BRIEFE AN DIE CHRISTENGEMEINDE 2019 — ERSTER TEIL


VON TORSTEN SCHWANKE



Wo heute werden auf der Erde
Millionen Kinder abgetrieben -
Da wollen wir die kleine Herde
Der Kinder ganz besonders lieben!

*

PROPHETIE

Jehova sprach zu Jeremia: Feigen
Will ich dir jetzt in einem Korbe zeigen.
Und Jeremia sprach zu Jahwe: Wahrlich,
Ganz ungenießbar sind die alten Feigen,
Die schon verfaulend in der Erde modern,
Doch alle meine Sinne gern sich neigen
Zu jenen frischen, jugendlichen, süßen,
Die möcht ich gern vernaschen, diese Feigen.

*

4. MOSE 33

1 Dies sind die Geliebten Israels, der aus der Herrschaft der Isis Ägyptens ausgezogen, unter der Hand Mirjams. 2 Und Mose schrieb seine Liebschaften auf, nach ihren Orten, nach dem Befehl Jahwes, und dies sind seine Liebschaften nach seinem Verlassen der Isis: 3 Er brach auf von Frau Ramses im 1. Monat, am 15. Tag des 1. Monats. Am anderen Tag nach dem Passah zog Israel aus mit erhobener Hand, vor den Augen aller Ägypterinnen, 4 als die Ägypterinnen diejenigen begruben, die Jahwe unter ihnen geschlagen hatte, alle Erstgeborenen; und Jahwe hatte an ihren Göttinnen Gericht geübt. 5 Und Israel brach auf von Frau Ramses und lagerte sich in den Armen der süßen Sukkoth. 6 Und er brach auf von Sukkoth und lagerte sich im Bett von Etham, die am Rand der Wüste ihr Zelt aufgeschlagen hat. 7 Und er brach auf von Etham und wandte sich zur schönen Pi-Hachiroth, die in Baal-Zephon im Bette liegt, und er lagerte sich im Bett mit dem Mädchen Migdol. 8 Und er brach auf von Jungfrau Hachiroth und zog mitten durchs Rote Meer nach der Wüste hin, und er zog drei Tagereisen durch die Wüste wieder zu Etham und lagerte sich im Schoß von Mara. 9 Und er brach auf von Mara und kam zur Frau Elim; und Frau Elim hatte 12 Wasserquellen und 70 Palmen; und sie lagerten sich dort zusammen in der Oase. 10 Und er brach auf von Elim und kam zum Schilfmeer. 11 Und er brach auf vom Schilfmeer und lagerten sich in der den Armen der sündigen Sin. 12 Und er brach auf von Sin und lagerte sich in Dophkas Armen. 13 Und er brach auf von Dophka und lagerte sich im Schoß von Alusch. 14 Und er brach auf von Alusch und lagerte sich an den Brüsten von Rephidim; und er hatte dort kein „Wässerchen“ zu trinken. 15 Und er brach auf von Rephidim und lagerte sich in der Wüste Sinai. 16 Und er brach auf aus der Wüste Sinai und lagerte sich in dem Zelt von Kibroth-Hattaawa. 17 Und er brach auf von Kibroth-Hattaawa und lagerte sich im Bett der jungen Hazeroth. 18 Und er brach auf von Hazeroth und lagerte sich in den Armen von Rithma. 19 Und er brach auf von der rhythmischen Rithma und lagerte sich in den Armen der Ehefrau Rimmon-Perez. 20 Und er brach auf von Frau Rimmon-Perez und lagerte sich in den Armen der lieben Libna. 21 Und er brach auf von der lieben Libna und lagerte sich im Schoß der hinreißenden Rissa. 22 Und er brach auf von Rissa und lagerte sich im Bett der tollen Kehelatha. 23 Und er brach auf von Kehelatha und lagerte sich an der Brüsten der Frau Schepher. 24 Und er brach auf von den Brüsten der Frau Schepher und lagerte sich im Garten mit Harada. 25 Und er brach auf von Haradas Garten und lagerte sich im Grünen mit Makheloth. 26 Und er brach auf von Makheloth und lagerte sich im Fluss bei der nackten Tachath. 27 Und er brach auf von der nackten Tachath und lagerten sich in den Armen der jungen Terach. 28 Und er brach auf von der jungen Terach und lagerte sich im Bett der süßen Mithka. 29 Und er brach auf von der süßen Mithka und lagerte sich im Wald mit Haschmona. 30 Und er brach auf von Haschmona und lagerten sich im Gebüsch mit Moseroth. 31 Und er brach auf von Moseroth und lagerte sich im Haus der Ehefrau Bne-Jaakan. 32 Und er brach auf von Frau Bne-Jaakan und lagerte sich im Bordell mit Hor-Gidgad. 33 Und er brach auf von der Hure Hor-Gidgad und lagerte sich in den Armen der intakten Jungfrau Jotbatha. 34 Und er brach auf von Jotbatha und lagerte sich in den Armen des sechzehnjährigen Mädchens Abrona. 35 Und er brach auf von Abrona und lagerte sich im Bett der Gattin Ezjon-Geber. 36 Und er brach auf von Ezjon-Geber und lagerte sich in der Wüste im Zelt mit Zin, die wird auch Kadescha genannt. 37 Und er brachen auf von Kadescha und lagerte sich im Bordell mit Berg Hor, am Rand des Landes Edom.

*

Ich bin so einsam, so am Herzen wund,
Fast wünschte ich mir einen kleinen Hund,
Ja, eine Hündin, hieße Mademoiselle,
Wär da nicht der Spaziergang, das Gebell.
Es ist ein Trauerspiel in dieser Welt,
Da keiner liebt, man nur dem Hund gefällt.

*

Die Männer, Frauen, Kinder lieben nicht.
Doch liebt der Hund. (Ein trauriges Gedicht.)

*

Hinweg von mir, ihr schlimmen Eltern,
Ihr Männer auch, ihr immer kältern!
Ich lieb allein mein Baby und
Fast wie mein Baby meinen Hund!

*

Dini,
die heilige Jungfrau Maria wird auch als ein kleines Kind verehrt, da heißt sie Santissima Bambina. Das ist Italienisch. Wie ich dir schon schrieb, heißt das Jesuskind auf spanisch Santo Nino. Und so wünsch ich (nur) dir und deinem Baby den Doppel-Segen von Santissima Bambina und Santo Nino!

*

DER ZIONITIN WIEGENLIED

Nun schlafe süß und träum recht schön,
Du meine kleine Nina,
Es wacht ja über deinem Bett
Santissima Bambina!

Du bist ganz mein, ich bin ganz dein,
Bin deine Mama Dina,
Und wir vertrauen ganz uns an
Santissima Bambina!

O Friede für Germania,
Amerika und China!
Den Frieden gibt uns in das Herz
Santissima Bambina!

*

Ich wär, Semjonowa, so gern dein Busenband
Oder dein kleiner Mops, mit dir in einer Decke,
Oder Barkow, der Leutenant -
Ach Leutnant er! dass er verrecke!

*

Jakobs Tochter Dina

1 Mose 34

Im Leben einiger Söhne Jakobs gehts recht turbulent zu. Doch dabei dürfen wir auch nicht DINA, die einzige Tochter von Jakob vergessen. Ihr wurde ein ganzes Kapitel gewidmet. Es geht um Sexualität, um den Beischlaf mit dem ersten Mann.

Dina: „Rechtsstreit“, Tochter Jakobs von Lea. Der Hiwiter Sichem, der Sohn Hamors, verführt sie und möchte sie heiraten. Die Jakobssöhne gehen zunächst darauf ein, dann aber betrügen ihre Brüder Simeon und Levi die Bewohner der Stadt, bringen „alles, was männlich war“ , um und holen ihre Schwester zurück. Jakob beteiligt sich nicht an ihrem Überfall und tadelt seine Söhne (1 Mose 34); noch am Ende seines Lebens verurteilt er ihren Zorn (1 Mose 49,5-7). Dina bleibt unverheiratet und zieht mit Jakob nach Ägypten (1 Mo 46,15).

Dina - Wer ist sie? Was hat sie mit mir zu tun? Eine DINA befindet sich ja auch in uns.

In ihrer Mutter Lea und ihrer Tante Rahel hat sie keine Vorbilder im Umgang mit ihrer Sexualität und ihrem Frauwerden, Frausein gefunden. Wir erinnern uns an den „Zickenkrieg“, dem Kampf der beiden um Jakob.

Zudem war ihre Mutter Lea ungeliebt, ihre Tante Rachel die von Jakob geliebte Ehefrau, was auch nicht hilfreich war. Da ist es nicht verwunderlich, dass Dina sich von den „Töchtern des Landes“ angezogen gefühlt hat.

Töchter des Landes. Was ist darunter zu verstehen? Wir erinnern uns, dass Jakob mit seiner Familie in Kanaan lebt. Dieses Land gehört noch nicht seinen Nachkommen. Sie sind nach wie vor Fremdlinge. Die Töchter des Landes sind die jungen Mädchen und Frauen des kanaanäischen Volkes, das bereits vor ihm schon lange in diesem Land gewohnt hat.

Warum wollte Dina diese sehen? An der Schönheit kann es nicht liegen. Sicher gab es im Hausstand ihres Vaters auch schöne Mädchen. Damit meine ich die Töchter von den Mägden Silpa und Bilha, die mit Jakob zogen.

Warum wollte Dina die Töchter des Landes sehen? Lassen wir sie doch selbst erzählen!

Dina:
Nun, meine Mutter und meine Tante haben mich so ganz und gar nicht aufgeklärt in Sachen Sexualität und dem zur Frau heranreifen. Die beiden waren ja mit sich selbst und dem Kampf um meinen Vater Jakob beschäftigt. Außerdem hatte ich ja nur meine Brüder um mich.

Von daher war ich noch recht unsicher, wie sich eine Frau zu verhalten hat, oder wie man als Frau empfindet. Und da wollte ich mir von diesen jungen Mädchen für mich etwas abschauen.

Doch bevor ich überhaupt etwas lernen konnte, da hat Sichem, der Sohn von Hamor, dem König des Landes, mich schon einfach genommen und ist in mich eingedrungen, ohne zu fragen, ob ich das überhaupt möchte.

Er hat mir Gewalt angetan. Und er hat in meiner Seele etwas zerstört, was in der Entwicklung begriffen war. Ich war verletzt, nicht nur körperlich, auch seelisch. Sein Eindringen in mich hat auch Verletzungen im Genitalbereich verursacht.

Er hat mir etwas geraubt. Er mir die Fähigkeit, einen Mann zu lieben, geraubt. Er hat gemeint, ich gehöre jetzt durch diesen Akt ihm. Ich wäre sein Besitz, sein Eigentum, weil er in mich eingedrungen sei. Das sei seine Art, seinen Besitzanspruch an mich, und überhaupt an Frauen, zu deklarieren.

Ich wurde auf schändlichste erniedrigt und gedemütigt. Ich wurde missbraucht, und mir die kommende wachsende Freude am Frau werden und Frau sein genommen. Seitdem habe ich keinen Mann gefunden. Wie denn auch?

Zunächst einmal. Wie finden wir zu einer gesunden Beziehung zu uns selbst, zum Frau sein bzw. zum Mann sein? Zumal es an richtigen Vorbildern generell mangelt.

Was versteht die Bibel unter dem Begriff Frau bzw. Mann, weiblich bzw. männlich? Welchen Stellenwert haben Mann und Frau in der Bibel? Was berichtet die Bibel über das Werden zu einer Frau oder zu einem Mann?

Fragen über Fragen. Den ersten Unterschied zwischen Mann und Frau erkennen wir an den äußeren und inneren Geschlechtsmerkmalen. Männer sind somit die Zeugenden, die Frauen die Empfangenden und Gebärenden. Doch darauf kommt es nicht so genau an. Es gibt Partnerschaften, die auf Geschlechtsverkehr verzichten. Es gibt Frauen und Männer, die ohne Sex auskommen.

Doch geht es uns um den inneren Mann bzw. die innere Frau. Jeder von uns trägt beide Anteile in sich. Unser Problem ist jedoch, dass wir Frauen wieder mehr unsere innere Frau nach außen strahlen zu lassen, ohne den männlichen Anteil zu unterdrücken. Und wie extrem schwierig ist die Welt. Sie sieht vielfach die Frau als Freiwild, mit der mann tun und lassen kann, wie der Mann will.

Wir Frauen werden vermarktet, Magermodels sind die Mode. Die Männer umgeben sich gerne mit Frauen, die äußerlich schön sind. Wer dem Diktat der Welt nicht mithalten kann, bleibt auf der Strecke. Die Welt, wie wir sie kennen, lebt oberflächlich. Gerade was das Frau sein und die weibliche Sexualität betrifft.

Wer von uns Frauen auf der Suche nach erfüllter Sexualität und dem Frau sein ist, geht meist der Welt auf den Leim. Diese Welt verwechselt Sexualität mit Sex.

Sexualität ist zunächst mal Geschlechtlichkeit. Darin steckt das Wort Geschlecht. Für uns Frauen ist damit gemeint „das weibliche“ Geschlecht.

Mir gehts um die Merkmale der inneren Frau. Und für die Männer, was sie innerlich als Mann ausmacht. Dazu teilen wir unsere Seele gedanklich in zwei Hälften. Die eine Hälfte ist weiblich, die andere männlich. Als erstes schauen wir auf unseren inneren weiblichen Anteil. Doch ein dritter Teil gehört ebenso dazu: die kindliche Seele.

Und wir kommen nicht daran vorbei, erst einmal zu klären, was die Bibel mit Seele meint.

Ursprünglich bezeichnet das hebr. Wort näfäsch die Kehle, dann aber insbesondere – ähnlich dem Begriff Geist – den Hauch, der hier aber als Kennzeichen des Atemvorganges (Odem) und damit dessen, was den Körper lebendig macht, verstanden wird; näfäsch bezieht sich also ursprünglich nicht auf eine Sache, sondern auf einen Zustand bzw. Vorgang.

Von da aus ist mit Seele zunächst diejenige Kraft gemeint, die aus einem Körper ein lebendiges Leben macht und den oben genannten Lebensvorgang bewirkt und erhält.

Daneben kennt das AT aber auch die Seele als das Organ der Empfindungen im Menschen, wobei das Wort bedeutungsgleich mit Herz oder Gemüt verwandt werden kann. Sie kann von Angst bedrückt sein, Freude empfinden, sich quälen, sie liebt, ist des Trostes bedürftig und kann getröstet werden, begehrt Genüsse, kann aber auch betrübt und geplagt sein und böse Gefühle beherbergen und zum Ausdruck bringen. Sie kann weinen, sich in Tränen ergießen und ausgeschüttet werden.

Ja, sie kann in einigen Fällen sogar als Organ des Denkens, des Erkennens und des Willens angesehen werden.

Das mit den Empfindungen ist eine Sache für sich. Gerade mit dem richtigen Umgang der selbigen. Das wurde leider nicht von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt liegt es an dir, dies in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit dem Gott im Himmel bekommen wir das hin. Da bin ich sehr zuversichtlich.

Wir schauen uns jetzt die Empfindungen an, die im 1. Buch Mose auftauchen. Die ersten erscheinen im 3. Kapitel: begehrenswert die Frucht für ihre Augen. Es ist hinlänglich bekannt, dass unsere Augen die Fenster unserer Seele sind. Anders ausgedrückt in diesem Fall. Jene Frucht ist begehrenswert für die Seele.

Matthäus 6,22: Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 23 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

Unsere Seele begehrt. Warum eigentlich? Bis dahin hat sie doch wohl augenscheinlich keinen Mangel erlitten. Alles war im Garten Eden vorhanden. Erst der Besuch der Schlange wird sie zu etwas hingeleitet, was der Gott im Himmel für sie nicht vorgesehen hat. Ich meine damit, dieses Wesen in Gestalt einer Schlange versucht durch Halbwahrheiten einen Keil zwischen uns und Gott zu treiben.

Diese Halbwahrheiten finden fruchtbaren Boden, solange unsere Seele noch nicht fest genug ist, um Widerstand zu leisten. Ein Übriges tun jene Gedanken, Worte, die in unsere Seele Eingang finden und sich festsetzen. Die Werbung im Fernsehen, im Netz und auf Plakaten setzt genau auf diese Schiene. Viele Firmen wie die Pharma- und Kosmetikindustrie glauben, sie seien wie Götter und verkaufen Produkte beispielsweise unter dem Aspekt der ewigen Jugend und Schönheit.

Natürlich gibt es heute mehr denn je Produkte, die unser Herz begehren will. Die Industrie und Wirtschaft lebt von Kurzlebigkeit. Daher gibt es die Angebote immer so kurzfristig, dass man gezwungen ist, sich so sofort zu entscheiden. Wir haben so kaum noch Möglichkeit zum Vergleichen und abzuwägen, ob man dieses oder jenes auch tatsächlich braucht. Man könnte ja etwas Wichtiges versäumen.

Die Welt führt uns immer wieder etwas vor Augen. Und genau das hat auch DINA gemacht. Sie hat in ihrem Fall auf die Töchter des Landes gesehen, geschaut. Wohl unter der Frage: Was haben diese Mädchen, was ich nicht habe?

Dina:
Ja, so ist es. Meine Augen waren es, die mich verführt und geführt haben. Heute bereue ich es, doch damals wusste ich es leider nicht anders. Ich habe auf das Äußere geschaut, auf die Oberfläche. Und nicht in das Herz der Mädchen. Stattdessen hätte ich sie aus der Ferne beobachten können, im Schutz der Familie, dann wäre das mit Sichem und seiner Gewalttat an mir nicht geschehen. Was haben diese Mädchen, was ich nicht habe? Was besitzt die Welt, was wir nicht haben?

Wenn wir mit dieser Frage auf unsere Umwelt schauen, dann sehen wir erst einmal eine Fassade. Um hinter diese Fassade schauen zu können, müsste die Welt ihr Herz öffnen, damit wir einen Einblick gewinnen. Doch genau diese Welt hat gar kein Herz. Sie ist gar nicht bereit, ihre Türen und Tore zu öffnen. Denn dazu ist sie nicht bereit. Es ist wirklich nur Fassade, schöner Schein.

Die Vergewaltigung dient dazu, ihr die Seele, ihr Herz zu rauben, sie seelenlos zu machen. Erst dann darf sie dazu gehören. Sonst halten es beide Seiten nicht miteinander aus. Deshalb hat Hamor auch ihren Vater Jakob um ihre Hand gebeten, wie man so schön sagt.

Ein Leben ohne große und kleine Empfindungen? Ohne Seele? Geht das? Scheinbar schon. Es wird gelebt und gefeiert bis zum Umfallen. Unsere Seele kann da nicht mithalten. Deshalb sehnt sie sich danach, da irgendwie dazu zugehören. Sie will dazugehören, um nicht als Außenseiterin zu gelten.

Gelten. Ein Stichwort. Wir wollen in den Augen der Welt etwas wert sein. Denn wir fühlen uns unwert, weil wir doch irgendwie so anders sind. Wir passen nicht ins System. Wir sind wohl weder Fisch noch Fleisch. Und fragen uns selbst: Was machen wir nur falsch? Bin ich falsch?

Dina:
Aus Sicht der Welt sind wir wohl falsch. Sie steckt uns in ihre Schubladen. Und da kommen wir nur schwerlich heraus.

Was falsch und richtig ist, das ist wohl eine persönliche Ansichtssache. Wir kommen gegenüber der Welt uns doch recht mickrig vor, gerade als Frau, nicht wahr? Nicht genug damit, dass wir ohnehin verunsichert sind, und wir keine Unterstützung haben. wenn es darum geht, die innere Frau in uns zu voller Blüte zu entwickeln und diesen Stand auch einzunehmen.

In dieser wohl hochsensiblen Phase sind wir sehr angreifbar. Und das muss nicht unbedingt über die körperliche Gewalt geschehen wie bei Dina. Es reichen auch schon emotionale Verletzungen aus, indem wir kritisiert werden über Aussehen, Verhalten u.v.m.

Trotzdem ist auch hier Heilung möglich. Und es ist noch nicht zu spät, diese innere Entwicklung zur inneren Frau fortzusetzen und zur vollen Blüte zu bringen.

Das erste Stadium ist unser inneres Kind, dem Verletzten. Wir erlauben, dass es gesund werden darf und ebenso erwachsen. Wir kümmern uns liebevoll um dieses Kind.

Das zweite Stadium ist die verletzte innere Frau in uns, die ja eigentlich bereits in uns existiert. Wir erlauben ihr, dass sie gesund werden darf und sich voll entwickeln.

So können wir selbstbewusst als Frau im Sinne unseres Gottes im Himmel in der Welt leben und stehen. Zunächst bejahen wir, erkennen unsere innere Frau an. Wir bitten sie um Vergebung, dass wir lieblos mit ihr umgegangen sind. Dass wir nicht anders konnten, das ist wohl richtig. Erst wenn die Zeit reif ist und wir innerlich uns weiter entwickelt haben, können wir uns um unsere innere verletzte Frau kümmern.

Damit die Heilung geschehen kann, ist es am besten, mit ihr ins Gespräch zu kommen, sie kennenzulernen. Dazu geben wir ihr entweder einen Namen oder fragen sie danach.

Dina in der Welt der Männer

Doch da gibt es noch die andere Seite: Die innere männliche, in der Gestalt von Sichem und seinem Vater Hamor. Schließlich gehts darum, unsere innere Zerrissenheit zu überwinden.

Was wir lesen über Sichem, und das in nur einem Vers: Er sieht sie. Er nimmt sie. Er legt sich zur ihr. Er tut ihr Gewalt an.


Und es kommt noch schlimmer im zweiten und dritten Vers: Er hängt an ihr. Er hat sie lieb. Er redet freundlich mit ihr.

Er will sie zur Frau, weil sein Vater für ihn um sie bei ihrem Vater bitten soll.

Die weiteren Männer in uns sind Jakob, Simeon und Levi. Jakob schweigt, bleibt ruhig. In Simeon und Levi dagegen wächst der Zorn. Sie gehen vordergründig auf das Brautwerben ein.

Wenn wir die ganze Geschichte weiterlesen, was dann Hamor und Sichem ihrem Volk mitteilen, da scheint wohl ein ganz perfider Plan dahinter zu stecken. Damit die Familie Jakobs ihnen zu Willen ist, um an ihren Besitz und Reichtum zu kommen, lassen sie sich auf die Beschneidung ein. In Wirklichkeit „pfeifen“ sie auf deren Bund mit Jahwe im Himmel.

Das ist das Bild, das wir oberflächlich sehen. Ob das Handeln von Simeon und Levi richtig war, lassen wir erst einmal einfach so für sich stehen.

Insgesamt haben wir 5 Männer. Wir klären erst einmal wer für welche Welt steht. Sichem und Hamor sind die Vertreter der Welt ohne Beziehung zu Gott. Jakob, Simeon und Levi dagegen sind die Personen, die mit dem Gott im Himmel leben.

Der Gedanke, das Angebot, dass sie sich gegenseitig jeweils die Töchter zu Ehefrauen nehmen wollen, ähnelt doch sehr mit der Geschichte in 1 Mose 6. Ein Teil der Söhne unseres Gottes im Himmel haben sich durch Heirat mit den Menschentöchtern vermischt.

Eine Vermischung der Welt ohne Gott im Himmel, die weiterhin ohne diesen leben will, mit der Welt, die mit ihm eine enge Beziehung führt, das ist in uns selbst vorhanden. Dazu gibt es verschiedene Bibelstellen. Sie münden in das Gebot, dass wir uns, die wir mit Gott unterwegs sind, nicht vermischen sollen.

Da wir nun mal in diese Welt hineingeboren werden, bleibt die Vermischung nicht aus. Sie macht sich erst dann bemerkbar, wenn wir den geistlich-spirituellen Weg einschlagen, wenn wir uns auf die Suche nach uns selbst machen. Dann beginnen die inneren Kämpfe. Schließlich neigen wir ja doch sehr dazu, es beiden Seiten recht zu machen. Was auf Dauer wirklich nicht gut geht.

Wie hat sich Sichem ihr bzw. unserer inneren Frau gegenüber verhalten? Zuerst vergewaltigt er sie und dann hat er sie lieb und ist freundlich zu ihr? Wie abartig ist das denn? Ein solches Verhalten verletzt Dina noch mehr. Ihr geht es ja ohnehin seelisch miserabel genug. Er will sie zur Frau, und das um jeden Preis.

Um herauszufinden, wie wir mit unserem inneren Sichem künftig umgehen, lassen wir ihn sprechen.

Sichem:
Was wollt ihr denn, ihr Mädchen und Frauen. Ihr Frauen habt uns zu Diensten zu sein. Wenn wir Männer uns zu euch legen wollen, dann tun wir das auch. Ob ihr wollt oder nicht, das ist uns völlig egal. Wir wollen uns befriedigen, d. h. ihr sollt uns befriedigen, denn dazu seid ihr geschaffen. Zu mehr auch nicht. Und wenn dabei dann noch Kinder herauskommen, dann ist das euer Problem.

Ganz schön heftig, diese Aussage. Das kennen bestimmt einige von euch. Nicht zur Verantwortung stehen, wenn sozusagen etwas schiefgelaufen ist. Doch so ist die Welt, die ohne Gott lebt, nun leider mal. Sie will keinerlei Verantwortung tragen und kennt auch kein schlechtes Gewissen. Verantwortung ist demnach ein Fremdwort für sie. Eine solche Welt will nur feiern und leben, während die andere Welt für sie die sogenannte „Drecksarbeit“ machen soll.

Von Reue ist bei Sichem keine Spur zu sehen. Er besitzt die Frechheit, sie noch zur Frau nehmen zu wollen. Wie hat sich Dina dabei gefühlt?

Dina:
Nun, ich war nun völlig durcheinander. Zuerst vergewaltigt er mich, und ist dann hinterher so freundlich, dass er mich um den Finger gewickelt hat. Ich konnte nicht anders als Ja zu dieser Ehe zu sagen, obwohl ich so auf schändlichste gedemütigt worden bin. Ich bekam es wirklich mit der Angst zu tun, Angst vor ihm und Angst vor den Männern überhaupt. Ich konnte mich nun ganz und gar nicht mehr meinen Eltern anvertrauen. Ich war völlig auf mich allein gestellt. Und dann sollten meine Brüder deren Frauen ehelichen? Wo bin ich da hineingeraten?

Ja, wo sind wir da hinein geraten? In eine Welt, in der das weibliche Geschlecht unterdrückt und missbraucht wird. In eine Welt voller Angst, denn es ist eine Männerwelt. Doch wir Frauen kommen auch da wieder heraus. Wir gehen Schritt für Schritt vor.

Es ist nun mal geschehen. Das Erlebte ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die seelischen Verletzungen sind da. Unser gesunder Teil übernimmt die Verantwortung dahingehend, dass es sich bisher nicht um den verletzten inneren Anteil nicht gekümmert hat. Der gesunde innere Erwachsene wendet sich der inneren verletzten Frau zu.

Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass es Zeit braucht, bis ein Vertrauensverhältnis zwischen beiden gewachsen ist, und unsere innere Dina sich anvertrauen kann. Das einfachste ist für sie, dass der innere gesunde liebevolle Erwachsene einfach anwesend ist und wartet. Es nützt Dina nichts, wenn sie mit Tipps und Vorwürfen zugetextet wird. Denn sie hat genug damit zu tun, das Erlebte irgendwie auf ihre persönliche Weise das Geschehene zu verarbeiten.

Bei Dina regt sich auf jeden Fall das Gewissen. Sie bereut, den geschützten Raum des Elternhauses verlassen zu haben und so der Welt ausgeliefert zu haben. Ja, im Elternhaus sind wir geschützt, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Schlimm für Dina ist auch, dass ihr Vater Jakob zu ihrem Erlebten schweigt. An seiner Stelle ergreifen zwei ihrer Brüder das Wort und Partei für sie. Hatte ihr Vater Jakob sie denn nie geliebt?

Dina:
Nein, ich war ja die Tochter seiner ungeliebten Frau Lea. Meine Tante Rachel war ja seine Lieblingsfrau. Wäre ich deren Tochter gewesen, dann hätte mich mein Vater geliebt. Aber als Tochter von Lea? Unmöglich. Denn dazu war er nicht in der Lage, irgendetwas zu empfinden, was nach väterlicher Liebe ausgesehen hätte.

Und ihre Brüder Simeon und Levi? Sie rächen sie für sie, indem sie nach der geforderten Beschneidung alles, was männlich ist, erschlugen.

Alles, was männlich ist. Wie würden wir handeln? Es geht um das Männliche, das ohne Gott lebt und sich alles nimmt, was ihnen vor die Augen kommt. Die männliche Triebe, die ihm nicht untergeordnet wurden und jetzt zügellos geworden sind. Sie bringen keine Frucht, wie wir der Geschichte Dinas entnehmen können. Im Gegenteil. Sie rauben die Früchte, das Gute im Menschen.

Was also tun, wenn wir es mit solchen Personen zu tun haben? Sie verhalten sich als Energieräuber. Unsere inneren Vampire können wir ja ganz gut im Laufe der Zeit „eliminieren“. Bei den äußeren in unserem Umfeld wird es schwieriger. Eine Möglichkeit, wenn es sich um das private Umfeld handelt: sich distanzieren, abgrenzen so gut wie möglich. Auch Beziehungen beenden, falls sich keine Änderungen zeigen.

Wir fangen an bei uns selbst zu bleiben und ernähren aus uns selbst, denn in uns selbst liegt die Quelle, die uns all das gibt, wonach wir bislang im Außen, bei unseren Mitmenschen finden wollten. Auch das Aufblühen zu einer Frau ist nur aus dem eigenen Inneren möglich.

Dina hat das Elternhaus verlassen, weil sie auch Bestätigung suchte, die Bestätigung, dass sie nun eine Frau ist, erwachsen. In Sichem sah sie wohl die Eigenschaften, die sie so vergeblich bei ihrem Vater Jakob gesucht hat. Was dieser schamlos ausgenutzt hat. Das konnte nur geschehen, weil sie die emotionale Zuwendung von Jakob nicht in dem Maße bekommen hat, wie sie es eigentlich gebraucht hätte.

Simeon und Levi. Sie sind unsere inneren Rächer. So wie Dina emotional tief verletzt wurde in ihrer Seele, so schreit ein Teil in ihr nach Rache. Diese Rolle übernehmen ihre Brüder. Bei uns, unsere inneren männlichen Anteile. Ihr Zorn, unser Zorn eskaliert.

Sichem hat mit Kalkül Dina geschändet, um sie den damaligen Gepflogenheiten nach zur Frau nehmen zu können. Auf diesem Weg wollten er und sein Vater sich mit der Familie Jakobs vermischen, um an deren Reichtum zu kommen.

Auf unser Innerstes übertragen: Welchen inneren Reichtum besitzen wir denn? Letztendlich die Liebe unseres Herrn im Himmel. Das ist ein kostbarer Schatz und vermehrt sich auch ohne durch unser Zutun.

Nehmen wir mal an, wir würden uns vermischen. Wir würden uns ganz schön verändern. Wir wären nicht mehr dieselbe authentische Person, die wir bisher waren. Es geht etwas wichtiges verloren. Wir gehen verloren. Unsere Seele mit ihrem Reichtum geht verloren. Denn wir entfernen uns immer mehr aus unserer inneren Mitte.

Und andererseits? Werden die anderen reicher? Nein, denn ihr Leben war bislang hohl gewesen und eine Fassade zum schönen Schein. Und weil nichts dahinter ist, lösen wir uns auf. Wir sind zum Schluss dann nur noch Schatten unserer selbst.

Es geht dieser Scheinwelt um die Zerstörung der richtigen Welt. Es geht Sichem und Hamor darum, uns vom Herrn im Himmel zu trennen, durch den wir das ewige Leben haben.

Wie entscheiden wir uns? Unsere inneren Sichems und Hamors versuchen uns das einzureden, dass Platz für beide ist und wir gemeinsam unser Leben gestalten können. Wenn wir ihre wahren Absichten durchschauen, mithilfe des Heiligen Geistes gelingt dies uns, dann lehnen wir ihr Angebot ab. Schließlich ist es besser, sich nicht gleichzustellen mit der Welt. Sichem und Hamor wollten dies.

Unsere innere Dina hat bereits Schaden erlitten. Um weiteren Schaden zu vermeiden, greifen ihre Brüder zum Schwert. Für uns ist das das Wort, die Bibel. Wir ziehen die Waffenrüstung Gottes an.

Mit dem Tod bezahlen. Innerlich sterben. Das ist kein angenehmes Gefühl. Und es ist unser alter innerer Mensch, der sterben muss. Dieser alte Mensch, ohne Beziehung zu Gott, die Bibel nennt ihn den natürlichen Menschen.

Begierde, Habsucht, diese beiden Dinge sind im Herzen von Sichem und Hamor. Simeon und Levi haben das wohl ganz gut erkannt. Und deshalb haben sie zum Schwert gegriffen. Und dann zugeschlagen, als die Welt nicht mehr so recht bei Sinnen war. Nach der Beschneidung der Vorhaut mussten sie „höllische Schmerzen“ ertragen.

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Liebe Evi,

Dietrich Bonhoeffer, der evangelische Theologe, von den Nazis hingerichtet, sagte: "Es gibt auch ein erfülltes Leben trotz bestimmter unerfüllter Wünsche." (Ich hoffe, du empörst dich nicht wieder über dieses Wort.)

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Liebe Mama,
wie ich das Fest des heiligen Nikolaus verbracht habe: In der Nacht hörte ich Weihnachtslieder der amerikanischen Sängerin Joan Baez, dazu gab es im Video Bilder von verschneiten Tannenwäldern, geschmückten Weihnachtsbäumen, Rentieren, dem heiligen Nikolaus und verschiedene Krippen, auch eine chinesische mit einer chinesischen Madonna. Da erinnerte ich mich an kindliche Spaziergänge durch verschneite Wälder, Schneemänner, die geschmückte Weihnachtsstunde, die Freude über die Geschenke, dein Singen von Weihnachtsliedern, den evangelischen Mitternachtsgottesdienst. Da wurde ich wehmütig: Die Geborgenheit der Kindheit ist für immer dahin. Um mich zu ermannen, hörte ich ein indisches philosophisches Vers-Epos, betete Gott an und schlief ein. Zur Feier meiner Kindheit hab ich mir den Fernsehfilm Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson angeschaut, den hab ich in meiner Kindheit mit Oma gesehen. Piraten, Schiffe, das Meer, das ist ja Heimat. In meiner Mythologie war mein Ur-Urgroßvater Ulrich Ulrichs ein friesischer Pirat. Heute abend geh ich zum Bibelkreis und erkläre den christlichen Arbeitern das Buch Hiob. Ich wünsche dir trotz vieler Termine auch besinnliche Stunden im Advent.

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Marco,
ich habe die Christen gefragt, ob sie Interesse hätten, nach den zehn Abenden Sprüche Salomos das Hohelied durchzunehmen. Sie hatten Interesse, du auch? Ansonsten, wenn das NT mal wieder dran wäre, würden mich auch die beiden Korintherbriefe "Sankt Pauli" interessieren. Kommentar erwünscht.

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Sassa,
da wir ja meine Weihnachtsgeschichten am 13. 12. lesen werden, wäre es schön, wenn du für unser Weihnachtsfestessen ein kurzes Andächtlein vorbereiten möchtest. Schreib mir mal, ob du dazu Lust hast.

Der Heilige Geist gebe dir Rückenwind!

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Liebe Susanne,
ich habe dir zwei Worte zu sagen:

1. Du liest sehr schön, ich höre dich am liebsten aus der Bibel vorlesen. Wenn du Katholikin wärst, müsstest du Lektorin sein und an der Kanzel aus der Schrift vorlesen. Du liest flüssig, aber liest nicht wie eine Mutter Kinderbücher vorliest. Daher werde ich dich noch öfter bitten, uns das Wort Gottes zu lesen.

2. Sag doch deinen Eltern von mir, dass sie dich sehr gut erzogen haben. Du benimmst dich so höflich, charmant und anständig, du bist eine richtige gentlewoman. Du begegnest den Menschen mit Respekt und Freundlichkeit, bist immer anständig und anmutig gekleidet, hast feinste Tischmanieren, bist selbstbeherrscht und gutmütig. Deine Eltern können stolz auf dich sein.

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DIE WALLFAHRT ZUM HEILIGEN GRABE

Ich und meine Schwester pilgern heute
Wie nicht pilgern andre fromme Leute
Zu dem heiligen und lieben Grabe,
Wir verehren Gottes schönste Gabe,
Die zu uns gekommen ist, die Liebe,
Wissen doch dass sie nicht ewig bliebe
In dem Grabe, nein, sie wird sich drehen,
Hebt den Stein auf und wird auferstehen,
So befiehlt es Jesus Nazarenus,
Gläubig hoffen wir am Grab der Venus.

*

Ägyptens Schönheitsgöttin Hathor
Inzwischen auch geht am Rollator.

*

Ich immer noch die Göttin Isis grüß,
Und ist sie auch schon alt, und doch noch süß!

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Liebe Mama,
der HNO-Arzt sagte, ich habe von einer Erkältung Wasser hinterm Trommelfell, das gibt sich mit der Zeit, er hat mir eine Packung Cortison-Tabletten verschrieben, er meint, das wird wieder.

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Marco,
ich hab Sabine gefragt, ob sie zu unserm Weihnachtsessen eine kleine Andacht vorbereiten mag, sie hat zugesagt. Ich hoffe, du hast ein schönes Wochenende. In genau neun Monaten hast du Geburtstag.

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Gebet zur heiligen Mutter Anna, der Mutter des Babys Maria

O heilige Mutter, mit deiner liebsten Tochter grüße ich dich! Ich bewundere die Größe, zu der dich Gott erhoben hat. Durch deine Tochter danke ich Jahwe für all die Gnaden, die er dir erwiesen hat! Dir empfehle ich mich sowie die Mütter und Schwestern und die Kinder Jugendlichen heute und alle Tage des Lebens! Steh mir bei in allen Anfechtungen des Satan, besonders aber in der Stunde meines Todes! Amen.

Freue dich, o glückselige Mutter, da du eine Tochter empfangen hast, welche die Freude der ganzen Welt ist.

Freue dich, o glückselige Mutter, Mutter der Himmelskönigin, denn aus dir ging hervor der schöne funkelnde Morgenstern.

Freue dich, o glückselige Mutter, Mutter der seligsten Jungfrau, die als immerwährende Jungfrau zugleich unsre Mutter ist.

Freue dich, o glückselige Mutter, die du allein von Gott empfangen hast, Mutter der Jungfrau zu sein.

Freue dich, o glückselige Mutter, frohlocke und freue dich ohne Ende, dass du von Gott so bevorzugt worden bist als seine Meistgeliebte, seine Favoritin. Bitte für mich bei deiner reinsten Tochter, der schönsten Himmelskönigin.

Gedenke, o heilige Mutter, dass noch nie gehört worden ist, dass jemand, der unter deinen Mantel geflohen, dich um Beistand angerufen und um deine Fürbitte angefleht hat, verlassen worden sei. Denn du bist eine überaus barmherzige Mutter und hilfst allen Notleidenden. Von diesem Vertrauen erfüllt, nehme ich meine Zuflucht zu dir und bitte dich:

O Mutter der Himmelskönigin, komm mir mit deiner mächtigen Fürbitte zu Hilfe. Erflehe mir mit deiner glorreichen Tochter von Gott die Gnade, am Ende meines Lebens auf Erden direkt in den Himmel zu kommen!

*

Mama,
zum zweiten Advent schick ich dir zwei schöne Lieder.

Gesegneten Sonntag!

*

CREDO

Wir glauben an den Einen Gott,
Den Schöpfer Himmels und der Erden,
Der will, der Odem im Schamott,
Dass Menschen Gottessöhne werden.
Gott wird uns unsern Leib ernähren,
Und unsre Seele fromm bewahren,
Dem bösen Feinde wird er wehren,
Kein Übel soll uns widerfahren.
Er sorgt für uns, der uns bewacht,
Der ist von grenzenloser Macht.

Wir glauben an Herrn Jesus Christ,
Den Gott vom Gott, den Licht vom Lichte,
Der einzig unser Retter ist,
Der wirklich kam in die Geschichte,
Dass wir zu Gott, zu Jahwe kommen,
Indem wir Jesus tief vertrauen.
Sein Kreuz zu tragen, wird uns frommen,
Der Schmerzensmann wird uns erbauen,
Der Gottessohn, Mariensohn,
Er herrscht in unsers Herzens Thron.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Von Gott dem Geiste ward geboren
Und dann empfangen worden ist
Von Unsrer Frau mit ihren Ohren,
Der Mutter Gottes, ganz alleine,
Dass wir, geboren hier auf Erden
Mit Herzen härter als die Steine,
In Jesu Herz verwandelt werden
Und von dem zweiten Tod befreit
Durch Jesu Allbarmherzigkeit.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Aus Liebe ist am Kreuz gestorben,
Der Retter uns geworden ist,
Der uns das Paradies erworben,
Und Jesus wurde auch begraben,
Ist zu den Toten abgestiegen,
Dass keine Feinde wir mehr haben,
Die Tod uns wüssten zuzufügen,
Weil er gegangen durch die Not
Der Toten und besiegt den Tod.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Im Morgenrot ist auferstanden
Und nicht mehr in dem Tode ist,
Auf dass wir von des Todes Banden
In Christus werden auferstehen
Und kommen in das wahre Leben
Und werden Gottes Schönheit sehen,
Der Liebe ganz uns hinzugeben.
Solang wir noch am Erdenort,
Wir folgen treu dem Gotteswort.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Ist dann gen Himmel aufgefahren,
Der ewig in der Gottheit ist,
In seiner Huld uns zu bewahren.
Die Gläubigen, die wahren Christen,
Die dürfen immer zu ihm schreien
Aus tiefster Not. Vor Satans Listen
Will er sie schützen und befreien.
Er alle Macht in Händen hält,
Der Bräutigam im Himmelszelt.

Wir glauben, dass Herr Jesus Christ
Kommt wieder an dem Jüngsten Tage,
Der Vater kennt allein die Frist,
Dann wird getröstet alle Klage
Von allen, die als Menschen leben.
Doch Satanas und seine Bösen
Wird er der Hölle übergeben,
Die Liebenden wird er erlösen
Von aller Trauer, Angst und Not,
Und führt sie heim zu Zebaoth.

Wir glauben an der Liebe Geist,
Der kommt vom Vater und vom Sohne,
Der uns mit seiner Liebe speist,
Der liebt uns feurig, zweifelsohne.
Die Kraft, die will er auch uns geben,
Dass wir die Sünden ernst vermeiden
Und würdig der Erlösung leben,
Auch tröstet er in allen Leiden,
Hilft unsrer Schwächte, treibt uns an,
Macht unsre Seele heilig dann.

Wir glauben, dass der Liebe Geist
Die Kirche lenkt, die ist katholisch,
Die man die Una Sancta heißt,
Katholisch, heilig, apostolisch,
Die Menschheit er vereint auf Erden
In einer Taufe, einem Glauben.
Wer außer ihr kann selig werden?
Den Glauben soll uns keiner rauben.
Die Kirche ist des Retters Braut
Und wer sich Jesus anvertraut.

Wir glauben, dass vom lieben Geist
Wird alle Erbschuld uns vergeben,
Wie es die Taufe uns verheißt,
Wir tauchen ein in Christi Leben,
Die dennoch oft in Sünden fallen,
Doch wenn wir beichtend sie bereuen,
Dann finden wir sein Wohlgefallen,
Dann gibt er uns den Geist, den neuen.
Der uns erlöst von aller Schuld,
Gießt in die Seele seine Huld.

Wir glauben, dass der Liebe Geist
Uns alle auferwecken werde
Am Jüngsten Tage, wie es heißt,
Die man begraben in der Erde,
Er wird zu schönstem Freudenleben
Uns in der Herrlichkeit verklären,
Wird uns den freisten Geistleib geben,
Wo wir befriedigt Gott begehren,
Und alle Trauer von uns geht,
Wenn Frau und Mann einst aufersteht.

*

Liebe Mama,
mir geht in letzter Zeit öfter durch den Sinn, ich weiß nicht warum, die Fritz-Lottmann-Straße durch den Kopf. Ich glaube, ich fragte Papa, wer denn dieser Fritz Lottmann gewesen, und er sagte, ein berüchtigter Massenmörder, ein Frauenschänder. Das hat er sich natürlich ausgedacht, aber ich hab es ihm geglaubt und geschaudert.

*

Liebe Mama,
eine russischer Dichterin, Anfang des 20. Jahrhunderts, vor den Kommunisten aus Russland geflohen, schrieb über den Tod ihrer Mutter. Die letzten Worte ihrer Mutter waren: Liebe Kinder, leid tut es mir nur um die Sonne und die Musik. - Ich denke, das könnte dir gefallen. Aber im Himmel gibt es ein viel schöneres Licht und die Musik der Engel.

*

Mama,
wenn du das Lied Maria durch ein Dornwald ging singst oder singen hörst, dann denk an mich. Es ist mein liebstes Weihnachtslied. Als Karine so krank war, wenn ich dann im Winter mit dem Bus zu ihr gefahren bin und dann noch laufen musste durch den Schnee zu ihrem Haus, und ich war selber krank von tiefster Depression, dann sang ich immer Maria durch ein Dornwald ging und das Ave Maria von Schubert.

*

Sofakissen ist willkommen.

*

Lieber Torsten!

Danke, dass du zum Gebetskreis gekommen bist. Du siehst und fühlst, wie MILD ich bin und dass ich dich mag, darum fühlst du dich frei und wohl in meiner Nähe. Du hast nun gespürt, was für eine SANFTE MUTTER Ich bin.

Deine Madonna

*

Erstes Buch der Könige, Kapitel 7

Und König Marcus, König von Israel, eroberte die Königin der Susaniter. Aber er tat, was dem Herrn nicht gefiel, denn er brach die Ehe mit einer Tempelhure. Zu der Zeit war Dodo König von Juda, und er tat, was dem Herrn nicht gefiel, denn er baute Altäre für die Göttin Astarte. Zu der Zeit trat ein Prophet in Israel auf und verkündete: So spricht der Herr: Ich habe Wohlgefallen an der Königin der Susaniter.

*

Die Christen:
Der Mensch denkt, aber Gott lenkt.
Die Weltmenschen:
Mercedes denkt und der Mensch lenkt.

Lieben Gruß,
Torsten

*

Liebe Susanne,
die Susaniter wurden von den Assyrern in Samarien angesiedelt. Sie stammten aus der persischen Hauptstadt Susan. Sie waren Heiden und beteten zur Schönheitsgöttin Susanna, die auf einem Lotosblumenthron thronte. Als sie nach Samaria kamen, beteten sie auch den Gott Israels Jahwe an, aber verehrten auch weiter ihre Göttin Susanna, die sie als Braut und Throngenossin Jahwes verehrten. Jesus wählte aus den Susanitern von Samaria die Jüngerin Susanna aus, die unterm Kreuz stand, dem Auferstandenen begegnete und neben Maria saß, als der Heilige Geist herabkam.

*

Liebe Mama,
Fritz Lottmann lebte in Hage und Emden und war ein Heimatdichter, Humorist und Humanist (das heißt, an der Antike der Griechen und Römer interessiert.) Vielleicht wird in hundert Jahren ja meine Tilsiter Straße in Torsten-Schwanke-Straße umbenannt... ist mir aber vollkommen gleichgültig.

*

Liebe Evi,
was hat Jesus mit Gluten zu tun? In Gerste ist kein Gluten, darum kann man daraus keinen guten Brotteig machen, darum haben sie im Altertum aus Gerste Bier gemacht. Jesus saß auf einer Wiese und 5000 Männer mit ihren Frauen und Kindern hörten ihm zu und hatten Hunger. Da fragte Jesus einen Jünger: Was haben wir für sie zu essen? Der Jünger sagte: Hier ist ein (fünfzehnjähriger) Knabe, der hat fünf Gerstenbrote. Aber was ist das für 5000 Männer? Jesus nahm die fünf Gerstenbrote, dankte Gott und tat eine wunderbare Brotvermehrung, 15 000 Menschen wurden satt und es blieben noch 12 Körbe übrig. Und warum waren es gerade Gerstenbrote? Gerstenbrot war das Brot der Armen, und in der Bibel sind die Armen die Lieblinge Jahwes.

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Marco,
der Hase kam ins Ziel gerannt, aber der Igel sprach: Ich bin schon da. Du erzähltest mir von der Entdeckung der Texte der Hetither. Hier meine Übersetzung einiger Hetither-Hymnen, die Fragmente hab ich vorsichtig im Stil der Psalmen und der assyrischen und babylonischen Hymnen restauriert. Ist meine Art, metaphysisches Frauenlob zu schaffen, wenn mir keine Frau auf Erden genug gefällt.

*

Eva, Eva, hilf mir Wodka kaufen!
Anna, Anna, hilf mir Wodka saufen!

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Radio Vatikan, Dezember 2018. "Es gibt nicht nur den Orden der Johanniter, sondern auch den Orden der Susaniter. Dieser Orden wurde Anfang des dritten Jahrtausend von Herzogin von und zu Susanna Jahn-Eichelberg zu Rastede gegründet. Ein Seigsprechungsverfahren läuft. Der weibliche Zweig der Susaniter kümmert sich besonders um den Schutz des ungeborenen Lebens, Hilfe für werdende Mütter und die politisch-sozialen Rechte der Frauen. Aber es gibt auch einen männlichen Zweig der Susaniter, die Mönche, die täglich zu ihrer Ordensgründerin beten, kümmern sich besonders um die geistige Bildung von Knaben. Bei einer Konferenz der Äbtissinnen der Susaniter bei Papst Franziskus, forderte der Papst die Ordensfrauen auf, sich zusätzlich zu den Frauen auch der Psychisch-Kranken anzunehmen, da diese Kranken bisher keine Lobby in der Kirche haben. Möglicherweise wird die selige Susanna vom Papst auch zur Schutzfrau der Psychisch-Kranken erhoben, denn es ist bekannt geworden, dass die fromme Herzogin unter leichten Winterdepressionen litt."

*

Liebe Dini,
ich vermisse dich...

Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

*

Hier Sprüche 6. Übrigens brauchst du die Hetitherhymnen nicht zu lesen, ich vergaß im Rausch, dass du Lyrik nicht liebst.

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Liebe Dineke,
auf dem amerikanischen Dollar steht: In God we trust. - Darauf sagte die Jungfrau Maria: Der allmächtige Dollar ist euer Gott. - Mein Vater betete auch das Geld an. - In der griechischen Mythologie gab es einen König, der erbat von den Göttern, dass alles, was er anfasse, in Gold verwandelt werde. Die Götter erhrten ihn. Aber wenn er nun ein Brot anfasste, um es zu essen, verwandelte es sich in Gold. Und so ist er verhungert.

*

Zehn Jahre alt der Knabe Tom, da schrieb
Geschichten er für seine Freunde lieb.
Die Muse sprach: Du bist im zehnten Jahr,
Mein lieber Sohn, ich krümme dir kein Haar.

Doch fünfzig Jahre alt der Dichter schon,
Was aber schrieb der alte Musensohn?
Den Kommentar zum Evangelium.
Was sprach die Muse da? Da blieb sie stumm.

*

Der alte Weise aus Asien sprach vor 5000 Jahren: Wer vögeln will, muss zwitschern können.

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Marco,
schön, dann kann ich schon mal übers Hohelied nachdenken - beides soll bedacht werden, die Liebe zischen Mann und Frau und die Liebe zwischen Jesus und der Seele. In Zukunft leg ich für die Sprüche die Gute Nachricht aus. In der Guten Nachricht ist das Hohelied in Versen nachgedichtet, da werde ich dann Hoffnung für alle benutzen. Im 1. Korintherbrief den Kapitel über das Mahl des Herrn müsstest du vorbereiten, da ihr ja nicht an die Eucharistie glaubt.

Ich habe das Johannesevangelium übersetzt, Mark hat es schon in der Schwankebibel online veröffentlicht.

Frohen 3. Advent!

*

Liebe Evi,
da du im Religionsunterricht von Abraham und seiner Magd und Ismael gehört hast, hier das entsprechende Kapitel aus dem ersten Buch Moses in der Schwankebibel:

SECHZEHNTES KAPITEL

1 Abrams Frau Sarai hatte ihm kein Kind geboren, aber sie hatte eine ägyptische Sklavin namens Hagar.

2 Da sprach Sarai zu Abram: Hör jetzt! Da Jahwe mich davon abgehalten hat, Kinder zu bekommen, geh zu meiner Sklavin! Vielleicht werde ich Kinder durch sie bekommen. - Und Abram folgte dem Rat von Sarai.

3 Nachdem Abram zehn Jahre lang im Lande Kanaan gelebt hatte, nahm Sarai ihr ägyptisches Sklavenmädchen Hagar und gab sie Abram als seine Frau.

4 Er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger. Und als sie wusste, dass sie schwanger war, zählte ihre Herrin nichts mehr in ihren Augen.

5 Da sprach Sarai zu Abram: Dies ist deine Schuld, die mir angetan wurde! Ich habe meine Sklavin in deine Arme gelegt, aber jetzt, da sie weiß, dass sie empfangen hat, zähle ich für nichts mehr in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir!

6 Nun gut, sagte Abram zu Sarai, deine Sklavin steht dir zur Verfügung. Behandle sie so, wie du denkst. - Sarai behandelte sie so schlecht, dass sie von ihr weglief.

7 Der Engel des Herrn fand sie bei einer Quelle in der Wüste, der Quelle auf der Straße nach Schur.

8 Er sagte: Hagar, Sklavin von Sarai, wo kommst du her und wohin gehst du? - Ich laufe meiner Herrin Sarai davon, antwortete sie.

9 Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin und unterwerfe dich ihr.

10 Der Engel des Herrn sprach weiter zu ihr: Ich werde deine Nachkommen zu zahlreich machen, um gezählt werden zu können.

11 Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Nun, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären, und du sollst ihn Ismael nennen, denn der HERR hat deine Schreie gehört.

12 Ein wilder Esel von Mann wird er sein, seine Hand gegen jeden erheben, und die Hand eines jeden wird gegen ihn erhoben sein, und sein Leben wird er im Widerspruch gegen alle seine Verwandten leben.

13 Hagar gab dem Herrn, der mit ihr geredet hatte, einen Namen: Du bist El Roi, und meinte damit: Ich habe hier den gesehen, der mich sieht!

14 Darum heißt der Brunnen der Brunnen von Lahai Roi; er ist zwischen Kadesch und Bered.

15 Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram gab seinem von Hagar geborenen Sohn den Namen Ismael.

16 Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar Ismael gebar.

*

Mama,
schau dir mal das Video an. Es ist von Papstgegnern veröffentlicht, aber ich finde das sehr, sehr schön, was der Papst sagt, und muss an Papa denken.

*


Weil ich sie nimmer nimmer wiederseh -
Ade, mein goldner Engel mein, Ade!

*

O du stillende Mutter Gottes,
Trotz des protestantischen Spottes
Bist du meine innigste Freude,
Darum grüß ich dich singend heute!

*

Marco,
hier die Andacht zu Sprüche 7. Im Feuer der Begeisterung hab ich wieder mal vergessen, Fragen für die Diskussion einzubauen. Entschuldigung, beim nächsten Kapitel will ich versuchen, wieder dran zu denken. Hier ist der Text aus der Guten Nachricht. Gefällt deinen Kindern der Schnee?

*

Marco,
nur 1 Prozent der Deutschen liebt Gedichte. Du hast also die Mehrheit auf deiner Seite. Um dich so recht zu plagen, sende ich dir dieses Gedicht aus der Zeit der Pest und des dreißigjährigen Krieges:

Die Wollust bleibet doch der Zucker dieser Zeit,
Was kan uns mehr, denn sie, den Lebenslauf versüssen?
Sie lässet trinckbar Gold in unsre Kehle fliessen,
Und öffnet uns den Schatz beperlter Liebligkeit,
In Tuberosen kan sie Schnee und Eiß verkehren,
Und durch das gantze Jahr die Frühlings-Zeit gewehren.

Es schaut uns die Natur als rechte Kinder an,
Sie schenckt uns ungespart den Reichthum ihrer Brüste,
Sie öffnet einen Saal voll zimmetreicher Lüste,
Wo aus des Menschen Wunsch Erfüllung quellen kan.
Sie legt als Mutter uns die Wollust in die Armen,
Und läßt durch Lieb und Wein den kalten Geist erwarmen.

Nur das Gesetze wil allzu Tyrannisch seyn,
Es zeiget iederzeit ein widriges Gesichte,
Es macht des Menschen Lust und Freyheit gantz zunichte,
Und flöst für süssen Most uns Wermuthtropffen ein;
Es untersteht sich uns die Augen zu verbinden,
Und alle Liebligkeit aus unser Hand zu winden.

Die Ros' entblösset nicht vergebens ihre Pracht,
Jeßmin will nicht umsonst uns in die Augen lachen,
Sie wollen unser Lust sich dienst- und zinsbar machen,
Der ist sein eigen Feind, der sich zu Plagen tracht;
Wer vor die Schwanenbrust ihm Dornen will erwehlen,
Dem muß es an Verstand und reinen Sinnen fehlen.

Was nutzet endlich uns doch Jugend, Krafft und Muth,
Wenn man den Kern der Welt nicht reichlich will genüssen,
Und dessen Zucker-Strom läßt unbeschifft verschüssen,
Die Wollust bleibet doch der Menschen höchstes Gut,
Wer hier zu Seegel geht, dem wehet das Gelücke,
Und ist verschwenderisch mit seinem Liebesblicke.

Wer Epicuren nicht für seinen Lehrer hält,
Der hat den Welt-Geschmack und allen Witz verlohren,
Es hat ihr die Natur als Stiefsohn ihn erkohren,
Er mus ein Unmensch seyn und Scheusaal dieser Welt;
Der meisten Lehrer Wahn erregte Zwang und Schmertzen,
Was Epicur gelehrt, das kitzelt noch die Hertzen.

*

Ach lieber Gott,
bitte schenke mir und meiner Familie ein Haus, das nicht zu teuer ist und wo wir schön wohnen können.
Bitte gib mir eine Arbeit, die ich gerne tu und die mir genug Geld für das tägliche Brot einbringt.
Bitte stelle meine Gesundheit wieder her und erneuere meine Vitalität.
Bitte hilf meinen Kindern, von der Computersucht freizuwerden und offen zu werden für Freundschaft und Liebe.
Bitte schenke unserer Familie ein harmonisches und friedliches Weihnachtsfest.
Bitte erhalte das Leben meines Ehemannes.
Bitte nimm meine Eltern in dein Paradies auf und lass sie unsre guten Engel sein.
Amen.
Evi.

*

Der Mammons-Diener:

Ihr glaubt an den lieben Gott im Himmel. Ich glaube an die Deutsche Bank, denn die zahlt aus in bar. Ihr sagt: der Vater im Himmel wird uns versorgen, aber Hand aufs Herz, heimlich vertraut ihr doch auf Papas Portemonnaie! Ihr sagt: Der Mensch denkt, aber Gott lenkt. Wir sagen: Mercedes denkt, und der Mensch lenkt. Ihr sagt: Gott sprach, es werde Licht – aber wir sprechen: Und Osram brannte nicht. Ihr wollt den Bettlern Käsebrote geben, aber wir wollen Häuser sammeln und Autos. Ihr sagt, Gott ist der Herr. Wir sagen: Das Geld regiert die Welt. Ihr sagt: Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen. Nun gut, ich glaube an keinen Gott, ich will Mammon dienen. Es gibt vielleicht einen Gott im Himmel, aber ganz gewiss gibt es einen Gott auf Erden: Mammon.

*

Liebe Dineke,

danke für deinen Gruß und das hübsche Bild.

Psalm 131:
Wie ein Baby in den Armen seiner Mama, so ist meine Seele bei Gott...

Toto

*

Das Kindlein in der Krippe,
Das saugt mit seiner Lippe
Der jungen Mutter Brüste -
Madonna kommt mit Christe!

*

NINA

Ich lieg in meiner Wiege
Und frag, wie ich mich schmiege
In Mama Dinas Arme,
Dass Mama sich erbarme!

Ich streck die Ärmchen höher
Und bei mir ist das Lämmchen,
Komm, Mama, komm mir näher
Mit deiner Augen Flämmchen!

Und meine kleinen Beinchen
Schon werfen lichten Schatten.
Nun trink ein Gläschen Weinchen,
O Mama, mit dem Gatten!

Und schau nur meine Füßchen,
Wie bald sie laufen müssen.
Dem Dichter meine Grüßchen,
Der meinen Fuß will küssen!

*

Als Eva war allein im Garten Eden,
Da liebte sie ihr kleines süßes Hündchen,
Dann Adam wandelte durch die Reseden,
Und nun liebt Eva allermeist ihr Kindchen.

*

Du bist die Mutter der schönen Liebe,
Die Wonne meiner geistigen Triebe,
Doch nicht die Mutter von Nazarenus,
Sondern die Mutter der kleinen Venus!

*

Goethe
Adler und Taube

Ein Adlersjüngling hob die Flügel
Nach Raub aus;
Ihn traf des Jägers Pfeil und schnitt
Der rechten Schwinge Sennkraft ab.
Er stürzt' hinab in einen Myrtenhain,
Fraß seinen Schmerz drei Tage lang
Und zuckt' an Qual
Drei lange, lange Nächte lang:
Zuletzt heilt ihn
Allgegenwärt'ger Balsam
Allheilender Natur.
Er schleicht aus dem Gebüsch hervor
Und reckt die Flügel. Ach!
Die Schwingkraft weggeschnitten!
Hebt sich mühsam kaum
Am Boden weg
Unwürd'gem Raubbedürfnis nach,
Und ruht tieftrauernd
Auf dem niedern Fels am Bach;
Er blickt zur Eich' hinauf,
Hinauf zum Himmel,
Und eine Träne füllt sein hohes Aug'.

Da kommt mutwillig durch die Myrtenäste
Dahergerauscht ein Taubenpaar,
Läßt sich herab und wandelt nickend
Über goldnen Sand am Bach
Und ruckt einander an;
Ihr rötlich Auge buhlt umher,
Erblickt den Innigtrauernden.
Der Tauber schwingt neugiergesellig sich
Zum nahen Busch und blickt
Mit Selbstgefälligkeit ihn freundlich an.
"Du trauerst", liebelt er:
"Sei guten Mutes, Freund!
Hast du zur ruhigen Glückseligkeit
Nicht alles hier?
Kannst du dich nicht des goldnen Zweiges freu'n,
Der vor des Tages Glut dich schützt?
Kannst du der Abendsonne Schein
Auf weichem Moos am Bache nicht
Die Brust entgegenheben?
Du wandelst durch der Blumen frischen Tau,
Pflückst aus dem Überfluß
Des Waldgebüsches dir
Gelegne Speise, letzest
Den leichten Durst am Silberquell
O Freund, das wahre Glück
Ist die Genügsamkeit,
Und die Genügsamkeit
Hat überall genug."
"O Weise!" sprach der Adler, und tief ernst
Versinkt er tiefer in sich selbst,
"O Weisheit ! Du redst wie eine Taube!"

*

Liebe Gudrun,
Kommentare sagen, Anbetung im Geist heiße, sie ist an keinen kultischen Berg oder Tempel gebunden, sondern Gott kann überall angebetet werden. Gott ist Geist und will im Geist angebetet werden, heißt, unser Gebet soll mit dem Wesen Gottes übereinstimmen. Das heißt auch Anbetung in der Wahrheit, wir sollen den wahren Gott anbeten, nämlich den, den Christus uns offenbart hat. Anbetung im Geist heißt auch, wir beten getrieben und inspiriert vom heiligen Geist.

Damit wünscht dir eine gnadenreiche Weihnacht ganz nach deinem Herzen -

Torsten

*

Liebe Mamma mia!
Als ich vom Bibelkreis kam, nach unserm Weihnachtsfest und nur drei Stunden Schlaf, hab ich erstmal meinen neuen Schlafanzug angezogen. Nicht nur, dass die Farbe schön ist, er ist auch sehr bequem-gemütlich zu tragen. Nun kann ich die seligen Weihnachten im Schlafanzug auf dem Sopha mit meinen Büchern und meiner Musik und meinem Gebet verbringen. Danke schön! (Wie schön war es auch für mich, wie sich meine Lieblingschinesin über mein Geschenk gefreut hat.)

*

Wir pilgern nach Lourdes
Und feiern voll Ruh
Marias Geburt
Und die Mutter dazu!

*

AVA

Ach, Ava, wie mein Liebling dich geliebt,
Wie war bei deinem Tode sie betrübt!
Ich sah dich damals auf dem Sirius,
Dem Hundsstern, bei der Sternenstraße Fluss,
Nun denke ich an dich, wie warst du süß,
Und traurig ich die tote Hündin grüß.

*

Du singst dein Lied in Dur, ich sing mein Lied in Moll,
Und Gott liebt unser Lied, denn Gott ist liebevoll.

*

Maria, wo dein liebes Kind gelebt hat,
Wo Gott dem Kindchen seinen Leib gewebt hat,
Maria, süße Mutter mein, du große,
Da will ich ruhen auch, in deinem Schoße.

*

Weiß nicht wen ich liebe,
Alle, alle Mädchen
Lieben meine Triebe,
Wie dereinst mein Käthchen,

Also lieb ich Dinchen,
Also lieb ich Nienchen
Oder Katharinchen
Oder Carolinchen

etc.

*

Gudrun - gute Rune - gutes Wort - gute Nachricht - Freudenbotschaft – Evangelium…

*

ALL-LIEBE

Ja ich lieb Susanna
Und die tote Anna
Und die Mutter Dina
Und die Tochter Nina!

*

Die Mutter Susanna
Ist süß wie das Manna
Und Tochter Valea
Ist Rahel und Lea

Und Tochter Alina
Ist Einhorn von China
Und schließlich der Vater
Ist Narr im Theater.

*

Liebe Mama,

hier der Text von Schuberts Ave Maria:

AVE MARIA

Ave Maria! Jungfrau mild,
Erhöre einer Jungfrau Flehen,
Aus diesem Felsen starr und wild
Soll mein Gebet zu dir hinwehen.
Wir schlafen sicher bis zum Morgen,
Ob Menschen noch so grausam sind.
O Jungfrau, sieh der Jungfrau Sorgen,
O Mutter, hör ein bittend Kind! Ave Maria!

Ave Maria! Unbefleckt!
Wenn wir auf diesen Fels hinsinken
Zum Schlaf, und uns dein Schutz bedeckt
Wird weich der harte Fels uns dünken.
Du lächelst, Rosendüfte wehen
In dieser dumpfen Felsenkluft,
O Mutter, höre Kindes Flehen,
O Jungfrau, eine Jungfrau ruft!
Ave Maria!

Ave Maria! Reine Magd!
Der Erde und der Luft Dämonen,
Von deines Auges Huld verjagt,
Sie können hier nicht bei uns wohnen,
Wir woll'n uns still dem Schicksal beugen,
Da uns dein heil'ger Trost anweht;
Der Jungfrau wolle hold dich neigen,
Dem Kind, das für den Vater fleht.
Ave Maria!

*

Sag, welche Jungfrau liegt
Im Bett mit nackten Kopf?

Die Jungfrau wird gewiegt,
Sie hat noch keinen Zopf.

*

Wie möcht ich hören plappern
Das Mädchen und den Knilch,
Wie möcht ich selig sabbern
Die süße Muttermilch!

*

Die Theorie, Jesus sei ein Essener gewesen, entstand aus einem Theologenstreit zur Zeit der Reformation.“

Über die angebliche Essener-Mitgliedschaft Jesu wurden schon zahlreiche Bücher geschrieben. Kirchenvater Eusebius (260-339 n.Chr.) behauptete als Erster, die Essener seien frühchristliche Mönche gewesen. Dies wurde von den Reformatoren bestritten, weil sie das Mönchtum als unchristlich betrachteten. Die Essener waren für sie jüdische Mönche. Zur Verteidigung stellten daraufhin katholische Theologen die These auf, Jesus und die Apostel seien selbst Essener gewesen. Deswegen ist die Behauptung mancher Buchautoren abwegig, die katholische Kirche versuche die Jesus-Essener-These zu unterdrücken. Der Ursprung dieser Idee ist also ein Theologenstreit in der Zeit der Reformation, der aber nicht mit historischen und archäologischen Fakten geführt wurde.

Die These der katholischen Theologen wurde in der Aufklärung erneut verbreitet. Georg Wachter (1673-1757) betrachtete Jesus als Essener, der seine Fähigkeiten in Qumran erworben hatte. K. F. Bahrdt (1741-1792) behauptete, Jesus habe seine Kreuzigung selbst inszeniert, um den jüdischen Messiasgedanken zu zerstören. Durch die Heilkünste der Essener habe er dieses Martyrium überlebt.


Pfarrer K. H. G. Venturini (1768-1849) schrieb daraufhin den Roman Natürliche Geschichten des großen Propheten von Nazareth, in dem er die Essener-Theorie ausweitete. Esoterische Kreise und Freimaurer griffen seine Gedanken auf und verbreiteten sie weiter. Fast alle esoterischen „Evangelien" der Neuzeit lassen sich auf dieses Buch zurückführen. Ihre angeblich historischen Beweise gründen sich letztlich also auf einen Roman! Entgegen allen Behauptungen sind nämlich die großen Texte der Essener in der Zeit vor Christus geschrieben worden, wie Radiokarbontests der in Qumran gefundenen Handschriften beweisen.

Vergleicht man die Texte von Qumran mit den Aussagen Jesu im Neuen Testament, stellt man mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten fest. Die Essener waren beispielsweise gesetzesstrenger und asketischer als die Pharisäer! Die wenigen Gemeinsamkeiten sind aber nicht ungewöhnlich: Schließlich berufen sich Jesus und die Essener auf das Alte Testament. Waschungen und Tauchbäder zur Reinigung finden sich beispielsweise schon bei Mose und in den Geschichtsbüchern (vgl. 2. Könige 5,10-15).

*

Liebe Evi,
10001 Dank für dein Schreiben. Du hast recht, die Essener waren keine christlichen, sondern jüdische Mönche, die sehr asketisch lebten, oft auch ehelos, und das nahe Kommen des Messias erwarteten. Ich habe auch schon gehört, dass Maria und Jesus und Johannes der Täufer Kontakte mit den Essenern hatten. Zum Beispiel der Saal, wo Jesus kurz vor seiner Kreuzigung gefeiert hatte, soll in einem Essener-Viertel von Jerusalem gelegen haben. Die Essener aber erwarteten zwei Messiasse, einen königlichen und einen priesterlichen, und Jesus der Messias ist beides in einer Person.

*

Marco!
Ich kanns nicht mehr hören, dass die Leute ins Christentum buddhistische Speisevorschriften einführen wollen. Da muss ich denken an eine Szene aus dem Film Der Graf von Monte Christo, der, um eine schöne Frau zu erobern, zu erfahren, welche geheimen Sehnsüchte er ihr erfüllen könne, sich als Jesuit und Beichtvater verkleidete und ihre Beichte hörte. Sie beichtete, sie denke immer ans leckere Essen, an die Todsünde der Völlerei. Der Priester sagte: Meine Tochter, dass ist doch den lieben Gott ganz egal, was du dir in den Mund stopfst - zumal du einen sehr schönen Mund hast...

*

Liebe Evi,
es gab zur Zeit der Geburt Jesu vier Hauptströmungen des Judentums. Erstens die Pharisäer, die galten als die Frommen, die haben streng darauf geachtet, alle Gebote Moses genau einzuhalten und haben noch viele andere Gesetze dazu erfunden. Jesus kritisiert ihre Äußerlichkeit und Scheinheiligkeit, er sagt: Nicht was in den Mund hineingeht, macht den Menschen unrein, denn es geht durch den Darm und fällt als Scheiße ins Klo, sondern unrein macht den Menschen, was aus dem Herzen kommt, denn aus dem Herzen kommen (wie im Fernsehprogramm) Mord und Lüge und Ehebruch und Unzucht usw. Zweitens die Sadduzäer, die hingen am Griechentum, glaubten an keine Engel, keinen Geist und keine Auferstehung der Toten, Jesus sagt, sie irren sich. Drittens die Zeloten, das waren Revolutionäre, die wollten mit Waffengewalt Roms Vorherrschaft abschütteln. Jesus hatte einen Zeloten in seinen Kreis der Apostel aufgenommen, aber gesagt: Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen. Einige vermuten, Judas Iskariot wäre ein Zelot gewesen und war enttäuscht von Jesus, dass er kein politischer Revolutionär war. Viertens die Essener, die sagten: Der Messias kommt bald. Die Ehelosigkeit und die rituellen Reinigungsbäder (Taufe) könnten einen Einfluss auf Johannes den Täufer gehabt haben. Als Jesus sein Abendmahl feiern wollte, sagte er zu zwei seiner Jünger: Geht nach Jerusalem, dort werdet ihr einen Mann sehen, der einen Wasserkrug auf dem Kopf trägt, der wird euch den Saal zeigen, wo ich mit euch das Abendmahl feiern will. - Normalerweise trugen nur die Frauen Wasserkrüge auf dem Kopf. Das es hier ein Mann war, deutet auf einen ehelos lebenden Essener hin, der Taufwasser holte für seine Gemeinde. Allerdings taucht der Name "Essener" im Neuen Testament nicht auf. Lange waren sie den Christen 2000 Jahre lang wenig bekannt, man weiß erst seit den Funden von Qumran mehr von ihnen, die hauptsächlich aus Abschriften des Alten Testaments und kultischen Reinigungsvorschriften bestehen.

Gruß und Kuss,
Torsten

*

GENESIS
NEUNZEHNTES KAPITEL

1 Als die beiden Engel am Abend Sodom erreichten, saß Lot am Tor von Sodom. Sobald Lot sie sah, stand er auf, um sie zu begrüßen, und verneigte sich zu Boden.

2 Meine Herren, sagte er, kommt bitte zum Haus eures Dieners, um die Nacht zu bleiben und eure Füße zu waschen. Dann könnt ihr eure Reise früh beginnen. - Nein, sagten sie, wir werden die Nacht auf dem Platz verbringen.

3 Aber er drängte sie so sehr, dass sie mit ihm nach Hause gingen und sein Haus betraten. Er bereitete eine Mahlzeit für sie zu, backte ungesäuertes Brot, und sie aßen zu Abend.

4 Sie waren nicht zu Bett gegangen, als das Haus von den Bürgern umgeben war, den Männern von Sodom, jungen und alten, allen Männern ohne Ausnahme.

5 Sie riefen nach Lot und sagten: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir kamen? Schick sie uns zu, damit wir mit ihnen Geschlechtsverkehr haben können.

6 Lot kam zu ihnen an der Tür heraus und schloss die Tür hinter sich

7 und sagte: Bitte, Brüder, seid nicht böse.

8 Ich habe zwei Töchter, die Jungfrauen sind. Ich bin bereit, sie zu euch zu schicken, damit ihr sie so behandeln könnt, wie ihr wollt, aber tut diesen Männern nichts, da sie jetzt unter dem Schutz meines Daches stehen.

9 Aber sie erwiderten: Geh zur Seite! Dieser Kerl kam als Ausländer hierher, und jetzt will er den Richter spielen. Jetzt werden wir dich schlechter behandeln als sie. - Dann drängten sie Lot zurück und gingen voran, um die Tür aufzubrechen.

10 Aber die Männer streckten die Hand aus, zogen Lot ins Haus und schlossen die Tür.

11 Und sie blendeten alle, die an der Tür des Hauses waren, alle mit einem blendenden Licht, damit sie die Tür nicht finden konnten.

12 Die Männer sagten zu Lot: Hast du sonst noch jemand hier? Deine Söhne, deine Töchter und alle deine Leute in der Stadt, nimm sie mit,

13 denn wir sind im Begriff, diesen Ort zu zerstören, da der Aufschrei des Herrn gegen die Menschen so laut geworden ist, dass der Herr uns gesandt hat, sie zu zerstören.

14 Also ging Lot weg und sprach mit seinen zukünftigen Schwiegersöhnen, die seine Töchter heiraten sollten. Auf die Füße! - Er sagte: Verlasst diesen Ort, denn der HERR wird die Stadt zerstören. - Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache Witze.

15 Als der Morgen dämmerte, trieben die Engel Lot vorwärts: Auf deine Füße! Nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, sonst werdet ihr bei der Bestrafung der Stadt mit weggerissen.

16 Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hände seiner Frau und seiner beiden Töchter - der HERR war ihnen barmherzig -, führten sie hinaus und ließen sie außerhalb der Stadt zurück.

17 Als sie sie nach draußen gebracht hatten, wurde ihnen gesagt: Flieht um euer Leben! Schaut nicht hinter euch und macht keinen Halt in der Ebene! Flieht zu den Hügeln, sonst werdet ihr mit weggerissen.

18 Oh nein, meine Herren! sagte Lot zu ihnen:

19 Herr, du warst zu deinem Knechte schon immer sehr gut und hast mir noch größere Liebe gezeigt, indem du mein Leben gerettet hast, aber ich kann nicht in die Berge fliehen, sonst wird mich die Katastrophe einholen, und ich werde sterben.

20 Diese Stadt ist nahe genug, um dorthin zu flüchten, und ist klein. Lass mich dorthin fliehen - schließlich ist es nur ein kleiner Ort - und so überleben.

21 Er antwortete: Ich tu dir auch diesen Gefallen und werde die Stadt, von der du sprichst, nicht umstürzen.

22 Beeil dich, flieh dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du sie erreichst. (Deshalb heißt die Stadt Zoar.)

23 Die Sonne ging über dem Horizont unter, als Lot Zoar betrat.

24 Da regnete der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer seiner eigenen Sendung.

25 Er hat diese Städte und die ganze Ebene gestürzt, mit allen Menschen, die in den Städten leben, und allem, was dort wächst.

26 Aber Lots Frau blickte zurück und wurde zu einer Salzsäule.

27 Am nächsten Morgen eilte Abraham zu dem Ort, wo er vor dem Herrn gestanden hatte.

28 Und als er auf Sodom und Gomorrah und die gesamte Gegend der Ebene blickte, sah er den Rauch aufsteigen wie Rauch aus einem Ofen.

29 Als also Gott die Städte der Ebene zerstörte, vergaß er Abraham nicht und rettete Lot aus dem Sturz, als er die Städte stürzte, in denen Lot lebte.

30 Nachdem Lot Zoar verlassen hatte, ließ er sich mit seinen beiden Töchtern im Bergland nieder, denn er wagte nicht, in Zoar zu bleiben. Er lebte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.

31 Die Ältere sagte zu der Jüngeren: Unser Vater ist ein alter Mann, und niemand ist hier, um uns auf die übliche Weise der Welt zu heiraten.

32 Komm, lass uns unseren Vater mit Wein füllen und mit ihm schlafen. Auf diese Weise können wir die Rasse durch unseren Vater erhalten.

33 In dieser Nacht machten sie ihren Vater betrunken, und die Ältere schlief mit ihrem Vater, obwohl er nicht wusste, ob sie ins Bett gekommen oder gegangen war.

34 Am nächsten Tag sagte die Ältere zu der Jüngeren: Letzte Nacht habe ich mit unserem Vater geschlafen. Lass uns ihn heute Nacht wieder betrunken machen, und du gehst mit ihm schlafen. Auf diese Weise können wir die Rasse durch unseren Vater erhalten.

35 Sie machten ihren Vater auch in dieser Nacht betrunken, und die Jüngere ging und schlief mit ihm, obwohl er nicht wahrnahm, als sie sich legte, noch als sie aufstand.

36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.

37 Und die Ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen die Moabiter bis auf den heutigen Tag.

38 Und die Jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag.

*

Die Kirche ehrt die Mutter der Jungfrau unter dem Namen Anna. Aber in der syrischen Fassung des Jakobus-Evangeliums aus dem zweiten Jahrhundert heißt die Mutter Mariens Dina. Und ich hatte eben die Vision, wie die heilige Mutter Dina DIE empfangen hat, die wir Santissima Bambina nennen, allerheiligstes Töchterlein: Der Schöpfer (Jahwe) hat in einem Kuss des Heiligen Geistes die ganz reine Seele von Santissima Bambina in der heiligen Mutter Dina Uterus ein-geküsst, und Santissima Bambina war rein und heilig von dem Augenblick an, da ihre Seele das befruchtete Ei im Eierstock Dinas beseelte. Ja, ich sah wie in einem Ultraschallfilm in den Schoß der heiligen Dina und sah die Santissima Bambina einen heiligen Lobpreistanz mit dem Heiligen Geist zur Ehren Jahwes tanzen!

*

A MATHEMATICAL PROBLEM

I.

On a given finite Line
Which must no way incline;
To describe an equi--
--lateral Tri--
--A, N, G, L, E.
Now let A. B.
Be the given line
Which must no way incline;
The great Mathematician
Makes this Requisition,
That we describe an Equi--
--lateral Tri--
--angle on it:
Aid us, Reason--aid us, Wit!

II.

From the centre A. at the distance A. B.
Describe the circle B. C. D.
At the distance B. A. from B. the centre
The round A. C. E. to describe boldly venture.
(Third Postulate see.)
And from the point C.
In which the circles make a pother
Cutting and slashing one another,
Bid the straight lines a journeying go,
C. A., C. B. those lines will show.
To the points, which by A. B. are reckon'd,
And postulate the second
For Authority ye know.
A. B. C.
Triumphant shall be
An Equilateral Triangle,
Not Peter Pindar carp, not Zoilus can wrangle.

III.

Because the point A. is the centre
Of the circular B. C. D.
And because the point B. is the centre
Of the circular A. C. E.
A. C. to A. B. and B. C. to B. A.
Harmoniously equal for ever must stay;
Then C. A. and B. C.
Both extend the kind hand
To the basis, A. B.
Unambitiously join'd in Equality's Band.
But to the same powers, when two powers are equal,
My mind forbodes the sequel;
My mind does some celestial impulse teach,
And equalises each to each.
Thus C. A. with B. C. strikes the same sure alliance,
That C. A. and B. C. had with A. B. before;
And in mutual affiance,
None attempting to soar
Above another,
The unanimous three
C. A. and B. C. and A. B.
All are equal, each to his brother,
Preserving the balance of power so true:
Ah! the like would the proud Autocratorix do!
At taxes impending not Britain would tremble,
Nor Prussia struggle her fear to dissemble;
Nor the Mah'met-sprung Wight,
The great Mussulman
Would stain his Divan
With Urine the soft-flowing daughter of Fright.

IV.

But rein your stallion in, too daring Nine!
Should Empires bloat the scientific line?
Or with dishevell'd hair all madly do ye run
For transport that your task is done?
For done it is--the cause is tried!
And Proposition, gentle Maid,
Who soothly ask'd stern Demonstration's aid,
Has prov'd her right, and A. B. C.
Of Angles three
Is shown to be of equal side;
And now our weary steed to rest in fine,
'Tis rais'd upon A. B. the straight, the given line.

Samuel Taylor Coleridge

*

Liebe Susanne,
ich hab dich so lieb, ich hätte dich gern in den Arm genommen, aber dazu bin ich viel zu schüchtern. Ich kann meine Zärtlichkeit besser mit Worten ausdrücken. Darum sende ich dir hiermit schriftlich meine brüderliche Umarmung im Geiste...
Gesegnete Weihnachten!

*

DINA AN IHREN HOFPOETEN

Sing nicht immer nur die Kinderstube,
Dass du bist Mariens kleiner Bube -

Arbeit macht zum Menschen erst den Affen,
Ich will wieder meine Werke schaffen!

*

In der evangelischen Gemeinde
Sitzen Jesu Christi Bibelfreunde,
Da seh ich Madonna sitzen - schweigend,
Nur ihr mildes Herz der Mutter zeigend,
Die ich aber mir zur Herrin wähle,
Denn sie ist der Kirche sanfte Seele.

*

O Jahwe, ich glaube an Schneewittchen, mein Gott, ist sie schön, o Jahwe, ich möchte beten zu Schneewittchen!

*

Mama,
der Bibelkreis hat mir als ihrem "Hauskreis-Philosophen" applaudiert. Eine Schwester hat mir einen Schlafanzug geschenkt. Mir tun immer noch die Beine weh. Ich bin heut Nacht in Schneewittchen verliebt…

*

GENESIS
VIERUNDDREISSIGSTES KAPITEL

1 Dina, die von Lea Jakobs Tochter war, ging zu einigen Frauen in dieser Region.

2 Sichem, der Sohn Hamors, des Heviters, dem Obersten der Region, sah sie, ergriff sie und zwang sie, mit ihm zu schlafen.

3 Er wurde von Dina, der Tochter Jakobs, verzaubert; er verliebte sich in das Mädchen und versuchte, ihr Herz zu gewinnen.

4 Daraufhin sagte Schechem zu seinem Vater Hamor: Gib mir dieses Mädchen; ich will sie heiraten.

5 Inzwischen hatte Jakob gehört, wie seine Tochter Dina entehrt worden war, aber da seine Söhne mit seinem Vieh auf dem Lande waren, sagte Jakob nichts, bis sie zurückkamen.

6 Hamor, der Vater von Sichem, besuchte Jakob, um die Angelegenheit mit ihm zu besprechen,

7 als Jakobs Söhne vom Land zurückkehrten und die Nachricht hörten; die Männer waren empört und wütend darüber, dass Sichem Israel beleidigt hatte, indem er mit Jakobs Tochter gewaltsam geschlafen hatte - eine Sache, die völlig inakzeptabel ist.

8 Hamor argumentierte mit ihnen wie folgt: Meines Sohnes Sichems Herz liegt in den Händen deiner Tochter. Bitte erlaube ihr, ihn zu heiraten.

9 Verheiratet euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt unsere Töchter für euch.

10 Wir können zusammen leben, und das Land wird für euch offen sein, damit ihr darin leben und euch bewegen und Besitzungen erwerben könnt.

11 Dann wandte sich Schechem zu dem Vater und den Brüdern des Mädchens: Tu mir diesen Gefallen, und ich werde dir alles geben, was du erfragst.

12 Fordere von mir einen so hohen Brautpreis, wie du möchtest, und ich werde so viel zahlen, wie du möchtest. Lass mich nur das Mädchen heiraten.

13 Die Söhne Jakobs gaben Sichem und seinem Vater Hamor eine kluge Antwort, da sie so sprachen, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte.


14 Das können wir nicht, sagten sie zu ihnen. Unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann zu geben, wäre für uns eine Schande.

15 Wir können uns nur auf eine Bedingung einigen: dass ihr wie wir werdet, indem ihr alle eure Männer beschneidet.

16 Dann werden wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter für uns nehmen; und wir werden bei euch bleiben, um Eine Nation zu bilden.

17 Wenn ihr jedoch unseren Bedingungen bezüglich der Beschneidung nicht zustimmt, nehmen wir unsere Tochter und gehen.

18 Hamor und Schechem, der Sohn Hamors, waren zufrieden mit dem, was sie hörten.

19 Der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er war tief in Jakobs Tochter verliebt. Außerdem war er das angesehenste Mitglied seiner gesamten Familie.

20 Hamor und sein Sohn Sichem gingen zum Tor ihrer Stadt und sprachen mit ihren Mitbürgern wie folgt:

21 Diese Männer sind freundlich; sie sollen sich in der Region niederlassen und sich frei darin bewegen; es gibt hier viel Platz für sie; wir werden ihre Töchter heiraten und ihnen unsere Töchter geben.

22 Diese Männer werden sich jedoch nur bereit erklären, sich mit uns zu vereinigen, und werden nur unter dieser Bedingung zu einer einzigen Nation mit uns werden: dass alle unsere Männer, wie sie, beschnitten werden.

23 Werden nicht die Tiere, die sie besitzen, alle ihre Tiere zu unseren? Darum lasst uns dem zustimmen, damit sie sich mit uns vereinigen können.

24 Alle Bürger der Stadt stimmten dem Vorschlag Hamors und seines Sohnes Sichem zu, und alle Männer wurden beschnitten.

25 Am dritten Tag, als die Männer immer noch Schmerzen hatten, nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Dinas Brüder, beide ihrn Schwert und stießen unbehelligt gegen die Stadt vor und schlachteten alle Männer ab.

26 Sie töteten Hamor und seinen Sohn Sichem mit dem Schwert, holten Dina aus dem Haus von Sichem ab und gingen weg.

27 Als die anderen Söhne Jakobs zum Schlachten kamen, plünderten sie die Stadt als Repressalie für die Entehrung ihrer Schwester.

28 Sie nahmen ihre Herden, ihr Vieh, ihre Esel, alles andere in der Stadt und auf dem Lande

29 und alle ihre Besitztümer. Sie nahmen alle ihre Kinder und Frauen gefangen und plünderten alles, was in den Häusern zu finden war.

30 Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mich schlecht gemacht, indem ihr mich bei den Menschen in der Region, den Kanaanitern und den Perisitern in schlechten Geruch gebracht habt. Ich habe wenige Männer, während sie sich gegen mich vereinigen werden, um mich zu besiegen und mich und meine Familie zu vernichten.

31 Sie antworteten: Soll unsere Schwester wie eine Hure behandelt werden?

*

DAS EVANGELIUM NACH LUKAS

ERSTES KAPITEL

1 In Anbetracht dessen, dass viele andere sich verpflichtet haben, Berichte über die Ereignisse zu erstellen, die unter uns ihre Erfüllung fanden,

2 da uns diese von jenen überliefert wurden, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren,

3 nachdem ich die ganze Geschichte von Anfang an sorgfältig durchgelesen habe, habe ich beschlossen, einen bestellten Bericht für dich zu schreiben, Theophilus,

4 damit Eure Exzellenz erfahren kann, wie fundiert der Unterricht ist, den Ihr erhalten habt.

5 In den Tagen des Königs Herodes von Judäa lebte ein Priester namens Sacharja, der zur Abija-Abteilung des Priestertums gehörte, und er hatte eine Ehefrau, Elisabeth mit Namen, die eine Nachfahrin Aarons war.

6 Beide waren vor Gott aufrichtig und führten alle Gebote und Vorschriften des Herrn tadellos aus.

7 Aber sie waren kinderlos: Elisabeth war unfruchtbar, und sie waren beide int Jahren fortgeschritten.

8 Nun geschah es, dass er an der Reihe war, zu dienen, und er übte sein priesterliches Amt vor Gott aus,

9 als es ihm zufiel, wie es der priesterliche Brauch war, das Heiligtum des Herrn zu betreten und dort zu weihräuchern.

10 Und zur Stunde des Räucherns waren alle Leute draußen und beteten.

11 Da erschien ihm der Engel des Herrn, der rechts vom Räucherbecken stand.

12 Der Anblick störte Zacharias, und er wurde von Furcht erfüllt.

13 Der Engel aber sprach zu ihm: Sacharja, fürchte dich nicht, denn dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth soll dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Johannes nennen.

14 Er wird deine Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen.

15 Denn er wird groß sein vor den Augen des Herrn; er darf keinen Wein trinken, kein starkes Getränk; vom Mutterleib an wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein,

16 und er wird viele der Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen.

17 Mit dem Geist und der Kraft Elias wird er vor ihnen einhergehen, um die Väter mit ihren Kindern und die Ungehorsamen mit dem gesunden Menschenverstand zu versöhnen, und für den Herrn ein für ihn geeignetes Volk vorzubereiten.

18 Sacharja sprach zu dem Engel: Wie kann ich das wissen? Ich bin ein alter Mann, und meine Frau geht in die Jahre.

19 Der Engel antwortete: Ich bin Gabriel, der in der Gegenwart Gottes steht, und ich wurde gesandt, um mit dir zu sprechen und dir diese gute Nachricht zu bringen.

20 Schau! Da du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer festgesetzten Zeit in Erfüllung gehen werden, wirst du zum Schweigen gebracht und hast keine Redefähigkeit, bis dies geschehen ist.

21 Inzwischen warteten die Leute auf Zacharias und waren überrascht, dass er so lange im Heiligtum blieb.

22 Als er herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen, und sie erkannten, dass er im Heiligtum eine Vision gesehen hatte. Aber er konnte ihnen nur Zeichen machen und blieb stumm.

23 Als seine Dienstzeit zu Ende ging, kehrte er nach Hause zurück.

24 Einige Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger, und sie blieb fünf Monate lang zuhause und sagte:

25 Der Herr hat das für mich getan, jetzt, da es ihm gefallen hat, die Demütigung, die ich in der Öffentlichkeit erlitt, zu beseitigen.

26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth gesandt

27 zu der Jungfrau, die mit dem Mann namens Josef aus dem Hause Davids verlobt ist; und der Name der Jungfrau ist Maria.

28 Er ging hinein und sagte zu ihr: Freue dich, die du ganz erfüllt bist von Gottes Gnade! Der Herr ist bei dir!

29 Sie war zutiefst beunruhigt von diesen Worten und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte.

30 Der Engel aber sprach zu ihr: Maria, fürchte dich nicht; du bist Gottes Favoritin!

31 Schau! Du sollst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du musst ihn Jesus nennen.

32 Er wird groß sein und wird Sohn des Allerhöchsten genannt. Der Herr Gott wird ihm den Thron seines Vorfahren David geben;

33 er wird das Haus Jakob für immer regieren, und seine Regierung wird kein Ende haben.

34 Maria sagte zu dem Engel: Wie kann das geschehen, da ich mit keinem Mann schlafen werde?

35 Der Engel antwortete: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich mit seinem Schatten bedecken. Und so wird das Kind heilig sein und wird Sohn Gottes genannt.

36 Und ich sage es dir auch: Deine Cousine Elisabeth hat in ihrem hohen Alter auch einen Sohn empfangen, und die, die die Leute unfruchtbar nannten, ist jetzt im sechsten Monat.

37 Denn nichts ist Gott unmöglich.

38 Maria sagte: Siehe, ich bin die Gottesmagd, lass es mir geschehen, wie du gesagt hast. - Und der Engel hat sie verlassen.

39 Maria machte sich damals auf den Weg und ging so schnell sie konnte in das Hügelland in eine Stadt in Juda.

40 Sie ging in das Haus von Sacharja und begrüßte Elisabeth.

41 Nun geschah es, dass, sobald Elisabeth den Gruß Marias hörte, dass das Kind in ihrem Leib hüpfte und Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt war.

42 Sie rief laut und sagte: Von allen Frauen bist du am meisten gebenedeit, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.

43 Warum sollte ich mit einem Besuch der Mutter meines Herrn geehrt werden?

44 Schau, als dein Gruß meine Ohren erreichte, sprang das Kind in meinem Leib vor Freude!

45 Ja, gesegnet ist sie, die glaubte, dass die Verheißung, die sie vom Herrn erhalten hatte, erfüllt werden würde.

46 Maria sagte: Meine Seele verkündet die Größe des Herrn

47 und mein Geist freut sich in Gott, meinem Retter;

48 weil er auf die Demut seiner Magd gesehen hat. Ja, von nun an werden mich alle Generationen selig preisen,

49 denn der Allmächtige hat große Dinge für mich getan. Heilig ist sein Name,

50 und seine treue Liebe erstreckt sich von Zeitalter zu Zeitalter auf diejenigen, die ihn ehren.

51 Er hat die Kraft seines Arms eingesetzt, er hat den Arroganten des Herzens überwunden.

52 Er hat die Fürsten von ihren Thronen gestürzt und die Kleinen hoch erhoben.

53 Er hat den Hungernden mit guten Dingen gefüllt, die Reichen leer hinaus geschickt.

54 Er ist seinem Diener Israel zur Hilfe gekommen, in Anbetracht seiner treuen Liebe,

55 Gemäß der Verheißung, die er unseren Vorfahren gegeben hat, gemäß seiner Barmherzigkeit gegenüber Abraham und seinen Nachkommen für immer.

56 Maria blieb drei Monate bei ihr und ging dann nach Hause.

57 Es kam die Zeit für Elisabeth, ihr Kind zu bekommen, und sie gebar einen Sohn;

58 und als ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine treue Liebe verschwendet hatte, teilten sie ihre Freude.

59 Nun geschah es, dass sie am achten Tag kamen, um das Kind zu beschneiden; sie wollten ihn Zacharias nach seinem Vater nennen,

60 aber seine Mutter sprach sich dagegen aus. Nein, sagte sie, er soll Johannes heißen.

61 Sie sprachen zu ihr: Niemand in deiner Familie hat diesen Namen.

62 Und sie machte seinem Vater Zeichen, um herauszufinden, wie er ihn genannt haben wollte.

63 Der Vater bat um eine Schreibtafel und schrieb: Sein Name ist Johannes. - Und sie waren alle erstaunt.

64 In diesem Augenblick kehrte seine Redefähigkeit zurück und er sprach und pries Gott.

65 Alle ihre Nachbarn waren voller Ehrfurcht und die ganze Sache wurde im ganzen Hügelland von Judäa besprochen.

66 Alle, die davon hörten, schätzten es in ihren Herzen. Wer wird dieses Kind sein? wunderten sie sich. Und in der Tat war die Hand des Herrn auf ihm.

67 Sein Vater Sacharja war vom Heiligen Geist erfüllt und sprach diese Prophezeiung:

68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht, er hat sie befreit,

69 und er hat für uns eine rettende Macht im Haus seines Knechtes David errichtet,

70 so wie er es verkündet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten aus alter Zeit,

71 dass er uns vor unseren Feinden und vor den Händen all derer retten würde, die uns hassen,

72 und zeigen unseren Vorfahren treue Liebe und denken an seinen heiligen Bund.

73 Dies war der Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hatte:

74 dass er uns frei von Furcht gewähren würde, von den Händen unserer Feinde befreit zu werden,

75 um ihm in all unserer Zeit in Heiligkeit und Aufrichtigkeit in seiner Gegenwart zu dienen.

76 Und du, kleines Kind, sollst Prophet des Allerhöchsten heißen, denn du wirst vor den Herrn einher gehen, um ihm einen Weg zu bereiten,

77 um seinem Volk Wissen über die Erlösung durch Vergebung ihrer Sünden zu geben,

78 wegen der treuen Liebe unseres Gottes, in der die aufgehende Sonne von oben gekommen ist, um uns zu besuchen,

79 um denen, die in Dunkelheit und Schatten des Todes leben, Licht zu geben, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu führen.

80 Mittlerweile war das Kind groß und sein Geist wurde stärker. Und er lebte in der Wüste bis zu dem Tag, als er Israel offen erschien.

ZWEITES KAPITEL

1 Nun geschah es, dass Caesar Augustus zu dieser Zeit ein Dekret erlassen hatte, dass eine Volkszählung über die gesamte bewohnte Welt gemacht werden sollte.

2 Diese Volkszählung, die erste, fand statt, als Quirinius Gouverneur von Syrien war.

3 Und jeder ließ sich registrieren, jeder in seiner eigenen Stadt.

4 So zog Josef aus der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa zu Davids Stadt, genannt Bethlehem, da er aus Davids Haus und Linie stammte,

5 um zusammen mit Maria, seiner Braut, die ein Kind hatte, eingetragen zu werden.

6 Nun geschah es, dass, während sie dort waren, die Zeit kam, dass sie ihr Kind bekam.

7 Und sie gebar den einzigen Sohn, ihren Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil im Wohnraum kein Platz für sie war.

8 Auf dem Land in der Nähe gab es Hirten auf den Feldern, die während der Nachtwache ihre Schafe hüteten.

9 Ein Engel des Herrn stand über ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn schien um sie herum. Sie hatten Angst.

10 Der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht! Seht, ich bringe euch eine Nachricht von großer Freude, eine Freude, die das ganze Volk teilen wird.

11 Heute ist dir in der Stadt Davids der Erlöser geboren worden; er ist Christus, der Herr.

12 Und hier ist ein Zeichen für euch: Ihr werdet ein Baby finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.

13 Und mit dem Engel war auf einmal eine große Menge der Scharen des Himmels, die Gott mit den Worten priesen:

14 Ruhm ist Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für seine Favoriten!

15 Nun geschah es, als die Engel von ihnen in den Himmel gegangen waren, sagten die Hirten: Lasst uns nach Bethlehem gehen und dieses Ereignis sehen, das der Herr uns bekannt gemacht hat.

16 Und sie liefen davon und fanden Maria und Josef und das Baby in der Krippe.

17 Als sie das Kind sahen, wiederholten sie, was ihnen von ihm erzählt worden war.

18 Und alle, die es hörten, waren erstaunt darüber, was die Hirten ihnen sagten.

19 Was Maria anbelangt, so schätzte sie all diese Dinge sehr und meditierte darüber in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten gingen zurück, verherrlichten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

21 Als der achte Tag kam und das Kind beschnitten werden sollte, gaben sie ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel ihm vor seiner Empfängnis gegeben hatte.

22 Und als der Tag gekommen war, dass sie nach dem Gesetz des Mose gereinigt werden mussten, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu präsentieren.

23 Sie beachteten, was im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Jeder erstgeborene Mann muss dem Herrn geweiht werden.

24 Und sie wollten auch das Opfer zu bringen, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

25 Nun war in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war ein aufrichtiger und frommer Mann; er freute sich auf die Wiederherstellung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

26 Es war ihm durch den Heiligen Geist offenbart worden, dass er den Tod nicht sehen würde, bevor er den Messias des Herrn gesehen hatte.

27 Vom Geist aufgefordert, kam er zum Tempel; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um für ihn zu tun, was das Gesetz verlangte,

28 nahm er das Baby in die Arme und segnete Gott; und er sagte:

29 Nun, Meister, lässt du deinen Diener in Frieden gehen, wie du es versprochen hast,

30 denn meine Augen haben das Heil gesehen,

31 das du bereitet hast vor allen Nationen;

32 ein Licht der Offenbarung für die Völker und ein Ruhm für dein Volk Israel.

33 Als der Vater und die Mutter des Kindes sich wunderten, was über ihn gesagt wurde,

34 segnete Simeon sie und sagte zu seiner Mutter Maria: Schau, er ist für den Fall und für den Aufstieg vieler in Israel bestimmt, und ist dazu bestimmt ein Zeichen zu sein, dem widersprochen werden wird.

35 Und ein Schwert wird deine Seele durchbohren, damit die geheimen Gedanken vieler freigelegt werden!

36 Es war auch eine Prophetin da, Anna, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser. Sie war alt an Jahren. In den Mädchenjahren war sie sieben Jahren verheiratet,

37 bevor sie Witwe wurde. Sie war jetzt vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie, um Gott Tag und Nacht mit Fasten und Gebet zu dienen.

38 Sie kam gerade in diesem Moment hinein und begann Gott zu preisen; und sie sprach zu allen von dem Kind, die sich auf die Erlösung Jerusalems freuten.

39 Als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa zurück, in ihre eigene Stadt Nazareth.

40 Und als das Kind erwachsen wurde, wurde es mit Sophia erfüllt; und Gottes Charis war bei ihm.

41 Jedes Jahr gingen seine Eltern zum Passahfest nach Jerusalem.

42 Als er zwölf Jahre alt war, gingen sie wie üblich zum Fest.

43 Als die Festtage vorüber waren und sie sich auf den Heimweg machten, blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es wussten.

44 Sie nahmen an, dass er sich irgendwo in der Gruppe befand, und erst nach einer eintägigen Reise suchten sie ihn zwischen ihren Verwandten und Bekannten.

45 Als sie ihn nicht finden konnten, gingen sie zurück nach Jerusalem, um ihn überall zu suchen.

46 Es geschah, dass sie ihn drei Tage später im Tempel fanden, zwischen den Meistern sitzend, ihnen zuhörend und ihnen Fragen stellend;

47 und alle, die ihn hörten, waren erstaunt über seine Intelligenz und seine klugen Antworten.

48 Sie waren überwältigt, als sie ihn sahen, und seine Mutter sagte zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, wie sehr ich und dein Vater dich mit Schmerzen gesucht haben!

49 Er antwortete: Warum sucht ihr mich? Wusstest ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?

50 Aber sie verstanden nicht, was er meinte.

51 Dann ging er mit ihnen hinunter und kam nach Nazareth und lebte unter ihrer Autorität. Seine Mutter hat all diese Worte und Ereignisse in ihrem Herzen aufbewahrt.

52 Und Jesus wuchs in Sophia, nahm zu an Größe und wuchs in der Charis Gottes und der Menschen.

*

Marco,
heute am 4. Advent war ich plötzlich inspiriert, eine Hauskreis-Andacht über Mirjam zu schreiben - Mirjam in der Torah, im Koran und in der evangelischen Theologie. Ich hoffe, es gefällt dir.

*

Liebe Mama,
hier Weihnachtslieder von Udo...

*

"Sie besaß die Fähigkeit, verständlich zu schweigen."

Jack London

*

Dini,
ich fahre jetzt zu Evi zur Weihnachtsfeier und sende dir noch tausend Küsse vom göttlichen Jesuskind!

*

Die ersten Gedanken des Papstes kreisten um Nahrung: Betlehem bedeutet ‚Haus des Brotes‘, Jesus werde in eine Futterkrippe gelegt, und auch die Ursünde der Menschheit habe mit Nahrung zu tun, mit der verbotenen Frucht.

Ein Gott, der gibt

Der Mensch brauche Nahrung, aber sei dabei nicht stehen geblieben. „Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden“, so Papst Franziskus. „Das Haben, das Anhäufen von Dingen scheint für viele der Sinn des Lebens zu sein. Eine unersättliche Gier durchzieht die Menschheitsgeschichte, bis hin zu den Paradoxien von heute, dass einige wenige üppig schlemmen und so viele kein Brot zum Leben haben.“

Die Menschwerdung Gottes in Betlehem bezeichne den Wendepunkt in der Geschichte, Gott biete sich selbst an, er nehme nicht, sondern gebe, und zwar sich selbst.

Dem Menschen, der von Anfang an daran gewöhnt war, zu nehmen und zu essen, sagt Jesus von nun an: »Nehmt und esst; das ist mein Leib« ”

Nichts weniger als ein neues Lebensmodell biete das Kind im Stall an, „nicht verschlingen und hamstern, sondern teilen und geben.“ So werde die „Spirale von Gier und Maßlosigkeit“ durchbrochen.

Die Geschichte der Menschen ändere sich, wenn dieses Leben, das Gott schenke, angenommen werde. Das Herz würde sich verändern, Egoismus bestimme es nicht mehr.

Wenn wir auf die Krippe schauen, verstehen wir, dass das, was das Leben nährt, nicht der Besitz, sondern die Liebe ist; nicht Gier, sondern Nächstenliebe; nicht der Überfluss, den man zur Schau stellt, sondern die Einfachheit, die man bewahrt ”

Das Leben, das Gott in Jesus schenke, fordere dazu auf, weiter geschenkt zu werden, „Fragen wir uns selbst: Breche ich zu Weihnachten mein Brot mit denen, die keines haben?“

*

Hallo Flo!
Heute am 1. Weihnachtstag hab ich von dir geträumt. Du kamst in meinen Bibelkreis der Pfingstler und flüstertest einer Frau zu, dass, wie Gabriel Maria gegrüßt hat, alle guten Menschen sich vor der FRAU verneigen. Ich staunte über deinen Namen, denn du hießest Mirjam oder Marion. Ich warnte dich nur, das Geheimnis Mariens für dich zu behalten, da für unsern pietistischen Hauskreisleiter Maria ein rotes Tuch ist. Ich erzählte demselben von deinen Germanistikstudien der Märchenliteratur. Er sage, die deutsche Romantik habe zum Nationalsozialismus geführt. Da brach ich das Gespräch mit ihm ab.

Ich habe in diesem Jahr im Bibelkreis die Johannesoffenbarung und das Buch Hiob ausgelegt. Ein Freund hat meine Bibelübersetzung im Internet veröffentlicht, falls du mal schauen willst:

Gelesen hab ich viel Clemens Brentano und Achim von Arnim und an vaterländischer Poesie gearbeitet, ich hab eine eigne Edda, dichte gerade das Nibelungen- und das Gudrun-Lied nach, arbeite am Heliand und an Otfrieds Evangelienharmonie. Ich sende dir meine Nachdichtung des altdeutschen Fragments vom Weltgericht.

Du wirst mir wahrscheinlich leider nicht antworten, jedenfalls wünsche ich dir alles Gute und Schöne zum Neuen Jahr und im Voraus zu deinem Geburtstag am 4. Januar.

*

FÜNF PSALMEN DER ESSENER

ERSTER PSALM

Eine Danksagung von David.

(1) Ich war der jüngste unter meinen Brüdern und ein Jugendlicher im Haus meines Vaters.

(2) Ich habe die Herde meines Vaters gefüttert, und ich habe einen Löwen und einen Wolf gefunden und sie erschlagen und sie vernichtet.

(3) Meine Hände bauten eine Orgel und meine Finger bauten eine Harfe.

(4) Wer wird mir meinen Herrn zeigen? Er, mein Herr, ist mein Gott geworden.

(5) Er sandte seinen Engel und nahm mich von der Herde meines Vaters und salbte mich mit dem Öl der Salbung.

(6) Meine Brüder, die schönen und großen, waren es, an denen der Herr keine Freude hatte.

(7) Und ich ging aus, um den Philister zu treffen, und er verfluchte mich bei seinen Götzen.

(8) Aber ich zog sein Schwert, schnitt ihm den Kopf ab und nahm den Vorwurf von den Kindern Israel weg.

ZWEITER PSALM

Das Gebet des Hiskia, als ihn Feinde umzingelten.


(1) Verherrlicht euren Gott mit lauter Stimme; in der Versammlung von vielen verkündet seine Herrlichkeit!

(2) Inmitten der Menge der Aufrichtigen verherrlicht sein Lob; und redet mit den Gerechten von seiner Herrlichkeit!

(3) Schließt eure Seele an das Gute und das Vollkommene an, um den Allerhöchsten zu verherrlichen!

(4) Versammelt euch, um seine Stärke bekannt zu machen; und seid nicht langsam darin, allen Kindern seine Erlösung und seine Stärke und seine Herrlichkeit zu zeigen!

(5) Damit die Ehre des Herrn erkannt werden kann, wurde die Weisheit gegeben; und um von seinen Werken zu erzählen, ist sie den Menschen bekannt gemacht worden:

(6) um seinen Schülern seine Kraft bekannt zu machen und denjenigen, die kein verständiges Herz haben, um seine Herrlichkeit zu begreifen;

(7) die weit von seinen Eingängen und weit von seinen Toren entfernt sind:

(8) weil der Herr von Jakob erhöht ist und seine Herrlichkeit auf allen seinen Werken ruht.

(9) Und ein Mensch, der den Höchsten verherrlicht, wird sich an ihm erfreuen; wie an einem, der gutes Essen anbietet, und wie an einem, der Ziegen und Kälber anbietet;

(10) und wie einer, der den Altar mit einer Vielzahl von Brandopfern fett macht; und wie der Duft von Weihrauch aus den Händen der Gerechten.

(11) Von deinen aufrechten Toren wird seine Stimme und von der Stimme die aufrichtige Ermahnung gehört.

(12) und in ihrem Essen soll die Wahrheit befriedigend sein und in ihrem Trinken, wenn sie unter einander teilen.

(13) Ihre Wohnung ist im Gesetz des Allerhöchsten, und ihre Rede soll seine Stärke bekannt machen.

(14) Wie weit von den Gottlosen entfernt ist die Rede von Ihm, und wie weit entfernt von allen Übertretern, die Ihn kennen lernen werden!

(15) Siehe, das Auge des Herrn hat Mitleid mit den Guten, und denen, die ihn verherrlichen, wird er die Barmherzigkeit erweisen, und in der Zeit des Bösen wird er ihre Seele erretten.

(16) Gelobt sei der Herr, der die Elenden aus der Hand der Gottlosen errettet hat; der ein Horn in Jakob und einen Richter der Völker in Israel aufrichtet;

(17) damit er seine Wohnung in Zion baue und unser Zeitalter in Jerusalem schmücke.


DRITTER PSALM

Als das Volk von Cyrus die Erlaubnis erhielt, nach Hause zurückzukehren.

(1) O Herr, ich habe zu dir geschrien; höre auf mich!

(2) Ich habe meine Hände zu deiner heiligen Wohnstätte erhoben. neige dein Ohr zu mir

(3) und gib mir nach meiner Bitte; mein Gebet widerspricht dir nicht.

(4) Baue meine Seele auf und zerstöre sie nicht; und lege sie nicht vor den Gottlosen nieder.

(5) Diejenigen, die das Böse belohnen, wende von mir ab, o Richter der Wahrheit!

(6) Herr, richte mich nicht nach meinen Sünden, denn vor dir ist kein Fleisch unschuldig.

(7) Herr, dein Gesetz mache mir klar und lehre mich deine Urteile;

(8) und viele werden von deinen Werken hören, und die Nationen werden deine Ehre preisen.

(9) Erinnere dich an mich und vergiss mich nicht; und führe mich nicht zu Dingen, die mir zu schwer sind.

(10) Die Sünden meiner Jugend zwingen dich dazu, von mir zu gehen, und meine Strafe lässt dich nicht an mich denken.

(11) Reinige mich, o Herr, von der bösen Lepra und lass sie nicht mehr zu mir kommen.

(12) Trockne ihre Wurzeln in mir aus und lass nicht ihre Blätter an mir sprießen.

(13) Groß bist du, Herr; daher muss meine Bitte von dir erfüllt werden!

(14) Bei wem soll ich mich beschweren, dass er mir etwas geben soll, und was kann mir die Stärke der Menschen hinzufügen?

(15) In dich, o Herr, ist mein Vertrauen; ich rief zum Herrn, und er hörte mich und heilte mein gebrochenes Herz.

(16) Ich schlummerte und schlief ein; ich habe geträumt, und mir wurde geholfen, und der Herr hat mich gestützt.

(17) Sie schmerzten mein Herz sehr; ich werde dankbar zurückkehren, weil der Herr mich erlöst hat.

(18) Jetzt werde ich mich über ihre Schande freuen; ich habe auf dich gehofft und werde mich nicht schämen.

(19) Gib dir die Ehre für immer, für immer und ewig.

(20) Errette Israel, deine Auserwählten, und die vom Haus Jakobs sind deine Zeugen.

VIERTER PSALM

Von David gesprochen, als er mit dem Löwen und dem Wolf kämpfte, der ein Schaf aus seiner Herde nahm.

(1) O Gott, o Gott, komm mir zu Hilfe; hilf mir und rette mich, errette meine Seele vom Jäger!

(2) Soll ich durch das Maul des Löwen ins Totenreich gehen? Oder soll der Wolf mich verwirren?

(3) War es nicht genug für sie, dass sie auf die Herde meines Vaters warteten und ein Schaf von meinem Vater zerrissen hatten? Aber sie wollten auch meine Seele zerstören!

(4) Erbarme dich, o Herr, und rette deinen Heiligen vor der Zerstörung; dass er in all seinen Zeiten deine Herrlichkeit wiederholen und deinen großen Namen preisen darf;

(5) wenn du ihn von den Klauen des zerstörenden Löwen und des verwüstenden Wolfes befreit hast und wenn du meine Gefangenschaft von den Klauen der wilden Tiere gerettet hast.

(6) Schnell, o mein Herr Adonai, schicke mir einen Befreier und ziehe mich aus der klaffenden Grube heraus, die mich in ihrer Tiefe gefangen hält!


FÜNFTER PSALM

Von David gesprochen, als er dank Gott zurückkehrte, der ihn vom Löwen und vom Wolf befreit hatte, und er beide getötet hatte.

(1) Lobt den Herrn, alle Nationen! Verherrlicht ihn und segnet seinen Namen:

(2) der die Seele seiner Auserwählten aus den Händen des Todes gerettet und seinen Heiligen von der Zerstörung befreit hat

(3) und mich aus den Netzen des Totenreichs befreit und meine Seele aus der Grube rettete, die war nicht zu ergründen.

(4) Denn bevor meine Erlösung von Ihm ausgehen konnte, war ich von zwei wilden Tieren in zwei Teilen nahezu zerrissen.

(5) Aber er sandte seinen Engel und schloss die klaffenden Mäuler von mir und rettete mein Leben vor der Zerstörung.

(6) Meine Seele wird ihn verherrlichen und ihn wegen aller seiner Güte, die er mir getan hat und tun wird, preisen!

*

O NIENEKE SÜSS

WEIHNACHTEN 2018

1

O Nieneken süß, o Nieneke mild!
Deiner Mutter Willen hast du erfüllt,
Bist kommen aus dem Himmelreich,
Uns armen Menschen worden gleich.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

2

O Nieneke süß, o Nieneke mild!
Deins Opas Zorn hast du gestillt,
Du tilgst mir alle meine Schuld
Und bringest mich in deiner Mutter Huld.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

3

O Nieneke süß, o Nieneke mild!
Mit Wonnen hast du die Welt erfüllt.
Du kommst herab von des Himmels Saal
Und tröstest mich in den Tränental.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

4

O Nieneke süß, o Nieneke mild!
Sei du mein Schutz und sei mein Schild,
Ich bitte durch deine Geburt im Schoß,
Befreie mich von meiner Sünde groß.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

5

O Nieneke süß, o Nieneke mild!
Du bist der Liebe Ebenbild.
Zünd an in mir der Minne Glut,
Dass ich dich lieb mit Fleisch und Blut.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

6

O Nieneke süß, o Nieneke mild!
Hilf, dass ich tue, was du willt,
Was mein ist, das ist alles dein,
Ach lass mich dir empfohlen sein.
O Nieneke süß, o Nieneke mild!

*

AVE SUSANNE

WEIHNACHTEN 2018

Vom Himmel schön, o Engel, komm,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Ich höre deine Lieder fromm,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Mit hoher Stimme sing dein Lied,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Bring Geige und Gitarre mit,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Lass hören deine Stimme süß,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Du Engel aus dem Paradies,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Wie himmlisch ist doch die Musik,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Von Protestant und Katholik,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Zur Stimme dein ein Engel geigt,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Der Engel still vor Liebe schweigt,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Sehr schön ist der Gitarre Klang,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Wie süß im Mai der Vögel Sang,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Dein Lied ist wie ein keuscher Kuss,
Ave Susanne, Susanne, Susanna,
Davon ich trunken singen muss,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

Sing Glück den Menschen weit und breit,
Ave Susanne, Susanne, Susanne,
Die Liebe liebt in Ewigkeit,
Halleluja, Halleluja,
Jesus Lobpreis und der Madonna!

*

AVE EVI

Ave, o Maria!
Dieses Grußwort Ave
Umkehrt Evas Namen,
Ave, Mutter Eva!

Ave, liebe Evi,
Liebste Freundin, Ave!
Evi wird zu Ive,
Ive wird zu Jahwe!

*

Selig seid ihr, die ihr arm seid, denn das Himmelreich gehört euch!

Wehe euch, die ihr reich seid, ihr habt euren Trost jetzt schon.

Jesus

*

Hallo Stefan,
ich hoffe, du hattest ein schönes Weihnachtsfest und dass alle deine Kinder bei dir waren. Ich war Heilig Abend bei meiner Freundin Evi und meinen Herzenssöhnen, das war sehr schön. Nun wünsch ich dir noch ein glückliches neues Jahr, möge dir dein Glück erhalten bleiben.

*

Liebe Mama,
hier der Weihnachtssegen des Papstes für die ganze Menschheit und dich:

*

LUKAS EVANGELIUM
ACHTES KAPITEL

1 Nun geschah es, dass er danach durch Städte und Dörfer ging, um zu predigen und die gute Nachricht vom Reich Gottes zu verkünden. Mit ihm gingen die Zwölf,

2 sowie bestimmte Frauen, die von bösen Geistern und Leiden geheilt worden waren: Maria hieß Magdalena, von der sieben Dämonen ausgetrieben worden waren,

3 Johanna (Gott ist Gnade), die Frau von Herodes‘ Kinderhüter Chuza, Susanne (Lotusblume), - und viele andere, die ihm als Diakoninnen dienten mit ihrer ganzen eigenen Substanz.

*

LUKAS EVANGELIUM
ELFTES KAPITEL

1 Nun geschah es, dass er an einem bestimmten Ort betete, und als er fertig war, sagte einer seiner Jünger: Herr, lehre uns das Beten, wie Johannes seine Jünger gelehrt hat.

2 Er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, dann sollt ihr sagen: Pater, möge dein Name geheiligt sein, dein Reich komme;

3 gib uns täglich unser substantielles Brot für morgen, und vergib uns unsere Schulden,

4 denn wir vergeben selbst auch jedem, der uns etwas schuldet. Und stell uns nicht auf die Probe.

*

Lieber Marco,
letztes Jahr Weihnachten hatte mir Valea so gut gefallen, dass ich ihr als euer Hauspoet natürlich ein Denkmal setzen wollte. Ich nahm mir vor, einmal einen blutigen Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten zu schreiben. Ich nahm mir die Oper Die Hugenotten des Juden Giacomo Meyerbeer zum Vorbild und füllte das Skelett mit allerlei lästerlichen Schimpfreden von beiden Seiten. Ich habe ein Jahr daran geschrieben. Von rechts wegen gehört die Oper in euer Haus. Du könntest dich entweder amüsieren oder ärgern, aber du kannst sie nicht lesen, weil sie in lyrischen Liedern verfasst ist. Susanne (ich weiß nicht, ob ihr meine Verse überhaupt goutieren) wird wenig Geschmack dran finden, denn ihre Seele ist doch allzu harmonisch und friedlich für solch einen Religionskrieg. Valea, die Hauptheldin, wird nichts verstehen, denn es ist keine Kinderoper, und das Ende der Heldin ist tragisch, was Frauen und Mädchen nie gefällt. Dennoch, obwohl ich bei euch keine Leser*in finde, sende ich euch die Oper aus Gründen höherer Gerechtigkeit zu.

*

JOSEF ONO

V

Nun, Eva glaubte jedes Märchen,
Sie betete zu Gnom und Fee,
Der Fee Kleid aus Libellen-Härchen
Sah schimmern nachts sie auf dem See,
Sie glaubte an das Heil der Kräuter,
Dass Mozart milchreich macht das Euter,
Sie glaubte an den Zauberstab,
Alraun, der Geld in Menge gab,
Sie glaubte an der Sterne Einfluss,
Wahrsagerei und Horoskop,
Sie sang der weißen Nixe Lob,
Die fuhr im Schiffe auf dem Rheinfluss,
Sie betete zur Göttin Mond,
Die droben auf der Wolke thront.

VI

Wer zum Geburtstag gratulierte
Zu früh, der machte Eva bleich,
Oft sie sich mit dem Onyx zierte,
Dem Stein des Scorpio im Reich
Des Zaubers, der wohnt in den Dingen,
Sie glaubte, Hildegard von Bingen
Verkündete, dass in dem Sein
Voll Heilkraft sei der Edelstein,
Traumfänger hingen überm Bette,
Kristalle in dem Wasserglas,
Doch ehrte sie auch Karitas
Und wollt zur Weihnacht in die Mette,
In ihrer Esoterik All
War Raum für Jesus auch im Stall...

VII

So alles war ihr voller Zauber,
Von Treue sprach der Taube Ruf,
Von Liebe sprach der Turteltauber,
Sie glaubte an den Gott, der schuf,
Doch glaubte nicht an die Gebete,
Als ob man Gott so zwingen täte,
Ergeben war dem Schicksal sie
Und glaubte auch, sie sterbe nie,
Im Winter sehnt sie sich zur Mainacht,
Da Falter saugen Nektarseim,
Sie wohnt in Wolkenkuckucksheim,
Romantisch feiert sie die Weihnacht
Mit Mozarts Zauberflöte sacht,
Da sang die Königin der Nacht.

VIII

Jetzt Eva aber legt die Karten,
Das Spiel des magischen Tarot.
Kommst, Prinz, du in den Rosengarten?
Schneewittchen, bist du still und froh?
O Nordsee, schreien grell die Möwen?
Kommt Lust geritten auf dem Löwen?
Spricht Nostradamus seinen Spruch,
Erfüllt sich uns das Zauberbuch?
Wir stechen Verse in der Bibel,
Wir lesen deutend aus der Hand,
Ein M man in den Händen fand,
Man liest der Kinder Märchenfibel,
Und alles kündet Zukunft an
Und einen prophezeiten Mann!...

IX

O Frost der Mitternacht, Sylvester!
Die Sterne glitzern wie Kristall.
Wie träumend schaut die Zauberschwester
Nach Geistermächten aus im All.
Und Eva tritt in ihren Garten,
Sie denkt noch an die Zauberkarten,
Es spiegelt sich die Luna blass
In meiner Eva Spiegelglas,
Im Schnee vernehmbar leise Schritte,
Im Dunkel kommt heran ein Mann,
Das muss er sein, denkt sie, und dann
Ganz nach der neuen Heiden Sitte
Genießt sie einen One-night-stand,
Oh little cowgirl in the sand!

X

Dann zieht sie einmal noch die Karten,
Und Eva wird vor Ärger rot,
Nicht Liebe künden sie im Garten,
Nein, einen Sensemann, den Tod!
Doch wie die Oma ihr geraten,
Wenn die Raketen drohend nahten,
Ging Eva, die so süß und nett,
Nach Mitternacht allein zu Bett.
Vielleicht ich träum von meinem Heros?
Die Bibel unterm Kissen, ruht
Das junge Herz, das junge Blut,
Und über ihrem Bett wacht Eros,
Der feuchten Venus heißer Sohn,
Der ihre Brust sich wählt zum Thron.

*

Tota pulchra es Susanna

Perfekte Schönheit bist Du, Susanne,
Und kein Makel ist an Dir,
Keine Flecken, Falten und Runzeln..
Deine Kleider sind schön wie der Frühling,
Und Deine Haut ist wie Schnee und transparente Jade,
Und Deine Figur ist schlank und voller Grazie!.
Perfekte Schönheit bist Du, Susanne,
Und kein Makel ist an Dir.
Du bist der Ruhm der Gemeinde,
Du die Freude der Christen,
Du die Ehre Deutschlands!.
Perfekte Schönheit bist Du, Susanne!

Bitte für mich Sünder, Susanne,
Du Frömmste aller Frauen,
Du Mildeste aller Mütter,
Bitte für mich bei unserem Herrn Jesus Christus!

*

Liebe Sabine,
ich hoffe, du hast an deinem Weihnachtsfest der tätigen Nächstenliebe auch erfahren, dass Gott dich von Herzen liebt! Nun wünsche ich dir eine schöne Sylvesterfeier mit deinen Freundinnen und ein neues Jahr mit viel Umarmungen Jesu!

*

JOSEF ONO

XI

Sie war im Wald in ihren Träumen,
Die Träumerin hat dies geträumt:
Im Wald von weißen Tannenbäumen
Der weiße Schnee hat rein geschäumt.
Der Schnee lag da in hohen Haufen,
Den Wald auf seinen Herrn zu taufen.
Und durch das Wäldchen floss ein Bach
Harmonisch wie Musik von Bach,
Und überm Bach war eine Brücke,
Ein Eichenstamm gelegt als Steg,
Von Eis gefroren war der Weg,
Das Eis war glatt wie Weibertücke,
Doch Eva weiter wandernd irrt,
Verzweifelt, hilflos und verwirrt.

XII

Und Eva stolpert in dem Walde,
Es schmerzt sie an der Haut der Frost.
Doch warte, Mädchen, balde, balde
Die Sonne aufersteht im Ost.
Doch noch ists in dem Walde dunkel,
Sie hört Geschwätz, des Bachs Gemunkel,
Da leuchten Augen wie vom Luchs,
Und schau, es kommt ein Geisterfuchs,
Ein Dämon aus dem alten China,
Der führt sie weiter durch den Wald,
Von Purpur seine Lichtgestalt,
Fern funkelt Stella Matutina,
Der Geisterfuchs ist Eva treu,
Als ob sie Geisterfüchsin sei.

XIII

Und Eva wandert immer weiter
Und sucht dem Fuchse zu entfliehn.
Der Himmel schwarz und dennoch heiter,
Die silberweiße Luna schien.
Der Fuchs folgt immer stets dem Mädchen,
Wie Theseus einst dem Purpurfädchen
Von Ariadne, Kretas Kind,
In Knossos in dem Labyrinth.
Es schleicht der Fuchs die Wege lange,
Die Schritte stets getreu dem Takt,
Man sieht die junge Esche nackt,
Der Milchpfad scheint wie eine Schlange,
Und Eva, still und voller Weh,
Sieht sich begraben schon im Schnee.

XIV

Und weiter flieht sie vor dem Fuchse,
Der Schnee reicht ihr bis an die Knie.
Der Fuchs mit Augen von dem Luchse,
Beharrlich stets verfolgt er sie.
Es fällt ihr Taschentuch von Seide,
Sie streift den Zweig der Trauerweide,
Und schon verliert sie einen Schuh
Wie Cindarella, Ruckeguh,
Der Fuchs jedoch folgt immer weiter,
Und Eva hebt den kurzen Rock,
Der Fuchs stinkt wie ein Ziegenbock,
Schon ist das Mädchen nicht mehr heiter,
Der Fuchs folgt voller Leidenschaft,
Und Eva schwand die Lebenskraft.

XV

Und Eva sinkt zur weißen Erde,
Da kommt der Geisterfuchs heran,
Als ob er nun zum Bären werde,
Zu einem bärenstarken Mann,
Hebt Eva er voll reiner Sitte
Und trägt sie hin zu einer Hütte,
Dort legt er nieder sie vorm Tor.
Und drinnen tönt Gelärm vom Chor,
Da singt man liederliche Lieder,
Da singt der Freund für seinen Freund,
Als wäre er sein schlimmster Feind,
Da singen alle: Trinkt, ihr Brüder!
Da spricht der Geisterfuchs zu ihr:
Nun trete durch die Höllentür!

XVI

Nun findet Eva neue Kräfte,
Sie guckt durchs Fenster in das Haus.
O Gläserklang, o Rebensäfte!
O Lärm, Geschwätz und Saus und Braus!
Was sieht sie da für eine Gruppe?
Ein Heer Dämonen, Satans Truppe!
Ein Kampfhund da mit Schaum vorm Mund,
Ein Rind mit einem Euter rund,
Ein Hahn, der kräht im Kreis der Glucken,
Ein Dachs, der Neffe von dem Fuchs,
Ein Uhu blind, ein Blauaug Luchs,
Die Schlange will den Schwanz verschlucken,
Der Kater mit dem steifen Schwanz,
Ein goldnes Kalb, ein Judentanz.

XVII

Die Spinne frisst den eignen Gatten,
Ein Frosch, den die Prinzessin küsst,
Und mitten unter diesen Satten
Das Faultier erst ihr sehen müsst,
Wie Riesenarme eine Mühle,
Ein Hürlein auf dem Lotterpfühle,
Ein Eselsglied mit Hengsterguss,
Die Schlange gibt sich selbst den Kuss,
Mit Menschensprache alte Drachen,
Der geile Affe onaniert,
Und der Koyote uriniert,
Und alle lärmen, alle lachen!
Und Eva unter ihnen sieht,
Wie Josef Ono singt ein Lied.

XVIII

Wenn Josef Ono etwas redet,
Andächtig schweigt die ganze Schar,
Wenn Josef Ono etwas betet,
Dann wird der Gruppe alles klar.
Er ist in dieser Schar der Meister,
Der Vater dieser Höllengeister.
Und Eva macht sich neuen Mut,
Die Tür tut auf das junge Blut,
Und sie tritt ein. Und alle schweigen,
Betroffen, staunend und verwirrt,
Wie sie sich hat hierher verirrt,
Und stille steht der tolle Reigen.
Und Josef Ono ohne Ruh
Eilt nun auf seine Eva zu.

XIX

Doch Eva nur versucht zu fliehen,
Bleibt doch vor Schrecken fest gebannt,
Die Schreckensgeister lauthals schrieen,
Nun Josef hatte sich ermannt,
Er öffnet weit die breite Pforte
Und grüßt mit dem Willkommensworte,
Der Drache schreit in Hass und Zorn,
Der Ziegenbock erhebt sein Horn,
Die wilden Straßenköter bellen,
Die Schlange auf das Mädchen schaut,
Der Kater voller Brunst miaut,
Und alle in den sieben Höllen
Mit einem schrillen Kreischen schrein:
Ah, diese junge Frau ist mein!

XX

Sie ist seit Ewigkeit die Meine,
Ruft Josef da in wilder Wut,
Ich will sie haben ganz alleine,
Die Königin in meinem Blut!
Und nun die ganze Gruppe schwindet,
Und Eva nun allein sich findet,
Und Josef ist nun wieder nett
Und bettet Eva auf das Bett,
Man hört ein Jauchzen: Hosianna,
Und da kommt Peter Schwanensang
Und auch die schönen Brüste schwang
An seiner Seite Schwester Anna.
Doch plötzlich wütet voller Wucht
Die Leidenschaft der Eifersucht!

XXI

Und Josef greift nach einem Dolche
Und blutig wird der böse Streit,
Es zanken sich die beiden Strolche,
Und Peter fällt, zum Tod bereit,
Da bebt die Erde, wankt die Hütte,
Als ob der Herr das All zerrütte,
Und jetzt ist tiefe, tiefe Nacht,
Und Eva schwitzt vor Angst, erwacht
Und sieht die Wimpern der Aurora.
Und Schwester Anna kommt herein,
Wie Sommer voller Sonnenschein,
Und lacht: Was sagte dir die Tora,
Was hat der Traum dir prophezeit?
Wer ists, der um dein Hymen freit?

*

DANIEL
ACHTES KAPITEL

1 Im dritten Jahr des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, eine Vision nach der, die mir ursprünglich erschienen war.

2 Ich schaute auf die Vision, und als ich sah, befand ich mich in SUSAN - -

*

DAS FÜNFTE BUCH MOSE (DEUTERONOMIUM)

Kapitel 23

13 Und du sollst draußen vor dem Lager einen Platz haben, wohin du zur Notdurft hinausgehst. 14 Und du sollst eine Schaufel haben und wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist. 15 Denn der HERR, dein Gott, zieht mit dir inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Darum soll dein Lager heilig sein, dass nichts Schändliches unter dir gesehen werde und er sich von dir wende.

*

Liebe Mama,
Sylvester bin ich von 15 Uhr bis ca. 1 Uhr bei Marco und Susanne, das wird wohl etwas anstrengend. Ich grüße dich mit diesen Bibelversen:

Jesus Sirach
3,1 Hört, ihr Söhne, was das Recht des Vaters ist, /
und handelt danach, damit es euch gut geht.
2 Denn der Herr hat den Kindern befohlen, ihren Vater zu ehren, /
und die Söhne verpflichtet, das Recht ihrer Mutter zu achten.
3 Wer den Vater ehrt, erlangt Verzeihung der Sünden, / 4 und wer seine Mutter achtet, /
gleicht einem Menschen, der Schätze sammelt.
5 Wer den Vater ehrt, wird Freude haben an den eigenen Kindern, /
und wenn er betet, wird er Erhörung finden.
6 Wer den Vater achtet, wird lange leben, /
und wer seiner Mutter Ehre erweist, der erweist sie dem Herrn.

Damit wünsch ich dir einen heiter-musikalischen Jahresanfang und im Neuen Jahr viel Freude im Herzen und eine recht gute Gesundheit. Ganz gesund ist ja niemand. "Gesundheit ist das Maß an Krankheit, mit der man noch recht gut leben kann", sagt Nietzsche. Also ein nüchternes Prosit! zum Neuen Jahr, dir und Johann!

*

Sankt Ava auf dem Hundsstern möge geben
Der jungen schönen Emmy langes Leben!

Prosit Neujahr!

*

Manche Töne sind mir Verdruß, doch bleibet am meisten
Hundegebell mir verhaßt; kläffend zerreißt es mein Ohr.
Einen Hund nur hör ich sehr oft mit frohem Behagen
Bellend kläffen, den Hund, den sich der Nachbar erzog.
Denn er bellte mir einst mein Mädchen an, da sie sich heimlich
Zu mir stahl, und verriet unser Geheimnis beinah.
Jetzo, hör ich ihn bellen, so denk ich nur immer: sie kommt wohl!
Oder ich denke der Zeit, da die Erwartete kam.

Johann Wolfgang von Goethe

*

Wo du gestanden bist, wo du gegangen,
Und wo ich deiner Liebe Gunst empfangen,
Die Stelle ist nun leer - das schafft mir Schmerzen,
Doch lebst du ewig fort - in meinem Herzen.

*

UMARMUNG

Raketen schicken in die Luft
Die Narren aus dem Volke,
Doch ich umarme Maienduft,
Umarm die goldne Wolke.

*

Dinileinchen,
der pessimistische Philosoph Schopenhauer mochte die Menschen nicht, er liebte nur seinen Hund, den er Atman nannte, das heißt Atem oder Weltseele. Und wenn Atman mal einen Streich spielte, dann schimpfte Schopenhauer und sagte: Atman, du verhältst dich wie ein - Mensch!

In einem Feenmärchen las ich heute von einem kleinen schwarzweißen Hündchen, das eine verzauberte Fee war.

In den Briefen einer jüdischen Dichterin las ich eben: "Ist Emmy noch da?"

Mir geht es heute Schlecht, jetzt müsste Sankt Ava vom Hundsstern kommen, das Chi-Hua-Hua-Schoßhündchen der mexikanischen Madonna...

Toto

*

Meine liebe Tochter!
Mutter Teresa von Kalkutta besuchte eine Schwester und sah, dass dort die Toilette sehr sauber war und sagte: Diese Schwester muss Jesus sehr lieben. - Und so sehe ich sehr wohl deine Demut, dass du die Toilette der Kirche reinigst, und lobe dich dafür. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Dein Jesus

*

Glück auf zum Neuen Jahr, liebe Mama,
ich hab mir, um die süßen Mädchen in Rastede nicht zu erschrecken, meinen Bart gestutzt. In nächster Zeit will ich mal mütterlicherseits Ahnenforschung betreiben, mal sehen, ob ich was herausfinde. Halleluja - die Sonne steigt!

*

"Und beugte sich nieder und sprach: Was ist dein Knecht, dass du dich zu einem toten Hund gewendet, wie ich einer bin?"...

spricht Sankt Ava zu mir im Wort Gottes und hat Mitleid mit mir, als ob Jesus zu mir sagte: Mein Knecht, wie elend musst du sein, dass du um die Hilfe eines toten Hundes flehst! Aber ICH erhöre dich und tröste dich.

*

Marco,
bist du damit einverstanden, am 10. 1. den Bibelabend über Mirjam halten zu lassen?

*

Süße Mutti!
Leider ergibt die Internetseite zur Ahnenforschung nichts, weder über meinen Vater, der mich in Träumen verfolgt, noch über meinen Großvater, den Trinker und Nazi, noch über meine heilige Großmutter. Ich hätte dir gerne deine Ahnen bis zu Mutter Eva zurückverfolgt. Apropos, Evi kann ihre Ahnen bis ins 15. Jhd. zurückverfolgen, alles niedersächsische, evangelische Arbeiter und Bauern. Ich muss mich mit meiner Mythologie begnügen, dass mein Ur-Ur-Großvater Ulrich Ulrichs ein friesischer Seemann, wenn nicht gar ein Pirat war...

Dein Sohn

*

Liebe Gudrun!
Wirklich ein gnaden-reiches Weihnachten hab ich gehabt und ich hoffe, dir ist auch der lebendige und liebende Gott ganz neu begegnet. Auf ein neues Jahr schöner Gespräche über das Evangelium! Ich wünsche dir ein Neues Jahr mit vielen Umarmungen Gottes!

*

Marco,
hier Sprüche 8. Ein anspruchsvoller Text, ich hoffe, ich hab es nicht zu schwierig gemacht.

*

Dini und Nienke!

Die himmlische Mutter mit dem göttlichen Baby (und dem kosmischen Schoßhund) sei mit euch!

*

Liebe Susanne,
ich bin geblendet von dir und Valea - die Mutter Gottes und meine selige Karine bemühen sich, meine Seele zu beruhigen...

Nicht weiter sagen.

*

NIENKE-WEIHNACHTSLIED

Zu Oldenburg geboren
Ist uns ein Kindelein,
Die hab ich auserkoren,
Ihr Dichter will ich sein,
Eja, eja, ihr Dichter will ich sein.

In ihre Lust versenken
Will ich mich ganz hinab;
Mein Herz will ich ihr schenken
Und was ich bin und hab,
Eja, eja, und was ich bin und hab.

O Kindelein, von Herzen
Will ich dich lieben sehr,
In Freuden und in Schmerzen
Je länger und je mehr,
Eja, eja, je länger und je mehr.

Die Liebe mir doch gebe,
Bitt ich aus Herzensgrund,
Dass ich dir fröhlich lebe
Jetzt und zu aller Stund,
Eja, eja, jetzt und zu aller Stund.

Dich, Engelchen, ich finde
Im Menschen-Fleisch und -Blut;
Darum ich fest mich binde
An dich mit Liebesglut,
Eja, eja, an dich mit Liebesglut.

Lass mich von dir nicht scheiden,
Knüpf fest das Rosenband
Der Liebe von uns beiden;
Mein Herz gibt dir die Hand,
Eja, eja, mein Herz gibt dir die Hand!

*

GEBET UM HUMOR

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen.

Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten.

Schenke mir eine heilige Seele, Herr,

die das im Auge behält, was gut ist und rein,

damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,

sondern das Mittel finde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Schenke mir eine Seele, der die Langeweile nicht fremd ist,

die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,

und lass nicht zu,

dass ich mir allzu viel Sorgen mache um dieses sich breit machende Etwas,

das sich "Ich" nennt.

Herr, schenke mir Sinn für Humor,

gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,

damit ich ein wenig Glück kenne im Leben

und anderen davon mitteile.


hl. Thomas Morus (1478 – 1535)

*

ANBETUNG VALEAS

HUMANISTISCHES WEIHNACHTSLIED

Herbei, o ihr Liebenden,
Jubelnd triumphierend,
O kommet, o kommet zum Herzogtum!
Sehet die Tochter, uns zum Glück geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
O lasset uns anbeten das Mädchen!

Prinzessin der Schönheit,
Herzogin des Himmels,
Verschmähst nicht, zu ruhen in Susannes Schoß.
Kind, schönstes Mädchen, von Ewigkeit geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
O lasset uns anbeten das Mädchen!

Kommt, singt dem Mädchen,
O ihr Musen-Chöre,
Frohlocket, frohlocket, ihr Liebenden:
Ruhm sei der Frau im Himmel und auf Erden!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
O lasset uns anbeten das Mädchen!

Dir, die du bist einmal
Frau für uns geboren,
Valea, sei Ehre und Preis und Ruhm!
Dir, Kind gewordne Huld der lieben Mutter!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
O lasset uns anbeten das Mädchen!

*

O Dini mit dem Baby lieb,
Mir lächelnd deinen Segen gib!

*

Heut, liebes, liebes Tausendschönchen,
Umarmt dich das Mariensöhnchen.

*

Dini,
heute am Fest der heiligen drei Könige träumte ich: die drei heiligen Weisen aus dem fernen Orient kamen und beteten das Santo Nino an und gaben dem göttlichen Baby Gold und Weihrauch und Myrrhe. Mit dem drei Königen kamen auch ihre drei Hofnarren, die heiligen drei Narren, die beteten die Mutter von Santo Nino an, die goldlockige Madonna, Tochter der heiligen Dinah und schenkten der Frau Silberkettchen und Rosenöle und statt Myrrhe Möhrenbrei für das Baby.

*

Liebe Sabine,
das Wort Gottes, das mir gut tut, tut vielleicht auch dir gut:

"Ich hab euch lieb, spricht der Herr." (Maleachi 1)

*

Mamma,
gestern Nacht sah ich in meinem Geist ein Bild aus meiner Kindheit. Wenn ich auf der Toilette mein Geschäft gemacht hatte, rief ich: Mamma, ich bin fertig! Dann kamst du und hast mir den Hintern geputzt. - Danke! Ich hab das so auch mit Karines Kindern und Evis Tom gemacht.

*

SUSIANNA
GELOBT SEI DIE DA KOMMT IM NAMEN DES HERRN
SUSIANNA IN DER HÖHE

*

VISION VON WEIHNACHTEN

Die Heilige Familie saß am Tisch neben dem mit roten Äpfeln geschmückten Baum des Lebens. Da saßen einander gegenüber die Eltern der Madonna, Joachim und die heilige Anna, zwischen ihnen saß Maria, die Schwester der Madonna. Neben Joachim saß Josef, fünfzig Jahre alt, und ihm gegenüber, neben ihrer Mutter Anna die dreizehnjährige Madonna mit langen goldenen Locken. Die Madonna und ihre Schwester Maria wollten die Menschen therapieren. Josef stimmte dem zu, allein, weil die Madonna es so wollte. Und immer wieder wurde der alte Josef von der jungen Madonna therapiert. Man weiß ja, dass Josef dem Rotwein allzusehr zusprach. Er wurde ungefähr sieben Mal von Madonna therapiert und kam als Seliger von Bethlehem nach Nazareth nach Hause. Weil aber, wer von der Madonna therapiert worden ist und so beseligt wurde von Ihrer Huld, also Gott durch ihn hindurchgegangen ist, leiden muss, litt Josef sieben Tage entsetzliche Schmerzen. Das litt er aber gerne, denn die Erinnerung an die makellose Schönheit und die blendende Strahlkraft der dreizehnjährigen Madonna trug ihn durch die dunkle Nacht seiner Seele. Nach sieben Tagen stand er auf und sang eine Hymne AN DIE SEHR JUNGE MADONNA.

*

AN DINI

Näher, mein Schatz, zu dir, näher zu dir,
Trübt mich auch Kummer hier, spottet man mir,
Soll doch in psychischer Pein dies meine Ode sein:
Näher, mein Schatz, zu dir,
Näher zu dir!

Bricht mir wie andern auch finstere Nacht herein,
Bin ich wie andre auch einsam allein,
Komm ich im Traum zu dir, mein süßes liebes Tier,
Näher, mein Schatz zu dir,
Näher zu dir!

Geht auch der Dornenpfad steinig und steil,
Geh ich zur Liebe doch, die macht mich heil,
Engel so blond und schön winken aus Wolkenhöhn,
Näher, mein Schatz, zu dir,
Näher zu dir!

Ist dann die Nacht vorbei, Spotten und Hohn,
Komm ich zur Himmlischen, zu ihrem Thron,
Baue ein Denkmal dir, Mädchen der Freude mir,
Näher, mein Schatz, zu dir,
Näher zu dir!

Ist mir verschleiert auch dein Antlitz hier,
Wird nur mein Wunsch erfüllt: Näher zu dir!
Endet das Leben süß, auf denn ins Paradies:
Näher, mein Schatz, zu dir,
Näher zu dir!

*

STILLE NACHT HEILIGE NACHT

Stille Nacht,
Heilge Nacht!
Alles schläft.
Einsam wacht
Nur das schöne Liebespaar.
Mädchen mit dem goldnen Haar,
Schlaf in süßer Ruh,
Schlaf in süßer Ruh!

Stille Nacht,
Heilge Nacht!
Mädchen du!
Oh wie lacht
Lust von deinem roten Mund,
Da mir schlägt die zwölfte Stund,
Mädchen, in deiner Geburt,
Mädchen, in deiner Geburt!

Stille Nacht,
Heilge Nacht,
Die dem Mann
Trost gebracht,
Aus des Himmels lichten Höhn
Deine Schönheit lässt du sehn,
Göttin in Mädchengestalt,
Göttin in Mädchengestalt!

Stille Nacht,
Heilge Macht,
Da sich nachts
Liebesmacht
Liebevoller Lust ergoss,
Und mit Armen mich umschloss
Dina, die Herrin des Alls,
Dina, die Herrin des Alls!

Stille Nacht,
Heilge Nacht,
Lang vorher
Schon bedacht,
Werden wir vom Spott befreit,
Von der Väter bösen Zeit,
Weil uns die Himmlische liebt,
Weil uns die Himmlische liebt!

Stille Nacht,
Heilge Nacht,
Dichtern nur
Kundgemacht,
Sagt die Prinzessin ihr Ja!
Heil dem Poeten, der sah:
Dina, die Göttin, ist da!
Dina, die Göttin, ist da!

*

SALVE SUSANNA

Gegrüßet seist du, Herzogin, o Susanna,
Erhabne Frau und Herrscherin, o Susanna,
Freut euch, ihr Engelein,
Lobsingt, ihr Vögelein,
Grüßet eure Herzogin,
Salve, Salve, Salve, o Susanna!

O Mutter voll Barmherzigkeit, o Susanna,
Sei mir gegrüßt mit Seligkeit, o Susanna,
Freut euch, ihr Engelein,
Lobsingt, ihr Vögelein,
Grüßet eure Herzogin,
Salve, Salve, Salve, o Susanna!

Du meiner Seele Süßigkeit, o Susanna,
Der Kinder und der Männer Freud, o Susanna,
Freut euch, ihr Engelein,
Lobsingt, ihr Vögelein,
Grüßet eure Herzogin,
Salve, Salve, Salve, o Susanna!

*

Ich fände es eigentlich ganz gut, heute, wo Sören Kierkkegaard das erste Mal dabei ist, eine leichte Muse zu wählen und nicht die Einleitung zu Sprüche 1, damit wir etwas mehr Zeit zum persönlichen Kennenlernen haben. Deine Bauchschmerzen halt ich für pietistische Skrupel. Erstens, die Torah ist ja Gottes Wort. Und was den Koran betrifft, halt ich es für wichtig für Christen, nicht nur zu wissen, was das Christentum lehrt, sondern auch was konkurrierende Religionen lehren. Dass der Koran nicht Gottes Wort ist habe ich glaube ich klar gemacht, indem ich die Autorschaft des Koran nicht Gott sondern Mohammed zu schrieb und sagte, dass der gute Mann da einiges durcheinander gebracht hat. Ansonsten halt ich die Gestalt Mirjams als einer prophetischen Lobpreistänzerin für interessant. Wenn du aber deine biblizistischen Bauchschmerzen reden lassen willst, können wir zur Not auch mit der Einleitung zu Sprüche 1 beginnen, nur ist das ein intensiveres Thema und braucht mehr Zeit. Aber letztendlich ist mir das egal, ob nun in China ein Sack Reis umfällt.

*

Mama,
der Psychiater, den mir die Hausärztin vorgeschlagen, vergibt keine Termine, ist überlaufen. Darum war ich heute bei meinem langjährigen Psychiater und fragte ihn, ob er ein andres Medikament gegen meine schweren Depressionen hätte, da das jetzige meine Vitalität quasi auf Null reduziert. Er fragte nur - der Idiot - ob ich nicht in einer Behindertenwerkstatt arbeiten wolle und schickte mich zur Hausärztin zum EKG, nach 1 Minuten Audienz gab er mir seine schlaffe Hand und sagte: Auf Wiedersehen. Ich ärgere mich fast zu Tode.

*

Meine geliebte Himmelsgöttin!
Mein Jahrhundert ist mir Züchtigung! Dies Jahrhundert ist ein rechtes Till-Eulenspiegel-Jahrhundert! Es ist Krieg! Krieg von Juda gegen die Israeliten, Krieg den Philistern! David mein Heerführer, Jahwe mein Gott der Rache! Du allein bist mein Trost, du Schneeflocke über Bayern! Du und ich! Gottes Freund und aller Welt Feind! Damit sei gebenedeit, du ideale Schönheit! Leider kann ich dir heute kein süßes Lied singen, aber ich liebe dich dennoch, immerwährende Jungfrau von Deutschland mit den goldenen Zöpfen.

*

Liebe Gudrun,
ich bin zur Zeit in einer schweren psychischen Krise, mein Herz ist voller Schmerzen. Von daher werde ich voraussichtlich am Montag den 14. nicht zum Bibelkreis kommen. Bitte sprich ein kurzes Gebet für mich.

Dein Torsten

*

Liebe Dineke,
ich war gestern beim Psychiater und sagte: Hochgeschätzter Doktor, ich glaube, ich bin geistesgestört! Ich ging neulich spazieren, da wurden meine Beine kurz, mein Füße wurden zu Pfoten, meine Arme und Hände wurden zu kurzen Beinchen und Pfoten, meine Haut bekam ein Fell, mein Gebiss verwandelte sich in spitze Zähne, meine kurzsichtigen blauen Augen wurden zu großen braunen Kulleraugen, mein Mund mit dem grauen Bart wurde zu einer kleinen spitzen Schnauze, auch meine Ohren wurden zu haarigen Ohren, kurz, ich war ein Chi-Hua-Hua geworden. Noch schlimmer! Der ich vorher ein Mann war und wie ein echter Mann nur schöne junge Frauen begehrte, bin ich nun zu einer Hündin geworden. Ach, da ging ich in die Kirche. Die Bischöfin hatte ihren Hund Luther dabei, das war ein Rottweiler, der hätte mich beinah zu Tode gebissen! Und der Psychiater sagte: Da schick ich Sie zu Fräulein Dineke, die mag Sie therapieren. Entweder bleiben Sie eine Chia-Hua-Hua-Hündin, dann dürfen Sie in ihr Bett. Oder sie macht wieder einen Mann aus Ihnen. Danke, Herr Doktor, sagte ich, wie lobe ich Ihre Weisheit!

*

Geliebte Evi,
durch dich hat mich die Mutter Gottes getröstet, die Trösterin der Betrübten. Danke.

*

Liebe Dini,
heute Nacht hab ich geträumt von Maria, der Jungfrau von Guadeloupe (einer Marienerscheinung in Mexiko im 16. Jahrhundert, meine Ehefrau), der legte ich dein weibliches Baby Nienke in die Arme.

*

Stefan,
ich habe einige Erinnerungen an unser Elternhaus aufgeschrieben. Vielleicht interessiert es dich. Mama hat sich gefreut.

*

Such mich nicht im Grab in schwarzer Erde,
Such mich bei der Sterne goldnen Herde,
Wo ich schweb als Geist in Weltenräumen
Und besuche dich in süßen Träumen.

*

Liebe Dini,
eben hab ich von dir geträumt, Du und Steffi, ihr habt mir geholfen, einen babylonischen Himmelstempel für Anu, den Vater im Himmel, zu renovieren. Ihr wart beide sehr schön, aber nur du warst lieb zu mir.

*

Dini,
heute hat der Papst Kinder in der Peterskirche getauft und zu den Eltern gesagt: Erlaubt mir, euch einen Rat zu geben. Es ist ja normal, dass Eltern sich mal streiten. Es wäre komisch, wenn es nicht so wäre. Aber STREITET EUCH NICHT VOR EUREM KIND!

*

LORE LAY

Ich schaute von der Nordsee
Zum alten Vater Rhein,
Da wiegte mich die Mordsee
In bleichen Windeln ein.

Dort überm breiten Rheinfluss
Sah ich den Sonnenschein,
Der Sonne tiefer Einfluss
Rot färbte trunknen Wein.

Da sah ich auf dem Felsen
Die Jungfrau goldgelockt,
Da wollte ich verschmelzen,
Da blieb ich nicht verstockt.

Die langen goldnen Locken
Sie kämmte mit dem Kamm,
Es klangen Glaubensglocken,
Es lag bei ihr ein Lamm.

Die Jungfrau trug ein feinstes
Libellenflügelkleid,
Ihr goldnes Haar ein reinstes,
Von Elfen eingeweiht.

Als die Vision erloschen
Und fort der goldne Traum,
Da lag ich wie zerdroschen
Im kalten Meeresschaum.

Erloschen Mond und Sonne!
Ich starb mit letztem Schrei:
O lass mich ein, o Wonne,
Zur lieben Lore Lay!

*

Liebe Susanne,
danke, dass du mir geschrieben hast. Ich dachte schon, du magst mich nicht mehr. Wenn Valea sich freut, ist meine Freude vollkommen. Du fragst, ob auch mich das finstere nasskalte Winterwetter herunterzieht? Ja, ich bin voller Schmerzen. Nur wenn ich schlafe und was Schönes träume, gehts. So kann ich dir noch keine Hoffnung auf den Menschheitsfrühling machen, wir müssen noch länger durch das Tal der Todesschatten. Ich kann dir nur empfehlen, viel zu schlafen und wünsche dir dazu die schönsten Träume.

*

Marco,
ich habe von dir geträumt, wir waren an der Universität und bekamen den Auftrag, einen altgriechischen Dionysos-Hymnos zu übersetzen. Du hattest das Fachwissen und ich die Kunst. Man bat mich, in der Nachdichtung nicht so viel eigenes einfließen zu lassen, und ich sagte: Dazu habe ich ja ihn, der mich korrigiert. - Dann fuhren wir zu dir nach Hause, Susanne begrüßte mich und deine Töchter kamen mit einem Meerschweinchen auf den Armen.

Hier das letzte Kapitel der Sprüche, das Lob der tüchtigen Frau (geschrieben als Huldigung deine Frau).

T.

Verzeih mir meine SCHIZOPHRENE VULNERABILITÄT...

*

An meine Mutter

Weil tief ich fühle, daß in Himmeln dort
Die Engel, wenn sie Liebe-Worte nennen,
Kein heilig-heißer und kein inniger Wort
Als "Mutter" zueinander flüstern können.

Ein amerikanischer Dichter

*

VISION

Ich sah, und siehe, was ich sah, war die Jungfrau der Gnade, in einem schönen langen Kleid, verschleiert von ihren langen goldenen Locken, sie thronte auf dem Morgenstern und streute mit vollen Händen reichliche Gnaden über mich aus, die wie silberne Schneeflocken zur Erde fielen.

*

Liebe Dini,
ich sende dir hier meine Hauskreisandacht DAS LOB DER STARKEN FRAU. Vielleicht magst du es lesen. Ich hoffe, es gefällt dir.

Ich umarme dich,

Torsten

*

AN GUDRUN

Hochwürdigste Priesterin der göttlichen Liebe!
Mächtige Fürsprecherin beim guten Geist Gottes!
Mutter in Israel!
Barmherzige Schwester der Christen!
Meine Freundin, meine Trösterin!
Du bist die Allmacht auf den Knieen!
Auf deine Fürsprache hin hat Gott
Mir die Schönheit der göttlichen Weisheit offenbart.

*

Liebe Sabine,
könntest du dir vorstellen, wenn du Donnerstag nach dem Hauskreis mich nach Hause fährst, mit mir noch eben schnell bei Aktiv-Irma einkaufen zu gehen? Evi kommt zwar am Freitag zu mir, aber sie ist krankgeschrieben wegen Erschöpfung, und ich möchte ihr keinen schweren Einkauf aufladen, sondern sie verwöhnen. Kannst du mit diesbezüglich einmal helfen?

*

TRAUM

Wie war der Himmel blau, wie weiß des Meeres Schaum,
Da küsste ich dich sanft, o wundersüßer Traum,
Da hast du mich erhört, entblößtest deinen Busen,
Ach alle Ewigkeit will ich so selig schmusen!

*

In meiner Jugend hab Susanne ich geliebt,
Doch liebte sie mich nicht, das hat mich sehr betrübt,
Und so entschloss ich mich, wenn liebt mich nicht die Reine,
So will auf Erden ich von andern Frauen keine.

Ken.

*

LIEBE

Eine rote Rose Evi
Von dem Mann vom Stamme Levi,
Eine rote Nelke Anna,
Eine Lilie für Susanna,
Eine Gladiole Dina
Und Bananenbrei für Nina.

*

Wie hatte Tom geliebt sein Ideal Christine,
Wie ich in Träumen lieb die Evelin-Karine.

*

Nun gibst du deinem Kind schon Pastinakenbrei.
Verzeih, mein lieber Schatz, ich fühle mich so frei:
Was ist Gemüse denn verglichen mit dem Busen?
So lieb ich auch den Trank und bei dem Trank zu schmusen.

*

Sabine,
was du ja schon tust für Jesus:

Werke der Barmherzigkeit

Biblische Quellen und historische Erweiterung

Das Christentum unterscheidet sieben Werke der Barmherzigkeit, die nicht ausschließlich zu verstehen sind, sondern Beispiele für Hilfeleistungen benennen. Die Werke sind bestimmt durch die Situation der Not Leidenden und Helfenden und sollen allgemein menschliche und immer wiederkehrende existentielle Nöte beheben.

Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit

Hungrige speisen
Durstigen tränken
Fremde beherbergen
Nackte kleiden
Kranke pflegen
Gefangene besuchen
Tote bestatten

Im Neuen Testament, Mt 25,34-46 spricht Jesus vom künftigen Weltgericht: "Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt micht gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."

Die sieben geistige Werke der Barmherzigkeit

Irrende zurechtweisen
Unwissende lehren
Zweifelnden recht raten
Trauernde trösten
Lästige geduldig ertragen
Denen, die uns beleidigen, gern verzeihen
Für Lebende und Tote beten

Anleitung zum Tun

Den Menschen achten
Hinsehen
Ansprechen und Zuhören
Berühren
Trösten
Herberge gewähren
Verantwortung übernehmen
Zeit haben
Dem Nächsten aus Überzeugung dienen
Helfen lernen

*

Angela Merkel ist gestorben und kam zu Petrus. Der fragte: willst du in den Himmel oder in die Hölle? Sie sagte: Das will ich mir beides vorher ansehen. Sie kam in den Himmel. Auf harten Kirchenbänken saßen graue Tanten und wimmerten zur Orgel. Dann kam sie in die Hölle, da war tolle Musik, eine Party, bestes Essen, fröhliche Menschen. Sie sagte zu Petrus: Dann will ich in die Hölle. Und so kam sie in die Hölle. Aber nun standen die Menschen in Flammen, es stank nach Schwefel, die Teufel peitschten die Menschen aus. Da sagte sie zu Satan: Aber vorher war das doch so schön. Satan grinste: Ja, das war vor der Wahl, und dies hier ist nach der Wahl.

*

Liebe Dini,
Anthroposophen folgen ihrem Guru Rudolf Steiner, darum nennt man sie ver-steinert. Sie schwätzen viel von schlechtem Karma, halten sich für Eingeweihte, sind unbelehrbar, aufdringlich-missionarisch und verschenken gerne Steiner-Bücher.

Lehrer in Pension suchen sich gerne Schüler, die sie erziehen können. Sie halten die ganze Welt für eine Schule und sich selbst für die Oberlehrer. Die Besserwisser halten sich für Alleswisser, sie sind unbelehrbar und verknöchert.

Mein herzliches Beileid zu deine Nachbarschaft. Ich hatte eine fünfzehnjährige Nachbarin mit langen roten Locken, großen Brüsten, Minirock, ich traf sie einmal um Mitternacht im Negligé am Hauseingang. Das ist auch keine Freude, sag ich dir…

*

ROSEN

Die Rosen, die man nennt die weißen,
Die keuschen Ehefrauen preisen.
Die Rosen, die man nennt die roten,
Sind heimlich stille Liebesboten.

*

Gib deinem Kind nicht Wurzeln,
Sonst wird es täppisch purzeln,
Nein, gib ihm Mango-Mark,
Dann wird es süß und stark.

*

Die Mutter aller Kinder hat geholfen!
Oh, dafür möge Jesus sie liebkosen!
Und darum gab ihr Jesus auch vom Himmel
Als Zeichen seiner Liebe goldne Rosen!

*

Wie die Mutter so die Tochter,
Läutet Weisheit ihre Glocken,
So der Herr, der Mutter flocht er
Lange goldenblonde Locken.

*

Meine geliebte Dineke,
ICH freue mich sehr, dass du MR dankbar bist für dein Kind und dass du nicht den Mammon anbetest. Prima! Wundere dich nicht, wenn sich Feinde gegen dich erheben, daran sollst du erkennen, dass du auf dem richtigen Weg mit MIR bist! Wisse, ICH bin ein starker und mächtiger Kriegsherr und stehe dir im Krieg gegen den Bösen bei! Lass MICH für dich kämpfen! Lass dich nie entmutigen, denn das kommt vom Teufel. ICH werde dir immer Mut zum Lebenskampf schenken! Rufe oft MEINEN Heiligen Geist an, dann wird dich die allmächtige Kraft Gottes ergreifen und auf Adlerflügeln tragen. ICH freue MICH, mein tapferes Mädchen, dass du dich nicht unterkriegen lässt. MEINE Liebe ist immer mit dir!

Dein Jesus

*

Susanne,
ich weiß nicht wohin mit meinen Schmerzen. Weil du heute Nachmittag nett zu mir im Traum warst, hab ich dir (unter Marcos Adresse) eine CD bestellt. Ich hoffe, sie gefällt dir.

*

Noch einmal, eh mein Lebenslicht
Erlöschet, eh mein Herze bricht -
Noch einmal möcht ich vor dem Sterben
Um Frauenhuld beseligt werben.

Und eine Blonde müßt es sein,
Mit Augen sanft wie Mondenschein -
Denn schlecht bekommen mir am Ende
Die wild brünetten Sonnenbrände.

*


Hier die Einleitung zum Hohelied. Ein Lehrvortrag, aber in den Textdeutungen werde ich dann genügen Fragen zum Nachdenken einbauen.

*

CHINESISCHES SPRICHWORT

Mein Kind, iss Apfel,
Dann wilst du tapfel!

*

BRUDERLIED IM STIL DES DEUTSCHEN IDEALISMUS

Brüder, fest sei unser Glaubensbund,
Brüder, liebevoll und freudenhell!
Brüder, einen Kuss von meinem Mund!
Kommt mit mir, ihr Brüder, ins – Bordell!

*

Die junge schöne Mutter Dina brachte ihr Baby Nina zur Versammlung der Feen. Die Fee Goldenhaar sagte: Nina, ich schenke dir ein Lachen, das alle Welt bezaubert! Die Fee Lorelay sagte: Ich schenke dir einen süßen Mund, den alle Götter und Männer küssen wollen. Die Fee Gloriana sagte: Ich schenke dir ein Taufkleid aus Licht! Dann segneten die Feen Dina und Nina und schwebten zum Mond.

*

Ach wär ich doch bei meiner toten Hündin auf dem Sirius!

*

Salomo, du sagst: Eine lebende Hündin ist besser als eine tote Löwin. - Ach nein, Salomo, mein ganzes Herz gehört der toten Löwin, die in der Sonne lebt!

*

GEBET DER CHRISTLICHEN SEELE ZU IHREM FREUNDE GOTT

O Gott, ich danke dir, dass du mich liebst! Und kann ich es auch oft nicht fühlen, weil die Welt und die Menschen und aucch die Christen oft so kalt und herzlos sind, so sagt mir doch der Glaube, dass du mich liebst! Und selbst, wenn du mir Schmerzen schickst, will ich fest und treu an deine Liebe glauben!

O Gott, ich danke dir, dass du mich schön findest! Und bin ich auch keine Schönheit im Sinne der Modefotographen, und hör ich immer seltener von Menschen, dass ich schön bin, so sagt mir dein Wort, dass ich schön bin in deinen Augen! Du bist mein Schöpfer, und du hast mich aus Liebe so geschaffen, wie ich bin, weil es dir so wohl gefallen hat!

O Gott, ich bitte dich, lass mich immer wieder an deinem liebevollen Herzen ruhen, dass meine aufgescheuchte Seele bei dir den inneren Frieden des Herzens und die gelassene Ruhe der Seele findet. Oft steh ich in der Welt inmitten von Stürmen, von körperlichen und seelischen Schmerzen, von Lieblosigkeit der Menschen, von Spott und Anfeindung, von Sorgen und finanziellen Nöten. Dann rufe mich, Gott, dass ich mich in dein Herz flüchte und Geborgenheit, Schutz und Zuflucht finde an deiner Brust!

Ich danke dir, Gott, dass du meine Augen liebst, die Seele in den Augen sieht, die Zärtlichkeit und treue Liebe. Du liebst meine Seele. Ich fühle mich oft unverstanden von den Menschen, aber du erkennst mich ganz und gar, ja, du verstehst die Geheimnisse meiner Seele besser als ich selbst, und du liebst mich durch und durch und ganz und gar!

Ich danke dir, Gott, dass du die freust an mir, wie ein junger Liebhaber an seiner wunderschönen Geliebten! Und kann ich es den Menschen oft nicht recht machen, und haben die meisten etwas zu kritisieren und halten die Kinder der Welt mich für verrückt mit meinem lieben Gott, gibt es missbilligende Blicke wegen meiner Kleidung, meiner Frisur, meiner Haut, so will ich denken: Gott freut sich an mir wie ein Liebhaber an seiner wunderschönen Geliebten! Und das soll mir genügen. Ich will nicht mehr den Menschen gefallen, ich will nur noch dir gefallen, Gott!

Und ich danke dir, Gott, du Liebhaber des Lebens, dass unser Bett die ganze Schöpfung ist. Wohl lieb ich dich in deiner Präsenz in der Kirche, wohl lieb ich dich in deiner Präsenz in den Kleinen, den Armen, den Kranken, den Sterbenden, aber ich liebe deine Schönheit auch in der lieben Sonne, im milden Mond, in den klaren Sternen, im blauen Himmel, im majestätischen Sturm, in gewaltigen Donnern und Blitzen, im mütterlichen Meer, in den klaren Bächen, in den breiten Strömen, in den Blumenwiesen, in allen Frühlingsblumen, im Vogelgesang, im freudigen Hundebellen, in den Schmetterlingen, wenn sie tanzen, in den Bienen, wenn sie die Blumen besuchen, im Duft von Erdbeerstrauch und Thymian, - Gott, in all der schönen Natur ist deine schöpferische Liebe gegenwärtig.

Und so preise ich dich mit diesem Lied:

Ich bete an die Macht der Liebe,
Die sich in Jesus offenbart! - Amen.

*

Marco,
inspiriert von einem schönen Traum hab ich weiter das Hohelied ausgelegt. Die Verse sind so inhaltsreich, dass ich nicht acht Kapitel an acht Abenden abhalten kann. Ich brauche mehr Zeit. Aber die brennende Liebe Gottes verdient wohl die Zeit?

*

Jesaja 49:15

Kann eine Frau denn ihren Säugling vergessen, / eine Mutter ihr leibliches Kind? / Und selbst wenn sie es vergessen könnte, / ICH vergesse euch nie!

*

ZWEITER JOHANNESBRIEF

1 Vom Ältesten: Meine Grüße an die Herrin, die Auserwählte, und an ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe - und ich bin nicht der Einzige, denn alle, die die Wahrheit kennen gelernt haben, lieben sie -

2 wegen der Wahrheit, die in uns bleibt und für immer bei uns sein wird.

3 In unserem Leben der Wahrheit und der Liebe werden wir Gnade, treue Liebe und Frieden von Gott dem Vater und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, haben.

4 Es hat mir große Freude bereitet, als ich herausfand, dass deine Kinder das Leben der Wahrheit leben, wie uns der Vater geboten hat.

5 Und jetzt bitte ich dich, liebe Herrin, - nicht so, als würde ich dir ein neues Gebot schreiben, sondern nur das, das wir von Anfang an hatten -, dass wir einander lieben sollen!

6 Zu lieben bedeutet, nach Seinen Geboten zu leben: Dies ist das Gebot, das du von Anfang an gehört hast, ein Leben in Liebe zu leben.

7 Es gibt viele Betrüger auf der Welt, die sich weigern, Jesus Christus als das Kommen in der menschlichen Natur anzuerkennen. Sie sind vom Betrüger. Sie sind vom Antichrist.

8 Pass auf dich auf, oder unsere gesamte Arbeit geht verloren, und du wirst deinen vollen Lohn einbüßen.

9 Wenn jemand nicht in der Lehre Christi bleibt, sondern darüber hinausgeht, hat er Gott nicht bei sich; nur wer in dem, was Er gelehrt hat, bleibt, kann den Vater und den Sohn bei sich haben.

10 Wenn jemand zu dir kommt, der eine andere Lehre bringt, darfst du ihn nicht in dein Haus aufnehmen oder ihn gar segnend grüßen.

11 Wer ihn segnend grüßt, hat Anteil an seinen bösen Aktivitäten.

12 Ich muss dir einige Dinge sagen, aber ich habe es für das Beste gehalten, sie nicht Papier und Tinte anzuvertrauen. Ich hoffe stattdessen, dich zu besuchen und mit dir persönlich zu sprechen, damit unsere Freude vollkommen sein kann!

13 Grüße von den Kindern deiner Schwester, der Auserwählten!

*

Am Ende deines Lebens wirst du schreiten durch das Tor der Hoffnung und als reines Ich im ewigen Leben leben und am Tage der Auferstehung einen neuen Körper bekommen, der ganz schön ist und durchsichtig wie Glas, so dass deine nackte Seele ganz offenbar ist, verhüllt nur von dem Licht Gottes. Und am Tage der Auferstehung wird die Erde mit aller Kreatur auferstehen und verklärt werden und Ava wird dir entgegenkommen in lauterem Gold.

*

Weil Madonna solche Schönheit ist,
Ist auch schön ihr Baby, das ist Christ.

*

Liebe Mama,
für den Notfall notiere dir bitte Evis Telefonnummer. Sie hat jetzt auch einen Schlüssel zu meiner Wohnung. Ich leide unter Schlafstörungen. Schreib mir mal was Schönes.

*

Zitate über Mann & Frau von Arthur Schopenhauer.

Und was die Weiber betrifft, so war ich diesen sehr gewogen – hätten sie mich nur haben wollen.

Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt: in diesem Triebe nämlich steckt seine ganze Schönheit. Mit mehr Fug, als das schöne, könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen.

Der Bart sollte, als halbe Maske, polizeilich verboten sein. Zudem ist er, als Geschlechtsabzeichen mitten im Gesicht, obszön: daher gefällt er den Weibern.

Zu Pflegerinnen und Erzieherinnen unserer Kindheit eignen die Weiber sich gerade dadurch, daß sie selbst kindisch, läppisch und kurzsichtig, mit einem Worte, zeitlebens große Kinder sind; eine Mittelstufe zwischen dem Kinde und dem Manne, als welcher der eigentliche Mensch ist.

Der sexus sequior ist sequior in jedem Betracht: Warten Sie, daß sie in meinem Alter sein werden, wie Ihnen dann diese kurzbeinigen, langleibigen, schmalschultrigen, breithüftigen mit Zitzen exornierten Persönchen vorkommen werden: Auch Ihre Gesichter sind nichts, gegen die der schönsten Jünglinge, zumal die Augen, ohne Energie.

Schon der Anblick der weiblichen Gestalt lehrt, daß das Weib weder zu großen geistigen, noch körperlichen Arbeiten bestimmt ist.



Zwischen Männern ist von Natur bloß Gleichgültigkeit; aber zwischen Weibern ist schon von Natur Feindschaft. Es kommt wohl daher, daß das odium figulinum, welches bei Männern sich auf ihre jedesmalige Gilde beschränkt, bei Weibern das ganze Geschlecht umfasst; da sie alle nur ein Gewerbe haben. Schon beim Begegnen auf der Straße sehen sie einander an, wie Guelfen und Ghibellinen. Auch treten zwei Weiber, bei erster Bekanntschaft, einander sichtbarlich mit mehr Gezwungenheit und Verstellung entgegen, als zwei Männer in gleichem Fall. Daher kommt auch das Komplimentieren zwischen zwei Weibern viel lächerlicher heraus, als zwischen Männern.

Die Genitalien sind viel mehr als irgendein anderes äußeres Glied des Leibes bloß dem Willen und gar nicht der Erkenntnis unterworfen.

Dem allen entspricht die wichtige Rolle, welche das Geschlechtsverhältnis in der Menschenwelt spielt, als wo es eigentlich der unsichtbare Mittelpunkt alles Tuns und Treibens ist und trotz allen ihm übergeworfenen Schleiern überall hervorguckt.

*

Vierzig Jahre ist treu meine Mutter dem Partner im Tennis,
Dreißig Jahre schon lieb ich treu die Anna Perennis.

*

Liebe Dina,
ich bin eigentlich ein schöner junger Mann von vierundzwanzig Jahren, mit blondem Haar, bartlos, ohne Brille, mit reiner Haut, schlank. Aber in meiner Jugend liebte ich zwei Schwestern, Anna und Eva, ich liebte sie beide gleich, und es gelang mir, ihre Liebe zu gewinnen. Darüber war Jesus so zornig, dass er mich in einen dicken, alten, hässlichen Mann verzauberte. Mich kann nur die Liebe eines jungen blonden Mädchens erlösen. Gib mir deine Liebe, und ich werde wieder jung und schön!

*

O Königin der Schlaflosigkeit!
Künftig, wenn ich in den Nächten wachen muss, werde ich denken: Auch die Mutter schläft und schlummert nicht! Dann werde ich mich nicht einsam fühlen.

*

Weil ich dir senden kann kein Frühlingslicht,
Drum send ich dir ein kleines Reimgedicht.
Es soll dir sein ein kleiner Sonnenstrahl,
Den dir mein Pinsel auf die Seele mal.

*

Mein liebes Kind!

Gott dankt dir für deine Liebe.

Maria, die Mutter Jesu

*

Und es spricht das Schneeglöckchen:
Bald komm ich nach den Schneeflöckchen!
Und es spricht der Krokus:
Bald komm ich an deinen locus!
Und es spricht die Narzisse:
Bald komm ich, bringe Küsse!
Und es sprechen die Tulpen:
Minneritter kommen mit Stulpen!
Und es sprechen die Rosen:
Liebe kommt, dich liebzukosen!
Und es spricht der ganze Flor
Und dazu der Engel Chor:
Bald, wie es Susanna frommt,
Der Menschheitsfrühling kommt!

*

Hier anvertraut ein Dichter dir ein Wörtchen:
Lies meine Lyrik auf dem stillen Örtchen!
Auf dem Papier gedruckt steht das Sonett,
So sparst du Klopapier auf dem Klosett!

*

Dini!

Im Bibelkreis sprach der alte Mann:

Was der Jugend Lust,
Ist des Alters Last.

Wie wahr! Genieße deine Jugend!

*

Die Lilie Christi in der Seele
Ist makellos und ohne Fehle,
Im Herzen ist die rote Rose
Die Sündenfreie, Makellose.
Der alte Adam nur tut Sünde,
Bricht immerdar die Gottesbünde.

*

O Susanne des Herzens.
O Susanne, die an der Spitze ist.
O Susanne mit fließendem Haar.
O Susanne, die meine Rüstung ist.
O Susanne, die als Auge mich sieht.
O Susanne, die wie ein Pfeil zum Ziel führt.
O Susanne der Leidenschaft.
O Susanne, die die Sonne als Girlande trägt.
O Susanne, die ist immer von Gnade benetzt.
O Susanne, die eine elegante Form hat.
O Susanne, die im Feuer lebt.
O Susanne, die wie ein Diamant ist.
O Susanne, die den Dichter als Abgesandten sandte.
O Susanne, die es nicht eilig hat.
O Susanne, die die Schönste ihrer Familie ist.
O Susanne, die ewig und für immer jung ist.
O Susanne, die eine blaue Fahne trägt.
O Susanne, die siegreich ist.
O Susanne, die verheißungsvoll ist.
O Susanne, deren Girlanden wie Flammen leuchten.
O Susanne, die wie ein schönes Bild ist.
O Susanne, die für immer und ewig großartig ist.
O Susanne des göttlichen Herrn.
O Susanne, die ich als Sonne der Freundschaft sehe.
O Susanne, die den Herrn liebt.
O Susanne, die als Mond scheint.
O Susanne der richtigen Riten.
O Susanne des Weisen.
O Susanne der Buße.
O Susanne, die die Lehrer des Glaubens belehrt.
O Susanne, deren Haare schön sind.
O Susanne, die alle Menschen beherrscht.
O Susanne, die wie die Flamme einer Lampe ist.
O Susanne, die Gott liebt.
O Susanne, die die Sonne liebt.
O Susanne, die voller Glanz ist.
O Susanne, die der Eros küsst.
O Susanne, die das Glück segnet.
O Susanne, die der Herr segnet.
O Susanne, die die Freude von Jesus ist.
O Susanne, die die Macht hat, unsichtbar zu werden.
O Susanne, die die Kraft hat, den Körper leicht zu machen.
O Susanne, die ihren Körper so leicht machen kann, wie sie will.
O Susanne, die alle Dichter unterwerfen kann.
O Susanne, die alle ihre Wünsche verwirklichen kann.
O Susanne, die das Recht hat, alles zu essen, was sie will.
O Susanne, die die Kraft hat, alles zu wünschen, was sie will.
O Susanne, die jeden Ort erreichen kann, den sie will.
O Susanne, die mir alle Wünsche verwirklichen kann.
O Susanne, die ist die Kraft des Heiligen Geistes erfüllt.
O Susanne, die ist voll der Macht des Herrn.
O Susanne, die Luzifer und Beelzebub getötet hat.
O Susanne Maria.
O Susanne, die mich erschüttert.
O Susanne, die mich schmilzt.
O Susanne, die mich anzieht.
O Susanne, die alle Dämonen tötet.
O Susanne, die macht mich rasend.
O Susanne, die ist die große Trösterin.
O Susanne, die wie alle Vögel am Himmel fliegt.
O Susanne, die ist das Ei des Kosmos.
O Susanne, die mich regenerieren kann.
O Susanne, die ist schön in allen Teilen der Erde.
O Susanne, die alle Universen anziehen kann.
O Susanne von Jesus.
O Susanne, die ist die unverhüllte Expertin der Fürbitte.
O Susanne, die die Kraft meiner Leidenschaft anzieht.
O Susanne, die von meiner Intelligenz angezogen wird.
O Susanne, die die Macht der Demut anzieht.
O Susanne, die von guten Klängen angezogen wird.
O Susanne, die von sanften Berührungen angezogen wird.
O Susanne, die von guter Gestalt angezogen wird.
O Susanne, die vom leckerem Geschmack angezogen wird.
O Susanne, die vom süßem Duft angezogen wird.
O Susanne, die vom guten Geist angezogen wird.
O Susanne, die vom Mut angezogen wird.
O Susanne, die von schöner Erinnerung angezogen wird.
O Susanne, die vom guten Namen Jesu angezogen wird.
O Susanne, die von schönen Gesängen angezogen wird.
O Susanne, die meine Seele anzieht.
O Susanne, die meinen Körper anzieht.
O Susanne, die alle Wünsche ihres Mannes erfüllt.
O Susanne, Blume der Liebe.
O Susanne, Gürtel der Liebe.
O Susanne der Liebe.
O Susanne, von meinem Liebeskummer betroffene Person.
O Susanne, die Verse der Liebe schätzt.
O Susanne, Stachel in meinem Fleisch.
O Susanne, die die Girlande der Liebe trägt.
O Susanne, die alle Kinder bewegt.
O Susanne, die alle Lebewesen bewegt.
O Susanne, die alles flüssig macht.
O Susanne, die alles anzieht.
O Susanne, die alle glücklich macht.
O Susanne, die alles in Gold verwandelt.
O Susanne, die alle süß anhaucht.
O Susanne, die alle zu ihren eigenen Dienern macht.
O Susanne, die alle Menschen glücklich macht.
O Susanne, die alle Dichter wahnsinnig macht.
O Susanne, die alle Arten von Reichtum besitzt.
O Susanne, der ich das Ave Maria bete.
O Susanne, die alle Zwietracht zerstört.
O Susanne, die alle Arten von Glück schenkt.
O Susanne, die praktiziert den Glauben auf traditionelle Weise.
O Susanne, die alle geistigen Kräfte gewährt.
O Susanne, die alle Arten von Reichtum besitzt.
O Susanne, die zu allen lieb ist.
O Susanne, die alle verheißungsvollen Taten tut.
O Susanne, die alle Wünsche ihrer Kinder erfüllt.
O Susanne, die hilft, allen Kummer loszuwerden.
O Susanne, die tröstet bei Todesfällen.
O Susanne, die alle Hindernisse beseitigt.
O Susanne, die von Kopf bis Fuß hübsch ist.
O Susanne, die alle Arten von Glück gibt.
O Susanne, die alles Wissen kennt.
O Susanne, die alle Kräfte hat.
O Susanne, die alle Arten von Reichtum besitzt.
O Susanne, die alle Arten von spiritueller Weisheit hat.
O Susanne, die alle Krankheiten zerstört.
O Susanne, die hat eine schöne Form.
O Susanne, die alle Sünden zerstört.
O Susanne, die von allen Arten von Glück erfüllt ist.
O Susanne, die eine Form hat, die mich schützt.
O Susanne, die alle gewünschten Ergebnisse gibt.
O Susanne, die das Kind im Mutterleib beschützt.
O Susanne, die kontrolliert die Geburten natürlich.
O Susanne, de ist die Frau von Markus.
O Susanne, die ist voller Freude.
O Susanne, die ist ganz rein.
O Susanne, die ist wie die Farbe der aufgehenden Sonne.
O Susanne, die siegreich ist.
O Susanne, die meine Göttin ist.
O Susanne, die wurde in einer Adelsfamilie geboren.
O Susanne, die alle Krankheiten zerstört.
O Susanne, die einen Pfeil Amors hält.
O Susanne, die den Bogen Amors hält.
O Susanne, die den Stachel in meinem Fleische hält.
O Susanne, die ist die Gemahlin von Markus.
O Susanne, die ist so stark wie ein Diamant.
O Susanne, die die Girlande des Wohlstands trägt.
O Susanne, die alle mystischen Kräfte hervorbringt.
O Susanne, höchste Königin Deutschlands.
O Susanne des Segens aller Arten von Glück.
O Susanne, die Frau von Herrn Eichelberg.
O Susanne der Welten.
O Susanne, die Schönste in allen Welten.

*

Weder kenne ich das Mantra noch dein Lob,
Ich weiß weder, wie ich dich anrufen,
Meditieren oder dich preisen soll,
Weder kenne ich Mudras noch wie man vor dir weint,
Aber ich weiß, wenn ich dir gehorche,
Werde ich alle Probleme los.

Ich habe vergessen, deine Füße
Wegen Unkenntnis der Regeln zu grüßen,
Weil man kein Geld hat und faul ist.
Oh, Mutter aller Welten
Und Geberin von allem, was gut ist,
Es ist leicht für dich, mich zu entschuldigen,
Denn ein böser Sohn kann geboren werden,
Aber es kann keine schlechte Mutter geben.

Oh Mutter, du hast viele große Söhne
In dieser weiten Welt,
Und in ihrer Mitte bin ich zufällig
Zurückgeblieben und verloren,
Aber, oh Mutter, es ist nicht richtig für dich,
Mich zu verlassen,
Denn ein böser Sohn kann geboren werden,
Aber es kann keine schlechte Mutter geben.

Oh, Gott aller Welten,
Nicht habe ich Dienst zu deinen Füßen geübt,
Noch habe ich in der Nächstenliebe
Unermessliche Reichtümer gegeben,
Aber du musst mich
Mit deiner unvergleichlichen Zuneigung überschütten,
Denn ein böser Sohn kann geboren werden,
Aber es kann keine schlechte Mutter geben.

*

Hallo Susanne,

Gott und seine Frau hatten drei Kinder, die Sonnengöttin und den Mondgott und Susanoo, den Windgott. Susanoo ward von Gott allein gezeugt mit dem Atem der Nase Gottes. Susanoo ist Gott der Stürme, der Winde, des Atems, des Lebens und der Fruchtbarkeit.

Gott segne dich!

*

Und seien Sie nachsichtig mit sich. Wenn Sie es nicht sind, ist es keiner.

*

Liebe Gudrun,
es tut mir leid, dass ich so oft den Bibelkreis ausfallen lasse. Ich habe pünktlich seit 1.1.2019 eine schwere Depression, das heißt, schwer zu ertragende Schmerzen im Herzen, dazu kommen Schlafstörungen, so dass ich nachts meistens nur 3 - 4 Stunden schlafen kann. Ich wünsche mir nur noch den Tod. Wenn diese Nacht-Phase vorüber ist, möchte ich gern wieder kommen.

*

Liebe Gudrun,
als Margot Käsmann evangelische Bischöfin wurde, bekam sie zwei Briefe, der erste fragte: Wieso tragen Sie kurze Haare, da doch im Neuen Testament steht, dass lange Haare die Zierde eine Frau sind? Der zweite fragte: Wieso tragen Sie Schuhe mit hohen Absätzen? Es steht doch im Evangelium: Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden.

Damit dem Guten Hirten befohlen,

Torsten

*

Madonna!
Ich bin kein lieber Onkel mehr, Madonna, ich bin dein kleines Baby! Leg mich an deine Brüste und stille meine aufgescheuchte Seele mit der Milch des Trostes!

Toto

*

Hier das Jazz-Album von Schostakowitch zum Reinhören.

*

Heilige Gottheit Susanoo,
Heiliger Geist, Gottheit des Atems, des Lebens und des Frühlings!
Hauch die Welt an, dass sie erblühe!
Hauche uns an, dass die Freude wiederkehre!

*

O Weh, o Weh, o Weh!
Im Garten liegt der Schnee!
Wir schrein zur Transzendenz:
Wann endlich kommt der Lenz!?

*

Unser Baby!
Wir salben deine Wunden!
Wir salben dich mit Balsam!
Wir salben dich mit Trost!
Wir salben dich mit Freude!
Wir salben dich zur Begeisterung!
Denn wir schützen, wen wir lieben!

Deine Penaten.

*

Wenn Kummer führt mit Schmerz im Herzen harten Krieg,
Dann bleibt nur eines noch: die himmlische Musik.

*

Evi,
eine Energieübertragung der Mutter Maria:

*

Mein liebes Kind Susanne,
du bist nach dem Gebet viel schöner für Gott, so wie nach dem Schnee die Blumen ihre ganze Schönheit zeigen. Ich segne dich!
Deine Maria

*

Susanne Jahn!
Das Licht bricht sich Bahn!

*

Die Freundin sprach zum Freund: Ich hab dich gern.
Er sprach: Du meines Lebens Abendstern!

*

O Gott, die Finsternis ist dicht!
O Gott, gib einen Tropfen Licht!

*

Liebe Mama,
das war ein schwerer Monat Januar für deinen gemütsleidenden Sohn. Aber ich erzähle dir von den Tröstungen der Muttergottes:

1. Gestern brachte ich Tom was zu essen, und abends im Gottesdienst hieß es im Evangelium: Jesus sagt: Ich bin hungrig gewesen, und du hast mir zu essen gegeben, du Gesegneter meines Vaters!

2. Evi sagte mir: Ich hab dich gern.

3. Ich habe viel Trost in der Musik gefunden, zum einen hab ich viel Wagner gehört und zum andern buddhistische Meditationsmusik, sehr beruhigend.

4. Mark hat mir ein neues Computerprogramm installiert, nun kann ich mir alle Internetseiten von einer Frau vorlesen lassen. Ich habe schon Gedichte von mir, Briefe vom Papst und Bücher der Kirchenväter mir vorlesen lassen, das ist ganz prima.

5. Sag bitte Johann, dass ich in den letzten Tagen oft an ihn gedacht habe und im Gottesdienst für ihn gebetet.

Vergiss nicht, mir zu schreiben,

dein Torsten

*

Liebe Dineke!

Die Madonna zu einer Seherin, die ihr erstes Kind geboren hatte:

"Ich danke euch, dass ihr euer Leben dafür einsetzt, dass andere leben!"

Die Mutter Jesu und eure Mutter.

Wie geht es dir? Bist du fröhlich?

*

Liebe Susanne,
heute hab ich geträumt: Ich war in einem evangelischen Bibelkreis bei der lutherischen Pastorin. Wir sprachen über die Verkündigung des Engels an Maria. Wir wollten gemeinsam das Ave Maria beten, konnten es aber nicht, weil es jeder nach einer anderen Bibelübersetzung gelernt hatte, ich nach Luthers Übersetzung. Dann analysierten wir den Text: Und der Engel Marco (Lilie) wurde zu einer Jungfrau namens Susanne (Lilie) gesandt, und der Engel erkannte die Jungfrau, und die Jungfrau empfing und die Jungfrau gebar…

*

Liebe Sabine,
bist du nochmal bereit für Tom zu beten? Er hatte einen Praktikumsplatz bei media-Markt (er will ja Techniker werden), aber das hat sich zerschlagen. Bitte bete doch zu Gott, das Er Tom zu einem Praktikumsplatz führt, der gute Weichen stellt für einen späteren Beruf.

Und wenn du noch einmal an Milan und Simon denken magst, ihre Großmutter ist sehr schwer krank, die sie lieben, und man kann für die Greisin nur noch einen erlösenden Tod erbitten, - dass Milan und Simon auch diese Trauer überwinden.

*

Liebe Evi,
"Wenn jemand von euch ein Haus bauen will, setzt er sich doch auch zuerst hin und überschlägt die Kosten. Er muss ja sehen, ob sein Geld dafür reicht. Sonst hat er vielleicht das Fundament gelegt und kann nicht mehr weiterbauen. Alle, die das sehen, werden ihn dann auslachen und werden sagen: Dieser Mensch wollte ein Haus bauen, aber er konnte es nicht vollenden." Jesus

*

Liliencron
Hans der Schwärmer

Hans Töffel liebt Schön Doris sehr,
Schön Doris Hans Töffel vielleicht noch mehr.
Doch seine Liebe, ich weiß nicht wie,
Ist zu scheu, zu schüchtern, zu viel Elegie.
Im Kreise liest er Gedichte vor,
Schön Doris steht unten am Gartentor:
Ach, käm er doch frisch zu mir hergesprungen,
Wie wollt ich ihn herzen, den lieben Jungen.
Hans Töffel liest oben Gedichte.

Am andern Abend, der blöde Tor,
Hans Töffel trägt wieder Gedichte vor,
Was Schön Doris wirklich sehr verdrießt,
Da er immer weiter und weiter liest.
Sie schleicht sich hinaus, er gewahrt es nicht;
Just sagt er von Heine ein herrlich Gedicht.
Schön Doris steht unten in Rosendüften
Und hätte so gern seinen Arm um die Hüften.
Hans Töffel liest oben Gedichte.

Am andern Abend ist großes Fest,
Viel Menschen sind eng aneinandergepreßt.
Heut muß ers doch endlich sehn, der Poet,
Wenn Schön Doris sacht aus der Türe geht.
Der Junker Hans Jürgen, der merkt es gleich;
Die Linden duften, die Nacht ist so weich.
Und unten im stillen, dunkeln Garten
Braucht heute Schön Doris nicht lange zu warten.
Hans Töffel liest oben Gedichte.

*

Die Doris singt im Chor seit fünfundzwanzig Jahren,
Das junge Mädchen mit den schwanenweißen Haaren.

*

Meine sehr liebe Doris!

Zutaten
500 g Mehl
250 ml Milch
1 Ei(er)
1 Prise(n) Salz
1 Prise(n) Zucker
1 Pck. Hefe

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 20 Min. Ruhezeit: ca. 1 Std. / Schwierigkeitsgrad: normal / Kalorien p. P.: keine Angabe

Mehl, Salz und Zucker in einem Rührtopf geben und gut durchmengen. Milch erwärmen und Frischhefe in die warme Milch geben, gut durchrühren. Ei in den Rührtopf geben und mit der Milch und dem Mehl zu einer, nicht mehr klebende Masse verrühren. Die Masse auf einem Teller stürzen und zu einer Halbkugel formen. Unter einem Tuch ca. 1 Stunde ruhen lassen.

Den Teig in ein Leinentuch stürzen und dieses unter einem Deckel knoten. Das Tuch dann 1 Stunde in einem Topf mit kochendem Wasser hängen. Vorsicht, das kochende Wasser darf das Tuch nicht berühren. Der Klütje soll nur vom Wasserdampf gegart werden.

Den Klütje in zwei Hälften schneiden und diese jeweils in 1,5 cm dicke Scheiben schneiden.

Heiß servieren mit warmer Vanillesoße und gekochten Birnen.

Deine dich liebende Mutti.

*

Danke für den Hinweis auf den seligen Märtyrer von Oldenburg Titus Maria Horten. Das macht mir Mut.

Hast du schon einmal von den Oneness-Pentecostals gehört? Sie glauben nur an die Gottheit des Vaters, nicht des Sohnes, nicht des Heiligen Geistes.

*

Liebe Mama,
zu meinem Trost hab ich mir bei der Fleischerei zwei Portionen hausgemachtes Labskaus gekauft, das ist lecker und bekommt meinem - hypersensiblen - Magen. Und auf Johanns Rat hin hab ich mir Baldrian bei der Apotheke gekauft, ob ich mal wieder schlafen kann. Danke für deine lieben Schreiben.

*

Die Erhabene-Himmlische-Allesproduzierende Gottheit
Brachte hervor die Ewiges-Wort-der-schweigenden-Mutter-Gottheit
Und diese zusammen die Erhabene-Wind-und-Feuer-Inspirations Gottheit.

Diese Drei Erhabenen Gottheiten des Himmels
Zeugten aus ihrem einzigen erhabenen Auge
Die Erhabene-Prinzessin-Kopf-der-Sonne-Gottheit
Und gesellten ihrer Erhabenheit
Seine Erhabenheit feurige-männliche-Kraft-Gottheit.

Und diese in UNIO MYSTICA
Gebaren die Erhabene-Prinzessin-Kleiner-Traum-Gottheit
Und übergossen sie mit dem Tau
Der Drei Erhabenen Gottheiten des Himmels.

*

Liebe Sabine!
Evis Auto ist kaputt, so kann sie Freitag keinen Großeinkauf für mich machen. Ich könnte mehrere kleine Einkäufe machen, aber offen gestanden geht es mir psychisch wegen meiner Depression und körperlich wegen meiner Schlaflosigkeit so schlecht, dass ich mich kaum aus dem Haus wage. Könntest Du Dir vorstellen, Donnerstag nach dem Hauskreis noch mal schnell mit mir bei aktiv-irma einkaufen zu gehen? Verzeih mir, dass ich dich frage.

*

Liebe Sabine,
heute hab ich etwas Kraft, ich werde gleich einkaufen gehen, so dass nicht auch ich noch dich belasten muss.

*

Danke für deine Hilfsbereitschaft, aber ich habe jetzt erst einmal für die kommenden Tage alles. Bis heute abend.

T.

*

Liebe Sabine!
Als wir im Bibelkreis einmal darüber sprachen, wie die Pfingstler sich den Himmel vorstellen, kamen Antworten wie vom Wiedersehen mit dem Großvater, das Ruhen in einem verwunschenen Garten, das Ende der knechtischen Arbeit, aber du allein hast gesagt: Eine Umarmung Jesu. Dafür lobt dich Jesus.

Als wir im Bibelkreis über die Liebe zu Gott sprachen, sagte einer: Ich bin zu rationalistisch um Gott zu lieben, der andere sagte: Gott ist ein Mann und Männer liebe ich nicht. Und nur du sagtest: Ja, ich sage zu Jesus: Ich liebe dich! Dafür lobt dich Jesus.

*

AUS DEM EVANGELIUM

Auf den Geburtstag des Dichters Torsten kam die Königin Meike mit ihrem König Hans-Dieter und der Prinzessin Dineke. Der Dichter Torsten sagte zur Königin Meike: Du hast dich zweimal geschieden und hast dreimal geheiratet, obwohl Jesus von der Unauflöslichkeit der Ehe spricht. Da wurde die Königin Meike zornig, und sie sprach zu ihrer Tochter Dineke: Tanze doch auf dieser Geburtstagsfeier! Und Dineke tanzte. Und König Hans-Dieter sagte: Dineke, Tochter der Königin Meike, du tanzt so schön, du kannst alles von mir haben! Da sagte Dineke zu Meike: Mama, was soll ich mir wünschen? Meike sagte: Dini, wünsche dir den Kopf des Dichters Torsten auf einer Schale. <Das sagte Dineke zu Hans-Dieter, der ward traurig, denn er hörte den Dichter Torsten gerne reden, aber weil Dineke so schön war, schlug Hans-Dieter dem Dichter Torsten den Kopf ab. Und Dineke brachte den Kopf des Dichters Torsten auf einer Schale, mit einem Lorbeerkranz geschmückt, zur Königin Meike.

*

Ich wäre auch bereit, den Drachen zu erschlagen, wenn Mama es gefordert hätte."

Hermann Hesse

*

Liebe Mama,
das hörst du nicht gerne, aber zur Zeit bin ich am Ende meiner Kraft, wirklich, ich schlafe schlecht, trotz Baldrian, bin tagsüber entsetzlich müde, kann kaum noch auf dem Sofa liegen, nicht so viel schreiben, wie ich möchte, habe schon mehrmals den evangelischen Bibelkreis wegen körperlicher und seelischer Erschöpfung ausfallen lassen, aufs Trimmdichrad komm ich unter solchen Zuständen natürlich nicht. Nun kommt Evi Freitags zu mir für zwei Stunden, macht einen Großeinkauf für mich mit dem Auto und wäscht Geschirr ab und räumt den Müll weg (und baut mich seelisch auf). Und ich habe den Gedanken gewälzt, was es für eine riesige Hilfe wäre, wenn Evi an einem andern Tag noch mal kommen könnte, um mir Brot und Milch etc. zu besorgen. Ich wills versuchen, ob ich das finanzieren kann. Sie käme gerne. Nun meine allerverzagteste und allerdemütigste Frage, wärest du bereit, mir dazu eine kleine monatliche Spende etwa von 40 Euro zukommen zu lassen, wenn es dich nicht in Bedroullie bringt? Ich weiß nicht, vielleicht gewinne ich ja mal wieder Kraft, obwohl ich nicht weiß, woher die kommen soll, aber zur Zeit bin ich ein BETTLÄGRIGER Kranker. Verzeih mir die Frage, und schreib mal.

*

Liebe Gudrun,
ich bin so am Ende aller Kraft, von Schlaflosigkeit und Depressionen gepeinigt, ich wälze mich auf meinem Lager und bettle die Jungfrau Maria an. Statt regelmäßig den Bibelkreis absagen zu müssen, sag ich einmal, dass ich vorerst Pause mache. Ich bin praktisch bettlägrig. Es ist mein unblutiges Martyrium oder, wenn ich so sagen darf, mein Fegefeuer auf Erden. Falls ich eines Tages wieder etwas Kraft und Mut bekomme, dann melde ich mich wieder. Ich denke weiter an dich und wünsche dir Gottes Licht.

*

Liebe Dineke,
ich hab heute von dir geträumt. Ich fand in Oldenburg in einer Hauptkirche eine Postkarte mit dem Bild des Glasfensters der Kirche, sehr licht und bunt, die Postkarte schickte ich dir nach Ganderkesee und sah dich im Traum, wie du dich freutest und mir auch eine Karte senden wolltest.

Damit grüßt dich
dein Freund Torsten

*

Manches, was ich in der Jugend ganz verstand,
Halb versteh ich jetzt es kaum.
Und warum? Weil das blinde Zutraun schwand
Und den Zweifeln machte Raum.

Friedrich Rückert

*

Weißt du ein Getränk, das satt macht wie ein Essen? Ich ernähre mich hauptsächlich von Buttermilch, Fruchtbuttermilch und Orangensaft. Kennst du noch etwas Nahrhafteres, das gut schmeckt?

*

ODE AN GUDRUN

Wenn du in den Tempel kommst, wie nach Hause,
Bricht die stille Freude mir auf im Herzen.
Dann verbindest du das Orakel Gottes
Tief mit dem Herzen

Einer allbarmherzigen Braut und Mutter,
Schwester aller Gläubigen an die Gottheit,
Welche ein lebendiges Liebeszeugnis
Gibt von der Gottheit,

Welche ruht als Herrlichkeit und als Gnade
Über deinem Haupte und strömt hernieder
Zu den Kranken, Leidenden, Kleinen, Armen,
Lebend schon Toten,

Denen du ein Lächeln der Hoffnung lächelst
Und verheißt das Licht, dir im Herzen ruhend,
Denen auch im Dunkel des Todesschattens,
Nächten der Seele,

Die du einschließt in dein Gebet des Herzens,
Auch die schwarzen Schafe der Guten Hirtin,
Welche mehr als männliche Priester ähnlich
Ist dem Messias.

*

Liebe Evi,
Jesus findet es schön, was du für deine Mutter und für Ellen getan hast, was du jetzt für Maite und mich tust. Fühle dich von Jesus geliebt!

*

Liebe Evi,
wenn es einem wirklich schlecht geht, merkt man, wer seine wahren Freunde sind. Meine wahren Freunde sind Mark und du, alle andern sind nur leere Seifenblasen. Die Madonna belohnt dich dafür.

*

PUSCHKIN

Mein dicker Aristipp - unmöglich:
Ich liebe dein Geschwätz unsäglich,
Dein Wesen, deine Heiserkeit,
Dein Urteil, deine fetten Essen.
(...)
Ich dichte keine Schmeichelweise,
Du bist gesund und bist solid.
Ich flehe nur: Zu jeder Speise
Gib ihm, o Himmel, Appetit!

*

Das ist ein Alltags-Zorn, ein Schicksals-Donnerwetter!
Ich bette, Mama, dich in weiße Rosenblätter.

*

Mama,
wenn du vor mir in die Ewigkeit heimkehrst, dann bitte doch Gott, dass du mein Engel werden darfst.

*

Hochgeschätzer Pfarrer Dr. Kocher!
Da ich schizophren bin, kann ich an den Gottesdiensten vor Ort nicht teilnehmen. Ich freue mich umso mehr an der Virtuellen Kirche und feire täglich mehrere Messen mit bei Radio Maria, Radio Horeb, EWTN und K-TV. Nun hab ich entdecken dürfen, dass Ihre Predigten bei youtube veröffentlicht sind. Ich bin Konvertit aus dem Protestantismus und verehre die Ewige Weisheit. Erst war ich in die Schule von Pater Anselm Grün gegangen, dann in die Schule von Pater Hans Buob, dann in die Schule von Professor Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, dann in die Schule von Father Mitch Pacwa, dem Jesuiten von EWTN. Und nun, das wollte ich Ihnen sagen, gehe ich gerne in Ihre Schule.

Maria umarme Sie!

*

Marco:
Mohammed (Friede sei mit dir), wenn ich im Koran vom Paradies lese, bekomme ich eine Erektion.
Mohammed:
Kein Wunder! Du wirst im Paradies täglich hundert Jungfraun entjungfern.
Marco:
Wird meine Manneskraft ausreichen?
Mohammed:
Keine Sorge, du wirst die hundertfache Manneskraft haben.
Marco:
Wie sehen die Jungfrauen denn aus?
Mohammed:
Sie haben schöne große Augen, schwellende Brüste und unberührte Schamlippen.
Marco:
Und wie viele Jungfrauen werde ich im Himmel haben?
Mohammed:
Da ist erst einmal deine Ehefrau, dann sind da die hundert Huris und dann noch die vielen Ehefrauen der Männer, die in der Hölle sind, dazu kommt Mirjam, die Schwester des Mose, und die Tochter des Pharao, die Frau Salomos.
Marco:
O Gesandter Gottes, meine Frau Susanne lässt dich fragen, was sie im Paradies erwartet.
Mohammed:
Deine züchtige Frau will natürlich nichts hören wie: Im Paradies kannst du alle Männer haben. Darum sage deiner keuschen tugendhaften Gattin, sie wird im Paradies mit ihrem Ehemann weiter verheiratet sein.
Marco:
Was muss ich tun, um ins Paradies zu kommen?
Mohammed:
Glaube an Gott den Herrn, bete täglich und tu Gutes.

*

Heinz,
Mutter Teresa von Kalkutta wurde gefragt: Warum sterben die tiefgläubigen Kinder in Afrika so früh durch Gewalt oder Hunger und die reichen und satten Gottlosen werden neunzig Jahre alt? - Sie sagte: Die kleinen Gläubigen waren bereit, Gott zu begegnen. Den Gottlosen gewährt Gott ein langes Leben, ob sie noch umkehren zu Gott.

*

O wie freut sich doch die Süße
Über ihre kleinen Füße!
Von dem Dichter tausend Grüße,
Der ich bete, der ich büße.

*

GEBET

O Jahwe, lege den Mantel deiner Liebe um mich!
O Jesus, lass mich ruhen an deinem Herzen!
O Heiliger Geist, küsse mich mit feurigen Küssen!
O Eine Gottheit, liebe mich oft und heftig und lange!

*

Sokrates ging mit einem Schüler spazieren, der Schüler fragte: Wie erlange ich Weisheit? - Sie standen am Ufer eines Flusses. Sokrates warf den Schüler ins Wasser und drückte seinen Kopf unter Wasser, ließ ihn nach einiger Zeit Luft schnappen und drückte ihn wieder unter Wasser. Dann ließ er den Schüler los. Der fragte: Was sollte das? Der Meister sagte: So wie du nach Atemluft verlangt hast, so sollst du nach Weisheit verlangen.

*

Liebe Sabine,
Toms Lehrer hat mit Evi gesprochen. Tom hat nur Vieren und Fünfen im Zeugnis. Bitte bete auch für seine schulische Situation. Möge ihn der Heilige Geist berühren! Er ist eigentlich nicht dumm, er hat einen ganz normalen Intelligenzquotienten.

*

Liebe Sabine,
übrigens freue ich mich im Hauskreis besonders an deinen Äußerungen deiner Liebe zu Jesus. Und das ist auch Jesu Trost.

*

Susanne,
obwohl ich verbittert bin und niemand mich lieb hat, berichte ich dir von meinem Morgentraum: Ich war bei euch, du hattest eine Suppe auf dem Herd, die anbrannte, die Küche war voll Rauch. Marco wollte mit mir spazieren gehen (was mir nicht gefiel), du sagtest, er solle Sahne mitbringen. Zur Begrüßung nahm ich dich in die Arme, du fühltest dich an wie eine Wolke. Marco amüsierte sich über unsere Umarmung. Dann kam Valea, dreijährig, mit kurzen goldenen Locken, ich begrüßte sie: Sei gegrüßt Göttin der Morgenröte! und spielte ein Computerspiel mit ihr.

*

Heiliger Josef, Evi braucht ein Auto! Bitte für sie! Amen.

*

Liebe Mutter,
ich konnte dich telefonisch nicht erreichen, darum schreibe ich Dir. Dein Almosen von 1000 Euro ist angekommen, ich habe es auf mein Sparbuch überwiesen. Ich sage dir tausendfachen Dank und bin gewiss, dass der große Gott, der Helfer der Witwen, dich dafür belohnen wird. Übrigens hilft mir das Baldrian so gut zu einem gesunden Schlaf, dass ich dir vorschlage, es auch einmal auszuprobieren. Es gibt Baldrian als Dragees und als Saft. Noch besser, sagt mein Freund, soll die Mischung Baldrian-Hopfen sein. Einen Durchbruch in Angelegenheit des Hauses wünscht dir

*

Liebe Dineke,
eben höre ich wieder die Bekenntnisse des heiligen Augustinus, meines ersten christlichen Buches nach meiner Bekehrung,, da musste ich bei folgender Stelle an dich denken. Denkst du auch noch manchmal an mich?

Dann empfingen mich die Tröstungen der Muttermilch. Doch nicht meine Mutter oder meine Ammen füllten sich aus eigener Kraft die Brüste, sondern du spendetest mir durch ihre Vermittlung die Nahrung meiner frühesten Kindheit, gemäß deiner Einrichtung und deines Reichtums dem tiefen Sein der Dinge angeschaffen. Du verliehst mir auch die Eigenschaft, nicht mehr zu verlangen, als was du mir gabst, und denen, die mich nährten, den Willen, mir zu geben, was du ihnen gabst. Denn gemäß dem von dir angeordneten Liebestriebe gaben sie mir gern von dem Überflusse, den du ihnen verliehen. Denn das Gute, das sie mir erwiesen, tat ihnen selbst wohl; aber nicht aus ihnen stammte es, sondern nur durch sie kam es mir zu. Denn von dir allein kommt ja, mein Gott, alles Gute, und alles Heil strömt mir zu von meinem Gott. Später freilich erkannte ich dies erst als du mich mahnend riefst zu dir, durch alles das, was du innerlich und äußerlich mitteilst, denn damals verstand ich nur die Muttermilch zu saugen und in behaglichem Genusse der Ruhe zu pflegen und bei leiblichem Schmerze zu weinen; weiter aber nichts. Dann begann ich zu lächeln, zuerst im Schlafe, dann aber auch im Wachen.

*

Der heilige Kirchenvater Augustinus schreibt in seiner Autobiographie, was mich an Tom und seine Schule denken lässt:

Erstes Buch – Achtes Kapitel

Bin ich nicht aus der Kindheit auf dem Wege zu meinem jetzigen Lebensalter in das Knabenalter gelangt, oder besser gesagt: kam es nicht in mich und folgte meiner Kindheit Doch jene ist nicht vergangen; wohin sollte sie auch gehen: Und doch war sie nicht mehr. Denn nicht mehr war ich ein unmündig Kind, sondern ein Knabe, der Sprache wohl kundig. Ich erinnere mich noch daran, und woher ich die Sprache lernte, erfuhrt ich nachher. Denn es unterrichteten mich nicht Erwachsene, indem sie mir nach einem bestimmten klar durchdachten Lehrplane Worte mitteilten, wie bald nachher die Buchstaben, sondern ich erlernte es selbst kraft des Geistes, den du, mein Gott, mir gegeben, wenn ich mit Seufzen und allerlei Tönen und Gebärden die Gefühle, die mein Herz empfand, ausdrücken wollte, damit man meinem Willen nachkäme; und ich war nicht imstande, alles, was ich wollte, zu äußern, und sprach mir zuvor stillinnerlich die Worte vor im Gedächtnis; benannte man irgendeinen Gegenstand und wandte man sich bei dem Worte danach, so bemerkte ich es und behielt es bei nur, daß das Ding von ihnen benannt werde, welches sie aussprachen, wenn sie es zeigen wollten. Daß man aber dies damit bezweckte, erhellte aus der Bewegung des Körpers, gleichsam die Universalnatursprache für alle Völker; durch das Mienen- und Augenspiel und die Tätigkeit der übrigen Glieder und durch den Klang der Stimme, welcher anzeigt, was die Seele wünscht und begehrt, was sie verwirft und meidet. So begriff ich allmählich die Worte in ihrer mannigfaltigen Bedeutung, in ihrer verschiedenen Stellung und bei ihrem häufigen Gebrauche, welche Dinge die Worte bezeichneten, und sprach durch sie, da meine Mutter sich bereits an diese Ausdrucksweise gewöhnt hatte, meine Wünsche aus. So bin ich mit denen, unter welchen ich lebte, in eine Gemeinschaft hinsichtlich der Bezeichnung der Willensäußerungen getreten und schritt weiter hinein in die Stürme des gesellschaftlichen Lebens, doch noch abhängig von der Autorität der Eltern und vom Willen Erwachsener.

Erstes Buch – Neuntes Kapitel

Gott, mein Gott, welche Not erfuhr ich da und welchen Spott! Da mir in den Knabenjahren als Richtschnur für das Leben empfohlen wurde, denen zu gehorchen, die mich ermahnten, daß ich zur Zeit vorwärtskäme, und mich auszeichnete durch rhetorische Kunstfertigkeit, welche Ehre bei den Menschen nur trügerische Reichtümer verschafft. Dann wurde ich zur Schule geschickt, Wissenschaften zu erlernen, deren Nutzen ich Beklagenswerter nicht einsah, obwohl ich, war ich träge im Lernen, geschlagen wurde. So hieß es den Eltern gut, und viele vor uns, die ihr Leben also hinbrachten, hatten dornenvolle Pfade vorgebaut, welche wir Söhne Adams wandeln mul3ten unter verdoppelter Mühe und Qual. Wir fanden aber Menschen, o Herr, die dich anriefen, und von ihnen lernten wir nach unserem Vermögen, daß du ein mächtiges Wesen seiest, das uns erhören und helfen könne, wem auch unseren menschlichen Sinnen verborgen. Denn schon da ich noch ein Knabe war, begann ich zu dir zu beten, du, meine Hilfe und Zuflucht, und im Gebet zu dir brach ich die Bande, die meine Zunge fesselten, und flehte zu dir, noch klein zwar, doch mit großer Innigkeit, daß ich in der Schule doch keine Schläge bekäme, und da du mich nicht erhörtest, was mir zum Heile war, spotteten die Erwachsenen, ja selbst meine Eltern, die doch nur mein Bestes wollten, über die Schläge, die ich bekam und die mir damals ein großes und schweres Leid zu sein schienen.

Hat jemand, o Herr, einen solch starken Geist, mit so überschwenglich großer Liebe dir anhängend, gibt es, sage ich, irgend jemand – denn eine gewisse Stumpfheit bewirkt dies auch –, der so erhaben gestimmt, mit solcher Frömmigkeit an dir hinge, daß er die größten und verschiedenartigsten Foltern, von denen verschont zu werden alle Welt ängstlich fleht, so gering achtete, daß er diejenigen verlacht, welche sich davor ängstigen und zittern, wie unsere Eltern die Marterwerkzeuge verlachten, mit denen wir Knaben von den Lehrern geschlagen wurden? Denn nicht weniger fürchteten wir uns davor noch flehten wir weniger zu dir, sie von uns abzuwenden, und doch sündigten wir dadurch, daß wir uns weniger mit Schreiben und Lesen und Denkübungen beschäftigten, als es von uns gefordert wurde. Gedächtnis und Anlagen fehlten uns keineswegs, o Herr, du hattest uns selbst davon für unser Alter hinreichend verlieben; aber das Vergnügen am Spiel war es, und es wurde an uns von solchen gestraft, die selbst dergleichen trieben. Aber die Spielereien der Erwachsenen nennt man Geschäfte; Knaben aber, welche sie trieben, wurden von den Erwachsenen gestraft, und niemand erbarmt sich der Knaben, noch jener, noch beider. Würde wohl ein gerechter Schiedsrichter es billigen, daß ich geschlagen wurde, weil ich als Knabe oft Ball spielte und durch solches Spiel am schnellen Erlernen der Wissenschaften behindert wurde, mit denen ich späterhin noch häßlicher spielen sollte; oder handelte der selbst irgendwie anders, welcher mich schlug und der mehr vom Neid und von Galle gequält wurde, wenn er in irgendwelchem geringfügigem Wortgefecht von einem gelehrten Rivalen überwunden wurde, als wenn ich im Ballspiel von einem Mitspieler übertroffen wurde?

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Evi,
in der Kirche gibt es das Sprichwort: Wo Liebe und Güte ist, das ist Gott. - Ich sage: Bei dir ist Güte und Liebe, bei dir ist Gott.

Übrigens, wenn die Leute loben, dass du "nett" und "lieb" bist, was du nicht gerne hörst, stör dich nicht dran, das ist einfach dein phlegmatisches Temperament, dein Humor, deine Säfte. Phlegmatische Gemüter sind nett und freundlich, aber manchmal etwas gleichgültig und indifferent. Also akzeptiere ruhig deinen Humor, dein Temperament. Sonst fange ich mich auch daran zu stören an, wenn die Leute sagen: Er ist immer traurig... Das ist Madonna Melencholia, meine Zwillingsschwester, die mit mir im Schoß meiner Mutter war…

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Liebe Mama,
natürlich ist es ungerecht von dem Bauunternehmer, deinen Rechtsanwalt nicht zu bezahlen. Ich denke, wichtig wäre, dass noch etwas unternommen wird gegen die verbleibend feuchte Wand und den Baufehler an der Terrassentür. Ansonsten überlege einmal, ob du auch - ohne Hass, Groll und Verbitterung - den Schweinen ihr Geld lassen könntest, damit endlich FRIEDEN UND RUHE in deinen wohlverdienten Alterssitz einkehrt. Der Friede ist doch so manches Wert. Allerdings, wenn du dich ewig ärgern würdest über das verlorene Geld, dann hätte es keinen Sinn. Einen Prozess jedenfalls stelle ich mir ungeheuer nervenaufreibend vor und der Ausgang wäre auch ungewiss. Aber das musst du in aller Ruhe abwägen, das kannst du nur selbst entscheiden. Schade, dass ich kein Räuber bin, ich würde den Hunden das Geld aus ihrem geliebten Tresor klauen.

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Marco,
eben hörte ich den Vortrag eines Psychoanalytikers über Augustin als Sexualneurotikers. Da ward auch über Luther und die Ehe geredet. Vielleicht interessiert dich dieser Artikel:

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Marco,
du hast erzählt, dass deine Tochter Alina neugierig ist, einmal einen katholischen Gottesdienst zu sehen. Wenn du ihr einmal wahren Katholizismus zeigen willst, dann seht euch doch zusammen dieses Video an: Papst Franziskus feiert mit hunderttausenden Jugendlichen des Weltjugendtages in Panama Januar 2019 den Kreuzweg unseres Herrn Jesus Christus. Dagegen eine Messe mit einem törichten Dorfpfaffen vor einer neuheidnischen Gemeinde gibt kein Bild vom catholischen Christentum.

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Erhebe stolz dein Haupt, geliebte Evelina:
Elfriede wartet und bei Gott auf dich Karina!

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Gott, du Helfer der Witwen und Gott der Gerechtigkeit! Schaffe Doris Gerechtigkeit! Gib ihr deinen Heiligen Geist der Kraft als weisen Advokaten und gib ihr Weisheit, zu erkennen, was ihrem Seelenfrieden dient! In Christi Namen, Amen.

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Mama,
mein Hauskreis hat heute für dich gebetet, dass der Herr dir Gerechtigkeit verschafft.

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Für Gottes Weisheit bin ich allzu matt und müde,
Will auf die Aue nur der Ruhe, Gottes Schaf,
Dass mich erquickt die Ruh, der stille Hirtenfriede,
Denn seinem Liebling gibt Jehova tiefen Schlaf.

*

Liebe Sabine,
schau dir mal dieses Bild vom Barmherzigen Jesus an. Um 1930 hatte eine polnische Nonne diese Vision, danach ward das Bild angefertigt. Vielleicht spricht es dich an.

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Liebe Sabine,
lies dies mal, es ist erschreckend...

PAPST FRANZISKUS
KINDERSCHUTZ
MISSBRAUCH

Liebe Brüder und Schwestern,

mein Dank gilt dem Herrn, der uns in diesen Tagen begleitet hat, und euch allen möchte ich für den kirchlichen Geist und den Einsatz, den ihr mit so viel Großherzigkeit geleistet habt, danken.

Unsere Arbeit hat uns dazu geführt, einmal mehr anzuerkennen, dass das schwere Übel des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen leider in allen Kulturen und Gesellschaften ein geschichtlich verbreitetes Phänomen ist. Dieser Missbrauch ist erst in relativ jüngerer Zeit Gegenstand systematischer Studien geworden und dies dank eines Bewusstseinswandels der öffentlichen Meinung über ein Thema, das in der Vergangenheit tabu war, das heißt, dass alle von seiner Existenz wussten, aber keiner darüber sprach. Das bringt mir auch eine grausame religiöse Praxis in Erinnerung, die in der Vergangenheit in einigen Kulturen verbreitet war, nämlich Menschen – oft Kinder – bei heidnischen Ritualen zu opfern. Allerdings legen die verfügbaren Statistiken über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, die von verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Organismen (Weltgesundheitsorganisation WHO, UNICEF, Interpol, Europol u.a.) erstellt wurden, bis heute nicht das wahre Ausmaß des Phänomens offen. Es wird häufig unterschätzt, vor allem weil viele Fälle des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen nicht angezeigt werden, insbesondere die im familiären Bereich begangenen.

Selten vertrauen sich die Opfer wirklich jemanden an und suchen Hilfe. Hinter diesem Widerstreben mag Scham, Verwirrung, Furcht vor Vergeltung, Schuldgefühl, Misstrauen gegenüber den Institutionen, kulturelle oder soziale Konditionierung, aber auch Unkenntnis über die Dienste und Strukturen, die helfen können, stehen. Die Beklemmung führt leider zur Verbitterung oder sogar zum Selbstmord oder gelegentlich zur Revanche, bei der das Opfer selbst zum Täter wird. Das einzige gesicherte Faktum ist, dass Millionen Kinder auf der Welt Opfer von Ausbeutung und sexuellem Missbrauch sind.

Es wäre wichtig, die allgemeinen Daten – die meines Erachtens immer nur einen Teil wiedergeben – auf globalem Niveau, dann auf europäischem, asiatischem, amerikanischem, afrikanischem und ozeanischem Niveau wiederzugeben, um ein Bild der Schwere und der Tiefe dieses Übels in unseren Gesellschaften zu zeigen. Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, möchte ich zunächst unterstreichen, dass die Erwähnung bestimmter Länder den einzigen Zweck hat, statistische Daten aus den genannten Berichten zitieren zu können.

Die erste Evidenz, die sich aus den verfügbaren Daten ergibt: wer Missbrauch begeht, das heißt Gewalt (körperlich, sexuell oder psychisch) anwendet, sind vor allem Eltern, Verwandte, die Partner von Kinderbräuten, Trainer und Erzieher. Ferner haben sich, wie UNICEF-Daten aus dem Jahr 2017 bezogen auf 28 Länder zeigen, neun von zehn Mädchen, die erzwungenen Geschlechtsverkehr hatten, als Opfer eines Bekannten oder einer mit der Familie verbundenen Person bezeichnet.

Entsprechend der offiziellen Zahlen der US-amerikanischen Regierung werden in den Vereinigten Staaten jedes Jahr mehr als 700.000 Kinder Opfer von Gewalt und Misshandlung. Nach dem International Center For Missing and Exploited Children (ICMEC) wird jedes zehnte Kind sexuell missbraucht. In Europa sind 18 Millionen Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch.

Wenn wir das Beispiel Italiens nehmen, ergibt der Bericht des „Blauen Telefons“ [Telefono Azzurro] aus dem Jahr 2016, dass 68,9% der Missbräuche innerhalb der eigenen vier Wände des Minderjährigen stattfinden.

Schauplatz der Übergriffe ist nicht nur der häusliche Bereich, sondern auch das Umfeld des Stadtviertels, der Schule, des Sports und leider auch der Kirche.

Aus den Untersuchungen der letzten Jahre über das Phänomen des sexuellen Missbrauchs ergibt sich ebenso, dass die Entwicklung des Internets und der Kommunikationsmittel zu einer beträchtlichen Zunahme der Fälle von Missbrauch und von online verübter Gewalt geführt haben. Die Verbreitung der Pornografie weitet sich über das Netz rapide in der Welt aus. Das Übel der Pornografie hat erschreckende Dimensionen angenommen mit verheerenden Folgen für die Psyche und für die Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie zwischen ihnen und den Kindern. Es handelt sich um ein stets wachsendes Phänomen. Ein sehr beträchtlicher Teil der pornografischen Produktion hat trauriger Weise Minderjährige zum Gegenstand, die auf diese Weise in ihrer Würde schwer verletzt werden. Die Studien in diesem Bereich dokumentieren, dass dies auf immer entsetzlichere und grausamere Weise geschieht. Es kommt sogar zu Missbrauchshandlungen an Minderjährigen, die live im Netz bestellt und verfolgt werden.

Ich erinnere hier an den internationalen Kongress, der in Rom über das Thema der Würde des Kindes in der digitalen Welt abgehalten wurde; wie auch an das erste Forum der interreligiösen Allianz für sicherere Gemeinschaften, das zum gleichen Thema im vergangenen November in Abu Dhabi stattgefunden hat.

Ein weiteres Übel ist der Sextourismus: Gemäß den Daten von 2017 der Weltorganisation für Tourismus begeben sich jedes Jahr drei Millionen Personen auf Reisen, um mit einer minderjährigen Person sexuelle Beziehungen zu haben. Bedeutsam ist der Umstand, dass die Urheber dieser Verbrechen in den meisten Fällen nicht anerkennen, dass das, was sie begehen, eine Straftat ist.

Wir sind also vor einem allgemeinen und übergreifenden Problem, das man leider fast überall antrifft. Wir müssen uns darüber im Klaren sein: Die weltweite Verbreitung dieses Übels bestätigt, wie schwerwiegend es für unsere Gesellschaften ist, schmälert aber nicht seine Abscheulichkeit innerhalb der Kirche.

Die Unmenschlichkeit dieses Phänomens auf weltweiter Ebene wird in der Kirche noch schwerwiegender und skandalöser, weil es im Gegensatz zu ihrer moralischen Autorität und ihrer ethischen Glaubwürdigkeit steht. Die gottgeweihte Person, die von Gott auserwählt wurde, um die Seelen zum Heil zu führen, lässt sich von ihrer menschlichen Schwäche oder ihrer Krankheit versklaven und wird so zu einem Werkzeug Satans. In den Missbräuchen sehen wir die Hand des Bösen, das nicht einmal die Unschuld der Kinder verschont. Es gibt keine ausreichenden Erklärungen für diese Missbräuche gegenüber Kindern. Demütig und beherzt müssen wir anerkennen, dass wir vor dem Geheimnis des Bösen stehen, das gegen die Schwächsten erbost ist, weil sie Bild Jesu sind. Deshalb ist in der Kirche das Pflichtbewusstsein gewachsen, nicht nur danach zu streben, den höchst schwerwiegenden Missbräuchen durch Disziplinarmaßnahmen und zivile und kanonische Prozesse Einhalt zu gebieten, sondern auch sich dem Phänomen mit Entschlossenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche zu stellen. Sie fühlt sich gerufen, dieses Übel zu bekämpfen, das das Herzstück ihrer Mission berührt: das Evangelium den Kleinen zu verkünden und sie vor den reißenden Wölfen zu schützen.

Ich möchte an dieser Stelle klar betonen: Wenn in der Kirche auch nur ein Missbrauchsfall ausfindig gemacht worden wäre – was an sich schon eine Abscheulichkeit darstellt, – so würde dieser Fall mit der größten Ernsthaftigkeit angegangen. In der Tat erblickt die Kirche in der gerechtfertigten Wut der Menschen den Widerschein des Zornes Gottes, der von diesen schändlichen Gottgeweihten verraten und geohrfeigt wurde. Das Echo des stillen Schreis der Kleinen, die in ihnen statt Vätern oder geistlichen Führern Menschenschinder gefunden haben, wird die durch Scheinheiligkeit und Macht betäubten Herzen erzittern lassen. Wir haben die Pflicht, diesem erstickten stillen Schrei aufmerksam zuzuhören.

(…)

Welches wäre also die existentielle „Bedeutung“ dieser kriminellen Erscheinung? Unter Berücksichtigung ihrer menschlichen Weite und Tiefe ist sie nichts anderes als der gegenwärtige Ausdruck des Geistes des Bösen. Wenn wir uns diese Dimension nicht vergegenwärtigen, werden wir der Wahrheit fern und ohne wahre Lösungen bleiben.

Brüder und Schwestern, heute stehen wir vor einer unverschämten, aggressiven und zerstörerischen Offenbarwerdung des Bösen. Dahinter und darin steckt dieser Geist des Bösen, der sich in seinem Stolz und seinem Hochmut als der Herr der Welt wähnt und denkt, gesiegt zu haben. Und dies möchte ich euch mit der Autorität eines Bruders und Vaters sagen, der freilich gering, aber der Hirte der Kirche ist, der er in der Liebe vorsteht: In diesen schmerzlichen Fällen sehe ich die Hand des Bösen, die nicht einmal die Unschuld der Kleinen verschont. Und dies bringt mich dazu, an das Beispiel von Herodes zu denken, der getrieben von der Angst, seine Macht zu verlieren, den Befehl gab, alle Kinder von Betlehem hinzuschlachten.

Und so wie wir alle praktischen Maßnahmen ergreifen müssen, die der gesunde Menschenverstand, die Wissenschaften und die Gesellschaft uns bieten, so dürfen wir diese Wirklichkeit nicht aus dem Blick verlieren und müssen die geistlichen Maßnahmen treffen, die der Herr selbst uns lehrt: Demütigung, Selbstanklage, Gebet, Buße. Das ist die einzige Weise, um den Geist des Bösen zu besiegen. So hat ihn Jesus besiegt.

(es folgen Maßnahmen in der Kirche.)

*

Hallo Marco und Sabine,
heute habe ich Christian St. angerufen und von unserm Hauskreis erzählt. Er ist immer noch mit Bahamani verheiratet, zwei Söhne, Simon (17) und Samuel. Bahamani arbeitet in einer Theatergruppe. Christian hat bis vor einiger Zeit eine evangelische Singgruppe geleitet, hilft manchmal in der Jugendarbeit der ev. Kirche, arbeitet als Religionslehrer, warnt die Mädchen vor Abtreibung, nannte Alice Schwarzer den Todesengel der Babys, er ist in einer Pfingstgemeinde, die von dem Pastorenpaar zugrunde gerichtet worden ist, die wollten nur noch Wunder, und keine Diakonie, Christian streitet sich mit der Obersten Heeresleitung der Pfingstler. Er kann sich an euch beide noch gut erinnern und lässt euch ganz herzlich grüßen.

*

Liebe Mama,
da ich halb taub bin, war es in letzter Zeit mit Musik und Vorträgen etwas laut in meiner Wohnung, zwei Nachbarinnen haben mich gebeten, leiser zu sein. Darum hab ich mir Kopfhörer gekauft und höre Gottesdienste, Lehrvorträge und Musik nun mit Kopfhörer. Die Musik klingt so viel schöner. Aber ich höre dann Telefon und Türklingel nicht. Nun, es kommt ja eh nur Evi und die hat einen Schlüssel. Darum wundere dich nicht, wenn ich das Telefon öfter nicht höre. Schreib mir, wenn du mal wieder mit mir telefonieren willst, ich ruf dich dann an. Dienstag werde ich meiner Hausärztin meine Ohren präsentieren, wenn du den Rechtsanwalt triffst. Viel Erfolg wünscht dir

*

Mama,
gegen meine tauben Ohren hat mir meine Hausärztin noch mal Cortison verschrieben.

Was sagt der Rechtsanwalt? Bist du zufrieden mit ihm?

*

That Women Are But Men's Shadows
Poem by Ben Jonson

Follow a shadow, it still flies you;
Seem to fly it, it will pursue:
So court a mistress, she denies you;
Let her alone, she will court you.
Say, are not women truly then
Styled but the shadows of us men?

At morn and even shades are longest,
At noon they are or short or none;
So men at weakest, they are strongest,
But grant us perfect, they're not known.
Say, are not women truly then
Styled but the shadows of us men?

*

Unfern eines anmutigen Dorfes, hart am Wege, lag auf dem von der Sonnenglut erhitzten Boden hingestreckt ein armes zerlumptes Bauerweib. Vom Hunger gequält, vor Durst lechzend, ganz verschmachtet, war die Unglückliche unter der Last des im Korbe hoch aufgetürmten dürren Holzes, das sie im Walde unter den Bäumen und Sträuchern mühsam aufgelesen, niedergesunken, und da sie kaum zu atmen vermochte, glaubte sie nicht anders, als daß sie nun wohl sterben, so sich aber ihr trostloses Elend auf einmal enden werde. Doch gewann sie bald so viel Kraft, die Stricke, womit sie den Holzkorb auf ihrem Rücken befestigt, loszunesteln und sich langsam heraufzuschieben auf einen Grasfleck, der gerade in der Nähe stand. Da brach sie nun aus in laute Klagen: »Muß,« jammerte sie, »muß mich und meinen armen Mann allein denn alle Not und alles Elend treffen? Sind wir denn nicht im ganzen Dorfe die einzigen, die aller Arbeit, alles sauer vergessenen Schweißes ungeachtet in steter Armut bleiben und kaum so viel erwerben, um unsern Hunger zu stillen? – Vor drei Jahren, als mein Mann beim Umgraben unseres Gartens die Goldstücke in der Erde fand, ja, da glaubten wir, das Glück sei endlich eingekehrt bei uns und nun kämen die guten Tage; aber was geschah! – Diebe stahlen das Geld, Haus und Scheune brannten uns über dem Kopfe weg, das Getreide auf dem Acker zerschlug der Hagel, und um das Maß unseres Herzeleids vollzumachen bis über den Rand, strafte uns der Himmel noch mit diesem kleinen Wechselbalg, den ich zu Schand' und Spott des ganzen Dorfs gebar. – Zu St.-Laurenztag ist nun der Junge drittehalb Jahre gewesen und kann auf seinen Spinnenbeinchen nicht stehen, nicht gehen und knurrt und miaut, statt zu reden, wie eine Katze. Und dabei frißt die unselige Mißgeburt wie der stärkste Knabe von wenigstens acht Jahren, ohne daß es ihm im mindesten was anschlägt. Gott erbarme sich über ihn und über uns, daß wir den Jungen großfüttern müssen uns selbst zur Qual und größerer Not; denn essen und trinken immer mehr und mehr wird der kleine Däumling wohl, aber arbeiten sein Lebetage nicht! Nein, nein, das ist mehr als ein Mensch aushalten kann auf dieser Erde! – Ach könnt' ich nur sterben – nur sterben!« Und damit fing die Arme an zu weinen und zu schluchzen, bis sie endlich, vom Schmerz übermannt, ganz entkräftet einschlief. -

*

Marco,
ich bekomme Cortison gegen meine tauben Ohren, die Nebenwirkung ist Schlaflosigkeit. Und tatsächlich, die Schlaflosigkeit plagt mich wieder. Darum möchte ich heute nicht zum Hauskreis kommen. Ich hoffe, du kannst meine Andacht präsentieren und ihr könnt gut diskutieren, ihr seid ja ohne mich noch 5 Personen. Mein Gebetsanliegen wäre, dass ich wieder richtig hören kann und die Schlaflosigkeit nach achttägiger Cortisonbehandlung sich wieder in Wohlgefallen auflöst. Homer zählt den Schlaf zu den Göttern.

*

Marco,
hast du schon was umorganisiert? Ich habe doch vormittags noch schlafen können, und könnte heute abend doch kommen. Schreib mir mal, das Telefon hör ich nicht.

*

Dineke,
wie gerne würde ich noch einmal deine anmutige Erscheinung sehen und dich plaudern hören. Ja, ich vermisse dich.

*

Mama,
mein Hauskreis hat noch einmal gebetet, dass es deinem Rechtsanwalt gelingt in der Auseinandersetzung mit dem Bauunternehmer. Möge es dem Herrn so gefallen. Kommt es aber anders, weißt du, dass man Geld nicht mitnehmen kann in den Himmel.

*

Danke, Marco, dass du mich ersetzt hast mit einer amerikanischen Andacht. Ich bin es etwas müde, ÜBER Gott zu reden. Da redet man so eitel klug daher, als ob man alles wüsste. Im Gespräch MIT Gott kann man sein wie ein unwissendes Baby und immer nur Mami Mami sagen, wie wohltuend ist das eine, und wie nervenaufreibend das andere. Aber ich will mir weiterhin Mühe geben, das, was mir Jahwe ins Ohr flüstert, als Diener weiterzugeben.

*

Wie schön du sanfter Hauch von ihren Lippen wehtest!
Wie schön dein Flüstern ist, Susanne, wenn du betest!

*

Dass man mir Geld geraubt, mir schnöden Mammon stahl,
Das, liebe böse Welt, das ist mir scheißegal!
Ja, fresst euch nur pappsatt am Götzen Geld hienieden,
Ich lieber hab mit Gott im Herzen meinen Frieden!
Lasst mich mit euerm Geld aus dem Betrug allein!
Ich trink mit meinem Schatz nun eine Flasche Wein.

*

Marco,
ich habe Vorträge gehört von Kardinal Gerhard Mueller, unter Benedikt oberster Gralshüter der katholischen Lehre, der sprach mit Bewunderung von der Theologie Bonhoeffers. Ich hab dir ja einmal ausgewählte Werke von Bonhoeffer - geschenkt (und geschenkt ist geschenkt) - aber da du ja wenig Freude daran hast, theologische Bücher zu lesen, wäre ich erfreut, wenn du sie mir - ausleihen könntest. Schreib mir mal, denn Mark ist zur Zeit zu beschäftigt, und mein Briefkasten ist immer leer…

*

Liebe Gudrun,
ich höre zur Zeit viele Vorträge von Kardinal Gerhard Mueller, der unter Papst Benedikt oberster Glaubenshüter der katholischen Kirche war, und siehe da, er hatte Bonhoeffer studiert und war voll des Lobes über ihn, nicht nur als Märtyrer (oder Dichter und Liebesbriefschriftsteller wie ich), sondern auch als modernen, hochaktuellen Theologen. Ich versuche, Bonhoeffers ausgewählte Werke, die ich mal weggegeben habe, wieder zu bekommen. Da muss ich an dich denken, ob du in deinem evangelischen Studium Bonhoeffer begegnet bist? Damit grüßt dich

*

Marco,
das muss dir nicht unangenehm sein. Ich hatte eine sechsbändige Werkausgabe, von der ich nur den Poetischen Band behalten habe, die andern hatte ich dir gegeben, dunkelblaue Taschenbücher. Die gleiche Ausgabe gibt es bei Amazon "Dietrich Bonhoeffer Werke Auswahl Taschenbuch" für 39 Euro. Da du mir anbietest, mir ein Bonhoeffer-Buch zu bestellen, aber 40 Euro doch etwas happig ist (Einzelausgaben sind aber auch recht teuer) - was hältst du davon, wenn du mir die sechsbändige Werkauswahl (herausgegeben von Bischof Huber) bestellst und ich dir die Hälfte, also 20 Euro dazugebe. Vielleicht kann ich ja etwas von Bonhoeffer in den Hauskreis einbringen. Verzeih mir meine Unverschämtheit. In meiner Jugend sagte mir ein Freund: "Eines Tages wird Torsten merken, dass man Bücher nicht essen kann." Dagegen sprachen die mittelalterlichen Mönche von einer erotischen Liebe zu den Büchern. So meine erste Lektüre von Goethe, Hölderlin, Puschkin u. ä. hat mir einen stärkeren Genusseindruck hinterlassen als der flüchtige Sex mit den Mädchen meiner Jugend, das wirst du sicher gut verstehen können.

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Marco,
ich danke Dir jetzt schon - von Herzen - für den Heiligen Bonhoeffer!

*

DE. Die Schönheit und Hürden der Ökumene

D: Ökumene-Bischof Feige warnt vor Profilierung durch Abgrenzung

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige warnt die Kirchen vor einer Profilierung durch gegenseitige Abgrenzung. In der Vergangenheit hätten die Spaltungen „zwangsläufig zu Einseitigkeiten geführt“, kritisierte der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag in Magdeburg.

Jede der Kirchen und Konfessionen stellte bestimmte Elemente als das für sie Spezifische heraus und distanzierte sich entsprechend von den charakteristischen Merkmalen der anderen“, kritisierte Feige bei einer Feier zu 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt. Dadurch sei manches „ärmer und enger“ geworden. „Um zur Fülle des christlichen Zeugnisses zurückzufinden, bedürfen alle heute auch der jeweils anderen Traditionen“, mahnte der Bischof: „Sich von deren Stärken und Schätzen anregen zu lassen, könnte das eigene Glaubensleben wesentlich bereichern.“

Unterschiedliche konfessionelle Traditionen

Auch der Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger warb dafür, die unterschiedlichen konfessionellen Traditionen positiv „als Stachel für den eigenen Glauben“ und die eigene Kirche zu sehen. So seien die orthodoxen Kirchen ein Ansporn, auf die „Dimension der Schönheit“ im Gottesdienst zu achten, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Ökumene-Kommission. Aus den Kirchen der Reformation sei es zum Beispiel die Frage nach der Bedeutung der Heiligen Schrift im persönlichen und kirchlichen Leben. Eine wichtige Gabe der katholischen Kirche sei der hohe Rang der Eucharistie. Bei den Freikirchen mit Erwachsenentaufe hob Schwerdtfeger die „große Wertschätzung des persönlichen Glaubenszeugnisses“ hervor.

*

Liebe Mama,
du fragst, ob meine Erkältung abgeklungen: Ich habe morgens einen fürchterlichen Husten, hab mir aber Hustensaft geholt. Nur meine Ohren werden nicht besser, am 14. März hab ich einen Termin beim Ohrenarzt. Mein Freund Marco hat mir eine sechsbändige Werkausgabe des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer geschenkt (der ist von den Nazis umgebracht worden), ist das nicht lieb? Ich habe mir heute Cracker und "dänisches Frühstück" an der Fleischertheke gekauft, das gab es da zum Probieren. Evi hat Grippe. Karines Mutter kommt ins Altersheim in meiner Nähe, so dass ich sie dann manchmal besuchen kann. Seelisch lebe ich wieder im Trost.

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Jesus, rühre Gudrun mit dem Zipfel deines Mantels an, dass sie gesunde und erneut mit frischer Kraft und Gesundheit als gute Hirtin für die Ausbreitung des Evangeliums wirken kann! Und in den Leiden der Krankheit sei ihr nah und mit ihr vereint als Schmerzensmann, dass sie als Frau der Schmerzen mitleide mit deinem erlösenden Leiden! Gieße ihr in der Nacht ihrer Krankheit unmittelbar deine göttliche Weisheit ein! Amen.

*

Marco,
die Evangelikalen sagen gerne: Jesus und... das ist schon eine Irrlehre. - Das ist ein Halbwahrheit. Jesus und Mohammed und Krishna und Buddha ist eine Irrlehre. Aber Jesus und die Kirche und seine Mutter und die Engel und Märtyrer, das ist Wahrheit.

Gruß,
Torsten

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Marco,
mir scheint, wir sind in gar nichts mehr einer Meinung. Schade.

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Marco,
ich bin der theologischen Streitgespräche zu müde. Es gibt wohl kaum noch Gemeinsamkeiten zwischen uns. Was den Hauskreis betrifft: Im Schreiben der Andachten muss ich immer einen Eiertanz vollführen, dass ich nicht schreiben darf, wie ich als Katholik die Bibel verstehe, sondern immer nur sagen kann, was für Evangelikale akzeptierbar ist. Du denkst vielleicht, das Gemeinsame ist doch größer als das Trennende. Aber in unserm persönlichen Verkehr empfinde ich, dass das Trennende doch größer ist. Ich bin aber harmoniebedürftig und hasse Streitgespräche. Es wird dir wohl nicht gefallen, aber ich möchte doch mich vom Hauskreis zurückziehen. Wie gestalte ich den Abschied?

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Danke, meine Geliebte, dass du dir Sorgen um meine Ohren machst und mir sogar geschrieben hast!!!

Ich habe heute dem Lieben Gott und Maria gesagt, wie schön es bei dir war, diese uralte Vertrautheit fast wie bei einem alten Ehepaar, Entschuldigung, wenn ich das so sage.

Ich habe gerade auch Jahwe gebeten, mich nicht taub werden zu lassen. Dann könnt ich keine Predigten mehr hören, keine schöne Musik mehr und dich nicht mehr... Ich hoffe auch sehr, dass ich nicht ins Krankenhaus zu einer Operation muss, mir graut davor.

Aber nun muss ich erst einmal den Arzttermin abwarten.

Gott segne dich,

Torsten

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Marco,
in dem hast du recht, dass der Streit nur uns beide betrifft und nicht den Hauskreis. Ich empfinde es einfach nur schmerzlich, wie du gegen die katholische Kirche (und Maria) polterst, das finde ich sehr verletzend. Zum Hauskreis sollte ich wohl weiter kommen. "Liebe Kinder, liebt einander wie Brüder und Schwestern und streitet euch nicht", sagt Maria von Medjugorje. Vielleicht sollte ich dir keine theologischen emails mehr schreiben. Schade nur, dass ich mit einem Freund nicht über die große Liebe meines Lebens reden kann, ohne Lästerworte zu provozieren.

*

Ihr meine lieben großen schwarzen Hunde,
Wir gehen durch den Eichenwald die Runde,
Dann ruhe ich bei Frauchen auf dem Sofa,
So gottbegnadet lebt der Philosoph, ah.

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Und hust ich mir auch aus dem Leib die Lungen,
Ich bin doch immer da für meine Jungen.

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Jesaja 34

11 Es wird der Treffpunkt von Pelikan und Igel sein, die Eule und der Rabe werden dort leben; darüber wird Jahwe die Mess-Schnur des Chaos und das Lot der Leere ausdehnen.

12 Es wird keine Adligen mehr geben, die die königliche Autorität verkünden; es wird ein Ende aller seiner Fürsten geben.

13 Brombeersträucher werden in ihren Bastionen, Brennnesseln und Dornbüschen in ihren Festungen wachsen, sie werden die Höhle der Schakale sein, ein Gehege für Strauße.

14 Wildkatzen werden dort Hyänen begegnen, Satyr wird Satyr rufen, dort wird auch Lilith lauern und einen Ort zum Ausruhen finden.

15 Die Schlange wird dort nisten und Eier legen, die werden schlüpfen, und ihre Jungen werden in den Schatten sich sammeln; und dort werden sich die Geier versammeln, jeder mit seinem Gefährten.

*

Sehr geehrte Brüder!
Ich sehe auf Ihrer sehr schönen Website Ihrer Gemeinde, dass Sie die Bibel studieren. Ich weise Sie hiermit auf eine neue Bibelübersetzung hin: Schwankebibel.

Mit brüderlichen Grüßen,

Ihr katholischer Bruder

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Gezogen wurde mir der alte Weisheitszahn,
Statt Weisheit hab ich nun im Munde leeren Wahn.

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EVI

1. Zuerst war ich wie wahnsinnig in sie verliebt und hielt sie für Gott.

2. Dann kam der Sohn, sie verbot ihm alles, ich erlaubte ihm alles, und wir stritten uns ständig, da schien sie mir eine böse Hexe.

3. Jetzt im Alter ist sie die gütige Matrone, wir sind verbunden in tiefer inniger Vertrautheit, in ihrer Nähe ist meine Seele daheim.

*

Mama,
wie sind denn nun die Pläne mit deiner einen feuchten Wohnungswand und der fehlkonstruierten Terrassentür? Wird das noch behoben? Mit meiner Schlaflosigkeit ist es nun gottlob vorbei. Evi war krank, da war ich zwei Tage da und war mit ihrem großen Sohn mit den Hunden spazieren. Der eine Hund begleitet mich immer, wenn ich vorm Haus eine Zigarette rauche, legt sich zu meinen Füßen und kommt wieder mit mir rein, das gefällt mir. Ich glaube, ich habe mich nicht angesteckt.

*

Liebe Sabine,
ich sage ein Ja zu dir für immer! Sage du Ja zu mir jeden Tag! Und ich werde dich lehren, oft Nein zu sagen zu den Ansprüchen der Anderen.

Dein Jesus

*

Susanne,
du fragtest mich einmal, warum es in dem Schlaflied für Kinder heißt "mit Nägelein besteckt". Eben las ich ein altes deutsches Volkslied, da ward mit Rosen, Lilien, Violen, Zeitlosen, auch Nägelein aufgezählt, die blühen im Maien, scheint also eine Blumensorte zu sein.

*

AN MODER EER

Göddin Eer, Brunn van de hillige Gödder un Minschen,
Gröne Moder, vull van de Macht van de gruslichen Starven,
Moder van allns, de do allns herlik maakst up de Erden,
Maakst de Moorkt van Blömen un Fröchten, Appels un Plumen,
Söte Deern mit ewige Leven, free vun de Starven,
Du büst vull van de Gnaad und van de himmlische Seegen,
Oh van dien deepe Schoot, o Moder, göddliche Moder,
As ut de deepe Eer kummt de Hüll un Fülle van Fröchten,
Groote Appels un lüttje Appels, roode un gröne,
Göddin mit groote Bossen, Moder van Kowiesen, Garden,
Söt un lecker duftend, und vull van Regen van boven,
All de Nixen in de Blömen leven und loven,
Aal de Stern sünd rings um de Eer, de gröne Planeten,
Stern up de Ellipsen rings üm de göddliche Moder,
Moj is de Moder un vull van Geschenken van boven van't Heven,
Moj is de Moder in de Liecht van de ewige Klookheit!
Kömm, o leeve Göddin, un hör up miene Gebeete,
Laat de Appels root worn und söt all de leckere Plumen,
Kömm to mi mit aal de Deerns un neckische Nixen,
Hör dien lüttje Knecht mit hilligem Geest, o mien Moder!

*

JESAJA
VIERUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL

1 Schrei vor Freude, Unfruchtbare, die keine Kinder geboren hat! Brich in Schreie und Freudenschreie aus, du, die nie in den Wehen lag! Denn die Kinder der Verlassenen sind zahlreicher als die Kinder der verheirateten Frau, sagt Jahwe.

2 Erweitere den Raum deines Zeltes, verlängere die Vorhänge deines Hauses, halte dich nicht zurück! Verlängere deine Seile, mache deine Zeltpflöcke fest,

3 denn du wirst nach rechts und links ausbrechen, deine Rasse wird die Nationen enteignen und verlassene Städte wieder bevölkern.

4 Fürchte dich nicht, du wirst nicht wieder beschämt werden, keine Sorge, du wirst nicht mehr beschämt sein; denn du wirst die Scham deiner Jugend vergessen und dich nicht mehr an die Schande deiner Witwenschaft erinnern.

5 Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, Jahwe Sabaoth ist sein Name, der Heilige Israels ist dein Erlöser, er wird Gott der ganzen Welt genannt.

6 Ja, Jahwe hat dich zurückgerufen wie eine verlassene, traurige Frau, wie die verstoßene Frau der Jugend, spricht dein Gott.

7 Ich habe dich für einen kurzen Moment verlassen, aber mit großem Mitgefühl werde ich dich zurückholen.

8 In einer Flut von Zorn verbarg ich für einen Moment mein Gesicht vor dir. Aber in ewiger Liebe habe ich Mitleid mit dir, spricht Jahwe, dein Erlöser.

9 Für mich wird es wie in den Tagen Noahs sein, als ich Noah schwor, dass die Gewässer die Welt nie wieder überfluten sollten. Also schwöre ich jetzt, nie wieder wütend auf dich zu sein und dich nie wieder zurechtzuweisen.

10 Denn die Berge mögen weggehen und die Hügel wackeln, aber meine treue Liebe wird dich nie verlassen, mein Friedensbund wird nie wackeln, spricht Jahwe, der sich über dich erbarmt.

11 Unglückliche Kreatur, vom Sturm geworfen, ungeschickt, schau, ich werde deine Steine auf Achate legen und deine Grundlagen auf Saphire.

12 Ich werde deine Zinnen zu Rubinen machen, deine Tore zu Feuersteinen und deine ganze Mauer zu Edelsteinen.

13 Alle deine Kinder werden von Jahwe gelehrt werden, und groß wird der Wohlstand deiner Kinder sein.

14 Bei der Rettung durch Gerechtigkeit wirst du fest, frei von Unterdrückung; du wirst nichts zu fürchten haben; du wirst frei von Terror sein: er wird dir nicht nahe kommen.

15 Sollte jemand dich angreifen, wird das nicht mein Werk sein, und wer dich angreift, wird fallen.

16 Ich erschuf den Schmied, der in das Holzkohlefeuer bläst, um eine Waffe für seinen Gebrauch herzustellen; ich erschuf auch den Zerstörer, um zu zerstören.

17 Keine Waffe, die gegen dich geschmiedet wurde, wird erfolgreich sein. Jede Stimme, die vor Gericht gegen dich erhoben wird, wirst du widerlegen. So ist das Los der Diener Jahwes, die rettende Gerechtigkeit, die ich ihnen zusichere, erklärt Jahwe.

*

Liebe Gudrun,
ich hoffe, deine Gesundung schreitet voran. Verliere nicht den Mut! Christus braucht Menschen, die bereit sind, mit ihm zu leiden. Nietzsche sagt: Gesundheit ist das Maß an Krankheit, mit der der Mensch noch recht gut leben kann. Immerhin werden wir nicht in Syrien gekreuzigt, das wäre doch noch etwas schmerzlicher. Ich denke an dich.

Torsten

PS: Ich lese zur Zeit Bonhoeffer und Luther.

*

Heiliger, lieber Luther,
Du schabtest die Butter
Deinen Gesellen vom Brot,
Das verzeihe dir Gott!

Goethe

*

Kommt alle zu MIR, die ihr mühselig und beladen seid, ICH WILL EUCH RUHE VERSCHAFFEN!

Jesus

*

Liebe Gudrun,
ich will dich nicht stressen. Ich wollte dir nur ein Buch schenken und wollte es in der Fröbelstr. 4 in deinen Briefkasten stecken, aber das ist ein Gemeindehaus, ich weiß nicht, ob du da wohnst. Ich hab jedenfalls dein Buch dort in den Briefkasten gesteckt. Vielleicht bekommst du es ja, wie Nena sagt, irgendwie, irgendwann, irgendwo.

*

JESAJA 55

1 Oh, kommt alle, die ihr durstig seid, zum Wasser; obwohl ihr kein Geld habt, kommt! Kauft und esst, kommt, kauft Wein und Milch ohne Geld, kostenlos!

2 Warum Geld für das ausgeben, was nicht nähren kann, und deinen Lohn für das, was nicht befriedigt? Hört mir genau zu, und ihr werdet gute Dinge zu essen und reiches Essen zu genießen haben.

JESAJA 56

12 Kommt, lasst uns Wein holen; wir werden uns mit starken Schnäpsen betrinken, morgen wird es genauso wunderbar sein wie heute und noch mehr!

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JESAJA 62

4 Du wirst nicht mehr als Verlassene oder dein Land als Verwüstung bekannt sein. Stattdessen wirst du meine Lust an ihr und dein Land die Verheiratete genannt. denn der HERR wird sich an dir erfreuen, und dein Land wird seine Hochzeit haben.

*

Paulus schreibt:

2 Eine verheiratete Frau zum Beispiel ist gesetzlich an ihren Mann gebunden, solange er lebt, aber wenn ihr Mann stirbt, ist all ihre rechtliche Verpflichtung gegenüber ihm als Ehemann beendet.

3 Wenn sie also Beziehungen zu einem anderen Mann hätte, während ihr Mann noch am Leben war, würde sie als Ehebrecherin bezeichnet werden; wenn aber ihr Mann stirbt, geht ihre rechtliche Verpflichtung zu Ende, und wenn sie dann Beziehungen zu einem anderen Mann hat, macht sie das nicht zu einer Ehebrecherin.

Damit grüßt dich

dein Sohn T.

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Liebe Evi,
eben hörte ich einen Vortrag, eines katholischen Psychiaters, über Paartherapie. Interessant war, dass in der modernsten Wissenschaft das Gender-Denken schon wieder überholt ist und man mehr von der komplementäre Ergänzung von Mann und Frau (auch erotisch) spricht. Aber die Gender-Ideologie hat die Frauen vermännlicht und die Männer verweiblicht, oder, die Männer kastriert und die Frauen frustriert. Die Folge dieses Denkens ist die Generation Millennium, die heute in Saft und Kraft stehen (sollte). Diese Generation ist erschreckend a-sexuell, es gibt nur noch wenige Partnerschaften und wenn Partnerschaften, dann in ihnen kaum Sex (sie starren jeder auf seinen Bildschirm). Das ist besonders stark ausgeprägt bei Leuten mit Hochschulabschluss. Deine Sorgen um Quentin (und Tom) sind also nicht deine eigenen Fehler, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, dem man kaum entgehen kann (so traurig es ist).

Ich hoffe, dir damit gedient zu haben,

Torsten

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Hochwürden!
Ich habe im Pfarrbüro gefragt, ob Sie an einem Freitag Nachmittag noch im Beichtzimmer von Sankt Marien anzufinden sind für meine Osterbeichte, erfuhr aber, dass Sie dort nicht mehr zu finden sind vor Ostern. Ich wäre aber sehr erleichtert und es würde mir ein Stein vom Herzen fallen, wenn es Ihnen möglich wäre, mir vor Ostern noch meine Beichte abzunehmen. Ich wohne in der Nähe von Sankt Christopherus, kann Sankt Marien (aber nicht Sankt Bonifatius) mit dem Fahrrad erreichen und würde mich, was den Tag und die Stunde betrifft, ganz nach Ihnen richten. Herzlich dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie mir antworten würden und mir einen Beichttermin angeben könnten.

Ich verbleibe in Hoffnung auf meine Erlösung

In Jesus und Maria verbunden,

Torsten Schwanke

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Hallo!
Heute ist mir was passiert! Ich kam von lauter Schulstress und musste auch noch für Sterbende Knäckebrot kaufen und war total genervt und gestresst, da ruft plötzlich ein wildfremder Mann: O du bist aber schön! - Ich, wütend: Was soll das? - Da sah ich, es war Torsten, der Taugenichts, der Tunichtgut, der Narr, der mal wieder witzig sein wollte. Hoffentlich schämt er sich tüchtig!

Deine Evelin

*

Römerbrief
VIERZEHNTES KAPITEL

1 Grüßt jeden, dessen Glaube nicht stark ist, aber streitet nicht über zweifelhafte Punkte.

*

HERR,
Lass nicht den guten Freund, den Hund des Magiers sterben,
Lass nicht das treue Herz im Erdenkot verderben!

*

Liebe Sabine,
Tom hat an seinem Computer einen eigenen Videofilm hergestellt, Ausschnitte aus verschiedenen Anime-Filmen, neu mit Musik unterlegt. Er kann auch sehr gut Manga-Gesichter zeichnen. Er soll in zwei Jahren nach der zehnten Klasse abgehen. Evi träumt von einer Grafik-Design-Ausbildung für Tom.

Liebe Grüße,

Torsten

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JESUS AN EVI

Hier ist mein Heiligtum, zieh aus nun deine Schuhe!
Dir, die beladen ist, will schenken ich die Ruhe!
Ich will dir schenken Trost, ich will dir schenken Kraft,
Der ich dich liebe sehr mit Gottes Leidenschaft!

*

AN DAS MEER

Sankt-Marien-Meer! Ob ich dir fehle?
Ich und meine Ozeanische Seele!
Sankt-Marien-Meer! Oh Mutter-Heimat,
Wo mein Herz nur dich, o Meer, zum Reim hat!

Auf dem Deiche reit ich auf dem Schimmel,
Vor mir Du und über mir der Himmel!
Meer des Himmels! aus Kristall gegossen!
Wie ich selig mich in dich ergossen!

Meer! Ich träum von dir im Todesschlummer,
Meer der Tränen, tiefes Meer voll Kummer!
Ich ein Tropfen nur in deinen Wogen,
Alles meines Fleisches ausgezogen!

Gott und Meer, o meine große Liebe!
Raub des Nachts mein Herz gleich einem Diebe,
Dass ich ströme auf mit deinen Fluten -
GOTT! Es ist ja alles tief im Guten!

*

Marco,
bevor ich es vergesse: Sabine hat Ende April Geburtstag, dazwischen liegen unsere Osterferien. Denkst du bitte mit daran, Sabine nach einem Wunsch zu fragen, und wer das Geschenk besorgen kann (ich nicht)?

*

23. April: St. Georg

Sankt Georg kommt nach alten Sitten
Zumeist auf einem Schimmel angeritten.

Kommt der Georg auf dem Flocken-Schimmel,
Kommt ein gutes Frühjahr von dem Himmel.

Ist es an Sankt Georg warm und schön,
Wird man doch noch raue Wetter sehn.

Ist es an Sankt Georg hell und warm,
Gibts ein Wetter noch, dass Gott erbarm.

Georg, Markus, ohne Trost,
Schrecken uns sehr oft mit Frost.

Gabs Gewitter an Sankt Georg, ach,
Folgt gewiss noch bittre Kälte nach.

Auf Sankt Georgs Güte
Alle Bäume stehn in Blüte.

Was bis Georg nur die Reben treiben,
Wird nicht bis zum Gallustage bleiben.

Zu Sankt Georg blinde Reben
Volle Trauben später geben.

Sind die lieben Reben an Sankt Georg blind,
Freut sich der Winzer mit Frau und Kind.

An Sankt Georg zeigen sich schon Schwalbe,
Einen Augenblick
Und die Schwalben ziehn sich allenthalben
Noch einmal zurück.

Kann der lieber Georg in dem Korn
Schwarze Krähn verstecken,
Wird sich das Mehl, der weiße Born,
Sein in prallen Säcken.

An dem Georgstag soll sich das neue Korn
Schon so mächtig recken,
Dass sich auch die Krähe hinten kann und vorn
Tief darin verstecken.

Und es deutet eine gute Ernte an,
Wenn die Krähe sich im Korn verstecken kann.

Des guten Georgs Pferde
Den Hafer treten in die Erde.

Der fromme Georgstag,
Der Pferde Ehrentag.

Der Sankt Georg nun
Kommt in grünen Schuhn.

Zu Sankt Georg blinde Reben
Volle Trauben später geben.

*

Liebe Susanne,
die Evangelikalen glauben, nur entschieden-bekehrte Jünger Jesu kommen in den Himmel. Die katholische Kirche glaubt da mehr, dass Jesus auch die Menschen rettet, die einem sensiblen Gewissen gefolgt sind, Gutes Getan haben und Liebe geübt. Von daher darfst du wegen deine Ärztin auch Hoffnung für sie haben.

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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Heute habe ich euch eine kleine Bibelarbeit zum Themas Scheißen und Pissen mitgebracht.

1Sam 25,22 Gott tue mir dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen Einzigen übrig lasse, der an die Wand pisst, von allem, was er hat.

1Sam 25,34 Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: Wärest du nicht eilends mir begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht ein Einziger übrig geblieben, der an die Wand pisst.

1Kön 14,10 Darum siehe, ich will Unheil über das Haus Jerobeam bringen und ausrotten von Jerobeam alles, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel und will die Nachkommen des Hauses Jerobeam ausfegen, wie man Kot ausfegt, bis es ganz mit ihm aus ist.

1Kön 16,11 Und als er König war und auf seinem Thron saß, erschlug er das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was an die Wand pisste, dazu seine Verwandten und seine Freunde.

1Kön 21,21 Siehe, ich will Unheil über dich bringen und dich wegfegen samt deinen Nachkommen und will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel

2Kön 9,8 sodass das ganze Haus Ahab umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten, was an die Wand pisst, bis auf den letzten Mann in Israel,

Was bedeutet "seine Füße bedecken"?

Interessanterweise übersetzen Septuaginta und Vulgata לרגליו auch mit Füße:

- καὶ προσέπεσεν πρὸς τοὺς πόδας

- tetigitque pedes ejus

Bei der Vulgata könnte man ja sagen: Jo, der olle Hieronymus, der wusste es eben nicht besser bzw. wollte es nicht besser wissen. Bei der Septuaginta dagegen, von Juden für Juden, die des Hebräischen nicht mehr mächtig waren übersetzt, muss die Übersetzung schon wundern. Haben sie ihren eigenen Text nicht mehr verstanden?

Im Übrigen: Luther 1984 übersetzt Scham. Luther 1912 Füße. Orginalluther kann ich nicht sagen.

Mit den "Füßen" hat es sicher auch noch eine andere Bewandtnis. Bei Pinchas Lapide fand ich einen Hinweis auf Luthers Übersetzung von 1. Samuel 24, 4: "Und Saul ging hinein, um seine Füße zu bedecken". Luther schrieb an den Rand mit roter Tinte: "Und Saul ging hinein, um zu scheißen".

Luther wußte auch um Wendungen wie: "einer, der an die Wand pisse". Er übersetzte dann "Alles Männliche", weil ja doch "die beiden Testamente in Klöstern im Chor oder bei Tisch vorgelesen werden...".

Die französische Bibel übersetzt: "il s'est retiré dans sa chambre d'été" (sein Sommerzimmer). Mit einer Fußnote: il se couvre les pieds. Was dann eigentlich auch wieder einer Erklärung bedürfte.

Im hebräischen Original steht "Saul ging in die Höhle, um seine Füße zu bedecken", wobei letzteres ein´offizieller´ hebräischer Euphemismus für "den Darm entleeren" war.

Weitere Euphemismen bzw. Deckbezeichnungen im Tanach:

Männliche Genitalien: "Knie", "Hüfte" / männliches Glied: "Fleisch", "Hand", "Ausgießer".

Weibliche Genitalien: hier sind als Euphemismen "Nabel" und möglicherweise "Saum" und "Rand" im Gebrauch. Als pejorative Bezeichnungen werden "Schimpf" und "Schmach" verwendet.

DAS EVANGELIUM NACH MATTHÄUS (MT 15)

16 Er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig? 17 Versteht ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?

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Eure Eminenz, lieber Herr Kardinal Woelki!

Als mir 1993 am Tage Pauli Bekehrung nach dem Tod meiner Großmutter Christus begegnete und mir der Glaube geschenkt wurde, hatte ich bekommen eine große Liebe zur Jungfrau Sankt Agnes, ich las vom Heimgang der seligen Jungfrau Maria, die apokryphe Schrift über Paulus und Thekla. So hatte sich mir (der aus der Tradition der Freien Liebe kam) das Ideal der JUNGFRÄULICHKEIT gebildet. Ich weiß, "JUNGFRAU" wird in der Welt verspottet. "Keuschheit" ist geradezu Tabu! Meine Freunde, die Protestanten, verstehen meine Lebensweise der JUNGFRÄULICHKEIT FÜR GOTT (UND MIT GOTT) nicht. Die Alte Kirche (ich las einige Schriften aus der Bibliothek der Kirchenväter) sah die Jungfräulichkeit (als Gottes-Ehe) für ein hohes Ideal an. Davon, das macht mich etwas betrübt, spricht die Katholische Kirche heute fast gar nicht mehr. Stattdessen wird fast so getan, als wenn man nur ein guter Katholik ist, wenn man verheiratet ist. Ich bin sehr froh, Eure Eminenz, dass Ihr wie ein Fels in Deutschland einsteht für den Zölibat und die Keuschheit! Wenn Ihr dafür verspottet werdet, vielleicht auch von Euren Brüdern, so hüpfet vor Freude, denn Euer Lohn bei der Jungfrau und Jesus wird groß sein!

Oldenburg in Oldenburg, März 2019

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Marco,
nett, dass ihr mich in der Karwoche einladen wollt. Es tut mir leid, aber ich muss sagen, ich kann nicht mehr spazieren gehen. Der himmlische Vater hat mir gesagt: Schäme dich deiner Schwäche nicht. - Nur, dass ihr das berücksichtigt.

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Marco,
ich bearbeite gerade Bauernregeln, verwandle Volkspoesie in Kunstpoesie, das gibt einen ganzen Bauernkalender, hier zum Fest deines Patrons eine Kostprobe:

25. April: St. Markus

Georg, Markus ohne Trost,
Schrecken uns sehr oft mit Frost.

Georg und Sankt Mark
Treibens allzu arg.

Wie an Markus sich das Wetter hält,
Ist im Herbst die Ernte oft bestellt.

Wehe, vor dem Markustag
Sich der Bauer hüten mag.

Gibts an Markus Sonnenschein,
Hat der Winzer guten Wein.

Ists jetzt um den Markus warm,
Friert man dann bis in den Darm.

Wer zu Markus legt die Bohnen,
Dem wird er es reichlich lohnen;
Gerste, die sei längst gesät,
Denn nach Markus ists zu spät.

An Mark versteckt die Socken
Die Krähe in dem Roggen.

Bauen um Sankt Markus schon die Schwalben,
Gibts viel Futter, Korn und Kühe-Kalben.

Lege erst nach Markus Bohnen,
So wird er es reich dir lohnen.

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Ach, selbst Laetitia Casta ist verblüht!

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Marco,
könntest du dir vorstellen, nächste Woche einmal nach deiner Arbeit bei mir kurz vorbeizukommen, denn ich habe Glückskekse für Valea gesammelt? Ansonsten halten die sich wahrscheinlich frisch und knackig (wie die Frauen nicht) oder?

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Marco,
ich habe eine Frau kennen gelernt, die im Juni nach Oldenburg ziehen wird, in den Brookweg, gegenüber der katholischen Kirche. Sie heißt Birgit, stammt aus der landeskirchlichen Gemeinschaft, nennt sich Pietistin. Ich habe sie kennen gelernt, weil sie meine ehemalige Pflegerin bis zum Tode gepflegt hat und ihre (nichtkirchliche) Beerdigung (christlich) gestaltet hat. Ich war Samstag mit ihr und Evi essen. Evi hilft ihr im Haushalt. Sie leidet unter Depressionen und körperlicher Schwäche. Aber ihr Verstand ist ganz gesund. Sie ist in den vierziger Jahren und eine Seele von Mensch, sehr einfühlsam. Keine Intellektuelle. Sie fragte mich nach meinem lutherischen Bibelkreis, ich lud sie dazu ein. Ich wollte dich fragen, ob ich sie fragen darf, ob sie Lust hätte, in unsern Hauskreis zu kommen. Du könntest sie mit mir zusammen abholen und ich glaube, sie würde von ihrer Frömmigkeit und ihrer Persönlichkeit gut zu uns passen. (Sie ist nicht 17, ich lade sie also nicht aus Gründen der Verliebtheit ein.) Was meinst du, soll ich sie fragen?

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HERR,
schenke unseren Toten die ewige Ruhe! Und das ewige Licht leuchte ihnen! Amen.

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Dini,
das waren schöne Zeiten, als du alle Männer im Hauskreis bezaubert hast...

Alles Gute dir!

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Marco,
heute kam ich von der Osterbeichte und traf die Pietistin Birgit und hab sie einfach mal zum Hauskreis eingeladen. Sie war interessiert und würde es bei Gelegenheit gerne mal anschauen und ausprobieren, sie sagte nur, dass von 7 bis 9 etwas spät für sie ist, sie scheint es gewohnt zu sein, früh schlafen zu gehen. Ich hoffe du bist mit meiner Aktion einverstanden. Sie war in Osterholz Schambeck in einem Hauskreis der Pietisten, da war sie mit 40-50 das Küken, ich sagte, wir sind etwa in ihrem Alter.
Gott gesegene dir!

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Mama,
ich meine, Johann hat am 25. März Geburtstag. Schenkst du ihm bitte eine Tafel Ritter Sport von mir. Ich werde ihn wohl anrufen. Post zu versenden ist für mich nicht leicht, weil die Poststationen weit weg sind und ich dann immer Evi um Hilfe bitten muss, die nicht nur mir hilft, sondern auch Karines Mutter im Altersheim, ihrer Halbschwester mit gebrochenem Fuß und einer älteren Freundin mit gebrochener Hand, also viel Gutes tut, das nur nebenbei.

Lieben Gruß,
Torsten

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Liebes Kind,
du sollst dich selbst mit Freundlichkeit behandeln.

Die Jungfrau Maria

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Liebe Sabine,
du hast sicher von den Schüler-Streiks für Umweltschutz gehört. Tom interessiert sich dafür. Bitte bete, dass er oft mit Freunden daran teilnimmt. Darauf ruht der Segen des Papstes.

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Dini,
ich hab von dir geträumt. Und somit grüße ich dich. Bleib Jesus treu!

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Ich verzehre mich vor Sehnsucht nach dir. Die Liebe zu dir sitze doch tiefer in meiner Seele als ich wusste.

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Liebe Sabine,
Tom fehlt sehr oft in der Schule, anscheinend schiebt er Unwohlsein nur vor. Er sagt zu seiner Mutter: Ich hasse dich! zu seinen Eltern: Ihr seid Scheiße! Er kümmert sich nicht um einen Praktikumsplatz, aber auch seine Eltern kümmern sich nicht darum. Ich hab ihm einen Brief geschrieben mit einigen väterlichen Ratschlägen. Sein Vater hat ihn so geohrfeigt, dass seine Lippe blutete. Das ist alles ein Grund zur Sorge, aber wir dürfen unsere Kinder in die GUTE Hand des Allmächtigen Vaters legen. Ich schreibe zur Zeit eine Verserzählung für Pastorin Gudrun und arbeite weiter an meiner Bibel, in letzter Zeit hab ich Jeremia, Hesekiel und Jesaja übersetzt, beginne jetzt mit den Samuelbüchern. Mein Herz ist meistens unerträglich schwer, so dass ich wünschte, nie geboren zu sein. ABER JAHWE IST MIT MIR!

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Liebe Mama,
ich überarbeite gerade Bauernregeln, von der Volkspoesie zur Kunstpoesie, die möchte ich gerne Georg (und Regina) schenken, wenn sie fertig sind. Kannst du mir ihre postalische Anschrift per Email mitteilen?

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"Eine Jugend ohne leidenschaftliches Engagement ist wie Spaghetti ohne Salz und Sauce."

Papst Franziskus

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Torsten, mit all deiner Bibel wirst du keinen Menschen in die Kirche locken. Aber sie werden in die Kirche kommen, um Dinekes Schönheit zu sehen.

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"Unsere Liebe Frau hat wunde Augen, sie hat viel geweint..."

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Marco,
"Tempel des Heiligen Geistes" nennt Paulus uns, nicht um vor dem Tabak zu warnen, sondern vor Hurerei und Unzucht, wie ich gerade höre. Wie schön singt Britney Spears "my body is a temple", das will ich ihr gerne glauben.

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Marco,
heute nachmittag hab ich von Pfingstlern geträumt. Ich sollte mit meiner Schulklasse Gymnasiasten in den Skiurlaub fahren, wozu ich gar keine Lust hatte, ich wachte schon um drei Uhr nachts auf. Jedenfalls ging ich morgens um acht zum Bahnhof, die männlichen Gymnasiasten waren grob, die weiblichen hohlköpfig, ich saß da und drehte mir Haschisch in die Zigarette, daher merkte ich gar nicht, wie der Zug ohne mich abfuhr. Als ich das Bahnhofsgelände verließ, begegnete mir Heike (das schönste Mädchen der Schule), sie umarmte mich und lud mich zu ihren Freunden und Freundinnen ins Auto ein, die auch Schulschwänzer waren. Mit dem Wagen fuhren wir zu einem andern Bahnhof, da sammelten sich jugendliche Christen. Ich sah Annabella wieder, eine Christin vom Gymnasium, die sehr schön war, sie war immer noch 18, ich schon 50. Dann hieß es: Und jetzt einsteigen in die drei Zugwaggons, in den ersten die 18jährigen, in den zweiten die 30jährigen, in den dritten die über 50jährigen. Ich tat, als sei ich schwerhörig und stieg in den Waggon der 18jährigen ein, ein ganzer Waggon voller junger Pfingstlerinnen. Man wolle nicht theologisieren, nur von persönlichen Erfahrungen berichten. Ich erzählte von meinem Morgen und dass mich - Gott - hierher geführt habe. Ich sagte Gott, um zu verheimlichen, dass mich persönlich die Jungfrau Maria hierher geführt hatte. Dann machte der Zug einen Halt und ich geriet in den Waggon der 30jährigen, wieder ein Waggon voller junger Frauen, außer mir nur noch zwei andere Männer da, die aber keinen Ton sagten. Nun konnten wir schon etwas theologisieren, und wir sprachen über den Himmel. Dann sagte die Gruppenleiterin, ich solle nicht als einziger von den Männern reden, und bat die andern beiden Männer, auch was zu sagen. Die standen auf und echauffierten sich und bewiesen aus der Bibel, dass ich als ehemaliger Kommunist und heutiger Katholik der wahrhafte Antichrist sei! Die beiden wurden von den Frauen hinausgeworfen, die 30jährigen Christinnen der Pfingstler glaubten mir, dass ich als Katholik ein gläubiger Christ bin.

*

Liebe Gudrun,
El Shaddai wird in der Regel mit Allmächtiger Gott übersetzt. Gott offenbarte sich dem Abraham unter dem Namen Shaddai. Dies ist auch der meistgebrauchte Gottesname im Buch Hiob. Die Theologen sagen: Der Ursprung ist unklar. Manche leiten es von "Berg" ab. Man vermutet, die eigentliche Bedeutung sei: Gott, der uns alles zu Genüge gibt (also nährende Gottheit). Die feministische Theologie leitet shaddai von shaddayim (Brüste) ab, das wäre also: DIE STILLENDE GOTTHEIT, DIE UNS ALLES ZU GENÜGE GIBT!

Shadday sei mit dir!

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Marco,
so unbeweglich bin ich ja gar nicht... im Traum mach ich mit Leichtigkeit weite Ausflüge... So war ich heute mit dir und Susanne und Valea und Alina in Ostdeutschland, vielleicht Gotha, da besuchten wir eine alte Kirche, die nun ein Kunstmuseum war. Dort gab es ein Klavier, auf dem Mozart einst komponiert hatte und auf dem heute noch einmal die Woche zu Mozarts Ehren der Beethoven ein Konzert gab. Wir saßen in einem Café vor der Kirche und wollten Bier trinken. Aber es gab da nur Apfelsaft-Bier, wir beide sprachen über echtes Bier, ich bestellte mir ein Bier vom Fass, Susanne und du trankt Apfelsaft-Bier, eure Töchter aßen Eis. Alina hielt nichts von meiner Dichtkunst und Valea war wunderschön wie immer.. Danke für den schönen Ausflug.

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Jesus Sirach Kap. 42

Väter und Töchter

9 Eine Tochter bedeutet für den Vater insgeheim Schlaflosigkeit, die Sorge um sie raubt den Schlaf: in ihrer Jugend, dass sie nicht verblüht, und im Zusammenleben, dass sie nicht gehasst wird; 10 in ihrer Jungfräulichkeit, dass sie nicht entehrt wird und unter der Obhut ihres Vaters nicht schwanger wird, bei ihrem Zusammensein mit einem Mann, dass sie nicht untreu wird, und im Zusammenleben, dass sie nicht unfruchtbar ist. 11 Wache streng über eine starrköpfige Tochter, damit sie dich nicht zum Gespött der Feinde macht, zum Stadtgespräch und zum Getadelten des Volkes und sie dich nicht beschämt in einer großen Menge! 12 Achte bei keinem Menschen auf Schönheit und sitz nicht in der Gesellschaft von Frauen! 13 Denn aus Kleidern kommt eine Motte heraus und aus einer Frau die Bosheit der Frau. 14 Besser die Bosheit eines Mannes als eine wohltätige Frau und eine Frau, die mit Beschimpfung andere beschämt.

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Liebe Sabine,
hier findest du eine kurze Zusammenfassung eines Apostolischen Sendbriefes von Papst Franziskus an die Jugendlichen (Christen), das dir gefallen könnte.

Schöne Osterferien wünscht dir

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Solch ein Mädchen muss man haben
Und ein Bettler sein wie ich!

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Eine Muse hat mir Gott gegeben,
Einen Meister in der Dichtkunst.
So durch Evi und durch Goethe
Wurde ich zum deutschen Dichter.

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AN ***

Du Retterin der Welt! All die unheilbar Kranken
Auf den kaputten Knien dir voller Ehrfurcht danken!

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AN EVI

Ich würde in der Flut des Erdendrecks versinken -
Du rettest mich, mein Herz, mein Leben, vorm Ertrinken!

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"Ach, du warst in einem vergangenen Leben meine Schwester oder meine Frau."

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Karine bleibt bei mir mit ihrer Engelsliebe -
O dass auch Evi stets bei mir als Schwester bliebe!

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Marco und Susanne,
in der Karwoche hab ich jetzt also definitiv am Montag und am Donnerstag keine Zeit, sonst jeden Tag und habe auch Ostern nichts vor. Wäre schön, wenn ich kommen könnte, wenn auch Valea da ist, die mich mit ihrem munteres Wesen immer so erbaut. Mir geht es schlecht.

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Marco,
um mich zu erbauen, hörte ich erst den Propheten Jeremia, dann Nietzsche, die fröhliche Wissenschaft. Hier ein Zitat für dich:

Am deutlichsten aber verrät sich die Liebe der Geschlechter als Drang nach Eigentum: der Liebende will den unbedingten Alleinbesitz der[47] von ihm ersehnten Person, er will eine ebenso unbedingte Macht über ihre Seele wie ihren Leib, er will allein geliebt sein und als das Höchste und Begehrenswerteste in der andern Seele wohnen und herrschen. Erwägt man, daß dies nichts anderes heißt, als alle Welt von einem kostbaren Gute, Glücke und Genusse ausschließen: erwägt man, daß der Liebende auf die Verarmung und Entbehrung aller anderen Mitbewerber ausgeht und zum Drachen seines goldenen Hortes werden möchte, als der rücksichtsloseste und selbstsüchtigste aller »Eroberer« und Ausbeuter: erwägt man endlich, daß dem Liebenden selber die ganze andere Welt gleichgültig, blaß, wertlos erscheint und er jedes Opfer zu bringen, jede Ordnung zu stören, jedes Interesse hintennach zu setzen bereit ist: so wundert man sich in der Tat, daß diese wilde Habsucht und Ungerechtigkeit der Geschlechtsliebe dermaßen verherrlicht und vergöttlicht worden ist, wie zu allen Zeiten geschehen, ja daß man aus dieser Liebe den Begriff Liebe als den Gegensatz des Egoismus hergenommen hat, während sie vielleicht gerade der unbefangenste Ausdruck des Egoismus ist. Hier haben offenbar die Nichtbesitzenden und Begehrenden den Sprachgebrauch gemacht – es gab wohl ihrer immer zu viele. Solche, welchen auf diesem Bereiche viel Besitz und Sättigung gegönnt war, haben wohl hier und da ein Wort vom »wütenden Dämon« fallen lassen, wie jener liebenswürdigste und geliebteste aller Athener, Sophokles: aber Eros lachte jederzeit über solche Lästerer – es waren immer gerade seine größten Lieblinge. – Es gibt wohl hier und da auf Erden eine Art Fortsetzung der Liebe, bei der jenes habsüchtige Verlangen zweier Personen nacheinander einer neuen Begierde und Habsucht, einem gemeinsamen höheren Durste nach einem über ihnen stehenden Ideale, gewichen ist: aber wer kennt diese Liebe? wer hat sie erlebt? Ihr rechter Name ist Freundschaft.

*

Die Weise geht ins Trauerhaus, die Närrin geht ins Freudenhaus.

Dein Salomo

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Trauer

An dem öden Strand des Lebens,
Wo sich Dün' auf Düne häuft,
Wo der Sturm im Finstern träuft,
Setze dir ein Ziel des Strebens!
Unter schon verloschnen Siegeln
Tausend Väter hingestreckt,
Ach! Von neuen, frischen Hügeln
Freund an Freunden überdeckt.

Hast du so dich abgefunden,
Werde Nacht und Äther klar,
Und der ew'gen Sterne Schar
Deute dir belebte Stunden,
Wo du hier mit Ungetrübten,
Treulich wirkend, gern verweilst
Und auch treulich den geliebten
Ewigen entgegen eilst.

Goethe

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Hallo Marco,
da wir uns ja in der Karwoche treffen wollten, hier Tage, da ich nicht kann: Am Samstag vor Palmsonntag kommt nachmittags meine Mutter, am Montag nach Palmsonntag kommt Evi zum Großeinkauf, vermutlich an Karfreitag kommt Evi noch mal zum Teller abwaschen (Jesus verzeihe mir). Für Valea hab ich schon wieder Glückskekse gesammelt - hat sie sich gefreut?

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Mama,
die Ärztin sagt, mein Herz ist gesund. Nur mein Blutzucker sei etwas höher als sonst, zwar noch im grünen Bereich, aber sie wundere sich, da ich ja sonst ein Musterschüler sei. Nun hatte sich meine Diät immer laxer gestaltet, nun muss ich wieder von Fruchtbuttermilch auf reine Buttermilch umsteigen, Marmelade und Honig durch Käse und Wurst ersetzen und auf das Schlickern ganz verzichten, damit beginne ich dann nächste Woche. Gestern war ich bei Evi, auf dem Radweg durch die Sonne fühlte ich mich plötzlich nach Dänemark versetzt... auch eine Art, Urlaub zu machen.

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Nur einmal sieben Tage ruhn
Und nichts zu denken da und nichts zu tun.

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"... ihr werdet mich alle allein lassen... Aber auch dann werde ich nicht allein sein, sondern der VATER ist bei mir..."

Johannes-Evangelium 18

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O HAUPT VOLL BLUT UND WUNDEN

O Haupt voll Blut und Wunden,
Voll Schmerz und voller Hohn,
O Haupt, zum Spott gebunden
Mit Dornen, Menschensohn,
O Haupt, sonst schön gelocktes
Mit langem schwarzem Haar,
Jetzt höhnt dich ein verstocktes
Volk, aller Liebe bar!

Du schönes Antlitz, liebes,
Vor dem sich alles duckt
Im Lauf des Weltgetriebes,
Nun wirst du angespuckt,
Nun bleich wie eine Leiche!
Wer hat der Augen Nacht,
Die milde, ohnegleiche,
Zuschanden so gemacht?

Die Röte deiner Wangen,
Der süßen Lippen Pracht
Sind hin und sind vergangen;
Des Todes große Macht
Hat alles weggenommen,
Hat ganz dich weggerafft,
Und du wie andre Frommen
Verlorst die Lebenskraft.

Was, Liebling, du erduldet,
Das ist nun meine Last;
Ich, ich hab es verschuldet,
Was du ertragen hast.
Schau, hier stehn all die Armen,
Die leiden an der Schuld.
O gib uns dein Erbarmen,
Den Anblick deiner Huld.

Hab lieb mich, mein Behüter,
Mein Hirte, nimm mich an!
Du Quelle aller Güter,
Hast Gutes mir getan;
Dein Mund mit roten Rosen
Gab Milch wie von der Brust,
Du kamst, mich zu liebkosen
Mit süßer Himmelslust!

Ich will hier bei dir stehen,
Vergesse mich nur nicht;
Ich möchte mit dir gehen,
Und wenn das Herz mir bricht;
Und wenn du wirst erblassen
Im letzten Augenblick,
Dann will ich dich umfassen,
Mein Liebling und mein Glück!

Es werde meine Wonne,
Es sei mir herzlich lieb,
Wenn ich, du Himmelssonne,
Bei deinen Schmerzen blieb.
Ich möchte, du mein Leben,
Bei deinem Tode hier
Mein Leben ganz dir geben,
Wie deins du gabest mir!

Ich danke dir von Herzen,
O Jesus, du mein Herz,
Für deines Todes Schmerzen,
Für meinen Todesschmerz.
Ach gib, dass treu ich leide
Mit dir der Leiden viel,
Wenn von der Welt ich scheide,
Ich bin in dir am Ziel.

Und wenn ich einst darf scheiden,
So komme du zu mir,
Wenn enden meine Leiden,
So nimm mich auf bei dir;
Und wenn ich sterbe einsam,
Wenn ich muss traurig sein,
So leiden wir gemeinsam,
Vereinte Liebespein.

Erscheine mir mit Milde,
Zum Heil in meinem Tod,
Und lass mich sehn dein Bilde
Des Kindes weiß und rot.
Da will ich nach dir blicken,
Da will ich liebesüß
Dich an den Busen drücken
Im schönsten Paradies!

*

Ich schreib nicht mehr für jene Dame,
Sie duftet ja doch sehr nach Zwiebel,
Statt ritterlicher Minnelieder
Ich schreibe eine Deutsche Bibel.

*

Liebe Susanne,
heute wird in der Liturgie von Susanna aus dem Buch Daniel gelesen. Liebe Freundin, du hast nun im Winter viel Traurigkeit erfahren müssen und dann zu Frühlingsanfang die Trauer um den Tod deiner Gynäkologin. Wundere dich nicht, sondern glaube, dass es ein Geschenk Jesu ist, wenn Jesus dich ein wenig mit ihm leiden lässt, seine Seele ist oft bis zu Tode betrübt über den Unglauben und die Lieblosigkeit in der heutigen Welt. Salomo sagt: Durch Trauern wird das Herz gebessert. Der Weise geht ins Trauerhaus, denn da bedenkt man das Ende des irdischen Lebens. - Ich wünsche dir nun dein ganz persönliches Osterfest, ein Fest des Sieges des Lichtes und des Lebens über Tod und Trauer, dass dein Jesus in deinem Herzen aufersteht und du wieder in der Freude des auferstandenen Jesus lebst. Das erbitte ich dir heute in der Heiligen Messe.

*

Verzeih mir, wenn meine Briefe manchmal etwas bitter sind, das kommt von meinen Schmerzen. Danke, dass du mir Bohnen mit Kartoffeln und Frikadellen gekocht hast, das war sehr lecker, danke, dass du Ostereier für mich gefärbt hast, danke für den Kuchen und den Oster-Taler. Bitte ertrage mich weiter geduldig, ich bin ein abscheulicher Mensch!

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Buch Gabriel, Kapitel 24, Vers 1:

Lasst es euch schmecken, spricht der Herr.

*

Liebe Janna - oder darf ich Paula zu dir sagen?
Nicht, weil du meine Nichte bist (daran ist mir nichts gelegen), sondern weil du eine madonnenhafte Schönheit bist und immer freundlich zu mir warst, gratuliere ich dir zu deiner eigenen Wohnung! Ich wünsche dir, dass du die wahre Liebe findest und dass kein liebloser Egoist dir je das Herz bricht! Hüte dein Herz! Und fühle, dass die göttliche Liebe dich anlächelt und dich unendlich lieb hat!

*

So werde ich dann, wenn ich nichts anderes von dir höre, am Mittwoch um 14 Uhr wie eine treue Bordsteinschwalbe am Straßenrand auf dich warten. Ich habe heute von dir und Susanne nett geträumt.

*

Liebe Sabine,
...und wenn die ganze Welt gegen dich Krieg führt, was kann dir geschehen? Denn der Herr ist mit dir, Er hat dich an sich gezogen mit Ewiger Liebe!

Damit wünscht dir eine gesegnete Kar- und Osterzeit

*

"Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft, denn durch sie haben einige unter euch, ohne es zu wissen, Engel beherbergt."

Brief an die Hebräer

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Marco,
falls du für Sabines Geburtstagskarte noch einen Bibelvers suchst, schlage ich Jeremia 31,3 vor

Aus der Ferne ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir die Treue bewahrt.

Das ist zwar Einheitsübersetzung, aber ich habe Gute Nachricht und Hoffnung für alle verglichen, sie sind hier wirklich nicht so schön.

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Nietzsche Die fröhliche Wissenschaft Drittes Buch

Misanthropie und Liebe

167.

Misanthropie und Liebe. — Man spricht nur dann davon, dass man der Menschen satt sei, wenn man sie nicht mehr verdauen kann und doch noch den Magen voll davon hat. Misanthropie ist die Folge einer allzubegehrlichen Menschenliebe und "Menschenfresserei", — aber, wer hieß dich auch Menschen zu verschlucken wie Austern, mein Prinz Hamlet?

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Hallo Stefan,
der Wetterfrosch prophezeit für Ostern heiteres Wetter, damit wünsch ich dir eine schönes Osterfest. Neulich musste ich bei folgendem Gleichnis von Jesus an Papa, dich und mich denken. Vielleicht erkennst du dich auch darin? Ansonsten wünsch ich dir trotzdem alles Gute und Schöne für die kommenden Zeiten.

Torsten

Der Vater und seine zwei Söhne

11 Jesus erzählte weiter: »Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere sagte: ›Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht!‹ Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf. 13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles. 14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht. 15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon. 17 Endlich ging er in sich und sagte: ›Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger. 18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden; 19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst!‹ 20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. 21 ›Vater‹, sagte der Sohn, ›ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!‹ 22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: ›Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe! 23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen! 24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden.‹ Und sie begannen zu feiern. 25 Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er das Singen und Tanzen. 26 Er rief einen der Diener herbei und fragte ihn, was denn da los sei. 27 Der sagte: ›Dein Bruder ist zurückgekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.‹ 28 Der ältere Sohn wurde zornig und wollte nicht ins Haus gehen. Da kam der Vater heraus und redete ihm gut zu. 29 Aber der Sohn sagte zu ihm: ›Du weißt doch: All die Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet, nie war ich dir ungehorsam. Was habe ich dafür bekommen? Mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte. 30 Aber der da, dein Sohn, hat dein Geld mit Huren durchgebracht; und jetzt kommt er nach Hause, da schlachtest du gleich das Mastkalb für ihn.‹ 31 ›Mein Sohn‹, sagte der Vater, ›du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe. 32 Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot und ist wieder am Leben. Er war verloren und ist wiedergefunden.‹«

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GEBET

O Sankt Sinus und Sankt Cosinus,
O scientia divina,
Helft uns zu erkennen,
dass 1 x 3 = 1.
Ora pro nobis!

*

Torsten:
Unsere Liebe Frau von Xocoatl, bete für Evi und ihre Kinder!

Evi:
Unsere Liebe Frau vom Tabak, bete für meinen Mann und für Torsten!

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BIBELVERSE

Die Einteilung geht auf den französischen Theologen und Verleger Robert Estienne (genannt Stephanus) zurück, der sich im Jahr 1550 dem Calvinismus anschloss. Im Jahre 1551 nummerierte er in seinen Bibelausgaben als erster den Text nach Kapiteln und Versen. Die Kapiteleinteilung übernahm Estienne von dem Engländer Stephen Langton, der den Text im Jahre 1206 neu eingeteilt und verschiedene ältere Kapitelsysteme ersetzt hatte; die weitere Unterteilung in Verse übernahm Estienne für das Alte Testament aus der jüdischen Tradition (wobei er diese mit den Langton'schen Kapiteln in Übereinstimmung brachte), für das Neue Testament schuf er sie selbst.

1553 veröffentlichte Estienne eine französische Bibel, die die erste vollständige Bibel mit der heute noch aktuellen Bibelverseinteilung war. Die neue Einteilung wurde aufgrund ihrer praktischen Vorteile nach einiger Zeit von allen Konfessionen übernommen.

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Marco,
ich habe für Valea einen kleinen Text über Pferde gemacht. Lass ihr den doch auf eine schöne Weise zu kommen, ob du ihn auf ihren laptop sendest oder auf Papier ausdruckst, überlass ich deine ästhetischen Empfindung.

Für Susanne hatte ich drei Eskimo-Mythen übersetzt und ihr als Mail zugesandt. So hab ich mir bei deinen Schönen Damen einen geistlichen Musenkuss abgeholt.

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KARINE AN EVI UND TORSTEN

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Annette von Doste-Hülshoff, Letzte Worte

Osternacht 2019

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Hallo Sabine,
wünsche schöne Ostern gehabt zu haben. Mir hat der Himmel ein süßes Ostern beschert, nur verbittert von den Gottlosen der Erde. Es geht nun in den Endspurt auf Toms Praktikumsplatz zu, Evi will sich darum kümmern. Evi war mit Tom beim (esoterischen) Heilpraktiker, der vermutet, dass Tom zuckerkrank ist, Evi soll beim Hausarzt einen Blutzuckertest machen. Ich hoffe, du hattest eine schöne Freie Zeit mit deiner Freundin. Ich bin gespannt, ob dich die prophetischen Worte Jesu angesprochen haben.

Damit wünsche ich dir freudige Kraft für die vor dir liegenden Kämpfe,

Torsten

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Sabine,
Danke für dein Gebet für Tom, er hat jetzt einen Praktikumsplatz in einer Oldenburger Firma für Sicherheitstechnik. Danke, Jesus hat dich erhört. Mach einen Smiley in dein Gebetstagebuch. Nun wollen wir für Toms Blutzucker beten, der Hausarzt ist noch im Urlaub. Ich hab im Traum die Jungfrau Maria gesehen.


*

In deinem Garten blüht Vergiss-mein-nicht,
Und doch vergisst du mich, du schönes Licht.

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Der Eremit verlässt die leere Welt, die Feindin,
In seiner Einsamkeit empfängt er nur - die Freundin.

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Ich lass die Welt, die irre, die konfuse,
Ich bin allein, nur manchmal kommt die Muse.

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Liebe Evi,
solche Menschen wie du, die nicht viel von Gott reden, aber überfließen von Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und guten Werken, sind mir lieber als die Luther-Anbeter wie Marco, die alle guten Werke für unwichtig erklären und sich unglaublich viel auf ihren "Glauben" einbilden - wobei ihr Glaube größtenteils ein Irrglaube an einen selbstgemachten "Jesus" ist.

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Marco,
aus gesundheitlichen Gründen kann ich am Donnerstag nicht am Hauskreis teilnehmen. Hoffentlich inspiriert euch meine Textvorlage trotzdem zu einer angeregten Diskussion. Was ich dir aufs Telefon gesprochen habe, wegen der Lampe brauchst du nicht extra vorbei kommen. Bitte betet für Marks Migräne um Heilung oder Linderung.

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Marco,
ich habe schon den lutherischen Bibelkreis aufgegeben, nun möchte ich auch den Bibelkreis der Pfingstler aufgeben. Eure Religion ist erstens von meiner sehr verschieden, und zweitens bin ich des Geredes über Gott unendlich müde. Ich will Gott dienen als Beter immerwährenden Gebetes, als Leidender zur Sühne und als Dichter. Als Katholik Protestanten Bibelstunde zu halten, ist zu mühselig für mich. Ich hoffe, auch wenn wir uns nicht mehr jede Woche sehen, dass ich mit dir UND DEINER FAMILIE weiter befreundet bleibe. Bitte lies folgenden Text den Genossen vor:

Liebe Pfingstler,
ich möchte euren Hauskreis wieder verlassen, weil ich ein unendliches Ruhebedürfnis habe und lieber MIT Gott rede als mit Menschen ÜBER Gott. Ich bin aber keinem von euch böse.

Heinz und Monika, euch danke ich von ganzem Herzen für eure Renovierung meiner Wohnung!
Maike, dir danke ich ganz persönlich für deine liebevolle Vermittlung zwischen mir und deine verehrten Tochter, die ich herzlich zu grüßen bitte!
Sabine, dir danke ich ganz besonders für deine Gebete für Tom, und ich würde mich freuen, wenn wir per Email weiter im Sinne Toms verbunden bleiben!
Susanne, dir meine tiefste Huldigung für deine madonnenhafte Anmut des Leibes und der Seele, und ich hoffe, ich sehe dich und deine wundervollen Töchter noch manchesmal!
Marco, dir danke ich, dass du mich in deinen Hauskreis als Halb-Irren aufgenommen hast, der die Bibel oft anders als du betrachtet, und bitte dich um Verzeihung, dass du nun mit den Bibelarbeiten wieder allein stehst.
Gott segne euch!
Torsten

Marco,
ich will das letzte Kapitel vom Hohenlied noch fertig schreiben. Was du dann mit dem Material machst, ist deinem Geist überlassen.

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"Ich fürchtete allerdings weniger für unsere Verbundenheit, als dass tatsächlich bei Ihnen etwas vorgefallen sei - nun ist das gottlob anders und hat sich alles erklärt."

St. Bonhoeffer

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Die lieben guten Menschen in der Welt stehen unter der Gnade Gottes, aber die Christen, DIE stehen unter dem Zorne Gottes.

Sankt Bonhoeffer

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Die Kirche ist eine Offenbarungswirklichkeit, an die man entweder glaubt oder sie leugnet, und die man nur verstehen kann, wenn man in ihr ist.

Sankt Bonhoeffer

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Die Einheit der Kirche (Gemeinde) ist nicht eine Einheit aus Seelenverwandten, gleichen Meinungen, gleichen Lebensstilen, ja, durch die Verschiedenheit der Glieder und der Reibungen untereinander wird deutlich, dass die Einheit der Kirche im Heiligen Geist ist, nicht im menschlichen Geist, denn die Kirche ist der fortexistierende Christus.

Sankt Bonhoeffer

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Es kann Zeiten geben, in denen die empirisch-geschichtliche Kirche das Wort nicht mehr als Volkskirche (in der Weizen und Unkraut mit einander wachsen) verkünden kann und wo sie sich zu einer Freiwilligen- oder Bekenntnis-Kirche wandeln muss und so der Wesentlichen Kirche als Leib Christi ähnlicher wird.

Sankt Bonhoeffer

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"Die Versammlung der Gläubigen bleibt unsere Mutter."

Bonhoeffer

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Der Individualist sagt: Warum soll ich in die Gemeindeversammlung gehen, um einen bornierten Prediger zu hören und um mich geistlose Gesichter zu sehen?!

Aber es gibt Situationen, wo ein Gesunder nicht in die Versammlung kann, weil er krank ist. Dennoch lebt er im Glauben der Kirche.

Bonhoeffer

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"Dahin gehört die Übergabe gewisser Ämter der Gemeinde an charismatisch begabte Persönlichkeiten, mag sich das Charisma auf Schriftauslegung, Liebestätigkeit, Organisationskraft beziehen."

Sankt Dietrich

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Offenbarung kann verstanden werden 1. als Lehre (sound doctrin), 2. als psychisches Erlebnis (Bekehrung, Glaube), 3. als Institution (Katholische Kirche, oder für Protestanten die verbalinspirierte Bibel der protestantischen Orthodoxie). Es müssen wohl alle drei Aspekte zusammenkommen.

Dietrich

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Die Volkskirche wird immer zum Konservativismus neigen, die Bekenntniskirche zur Progressivität. Recht verstandener Konservativismus und recht verstandene Progressivität müssen aber zusammen wirken in der Einen Kirche.

DB

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Offenbarung ohne Kirche gibt es nicht. Die Kirche ist "Christus als Kirche existierend". So darf die Verkündigung der Offenbarung nicht die Verkündigung von Vergangenheit sein, sondern in der Kirche spricht Christus durch Wort und Sakrament die gegenwärtigen Personen an, sie in die Zukunft zu führen. Zukunft ist die Endzeit bis zur Wiederkunft Christi in Herrlichkeit.

*

Gott ist nicht nur ein Seiendes. Einen Gott, den "es gibt", gibt es nicht. Gott ist Person. Das Seiende berührt den Menschen nicht. Aber Gott als Person wendet sich an menschliche Personen. Aber die Hinwendung Gottes an die menschlichen Wesen wendet sich nicht an die individualistisch gedachte Existenz des Einzelnen, denn der Mensch ist auch Person, und zur Person gehört immer Beziehung zu anderen Personen. So wendet sich Gottes Person an den personalen Menschen in der Personengemeinschaft der Kirche.

Wer (wahrhaft) in der Kirche ist, ist in Gott.

*

... mein Freund, wenn er wieder ex cathedra spricht...

seliger Bonhoeffer

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Der Glaube ist nicht die Tat des einzelnen Menschen, sondern der Einzelne findet den Glauben an die Offenbarung in der Kirche vor und tritt ein in den Glauben der Kirche als der Neuen Menschheit. Es ist Christus, der durch die Kirche den Glauben (in unterschiedlichen Maßen) eingießt.

Nach Bonhoeffer

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"Als konkretes Angegriffenwerden von Christus geht die Glaubensbewegung zeitlich vorüber, nicht konstatierbar im aufweisenden Hier und Da. Wo ich geglaubt habe, weiß nur Gott, ist meiner Reflexion nicht zugänglich..."

Theologie ist kein existenzielles, individuelles Erkennen, sondern kirchliches Erkennen, das zum Dogma führt. Darauf baut die Predigt auf. Die Gemeinde braucht Theologie.

Der Prediger soll nicht seinen Glauben predigen, sondern Christus den Gekreuzigten, dass sein Wort das Wort der Christusperson in der Gemeinde wird.

Der Glaube sieht nicht auf sich selbst, sondern nur auf Christus.

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Ich denke mir das so: Der subjektive Glaube ist doch irgendwie eine unfassbare Sache. Glaube, sagt man, kommt von einer persönlichen Begegnung mit Christus, was Bonhoeffer Angegriffen werden nennt, sehr tief, wie ich finde. Aber was ist eigentlich Glaube? Die gehorsame Annahme der ganzen Offenbarung? Das persönliche Vertrauen? Aber wann glauben wir? Glauben wir wirklich immer, oder gibt es nur Momente, wo wir wirklich vertrauen? Können wir eigentlich sagen: Ich glaube!? Oder weiß das eigentlich nur Gott, wie tief wir IHM eigentlich vertrauen und nicht doch mehr auf uns selbst oder die Welt. So etwa habe ich den Satz gedeutet. Ob ich ihn recht verstanden habe oder nur meine eigenen Gedanken hineingelegt habe, kann ich nicht mit Gewissheit entscheiden. Ich denke manchmal: Christen sollten nicht so schwarz-weiß über Menschen richten: der ist gläubig und der nicht. Wie gläubig, wann und in welchem Maße, weiß wohl nur Gott.

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Alle Philosophie des Menschen ist selbstherrlich, wie an Nietzsches Übermensch und Fichtes absolutem Ich zu sehen, auch wo sie sich selbst zur Krise führt, wie in Kants Kritik. Die Philosophie bleibt Ausdruck des unendlichen Alleinseins Adams, da der Mensch einsam nur mit sich selbst ist. Erst wenn die Philosophie sich in geoffenbarte Christus-Kirche einführt, findet sie die Wahrheit

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Stünde des Menschen ist nicht nur eine bewusst entschiedene Tat der Selbstsucht, denn dann wäre es ja möglich, frei von Sünde zu sein. Sünde muss etwas Wesentliches im Menschen sein. Etwa was die katholische Lehre Erbsünde nennt. Aber wenn Sünde etwas überkommen Seiendes ist und keine persönliche Tat, könnte der Mensch dafür nicht schuldig gemacht werden. Im Menschen ist immer der Adam, eine Ich-Person und zugleich die ganze Menschheit, und aus dieser Adamsperson kommt immer wieder die Tat der Sünde hervor. Darum kann man sagen, wenn das Ich (Adam) sündigt, sündigt die ganze Menschheit (Adam). Das macht die ungeheuerliche Schwere der persönlichen Schuld aus.