VON TORSTEN SCHWANKE
ERSTER GESANG
Schreib an den Engel der Gemeinde in Ephesus:
Der in seiner rechten Hand die sieben Sterne hält
und zwischen den sieben goldenen Leuchtern umhergeht,
der lässt dieser Gemeinde sagen: Ich weiß,
wie viel Gutes du tust, weiß von all deiner Arbeit,
und ich kenne auch deine Standhaftigkeit.
Es ist gut, dass du die Bösen in eurer Mitte nicht duldest
und die als Lügner entlarvst, die sich als Apostel ausgeben
und es doch nicht sind. Weil du dich zu mir bekennst,
musstest du geduldig Schweres ertragen,
und du hast niemals aufgegeben. Aber eines habe ich
an dir auszusetzen: Von deiner anfänglichen Liebe
ist nicht mehr viel übrig. Weißt du noch,
mit welcher Hingabe du einmal begonnen hast?
Was ist davon geblieben? Kehr um und handle wieder so
wie zu Beginn. Sonst werde ich kommen
und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen.
Eins aber will ich dir zugutehalten: Dir ist das Treiben
der Nikolaïten ebenso verhasst wie mir. Wer Ohren hat,
soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.
Wer durchhält und den Sieg erringt, dem will ich
die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben,
der in Gottes Paradies steht. - Gott hat Johannes,
als der auf der kleinen Insel Patmos im Exil hockt, gesagt,
was er schreiben soll, und er hat es getan.
Den ersten Brief schreibt er an die Kirchengemeinde
in Ephesus, das war damals die größte Hafenstadt in Kleinasien.
Die Gemeinde ist von Paulus gegründet worden.
Timotheus, der geistliche Sohn des Paulus, war ihr Bischof
(der Engel der Gemeinde). Die Tradition sagt, dass Johannes
nach seiner Rückkehr von Patmos in Ephesus gelebt hat
und dort gestorben und begraben ist. Aber der Brief
richtet sich an die ganze Kirche aller Zeiten,
also auch an unsre Kirchen heute und an uns ganz persönlich,
dass wir uns überprüfen, wo wir stehen.
Ich weiß von all dem Guten, das ihr tut: von eurem Einsatz
und eurer Ausdauer. Von eurem Einsatz: Ihr duldet niemand
unter euch, der Böses tut; und die Leute,
die sich als Apostel ausgeben, aber keine sind, habt ihr geprüft
und als Lügner entlarvt. Und von eurer Ausdauer:
Um meinetwillen habt ihr gelitten und doch nicht aufgegeben.
Ein Lob der Gemeinde, sie hat das Charisma
der Unterscheidung der Geister. Sie lehnt die falschen
Wanderapostel ab, die eine andere Lehre
als die Lehre Christi bringen. Heute können
solche falschen Apostel die Kommunikationsmittel sein,
etwa wenn der „Spiegel“ über Bibelwissenschaft schreibt,
oder wenn im Fernsehen über Jesus oder die Kirche
Irrtum verbreitet wird. Wie kann man die Geister
zu unterscheiden lernen? Dazu braucht es eine gute Kenntnis
der Bibel und ein Hören auf Jesus im Gebet,
eine innige Verbindung mit Jesus auf Du und Du.
Die Gemeinde wird also gelobt für ihre Wachsamkeit
und ihr Unterscheidungsvermögen. Aber Jesus übt auch Kritik.
Erinnerst du dich an den ersten Menschen,
den du angehimmelt hast, an den du ständig gedacht hast?
Es gab für dich nur diesen einen Menschen
und alles andere um dich herum hast du vergessen.
Und wenn du ihn gesehen hast, dann hattest du
Schmetterlinge im Bauch. Ich glaube, die erste Liebe
vergisst man niemals und dieser Mensch wird immer
etwas ganz Besonderes bleiben. Gott wünscht sich,
dass wir ihn wie eine erste große Liebe lieben.
Erkenne doch, wie weit du dich von deiner ersten Liebe
entfernt hast! Kehre wieder zu mir zurück
und bemühe dich so, wie du es am Anfang getan hast.
Wenn du dich nicht änderst, werde ich kommen
und deinen Leuchter von seinem Platz
unter den Gemeinden wegnehmen. Am Anfang
einer Beziehung ist man frisch verliebt, rosa Wolke,
aber dann mit der Zeit, wenn der Alltag kommt,
dann kühlt die heiße Liebe ab. Man streitet sich,
nicht selten auch um alltägliche Kleinigkeiten;
die offene Zahnpastatube, der nicht herangerückte Stuhl,
das schmutzige Geschirr. Als Christ funktioniert das ähnlich
und du kennst es vielleicht, am Anfang saugst du nur so auf,
was du über Jesus und die Bibel erfahren kannst.
Du bist tief bewegt und nur so überwältigt, der heilige Geist
hat dich regelrecht besoffen gemacht. Du fühlst dich
total abgefüllt mit Gottes Liebe und willst allen Menschen
erzählen, was du gerade durch den Glauben erlebst.
Da wird gebetet was das Zeug hält, blöde Gewohnheiten
werden abgelegt und durch viel Nächstenliebe ersetzt.
Eine Zeitlang erlebst du so etwas wie geistliche Flitterwochen.
Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt.
Auf ihn setzt ihr euer Vertrauen, obwohl ihr ihn jetzt
noch nicht sehen könnt. Und darum jubelt ihr
mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.
Doch mit der Zeit klingt diese überwältigende Freude ab, Gewohnheit schleicht sich ein, der Alltag hält Einzug.
Vielleicht hast du Stress auf der Arbeit, deine Nachbarn nerven,
Du schreist auch schon mal die Kinder an,
Du machst dir zu viel Sorgen, du bist eifersüchtig,
Du betrügst, um dich aus einer schwierigen Lage
herauszumanövrieren oder um deinen Willen durchzusetzen.
Du fällst vorschnell Urteile über andere, bist oberflächlich,
wirkst fast schon arrogant. Und das Beten
ist wie eine Achterbahnfahrt, du nimmst es dir immer wieder vor,
dann tust du es mal, dann wieder nicht. Doch Gott sagt
im Brief an die Epheser: Kehre um zu mir, komm zurück!
Liebe mich wie zu Beginn! Er möchte nicht, dass du
Dich entfernst, sondern dass du ganz nah bei ihm bleibst.
Falls du merkst, dass du Gott nicht mehr so liebst,
wie zu Beginn, dann sieh es als Einladung,
er reicht dir die Hand und sagt: Komm zu mir zurück!
Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen,
von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken
und all deiner Kraft lieben. Das zweite ist ebenso wichtig:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.
Gott weiß, dass wir seine Liebe brauchen, um andere lieben,
um vergeben und um Großes bewirken zu können!
Ich stell mir das immer wie einen Becher vor
und Gott füllt seine Liebe rein, erst dann kann jemand
daraus trinken und seinen Durst stillen. Eine Gemeinde,
wo die Liebe zu Jesus nicht im Mittelpunkt steht,
die wird gewöhnlich, sie wird langweilig. Da ist kein Feuer mehr
zu spüren, keine Power, wenig Liebe., da laufen
Schnarchnasen herum und die Wunder bleiben aus.
Liebe ist eine Entscheidung, täglich aufs Neue.
Ich entscheide mich, ob ich weiterhin an Gott dran bleibe
und bete, obwohl nicht gerade alles nach Friede,
Freude, Eierkuchen aussieht. Verbringe soviel Zeit
wie möglich mit Gott, richte dir feste Rituale ein!
Wenn du frustriert bist oder dich etwas ärgert,
dann sag es ihm sofort und lass es sich nicht aufstauen.
Lies in der Bibel und studiere sie richtig, lies Erklärungen
zu den verschiedenen Bibelstellen. Was ist der Lohn
für die treue Liebhaber Gottes? Sie kommen ins Paradies,
nicht ins irdische, sondern ins himmlische Paradies.
Sie essen die Frucht vom Baum des Lebens, das heißt,
sie bekommen das ewige Leben. Was ist das Paradies?
Der Papst sagte einmal: Das Paradies ist nicht
ein verwunschener Garten, sondern die Umarmung Jesu
(das Einswerden mit Gott). An den Engel
der Gemeinde in Smyrna schreibe: Diese Botschaft
kommt von dem, der zugleich der Erste und der Letzte ist,
der tot war und nun wieder lebt. Ich kenne die Verfolgung,
die du ertragen musst, und ich weiß, in welcher Armut du lebst;
doch in Wirklichkeit bist du reich. Mir ist auch nicht entgangen,
wie bösartig euch die Leute verleumden, die sich
als Juden ausgeben, in Wirklichkeit aber Gehilfen Satans sind.
Fürchte dich nicht vor dem, was dir noch bevorsteht.
Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen,
um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang
werdet ihr leiden müssen. Bleib mir treu,
auch wenn es dich das Leben kostet. Dann werde ich
dir als Siegespreis das ewige Leben geben. Wer Ohren hat,
soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.
Wer durchhält und den Sieg erringt, dem wird der zweite,
der ewige Tod nichts anhaben können. - Den zweiten Brief
schreibt er an die Kirchengemeinde in Smyrna,
das ist eine Hafenstadt am ägyptischem Meer.
Dieses Smyrna war eine römische Kolonie, in der
der römische Kaiser als Gott angebetet wurde, darum
nannte man die Stadt Smyrna die Treue. Christus
sagt der Gemeinde, dass er Gott ist, der Erste und der Letzte,
A und O, der war und der ist und der sein wird,
er, und nicht der römische Kaiser. Es gibt eine Tendenz
in der Menschheitsgeschichte, Menschen zu vergöttern.
Das kann in der Liebe geschehen, dass man
die Geliebte vergöttert, das kann in der Kunst geschehen,
wenn man einen Popsänger Mister Sexgott nennt
oder eine Sängerin Gottmutter des Soul. Gott sagt
dieser Gemeinde: Ich weiß, dass ihr unterdrückt werdet
und dass ihr arm seid. Aber in Wirklichkeit seid ihr reich!
Ich kenne auch die üblen Nachreden, die von Leuten
über euch verbreitet werden, die sich als Angehörige
des Gottesvolkes ausgeben. - Der Bischof von Smyrna
war Polykarp, ein Jünger des Apostels Johannes.
Er ist als Märtyrer gestorben, weil er den Kaiser
nicht angebetet hatte. Die Christen waren arm,
da sie Außenseiter waren. Die Kirche wurde verfolgt
von den römischen Kaiseranbetern, aber auch
von den Juden, die Jesus verachteten. Jesus sagt auch:
Ihr seid nicht arm, ihr seid reich, er meinte damit nicht
das Geld, sondern die Liebe, den Schatz des Glaubens.
Die Menschen in der Gemeinde waren auf dem richtigen Weg,
sie glaubten an Jesus, auch wenn sie sich dafür
vielleicht ordentlich was anhören mussten oder
sogar gemobbt wurden. Heute kann es sein,
dass wir ausgegrenzt werden und verspottet. Man sagt dann:
Das ist ja finsteres Mittelalter! Du lebst wohl auf dem Mond!
Sei doch nicht päpstlicher als der Papst! Habt keine Angst
wegen der Dinge, die ihr noch erleiden müsst. Der Teufel
wird einige von euch ins Gefängnis werfen,
um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang
werden sie euch verfolgen. Haltet in Treue durch,
auch wenn es euch das Leben kostet. Dann werde ich
euch als Siegespreis ewiges Leben schenken.
Auch Hitler und Stalin und Mao wurden wie ein Gott angebetet.
Die wahren Christen haben im zwanzigsten Jahrhundert
oft das Martyrium erlitten. Es gab im 20. Jahrhundert
mehr Märtyrer als in der gesamten Kirchengeschichte zuvor.
Wie damals die Juden, die sagen, sie seien Gottes Volk,
eine Synagoge des Satans war, und den Teufel zum Vater hatten,
so wird im 21. Jahrhundert die Kirche von den Islamisten verfolgt,
die sagen, sie seien Gottes Sklaven, sind aber
wie Isis und El Kaida in Wahrheit Sklaven des Satan.
Aber die Verfolgung dauert nur 10 Tage, das heißt,
eine kurze Zeit. Das Tausendjährige Reich Hitlers
dauerte gerade 12 Jahre. Der Kommunismus,
das ewige Paradies der Arbeiter und Bauern,
ging nach 70 Jahren unter. So wird auch der islamische
Terror untergehen. Das Christentum aber wird bestehen.
Wer Ohren hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt!
Allen, die durchhalten und den Sieg erringen, wird der zweite
und endgültige Tod nichts anhaben. Wer Ohren hat, der höre.
Es gilt, auf Gott zu hören. Reden wir nur im Gebet?
Kommen mit allen möglichen Bitten um irdische Dinge?
Oder versuchen wir, die leise Stimme Gottes zu hören?
Wie kann man die Stimme Gottes hören? Bleib dran, kämpfe
und gib nicht auf, auch dann, wenn es schwierig wird!
Und das ist was, was auch noch heute für uns zählt.
Bleib dran an Gott, auch wenn dein Leben manchmal
ziemlich kompliziert ist. Gib nicht auf! Was Gott
im Brief an die Gemeinde in Smyrna sagt ist:
Halte durch und ich werde dich reichlich belohnen!
Du bist sein Kind und auch wenn sich deine Lebenssituation
manchmal nicht von Grund auf ändert, wird er dir
zur Seite stehen und dir helfen. Er reicht dir immer die Hand
und du musst entscheiden, ob du sie annimmst
und dich an ihm festhältst oder ob du dein eigenes
Ding durchziehen willst. Das steht dir offen,
mit den Konsequenzen musst du leben. Vielleicht hast du
schon mal im Kleinen diese Belohnung von Gott erlebt,
weil du dran geblieben bist und nicht alles hingeschmissen hast?
Was wird der Treuen verheißen? Der erste Tod
ist der leibliche Tod, aber der zweite Tod
ist die ewige Verdammnis. Jesus verspricht den Getreuen,
dass er sie vor dem zweiten Tod bewahrt
und ihnen das ewige Leben schenkt. An den Engel
der Gemeinde in Pergamon schreibe: So spricht er,
der das scharfe, zweischneidige Schwert trägt: Ich weiß,
wo du wohnst; es ist dort, wo der Thron Satans steht.
Und doch hältst du an meinem Namen fest
und hast den Glauben an mich nicht verleugnet,
auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge,
bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt.
Aber ich habe etwas gegen dich: Bei dir gibt es Leute,
die an der Lehre Bileams festhalten; Bileam lehrte Balak,
er solle die Israeliten dazu verführen, Fleisch zu essen,
das den Götzen geweiht war, und Unzucht zu treiben.
So gibt es auch bei dir Leute, die in gleicher Weise
an der Lehre der Nikolaiten festhalten. Kehr nun um!
Sonst komme ich bald und werde sie mit dem Schwert
aus meinem Mund bekämpfen. Wer Ohren hat, der höre,
was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt,
dem werde ich von dem verborgenen Manna geben.
Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein
steht ein neuer Name, den nur der kennt, der ihn empfängt.
Pergamon war die nördlichste der Städte, an die Jesus
die Sendschreiben richtete. Sie lag in Meeresnähe
in einem breiten Tal und war früher die Hauptstadt
eines alten Königreiches gewesen. Als die Römer
die Stadt 133 vor Christus übernahmen, machten sie sie
zur Hauptstadt der Provinz Asia. Heute heißt sie Bergama,
eine kleine Stadt in der westlichen Türkei. Pergamon
war nicht so groß wie Ephesus oder Smyrna,
doch sie war Sitz der römischen Regierung.
Hier befand sich auch ein Tempel zur Ehre
der römischen Kaiser. Die römischen Kaiser ließen sich
wie Gott anbeten. Das nennt man Kaiserkult. Die Bürger
mussten sagen: Caesar dominus! Das heißt: Der Kaiser ist Herr!
Wer an Jesus glaubte, konnte das nicht sagen,
denn Jesus ist der Herr. In Pergamon gab es
eine große Bibliothek mit 200 000 Pergamenten,
von den Pergamenten stammt wohl der Name Pergamon.
Pergamon kann man aber auch übersetzen
als „die, die dauerhaft verheiratet ist“. In Pergamon
befand sich der berühmte Pergamon-Altar,
der heute in Berlin steht, ein Altar zu Ehren
der römischen Götter. Pergamon war Hauptstadt der Provinz
und deshalb Zentrum des Kaiserkults. Deshalb sagte Jesus:
Du wohnst, wo der Thron des Satans ist. Der Herr weiß auch,
wo wir wohnen, leben, arbeiten. Er kennt unsere Stadt,
unser Vaterland, unsere Kultur, unsere Versuchungen,
den gegenwärtigen Zeitgeist. Er kennt uns, das ist gut zu wissen.
Der Herr lobt die Gemeinde in Pergamon: Du hältst
an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich
nicht verleugnet, auch in den Tagen, als Antipas,
mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da,
wo der Satan wohnt. Antipas war Mitglied der Gemeinde
in Pergamon. Die Behörden verlangten von ihm,
er sollte bekennen: Der Kaiser ist Herr! Antipas sagte Nein!
Jesus ist Herr! Deshalb wurde er hingerichtet. Deshalb
lobt Jesus die Gemeinde: ihr habt an meinem Namen festgehalten.
Vor dem Zweiten Weltkrieg marschierten die Japaner
in Korea ein. Sie verlangten, dass die Koreaner
den japanischen Kaiser huldigten wie einen Gott.
Die Koreaner, die an Jesus glaubten, sagten Nein!
Jesus ist Gott! Sei bekamen große Schwierigkeiten.
Manche kamen ins Gefängnis, andere wurden hingerichtet.
Heute sind auch Menschen bereit, zu sterben,
weil sie an Jesus glauben. In Nordkorea muss man sich
vor den Riesenstatuen von Kim Il Sung
und Kim Jong Il verbeugen. Wer an Jesus glaubt,
wird hingerichtet oder kommt ins Arbeitslager,
wo sie oft zu Tode geplagt werden. Im Nahen Osten
verlangen fanatische Muslime, dass Christen
den Namen Jesu verleugnen. Sogar Kinder sind bereit,
lieber zu sterben als sich von Jesus loszusagen.
Der Herr hat aber auch etwas gegen die Gemeinde
in Pergamon: Einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort,
die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte,
die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen
und Hurerei zu treiben. So hast du auch Leute, die sich
in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten.
Jesus macht hier einen Vergleich. Er vergleicht
die Lehre Bileams mit der Lehre der Nikolaiten.
Die Lehre Bileams ist bekannt. Über Bileam liest man
im 4. Mosebuch. Das Volk Israel war auf dem Weg
von Ägypten nach Kanaan. Israel wollte friedlich
durch das Gebiet zweier Könige ziehen. Als die Könige
Nein sagten, musste Israel mit ihnen kämpfen
und hat sie besiegt. Das hörte Balak, der König von Moab
(heute Jordanien) und bekam Angst. Er ließ Bileam kommen
und bezahlte ihm, Israel zu verfluchen. Doch Bileam
konnte keinen Fluch über Israel sprechen, weil Israel
Gottes Volk war und unter Gottes Segen stand.
Bileam wollte trotzdem das Geld von Balak bekommen.
Er war gerissen und dachte sich eine List aus.
Er ließ die Frauen von Moab mit den Männern von Israel flirten.
Dann luden sie die Israeliten zu den Opfermahlzeiten
ihrer Götter ein. Das Ergebnis: Gottes Zorn kam über Israel.
In unserer heutigen Gesellschaft haben wir Gewerkschaften,
Innungen und Berufsvereinigungen. Früher
wurden sie Zunft genannt. In der Zeit der Offenbarung
hatte jede Zunft seinen Schutzgott. Die Handwerker
feierten Gottesdienst und aßen Fleisch, das dem Schutzgott
geopfert worden war. Danach gab es eine Feier,
wo Männer und Frauen freie Liebe machten zu Ehren
der Venus. Menschen, die an Jesus glaubten,
wollten nicht gern an solchen Feiern teilnehmen.
Sie sagten: Wir machen uns schuldig. Wir nehmen
am Gottesdienst von fremden Göttern teil. Wir essen Fleisch,
das falschen Göttern geopfert wurde. Wir machen freie Liebe
mit heidnischen Frauen. Das geht doch nicht!
Aber wenn sie nicht mitmachten, wurden sie
aus der Zunft ausgeschlossen, durften ihren Beruf
nicht mehr ausüben und wurden arbeitslos.
Die Nikolaiten wussten eine Antwort auf dieses Problem.
Sie sagten: Keine Angst! Dein Körper nimmt an die Feier teil,
aber dein Geist ist mit Jesus im Himmel. Das gleiche Problem
hatte es in der Gemeinde in Korinth gegeben.
Paulus schrieb dagegen in seinem ersten Korintherbrief.
Wir haben heute ähnliche Probleme, wir sind auch in Gefahr,
Kompromisse zu schließen. Kompromisse sind manchmal gut,
wie zum Beispiel wenn Arbeitgeber und Gewerkschaft
sich über einen Tarif einigen. Aber im Glauben
sind Kompromisse schlecht. Ein Kompromiss bedeutet,
ich nehme es mit der Wahrheit nicht so genau.
Kompromiss bedeutet, man tut, was Gott verboten hat,
und meint, es sei nicht so schlimm. Auch Menschen,
die an Jesus glauben, fehlt heute oft die Ehrfurcht vor Gott.
Unsere Gottesdienste sind oft mehr Unterhaltung als Anbetung.
Unsere Glaubenstreffen für junge Leute, sehen aus
wie Popkonzerte. Man redet viel über Gottes Liebe
und Segen. Doch man hört wenig darüber, dass Gott heilig ist.
Man spricht nicht viel davon, dass die Menschen
vor Gott ins Gericht kommen werden
und dass es eine ewige Verdammnis geben kann.
Geschäftsleute sagen: Wenn ich immer ehrlich bin,
geht mein Firma bankrott! Auch Geschäftsleute,
die an Jesus glauben, sind nicht immer ehrlich.
Auf dem Spielfeld hält ein Sportler ein Schild
mit dem Namen Jesus hoch. Doch in der Zeitung liest man,
er hat Millionen an Steuern hinterzogen!
Jesus ermahnt die Gemeinde in Pergamon:
Das sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat.
Im ersten Kapitel der Offenbarung sah Johannes
den Herrn Jesus in einer Vision: aus seinem Mund
ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert.
Das Schwert ist Gottes Wort. Das sagt der Apostel Paulus auch:
Das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Der Verfasser des Hebräerbriefs schreibt: „Das Wort Gottes
ist lebendig und kräftig und schärfer
als jedes zweischneidige Schwert, und ist ein Richter
der Gedanken und Sinne des Herzens. Jesus wusste,
was in der Gemeinde in Pergamon los war. Mehr noch,
er weiß alles, was in unseren Herzen ist. Wir glauben vielleicht,
bei uns ist alles in Ordnung. Oder wir meinen,
es sind nur Kleinigkeiten. Doch der Herr sieht es.
Jesus fordert die Gemeinde zur Umkehr auf:
Tut Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über euch kommen
und gegen euch streiten mit dem Schwert meines Mundes.
Jesus warnt die Gemeinde: Wer Ohren hat, der höre,
was der Geist den Gemeinden sagt. Gute Eltern warnen
ihre Kinder. Sie sollen das Herd nicht berühren,
sonst verbrennen sie sich. Sie sollen nicht über die Straße laufen,
sonst werden sie überfahren. Gott ist ein guter Vater.
Er warnt sein Volk. Mose hat das Volk Israel gewarnt.
Sie hörten nicht auf ihn und mussten 40 Jahre lang
in der Wüste herumirren. Die Propheten warnten
das Volk Israel. Sie hörten nicht auf sie und wurden
nach Babylon deportiert. Jesus hat das Volk Israel gewarnt.
Sie hörten nicht auf ihn, sondern kreuzigten ihn.
Dann kamen die Römer und zerstörten ihren Tempel,
die Juden wurden in alle Welt zerstreut. Der Herr
warnt auch uns heute. Hören wir nicht auf ihn, sondern
gehen eigene Wege, bekommen wir Schwierigkeiten.
Die Verheißung an die Überwinder: Dem Sieger
werde ich vom verborgenen Manna geben.
Ich will ihm einen weißen Stein geben. Auf diesem Stein
steht ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der,
der ihn empfängt. Wenn die Gemeindeglieder in Pergamon
Jesus treu waren, durften sie nicht auf die heidnischen
Feiern gehen. Dort aß man Fleisch, das den falschen
Göttern geopfert worden war. Sie wurden dann vielleicht
auch aus der Handwerkzunft ausgeschlossen. Aber
Jesus verspricht ihnen etwas viel besseres:
Das verborgene Manna! Gott führte das Volk Israel
durch Mose aus Ägypten in die Wüste. Was sollten sie essen?
Wovon konnten sie leben? Jeden Morgen gab Gott ihnen
das Manna. Das kann man nachlesen im 2. Mosebuch.
Jesus ernährt uns durch die Eucharistie (den Leib Christi),
durch die Heilige Schrift, durch die Predigt in der Messe,
durch das Gebet, durch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.
Der weiße Stein? Bei einem antiken Gerichtsverfahren
bekam der Freigesprochene einen weißen Stein. Weißer Stein,
das heißt, Freispruch im Gericht Gottes. Der Name,
den nur einer kennt, nämlich Gott und du, zeigt
eine ganz persönliche, intime Gottesbeziehung an.
Es gibt eine Vertrautheit zwischen Gott und mir,
die nur Gott und ich kennen. Jeder ist ein einzigartiges
Abbild Gottes, jeder ein Original, jeder spiegelt
eine andere Facette Gottes wieder. Die Gemeinschaft
der Erlösten im Himmel ist so reich, weil jeder
eine andere Gotteserkenntnis mitbringt, der Austausch darüber
wird wohl interessant sein. Freuen wir uns darauf.
An den Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe:
So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen
und Beine wie Golderz: Ich kenne deine Taten, deine Liebe
und deinen Glauben, dein Dienen und deine Geduld
und ich weiß, dass du in letzter Zeit mehr getan hast
als am Anfang. Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel,
eine Frau, gewähren lässt; sie gibt sich als Prophetin aus
und lehrt meine Knechte und verführt sie, Unzucht zu treiben
und Götzenopferfleisch zu essen. Ich habe ihr Zeit gelassen,
umzukehren; sie aber will nicht umkehren
und von ihrer Unzucht ablassen. Siehe, ich werfe sie
auf das Krankenbett und alle, die mit ihr Ehebruch treiben,
bringe ich in große Bedrängnis, wenn sie sich nicht abkehren
vom Treiben dieser Frau. Ihre Kinder werde ich töten,
der Tod wird sie treffen und alle Gemeinden werden erkennen,
dass ich es bin, der Herz und Nieren prüft,
und ich werde jedem von euch vergelten gemäß seinen Taten.
Aber euch Übrigen in Thyatira, denen, die dieser Lehre
nicht folgen und die Tiefen des Satans, wie sie es nennen,
nicht erkannt haben, euch sage ich: Ich lege euch
keine andere Last auf. Aber was ihr habt, das haltet fest,
bis ich komme! Wer siegt und bis zum Ende
an den Werken festhält, die ich gebiete, dem werde ich
Macht über die Völker geben. Er wird sie weiden
mit eisernem Zepter und sie zerschlagen wie Tongeschirr;
wie auch ich solche Macht von meinem Vater empfangen habe,
und ich werde ihm den Morgenstern geben. Wer Ohren hat,
der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe:
Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen,
und seine Füße sind wie Golderz. Hier stellt sich Jesus
mit seinem höchsten Ehrennamen vor: Sohn Gottes.
Die Augen wie Feuerflammen sind sein allsehendes Auge,
seine Allwissenheit. Die Füße wie Golderz
sind die Füße des Weltenrichters. Thyatira,
heute Akhisar im Westen der Türkei, lag
auf einer wichtigen Verbindungsstraße
zwischen der Provinzhauptstadt Pergamon
und den Provinzen weiter östlich. Thyatira war bekannt
für den Tuchhandel, für Golderz und für Töpferei.
Auf seiner zweiten Missionsreise lernte der Apostel Paulus
in der Stadt Philippi die Lydia kennen. Lukas
beschrieb sie als eine Purpurhändlerin aus Thyatira.
Der Herr lobt die Gemeinde in Thyatira. Ich kenne deine Werke
und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst
und deine Standhaftigkeit und weiß, deine letzten Werke
sind mehr als die ersten. In der Kirche in Thyatira
schien alles in Ordnung zu sein. Doch Jesus, der Augen hat
wie Feuerflammen, sieht die Probleme unter der Oberfläche.
Der Herr hat etwas gegen die Kirche in Thyatira.
Ich habe viel gegen dich, dass du diese Frau Isebel duldest,
die von sich behauptet, Prophetin zu sein. Sie lehrt
meine Diener und verführt sie, Hurerei zu treiben
und Götzenopfer zu essen. Die Probleme in der Gemeinde
von Thyatira waren ähnlich wie in der Gemeinde von Pergamon.
Doch die Not in Thyatira war größer. Das sieht man
an den folgenden Punkten: Aus wenig war viel geworden.
Jesus sagte zur Gemeinde von Pergamon:
Ich habe einiges gegen dich. Zur Gemeinde von Thyatira
sagt er: Ich habe viel gegen dich. Die Irrlehre
wurde öffentlich als Gottes Wort verkündigt.
In der Gemeinde von Pergamon war es eine Minderheit,
die die Irrlehre hielten. In der Gemeinde von Thyatira
wurde die Irrlehre von einer Frau gelehrt. Sie sagte,
sie sei eine Prophetin, also von Gott gesandt,
Gottes Botschaft für die Gemeinde zu sagen.
Jesus nennt sie Isebel. Das war nicht ihr wirklicher Name.
Jesus vergleicht sie mit der Frau des jüdischen Königs Ahab
im Alten Testament. Die heidnische Prinzessin Isebel
verleitete ihren Mann, den falschen Gott Baal anzubeten.
Sie tötete Gottes Propheten und drohte dem Propheten Elia
mit dem Tod. Sie stiftete ihren Mann an,
Naboth umzubringen, weil er dem König
seinen Weinberg nicht verkaufen wollte.
Es gab keinen wie Ahab, der so tat, was in Gottes Augen böse ist.
Seine Frau Isebel hatte ihn dazu verführt. Die Unzucht
(sexuelle Unreinheit) stand in Thyatira in Vordergrund.
In der Gemeinde von Thyatira nennt Jesus zuerst die Unzucht,
die Hurerei. Das ist in der Sprache der Propheten
der Ehebruch gegen Gott durch Anbetung falscher Götter,
oft war der Gottesdienst der heidnischen Götter mit Orgien
und Tempel-Prostitution verbunden.
Die falsche Prophetin wollte nicht Buße tun.
Ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, aber sie will
ihre Unzucht nicht lassen. Der Herr nennt die Irrwege
der Gemeinde: die Tiefen Satans. Es gibt andere in Thyatira,
die diese falsche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben
die Tiefen Satans, wie sie sagen. Die falsche Prophetin Isebel
und ihre Anhänger haben von den „Tiefen Gottes“ gesprochen
und behauptet, eine tiefere und weisere Erkenntnis
Gottes zu haben als sie der Apostolische Glaube überlieferte.
Es gibt also Menschen, die meinen, in die tiefsten
Geheimnisse Gottes eingedrungen zu sein, aber Jesus sagt,
in Wahrheit sind sie in die Tiefen Satans eingedrungen.
Das kann der islamische Fundamentalismus sein.
Das kann Rudolf Steiners Anthroposophie
oder der New-Age-Christus sein. Das kann auch
der „historische Jesus“ moderner liberaler Theologen sein.
Die Zeit der Strafe war schon gekommen. Ich werde sie
aufs Krankenbett werfen. Die Leute, die mit ihr
die Ehe gebrochen haben, werde ich in große Not kommen lassen,
wenn sie nicht von ihren Taten abkehren. Isebels Kinder
werde ich sterben lassen. Jesus kündigt der Gemeinde
in Thyatira die Strafe an. Die falsche Prophetin wird sterben.
Auch ihre „Kinder“, das sind ihre Jünger, werden sterben.
Ich werfe die falsche Prophetin Isebel aufs Krankenbett.
Alle Gemeinden sollen erkennen: ich untersuche das Herz
der Menschen. Ich vergelte jedem, was er
durch seine Taten verdient hat. Die Verheißung
an die Überwinder: Ich sage den übrigen in Thyatira:
Ich lege keine weitere Last auf euch. Was ihr habt,
das haltet fest, bis ich komme! Wer überwindet
und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich
Macht geben über die Völker, und er wird sie
mit einem eisernen Stab weiden, wie man
Töpfergefäße zerschmettert, wie auch ich es
von meinem Vater empfangen habe. Ich werde ihm
den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, der höre,
was der Geist den Gemeinden sagt! Ich lege euch
keine weitere Last auf. Gott kennt unsre Kräfte
und fordert von uns nicht mehr, als wir können.
Es ist eher das eigene Ich oder der Teufel,
der uns zu Tode hetzen will. Die treuen Christen
werden Anteil haben an der Herrschaft Christi.
Was ihnen verheißen ist, das ist der Morgenstern,
der letzte Stern, der den Tag ankündigt, ein Titel für Jesus,
das heißt, wer treu ist, dem wird sich Jesus selbst schenken.
Halte fest, was du hast. Was hast du von Gott
schon für Gnadengaben bekommen? Halte am Glauben,
an der Gottes- und Nächstenliebe und an der Hoffnung
und an der Gotteserkenntnis und am Gebet fest.
ZWEITER GESANG
Schreib an den Engel der Gemeinde in Sardes: Das sagt der,
dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne
in seiner Hand hält. Ich weiß alles, was du tust.
Du giltst als lebendige Gemeinde, aber in Wirklichkeit bist du tot.
Wach auf und stärke, was bei euch noch lebendig ist,
bevor auch das noch stirbt. Denn ich sehe, dass deine Taten
vor Gott nicht bestehen können. Hast du denn ganz vergessen,
wie du Gottes Botschaft gehört und aufgenommen hast?
Besinn dich wieder darauf und kehr um zu Gott.
Wenn du nicht wach wirst, werde ich plötzlich da sein,
unerwartet wie ein Dieb. Und du wirst nicht wissen,
wann ich komme. Aber auch bei euch in Sardes sind einige,
denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte.
Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen;
denn sie sind es wert. Wer durchhält und den Sieg erringt,
der wird solch ein weißes Kleid tragen.
Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch
des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater
und seinen Engeln zu ihm bekennen. Wer Ohren hat,
soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.
Sardes war die Hauptstadt des Königreichs Lydien.
Wie wir gehört haben über Lydia, hieß sie einfach
die Lydierin und war vielleicht eine Sklavin
aus Lydien gewesen. Der letzte König von Lydien
war der sprichwörtliche Krösus. Der herrschte
in kleinasiatischen Lydien im 5. Jahrhundert
vor Christus, bis er vom Perserkönig Kyrus II.
militärisch besiegt wurde. Sein legendärer Reichtum
und seine Freigebigkeit stammt wohl daher,
dass er in Lydien gemünztes Gold eingeführt hatte.
Allerdings war er nicht so reich wie der Perserkönig.
In Sardes gab es ein großes Gewerbe der Wollverarbeitung.
Darauf nimmt Jesus Bezug in dem Brief, wenn er
von den weißen Kleidern spricht. Schreib an den Engel
der Gemeinde in Sardes: Das sagt der,
dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne
in seiner Hand hält. Jesus wendet sich an Sardes,
die Gemeinde, und stellt sich vor als der,
der die sieben Geister Gottes hat, das heißt den Heiligen Geist
in seiner ganzen Fülle. Im Propheten Jesaja ist die Rede
von den sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit,
Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht.
Die Fülle des Heiligen Geistes ist der Gemeinde versprochen,
aber haben wir wirklich die Fülle des Heiligen Geistes,
oder ist vom Wehen des Geistes bei uns wenig zu spüren?
Ich weiß alles, was du tust. Du giltst als lebendige Gemeinde,
aber in Wirklichkeit bist du tot. Wach auf und stärke,
was bei euch noch lebendig ist, bevor auch das noch stirbt.
Denn ich sehe, dass deine Taten vor Gott nicht bestehen können.
Hast du denn ganz vergessen, wie du Gottes Botschaft gehört
und aufgenommen hast? Besinn dich wieder darauf
und kehr um zu Gott. Wenn du nicht wach wirst,
werde ich plötzlich da sein, unerwartet wie ein Dieb.
Und du wirst nicht wissen, wann ich komme.
Wir sehen hier die heutigen Volkskirchen in Deutschland,
in großen Teilen Westeuropas. Es gibt viele getaufte Atheisten,
getaufte Neuheiden. Es gibt viele, die nur aus Gewohnheit
in die Kirche gehen, die den Anschein haben,
dass sie Christen sind, dass sie lebendig sind,
aber in Wirklichkeit sind sie Atheisten oder Neuheiden,
das heißt, sie sind geistlich tot. Jesus schmeichelt sich
diesen ungläubigen Christen nicht ein, Gott ist nicht immer lieb
und nett, nein, er kann auch streng und mahnend
und aufrüttelnd sein. Wenn wir bei der Neuevangelisierung
Deutschlands die toten Scheinchristen zu Christus
führen wollen, müssen wir vielleicht auch mal
ein warnendes Wort sagen. Aber da gibt es die Gefahr,
dass wir lieblos, hartherzig und rechthaberisch reden.
Die Neuevangelisierung Deutschlands bedeutet auch,
die toten eingeschlafenen Christen zu missionieren.
Jesus sagt ihnen, dass er plötzlich da ist als ihr Richter,
und wenn sie nicht umkehren, dann kann es auch
ein zu spät geben, und ihre Seelen gehen verloren.
Aber auch bei euch in Sardes sind einige,
denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte.
Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen;
denn sie sind es wert. Aber Jesus hat auch Lob
für den heiligen Rest. In der eingeschlafenen, geistlosen,
toten Christenheit gibt es immer noch den heiligen Rest,
das sind die wahren Jünger, geisterfüllte Christen,
wahre Apostel, überzeugt vom Evangelium,
mit einer lebendigen persönlichen Beziehung zu Jesus.
Sie sind in Deutschland eine kleine Herde geworden.
Ihnen kann der Schmutz der Welt nichts anhaben.
Das heißt, sie lassen sich nicht verführen vom Zeitgeist,
von den Gewohnheiten einer gottlosen Welt.
Sie tragen weiße Kleider. Die weißen Kleider stehen
für Reinheit, Heiligkeit und die guten Werke der Heiligen.
Hier spielt Jesus auf den Tuchhandel von Sardes an.
Wer durchhält und den Sieg erringt, der wird
solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen
nicht aus dem Buch des Lebens streichen,
sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln
zu ihm bekennen. Wer Jesus treu bleibt bis zu seinem Tod,
wird von Gott ein weißes Kleid bekommen.
Das ist nicht wörtlich zu verstehen, dass alle Männer
und Frauen im Himmel lange weiße Kleider tragen,
sondern das weiße Kleid bezeichnet die Verklärung.
Wir sehen das im Evangelium bei der Verklärung Christi.
Was ist die Verklärung der Geretteten im Himmel,
das weiße Kleid? Es heißt, dass wir, wie Petrus sagt,
Anteil haben an dem Göttlichen Wesen, dass wir leben
in der Herrlichkeit Christi, das heißt einem Reich
von Licht und Schönheit, und dass wir,
wie die Kirchenväter sagen, durch den Heiligen
Geist gewissermaßen vergöttlicht werden.
Unser Name steht im Buch des Lebens.
Dieses Buch des Lebens wird im alten und neuen
Testament erwähnt, es ist gewissermaßen die Bürgerliste
des Himmels. Jesus sagt zu den Jüngern: Freut euch nicht,
dass ihr die Dämonen austreiben könnt, sondern freut euch,
dass eure Namen im Himmel geschrieben stehen.
Wer im Buch des Lebens mit seinem Namen eingetragen steht,
der wird im ewigen Leben im Paradies des Himmels leben.
Jesus bekennt sich zu uns vor Gott und seinen Engeln.
Jesus sagt aber auch, wenn wir ihn vor den Gottlosen
verleugnen, wird er uns auch vor Gottvater verleugnen.
Auch wenn Isis kommt und zu dir sagt: Sage dich
von Jesus los oder wir kreuzigen dich, dann möge Gott
dir die Kraft geben zu sagen: Ich bekenne: Jesus ist Gott.
Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist
den Gemeinden sagt. Wenn in der Messe
aus der Bibel vorgelesen wird, oder wenn wir persönlich
die Bibel lesen, dann besteht die Gefahr, dass wir sagen:
Ach das kenne ich schon, das hab ich schon oft gehört;
und wir verschließen die Ohren des Herzens und hören nicht,
was Gott uns sagen will. Damit das Wort Gottes
in der Bibel in unserm Herzen lebendig wird
und wir Gottes Stimme an uns hören im Herzen,
müssen wir das Wort Gottes betend im Herzen betrachten.
Und das ist christliche Meditation, keine Gymnastik
oder Atem-Methoden, um innerlich leer zu werden,
wie im Fernen Osten, sondern ein betendes Betrachten
des Wortes Gottes, ein Meditieren über das Wort Gottes.
Die Wüstenväter nannten das: Wiederkäuen wie eine Kuh.
Das heißt, im Geist das Wort von allen Seiten betrachten
und es mit Gott besprechen. Das Gegenteil davon ist dies:
Man kommt aus der Kirche und hat das Evangelium
gleich wieder vergessen. Oder man liest am Morgen in der Bibel
und hat beim Mittagessen alles schon wieder vergessen.
Schreib an den Engel der Gemeinde in Philadelphia:
Das sagt dir der eine, der heilig und wahrhaftig ist.
Er allein hat als Davids Nachkomme den Schlüssel zum Heil.
Wo er aufschließt, kann niemand mehr zuschließen;
wo er aber zuschließt, kann niemand mehr öffnen.
Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Siehe,
ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann.
Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe,
festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.
Achte jetzt auf alles, was geschehen wird: Es werden Leute
zu dir kommen, die sich als Juden ausgeben. Aber sie lügen;
in Wirklichkeit sind sie Anhänger Satans.
Ich werde sie dazu bewegen, dass sie sich vor dir niederwerfen;
denn sie sollen erkennen, dass ich dich liebe.
Du hast meine Aufforderung befolgt, geduldig auszuhalten.
Deshalb will ich dich auch in der schweren Prüfung bewahren,
die über die ganze Erde kommen wird, um alle Menschen
auf die Probe zu stellen. Ich komme schnell und unerwartet.
Halte fest, was du hast, damit dir niemand deinen Siegespreis
nehmen kann. Wer durchhält und den Sieg erringt,
den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen;
er wird dort immer bleiben. Und er soll den Namen
meines Gottes tragen und wird ein Bürger
des neuen Jerusalem sein, der Stadt,
die Gott vom Himmel herabkommen lässt.
Auch meinen eigenen neuen Namen wird er erhalten.
Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist
den Gemeinden sagt. - Der Name „Philadelphia“
bedeutet „Bruderliebe“. Diese Stadt wurde
um das Jahr 150 v. Chr. von Attalos II. gegründet.
Sie wechselte mehrmals ihren Namen. Heute
hat sie den türkischen Namen Alashehir.
Philadelphia wurde als „Missionsstadt“ gegründet,
um die griechische Kultur und Sprache in diesem Gebiet
Lydiens zu verbreiten, was ihr auch fast vollständig gelang.
Philadelphia lag am Anfang eines wunderschönen
fruchtbaren Tales und bildete gleichsam das Eingangstor.
Im Jahre 17 n. Chr. wurde die Stadt durch ein Erdbeben
fast vollständig zerstört. Nur eine einsame Säule
blieb wie durch ein Wunder erhalten. Sie stand noch
im 18. Jahrhundert. Philadelphia war eine kleine
unbedeutende Stadt mit einer großen jüdischen Gemeinde
und einer kleinen Christengemeinde. Philadelphia
und Smyrna sind die einzigen Gemeinden, die nur Lob
und keinen Tadel von Jesus bekommen.
Die christusfeindlichen Juden bedrängten
die kleine Christengemeinde, aber die wenigen Christen
in Philadelphia blieben dem Namen Jesu
und dem Wort des Evangeliums treu. Dem Engel
der Gemeinde Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige
und der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids,
der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt,
und niemand tut auf. - Jesus stellt sich hier der Gemeinde
in Philadelphia als der Heilige und Wahrhaftige vor,
der er auch für uns heute ist. Die weiteren Worte
sind dem Propheten Jesaja entnommen. Dort werden
dem Hohepriester Eljakim die Schlüssel des Hauses
Davids übergeben und damit symbolisch die Verantwortung
über Jerusalem auf seine Schultern gelegt.
An jenem Tag werde ich meinen Knecht Eljakim,
den Sohn Hilkijas, berufen. Ich werde ihn mit deinem Gewand
bekleiden und ihm deine Schärpe fest umbinden.
Deine Herrschaft gebe ich in seine Hand und er wird
zum Vater für die Einwohner Jerusalems und für das Haus Juda.
Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David
auf die Schulter legen. Er wird öffnen und niemand ist da,
der schließt; er wird schließen und niemand ist da, der öffnet.
Jesus trägt die Verantwortung für seine Kirche.
Er öffnet ihr die Türen, um die Botschaft des Evangeliums
zu verbreiten. Er schließt sie auch wieder, wenn er
die Zeit für gekommen sieht. Jesus öffnet
in seiner göttlichen Barmherzigkeit die Türen des Himmels,
aber in seiner richtenden Gerechtigkeit kann er auch
die Pforten des Paradieses verschließen. Jesus sagte einmal
zu einer polnischen Mystikerin im zwanzigsten Jahrhundert:
Wer nicht durch das Tor meiner Barmherzigkeit eintreten will,
der muss durch das Tor meiner Gerechtigkeit.
Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben
eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen;
denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten
und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Jesus öffnet die Türen für die Neuevangelisierung
oder Mission. Wir müssen nur Zeugnis ablegen,
unser Christsein mit Taten und Worten bezeugen,
der Heilige Geist muss wirken in den Herzen,
dass bei den Menschen etwas ankommt, dass in ihnen
ein Same des Glaubens aufgeht. Jesus weiß
von unserer kleinen Kraft. Wir müssen aber nicht
aus eigener Kraft Großes für das Reich Gottes tun,
sondern Christus steht unserer Schwäche mit der Kraft
des Heiligen Geistes bei. Der heilige Franziskus betete:
O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,
das ich Liebe übe, wo man hasst, dass ich verzeihe,
wo man mich beleidigt, dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,
sondern dass ich tröste, nicht, dass ich verstanden werde,
sondern dass ich verstehe, nicht dass ich geliebt werde,
sondern dass ich liebe! Denn wer da hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet, wer vergibt,
dem wird verziehen, und wer stirbt, erwacht
zum ewigen Leben. Und Mutter Teresa von Kalkutta sagte:
Ich bin nur ein Stift in der Hand meines Gottes,
der einen Liebesbrief an die Welt schreiben will.
Die Engel stehen uns bei, das Evangelium
und den Glauben an Jesus zu bezeugen:
Ich sah einen anderen Engel mitten durch den Himmel fliegen,
der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen,
die auf der Erde wohnen, und allen Nationen
und Geschlechtern und Sprachen und Völkern.
Wir müssen nur am Wort festhalten, das heißt an dem Gott,
der in der Bibel bezeugt ist, an Jesus, der das Wort Gottes ist.
Wir dürfen den Namen Jesu nicht verleugnen.
Wo besteht auch bei uns in Deutschland
im 21. Jahrhundert die Gefahr, Jesus zu verleugnen?
Wo wird es unangenehm, peinlich, wo werden wir verspottet
oder ausgegrenzt, wenn wir uns zum christlichen
Glauben bekennen? Wo möchte man manchmal
sein Christentum heimlich für sich behalten,
nur um der Harmonie und des lieben Friedens willen?
Wo schweigen wir, wenn über das Christentum gelästert wird?
Wo schweigen wir, wenn Jesus verflucht wird?
Achte jetzt auf alles, was geschehen wird: Es werden Leute
zu dir kommen, die sich als fromme Juden ausgeben.
Aber sie lügen; in Wirklichkeit sind sie Anhänger Satans.
Diese Männer werde ich dazu bewegen, dass sie vor dir
auf die Knie fallen; denn sie sollen erkennen,
dass ich dich liebe! Du hast meine Aufforderung befolgt,
geduldig auszuhalten. Deshalb will ich dich auch
in der schweren Prüfung bewahren, die über die ganze Erde
kommen wird, um alle Menschen auf die Probe zu stellen.
Wie schon der Prophet Jesaja erwähnt, werden diejenigen,
die die Kirche zuerst verfolgt haben, kommen
und vor ihr auf die Knie fallen und ihre Schuld bekennen.
Steh auf, werde licht, denn es kommt dein Licht
und die Herrlichkeit geht strahlend auf über dir.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde
und Dunkel die Völker, doch über dir
geht strahlend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Nationen wandern zu deinem Licht und Könige
zu deinem strahlenden Glanz. Erhebe deine Augen ringsum
und siehe: Sie alle versammeln sich, kommen zu dir.
Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter
werden auf der Hüfte sicher getragen. Da wirst du schauen
und strahlen, dein Herz wird erbeben und sich weiten.
Denn die Fülle des Meeres wendet sich dir zu,
der Reichtum der Nationen kommt zu dir. Eine Menge
von Kamelen bedeckt dich, Hengste aus Midian und Efa.
Aus Saba kommen sie alle, Gold und Weihrauch bringen sie
und verkünden die Ruhmestaten des Herrn.
Alle Schafe von Kedar sammeln sich bei dir,
die Widder von Nebajot sind dir zu Diensten.
Sie steigen zum Wohlgefallen auf meinen Altar;
so verherrliche ich das Haus meiner Herrlichkeit.
Wer sind, die heran fliegen wie eine Wolke, wie Tauben
zu ihrem Schlag? Denn auf mich warten die Inseln,
voran die Schiffe von Tarschisch, um deine Söhne
aus der Ferne zu bringen, ihr Silber und ihr Gold mit ihnen,
zum Ruhm des Herrn, deines Gottes, des Heiligen Israels,
denn er macht dich herrlich. Fremde bauen deine Mauern,
ihre Könige sind dir zu Diensten. Denn in meinem Zorn
habe ich dich geschlagen, aber in meinem Wohlwollen
habe ich Erbarmen mit dir. Deine Tore bleiben immer geöffnet,
sie werden bei Tag und bei Nacht nicht geschlossen,
damit man den Reichtum der Nationen zu dir bringen kann;
auch ihre Könige werden zu dir geleitet. Denn die Nation
und das Königreich, die dir nicht dienen, gehen zugrunde
und die Nationen werden völlig vernichtet. Die Pracht
des Libanon kommt zu dir, Zypressen, Ulmen
und Wacholder allesamt, um den Ort meines Heiligtums
zu schmücken; den Ort meiner Füße will ich verherrlichen.
Gebückt kommen die Söhne deiner Unterdrücker zu dir,
alle, die dich verachtet haben, werfen sich dir zu Füßen.
Man nennt dich Stadt des Herrn und Zion des Heiligen Israels.
Dafür, dass du verlassen bist und verhasst
und niemand hindurchzieht, mache ich dich zum ewigen Stolz,
zur Freude für alle Generationen. Und du wirst die Milch
der Nationen saugen und an der Brust von Königen trinken.
Du wirst erkennen, dass ich, der Herr, dein Retter bin
und dein Erlöser, der Starke Jakobs. - Die nicht an Christus
glauben, sollen durch das Zeugnis der Christen
bewegt werden, umzukehren und sich Christus anzuvertrauen.
Auch das jüdische Volk, das in Jesus nicht ihren Messias erkennt,
wird eines Tages in Jesus den Davidssohn, den Menschensohn,
den Messias erkennen. Davon spricht auch Paulus,
dass zu einer Gott bekannten Zeit vor der Wiederkunft Christi
Israel Jesus als den Messias annehmen wird.
Du hast meine Aufforderung befolgt, geduldig auszuhalten.
Deshalb will ich dich auch in der schweren Prüfung bewahren,
die über die ganze Erde kommen wird, um alle Menschen
auf die Probe zu stellen. Es wird eine große Prüfung
für die Menschheit kommen. Viele werden
dem Pseudo-Messias, dem Antichrist folgen,
weil sie ihn für die wahre Lichtgestalt halten,
den kosmischen Christus, der der Welt den Frieden bringt.
Ein kleiner Haufen von Gläubigen wird dem Herrn
treu bleiben, wird verfolgt werden, vielleicht
als Märtyrer sterben, aber der Sieg Jesu über den Antichrist
ist gewiss, und die Märtyrer werden im Himmel triumphieren.
Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast,
dass niemand deine Krone nehme! Wer überwindet,
den will ich zum Pfeiler im Tempel meines Gottes machen.
Er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn
den Namen meines Gottes und den Namen
des neuen Jerusalem schreiben, der Stadt meines Gottes,
die vom Himmel hernieder kommt, von meinem Gott,
und meinen Namen, den neuen. - Die anfängliche
erwähnte Säule, die nach dem furchtbaren Erdbeben
des Jahres 17 n. Chr. stehengeblieben war
und die dann noch über ein Jahrtausend
aus dem Ruinenfeld ragte, symbolisiert
jene Überwinder, von denen im abschließenden Vers
gesprochen wird. So wie jene standfest blieb,
trotz der Erschütterungen, so sollten die treuen Bekenner
standhaft bleiben. Sie werden mit einem Pfeiler
im Tempel Gottes verglichen und werden
einen neuen Namen erhalten. Als Nachfolger Christi
tragen sie den Namen Gottes, dessen Eigentum sie sind,
den Namen des neuen Jerusalem, ihrer zukünftigen Heimat,
und den Namen des Sohnes Gottes. Denselben Namen
zu tragen heißt, zur selben Familie zu gehören.
Den Namen Gottes zu tragen heißt, Kind Gottes zu sein.
Den Namen Christi zu tragen, heißt, ein Christ zu sein,
ein zweiter Christus zu werden. Den Namen
des Neuen Jerusalem zu tragen, heißt, in der einen,
alle umspannenden Kirche des Himmels vereint zu sein,
als kollektive Braut Jerusalem zur Hochzeit
des Lammes geladen zu werden, das heißt,
ganz mit Jesus eins zu werden. Die Kirche des Himmels
ist keine graue Masse wie Maos Armee,
sondern besteht in unendlich bunter Vielfalt
aus lauter einzigartigen Originalen,
einzigartigen Abbildern Gottes. An den Engel der Gemeinde
in Laodizea schreibe: Dies sagt dir der eine,
der die Erfüllung aller Zusagen Gottes ist,
sein treuer und wahrhaftiger Zeuge. Er ist der Ursprung
von allem, was Gott geschaffen hat. Ich kenne dich genau
und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß.
Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau,
und deshalb werde ich dich ausspucken. Du bildest dir ein:
Ich bin reich und habe alles, was ich brauche.
Mir fehlt es an nichts! Da machst du dir selbst etwas vor!
Du merkst gar nicht, wie jämmerlich du in Wirklichkeit bist:
arm, blind und nackt. Darum solltest du dich endlich
um den wahren Reichtum bemühen, um das reine Gold,
das im Feuer geläutert wurde. Nur dieses Gold
macht dich reich, und nur von mir kannst du es bekommen.
Lass dir auch die weißen Kleider von mir geben,
damit du nicht länger nackt dastehst und dich schämen musst.
Kauf dir Augensalbe, die deine blinden Augen heilt.
Bei allen, die ich liebe, decke ich die Schuld auf
und erziehe sie mit Strenge. Nimm dir das zu Herzen
und kehr um zu Gott! Merkst du es denn nicht?
Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an.
Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet,
zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben.
Wer durchhält und den Sieg erringt, wird mit mir
auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich mich als Sieger
auf den Thron meines Vaters gesetzt habe. Wer Ohren hat,
soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt.
Laodizea lag in Phrygien, in Kleinasien, der heutigen Türkei.
Sie war ein bedeutendes Handelszentrum.
Hauptzweige der Wirtschaft waren die Leinenweberei
und die erfolgreichen Banken. Es gab auch
ein pharmazeutisch-medizinische Hochschule.
Die Banken von Laodizea waren in Rom berühmt.
Nach einem Erdbeben im Jahr 60 n. Chr.
Baute Laodizea ihre Stadt aus eigenen Mitteln wieder auf,
so reich war sie. Auch die Christen hatten Anteil
an dem Reichtum der Stadt. Die reichen Banken
führten sie in Versuchung. Wo wird heute die weltweite
Kirche von den reichen Banken verführt? Ist Laodizea
vielleicht die deutsche Christenheit? Inwieweit
müssen wir auch uns selbst prüfen, ob wir
vom verführerischen, betrügerischen Reichtum
in Deutschland infiziert sind. Es nützt nichts,
sich hier selbstgerecht selbst zu loben und mit dem Finger
auf die anderen Christen zu zeigen. Haben wir vielleicht
ein Wohlstandsevangelium angenommen?
So spricht er, der Amen heißt, der treue
und zuverlässige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.
Jesus nennt sich das Amen, Jesus ist das Ja und Amen
zu allen Versprechen Gottes. Jesus ist das Ja zu uns,
in ihm ist kein Nein. Er sagt Ja zu dir und hofft,
dass du auch Ja zu ihm sagst. Sag es wie Maria:
Siehe, ich bin die Dienerin Gottes, mir geschehe
nach Gottes Wort. Das ist Marias Ja-Wort zu Gott,
das kann auch dein Ja-Wort zu Gott sein.
Das Jesus das Amen ist, heißt auch, das alles, was er sagt
und tut so sicher und gewiss und zuverlässig ist,
wie das Amen in der Kirche. Oft beginnt Jesus
seine Rede so: Amen, Amen, ich sage euch…
In Jesus ist alles Wahrheit. Luther übersetzt das mit:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch… Auf Jesus
kann man sich verlassen, und was er über Gott sagt,
ist die absolute Wahrheit. Kennen wir die Wahrheit
über Gott? Es gibt so viele Religionen
und Weltanschauungen. Der Islam bezeichnet sich
als die wahre Religion Gottes. Der Sozialismus nennt sich
die wahre wissenschaftliche Weltanschauung.
Heute ist es modern zu sagen: Ich habe meine Wahrheit,
und du hast deine Wahrheit. Es gibt scheinbar
mehrere Wahrheiten. Man sagt: Alle Religionen sind gleich,
es sind nur verschiedene Wege zu Gott.
Der Hebräer sagt Jahwe, der Moslem Allah, der Christ Jesus,
der Hindu Brahma, der Buddhist Buddha
und der Apache Manitu, es sind alles nur verschiedene Namen
für den selben Gott. So sagt man im New Age.
Woher können wir wissen, was die Wahrheit ist,
oder besser, wer der wahre Gott ist
und welcher der wahre Glaube ist? Kann man Jesus
den Schöpfer der Welt nennen? Hat Jesus dich
und mich geschaffen? Was hat die Schöpfung mit Gott zu tun?
Ist Gott außerhalb der Schöpfung oder ist Gott
auch in der Schöpfung gegenwärtig? Was sagt die Schönheit
der Schöpfung über Gott aus? Aber wir leben auch
in einer gefallenen Schöpfung, die nach Erlösung seufzt,
wie Paulus sagt. Wird die Schöpfung auch von Jesus erlöst?
Gibt es im Himmel auch eine erlöste Schöpfung?
Was sagen uns die Naturkatastrophen über Gott,
Mensch, Schöpfung? Rebelliert die Schöpfung
gegen eine gottlose Menschheit? Ich kenne dich genau
und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß.
Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau,
und deshalb werde ich dich ausspucken. - Heiß
sind die Menschen, die ein brennendes Herz für Jesus haben.
Hast du ein brennendes Herz für Jesus,
dann hüte dein brennendes Herz, dass es brennend bleibt.
Denn wer mehr und mehr Kompromisse mit der Welt
und dem Zeitgeist eingeht und die Unmoral der Welt
lieber hat als die Gebote Gottes, dessen brennendes Herz
kann nach und nach erkalten. Die Kalten,
das sind die Menschen, die die Offenbarung Gottes
in Christus noch nicht erkennen, aber irgendwie doch
das Göttliche suchen. Diese Heiden sind Jesus lieber
als die lauwarmen Christen. Das sind die, die Sonntags
oder auch nur Weihnachten zur Kirche gehen, meinen,
dass sie christlich sind, aber von Bekehrung
und Jüngerschaft nichts wissen wollen. Die meinen,
sie hätten Glauben an den lieben Gott, beweisen aber
durch ihr Leben, dass sie praktisch Atheisten sind.
Und von diesen lauwarmen Christen wimmelt es noch
in der deutschen Christenheit. Aber es werden immer weniger.
Solche lauwarmen Christen treten gerne aus der Kirche aus,
um keine Kirchensteuer mehr bezahlen zu müssen.
Mehr und mehr wird Deutschland zu einem Land
der vielen Kalten und der wenigen Heißen.
Was aber ist die Gefahr für die Heißen?
Wie nährt man das Feuer? Was droht, das Feuer zu erlöschen?
Und wenn man Gott feurig liebt, ja, wie kann man dann
Gott noch feuriger lieben? Meinst du,
zu den Heißen zu gehören, aber strebst nicht
nach noch heißerer Liebe zu Gott? Selbstzufriedenheit
ist für die Heißen eine Gefahr. Im Christenleben
gilt der Grundsatz: Stillstand ist Rückgang. Paulus sagt:
Jagt der Heiligung nach! Johannes Paul II.
sagte zu den Jugendlichen: Scheut euch nicht,
die Heiligen des dritten Jahrtausends zu werden!
Du bildest dir ein: Ich bin reich und habe alles,
was ich brauche. Mir fehlt es an nichts! Da machst du dir
selbst etwas vor! Du merkst gar nicht, wie jämmerlich
du in Wirklichkeit bist: arm, blind und nackt.
Wir brauchen keinen Schöpfer mehr, die Wissenschaft
erklärt uns die Selbsterschaffung der Natur.
Wir brauchen kein Gebet ums tägliche Brot, die Supermärkte
sind zum Brechen voll. Wir brauchen keinen Schöpfer
des Menschen mehr, denn wir können den Menschen
nach unseren eigenen Wünschen im Reagenzglas zeugen.
Laodizea hatte Super-Banken, aber Jesus sagt,
sie sind arm vor Gott, sie haben keine Liebe im Herzen,
keine Liebe zu den Armen und Kleinen. Laodizea
hatte eine Leinenweberei, aber Jesus sagt, sie sind nackt,
denn sie tragen nicht das weiße Kleid der Gnade
und der guten Werke. Laodizea hatte
eine medizinische Hochschule, aber Jesus sagt,
sie sind blind, krank an den Augen, ihnen fehlt
sowohl die Gotteserkenntnis als auch die Selbsterkenntnis.
Deutschland ist eins der reichsten Länder der Welt,
aber der Osten Deutschlands ist eine der an Gottesliebe
ärmsten Regionen der Welt. Afrika ist arm
an materiellen Gütern, aber reich an feurigem Glauben.
In Deutschland ist die Kirche reich, aber absterbend.
In Afrika ist die Kirche arm, aber rasant wachsend.
Darum solltest du dich um den wahren Reichtum bemühen,
um das reine Gold, das im Feuer geläutert wurde.
Nur dieses Gold macht dich reich, und nur von mir
kannst du es bekommen. Lass dir auch die weißen Kleider
von mir geben, damit du nicht länger nackt dastehst
und dich schämen musst. Kauf dir Augensalbe,
die deine blinden Augen heilt. Jesus ist der wahre Banker,
er hat eine himmlische Bank, da gibt es reines Gold,
das im Feuer geläutert wurde, das heißt, ewige Werte,
die das Feuer des Todes nicht vernichtet.
Wir kommen nackt in die Welt und gehen nackt aus der Welt,
das Totenhemd hat keine Taschen, alles,
was wir mitnehmen können in die Ewigkeit,
ist die Gottes- und Nächstenliebe allein. Diese Liebe
des Herzens soll rein sein wie Gold, geläutert im Feuer
der Prüfungen, das sollen wir von Jesus erbitten.
Jesus ist auch der Besitzer einer Leinenweberei,
da gibt es himmlische weiße Kleider, das ist die Gnade,
in die er uns einhüllen will. Bitten wir immer um Gnade,
ob nun mit dem alten Ruf Kyrie eleison, Herr, erbarme dich,
oder mit dem Stoßgebet: Mein Jesus, Barmherzigkeit.
Jesus ist auch ein Arzt und ein Apotheker
und hat die besten Augentropfen, um unsere kranken Augen
zu heilen. Jesus erleuchtet uns, dass wir Gott
und uns selbst erkennen. Wir müssen von Jesus
auch die Gnade der Selbsterkenntnis erbitten.
Nur Jesus kann uns erkennen lassen, dass wir Sünder sind,
die vom barmherzigen Gott liebevoll angeschaut werden.
Es gibt Sünder, die sich für Heilige halten,
und Heilige, die wissen, dass sie Sünder sind.
Erforschen wir regelmäßig unser Gewissen.
Denken wir nicht: Ich bin ein Christ, ich bin gut,
aber mein Nächster ist ein Gottloser, der ist böse.
Befreien wir uns vom Hass auf Feindbilder, befreien wir uns
vom Hass und aggressiver Feindseligkeit!
Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür
und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört
und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen
und Gemeinschaft mit ihm haben. Wörtlich heißt es nicht nur:
Ich werde Gemeinschaft mit ihm haben, sondern:
Ich werde Mahl mit ihm halten. Das ist ein Hinweis
auf die Eucharistie, da wir Kommunion mit Jesus haben.
Es war einmal eine Frau, die wohnte allein in einem Haus.
Da klingelte es an der Tür. Der Fremde
trat nicht einfach ungebeten ein, sondern wartete
als ein Kavalier, dass die Frau von innen aufmachte.
Er musste warten, und klingelte noch mal.
Die Frau im Haus war in Panik geraten, ihr Wohnzimmer
war sehr unaufgeräumt, da lagen überall Papiere
und schmutzige Kleider. In panischer Hast griff sie
das ganze Chaos und versteckte es im Schlafzimmer,
schloss das Schlafzimmer ab und eilte zur Haustür
und machte auf. Der Kavalier ward hereingebeten,
aber nur ins Wohnzimmer. Die Frau hatte beständig Angst,
dass der Gast auch ihr Schlafzimmer sehen wollte,
denn da war ein einziges Chaos. So klopft Jesus bei uns an.
Er betritt nur die Räume in unserem Herzen,
die wir ihm freiwillig von innen opfern.
Wenn wir aber den Raum unserer Sexualität
oder den Raum unsrer Finanzen oder den Raum
unsrer Kinder- und Gatten-Liebe nicht öffnen,
dann bleibt er als ein Gentleman davor stehen
und drängt sich nicht auf. Aber dann kann er
diese Bereiche auch nicht heilen und heiligen.
Der Engel eröffnet Maria die Pläne, dass sie Mutter
des Messias werden solle, aber er erwartet ihre Zustimmung.
Sie gibt ihre Einwilligung in den Plan Gottes
mit ihrem Ja-Wort: Ich bin die Magd des Herrn,
mir geschehe nach deinem Wort. Und da erst
schuf der Heilige Geist den Menschen Jesus in ihrem Schoß.
Und das ist ein allgemeingültiges Prinzip:
Gott zwingt uns seine Gnade nicht auf, sondern
er bietet sie an und lädt uns freundlich ein, sie anzunehmen,
wartet aber immer auf unser Ja-Wort. Und dieses Ja
zu Gott müssen wir nicht nur einmal in Bekehrung sprechen,
sondern immer wieder, auch wenn Gott unsre Gebete
nicht zu erhören scheint, wenn uns Krankheit befällt,
wenn die Kinder nicht so fromm sind, wie wir wollen,
wenn wir ein Kreuz zu tragen haben, gilt es immer wieder,
Ja zum Willen Gottes zu sagen, wie es im Vaterunser heißt:
Dein Wille geschehe. Das Ja Gottes zu uns
und unser Ja zu Gott ist vergleichbar
mit dem gemeinsamen Ja-Wort einer Eheschließung.
Und Gott nimmt sein Ja-Wort nie zurück. Es ist nur an uns,
unser Ja zu Gott immer wieder zu erneuern.
Wer durchhält und den Sieg erringt, wird mit mir
auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich mich als Sieger
auf den Thron meines Vaters gesetzt habe.
Wir sollen nicht im Himmel auf einem Stuhl sitzen.
Das Königreich Gottes des Vaters ist das Reich
der ewigen Herrlichkeit. In diese ewige Herrlichkeit,
in dieses Reich der Liebe und Schönheit, ist Jesus
uns vorausgegangen, und wir sollen auch dahin kommen,
wenn wir Jesus auf seinem Weg folgen. Wie Jesus
eins ist in Denken und Wollen mit dem Vater,
so sollen wir mit Jesus eins werden in Denken und Wollen.
Wie Jesus von Natur aus Gottes Sohn ist, so werden wir
durch Gnade Gottes Söhne und Töchter Gottes.
Wie Jesus von Natur aus Gottmensch ist, so sollen wir
aus Gnade Menschengötter und Menschengöttinnen werden.
Wir sollen vergöttlicht werden, Anteil haben
an Gottes Leben und Glückseligkeit. Und nun, Schwester,
Ist meine Muse erschöpft und begibt sich zur Ruhe.
DRITTER GESANG
Danach sah ich und siehe, eine Tür war geöffnet am Himmel;
und die erste Stimme, die ich gleich einer Posaune
mit mir reden gehört hatte, sagte: Komm herauf
und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss.
Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe,
ein Thron stand im Himmel; auf dem Thron saß einer,
der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah.
Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen,
der wie ein Smaragd aussah. Und rings um den Thron
standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen
saßen vierundzwanzig Älteste, in weiße Gewänder gekleidet
und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt.
Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus.
Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron;
das sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Thron
war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall.
Und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron
waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten.
Das erste Lebewesen glich einem Löwen,
das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch,
das vierte glich einem fliegenden Adler. Und jedes
der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen
voller Augen. Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht,
und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott,
der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist
und er kommt. Und wenn die Lebewesen dem,
der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt,
Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, dann werfen sich
die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt,
nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt.
Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder
und sprechen: Würdig bist du, Herr, unser Gott,
Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.
Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat,
durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.
Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt,
und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war weiß
wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen
waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer.
Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende
dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm.
Das Gericht nahm Platz, und es wurden Bücher aufgeschlagen.
Ich sah immer noch hin, bis das Tier – wegen
der anmaßenden Worte, die das Horn redete – getötet wurde.
Sein Körper wurde dem Feuer übergeben und vernichtet.
Auch den anderen Tieren wurde die Herrschaft genommen.
Doch ließ man ihnen das Leben bis zu einer bestimmten Frist.
Und über den Häuptern des lebendigen Wesens
befand sich etwas, das einer Himmels-Ausdehnung glich,
wie der Anblick eines Kristalls, ehrfurchterregend,
ausgebreitet oben über ihren Häuptern. Und unter
der Himmels-Ausdehnung waren ihre Flügel ausgestreckt,
einer zum anderen hin: jedes hatte zwei Flügel,
womit sie ihre Leiber auf der einen Seite, und zwei,
womit sie sie auf der anderen Seite bedeckten. Und ich hörte
das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser
und wie die Stimme des Allmächtigen; wenn sie gingen,
so gab es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers;
wenn sie aber still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
Und es kam eine Stimme oben von der Himmels-Ausdehnung her,
die über ihren Häuptern war; wenn sie still standen,
ließen sie ihre Flügel sinken. Und oberhalb
der Himmels-Ausdehnung, die über ihren Häuptern war,
war das Gebilde eines Thrones, anzusehen wie ein Saphir.
Oben auf dem Gebilde des Thrones aber saß
eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch. Ich sah auch etwas
wie Goldschimmer, wie das Aussehen eines Feuers
inwendig ringsum; von der Erscheinung seiner Lenden
nach oben hin und von der Erscheinung seiner Lenden
nach unten hin sah ich wie das Aussehen eines Feuers,
und ein Glanz war rings um ihn her. Wie der Bogen aussieht,
der an einem Regentag in den Wolken erscheint,
so war auch der Glanz ringsum anzusehen.
So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit
des Herrn. Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht;
und ich hörte die Stimme von einem, der redete.
Johannes, der Seher, wechselt seine Position: von der Erde
zum Himmel. Von dem Thron Satans zu dem Thron Gottes.
Dieser Thron ist das Thema von Offenbarung 4.
Wir bekommen sieben Dinge über diesen Thron mitgeteilt:
Auf dem Thron sitzt einer, der eine beeindruckende
Herrlichkeit hat, der angebetet wird, der würdig ist,
Macht auszuüben, und der der Schöpfer ist.
Rings um den Thron ist ein Regenbogen wie ein Smaragd.
Das spricht davon, dass Gott im Gericht
der Barmherzigkeit gedenkt und schließlich Segen
auf der Erde herbeiführen wird. Rings um den Thron
sind vierundzwanzig Throne, auf denen 24 Älteste
mit weißen Kleidern und goldenen Kronen sitzen.
Die Ältesten sind ein Bild der verherrlichten Gläubigen.
Sie stellen die 12 Stämme Israels und die 12 Apostel vor,
also das versammelte Volk Gottes am Thron Gottes.
Aus dem Thron gehen hervor Blitze, Stimmen und Donner.
Das spricht von Gericht, das von oben herabkommt.
Donner war im Alten Testament oft ein Bild
für die Stimme Gottes und bezeichnet Gottes Macht.
Vor dem Thron brennen sieben feurige Fackeln,
die die sieben Geister Gottes sind. Es geht um den Geist
Gottes, der in Vollkommenheit, wovon die Zahl Sieben spricht,
alles erleuchtet und alles nach göttlichem Maßstab beurteilt.
Vor dem Thron ist etwas wie ein gläsernes Meer,
gleich Kristall. Das ist ein Hinweis auf eine unveränderliche
Reinheit, die im Gegensatz zu irdischen Befleckungen steht.
Mitten und um den Thron sind vier lebendige Wesen.
Sie zeigen Gottes Regierungsprinzipien: Stärke (Löwe),
Beharrlichkeit (Stier), Weisheit (Mensch)
und Schnelligkeit (Adler). Andere meinen, dass die vier Tiere
die vier Elemente (Erde, Wasser, Luft und Feuer) darstellen,
das heißt, die gesamte Schöpfung ist am Thron gegenwärtig.
Die vier Tiere stehen auch für die vier Evangelisten,
der Löwe ist Markus, der Mensch Matthäus, der Ochse Lukas
und der Adler Johannes. Danach sah ich, und siehe,
eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme,
die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune,
die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen,
was nach diesem geschehen soll. Warum sollte Johannes
nach dem Empfang der sieben Sendschreiben
in den Himmel hinaufsteigen? Jesus bittet Johannes
herauf in den Himmel, um ihm Gott, den Vater, zu zeigen.
Da Johannes aufgeschrieben hat, was er gesehen
und gehört hat, erhalten auch wir durch Offenbarung 4
die Vorstellung von Gott, die der Wirklichkeit entspricht.
Was wir hier sehen, ist praktisch, dass das,
was Jesus vormals gepredigt hatte (über sich selbst
und den Vater), vor den Augen und Ohren
des Johannes in Erfüllung geht. Johannes durfte
noch als lebender Mensch vom Glauben zum Schauen gelangen,
aber nicht um seiner selbst willen, sondern um der Kirche
und um unsertwillen. Gott weiß, wie schwer wir uns tun,
zu glauben. Durch Offenbarung 4 will er es für uns
noch leichter machen, zu glauben, dass Jesus Christus
und der Vater eins sind (in der Gottheit).
Ich und der Vater sind eins. Jesus spricht zu ihm:
So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht,
Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater!
Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
Die Einheit von Vater und Sohn in der Gottheit
sah Johannes nun mit seinen eigenen Augen.
Der Geist ergriff Johannes, genauso wie er vormals
Elia ergriffen und in den Himmel gebracht hatte.
Nur mit dem Unterschied, dass Elia sicherlich
verwandelt wurde, denn er kehrte nicht mehr zurück;
Johannes aber seinen sterblichen Leib behielt,
denn er musste ja zurückkehren, die Offenbarung
noch aufschreiben und an die Gemeinden senden.
Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe,
da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen,
die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr
im Wetter gen Himmel. Niemand hat Gott je gesehen;
der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist,
der hat ihn uns verkündigt. Nicht als ob jemand
den Vater gesehen hätte außer dem, der von Gott
gekommen ist; der hat den Vater gesehen.
Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht,
zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch
gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre
und ewige Macht! Und sie sahen den Gott Israels.
Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir
und wie der Himmel, wenn es klar ist. Gott ist Geist,
und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist
und in der Wahrheit anbeten. Und der da saß,
war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder;
und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen
wie ein Smaragd. Das hebräische Wort für Smaragd
beinhaltet den Wortstamm für „Segen“ oder „gesegnet“.
Dieses Bild des göttlichen Geschlachteten muss
also im Zusammenhang gesehen werden
mit dem Evangelium, denn nur dann ist es segensreich.
Denn ein geschlachteter Mensch in sich selbst
ist ein äußerst grausamer Anblick und mehr Anlass
zu Trauer und Entsetzen als zu Freude.
Als Jesus Christus am Kreuz für uns starb, für die Menschheit,
da trug er unser sündiges Fleisch in den Tod,
die degenerierte Natur, die wir vom gefallenen Adam
geerbt haben. Dies ist der Mittelpunkt des Universums
und der Gedanken Gottes. Dank und Ruhm und Weisheit
Dem Ewigen, der da war und da ist und da sein wird.
VIERTER GESANG
Vorspiel im Himmel: Die Buchrolle mit den sieben Siegeln
und die Ermächtigung des Lammes, die Siegel zu lösen.
In der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß,
sah ich eine Buchrolle. Sie war innen und außen beschrieben
und mit sieben Siegeln verschlossen. Gott Vater
hält eine Buchrolle in der Hand. Es ist das Buch
der Weltgeschichte. Weltgeschichte ist christlich gesprochen
Heilsgeschichte, das heißt, eine gerade Linie,
die von der Schöpfung bis zur Weltvollendung
im Himmelreich führt. Gott Vater ist der Herr der Geschichte.
Zwar spielten sich immer wieder irdische Tyrannen
als sterbliche Götter und Herren der Geschichte auf,
von Kaiser Nero bis zu Mao Tse Tung, aber wo
sind diese Tyrannen nun? Sie sind gestürzt,
aber Gott der Herr sitzt immer noch in seinem Weltregiment.
Und so wird es auch mit den heutigen Tyrannen gehen,
ob sie sich nun islamische Terroristen nennen
oder Sozialisten, ihre Macht ist begrenzt, und wird
an ein Ende kommen, aber Gottes Thron ist, wie eine deutsche
Dichterin sagte, der „uneinnehmbare Thron Gottes“.
Das die Buchrolle der Heilsgeschichte von innen
und außen verschlossen ist, bedeutet, dass kein sterblicher Mensch
den Einblick in die Wege hat, die Gott mit der Menschheit geht.
Da mag einer noch so schlau sein und eine „Philosophie
der Geschichte“ entwickeln, wie Hegel oder Marx,
der Weg Gottes mit der Menschheit ist dem Herrn allein bekannt.
Dass das Buch mit sieben Siegeln versiegelt ist, bedeutet,
dass die Macht über die Heilsgeschichte der Menschheit
von keinem Menschen ergriffen werden kann. Sieben
ist in der Bibel (wie im Märchen) die Zahl der Vollkommenheit.
Der Plan Gottes ist dem Menschen vollkommen verschlossen.
Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Und auch
der Stammtisch-Politiker hat nicht in der Skatrunde
Gottes gesessen. Und ich sah einen mächtigen Engel,
der mit lauter Stimme fragte: Wer ist würdig,
die Siegel aufzubrechen und das Buch zu öffnen?
Aber es gab niemand, der es öffnen und hineinsehen konnte,
weder im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde.
Die Engel gehören zum Hofstaat Gottes,
zur Himmlischen Hierarchie, sie sind reine Geister
(also weder Mann noch Frau) und sind Geschöpfe Gottes,
Diener Gottes und Diener der Menschen. Jeder Mensch
hat von Gott einen persönlichen Engel
an seine Seite gestellt bekommen. Dessen Hauptaufgabe
ist nicht der Schutz im Straßenverkehr, sondern
seinen Schützling sicher in den Himmel zu führen.
Hier nun fragt der Engel: Wer ist würdig, aus Gottes Händen
die Macht über die Weltgeschichte zu empfangen?
Wer ist würdig, dass Gott ihn zum Herrn der Geschichte macht?
Keiner! Kein geschaffener Engel im Himmel,
kein sterblicher Mensch auf Erden und kein Dämon der Hölle.
Ich weinte sehr, weil niemand gefunden wurde,
der würdig war, das Buch zu öffnen und hineinzusehen.
Da sagte einer der Ältesten zu mir: Hör auf zu weinen!
Der Löwe aus dem Stamm Juda und Nachkomme Davids
hat den Sieg errungen. Er ist würdig; er wird
die sieben Siegel aufbrechen und das Buch öffnen.
Johannes ist erschüttert, dass kein Geschöpf würdig ist,
die Menschheitsgeschichte zum Heil zu führen.
Aber einer der Ältesten tröstet ihn. Ein Ältester
heißt auf griechisch Presbyter, davon leitet sich
das deutsche Wort Priester ab. Johannes schaut also
am Thron Gottes nicht allein die Engel, sondern auch
die Heiligen. Die Heiligen gehören auch zum Hofstaat Gottes
und zur Himmlischen Hierarchie. Und Johannes (auf Erden)
spricht mit einem Heiligen (im Himmel), und der Heilige
spricht mit dem Erdensohn und tröstet ihn.
Was ist sein Trost? Einer ist würdig gefunden worden!
Der Löwe aus dem Stamm Juda und Sohn Davids!
Das ist der von den Kindern Israel erwartete Messias.
Der Messias sollte aus dem Stamm Juda
(einem der 12 Stämme Israels) stammen und ein Sohn
oder Nachkomme Davids sein. Und dieser Messias
ist stark wie ein Löwe. Wie der Löwe der König des Waldes ist,
so ist der Messias König der Weltgeschichte.
Im Evangelium wird die Herkunft Jesu vom Stamm Juda
und von der Familie Davids deutlich ausgesagt.
Jesus ist allein der Herr der Weltgeschichte!
Da sah ich direkt vor dem Thron, umgeben
von den vier mächtigen Gestalten und vom Kreis der Ältesten,
ein Lamm stehen. Es sah aus, als ob es geschlachtet wäre.
Es hatte sieben Hörner und sieben Augen;
das sind die sieben Geister Gottes, die
in die ganze Welt gesandt worden sind.
Vor dem Thron Gottes stehen: Die 4 Lebewesen,
die 24 Ältesten, das Lamm. Wer sind die vier
„mächtigen Gestalten“ oder „Lebewesen“ oder „Tiere“?
Das erste Lebewesen sah aus wie ein Mensch,
das zweite wie ein Löwe, das dritte wie ein Ochse,
das vierte wie ein Adler. Vier ist die Zahl der Erde.
Osten, Süden, Wesen, Norden, das sind 4. Morgen, Mittag,
Abend, Nacht, das sind 4. Feuer, Luft, Wasser, Erde,
das sind 4. Die vier Lebewesen stellen die Schöpfung dar,
die den Schöpfer verherrlicht. Stellen wir uns einmal vor,
wie „Mutter Erde“ vor den Thron Gottes tritt.
Was wird sie sagen? O Jahwe, mein Schöpfer,
du hast mich schön geschaffen, und in meiner Schönheit
kann man deine Schönheit wie im Spiegel erblicken.
Aber ich muss mich über die Menschheit beklagen!
Seit sie von dir abgefallen ist, Herr, verwundet sie mich.
Ich, deine Tochter, Mutter Erde, blute aus tausend Wunden,
die der gottlose Mensch mir zufügt. Ich bin
die vergewaltigte Schöpfung, und bitte dich, Gott,
rette und erlöse mich! - Wer sind die 24 Ältesten?
Die Ältesten sind nicht an Jahren alte Männer,
sondern „Presbyter“ („Priester“). 24 ist die Zahl
der zwölf Stämme Israels (das Gottesvolk des Alten Bundes)
und der zwölf Apostel (das Gottesvolk des Neuen Bundes),
und 24 ist das ganze Gottesvolk aus Israel und den Heiden,
aus den Gerechten vor Jesu Kommen und den Gerechten
seit Jesu Kommen. Und nun steht da ein Lamm.
Im Alten Testament gab es das Opfer
eines „fehlerfreien, einjährigen, männlichen Lammes“,
dessen Blut sollte die Sünden des jüdischen Volkes abschaffen.
Das Neue Testament nennt Jesus das Lamm Gottes,
Jesus ist das Opfer, das „geschlachtet“ (gekreuzigt) wurde,
und dessen „Blut“ die Sünden aller Menschen abwäscht.
Johannes sieht also den gekreuzigten Christus.
Johannes der Täufer nannte Jesus das „Lamm Gottes,
das hinweg nimmt die Sünde der Welt“.
In der katholischen Liturgie wird jeden Tag das Gebet
Agnus Dei (Lamm Gottes) gebetet: O Jesus Christus,
Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt,
erbarme dich unser! O Jesus Christus, Lamm Gottes,
das hinweg nimmt die Sünde der Welt, erbarme dich unser!
O Jesus Christus, Lamm Gottes, das hinweg nimmt
die Sünde der Welt, gib uns deinen Frieden!
Und dieses Lamm hat 7 Hörner und 7 Augen.
Habt ihr schon mal so ein Lamm gesehen?
Aber es ist ganz deutlich, es ist nur ein Bild, ein Symbol,
nicht wörtlich zu verstehen, sondern man muss den Sinn
des Bildes begreifen. 7 ist wie immer die Zahl
der Vollkommenheit (Schneewittchen hinter den 7 Bergen
bei den 7 Zwergen). Hörner stehen in der Sprache der Bibel
für Kraft, Macht und Gewalt. Hat das geschlachtete Lamm
7 Hörner, so heißt das, der gekreuzigte Christus
hat die vollkommene Macht! Jesus sagt: Mir ist übergeben
alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden.
Und 7 Augen des Lammes, was ist das? Das sind
die 7 Geister des Lammes. Und was sind die 7 Geister
des Lammes? Das ist der Heilige Geist, der Geist Jesu,
in seiner Vollkommenheit. Und dieser Heilige Geist
wird vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus
in die ganze Welt gesandt (durch die Kirche,
durch die Christen), um Menschen zu bekehren
und zu Gott zu führen. Das Lamm ging zu dem,
der auf dem Thron saß, und nahm die Buchrolle
aus seiner rechten Hand. Und als es sie genommen hatte,
warfen sich die vier mächtigen Gestalten
und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder.
Jeder Älteste hatte eine Harfe und eine goldene Schale
mit Weihrauch; das sind die Gebete der Menschen,
die zu Gottes heiligem Volk gehören. Sie sangen ein neues Lied.
Jesus, der Sohn Gottes, tritt zu Gott, unserm Vater im Himmel,
und empfängt die Macht über die Weltgeschichte.
Da beten die vier Gestalten (die Schöpfung)
und die Ältesten (die himmlische Kirche)
Jesus als ihren Herrn und Gott an. Die Heiligen
haben Harfen in den Händen. Das erinnert an die Lobgesänge
des Himmels. In der antiken griechischen Philosophie
gab es den Philosophen Pythagoras, der dachte,
das Weltall sei nach den Gesetzen der Musik geordnet,
der Kosmos sei eine unhörbare Symphonie.
Von ihm erzählten die Griechen, er habe Einen Augenblick lang
die Symphonie der Sphären gehört. Der Heilige Franz von Assisi
sagte, er habe Einen Augenblick lang die Musik
des Himmels gehört, sie sei so schön gewesen,
wenn er sie länger gehört hätte, wäre er vor Freude gestorben.
Die heilige Prophetin Hildegard von Bingen
hörte die Gesänge der Engel und versuchte,
sie in Noten wiederzugeben. Die orthodoxe Kirche glaubt,
die Engel und Heiligen feiern allezeit eine himmlische Liturgie
mit Psalmen und Hymnen, und wenn sich dir Orthodoxen
zur Feier ihrer „göttlichen Liturgie“ versammeln,
dann stimmen sie nur ein in die immerwährende Liturgie
und die Lobgesänge der Engel und Heiligen.
Die Katholiken glauben, dass die katholische Liturgie
Nachahmung der Liturgie der Himmlischen ist,
und dass, wenn die Kirche auf Erden Gott anbetet,
die Engel und Heiligen unsichtbar mitten unter ihnen sind
und alle gemeinsam Gott anbeten. Die Ältesten
halten im Himmel Schalen mit Weihrauch. Das sind
die Gebete der Heiligen. Was heißt das? Unsere Gebete
auf Erden werden von den „Ältesten des Himmels“
eingesammelt und Gott dargebracht. Unsere Gebete
sollen aufsteigen wie Weihrauch, wie ein Wohlgeruch
für die Nase des Herrn. Im Alten Testament
gab es das Räucheropfer. Dem Jesusbaby
wurde von den Magiern des Orients Weihrauch geschenkt,
ein Zeichen ihrer Anbetung seiner Göttlichkeit.
Und in der himmlischen Liturgie sieht der Seher Johannes
wieder diesen Weihrauch. In den alten Kirchen
(Orthodoxen und Katholiken) wird Weihrauch
im Gottesdienst verwandt. Du bist würdig,
das Buch zu nehmen und seine Siegel aufzubrechen!
Denn du wurdest als Opfer geschlachtet, und mit deinem Blut
hast du Menschen für Gott erworben, Menschen
aus allen Sprachen und Stämmen, Völkern und Nationen.
Zu Königen hast du sie gemacht und zu Priestern
für unseren Gott; und sie werden über die Erde herrschen.
Danke für das Kreuz, Herr, dort hast du den Preis bezahlt
für die Sünde und die Schuld, Aus Liebe und aus Gnade.
Danke für die Liebe, die durchbohrten Hände, Herr,
du reinigst mich mit deinem Blut. Ich weiß es nun,
Du vergibst und nimmst mich an. Würdig ist das Lamm,
Herrscher auf dem Thron. Viele Kronen schmücken dich,
Den Sieger, der regiert. Du bist hoch erhöht, Jesus,
Gottes Sohn, der Herrlichste starb für uns am Kreuz.
Dann sah und hörte ich Tausende und Abertausende
von Engeln, eine unübersehbare Zahl. Sie standen
rund um den Thron und die vier mächtigen Gestalten
und die Ältesten und riefen mit lauter Stimme:
Würdig ist das geopferte Lamm, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Ruhm und Preis!
Und alle Geschöpfe in der Luft, auf der Erde,
unter der Erde und im Meer, alles, was in der Welt lebt,
hörte ich laut mit einstimmen: Preis und Ehre,
Ruhm und Macht gehören ihm, der auf dem Thron sitzt,
und dem Lamm, für alle Ewigkeit. Die vier Gestalten antworteten:
Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.
Und nun betet die ganze Himmlische Kirche Gott an,
den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Die Milliarden Engel beten Gott an. Die Heiligen
des Himmels beten Gott an. Die Schöpfung betet Gott an.
Sie werfen sich auf ihre Angesichter oder beugen die Knie.
Sie geben Gott allein die Ehre. Auch wir können eintreten
in die Anbetung der himmlischen Kirche,
wenn wir im Gottesdienst und im privaten Gebet Gott anbeten.
Für Katholiken ist die höchste Form der Anbetung
die Heilige Messe (die Eucharistie). Anbetung Christus,
Leib und Blut und Seele und Gottheit Jesu Christi,
Der da lebt im Tabernakel und in unserer Seele.
FÜNFTER GESANG
Dann sah ich, wie das Lamm das erste von den sieben
Siegeln aufbrach. Und ich hörte, wie eine
der vier mächtigen Gestalten mit Donnerstimme sagte:
Komm! Ich schaute hin, da kam ein weißes Pferd.
Sein Reiter hatte einen Bogen und erhielt eine Krone.
Als Sieger zog er aus, um zu siegen. Die große Mehrheit
der Kirchenväter und der modernen Theologen
sieht in diesem ersten apokalyptischen Reiter den Krieg.
Als im 16. Jahrhundert die Türken Wien belagerten,
dachte Luther an den ersten apokalyptischen Reiter.
Besonders das zwanzigste Jahrhundert mit seinen
Weltkriegen (und der Erfindung der Atombombe)
war ein Jahrhundert des ersten apokalyptischen Reiters.
Es warnte der Papst in Hiroshima vor der Gefahr
eines Dritten Weltkriegs. Manchmal nannte er
die weltweiten, unzähligen lokalen Kriege schon
einen fragmentarischen Dritten Weltkrieg. Die Gefahr
eines Atomkrieges ist nicht gebannt. In der Kuba-Krise
stand die Menschheit kurz vor einem atomaren Weltkrieg.
Auch während des Kalten Krieges standen wir öfter
am Rand eines dritten atomaren Weltkrieges.
Dann brach das Lamm das zweite Siegel auf. Ich hörte,
wie die zweite der mächtigen Gestalten sagte: Komm!
Da kam ein anderes Pferd hervor, ein feuerrotes.
Sein Reiter wurde ermächtigt, den Frieden
von der Erde zu nehmen, damit sich die Menschen
gegenseitig töteten. Dazu wurde ihm ein Schwert gegeben.
Da sich die Menschen gegenseitig töten, deutet
dieser zweite apokalyptische Reiter auf den Bürgerkrieg hin.
Denken wir an den Balkan-Krieg, den Syrien-Krieg,
den Bürgerkrieg im Sudan. Dann brach das Lamm
das dritte Siegel auf. Ich hörte, wie die dritte
der mächtigen Gestalten sagte: Komm! Ich schaute hin,
da kam ein schwarzes Pferd. Sein Reiter hielt eine Waage
in der Hand. Aus dem Kreis der vier mächtigen Gestalten
hörte ich eine Stimme rufen: Eine Ration Weizen
oder drei Rationen Gerste für den Lohn eines Tages.
Nur Öl und Wein zum alten Preis! Der dritte
apokalyptische Reiter bedeutet Teuerung,
Wirtschaftskrisen, Hungerkatastrophen. Denken wir
an die Bankenkrise, an die Griechenland-Krise.
Im sowjetischen Machtbereich war das Geld nichts wert
und es herrschte Mangelwirtschaft. Denken wir
an die Hungerkatastrophen in Afrika, an die Millionen Kinder,
die an Unterernährung sterben! Gott hat die Erde
reich genug gesegnet, dass alle zu essen haben könnten,
aber der Mensch in seiner Ungerechtigkeit verteilt
die Güter der Erde ungerecht. Afrika ist oft Sklave
der internationalen Weltbanken, dazu zerrüttet
durch innenpolitische Korruption. Aber nur Weizen
und Gerste, die Frühlingsernte, wird unbezahlbar.
Die Herbsternte von Wein und Öl wird von Gott geschützt.
Das heißt, dem Reiter auf dem schwarzen Pferd
sind von Gott Grenzen gesetzt. Dann brach das Lamm
das vierte Siegel auf. Ich hörte, wie die vierte
der mächtigen Gestalten sagte: Komm! Ich schaute hin,
da kam ein leichenfarbenes Pferd. Sein Reiter hieß Tod,
und die Totenwelt folgte ihm auf den Fersen.
Ein Viertel der Erde wurde in ihre Macht gegeben.
Durch das Schwert, durch Hunger, Seuchen
und wilde Tiere sollten sie die Menschen töten.
Der vierte apokalyptische Reiter bedeutet den Tod,
die Seuchen, die unheilbaren Krankheiten.
Im Mittelalter war es die Pest. Heute ist es der Krebs
oder Corona. Kaum ist eine Seuche besiegt,
bricht eine neue aus. Auch Aids wäre behandelbar,
aber die in den Industrienationen entwickelten Medikamente
sind für die Afrikaner nicht bezahlbar. Dann brach das Lamm
das fünfte Siegel auf. Da sah ich am Fuß des Altars
die Seelen der Menschen, die man umgebracht hatte,
weil sie an Gottes Wort festgehalten hatten, an all dem,
wofür Jesus Christus als Zeuge einsteht. Sie riefen
mit lauter Stimme: Herr, du bist heilig und hältst,
was du versprichst! Wie lange soll es noch dauern,
bis du die Bewohner der Erde vor Gericht rufst
und Vergeltung an ihnen übst, weil sie unser Blut
vergossen haben? Sie alle erhielten weiße Gewänder,
und es wurde ihnen gesagt: Gebt noch für kurze Zeit Ruhe,
denn eure Zahl ist noch nicht voll. Von euren Brüdern
und Schwestern, die Gott dienen genau wie ihr,
müssen noch so viele getötet werden, wie Gott bestimmt hat.
Am Fuß des Altars im Himmel sieht der Seher
die unsterblichen Seelen der Märtyrer. Sie flehen Jesus an,
bald in Herrlichkeit zu kommen. Ja, Herr Jesus,
komm bald, Maranatha! Ist das auch unsere Sehnsucht?
Oder wollen wir unser behagliches Wohlstands-Evangelium
auf Erden noch in Ruhe zu Ende leben? Der Geist
und die Braut (die Kirche) rufen: Komm, Herr Jesus!
Den Märtyrern wird gesagt, dass sie sich noch so lange
gedulden müssen, bis die Zahl der Märtyrer voll ist.
Im Altertum sagte man: Das Blut der Märtyrer
ist das Saatgut für neue Christen. Die frühchristlichen Märtyrer
brachten eine christliches Europa hervor.
Die chinesischen Christen bitten die westliche Christen,
nicht um ein Ende der Christenverfolgung in China zu beten,
da die Kirche wächst durch Verfolgung. So ein bequemes,
faules Christenleben wie heute in Europa
bringt keine starken Kirchen hervor. Im 20. Jahrhundert
gab es mehr Märtyrer als in der gesamten Kirchengeschichte
vorher. Und auch im 21. Jahrhundert ist die Kirche
weltweit zu großen Teilen eine Märtyrer-Kirche.
Dabei unterscheiden die Feinde Christi nicht,
welcher Konfession du angehörst, sondern fragen nur:
Glaubst du an Jesus? Ja! Peng! Die Ökumene des Blutes.
Ich sah, wie das Lamm das sechste Siegel aufbrach.
Da gab es ein gewaltiges Erdbeben. Die Sonne wurde schwarz
wie ein Trauerkleid und der ganze Mond wurde blutrot.
Wie unreife Feigen, die ein starker Wind vom Baum schüttelt,
fielen die Sterne vom Himmel auf die Erde.
Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle,
die zusammengerollt wird. Weder Berg noch Insel blieben
an ihren Plätzen. Alle Menschen versteckten sich in Höhlen
und zwischen den Felsen der Berge: die Könige und Herrscher,
die Heerführer, die Reichen und Mächtigen und alle Sklaven
und Freien. Sie riefen den Bergen und Felsen zu:
Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Blick dessen,
der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
Der große Tag, an dem sie Gericht halten, ist gekommen.
Wer kann da bestehen? Nicht nur im menschlichen Bereich
herrschen Katastrophen wie Krieg, Bürgerkrieg, Hunger
und Seuchen. Sondern auf der ganzen Erde in der Natur auch,
und auch im Kosmos. Die Sonne wird siebenmal so heiß.
Der Mond wird blutrot. Asteroiden und Kometen
fallen vom Himmel. Heute gibt es Katastrophen
in allen vier antiken Elementen: Im Feuer
(Klimaerwärmung, Waldbrände), in der Luft (Taifune,
Hurrikan), im Wasser (Tsunamis, Starkregen,
Polkappenschmelze), in der Erde (Erdbeben, Vulkanausbrüche).
Wer leugnet, dass sich das in den letzten Jahrzehnten
rasant vermehrt hat, scheint doch recht ignorant zu sein.
Wie herzlos ist es aber zu sagen: Mag es in Ostasien
Tsunamis geben, solange es mir in Deutschland gut geht,
ist für mich die Welt noch in Ordnung. In Ostasien
gibt es auch Männer, die ihre Frauen lieben, Frauen,
die ihre Kinder lieben, und Kinder, die ihre Tiere lieben.
Angesichts der kosmischen Katastrophen
bekommen die von Gott abgefallenen Menschen
eine Heidenangst! In unseren Gefilden mehren sich
seit Jahrzehnten die Angst-Psychose, die Selbstmordrate steigt.
Nicht gehen mehr nur vierzigjährige Leute zum Psychologen,
weil sie mit der Midlifecrisis nicht klar kommen,
sondern immer mehr Kinder und Jugendliche
werden ein Fall für den Psychiater, weil sie
Lebensangst haben. Und das macht den modernen
Neuheiden aus: Angst vorm Leben, Angst vor der Krankheit,
Angst vorm Tod! Und warum? Weil der moderne Neuheide
Angst vor Gott hat, denn sein Gewissen verklagt ihn,
und er fürchtet Gott als seinen ewigen Richter!
SECHSTER GESANG
Danach sah ich an den vier Enden der Erde vier Engel stehen.
Sie hielten die vier Winde zurück, damit kein Wind
auf der Erde, auf dem Meer und in den Bäumen wehte.
Von dorther, wo die Sonne aufgeht, sah ich einen anderen
Engel emporsteigen, er hatte das Siegel des lebendigen Gottes
in der Hand. Mit lauter Stimme wandte er sich
an die vier Engel, denen Gott die Macht gegeben hatte,
dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen,
und sagte: Verwüstet weder das Land noch das Meer
noch die Bäume! Erst müssen wir die Diener
und Dienerinnen unseres Gottes mit dem Siegel
auf der Stirn kennzeichnen. Und ich hörte, wie viele
mit dem Siegel gekennzeichnet wurden. Es waren
hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen
des Volkes Israel: 5 zwölftausend vom Stamm Juda,
zwölftausend vom Stamm Ruben, zwölftausend vom Stamm Gad,
zwölftausend vom Stamm Ascher, zwölftausend vom Stamm
Naftali, zwölftausend vom Stamm Manasse, zwölftausend
vom Stamm Simeon, zwölftausend vom Stamm Levi,
zwölftausend vom Stamm Issachar, zwölftausend
vom Stamm Sebulon, zwölftausend vom Stamm Josef,
zwölftausend vom Stamm Benjamin. Bevor
die Naturkatastrophen beginnen, müssen die Auserwählten
von einem Engel versiegelt werden, das heißt,
vom Engel gezeichnet, dass sie unter Gottes Schutz stehen.
Der Engel kommt aus dem Osten, vom Sonnenaufgang her.
Das heißt, er ist ein Engel des Lichts, ein Engel Jesu.
Früher wurden alle Kirchen so ausgerichtet, dass der Altar
nach Osten hin stand, und wenn der Priester
den Leib Christi erhob, war es wie ein Sonnenaufgang.
Wir müssen, auch wenn wir mitten in der kritischen
letzten Zeit stehen und um uns die Wetter toben,
uns nicht fürchten, denn wir stehen unter dem Schutz
des lebendigen Gottes und seiner Engel. Wir werden
nicht vor den Krisen bewahrt, aber in den Krisen.
Sind es aber nur 144000 , die gerettet werden?
Die Zahl darf man nicht buchstäblich nehmen,
es ist eine symbolische Zahl. Die Zwölf hatten wir schon,
die zwölf Stämme Israel, die zwölf Apostel, die Zwölf
steht für das ganze pilgernde Gottesvolk.
Und die 1000 bezeichnet eine unzählbar große Menge.
Und die unzählbar große Schar der schon Vollendeten
im Himmel. Danach sah ich eine große Menge Menschen,
so viele, dass niemand sie zählen konnte. Es waren Menschen
aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen.
Sie standen in weißen Kleidern vor dem Thron
und dem Lamm und hielten Palmzweige in den Händen.
Mit lauter Stimme riefen sie: Der Sieg gehört unserem Gott,
der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm! Alle Engel
standen im Kreis um den Thron und um die Ältesten
und um die vier mächtigen Gestalten. Sie warfen sich
vor dem Thron zu Boden, beteten Gott an und sprachen:
Das ist gewiss: Preis und Herrlichkeit, Weisheit
und Dank, Ehre, Macht und Stärke gehören unserem Gott
für alle Ewigkeit! Mitten in den irdischen Katastrophen
reißt plötzlich der Himmel auf, und der Seher sieht
die Gerechten am Thron Gottes stehen. Ihre weißen Kleider
sind symbolisch und bedeuten ihre guten Werke.
Die Palmzweige sind nicht wörtlich zu verstehen,
sondern sind ein Symbol des Sieges, des Sieges
über die Welt, das Ego und den Teufel. Sie schreiben aber
ihren Sieg dem Lamm zu, dem gekreuzigten Christus.
Christus allein kann uns retten und in den Himmel
zu Gott führen, aber das tut er nicht ohne unsere Mitarbeit:
Wir müssen das Heil auch annehmen und nach den Gesetzen
Christi leben. Im Himmel ist dann eine ewige Anbetung,
wirklich alle beten Gott an: Die Engel, die Heiligen,
die Gerechten alle und die ganze Schöpfung.
Einer der Ältesten fragte mich: Wer sind diese Menschen
in weißen Kleidern? Woher kommen sie? Ich antwortete:
Ich weiß es nicht, Herr. Du weißt es! Da sagte er zu mir:
Diese Menschen haben die große Verfolgung durchgestanden.
Sie haben ihre Kleider gewaschen und im Blut
des Lammes weiß gemacht. Einer der Heiligen
des Himmels spricht mit dem irdischen Seher,
er spricht mit ihm wie ein Freund mit seinem Freund spricht,
und der Erdensohn antwortet dem Himmlischen.
Die Gerechten im Himmel haben die große Verfolgung
durchgestanden. Die Große Verfolgung, das ist die
des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie haben ihre Kleider
reingewaschen im Blut des Lammes. Das, fand Goethe,
sei ein seltsames Bild. Nun, natürlich wird ein Seidenkleid
nicht in Bocksblut weiß gewaschen. Man muss
den Sinn ergreifen: Das Blut des Lammes, dass ist
der Kreuzestod Jesu, seine Ganzhingabe bis zum Tod am Kreuz,
er hat all sein Blut vergossen als Sühne für unsere Sünden.
Dieses Blut des Erlösers allein kann uns gerecht
vor Gott machen: das ist das weiße Kleid:
im Stand der Gnade vor Gott zu stehen. Darum stehen sie
vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht
in seinem Tempel. Er, der auf dem Thron sitzt,
wird bei ihnen wohnen. Sie werden keinen Hunger
oder Durst mehr haben; weder die Sonne
noch irgendeine Glut wird sie versengen. Das Lamm,
das in der Mitte des Thrones steht, wird ihr Hirte sein
und sie an die Quellen führen, deren Wasser Leben spendet.
Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen.
Die Gerechten im Himmel beten Gott an und dienen ihm.
Und Gott wird mitten unter ihnen wohnen.
(Also nicht wie im islamischen Himmel, wo es Huris
und Knaben gibt, aber Allah ist nicht da!) Die Gerechten
im Himmel haben keine irdischen Bedürfnisse mehr.
Was hier der irdische Leib braucht: Essen und Trinken,
Schlaf und Beischlaf, das alles braucht der himmlische Leib
nicht mehr. „Ich will Sex und guten Wein im Himmel“…
das ist Islam. Aber der himmlische Leib
und die unsterbliche Seele haben alles, was
zur totalen Glückselig irgend notwendig ist.
SIEBENTER GESANG
Als das Lamm das siebte Siegel aufbrach, wurde es
im Himmel ganz still, etwa eine halbe Stunde lang.
Die Weltgeschichte ist ein Buch mit sieben Siegeln.
Das Lamm Jesus hat nun das siebte Siegel aufgebrochen,
die Schrift ist nun lesbar, Jesus ist nun ganz im Besitz
der Macht über die Heilsgeschichte der Menschheit.
Die Stille im Himmel ist ein Schweigen Gottes.
Gott ist unendlich geduldig mit den Sündern.
Wie oft werden wir Christen ungeduldig und beten:
Herr, greif ein! Aber Gott ist geduldig. Nur nutzen
die Sünder die Geduld Gottes oft aus, indem sie
immer weiter sündigen, denn es straft sie ja keiner.
Dann sah ich, wie die sieben Engel, die immer
vor Gott stehen, sieben Posaunen erhielten.
Die sieben Engel, die vor Gott stehen, werden
von den Juden Engel des Angesichts genannt,
von den Christen werden sie Erzengel genannt. Drei Erzengel
sind mit Namen bekannt: Gabriel (Gott ist Kraft),
Raphael (Gott heilt) und Michael (Wer ist wie Gott?).
Die Posaunen sind kein evangelischer Bläserchor,
keine Jazzband, die Posaunen sind die Instrumente
in der Bibel, die immer das Gericht ankündigen.
Ein anderer Engel kam mit einer goldenen Räucherpfanne
und stellte sich an den Altar. Er erhielt eine große Menge
Weihrauch, um ihn auf dem goldenen Altar
vor Gottes Thron als Opfer darzubringen, zusammen
mit den Gebeten aller Menschen in Gottes heiligem Volk.
Aus der Hand des Engels, der vor Gott stand,
stieg der Weihrauch in die Höhe, zusammen mit den Gebeten
der Menschen. Die Engel empfangen die Gebete
der Menschen, reinigen sie und bringen sie dann gereinigt
Gott dar. So hört, wenn du betest, dein Schutzengel
dein Gebet, und trägt es verschönert zu Gott.
Dann nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie
mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde.
Da blitzte und donnerte und dröhnte es heftig,
und die Erde bebte. Feuer (und Pech und Schwefel)
sind Zeichen des Gerichts und des Zornes Gottes.
Wir können an Sodom und Gomorrha denken,
die Städte voller sexueller Verfehlungen, auf die es
Pech und Schwefel regnete, und die von Gott
zerstört wurden. Erdbeben als ein Anzeichen
für das Gericht Gottes, Erdbeben sind
im 21. Jahrhundert sehr häufig geworden.
Darauf machten sich die sieben Engel bereit,
die sieben Posaunen zu blasen. Der erste Engel blies
seine Posaune. Da entstanden Hagel und Feuer
und wurden mit Blut gemischt auf die Erde geschleudert.
Ein Drittel der Erde und ein Drittel aller Bäume
verbrannten, auch alles Gras verbrannte.
Bei der ersten Posaune ergeht das Gericht
über das Festland. Aber die Vernichtung ist von Gott
begrenzt, nur ein Drittel wird vernichtet!
Dann blies der zweite Engel seine Posaune. Etwas,
das wie ein großer brennender Berg aussah,
wurde ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres
wurde zu Blut. Ein Drittel aller Meerestiere starb
und ein Drittel aller Schiffe wurde vernichtet.
Die zweite Posaune richtet das Meer und alles, was auf ihm
und in ihm ist. Auch hier wieder begrenzt Gott
die Vernichtung. Dann blies der dritte Engel seine Posaune.
Ein großer Stern, der wie eine Fackel brannte,
stürzte vom Himmel. Er fiel auf ein Drittel der Flüsse
und auf die Quellen. Der Stern heißt „Wermut“.
Ein Drittel des Wassers wurde bitter. Viele Menschen starben
an diesem Wasser, weil es vergiftet war.
Die dritte Posaune richtet die Gewässer der Erde.
Es fällt der Stern Wermut hinein, das Quellwasser
wird ungenießbar. Es gibt Propheten, die warnen:
Der dritte Weltkrieg wird um Trinkwasser geführt!
Wir können auch an radioaktive Verseuchung
denken (in Tschernobyl und in Fokoshima).
Dann blies der vierte Engel seine Posaune. Ein Drittel
der Sonne, des Mondes und der Sterne wurden
durch Schläge getroffen. Ihr Licht verlor ein Drittel
seiner Helligkeit, und ein Drittel des Tages
und der Nacht wurden finster. In der vierten Posaune
werden die Himmelslichter gerichtet. Man könnte
an kosmische Veränderungen an Sonne und Mond denken,
oder an den Sturz von Meteoriten und Asteroiden.
Aber auch diese kosmischen Katastrophen
sind von Gott begrenzt. Es liegt alles immer noch
In Gottes Händen. Dann sah ich einen Adler,
der hoch am Himmel daherflog, und hörte ihn
mit lauter Stimme rufen: Schrecken, Schrecken, Schrecken!
Wenn erst die anderen drei Engel ihre Posaunen blasen,
wird es denen, die auf der Erde leben, schrecklich ergehen!
Der Adler ist ein Bild, das oft in der apokryphen
Literatur der Antike auftauchte. Es gibt ja neben
der biblischen Johannes-Apokalypse noch
eine beachtliche Zahl nicht-biblischer Apokalypsen.
Der Adler ist hier ein Unheilsbote. Er sagt: Bei den ersten
vier Posaunen kam das Unheil nur zur Natur,
bei den restlichen drei Posaunen kommt
das Unheil zum Menschen! Gott bewahre uns
In den letzten Zeiten, dass wir treu bleiben Gott.
ACHTER GESANG
Dann blies der fünfte Engel seine Posaune. Ich sah
einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gestürzt war.
Dieser Stern erhielt die Schlüssel zu dem Schacht,
der in den Abgrund führt. Jetzt kommen neue Katastrophen,
aber sie stammen nicht vom Menschen
oder von der Natur, sondern sie kommen aus dem Bereich
der Dämonen, also des Teufels oder Satans
mit seinen gefallenen Engeln. Er öffnete den Schacht,
da quoll Rauch daraus hervor wie aus einem großen Ofen
und verdunkelte die Sonne und die Luft. Die Dämonen
vernebeln alles, mit dem Rauch Satans schaffen sie
eine Atmosphäre in der Welt, dass die Menschen
verblendet sind, blind geworden, geführt werden
von blinden Blindenführern. Die von den Dämonen
geistig verwirrte Gesellschaft erkennt nicht mehr
die Gesetze Gottes. Zum Beispiel töten sie
mit staatlicher Zustimmung ungeborene Kinder
im Mutterschoß und alte Kranke auf dem Sterbebett.
Den Schöpfer und Liebhaber des Lebens erkennen
und verehren sie nicht mehr. Die Dämonen stiften
eine Kultur des Todes. Aus dem Rauch kamen Heuschrecken
auf die Erde, denen die Kraft von Skorpionen gegeben war.
Sie durften weder dem Gras noch den Bäumen
noch anderen Pflanzen Schaden zufügen; sie sollten nur
die Menschen quälen, die nicht mit dem Siegel Gottes
auf der Stirn gekennzeichnet waren. Es war ihnen verboten,
diese Menschen zu töten; sie durften sie nur
fünf Monate lang quälen. Die Menschen sollten
solche Schmerzen leiden, wie wenn ein Skorpion
sie gestochen hätte. Während dieser fünf Monate
werden die Menschen den Tod suchen, ihn aber nicht finden.
Sie möchten dann gerne sterben, aber der Tod
wird vor ihnen fliehen. Skorpione und Heuschrecken
sind Plagegeister. Man darf das nicht wörtlich nehmen.
Es bezeichnet nur, wie schädlich diese Unheilsgeister sind.
Die vom Teufel beherrschten Menschen sind innerlich gequält,
sie tragen die Hölle schon im Herzen, es plagt sie ihr Hass
auf Gott und alles Wahre, Gute und Schöne.
Sie haben keine ewige Hoffnung. Sie sind verzweifelt,
voller Lebens- und Todesangst. Es geht ihnen so schlecht,
dass sie in Drogensucht, Alkoholsucht, Sexsucht flüchten,
was sie alles nicht glücklich machen kann.
Es geht ihnen so schlecht, dass ihnen selbst
der Selbstmord nicht mehr helfen kann.
Die Heuschrecken sahen aus wie Pferde,
die in die Schlacht ziehen. Auf ihren Köpfen trugen
sie goldene Kronen, und sie hatten Gesichter wie Menschen.
Ihr Haar war wie Frauenhaar und ihre Zähne wie Löwenzähne.
Ihre Brust war wie mit einem eisernen Panzer bedeckt.
Ihre Flügel machten einen Lärm, als ob viele
mit Pferden bespannte Wagen in die Schlacht rollten.
Sie hatten Schwänze und Stacheln wie Skorpione.
In ihren Schwänzen steckte die Kraft, die Menschen
fünf Monate lang zu quälen. Der Engel,
der für den Abgrund zuständig ist, herrscht
als König über sie. Auf Hebräisch heißt sein Name
Abaddon, auf Griechisch Apollyon. Der erste Schrecken
ist damit vorüber; es werden noch zwei weitere folgen.
Manche sehen in diesen Bildern die ganze moderne
Kriegsmaschinerie. Aber es bezeichnet auch
den Charakter der Teufel (und derer, die ihnen angehören),
sie tragen Panzer um ihr Herz, sind brutal wie Eisen,
haben Zungen wie Schlangen, verspritzen Gift wie Schlangen,
sind wild gewordene Furien und beißen um sich.
Wir sehen, wie die Hölle sich auftut und auf Erden erscheint.
Und haben nicht im zwanzigsten Jahrhundert
Tyrannen wie Hitler, Stalin und Mao eine Hölle
auf Erden geschaffen? Dann blies der sechste Engel
seine Posaune. Ich hörte eine Stimme, die
von den vier Hörnern des goldenen Altars kam,
der vor Gott steht. Die Stimme sagte zu dem sechsten Engel
mit der Posaune: Lass die vier Engel frei, die am Euphrat,
dem großen Strom, in Fesseln liegen! Die vier Engel
wurden freigelassen. Sie waren auf das Jahr, den Monat,
den Tag und die Stunde genau für diesen Zeitpunkt
dazu bereitgestellt, ein Drittel der Menschheit zu töten.
Diese vier Engel von den vier Enden der Erde
sind Unheilsgeister. Ein Drittel der Menschheit
soll nach ihrem Willen sterben. Werden sie versuchen,
einen dritten Weltkrieg zu inszenieren, vielleicht
mit Atombomben? Aber ihre Macht ist von Gott begrenzt,
sie dürfen nur eine bestimmte Zeit wüten. Jesus sagt,
das menschliche Geschlecht wird nicht aussterben,
bis er wiederkommt. Man nannte mir die Anzahl
ihrer berittenen Truppen; es waren Millionen
und Abermillionen. Und so sah ich sie in der Vision,
die Reiter mit ihren Pferden: Ihr Brustpanzer
war feuerrot, rauchblau und schwefelgelb.
Die Pferde hatten Köpfe wie Löwen und aus ihren Mäulern
kamen Feuer, Rauch und Schwefel. Feuer, Rauch
und Schwefel sind die drei Katastrophen, durch die
ein Drittel der Menschen vernichtet wurde. Die tödliche
Wirkung der Pferde geht von ihren Mäulern aus
und von ihren Schwänzen. Die Schwänze sind wie Schlangen
mit einem Schlangenkopf am Ende. Mit ihnen fügen sie
den Menschen Schaden zu. Wieder sehen manche
moderne Ausleger hier die ganze moderne Rüstung,
Panzer, Bomber. Zumindest sind diese Unheilsgeister
auf Krieg und Zerstörung aus. Sie hassen Gott,
sie hassen die Menschen, und sie hassen die ganze Schöpfung.
Feuer, Rauch und Schwefel sind in der Bibel
Zeichen für dämonische Geister. Aber die Menschen,
die nicht durch diese Katastrophen getötet wurden,
änderten sich nicht. Sie hörten nicht auf, die Dämonen
und die Götzen aus Gold, Silber, Bronze, Stein und Holz
anzubeten, diese selbst gemachten Götter, die weder sehen
noch hören noch gehen können. Nein, sie änderten sich nicht;
sie hörten nicht auf zu morden, Zauberei und Unzucht
zu treiben und zu stehlen. So hatten wir im 20. Jahrhundert
unter den großen Diktatoren die Hölle auf Erden erlebt.
Aber nach dem zweiten Weltkrieg haben sich
die Menschen nicht bekehrt. Auch nach dem Untergang
des Sowjetkommunismus (des roten Drachen
der Apokalypse) haben sich die Menschen nicht bekehrt.
Sie laufen nun dem neuen Götzen des Kapitalismus nach,
Geld und Konsum. Am Ende aber siegt Maria!
NEUNTER GESANG
Dann erhielt ich ein Rohr, das wie ein Messstab war,
und jemand sagte: Steh auf und miss den Tempel Gottes aus
und den inneren Vorhof, in dem der Altar steht. Zähle,
wie viele Menschen dort beten. Den äußeren Vorhof lass weg!
Dort brauchst du nicht zu messen, weil er den Fremden
preisgegeben wird. Zweiundvierzig Monate lang
werden sie die Heilige Stadt verwüsten. Das Gericht
beginnt bei der Kirche Gottes (Heilige Stadt,
Tempel des Herrn). Und zwar bleibt erhalten
nur das Allerheiligste, der Vorhof der Heiden wird vernichtet.
Es bleibt nur eine Bekenntniskirche. Die Volkskirche
hört auf zu sein. Die Kirche hat schon längst
ihren bestimmenden Einfluss auf Politik und Kultur verloren.
Die Massen zählen sich nicht mehr aus bloßer Gewohnheit
zum Christentum. Christliche Volksfeste werden umgedeutet
in neuheidnische oder atheistische Feste. Die Künstler
haben sich längst vom Christentum verabschiedet.
Die Intellektuellen folgen antichristlichen Ideologien.
Was von der Kirche bleibt, ist der harte Kern,
die wahren Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi,
die sich versammeln zur Anbetung (in der Eucharistie),
die dem Wort Gottes getreu leben. Sie werden
eine Minderheit sein, aber ihr entschiedenes Christentum
hat mehr Attraktivität als das laue Christentum
einer traditionalistischen Volkskirche. Diese Vision
wird sowohl von Dietrich Bonhoeffer als auch
von Papst Benedikt geteilt. Bonhoeffer sprach schon
vor der Hitlerzeit von der Umwandlung der Volkskirche
in eine Bekenntniskirche. Papst Benedikt sprach
in Deutschland von der Entweltlichung der Kirche.
Ich werde meine zwei Zeugen beauftragen.
Sie sollen Trauerkleidung tragen und während
dieser zwölfhundertsechzig Tage prophetisch reden.
Diese beiden Zeugen sind die zwei Ölbäume
und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
Wenn jemand versucht, gegen sie einzuschreiten,
kommt Feuer aus ihrem Mund und verbrennt ihre Feinde.
Auf diese Weise werden alle getötet, die ihnen Schaden
zufügen wollen. Sie haben die Macht, den Himmel
zu verschließen, sodass es nicht regnet, solange sie
ihre prophetische Botschaft ausrichten. Sie haben auch
die Macht, alle Gewässer in Blut zu verwandeln
und die Erde mit allen möglichen Katastrophen
zu erschüttern, sooft sie wollen. Diese zwei Propheten
der Letzten Zeiten können entweder zwei charismatisch
begnadete Männer (oder Frauen) sein, aber es kann auch sein,
dass das Christentum wieder prophetisch wird,
erfüllt vom Heiligen Geist, den Willen und das Wort
Gottes verkündend. So können wir auch nicht
mit Gewissheit sagen, ob der Antichrist eine einzelne Person ist,
ein neuer Hitler, oder eine Organisation,
die Weltherrschaft anstrebenden Freimaurer.
Die beiden Propheten der Letzten Zeiten werden
mit Moses und Elias verglichen. Elias betete
und der Himmel wurde verschlossen, dass es nicht regnete.
Moses betete und der Nil verwandelte sich in Blut.
In der Bibel steht Moses immer für das Gesetz Gottes
und Elias für die Prophetie. Moses und Elias erschienen
Jesus bei seiner Verklärung auf dem Berg Tabor.
„Gesetz und Propheten“ ist eine Formulierung,
die für das ganze Alte Testament oder auch
für die ganze Heilige Schrift steht. Die beiden Propheten
werden also das Gesetz Gottes verkünden und wie Propheten
des Neuen und Ewigen Bundes mit Vollmacht
und charismatischer Kraft das Evangelium
vom Retter Jesus Christus verkünden.
Wenn sie ihre Botschaft vollständig ausgerichtet haben,
wird das Tier aus dem Abgrund kommen und gegen sie kämpfen.
Es wird sie besiegen und sie töten. Ihre Leichen werden
auf dem Platz mitten in der großen Stadt liegen,
in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Geistlich gesprochen
heißt diese Stadt Sodom und Ägypten. Menschen
aus aller Welt, aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen
werden kommen und sich dreieinhalb Tage lang
die beiden Toten ansehen; sie werden nicht zulassen,
dass sie beerdigt werden. Alle Menschen auf der Erde
werden sich über den Tod dieser beiden freuen,
sie werden jubeln und sich gegenseitig Geschenke schicken;
denn diese Propheten waren ihnen lästig geworden.
Die antichristlichen Mächte, politisch und religiös,
werden die Prophetie vom Retter Jesus nicht ertragen
und werden versuchen, die prophetischen Kräfte
der Bekenntniskirche auszulöschen. Die Bekenntniskirche
der Letzten Zeiten wird eine Märtyrerkirche sein.
Die Stadt, in der die Kirche verfolgt wird, heißt Sodom
und Ägypten. Sodom steht für Unzucht, Ägypten
für Götzendienst. Sodom: Es gehen schon in unserer Zeit
unreine Geister der sexuellen Unreinheit um
(besonders in den Nächten), um möglichst viele Menschen
in sexuelle Unreinheit und Sünde zu verstricken
und sie zur Beute der Dämonen zu machen. Sodomie
steht für Homosexualität (die rosa Revolution),
aber auch für freie Liebe und Massenvergewaltigungen
und Prostitution, Sexsklaven und Pornographie.
Ägypten steht für Götzendienst. Die neuen Rechten
kommen wieder mit den germanischen Göttern.
Die heidnischen Feministinnen kommen wieder
mit der antiken Mondgöttin. Die Esoteriker setzen
an die Stelle Jesu den Buddha oder die indischen Götter.
Wir stehen einer Flut von Neuheidentum gegenüber.
Die Menschen können die Propheten der wahren Kirche
nicht ertragen, denn sie verkünden sexuelle Reinheit
und den einzigen Retter Jesus. Die Mehrheit der Menschen
wird gottlos sein und sich freuen, wenn die Propheten Gottes
getötet werden. Ein Beispiel: Papst Johannes Paul II
rief die Jugend der Welt zur sexuellen Reinheit auf
und dazu, Heilige des dritten Jahrtausends zu werden.
In einem katholischen Jugendzentrum stellte man
schon einmal den Sekt kalt für den Tag, da dieser lästige
Prophet sterben wird, denn diese katholischen
Jugendlichen wollten freie Liebe und Ehe auf Probe leben.
Doch nach dreieinhalb Tagen kam der Lebensgeist Gottes
wieder in die beiden Propheten, und sie standen auf.
Alle, die das sahen, erschraken sehr. Dann hörten sie
eine mächtige Stimme vom Himmel, die den beiden befahl:
Kommt herauf! Und vor den Augen ihrer Feinde
stiegen sie in einer Wolke zum Himmel hinauf.
In diesem Augenblick gab es ein heftiges Erdbeben.
Ein Zehntel der Stadt wurde zerstört; siebentausend Menschen
kamen bei dem Erdbeben ums Leben. Die Überlebenden
waren zu Tode erschrocken und erwiesen Gott
im Himmel Ehre. Der zweite Schrecken ist damit vorüber,
doch der dritte Schrecken wird bald folgen!
Gott lässt nicht zu, dass die antichristlichen Mächte
die Propheten der Kirche endgültig besiegen. Gott
erweckt die Propheten zu neuem Leben. Am Ende
wird die wahre Kirche triumphieren! Die Auferstehung
der Kirche ist der Auferstehung Christi nachgebildet.
Die Kirche wird wie ihr Meister gekreuzigt,
aber die Kirche wird auch wie ihr Meister
von den Toten auferweckt werden und im Triumph
gen Himmel fahren! So schlimm es heute auch auszieht
mit der Flut von Unzucht und Götzendienst,
bleiben wir der Kirche Christi treu, denn sie wird
am Ende triumphieren! Dann blies der siebte Engel
seine Posaune. Da erhoben sich im Himmel laute Stimmen,
die sagten: Jetzt gehört die Herrschaft über die Erde
unserem Gott und seinem gesalbten König, und Gott wird
in alle Ewigkeit regieren! Die vierundzwanzig Ältesten,
die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich zu Boden
und beteten Gott an. Sie sagten: Wir danken dir, Herr,
unser Gott, du Herrscher der ganzen Welt, der du bist
und der du warst! Du hast deine große Macht gebraucht
und die Herrschaft angetreten! Die Völker lehnten sich
gegen dich auf; darum bist du zornig geworden. Jetzt ist
die Zeit gekommen, Gericht zu halten über die Toten.
Nun ist die Zeit der Belohnung da für deine Diener,
die Propheten, und für dein ganzes heiliges Volk,
alle, die deinen Namen ehren, Hohe und Niedrige.
Nun ist die Zeit der Bestrafung gekommen für alle,
die die Erde zugrunde richten: Jetzt werden sie selbst
zugrunde gerichtet. Die ganze triumphierende
himmlische Kirche mit allen Engeln und Heiligen
betet Gott und den Messias an, der im Gericht
über die antichristlichen Feinde triumphiert
und die treuen prophetischen Christen der kämpfenden Kirche
auf Erden belohnt mit der Palme der Unsterblichkeit!
Wir hören hier gewissermaßen einen himmlischen Lobpreis.
Wir hören die himmlischen Hymnen, die Harfen der Heiligen,
sehen den Anbetungstanz der Engel! In diese himmlische Liturgie
dürfen auch wir schon auf Erden einstimmen!
Wenn wir auch schwere Kreuze zu tragen haben,
wenn wir verspottet und verhöhnt und verfolgt werden,
bis hin zum Martyrium, wir stehen auf der Seite Gottes
und des Messias. Und Jesus wird der Sieger sein!
Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet,
sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.
Zugleich blitzte es und donnerte und dröhnte; die Erde bebte
und schwerer Hagel fiel nieder. Hier erscheint die Bundeslade.
Ein kleiner Exkurs über die Bundeslade und ihre Deutung.
Moses baute eine Truhe aus Akazienholz,
nach der genauen Anweisung Gottes. In der Bundeslade
aufbewahrt wurden die beiden Tafeln mit den Zehn Geboten,
ein Krug mit Manna und der Stab Aarons,
des ersten Hohepriesters. Die Bundeslade
war das Nationalheiligtum Israels. Sie wurde in der „Stiftshütte“,
dem „Offenbarungszelt“ aufbewahrt und war der Thron Gottes.
Sie zog mit Israel durch die Wüste, ein besonderer Stamm Israels,
die Leviten, wurde berufen, dass sie als Priester
der Bundeslade dienten. David tanzte nackt vor der Bundeslade.
Die Bundeslade zog den Israeliten immer voran,
wenn sie in den Krieg gegen die Philister zogen.
Salomo baute der Bundeslade den Tempel Salomos,
wo sie im Allerheiligsten stand. Wie das Buch Jeremia
und das Buch der Makkabäer berichtet, bekam der Prophet
Jeremia zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft
den Auftrag, die Bundeslade an einem unbekannten Ort
zu verstecken. Sie wurde nicht wieder gefunden.
Die Bundeslade im Christentum. Da gibt es sehr unterschiedliche
Auffassungen. Ich erzähle von den äthiopischen Kopten
und den Katholiken, wie sie zur Bundeslade stehen:
Die äthiopisch-koptische Kirche: Nach einer heiligen Schrift
dieser Kirche war die Königin von Saba die Königin
von Äthiopien. Sie zog nach Jerusalem zum König Salomo,
um seine Weisheit zu hören. Er zeugte mit ihr einen Sohn.
Die Königin von Saba zog mit ihrem Sohn wieder nach Äthiopien
und nahm die „Bundeslade Unserer Lieben Frau von Zion“ mit.
Ihr Sohn wurde der Begründer des äthiopischen Kaiserhauses.
Die Bundeslade wird in Äthiopien aufbewahrt.
Die katholische Kirche: Gleich im Anschluss an die Erscheinung
der Bundeslade im Himmel erscheint in der Apokalypse
die „Frau, mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen,
gekrönt mit einer Krone aus zwölf Sternen“. Das ist die Jungfrau
Maria, die Bundeslade des Christentums. In der Bundeslade
befanden sich die Zehn Gebote – Maria trug im Schoß
das Wort Gottes. In der Bundeslade befand sich
ein Krug mit Manna – Maria trug im Schoß Jesus,
das Brot des Himmels. Die Bundeslade enthielt den Stab Aarons,
des Hohepriesters – Maria trug in ihrem Schoß Jesus,
unseren himmlischen Hohepriester. Diese „Bundeslade“
ist eine Frau, die apokalyptische Frau, die Jungfrau Maria,
die Mutter Jesu, die „Königin der Letzten Zeiten“.
ZEHNTER GESANG
Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet,
sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.
Zugleich blitzte es und donnerte und dröhnte;
die Erde bebte und schwerer Hagel fiel nieder.
Darauf zeigte sich am Himmel eine gewaltige Erscheinung:
Es war eine Frau, die war mit der Sonne bekleidet
und hatte den Mond unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf
eine Krone von zwölf Sternen. Sie stand kurz vor der Geburt
und die Wehen ließen sie vor Schmerz aufschreien.
Dann zeigte sich am Himmel eine andere Erscheinung:
ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen
und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone.
Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel
der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde.
Er stand vor der Frau, die ihr Kind gebären sollte,
und wollte es verschlingen, sobald es geboren wäre.
Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker
der Erde mit eisernem Zepter regieren wird. Das Kind
wurde sofort nach der Geburt weggenommen
und zu Gott, zum Thron Gottes, gebracht.
Die Türen am Tempel Gottes im Himmel wurden geöffnet,
sodass die Lade mit den Zeichen des Bundes zu sehen war.
Die Bundeslade im Himmel erscheint und gleich darauf
die apokalyptische Frau, die Mutter des Messias.
Die Bundeslade im Alten Testament war von Gott
nach der Weisung Gottes hergestellt worden,
eine Akazientruhe, das Heiligtum der Kinder Israel.
In der Bundeslade befanden sich die beiden steinernen Tafeln
mit den zehn Geboten Gottes. Die Bundeslade
war also gewissermaßen ein Gefäß, in dem sich das Wort
Gottes befand. Zur Zeit des babylonischen Exils
versteckte der Prophet Jeremia die Bundeslade,
und sie ward nie wieder gefunden. Hier erscheint sie nun,
aber im Himmel, im Tempel Gottes. Die apokalyptische Frau
als Mutter des Messias ist das Gefäß, das das Wort Gottes,
nämlich Jesus, in sich trägt, nämlich neun Monate
in ihrer Schwangerschaft bei der Fleischwerdung
des Wortes Gottes (Inkarnation des Logos). Das Wort Gottes
im Alten Bund waren zwei steinerne Tafeln, das Wort Gottes
im neuen und ewigen Bund ist der menschgewordene Christus.
Die Bundeslade im alten Bund war eine Akazientruhe,
im neuen und ewigen Bund ist sie der Schoß der Mutter
des Messias. Darauf zeigte sich am Himmel
eine gewaltige Erscheinung: Es war eine Frau,
die war mit der Sonne bekleidet und hatte den Mond
unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf eine Krone
von zwölf Sternen. „Frau“ ist hier der Titel.
Es geht nun um die „Frau der Offenbarung“.
Zuerst erscheint sie im Buch Genesis, gleich
nach dem Sündenfall wird sie angekündigt:
Da sagte Gott, der Herr, zu der Schlange: Verflucht sollst du sein
wegen dieser Tat! Auf dem Bauch wirst du kriechen
und Staub fressen dein Leben lang, du allein von allen Tieren.
Und Feindschaft soll herrschen zwischen dir und der Frau,
zwischen deinen Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Er wird dir den Kopf zertreten, du wirst ihn in die Ferse beißen.
Es besteht Feindschaft zwischen der Frau und Satan.
Die Nachkommen Satans sind die Dämonen
und die Feinde Christi unter den Menschen. Der Nachkomme
der Frau (Maria) ist Jesus, der gekommen ist,
um die Werke des Teufels zu vernichten, wie Paulus sagt.
Diese Feindschaft zwischen der Frau und der Schlange
finden wir auch in unserm Offenbarungstext.
Wo taucht die Frau noch auf? Jesus redet die Mutter Jesu
im Evangelium nicht mit Mutter oder Mama an,
sondern mit Frau: Am dritten Tag wurde in Kana in Galiläa
eine Hochzeit gefeiert. Die Mutter Jesu war dabei,
und auch Jesus war mit seinen Jüngern dazu eingeladen.
Als der Weinvorrat zu Ende war, sagte seine Mutter zu ihm:
Sie haben keinen Wein mehr! Jesus erwiderte ihr:
Frau, was geht das dich und mich an! Meine Stunde
ist noch nicht gekommen. Da wandte sich seine Mutter
an die Diener und sagte: Tut alles, was er euch befiehlt!
Luther übersetzte: Weib, was hab ich mit dir zu schaffen!
Das klingt sehr verächtlich. Manche sagen, so solle man
einmal mit seiner Mutter reden. Die Stelle wird in allen Bibeln
falsch übersetzt. Die katholische Einheitsübersetzung
übersetzt: Frau, was willst du von mir? Wörtlich heißt es:
Frau, was ist das dir und mir? Oder: Frau,
was ist das zwischen dir und mir? Jesus nennt sie Frau,
denn das ist die Frau aus Genesis 3 und Offenbarung 12,
die Frau der Offenbarung. Kreuzigung Jesu nach Johannes,
letztes Wort Jesu vor seinem Tod, sein Testament:
Nahe bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter
und deren Schwester, Maria, die Frau von Klopas,
und Maria von Magdala. Jesus sah seine Mutter dort stehen
und neben ihr den Jünger, den er besonders lieb hatte.
Da sagte er zu seiner Mutter: Frau, er ist jetzt dein Sohn!
Und zu dem Jünger sagte er: Sie ist jetzt deine Mutter!
Von da an nahm der Jünger sie in sein Eigenes auf.
Jesus wusste, dass nun alles zu Ende gebracht war.
Hier nennt Jesus die Mutter des Messias wieder Frau
(der Offenbarung) und übergibt ihr den Jünger,
den er lieb hatte (namentlich nicht genannt)
als ihren geistigen Sohn, und der Jünger,
den Jesus lieb hatte, nimmt die Mutter des Messias
in sein Haus auf oder wie es im Griechischen heißt:
in sein Inneres. Man bedenke, dass das das letzte Wort
Jesu am Kreuz war. Ein Katholik sagt: Ich bin der Jünger,
den Jesus lieb hat, und Jesus hat mir bei seiner Kreuzigung
seine Mutter zur geistigen Mutter gegeben.
Die Frau, die war mit der Sonne bekleidet und hatte den Mond
unter ihren Füßen und trug auf dem Kopf eine Krone
von zwölf Sternen. Die Sonne ist ein Bild für Christus,
der beim Propheten Maleachi Sonne der Gerechtigkeit
genannt wird. Dass die apokalyptische Frau
mit der Christus-Sonne bekleidet ist, heißt,
sie hat ihre Würde nicht aus sich, sondern weil Gott
sie auserwählt hat, Mutter Christi zu sein. Der Mond
unter ihren Füßen steht für die Welt. Der Mond
ist launisch (Luna) und wechselhaft, so gibt es in der Welt
auch Licht und Finsternis, Gut und Böse, auch ein Werden
und Vergehen, die Welt ist ein Reich der Vergänglichkeit.
Die Frau der Offenbarung herrscht darüber. Die zwölf Sterne
sind die zwölf Apostel, das ist die Kirche der Apostel,
das ist das Gottesvolk, in deren Mitte die Mutter
des Messias lebt und wirkt. Sie stand kurz vor der Geburt
und die Wehen ließen sie vor Schmerz aufschreien.
Dann zeigte sich am Himmel eine andere Erscheinung:
ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen
und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone.
Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel
der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde.
Er stand vor der Frau, die ihr Kind gebären sollte,
und wollte es verschlingen, sobald es geboren wäre.
Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker
der Erde mit eisernem Zepter regieren wird. Das Kind
wurde sofort nach der Geburt weggenommen
und zu Gott, zum Thron Gottes, gebracht.
Die Frau ist Maria, die Mutter Jesu, die Jesus gebiert
(Weihnachten). Der Drache ist der Satan,
der den Christus vernichten wollte (Kindermord des Herodes,
Versuchung Christi, Verrat des Judas). Der Sohn der Frau
wird alle Völker beherrschen. Jesus ist der König der Juden
und der König aller Völker. Das Kind wird zu Gottes Thron
entrückt (Auferstehung und Himmelfahrt).
Das ist also eine Zusammenfassung des Evangeliums: Geburt,
Kampf mit Satan, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt.
Mit seinem Schwanz fegte der Drache ein Drittel
der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde.
Das bezieht sich wohl auf den Fall der Engel.
Über den Fall Satans spricht der Prophet Hesekiel.
Es richtet sich wörtlich an den König von Tyrus, aber wurde
von den Kirchenvätern immer auf den Fall Satans ausgelegt.
Das Wort des Herrn erging an mich, er sagte: Du Menschensohn,
sag zum Herrscher von Tyrus: So spricht der Herr,
der allmächtige Gott: Du bildest dir etwas ein
auf deine große Macht. Du behauptest: Ein Gott bin ich;
wie ein Gott throne ich auf meiner Insel mitten im Meer!
Du hast dich zum Gott erklärt, obwohl du doch nur
ein Mensch bist. Du bist zwar weiser als Daniel,
kein Geheimnis ist dir zu tief. Durch deine Weisheit
blühte dein Handel, du bist reich geworden
und hast deine Schatzkammern mit Gold und Silber gefüllt.
Aber dein Reichtum ist dir zu Kopf gestiegen;
du überhebst dich und stellst dich Gott gleich.
Deshalb sage ich, der Herr: Ich führe Feinde gegen dich heran,
die erbarmungslosesten der Völker; dann hilft dir
deine ganze Weisheit nichts mehr und deine Pracht
wird in den Schmutz getreten. Du selbst musst hinunter
zu den Toten; in deiner Festung mitten im Meer
wirst du erschlagen. Wenn deine Mörder auf dich eindringen,
wirst du dann auch noch sagen: Ein Gott bin ich?
Du wirst ihnen so hilflos ausgeliefert sein
wie irgendein Mensch. Fremde erschlagen dich,
du erleidest einen schändlichen Tod. Ich habe es gesagt,
der Herr, der allmächtige Gott. Das Wort des Herrn
erging an mich, er sagte: Du Menschensohn,
stimme die Totenklage an über den König von Tyrus!
Sag zu ihm: So spricht der Herr, der allmächtige Gott:
Du warst die Vollkommenheit selbst, voll Weisheit
und erlesener Schönheit. In Eden, dem Gottesgarten,
lebtest du. Dein Gewand war mit Edelsteinen
aller Art besetzt, mit Rubin, Topas, Jaspis, Chrysolith,
Karneol, Onyx, Smaragd, Karfunkel und Lapislazuli.
Mit Gold warst du geschmückt an dem Tag,
an dem ich dich erschuf. Ich gab dich dem Wächter
des Gartens, dem Cherub mit den ausgebreiteten Flügeln,
zum Gefährten; du wohntest auf dem heiligen Götterberg
mitten unter feurigen Steinen. Vollkommen
hatte ich dich geschaffen und du bliebst es,
bis du in Sünde fielst. Deine ausgedehnten Handelsgeschäfte
verführten dich zu Erpressung und Unterdrückung;
so wurdest du schuldig. Da verstieß ich dich vom Götterberg
und der Wächter, der Cherub, schaffte dich aus der Mitte
der feurigen Steine weg. Deine Schönheit
hatte dich überheblich gemacht; aus lauter Eitelkeit
hattest du deine Weisheit preisgegeben
und warst zum Narren geworden. Deshalb stürzte ich dich
auf die Erde hinunter und gab dich dem Spott der Könige preis.
Durch das Unrecht, das du bei deinen Handelsgeschäften begingst,
bist du schuldig geworden und hast deine Tempel entweiht.
Darum habe ich Feuer in deiner Stadt ausbrechen lassen
und sie niedergebrannt; wer jetzt vorbeikommt,
findet nur noch Schutt und Asche. Alle Völker ringsum
sind starr vor Entsetzen. Ein Bild des Schreckens
bist du geworden, für alle Zeiten ist es um dich geschehen.
Satan war als Luzifer ein von Gott geschaffener Engel
der höchsten Ordnung. Satan und sein Gefolge
unter den Engeln („ein Drittel“) wollte „sein wie Gott“.
Dagegen der Erzengel Michael heißt: „Wer ist wie Gott?“
Michael ist der Führer der treuen Engel. Satan sagte:
„Ich will Gott dem Höchsten nicht dienen!“ Dagegen
Maria sagt: „Siehe, ich bin die Magd des HERRN.“
ELFTER GESANG
Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern
und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe
und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren.
Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße
waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul
wie das Maul eines Löwen. Und der Drache
hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron
und seine große Macht. Einer seiner Köpfe sah aus
wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde
wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach.
Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder,
weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte;
und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich
und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen?
Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte
und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben,
dies zweiundvierzig Monate zu tun. Das Tier öffnete sein Maul,
um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung
und alle, die im Himmel wohnen. Und es wurde ihm erlaubt,
mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen.
Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme,
Völker, Sprachen und Nationen. Alle Bewohner der Erde
fallen nieder vor ihm: alle, deren Namen nicht
seit der Erschaffung der Welt geschrieben stehen
im Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet wurde.
Wer Ohren hat, der höre! Wer zur Gefangenschaft
bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert
getötet werden soll, wird mit dem Schwert getötet.
Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue
der Heiligen bewähren. Und ich sah: Ein anderes Tier
stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm
und redete wie ein Drache. Die ganze Macht des ersten Tieres
übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde
und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten,
dessen tödliche Wunde geheilt war. Es tat große Zeichen;
sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen
vom Himmel auf die Erde fallen. Es verwirrte die Bewohner
der Erde durch die Zeichen, die vor den Augen des Tieres
zu tun ihm gegeben war; es befahl den Bewohnern der Erde,
ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres,
das die Schwertwunde trug und doch wieder zum Leben kam.
Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres
Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte
und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild
des Tieres nicht anbeteten. Die Kleinen und die Großen,
die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven,
alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn
ein Kennzeichen anbringen zu lassen. Kaufen oder verkaufen
konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit.
Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres.
Denn es ist die Zahl eines Menschennamens;
seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Die Offenbarung (Die „Apokalypse“, das letzte Buch
der biblischen Sammlung) des Johannes
ist sicherlich das geheimnisvollste und am schwersten
zu deutende Buch der Bibel. Wie sich die Geschichte
der Endzeit gestalten wird, hat von jeher die Menschen
beschäftigt und viele haben eine Deutung gewagt.
Die literarisch bedeutendste stammt von dem russischen
Philosophen und Schriftsteller Wladimir Solowjew.
Wenige Monate vor seinem Tod erschien
die „Kurze Erzählung vom Antichrist“. Solowjew
versucht hier eine Interpretation der Endzeit,
die sich stark an der Bibel orientiert und außerdem
die Schriften des heiligen Irenäus von Lyon
mit einbezieht. Sie handelt vom Erscheinen des Antichrist,
seinem Sieg und seinem Untergang. Es ist das Jahr 2077;
Europa hat gerade eine fünfzigjährige islamische
Vorherrschaft überwunden, in der sich auch
die religiösen Auffassungen durchmischten.
Die Menschen sehnen sich nach Frieden, nach Spiritualität
und nach religiöser Versöhnung. Zu diesem Zeitpunkt
tritt ein Mann auf, der das weiterführen möchte,
was Jesus Christus begonnen hatte. Schon Joseph Kardinal
Ratzinger wies in seinem Buch „Schriftauslegung
im Widerstreit“ darauf hin, dass Solowjews Antichrist
in Tübingen den Ehrendoktor der Theologie erhalten hat.
Er ist von großen humanitären Idealen beseelt
und will der Menschheit Glück und Wohlergehen schenken.
Aber „er liebte nur sich allein“. Schon bald wird er
aufgrund seines Einsatzes für das Volk zum lebenslänglichen
Präsidenten der Vereinigten Staaten von Europa gewählt
und kurz darauf zum Kaiser des wiedererrichteten
Römischen Reiches ernannt. Von den Christen
wird der neue Weltenherrscher nach den langen Kriegsjahren
zunächst mit großer Sympathie aufgenommen.
Erst langsam regt sich Skepsis in glaubenstreuen Kreisen.
Daraufhin beruft der Kaiser ein Konzil ein,
durch das er die getrennte Christenheit wieder vereinen möchte.
Es zeigt sich immer deutlicher, dass der Kaiser
sich selbst anstelle von Jesus Christus zum Zentrum
des Glaubens macht. Während viele Christen zu ihm überlaufen,
sammeln sich die glaubenstreuen Katholiken
um Papst Petrus II., die treuen Orthodoxen
um den Starez Johannes und die Protestanten,
die dem Kaiser widerstehen, um den deutschen Theologen
Dr. Ernst Pauli. Orthodoxe und Protestanten
suchen die Nähe zum Papst. Als der Starez Johannes
den Antichristen enttarnt, spricht Papst Petrus
die Exkommunikation aus. Beide werden getötet.
Dr. Pauli erklärt, dass die Endzeit nun begonnen habe,
und führt die Christenheit ins Exil in die arabische Wüste,
wo sie den wiederkommenden Christus erwarten.
Dieser trifft bei seinem Kommen nicht nur
eine geeinte Christenheit an, sondern auch die Juden,
die sich den Christen bald darauf angeschlossen haben.
Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern
und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe
und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren.
Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße
waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul
wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm
seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht.
Diese Vision eines großen Weltherrschers stammt
schon vom Propheten Daniel, da Bär, Panther und Löwe
für die antiken Weltreiche Persien, Assyrien und Rom standen.
Der Antichrist wird also Weltmonarch einer Weltmonarchie
oder Präsident der Vereinigten Staaten
der globalisierten Menschheit sein. Seine Macht
hat er vom Drachen, von Satan. Die Christen
zur Zeit Hitlers glaubten wie Papst Pius XII
an eine dämonische Besessenheit Hitlers,
die jüdisch-christliche Märtyrerin Edith Stein nannte ihn
den Antichrist, der katholische Dichter Reinhold Schneider
nannte ihn den Dämon, Bonhoeffer sprach vom Schutz Satans
für Hitler, der alle Attentate wunderbar überlebt hatte.
Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet;
aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde
sah dem Tier staunend nach. Die Menschen warfen sich
vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht
dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an
und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf
mit ihm aufnehmen? Der Antichrist ahmt Christus nach.
Christus ward getötet und ist auferstanden. Der Antichrist
ist der Nachäffer Christi, ein Pseudo-Messias. Luther
nannte Satan den Affen Gottes, der nur nachäffen kann.
Vielleicht kommt ein Pseudo-Christus in der Zukunft.
Die Buddhisten Asien und die Esoteriker erwarten
den wiederkommenden Buddha namens Lord Maitreya.
New Age Leute warten auf das Zeitalter des kosmischen Christus.
Muslime warten auf die Wiederkunft des reinen Menschen Isa
oder Jesus, der in einem Endkrieg mit den muslimischen Armeen
zusammen die „Ungläubigen“ vernichten wird
und die Herrschaft des Islam auf der ganzen Erde
errichten wird. Das sind alles solche Pseudo-Christusse.
Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte
und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben,
dies zweiundvierzig Monate zu tun. Das Tier öffnete sein Maul,
um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung
und alle, die im Himmel wohnen. Der Antichrist wird zwar
als Pseudo-Christus kommen, aber man wird merken,
wes Geistes Kind er ist, denn er, das Werkzeug Satans,
wird alles Heilige, Gott und Christus lästern.
Wo gibt es heute schon Lästerungen des heiligen Gottes?
Wo ist darin schon der Geist des Antichrist am Wirken?
Und es wurde ihm erlaubt, mit den Heiligen zu kämpfen
und sie zu besiegen. Es wurde ihm auch Macht gegeben
über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen.
Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle,
deren Namen nicht seit der Erschaffung der Welt
geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes,
das geschlachtet wurde. Wer Ohren hat, der höre!
Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft.
Wer mit dem Schwert getötet werden soll, wird mit dem Schwert
getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit
und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren.
Die Völker werden ihm mehrheitlich zujubeln,
wie die Russen damals Lenin und die Deutschen Hitler
zugejubelt haben, darunter auch große Teile der Christen.
Aber er wird Krieg führen gegen die Heiligen, das bedeutet,
er wird die wahrhaftigen Jünger Jesu mit Propaganda
und Militanz verfolgen. Diesen Geist des Antichrist
sehen wir heute schon wirksam in der grausamen
Christenverfolgungen durch Kommunisten und islamische
Terroristen. Hier ist Mut gefordert, Bereitschaft zum Martyrium.
In Europa braucht es den Mut, zu einer verspotteten Minderheit
zu gehören und gegen den Strom des Zeitgeists zu schwimmen.
Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf.
Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.
Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus.
Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu,
das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war.
Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen
der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.
Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Zeichen,
die vor den Augen des Tieres zu tun ihm gegeben war;
es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten
zu Ehren des Tieres, das die Schwertwunde trug
und doch wieder zum Leben kam. Es wurde ihm Macht
gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen,
sodass es auch sprechen konnte und bewirkte,
dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres
nicht anbeteten. Diese Gestalt nennt man auch
den falschen Propheten oder den Lügenpropheten
des Antichrist. Beide stehen im Dienst Satans.
Der Lügenprophet ist eine charismatische Persönlichkeit
von hinreißender Beredsamkeit. Er ist sozusagen
der Propagandaminister des Antichristen, wie Goebbels bei Hitler.
Er ist der Chef-Ideologe. Dem Lügenpropheten
und dem Antichrist werden vom Drachen Satan Macht gegeben,
sogar Wunder zu tun, um die blinden Massen zu überzeugen.
Auch viele nicht gefestigte Christen lassen sich
von der Beredsamkeit und den Wundern bewegen,
den Antichrist als Menschheitserlöser zu verehren.
Wo gibt es heute Propaganda, Ideologie und dämonische
Beredsamkeit bei uns in Deutschland? In George Orwells
Roman 1984 übernimmt der allgegenwärtige Fernseher
die Aufgabe des Propagandainstruments.
Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen,
die Freien und die Sklaven, alle zwang es,
auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen
anbringen zu lassen. Kaufen oder verkaufen konnte nur,
wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit.
Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres.
Denn es ist die Zahl eines Menschennamens;
seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Man könnte sich vorstellen, dass der Antichrist
jedem Menschen einen Mikrochip einpflanzen lässt
mit der Zahl 666, und nur mit dem Mikrochip
kann man dann noch bezahlen und steht gleichzeitig
unter totaler staatlicher Überwachung. Der Staat
des Antichrist ist ein totalitärer Überwachungsstaat,
vor allem ohne Religionsfreiheit. Vielleicht gibt es
eine synkretistische, esoterische Welteinheitsreligion,
eine Mischung aus allen Religionen, aber das Bekenntnis
zu Jesus dem Herrn wird verboten sein. Das Urbild
des antichristlichen Werltherrschers war
der römische Kaiser Nero, sein Name Neron
hat in der jüdischen Zahlenmystik der Zahlenwert 666.
In der satanischen Rockmusik der 68er Kulturrevolution
gab es eine Gruppe namens Aphrodite‘s Child,
deren Album hieß 666. Bei Rockkonzerten werden
die besoffenen Fans angeleitet, Sex-Sex-Sex zu brüllen,
also insgeheim 666. Man sagt, die Zahl 6 steht für die Welt,
also dreimal die sechs ist totale Vergötzung der Welt,
rein innerweltliches Denken, eine Erlösung ohne Gott.
Hier ist Weisheit vonnöten und die Treue der Heiligen.
ZWÖLFTER GESANG
Dann sah ich eine weitere große und staunenerregende
Erscheinung am Himmel: sieben Engel, die sieben
Katastrophen bringen. Dies sind die letzten Katastrophen,
denn mit ihnen geht Gottes Zorn zu Ende.
Die Erscheinung ist groß und staunenerregend oder
groß und wunderbar, den Gott ist groß und wunderbar!
Machen wir Gott nicht zu unserm Kumpel, Gott ist groß
und wunderbar, unbegreiflich, unergründlich, voller Geheimnisse,
seine Liebe ist unerschöpflich und seine Wege
sind für uns oft schwer zu verstehen. Der Schöpfer
aller Galaxien, der sich um den kleinsten Regenwurm kümmert, können wir noch staunen über unseren wunderbaren Gott?
Nun kommen aber sieben Engel mit sieben Plagen
oder Katastrophen. Diese sind nicht nur Züchtigungen
des Vaters und Strafgerichte Gottes, sondern letztendlich
sollen sie dazu dienen, eine gottlose Menschheit
zur Besinnung zu bringen! Gott ist nicht wie
der hinduistische Gott Shiva der Zerstörer der Welt,
sondern Gott will, dass alle Menschen gerettet werden.
Aber werden die Gottlosen die Sprache des Zornes
Gottes verstehen? Wenn Gott sie sich und ihrer Gottlosigkeit
und Sünde selbst überlässt und ihnen nicht
mit seiner Gnade beisteht und dann alles den Bach runter geht,
werden sie dann zur Einsicht kommen und sich bekehren
und rufen: Herr, erbarme dich unser!? Ich sah etwas
wie ein gläsernes Meer, das mit Feuer vermischt war.
Auf diesem Meer sah ich alle die stehen, die den Sieg
über das Tier erlangt hatten und über sein Standbild
und die Zahl seines Namens. Sie hielten himmlische Harfen
in den Händen. Sie sangen ein Lied, das das Siegeslied Moses,
des Knechtes Gottes, noch weit überbietet, das Siegeslied
des Lammes. Bevor wir aber der erschreckenden Wirklichkeit
des Zornes Gottes begegnen, gewährt uns Gott
einen Einblick in den Himmel. Denn nicht der Zorn Gottes
hat das letzte Wort, sondern die glückselige Vollendung!
Im Hinblick auf die vor ihm liegenden Freuden nahm Jesus
sein Kreuz auf sich. Die Katastrophen rauben uns nicht
die Hoffnung, weil wir glauben, dass uns am Ende
der Himmel erwartet. Wir müssen durch mancherlei
Bedrängnisse in die Herrlichkeit Gottes eingehen.
Aber das Leiden und die Trübsal, die uns jetzt treffen,
sind nichts im Vergleich mit der überaus großen Herrlichkeit
der Glückseligkeit der Seelen, die uns erwartet.
Das gläserne Meer, mit Feuer vermischt, bedeutet: Im Himmel
ist alles Klarheit, Licht, Feuer der Liebe, Reinheit, Schönheit,
alles ist durchsichtig auf Gott hin, Gott ist dort alles in allen.
Auch die Erlösten im Himmel sind gewissermaßen transparent
und durchsichtig, so dass wir in jeder erlösten Seele
wie im klaren Spiegel Gottes Liebe und Schönheit
schauen können. Im Himmel stehen die treuen Christen,
die dem Satan und dem Antichrist und dem Tier 666
widerstanden haben durch das Zeugnis ihres Glaubens
an das Lamm Gottes und sein Blut, das heißt,
durch ihren Glauben an den gekreuzigten Jesus Christus.
Wir dürfen gewiss sein (wenn wir bis zum Ende
Jesus treu bleiben) dass auch wir am gläsernen Meer
unsere Harfen stimmen dürfen und die himmlischen Hymnen
singen, den Lobpreis Gottes. Die Heiligen im Himmel
singen, jetzt schon, das Lied des Mose und das Lied des Lammes.
Das Lied des Mose wurde von Moses gedichtet
als Jubellied und Dankpsalm für die Rettung Gottes
am Schilfmeer, als das Volk Gottes vor seinen Feinden
gerettet wurde. Moses Schwester Mirjam sang dieses Lied
mit ihren Freundinnen und schlug dazu das Tamburin und tanzte.
Wie Gott durch Mose die Kinder Israel
aus der ägyptischen Sklaverei und Finsternis gerettet hat,
so hat Gott uns durch Jesus aus der Sklaverei des Teufels
und des ewigen Todes gerettet. Wir singen also im Himmel
zur himmlischen Harfen die Jubellieder auf Gott,
den Befreier und Retter und die Frauen und Mirjam
und die Jungfrau Maria tanzen dazu Lobpreistänze!
Herr, unser Gott, du Herrscher der ganzen Welt,
wie groß und wunderbar sind deine Taten! In allem,
was du planst und ausführst, bist du vollkommen und gerecht,
du König über alle Völker! Wer wollte dich, Herr,
nicht fürchten und deinem Namen keine Ehre erweisen?
Du allein bist heilig. Alle Völker werden kommen
und sich vor dir niederwerfen; denn deine gerechten Taten
sind nun für alle offenbar geworden. Dies ist eins
der himmlischen Lobpreis-Lieder, denn die Christen
im himmlischen Lobpreis-Gottesdienst singen.
Wenn wir auf Erden dieses Lobpreis-Lied singen,
dann stimmen wir ein in den Lobpreisgesang der Heiligen
und Engel im Himmel. Dann singt nicht nur die Kirche
auf Erden ihren Lobpreis, sondern die Kirche des Himmel
singt mit (und zwar viel schöner). Danach sah ich,
wie im Himmel der Tempel, das Heilige Zelt, geöffnet wurde.
Die sieben Engel mit den sieben Katastrophen kamen
aus dem Tempel. Sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet
und trugen ein breites goldenes Band um die Brust.
Eine von den vier mächtigen Gestalten gab
den sieben Engeln sieben goldene Schalen. Sie waren
bis an den Rand gefüllt mit dem Zorn des Gottes,
der in alle Ewigkeit lebt. Im Himmel gibt es keinen Tempel
aus Edelsteinen, kein Zelt aus Stoffen. Der Tempel Salomos
ward nach einer Vision des himmlischen Heiligtums nachgebildet,
ebenso die „Stiftshütte“ (so nennt Luther sie),
das „Offenbarungszelt“. Es sind nur irdischen Abbilder,
das Urbild ist im Himmel, es ist der heilige Ort
der sichtbaren Offenbarung und Gegenwart Gottes.
Vom Dienst der Anbetung kommen nun die sieben Engel.
Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit,
wie „sieben Schneewittchen“. Die Engel tragen
priesterliche Gewänder. Die Aufgabe der Priester ist es ja,
die Anbetung Gottes durch das Volk Gottes anzuführen
und zu leiten. Das tun die Engel des Angesichtes Gottes
im Himmlischen Heiligtum. Nun kommen sie aber
mit einem Auftrag Gottes, um ein Werk Gottes
in der Menschenwelt zu vollbringen. Engel kommt
von griechisch Angeloi und heißt Bote. Engel sind Boten Gottes.
Ganz und gar unsinnig ist daher die esoterische
„Engelverehrung ohne Gottesverehrung“. (In Deutschland
glauben mehr Menschen an Engel als an Gott.)
Die vier Gestalten reichen die Schalen. „Vier Gestalten“
oder in anderen Übersetzungen „vier Lebewesen“
oder „vier Tiere“, waren Gestalten als Engel (oder Mensch)
und Löwe und Ochse und Adler. Die Zahl Vier
steht für die vier Enden der Erde, für die vier Elemente
Feuer, Luft, Wasser und Erde. Die Zahl Vier steht
für die Schöpfung. Die vier Gestalten sind die Vertreter
der Schöpfung am Thron Gottes. Die Schöpfung
reicht die Schalen für den Wein des Zornes Gottes.
Und können gerade wir heute uns das nicht gut vorstellen,
dass die Schöpfung (oder „Mutter Erde“) mit Gott mitwirkt
am Strafgericht über eine gottlose und verbrecherische
Menschheit? Die Mutter Erde wird zornig über das Blut,
das von Menschen auf ihr vergossen wird im
„fragmentierten Dritten Weltkrieg“, im Terrorismus
und im „Abtreibungsterrorismus“. Gott und Mutter
Erde sind zornig über die abgefallenen Menschen!
In die Schalen, gereicht von der Schöpfung,
wird nun der Zorn Gottes gefüllt. Die Bibel spricht
vom „Wein des Zornes Gottes“. Eine Biographie
über Dietrich Bonhoeffer trägt den Titel: „Kelch des Zornes“.
Und reichst du uns den Kelch, den bitteren, des Zorns,
gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar,
ohne Zittern, aus deiner guten und geliebten Hand.
Diese prophetischen Verse dichtete Bonhoeffer im Nazi-Lager!
Der Tempel füllte sich mit Rauch, der von der Herrlichkeit
und Macht Gottes ausging. Keiner konnte den Tempel betreten,
solange nicht die sieben Katastrophen zu Ende waren,
die von den sieben Engeln gebracht wurden.
Der Tempel füllt sich mit der Herrlichkeit Gottes.
Was ist die Herrlichkeit Gottes? Sie ist Gottes Ausstrahlung,
Gottes Lichtglanz, Gottes Erscheinung, Gottes unaussprechliche
Schönheit. Die Schönheit Gottes ist noch schöner
als die Schönheit von N.N. und den andern Christinnen!
Gottes Schönheit ist die Urschönheit, die absolute
Schönheit, die Quelle aller Schönheit. Der Rauch
der Herrlichkeit füllt den Tempel. Als Salomo
den Tempel Gottes in Jerusalem fertig gebaut hatte,
erfüllt die Wolke der Herrlichkeit den Tempel,
so dass keiner hineingehen konnte. (Eine besondere Gnade
Gottes ist es, wenn man im Inneren Beten in die Wolke
der Herrlichkeit aufgenommen wird.) Nun kann kein Priester
und kein Gläubiger den Tempel Gottes betreten.
Gott wird unnahbar. Wenn Gott seinen Zorn,
seine Züchtigung ergehen lässt, dann lässt er
keine Fürbitte mehr zu. Der Zorn ist unabwendbar!
Warum? Weil Gott in der Züchtigung das letzte Mittel
zur Rettung der verstockten Sünder sieht.
Im Koran steht: Bei Allah gibt es keine Fürbitter.
Im Christentum gibt es sehr wohl Fürsprache.
Im katholischen und orthodoxen Christentum
werden die Jungfrau Maria und die Heiligen
als Fürsprecher angerufen. Werden wir auch
zu Fürsprechern! Beten wir nicht nur für uns selbst,
Sondern für die Völker und das Heil der Menschheit!
DREIZEHNTER GESANG
Dann hörte ich eine mächtige Stimme aus dem Tempel,
die sagte zu den sieben Engeln: Geht und gießt
die sieben Schalen mit dem Zorn Gottes
über die Erde aus! Die mächtige Stimme aus dem Tempel
ist Gottes Stimme. Gott selbst bringt das Zorngericht
über Gottlosigkeit und Bosheit. Gott sitzt,
trotz all der Katastrophen, immer noch
im allerhöchsten Weltregiment und ist Kaiser des Alls.
Der erste Engel ging und goss seine Schale auf die Erde.
Da bekamen alle, die das Kennzeichen des Tieres trugen
und sein Standbild anbeteten, ein schmerzhaftes
und schlimmes Geschwür. Die erste Strafe trifft
die Anhänger Satans. Das sind nicht nur aktive Satanisten,
die Schwarze Messen feiern. Davon gibt es nicht wenige.
Nein: Wer den Herrn nicht anbetet, betet den Teufel an!
Eine französische Philosophin sagte: Wenn Napoleon
auf seinen Stern vertraute, wenn die Marxisten
auf die Materie oder Arbeit vertrauen, so sind sie
Götzendiener und beten den Teufel an. Die Strafe
für alle Teufelsanbeter sind bösartige Geschwüre:
Sinnbildlich erscheint am Körper die ganze Verdorbenheit.
Gottes Strafen sind gerecht: Womit einer gesündigt hat,
damit wird er auch gestraft. Der zweite Engel goss
seine Schale ins Meer. Da wurde das Wasser zu Blut
wie von Toten, und alle Lebewesen im Meer
gingen zugrunde. Der dritte Engel goss seine Schale
in die Flüsse und Quellen, da wurden sie zu Blut.
Meere und Flüsse und Quellen werden zu Blut
wie einst zu Moses Zeiten der Nil zu Blut werde.
Alle Menschen kommen um vor Durst oder müssen Blut trinken.
Die, die auf Erden Blut vergossen haben, müssen Blut trinken.
Die Erfinder von KZs und Holocaust, von Archipel Gulags
und Strafarbeitslagern, die Anstifter von Weltkriegen
und Bürgerkriegen, die militärischen Terroristen
und die Mörder des Ungeborenen Lebens
müssen Blut trinken. Gott ist heilig und gerecht.
Ich hörte, wie der Engel, der für das Wasser zuständig ist,
sagte: Du Heiliger, der du bist und warst, in diesen Urteilen
hast du dich als gerechter Richter erwiesen. Allen,
die das Blut des heiligen Gottesvolkes und seiner Propheten
vergossen haben, hast du Blut zu trinken gegeben.
Sie haben es verdient! Und ich hörte vom Fuß des Altars her
Stimmen, die riefen: So ist es, Herr, unser Gott, du Herrscher
der ganzen Welt; deine Urteile sind wahr und gerecht!
Die Engel haben offensichtlich auch Schutzfunktionen
für die Elemente. Es gibt Schutzengel der Nationen.
Es gibt einen Schutzengel des Wassers. Und alle Engel
und Heiligen am Altar preisen die Gerechtigkeit Gottes!
Gott straft niemanden, der es nicht verdient hat.
Gott schafft Recht für die unschuldigen Opfer.
Wer kann den jüdischen Opfern der Nazis
Gerechtigkeit verschaffen, nachdem sie vergast worden sind?
Wer kann den Kindern, die im Mutterschoß
getötet wurden, Gerechtigkeit verschaffen?
Das kann nur der ewige Gott. Für ihn leben sie alle!
Der vierte Engel goss seine Schale auf die Sonne.
Da wurde der Sonne erlaubt, die Menschen
mit glühenden Feuerstrahlen zu quälen. Und die Menschen
wurden von glühender Hitze versengt. Sie verfluchten
den Namen Gottes, der Verfügungsgewalt hat
über solche Katastrophen; aber sie änderten sich nicht
und wollten Gott nicht die Ehre geben. Eine Erhitzung
der Sonne, eine apokalyptische Klimakatastrophe
und globale Erderwärmung. Die Menschen stöhnen
unter der unerträglichen Hitze. Aber statt zu rufen:
Herr, erbarme dich (Kyrie eleison) – verfluchen sie Gott
und lästern seinen Namen! Erst schreien sie: Gott ist tot –
dann sagen sie: aber Gott ist an allem schuld!
Ein atheistischer Naturwissenschaftler sagte einmal:
Es gibt keinen Gott, die Natur ist durch Zufall entstanden.
Wenn man aber von der Natur auf einen Gott schließen will,
so muss es der böse Schöpfergott der Gnosis sein.
Der fünfte Engel goss seine Schale auf den Thron des Tieres.
Da wurde es im ganzen Herrschaftsbereich des Tieres dunkel.
Die Menschen zerbissen sich vor Schmerzen die Zunge.
Sie verfluchten den Gott des Himmels wegen ihrer Qualen
und ihrer Geschwüre; aber sie hörten nicht auf
mit ihren schändlichen Taten. Der Thron des Tieres,
das ist die antichristliche Weltmacht. Sie hat sich
für unbesiegbar gehalten, aber Gott macht ein Ende mit ihr.
Die Menschen, die an den politischen Antichrist
und seine Welteinheitsreligion glaubten, beißen sich nun
auf die Zungen. Alles wird finster, und wenn sie noch so viel
Prunk und Glanz und Gloria um sich aufgehäuft hatten.
Gott macht der Weltherrschaft des Antichrist ein Ende!
Aber die Anhänger des antichristlichen Totalitarismus
verfluchen Gott und fahren fort mit ihren bösen Taten.
Der sechste Engel goss seine Schale in den Euphrat,
den großen Strom; da trocknete er aus. So wurde den Königen,
die von Osten her einbrechen, der Weg gebahnt.
Dann sah ich, wie aus den Mäulern des Drachen, des Tieres
und des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkamen,
die aussahen wie Frösche. Es sind dämonische Geister,
die Wunder tun. Sie suchen alle Könige der Erde auf,
um sie zum Kampf zu sammeln für den großen Tag Gottes,
des Herrschers der ganzen Welt. Noch einmal sammeln sich
die antichristlichen Tyrannen, sie kommen aus allen Ländern
zusammen. Sie dienen der unheiligen Dreifaltigkeit des Bösen:
Dem Satan, dem Antichrist und dem Falschen Propheten.
Sie senden verstärkt ihre antichristliche Propaganda:
dämonische Geister, Lügen-Geister. Frösche sind ein Symbol
für die dämonischen Geister des Erzbösen. Alles spitzt sich zu
zu einer apokalyptischen letzten Schlacht zwischen Satan
und seiner Partei einerseits und Christus und seiner Kirche
andererseits. Es kämpft die Apokalyptische Frau Maria
gegen die Hure Babylon. Gebt Acht, ich werde kommen
wie ein Dieb! Freuen dürfen sich alle, die ihre Kleider anbehalten.
Sie müssen dann nicht nackt umherlaufen, sodass
ihre Schande allen offenbar wird. Zwischendurch eine Mahnung
an uns: Der Satan versucht mit allen Tricks, die Christen
vom Glauben abfallen zu lassen. „Kirchenaustritte“
sind des Teufels Freuden. Der Große Glaubensabfall
des Abendlandes lässt Satan in die Hände klatschen.
Der gläubigen Restkirche ruft Jesus zu: Was auch geschieht,
ihr könnt euch alles rauben lassen, aber nicht euren Glauben!
Bleibt mir treu bis zum Ende! Und wenn sie euch töten werden,
bleibt mir treu! Lasset uns beten: Herr Jesus Christus,
wir sind in deinem Namen versammelt, um das Wort Gottes
zu hören und zu beten. Wir versprechen dir unsere Treue,
in guten und in schlechten Zeiten, bis zum Tod
und darüber hinaus wollen wir niemand anderem gehören
als dir, Jesus, Sohn Gottes! Die drei Geister versammelten
die Könige an einem Ort, der Harmagedon heißt.
Harmageddon ist der letzte, wütendste Angriff der Weltmacht
des Antichrist gegen Christus und seine Braut, die Kirche.
Die Kirche wird eine Kirche radikaler Heiligkeit
und eine Märtyrer-Kirche sein. Der siebte Engel
goss seine Schale in die Luft. Da kam eine mächtige Stimme
aus dem Tempel, vom Thron Gottes her, die sagte:
Es ist alles ausgeführt! Es blitzte und donnerte und dröhnte,
und die Erde bebte heftig. Seit Menschengedenken
hat es auf der Erde noch nie so ein Erdbeben gegeben.
Die große Stadt wurde in drei Teile gespalten,
und die Städte aller Völker wurden zerstört. Gott rechnet ab
mit dem großen Babylon: Es muss den Wein
aus dem Becher trinken, der mit seinem glühenden
Zorn gefüllt war. Alle Inseln entflohen, und von den Bergen
war keine Spur mehr zu sehen. Es hagelte
zentnerschwere Eisbrocken vom Himmel auf die Menschen.
Sie verfluchten Gott wegen dieses Hagels,
denn er war schrecklich. Gott siegt! Jesus siegt!
„Am Ende wird Mein Herz triumphieren“, sagt Maria.
Babylon, die Welthauptstadt, der Thron des Antichrist,
des Welt-Tyrannen, wird von Gott vernichtet.
Eine deutsche Dichterin sprach einmal von Gottes
uneinnehmbaren Thron. Ja, der Satan versuchte
von Anbeginn an, den Thron Gottes einzunehmen.
Auch der Mensch der Endzeit versuchte, sich selbst
auf den Thron Gottes zu setzen. Ob die Linken
den Arbeiter, die Rechten den Germanen,
die Feministinnen die Frau, die Grünen die Natur anbeten,
das ist alles der Plan, dass das Geschöpf sich
auf den Thron des Schöpfers setzt. Es wird nicht gelingen.
Gott, unser Gott, ist unbesiegbar. Am Ende wird Gott
triumphieren und wir, seine Treuen, mit ihm!
VIERZEHNTER GESANG
Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben
Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm,
ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure,
die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben
die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden,
sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.
Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah
ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier,
das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter
und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur
und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen
und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand,
voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn
geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon,
die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.
Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen
und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,
da ich sie sah. Und der Engel spricht zu mir: Warum
verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis
von dem Weib und von dem Tier, das sie trägt
und hat sieben Häupter und zehn Hörner. Das Tier,
das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht
und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren
in die Verdammnis, und es werden sich verwundern,
die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen
in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt,
wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist und nicht ist
und da sein wird. Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört!
Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt,
und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist,
und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt,
muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen
und ist nicht, das ist der achte und ist von den sieben
und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner,
die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich
noch nicht empfangen haben; aber wie Könige
werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier.
Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft
und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten
mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden
(denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige)
und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast,
da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden
und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast,
und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie
einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen
und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es
ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung
und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier,
bis dass vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib,
das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat
über die Könige auf Erden. Nach diesem sah ich
einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen,
der große Macht hatte; und die Erde wurde
von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Und er rief
mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon,
die Große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden
und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis
jedes unreinen und gehassten Vogels. Denn von dem Wein
der Wut ihrer Unzucht haben alle Nationen getrunken,
und die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben,
und die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft
ihrer Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte
eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht
an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht
von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind
aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat
ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Vergeltet ihr,
wie auch sie vergolten hat, und vergeltet es ihr doppelt
nach ihren Werken; mischt ihr den Kelch, den sie gemischt hat,
doppelt! Wie viel sie sich verherrlicht hat und üppig gewesen ist,
so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht
in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht,
und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Darum werden
ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hunger,
und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr,
Gott, der sie gerichtet hat. Und es werden um sie weinen
und wehklagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht
getrieben haben und üppig gewesen sind,
wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen; und sie werden
aus Furcht vor ihrer Qual weitab stehen und sagen:
Wehe, wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt!
Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen.
Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie,
weil niemand mehr ihre Ware kauft: Ware von Gold und Silber
und Edelgestein und Perlen und feiner Leinwand
und Purpur und Seide und Scharlach und alles Thujaholz
und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät
von kostbarstem Holz und von Erz und Eisen und Marmor
und Zimt und Haarbalsam und Räucherwerk und Salböl
und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen
und Rinder und Schafe und von Pferden
und von Wagen und von Leibeigenen und Menschenseelen.
Und die Früchte, nach denen deine Seele begehrte,
sind von dir gewichen, und alle Pracht und Glanz
sind dir verloren, und man wird sie nie mehr finden.
Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind,
werden aus Furcht vor ihrer Qual weitab stehen,
weinend und trauernd, und werden sagen: Wehe, wehe!
Die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand
und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold
und Edelgestein und Perlen! Denn in einer Stunde
ist der so große Reichtum verwüstet worden.
Und jeder Steuermann und jeder Küstenfahrer und Schiffsleute
und alle, die auf dem Meere beschäftigt sind, standen weitab
und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen,
und sprachen: Wer war der großen Stadt gleich?
Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend
und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die große Stadt,
in der alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, reich wurden
von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde
ist sie verwüstet worden. Sei fröhlich über sie, du Himmel,
und ihr Heiligen und Apostel und Propheten!
Denn Gott hat für euch das Urteil an ihr vollzogen.
Und ein starker Engel hob einen Stein auf
wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer
und sprach: So wird Babylon, die große Stadt,
mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.
Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler
und Trompeter wird nie mehr in dir gehört
und nie mehr ein Künstler irgendeiner Kunst in dir gefunden
und das Geräusch des Mühlsteins nie mehr in dir gehört werden,
und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen
und die Stimme von Bräutigam und Braut nie mehr in dir gehört;
denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde;
denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden.
Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden
und von allen denen, die auf der Erde hingeschlachtet wurden.
Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben
Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm,
ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure,
die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben
die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden,
sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.
Die Jungfrau Jerusalem ist das Bild der Kirche Christi.
Ihr Gegenbild ist die Hure Babylon, die Gegen-Kirche
des Antichrist. Ihr Sitz wird hier Babylon genannt.
Babylon war der große Gegner Israels. Aber Babylon
meint auch das heidnische Rom mit seinem Götzendienst,
der Tempelprostitution der Venus und dem Gott-Kaiser.
Wie Jerusalem die Stadt und Kirche Jesu ist,
so ist Babylon die Stadt und Anti-Kirche des Antichrist.
Das ist natürlich nicht das christliche Rom
oder die katholische Kirche (wie die Evangelikalen sagen),
da diese den dreifaltigen Gott anbetet und den Jesus Christus,
also keinen Götzendienst betreibt. Die Hure verführt
die ganze Welt zum Götzendienst. Die Anbetung
falscher Götter und Göttinnen wird universal sein, global.
Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah
ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier,
das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter
und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur
und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen
und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand,
voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn
geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon,
die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.
Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen
und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,
da ich sie sah. Die Hure ist das Gegenbild zur Brautkirche,
zur Jungfrau Maria (der apokalyptischen Frau)
und der himmlischen Jungfrau Jerusalem. Hure heißt sie,
weil sie nicht Gott dem Herrn vermählt ist,
sondern Ehebruch mit falschen Göttern feiert.
Jerusalem betet Jesus an, die Hure Babylon
betet den Satan an. Wer nicht den Herrn anbetet,
der betet den Teufel an. Die Hure ist geschmückt
mit dem Reichtum der Erde. Dagegen die apokalyptische Frau
ist geschmückt mit dem himmlischen Licht Christi.
Die Hure hat einen Becher mit dem Wein der Unzucht
in ihrer Hand. Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit
gehen immer Hand in Hand. Die Huren von Rom
trugen ein Stirnband mit ihrem Namen darauf.
Johannes sieht die Hure und liest auf ihrer Stirn
den Namen Babylon. Damit war das kaiserlich-heidnische
Rom gemeint. Heute kann der Sitz des Antichristen
auch New York sein. Es geht darum, zu erkennen,
wo heute sozusagen die Hauptstadt des Götzendienstes ist.
Berlin nennt man die Hauptstadt des Atheismus.
Oder ist das die Hauptstadt von Nordkorea?
Wo ist heute das Zentrum der Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit?
Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen
und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich,
da ich sie sah. Und der Engel spricht zu mir:
Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen
das Geheimnis von dem Weibe und von dem Tier,
das sie trägt und hat sieben Häupter und zehn Hörner.
Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht
und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren
in die Verdammnis, und es werden sich verwundern,
die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen
in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt,
wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist und nicht ist
und da sein wird. Die Hure, das ist die Kirche Satans,
ist besoffen vom Blut der Heiligen. Es gibt im 21. Jahrhundert
eine Ökumene des Blutes, es gibt nämlich katholische,
orthodoxe, evangelische und freikirchliche Märtyrer
auf der ganzen Erde, besonders in kommunistischen
und islamischen Staaten. Der Antichrist, das Tier,
ist der Affe Gottes, der Christus nachäfft, er war und war nicht
und kommt wieder, das äfft Christi Kreuz und Auferstehung nach.
Da braucht es Weisheit und Unterscheidungsgabe,
den Pseudo-Messias vom wahrten Herrn Jesus Christus
zu unterscheiden. Das heidnisch-kaiserliche Rom
war eine Stadt der Unsittlichkeit und des Götzendienstes
Und der Verfolgung der Kirche. Heute sehen wir
im Abendland einen Abfall von Christus und der Kirche,
stattdessen werden falsche Götter wie Buddha oder Allah
oder Luzifer angebetet und mit dem Glaubensabfall
ist auch die Sittenlosigkeit gekommen, millionenfache
Abtreibung, Kindesmissbrauch, Ehescheidung, freie Liebe,
Prostitution, Pornographie, Handel mit Sexsklavinnen.
Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört! Die sieben Häupter
sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt,
und sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, und einer ist,
und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt,
muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen
und ist nicht, das ist der achte und ist von den sieben
und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner,
die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich
noch nicht empfangen haben; aber wie Könige
werden sie eine Zeit Macht empfangen mit dem Tier.
Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft
und Macht geben dem Tier. Diese werden streiten
mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden
(denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige)
und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast,
da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden
und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast,
und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie
einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen
und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es ihnen
gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun
einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier,
bis dass vollendet werden die Worte Gottes. Und das Weib,
das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat
über die Könige auf Erden. Es gibt eine Art, den Text
auf die damaligen Kaiser Roms zurück zu führen.
Aber das hilft uns heute nicht weiter. Nach verschiedenen
antichristlichen Herrschern (sieben, also die Gesamtheit)
kommt der achte, der Antichrist selbst. Das Prinzip
des Antichrist ist, die Menschwerdung Gottes in Jesus
von Nazareth, dessen Kreuz und Auferstehung zu leugnen.
Das finden wir im Koran, da Jesus Gottessohnschaft
und Kreuzigung geleugnet wird. Das finden wir auch
bei modernen Theologen, für die Jesus nichts mehr
als ein guter Mensch ist. Das finden wir in der Esoterik,
wo von dem Christusgeist gesprochen wird, aber
von seiner häufigen Wiedergeburt die Rede ist,
nicht vom Sohn Gottes und Mariens, nicht vom Gekreuzigten.
Das sind alles antichristliche, falsche Jesusbilder.
Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große,
und ist eine Behausung von Dämonen geworden
und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis
jedes unreinen und gehassten Vogels. Denn von dem Wein
der Wut ihrer Unzucht haben alle Nationen getrunken,
und die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben,
und die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft
ihrer Üppigkeit reich geworden. Babylon, die Hure,
wird zur Ruine, zu Trümmern, in denen nur noch
Dämonen hausen. Und heute? Woher kommt
der große Glaubensabfall? Welche Propaganda
hat dazu geführt? Und wo sehen wir heute antichristliche
und antikirchliche Propaganda? Man denke etwa
an den Kommunismus oder die 68er Kulturrevolution.
Oder im Nationalismus, der die weltweite Christenheit
ersetzen will durch einen germanischen Nationalgott.
Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht
an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht
von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden sind
aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat
ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Vergeltet ihr,
wie auch sie vergolten hat, und vergeltet es ihr doppelt
nach ihren Werken; mischt ihr den Kelch, den sie gemischt hat,
doppelt! Wie viel sie sich verherrlicht hat und üppig gewesen ist,
so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht
in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht,
und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Darum werden
ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer
und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden;
denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat.
Aber Babylon wird stürzen. Die Welt des Geldgottes stürzt ein
in globalen Wirtschaftskrisen. Machtzentren des Mammon
werden vom Terrorismus zum Einsturz gebracht.
Man redet von Menschenrechten, aber tritt das Menschenrecht
auf Leben im Fall von Millionen ungeborenen Kindern mit Füßen.
Die Strafe Gottes über die Welt wird kommen.
Der Untergang Babylons wird betrauert, erstens
von den Königen, also den politischen Machthabern,
zweitens den Kaufleuten, also den Bankern
und den Unternehmern, die den Konsumismus
und Materialismus förderten, und drittens von den Kapitänen.
Alle, die von diesem Götzendienst des Geldes, des Konsums,
des Materialismus und der sexuellen Freizügigkeit
profitiert haben, werden trauern, denn sie sehen
ihre Felle davon schwimmen. Sei fröhlich über sie,
du Himmel, und ihr Heiligen und Apostel und Propheten!
Denn Gott hat für euch das Urteil an ihr vollzogen.
Und ein starker Engel hob einen Stein auf
wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer
und sprach: So wird Babylon, die große Stadt,
mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.
Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler
und Trompeter wird nie mehr in dir gehört
und nie mehr ein Künstler irgendeiner Kunst in dir gefunden
und das Geräusch des Mühlsteins nie mehr in dir gehört,
und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen
und die Stimme von Bräutigam und Braut nie mehr
in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Großen
der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen
verführt worden. Und in ihr wurde das Blut von Propheten
und Heiligen gefunden und von allen denen,
die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.
Babylon geht zugrunde, mit seiner politischen Macht,
mit seinem Reichtum, mit seiner Unsittlichkeit,
mit seiner schlechten Kunst und allem Prunk.
Dann jubeln die Heiligen der Kirche Christi.
Lasst uns dazu gehören! Lasst uns einstimmen
in den Triumphgesang der Heiligen der Kirche Christi:
Am Ende wird siegen das Unbefleckte Herz Mariens!
Halleluja, Jesus Christus ist der ewige Sieger
Und sitzt auf Gottes uneinnehmbarem Thron!
FÜNFZEHNTER GESANG
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt,
die neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herabkommen; sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich
eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht,
die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte
wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott,
wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen
abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer,
keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.
Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.
Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte
sind zuverlässig und wahr! Er sagte zu mir:
Sie sind geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega,
der Anfang und das Ende. Wer durstig ist,
den werde ich unentgeltlich aus der Quelle trinken lassen,
aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt,
wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein
und er wird mein Sohn sein. Aber die Feiglinge und Treulosen,
die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen,
die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner,
ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein.
Und es kam einer von den sieben Engeln,
welche die sieben Schalen voll mit den sieben letzten Plagen
getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut
zeigen, die Frau des Lammes. Da entrückte er mich im Geist
auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir
die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her
aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit
Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein,
wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große
und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf.
Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen
der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt
drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore
und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt
hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen
der zwölf Apostel des Lammes. Und der Engel,
der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab,
um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu messen.
Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit.
Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe
sind gleich: zwölftausend Stadien. Und er maß ihre Mauer;
sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß,
das der Engel benutzt hatte. Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut
und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas.
Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen
aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis,
der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon,
der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx,
der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith,
der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte
ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte
ein Amethyst. Die zwölf Tore sind zwölf Perlen;
jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle.
Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas.
Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr,
ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung,
ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht
weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten.
Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie
und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden
in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde
werden ihre Pracht in die Stadt bringen. Ihre Tore
werden den ganzen Tag nicht geschlossen,
Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man wird
die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker
in die Stadt bringen. Aber nichts Unreines wird hineinkommen,
keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die im Lebensbuch
des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.
Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens,
klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.
Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom,
hüben und drüben, steht ein Baum des Lebens.
Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine Frucht;
und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft.
Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen
und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden
sein Angesicht schauen und sein Name ist
auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben
und sie brauchen weder das Licht einer Lampe
noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird
über ihnen leuchten, sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt,
die neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herabkommen; sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich
eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht,
die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Wenn Jesus wiederkommt, gibt es eine neue Schöpfung,
Himmel und Erde werden erfüllt sein von der Gegenwart Gottes.
Die himmlische Frau Jerusalem ist die Braut Jesu,
die himmlische Kirche. Gott wohnt mitten unter den Menschen.
Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein;
und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen
von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein,
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war,
ist vergangen. Es gibt kein Leid und keinen Tod mehr.
Das ist, wie Petrus sagt, das Ziel unsres Glaubens:
die Glückseligkeit der Seelen. Und es kam einer
von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen
voll mit den sieben letzten Plagen getragen hatten.
Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen,
die Frau des Lammes. Da entrückte er mich im Geist
auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir
die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her
aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.
Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie
ein kristallklarer Jaspis. Jerusalem ist die Stadt Gottes,
nicht eine irdische Stadt aus Steinen. Stadt bedeutet hier:
Gemeinschaft von vielen Menschen. Es ist die himmlische Kirche,
bereit zur Hochzeit mit Jesus. Hochzeit heißt Vereinigung.
Die Seelen der himmlischen Kirche werden sich
mit Gott vereinigen, nicht in einer irdisch-fleischlichen
Ehevereinigung von Mann und Frau, aber die Erlösten
werden ganz eins sein mit Gott. Einen Tempel sah ich nicht
in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher
über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten.
Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie
und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden
in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde
werden ihre Pracht in die Stadt bringen. Ihre Tore
werden den ganzen Tag nicht geschlossen, Nacht
wird es dort nicht mehr geben. Und man wird die Pracht
und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen.
Auf Erden gibt es oft Krieg zwischen den Völkern.
In der neuen Welt werden alle Völker in Frieden
mit einander leben. Alle bringen ihre geistigen
und kulturellen Schätze zur Ehre Gottes
und zum Wohl aller ein. Nichts Gutes, Schönes und Wahres,
was es auf Erden gab, geht im Himmel verloren.
In dieser neuen Welt ist alles Licht, nicht vergängliches
Sonnen- und Mondlicht, sondern Gott wird alles erleuchten.
Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens,
klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.
Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom,
hüben und drüben, steht ein Baum des Lebens.
Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine Frucht;
und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
Gott und Christus sind uns nicht mehr verborgen,
wie auf Erden, sondern sie leben mitten unter uns.
Gott mitten unter uns, Jahwe, Ich bin da, Immanuel,
Gott ist mit uns, Jesus, siehe, ich bin bei euch alle Tage.
Wasser ist dem Orientalen ein Sinnbild von Leben
und Fruchtbarkeit. Der Baum des Lebens stand auch
im Garten Eden. In der neuen Welt wird es wahres Leben geben,
nicht nur ein bloßes Existieren wie auf Erden, sondern,
wie Jesus sagt: Fülle des Lebens, pralles Leben!
Dort sind alle Krankheiten geheilt, es gibt himmlische Gesundheit.
Keiner hat Brustkrebs, keiner ist schizophren,
alle sind lebendig und gesund und glücklich
und leben in der Gegenwart Gottes. Der Thron Gottes
und des Lammes wird in der Stadt stehen
und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden
sein Angesicht schauen und sein Name ist
auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben
und sie brauchen weder das Licht einer Lampe
noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird
über ihnen leuchten, sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
Gegenwart Gottes im Himmel heißt: Gott ist in uns,
und wir sind in Gott. Gott ist alles in allen. Paulus sagt:
In Gott leben wir uns bewegen wir uns und sind wir.
Alle Seelen und Völker sind vereinigt in Gott.
Jede einzelne Seele ist ganz erfüllt von Gottes Liebe
Und lebt sozusagen im Ozean der göttlichen Liebe
(...)