ZAYNAB, DES ZIEHSOHNES BRAUT


VON TORSTEN SCHWANKE


Vorwort:


Zainab bint Dschahsch


Zainab bint Dschahsch (* 592; † 641) war eine Ehefrau Mohammeds und wird daher von den Muslimen als eine der „Mütter der Gläubigen“ angesehen. Sie war zuvor mit Mohammads Adoptivsohn Zaid ibn Hāritha verheiratet.


Zainab war die Tochter von Umayma bint Abd al-Muttalib und damit eine Cousine Mohammads. Sie kam aus einem wohlhabenden Haus. Zaid wurde im Stamm Kalb hineingeboren, aber wurde als Kind von Sklavenhändlern entführt. Er soll als Sklave Chadidscha bint Chuwailid übereignet worden sein und lebte fortan im Haushalt von Chadidscha und Mohammad. Später gaben sie ihn frei und nahmen ihn als Adoptivsohn an. Zaid besaß als ehemaliger Sklave einen niedrigen sozialen Status in der damaligen arabischen Gesellschaft. Zainab gehörte zu den ersten Auswanderern. Nach der Auswanderung vermittelte Mohammad eine Ehe zwischen Zainab und Zaid, der damit dazu beitragen wollte, Standesunterschiede zu überwinden und das Recht auf Gleichbehandlung von Adoptierten zu etablieren.


Die Ehe hielt zwei Jahre. Eine Darstellung, wie es zur Scheidung gekommen sein soll, ist, dass Mohammed Zainab eines Tages alleine in ihrem Haus sah und er sich in sie verliebte. Zaid bemerkte dies und trennte sich hierauf von ihr. [9]


Nach der Scheidung bekam Mohammad die Offenbarung, Zainab zu heiraten (Koran 33, 37-38). Er erwartete Kritik, wenn er Zainab heirate. In der vorislamisch-arabischen Gesellschaft hatten Adoptivsöhne nämlich denselben Verwandtschaftsstatus wie leibliche Söhne, und eine Ehe mit einer ehemaligen Gattin eines eigenen Sohnes ist gemäß Koran verboten. In der Gesellschaft missbilligte man daher eine Ehe mit einer ehemaligen Gattin eines eigenen Adoptivsohnes. Diese Umstände beschreibt der Koran so:


„Und damals, als du zu demjenigen, dem sowohl Gott als auch du Gnade erwiesen hatten, sagtest: Behalte deine Gattin für dich und fürchte Gott!, und in dir geheimhieltest, was Gott doch offenkundig machen würde, und Angst vor den Menschen hattest, während du eher vor Gott Angst haben solltest! Als dann Said sein Geschäft mit ihr erledigt hatte, gaben wir sie dir zur Gattin, damit die Gläubigen sich künftig wegen der Ehelichung der Gattinnen ihrer Ziehsöhne, wenn diese ihr Geschäft mit ihnen erledigt haben, nicht bedrückt fühlen sollten. Was Gott anordnet, wird ausgeführt. Und der Prophet braucht sich wegen dessen, was Gott für ihn verordnet hat, nicht bedrückt zu fühlen…“


Koran 33, 37-38 


„Gott hat keinem Mann zwei Herzen in seinem Inneren gemacht… Und er hat eure Adoptivsöhne nicht wirklich zu euren Söhnen gemacht. Das ist eure Rede aus eurem Munde…“


Koran 33, 4 


Zainab heiratete im Jahr 627 n. Chr. Mohammad. Der sogenannte Schleiervers (siehe 33, 53), der die Frauen des Propheten zum Tragen des Schleiers verpflichtete, soll in der Hochzeitsnacht mit Zainab offenbart worden sein.


Zainab starb im Jahre 641 n. Chr. während des Kalifats von Umar ibn al-Chattab. Sie soll so großzügig gegenüber den Armen gewesen sein, dass sie, als sie starb, nichts mehr besaß, weil sie den Armen alles schon gegeben hatte.


*


In jener Stadt, von Licht umhüllt,

Wo Gottes Ruf durch Gassen quillt,

Da lebte Zayd, des Propheten Kind,

Nicht durch Blut, doch durch Liebe so innig gesinnt.


Ein Adoptivsohn, treu und stark,

Gehärtet durch des Lebens Mark,

Mit Zaynab ward er einst vereint,

Die edel, stolz, von hoher Reih'n.


Sie war des Propheten Blutsverwandt,

Der Ruhm in ihrer Ahnenschaft stand.

Doch schwer war's Herz, und kalt der Blick,

Denn Stolz trat oft die Liebe zurück.


Zayd kam, betrübt, sein Haupt gesenkt,

Zu dem, der ihn zum Glauben lenkt:

„Sie ist mir fern, ihr Herz so rau,

Ich trag in Stille bittere Schau.“


Der Prophet, von Offenbarung schwer,

Sprach milde: „Fürchte Gott, noch mehr!

Behalte sie, steh stark und fromm –

Denn was ich weiß, bleibt noch benomm.“


Denn tief in ihm, da sprach ein Licht,

Dass bald ein neues Band anbricht:

Wenn Zayd sie lässt – von Gottes Plan –

Dann wird Zaynab dem Propheten angetan.


So sprach der Herr, in heil'ger Macht:

„Wir gaben sie dir – aus Unserer Pracht!

Auf dass kein Zweifel mehr besteh’,

Wenn ein Adoptivsohn von dannen geh’.“


Und Zaynab, stolz, in späterer Zeit,

Erzählte's oft mit heiligem Geleit:

„Nicht durch Menschenband, nicht durch Eid,

Hat man mich dem Gesandten geweiht.


Nein – aus den Himmeln, hoch und klar,

Kam Gottes Ruf: 'Sie sei nun dein, fürwahr!'“

So ward’s verkündet, so ward’s vollbracht –

Und der Himmel selbst hat das Band gemacht.


Im Herzen des Propheten war ein Flüstern,

das nicht von Menschen kam, nicht von der Welt –

ein leiser Ruf aus himmlischen Gefilden,

der sanft in seine Seele niederfällt.


Zaid, ein Sohn nicht blutsverwandt, doch nah,

hat sich von ihr in Frieden losgesprochen.

Die Bänder, einst geflochten, waren schwach –

ein Lebensbund war still und leis zerbrochen.


Da kam das Wort vom Höchsten, voller Klarheit,

das jede Menschenfurcht mit Licht durchdrang:

„Was Menschen reden, achte nicht – in Wahrheit

hast du, was Ich gebe, mit Recht empfangen.“


„Denn sie, die einst an Zaids Seite stand,

geb' Ich dir nun, gesegnet sei die Stunde.

Nicht länger soll der Glaube eng gebannt –

kein Herzensband sei mehr von Menschenkunde.“


Denn nicht aus Fleisch und Blut entsteht das Kind,

das aus der Liebe eines Vaters wächst –

und nicht die Frau, die einst an seiner Seite ging,

bleibt ewig durch Gesetz an ihn verknüpft.


So fiel der Schleier einer alten Regel,

die Menschen banden, wo Gott Freiheit will.

Die Liebe fand in göttlicher Bewegung

ihr Recht – und wurde heilig, stark und still.


Zayd war des Propheten Sohn,

so galt er einst mit Ehr’ und Macht.

Er ward geliebt, doch kam ein Ton

vom Himmel, der das Band entfacht.


Denn Gott, der alles weise führt,

ließ durch den Herrn die Scheidung zieh’n,

damit sich, was das Recht berührt,

in aller Klarheit möge blüh’n.


Zaynab, die edle, fromme Frau,

verließ den Zayd nach Gottes Plan.

So ward, was einst verborgen, rau –

nun offenbar für jedermann.


„Warum“, so fragt der Zweifel keck,

„ließ Gott dies Band nicht gleich entsteh’n?“

Doch steht des Schöpfers Tun im Zweck,

der Mensch kann’s oft nicht ganz verseh’n.


Denn Gott ist frei, gerecht und gut,

Ihm eignet Weisheit, fern von List.

Was Er uns gibt, ist unser Gut,

auch wenn das Herz es nicht gleich misst.


Der Brauch, dass man den Sohn ersann,

wo keine eigne Blutspur war,

ward aufgehoben fortan dann

durch Zayds und Zaynabs Ehepaar.


Denn was dem Leib entsprungen ist,

das ist der wahre Kindesstand.

Nicht reicht ein Wort, so wie ein Kist’,

um Rechte fest zu binden – Band.


Der Prophet, mit Ehr’ bekleidet,

tat nichts aus eigenem Begier.

Er folgte dem, was Gott bereitet,

was kam, war Gottes heil’ges Ziel.


So war's kein Wunsch, kein eig’ner Plan,

der Zaynab in sein Leben rief.

Er tat, was Gottes Wort getan,

das in der Ahzab-Sure lief.


Was Gott verordnet, ist durchdacht,

auch wenn’s dem Zweifel unbequem.

Er prüft die Menschen durch die Macht

von Dingen, die sie nicht versteh’n.


Ein Bund ward erst durch Zayd gemacht,

dann fiel er – doch aus weisem Grund.

Denn wäre er sogleich entfacht,

blieb Gottes Zeichen still und wund.


„Hat er sich’s selbst ausgedacht gar?“

So fragt ein Herz, das kaum vertraut.

Doch Gottes Wort ist hell und klar,

wie Licht, das durch die Zeiten taut.


Er sandte Offenbarung rein

und ließ den Engel Gabriel zieh’n.

Der Prophet sprach nicht „Mein, mein, mein“ –

er tat, was Gott ihm ließ verlieh’n.


So ist kein Tadel ihm gelegt,

kein Schatten auf sein edles Bild.

Wer Andacht sucht, wird still bewegt

von dem, was Gott in Liebe willt.


Denn wär es Wunsch und nicht Gebot,

so stünd sein Werk auf falschem Stein.

Doch Gott bewahrt ihn selbst vor Not

und ließ ihn stets im Reinen sein.


„Doch wenn ein Mann des Sohnes Frau

nach dessen Scheidung frei genommen –

gilt das auch für des Leibes Bau,

für Söhne, die vom Blut entkommen?“


Die Antwort lautet klar und schlicht:

Was gilt für den, der nur ernannt?

Gilt nicht für den, der Gottes Licht

im Mutterleib empfangen fand.


Denn was geboren, das ist fest,

und was adoptiert, war einst nur Brauch.

Die Vorschrift, die den Sinn verlässt,

gilt nicht im echten Blutsgebrauch.


O Bruder, der du Zweifel trägst

und deinen Glauben schwer befragt:

Was Gott bestimmt, das nie vergeht,

auch wenn dein Herz noch zagend sagt.


Vertrau dem Herrn, der ewig ist,

und seinem Diener, treu und klar.

Die Weisheit wirkt, auch wenn du misst

mit Maß, das nicht das Seine war.


Vom Fasten auf der Reise

Er reiste in dem Fasten,

als Mekka war das Ziel,

die Freunde fasten alle,

doch schwer fiel's vielen viel.

So hob er dann ein Becher,

voll Wasser, wie man sieht,

trank offen vor den Augen,

damit kein Zweifel blieb.

„Ein Teil von euch“, so sagten,

„hat dennoch heut gefast’.“

„Sie sündigten“, so rief er,

„obwohl der Herr sie bat.“


Von Zaid und der Entscheidung Gottes

Und Zaid war einst genannt

„der Sohn des Heilgen Manns“,

doch sprach Gott selbst vom Himmel:

„Kein Sohn durch Menschentand.“

„Nennt sie bei ihren Vätern,

das ist gerecht bei mir.“

Und darum nahm Muhammad

Zaynab, die einst war Zaid’s Zier.


Als Gott dies Wort verkündet,

ward Wahrheit offenbar,

damit kein Gläub’ger spätere

Verwandtschaft fürchtet gar.

Was Allah selbst befohlen,

das kann kein Mensch entweihn,

und was Er hat gesegnet,

wird ewig heilig sein.


Von der göttlichen Weisung

Es war nicht seine Laune,

nicht Wunsch, nicht eitler Plan,

es war der Herr der Welten,

der ihm den Weg getan.

Er wagte kaum zu sprechen,

was Gott ihm auferlegt,

aus Furcht vor jenen Stimmen,

die Spott und Neid bewegt.

Doch Gott rief ihn zur Ordnung:

„Du fürchtest Menschen mehr?

Mich sollst du höher achten –

Ich bin der wahre Herr!“


Vom Beweis des Prophetentums

Dies Wort kann nicht erfunden

vom Mund des Reinen sein,

denn offen spricht der Vers dort

auch Mahnung, hart und rein.

Ein Mensch, der selber dichte,

hätt nie so streng sich selbst,

doch Gottes Stimme spricht hier,

die Wahrheit, die da hält.

Wenn er ein Wort verborgen,

so wär’s gewiss dies hier,

doch er verbarg kein einzig –

denn Gottes Pflicht war’s ihm.


Vom Unglauben des Fragestellers

Wer solche Fragen stellet

und Lüge offen spricht,

der zeigt, dass seine Zunge

nicht Wahrheit vor sich sieht.

Denn keiner, der da glaubet

an Allahs klar Gebot,

würf’ solch Verdacht dem Einen,

den Gott zur Führung bot.

Doch wir, wir hoffen weiter,

dass Licht ins Dunkel fällt,

dass Gottes Gnad und Weisheit

noch Herzen neu erhellt.


Zaynab, von Gottes Gnad erfüllt,

des Propheten Blut, nicht fremd,

kein Hindernis, das sich verhüllt,

hätt’ er sie früh erkannt als Hemm.


Doch warum ward ein Vers gebracht,

den Gott, der Höchste, nie gesandt?

Was hat der Zweifel nur entfacht

in jenem, der nicht Wahrheit fand?


Wer fragt: „Ist gleich des Sohnes Frau,

ob leiblich oder angenommen?“

Der sät in heiligem Gesetz die Schau

des Zweifels, unbesonnen.


Denn nie war’s einem Vater recht,

die Frau des Sohns zu nehmen,

von seinen Lenden echt und echt –

das Wort des Herrn lässt keinen schemen.


„Verboten sind euch, ganz und klar,

die Frauen eurer Söhne“,

so sprach der Herr, so ist es wahr,

da täuscht kein falsches Töne.


Doch anders ist’s beim Adoptiv,

der Sohn ist nicht geboren.

Er trägt nicht dessen Rechte tief,

hat nichts vom Blut erkoren.


So soll der Fragende nun sehn

und prüfen Herz und Sinn,

wird er den rechten Pfad verstehn,

führt Gott ihn selbst dorthin.


Und liest er ehrlich, ohne List,

die Biographie des Reinen,

so wird er seh’n, wie Wahrheit ist

und glauben, statt zu meinen.


Wir bitten Gott, den höchsten Herrn,

er leite ihn zur Klarheit,

zu Licht aus jener großen Fern –

zu Gnade, Trost und Wahrheit.


Im Monat Safar, still und klar,

im fünften Jahr, so wird’s gesagt,

ward Zaynab eine edle Braut,

vom Siegel der Propheten sacht.


Der Gottesbote, fromm und rein,

hat sie zur Gattin sich erwählt,

die Tochter edler Abstammung,

die Tugend über Herkunft stellt.


Zayd, einst Sklave, dann befreit,

ward Sohn genannt von Muhammad,

er lebte treu in seinem Haus

und nahm, was Gottes Wille tat.


Mit Zaynab war er einst vermählt,

doch sie erhob sich über ihn.

Obwohl der Rat des Propheten klang,

konnte die Ehe nicht besteh’n.


„Behalte sie,“ sprach stets der Freund,

doch Zayd, betrübt in Herz und Sinn,

ließ schließlich sie in Frieden zieh’n,

da sie nicht mit ihm eins mehr war.


Der Allbarmherzige wies an,

was einst als Brauch bestand, fällt fort:

Nicht gleich sei Sohn dem leiblich Kind –

und Allah sprach das heilige Wort:


„Nennt sie bei ihrer Väter Nam’,

nicht nach dem Mann, den ihr einst nennt,

denn Muhammad, so spricht der Herr,

ist keiner eurer Söhne Freund.“


So nahm der Prophet sie dann zur Frau,

als Zayd sich von ihr hat getrennt,

ein göttlich’ Fügung ward erfüllt,

damit man falsche Pflicht erkennt.


Ein Festmahl gab er ihr zu Ehr’,

mit Brot und Fleisch, ein Zeichen mild.

Und Zaynab, edel, stark und wahr,

war Gottes Gnade holdes Bild.


Sie prahlte nicht, doch sprach voll Stolz:

„Gott selbst gab mir des Bundes Hand.“

In Nachtgebet und Fastentat

sie stand als Licht im weiten Land.


Sie starb im zwanzigsten der Zeit,

mit dreiundfünfzig Jahren,

die erste Frau des Gottesmanns,

der Friede sei ihm allen.

Nach ihm verließ sie diese Welt,

ihr Name wird nicht schweigen,

Umar sandt' ihr zwölftausend Gold,

wie es war vorgeschrieben.


Sie nahm es nicht zum eignen Teil,

sie gab es ihren Armen,

den Waisen, Witwen, nahen Leut’,

und sprach mit frommem Bangen:

„O Herr, lass mich dies Gut nicht mehr

von Umar’s Hand empfangen!“

So ging sie heim, so schlief sie ein,

mit Segenswort empfangen.


Umar, der Rechtgeleitete,

erhob die Hand zum Flehen,

und Usama trat an ihr Grab,

mit edlen Männern neben.

Man sagt, sie war die Erste gar,

für die ein Tragbett wurde

bereitet, wie man’s kannte nur

aus fernen, heil’gen Spuren.


Asma‘, die Tochter Umays’ war’s,

die sah es in Aksum,

sie trug das Wissen in das Land,

wo Glaubenskerzen glommen.

Und Zaynab ruht in Baqi’s Schoß,

wo Stille Häuser schmücken,

zwischen dem Heim von Aqils Blut

und Ibn Hanifas Stücken.


Aischa, Zeugin reiner Ehr’,

sprach selig über Zaynab:

„Gott sei mit ihr in Seiner Huld,

ihr ward das Höchste eigen:

Sie wurde Gottes Prophetin gleich,

vermählt durch Offenbarung,

und steht mit Ehre, wie kein Weib,

in dieser Welt auf Nahrung.“


Der Gottesbote rief einst aus,

zu uns, die um ihn saßen:

„Wer mir zuerst im Grab sich naht,

hat längsten Arm zum Gaben.“

Da wusste sie, was bald geschieht,

der Tod war schon der ihre –

er kündet’ ihr das Paradies,

und dass sie dort regiere.


In Mekka war sie schön bekannt,

von edlem Stamm und reinem Sinn,

ihr Herz war stark, ihr Geist gewandt,

sie trug der Tugend Glanz darin.


Ein Licht von Gottes Prophetenschar,

die Tochter seiner nächsten Blut’,

ihr Wesen wahr, ihr Ruf war klar,

ihr Herz erfüllt von frommem Mut.


Sie lebte keusch, dem Herrn geweiht,

verschmähte manch begehrend Wort,

sie suchte mehr als Zeitlichkeit –

ihr Herz war stets am rechten Ort.


Sie stammte aus bekanntem Haus,

aus Asads Stamm, aus edlem Klang,

ihr Weg war Glauben, Pflicht und Braus

in Lobpreis, Demut, Opfergang.


„Umm Al-Hakam“ – so nennt man sie,

doch „Zaynab“ ward sie bald genannt,

der Prophet gab ihr diesen wie

ein Name, der im Himmel stand.


Sie zog nach Yathrib früh hinaus,

war unter den Ersten im Exil,

verließ des Götzen Mekkas Braus

und suchte Gott, sein Ziel, sein Ziel.


Sie sah bei Khaybar mutig aus,

stand fest in Ta’ifs heißem Feld,

bei seiner Abschiedswallfahrt schloss

sie sich dem Propheten als Held.


Doch nach dem Tod des Herrn der Welt,

blieb sie zu Haus in stillem Dienst,

bis Gottes Ruf ihr Herz erhellt –

ein Leben, das im Licht verglimmt.


Die Armen nannte sie ihr Kind,

die Gabe war ihr stetes Tun,

wo Not war, war sie wie der Wind,

ihr Herz ließ keine Seele ruhn.


Sie lehrte Hadith voller Kraft,

gab Worte weiter, tief und klar,

ihr Geist war wach, ihr Blick geschafft,

sie stand dem Wahren immer nah.


Dem Zayd war sie auf Rat vermählt,

der einst des Propheten Freund,

obwohl ihr Herz sich still verweht,

hat sie dem Ruf sich nicht verweint.


Ein freier Mann war er nicht gar,

doch Gottes Wille war getan,

so brach sie stolz das alte Jahr –

ein Zeichen: neue Zeit begann.


In Al-Baqi‘ fand sie ihr Grab,

Umar sprach für sie still das Wort,

ihr Leben war ein sanftes Lab,

ihr Name klingt von Ort zu Ort.


Zaynab weilte bei Zaid ein Jahr,

doch bald entbrannt ein hartes Wort.

Er sprach: „Ich scheide mich, es war!“

Doch hielt der Prophet ihn davon fort.


„Behalte deine Frau bei dir,

und fürchte Gott in deinem Sinn.“

So sprach der Prophet zu ihm hier –

doch Zaid ließ ab, und ließ sie zieh’n.


Da sprach Gott selbst zu seinem Freund:

„Du bargst in dir, was offen war,

aus Furcht vor Mensch‘, die sich gescheut,

doch Ich bin's, der zu fürchten war.“


So ward aus Scheidung heil’ger Bund,

der Gläub‘gen Prüfstein, nicht ihr Leid.

Als Zaid entband sich aller Stund,

gab Gott dem Propheten sie zur Maid.


Dem Propheten sank der Atem fort,

als er bei Aischa niederlag.

Dann lächelt’ er mit hellem Wort:

„Geh, künd Zaynab den Ehrentag!“


„Gott hat mich selbst ihr angetraut,

vom Himmel kam das heil'ge Band.

Wer bringt die Botschaft, treu und laut,

zu jener Frau mit eigner Hand?“


„Ich weiß kein‘, der so ehrlich spricht –

drum, Zaid, erwähne mich bei ihr.“

Und Zaid ging hin, das Haupt voll Licht,

sprach durch die Tür in heil’ger Zier:


„O Zaynab, freue dich nun sehr,

denn Gottes Freund hält um dich an.“

Sie sprach: „Ich bete erst noch mehr,

bis ich den Höchsten fragen kann.“


Sie trat in ihre Moschee ein,

verneigte sich in frommer Pflicht.

„O Herr, wenn dies dein Wille sein,

so segne dieses Angesicht.“


So ward das Band durch Gott gestift’,

im Monat Dhul-Qi'dah geschah’s.

Fünf Jahre nach Hijrah der Schrift –

da ward sie Gattin Seines Maß.


Da sprachen Heuchler, blind vor Neid:

„Wie kann’s, dass Muhammad sich traut?

Er nahm die Frau des Sohns sich heut –

verbot, was nun als Recht ihm schaut!“


Doch kam der Vers in klarer Pracht:

„Nicht ist er eurer Männer Vater,

nur Gottes Bote, der voll Macht –

der Letzte Prophet, kein Berater.“


„Nennt sie mit Namen ihrer Väter,

denn das ist vor Gott gerechter.

Kennt ihr sie nicht, dann sind sie später

euch Brüder – gleich und echter.“


Und wenn ihr irrt in Herz und Tat,

so sei euch Gnade stets gegeben.

Gott ist barmherzig, mild in Rat –

er kennt ein jeglich fromm'res Leben.


Zaynab, die Frau voll edlem Wort,

verkündete des Propheten Lehren.

Von ihr ging heil’ge Weisheit fort,

die viele später eifrig ehren.


Elf Hadithe von ihr erzählt,

zwei davon bei Muslim und Bukhari.

Ein Schatz, der ewig weiter zählt,

gesammelt wie die edle Kari.


Bekannt war sie durch reiche Gaben,

kein Dirham blieb in ihrer Hut.

Was sie empfing, gab sie den Armen –

ihr Herz war voll von Gottes Glut.


Als Omar ihr die Spende sandt’,

sprach sie: „Ein and'rer teilt sie besser.“

Dann gab sie ab mit eigner Hand,

die Waisen wurden so viel kesser.


Als unter einem Tuch noch lag

ein Rest, sprach Barra mild zu ihr:

„O Mutter, dies ist euer Tag.“

Sie sprach: „Das letzte bleibt bei dir.“


Dann hob sie ihre Hände weit

zum Himmel auf, und flehte sacht:

„Herr, gib mir nicht zur nächsten Zeit

noch einmal Omars reiche Fracht.“


Es heißt, sie gab in einem Jahr

Zwölftausend Dirham mild dahin,

für Waisen, Arme – wunderbar –

ein Herz voll Güte, reiner Sinn.


Die Frauen, die beim Propheten war’n,

sie spendeten mit offnem Herz,

sie ließen keinen Armen fahr’n,

sie linderten so manchen Schmerz.


Zaynab, die Mutter frommer Pflicht,

lag sterbend, alt und todesnah.

Omar sandte ihr Tücher schlicht,

gewählt aus Schatz und Kalifa.


Fünf Kleider waren’s, rein und fein,

sie hüllten sie zum Grabe ein.

Die Schwester, treu, tat Gutes dann

und gab, was Zaynab einst ersann.


Sie zeigte uns in ihrem Tun,

wie wenig diese Welt doch gilt,

wenn wir im Jenseits weiter ruh’n

und Gott mit milder Gnade hüllt.


Im zwanzigsten Jahr, so glaubt man hier,

verließ sie uns mit sanftem Geist.

Ein andrer sagt: ein Jahr nach ihr,

wo Alexandria sich entpreist.


„Wer mir zuerst sich zugesellt,

hat, sprach der Prophet, die längste Hand.“

Sie maßen still und unverstellt –

Zaynab war’s, die im Geben stand.


Wir sprachen von den Frauen einst,

des Propheten, heil'ger Ruhm,

und eine wie ein Hauch von Duft

tritt nun aus Gottes Tun.


Zaynab, Tochter Jahschs genannt,

mit edlem Stamm so klar,

von Umayyah ward sie geboren,

des Propheten Tante gar.


Ein Bruder stand im Glauben fest,

ein Führer voller Kraft,

der Erste, der die Fahne trug,

und seinen Dienst geschafft.


Geboren ward sie, sanft und still,

im dreiunddreißigsten Jahr,

Barrah genannt zu ihrer Zeit,

doch Zaynab ward ihr wahr.


Der Prophet, von Gott gesandt,

gab ihr den edlen Klang,

und Umm al-Hakam nannt’ man sie

im Auswanderungsdrang.


Zayd, des Propheten treuer Freund,

den er einst Sohn genannt,

nahm sie zur Frau in Gottes Licht,

in eigner, heil'ger Hand.


Doch dann geschah, was Gott gefügt,

durch Offenbarung klar:

Der Himmel sprach das Urteil aus,

die Eh’ ward offenbar.


„Du sprachst zu dem, dem Gunst geschenkt,

‚Behalte sie bei dir‘,

doch Gott weiß, was im Herzen wohnt,

und öffnet die Tür.“


So ward die Ehe fest gemacht

vom Himmel hoch und weit,

auf dass kein Mensch mehr Schuld empfängt

durch vorgelebte Zeit.


Zayd hieß einst „Sohn Muhammads“,

nach Brauch der alten Frist,

doch Allahs Wort zerstörte das,

was nicht mehr Rechtens ist.


„Nennt sie bei ihres Vaters Nam’,

das ist gerechter nun“ –

und Zaynab war des Himmels Wahl,

die Gottes Gunst tat ruhn.


Sie sprach mit Stolz, von Bukhari

bezeugt in klarem Klang:

„Euch gab man Männer auf Erden –

mir kam der Himmel lang.“


Der Schleier ward befohlen dann

für Frauen seiner Seit’,

der Hijab fiel als göttlich’ Maß

zur Demut und zur Zeit.


In Frömmigkeit und Mildigkeit

war Zaynab stets bekannt,

sie nährte Waisen, tröstete

mit segensreicher Hand.


Der Prophet, er trank bei ihr

den süßen Honigwein,

und Eifersucht erfüllte bald

manch andre Frau im Sein.


Aisha sprach mit Hafsa dann,

in List und Eifersucht:

„Er riecht nach Maghāfīr, o weh,

nach einem Kaugumm’duft.“


So sprach der Herr zu seinem Freund:

„Warum versagst du dir,

was Allah selbst erlaubt hat dir?

Du folgst dem Mensch zu sehr.“


Doch Zaynab blieb bei Gottes Recht,

sprach nur das wahre Wort,

als über Aisha's Ruf ein Sturm

von Lügen zog hinfort.


„Ich schütze mein Gehör, mein Aug’,

ich kenne nur ihr Licht.“

So sagte sie mit Gottes Furcht

und ließ das Urteil nicht.


Aisha sprach: „Sie war mein Bild,

sie prahlte, stolz und kühn –

doch Gott beschützte ihre Zier

mit frommem, reinem Blühn.“


Fromm war ihr Herz, ihr Sinn gerecht,

ihr Werk in Gottes Namen,

sie fastete, sie sprach kein Schlecht,

gab Almosen in Bahnen.

Sie wirkte Gutes Tag und Nacht,

war nie um Müh verlegen;

sie hat mit eigner Hand vollbracht,

was andern war ein Segen.


Sie war geschickt mit Nadel, Haut,

gerbte das Leder leise,

und alles, was ihr Lohn erbaut,

gab sie in Gottes Weise.

Der Prophet, des Himmels Licht,

lobte ihr mildes Streben,

und sprach von ihrer Hand so schlicht:

„Sie reicht am weitsten Leben.“


Aisha, Frau des Glaubens Stand,

sprach über sie mit Würden:

„Nie sah ich eine rein’res Band

zu Gott und seinen Hürden.

Sie sprach die Wahrheit, war bereit,

für ihre Pflicht zu stehen,

gab Almosen in großer Freud’

und ließ sich nichts entgehen.“


Noch vor dem Tod, in letzter Ruh’,

sprach sie mit Herz und Klarheit:

„Wenn zwei Gewänder liegen tu,

so sei das eine Wahrheit.

Wenn Umar mir ein Leichentuch

noch schickt, dann soll’s geschehen:

das eine spende ohne Fluch,

damit wir Gutes säen.“


Und als das Geld zu ihr gebracht

von Umar – edler Gabe –,

sprach sie: „O Herr, wer hätt’s gedacht,

dass ich so vieles habe?“

Sie warf das Kleid sich überm Haupt,

verteilte, was zu tragen,

bis fast nichts unterm Stoff mehr laubt,

nur achtzig Dirham lagen.


„O Herr,“ so hob sie dann die Hand,

„lass nicht erneut mich sehen,

dass ich noch solch ein Spendenband

von Umar darf bestehen!“

Und wirklich war sie, wie gesagt,

die Erste, die gegangen,

zum edlen Herrn, den sie gefragt,

in Lieb’ und tiefem Bangen.


Im zwanzigsten des heil’gen Jahrs

nahm Gott sie heim mit Gnaden.

Ein Sarg ward ihr – ein edles Maß –

nach al-Baqi getragen.

Der Umar selbst sprach ihr Gebet,

der Mond war still im Reigen.

Ihr Leben war ein stilles Lied –

Gott ließ sie bei sich steigen.


Viel Ehr' hat Gott verliehen

Dem edlen Prophetenlicht,

Um seinen Rang zu ziehen

Hoch über Menschensicht.


In heil'ger Weisung glühten

Die Zeichen seiner Pflicht,

Auch mehr als vier zu hüten –

Ein Gnad' und Vorrecht ist.


Al-Shafi’i hat’s geschrieben,

Dass keiner außer ihm

Darf solch ein Maß noch lieben –

Ein göttlich, hohes Team.


Denn frei von allem Wanken

War er, der Reinste nur,

Dem Herzen tiefes Danken

Gilt dieser Ehe Spur.


Die Mütter uns'rer Seelen,

Erhob'ne Frauengestalt,

In Ehren nie zu zählen –

Des Glaubens Himmelswald.


Khadīdscha, mild und weise,

War seine erste Braut,

In ihrer stillen Reise

War sie sein Herzenslaut.


Sie war ihm Kraft und Frieden,

Des Trostes reiche Hand,

Gott ließ durch Gabriel’s Lieden

Ihr Paradies bekannt.


In Perlen ohne Schwanken,

Kein Lärm, kein Leid dabei,

Wird sie dort ewig danken

In sel'ger Himmelsrei'.


Und Sawda, güt'ge Seele,

Gab Aisha ihren Tag,

Sie opferte zum Heile,

Was Liebe nur vermag.


Der Prophet ließ sie verbleiben,

Aus Achtung, tief und treu,

Er tat nicht Unrecht treiben –

Sie blieb in Herzensscheu.


Dann Aisha, die Reine,

Der Liebling seines Blicks,

Von Offenbarung feine

War sie des Himmels Glücks.


Sie ward als Jungfrau Gattin,

Der Glaube blühte jung,

Und Weisheit floss in Schatten

Aus ihrer Wissenschafts-Zung’.


In ihren Armen ruhte

Des Propheten letzter Tag,

Ihr Herz, das stets ihm blute,

Trug seine letzte Frag.


Und Gott, der Allgerechte,

Sprach ihre Ehre frei –

Ein Wort, das ewig echte

Im Himmel leuchtet neu.


Hafsa bint Umar


Hafsa, die Tochter Umars,

stand fest in Fast und Pflicht.

Der Engel sprach zum Siegel:

„Verstoß die Fromme nicht!“


Der Badr-Gefährte fiel,

ihr Herz ward früh verwund’.

Doch blieb sie stark im Glauben,

getröstet durch den Bund.


Umm Habiba 


In fernem Land, in Tränen,

verlor sie einst ihr Glück.

Doch Allahs Gnade hob sie

mit edler Brautgeschick.


Der Negus selbst vermählte

die Tochter kluger Art,

die selbst dem eignen Vater

den Götzenplatz verwarf.


Umm Salamah


Mit Weisheit, Mut und Stärke

sprach sie am Hudaybiyyah-Tag,

ihr Rat dem Propheten

die rechte Richtung gab.


So still, so stark im Wissen,

ein Quell voll tiefer Ruh’,

ihr Wort, wenn sie es äußert,

hört man und gibt ihm zu.


Zaynab bint Jahsh


Zaynab, die Himmelsbraut,

vom Höchsten ward vermählt.

Sie pries sich über andre,

vom Stolz des Lichts beseelt.


Die Worte aus dem Himmel

gaben dem Recht Gestalt,

kein Menschlich-Wort vermochte,

was Allah selbst entfahlt.


Zaynab bint Khuzaymah


Die Mutter der Bedürft’gen,

so nannten sie im Land.

Ein Herz, das nie ermüdete,

gab Speise, Trost und Hand.


Nur acht der Monde zählte

ihr Bund mit dem Prophet,

doch ihr Gedächtnis lebt noch,

wo Wohltun ewig steht.


Juwayriya


Vom Stamm der Mustaliqen,

als Kriegsgefangne kam

sie in des Prophets Nähe —

und Frieden sprach ihr Nam’.


Ihr Volk ward frei in Menge,

durch ihren Namen bloß.

Die Schwieger war des Segens

und machte Ketten los.


Safiyyah bint Huyayy


Des Feindes Tochter wurde

zur Schwester des Islam.

Gefangen einst bei Khaybar,

fand sie in Freiheit Heim.


Sie war sich selbst die Gabe,

die Mitgift, groß und rein.

Im Hause des Gesandten

durft’ sie sich selbst verzeihn.


Maymunah, edle Weggefährtin

Im Schatten Sarifs, still und weit,

war sie des Lichts Begleiterin,

voll Güte, keusch und fromm bereit.


Ein Trost dem Herzen, das zerbrach,

war sie dem Propheten nah.

Er nahm sie auf in schwerer Schmach,

ein Band, das Frieden mit sich sah.


Nicht Lust, nicht Macht, nicht eitler Plan

trieb ihn zur Ehe hin,

doch Weisheit, die in Liebe sann

und rief zum Glaubenssinn.


Die Tugend war ihr Königskleid,

ihr Wort voll Milde, klar.

In Frömmigkeit und Liebbereit

war sie den Gläub’gen wahr.


Aischa bezeugt ihr hohes Tun,

sprach ehrend von ihr stets:

„Sie war die Frömmste unter uns,

die treu den Bund des Bluts vernetzt.“


Sie lehrte, hörte, diente still,

im Hause nah beim Licht.

Die Hadith-Perlen, die sie will’,

sind heut noch Zeug’ und Pflicht.


In Sarif ruht ihr reines Herz,

dort schließt sich ihre Bahn.

Fern weltlicher und eig’ner Schmerz,

nah jenem, dem wir nah’n.


Die Mütter uns’rer Gläubigkeit

sind Führer durch die Zeit.

Ihr Leben lehrt Gerechtigkeit,

ihr Wandel Gottes Geleit.


Sie fielen fern in fremdem Land,

für Gottes Ruf, mit festem Sinn.

Die Witwen blieben ohne Hand,

die half, wenn sie gebrechlich schien.


Umm Salamah, von Gram gebeugt,

und Zaynab, sanft und still und klar,

die Last, die schwer auf Schultern zeugt,

war größer, als das Leben war.


Er nahm sie auf, aus Gnad' allein,

der Prophet, in heil'gem Bund,

dass Trost ihr Herz dürft' neulich sein,

dass Frieden werd' gesund.


Mit Zaynab ward ein Brauch zerschlagen,

der einst die Sitte war im Land –

kein Sohn auf Zeit, kein Recht zu tragen,

das nicht durch Blut und Eid entstand.


Durch Aisha und durch Hafsa dann

verband er sich mit treuem Band

an jene, die wie Brüder sann,

in Abu Bakr und Umars Hand.


Nicht nur aus Liebe oder Triebe

geschah, was er im Stillen tat:

Der Glaube brauchte treue Liebe

und Frauen, stark im Gnadensaat.


Sie gaben weiter, was sie sah’n

an seiner Nähe, Wort und Werk –

dreitausendmal erklang sein Plan,

den Gott durch sie dem Volk bestärk’.


Aisha, Umm Salamah gar,

sie trugen viel zur Lehre bei,

denn was dem Mann verborgen war,

sprach frauenvoll und rein dabei.


Auch Ibn Hajar legt es dar

in seines Wissens klarer Schrift:

Er wollt’, dass nie ein Zweifel war,

und Zauberei aus Herzen drift’.


Er ehrte Stämme, nahm sie auf,

damit die Fehde Frieden fand.

Er stärkte Brüder durch den Lauf

des Ehestands und Freundschaftsband.


Er schützte sie, gab Obdach, Brot,

und mehr noch: Recht und Würdenacht.

Und trotz des Krieges, trotz des Tod,

liebten sie ihn mit ganzer Macht.


Nicht aus Begier, nicht Lust allein,

doch Weisheit war’s und Gottes Spur,

die jede Ehe ließ gedeih’n

im Licht der heil’gen Prophetennur.


Der Islam, er hob die Schranken,

hob die Ketten alter Zeit,

ließ uns neu in Tugend danken,

machte alle Menschen gleich.


Nicht durch Rang soll sich erheben

einer über seinen Stand,

sondern wer in frommem Leben

steht vor Gott mit reiner Hand.


Zayd, der einst versklavt gewesen,

wurde frei und Gottes Freund,

war vom edlen Geist erlesen,

den der Prophet innig meint.


Seiner Liebe gleich ein Sohne,

ward er in das Haus gebracht,

nahm ihn an in Ehrenkrone,

Gab ihm väterlich die Macht.


Doch der Brauch aus alten Tagen,

Adoptivrecht, das einst war,

sollt durch Gottes Wort zerschlagen,

weil es nicht mehr gültig war.


Zaynab, Tochter edler Ahnen,

aus dem Stamm der Banu Asad,

ward vermählt mit Zayd, dem Mahnen

gegen Stolz und Standestat.


So zerstob der Klassen Mauer,

durch des Propheten eigne Tat,

denn der Herr, in seiner Dauer,

macht aus Gleichheit sein Gebot.


Zayd, obwohl in Lieb' verbunden,

fand in Zaynab keinen Halt,

kam mit Sorgen, schwer empfunden,

zum Gesandten, offen, bald.


Dieser riet: „Verharre weiter,

fürchte Gott, und sei getreu.“

Doch der Herr sprach selbst als Leiter

offenbar die neue Reih’.


Als geschieden sie in Frieden,

kam der Wille Gottes klar:

Zaynab sollt als Braut beschieden

sein dem, den Er auserbar.


So geschah es: Gott vermählte

sie dem Liebling Seiner Wahl,

um der Menschen Herz, das fehlte,

zu befreien von der Qual.


Nicht durch Lust, nicht fremdes Begehren,

sondern durch des Himmels Licht,

sollt der Weg sich offen klären —

und die Wahrheit wich der Pflicht.


Selbst war Zayd der stille Bote,

der sie um die Hand einst bat,

dass kein Lügner je verrote,

dass Gewalt dahinter tat.


Ibn Hajar sprach mit Klarheit,

wie dies Zeichen Gottes spricht:

Nur wer reinen Herzens Wahrheit,

fürchtet weder Volk noch Licht.


Zayd war der Freund, so treu und klar,

Den einst der Prophet sich Sohn genannt.

Im Buche steht sein Name da –

Ein Ruhm, wie keinem sonst bekannt.


Gott nahm ihm jenen Namen fort,

„Nennt sie nach ihrer Väter Stamm!“

Doch ehrte ihn am heil‘gen Ort,

Im Qur’an, wo sein Name kam.


Als Zayd sich wandte, fromm und rein,

Und Zaynab nicht mehr Gattin war,

Sprach Gott: „So soll sie deine sein!“

So ward es göttlich, offenbar.


Nicht Wunsch, nicht Lust trieb diese Tat –

Ein Befehl von oben, licht und weise.

Zaynabs Rang ist hoch, in jener Saat,

Verkündet durch des Himmels Reise.


„Eure Väter gaben euch dem Mann,“

So sprach sie stolz zu der Prophetengattin,

„Mich gab der Herr, der alles kann –

Gott selbst war meiner Ehe Patin.“


Als man Aisha zu Unrecht schmäht,

Befragt der Prophet die Zunge der Frommen.

Zaynab, mit Herz, das treu versteht,

Hat nichts als Gutes je vernommen.


Im Fasten stark, im Spenden mild,

Im Beten treu, in Frömmigkeit,

Ein Beispiel, das das Herz erfüllt,

In Wahrheit, Reinheit, Heiligkeit.


Die Ehe mit ihr hob auf den Brauch

Der Söhne, die man angenommen.

Ein Licht, das leuchtet tief und auch

Die Finsternis hat überwommen.


Im Haus der Wahrheit, still und groß,

geschah ein Werk nach Gottes Rat.

Zaynab, geadelt, rein und los,

ward Ehefrau durch göttlich Tat.


Des Herzens Drang, verborgen kaum,

doch offen sprach’s des Himmels Licht:

„Du fürchtest Menschen, traust dem Traum,

doch fürchte Gott – verberge nicht!“


Der Prophet – getreu und klar –

hielt nichts zurück, was Gott ihm sprach.

Er sandte, wie’s ihm offen war,

die Wahrheit durch das Weltenfach.


Aischa bezeugt es: „Hätt’ er je

verheimlicht, was ihm offenbart,

so wäre dies das Wort im Weh,

das seine Seele tief genarrt.“


Ein Mahl, so schlicht aus Dattel, Fett,

gebracht von Umm Sulaims Hand,

ward Segen, der sich auswärts rett’

und reichte weit in jedes Land.


„O Anas,“ sprach er mild und froh,

„ruf jeden, der dir nur begegnet.“

Und Hundert kamen, dann noch so –

der Segen ward nicht aufgewäget.


Sie kamen, aßen, gingen dann,

zehnweise, bis kein Wunsch mehr blieb.

Das Wunder, das man schauen kann,

war Fülle, die der Himmel schrieb.


Und als sie blieben, plauderten,

da scheute sich der edle Mann.

Zaynab, verschleiert, wartete,

bis er sich heimlich wandte dann.


Da kam das Wort in heil’ger Kraft:

„Ihr sollt nicht stören, nicht zu nah –

wenn ihr sie fragt, dann hinter Schaft,

das Herz bleibt rein, bleibt fromm, bleibt wahr.“


Und nie mehr darf man Frauen sehn

des Propheten nach seinem Tod.

Ein Schleier war’s, durch Gott geschehn –

ein Schutz, ein Maß, ein heil’ges Lot.


So sprach Anas, der treue Knecht,

„Ich hörte diesen Vers zuletzt.“

Die Frauen – rein, verschleiert, echt,

der Schleier fest von Gott gesetzt.


Trotz Weisheit, Ziel und Etikett,

die Ehe war gesegnet,

doch wurde sie von Spott bedroht,

vom Zweifel stets umweht.

Orientalisten sprachen laut

mit Häme und mit Gift,

sie wanden, was gerad‘ einst war,

verdrehten das Bericht.


Sie nährten alten, hohlen Spuk

mit Zorn und leerem Hass,

doch wie wird Tadel aus dem Lob?

Die Bosheit stürzt in sich.

Sie sagten, dass der Prophet sich

in Zaynab einst verliebt –

doch solche Mär, sie trägt kein Licht,

weil Wahrheit anders blieb.


Denn was belegt, ist schwacher Ruf,

kein Halt, kein sichres Wort,

der edle Koran widerlegt

die Lüge klar sofort.

Gott sprach: „Du trugst in dir verborgen,

was Ich der Welt verkünd’“,

und was verborgen war, war Recht,

die Ehe – nicht der Sinn.


Denn Allah selbst hat sie vereint,

als Zaid sich wandte fort,

und offenbarte, was Er wollte –

ein heil'ger, reiner Hort.

Die Liebe war nicht Trieb, noch Lust,

sie war ein edles Band,

gestützt auf Weisung, Sinn und Pflicht,

geführt durch Gottes Hand.


Er nahm Umm Habibah einst,

um Herzen weich zu machen,

die Tochter seines Feindes, still

begann, für Recht zu wachen.

Er nahm Umm Salamah sodann,

der Mann in Schlacht gefallen –

aus Trost, aus Gnade für die Frau

und für des Märtrers Wallen.


Auch Aisha, des Freundes Kind,

aus Treue nahm er heim,

und Hafsa, Tochter von Umar –

in beiden lag kein Keim

von Gier, von Eitelkeit, noch Sucht,

es war ein Bündnis klar,

zur Stärkung dessen, was verband –

was ewig gültig war.


Und Zaynab, edel, fromm und groß,

gab mit der Hand so reich,

sie war die Längste – so gesagt –

im Werk der Armen gleich.

Der Prophet sprach: „Die mir zuerst

folgt in das nächste Sein,

ist die mit längster Hand im Tun“,

und Zaynab zog hinein.


Im Al-Baqi‘ sie ruhn nun darf,

ein Stern in dunkler Zeit.

Möge Gott ihr gnädig sein

und auch den andern weit,

die Mütter unser aller sind,

ein Band zu Licht und Recht –

ihr Leben sei uns stets ein Bild

von Demut, stark und echt.


Zaynab, edel, rein und wahr,

ward zur Gattin auserkoren,

nach des Zaid geschiednem Jahr,

lieb durch Gottes Wort geboren.


In der Wüste Mekkas Glut,

stieg sie auf zu heil'gen Höhen,

folgend Gottes Ruf und Mut,

ließ das Irdische vergehen.


Sie, einst Barra, mild im Klang,

nannte „Zaynab“ sie der Reine,

und in Armut, fromm und bang,

teilte sie ihr Brot dem Kleinen.


Gab, was ihre Hand nur schuf,

nähte, gerbte, half den Schwachen,

ließ in Gott ihr stilles Ruf

unter Tränen Wohltat machen.


Als der Schleier niederfiel,

sprach der Herr in klaren Zeichen,

dass des Herzens heil’ges Ziel

niemals vor dem Spott soll weichen.


Zaid war ihr Gatte einst,

Adoptivsohn des Gesandten;

doch der Himmel selbst vereint’s,

was nicht Menschenherz erfanden.


Heuchler murrten ob der Ehe,

doch der Herrgott sprach in Macht:

"Was Ich füg, dass niemand wehe –

Meines Willens sei gedacht."


Zaynab, edel, mild im Tun,

liebte Witwen, schützte Waisen.

Nach dem Prophetentod – in Ruh’n

tat sie Gutes ohne Preisen.


Zwölftausend aus Staatskass' Grund

ließ der Kalif ihr zukommen,

doch sie nahm’s nur mit gesund

demutvollem Herzen, frommen.


Sterbend ließ sie nichts zurück,

nicht ein Dinar blieb im Haus.

Doch in Gottes ewig Glück

ging sie reich und licht hinaus.


In Al-Baqi‘ ruht sie nun,

unter Palmen, still und leise,

doch wer Gutes willig tun –

folge ihrer heil'gen Reise.


Tochter aus geehrtem Stamm,

Asads Blut durchfloss die Adern,

Mutter Umaimah – edle Frau,

Tante dessen, den wir ehren.


Brüder zog die Pflicht zum Schwert,

Abdullah, gefallen tapfer,

Ubayd wandte sich dem Herd

anderer – ein Glaubenswechsler.


Hamna, ihre Schwester, treu,

war mit Musʿab einst vermählt,

blieb in Uhuds blutigem Geheul

standhaft, auch als er gefallen.


Ihre Heimat ließ sie ziehn,

Medina ward ihr neues Haus,

Mekka blieb im Staub zurück,

doch das Licht ging mit ihr aus.


Zaynab, stolz, doch ohne Stolz,

trug in sich des Glaubens Feuer,

und was weltlich Glanz verheißt,

war ihr nur ein leeres Schleier.


Nie erlag sie Gier und Macht,

gab Almosen voller Rührung,

hielt die Nacht in frommer Wacht,

lebte fast nur zur Entbehrung.


Als der Prophet, geliebt, sie rief,

sprach er einst: „Die Längste werde

bald die erste sein bei mir –

nicht im Leib, doch in der Erde.“


Und so trat sie bald heran,

folgte ihm mit reinen Händen,

gab das letzte, was sie kann –

nur die Liebe blieb am Ende.


Unter Frauen, auserlesen,

stand sie hoch in Gottes Licht,

Aischa sprach – nicht ungelogen –

„Nach mir gibt es Höh're nicht.“


Würde, Stolz und Herz in Einem,

doch nicht eitel, nicht vermessen,

Zaynab war, in edlem Scheinen,

nie das Niedre zu vergessen.


Als der Schleier kam herab,

schied sich das Profane klar,

und die Verse, die man gab,

hüllten sie in Offenbar.


Eifersucht, die leis’ verglühte,

loderte in Frauenherzen,

doch was Gottes Weisheit hüte,

bleibt geschützt vor Spott und Schmerzen.


Surat Tahrim, mahnend, leise,

sprach von Neid und heimlich’ Schwur,

doch Zaynabs demütige Reise

führte stets zur Glaubensspur.


Nie besaß sie viel an Habe,

doch in Gnade war sie reich,

denn was zählt, ist keine Gabe –

sondern, wem sie dient – und gleich:


Wer wie sie in Dunkelzeiten

schenkt und lebt im Gotteswort,

wird im Licht des Himmels schreiten,

nicht verloren, nicht mehr fort.


Im Haus der Zaynab lag er krank,

sein Herz war schwer, sein Blick so blank,

am Ende von Safar die Zeit,

da kam der Tod – so stand’s bereit.


Al-Saqab sprach, was er vernahm,

von jenen, die im Hijaz war’n,

die Juristen, fromm und klar,

sie trugen’s weiter, Jahr um Jahr.


Im Haus der edlen Zaynab dann,

da ruhte Gottes edler Mann,

die Schmerzen trug er, tief und still,

es war des Herrn, des Höchsten Will’.


Sie, Zaynab, stark an Geist und Wort,

sie trug des Wissens reinen Hort,

zwei Hadithe sprach sie rein,

die stehen bei Muslim und Bukhari ein.


Sie sprach von ihm mit reinem Klang,

ihr Herz noch voll vom letzten Gang,

von Qasim, Kulthum kam’s zu ihr,

auch ihr Neffe brachte's zu Papier.


Ein Freigelassener, auch Madhkur,

und Zaynab, Tochter, fromm und nur

dem Herrn ergeben, treu und klar,

wie Umm Habiba, wunderbar.


Sie war des Propheten rechte Frau,

in Liebe fest, in Treue rau,

die Ehe war von Gott geführt,

durch sie der Glaube neu berührt.


Zaynab war dem Zaid vermählt,

auf Gottes Wort und Pflicht,

ihr Herz doch zögerte zunächst,

sie folgte seinem Licht.


Der Prophet, in heil’ger Weisung,

sprach: „Dies ist Gottes Ruf.“

So nahm sie an – in Unterwerfung

und in Vertrauen tief genug.


Doch fand kein Frieden sich im Haus,

der Bund begann zu schwanken.

„Behalte sie, o Zaid, bei dir“,

sprach er mit frommem Gedanken.


Doch trennten sich die Wege bald,

so war es Gottes Wille.

Nicht jede Herzensbindung hält,

nicht jedes Band bleibt stille.


Der Prophet, geführt von Gott,

nahm Zaynab nun zur Frau.

Ein Zeichen brach den alten Brauch –

der Zeit entwich der Grau.


Denn was aus Sitte einst gewachsen,

war nun nicht mehr Gesetz.

Der Knoten lag in Gottes Hand,

nicht in des Volkes Netz.


Da redeten die Heuchler laut:

„Er nahm des Sohnes Weib!“

Doch Gott sprach in dem edlen Buch:

„Er ist kein Vaterleib.


Nennt sie bei ihrer Väter Namen –

Gerechtigkeit soll sein.

Nicht Schuld trägt, wer im Irrtum handelt,

wenn's Herz doch war recht rein.“


Und Lügen wurden wohl gesponnen

von jenen, die ihn hassen.

Sie dichteten aus Neid und Trug

ein Spiel aus Liebesmassen.


Doch Razi, Alusi – Gelehrte groß –

sie riefen deutlich aus:

„Kein Wort davon ist fest gegründet –

es ist ein Truggebäud’ aus Schmaus.“


Als Zaynab in das Haus trat,

des Gottesfreundes edle Braut,

da lud er Gäste freundlich ein,

sie aßen, tranken, fühlten’s kaum.

Doch blieben drei, sie gingen nicht,

sie sprachen fort, sie blieben traun,

der Prophet ging aus und wieder

mit schüchternem, geduld’gem Grau’n.

Da kam der Schleier aus dem Licht,

der Vers, der Trennung heilig baun:

„O ihr, die glaubt – betretet nicht,

das Haus, wenn man euch nicht geschaut.“


Dann sprach der Herr in später Nacht,

und Surat Ahzab offenbar:

Die Frau’n des Propheten nun,

sie sah’n mit Eifersucht Gefahr.

Denn Zaynab war ihm tief vertraut,

sein Herz mit ihr in Eintracht war.

So kam At-Tahrims erstes Wort,

aus Gründen, die das Herz bewahr.


Sie starb in zwanzig nach Hijra,

im Alter dreiundfünfzig Jahr.

Die Erste, die ihm folgte dann,

dem, der Gesandter Gottes war.

Und Umar, der gerechte Mann,

sprach: „Nur Verwandte stehen da.“

Denn einst, so war’s, der Sarg war bloß,

kein Tuch, kein Schirm, kein schützends Paar.


Da sprach Asma, die Wissende:

„In Habasch sah ich’s offenbar,

sie bauten Frauen einen Schrein

mit Tuch bedeckt, so licht und klar.“

Sie tat es gleich, und Umar sah’s:

„Ein Zelt, wie gut, wie wunderbar!“

So rief er dann das Volk herbei,

zur Trauer, die nun offen war.


Doch diese Form kam nicht zuerst

für Zaynab, wie es schien so nah:

Denn Fatima, die Reine sprach:

„Es ziemt sich nicht, was man da sah.“

Da zeigte Asma auch ihr dies,

aus Palmzweig, feucht von Tau und Haar.

Doch Fatima, sie ward versteckt,

ihr Grab blieb ohne Schaulust gar.


So sagt man, Zaynab war die Erst’,

die so bestattet, still und klar.

In Al-Baqi ward sie gelegt,

ein heißer Tag, kein kühler Hauch.

Da spannte Umar über ihr

ein Zelt aus Schatten, Trost und Rauch.

Und als ihr Haus veräußert ward,

kam’s unter Khalifs Baugebrauch.


So ruht sie nun in heil’ger Erd’,

der Schleier fiel, der Duft verweht.

Ein Leben still, ein Ende groß,

ein Weib, das Gottes Nähe geht.