kannst. 

Du bist tief bewegt und nur so überwältigt, der heilige Geist 

hat dich regelrecht besoffen gemacht. Du fühlst dich 


total abgefüllt mit Gottes Liebe und willst allen Menschen

erzählen, was du gerade durch den Glauben erlebst.

Da wird gebetet was das Zeug hält, blöde Gewohnheiten 

werden abgelegt und durch viel Nächstenliebe ersetzt.


Eine Zeitlang erlebst du so etwas wie geistliche Flitterwochen.

Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. 

Auf ihn setzt ihr euer Vertrauen, obwohl ihr ihn jetzt 

noch nicht sehen könnt. Und darum jubelt ihr 


mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.

Doch mit der Zeit klingt diese überwältigende Freude ab, Gewohnheit schleicht sich ein, der Alltag hält Einzug.

Vielleicht hast du Stress auf der Arbeit, deine Nachbarn nerven,

Du schreist auch schon mal die Kinder an, 


Du machst dir zu viel Sorgen, du bist eifersüchtig, 

Du betrügst, um dich aus einer schwierigen Lage

herauszumanövrieren oder um deinen Willen durchzusetzen. 

Du fällst vorschnell Urteile über andere, bist oberflächlich, 


wirkst fast schon arrogant. Und das Beten 

ist wie eine Achterbahnfahrt, du nimmst es dir immer wieder vor,

dann tust du es mal, dann wieder nicht. Doch Gott sagt 

im Brief an die Epheser: Kehre um zu mir, komm zurück! 


Liebe mich wie zu Beginn! Er möchte nicht, dass du 

Dich entfernst, sondern dass du ganz nah bei ihm bleibst. 

Falls du merkst, dass du Gott nicht mehr so liebst, 

wie zu Beginn, dann sieh es als Einladung, 


er reicht dir die Hand und sagt: Komm zu mir zurück!

Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, 

von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken 

und all deiner Kraft lieben. Das zweite ist ebenso wichtig: 

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. 


Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.

Gott weiß, dass wir seine Liebe brauchen, um andere lieben, 

um vergeben und um Großes bewirken zu können!

Ich stell mir das immer wie einen Becher vor 


und Gott füllt seine Liebe rein, erst dann kann jemand 

daraus trinken und seinen Durst stillen. Eine Gemeinde, 

wo die Liebe zu Jesus nicht im Mittelpunkt steht, 

die wird gewöhnlich, sie wird langweilig. Da ist kein Feuer mehr


zu spüren, keine Power, wenig Liebe., da laufen 

Schnarchnasen herum und die Wunder bleiben aus.

Liebe ist eine Entscheidung, täglich aufs Neue. 

Ich entscheide mich, ob ich weiterhin an Gott dran bleibe 


und bete, obwohl nicht gerade alles nach Friede, 

Freude, Eierkuchen aussieht. Verbringe soviel Zeit 

wie möglich mit Gott, richte dir feste Rituale ein!

Wenn du frustriert bist oder dich etwas ärgert, 


dann sag es ihm sofort und lass es sich nicht aufstauen.

Lies in der Bibel und studiere sie richtig, lies Erklärungen 

zu den verschiedenen Bibelstellen. Was ist der Lohn 

für die treue Liebhaber Gottes? Sie kommen ins Paradies, 


nicht ins irdische, sondern ins himmlische Paradies. 

Sie essen die Frucht vom Baum des Lebens, das heißt, 

sie bekommen das ewige Leben. Was ist das Paradies? 

Der Papst sagte einmal: Das Paradies ist nicht 


ein verwunschener Garten, sondern die Umarmung Jesu 

(das Einswerden mit Gott). An den Engel 

der Gemeinde in Smyrna schreibe: Diese Botschaft 

kommt von dem, der zugleich der Erste und der Letzte ist, 


der tot war und nun wieder lebt. Ich kenne die Verfolgung, 

die du ertragen musst, und ich weiß, in welcher Armut du lebst;

doch in Wirklichkeit bist du reich. Mir ist auch nicht entgangen,

wie bösartig euch die Leute verleumden, die sich 


als Juden ausgeben, in Wirklichkeit aber Gehilfen Satans sind. 

Fürchte dich nicht vor dem, was dir noch bevorsteht. 

Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen, 

um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang 


werdet ihr leiden müssen. Bleib mir treu, 

auch wenn es dich das Leben kostet. Dann werde ich 

dir als Siegespreis das ewige Leben geben. Wer Ohren hat, 

soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. 


Wer durchhält und den Sieg erringt, dem wird der zweite, 

der ewige Tod nichts anhaben können. - Den zweiten Brief

schreibt er an die Kirchengemeinde in Smyrna, 

das ist eine Hafenstadt am ägyptischem Meer. 


Dieses Smyrna war eine römische Kolonie, in der 

der römische Kaiser als Gott angebetet wurde, darum 

nannte man die Stadt Smyrna die Treue. Christus 

sagt der Gemeinde, dass er Gott ist, der Erste und der Letzte, 


A und O, der war und der ist und der sein wird, 

er, und nicht der römische Kaiser. Es gibt eine Tendenz 

in der Menschheitsgeschichte, Menschen zu vergöttern. 

Das kann in der Liebe geschehen, dass man 


die Geliebte vergöttert, das kann in der Kunst geschehen, 

wenn man einen Popsänger Mister Sexgott nennt 

oder eine Sängerin Gottmutter des Soul. Gott sagt 

dieser Gemeinde: Ich weiß, dass ihr unterdrückt werdet 


und dass ihr arm seid. Aber in Wirklichkeit seid ihr reich! 

Ich kenne auch die üblen Nachreden, die von Leuten 

über euch verbreitet werden, die sich als Angehörige 

des Gottesvolkes ausgeben. - Der Bischof von Smyrna 


war Polykarp, ein Jünger des Apostels Johannes. 

Er ist als Märtyrer gestorben, weil er den Kaiser 

nicht angebetet hatte. Die Christen waren arm, 

da sie Außenseiter waren. Die Kirche wurde verfolgt 


von den römischen Kaiseranbetern, aber auch 

von den Juden, die Jesus verachteten. Jesus sagt auch: 

Ihr seid nicht arm, ihr seid reich, er meinte damit nicht 

das Geld, sondern die Liebe, den Schatz des Glaubens. 


Die Menschen in der Gemeinde waren auf dem richtigen Weg, 

sie glaubten an Jesus, auch wenn sie sich dafür 

vielleicht ordentlich was anhören mussten oder 

sogar gemobbt wurden. Heute kann es sein, 


dass wir ausgegrenzt werden und verspottet. Man sagt dann: 

Das ist ja finsteres Mittelalter! Du lebst wohl auf dem Mond! 

Sei doch nicht päpstlicher als der Papst! Habt keine Angst 

wegen der Dinge, die ihr noch erleiden müsst. Der Teufel 


wird einige von euch ins Gefängnis werfen, 

um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang 

werden sie euch verfolgen. Haltet in Treue durch, 

auch wenn es euch das Leben kostet. Dann werde ich 


euch als Siegespreis ewiges Leben schenken.

Auch Hitler und Stalin und Mao wurden wie ein Gott angebetet.

Die wahren Christen haben im zwanzigsten Jahrhundert 

oft das Martyrium erlitten. Es gab im 20. Jahrhundert 


mehr Märtyrer als in der gesamten Kirchengeschichte zuvor. 

Wie damals die Juden, die sagen, sie seien Gottes Volk, 

eine Synagoge des Satans war, und den Teufel zum Vater hatten,

so wird im 21. Jahrhundert die Kirche von den Islamisten verfolgt,


die sagen, sie seien Gottes Sklaven, sind aber 

wie Isis und El Kaida in Wahrheit Sklaven des Satan. 

Aber die Verfolgung dauert nur 10 Tage, das heißt, 

eine kurze Zeit. Das Tausendjährige Reich Hitlers 


dauerte gerade 12 Jahre. Der Kommunismus, 

das ewige Paradies der Arbeiter und Bauern, 

ging nach 70 Jahren unter. So wird auch der islamische 

Terror untergehen. Das Christentum aber wird bestehen.


Wer Ohren hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt!

Allen, die durchhalten und den Sieg erringen, wird der zweite 

und endgültige Tod nichts anhaben. Wer Ohren hat, der höre. 

Es gilt, auf Gott zu hören. Reden wir nur im Gebet? 


Kommen mit allen möglichen Bitten um irdische Dinge? 

Oder versuchen wir, die leise Stimme Gottes zu hören?

Wie kann man die Stimme Gottes hören? Bleib dran, kämpfe 

und gib nicht auf, auch dann, wenn es schwierig wird! 


Und das ist was, was auch noch heute für uns zählt. 

Bleib dran an Gott, auch wenn dein Leben manchmal 

ziemlich kompliziert ist. Gib nicht auf! Was Gott 

im Brief an die Gemeinde in Smyrna sagt ist:


Halte durch und ich werde dich reichlich belohnen!

Du bist sein Kind und auch wenn sich deine Lebenssituation

manchmal nicht von Grund auf ändert, wird er dir 

zur Seite stehen und dir helfen. Er reicht dir immer die Hand 


und du musst entscheiden, ob du sie annimmst 

und dich an ihm festhältst oder ob du dein eigenes 

Ding durchziehen willst. Das steht dir offen, 

mit den Konsequenzen musst du leben. Vielleicht hast du 


schon mal im Kleinen diese Belohnung von Gott erlebt, 

weil du dran geblieben bist und nicht alles hingeschmissen hast?

Was wird der Treuen verheißen? Der erste Tod 

ist der leibliche Tod, aber der zweite Tod 


ist die ewige Verdammnis. Jesus verspricht den Getreuen, 

dass er sie vor dem zweiten Tod bewahrt 

und ihnen das ewige Leben schenkt. An den Engel 

der Gemeinde in Pergamon schreibe: So spricht er, 


der das scharfe, zweischneidige Schwert trägt: Ich weiß, 

wo du wohnst; es ist dort, wo der Thron Satans steht. 

Und doch hältst du an meinem Namen fest 

und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, 


auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, 

bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt. 

Aber ich habe etwas gegen dich: Bei dir gibt es Leute, 

die an der Lehre Bileams festhalten; Bileam lehrte Balak, 


er solle die Israeliten dazu verführen, Fleisch zu essen, 

das den Götzen geweiht war, und Unzucht zu treiben. 

So gibt es auch bei dir Leute, die in gleicher Weise 

an der Lehre der Nikolaiten festhalten. Kehr nun um! 


Sonst komme ich bald und werde sie mit dem Schwert 

aus meinem Mund bekämpfen. Wer Ohren hat, der höre, 

was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, 

dem werde ich von dem verborgenen Manna geben. 


Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein 

steht ein neuer Name, den nur der kennt, der ihn empfängt.

Pergamon war die nördlichste der Städte, an die Jesus 

die Sendschreiben richtete. Sie lag in Meeresnähe 


in einem breiten Tal und war früher die Hauptstadt 

eines alten Königreiches gewesen. Als die Römer 

die Stadt 133 vor Christus übernahmen, machten sie sie 

zur Hauptstadt der Provinz Asia. Heute heißt sie Bergama, 


eine kleine Stadt in der westlichen Türkei. Pergamon 

war nicht so groß wie Ephesus oder Smyrna, 

doch sie war Sitz der römischen Regierung. 

Hier befand sich auch ein Tempel zur Ehre 


der römischen Kaiser. Die römischen Kaiser ließen sich 

wie Gott anbeten. Das nennt man Kaiserkult. Die Bürger 

mussten sagen: Caesar dominus! Das heißt: Der Kaiser ist Herr!

Wer an Jesus glaubte, konnte das nicht sagen, 


denn Jesus ist der Herr. In Pergamon gab es 

eine große Bibliothek mit 200 000 Pergamenten, 

von den Pergamenten stammt wohl der Name Pergamon.

Pergamon kann man aber auch übersetzen 


als „die, die dauerhaft verheiratet ist“. In Pergamon 

befand sich der berühmte Pergamon-Altar, 

der heute in Berlin steht, ein Altar zu Ehren 

der römischen Götter. Pergamon war Hauptstadt der Provinz 


und deshalb Zentrum des Kaiserkults. Deshalb sagte Jesus: 

Du wohnst, wo der Thron des Satans ist. Der Herr weiß auch, 

wo wir wohnen, leben, arbeiten. Er kennt unsere Stadt, 

unser Vaterland, unsere Kultur, unsere Versuchungen, 


den gegenwärtigen Zeitgeist. Er kennt uns, das ist gut zu wissen.

Der Herr lobt die Gemeinde in Pergamon: Du hältst 

an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich 

nicht verleugnet, auch in den Tagen, als Antipas, 


mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da, 

wo der Satan wohnt. Antipas war Mitglied der Gemeinde 

in Pergamon. Die Behörden verlangten von ihm, 

er sollte bekennen: Der Kaiser ist Herr! Antipas sagte Nein! 


Jesus ist Herr! Deshalb wurde er hingerichtet. Deshalb 

lobt Jesus die Gemeinde: ihr habt an meinem Namen festgehalten.

Vor dem Zweiten Weltkrieg marschierten die Japaner 

in Korea ein. Sie verlangten, dass die Koreaner 


den japanischen Kaiser huldigten wie einen Gott. 

Die Koreaner, die an Jesus glaubten, sagten Nein! 

Jesus ist Gott! Sei bekamen große Schwierigkeiten. 

Manche kamen ins Gefängnis, andere wurden hingerichtet.


Heute sind auch Menschen bereit, zu sterben, 

weil sie an Jesus glauben. In Nordkorea muss man sich 

vor den Riesenstatuen von Kim Il Sung 

und Kim Jong Il verbeugen. Wer an Jesus glaubt, 


wird hingerichtet oder kommt ins Arbeitslager, 

wo sie oft zu Tode geplagt werden. Im Nahen Osten 

verlangen fanatische Muslime, dass Christen 

den Namen Jesu verleugnen. Sogar Kinder sind bereit, 


lieber zu sterben als sich von Jesus loszusagen.

Der Herr hat aber auch etwas gegen die Gemeinde 

in Pergamon: Einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort, 

die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, 


die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen 

und Hurerei zu treiben. So hast du auch Leute, die sich 

in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten.

Jesus macht hier einen Vergleich. Er vergleicht 


die Lehre Bileams mit der Lehre der Nikolaiten. 

Die Lehre Bileams ist bekannt. Über Bileam liest man 

im 4. Mosebuch. Das Volk Israel war auf dem Weg 

von Ägypten nach Kanaan. Israel wollte friedlich 


durch das Gebiet zweier Könige ziehen. Als die Könige 

Nein sagten, musste Israel mit ihnen kämpfen 

und hat sie besiegt. Das hörte Balak, der König von Moab 

(heute Jordanien) und bekam Angst. Er ließ Bileam kommen 


und bezahlte ihm, Israel zu verfluchen. Doch Bileam 

konnte keinen Fluch über Israel sprechen, weil Israel 

Gottes Volk war und unter Gottes Segen stand. 

Bileam wollte trotzdem das Geld von Balak bekommen. 


Er war gerissen und dachte sich eine List aus. 

Er ließ die Frauen von Moab mit den Männern von Israel flirten.

Dann luden sie die Israeliten zu den Opfermahlzeiten 

ihrer Götter ein. Das Ergebnis: Gottes Zorn kam über Israel.


In unserer heutigen Gesellschaft haben wir Gewerkschaften,

Innungen und Berufsvereinigungen. Früher 

wurden sie Zunft genannt. In der Zeit der Offenbarung 

hatte jede Zunft seinen Schutzgott. Die Handwerker 


feierten Gottesdienst und aßen Fleisch, das dem Schutzgott

geopfert worden war. Danach gab es eine Feier, 

wo Männer und Frauen freie Liebe machten zu Ehren 

der Venus. Menschen, die an Jesus glaubten, 


wollten nicht gern an solchen Feiern teilnehmen. 

Sie sagten: Wir machen uns schuldig. Wir nehmen 

am Gottesdienst von fremden Göttern teil. Wir essen Fleisch, 

das falschen Göttern geopfert wurde. Wir machen freie Liebe 


mit heidnischen Frauen. Das geht doch nicht! 

Aber wenn sie nicht mitmachten, wurden sie 

aus der Zunft ausgeschlossen, durften ihren Beruf 

nicht mehr ausüben und wurden arbeitslos.


Die Nikolaiten wussten eine Antwort auf dieses Problem. 

Sie sagten: Keine Angst! Dein Körper nimmt an die Feier teil, 

aber dein Geist ist mit Jesus im Himmel. Das gleiche Problem

hatte es in der Gemeinde in Korinth gegeben. 


Paulus schrieb dagegen in seinem ersten Korintherbrief.

Wir haben heute ähnliche Probleme, wir sind auch in Gefahr,

Kompromisse zu schließen. Kompromisse sind manchmal gut, 

wie zum Beispiel wenn Arbeitgeber und Gewerkschaft 


sich über einen Tarif einigen. Aber im Glauben 

sind Kompromisse schlecht. Ein Kompromiss bedeutet, 

ich nehme es mit der Wahrheit nicht so genau. 

Kompromiss bedeutet, man tut, was Gott verboten hat, 


und meint, es sei nicht so schlimm. Auch Menschen, 

die an Jesus glauben, fehlt heute oft die Ehrfurcht vor Gott.

Unsere Gottesdienste sind oft mehr Unterhaltung als Anbetung.

Unsere Glaubenstreffen für junge Leute, sehen aus 


wie Popkonzerte. Man redet viel über Gottes Liebe 

und Segen. Doch man hört wenig darüber, dass Gott heilig ist.

Man spricht nicht viel davon, dass die Menschen 

vor Gott ins Gericht kommen werden 


und dass es eine ewige Verdammnis geben kann.

Geschäftsleute sagen: Wenn ich immer ehrlich bin, 

geht mein Firma bankrott! Auch Geschäftsleute, 

die an Jesus glauben, sind nicht immer ehrlich. 


Auf dem Spielfeld hält ein Sportler ein Schild 

mit dem Namen Jesus hoch. Doch in der Zeitung liest man, 

er hat Millionen an Steuern hinterzogen!

Jesus ermahnt die Gemeinde in Pergamon:


Das sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat.

Im ersten Kapitel der Offenbarung sah Johannes 

den Herrn Jesus in einer Vision: aus seinem Mund 

ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert. 


Das Schwert ist Gottes Wort. Das sagt der Apostel Paulus auch:

Das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

Der Verfasser des Hebräerbriefs schreibt: „Das Wort Gottes 

ist lebendig und kräftig und schärfer 


als jedes zweischneidige Schwert, und ist ein Richter 

der Gedanken und Sinne des Herzens. Jesus wusste, 

was in der Gemeinde in Pergamon los war. Mehr noch, 

er weiß alles, was in unseren Herzen ist. Wir glauben vielleicht,


bei uns ist alles in Ordnung. Oder wir meinen, 

es sind nur Kleinigkeiten. Doch der Herr sieht es.

Jesus fordert die Gemeinde zur Umkehr auf:

Tut Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über euch kommen


und gegen euch streiten mit dem Schwert meines Mundes.

Jesus warnt die Gemeinde: Wer Ohren hat, der höre, 

was der Geist den Gemeinden sagt. Gute Eltern warnen 

ihre Kinder. Sie sollen das Herd nicht berühren, 


sonst verbrennen sie sich. Sie sollen nicht über die Straße laufen,

sonst werden sie überfahren. Gott ist ein guter Vater. 

Er warnt sein Volk. Mose hat das Volk Israel gewarnt. 

Sie hörten nicht auf ihn und mussten 40 Jahre lang 


in der Wüste herumirren. Die Propheten warnten 

das Volk Israel. Sie hörten nicht auf sie und wurden 

nach Babylon deportiert. Jesus hat das Volk Israel gewarnt. 

Sie hörten nicht auf ihn, sondern kreuzigten ihn. 


Dann kamen die Römer und zerstörten ihren Tempel, 

die Juden wurden in alle Welt zerstreut. Der Herr 

warnt auch uns heute. Hören wir nicht auf ihn, sondern 

gehen eigene Wege, bekommen wir Schwierigkeiten.


Die Verheißung an die Überwinder: Dem Sieger 

werde ich vom verborgenen Manna geben. 

Ich will ihm einen weißen Stein geben. Auf diesem Stein 

steht ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, 


der ihn empfängt. Wenn die Gemeindeglieder in Pergamon 

Jesus treu waren, durften sie nicht auf die heidnischen 

Feiern gehen. Dort aß man Fleisch, das den falschen 

Göttern geopfert worden war. Sie wurden dann vielleicht 


auch aus der Handwerkzunft ausgeschlossen. Aber 

Jesus verspricht ihnen etwas viel besseres:

Das verborgene Manna! Gott führte das Volk Israel 

durch Mose aus Ägypten in die Wüste. Was sollten sie essen?


Wovon konnten sie leben? Jeden Morgen gab Gott ihnen 

das Manna. Das kann man nachlesen im 2. Mosebuch.

Jesus ernährt uns durch die Eucharistie (den Leib Christi), 

durch die Heilige Schrift, durch die Predigt in der Messe, 


durch das Gebet, durch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.

Der weiße Stein? Bei einem antiken Gerichtsverfahren 

bekam der Freigesprochene einen weißen Stein. Weißer Stein, 

das heißt, Freispruch im Gericht Gottes. Der Name, 


den nur einer kennt, nämlich Gott und du, zeigt 

eine ganz persönliche, intime Gottesbeziehung an. 

Es gibt eine Vertrautheit zwischen Gott und mir, 

die nur Gott und ich kennen. Jeder ist ein einzigartiges 


Abbild Gottes, jeder ein Original, jeder spiegelt 

eine andere Facette Gottes wieder. Die Gemeinschaft 

der Erlösten im Himmel ist so reich, weil jeder 

eine andere Gotteserkenntnis mitbringt, der Austausch darüber


wird wohl interessant sein. Freuen wir uns darauf.

An den Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: 

So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen 

und Beine wie Golderz: Ich kenne deine Taten, deine Liebe 


und deinen Glauben, dein Dienen und deine Geduld 

und ich weiß, dass du in letzter Zeit mehr getan hast 

als am Anfang. Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel, 

eine Frau, gewähren lässt; sie gibt sich als Prophetin aus 


und lehrt meine Knechte und verführt sie, Unzucht zu treiben 

und Götzenopferfleisch zu essen. Ich habe ihr Zeit gelassen,

umzukehren; sie aber will nicht umkehren 

und von ihrer Unzucht ablassen. Siehe, ich werfe sie 


auf das Krankenbett und alle, die mit ihr Ehebruch treiben, 

bringe ich in große Bedrängnis, wenn sie sich nicht abkehren 

vom Treiben dieser Frau. Ihre Kinder werde ich töten, 

der Tod wird sie treffen und alle Gemeinden werden erkennen,


dass ich es bin, der Herz und Nieren prüft, 

und ich werde jedem von euch vergelten gemäß seinen Taten. 

Aber euch Übrigen in Thyatira, denen, die dieser Lehre 

nicht folgen und die Tiefen des Satans, wie sie es nennen, 


nicht erkannt haben, euch sage ich: Ich lege euch 

keine andere Last auf. Aber was ihr habt, das haltet fest, 

bis ich komme! Wer siegt und bis zum Ende 

an den Werken festhält, die ich gebiete, dem werde ich 


Macht über die Völker geben. Er wird sie weiden 

mit eisernem Zepter und sie zerschlagen wie Tongeschirr; 

wie auch ich solche Macht von meinem Vater empfangen habe,

und ich werde ihm den Morgenstern geben. Wer Ohren hat, 


der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.

Dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: 

Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, 

und seine Füße sind wie Golderz. Hier stellt sich Jesus 


mit seinem höchsten Ehrennamen vor: Sohn Gottes. 

Die Augen wie Feuerflammen sind sein allsehendes Auge, 

seine Allwissenheit. Die Füße wie Golderz 

sind die Füße des Weltenrichters. Thyatira, 


heute Akhisar im Westen der Türkei, lag 

auf einer wichtigen Verbindungsstraße 

zwischen der Provinzhauptstadt Pergamon 

und den Provinzen weiter östlich. Thyatira war bekannt 


für den Tuchhandel, für Golderz und für Töpferei. 

Auf seiner zweiten Missionsreise lernte der Apostel Paulus 

in der Stadt Philippi die Lydia kennen. Lukas 

beschrieb sie als eine Purpurhändlerin aus Thyatira. 


Der Herr lobt die Gemeinde in Thyatira. Ich kenne deine Werke

und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst 

und deine Standhaftigkeit und weiß, deine letzten Werke 

sind mehr als die ersten. In der Kirche in Thyatira 


schien alles in Ordnung zu sein. Doch Jesus, der Augen hat 

wie Feuerflammen, sieht die Probleme unter der Oberfläche.

Der Herr hat etwas gegen die Kirche in Thyatira.

Ich habe viel gegen dich, dass du diese Frau Isebel duldest, 


die von sich behauptet, Prophetin zu sein. Sie lehrt 

meine Diener und verführt sie, Hurerei zu treiben 

und Götzenopfer zu essen. Die Probleme in der Gemeinde 

von Thyatira waren ähnlich wie in der Gemeinde von Pergamon.


Doch die Not in Thyatira war größer. Das sieht man 

an den folgenden Punkten: Aus wenig war viel geworden.

Jesus sagte zur Gemeinde von Pergamon: 

Ich habe einiges gegen dich. Zur Gemeinde von Thyatira 


sagt er: Ich habe viel gegen dich. Die Irrlehre 

wurde öffentlich als Gottes Wort verkündigt.

In der Gemeinde von Pergamon war es eine Minderheit, 

die die Irrlehre hielten. In der Gemeinde von Thyatira 


wurde die Irrlehre von einer Frau gelehrt. Sie sagte, 

sie sei eine Prophetin, also von Gott gesandt, 

Gottes Botschaft für die Gemeinde zu sagen. 

Jesus nennt sie Isebel. Das war nicht ihr wirklicher Name. 


Jesus vergleicht sie mit der Frau des jüdischen Königs Ahab 

im Alten Testament. Die heidnische Prinzessin Isebel 

verleitete ihren Mann, den falschen Gott Baal anzubeten. 

Sie tötete Gottes Propheten und drohte dem Propheten Elia 


mit dem Tod. Sie stiftete ihren Mann an, 

Naboth umzubringen, weil er dem König 

seinen Weinberg nicht verkaufen wollte.

Es gab keinen wie Ahab, der so tat, was in Gottes Augen böse ist.


Seine Frau Isebel hatte ihn dazu verführt. Die Unzucht 

(sexuelle Unreinheit) stand in Thyatira in Vordergrund.

In der Gemeinde von Thyatira nennt Jesus zuerst die Unzucht, 

die Hurerei. Das ist in der Sprache der Propheten 


der Ehebruch gegen Gott durch Anbetung falscher Götter, 

oft war der Gottesdienst der heidnischen Götter mit Orgien 

und Tempel-Prostitution verbunden.

Die falsche Prophetin wollte nicht Buße tun.


Ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, aber sie will 

ihre Unzucht nicht lassen. Der Herr nennt die Irrwege 

der Gemeinde: die Tiefen Satans. Es gibt andere in Thyatira, 

die diese falsche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben 


die Tiefen Satans, wie sie sagen. Die falsche Prophetin Isebel 

und ihre Anhänger haben von den „Tiefen Gottes“ gesprochen 

und behauptet, eine tiefere und weisere Erkenntnis 

Gottes zu haben als sie der Apostolische Glaube überlieferte. 


Es gibt also Menschen, die meinen, in die tiefsten 

Geheimnisse Gottes eingedrungen zu sein, aber Jesus sagt, 

in Wahrheit sind sie in die Tiefen Satans eingedrungen.

Das kann der islamische Fundamentalismus sein. 


Das kann Rudolf Steiners Anthroposophie 

oder der New-Age-Christus sein. Das kann auch 

der „historische Jesus“ moderner liberaler Theologen sein.

Die Zeit der Strafe war schon gekommen. Ich werde sie 


aufs Krankenbett werfen. Die Leute, die mit ihr 

die Ehe gebrochen haben, werde ich in große Not kommen lassen,

wenn sie nicht von ihren Taten abkehren. Isebels Kinder 

werde ich sterben lassen. Jesus kündigt der Gemeinde 


in Thyatira die Strafe an. Die falsche Prophetin wird sterben. 

Auch ihre „Kinder“, das sind ihre Jünger, werden sterben.

Ich werfe die falsche Prophetin Isebel aufs Krankenbett. 

Alle Gemeinden sollen erkennen: ich untersuche das Herz


der Menschen. Ich vergelte jedem, was er 

durch seine Taten verdient hat. Die Verheißung 

an die Überwinder: Ich sage den übrigen in Thyatira: 

Ich lege keine weitere Last auf euch. Was ihr habt, 


das haltet fest, bis ich komme! Wer überwindet 

und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich 

Macht geben über die Völker, und er wird sie 

mit einem eisernen Stab weiden, wie man 


Töpfergefäße zerschmettert, wie auch ich es 

von meinem Vater empfangen habe. Ich werde ihm 

den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, der höre, 

was der Geist den Gemeinden sagt! Ich lege euch 


keine weitere Last auf. Gott kennt unsre Kräfte 

und fordert von uns nicht mehr, als wir können. 

Es ist eher das eigene Ich oder der Teufel, 

der uns zu Tode hetzen will. Die treuen Christen 


werden Anteil haben an der Herrschaft Christi. 

Was ihnen verheißen ist, das ist der Morgenstern, 

der letzte Stern, der den Tag ankündigt, ein Titel für Jesus, 

das heißt, wer treu ist, dem wird sich Jesus selbst schenken.


Halte fest, was du hast. Was hast du von Gott 

schon für Gnadengaben bekommen? Halte am Glauben, 

an der Gottes- und Nächstenliebe und an der Hoffnung 

und an der Gotteserkenntnis und am Gebet fest.



ZWEITER GESANG


Schreib an den Engel der Gemeinde in Sardes: Das sagt der, 

dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne 

in seiner Hand hält. Ich weiß alles, was du tust. 

Du giltst als lebendige Gemeinde, aber in Wirklichkeit bist du tot.


Wach auf und stärke, was bei euch noch lebendig ist, 

bevor auch das noch stirbt. Denn ich sehe, dass deine Taten 

vor Gott nicht bestehen können. Hast du denn ganz vergessen, 

wie du Gottes Botschaft gehört und aufgenommen hast? 


Besinn dich wieder darauf und kehr um zu Gott. 

Wenn du nicht wach wirst, werde ich plötzlich da sein, 

unerwartet wie ein Dieb. Und du wirst nicht wissen, 

wann ich komme. Aber auch bei euch in Sardes sind einige, 


denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte. 

Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen; 

denn sie sind es wert. Wer durchhält und den Sieg erringt, 

der wird solch ein weißes Kleid tragen. 


Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch 

des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater 

und seinen Engeln zu ihm bekennen. Wer Ohren hat, 

soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.


Sardes war die Hauptstadt des Königreichs Lydien. 

Wie wir gehört haben über Lydia, hieß sie einfach 

die Lydierin und war vielleicht eine Sklavin 

aus Lydien gewesen. Der letzte König von Lydien 


war der sprichwörtliche Krösus. Der herrschte 

in kleinasiatischen Lydien im 5. Jahrhundert 

vor Christus, bis er vom Perserkönig Kyrus II. 

militärisch besiegt wurde. Sein legendärer Reichtum 


und seine Freigebigkeit stammt wohl daher, 

dass er in Lydien gemünztes Gold eingeführt hatte. 

Allerdings war er nicht so reich wie der Perserkönig. 

In Sardes gab es ein großes Gewerbe der Wollverarbeitung.


Darauf nimmt Jesus Bezug in dem Brief, wenn er 

von den weißen Kleidern spricht. Schreib an den Engel 

der Gemeinde in Sardes: Das sagt der, 

dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne 


in seiner Hand hält. Jesus wendet sich an Sardes, 

die Gemeinde, und stellt sich vor als der, 

der die sieben Geister Gottes hat, das heißt den Heiligen Geist 

in seiner ganzen Fülle. Im Propheten Jesaja ist die Rede 


von den sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, 

Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht. 

Die Fülle des Heiligen Geistes ist der Gemeinde versprochen, 

aber haben wir wirklich die Fülle des Heiligen Geistes, 


oder ist vom Wehen des Geistes bei uns wenig zu spüren?

Ich weiß alles, was du tust. Du giltst als lebendige Gemeinde, 

aber in Wirklichkeit bist du tot. Wach auf und stärke, 

was bei euch noch lebendig ist, bevor auch das noch stirbt. 


Denn ich sehe, dass deine Taten vor Gott nicht bestehen können.

Hast du denn ganz vergessen, wie du Gottes Botschaft gehört 

und aufgenommen hast? Besinn dich wieder darauf 

und kehr um zu Gott. Wenn du nicht wach wirst, 


werde ich plötzlich da sein, unerwartet wie ein Dieb. 

Und du wirst nicht wissen, wann ich komme.

Wir sehen hier die heutigen Volkskirchen in Deutschland, 

in großen Teilen Westeuropas. Es gibt viele getaufte Atheisten,


getaufte Neuheiden. Es gibt viele, die nur aus Gewohnheit 

in die Kirche gehen, die den Anschein haben, 

dass sie Christen sind, dass sie lebendig sind, 

aber in Wirklichkeit sind sie Atheisten oder Neuheiden, 


das heißt, sie sind geistlich tot. Jesus schmeichelt sich 

diesen ungläubigen Christen nicht ein, Gott ist nicht immer lieb

und nett, nein, er kann auch streng und mahnend 

und aufrüttelnd sein. Wenn wir bei der Neuevangelisierung


Deutschlands die toten Scheinchristen zu Christus 

führen wollen, müssen wir vielleicht auch mal 

ein warnendes Wort sagen. Aber da gibt es die Gefahr, 

dass wir lieblos, hartherzig und rechthaberisch reden. 


Die Neuevangelisierung Deutschlands bedeutet auch, 

die toten eingeschlafenen Christen zu missionieren. 

Jesus sagt ihnen, dass er plötzlich da ist als ihr Richter, 

und wenn sie nicht umkehren, dann kann es auch 


ein zu spät geben, und ihre Seelen gehen verloren.

Aber auch bei euch in Sardes sind einige, 

denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte. 

Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen; 


denn sie sind es wert. Aber Jesus hat auch Lob 

für den heiligen Rest. In der eingeschlafenen, geistlosen, 

toten Christenheit gibt es immer noch den heiligen Rest, 

das sind die wahren Jünger, geisterfüllte Christen, 


wahre Apostel, überzeugt vom Evangelium, 

mit einer lebendigen persönlichen Beziehung zu Jesus. 

Sie sind in Deutschland eine kleine Herde geworden. 

Ihnen kann der Schmutz der Welt nichts anhaben.


Das heißt, sie lassen sich nicht verführen vom Zeitgeist, 

von den Gewohnheiten einer gottlosen Welt. 

Sie tragen weiße Kleider. Die weißen Kleider stehen 

für Reinheit, Heiligkeit und die guten Werke der Heiligen. 


Hier spielt Jesus auf den Tuchhandel von Sardes an.

Wer durchhält und den Sieg erringt, der wird 

solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen 

nicht aus dem Buch des Lebens streichen, 


sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln 

zu ihm bekennen. Wer Jesus treu bleibt bis zu seinem Tod, 

wird von Gott ein weißes Kleid bekommen. 

Das ist nicht wörtlich zu verstehen, dass alle Männer 


und Frauen im Himmel lange weiße Kleider tragen, 

sondern das weiße Kleid bezeichnet die Verklärung. 

Wir sehen das im Evangelium bei der Verklärung Christi.

Was ist die Verklärung der Geretteten im Himmel, 


das weiße Kleid? Es heißt, dass wir, wie Petrus sagt, 

Anteil haben an dem Göttlichen Wesen, dass wir leben 

in der Herrlichkeit Christi, das heißt einem Reich 

von Licht und Schönheit, und dass wir, 


wie die Kirchenväter sagen, durch den Heiligen 

Geist gewissermaßen vergöttlicht werden.

Unser Name steht im Buch des Lebens.

Dieses Buch des Lebens wird im alten und neuen 


Testament erwähnt, es ist gewissermaßen die Bürgerliste 

des Himmels. Jesus sagt zu den Jüngern: Freut euch nicht, 

dass ihr die Dämonen austreiben könnt, sondern freut euch, 

dass eure Namen im Himmel geschrieben stehen. 


Wer im Buch des Lebens mit seinem Namen eingetragen steht, 

der wird im ewigen Leben im Paradies des Himmels leben.

Jesus bekennt sich zu uns vor Gott und seinen Engeln.

Jesus sagt aber auch, wenn wir ihn vor den Gottlosen 


verleugnen, wird er uns auch vor Gottvater verleugnen. 

Auch wenn Isis kommt und zu dir sagt: Sage dich 

von Jesus los oder wir kreuzigen dich, dann möge Gott 

dir die Kraft geben zu sagen: Ich bekenne: Jesus ist Gott.


Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist 

den Gemeinden sagt. Wenn in der Messe 

aus der Bibel vorgelesen wird, oder wenn wir persönlich 

die Bibel lesen, dann besteht die Gefahr, dass wir sagen: 


Ach das kenne ich schon, das hab ich schon oft gehört; 

und wir verschließen die Ohren des Herzens und hören nicht, 

was Gott uns sagen will. Damit das Wort Gottes 

in der Bibel in unserm Herzen lebendig wird 


und wir Gottes Stimme an uns hören im Herzen, 

müssen wir das Wort Gottes betend im Herzen betrachten. 

Und das ist christliche Meditation, keine Gymnastik 

oder Atem-Methoden, um innerlich leer zu werden, 


wie im Fernen Osten, sondern ein betendes Betrachten 

des Wortes Gottes, ein Meditieren über das Wort Gottes. 

Die Wüstenväter nannten das: Wiederkäuen wie eine Kuh. 

Das heißt, im Geist das Wort von allen Seiten betrachten 


und es mit Gott besprechen. Das Gegenteil davon ist dies: 

Man kommt aus der Kirche und hat das Evangelium 

gleich wieder vergessen. Oder man liest am Morgen in der Bibel

und hat beim Mittagessen alles schon wieder vergessen.


Schreib an den Engel der Gemeinde in Philadelphia: 

Das sagt dir der eine, der heilig und wahrhaftig ist. 

Er allein hat als Davids Nachkomme den Schlüssel zum Heil. 

Wo er aufschließt, kann niemand mehr zuschließen; 


wo er aber zuschließt, kann niemand mehr öffnen. 

Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Siehe, 

ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann.

Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe,


festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt. 

Achte jetzt auf alles, was geschehen wird: Es werden Leute 

zu dir kommen, die sich als Juden ausgeben. Aber sie lügen; 

in Wirklichkeit sind sie Anhänger Satans. 


Ich werde sie dazu bewegen, dass sie sich vor dir niederwerfen;

denn sie sollen erkennen, dass ich dich liebe. 

Du hast meine Aufforderung befolgt, geduldig auszuhalten.

Deshalb will ich dich auch in der schweren Prüfung bewahren, 


die über die ganze Erde kommen wird, um alle Menschen 

auf die Probe zu stellen. Ich komme schnell und unerwartet. 

Halte fest, was du hast, damit dir niemand deinen Siegespreis

nehmen kann. Wer durchhält und den Sieg erringt, 


den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen; 

er wird dort immer bleiben. Und er soll den Namen 

meines Gottes tragen und wird ein Bürger 

des neuen Jerusalem sein, der Stadt, 


die Gott vom Himmel herabkommen lässt. 

Auch meinen eigenen neuen Namen wird er erhalten. 

Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist 

den Gemeinden sagt. - Der Name „Philadelphia“ 


bedeutet „Bruderliebe“. Diese Stadt wurde 

um das Jahr 150 v. Chr. von Attalos II. gegründet. 

Sie wechselte mehrmals ihren Namen. Heute 

hat sie den türkischen Namen Alashehir.


Philadelphia wurde als „Missionsstadt“ gegründet, 

um die griechische Kultur und Sprache in diesem Gebiet 

Lydiens zu verbreiten, was ihr auch fast vollständig gelang.

Philadelphia lag am Anfang eines wunderschönen 


fruchtbaren Tales und bildete gleichsam das Eingangstor. 

Im Jahre 17 n. Chr. wurde die Stadt durch ein Erdbeben 

fast vollständig zerstört. Nur eine einsame Säule 

blieb wie durch ein Wunder erhalten. Sie stand noch 


im 18. Jahrhundert. Philadelphia war eine kleine 

unbedeutende Stadt mit einer großen jüdischen Gemeinde 

und einer kleinen Christengemeinde. Philadelphia 

und Smyrna sind die einzigen Gemeinden, die nur Lob 


und keinen Tadel von Jesus bekommen. 

Die christusfeindlichen Juden bedrängten 

die kleine Christengemeinde, aber die wenigen Christen 

in Philadelphia blieben dem Namen Jesu 


und dem Wort des Evangeliums treu. Dem Engel 

der Gemeinde Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige 

und der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, 

der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, 


und niemand tut auf. - Jesus stellt sich hier der Gemeinde 

in Philadelphia als der Heilige und Wahrhaftige vor, 

der er auch für uns heute ist. Die weiteren Worte 

sind dem Propheten Jesaja entnommen. Dort werden 


dem Hohepriester Eljakim die Schlüssel des Hauses 

Davids übergeben und damit symbolisch die Verantwortung 

über Jerusalem auf seine Schultern gelegt.

An jenem Tag werde ich meinen Knecht Eljakim, 


den Sohn Hilkijas, berufen. Ich werde ihn mit deinem Gewand

bekleiden und ihm deine Schärpe fest umbinden. 

Deine Herrschaft gebe ich in seine Hand und er wird 

zum Vater für die Einwohner Jerusalems und für das Haus Juda.


Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David 

auf die Schulter legen. Er wird öffnen und niemand ist da, 

der schließt; er wird schließen und niemand ist da, der öffnet.

Jesus trägt die Verantwortung für seine Kirche. 


Er öffnet ihr die Türen, um die Botschaft des Evangeliums 

zu verbreiten. Er schließt sie auch wieder, wenn er 

die Zeit für gekommen sieht. Jesus öffnet 

in seiner göttlichen Barmherzigkeit die Türen des Himmels, 


aber in seiner richtenden Gerechtigkeit kann er auch 

die Pforten des Paradieses verschließen. Jesus sagte einmal 

zu einer polnischen Mystikerin im zwanzigsten Jahrhundert: 

Wer nicht durch das Tor meiner Barmherzigkeit eintreten will, 


der muss durch das Tor meiner Gerechtigkeit.

Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben 

eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; 

denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten 


und hast meinen Namen nicht verleugnet.

Jesus öffnet die Türen für die Neuevangelisierung 

oder Mission. Wir müssen nur Zeugnis ablegen, 

unser Christsein mit Taten und Worten bezeugen, 


der Heilige Geist muss wirken in den Herzen, 

dass bei den Menschen etwas ankommt, dass in ihnen 

ein Same des Glaubens aufgeht. Jesus weiß 

von unserer kleinen Kraft. Wir müssen aber nicht 


aus eigener Kraft Großes für das Reich Gottes tun, 

sondern Christus steht unserer Schwäche mit der Kraft 

des Heiligen Geistes bei. Der heilige Franziskus betete:

O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,


das ich Liebe übe, wo man hasst, dass ich verzeihe, 

wo man mich beleidigt, dass ich verbinde, wo Streit ist,

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,

dass ich Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,


dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,

sondern dass ich tröste, nicht, dass ich verstanden werde,

sondern dass ich verstehe, nicht dass ich geliebt werde,


sondern dass ich liebe! Denn wer da hingibt, der empfängt,

wer sich selbst vergisst, der findet, wer vergibt, 

dem wird verziehen, und wer stirbt, erwacht 

zum ewigen Leben. Und Mutter Teresa von Kalkutta sagte: 


Ich bin nur ein Stift in der Hand meines Gottes, 

der einen Liebesbrief an die Welt schreiben will.

Die Engel stehen uns bei, das Evangelium 

und den Glauben an Jesus zu bezeugen:


Ich sah einen anderen Engel mitten durch den Himmel fliegen, 

der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, 

die auf der Erde wohnen, und allen Nationen 

und Geschlechtern und Sprachen und Völkern.


Wir müssen nur am Wort festhalten, das heißt an dem Gott, 

der in der Bibel bezeugt ist, an Jesus, der das Wort Gottes ist. 

Wir dürfen den Namen Jesu nicht verleugnen.

Wo besteht auch bei uns in Deutschland 


im 21. Jahrhundert die Gefahr, Jesus zu verleugnen? 

Wo wird es unangenehm, peinlich, wo werden wir verspottet 

oder ausgegrenzt, wenn wir uns zum christlichen 

Glauben bekennen? Wo möchte man manchmal 


sein Christentum heimlich für sich behalten, 

nur um der Harmonie und des lieben Friedens willen? 

Wo schweigen wir, wenn über das Christentum gelästert wird? 

Wo schweigen wir, wenn Jesus verflucht wird?


Achte jetzt auf alles, was geschehen wird: Es werden Leute 

zu dir kommen, die sich als fromme Juden ausgeben. 

Aber sie lügen; in Wirklichkeit sind sie Anhänger Satans. 

Diese Männer werde ich dazu bewegen, dass sie vor dir 


auf die Knie fallen; denn sie sollen erkennen, 

dass ich dich liebe! Du hast meine Aufforderung befolgt, 

geduldig auszuhalten. Deshalb will ich dich auch 

in der schweren Prüfung bewahren, die über die ganze Erde


kommen wird, um alle Menschen auf die Probe zu stellen.

Wie schon der Prophet Jesaja erwähnt, werden diejenigen, 

die die Kirche zuerst verfolgt haben, kommen 

und vor ihr auf die Knie fallen und ihre Schuld bekennen.


Steh auf, werde licht, denn es kommt dein Licht 

und die Herrlichkeit geht strahlend auf über dir.

Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde 

und Dunkel die Völker, doch über dir 


geht strahlend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Nationen wandern zu deinem Licht und Könige 

zu deinem strahlenden Glanz. Erhebe deine Augen ringsum 

und siehe: Sie alle versammeln sich, kommen zu dir. 


Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter 

werden auf der Hüfte sicher getragen. Da wirst du schauen 

und strahlen, dein Herz wird erbeben und sich weiten. 

Denn die Fülle des Meeres wendet sich dir zu, 


der Reichtum der Nationen kommt zu dir. Eine Menge 

von Kamelen bedeckt dich, Hengste aus Midian und Efa. 

Aus Saba kommen sie alle, Gold und Weihrauch bringen sie 

und verkünden die Ruhmestaten des Herrn. 


Alle Schafe von Kedar sammeln sich bei dir, 

die Widder von Nebajot sind dir zu Diensten. 

Sie steigen zum Wohlgefallen auf meinen Altar; 

so verherrliche ich das Haus meiner Herrlichkeit. 


Wer sind, die heran fliegen wie eine Wolke, wie Tauben 

zu ihrem Schlag? Denn auf mich warten die Inseln, 

voran die Schiffe von Tarschisch, um deine Söhne 

aus der Ferne zu bringen, ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, 


zum Ruhm des Herrn, deines Gottes, des Heiligen Israels, 

denn er macht dich herrlich. Fremde bauen deine Mauern, 

ihre Könige sind dir zu Diensten. Denn in meinem Zorn 

habe ich dich geschlagen, aber in meinem Wohlwollen 


habe ich Erbarmen mit dir. Deine Tore bleiben immer geöffnet, 

sie werden bei Tag und bei Nacht nicht geschlossen, 

damit man den Reichtum der Nationen zu dir bringen kann; 

auch ihre Könige werden zu dir geleitet. Denn die Nation 


und das Königreich, die dir nicht dienen, gehen zugrunde 

und die Nationen werden völlig vernichtet. Die Pracht 

des Libanon kommt zu dir, Zypressen, Ulmen 

und Wacholder allesamt, um den Ort meines Heiligtums 


zu schmücken; den Ort meiner Füße will ich verherrlichen.

Gebückt kommen die Söhne deiner Unterdrücker zu dir, 

alle, die dich verachtet haben, werfen sich dir zu Füßen. 

Man nennt dich Stadt des Herrn und Zion des Heiligen Israels. 


Dafür, dass du verlassen bist und verhasst 

und niemand hindurchzieht, mache ich dich zum ewigen Stolz, 

zur Freude für alle Generationen. Und du wirst die Milch 

der Nationen saugen und an der Brust von Königen trinken. 


Du wirst erkennen, dass ich, der Herr, dein Retter bin 

und dein Erlöser, der Starke Jakobs. - Die nicht an Christus

glauben, sollen durch das Zeugnis der Christen 

bewegt werden, umzukehren und sich Christus anzuvertrauen.


Auch das jüdische Volk, das in Jesus nicht ihren Messias erkennt,

wird eines Tages in Jesus den Davidssohn, den Menschensohn,

den Messias erkennen. Davon spricht auch Paulus, 

dass zu einer Gott bekannten Zeit vor der Wiederkunft Christi


Israel Jesus als den Messias annehmen wird.

Du hast meine Aufforderung befolgt, geduldig auszuhalten.

Deshalb will ich dich auch in der schweren Prüfung bewahren, 

die über die ganze Erde kommen wird, um alle Menschen 


auf die Probe zu stellen. Es wird eine große Prüfung 

für die Menschheit kommen. Viele werden 

dem Pseudo-Messias, dem Antichrist folgen, 

weil sie ihn für die wahre Lichtgestalt halten, 


den kosmischen Christus, der der Welt den Frieden bringt. 

Ein kleiner Haufen von Gläubigen wird dem Herrn 

treu bleiben, wird verfolgt werden, vielleicht 

als Märtyrer sterben, aber der Sieg Jesu über den Antichrist 


ist gewiss, und die Märtyrer werden im Himmel triumphieren.

Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast, 

dass niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, 

den will ich zum Pfeiler im Tempel meines Gottes machen. 


Er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn 

den Namen meines Gottes und den Namen 

des neuen Jerusalem schreiben, der Stadt meines Gottes, 

die vom Himmel hernieder kommt, von meinem Gott, 


und meinen Namen, den neuen. - Die anfängliche 

erwähnte Säule, die nach dem furchtbaren Erdbeben 

des Jahres 17 n. Chr. stehengeblieben war 

und die dann noch über ein Jahrtausend 


aus dem Ruinenfeld ragte, symbolisiert 

jene Überwinder, von denen im abschließenden Vers 

gesprochen wird. So wie jene standfest blieb, 

trotz der Erschütterungen, so sollten die treuen Bekenner 


standhaft bleiben. Sie werden mit einem Pfeiler 

im Tempel Gottes verglichen und werden 

einen neuen Namen erhalten. Als Nachfolger Christi 

tragen sie den Namen Gottes, dessen Eigentum sie sind, 


den Namen des neuen Jerusalem, ihrer zukünftigen Heimat, 

und den Namen des Sohnes Gottes. Denselben Namen 

zu tragen heißt, zur selben Familie zu gehören. 

Den Namen Gottes zu tragen heißt, Kind Gottes zu sein. 


Den Namen Christi zu tragen, heißt, ein Christ zu sein, 

ein zweiter Christus zu werden. Den Namen 

des Neuen Jerusalem zu tragen, heißt, in der einen, 

alle umspannenden Kirche des Himmels vereint zu sein, 


als kollektive Braut Jerusalem zur Hochzeit 

des Lammes geladen zu werden, das heißt, 

ganz mit Jesus eins zu werden. Die Kirche des Himmels 

ist keine graue Masse wie Maos Armee, 


sondern besteht in unendlich bunter Vielfalt 

aus lauter einzigartigen Originalen, 

einzigartigen Abbildern Gottes. An den Engel der Gemeinde 

in Laodizea schreibe: Dies sagt dir der eine, 


der die Erfüllung aller Zusagen Gottes ist, 

sein treuer und wahrhaftiger Zeuge. Er ist der Ursprung 

von allem, was Gott geschaffen hat. Ich kenne dich genau 

und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß. 


Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau, 

und deshalb werde ich dich ausspucken. Du bildest dir ein: 

Ich bin reich und habe alles, was ich brauche. 

Mir fehlt es an nichts! Da machst du dir selbst etwas vor! 


Du merkst gar nicht, wie jämmerlich du in Wirklichkeit bist: 

arm, blind und nackt. Darum solltest du dich endlich 

um den wahren Reichtum bemühen, um das reine Gold, 

das im Feuer geläutert wurde. Nur dieses Gold 


macht dich reich, und nur von mir kannst du es bekommen. 

Lass dir auch die weißen Kleider von mir geben, 

damit du nicht länger nackt dastehst und dich schämen musst.

Kauf dir Augensalbe, die deine blinden Augen heilt. 


Bei allen, die ich liebe, decke ich die Schuld auf 

und erziehe sie mit Strenge. Nimm dir das zu Herzen 

und kehr um zu Gott! Merkst du es denn nicht? 

Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. 


Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, 

zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben.

Wer durchhält und den Sieg erringt, wird mit mir 

auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich mich als Sieger 


auf den Thron meines Vaters gesetzt habe. Wer Ohren hat, 

soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.

Laodizea lag in Phrygien, in Kleinasien, der heutigen Türkei. 

Sie war ein bedeutendes Handelszentrum. 


Hauptzweige der Wirtschaft waren die Leinenweberei

und die erfolgreichen Banken. Es gab auch 

ein pharmazeutisch-medizinische Hochschule. 

Die Banken von Laodizea waren in Rom berühmt. 


Nach einem Erdbeben im Jahr 60 n. Chr. 

Baute Laodizea ihre Stadt aus eigenen Mitteln wieder auf, 

so reich war sie. Auch die Christen hatten Anteil 

an dem Reichtum der Stadt. Die reichen Banken 


führten sie in Versuchung. Wo wird heute die weltweite 

Kirche von den reichen Banken verführt? Ist Laodizea 

vielleicht die deutsche Christenheit? Inwieweit 

müssen wir auch uns selbst prüfen, ob wir 


vom verführerischen, betrügerischen Reichtum 

in Deutschland infiziert sind. Es nützt nichts, 

sich hier selbstgerecht selbst zu loben und mit dem Finger 

auf die anderen Christen zu zeigen. Haben wir vielleicht 


ein Wohlstandsevangelium angenommen?

So spricht er, der Amen heißt, der treue 

und zuverlässige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes. 

Jesus nennt sich das Amen, Jesus ist das Ja und Amen 


zu allen Versprechen Gottes. Jesus ist das Ja zu uns, 

in ihm ist kein Nein. Er sagt Ja zu dir und hofft, 

dass du auch Ja zu ihm sagst. Sag es wie Maria: 

Siehe, ich bin die Dienerin Gottes, mir geschehe 


nach Gottes Wort. Das ist Marias Ja-Wort zu Gott, 

das kann auch dein Ja-Wort zu Gott sein. 

Das Jesus das Amen ist, heißt auch, das alles, was er sagt 

und tut so sicher und gewiss und zuverlässig ist, 


wie das Amen in der Kirche. Oft beginnt Jesus 

seine Rede so: Amen, Amen, ich sage euch… 

In Jesus ist alles Wahrheit. Luther übersetzt das mit: 

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch… Auf Jesus 


kann man sich verlassen, und was er über Gott sagt, 

ist die absolute Wahrheit. Kennen wir die Wahrheit 

über Gott? Es gibt so viele Religionen 

und Weltanschauungen. Der Islam bezeichnet sich 


als die wahre Religion Gottes. Der Sozialismus nennt sich 

die wahre wissenschaftliche Weltanschauung. 

Heute ist es modern zu sagen: Ich habe meine Wahrheit, 

und du hast deine Wahrheit. Es gibt scheinbar 


mehrere Wahrheiten. Man sagt: Alle Religionen sind gleich, 

es sind nur verschiedene Wege zu Gott. 

Der Hebräer sagt Jahwe, der Moslem Allah, der Christ Jesus, 

der Hindu Brahma, der Buddhist Buddha 


und der Apache Manitu, es sind alles nur verschiedene Namen 

für den selben Gott. So sagt man im New Age. 

Woher können wir wissen, was die Wahrheit ist, 

oder besser, wer der wahre Gott ist 


und welcher der wahre Glaube ist? Kann man Jesus 

den Schöpfer der Welt nennen? Hat Jesus dich 

und mich geschaffen? Was hat die Schöpfung mit Gott zu tun? 

Ist Gott außerhalb der Schöpfung oder ist Gott 


auch in der Schöpfung gegenwärtig? Was sagt die Schönheit 

der Schöpfung über Gott aus? Aber wir leben auch 

in einer gefallenen Schöpfung, die nach Erlösung seufzt, 

wie Paulus sagt. Wird die Schöpfung auch von Jesus erlöst? 


Gibt es im Himmel auch eine erlöste Schöpfung? 

Was sagen uns die Naturkatastrophen über Gott, 

Mensch, Schöpfung? Rebelliert die Schöpfung 

gegen eine gottlose Menschheit? Ich kenne dich genau 


und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß. 

Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau, 

und deshalb werde ich dich ausspucken. - Heiß 

sind die Menschen, die ein brennendes Herz für Jesus haben. 


Hast du ein brennendes Herz für Jesus, 

dann hüte dein brennendes Herz, dass es brennend bleibt. 

Denn wer mehr und mehr Kompromisse mit der Welt 

und dem Zeitgeist eingeht und die Unmoral der Welt 


lieber hat als die Gebote Gottes, dessen brennendes Herz 

kann nach und nach erkalten. Die Kalten, 

das sind die Menschen, die die Offenbarung Gottes 

in Christus noch nicht erkennen, aber irgendwie doch 


das Göttliche suchen. Diese Heiden sind Jesus lieber 

als die lauwarmen Christen. Das sind die, die Sonntags 

oder auch nur Weihnachten zur Kirche gehen, meinen, 

dass sie christlich sind, aber von Bekehrung 


und Jüngerschaft nichts wissen wollen. Die meinen, 

sie hätten Glauben an den lieben Gott, beweisen aber 

durch ihr Leben, dass sie praktisch Atheisten sind. 

Und von diesen lauwarmen Christen wimmelt es noch 


in der deutschen Christenheit. Aber es werden immer weniger.

Solche lauwarmen Christen treten gerne aus der Kirche aus, 

um keine Kirchensteuer mehr bezahlen zu müssen. 

Mehr und mehr wird Deutschland zu einem Land 


der vielen Kalten und der wenigen Heißen. 

Was aber ist die Gefahr für die Heißen? 

Wie nährt man das Feuer? Was droht, das Feuer zu erlöschen?

Und wenn man Gott feurig liebt, ja, wie kann man dann 


Gott noch feuriger lieben? Meinst du, 

zu den Heißen zu gehören, aber strebst nicht 

nach noch heißerer Liebe zu Gott? Selbstzufriedenheit 

ist für die Heißen eine Gefahr. Im Christenleben 


gilt der Grundsatz: Stillstand ist Rückgang. Paulus sagt: 

Jagt der Heiligung nach! Johannes Paul II. 

sagte zu den Jugendlichen: Scheut euch nicht, 

die Heiligen des dritten Jahrtausends zu werden!


Du bildest dir ein: Ich bin reich und habe alles, 

was ich brauche. Mir fehlt es an nichts! Da machst du dir 

selbst etwas vor! Du merkst gar nicht, wie jämmerlich 

du in Wirklichkeit bist: arm, blind und nackt.


Wir brauchen keinen Schöpfer mehr, die Wissenschaft 

erklärt uns die Selbsterschaffung der Natur. 

Wir brauchen kein Gebet ums tägliche Brot, die Supermärkte 

sind zum Brechen voll. Wir brauchen keinen Schöpfer 


des Menschen mehr, denn wir können den Menschen 

nach unseren eigenen Wünschen im Reagenzglas zeugen.

Laodizea hatte Super-Banken, aber Jesus sagt, 

sie sind arm vor Gott, sie haben keine Liebe im Herzen, 


keine Liebe zu den Armen und Kleinen. Laodizea 

hatte eine Leinenweberei, aber Jesus sagt, sie sind nackt, 

denn sie tragen nicht das weiße Kleid der Gnade 

und der guten Werke. Laodizea hatte 


eine medizinische Hochschule, aber Jesus sagt, 

sie sind blind, krank an den Augen, ihnen fehlt 

sowohl die Gotteserkenntnis als auch die Selbsterkenntnis.

Deutschland ist eins der reichsten Länder der Welt, 


aber der Osten Deutschlands ist eine der an Gottesliebe 

ärmsten Regionen der Welt. Afrika ist arm 

an materiellen Gütern, aber reich an feurigem Glauben. 

In Deutschland ist die Kirche reich, aber absterbend. 


In Afrika ist die Kirche arm, aber rasant wachsend.

Darum solltest du dich um den wahren Reichtum bemühen, 

um das reine Gold, das im Feuer geläutert wurde. 

Nur dieses Gold macht dich reich, und nur von mir 


kannst du es bekommen. Lass dir auch die weißen Kleider 

von mir geben, damit du nicht länger nackt dastehst 

und dich schämen musst. Kauf dir Augensalbe, 

die deine blinden Augen heilt. Jesus ist der wahre Banker, 


er hat eine himmlische Bank, da gibt es reines Gold, 

das im Feuer geläutert wurde, das heißt, ewige Werte, 

die das Feuer des Todes nicht vernichtet. 

Wir kommen nackt in die Welt und gehen nackt aus der Welt, 


das Totenhemd hat keine Taschen, alles, 

was wir mitnehmen können in die Ewigkeit, 

ist die Gottes- und Nächstenliebe allein. Diese Liebe 

des Herzens soll rein sein wie Gold, geläutert im Feuer 


der Prüfungen, das sollen wir von Jesus erbitten. 

Jesus ist auch der Besitzer einer Leinenweberei, 

da gibt es himmlische weiße Kleider, das ist die Gnade, 

in die er uns einhüllen will. Bitten wir immer um Gnade, 


ob nun mit dem alten Ruf Kyrie eleison, Herr, erbarme dich, 

oder mit dem Stoßgebet: Mein Jesus, Barmherzigkeit. 

Jesus ist auch ein Arzt und ein Apotheker 

und hat die besten Augentropfen, um unsere kranken Augen 


zu heilen. Jesus erleuchtet uns, dass wir Gott 

und uns selbst erkennen. Wir müssen von Jesus 

auch die Gnade der Selbsterkenntnis erbitten. 

Nur Jesus kann uns erkennen lassen, dass wir Sünder sind, 


die vom barmherzigen Gott liebevoll angeschaut werden. 

Es gibt Sünder, die sich für Heilige halten, 

und Heilige, die wissen, dass sie Sünder sind. 

Erforschen wir regelmäßig unser Gewissen. 


Denken wir nicht: Ich bin ein Christ, ich bin gut, 

aber mein Nächster ist ein Gottloser, der ist böse. 

Befreien wir uns vom Hass auf Feindbilder, befreien wir uns 

vom Hass und aggressiver Feindseligkeit!


Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür 

und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört 

und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen 

und Gemeinschaft mit ihm haben. Wörtlich heißt es nicht nur: 


Ich werde Gemeinschaft mit ihm haben, sondern: 

Ich werde Mahl mit ihm halten. Das ist ein Hinweis 

auf die Eucharistie, da wir Kommunion mit Jesus haben.

Es war einmal eine Frau, die wohnte allein in einem Haus. 


Da klingelte es an der Tür. Der Fremde 

trat nicht einfach ungebeten ein, sondern wartete 

als ein Kavalier, dass die Frau von innen aufmachte. 

Er musste warten, und klingelte noch mal. 


Die Frau im Haus war in Panik geraten, ihr Wohnzimmer 

war sehr unaufgeräumt, da lagen überall Papiere 

und schmutzige Kleider. In panischer Hast griff sie 

das ganze Chaos und versteckte es im Schlafzimmer, 


schloss das Schlafzimmer ab und eilte zur Haustür 

und machte auf. Der Kavalier ward hereingebeten, 

aber nur ins Wohnzimmer. Die Frau hatte beständig Angst, 

dass der Gast auch ihr Schlafzimmer sehen wollte, 


denn da war ein einziges Chaos. So klopft Jesus bei uns an. 

Er betritt nur die Räume in unserem Herzen, 

die wir ihm freiwillig von innen opfern. 

Wenn wir aber den Raum unserer Sexualität 


oder den Raum unsrer Finanzen oder den Raum 

unsrer Kinder- und Gatten-Liebe nicht öffnen, 

dann bleibt er als ein Gentleman davor stehen 

und drängt sich nicht auf. Aber dann kann er 


diese Bereiche auch nicht heilen und heiligen.

Der Engel eröffnet Maria die Pläne, dass sie Mutter 

des Messias werden solle, aber er erwartet ihre Zustimmung. 

Sie gibt ihre Einwilligung in den Plan Gottes 


mit ihrem Ja-Wort: Ich bin die Magd des Herrn, 

mir geschehe nach deinem Wort. Und da erst 

schuf der Heilige Geist den Menschen Jesus in ihrem Schoß. 

Und das ist ein allgemeingültiges Prinzip: 


Gott zwingt uns seine Gnade nicht auf, sondern 

er bietet sie an und lädt uns freundlich ein, sie anzunehmen, 

wartet aber immer auf unser Ja-Wort. Und dieses Ja 

zu Gott müssen wir nicht nur einmal in Bekehrung sprechen,


sondern immer wieder, auch wenn Gott unsre Gebete 

nicht zu erhören scheint, wenn uns Krankheit befällt, 

wenn die Kinder nicht so fromm sind, wie wir wollen, 

wenn wir ein Kreuz zu tragen haben, gilt es immer wieder, 


Ja zum Willen Gottes zu sagen, wie es im Vaterunser heißt: 

Dein Wille geschehe. Das Ja Gottes zu uns 

und unser Ja zu Gott ist vergleichbar 

mit dem gemeinsamen Ja-Wort einer Eheschließung. 


Und Gott nimmt sein Ja-Wort nie zurück. Es ist nur an uns, 

unser Ja zu Gott immer wieder zu erneuern.

Wer durchhält und den Sieg erringt, wird mit mir 

auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich mich als Sieger 


auf den Thron meines Vaters gesetzt habe.

Wir sollen nicht im Himmel auf einem Stuhl sitzen. 

Das Königreich Gottes des Vaters ist das Reich 

der ewigen Herrlichkeit. In diese ewige Herrlichkeit, 


in dieses Reich der Liebe und Schönheit, ist Jesus 

uns vorausgegangen, und wir sollen auch dahin kommen, 

wenn wir Jesus auf seinem Weg folgen. Wie Jesus 

eins ist in Denken und Wollen mit dem Vater, 


so sollen wir mit Jesus eins werden in Denken und Wollen. 

Wie Jesus von Natur aus Gottes Sohn ist, so werden wir 

durch Gnade Gottes Söhne und Töchter Gottes. 

Wie Jesus von Natur aus Gottmensch ist, so sollen wir 


aus Gnade Menschengötter und Menschengöttinnen werden. 

Wir sollen vergöttlicht werden, Anteil haben 

an Gottes Leben und Glückseligkeit. Und nun, Schwester,

Ist meine Muse erschöpft und begibt sich zur Ruhe.



DRITTER GESANG 


Danach sah ich und siehe, eine Tür war geöffnet am Himmel; 

und die erste Stimme, die ich gleich einer Posaune 

mit mir reden gehört hatte, sagte: Komm herauf 

und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss. 


Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, 

ein Thron stand im Himmel; auf dem Thron saß einer, 

der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah. 

Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen, 


der wie ein Smaragd aussah. Und rings um den Thron 

standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen 

saßen vierundzwanzig Älteste, in weiße Gewänder gekleidet 

und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt. 


Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. 

Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; 

das sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Thron 

war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. 


Und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron 

waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten.

Das erste Lebewesen glich einem Löwen, 

das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, 


das vierte glich einem fliegenden Adler. Und jedes 

der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen 

voller Augen. Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, 

und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, 


der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist 

und er kommt. Und wenn die Lebewesen dem, 

der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt, 

Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, dann werfen sich 


die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt,

nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt. 

Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder 

und sprechen: Würdig bist du, Herr, unser Gott, 


Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht. 

Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, 

durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.

Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt, 


und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war weiß 

wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen 

waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer. 

Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende


dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. 

Das Gericht nahm Platz, und es wurden Bücher aufgeschlagen. 

Ich sah immer noch hin, bis das Tier – wegen 

der anmaßenden Worte, die das Horn redete – getötet wurde. 


Sein Körper wurde dem Feuer übergeben und vernichtet. 

Auch den anderen Tieren wurde die Herrschaft genommen. 

Doch ließ man ihnen das Leben bis zu einer bestimmten Frist.

Und über den Häuptern des lebendigen Wesens 


befand sich etwas, das einer Himmels-Ausdehnung glich, 

wie der Anblick eines Kristalls, ehrfurchterregend, 

ausgebreitet oben über ihren Häuptern. Und unter 

der Himmels-Ausdehnung waren ihre Flügel ausgestreckt, 


einer zum anderen hin: jedes hatte zwei Flügel, 

womit sie ihre Leiber auf der einen Seite, und zwei, 

womit sie sie auf der anderen Seite bedeckten. Und ich hörte 

das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser 


und wie die Stimme des Allmächtigen; wenn sie gingen, 

so gab es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers; 

wenn sie aber still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.

Und es kam eine Stimme oben von der Himmels-Ausdehnung her,


die über ihren Häuptern war; wenn sie still standen, 

ließen sie ihre Flügel sinken. Und oberhalb 

der Himmels-Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, 

war das Gebilde eines Thrones, anzusehen wie ein Saphir. 


Oben auf dem Gebilde des Thrones aber saß 

eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch. Ich sah auch etwas 

wie Goldschimmer, wie das Aussehen eines Feuers 

inwendig ringsum; von der Erscheinung seiner Lenden 


nach oben hin und von der Erscheinung seiner Lenden 

nach unten hin sah ich wie das Aussehen eines Feuers, 

und ein Glanz war rings um ihn her. Wie der Bogen aussieht, 

der an einem Regentag in den Wolken erscheint, 


so war auch der Glanz ringsum anzusehen. 

So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit 

des Herrn. Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht; 

und ich hörte die Stimme von einem, der redete.


Johannes, der Seher, wechselt seine Position: von der Erde 

zum Himmel. Von dem Thron Satans zu dem Thron Gottes. 

Dieser Thron ist das Thema von Offenbarung 4. 

Wir bekommen sieben Dinge über diesen Thron mitgeteilt:


Auf dem Thron sitzt einer, der eine beeindruckende 

Herrlichkeit hat, der angebetet wird, der würdig ist, 

Macht auszuüben, und der der Schöpfer ist.

Rings um den Thron ist ein Regenbogen wie ein Smaragd. 


Das spricht davon, dass Gott im Gericht 

der Barmherzigkeit gedenkt und schließlich Segen 

auf der Erde herbeiführen wird. Rings um den Thron

sind vierundzwanzig Throne, auf denen 24 Älteste 


mit weißen Kleidern und goldenen Kronen sitzen. 

Die Ältesten sind ein Bild der verherrlichten Gläubigen. 

Sie stellen die 12 Stämme Israels und die 12 Apostel vor, 

also das versammelte Volk Gottes am Thron Gottes. 


Aus dem Thron gehen hervor Blitze, Stimmen und Donner. 

Das spricht von Gericht, das von oben herabkommt. 

Donner war im Alten Testament oft ein Bild 

für die Stimme Gottes und bezeichnet Gottes Macht.


Vor dem Thron brennen sieben feurige Fackeln, 

die die sieben Geister Gottes sind. Es geht um den Geist 

Gottes, der in Vollkommenheit, wovon die Zahl Sieben spricht,

alles erleuchtet und alles nach göttlichem Maßstab beurteilt.


Vor dem Thron ist etwas wie ein gläsernes Meer, 

gleich Kristall. Das ist ein Hinweis auf eine unveränderliche

Reinheit, die im Gegensatz zu irdischen Befleckungen steht.

Mitten und um den Thron sind vier lebendige Wesen. 


Sie zeigen Gottes Regierungsprinzipien: Stärke (Löwe),

Beharrlichkeit (Stier), Weisheit (Mensch) 

und Schnelligkeit (Adler). Andere meinen, dass die vier Tiere 

die vier Elemente (Erde, Wasser, Luft und Feuer) darstellen, 


das heißt, die gesamte Schöpfung ist am Thron gegenwärtig. 

Die vier Tiere stehen auch für die vier Evangelisten, 

der Löwe ist Markus, der Mensch Matthäus, der Ochse Lukas 

und der Adler Johannes. Danach sah ich, und siehe, 


eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, 

die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, 

die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, 

was nach diesem geschehen soll. Warum sollte Johannes 


nach dem Empfang der sieben Sendschreiben 

in den Himmel hinaufsteigen? Jesus bittet Johannes 

herauf in den Himmel, um ihm Gott, den Vater, zu zeigen. 

Da Johannes aufgeschrieben hat, was er gesehen 

und gehört hat, erhalten auch wir durch Offenbarung 4 


die Vorstellung von Gott, die der Wirklichkeit entspricht.

Was wir hier sehen, ist praktisch, dass das, 

was Jesus vormals gepredigt hatte (über sich selbst 

und den Vater), vor den Augen und Ohren 


des Johannes in Erfüllung geht. Johannes durfte 

noch als lebender Mensch vom Glauben zum Schauen gelangen,

aber nicht um seiner selbst willen, sondern um der Kirche 

und um unsertwillen. Gott weiß, wie schwer wir uns tun, 


zu glauben. Durch Offenbarung 4 will er es für uns 

noch leichter machen, zu glauben, dass Jesus Christus 

und der Vater eins sind (in der Gottheit). 

Ich und der Vater sind eins. Jesus spricht zu ihm: 


So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, 

Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! 

Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?

Die Einheit von Vater und Sohn in der Gottheit 


sah Johannes nun mit seinen eigenen Augen.

Der Geist ergriff Johannes, genauso wie er vormals 

Elia ergriffen und in den Himmel gebracht hatte. 

Nur mit dem Unterschied, dass Elia sicherlich 


verwandelt wurde, denn er kehrte nicht mehr zurück; 

Johannes aber seinen sterblichen Leib behielt, 

denn er musste ja zurückkehren, die Offenbarung 

noch aufschreiben und an die Gemeinden senden.


Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, 

da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, 

die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr 

im Wetter gen Himmel. Niemand hat Gott je gesehen; 


der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, 

der hat ihn uns verkündigt. Nicht als ob jemand 

den Vater gesehen hätte außer dem, der von Gott 

gekommen ist; der hat den Vater gesehen.


Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, 

zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch 

gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre 

und ewige Macht! Und sie sahen den Gott Israels. 


Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir 

und wie der Himmel, wenn es klar ist. Gott ist Geist, 

und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist 

und in der Wahrheit anbeten. Und der da saß, 


war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; 

und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen 

wie ein Smaragd. Das hebräische Wort für Smaragd 

beinhaltet den Wortstamm für „Segen“ oder „gesegnet“. 


Dieses Bild des göttlichen Geschlachteten muss 

also im Zusammenhang gesehen werden 

mit dem Evangelium, denn nur dann ist es segensreich. 

Denn ein geschlachteter Mensch in sich selbst 


ist ein äußerst grausamer Anblick und mehr Anlass 

zu Trauer und Entsetzen als zu Freude.

Als Jesus Christus am Kreuz für uns starb, für die Menschheit, 

da trug er unser sündiges Fleisch in den Tod, 


die degenerierte Natur, die wir vom gefallenen Adam 

geerbt haben. Dies ist der Mittelpunkt des Universums 

und der Gedanken Gottes. Dank und Ruhm und Weisheit

Dem Ewigen, der da war und da ist und da sein wird.



VIERTER GESANG


Vorspiel im Himmel: Die Buchrolle mit den sieben Siegeln 

und die Ermächtigung des Lammes, die Siegel zu lösen.

In der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, 

sah ich eine Buchrolle. Sie war innen und außen beschrieben 


und mit sieben Siegeln verschlossen. Gott Vater 

hält eine Buchrolle in der Hand. Es ist das Buch 

der Weltgeschichte. Weltgeschichte ist christlich gesprochen

Heilsgeschichte, das heißt, eine gerade Linie, 


die von der Schöpfung bis zur Weltvollendung 

im Himmelreich führt. Gott Vater ist der Herr der Geschichte.

Zwar spielten sich immer wieder irdische Tyrannen 

als sterbliche Götter und Herren der Geschichte auf, 


von Kaiser Nero bis zu Mao Tse Tung, aber wo 

sind diese Tyrannen nun? Sie sind gestürzt, 

aber Gott der Herr sitzt immer noch in seinem Weltregiment. 

Und so wird es auch mit den heutigen Tyrannen gehen, 


ob sie sich nun islamische Terroristen nennen 

oder Sozialisten, ihre Macht ist begrenzt, und wird 

an ein Ende kommen, aber Gottes Thron ist, wie eine deutsche

Dichterin sagte, der „uneinnehmbare Thron Gottes“.


Das die Buchrolle der Heilsgeschichte von innen 

und außen verschlossen ist, bedeutet, dass kein sterblicher Mensch

den Einblick in die Wege hat, die Gott mit der Menschheit geht.

Da mag einer noch so schlau sein und eine „Philosophie 


der Geschichte“ entwickeln, wie Hegel oder Marx, 

der Weg Gottes mit der Menschheit ist dem Herrn allein bekannt.

Dass das Buch mit sieben Siegeln versiegelt ist, bedeutet, 

dass die Macht über die Heilsgeschichte der Menschheit 


von keinem Menschen ergriffen werden kann. Sieben 

ist in der Bibel (wie im Märchen) die Zahl der Vollkommenheit.

Der Plan Gottes ist dem Menschen vollkommen verschlossen.

Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Und auch 


der Stammtisch-Politiker hat nicht in der Skatrunde 

Gottes gesessen. Und ich sah einen mächtigen Engel, 

der mit lauter Stimme fragte: Wer ist würdig, 

die Siegel aufzubrechen und das Buch zu öffnen?


Aber es gab niemand, der es öffnen und hineinsehen konnte,

weder im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde.

Die Engel gehören zum Hofstaat Gottes, 

zur Himmlischen Hierarchie, sie sind reine Geister 


(also weder Mann noch Frau) und sind Geschöpfe Gottes, 

Diener Gottes und Diener der Menschen. Jeder Mensch 

hat von Gott einen persönlichen Engel 

an seine Seite gestellt bekommen. Dessen Hauptaufgabe 


ist nicht der Schutz im Straßenverkehr, sondern 

seinen Schützling sicher in den Himmel zu führen. 

Hier nun fragt der Engel: Wer ist würdig, aus Gottes Händen 

die Macht über die Weltgeschichte zu empfangen? 


Wer ist würdig, dass Gott ihn zum Herrn der Geschichte macht?

Keiner! Kein geschaffener Engel im Himmel, 

kein sterblicher Mensch auf Erden und kein Dämon der Hölle.

Ich weinte sehr, weil niemand gefunden wurde, 


der würdig war, das Buch zu öffnen und hineinzusehen.

Da sagte einer der Ältesten zu mir: Hör auf zu weinen! 

Der Löwe aus dem Stamm Juda und Nachkomme Davids 

hat den Sieg errungen. Er ist würdig; er wird 


die sieben Siegel aufbrechen und das Buch öffnen.

Johannes ist erschüttert, dass kein Geschöpf würdig ist, 

die Menschheitsgeschichte zum Heil zu führen. 

Aber einer der Ältesten tröstet ihn. Ein Ältester 


heißt auf griechisch Presbyter, davon leitet sich 

das deutsche Wort Priester ab. Johannes schaut also 

am Thron Gottes nicht allein die Engel, sondern auch 

die Heiligen. Die Heiligen gehören auch zum Hofstaat Gottes 


und zur Himmlischen Hierarchie. Und Johannes (auf Erden) 

spricht mit einem Heiligen (im Himmel), und der Heilige 

spricht mit dem Erdensohn und tröstet ihn. 

Was ist sein Trost? Einer ist würdig gefunden worden! 


Der Löwe aus dem Stamm Juda und Sohn Davids! 

Das ist der von den Kindern Israel erwartete Messias. 

Der Messias sollte aus dem Stamm Juda 

(einem der 12 Stämme Israels) stammen und ein Sohn 


oder Nachkomme Davids sein. Und dieser Messias 

ist stark wie ein Löwe. Wie der Löwe der König des Waldes ist, 

so ist der Messias König der Weltgeschichte. 

Im Evangelium wird die Herkunft Jesu vom Stamm Juda 


und von der Familie Davids deutlich ausgesagt. 

Jesus ist allein der Herr der Weltgeschichte!

Da sah ich direkt vor dem Thron, umgeben 

von den vier mächtigen Gestalten und vom Kreis der Ältesten, 


ein Lamm stehen. Es sah aus, als ob es geschlachtet wäre. 

Es hatte sieben Hörner und sieben Augen; 

das sind die sieben Geister Gottes, die 

in die ganze Welt gesandt worden sind.


Vor dem Thron Gottes stehen: Die 4 Lebewesen, 

die 24 Ältesten, das Lamm. Wer sind die vier 

mächtigen Gestalten“ oder „Lebewesen“ oder „Tiere“? 

Das erste Lebewesen sah aus wie ein Mensch, 


das zweite wie ein Löwe, das dritte wie ein Ochse, 

das vierte wie ein Adler. Vier ist die Zahl der Erde. 

Osten, Süden, Wesen, Norden, das sind 4. Morgen, Mittag, 

Abend, Nacht, das sind 4. Feuer, Luft, Wasser, Erde, 


das sind 4. Die vier Lebewesen stellen die Schöpfung dar, 

die den Schöpfer verherrlicht. Stellen wir uns einmal vor, 

wie „Mutter Erde“ vor den Thron Gottes tritt. 

Was wird sie sagen? O Jahwe, mein Schöpfer, 


du hast mich schön geschaffen, und in meiner Schönheit 

kann man deine Schönheit wie im Spiegel erblicken. 

Aber ich muss mich über die Menschheit beklagen! 

Seit sie von dir abgefallen ist, Herr, verwundet sie mich. 


Ich, deine Tochter, Mutter Erde, blute aus tausend Wunden, 

die der gottlose Mensch mir zufügt. Ich bin 

die vergewaltigte Schöpfung, und bitte dich, Gott, 

rette und erlöse mich! - Wer sind die 24 Ältesten? 


Die Ältesten sind nicht an Jahren alte Männer, 

sondern „Presbyter“ („Priester“). 24 ist die Zahl 

der zwölf Stämme Israels (das Gottesvolk des Alten Bundes) 

und der zwölf Apostel (das Gottesvolk des Neuen Bundes), 


und 24 ist das ganze Gottesvolk aus Israel und den Heiden, 

aus den Gerechten vor Jesu Kommen und den Gerechten 

seit Jesu Kommen. Und nun steht da ein Lamm. 

Im Alten Testament gab es das Opfer 


eines „fehlerfreien, einjährigen, männlichen Lammes“, 

dessen Blut sollte die Sünden des jüdischen Volkes abschaffen.

Das Neue Testament nennt Jesus das Lamm Gottes, 

Jesus ist das Opfer, das „geschlachtet“ (gekreuzigt) wurde, 


und dessen „Blut“ die Sünden aller Menschen abwäscht. 

Johannes sieht also den gekreuzigten Christus. 

Johannes der Täufer nannte Jesus das „Lamm Gottes, 

das hinweg nimmt die Sünde der Welt“. 


In der katholischen Liturgie wird jeden Tag das Gebet 

Agnus Dei (Lamm Gottes) gebetet: O Jesus Christus, 

Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt, 

erbarme dich unser! O Jesus Christus, Lamm Gottes, 


das hinweg nimmt die Sünde der Welt, erbarme dich unser! 

O Jesus Christus, Lamm Gottes, das hinweg nimmt 

die Sünde der Welt, gib uns deinen Frieden!

Und dieses Lamm hat 7 Hörner und 7 Augen. 


Habt ihr schon mal so ein Lamm gesehen? 

Aber es ist ganz deutlich, es ist nur ein Bild, ein Symbol, 

nicht wörtlich zu verstehen, sondern man muss den Sinn 

des Bildes begreifen. 7 ist wie immer die Zahl 


der Vollkommenheit (Schneewittchen hinter den 7 Bergen 

bei den 7 Zwergen). Hörner stehen in der Sprache der Bibel 

für Kraft, Macht und Gewalt. Hat das geschlachtete Lamm 

7 Hörner, so heißt das, der gekreuzigte Christus 


hat die vollkommene Macht! Jesus sagt: Mir ist übergeben 

alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden. 

Und 7 Augen des Lammes, was ist das? Das sind 

die 7 Geister des Lammes. Und was sind die 7 Geister 


des Lammes? Das ist der Heilige Geist, der Geist Jesu, 

in seiner Vollkommenheit. Und dieser Heilige Geist 

wird vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus 

in die ganze Welt gesandt (durch die Kirche, 


durch die Christen), um Menschen zu bekehren 

und zu Gott zu führen. Das Lamm ging zu dem, 

der auf dem Thron saß, und nahm die Buchrolle 

aus seiner rechten Hand. Und als es sie genommen hatte, 


warfen sich die vier mächtigen Gestalten 

und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder. 

Jeder Älteste hatte eine Harfe und eine goldene Schale 

mit Weihrauch; das sind die Gebete der Menschen, 


die zu Gottes heiligem Volk gehören. Sie sangen ein neues Lied.

Jesus, der Sohn Gottes, tritt zu Gott, unserm Vater im Himmel,

und empfängt die Macht über die Weltgeschichte. 

Da beten die vier Gestalten (die Schöpfung) 


und die Ältesten (die himmlische Kirche) 

Jesus als ihren Herrn und Gott an. Die Heiligen 

haben Harfen in den Händen. Das erinnert an die Lobgesänge 

des Himmels. In der antiken griechischen Philosophie 


gab es den Philosophen Pythagoras, der dachte, 

das Weltall sei nach den Gesetzen der Musik geordnet, 

der Kosmos sei eine unhörbare Symphonie. 

Von ihm erzählten die Griechen, er habe Einen Augenblick lang


die Symphonie der Sphären gehört. Der Heilige Franz von Assisi

sagte, er habe Einen Augenblick lang die Musik 

des Himmels gehört, sie sei so schön gewesen, 

wenn er sie länger gehört hätte, wäre er vor Freude gestorben. 


Die heilige Prophetin Hildegard von Bingen 

hörte die Gesänge der Engel und versuchte, 

sie in Noten wiederzugeben. Die orthodoxe Kirche glaubt, 

die Engel und Heiligen feiern allezeit eine himmlische Liturgie


mit Psalmen und Hymnen, und wenn sich dir Orthodoxen 

zur Feier ihrer „göttlichen Liturgie“ versammeln, 

dann stimmen sie nur ein in die immerwährende Liturgie 

und die Lobgesänge der Engel und Heiligen. 


Die Katholiken glauben, dass die katholische Liturgie

Nachahmung der Liturgie der Himmlischen ist, 

und dass, wenn die Kirche auf Erden Gott anbetet, 

die Engel und Heiligen unsichtbar mitten unter ihnen sind 


und alle gemeinsam Gott anbeten. Die Ältesten 

halten im Himmel Schalen mit Weihrauch. Das sind 

die Gebete der Heiligen. Was heißt das? Unsere Gebete 

auf Erden werden von den „Ältesten des Himmels“ 


eingesammelt und Gott dargebracht. Unsere Gebete 

sollen aufsteigen wie Weihrauch, wie ein Wohlgeruch 

für die Nase des Herrn. Im Alten Testament 

gab es das Räucheropfer. Dem Jesusbaby 


wurde von den Magiern des Orients Weihrauch geschenkt, 

ein Zeichen ihrer Anbetung seiner Göttlichkeit. 

Und in der himmlischen Liturgie sieht der Seher Johannes 

wieder diesen Weihrauch. In den alten Kirchen 


(Orthodoxen und Katholiken) wird Weihrauch 

im Gottesdienst verwandt. Du bist würdig, 

das Buch zu nehmen und seine Siegel aufzubrechen!

Denn du wurdest als Opfer geschlachtet, und mit deinem Blut


hast du Menschen für Gott erworben, Menschen 

aus allen Sprachen und Stämmen, Völkern und Nationen.

Zu Königen hast du sie gemacht und zu Priestern 

für unseren Gott; und sie werden über die Erde herrschen.


Danke für das Kreuz, Herr, dort hast du den Preis bezahlt

für die Sünde und die Schuld, Aus Liebe und aus Gnade.

Danke für die Liebe, die durchbohrten Hände, Herr,

du reinigst mich mit deinem Blut. Ich weiß es nun,


Du vergibst und nimmst mich an. Würdig ist das Lamm,

Herrscher auf dem Thron. Viele Kronen schmücken dich,

Den Sieger, der regiert. Du bist hoch erhöht, Jesus, 

Gottes Sohn, der Herrlichste starb für uns am Kreuz.


Dann sah und hörte ich Tausende und Abertausende 

von Engeln, eine unübersehbare Zahl. Sie standen 

rund um den Thron und die vier mächtigen Gestalten 

und die Ältesten und riefen mit lauter Stimme:


Würdig ist das geopferte Lamm, Macht zu empfangen, 

Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Ruhm und Preis!

Und alle Geschöpfe in der Luft, auf der Erde, 

unter der Erde und im Meer, alles, was in der Welt lebt, 


hörte ich laut mit einstimmen: Preis und Ehre, 

Ruhm und Macht gehören ihm, der auf dem Thron sitzt,

und dem Lamm, für alle Ewigkeit. Die vier Gestalten antworteten:

Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.


Und nun betet die ganze Himmlische Kirche Gott an, 

den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist. 

Die Milliarden Engel beten Gott an. Die Heiligen 

des Himmels beten Gott an. Die Schöpfung betet Gott an. 


Sie werfen sich auf ihre Angesichter oder beugen die Knie. 

Sie geben Gott allein die Ehre. Auch wir können eintreten 

in die Anbetung der himmlischen Kirche, 

wenn wir im Gottesdienst und im privaten Gebet Gott anbeten.


Für Katholiken ist die höchste Form der Anbetung 

die Heilige Messe (die Eucharistie). Anbetung Christus,

Leib und Blut und Seele und Gottheit Jesu Christi,

Der da lebt im Tabernakel und in unserer Seele.



FÜNFTER GESANG


Dann sah ich, wie das Lamm das erste von den sieben 

Siegeln aufbrach. Und ich hörte, wie eine 

der vier mächtigen Gestalten mit Donnerstimme sagte: 

Komm! Ich schaute hin, da kam ein weißes Pferd. 


Sein Reiter hatte einen Bogen und erhielt eine Krone. 

Als Sieger zog er aus, um zu siegen. Die große Mehrheit 

der Kirchenväter und der modernen Theologen 

sieht in diesem ersten apokalyptischen Reiter den Krieg. 


Als im 16. Jahrhundert die Türken Wien belagerten, 

dachte Luther an den ersten apokalyptischen Reiter. 

Besonders das zwanzigste Jahrhundert mit seinen

Weltkriegen (und der Erfindung der Atombombe) 


war ein Jahrhundert des ersten apokalyptischen Reiters. 

Es warnte der Papst in Hiroshima vor der Gefahr 

eines Dritten Weltkriegs. Manchmal nannte er 

die weltweiten, unzähligen lokalen Kriege schon 


einen fragmentarischen Dritten Weltkrieg. Die Gefahr 

eines Atomkrieges ist nicht gebannt. In der Kuba-Krise 

stand die Menschheit kurz vor einem atomaren Weltkrieg. 

Auch während des Kalten Krieges standen wir öfter 


am Rand eines dritten atomaren Weltkrieges.

Dann brach das Lamm das zweite Siegel auf. Ich hörte, 

wie die zweite der mächtigen Gestalten sagte: Komm! 

Da kam ein anderes Pferd hervor, ein feuerrotes. 


Sein Reiter wurde ermächtigt, den Frieden 

von der Erde zu nehmen, damit sich die Menschen 

gegenseitig töteten. Dazu wurde ihm ein Schwert gegeben.

Da sich die Menschen gegenseitig töten, deutet 


dieser zweite apokalyptische Reiter auf den Bürgerkrieg hin.

Denken wir an den Balkan-Krieg, den Syrien-Krieg, 

den Bürgerkrieg im Sudan. Dann brach das Lamm 

das dritte Siegel auf. Ich hörte, wie die dritte 


der mächtigen Gestalten sagte: Komm! Ich schaute hin, 

da kam ein schwarzes Pferd. Sein Reiter hielt eine Waage 

in der Hand. Aus dem Kreis der vier mächtigen Gestalten 

hörte ich eine Stimme rufen: Eine Ration Weizen 


oder drei Rationen Gerste für den Lohn eines Tages. 

Nur Öl und Wein zum alten Preis! Der dritte 

apokalyptische Reiter bedeutet Teuerung, 

Wirtschaftskrisen, Hungerkatastrophen. Denken wir 


an die Bankenkrise, an die Griechenland-Krise. 

Im sowjetischen Machtbereich war das Geld nichts wert 

und es herrschte Mangelwirtschaft. Denken wir 

an die Hungerkatastrophen in Afrika, an die Millionen Kinder, 


die an Unterernährung sterben! Gott hat die Erde 

reich genug gesegnet, dass alle zu essen haben könnten, 

aber der Mensch in seiner Ungerechtigkeit verteilt 

die Güter der Erde ungerecht. Afrika ist oft Sklave 


der internationalen Weltbanken, dazu zerrüttet 

durch innenpolitische Korruption. Aber nur Weizen 

und Gerste, die Frühlingsernte, wird unbezahlbar. 

Die Herbsternte von Wein und Öl wird von Gott geschützt. 


Das heißt, dem Reiter auf dem schwarzen Pferd 

sind von Gott Grenzen gesetzt. Dann brach das Lamm 

das vierte Siegel auf. Ich hörte, wie die vierte 

der mächtigen Gestalten sagte: Komm! Ich schaute hin, 


da kam ein leichenfarbenes Pferd. Sein Reiter hieß Tod, 

und die Totenwelt folgte ihm auf den Fersen. 

Ein Viertel der Erde wurde in ihre Macht gegeben. 

Durch das Schwert, durch Hunger, Seuchen 


und wilde Tiere sollten sie die Menschen töten.

Der vierte apokalyptische Reiter bedeutet den Tod, 

die Seuchen, die unheilbaren Krankheiten. 

Im Mittelalter war es die Pest. Heute ist es der Krebs 


oder Corona. Kaum ist eine Seuche besiegt, 

bricht eine neue aus. Auch Aids wäre behandelbar, 

aber die in den Industrienationen entwickelten Medikamente 

sind für die Afrikaner nicht bezahlbar. Dann brach das Lamm 


das fünfte Siegel auf. Da sah ich am Fuß des Altars 

die Seelen der Menschen, die man umgebracht hatte, 

weil sie an Gottes Wort festgehalten hatten, an all dem, 

wofür Jesus Christus als Zeuge einsteht. Sie riefen 


mit lauter Stimme: Herr, du bist heilig und hältst, 

was du versprichst! Wie lange soll es noch dauern, 

bis du die Bewohner der Erde vor Gericht rufst 

und Vergeltung an ihnen übst, weil sie unser Blut 


vergossen haben? Sie alle erhielten weiße Gewänder, 

und es wurde ihnen gesagt: Gebt noch für kurze Zeit Ruhe, 

denn eure Zahl ist noch nicht voll. Von euren Brüdern 

und Schwestern, die Gott dienen genau wie ihr, 


müssen noch so viele getötet werden, wie Gott bestimmt hat.

Am Fuß des Altars im Himmel sieht der Seher 

die unsterblichen Seelen der Märtyrer. Sie flehen Jesus an, 

bald in Herrlichkeit zu kommen. Ja, Herr Jesus, 


komm bald, Maranatha! Ist das auch unsere Sehnsucht? 

Oder wollen wir unser behagliches Wohlstands-Evangelium 

auf Erden noch in Ruhe zu Ende leben? Der Geist 

und die Braut (die Kirche) rufen: Komm, Herr Jesus! 


Den Märtyrern wird gesagt, dass sie sich noch so lange 

gedulden müssen, bis die Zahl der Märtyrer voll ist.

Im Altertum sagte man: Das Blut der Märtyrer 

ist das Saatgut für neue Christen. Die frühchristlichen Märtyrer


brachten eine christliches Europa hervor. 

Die chinesischen Christen bitten die westliche Christen, 

nicht um ein Ende der Christenverfolgung in China zu beten, 

da die Kirche wächst durch Verfolgung. So ein bequemes, 


faules Christenleben wie heute in Europa 

bringt keine starken Kirchen hervor. Im 20. Jahrhundert 

gab es mehr Märtyrer als in der gesamten Kirchengeschichte

vorher. Und auch im 21. Jahrhundert ist die Kirche 


weltweit zu großen Teilen eine Märtyrer-Kirche. 

Dabei unterscheiden die Feinde Christi nicht, 

welcher Konfession du angehörst, sondern fragen nur: 

Glaubst du an Jesus? Ja! Peng! Die Ökumene des Blutes.


Ich sah, wie das Lamm das sechste Siegel aufbrach. 

Da gab es ein gewaltiges Erdbeben. Die Sonne wurde schwarz 

wie ein Trauerkleid und der ganze Mond wurde blutrot. 

Wie unreife Feigen, die ein starker Wind vom Baum schüttelt,


fielen die Sterne vom Himmel auf die Erde. 

Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, 

die zusammengerollt wird. Weder Berg noch Insel blieben 

an ihren Plätzen. Alle Menschen versteckten sich in Höhlen 


und zwischen den Felsen der Berge: die Könige und Herrscher, 

die Heerführer, die Reichen und Mächtigen und alle Sklaven 

und Freien. Sie riefen den Bergen und Felsen zu: 

Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Blick dessen, 


der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! 

Der große Tag, an dem sie Gericht halten, ist gekommen. 

Wer kann da bestehen? Nicht nur im menschlichen Bereich

herrschen Katastrophen wie Krieg, Bürgerkrieg, Hunger 


und Seuchen. Sondern auf der ganzen Erde in der Natur auch, 

und auch im Kosmos. Die Sonne wird siebenmal so heiß. 

Der Mond wird blutrot. Asteroiden und Kometen 

fallen vom Himmel. Heute gibt es Katastrophen 


in allen vier antiken Elementen: Im Feuer 

(Klimaerwärmung, Waldbrände), in der Luft (Taifune, 

Hurrikan), im Wasser (Tsunamis, Starkregen,

Polkappenschmelze), in der Erde (Erdbeben, Vulkanausbrüche).


Wer leugnet, dass sich das in den letzten Jahrzehnten 

rasant vermehrt hat, scheint doch recht ignorant zu sein. 

Wie herzlos ist es aber zu sagen: Mag es in Ostasien 

Tsunamis geben, solange es mir in Deutschland gut geht, 


ist für mich die Welt noch in Ordnung. In Ostasien 

gibt es auch Männer, die ihre Frauen lieben, Frauen, 

die ihre Kinder lieben, und Kinder, die ihre Tiere lieben.

Angesichts der kosmischen Katastrophen 


bekommen die von Gott abgefallenen Menschen 

eine Heidenangst! In unseren Gefilden mehren sich 

seit Jahrzehnten die Angst-Psychose, die Selbstmordrate steigt.

Nicht gehen mehr nur vierzigjährige Leute zum Psychologen, 


weil sie mit der Midlifecrisis nicht klar kommen, 

sondern immer mehr Kinder und Jugendliche 

werden ein Fall für den Psychiater, weil sie 

Lebensangst haben. Und das macht den modernen 


Neuheiden aus: Angst vorm Leben, Angst vor der Krankheit,

Angst vorm Tod! Und warum? Weil der moderne Neuheide

Angst vor Gott hat, denn sein Gewissen verklagt ihn, 

und er fürchtet Gott als seinen ewigen Richter!



SECHSTER GESANG


Danach sah ich an den vier Enden der Erde vier Engel stehen. 

Sie hielten die vier Winde zurück, damit kein Wind 

auf der Erde, auf dem Meer und in den Bäumen wehte. 

Von dorther, wo die Sonne aufgeht, sah ich einen anderen 


Engel emporsteigen, er hatte das Siegel des lebendigen Gottes 

in der Hand. Mit lauter Stimme wandte er sich 

an die vier Engel, denen Gott die Macht gegeben hatte, 

dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, 


und sagte: Verwüstet weder das Land noch das Meer 

noch die Bäume! Erst müssen wir die Diener 

und Dienerinnen unseres Gottes mit dem Siegel 

auf der Stirn kennzeichnen. Und ich hörte, wie viele 


mit dem Siegel gekennzeichnet wurden. Es waren

hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen 

des Volkes Israel: 5 zwölftausend vom Stamm Juda,

zwölftausend vom Stamm Ruben, zwölftausend vom Stamm Gad,


zwölftausend vom Stamm Ascher, zwölftausend vom Stamm

Naftali, zwölftausend vom Stamm Manasse, zwölftausend 

vom Stamm Simeon, zwölftausend vom Stamm Levi,

zwölftausend vom Stamm Issachar, zwölftausend 


vom Stamm Sebulon, zwölftausend vom Stamm Josef,

zwölftausend vom Stamm Benjamin. Bevor 

die Naturkatastrophen beginnen, müssen die Auserwählten 

von einem Engel versiegelt werden, das heißt, 


vom Engel gezeichnet, dass sie unter Gottes Schutz stehen. 

Der Engel kommt aus dem Osten, vom Sonnenaufgang her. 

Das heißt, er ist ein Engel des Lichts, ein Engel Jesu. 

Früher wurden alle Kirchen so ausgerichtet, dass der Altar 


nach Osten hin stand, und wenn der Priester 

den Leib Christi erhob, war es wie ein Sonnenaufgang. 

Wir müssen, auch wenn wir mitten in der kritischen 

letzten Zeit stehen und um uns die Wetter toben, 


uns nicht fürchten, denn wir stehen unter dem Schutz 

des lebendigen Gottes und seiner Engel. Wir werden 

nicht vor den Krisen bewahrt, aber in den Krisen. 

Sind es aber nur 144000 , die gerettet werden? 


Die Zahl darf man nicht buchstäblich nehmen, 

es ist eine symbolische Zahl. Die Zwölf hatten wir schon, 

die zwölf Stämme Israel, die zwölf Apostel, die Zwölf 

steht für das ganze pilgernde Gottesvolk. 


Und die 1000 bezeichnet eine unzählbar große Menge.

Und die unzählbar große Schar der schon Vollendeten 

im Himmel. Danach sah ich eine große Menge Menschen, 

so viele, dass niemand sie zählen konnte. Es waren Menschen 


aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen. 

Sie standen in weißen Kleidern vor dem Thron 

und dem Lamm und hielten Palmzweige in den Händen. 

Mit lauter Stimme riefen sie: Der Sieg gehört unserem Gott, 


der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm! Alle Engel 

standen im Kreis um den Thron und um die Ältesten 

und um die vier mächtigen Gestalten. Sie warfen sich 

vor dem Thron zu Boden, beteten Gott an und sprachen: 


Das ist gewiss: Preis und Herrlichkeit, Weisheit 

und Dank, Ehre, Macht und Stärke gehören unserem Gott 

für alle Ewigkeit! Mitten in den irdischen Katastrophen 

reißt plötzlich der Himmel auf, und der Seher sieht 


die Gerechten am Thron Gottes stehen. Ihre weißen Kleider 

sind symbolisch und bedeuten ihre guten Werke. 

Die Palmzweige sind nicht wörtlich zu verstehen, 

sondern sind ein Symbol des Sieges, des Sieges 


über die Welt, das Ego und den Teufel. Sie schreiben aber 

ihren Sieg dem Lamm zu, dem gekreuzigten Christus. 

Christus allein kann uns retten und in den Himmel 

zu Gott führen, aber das tut er nicht ohne unsere Mitarbeit: 


Wir müssen das Heil auch annehmen und nach den Gesetzen

Christi leben. Im Himmel ist dann eine ewige Anbetung, 

wirklich alle beten Gott an: Die Engel, die Heiligen, 

die Gerechten alle und die ganze Schöpfung.


Einer der Ältesten fragte mich: Wer sind diese Menschen 

in weißen Kleidern? Woher kommen sie? Ich antwortete: 

Ich weiß es nicht, Herr. Du weißt es! Da sagte er zu mir: 

Diese Menschen haben die große Verfolgung durchgestanden. 


Sie haben ihre Kleider gewaschen und im Blut 

des Lammes weiß gemacht. Einer der Heiligen 

des Himmels spricht mit dem irdischen Seher, 

er spricht mit ihm wie ein Freund mit seinem Freund spricht, 


und der Erdensohn antwortet dem Himmlischen. 

Die Gerechten im Himmel haben die große Verfolgung

durchgestanden. Die Große Verfolgung, das ist die 

des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie haben ihre Kleider 


reingewaschen im Blut des Lammes. Das, fand Goethe, 

sei ein seltsames Bild. Nun, natürlich wird ein Seidenkleid 

nicht in Bocksblut weiß gewaschen. Man muss 

den Sinn ergreifen: Das Blut des Lammes, dass ist 


der Kreuzestod Jesu, seine Ganzhingabe bis zum Tod am Kreuz, 

er hat all sein Blut vergossen als Sühne für unsere Sünden. 

Dieses Blut des Erlösers allein kann uns gerecht

vor Gott machen: das ist das weiße Kleid: 


im Stand der Gnade vor Gott zu stehen. Darum stehen sie 

vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht 

in seinem Tempel. Er, der auf dem Thron sitzt, 

wird bei ihnen wohnen. Sie werden keinen Hunger 


oder Durst mehr haben; weder die Sonne 

noch irgendeine Glut wird sie versengen. Das Lamm, 

das in der Mitte des Thrones steht, wird ihr Hirte sein 

und sie an die Quellen führen, deren Wasser Leben spendet. 


Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen.

Die Gerechten im Himmel beten Gott an und dienen ihm. 

Und Gott wird mitten unter ihnen wohnen. 

(Also nicht wie im islamischen Himmel, wo es Huris 


und Knaben gibt, aber Allah ist nicht da!) Die Gerechten 

im Himmel haben keine irdischen Bedürfnisse mehr. 

Was hier der irdische Leib braucht: Essen und Trinken, 

Schlaf und Beischlaf, das alles braucht der himmlische Leib 


nicht mehr. „Ich will Sex und guten Wein im Himmel“… 

das ist Islam. Aber der himmlische Leib 

und die unsterbliche Seele haben alles, was

zur totalen Glückselig irgend notwendig ist.



SIEBENTER GESANG


Als das Lamm das siebte Siegel aufbrach, wurde es 

im Himmel ganz still, etwa eine halbe Stunde lang.

Die Weltgeschichte ist ein Buch mit sieben Siegeln. 

Das Lamm Jesus hat nun das siebte Siegel aufgebrochen, 


die Schrift ist nun lesbar, Jesus ist nun ganz im Besitz 

der Macht über die Heilsgeschichte der Menschheit.

Die Stille im Himmel ist ein Schweigen Gottes. 

Gott ist unendlich geduldig mit den Sündern. 


Wie oft werden wir Christen ungeduldig und beten: 

Herr, greif ein! Aber Gott ist geduldig. Nur nutzen 

die Sünder die Geduld Gottes oft aus, indem sie 

immer weiter sündigen, denn es straft sie ja keiner.


Dann sah ich, wie die sieben Engel, die immer 

vor Gott stehen, sieben Posaunen erhielten.

Die sieben Engel, die vor Gott stehen, werden 

von den Juden Engel des Angesichts genannt, 


von den Christen werden sie Erzengel genannt. Drei Erzengel 

sind mit Namen bekannt: Gabriel (Gott ist Kraft), 

Raphael (Gott heilt) und Michael (Wer ist wie Gott?). 

Die Posaunen sind kein evangelischer Bläserchor, 


keine Jazzband, die Posaunen sind die Instrumente 

in der Bibel, die immer das Gericht ankündigen.

Ein anderer Engel kam mit einer goldenen Räucherpfanne 

und stellte sich an den Altar. Er erhielt eine große Menge


Weihrauch, um ihn auf dem goldenen Altar 

vor Gottes Thron als Opfer darzubringen, zusammen 

mit den Gebeten aller Menschen in Gottes heiligem Volk. 

Aus der Hand des Engels, der vor Gott stand, 


stieg der Weihrauch in die Höhe, zusammen mit den Gebeten 

der Menschen. Die Engel empfangen die Gebete 

der Menschen, reinigen sie und bringen sie dann gereinigt 

Gott dar. So hört, wenn du betest, dein Schutzengel 


dein Gebet, und trägt es verschönert zu Gott.

Dann nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie 

mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde. 

Da blitzte und donnerte und dröhnte es heftig, 


und die Erde bebte. Feuer (und Pech und Schwefel) 

sind Zeichen des Gerichts und des Zornes Gottes. 

Wir können an Sodom und Gomorrha denken, 

die Städte voller sexueller Verfehlungen, auf die es 


Pech und Schwefel regnete, und die von Gott 

zerstört wurden. Erdbeben als ein Anzeichen 

für das Gericht Gottes, Erdbeben sind 

im 21. Jahrhundert sehr häufig geworden.


Darauf machten sich die sieben Engel bereit, 

die sieben Posaunen zu blasen. Der erste Engel blies 

seine Posaune. Da entstanden Hagel und Feuer 

und wurden mit Blut gemischt auf die Erde geschleudert. 


Ein Drittel der Erde und ein Drittel aller Bäume 

verbrannten, auch alles Gras verbrannte.

Bei der ersten Posaune ergeht das Gericht 

über das Festland. Aber die Vernichtung ist von Gott 


begrenzt, nur ein Drittel wird vernichtet!

Dann blies der zweite Engel seine Posaune. Etwas, 

das wie ein großer brennender Berg aussah, 

wurde ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres 


wurde zu Blut. Ein Drittel aller Meerestiere starb 

und ein Drittel aller Schiffe wurde vernichtet.

Die zweite Posaune richtet das Meer und alles, was auf ihm 

und in ihm ist. Auch hier wieder begrenzt Gott 


die Vernichtung. Dann blies der dritte Engel seine Posaune. 

Ein großer Stern, der wie eine Fackel brannte, 

stürzte vom Himmel. Er fiel auf ein Drittel der Flüsse 

und auf die Quellen. Der Stern heißt „Wermut“. 


Ein Drittel des Wassers wurde bitter. Viele Menschen starben 

an diesem Wasser, weil es vergiftet war.

Die dritte Posaune richtet die Gewässer der Erde. 

Es fällt der Stern Wermut hinein, das Quellwasser 


wird ungenießbar. Es gibt Propheten, die warnen: 

Der dritte Weltkrieg wird um Trinkwasser geführt! 

Wir können auch an radioaktive Verseuchung 

denken (in Tschernobyl und in Fokoshima).


Dann blies der vierte Engel seine Posaune. Ein Drittel 

der Sonne, des Mondes und der Sterne wurden 

durch Schläge getroffen. Ihr Licht verlor ein Drittel 

seiner Helligkeit, und ein Drittel des Tages 


und der Nacht wurden finster. In der vierten Posaune 

werden die Himmelslichter gerichtet. Man könnte 

an kosmische Veränderungen an Sonne und Mond denken, 

oder an den Sturz von Meteoriten und Asteroiden. 


Aber auch diese kosmischen Katastrophen 

sind von Gott begrenzt. Es liegt alles immer noch

In Gottes Händen. Dann sah ich einen Adler, 

der hoch am Himmel daherflog, und hörte ihn 


mit lauter Stimme rufen: Schrecken, Schrecken, Schrecken! 

Wenn erst die anderen drei Engel ihre Posaunen blasen, 

wird es denen, die auf der Erde leben, schrecklich ergehen!

Der Adler ist ein Bild, das oft in der apokryphen 


Literatur der Antike auftauchte. Es gibt ja neben 

der biblischen Johannes-Apokalypse noch 

eine beachtliche Zahl nicht-biblischer Apokalypsen. 

Der Adler ist hier ein Unheilsbote. Er sagt: Bei den ersten 


vier Posaunen kam das Unheil nur zur Natur, 

bei den restlichen drei Posaunen kommt 

das Unheil zum Menschen! Gott bewahre uns

In den letzten Zeiten, dass wir treu bleiben Gott.



ACHTER GESANG


Dann blies der fünfte Engel seine Posaune. Ich sah 

einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gestürzt war. 

Dieser Stern erhielt die Schlüssel zu dem Schacht, 

der in den Abgrund führt. Jetzt kommen neue Katastrophen, 


aber sie stammen nicht vom Menschen 

oder von der Natur, sondern sie kommen aus dem Bereich 

der Dämonen, also des Teufels oder Satans 

mit seinen gefallenen Engeln. Er öffnete den Schacht, 


da quoll Rauch daraus hervor wie aus einem großen Ofen 

und verdunkelte die Sonne und die Luft. Die Dämonen 

vernebeln alles, mit dem Rauch Satans schaffen sie 

eine Atmosphäre in der Welt, dass die Menschen 


verblendet sind, blind geworden, geführt werden 

von blinden Blindenführern. Die von den Dämonen 

geistig verwirrte Gesellschaft erkennt nicht mehr 

die Gesetze Gottes. Zum Beispiel töten sie 


mit staatlicher Zustimmung ungeborene Kinder 

im Mutterschoß und alte Kranke auf dem Sterbebett. 

Den Schöpfer und Liebhaber des Lebens erkennen 

und verehren sie nicht mehr. Die Dämonen stiften 


eine Kultur des Todes. Aus dem Rauch kamen Heuschrecken 

auf die Erde, denen die Kraft von Skorpionen gegeben war. 

Sie durften weder dem Gras noch den Bäumen 

noch anderen Pflanzen Schaden zufügen; sie sollten nur 


die Menschen quälen, die nicht mit dem Siegel Gottes 

auf der Stirn gekennzeichnet waren. Es war ihnen verboten, 

diese Menschen zu töten; sie durften sie nur 

fünf Monate lang quälen. Die Menschen sollten 


solche Schmerzen leiden, wie wenn ein Skorpion 

sie gestochen hätte. Während dieser fünf Monate 

werden die Menschen den Tod suchen, ihn aber nicht finden. 

Sie möchten dann gerne sterben, aber der Tod 


wird vor ihnen fliehen. Skorpione und Heuschrecken 

sind Plagegeister. Man darf das nicht wörtlich nehmen. 

Es bezeichnet nur, wie schädlich diese Unheilsgeister sind. 

Die vom Teufel beherrschten Menschen sind innerlich gequält, 


sie tragen die Hölle schon im Herzen, es plagt sie ihr Hass 

auf Gott und alles Wahre, Gute und Schöne. 

Sie haben keine ewige Hoffnung. Sie sind verzweifelt, 

voller Lebens- und Todesangst. Es geht ihnen so schlecht, 


dass sie in Drogensucht, Alkoholsucht, Sexsucht flüchten, 

was sie alles nicht glücklich machen kann. 

Es geht ihnen so schlecht, dass ihnen selbst 

der Selbstmord nicht mehr helfen kann.


Die Heuschrecken sahen aus wie Pferde, 

die in die Schlacht ziehen. Auf ihren Köpfen trugen 

sie goldene Kronen, und sie hatten Gesichter wie Menschen. 

Ihr Haar war wie Frauenhaar und ihre Zähne wie Löwenzähne. 


Ihre Brust war wie mit einem eisernen Panzer bedeckt. 

Ihre Flügel machten einen Lärm, als ob viele 

mit Pferden bespannte Wagen in die Schlacht rollten. 

Sie hatten Schwänze und Stacheln wie Skorpione. 


In ihren Schwänzen steckte die Kraft, die Menschen 

fünf Monate lang zu quälen. Der Engel, 

der für den Abgrund zuständig ist, herrscht 

als König über sie. Auf Hebräisch heißt sein Name 


Abaddon, auf Griechisch Apollyon. Der erste Schrecken 

ist damit vorüber; es werden noch zwei weitere folgen.

Manche sehen in diesen Bildern die ganze moderne

Kriegsmaschinerie. Aber es bezeichnet auch 


den Charakter der Teufel (und derer, die ihnen angehören), 

sie tragen Panzer um ihr Herz, sind brutal wie Eisen, 

haben Zungen wie Schlangen, verspritzen Gift wie Schlangen,

sind wild gewordene Furien und beißen um sich.


Wir sehen, wie die Hölle sich auftut und auf Erden erscheint. 

Und haben nicht im zwanzigsten Jahrhundert 

Tyrannen wie Hitler, Stalin und Mao eine Hölle 

auf Erden geschaffen? Dann blies der sechste Engel 


seine Posaune. Ich hörte eine Stimme, die 

von den vier Hörnern des goldenen Altars kam, 

der vor Gott steht. Die Stimme sagte zu dem sechsten Engel 

mit der Posaune: Lass die vier Engel frei, die am Euphrat, 


dem großen Strom, in Fesseln liegen! Die vier Engel 

wurden freigelassen. Sie waren auf das Jahr, den Monat, 

den Tag und die Stunde genau für diesen Zeitpunkt 

dazu bereitgestellt, ein Drittel der Menschheit zu töten.


Diese vier Engel von den vier Enden der Erde 

sind Unheilsgeister. Ein Drittel der Menschheit 

soll nach ihrem Willen sterben. Werden sie versuchen, 

einen dritten Weltkrieg zu inszenieren, vielleicht 


mit Atombomben? Aber ihre Macht ist von Gott begrenzt, 

sie dürfen nur eine bestimmte Zeit wüten. Jesus sagt, 

das menschliche Geschlecht wird nicht aussterben, 

bis er wiederkommt. Man nannte mir die Anzahl 


ihrer berittenen Truppen; es waren Millionen 

und Abermillionen. Und so sah ich sie in der Vision, 

die Reiter mit ihren Pferden: Ihr Brustpanzer 

war feuerrot, rauchblau und schwefelgelb. 


Die Pferde hatten Köpfe wie Löwen und aus ihren Mäulern 

kamen Feuer, Rauch und Schwefel. Feuer, Rauch 

und Schwefel sind die drei Katastrophen, durch die 

ein Drittel der Menschen vernichtet wurde. Die tödliche 


Wirkung der Pferde geht von ihren Mäulern aus 

und von ihren Schwänzen. Die Schwänze sind wie Schlangen 

mit einem Schlangenkopf am Ende. Mit ihnen fügen sie 

den Menschen Schaden zu. Wieder sehen manche 


moderne Ausleger hier die ganze moderne Rüstung, 

Panzer, Bomber. Zumindest sind diese Unheilsgeister 

auf Krieg und Zerstörung aus. Sie hassen Gott, 

sie hassen die Menschen, und sie hassen die ganze Schöpfung.


Feuer, Rauch und Schwefel sind in der Bibel 

Zeichen für dämonische Geister. Aber die Menschen, 

die nicht durch diese Katastrophen getötet wurden, 

änderten sich nicht. Sie hörten nicht auf, die Dämonen 


und die Götzen aus Gold, Silber, Bronze, Stein und Holz

anzubeten, diese selbst gemachten Götter, die weder sehen 

noch hören noch gehen können. Nein, sie änderten sich nicht; 

sie hörten nicht auf zu morden, Zauberei und Unzucht 


zu treiben und zu stehlen. So hatten wir im 20. Jahrhundert 

unter den großen Diktatoren die Hölle auf Erden erlebt. 

Aber nach dem zweiten Weltkrieg haben sich 

die Menschen nicht bekehrt. Auch nach dem Untergang 


des Sowjetkommunismus (des roten Drachen 

der Apokalypse) haben sich die Menschen nicht bekehrt. 

Sie laufen nun dem neuen Götzen des Kapitalismus nach, 

Geld und Konsum. Am Ende aber siegt Maria!



NEUNTER GESANG


Dann erhielt ich ein Rohr, das wie ein Messstab war, 

und jemand sagte: Steh auf und miss den Tempel Gottes aus 

und den inneren Vorhof, in dem der Altar steht. Zähle, 

wie viele Menschen dort beten. Den äußeren Vorhof lass weg!


Dort brauchst du nicht zu messen, weil er den Fremden

preisgegeben wird. Zweiundvierzig Monate lang 

werden sie die Heilige Stadt verwüsten. Das Gericht 

beginnt bei der Kirche Gottes (Heilige Stadt, 


Tempel des Herrn). Und zwar bleibt erhalten 

nur das Allerheiligste, der Vorhof der Heiden wird vernichtet. 

Es bleibt nur eine Bekenntniskirche. Die Volkskirche 

hört auf zu sein. Die Kirche hat schon längst 


ihren bestimmenden Einfluss auf Politik und Kultur verloren. 

Die Massen zählen sich nicht mehr aus bloßer Gewohnheit 

zum Christentum. Christliche Volksfeste werden umgedeutet 

in neuheidnische oder atheistische Feste. Die Künstler 


haben sich längst vom Christentum verabschiedet. 

Die Intellektuellen folgen antichristlichen Ideologien. 

Was von der Kirche bleibt, ist der harte Kern, 

die wahren Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi, 


die sich versammeln zur Anbetung (in der Eucharistie), 

die dem Wort Gottes getreu leben. Sie werden 

eine Minderheit sein, aber ihr entschiedenes Christentum 

hat mehr Attraktivität als das laue Christentum 


einer traditionalistischen Volkskirche. Diese Vision 

wird sowohl von Dietrich Bonhoeffer als auch 

von Papst Benedikt geteilt. Bonhoeffer sprach schon 

vor der Hitlerzeit von der Umwandlung der Volkskirche 


in eine Bekenntniskirche. Papst Benedikt sprach 

in Deutschland von der Entweltlichung der Kirche.

Ich werde meine zwei Zeugen beauftragen. 

Sie sollen Trauerkleidung tragen und während 


dieser zwölfhundertsechzig Tage prophetisch reden.

Diese beiden Zeugen sind die zwei Ölbäume 

und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. 

Wenn jemand versucht, gegen sie einzuschreiten, 


kommt Feuer aus ihrem Mund und verbrennt ihre Feinde. 

Auf diese Weise werden alle getötet, die ihnen Schaden 

zufügen wollen. Sie haben die Macht, den Himmel 

zu verschließen, sodass es nicht regnet, solange sie 


ihre prophetische Botschaft ausrichten. Sie haben auch 

die Macht, alle Gewässer in Blut zu verwandeln 

und die Erde mit allen möglichen Katastrophen 

zu erschüttern, sooft sie wollen. Diese zwei Propheten 


der Letzten Zeiten können entweder zwei charismatisch 

begnadete Männer (oder Frauen) sein, aber es kann auch sein, 

dass das Christentum wieder prophetisch wird, 

erfüllt vom Heiligen Geist, den Willen und das Wort 


Gottes verkündend. So können wir auch nicht 

mit Gewissheit sagen, ob der Antichrist eine einzelne Person ist,

ein neuer Hitler, oder eine Organisation, 

die Weltherrschaft anstrebenden Freimaurer.


Die beiden Propheten der Letzten Zeiten werden 

mit Moses und Elias verglichen. Elias betete 

und der Himmel wurde verschlossen, dass es nicht regnete. 

Moses betete und der Nil verwandelte sich in Blut. 


In der Bibel steht Moses immer für das Gesetz Gottes 

und Elias für die Prophetie. Moses und Elias erschienen 

Jesus bei seiner Verklärung auf dem Berg Tabor. 

Gesetz und Propheten“ ist eine Formulierung, 


die für das ganze Alte Testament oder auch 

für die ganze Heilige Schrift steht. Die beiden Propheten 

werden also das Gesetz Gottes verkünden und wie Propheten 

des Neuen und Ewigen Bundes mit Vollmacht 


und charismatischer Kraft das Evangelium 

vom Retter Jesus Christus verkünden.

Wenn sie ihre Botschaft vollständig ausgerichtet haben, 

wird das Tier aus dem Abgrund kommen und gegen sie kämpfen.


Es wird sie besiegen und sie töten. Ihre Leichen werden 

auf dem Platz mitten in der großen Stadt liegen, 

in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Geistlich gesprochen 

heißt diese Stadt Sodom und Ägypten. Menschen 


aus aller Welt, aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen 

werden kommen und sich dreieinhalb Tage lang 

die beiden Toten ansehen; sie werden nicht zulassen, 

dass sie beerdigt werden. Alle Menschen auf der Erde 


werden sich über den Tod dieser beiden freuen, 

sie werden jubeln und sich gegenseitig Geschenke schicken; 

denn diese Propheten waren ihnen lästig geworden.

Die antichristlichen Mächte, politisch und religiös, 


werden die Prophetie vom Retter Jesus nicht ertragen 

und werden versuchen, die prophetischen Kräfte 

der Bekenntniskirche auszulöschen. Die Bekenntniskirche 

der Letzten Zeiten wird eine Märtyrerkirche sein. 


Die Stadt, in der die Kirche verfolgt wird, heißt Sodom 

und Ägypten. Sodom steht für Unzucht, Ägypten 

für Götzendienst. Sodom: Es gehen schon in unserer Zeit 

unreine Geister der sexuellen Unreinheit um 


(besonders in den Nächten), um möglichst viele Menschen 

in sexuelle Unreinheit und Sünde zu verstricken 

und sie zur Beute der Dämonen zu machen. Sodomie 

steht für Homosexualität (die rosa Revolution), 


aber auch für freie Liebe und Massenvergewaltigungen 

und Prostitution, Sexsklaven und Pornographie. 

Ägypten steht für Götzendienst. Die neuen Rechten 

kommen wieder mit den germanischen Göttern. 


Die heidnischen Feministinnen kommen wieder 

mit der antiken Mondgöttin. Die Esoteriker setzen 

an die Stelle Jesu den Buddha oder die indischen Götter. 

Wir stehen einer Flut von Neuheidentum gegenüber. 


Die Menschen können die Propheten der wahren Kirche 

nicht ertragen, denn sie verkünden sexuelle Reinheit 

und den einzigen Retter Jesus. Die Mehrheit der Menschen 

wird gottlos sein und sich freuen, wenn die Propheten Gottes


getötet werden. Ein Beispiel: Papst Johannes Paul II 

rief die Jugend der Welt zur sexuellen Reinheit auf 

und dazu, Heilige des dritten Jahrtausends zu werden. 

In einem katholischen Jugendzentrum stellte man 


schon einmal den Sekt kalt für den Tag, da dieser lästige 

Prophet sterben wird, denn diese katholischen 

Jugendlichen wollten freie Liebe und Ehe auf Probe leben.

Doch nach dreieinhalb Tagen kam der Lebensgeist Gottes 


wieder in die beiden Propheten, und sie standen auf. 

Alle, die das sahen, erschraken sehr. Dann hörten sie 

eine mächtige Stimme vom Himmel, die den beiden befahl:

Kommt herauf! Und vor den Augen ihrer Feinde 


stiegen sie in einer Wolke zum Himmel hinauf. 

In diesem Augenblick gab es ein heftiges Erdbeben. 

Ein Zehntel der Stadt wurde zerstört; siebentausend Menschen

kamen bei dem Erdbeben ums Leben. Die Überlebenden 


waren zu Tode erschrocken und erwiesen Gott 

im Himmel Ehre. Der zweite Schrecken ist damit vorüber, 

doch der dritte Schrecken wird bald folgen!

Gott lässt nicht zu, dass die antichristlichen Mächte 


die Propheten der Kirche endgültig besiegen. Gott 

erweckt die Propheten zu neuem Leben. Am Ende 

wird die wahre Kirche triumphieren! Die Auferstehung 

der Kirche ist der Auferstehung Christi nachgebildet. 


Die Kirche wird wie ihr Meister gekreuzigt, 

aber die Kirche wird auch wie ihr Meister 

von den Toten auferweckt werden und im Triumph 

gen Himmel fahren! So schlimm es heute auch auszieht 


mit der Flut von Unzucht und Götzendienst, 

bleiben wir der Kirche Christi treu, denn sie wird 

am Ende triumphieren! Dann blies der siebte Engel 

seine Posaune. Da erhoben sich im Himmel laute Stimmen, 


die sagten: Jetzt gehört die Herrschaft über die Erde 

unserem Gott und seinem gesalbten König, und Gott wird 

in alle Ewigkeit regieren! Die vierundzwanzig Ältesten, 

die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich zu Boden 


und beteten Gott an. Sie sagten: Wir danken dir, Herr, 

unser Gott, du Herrscher der ganzen Welt, der du bist 

und der du warst! Du hast deine große Macht gebraucht

und die Herrschaft angetreten! Die Völker lehnten sich 


gegen dich auf; darum bist du zornig geworden. Jetzt ist 

die Zeit gekommen, Gericht zu halten über die Toten.

Nun ist die Zeit der Belohnung da für deine Diener, 

die Propheten, und für dein ganzes heiliges Volk,


alle, die deinen Namen ehren, Hohe und Niedrige.

Nun ist die Zeit der Bestrafung gekommen für alle, 

die die Erde zugrunde richten: Jetzt werden sie selbst 

zugrunde gerichtet. Die ganze triumphierende 


himmlische Kirche mit allen Engeln und Heiligen 

betet Gott und den Messias an, der im Gericht 

über die antichristlichen Feinde triumphiert 

und die treuen prophetischen Christen der kämpfenden Kirche 


auf Erden belohnt mit der Palme der Unsterblichkeit! 

Wir hören hier gewissermaßen einen himmlischen Lobpreis. 

Wir hören die himmlischen Hymnen, die Harfen der Heiligen,

sehen den Anbetungstanz der Engel! In diese himmlische Liturgie


dürfen auch wir schon auf Erden einstimmen! 

Wenn wir auch schwere Kreuze zu tragen haben, 

wenn wir verspottet und verhöhnt und verfolgt werden, 

bis hin zum Martyrium, wir stehen auf der Seite Gottes 


und des Messias. Und Jesus wird der Sieger sein!

Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet, 

sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.

Zugleich blitzte es und donnerte und dröhnte; die Erde bebte 


und schwerer Hagel fiel nieder. Hier erscheint die Bundeslade. 

Ein kleiner Exkurs über die Bundeslade und ihre Deutung.

Moses baute eine Truhe aus Akazienholz, 

nach der genauen Anweisung Gottes. In der Bundeslade


aufbewahrt wurden die beiden Tafeln mit den Zehn Geboten, 

ein Krug mit Manna und der Stab Aarons, 

des ersten Hohepriesters. Die Bundeslade 

war das Nationalheiligtum Israels. Sie wurde in der „Stiftshütte“,


dem „Offenbarungszelt“ aufbewahrt und war der Thron Gottes.

Sie zog mit Israel durch die Wüste, ein besonderer Stamm Israels,

die Leviten, wurde berufen, dass sie als Priester 

der Bundeslade dienten. David tanzte nackt vor der Bundeslade.


Die Bundeslade zog den Israeliten immer voran, 

wenn sie in den Krieg gegen die Philister zogen. 

Salomo baute der Bundeslade den Tempel Salomos, 

wo sie im Allerheiligsten stand. Wie das Buch Jeremia 


und das Buch der Makkabäer berichtet, bekam der Prophet

Jeremia zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft 

den Auftrag, die Bundeslade an einem unbekannten Ort 

zu verstecken. Sie wurde nicht wieder gefunden.


Die Bundeslade im Christentum. Da gibt es sehr unterschiedliche

Auffassungen. Ich erzähle von den äthiopischen Kopten 

und den Katholiken, wie sie zur Bundeslade stehen:

Die äthiopisch-koptische Kirche: Nach einer heiligen Schrift


dieser Kirche war die Königin von Saba die Königin 

von Äthiopien. Sie zog nach Jerusalem zum König Salomo, 

um seine Weisheit zu hören. Er zeugte mit ihr einen Sohn. 

Die Königin von Saba zog mit ihrem Sohn wieder nach Äthiopien


und nahm die „Bundeslade Unserer Lieben Frau von Zion“ mit.

Ihr Sohn wurde der Begründer des äthiopischen Kaiserhauses. 

Die Bundeslade wird in Äthiopien aufbewahrt.

Die katholische Kirche: Gleich im Anschluss an die Erscheinung


der Bundeslade im Himmel erscheint in der Apokalypse 

die „Frau, mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen,

gekrönt mit einer Krone aus zwölf Sternen“. Das ist die Jungfrau

Maria, die Bundeslade des Christentums. In der Bundeslade


befanden sich die Zehn Gebote – Maria trug im Schoß 

das Wort Gottes. In der Bundeslade befand sich 

ein Krug mit Manna – Maria trug im Schoß Jesus, 

das Brot des Himmels. Die Bundeslade enthielt den Stab Aarons,


des Hohepriesters – Maria trug in ihrem Schoß Jesus, 

unseren himmlischen Hohepriester. Diese „Bundeslade“ 

ist eine Frau, die apokalyptische Frau, die Jungfrau Maria, 

die Mutter Jesu, die „Königin der Letzten Zeiten“.



ZEHNTER GESANG


Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet, 

sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.

Zugleich blitzte es und donnerte und dröhnte; 

die Erde bebte und schwerer Hagel fiel nieder.


Darauf zeigte sich am Himmel eine gewaltige Erscheinung: 

Es war eine Frau, die war mit der Sonne bekleidet 

und hatte den Mond unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf 

eine Krone von zwölf Sternen. Sie stand kurz vor der Geburt 


und die Wehen ließen sie vor Schmerz aufschreien. 

Dann zeigte sich am Himmel eine andere Erscheinung: 

ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen 

und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone. 


Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel 

der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde. 

Er stand vor der Frau, die ihr Kind gebären sollte, 

und wollte es verschlingen, sobald es geboren wäre. 


Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker 

der Erde mit eisernem Zepter regieren wird. Das Kind 

wurde sofort nach der Geburt weggenommen 

und zu Gott, zum Thron Gottes, gebracht.


Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet, 

sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.

Die Bundeslade im Himmel erscheint und gleich darauf 

die apokalyptische Frau, die Mutter des Messias. 


Die Bundeslade im Alten Testament war von Gott 

nach der Weisung Gottes hergestellt worden, 

eine Akazientruhe, das Heiligtum der Kinder Israel. 

In der Bundeslade befanden sich die beiden steinernen Tafeln 


mit den zehn Geboten Gottes. Die Bundeslade 

war also gewissermaßen ein Gefäß, in dem sich das Wort 

Gottes befand. Zur Zeit des babylonischen Exils 

versteckte der Prophet Jeremia die Bundeslade, 


und sie ward nie wieder gefunden. Hier erscheint sie nun, 

aber im Himmel, im Tempel Gottes. Die apokalyptische Frau 

als Mutter des Messias ist das Gefäß, das das Wort Gottes,

nämlich Jesus, in sich trägt, nämlich neun Monate 


in ihrer Schwangerschaft bei der Fleischwerdung 

des Wortes Gottes (Inkarnation des Logos). Das Wort Gottes 

im Alten Bund waren zwei steinerne Tafeln, das Wort Gottes 

im neuen und ewigen Bund ist der menschgewordene Christus.


Die Bundeslade im alten Bund war eine Akazientruhe, 

im neuen und ewigen Bund ist sie der Schoß der Mutter 

des Messias. Darauf zeigte sich am Himmel 

eine gewaltige Erscheinung: Es war eine Frau, 


die war mit der Sonne bekleidet und hatte den Mond 

unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf eine Krone 

von zwölf Sternen. „Frau“ ist hier der Titel. 

Es geht nun um die „Frau der Offenbarung“. 


Zuerst erscheint sie im Buch Genesis, gleich 

nach dem Sündenfall wird sie angekündigt:

Da sagte Gott, der Herr, zu der Schlange: Verflucht sollst du sein

wegen dieser Tat! Auf dem Bauch wirst du kriechen 


und Staub fressen dein Leben lang, du allein von allen Tieren. 

Und Feindschaft soll herrschen zwischen dir und der Frau,

zwischen deinen Nachkommen und ihrem Nachkommen. 

Er wird dir den Kopf zertreten, du wirst ihn in die Ferse beißen.


Es besteht Feindschaft zwischen der Frau und Satan. 

Die Nachkommen Satans sind die Dämonen 

und die Feinde Christi unter den Menschen. Der Nachkomme 

der Frau (Maria) ist Jesus, der gekommen ist, 


um die Werke des Teufels zu vernichten, wie Paulus sagt. 

Diese Feindschaft zwischen der Frau und der Schlange 

finden wir auch in unserm Offenbarungstext.

Wo taucht die Frau noch auf? Jesus redet die Mutter Jesu 


im Evangelium nicht mit Mutter oder Mama an, 

sondern mit Frau: Am dritten Tag wurde in Kana in Galiläa 

eine Hochzeit gefeiert. Die Mutter Jesu war dabei, 

und auch Jesus war mit seinen Jüngern dazu eingeladen. 


Als der Weinvorrat zu Ende war, sagte seine Mutter zu ihm: 

Sie haben keinen Wein mehr! Jesus erwiderte ihr: 

Frau, was geht das dich und mich an! Meine Stunde 

ist noch nicht gekommen. Da wandte sich seine Mutter 


an die Diener und sagte: Tut alles, was er euch befiehlt!

Luther übersetzte: Weib, was hab ich mit dir zu schaffen! 

Das klingt sehr verächtlich. Manche sagen, so solle man 

einmal mit seiner Mutter reden. Die Stelle wird in allen Bibeln


falsch übersetzt. Die katholische Einheitsübersetzung 

übersetzt: Frau, was willst du von mir? Wörtlich heißt es: 

Frau, was ist das dir und mir? Oder: Frau, 

was ist das zwischen dir und mir? Jesus nennt sie Frau, 


denn das ist die Frau aus Genesis 3 und Offenbarung 12, 

die Frau der Offenbarung. Kreuzigung Jesu nach Johannes, 

letztes Wort Jesu vor seinem Tod, sein Testament:

Nahe bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter 


und deren Schwester, Maria, die Frau von Klopas, 

und Maria von Magdala. Jesus sah seine Mutter dort stehen 

und neben ihr den Jünger, den er besonders lieb hatte. 

Da sagte er zu seiner Mutter: Frau, er ist jetzt dein Sohn! 


Und zu dem Jünger sagte er: Sie ist jetzt deine Mutter! 

Von da an nahm der Jünger sie in sein Eigenes auf.

Jesus wusste, dass nun alles zu Ende gebracht war.

Hier nennt Jesus die Mutter des Messias wieder Frau 


(der Offenbarung) und übergibt ihr den Jünger, 

den er lieb hatte (namentlich nicht genannt) 

als ihren geistigen Sohn, und der Jünger, 

den Jesus lieb hatte, nimmt die Mutter des Messias 


in sein Haus auf oder wie es im Griechischen heißt: 

in sein Inneres. Man bedenke, dass das das letzte Wort 

Jesu am Kreuz war. Ein Katholik sagt: Ich bin der Jünger, 

den Jesus lieb hat, und Jesus hat mir bei seiner Kreuzigung 


seine Mutter zur geistigen Mutter gegeben. 

Die Frau, die war mit der Sonne bekleidet und hatte den Mond

unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf eine Krone 

von zwölf Sternen. Die Sonne ist ein Bild für Christus, 


der beim Propheten Maleachi Sonne der Gerechtigkeit 

genannt wird. Dass die apokalyptische Frau 

mit der Christus-Sonne bekleidet ist, heißt, 

sie hat ihre Würde nicht aus sich, sondern weil Gott 


sie auserwählt hat, Mutter Christi zu sein. Der Mond 

unter ihren Füßen steht für die Welt. Der Mond 

ist launisch (Luna) und wechselhaft, so gibt es in der Welt 

auch Licht und Finsternis, Gut und Böse, auch ein Werden 


und Vergehen, die Welt ist ein Reich der Vergänglichkeit. 

Die Frau der Offenbarung herrscht darüber. Die zwölf Sterne 

sind die zwölf Apostel, das ist die Kirche der Apostel, 

das ist das Gottesvolk, in deren Mitte die Mutter 


des Messias lebt und wirkt. Sie stand kurz vor der Geburt 

und die Wehen ließen sie vor Schmerz aufschreien. 

Dann zeigte sich am Himmel eine andere Erscheinung: 

ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen 


und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone. 

Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel 

der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde. 

Er stand vor der Frau, die ihr Kind gebären sollte, 


und wollte es verschlingen, sobald es geboren wäre. 

Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker 

der Erde mit eisernem Zepter regieren wird. Das Kind 

wurde sofort nach der Geburt weggenommen 


und zu Gott, zum Thron Gottes, gebracht.

Die Frau ist Maria, die Mutter Jesu, die Jesus gebiert

(Weihnachten). Der Drache ist der Satan, 

der den Christus vernichten wollte (Kindermord des Herodes,


Versuchung Christi, Verrat des Judas). Der Sohn der Frau 

wird alle Völker beherrschen. Jesus ist der König der Juden 

und der König aller Völker. Das Kind wird zu Gottes Thron

entrückt (Auferstehung und Himmelfahrt). 


Das ist also eine Zusammenfassung des Evangeliums: Geburt,

Kampf mit Satan, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt.

Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel 

der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde.


Das bezieht sich wohl auf den Fall der Engel. 

Über den Fall Satans spricht der Prophet Hesekiel. 

Es richtet sich wörtlich an den König von Tyrus, aber wurde 

von den Kirchenvätern immer auf den Fall Satans ausgelegt.


Das Wort des Herrn erging an mich, er sagte: Du Menschensohn,

sag zum Herrscher von Tyrus: So spricht der Herr, 

der allmächtige Gott: Du bildest dir etwas ein 

auf deine große Macht. Du behauptest: Ein Gott bin ich; 


wie ein Gott throne ich auf meiner Insel mitten im Meer! 

Du hast dich zum Gott erklärt, obwohl du doch nur 

ein Mensch bist. Du bist zwar weiser als Daniel, 

kein Geheimnis ist dir zu tief. Durch deine Weisheit


blühte dein Handel, du bist reich geworden 

und hast deine Schatzkammern mit Gold und Silber gefüllt. 

Aber dein Reichtum ist dir zu Kopf gestiegen; 

du überhebst dich und stellst dich Gott gleich. 


Deshalb sage ich, der Herr: Ich führe Feinde gegen dich heran, 

die erbarmungslosesten der Völker; dann hilft dir 

deine ganze Weisheit nichts mehr und deine Pracht 

wird in den Schmutz getreten. Du selbst musst hinunter 


zu den Toten; in deiner Festung mitten im Meer 

wirst du erschlagen. Wenn deine Mörder auf dich eindringen, 

wirst du dann auch noch sagen: Ein Gott bin ich? 

Du wirst ihnen so hilflos ausgeliefert sein 


wie irgendein Mensch. Fremde erschlagen dich, 

du erleidest einen schändlichen Tod. Ich habe es gesagt, 

der Herr, der allmächtige Gott. Das Wort des Herrn 

erging an mich, er sagte: Du Menschensohn, 


stimme die Totenklage an über den König von Tyrus! 

Sag zu ihm: So spricht der Herr, der allmächtige Gott: 

Du warst die Vollkommenheit selbst, voll Weisheit 

und erlesener Schönheit. In Eden, dem Gottesgarten, 


lebtest du. Dein Gewand war mit Edelsteinen 

aller Art besetzt, mit Rubin, Topas, Jaspis, Chrysolith, 

Karneol, Onyx, Smaragd, Karfunkel und Lapislazuli. 

Mit Gold warst du geschmückt an dem Tag, 


an dem ich dich erschuf. Ich gab dich dem Wächter 

des Gartens, dem Cherub mit den ausgebreiteten Flügeln, 

zum Gefährten; du wohntest auf dem heiligen Götterberg 

mitten unter feurigen Steinen. Vollkommen 


hatte ich dich geschaffen und du bliebst es, 

bis du in Sünde fielst. Deine ausgedehnten Handelsgeschäfte

verführten dich zu Erpressung und Unterdrückung; 

so wurdest du schuldig. Da verstieß ich dich vom Götterberg 


und der Wächter, der Cherub, schaffte dich aus der Mitte 

der feurigen Steine weg. Deine Schönheit 

hatte dich überheblich gemacht; aus lauter Eitelkeit 

hattest du deine Weisheit preisgegeben 


und warst zum Narren geworden. Deshalb stürzte ich dich 

auf die Erde hinunter und gab dich dem Spott der Könige preis.

Durch das Unrecht, das du bei deinen Handelsgeschäften begingst,

bist du schuldig geworden und hast deine Tempel entweiht. 


Darum habe ich Feuer in deiner Stadt ausbrechen lassen 

und sie niedergebrannt; wer jetzt vorbeikommt, 

findet nur noch Schutt und Asche. Alle Völker ringsum 

sind starr vor Entsetzen. Ein Bild des Schreckens 


bist du geworden, für alle Zeiten ist es um dich geschehen.

Satan war als Luzifer ein von Gott geschaffener Engel 

der höchsten Ordnung. Satan und sein Gefolge 

unter den Engeln („ein Drittel“) wollte „sein wie Gott“. 


Dagegen der Erzengel Michael heißt: „Wer ist wie Gott?“ 

Michael ist der Führer der treuen Engel. Satan sagte: 

Ich will Gott dem Höchsten nicht dienen!“ Dagegen 

Maria sagt: „Siehe, ich bin die Magd des HERRN.“



ELFTER GESANG


Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern 

und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe 

und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren.

Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße 


waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul 

wie das Maul eines Löwen. Und der Drache 

hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron 

und seine große Macht. Einer seiner Köpfe sah aus 


wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde 

wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach.

Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, 

weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; 


und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich

und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen? 

Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte 

und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben,


dies zweiundvierzig Monate zu tun. Das Tier öffnete sein Maul,

um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung 

und alle, die im Himmel wohnen. Und es wurde ihm erlaubt, 

mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen. 


Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, 

Völker, Sprachen und Nationen. Alle Bewohner der Erde 

fallen nieder vor ihm: alle, deren Namen nicht 

seit der Erschaffung der Welt geschrieben stehen 


im Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet wurde. 

Wer Ohren hat, der höre! Wer zur Gefangenschaft 

bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert

getötet werden soll, wird mit dem Schwert getötet. 


Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue 

der Heiligen bewähren. Und ich sah: Ein anderes Tier 

stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm 

und redete wie ein Drache. Die ganze Macht des ersten Tieres 


übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde 

und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, 

dessen tödliche Wunde geheilt war. Es tat große Zeichen; 

sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen 


vom Himmel auf die Erde fallen. Es verwirrte die Bewohner 

der Erde durch die Zeichen, die vor den Augen des Tieres 

zu tun ihm gegeben war; es befahl den Bewohnern der Erde, 

ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, 


das die Schwertwunde trug und doch wieder zum Leben kam.

Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres

Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte 

und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild 


des Tieres nicht anbeteten. Die Kleinen und die Großen, 

die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, 

alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn 

ein Kennzeichen anbringen zu lassen. Kaufen oder verkaufen


konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres 

oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. 

Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. 

Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; 


seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

Die Offenbarung (Die „Apokalypse“, das letzte Buch 

der biblischen Sammlung) des Johannes 

ist sicherlich das geheimnisvollste und am schwersten 


zu deutende Buch der Bibel. Wie sich die Geschichte 

der Endzeit gestalten wird, hat von jeher die Menschen 

beschäftigt und viele haben eine Deutung gewagt. 

Die literarisch bedeutendste stammt von dem russischen


Philosophen und Schriftsteller Wladimir Solowjew.

Wenige Monate vor seinem Tod erschien 

die „Kurze Erzählung vom Antichrist“. Solowjew 

versucht hier eine Interpretation der Endzeit, 


die sich stark an der Bibel orientiert und außerdem 

die Schriften des heiligen Irenäus von Lyon 

mit einbezieht. Sie handelt vom Erscheinen des Antichrist, 

seinem Sieg und seinem Untergang. Es ist das Jahr 2077; 


Europa hat gerade eine fünfzigjährige islamische 

Vorherrschaft überwunden, in der sich auch 

die religiösen Auffassungen durchmischten. 

Die Menschen sehnen sich nach Frieden, nach Spiritualität 


und nach religiöser Versöhnung. Zu diesem Zeitpunkt 

tritt ein Mann auf, der das weiterführen möchte, 

was Jesus Christus begonnen hatte. Schon Joseph Kardinal


Ratzinger wies in seinem Buch „Schriftauslegung 

im Widerstreit“ darauf hin, dass Solowjews Antichrist 

in Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten hat. 

Er ist von großen humanitären Idealen beseelt 


und will der Menschheit Glück und Wohlergehen schenken. 

Aber „er liebte nur sich allein“. Schon bald wird er 

aufgrund seines Einsatzes für das Volk zum lebenslänglichen

Präsidenten der Vereinigten Staaten von Europa gewählt 


und kurz darauf zum Kaiser des wiedererrichteten 

Römischen Reiches ernannt. Von den Christen 

wird der neue Weltenherrscher nach den langen Kriegsjahren

zunächst mit großer Sympathie aufgenommen. 


Erst langsam regt sich Skepsis in glaubenstreuen Kreisen.

Daraufhin beruft der Kaiser ein Konzil ein, 

durch das er die getrennte Christenheit wieder vereinen möchte.

Es zeigt sich immer deutlicher, dass der Kaiser 


sich selbst anstelle von Jesus Christus zum Zentrum 

des Glaubens macht. Während viele Christen zu ihm überlaufen,

sammeln sich die glaubenstreuen Katholiken 

um Papst Petrus II., die treuen Orthodoxen 


um den Starez Johannes und die Protestanten, 

die dem Kaiser widerstehen, um den deutschen Theologen 

Dr. Ernst Pauli. Orthodoxe und Protestanten 

suchen die Nähe zum Papst. Als der Starez Johannes 


den Antichristen enttarnt, spricht Papst Petrus 

die Exkommunikation aus. Beide werden getötet. 

Dr. Pauli erklärt, dass die Endzeit nun begonnen habe, 

und führt die Christenheit ins Exil in die arabische Wüste, 


wo sie den wiederkommenden Christus erwarten. 

Dieser trifft bei seinem Kommen nicht nur 

eine geeinte Christenheit an, sondern auch die Juden, 

die sich den Christen bald darauf angeschlossen haben.


Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern 

und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe 

und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren.

Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße 


waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul 

wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm 

seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht.

Diese Vision eines großen Weltherrschers stammt 


schon vom Propheten Daniel, da Bär, Panther und Löwe 

für die antiken Weltreiche Persien, Assyrien und Rom standen.

Der Antichrist wird also Weltmonarch einer Weltmonarchie 

oder Präsident der Vereinigten Staaten 


der globalisierten Menschheit sein. Seine Macht 

hat er vom Drachen, von Satan. Die Christen 

zur Zeit Hitlers glaubten wie Papst Pius XII 

an eine dämonische Besessenheit Hitlers, 


die jüdisch-christliche Märtyrerin Edith Stein nannte ihn 

den Antichrist, der katholische Dichter Reinhold Schneider 

nannte ihn den Dämon, Bonhoeffer sprach vom Schutz Satans 

für Hitler, der alle Attentate wunderbar überlebt hatte.


Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; 

aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde 

sah dem Tier staunend nach. Die Menschen warfen sich 

vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht 


dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an 

und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf 

mit ihm aufnehmen? Der Antichrist ahmt Christus nach. 

Christus ward getötet und ist auferstanden. Der Antichrist 


ist der Nachäffer Christi, ein Pseudo-Messias. Luther 

nannte Satan den Affen Gottes, der nur nachäffen kann.

Vielleicht kommt ein Pseudo-Christus in der Zukunft. 

Die Buddhisten Asien und die Esoteriker erwarten 


den wiederkommenden Buddha namens Lord Maitreya. 

New Age Leute warten auf das Zeitalter des kosmischen Christus.

Muslime warten auf die Wiederkunft des reinen Menschen Isa

oder Jesus, der in einem Endkrieg mit den muslimischen Armeen


zusammen die „Ungläubigen“ vernichten wird 

und die Herrschaft des Islam auf der ganzen Erde 

errichten wird. Das sind alles solche Pseudo-Christusse.

Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte 


und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben,

dies zweiundvierzig Monate zu tun. Das Tier öffnete sein Maul,

um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung 

und alle, die im Himmel wohnen. Der Antichrist wird zwar 


als Pseudo-Christus kommen, aber man wird merken, 

wes Geistes Kind er ist, denn er, das Werkzeug Satans, 

wird alles Heilige, Gott und Christus lästern. 

Wo gibt es heute schon Lästerungen des heiligen Gottes? 


Wo ist darin schon der Geist des Antichrist am Wirken?

Und es wurde ihm erlaubt, mit den Heiligen zu kämpfen 

und sie zu besiegen. Es wurde ihm auch Macht gegeben 

über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. 


Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, 

deren Namen nicht seit der Erschaffung der Welt 

geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes, 

das geschlachtet wurde. Wer Ohren hat, der höre! 


Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft.

Wer mit dem Schwert getötet werden soll, wird mit dem Schwert

getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit 

und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren.


Die Völker werden ihm mehrheitlich zujubeln, 

wie die Russen damals Lenin und die Deutschen Hitler 

zugejubelt haben, darunter auch große Teile der Christen. 

Aber er wird Krieg führen gegen die Heiligen, das bedeutet, 


er wird die wahrhaftigen Jünger Jesu mit Propaganda 

und Militanz verfolgen. Diesen Geist des Antichrist 

sehen wir heute schon wirksam in der grausamen

Christenverfolgungen durch Kommunisten und islamische


Terroristen. Hier ist Mut gefordert, Bereitschaft zum Martyrium.

In Europa braucht es den Mut, zu einer verspotteten Minderheit 

zu gehören und gegen den Strom des Zeitgeists zu schwimmen.

Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. 


Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.

Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus.

Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, 

das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war.


Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen 

der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.

Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Zeichen, 

die vor den Augen des Tieres zu tun ihm gegeben war; 


es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten 

zu Ehren des Tieres, das die Schwertwunde trug 

und doch wieder zum Leben kam. Es wurde ihm Macht 

gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen,


sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, 

dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres 

nicht anbeteten. Diese Gestalt nennt man auch 

den falschen Propheten oder den Lügenpropheten 


des Antichrist. Beide stehen im Dienst Satans. 

Der Lügenprophet ist eine charismatische Persönlichkeit 

von hinreißender Beredsamkeit. Er ist sozusagen 

der Propagandaminister des Antichristen, wie Goebbels bei Hitler.


Er ist der Chef-Ideologe. Dem Lügenpropheten 

und dem Antichrist werden vom Drachen Satan Macht gegeben,

sogar Wunder zu tun, um die blinden Massen zu überzeugen. 

Auch viele nicht gefestigte Christen lassen sich 


von der Beredsamkeit und den Wundern bewegen, 

den Antichrist als Menschheitserlöser zu verehren.

Wo gibt es heute Propaganda, Ideologie und dämonische

Beredsamkeit bei uns in Deutschland? In George Orwells 


Roman 1984 übernimmt der allgegenwärtige Fernseher 

die Aufgabe des Propagandainstruments.

Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, 

die Freien und die Sklaven, alle zwang es, 


auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen 

anbringen zu lassen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, 

wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres 

oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. 


Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. 

Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; 

seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

Man könnte sich vorstellen, dass der Antichrist 


jedem Menschen einen Mikrochip einpflanzen lässt 

mit der Zahl 666, und nur mit dem Mikrochip 

kann man dann noch bezahlen und steht gleichzeitig 

unter totaler staatlicher Überwachung. Der Staat 


des Antichrist ist ein totalitärer Überwachungsstaat, 

vor allem ohne Religionsfreiheit. Vielleicht gibt es 

eine synkretistische, esoterische Welteinheitsreligion, 

eine Mischung aus allen Religionen, aber das Bekenntnis 


zu Jesus dem Herrn wird verboten sein. Das Urbild 

des antichristlichen Werltherrschers war 

der römische Kaiser Nero, sein Name Neron 

hat in der jüdischen Zahlenmystik der Zahlenwert 666. 


In der satanischen Rockmusik der 68er Kulturrevolution 

gab es eine Gruppe namens Aphrodite‘s Child, 

deren Album hieß 666. Bei Rockkonzerten werden 

die besoffenen Fans angeleitet, Sex-Sex-Sex zu brüllen, 


also insgeheim 666. Man sagt, die Zahl 6 steht für die Welt, 

also dreimal die sechs ist totale Vergötzung der Welt, 

rein innerweltliches Denken, eine Erlösung ohne Gott.

Hier ist Weisheit vonnöten und die Treue der Heiligen.



ZWÖLFTER GESANG


Dann sah ich eine weitere große und staunenerregende

Erscheinung am Himmel: sieben Engel, die sieben 

Katastrophen bringen. Dies sind die letzten Katastrophen, 

denn mit ihnen geht Gottes Zorn zu Ende.


Die Erscheinung ist groß und staunenerregend oder 

groß und wunderbar, den Gott ist groß und wunderbar! 

Machen wir Gott nicht zu unserm Kumpel, Gott ist groß 

und wunderbar, unbegreiflich, unergründlich, voller Geheimnisse,


seine Liebe ist unerschöpflich und seine Wege 

sind für uns oft schwer zu verstehen. Der Schöpfer 

aller Galaxien, der sich um den kleinsten Regenwurm kümmert, können wir noch staunen über unseren wunderbaren Gott?


Nun kommen aber sieben Engel mit sieben Plagen 

oder Katastrophen. Diese sind nicht nur Züchtigungen 

des Vaters und Strafgerichte Gottes, sondern letztendlich 

sollen sie dazu dienen, eine gottlose Menschheit 


zur Besinnung zu bringen! Gott ist nicht wie 

der hinduistische Gott Shiva der Zerstörer der Welt, 

sondern Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. 

Aber werden die Gottlosen die Sprache des Zornes 


Gottes verstehen? Wenn Gott sie sich und ihrer Gottlosigkeit 

und Sünde selbst überlässt und ihnen nicht 

mit seiner Gnade beisteht und dann alles den Bach runter geht,

werden sie dann zur Einsicht kommen und sich bekehren 


und rufen: Herr, erbarme dich unser!? Ich sah etwas 

wie ein gläsernes Meer, das mit Feuer vermischt war. 

Auf diesem Meer sah ich alle die stehen, die den Sieg 

über das Tier erlangt hatten und über sein Standbild 


und die Zahl seines Namens. Sie hielten himmlische Harfen 

in den Händen. Sie sangen ein Lied, das das Siegeslied Moses, 

des Knechtes Gottes, noch weit überbietet, das Siegeslied 

des Lammes. Bevor wir aber der erschreckenden Wirklichkeit 


des Zornes Gottes begegnen, gewährt uns Gott 

einen Einblick in den Himmel. Denn nicht der Zorn Gottes 

hat das letzte Wort, sondern die glückselige Vollendung! 

Im Hinblick auf die vor ihm liegenden Freuden nahm Jesus 


sein Kreuz auf sich. Die Katastrophen rauben uns nicht 

die Hoffnung, weil wir glauben, dass uns am Ende 

der Himmel erwartet. Wir müssen durch mancherlei 

Bedrängnisse in die Herrlichkeit Gottes eingehen. 


Aber das Leiden und die Trübsal, die uns jetzt treffen, 

sind nichts im Vergleich mit der überaus großen Herrlichkeit 

der Glückseligkeit der Seelen, die uns erwartet.

Das gläserne Meer, mit Feuer vermischt, bedeutet: Im Himmel 


ist alles Klarheit, Licht, Feuer der Liebe, Reinheit, Schönheit, 

alles ist durchsichtig auf Gott hin, Gott ist dort alles in allen. 

Auch die Erlösten im Himmel sind gewissermaßen transparent

und durchsichtig, so dass wir in jeder erlösten Seele 


wie im klaren Spiegel Gottes Liebe und Schönheit 

schauen können. Im Himmel stehen die treuen Christen, 

die dem Satan und dem Antichrist und dem Tier 666 

widerstanden haben durch das Zeugnis ihres Glaubens 


an das Lamm Gottes und sein Blut, das heißt, 

durch ihren Glauben an den gekreuzigten Jesus Christus. 

Wir dürfen gewiss sein (wenn wir bis zum Ende 

Jesus treu bleiben) dass auch wir am gläsernen Meer 


unsere Harfen stimmen dürfen und die himmlischen Hymnen

singen, den Lobpreis Gottes. Die Heiligen im Himmel 

singen, jetzt schon, das Lied des Mose und das Lied des Lammes.

Das Lied des Mose wurde von Moses gedichtet 


als Jubellied und Dankpsalm für die Rettung Gottes 

am Schilfmeer, als das Volk Gottes vor seinen Feinden 

gerettet wurde. Moses Schwester Mirjam sang dieses Lied 

mit ihren Freundinnen und schlug dazu das Tamburin und tanzte.


Wie Gott durch Mose die Kinder Israel 

aus der ägyptischen Sklaverei und Finsternis gerettet hat, 

so hat Gott uns durch Jesus aus der Sklaverei des Teufels 

und des ewigen Todes gerettet. Wir singen also im Himmel 


zur himmlischen Harfen die Jubellieder auf Gott, 

den Befreier und Retter und die Frauen und Mirjam 

und die Jungfrau Maria tanzen dazu Lobpreistänze!

Herr, unser Gott, du Herrscher der ganzen Welt,


wie groß und wunderbar sind deine Taten! In allem, 

was du planst und ausführst, bist du vollkommen und gerecht,

du König über alle Völker! Wer wollte dich, Herr, 

nicht fürchten und deinem Namen keine Ehre erweisen?


Du allein bist heilig. Alle Völker werden kommen

und sich vor dir niederwerfen; denn deine gerechten Taten

sind nun für alle offenbar geworden. Dies ist eins 

der himmlischen Lobpreis-Lieder, denn die Christen 


im himmlischen Lobpreis-Gottesdienst singen. 

Wenn wir auf Erden dieses Lobpreis-Lied singen, 

dann stimmen wir ein in den Lobpreisgesang der Heiligen 

und Engel im Himmel. Dann singt nicht nur die Kirche 


auf Erden ihren Lobpreis, sondern die Kirche des Himmel 

singt mit (und zwar viel schöner). Danach sah ich, 

wie im Himmel der Tempel, das Heilige Zelt, geöffnet wurde.

Die sieben Engel mit den sieben Katastrophen kamen 


aus dem Tempel. Sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet 

und trugen ein breites goldenes Band um die Brust.

Eine von den vier mächtigen Gestalten gab 

den sieben Engeln sieben goldene Schalen. Sie waren 


bis an den Rand gefüllt mit dem Zorn des Gottes, 

der in alle Ewigkeit lebt. Im Himmel gibt es keinen Tempel 

aus Edelsteinen, kein Zelt aus Stoffen. Der Tempel Salomos 

ward nach einer Vision des himmlischen Heiligtums nachgebildet,


ebenso die „Stiftshütte“ (so nennt Luther sie), 

das „Offenbarungszelt“. Es sind nur irdischen Abbilder, 

das Urbild ist im Himmel, es ist der heilige Ort 

der sichtbaren Offenbarung und Gegenwart Gottes.


Vom Dienst der Anbetung kommen nun die sieben Engel. 

Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, 

wie „sieben Schneewittchen“. Die Engel tragen 

priesterliche Gewänder. Die Aufgabe der Priester ist es ja, 


die Anbetung Gottes durch das Volk Gottes anzuführen 

und zu leiten. Das tun die Engel des Angesichtes Gottes 

im Himmlischen Heiligtum. Nun kommen sie aber 

mit einem Auftrag Gottes, um ein Werk Gottes 


in der Menschenwelt zu vollbringen. Engel kommt 

von griechisch Angeloi und heißt Bote. Engel sind Boten Gottes.

Ganz und gar unsinnig ist daher die esoterische 

Engelverehrung ohne Gottesverehrung“. (In Deutschland 


glauben mehr Menschen an Engel als an Gott.)

Die vier Gestalten reichen die Schalen. „Vier Gestalten“ 

oder in anderen Übersetzungen „vier Lebewesen“ 

oder „vier Tiere“, waren Gestalten als Engel (oder Mensch) 


und Löwe und Ochse und Adler. Die Zahl Vier 

steht für die vier Enden der Erde, für die vier Elemente 

Feuer, Luft, Wasser und Erde. Die Zahl Vier steht 

für die Schöpfung. Die vier Gestalten sind die Vertreter 


der Schöpfung am Thron Gottes. Die Schöpfung 

reicht die Schalen für den Wein des Zornes Gottes. 

Und können gerade wir heute uns das nicht gut vorstellen, 

dass die Schöpfung (oder „Mutter Erde“) mit Gott mitwirkt 


am Strafgericht über eine gottlose und verbrecherische

Menschheit? Die Mutter Erde wird zornig über das Blut, 

das von Menschen auf ihr vergossen wird im 

fragmentierten Dritten Weltkrieg“, im Terrorismus 


und im „Abtreibungsterrorismus“. Gott und Mutter 

Erde sind zornig über die abgefallenen Menschen!

In die Schalen, gereicht von der Schöpfung, 

wird nun der Zorn Gottes gefüllt. Die Bibel spricht 


vom „Wein des Zornes Gottes“. Eine Biographie 

über Dietrich Bonhoeffer trägt den Titel: „Kelch des Zornes“.

Und reichst du uns den Kelch, den bitteren, des Zorns, 

gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar,


ohne Zittern, aus deiner guten und geliebten Hand.

Diese prophetischen Verse dichtete Bonhoeffer im Nazi-Lager!

Der Tempel füllte sich mit Rauch, der von der Herrlichkeit 

und Macht Gottes ausging. Keiner konnte den Tempel betreten,


solange nicht die sieben Katastrophen zu Ende waren, 

die von den sieben Engeln gebracht wurden.

Der Tempel füllt sich mit der Herrlichkeit Gottes. 

Was ist die Herrlichkeit Gottes? Sie ist Gottes Ausstrahlung,


Gottes Lichtglanz, Gottes Erscheinung, Gottes unaussprechliche

Schönheit. Die Schönheit Gottes ist noch schöner 

als die Schönheit von N.N. und den andern Christinnen! 

Gottes Schönheit ist die Urschönheit, die absolute


Schönheit, die Quelle aller Schönheit. Der Rauch 

der Herrlichkeit füllt den Tempel. Als Salomo 

den Tempel Gottes in Jerusalem fertig gebaut hatte, 

erfüllt die Wolke der Herrlichkeit den Tempel, 


so dass keiner hineingehen konnte. (Eine besondere Gnade 

Gottes ist es, wenn man im Inneren Beten in die Wolke 

der Herrlichkeit aufgenommen wird.) Nun kann kein Priester 

und kein Gläubiger den Tempel Gottes betreten. 


Gott wird unnahbar. Wenn Gott seinen Zorn, 

seine Züchtigung ergehen lässt, dann lässt er 

keine Fürbitte mehr zu. Der Zorn ist unabwendbar! 

Warum? Weil Gott in der Züchtigung das letzte Mittel 


zur Rettung der verstockten Sünder sieht.

Im Koran steht: Bei Allah gibt es keine Fürbitter. 

Im Christentum gibt es sehr wohl Fürsprache. 

Im katholischen und orthodoxen Christentum 


werden die Jungfrau Maria und die Heiligen 

als Fürsprecher angerufen. Werden wir auch 

zu Fürsprechern! Beten wir nicht nur für uns selbst,

Sondern für die Völker und das Heil der Menschheit! 



DREIZEHNTER GESANG


Dann hörte ich eine mächtige Stimme aus dem Tempel, 

die sagte zu den sieben Engeln: Geht und gießt 

die sieben Schalen mit dem Zorn Gottes 

über die Erde aus! Die mächtige Stimme aus dem Tempel 


ist Gottes Stimme. Gott selbst bringt das Zorngericht 

über Gottlosigkeit und Bosheit. Gott sitzt, 

trotz all der Katastrophen, immer noch 

im allerhöchsten Weltregiment und ist Kaiser des Alls.


Der erste Engel ging und goss seine Schale auf die Erde. 

Da bekamen alle, die das Kennzeichen des Tieres trugen 

und sein Standbild anbeteten, ein schmerzhaftes 

und schlimmes Geschwür. Die erste Strafe trifft 


die Anhänger Satans. Das sind nicht nur aktive Satanisten, 

die Schwarze Messen feiern. Davon gibt es nicht wenige. 

Nein: Wer den Herrn nicht anbetet, betet den Teufel an! 

Eine französische Philosophin sagte: Wenn Napoleon 


auf seinen Stern vertraute, wenn die Marxisten 

auf die Materie oder Arbeit vertrauen, so sind sie 

Götzendiener und beten den Teufel an. Die Strafe 

für alle Teufelsanbeter sind bösartige Geschwüre: 


Sinnbildlich erscheint am Körper die ganze Verdorbenheit. 

Gottes Strafen sind gerecht: Womit einer gesündigt hat, 

damit wird er auch gestraft. Der zweite Engel goss 

seine Schale ins Meer. Da wurde das Wasser zu Blut 


wie von Toten, und alle Lebewesen im Meer 

gingen zugrunde. Der dritte Engel goss seine Schale 

in die Flüsse und Quellen, da wurden sie zu Blut.

Meere und Flüsse und Quellen werden zu Blut 


wie einst zu Moses Zeiten der Nil zu Blut werde. 

Alle Menschen kommen um vor Durst oder müssen Blut trinken.

Die, die auf Erden Blut vergossen haben, müssen Blut trinken. 

Die Erfinder von KZs und Holocaust, von Archipel Gulags 


und Strafarbeitslagern, die Anstifter von Weltkriegen 

und Bürgerkriegen, die militärischen Terroristen 

und die Mörder des Ungeborenen Lebens 

müssen Blut trinken. Gott ist heilig und gerecht.


Ich hörte, wie der Engel, der für das Wasser zuständig ist, 

sagte: Du Heiliger, der du bist und warst, in diesen Urteilen 

hast du dich als gerechter Richter erwiesen. Allen, 

die das Blut des heiligen Gottesvolkes und seiner Propheten


vergossen haben, hast du Blut zu trinken gegeben. 

Sie haben es verdient! Und ich hörte vom Fuß des Altars her

Stimmen, die riefen: So ist es, Herr, unser Gott, du Herrscher 

der ganzen Welt; deine Urteile sind wahr und gerecht!


Die Engel haben offensichtlich auch Schutzfunktionen 

für die Elemente. Es gibt Schutzengel der Nationen. 

Es gibt einen Schutzengel des Wassers. Und alle Engel 

und Heiligen am Altar preisen die Gerechtigkeit Gottes! 


Gott straft niemanden, der es nicht verdient hat. 

Gott schafft Recht für die unschuldigen Opfer. 

Wer kann den jüdischen Opfern der Nazis 

Gerechtigkeit verschaffen, nachdem sie vergast worden sind? 


Wer kann den Kindern, die im Mutterschoß 

getötet wurden, Gerechtigkeit verschaffen? 

Das kann nur der ewige Gott. Für ihn leben sie alle!


Der vierte Engel goss seine Schale auf die Sonne. 

Da wurde der Sonne erlaubt, die Menschen 

mit glühenden Feuerstrahlen zu quälen. Und die Menschen

wurden von glühender Hitze versengt. Sie verfluchten 


den Namen Gottes, der Verfügungsgewalt hat 

über solche Katastrophen; aber sie änderten sich nicht 

und wollten Gott nicht die Ehre geben. Eine Erhitzung 

der Sonne, eine apokalyptische Klimakatastrophe 


und globale Erderwärmung. Die Menschen stöhnen 

unter der unerträglichen Hitze. Aber statt zu rufen: 

Herr, erbarme dich (Kyrie eleison) – verfluchen sie Gott 

und lästern seinen Namen! Erst schreien sie: Gott ist tot – 


dann sagen sie: aber Gott ist an allem schuld! 

Ein atheistischer Naturwissenschaftler sagte einmal: 

Es gibt keinen Gott, die Natur ist durch Zufall entstanden. 

Wenn man aber von der Natur auf einen Gott schließen will, 


so muss es der böse Schöpfergott der Gnosis sein.

Der fünfte Engel goss seine Schale auf den Thron des Tieres. 

Da wurde es im ganzen Herrschaftsbereich des Tieres dunkel. 

Die Menschen zerbissen sich vor Schmerzen die Zunge.


Sie verfluchten den Gott des Himmels wegen ihrer Qualen 

und ihrer Geschwüre; aber sie hörten nicht auf 

mit ihren schändlichen Taten. Der Thron des Tieres, 

das ist die antichristliche Weltmacht. Sie hat sich 


für unbesiegbar gehalten, aber Gott macht ein Ende mit ihr. 

Die Menschen, die an den politischen Antichrist 

und seine Welteinheitsreligion glaubten, beißen sich nun 

auf die Zungen. Alles wird finster, und wenn sie noch so viel


Prunk und Glanz und Gloria um sich aufgehäuft hatten. 

Gott macht der Weltherrschaft des Antichrist ein Ende! 

Aber die Anhänger des antichristlichen Totalitarismus 

verfluchen Gott und fahren fort mit ihren bösen Taten.


Der sechste Engel goss seine Schale in den Euphrat, 

den großen Strom; da trocknete er aus. So wurde den Königen, 

die von Osten her einbrechen, der Weg gebahnt. 

Dann sah ich, wie aus den Mäulern des Drachen, des Tieres 


und des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkamen, 

die aussahen wie Frösche. Es sind dämonische Geister, 

die Wunder tun. Sie suchen alle Könige der Erde auf, 

um sie zum Kampf zu sammeln für den großen Tag Gottes, 


des Herrschers der ganzen Welt. Noch einmal sammeln sich 

die antichristlichen Tyrannen, sie kommen aus allen Ländern

zusammen. Sie dienen der unheiligen Dreifaltigkeit des Bösen:

Dem Satan, dem Antichrist und dem Falschen Propheten. 


Sie senden verstärkt ihre antichristliche Propaganda: 

dämonische Geister, Lügen-Geister. Frösche sind ein Symbol 

für die dämonischen Geister des Erzbösen. Alles spitzt sich zu 

zu einer apokalyptischen letzten Schlacht zwischen Satan 


und seiner Partei einerseits und Christus und seiner Kirche

andererseits. Es kämpft die Apokalyptische Frau Maria 

gegen die Hure Babylon. Gebt Acht, ich werde kommen 

wie ein Dieb! Freuen dürfen sich alle, die ihre Kleider anbehalten.


Sie müssen dann nicht nackt umherlaufen, sodass 

ihre Schande allen offenbar wird. Zwischendurch eine Mahnung

an uns: Der Satan versucht mit allen Tricks, die Christen 

vom Glauben abfallen zu lassen. „Kirchenaustritte“ 


sind des Teufels Freuden. Der Große Glaubensabfall 

des Abendlandes lässt Satan in die Hände klatschen. 

Der gläubigen Restkirche ruft Jesus zu: Was auch geschieht, 

ihr könnt euch alles rauben lassen, aber nicht euren Glauben!


Bleibt mir treu bis zum Ende! Und wenn sie euch töten werden,

bleibt mir treu! Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, 

wir sind in deinem Namen versammelt, um das Wort Gottes 

zu hören und zu beten. Wir versprechen dir unsere Treue, 


in guten und in schlechten Zeiten, bis zum Tod 

und darüber hinaus wollen wir niemand anderem gehören 

als dir, Jesus, Sohn Gottes! Die drei Geister versammelten 

die Könige an einem Ort, der Harmagedon heißt.


Harmageddon ist der letzte, wütendste Angriff der Weltmacht 

des Antichrist gegen Christus und seine Braut, die Kirche. 

Die Kirche wird eine Kirche radikaler Heiligkeit 

und eine Märtyrer-Kirche sein. Der siebte Engel 


goss seine Schale in die Luft. Da kam eine mächtige Stimme 

aus dem Tempel, vom Thron Gottes her, die sagte: 

Es ist alles ausgeführt! Es blitzte und donnerte und dröhnte, 

und die Erde bebte heftig. Seit Menschengedenken 


hat es auf der Erde noch nie so ein Erdbeben gegeben. 

Die große Stadt wurde in drei Teile gespalten, 

und die Städte aller Völker wurden zerstört. Gott rechnet ab 

mit dem großen Babylon: Es muss den Wein 


aus dem Becher trinken, der mit seinem glühenden 

Zorn gefüllt war. Alle Inseln entflohen, und von den Bergen 

war keine Spur mehr zu sehen. Es hagelte 

zentnerschwere Eisbrocken vom Himmel auf die Menschen. 


Sie verfluchten Gott wegen dieses Hagels, 

denn er war schrecklich. Gott siegt! Jesus siegt! 

Am Ende wird Mein Herz triumphieren“, sagt Maria. 

Babylon, die Welthauptstadt, der Thron des Antichrist, 


des Welt-Tyrannen, wird von Gott vernichtet. 

Eine deutsche Dichterin sprach einmal von Gottes

uneinnehmbaren Thron. Ja, der Satan versuchte 

von Anbeginn an, den Thron Gottes einzunehmen. 


Auch der Mensch der Endzeit versuchte, sich selbst 

auf den Thron Gottes zu setzen. Ob die Linken 

den Arbeiter, die Rechten den Germanen, 

die Feministinnen die Frau, die Grünen die Natur anbeten, 


das ist alles der Plan, dass das Geschöpf sich 

auf den Thron des Schöpfers setzt. Es wird nicht gelingen. 

Gott, unser Gott, ist unbesiegbar. Am Ende wird Gott

triumphieren und wir, seine Treuen, mit ihm!



VIERZEHNTER GESANG


Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben 

Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm, 

ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, 

die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben 


die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden, 

sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.

Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah 

ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier, 


das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter 

und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur 

und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen 

und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, 


voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn

geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon, 

die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden. 

Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen 


und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,

da ich sie sah. Und der Engel spricht zu mir: Warum 

verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis 

von dem Weib und von dem Tier, das sie trägt 


und hat sieben Häupter und zehn Hörner. Das Tier, 

das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht 

und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren 

in die Verdammnis, und es werden sich verwundern, 


die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen 

in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt, 

wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist und nicht ist 

und da sein wird. Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört! 


Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt,

und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist, 

und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt,

muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen 


und ist nicht, das ist der achte und ist von den sieben 

und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner, 

die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich 

noch nicht empfangen haben; aber wie Könige 


werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier.

Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft 

und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten 

mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden 


(denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige) 

und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.

Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, 

da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden 


und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, 

und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie 

einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen 

und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es 


ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung 

und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, 

bis dass vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib, 

das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat 


über die Könige auf Erden. Nach diesem sah ich 

einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen, 

der große Macht hatte; und die Erde wurde 

von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Und er rief 


mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, 

die Große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden 

und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis 

jedes unreinen und gehassten Vogels. Denn von dem Wein 


der Wut ihrer Unzucht haben alle Nationen getrunken, 

und die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben, 

und die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft 

ihrer Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte 


eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: 

Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht 

an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht 

von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind 


aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat 

ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Vergeltet ihr, 

wie auch sie vergolten hat, und vergeltet es ihr doppelt 


nach ihren Werken; mischt ihr den Kelch, den sie gemischt hat,

doppelt! Wie viel sie sich verherrlicht hat und üppig gewesen ist,

so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht 

in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht,


und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Darum werden 

ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hunger,

und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr,

Gott, der sie gerichtet hat. Und es werden um sie weinen 


und wehklagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht 

getrieben haben und üppig gewesen sind, 

wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen; und sie werden 

aus Furcht vor ihrer Qual weitab stehen und sagen: 


Wehe, wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt! 

Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen. 

Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie, 

weil niemand mehr ihre Ware kauft: Ware von Gold und Silber


und Edelgestein und Perlen und feiner Leinwand 

und Purpur und Seide und Scharlach und alles Thujaholz 

und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät 

von kostbarstem Holz und von Erz und Eisen und Marmor 


und Zimt und Haarbalsam und Räucherwerk und Salböl 

und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen 

und Rinder und Schafe und von Pferden 

und von Wagen und von Leibeigenen und Menschenseelen. 


Und die Früchte, nach denen deine Seele begehrte, 

sind von dir gewichen, und alle Pracht und Glanz 

sind dir verloren, und man wird sie nie mehr finden. 

Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind,


werden aus Furcht vor ihrer Qual weitab stehen, 

weinend und trauernd, und werden sagen: Wehe, wehe! 

Die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand 

und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold 


und Edelgestein und Perlen! Denn in einer Stunde 

ist der so große Reichtum verwüstet worden. 

Und jeder Steuermann und jeder Küstenfahrer und Schiffsleute

und alle, die auf dem Meere beschäftigt sind, standen weitab


und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, 

und sprachen: Wer war der großen Stadt gleich? 

Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend 

und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die große Stadt, 


in der alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, reich wurden 

von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde 

ist sie verwüstet worden. Sei fröhlich über sie, du Himmel, 

und ihr Heiligen und Apostel und Propheten! 


Denn Gott hat für euch das Urteil an ihr vollzogen. 

Und ein starker Engel hob einen Stein auf 

wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer 

und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, 


mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.

Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler

und Trompeter wird nie mehr in dir gehört 

und nie mehr ein Künstler irgendeiner Kunst in dir gefunden 


und das Geräusch des Mühlsteins nie mehr in dir gehört werden,

und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen 

und die Stimme von Bräutigam und Braut nie mehr in dir gehört; 

denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; 


denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden.

Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden

und von allen denen, die auf der Erde hingeschlachtet wurden.

Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben 


Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm, 

ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, 

die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben 

die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden, 


sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.

Die Jungfrau Jerusalem ist das Bild der Kirche Christi. 

Ihr Gegenbild ist die Hure Babylon, die Gegen-Kirche 

des Antichrist. Ihr Sitz wird hier Babylon genannt. 


Babylon war der große Gegner Israels. Aber Babylon 

meint auch das heidnische Rom mit seinem Götzendienst, 

der Tempelprostitution der Venus und dem Gott-Kaiser. 


Wie Jerusalem die Stadt und Kirche Jesu ist, 

so ist Babylon die Stadt und Anti-Kirche des Antichrist. 

Das ist natürlich nicht das christliche Rom 

oder die katholische Kirche (wie die Evangelikalen sagen), 


da diese den dreifaltigen Gott anbetet und den Jesus Christus, 

also keinen Götzendienst betreibt. Die Hure verführt 

die ganze Welt zum Götzendienst. Die Anbetung 

falscher Götter und Göttinnen wird universal sein, global.


Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah 

ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier, 

das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter 

und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur 


und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen 

und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, 

voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn

geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon, 


die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden. 

Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen 

und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,

da ich sie sah. Die Hure ist das Gegenbild zur Brautkirche, 


zur Jungfrau Maria (der apokalyptischen Frau) 

und der himmlischen Jungfrau Jerusalem. Hure heißt sie, 

weil sie nicht Gott dem Herrn vermählt ist, 

sondern Ehebruch mit falschen Göttern feiert. 


Jerusalem betet Jesus an, die Hure Babylon 

betet den Satan an. Wer nicht den Herrn anbetet, 

der betet den Teufel an. Die Hure ist geschmückt 

mit dem Reichtum der Erde. Dagegen die apokalyptische Frau 


ist geschmückt mit dem himmlischen Licht Christi. 

Die Hure hat einen Becher mit dem Wein der Unzucht 

in ihrer Hand. Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit 

gehen immer Hand in Hand. Die Huren von Rom 


trugen ein Stirnband mit ihrem Namen darauf. 

Johannes sieht die Hure und liest auf ihrer Stirn 

den Namen Babylon. Damit war das kaiserlich-heidnische 

Rom gemeint. Heute kann der Sitz des Antichristen 


auch New York sein. Es geht darum, zu erkennen, 

wo heute sozusagen die Hauptstadt des Götzendienstes ist. 

Berlin nennt man die Hauptstadt des Atheismus. 

Oder ist das die Hauptstadt von Nordkorea? 


Wo ist heute das Zentrum der Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit?

Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen 

und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,

da ich sie sah. Und der Engel spricht zu mir: 


Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen 

das Geheimnis von dem Weibe und von dem Tier, 

das sie trägt und hat sieben Häupter und zehn Hörner. 

Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht 


und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren 

in die Verdammnis, und es werden sich verwundern, 

die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen 

in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt, 


wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist und nicht ist 

und da sein wird. Die Hure, das ist die Kirche Satans, 

ist besoffen vom Blut der Heiligen. Es gibt im 21. Jahrhundert

eine Ökumene des Blutes, es gibt nämlich katholische, 


orthodoxe, evangelische und freikirchliche Märtyrer 

auf der ganzen Erde, besonders in kommunistischen 

und islamischen Staaten. Der Antichrist, das Tier, 

ist der Affe Gottes, der Christus nachäfft, er war und war nicht 


und kommt wieder, das äfft Christi Kreuz und Auferstehung nach.

Da braucht es Weisheit und Unterscheidungsgabe, 

den Pseudo-Messias vom wahrten Herrn Jesus Christus 

zu unterscheiden. Das heidnisch-kaiserliche Rom 


war eine Stadt der Unsittlichkeit und des Götzendienstes 

Und der Verfolgung der Kirche. Heute sehen wir 

im Abendland einen Abfall von Christus und der Kirche,

stattdessen werden falsche Götter wie Buddha oder Allah 


oder Luzifer angebetet und mit dem Glaubensabfall 

ist auch die Sittenlosigkeit gekommen, millionenfache

Abtreibung, Kindesmissbrauch, Ehescheidung, freie Liebe, 

Prostitution, Pornographie, Handel mit Sexsklavinnen.


Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört! Die sieben Häupter 

sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt, 

und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist, 

und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt,


muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen 

und ist nicht, das ist der achte und ist von den sieben 

und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner, 

die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich 


noch nicht empfangen haben; aber wie Könige 

werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier. 

Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft 

und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten 


mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden 

(denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige) 

und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.

Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, 


da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden 

und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, 

und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie 

einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen 


und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es ihnen

gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun 

einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, 

bis dass vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib, 


das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat 

über die Könige auf Erden. Es gibt eine Art, den Text 

auf die damaligen Kaiser Roms zurück zu führen. 

Aber das hilft uns heute nicht weiter. Nach verschiedenen


antichristlichen Herrschern (sieben, also die Gesamtheit) 

kommt der achte, der Antichrist selbst. Das Prinzip 

des Antichrist ist, die Menschwerdung Gottes in Jesus 

von Nazareth, dessen Kreuz und Auferstehung zu leugnen. 


Das finden wir im Koran, da Jesus Gottessohnschaft 

und Kreuzigung geleugnet wird. Das finden wir auch 

bei modernen Theologen, für die Jesus nichts mehr 

als ein guter Mensch ist. Das finden wir in der Esoterik, 


wo von dem Christusgeist gesprochen wird, aber 

von seiner häufigen Wiedergeburt die Rede ist, 

nicht vom Sohn Gottes und Mariens, nicht vom Gekreuzigten. 

Das sind alles antichristliche, falsche Jesusbilder.


Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, 

und ist eine Behausung von Dämonen geworden 

und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis 

jedes unreinen und gehassten Vogels. Denn von dem Wein 


der Wut ihrer Unzucht haben alle Nationen getrunken, 

und die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben, 

und die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft 

ihrer Üppigkeit reich geworden. Babylon, die Hure, 


wird zur Ruine, zu Trümmern, in denen nur noch 

Dämonen hausen. Und heute? Woher kommt 

der große Glaubensabfall? Welche Propaganda 

hat dazu geführt? Und wo sehen wir heute antichristliche 


und antikirchliche Propaganda? Man denke etwa 

an den Kommunismus oder die 68er Kulturrevolution. 

Oder im Nationalismus, der die weltweite Christenheit 

ersetzen will durch einen germanischen Nationalgott.


Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: 

Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht 

an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht 

von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind 


aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat 

ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Vergeltet ihr, 

wie auch sie vergolten hat, und vergeltet es ihr doppelt 

nach ihren Werken; mischt ihr den Kelch, den sie gemischt hat,


doppelt! Wie viel sie sich verherrlicht hat und üppig gewesen ist,

so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht 

in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht,

und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Darum werden 


ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer 

und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; 

denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat.

Aber Babylon wird stürzen. Die Welt des Geldgottes stürzt ein 


in globalen Wirtschaftskrisen. Machtzentren des Mammon 

werden vom Terrorismus zum Einsturz gebracht. 

Man redet von Menschenrechten, aber tritt das Menschenrecht 

auf Leben im Fall von Millionen ungeborenen Kindern mit Füßen.


Die Strafe Gottes über die Welt wird kommen.

Der Untergang Babylons wird betrauert, erstens 

von den Königen, also den politischen Machthabern, 

zweitens den Kaufleuten, also den Bankern 


und den Unternehmern, die den Konsumismus 

und Materialismus förderten, und drittens von den Kapitänen.

Alle, die von diesem Götzendienst des Geldes, des Konsums, 

des Materialismus und der sexuellen Freizügigkeit 


profitiert haben, werden trauern, denn sie sehen 

ihre Felle davon schwimmen. Sei fröhlich über sie, 

du Himmel, und ihr Heiligen und Apostel und Propheten! 

Denn Gott hat für euch das Urteil an ihr vollzogen. 


Und ein starker Engel hob einen Stein auf 

wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer 

und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, 

mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.


Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler

und Trompeter wird nie mehr in dir gehört 

und nie mehr ein Künstler irgendeiner Kunst in dir gefunden 

und das Geräusch des Mühlsteins nie mehr in dir gehört, 


und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen 

und die Stimme von Bräutigam und Braut nie mehr 

in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Großen 

der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen 


verführt worden. Und in ihr wurde das Blut von Propheten 

und Heiligen gefunden und von allen denen, 

die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.

Babylon geht zugrunde, mit seiner politischen Macht, 


mit seinem Reichtum, mit seiner Unsittlichkeit, 

mit seiner schlechten Kunst und allem Prunk. 

Dann jubeln die Heiligen der Kirche Christi. 

Lasst uns dazu gehören! Lasst uns einstimmen 


in den Triumphgesang der Heiligen der Kirche Christi: 

Am Ende wird siegen das Unbefleckte Herz Mariens!

Halleluja, Jesus Christus ist der ewige Sieger

Und sitzt auf Gottes uneinnehmbarem Thron!


FÜNFZEHNTER GESANG


Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; 

denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, 

auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, 

die neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel 


herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, 

die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich 

eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, 

die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte


wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, 

wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen

abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, 

keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.


Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. 

Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte 

sind zuverlässig und wahr! Er sagte zu mir: 

Sie sind geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, 


der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, 

den werde ich unentgeltlich aus der Quelle trinken lassen, 

aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, 

wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein 


und er wird mein Sohn sein. Aber die Feiglinge und Treulosen, 

die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, 

die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner, 

ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein. 


Und es kam einer von den sieben Engeln, 

welche die sieben Schalen voll mit den sieben letzten Plagen

getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut

zeigen, die Frau des Lammes. Da entrückte er mich im Geist 


auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir 

die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her 

aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit 

Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, 


wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große 

und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. 

Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen 

der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt 


drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore 

und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt 

hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen 

der zwölf Apostel des Lammes. Und der Engel, 


der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab, 

um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu messen. 

Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. 

Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe


sind gleich: zwölftausend Stadien. Und er maß ihre Mauer; 

sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, 

das der Engel benutzt hatte. Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut 

und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas.


Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen 

aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, 

der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, 

der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, 


der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, 

der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte 

ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte 

ein Amethyst. Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; 


jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. 

Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. 

Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, 

ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, 


ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht 

weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. 

Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie 

und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden 


in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde 

werden ihre Pracht in die Stadt bringen. Ihre Tore 

werden den ganzen Tag nicht geschlossen, 

Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man wird 


die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker 

in die Stadt bringen. Aber nichts Unreines wird hineinkommen,

keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die im Lebensbuch 

des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.


Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, 

klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.

Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, 

hüben und drüben, steht ein Baum des Lebens. 


Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine Frucht; 

und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.

Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. 

Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen 


und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden 

sein Angesicht schauen und sein Name ist 

auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben 

und sie brauchen weder das Licht einer Lampe 


noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird 

über ihnen leuchten, sie werden herrschen in alle Ewigkeit.

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; 

denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, 


auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, 

die neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel 

herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, 

die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich 


eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, 

die Wohnung Gottes unter den Menschen!

Wenn Jesus wiederkommt, gibt es eine neue Schöpfung, 

Himmel und Erde werden erfüllt sein von der Gegenwart Gottes.


Die himmlische Frau Jerusalem ist die Braut Jesu, 

die himmlische Kirche. Gott wohnt mitten unter den Menschen.

Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; 

und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen 


von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, 

keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, 

ist vergangen. Es gibt kein Leid und keinen Tod mehr. 

Das ist, wie Petrus sagt, das Ziel unsres Glaubens: 


die Glückseligkeit der Seelen. Und es kam einer 

von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen 

voll mit den sieben letzten Plagen getragen hatten. 

Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, 


die Frau des Lammes. Da entrückte er mich im Geist 

auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir 

die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her 

aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.


Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie 

ein kristallklarer Jaspis. Jerusalem ist die Stadt Gottes, 

nicht eine irdische Stadt aus Steinen. Stadt bedeutet hier:

Gemeinschaft von vielen Menschen. Es ist die himmlische Kirche,


bereit zur Hochzeit mit Jesus. Hochzeit heißt Vereinigung. 

Die Seelen der himmlischen Kirche werden sich 

mit Gott vereinigen, nicht in einer irdisch-fleischlichen

Ehevereinigung von Mann und Frau, aber die Erlösten 


werden ganz eins sein mit Gott. Einen Tempel sah ich nicht 

in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher 

über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm.

Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. 


Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie 

und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden 

in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde 

werden ihre Pracht in die Stadt bringen. Ihre Tore 


werden den ganzen Tag nicht geschlossen, Nacht 

wird es dort nicht mehr geben. Und man wird die Pracht 

und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen.

Auf Erden gibt es oft Krieg zwischen den Völkern. 


In der neuen Welt werden alle Völker in Frieden 

mit einander leben. Alle bringen ihre geistigen 

und kulturellen Schätze zur Ehre Gottes 

und zum Wohl aller ein. Nichts Gutes, Schönes und Wahres, 


was es auf Erden gab, geht im Himmel verloren. 

In dieser neuen Welt ist alles Licht, nicht vergängliches 

Sonnen- und Mondlicht, sondern Gott wird alles erleuchten.

Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, 


klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.

Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, 

hüben und drüben, steht ein Baum des Lebens. 

Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine Frucht; 


und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.

Gott und Christus sind uns nicht mehr verborgen, 

wie auf Erden, sondern sie leben mitten unter uns. 

Gott mitten unter uns, Jahwe, Ich bin da, Immanuel, 


Gott ist mit uns, Jesus, siehe, ich bin bei euch alle Tage. 

Wasser ist dem Orientalen ein Sinnbild von Leben 

und Fruchtbarkeit. Der Baum des Lebens stand auch 

im Garten Eden. In der neuen Welt wird es wahres Leben geben,


nicht nur ein bloßes Existieren wie auf Erden, sondern, 

wie Jesus sagt: Fülle des Lebens, pralles Leben! 

Dort sind alle Krankheiten geheilt, es gibt himmlische Gesundheit.

Keiner hat Brustkrebs, keiner ist schizophren, 


alle sind lebendig und gesund und glücklich 

und leben in der Gegenwart Gottes. Der Thron Gottes 

und des Lammes wird in der Stadt stehen 

und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden 


sein Angesicht schauen und sein Name ist 

auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben 

und sie brauchen weder das Licht einer Lampe 

noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird 


über ihnen leuchten, sie werden herrschen in alle Ewigkeit.

Gegenwart Gottes im Himmel heißt: Gott ist in uns, 

und wir sind in Gott. Gott ist alles in allen. Paulus sagt: 

In Gott leben wir uns bewegen wir uns und sind wir. 


Alle Seelen und Völker sind vereinigt in Gott. 

Jede einzelne Seele ist ganz erfüllt von Gottes Liebe 

Und lebt sozusagen im Ozean der göttlichen Liebe

(...)