Deutsch von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
ERSTES KAPITEL
1 Saul war tot, und
David, der nach seinem Sieg über die Amalekiter zurückkehrte, war
zwei Tage lang in Ziklag gewesen.
2 Am dritten Tag kam
ein Mann aus Sauls Lager mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem
Kopf. Als er zu David kam, fiel er zu Boden und warf sich nieder.
3 David fragte ihn:
Wo bist du hergekommen? - Ich bin aus dem Lager der Israeliten
geflohen, sagte er.
4 David sprach: Was
ist passiert? Sag es mir. - Er antwortete: Das Volk floh aus dem
Kampf, und viele von ihnen sind gefallen und tot. Saul und sein Sohn
Jonathan sind auch tot.
5 Da fragte David
den jungen Mann, der die Nachricht überbrachte: Woher weißt du,
dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind?
6 Der junge Mann
antwortete: Ich war zufällig auf dem Berg Gilboa, und da war Saul,
der sich auf seinen Speer lehnte, mit den Streitwagen und der
Kavallerie, die sich auf ihn stützten.
7 Er blickte hinter
ihn und sah mich an und schrie mich an. Ich antwortete: Hier bin
ich!"
8 Er sagte: Wer bist
du? Ich antwortete: Ich bin ein Amalekiter.
9 Da sprach er: Komm
her und töte mich. Mein Kopf taumelt, obwohl ich noch alle meine
Kräfte habe.
10 Also ging ich zu
ihm hinüber und tötete ihn, denn ich wusste, dass er, als er fiel,
nicht mehr überleben konnte. Dann nahm ich die Krone, die er auf
seinem Kopf, und das Armband, das er an seinem Arm trug, und brachte
sie hierher zu meinem Herrn.
11 David ergriff
dann seine Kleider und zerriss sie, und alle Männer bei ihm taten
dasselbe.
12 Sie weinten und
weinten und fasteten bis zum Abend über Saul und seinen Sohn
Jonathan, über das Volk Jahwes und über das Haus Israel, weil sie
durch das Schwert gefallen waren.
13 David sprach zu
dem jungen Mann, der die Nachricht gebracht hatte: Woher kommst du? -
Da antwortete er: Ich bin der Sohn eines ansässigen Ausländers,
eines Amalekiters.
14 David sprach: Wie
kam es, dass du keine Angst hattest, deine Hand zu heben, um den
Gesalbten Jahwes zu vernichten?
15 Da rief David
einen der jungen Männer. Komm her, sagte er, schlag ihn nieder. -
Der Mann schlug ihn, und er starb.
16 David sprach:
Dein Blut sei auf deinem eigenen Haupt. Du hast dich aus eigenem
Antrieb verurteilt, indem du gesagt hast: Ich habe Jahwes Gesalbten
getötet.
17 David sang die
folgende Klage über Saul und seinen Sohn Jonathan.
18 Es ist für die
Lehre des Bogenschießens an die Knaben von Juda; es ist im Buch des
Gerechten geschrieben.
19 Liegt der Glanz
Israels tot auf euren Höhen? Wie sind die Helden gefallen?
20 Sprecht nicht
davon in Gat und sendet es nicht auf die Straßen Aschkelons, dass
sich die Töchter der Philister nicht freuen, die Töchter der
Unbeschnittenen, vor Schadenfreundes.
21 Ihr Berge von
Gilboa, kein Tau, kein Regen fällt auf euch, o tückische Felder, wo
der Schild der Helden entehrt liegt! Nicht mit Öl eingeschmiert der
Schild von Saul,
22 sondern mit dem
Blut der Verwundeten, dem Fett der Krieger! Der Bogen von Jonathan
kehrte nie leer zurück, das Schwert von Saul kam nie ungesättigt
nach Hause!
23 Saul und
Jonathan, geliebt und herrlich, waren weder im Leben noch im Tod
getrennt. Schneller als Adler waren sie, stärker als Löwen.
24 Ihr Töchter
Israels, weint um Saul, der euch Karmesin und feines Leinen zum
Anziehen gegeben hat, der goldenen Schmuck auf eure Kleider gehängt
hat!
25 Wie sind die
Helden in den Kampf geraten? Jonathan, durch deinen Tod bin auch ich
betroffen.
26 Ich bin desolat
wegen dir, Jonathan, mein Bruder. Sehr lieb warst du mir, deine Liebe
war wundervoller für mich als die Liebe der Frauen.
27 Wie sind die
Helden gefallen und die Kriegswaffen erlegen!
ZWEITES KAPITEL
1 Daraufhin
konsultierte David Jahwe und fragte: Soll ich in eine der Städte
Judas hinaufgehen? - Da antwortete Jahwe und antwortete: Geh hinauf!
- Welchen Ort soll ich besuchen? fragte David. Hebron, lautete die
Antwort.
2 Da ging David
hinauf mit seinen beiden Weibern Ahinoam von Jesreel und Abigail, der
Witwe von Nabal vom Karmel.
3 Außerdem brachte
David die Männer, die bei ihm waren, und jeden mit seiner Familie
mit, und sie ließen sich in den Städten Hebrons nieder.
4 Die Männer Judas
kamen, und dort salbten sie David zum König des Hauses Juda. Sie
erzählten David, dass das Volk von Jabesch in Gilead Saul begraben
habe.
5 Und David sandte
Boten zu dem Volk von Jabesch in Gilead. Möget ihr von Jahwe
gesegnet werden, sagte er, weil ihr Saul, eurem Herrn, diese treue
Liebe gezeigt und ihn begraben habt.
6 Und nun möge
Jahwe euch gegenüber treue Liebe und Beständigkeit zeigen! Auch ich
werde euch gut behandeln, weil ihr das getan habt.
7 Und nun nimm Mut
an und sei ein tapferer Mann! Saul, dein Herr, ist tot, aber das Haus
Juda hat mich gesalbt, um ihr König zu werden.
8 Abner, der Sohn
Ners, des Heeresführers Sauls, hatte Ischbaal, den Sohn Sauls,
genommen und nach Mahanajim gebracht.
9 Er hatte ihn zum
König von Gilead, von den Ascheritern, von Jesreel, von Ephraim, von
Benjamin und von ganz Israel gemacht.
10 Ischbaal, der
Sohn Sauls, war vierzig Jahre alt, als er König von Israel wurde,
und regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda unterstützte David.
11 Die Dauer der
Herrschaft Davids über Juda in Hebron betrug sieben Jahre und sechs
Monate.
12 Abner, der Sohn
Ners, mit den Gefolgsleuten Ischbaals, des Sohnes Sauls, marschierte
von Mahanajim nach Gibeon hinaus.
13 Joab, der Sohn
der Zeruja, mit den Gefolgsleuten Davids, nahm auch das Feld ein und
traf sie am Teich von Gibeon. Dort hielten sie an, eine Gruppe auf
der einen Seite des Teiches und die andere gegenüber.
14 Abner sagte dann
zu Joab: Die Männer sollen sich melden und zwischen uns kämpfen! -
Joab antwortete: Lass sie vorwärts kommen.
15 Da traten sie vor
und wurden gezählt, zwölf von Benjamin für Ischbaal, den Sohn
Sauls, und zwölf von Davids Gefolgsleuten.
16 Jeder erwischte
seinen Gegner am Kopf und trieb sein Schwert in seine Seite; und so
fielen sie alle zusammen. Daher wurde der Ort auch das Feld der
Seiten genannt; es ist in Gibeon.
17 An jenem Tag kam
es zu einem sehr heftigen Streit, und Abner und die Männer Israels
wurden von Davids Gefolgsleuten geschlagen.
18 Die drei Söhne
der Zeruja waren da, Joab, Abischai und Asahel. Jetzt konnte Asahel
wie eine wilde Gazelle laufen.
19 Asahel jagte
Abner und wandte sich nicht nach rechts oder links, um ihn zu
verfolgen.
20 Abner drehte sich
um und sagte: Asahel, bist du das? - Da antwortete er: Ich bin es.
21 Abner sprach:
Dreh dich nach rechts oder links, schnappe einen der Männer und nimm
seine Beute! - Aber Asahel wollte die Verfolgung nicht abbrechen.
22 Wieder sprach
Abner zu Asahel: Hör auf, mir zu folgen, es sei denn, du willst,
dass ich dich zu Boden schlage, und wie könnte ich dann deinem
Bruder Joab ins Gesicht sehen?
23 Aber er weigerte
sich, sich ablenken zu lassen, also schlug Abner ihn mit dem Ende
seines Speeres in den Bauch, so dass der Schaft durch seinen Rücken
herauskam; und er fiel zu seinen Füßen und starb auf der Stelle.
Als sie an den Ort kamen, an dem Asahel gefallen und gestorben war,
hielten alle an.
24 Joab und Abischai
nahmen die Verfolgung Abners auf, und sie erreichten bei
Sonnenuntergang den Berg Amma, der östlich von Gia auf der Straße
durch die Wüste Gibeon liegt.
25 Die Benjaminiter
versammelten sich in enger Formation hinter Abner und hielten auf der
Spitze eines Hügels.
26 Abner rief Joab
zu: Soll das Schwert ewig weiter verschlingen? Sicherlich siehst du,
dass dies nur in Bitterkeit enden kann? Wie lange wird es dauern, bis
du diesen Leuten befiehlst, ihre Brüder nicht mehr zu verfolgen?
27 Joab antwortete:
So wahr Jahwe lebt, wenn du nicht gesprochen hättest, hätten diese
Männer die Verfolgung ihrer Brüder nicht bis zum Morgen aufgegeben.
28 Da blies Joab die
Posaune, und alle Truppen hielten an; sie verfolgten Israel nicht
weiter und stritten nicht mehr.
29 Die ganze Nacht
hindurch zogen Abner und seine Männer durch die Araba und
überquerten den Jordan und zogen durchs ganze Bitron und kamen nach
Mahanajim.
30 Joab aber wandte
sich von Abner ab und sammelte das ganze Volk, und es fehlten von den
Knechten Davids neunzehn Mann und Asahel.
31 Aber die Knechte
Davids hatten von Benjamin und den Männern Abners dreihundert
sechzig Mann erschlagen.
32 Und sie hoben
Asahel auf und begruben ihn in dem Grab seines Vaters in Bethlehem.
Und Joab und seine Männer zogen weiter die ganze Nacht, und als sie
in Hebron waren, brach der Tag an.
DRITTES KAPITEL
1 So zog sich der
Krieg zwischen dem Hause Saul und dem Hause David hin und her, aber
David wurde immer stärker und das Haus Saul immer schwächer.
2 Die Söhne Davids,
die in Hebron geboren wurden, waren: sein erstgeborener Amnon, von
Ahinoam aus Jesreel;
3 sein zweiter
Chileab, von Abigail, der Witwe von Nabal vom Karmel; der dritte
Absalom, der Sohn von Maaka, der Tochter des Königs Talmai von
Geshur;
4 der vierte
Adonijah, der Sohn der Haggit, der fünfte Schephatia, der Sohn
Abitals;
5 der sechste
Ithream, von Davids Frau Egla. Diese wurden David in Hebron geboren.
6 So geschah es
während des Krieges zwischen dem Haus Saul und dem Haus David. Abner
übernahm die volle Kontrolle über das Haus Saul.
7 Da war eine
Konkubine von Saul, Rizpa, Tochter von Aija, und Abner nahm sie.
Ischbaal sagte zu Abner: Warum hast du mit der Konkubine meines
Vaters geschlafen?
8 Bei diesen Worten
Ischbaals geriet Abner in Wut. Bin ich der Schwanz eines Hundes?
schrie er. Hier bin ich, voller treuer Liebe zum Hause Saul, deinem
Vater, seinen Brüdern und seinen Freunden, und überlasse dich nicht
den Händen Davids, und jetzt kritisierst du mich wegen eines Weibes!
9 Möge Gott Abner
unbeschreibliche Krankheiten bringen, und auch schlimmeres, wenn ich
nicht das erreiche, was Jahwe David geschworen hat:
10 die Souveränität
von dem Hause Saul zu nehmen und Davids Thron über Israel und Juda
zu errichten, von Dan bis Beerscheba!
11 Ischbaal wagte es
nicht, Abner ein einziges Wort als Antwort zu sagen, da er Angst vor
ihm hatte.
12 Abner sandte
Boten in seinem eigenen Namen, um David zu sagen: Komm zu einer
Einigung mit mir, und ich werde dir meine Unterstützung geben, um
ganz Israel für dich zu gewinnen.
13 Sehr gut, sagte
David, ich werde mich mit dir einigen. Ich stelle jedoch eine
Bedingung: Du wirst werdet nicht zu meiner Anwesenheit zugelassen,
wenn du mir nicht Michal, Sauls Tochter, bringst, wenn du mich
besuchen kommst.
14 David schickte
dann Boten, die zu Ischbaal, dem Sohn Sauls, sagten: Gib mir meine
Frau Michal zurück, die ich für hundert Vorhäute der Philister
erworben habe.
15 Da ließ Ischbaal
sie von ihrem Mann Paltiel, dem Sohn von Laisch, wegnehmen.
16 Ihr Mann machte
sich mit ihr auf den Weg und folgte ihr und weinte, als er bis nach
Bahurim ging; aber Abner sagte zu ihm: Geh zurück! - und er ging
fort.
17 Abner aber beriet
sich mit den Ältesten Israels. Schon seit langem, sagte er, wollt
ihr David als euren König.
18 Ihr aber sollt
handeln, denn Jahwe hat von David gesprochen: Durch die Hand meines
Knechtes David werde ich mein Volk Israel aus den Klauen der
Philister und aller seiner Feinde erlösen.
19 Abner sprach auch
zu den Männern von Benjamin und ging dann nach Hebron, um David
alles zu sagen, was von Israel und dem Haus Benjamin vereinbart
worden war.
20 Abner, begleitet
von zwanzig Männern, kam zu David in Hebron, und David hielt ein
Fest für Abner und die Männer, die bei ihm waren.
21 Abner sagte dann
zu David: Ich muss aufstehen und gehen. Ich werde ganz Israel zu
meinem Herrn, dem König, versammeln, damit sie ein Bündnis mit dir
schließen und du über alles herrschen wirst, was du dir wünschst.
- Also erlaubte David Abner zu gehen, und er blieb unbehelligt.
22 Davids
Gefolgsleute kamen gerade mit Joab von einem Angriff zurück und
brachten eine große Menge Beute mit. Abner war nicht mehr bei David
in Hebron, da David ihm erlaubt hatte, zu gehen, und er war
unbehelligt geblieben.
23 Als Joab und die
ganze Kompanie mit ihm angekommen waren, wurde Joab gesagt: Abner,
der Sohn Ners, ist beim König gewesen, und der König hat Abner
erlaubt, ungestört wegzugehen.
24 Joab ging dann
zum König und sprach: Was hast du getan? Abner kommt zu dir, und du
lässt ihn gehen, und jetzt ist er weg. Warum?
25 Du kennst Abner,
den Sohn von Ner! Er kam, um dich auszutricksen, um jede deiner
Bewegungen zu entdecken, um herauszufinden, was du tust.
26 Joab verließ
Davids Gegenwart und schickte Boten hinter Abner her, und diese,
David unbekannt, brachten ihn von dem Lagerbrunnen bei Sira zurück.
27 Als Abner Hebron
erreichte, nahm Joab ihn im Stadttor zur Seite, als ob er ein leises
Wort mit ihm reden wolle, und es traf ihn ein tödlicher Schlag in
den Bauch, um das Blut seines Bruders Asahel zu rächen.
28 Als David davon
hörte, sprach er: Ich und mein Königreich sind für immer
unschuldig vor Jahwe am Blut Abners, des Sohnes Ners;
29 möge es auf den
Kopf von Joab und auf seine ganze Familie fallen! Möge das Haus Joab
niemals frei sein von Menschen, die an Blutungen oder einer
virulenten Hautkrankheit leiden, deren Stärke im Spinnrocken liegt,
die durch das Schwert fallen, denen es an Nahrung mangelt.
30 Joab und sein
Bruder Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asahel
getötet hatte im Kampf bei Gibeon.
31 David aber sprach
zu Joab und allem Volk, das bei ihm war: Zerreisst eure Kleider und
gürtet euch den Sack um und haltet die Totenklage um Abner! Und
König David folgte der Bahre.
32 Und als sie Abner
begruben in Hebron, erhob der König seine Stimme und weinte bei dem
Grabe Abners, und auch alles Volk weinte.
33 Und der König
klagte um Abner und sprach: Musste Abner sterben, wie ein Sünder
stirbt?
34 Deine Hände
waren nicht gebunden, deine Füße waren nicht in Ketten gelegt. Und
doch bist du gefallen, wie man vor Räubern fällt. - Da beweinte ihn
alles Volk noch mehr.
35 Als nun alles
Volk kam, während es noch Tag war, um David zum Essen zu bewegen,
schwor David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot
oder sonst etwas zu mir nehme, ehe die Sonne untergeht!
36 Und alles Volk
nahm es wahr, und es gefiel ihnen gut, wie alles, was der König tat,
dem ganzen Volk gut gefiel.
37 Und alles Volk
und ganz Israel merkten an diesem Tag, dass es nicht vom König
ausgegangen war, dass Abner, der Sohn Ners, getötet wurde.
38 Und der König
sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr nicht, dass an diesem Tag ein
Fürst und Großer gefallen ist in Israel?
39 Ich aber bin
heute noch schwach, obwohl ich zum König gesalbt bin. Aber diese
Männer, die Söhne der Zeruja, sind härter als ich. Jehova vergelte
dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit.
VIERTES KAPITEL
1 Als Sauls Sohn
hörte, daß Abner in Hebron gestorben war, ließ sein Herz ihn im
Stich, und ganz Israel war in Sorge.
2 Nun hatte Sauls
Sohn zwei frei lebende Häuptlinge; einer hieß Baana, der andere
Rechab. Sie waren die Söhne Rimmons aus Beerot und Benjaminiter,
denn Beerot gilt als Eigentum von Benjamin.
3 Das Volk von
Beerot war nach Gittaim geflohen, wo es bis heute als ansässige
Ausländer geblieben ist.
4 Jonathan, der Sohn
Sauls, hatte einen Sohn mit verkrüppelten Füßen. Er war fünf
Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jesreel kam.
Seine Amme hob ihn auf und floh, aber als sie weg eilte, fiel er hin
und wurde gelähmt. Sein Name war Meribbaal.
5 Die Söhne Rimmons
aus Beerot, Rechab und Baana, machten sich auf den Weg; sie kamen zu
Ischbaals Haus zur heißesten Zeit des Tages, als er seine
Mittagsruhe hielt.
6 Die Frau, die die
Tür bewachte, hatte Weizen gereinigt und war in Schlaf ertrunken.
7 Rechab und sein
Bruder Baana stießen an ihr vorbei und betraten das Haus, wo er in
seinem Schlafzimmer auf seinem Bett lag. Sie schlugen ihn und töteten
ihn, dann schnitten sie ihm den Kopf ab und nahmen den Kopf mit und
reisten die ganze Nacht über durch die Araba.
8 Sie brachten das
Haupt Ischbaals zu David in Hebron. Hier, sagten sie zum König, ist
das Haupt von Ischbaal, dem Sohn Sauls, deines Feindes, der dir das
Leben nehmen wollte. Jahwe hat heute meinen Herrn, den König, an
Saul und seinen Nachkommen gerächt.
9 Aber David
antwortete Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons, und
sprach: So wahr Jahwe lebt, der mich gerettet hat aus jeder Gefahr,
10 als mir jemand
sagte: Saul ist tot! und annahm, er würde mir eine gute Nachricht
bringen, ergriff ich ihn und ließ ihn in Ziklag töten, und so
belohnte ich ihn für seine Nachricht!
11 Wie viel mehr,
wenn Banditen einen aufrechten Mann in seinem Haus und auf seinem
Bett getötet haben! Soll ich nicht von euch Rechenschaft über sein
Blut verlangen und die Erde von euch befreien?
12 David gab dann
den Männern einen Befehl, dass die sie töteten, ihnen Hände und
Füße abschnitten und sie am Teich von Hebron aufhingen. Ischbaals
Kopf nahmen sie und begruben ihn in Abners Grab in Hebron.
FÜNFTES KAPITEL
1 Da kamen alle
Stämme Israels zu David nach Hebron und sprachen: Schau, wir sind
dein eigenes Fleisch und Knochen.
2 In den Tagen, als
Saul unser König war, warst du es, der Israel auf seinen Feldzügen
geführt hat, und dir hat Jahwe versprochen: Du sollst mein Volk
Israel hüten und Führer Israels sein.
3 Also kamen alle
Ältesten Israels zum König nach Hebron, und König David schloss
einen Pakt mit ihnen vor Jahwes Angesicht in Hebron, und sie salbten
David zum König von Israel.
4 David war dreißig
Jahre alt, als er König wurde, und regierte vierzig Jahre lang.
5 In Hebron regierte
er sieben Jahre und sechs Monate über Juda; dann regierte er in
Jerusalem über ganz Israel und Juda dreiunddreißig Jahre lang.
6 Der König und
seine Männer zogen dann nach Jerusalem, zu den Jebusitern, die im
Gebiet lebten. Diese sagten zu David: Du wirst hier nicht reinkommen.
Die Blinden und Lahmen werden dich aufhalten. - Das heißt: David
wird hier nicht herein kommen.
7 Aber David
eroberte die Zitadelle Zion, das heißt die Stadt Davids.
8 An jenem Tag sagte
David: Wer durch den Tunnel steigt und einen Jebusiter tötet... -
Was die Blinden und Lahmen angeht, so hasste David sie mit seinem
ganzen Wesen. Daher das Sprichwort: Die Blinden und Lahmen dürfen
den Tempel nicht betreten.
9 David zog in die
Zitadelle und nannte sie die Stadt Davids. David baute dann eine
Mauer um sie herum, von der Millo-Mauer nach innen.
10 David wurde immer
stärker und stärker, und Jahwe, der Gott Sabaoth, war mit ihm.
11 Hiram, der König
von Tyrus, schickte Gesandte zu David, mit Zedernholz, Zimmermännern
und Steinmetzen, die David einen Palast bauten.
12 David wusste
dann, dass Jahwe ihn als König von Israel bestätigt hatte und um
seines Volkes Israel willen seine Herrschaft erweitert hatte.
13 Nachdem er aus
Hebron gekommen war, nahm David andere Nebenfrauen und Mädchen in
Jerusalem, und Söhne und Töchter wurden ihm geboren.
14 Das sind die
Namen derer, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schammua, Schobab,
Nathan, Salomo,
15 Ibhar, Elischua,
Nepheg, Japhia,
16 Elischama,
Eliada, Eliphelet.
17 Da die Philister
hörten, dass David zum König von Israel gesalbt worden war, zogen
sie alle hinauf, ihn zu suchen. Als David dies hörte, ging er in die
Festung hinunter.
18 Als die Philister
ankamen, kamen sie ins Tal der Rephaim herab.
19 David
konsultierte Jahwe und fragte: Soll ich die Philister angreifen?
Wirst du sie in meine Gewalt bringen? - Jahwe antwortete David:
Angriff! Ich werde die Philister gewiss in deine Gewalt bringen.
20 Dementsprechend
ging David nach Baal-Perazim, und dort besiegte David sie. Er sagte:
Jahwe hat für mich einen Durchbruch in meinen Feinden begangen, als
ob sie von einer Flut heimgesucht worden wären. - Deshalb erhielt
der Ort den Namen Baal-Perazim.
21 Sie hatten ihre
Götter dort hinter sich gelassen, und David und seine Männer
führten sie weg.
22 Wiederum drangen
die Philister ein und stürzten sich in das Tal der Rephaim.
23 David
konsultierte Jahwe, der antwortete: Greif sie nicht von vorne an,
sondern gehe zu ihrem Rücken und schlage sie gegenüber den
Baka-Bäumen.
24 Wenn du das
Geräusch der Schritte in den Spitzen der Baka-Bäume hörst, dann
geh vorwärts, denn das wird Jahwe sein, der vor dir hinausgeht, um
das Philisterheer zu besiegen.
25 David tat, was
Jahwe befohlen hatte, und schlug die Philister von Gibeon bis zum
Pass von Gezer.
SECHSTES KAPITEL
1 David versammelte
wieder alle Truppen Israels, dreißigtausend Mann.
2 David brach mit
der ganzen Kraft auf und ging mit ihnen nach Baala in Juda, von dort
aus, um die Lade Gottes zu erheben, die den Titel "Jahwe
Sabaoth, thronend auf den geflügelten Geschöpfen" trägt.
3 Sie
transportierten die Lade Gottes auf einem neuen Wagen und brachten
sie aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel liegt. Usa und Ahio,
die Söhne Abinadabs, führten den Wagen,
4 Usa ging entlang
der Bundeslade Gottes und Ahio ging vorne.
5 David und das
ganze Haus Israel tanzten mit aller Kraft vor Jahwe und sangen mit
Harfen, Leiern, Tamburinen, Sistrum und Zimbel.
6 Als sie zu Nakons
Tenne kamen, streckte Usa seine Hand nach der Lade Gottes aus und
berührte Sie, als die Ochsen Sie umkippen lassen wollten.
7 Das weckte Jahwes
Zorn gegen Usa, und für dieses Verbrechen schlug Gott ihn auf der
Stelle nieder, und dort starb er neben der Lade Gottes.
8 David ärgerte
sich darüber, dass Jahwes Zorn gegen Usa ausgebrochen war, und der
Ort erhielt den Namen Perez-Usa, den er heute noch hat.
9 An jenem Tag hatte
David Angst vor Jahwe. Wie kann die Lade Jahwes zu mir kommen? sagte
er.
10 Also beschloss
David, die Lade Jahwes nicht mitzunehmen in die Stadt Davids, sondern
Sie in das Haus Obed-Edoms in Gat umzuleiten.
11 Die Lade Jahwes
blieb drei Monate lang im Hause Obed-Edoms in Gat, und Jahwe segnete
Obed-Edom und seine ganze Familie.
12 König David
wurde mitgeteilt, dass Jahwe die Familie von Obed-Edom und alles, was
ihm gehörte, wegen der Lade Gottes gesegnet hatte. David ging
daraufhin und brachte unter großem Jubel die Lade Gottes aus dem
Haus Obed-Edoms in die Stadt Davids.
13 Da die Träger
der Lade Jahwes sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen
Ochsen und ein fettes Schaf.
14 Und David tanzte
mit aller Kraft vor Jahwe herum und trug nur einen Lendenschurz.
15 So brachten David
und das ganze Haus Israel mit Kriegsschreien und Blasen des Horns die
Lade Jahwes herauf.
16 Als nun die Lade
Jahwes in die Stadt Davids eintrat, beobachtete Michal, die Tochter
Sauls, es vom Fenster aus, und als sie König David vor Jahwe herum
hüpfen und wirbeln sah, erfüllte sie der Anblick von ihm mit
Verachtung.
17 Sie brachten die
Lade Jahwes hinein und stellten Sie in das Zelt, das David für Sie
errichtet hatte, und David brachte Brandopfer und Kommunionopfer vor
Jahwes Augen dar.
18 Und als David
fertig war, Brandopfer darzubringen, segnete er das Volk im Namen
Jahwe Sabaoths.
19 An das ganze
Volk, an die ganze Schar der Israeliten, Männer und Frauen,
verteilte er dann an jeden einen Laib Brot, eine Portion Datteln und
einen Rosinenkuchen. Dann gingen die Leute alle zurück in ihre
Häuser.
20 Als David
zurückkam, um sein Haus zu segnen, kam Michal, die Tochter Sauls,
heraus, um ihn zu treffen. Viel Ehre, die der König von Israel heute
gewonnen hat, sagte sie, und er machte eine Zurschaustellung von sich
selbst vor den Augen seiner Dienerinnen, eine Zurschaustellung von
sich selbst wie ein Clown!
21 David antwortete
auf Michal: Ich habe für Jahwe getanzt, nicht für die Dienerinnen.
So wahr Jahwe lebt, der mich lieber als deinen Vater und seine ganze
Familie hat und mich auserwählte, um mich zum Führer Israels, des
Volkes Jahwes, zu machen, ich werde vor Jahwe tanzen und
22 mich noch tiefer
demütigen. In deinen Augen mag ich niederträchtig sein, aber von
den Mädchen, von denen du sprichst, von ihnen werde ich in Ehren
gehalten werden!
23 Und bis auf den
Tag ihres Todes hatte Michal, die Tochter Sauls, keine Kinder.
SIEBENTES KAPITEL
1 Sobald sich der
König in seinem Palast niedergelassen hatte und Jahwe ihm Ruhe von
allen Feinden um ihn herum gewährt hatte,
2 sprach der König
zu dem Propheten Nathan: Siehe, ich lebe in einem Palast aus
Zedernholz, während die Lade Gottes unter Vordächern steht.
3 Nathan sprach zum
König: Geh und tu, was immer du vorhast, denn Jahwe ist mit dir!
4 Aber in derselben
Nacht kam das Wort Jahwes zu Nathan:
5 Geh und sag meinem
Diener David: Jahwe sagt das: Sollst du mir einen Tempel bauen, in
dem ich leben kann?
6 Ich habe von dem
Tag, an dem ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt habe, bis
heute nie in einem Haus gelebt, sondern bin mit einem Zelt als
Unterkunft weitergezogen.
7 Auf all meinen
Reisen mit allen Israeliten sagte ich etwa zu einem der Richter
Israels, denen ich befohlen hatte, mein Volk Israel zu hüten: Warum
baust du mir nicht einen Tempel aus Zedernholz?
8 Das ist es, was du
zu meinem Diener David sagen musst: Jahwe Sabaoth sagt das: Ich nahm
dich von der Weide, von der Weide mit den Schafen, um der Führer
meines Volkes Israel zu werden;
9 Ich bin bei dir
gewesen, wohin du auch gegangen bist; ich habe alle deine Feinde für
dich vertrieben. Ich werde deinen Ruhm so groß machen wie den Ruhm
der Größten auf Erden!
10 Ich werde meinem
Volk Israel einen Platz bieten; ich werde sie dort einpflanzen, und
dort werden sie leben und nie wieder gestört werden; noch werden sie
von den Bösen unterdrückt werden, wie sie es früher waren,
11 seit der Zeit,
als ich Richter eingesetzt habe, um mein Volk Israel zu regieren; und
ich werde dir Ruhe von all deinen Feinden gewähren. Jahwe sagt dir
außerdem, dass er dich zu einer Dynastie machen wird.
12 Und wenn deine
Tage vorbei sind und du zu deinen euren Vorfahren einschläfst, werde
ich deinen Erben, deinen Sohn, zu deinem Nachfolger ernennen, und ich
werde seine Souveränität sichern.
13 Er wird einen
Tempel für meinen Namen bauen, und ich werde seinen königlichen
Thron für immer sichern.
14 Ich werde ihm ein
Vater sein und er ein Sohn für mich; wenn er Unrecht tut, werde ich
ihn mit einer Rute bestrafen, wie sie die Menschen benutzen, mit
Schlägen, wie sie die Männer geben.
15 Aber meine treue
Liebe wird ihm nie entzogen werden, wie ich sie von Saul, dem ich sie
vor dir entzogen habe, zurückgezogen habe.
16 Deine Dynastie
und deine Souveränität werden immer fest vor mir stehen und dein
Thron wird für immer sicher sein.
17 Nathan erzählte
David von all diesen Worten und dieser ganzen Offenbarung.
18 König David ging
dann hinein, setzte sich vor Jahwes Angesicht und sagte: Wer bin ich,
Herr Jahwe, und was ist meine Abstammung, dass du mich bis hierher
geführt hast?
19 Doch das schien
dir, Herr Jahwe, zu wenig, und jetzt erweiterst du dein Versprechen
für die Familie deines Dieners in die ferne Zukunft. Das ist
menschliches Schicksal, Herr Jahwe.
20 Was kann David
noch zu dir sagen? Denn du, Herr Jahwe, weißt alles über deinen
Diener!
21 Wegen deiner
Verheißung und weil du so geneigt warst, hattest du die
Großzügigkeit, dies deinem Diener zu offenbaren.
22 Deshalb bist du
groß, Herr Jahwe; es gibt niemanden wie dich, keinen Gott außer dir
allein, wie alles, was wir gehört haben, bestätigt.
23 Gibt es ein
anderes Volk auf Erden wie dein Volk, wie Israel, das ein Gott erlöst
und zu seinem Volk gemacht und ihm einen Namen gemacht hat, indem er
in seinem Namen große und schreckliche Dinge getan hat, indem er
Nationen und ihre Götter vor seinem Volk vertrieben hat?
24 Denn du hast dein
Volk Israel zu deinem eigenen Volk gemacht für immer und ewig, und
du, Jahwe, bist ihr Gott geworden.
25 Nun, Jahwe
Elohim, möge die Verheißung, die du deinem Diener und seiner
Familie gegeben hast, für immer Bestand haben, wie du gesagt hast,
26 damit dein Name
für immer erhöht wird und das Volk spricht: Israels Gott ist Jahwe
Sabaoth. Die Dynastie deines Dieners David wird vor dir sicher sein,
27 seit du, Jahwe
Sabaoth, Gott Israels, deinem Diener offenbart hast: Ich werde dir
eine Dynastie bauen. - Deshalb hat es dein Diener gewagt, dir dieses
Gebet anzubieten.
28 Ja, Herr Jahwe,
du bist wirklich Gott, deine Worte sind wahr, und du hast deinem
Diener dieses großzügige Versprechen gegeben.
29 Außerdem hast du
dich herabgelassen, die Dynastie deines Dieners zu segnen, damit sie
für immer vor dir bleibt; denn du, Herr Jahwe, hast gesprochen; und
die Dynastie deines Dieners soll mit deinem Segen für immer gesegnet
werden.
ACHTES KAPITEL
1 Danach besiegte
David die Philister und unterwarf sie. Dem Griff der Philister
entriss er...
2 Er besiegte auch
die Moabiter und ließ sie auf dem Boden liegen und maß sie an der
Schnur ab; er maß zwei Schnüre, die getötet werden sollten, und
eine volle Schnur, um ihr Leben zu retten. Die Moabiter wurden zu
Davids Untertanen und zollten ihm Tribut.
3 David besiegte
Haddad-Ezer, den Sohn Rehobs, den König von Zoba, als dieser eine
Expedition durchführte, um seine Macht über den Fluss zu erweitern.
4 David nahm tausend
siebenhundert Wagenlenker und zwanzigtausend Fußsoldaten von ihm
gefangen; David lähmte alle Wagenmannschaften und behielt nur
hundert von ihnen.
5 Die Aramäer von
Damaskus kamen zu Hilfe des Haddad-Ezer, des Königs von Zoba, aber
David tötete 22000 von den Aramäern.
6 David setzte dann
Gouverneure über Aram in Damaskus ein, und die Aramäer wurden zu
Davids Untertanen und zollten ihm Tribut. Wohin David auch ging,
Jahwe gab ihm den Sieg.
7 David nahm die
goldenen Schilde der Wachen Haddad-Ezers und brachte sie nach
Jerusalem.
8 Von Beta und
Berotai, den Städten Haddad-Ezers, eroberte König David eine große
Menge Bronze.
9 Als Toi, der König
von Hamat, hörte, dass David das ganze Heer Haddad-Ezers besiegt
hatte,
10 schickte er
seinen Sohn Adoram zu König David, um ihn zu begrüßen und ihm zu
gratulieren, dass er Krieg gegen Haddad-Ezer geführt und ihn besiegt
hatte, da Haddad-Ezer mit Toi im Krieg war. Adoram brachte
Gegenstände aus Silber, Gold und Bronze mit,
11 die König David
auch Jahwe geweiht hat, wie er bereits das Silber und Gold aus allen
Nationen, die er unterworfen hatte, geweiht hatte,
12 von Aram, Moab,
den Ammonitern, den Philistern und Amalek und von der Beute
Haddad-Ezers, des Sohnes Rehobs, des Königs von Zoba.
13 David wurde
berühmt, als er nach Hause kam, nachdem er die Edomiter im Tal des
Salzes besiegt hatte, achtzehn tausend von ihnen.
14 Er setzte in Edom
Gouverneure ein, und alle Edomiter wurden zu Davids Untertanen. Wohin
David auch ging, Jahwe gab ihm den Sieg.
15 David regierte
über ganz Israel und verwaltete Recht und Gerechtigkeit für sein
ganzes Volk.
16 Joab, der Sohn
der Zeruja, war der Befehlshaber des Heeres; Joschafat, der Sohn
Ahiluds, war der Vorbote;
17 Zadok und
Abjatar, der Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, waren Priester;
Seraja war Sekretär;
18 Benaja, der Sohn
Jojadas, befehligte die Kreter und Pleter; die Söhne Davids waren
Priester.
NEUNTES KAPITEL
David fragte: Gibt
es noch jemanden, der zu Sauls Familie gehört, dem ich um Jonathans
willen Treue erweisen könnte?
2 Nun hatte Sauls
Familie einen Diener, der Ziba hieß. Als er zu David gerufen worden
war, sagte der König: Bist du Ziba? - Zu deinen Diensten, antwortete
der.
3 Der König sprach:
Ist niemand übrig, der zu Sauls Familie gehört, damit ich ihn mit
Gottes treuer Liebe behandeln kann? - Ziba sagte zu dem König: Es
gibt immer noch einen von Jonathans Söhnen. Er hat die Füße
verkrüppelt.
4 Der König fragte:
Wo ist er? - Ziba antwortete: Er lebt im Haus von Machir, dem Sohn
von Ammiel, in Lo-Debar.
5 Da sandte König
David, er solle aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, in
Lo-Debar abgeholt werden.
6 Als er in Davids
Gegenwart eintrat, fiel Meribbaal, der Sohn Jonathans, des Sohnes
Sauls, auf sein Gesicht und warf sich nieder. David sagte: Meribbaal!
- Er antwortete: Hier bin ich, zu deinen Diensten.
7 David sagte dann:
Fürchte dich nicht; ich werde dich um deines Vaters Jonathan willen
mit treuer Liebe behandeln. Ich werde dir alle Güter deines
Großvaters Saul zurückgeben, und du wirst immer an meinem Tisch
essen.
8 Meribbaal warf
sich nieder und sagte: Wer ist dein Knecht, dass du einem toten Hund
wie mir die Gunst erweisen willst?
9 Der König rief
dann Sauls Knecht Ziba und sagte: Alles, was Saul und seiner Familie
gehört, gebe ich dem Sohn deines Herrn.
10 Du musst das Land
für ihn bearbeiten, du und deine Söhne und deine Sklaven; ihr müsst
die Produkte ernten, um der Familie deines Herrn Nahrung zu bieten.
Aber Meribbaal, der Sohn deines Herrn, wird immer an meinem Tisch
essen. - Nun hatte Ziba fünfzehn Söhne und zwanzig Sklaven.
11 Ziba sagte zu dem
König: Dein Knecht wird alles tun, was mein Herr, der König, seinem
Knecht befohlen hat. - So aß Meribbaal an Davids Tisch wie einer der
Söhne des Königs.
12 Meribbaal hatte
einen jungen Sohn namens Micha. Alle Menschen, die in Zibas Haushalt
lebten, kamen in den Dienst von Meribbaal.
13 Meribbaal lebte
in Jerusalem, da er immer am Tisch des Königs aß. Er war in beiden
Füßen verkrüppelt.
ZEHNTES KAPITEL
1 Danach, als der
König der Ammoniter starb und sein Sohn Hanun ihm folgte,
2 dachte David: Ich
werde Hanun, dem Sohn Nahaschs, dieselbe treue Liebe zeigen, wie sein
Vater sie mir gezeigt hat. - Und David sandte seine Vertreter, um ihm
sein Beileid auszusprechen. Aber als Davids Vertreter das Land der
Ammoniter erreichten,
3 sagten die Fürsten
der Ammoniter zu Hanun, ihrem Herrn: Glaubst du wirklich, David würde
deinen Vater ehren, wenn er dir Barmherzigkeit sendet? Im Gegenteil,
der Grund, warum David seine Vertreter zu dir geschickt hat, ist die
Erkundung der Stadt, die Erkundung und der Sturz der Stadt.
4 Daraufhin ergriff
Hanun Davids Stellvertreter, schnitt ihnen die Hälfte der Bärte ab,
schnitt ihre Kleider auf halber Höhe an ihren Hinterbacken ab und
schickte sie weg.
5 Als David das
gesagt wurde, schickte er jemanden, um sie zu treffen, da die Männer
vor Scham überwältigt waren. Bleibt in Jericho, sagte der König,
bis eure Bärte wieder gewachsen sind und dann kommt zurück.
6 Als die Ammoniter
merkten, dass ihnen David widersprach, schickten sie Agenten, um
zwanzigtausend Fußsoldaten von den Aramäern von Beth-Rehob und den
Aramäern von Zoba, eintausend Mann vom König von Maaka und
zwölftausend Männer vom Fürsten von Tobo zu leihen.
7 Als David das
hörte, schickte er Joab mit der ganzen Armee, den Helden.
8 Die Ammoniter
marschierten auf und zogen ihre Schlachtlinie vor dem Stadttor auf,
während die Aramäer von Zoba und Rehob und die Männer von Tobo und
Maaka sich im Freien auf Distanz hielten.
9 Da er sah, dass er
an zwei Fronten, an seiner Vorder- und an seiner Rückseite kämpfen
musste, wählte er die besten von Israels gepflegten Männer aus und
zog sie in eine Reihe mit Blick auf die Aramäer.
10 Er vertraute den
Rest des Heeres seinem Bruder Abischai an und stellte sie in einer
Reihe vor den Ammonitern auf.
11 Wenn die Aramäer
sich als zu stark erweisen, musst du mir zu Hilfe kommen, sagte er.
Wenn sich die Ammoniter als zu stark erweisen, werde ich zu dir
kommen.
12 Sei mutig! Lass
uns wie Männer für unser Volk und für die Städte unseres Gottes
kämpfen. Und lass den HERRN tun, wie er denkt!
13 Joab und seine
Streitmacht schlugen sich mit den Aramäern, die bei seinem Angriff
flohen.
14 Als die Ammoniter
sahen, dass die Aramäer geflohen waren, flohen auch sie vor Abischai
und zogen sich in die Stadt zurück. Daher brach Joab seinen Feldzug
gegen die Ammoniten ab und kehrte nach Jerusalem zurück.
15 Die Aramäer
erkannten, dass Israel sie besiegt hatte, und konzentrierten ihre
Kräfte.
16 Haddad-Ezer
sandte Boten und mobilisierte die auf der anderen Seite des Flusses
lebenden Aramäer; und diese kamen bei Elam an, mit Schobach, dem
Befehlshaber von Haddad-Ezers Heer, an ihrer Spitze.
17 Als David davon
unterrichtet wurde, brachte er ganz Israel zusammen, überquerte den
Jordan und kam in Elam an. Die Aramäer stellten sich gegenüber
David auf und bekämpften ihn.
18 Aber die Aramäer
flohen aus Israel, und David tötete siebenhundert ihrer Wagengruppen
und vierzigtausend Mann; er schlug auch Schobach, den Befehlshaber
ihrer Armee, nieder, der dort starb.
19 Als alle
Vasallenkönige von Haddad-Ezer sahen, dass Israel sie besiegt hatte,
machten sie Frieden mit den Israeliten und wurden ihre Untertanen.
Die Aramäer hatten Angst, den Ammonitern noch mehr zu helfen.
ELFTES KAPITEL
1 Zum Jahreswechsel,
als die Könige in den Kampf gingen, schickte David Joab und mit ihm
seine Wachen und ganz Israel. Sie massakrierten die Ammoniter und
belagerten Rabba der Ammoniter. David blieb jedoch in Jerusalem.
2 Es geschah gegen
Abend, als David aus dem Schlaf aufgestanden war und auf dem
Schlossdach spazierte, dass er vom Dach her eine nackte Frau beim
Baden sah; die Frau war wunderschön.
3 David stellte
Nachforschungen über diese Frau an und es wurde ihm gesagt: Das ist
Batseba, die Tochter von Eliam und die Ehefrau von Uria, dem
Hethiter.
4 David sandte dann
Boten, um sie abzuholen. Sie kam zu ihm und er hatte Sex mit ihr,
kurz nachdem sie sich von ihrer Periode gereinigt hatte. Sie ging
dann wieder nach Hause.
5 Die Frau wurde
schwanger und schickte eine Nachricht an David: Ich bin schwanger!
6 David sandte
daraufhin eine Nachricht an Joab: Sende mir Uria, den Hethiter. -
Daraufhin sandte Joab den Uria zu David.
7 Als Uria ihn
erreichte, fragte David, wie es Joab ging und wie die Armee war und
wie der Krieg ablief.
8 Da sprach David zu
Uria: Geh in dein Haus und wasche deine Füße! - Uria verließ den
Palast und erhielt ein Geschenk vom Tisch des Königs.
9 Uria schlief
jedoch bei dem Leibwächter seines Herrn am Palasttor und ging nicht
in sein Haus hinunter.
10 Dies wurde David
gemeldet. Uria, sagten sie, ist nicht zu seinem Haus
hinuntergegangen. - Also fragte David den Uria: Bist du nicht gerade
von der Reise gekommen? Warum bist du nicht runter in dein Haus
gegangen?
11 Worauf Uria
antwortete: Die Lade, Israel und Juda sind in Hütten untergebracht;
mein Meister Joab und die Wachen meines Herrn kampieren im Freien.
Soll ich da zu mir nach Hause gehen und mit meiner Frau essen und
trinken und Liebe machen? So wahr der HERR lebt und so wahr du selbst
lebst, werde ich so etwas nicht tun!
12 David sagte dann
zu Uria: Bleib heute hier; morgen schicke ich dich ab. - Also blieb
Uria an diesem Tag in Jerusalem.
13 Am nächsten Tag
lud David ihn in seiner Gegenwart zum Essen und Trinken ein und
machte ihn betrunken. Am Abend ging Uria hinaus und legte sich bei
dem Leibwächter seines Herrn nieder, ging aber nicht in sein Haus
hinunter.
14 Am nächsten
Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria.
15 In dem Brief
schrieb er: Bringe Uria an die Front, wo der Kampf am heftigsten ist,
und dann falle zurück, damit er verwundet und getötet wird.
16 Joab, der dann
die Stadt belagerte, stationierte Uria an einem Punkt, von dem er
wusste, dass es dort harte Kämpfer geben würde.
17 Die Leute der
Stadt schlugen aus und bekämpften Joab; es gab Verluste in der Armee
unter Davids Wachen, und Uria, der Hethiter, wurde ebenfalls getötet.
18 Joab schickte
David einen vollständigen Bericht über die Schlacht.
19 Dem Boten gab er
diesen Befehl: Wenn ihr dem König alles über die Schlacht erzählt
habt,
20 wenn der Zorn des
Königs geweckt wird und er sagt: Warum seid ihr in die Nähe der
Stadt gegangen, um zu kämpfen? Wusstet ihr nicht, dass sie von den
Wällen schießen würden?
21 Wer hat
Abimelech, den Sohn von Jerubbaal, getötet? War es nicht eine Frau,
die einen Mühlstein von den Wällen auf ihn fallen ließ, so dass er
in Thebez zu Tode kam? Warum seid ihr in die Nähe der Stadtmauer
gegangen? Dann sollt ihr sagen: Dein Knecht Uria, der Hethiter, ist
ebenfalls tot.
22 Der Bote machte
sich also auf den Weg und erzählte David bei seiner Ankunft alles,
was Joab ihm befohlen hatte, es zu sagen. David wurde wütend auf
Joab und sagte zu dem Boten: Warum seid ihr in der Nähe der Wälle
gegangen? Wer hat Abimelech, den Sohn von Jerubbaal, getötet? War es
nicht eine Frau, die einen Mühlstein von den Wällen auf ihn warf,
so dass er in Thebez zu Tode kam? Warum seid ihr in die Nähe der
Wälle gegangen?
23 Der Bote
antwortete David: Ihre Männer hatten sich einen ersten Vorteil
verschafft und kamen dann heraus, um uns im Freien zu verwickeln. Wir
jagten sie dann zurück in den Torweg,
24 aber die
Bogenschützen schossen von den Wällen auf deine Gefolgsleute;
einige der Gefolgsleute des Königs kamen ums Leben, und auch dein
Knecht Uria, der Hethiter, ist tot.
25 David sagte dann
zu dem Gesandten: Sage dies zu Joab: Nimm dir die Sache nicht zu
Herzen; das Schwert verschlingt jetzt einen und jetzt einen anderen.
Greif die Stadt mit größerer Gewalt an und vernichte sie. Das wird
ihn ermutigen.
26 Als Urias Ehefrau
hörte, dass ihr Ehemann Uria tot war, klagte sie um ihren Ehemann.
27 Als die
Trauerzeit vorbei war, sandte David, um sie in sein Haus bringen zu
lassen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber was David
getan hatte, missfiel Jahwe.
ZWÖLFTES KAPITEL
1 Der Herr sandte
den Propheten Nathan zu David. Er kam zu ihm und sagte: In derselben
Stadt waren zwei Männer, einer reich, der andere arm.
2 Der Reiche hatte
Herden und Vieh in großer Zahl;
3 der arme Mann
hatte nur ein Lamm, nur ein kleines, das er gekauft hatte. Er pflegte
es und es wuchs bei ihm und seinen Kindern auf, aß sein Brot, trank
aus seiner Tasse und schlief in seinen Armen; es war für ihn wie
eine Tochter.
4 Als ein Reisender
kam, um zu bleiben, nahm der Reiche nichts von seiner eigenen Herde
oder Vieh, um den Wanderer zu versorgen, der zu ihm gekommen war.
Stattdessen stahl er das Lamm des armen Mannes und bereitete es für
seinen Gast vor.
5 David wurde auf
den Mann wütend. „So wahr Jahwe lebt, sagte er zu Nathan, verdient
der Mann, der dies getan hat, den Tod.
6 Da er so etwas tut
und kein Mitleid gezeigt hat, soll er das Lamm vierfach zurückzahlen.
7 Nathan sagte zu
David: Du bist der Mann! Jahwe, der Gott Israels, sagt dies: Ich habe
dich gesalbt, König von Israel, ich habe dich aus Sauls Fängen
gerettet.
8 Ich gab dir den
Haushalt deines Herrn und die Frauen deines Herrn in deine Arme. Ich
gab dir das Haus Israel und das Haus Juda. und wenn dies noch zu
wenig ist, werde ich dir auch andere Dinge geben.
9 Warum hast du den
Herrn verachtet, indem du das getan hast, was ihm missfällt? Du hast
Uria, den Hethiter, zum Schwert gestellt, du hast seine Ehefrau zu
deiner Frau gemacht und durch das Schwert der Ammoniten seinen Tod
verursacht.
10 Dafür wird dein
Haushalt niemals frei von dem Schwert sein, denn du hast mich
verachtet und die Ehefrau von Uria, dem Hethiter, genommen, um sie zu
deiner Frau zu machen.
11 Jahwe sagt: Aus
deinem eigenen Haus werde ich dir Unglück erwecken. Vor deinen Augen
werde ich deine Frauen nehmen und sie deinem Nächsten geben, der bei
hellem Tageslicht mit deinen Frauen schlafen wird.
12 Du hast im
Geheimen gearbeitet, aber ich werde dies tun, dass es ganz Israel am
helllichten Tag sehen kann.
13 David sprach zu
Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt. - Nathan sagte dann zu
David: Der HERR vergibt dir seine Sünde; du sollst nicht sterben.
14 Aber da du den
HERRN dadurch empört hast, wird das Kind, das dir geboren wurde,
sterben.
15 Und Nathan ging
nach Hause. Der Herr schlug das Kind, das die Ehefrau des Uria dem
David geboren hatte, und es wurde schwer krank.
16 David bat den
HERRN für das Kind. Er hielt ein striktes Fasten ein und ging nach
Hause und verbrachte die Nacht auf dem Boden, in Sackleinen.
17 Die Beamten
seines Hauses standen um ihn herum und beabsichtigten, ihn vom Boden
aufzuheben, aber er lehnte dies ab und nahm auch kein Essen ein.
18 Am siebten Tag
starb das Kind! Davids Gefolge hatte Angst, ihm zu sagen, dass das
Kind tot sei. Selbst als das Kind noch lebte, dachten sie, haben wir
mit ihm geredet, und er wollte nicht auf uns hören. Wie können wir
ihm sagen, dass das Kind tot ist? Er wird etwas Verzweifeltes tun…!
19 David bemerkte
jedoch, dass sein Gefolge unter sich flüsterte, und erkannte, dass
das Kind tot war. Ist das Kind tot? fragte er die Offiziere. Sie
antworteten: Es ist tot.
20 David stieg vom
Boden auf, badete und salbte sich und zog frische Kleider an. Dann
ging er in das Heiligtum des Herrn und warf sich nieder. Als er in
sein Haus zurückkehrte, bat er darum, mit Essen bedient zu werden,
und aß.
21 Sein Gefolge
sagte: Warum benimmst du dich so? Als das Kind noch lebte, fastetest
du und weintest; jetzt, da das Kind tot ist, stehst du auf und nimmst
Nahrung zu dir!
22 Als das Kind noch
lebte, antwortete er, fastete und weinte ich, weil ich immer dachte:
Wer weiß? Vielleicht wird Jahwe Mitleid mit mir haben und das Kind
wird leben.
23 Aber jetzt, wo es
tot ist, warum sollte ich fasten? Kann ich es wieder zurückbringen?
Ich werde zu ihm gehen, aber es kann nicht zu mir zurückkommen.
24 David tröstete
seine Frau Batseba. Er ging zu ihr und schlief mit ihr. Sie empfing
und gebar einen Sohn, den sie Salomo nannte. Der HERR liebte ihn!
25 Und er machte
dies durch den Propheten Nathan bekannt, der ihn Jedidjah (Geliebter
Jahwes) nannte, wie der Herr es ihm befohlen hatte.
26 Joab griff Rabba
der Ammoniter an und eroberte die Königsstadt.
27 Dann sandte er
Boten, um David zu sagen: Ich habe Rabba angegriffen und die
Wasserversorgung eingenommen.
28 Nun also
versammle den Rest der Armee, belagere die Stadt und nimm sie ein,
oder ich werde sie einnehmen, und die Stadt wird nach mir genannt!
29 Also stellte
David die ganze Armee zusammen und marschierte gegen Rabba. Er griff
die Stadt an und eroberte sie
30 und nahm seinem
König die Krone vom Haupt; die war an Gewicht einen Zentner Gold
schwer, und an ihr waren Edelsteine; und sie wurde David aufs Haupt
gesetzt. Und er führte aus der Stadt viel Beute weg.
31 Aber das Volk
darin führte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die
Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie
an den Ziegelöfen arbeiten. So tat er mit allen Städten der
Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach
Jerusalem zurück.
DREIZEHNTES KAPITEL
1 Danach fanden
folgende Ereignisse statt. Absalom, der Sohn Davids, hatte eine
wunderschöne Schwester, die Tamar hieß. Amnon, der Sohn Davids,
verliebte sich in sie.
2 Amnon war so
besessen von seiner Schwester Tamar, dass es ihn krank machte, da sie
Jungfrau war und Amnon es für unmöglich hielt, ihr etwas zu antun.
3 Aber Amnon hatte
einen Freund namens Jonadab, den Sohn von Schimea, Davids Bruder, und
Jonadab war ein sehr schlauer Mann.
4 Sohn des Königs,
sagte er, sag mir, warum du morgen für morgen so abgenutzt
aussiehst? Willst du es mir nicht sagen? - Amnon antwortete: Ich bin
verliebt in Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom.
5 Da sagte Jonadab:
Leg dich in dein Bett, tu so, als ob du krank wärst, und wenn dein
Vater kommt, um dich zu besuchen, sag: Bitte, lass meine Schwester
Tamar kommen und mir etwas zu essen geben, lass sie das Essen
zubereiten, wo ich sie sehen kann. Was sie mir gibt, werde ich essen.
6 Amnon legte sich
nieder und gab vor, krank zu sein. Der König kam, um ihn zu
besuchen, und Amnon sagte zu dem König: Bitte lass meine Schwester
Tamar kommen und ein oder zwei Kuchen backen, wo ich zusehen kann.
Was sie mir gibt, werde ich essen.
7 David schickte
daraufhin eine Nachricht an Tamar im Palast: Geh zu deinem Bruder
Amnon ins Haus und bereite ihm etwas zu essen zu.
8 Tamar ging zu dem
Haus ihres Bruders Amnon, der dort im Bett lag. Sie nahm Teig und
knetete ihn, und während er zusah, bereitete sie Kuchen und backte
den Kuchen.
9 Dann nahm sie die
Pfanne und stellte sie vor sich hin, aber er wollte nicht essen.
Amnon sagte: Lass mich alle verlassen! - Also zogen sich alle zurück.
10 Amnon sagte dann
zu Tamar: Bring das Essen in den inneren Raum, damit ich essen kann,
was du mir gibst. - So nahm Tamar die Kuchen, die sie gemacht hatte,
und brachte sie zu ihrem Bruder Amnon im inneren Raum.
11 Und als sie ihm
das Essen anbot, packte er sie und sagte: Komm zu mir ins Bett,
Schwester!
12 Sie antwortete:
Nein, Bruder! Zwing mich nicht! Dies ist keine Möglichkeit, sich in
Israel zu benehmen. Tu nicht so etwas Schändliches!
13 Wohin soll ich
gehen? Ich würde von dieser Schande gekennzeichnet sein, während du
in Israel in Ungnade fallen würdest. Warum gehst du nicht und
sprichst mit dem König? Er wird es nicht ablehnen, mich dir zu
geben.
14 Aber er wollte
nicht auf sie hören; er überwältigte sie und vergewaltigte sie.
15 Amnon wurde dann
von extremem Hass auf sie ergriffen; der Hass, den er jetzt für sie
empfand, war größer als seine frühere Liebe. Steh auf und geh!
sagte er.
16 Sie sagte: Nein,
Bruder! Mich wegzuschicken, wäre schlimmer als das andere Unrecht,
das du mir angetan hast! - Aber er wollte nicht auf sie hören.
17 Er rief seinen
persönlichen Diener. Erlöse mich von dieser Frau! sagte er. Wirf
sie raus und schließe die Tür hinter ihr!
18 Sie trug ein
prachtvolles Kleid, denn dies war das, was die unverheirateten
Töchter des Königs früher getragen haben. Der Diener stieß sie
hinaus und verriegelte die Tür hinter sich.
19 Tamar war Staub
auf ihren Kopf, zerriss das prachtvolle Kleid, das sie trug, legte
ihre Hand auf ihren Kopf und ging fort, während sie weinte.
20 Ihr Bruder
Absalom sagte zu ihr: War dein Bruder Amnon bei dir? Schwester, sei
still; er ist dein Bruder; nimm dir die Sache nicht so zu Herzen! -
Tamar ging jedoch untröstlich in das Haus ihres Bruders Absalom
zurück.
21 Als König David
die ganze Geschichte hörte, war er sehr wütend; aber er hatte nicht
den Wunsch, seinem Sohn Amnon, den er liebte, Schaden zuzufügen,
weil er sein Erstgeborener war.
22 Absalom wollte
jedoch nicht einmal mit Amnon sprechen, da er Amnon hasste, weil er
seine Schwester Tamar vergewaltigt hatte.
23 Zwei Jahre
später, als Absalom die Schafscherer in Baal-Hazor, in der Nähe von
Ephraim, versammelt hatte, lud er alle Söhne des Königs ein.
24 Absalom ging zum
König und sagte: Nun, Herr, dein Knecht hat die Schafscherer
versammet. Werden der König und sein Gefolge sich freuen, mit deinem
Diener zu kommen?
25 Nein, mein Sohn,
antwortete der König, wir dürfen nicht alle kommen und dir zur Last
fallen. - Und obwohl Absalom hartnäckig war, wollte er nicht gehen,
sondern ihn abweisen.
26 Absalom beharrte
darauf: Dann soll mein Bruder Amnon wenigstens mit uns kommen. - Der
König sagte: Warum sollte er mit dir gehen?
27 Da bedrängte ihn
Absalom, dass er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen
ließ.
28 Absalom aber
gebot seinen Leuten: Seht zu, wenn Amnon fröhlich wird vom Wein und
ich zu euch spreche: Schlagt Amnon nieder! so sollt ihr ihn töten.
Fürchtet euch nicht, denn ich habe es euch geboten; seid nur getrost
und geht mutig ans Werk!
29 So taten die
Leute Absaloms mit Amnon, wie ihnen Absalom geboten hatte. Da
sprangen alle Söhne des Königs auf, und jeder setzte sich auf sein
Maultier, und sie flohen.
30 Und als sie noch
auf dem Wege waren, kam das Gerücht zu David, Absalom habe alle
Söhne des Königs erschlagen, dass nicht einer von ihnen übrig
geblieben wäre.
31 Da stand der
König auf und zerriss seine Kleider und warf sich auf die Erde, und
alle seine Knechte, die um ihn her standen, zerrissen auch ihre
Kleider.
32 Da sprach
Jonadab, der Sohn von Schimea, des Bruders Davids: Mein Herr denke
nicht, dass alle jungen Männer, die Söhne des Königs, tot sind;
sondern Amnon allein ist tot. Denn das hatte Absalom im Sinn von dem
Tag an, da jener seine Schwester Tamar vergewaltigte.
33 So denke nun
nicht mein Herr, der König, dass alle Söhne des Königs tot sind,
sondern Amnon allein ist tot.
34 Absalom aber
floh. Und als der Knecht auf dem Wachturm seine Augen hob und
ausschaute, siehe, da kamen viele Leute auf dem Wege hinter ihm an
der Seite des Berges entlang.
35 Da sprach Jonadab
zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht
gesagt hat, so ist es geschehen.
36 Und als er
ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben
ihre Stimme und weinten. Der König und alle seine Knechte weinten
auch sehr.
37 Absalom aber floh
und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds, dem König von Geschur. David
aber trug Leid um seinen Sohn Amnon allezeit.
38 Als aber Absalom
geflohen und nach Geschur gezogen war, blieb er dort drei Jahre.
39 Und der König
hörte auf, mit Absalom zu zanken, denn er hatte Trost gefunden über
Amnon und dass er tot war.
VIERZEHNTES KAPITEL
1 Nun bemerkte Joab,
der Sohn von Zeruja, dass der König zu Absalom geneigt war.
2 Joab sandte
deshalb nach Tekoa nach einer Weisen Frau. Tu so, als wärst du in
Trauer, sagte er. Zieh dich in Trauer an, parfümiere dich nicht;
verhalte dich wie eine Frau, die seit langem um die Toten trauert.
3 Dann geh zum König
und sprich zu ihm. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund, die sie
sagen sollte.
4 Da ging die Frau
von Tekoa zum König und fiel auf ihr Gesicht zu Boden und warf sich
nieder. Hilfe, mein Herr König! sagte sie.
5 Der König sagte:
Was ist los? - Wie du siehst, antwortete sie, ich bin Witwe; mein
Mann ist tot.
6 Deine Dienerin
hatte zwei Söhne, und draußen auf den Feldern, wo niemand
eingreifen konnte, hatten sie Streit. Und einer von ihnen schlug den
anderen und tötete ihn.
7 Und nun ist der
ganze Clan gegen deine Magd empört. Gib den Mann auf, der seinen
Bruder getötet hat, sagen sie, damit wir ihn zum Tode bringen
können, um für das Leben des Bruders, den er ermordet hat, zu
sühnen, und so werden wir auch den Erben vernichten. Auf diese Weise
werden sie die mir noch verbleibende Glut auslöschen und meinem Mann
weder Namen noch Überlebende auf der Erde lassen.
8 Da sprach der
König zu der Frau: Geh nach Hause; ich werde selbst Befehle über
deinen Fall erteilen.
9 Die Frau von Tekoa
sagte zu dem König: Mein Herr König! Möge die Schuld bei mir und
bei meiner Familie sein; der König und sein Thron sind unschuldig.
10 Bring mir den
Mann, der dich bedroht hat, antwortete der König, und er wird dich
nie wieder verletzen.
11 Sie sagte: Der
König möge sich freuen, den Namen des Herrn, deines Gottes,
auszusprechen, damit der Bluträcher nicht größeren Schaden
anrichten und meinen Sohn zerstören kann. - So wahr der Herr lebt,
sagte er, wird keines der Haare deines Sohnes zu Boden fallen!
12 Da sagte die
Frau: Erlaube deiner Magd, meinem Herrn, dem König, etwas anderes zu
sagen. - Sprich weiter, sagte er.
13 Die Frau sagte:
Warum hat der König, der sich mit diesem Urteil selbst verurteilt
hat, die Idee, gegen die Interessen des Volkes Gottes, den Sohn, den
er verbannt hat, nicht nach Hause zu holen?
14 Wir sind alle
sterblich. Wir sind wie Wasser, das auf dem Boden verschüttet wird,
das nicht wieder aufgesammelt werden kann, noch erhebt Gott eine
Leiche. Der König müsste deshalb Pläne machen, damit sein
verbannter Sohn im Exil nicht weit von ihm entfernt bleibt.
15 Der Grund, warum
ich zu meinem Herrn, dem König, darüber sprechen wollte, ist, dass
ich eingeschüchtert wurde und deine Magd dachte: Ich werde mit dem
König sprechen, vielleicht wird der König tun, was seine Magd
verlangt.
16 Der König
willige ein, seine Magd vor den Fängen des Mannes zu retten, der
versucht, mich und meinen Sohn vom Erbe Gottes abzuschneiden.
17 Lass ein Wort von
meinem Herrn, dem König, den Frieden wiederherstellen, den Frieden
wiederherstellen! Deine Magd dachte: Mein Herr, der König, ist wie
der Engel Gottes, wenn er Gutes und Böses versteht. Der HERR, dein
Gott, sei mit dir!
18 Als er der Frau
antwortete, sagte der König: Nun weiche der Frage, die ich dir
stellen werde, nicht aus. - Die Frau sagte: Möge mein Herr, der
König, seine Frage stellen.
19 Ist Joab nicht
bei all dem hinter dir? fragte der König. Die Frau antwortete: So
wahr du lebst, mein Herr König, kann ich nicht entkommen dem, was
mein Herr König sagt, weder nach rechts noch nach links. Ja, es war
dein Knecht Joab, der mir meine Befehle gab; er hat alle diese Worte
in den Mund deiner Magd gegeben.
20 Dein Knecht Joab
tat dies, um sich der Sache indirekt anzunähern, aber mein Herr hat
die Sophia des Engels Gottes! Er weiß alles, was auf der Erde
geschieht!
21 Der König sagte
zu Joab: Gut, die Klage ist gewährt. Geh und bring den jungen Mann
Absalom zurück.
22 Joab fiel auf
sein Gesicht zu Boden, warf sich nieder und segnete den König. Mein
Herr König, sagte Joab, heute weiß dein Diener, dass er deine Gunst
gewonnen hat, da der König getan hat, was sein Diener gefragt hat.
23 Joab machte sich
dann auf den Weg, ging nach Geschur und brachte Absalom nach
Jerusalem zurück.
24 Der König aber
sprach: Er soll sich in sein Haus zurückziehen, er soll nicht in
meiner Gegenwart erscheinen. - Also zog sich Absalom in sein eigenes
Haus zurück
25 Es war aber in
ganz Israel kein Mann so schön wie Absalom, und er hatte dieses Lob
vor allen; von der Fußsohle bis zum Scheitel war nicht ein Makel an
ihm.
26 Und wenn man sein
Haupthaar schnitt, das geschah alle Jahre, denn es war ihm zu schwer,
sodass man es abschneiden musste, so wog sein Haupthaar zweihundert
Schekel nach dem königlichen Gewicht.
27 Und dem Absalom
wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar, und sie
war eine Frau, schön von Gestalt.
28 Und Absalom
wohnte zwei Jahre in Jerusalem, ohne des Königs Angesicht zu sehen.
29 Und Absalom
sandte zu Joab, um ihn zum König zu senden; aber Joab wollte nicht
zu ihm kommen. Er aber sandte zum zweiten Mal nach ihm; aber er
wollte immer noch nicht kommen.
30 Da sprach er zu
seinen Knechten: Seht das Stück Acker Joabs neben meinem Acker; er
hat Gerste darauf. So geht hin und steckt es in Brand. - Da steckten
die Knechte Absaloms das Stück Land in Brand.
31 Da machte sich
Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben
deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt?
32 Absalom sprach zu
Joab: Siehe, ich sandte zu dir und ließ dir sagen: Komm her, dass
ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur
hergekommen? Es wäre mir besser, dass ich noch dort wäre. So lass
mich nun das Angesicht des Königs sehen; liegt aber eine Schuld auf
mir, so soll er mich töten.
33 Und Joab ging
hinein zum König und sagte es ihm. Und er rief Absalom, dass er
hinein zum König kam; und er fiel nieder vor dem König auf sein
Antlitz zur Erde, und der König küsste Absalom.
FÜNFZEHNTES KAPITEL
1 Danach beschaffte
sich Absalom einen Wagen und Pferde, mit fünfzig Männern, die vor
ihm liefen.
2 Er wollte früh
aufstehen und neben der Straße stehen, die zum Stadttor führte. und
wann immer ein Mann mit einer Klage vor das Tribunal des Königs
kommen musste, rief Absalom zu ihm und fragte: Aus welcher Stadt
kommst du? - Wenn er antwortete: Dein Knecht kommt aus einem der
Stämme Israels,
3 dann sagte
Absalom: Dein Fall ist solide und gerecht, aber keiner der
Stellvertreter des Königs wird dir zuhören.
4 Absalom sagte: Oh,
wer wird mich zum Richter im Land ernennen? Dann könnte jeder mit
einer Klage oder einer Bitte zu mir kommen und ich wollte sehen, dass
er Gerechtigkeit bekäme!
5 Und wenn
irgendjemand zu ihm kam, um sich niederzuwerfen, streckte er seine
Hand aus, zog ihn zu sich heran und küsste ihn.
6 Absalom verhielt
sich mit jedem Israeliten so, der an das Königsgericht des Königs
appellierte, und so gewann Absalom die Herzen der Israeliten.
7 Als vier Jahre
vergangen waren, sagte Absalom zu dem König: Erlaube mir, nach
Hebron zu gehen und das Gelübde zu erfüllen, das ich dem HERRN
gemacht habe.
8 Denn als ich in
Geschur in Aram war, hat dein Knecht dieses Gelübde gemacht: Wenn
der HERR mich nach Jerusalem zurückbringt, so zahle ich dem HERRN in
Hebron meine Andachten.
9 Der König sprach
zu ihm: Geh in Frieden! - Also machte er sich auf und ging nach
Hebron.
10 Absalom sandte
Kuriere durch die Stämme Israels, um zu sagen: Wenn ihr den
Posaunenklang hört, sollt ihr sagen: Absalom ist König in Hebron!
11 Mit Absalom zogen
zweihundert Männer von Jerusalem aus; sie waren eingeladen und in
aller Unschuld gegangen, ohne zu wissen, was los war.
12 Absalom sandte
zum Giloniter, Davids Ratgeber, von Gilo, seiner Stadt, Ahitophel,
und hatte ihn bei sich, während er die Opfer brachte. Die
Verschwörung nahm zu, da Absaloms Anhänger immer zahlreicher
wurden.
13 Ein Bote kam und
sagte zu David: Die Männer von Israel haben ihre Zugehörigkeit zu
Absalom erklärt.
14 David sagte zu
seinem ganzen Gefolge, die mit ihm in Jerusalem waren: Auf, lasst uns
fliehen, sonst werden wir nicht vor Absalom entkommen! Geht so
schnell ihr könnt, falls er einen plötzlichen Angriff unternimmt,
uns überwindet und die Stadt dem Schwert zum Opfer fällt.
15 Das Gefolge des
Königs antwortete: Was auch immer mein Herr, der König,
entscheidet, wir stehen zu deinen Diensten.
16 Der König machte
sich mit seinem ganzen Haus auf den Weg und ließ zehn Konkubinen
zurück, die sich um den Palast kümmerten.
17 Der König machte
sich mit allen Leuten auf den Weg und hielt im letzten Haus.
18 Alle seine
Offiziere standen an seiner Seite. Alle Kreter und Pleter mit Ittai
und allen sechshundert Gittitern, die in seinem Gefolge aus Gat
gekommen waren, marschierten am König vorbei.
19 Der König sprach
zu Ittai, dem Gittiter: Warum kommst du mit uns? Geh zurück und
bleib beim König, denn du bist ein Fremder, ja ein Exilant aus
deiner Heimat.
20 Du bist erst
gestern angekommen. soll ich dich heute mit mir herumwandern lassen,
wenn ich selbst nicht weiß, wohin ich gehe? Geh zurück, nimm deine
Landsleute mit, und möge Jahwe dir Huld und treue Liebe zeigen!
21 Ittai antwortete
dem König: So wahr der HERR lebt und so wahr mein Herr König lebt,
wo auch immer mein Herr König sein mag, in Tod oder Leben, so wird
auch dein Knecht dort sein.
22 David sagte dann
zu Ittai: Geh, marschiere vorbei! - Und Ittai von Gath marschierte
mit all seinen Männern und auch mit allen seinen Kindern vorbei.
23 Die gesamte
Bevölkerung weinte laut, als der König im Bett des Kidron stand und
alle an ihm vorbeigingen und auf die Wüste zusteuerten.
24 Zadok war auch da
und alle Leviten bei ihm und trugen die Lade Gottes. Sie stellten die
Lade Gottes neben Abjatar nieder, bis alle aus der Stadt marschiert
waren.
25 Der König sagte
zu Zadok: Bringe die Lade Gottes zurück in die Stadt. Sollte ich
Jahwes Gunst gewinnen, wird er mich zurückbringen und mir erlauben,
Sie und Ihr Zelt noch einmal zu sehen.
26 Sollte er aber
sagen: Du missfällt mir, - hier bin ich. Er soll mich behandeln, wie
es ihm passt.
27 Der König sagte
zu Zadok, dem Priester: Zieh dich mit Abjatar zurück in die Stadt im
Frieden und mit euch eure beiden Söhne, Ahimaaz, dein Sohn, und
Jonathan, der Sohn Abjatars!
28 Siehe, ich will
warten bei den Furten in der Wüste, bis von euch Botschaft kommt und
mir Kunde bringt.
29 So brachten Zadok
und Abjatar die Lade Gottes zurück nach Jerusalem und blieben dort.
30 David aber ging
den Ölberg hinauf und weinte, und sein Haupt war verhüllt, und er
ging barfuß. Auch alles Volk, das bei ihm war, hatten ein jeder sein
Haupt verhüllt und gingen hinan und weinten.
31 Und als David
gesagt wurde, dass Ahitophel im Bund mit Absalom sei, sprach er:
HERR, mache den Ratschlag Ahitophels zur Torheit!
32 Und als David auf
die Höhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da begegnete ihm
Huschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt.
33 Und David sprach
zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein.
34 Wenn du aber in
die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sprichst: Ich will dein Knecht
sein, König; wie ich zuvor deines Vaters Knecht war, will ich nun
dein Knecht sein, so könntest du mir zugute den Ratschlag Ahitophels
zunichtemachen.
35 Auch sind die
Priester Zadok und Abjatar mit dir. Alles, was du hörst aus des
Königs Hause, sollst du den Priestern Zadok und Abjatar sagen.
36 Siehe, es sind
bei ihnen ihre beiden Söhne: Ahimaaz, Zadoks Sohn, und Jonathan,
Abjatars Sohn. Durch die könnt ihr mir alles zukommen lassen, was
ihr hören werdet.
37 So kam Huschai,
der Freund Davids, in die Stadt. Und Absalom zog in Jerusalem ein.
SECHZEHNTES KAPITEL
1 Als David ein
Stück hinter dem Gipfel vorbeigekommen war, traf ihn Meribbaals
Gefolgsmann Ziba mit zwei Eseln, gesattelt und beladen mit
zweihundert Broten, hundert Bündeln Rosinen, hundert Früchten der
Saison und einer Schale von Wein.
2 Der König sagte
zu Ziba: Was willst du damit machen? - Die Esel, antwortete Ziba,
sind für die Familie des Königs zum Reiten, das Brot und die
Früchte sollen die Soldaten essen, der Wein ist zum Trinken da für
diejenigen, die in der Wüste erschöpft sind.
3 Der König fragte:
Und wo ist der Sohn deines Herrn? - Ziba antwortete dem König: Darum
ist er in Jerusalem geblieben, weil er sagte: Heute wird mir das Haus
Israel das Königreich meines Vaters zurückgeben.
4 Da sprach der
König zu Ziba: Alles, was Meribbaal gehört, gehört nun dir. - Ziba
sagte: Ich mache mich gering, darf ich deiner Gunst würdig sein,
mein Herr König!
5 Als David Bahurim
erreichte, kam ein Mann aus demselben Geschlecht wie Sauls Familie.
Sein Name war Schimei, ein Sohn von Gera, und als er kam, sprach er
Fluch um Fluch aus
6 und warf Steine
auf David und auf das gesamte Gefolge von König David, obwohl die
gesamte Armee und alle Helden eine Eskorte um den König auf beiden
Seiten bildeten.
7 Die Worte seines
Fluches lauteten: Hinab mit dir, hinab mit dir, Mann des Blutes, du
Schuft!
8 Jahwe hat dir
alles vergossene Blut des Hauses Saul zurückerstattet, dessen
Souveränität du angetastet; und Jahwe hat die souveräne Macht auf
deinen Sohn Absalom übertragen. Nun hat dich deine Bosheit
eingeholt, du Blutmann, der du bist.
9 Abischai, der Sohn
der Zeruja, sprach zu dem König: Warum soll dieser tote Hund meinen
Herrn, den König, verfluchen? Lass mich hinübergehen und ihm den
Kopf abschneiden.
10 Der König aber
antwortete: Was kümmert ihr mich, ihr Kinder der Zeruja? Lass ihn
fluchen! Wenn der Herr zu ihm gesagt hat: Fluche David! Welches Recht
hat jemand zu sagen: Warum hast du das getan?
11 David sagte zu
Abischai und seinem ganzen Gefolge: Nun, der Sohn, der aus meinem
eigenen Körper entsprang, sucht jetzt mein Leben; umso mehr Grund
für diesen Benjaminiter, dies zu tun! Lasst ihn fluchen, wenn der
Herr es ihm gesagt hat!
12 Vielleicht wird
der HERR auf mein Elend schauen und mir heute mit seiner Güte dessen
Flüche entgelten.
13 Also gingen David
und seine Männer auf den Weg, und Schimei ging auf dem
gegenüberliegenden Berghang mit ihm und fluchte dabei, warf Steine
und schleuderte Staub.
14 Der König und
alle Leute, die bei ihm waren, kamen erschöpft an. Und dort atmeten
sie auf.
15 Absalom zog mit
allen Männern Israels nach Jerusalem ein. Mit ihm war Ahitophel.
16 Als Huschai, der
Architekt, Davids Freund, Absalom erreichte, sagte Huschai zu
Absalom: Es lebe der König! Lang lebe der König!
17 Absalom sagte zu
Huschai: Ist das deine treue Liebe zu deinem Freund? Warum bist du
nicht mit deinem Freund gegangen?
18 Huschai
antwortete Absalom: Nein, der Mann, den Jahwe und dieses Volk und
alle Männer von Israel erwählt haben, er ist der Mann für mich,
und mit ihm werde ich bleiben!
19 Außerdem, wem
soll ich dienen, wenn nicht seinem Sohn? So wie ich deinem Vater
gedient habe, will ich dir dienen.
20 Absalom sagte zu
Ahitophel: Denke sorgfältig nach. Was sollen wir tun?
21 Ahitophel
antwortete Absalom: Geh zu den Konkubinen deines Vaters ein, die er
verlassen hat, sich um den Palast zu kümmern; dann wird ganz Israel
hören, dass du deinen Vater gründlich bekämpft hast, und die
Entschlossenheit aller deiner Anhänger wird gestärkt.
22 Also wurde auf
dem flachen Dach ein Zelt für Absalom aufgeschlagen, und während
das ganze Israel zuschaute, ging Absalom zu den Konkubinen seines
Vaters ein.
23 Zu jener Zeit
wurde der Ratschlag, den Ahitophel gab, wie eine von Gott erlangte
Entscheidung behandelt; wie bei David, also bei Absalom, wurden alle
Ratschläge Ahitophels betrachtet.
SIEBZEHNTES KAPITEL
1 Ahitophel sagte zu
Absalom: Lass mich zwölftausend Mann wählen und noch in dieser
Nacht auf die Jagd nach David gehen.
2 Ich werde über
ihn herfallen, solange er müde und entmutigt ist; ich werde
Schrecken auf ihn werfen, und alle Leute, die bei ihm sind, werden
weglaufen. Ich werde nur den König töten,
3 und ich werde dann
alles Volk zu dir zurückbringen, wie eine Braut, die zu ihrem
Ehemann zurückkehrt. Du suchst nur das Leben eines Einzelnen; das
Volk wird insgesamt Frieden haben.
4 Der Vorschlag
erschien Absalom und allen Ältesten Israels als gut.
5 Und Absalom
sprach: Nun ruft Huschai, den Architekten, damit wir hören, was auch
er zu sagen hat.
6 Als Huschai zu
Absalom gekommen war, sagte Absalom: Dies ist es, was Ahitophel sagt.
Sollen wir tun, was er vorschlägt? Falls nicht, schlage selbst etwas
vor.
7 Huschai sagte zu
Absalom: Bei dieser Gelegenheit ist der Ratschlag von Ahitophel nicht
gut.
8 Weißt du, fuhr
Huschai fort, dass dein Vater und seine Männer große Kämpfer sind
und dass sie jetzt so wütend sind wie eine wilde Bärin, die ihrer
Jungen beraubt ist! Dein Vater ist ein Mann des Krieges: Er lässt
die Armee während der Nacht nicht ruhen.
9 In diesem Moment
ist er an irgendeiner Stelle versteckt. Wenn es zu Beginn Verluste
unter unseren Truppen gibt, wird es bekannt werden, dass die Armee,
die Absalom unterstützt, in eine Katastrophe geraten ist.
10 Und dann wird
auch der Tapfere, das wahrhaftige Löwenherz, demoralisiert werden;
denn ganz Israel weiß, dass dein Vater ein Held ist und dass die
Männer mit ihm tapfer sind.
11 Ich gebe
meinerseits diesen Rat: Rufe ganz Israel von Dan bis Beerscheba auf,
sich um dich so zahlreich wie der Sand am Meer zu sammeln, und du
gehst ins Feld persönlich mit.
12 Wir werden ihn
erreichen, wo immer er zu finden ist; wir werden über ihn herfallen,
wie der Tau auf den Boden fällt, und weder ihn noch einen der Männer
bei ihm übriglassen.
13 Wenn er sich in
eine Stadt zurückzieht, wird ganz Israel Seile an diese Stadt
bringen, und wir werden sie in das Flussbett ziehen, bis kein Kiesel
von ihr zu finden ist.
14 Dann sagten
Absalom und das ganze Volk Israel: Der Rat Huschais des Arkiters ist
besser als der von Ahitophel. - Jahwe hatte beschlossen, Ahitophels
scharfsinnigen Ratschlag zu vereiteln und über Absalom eine
Katastrophe zu bringen.
15 Huschai sagte
dann zu den Priestern Zadok und Abjatar: Ahitophel gab Absalom und
den Ältesten Israels einen solchen Rat, aber ich riet so und so.
16 Sendet zu David
mit aller Eile und sagt: Zelte heute Abend nicht in der Wüste,
sondern geh so schnell wie möglich durch sie hindurch, oder der
König und sein ganzes Heer könnten vernichtet werden.
17 Jonathan und
Ahimaaz wurden an einem Brunnen gefunden; eine Dienerin, ein Mädchen,
sollte gehen und sie warnen, und sie sollten König David warnen, da
sie nicht selbst es konnten, wenn sie selbst in die Stadt kamen.
18 Ein junger Mann
sah sie trotzdem und erzählte es Absalom. Die beiden machten sich
jedoch schnell auf und erreichten das Haus eines Mannes in Bahurim.
In seinem Hof befand sich ein Brunnen, in den sie hineinstiegen.
19 Die Frau nahm ein
Stück Leinwand und breitete es über der Öffnung des
Vorratsbehälters mit verstreutem Getreide aus, so dass nichts zu
sehen war.
20 Als Absaloms
Diener die Frau im Haus erreichten, sagten sie: Wo sind Ahimaaz und
Jonathan? - Die Frau sagte: Sie sind weiter zum Wasser gegangen. -
Sie suchten, aber haben nichts gefunden, so kehrten sie nach
Jerusalem zurück.
21 Als sie gegangen
waren, stiegen die Männer aus dem Vorratsraum und gingen, um König
David zu warnen. Hinaus! Sie erzählten es David. Schnell das Wasser
überquere, denn Ahitophel hat solche Ratschläge gegeben!
22 Also zogen David
und alle Truppen mit ihm und überquerten den Jordan. Bis zum
Morgengrauen war niemand mehr da, alle hatten den Jordan überquert.
23 Als Ahitophel
sah, dass sein Rat nicht befolgt worden war, sattelte er seinen Esel
und machte sich auf den Weg in seine eigene Stadt. Dann, nachdem er
sein Haus in Ordnung gebracht hatte, erhängte er sich. Er wurde im
Grab seines Vaters begraben.
24 David hatte
Mahanajim erreicht... als Absalom mit allen Männern Israels den
Jordan überquerte.
25 Und Absalom hatte
Amasa an Joabs statt über das Heer gesetzt. Amasa aber war der Sohn
eines Mannes mit Namen Jeter, eines Israeliten, der zu Abigal, der
Tochter des Nahasch, eingegangen war; diese war eine Schwester der
Zeruja, Joabs Mutter.
26 Israel aber und
Absalom lagerten sich in Gilead.
27 Als David nach
Mahanajim gekommen war, da brachten Schobi, der Sohn des Nahasch von
Rabba, der Stadt der Ammoniter, und Machir, der Sohn Ammiels von
Lo-Dabar, und Barsillai, ein Gileaditer von Roglim,
28 Betten, Becken,
irdene Gefäße, Weizen, Gerste, Mehl, geröstete Körner, Bohnen,
Linsen,
29 Honig, Butter,
Schafe und Käse zu David und zum Volk, das bei ihm war zum Essen.
Denn sie dachten: Das Volk wird hungrig, müde und durstig geworden
sein in der Wüste.
ACHTZEHNTES KAPITEL
1 David überprüfte
die Truppen, die bei ihm waren, und ernannte tausende und hunderte
Kommandeure, um sie anzuführen.
2 David teilte die
Armee in drei Gruppen, eine unter dem Kommando von Joab, eine andere
unter dem Kommando von Abischai, dem Sohn von Zeruja und dem Bruder
von Joab, und die dritte unter dem Kommando von Ittai, dem Gittiter.
David sagte dann zu den Truppen: Ich werde ins Feld persönlich
mitziehen.
3 Aber die Truppen
antworteten: Du sollst ins Feld nicht ziehen. Niemand wird sich um
uns kümmern, wenn wir weglaufen, er wird sich nicht einmal um uns
kümmern, wenn die Hälfte von uns getötet wird, aber du bist
zehntausendmal wertvoller. Es ist also besser, wenn du in der Stadt
bleibst, falls wir Verstärkung brauchen.
4 David sagte: Ich
werde tun, was ihr für das Beste haltet. - Und der König stand
neben dem Tor, als die Truppen zu Hunderten und Tausenden
marschierten.
5 Der König gab
Joab, Abischai und Ittai den Befehl: Um meinetwillen, behandelt den
jungen Absalom sanft! - Und die Truppen hörten alle, dass der König
allen Befehlshabern diese Befehle über Absalom erteilte.
6 Also marschierten
die Truppen ins Freie, um Israel anzugreifen, und die Schlacht fand
im Wald von Ephraim statt.
7 Dort wurde die
Armee Israels von Davids Gefolgsleuten geschlagen; es war an diesem
Tag eine große Niederlage mit zwanzigtausend Opfern.
8 Die Kämpfe
breiteten sich in der gesamten Region aus, und an diesem Tag forderte
der Wald mehr Opfer als das Schwert.
9 Absalom traf
zufällig einige von Davids Wachen. Absalom ritt auf seinem Maultier,
und das Maultier ging unter den dicken Ästen einer großen Eiche
hindurch. Absaloms Kopf verfing sich in der Eiche, und er blieb
zwischen Himmel und Erde hängen, während der Maulesel, den er ritt,
weiterging.
10 Jemand sah das
und berichtete Joab: Ich habe gerade gesehen, wie Absalom an einer
Eiche hing.
11 Joab sagte zu dem
Mann, der ihn informiert hatte: Wenn du ihn gesehen hast, warum
schlugst du ihn dann nicht zu Boden? Ich hätte es mir zur Aufgabe
gemacht, dir zehn silberne Schekel und einen Gürtel zu geben!
12 Der Mann
antwortete Joab: Selbst wenn ich das Gewicht von tausend silbernen
Schekeln in meiner Hand spüren könnte, würde ich meine Hand nicht
gegen den Sohn des Königs erheben. In unserer eigenen Anhörung
erteilte dir und Abischai und Ittai der König diesen Befehl: Um
meinetwillen, verschont den jungen Absalom.
13 Selbst wenn ich
mich selbst getäuscht hätte, bleibt dem König nichts verborgen,
und du hättest dich von mir distanziert.
14 Da sagte Joab:
Ich kann keine Zeit damit verschwenden, mit dir zu streiten! - Und er
nahm drei Pfeile in die Hand und bohrte sie in Absaloms Herz, während
er noch lebte, tief in der Eiche.
15 Zehn Soldaten,
Joabs Waffenträger, kamen näher, schlugen Absalom und töteten ihn.
16 Dann ließ Joab
die Trompete ertönen, und die Truppen hörten auf, Israel zu
verfolgen, da Joab die Truppen zurückhielt.
17 Sie nahmen
Absalom mit, schleuderten ihn in eine tiefe Grube im Wald und legten
einen riesigen Steinhaufen über ihn. Alle Israeliten waren geflohen
und hatten sich in ihre Häuser zerstreut.
18 Zu seiner
Lebenszeit hatte Absalom sich selbst eine Säule geschaffen und
errichtet, die sich im Tal des Königs befindet. Ich habe keinen
Sohn, sagte er, um die Erinnerung an meinen Namen zu bewahren. - Er
gab der Säule seinen eigenen Namen, und heute heißt es noch
Absaloms Denkmal.
19 Ahimaaz, der Sohn
Zadoks, sprach: Lass mich laufen und dem König die gute Nachricht
erzählen, dass der HERR seine Sache bestätigt hat, indem er ihn von
seinen Feinden befreite.
20 Joab aber sprach:
Heute würdest du kein guter Bote sein, an einem anderen Tag könntest
du es sein; aber heute würdest du keine gute Nachricht bringen, da
der Sohn des Königs tot ist.
21 Joab sagte dann
zu dem Kuschiten: Gehe hin und sage dem König, was du gesehen hast.
- Der Kuschit warf sich vor Joab nieder und rannte dann davon.
22 Ahimaaz, der Sohn
Zadoks, beharrte. Komme, was auch immer will, sagte er zu Joab, bitte
lass mich dem Kuschiten hinterherlaufen. - Mein Sohn, sagte Joab,
warum willst du rennen? Du wirst keine Belohnung für deine
Nachrichten erhalten.
23 Er aber
antwortete: Komm doch, lass mich laufen! - Und Joab sagte: Dann lauf!
- Ahimaaz rannte die Straße entlang durch die Ebene und überholte
den Kuschiten.
24 David aber saß
zwischen den beiden Toren. Und der Wächter ging aufs Dach des Tores
an der Mauer und hob seine Augen auf und sah einen Mann laufen allein
25 und rief und
sagte es dem König. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist
eine gute Botschaft in seinem Mund. - Und als der Mann immer näher
kam,
26 sah der Wächter
einen andern Mann laufen und rief in das Tor: Siehe, da kommt noch
ein Mann allein. - Der König aber sprach: Der ist auch ein guter
Bote.
27 Der Wächter
sprach: Ich sehe den ersten laufen, wie Ahimaaz, der Sohn Zadoks,
läuft. - Und der König sprach: Es ist ein guter Mann und bringt
eine gute Botschaft.
28 Ahimaaz aber rief
und sprach zum König: Friede! Und er fiel nieder vor dem König auf
sein Antlitz zur Erde und sprach: Gelobt sei der HERR, dein Gott, der
die Leute, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben
haben, dahingegeben hat.
29 Der König aber
sprach: Geht es auch dem jungen Absalom gut? Ahimaaz sprach: Ich sah
ein großes Getümmel, als Joab des Königs Knecht und mich, deinen
Knecht, sandte, aber ich weiß nicht, was es war.
30 Der König
sprach: Tritt zur Seite und stell dich dahin. - Und er trat zur Seite
und blieb stehen.
31 Siehe, da kam der
Kuschiter und sprach: Hier gute Botschaft, mein Herr und König! Der
HERR hat dir heute Recht verschafft gegen alle, die sich gegen dich
auflehnten.
32 Der König aber
sprach zu dem Kuschiten: Geht es dem jungen Absalom gut? - Der
Kuschit sprach: Es müsse den Feinden meines Herrn, des Königs,
ergehen, wie es dem jungen Mann ergangen ist und auch allen, die sich
böswillig gegen dich auflehnen.
NEUNZEHNTES KAPITEL
1 Da erbebte der
König und ging hinauf in das Obergemach des Tores und weinte, und im
Gehen rief er: Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom!
Wollte Gott, ich wäre für dich gestorben! O Absalom, mein Sohn,
mein Sohn!
2 Und es wurde Joab
angesagt: Siehe, der König weint und trägt Leid um Absalom.
3 So wurde aus dem
Sieg an diesem Tag eine Trauer unter dem ganzen Kriegsvolk; denn das
Volk hatte an diesem Tage gehört, dass sich der König um seinen
Sohn grämte.
4 Und das Kriegsvolk
stahl sich weg an diesem Tage in die Stadt, wie sich Kriegsvolk
wegstiehlt, das sich schämen muss, weil es im Kampf geflohen ist.
5 Der König aber
hatte sein Angesicht verhüllt und schrie laut: Ach, mein Sohn
Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
6 Joab aber kam zum
König ins Haus und sprach: Du hast heute schamrot gemacht alle deine
Knechte, die dir heute das Leben gerettet haben und deinen Söhnen,
deinen Töchtern, deinen Frauen und Nebenfrauen,
7 weil du lieb hast,
die dich hassen, und hasst, die dich lieb haben. Denn du lässt heute
merken, dass dir nichts gelegen ist an den Hauptleuten und Knechten.
Ja, ich merke heute wohl: Wenn nur Absalom lebte und wir heute alle
tot wären, das wäre dir recht.
8 So mache dich nun
auf und komm heraus und rede mit deinen Knechten freundlich. Denn ich
schwöre dir bei dem HERRN: Wirst du nicht herauskommen, so wird kein
Mann bei dir bleiben diese Nacht. Das wird für dich ärger sein als
alles Übel, das über dich gekommen ist von deiner Jugend auf bis
hierher.
9 Da stand der König
auf und setzte sich ins Tor. Und man sagte es allem Kriegsvolk:
Siehe, der König sitzt im Tor. Da kam alles Volk vor den König. Als
Israel geflohen war, ein jeder zu seinen Zelten,
10 stritt sich alles
Volk in allen Stämmen Israels, und sie sprachen: Der König hat uns
errettet aus der Hand unserer Feinde und uns erlöst aus der Hand der
Philister und hat
jetzt aus dem Lande
fliehen müssen vor Absalom.
11 Aber Absalom, den
wir über uns gesalbt hatten, ist gefallen im Kampf. Warum seid ihr
nun so still und holt den König nicht wieder zurück?
12 Es kam aber die
Rede ganz Israels vor den König. Und der König sandte zu den
Priestern Zadok und Abjatar und ließ ihnen sagen: Redet mit den
Ältesten in Juda und sprecht: Warum wollt ihr die Letzten sein, den
König zurückzuholen in sein Haus?
13 Ihr seid meine
Brüder, von meinem Gebein und Fleisch; warum wollt ihr denn die
Letzten sein, den König zurückzuholen?
14 Und zu Amasa
sprecht: Bist du nicht von meinem Gebein und Fleisch? Gott tue mir
dies und das, wenn du nicht Feldhauptmann sein sollst vor mir dein
Leben lang an Joabs statt.
15 Und er wandte das
Herz aller Männer Judas wie eines Mannes Herz, und sie sandten hin
zum König: Komm zurück, du und alle deine Knechte!
16 So kam der König
zurück. Und als er an den Jordan kam, waren die Männer Judas nach
Gilgal gekommen, um dem König entgegenzuziehen und den König über
den Jordan zu führen.
17 Und Schimei, der
Sohn Geras, der Benjaminiter, der in Bahurim wohnte, zog eilends mit
den Männern von Juda hinab dem König David entgegen
18 und mit ihm
tausend Mann von Benjamin, dazu auch Ziba, der Knecht des Hauses
Saul, mit seinen fünfzehn Söhnen und zwanzig Knechten, und sie
gelangten an den Jordan, bevor der König kam,
19 und
durchschritten die Furt, damit sie das Haus des Königs
hinüberführten und täten, was ihm gefiele. Schimei aber, der Sohn
Geras, fiel vor dem König nieder, als dieser über den Jordan gehen
wollte,
20 und sprach zum
König: Mein Herr rechne es mir nicht als Schuld an und denke nicht
mehr daran, dass dein Knecht sich an dir vergangen hat an dem Tage,
da mein Herr, der König, aus Jerusalem ging, und der König nehme es
nicht zu Herzen.
21 Denn dein Knecht
erkennt, dass ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute als
Erster vom ganzen Hause Josef gekommen, dass ich meinem Herrn, dem
König, entgegenzöge.
22 Aber Abischai,
der Sohn der Zeruja, hob an und sprach: Sollte Schimei nicht sterben,
da er doch dem Gesalbten des HERRN geflucht hat?
23 David aber
sprach: Was hab ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, dass
ihr mir heute zum Satan werden wollt? Sollte heute jemand sterben in
Israel? Meinst du, ich wisse nicht, dass ich heute wieder König über
Israel geworden bin?
24 Dein Leben wird
geschont, sagte der König. Und der König gab ihm seinen Eid.
25 Auch Meribbaal,
der Sohn Sauls, ging hinunter, um den König zu treffen. Er hatte
sich weder um seine Füße noch um seine Hände gekümmert, er hatte
seinen Schnurrbart vom Tag der Abreise des Königs bis zu seiner
friedlichen Rückkehr nicht gekürzt.
26 Als er aus
Jerusalem kam, um den König zu begrüßen, fragte ihn der König:
Warum bist du nicht mit mir gekommen, Meribbaal?
27 Mein König, mein
Herr, entgegnete er. Dein Diener sagte zu seinem Knecht: Sattle den
Esel, damit ich reiten kann, damit ich mit dem König mitgehen kann,
da dein Diener lahm ist.
28 Er hat deinen
Knecht vor meinem Herrn, dem König, verleumdet. Mein Herr, der
König, ist jedoch wie der Engel Gottes, also tu, was du für richtig
hältst.
29 Die ganze Familie
meines Vaters verdiente nichts Besseres als den Tod durch meinen
Herrn, den König, und doch stelltest du deinem Knecht in die Reihen
derer, die an deinem Tisch essen. Welches Recht habe ich, um einen
weiteren Appell an den König zu richten?
30 Der König sagte:
Du brauchst nicht mehr zu sagen. Ich ordne an, dass du und Ziba das
Eigentum zwischen euch aufteilt.
31 Lass ihn alles
nehmen, sagte Meribbaal zu dem König, seit mein Herr, der König, in
Frieden nach Hause gekommen ist!
32 Barzillai, der
Gileaditer, war von Rogelim herabgekommen und begleitete den König
in Richtung Jordan, um am Jordan Abschied zu nehmen.
33 Barzillai war ein
Mann von hohem Alter; er war achtzig Jahre alt. Er hatte den König
während seines Aufenthalts in Mahanajim mit Proviant unterhalten,
weil er ein sehr reicher Mann war.
34 Komm mit mir,
sagte der König zu Barzillai, und ich werde für dich an meiner
Seite in Jerusalem sorgen.
35 Barzillai
antwortete dem König: Wie viele Jahre habe ich noch zu leben, dass
ich mit dem König nach Jerusalem gehe?
36 Ich bin jetzt
achtzig Jahre alt; kann ich das Gute noch vom Schlechten
unterscheiden? Hat dein Diener einen Geschmack für sein Essen und
Trinken? Kann ich immer noch die Stimmen von Männern und Frauen
hören? Warum sollte dein Diener meinem Herrn, dem König, eine
weitere Last sein?
37 Dein Knecht wird
mit dem König ein Stück über den Jordan gehen; aber warum sollte
mich der König dafür so großzügig belohnen?
38 Bitte erlaube
deinem Diener, nach Hause zu gehen, damit ich in meiner eigenen Stadt
in der Nähe des Grabes meines Vaters und meiner Mutter sterben kann.
Aber hier ist dein Knecht Kimham; lass ihn mit meinem Herrn, dem
König, gehen. Behandle ihn so, wie du es für richtig hältst.
39 Der König sagte:
Dann lass Kimham mit mir kommen. Ich werde alles tun, was du dir für
ihn wünschst, und alles, was du verlangst, werde ich um deinetwillen
tun.
40 Das Volk ging
über den Jordan, und der König küsste Barzillai und segnete ihn,
und der König ging nach Hause.
41 Der König zog
weiter nach Gilgal, und Kimham ging mit ihm. Das ganze Volk Juda
begleitete den König und auch die Hälfte des Volkes Israel.
42 Dann kamen alle
Männer Israels zum König. Warum, fragten sie den König, haben
unsere Brüder, die Männer von Juda, dich entführt und den König
und seine Familie über den Jordan und alle Männer Davids mit sich
geführt?
43 Alle Männer von
Juda erwiderten die Männer von Israel: Weil der König uns näher
verwandt ist. Warum ärgert ihr euch darüber? Haben wir auf Kosten
des Königs gegessen? Haben wir für uns entschieden?
44 Die Männer von
Israel antworteten den Männern von Juda: Wir haben zehn Anteile an
dem König, und außerdem sind wir eure älteren Brüder. Warum habt
ihr uns also beleidigt? Waren wir nicht die ersten, die vorschlugen,
unseren König zurückzubringen? - Die Männer in Juda waren in
Worten noch maßloser als die Männer von Israel.
ZWANZIGSTES KAPITEL
1 Nun gab es einen
Schurken namens Scheba, den Sohn von Bichri, ein Benjaminit, der die
Posaune blies und rief: Wir haben keinen Anteil an David, wir haben
kein Erbe am Sohn Jesses. Jeder zu seinen Zelten, Israel!
2 Daraufhin
verließen alle Männer Israels David und folgten Scheba, dem Sohn
von Bichri. Aber die Männer von Juda hielten an ihrem König fest,
vom Jordan bis nach Jerusalem.
3 David kehrte in
seinen Palast in Jerusalem zurück. Der König nahm die zehn
Konkubinen, die er verlassen hatte, um sich um den Palast zu kümmern,
und stellte sie unter Bewachung. Er sorgte für ihren Unterhalt, ging
aber nie wieder in die Nähe von ihnen; bis zu dem Tag, als sie
starben, waren sie sozusagen Witwen eines lebenden Mannes.
4 Der König sprach
zu Amasa: Rufe mir die Männer von Juda, und sei innerhalb von drei
Tagen hier.
5 Amasa fuhr fort,
um Juda zu beschwören, aber er brauchte länger als die von David
festgelegte Zeit.
6 David sagte dann
zu Abischai: Scheba, der Sohn von Bichri, ist jetzt in der Lage, uns
noch mehr Schaden zuzufügen als Absalom. Nimm die Gefolgsleute
deines Herrn und sei hinter ihm her, bevor er irgendwelche
befestigten Städte erreichen und uns entziehen kann.
7 Joab, die Kreter
und Pleter und alle Helden nahmen das Feld unter Abischai ein und
brachen von Jerusalem auf, um Scheba, den Sohn von Bichri, zu
verfolgen.
8 Sie waren in der
Nähe des großen Steins von Gibeon, als Amasa sie traf und in die
andere Richtung kam. Joab trug seine Uniform, über die er ein
Schwert geschnallt hatte, das an seiner Taille in der Scheide hing;
das Schwert kam heraus und fiel zur Erde.
9 Joab sagte zu
Amasa: Geht es dir gut, Bruder? - Und mit seiner rechten Hand griff
er Amasa am Bart, um ihn zu küssen.
10 Amasa schenkte
dem Schwert, das Joab jetzt aufgehoben hatte, keine Beachtung, und
Joab stach ihn damit in den Bauch und verschüttete seine Eingeweide
über den ganzen Boden. Er brauchte keinen zweiten Stoß zu machen;
und Amasa starb, während Joab und Abischai auf der Verfolgung von
Scheba, dem Sohn von Bichri, eilten.
11 Einer von Joabs
Männern stand neben Amasa auf der Wacht und rief: Wer auf Joabs
Seite steht, wer für David ist, folge Joab!
12 Inzwischen lag
Amasa mitten auf der Straße in seinem Blut. Als er sah, dass alle
aufhörten, zog der Mann Amasa von der Straße aufs Feld und warf
einen Mantel über ihn, nachdem er erkannt hatte, dass alle, die
vorbeigingen, aufhören würden.
13 Nachdem Amasa von
der Straße genommen worden war, machten die Männer alle weiter und
folgten Joab auf der Suche nach Scheba, dem Sohn von Bichri.
14 Scheba
durchquerte alle Stämme Israels bis nach Abel Beth-Maaka und zu den
Bichritern. Sie formierten sich und folgten ihm.
15 Sie belagerten
ihn in Abel Beth-Maaka und warfen eine Rampe gegen die Außenmauer
der Stadt.
16 Während die
ganze Armee, die Joab begleitete, die Mauer untergrub, um sie
niederzuschlagen, rief eine Frau aus der Stadt: Hört zu!
17 Hört zu! Sagt zu
Joab: Komm her, ich möchte mit dir sprechen. - Er trat vor, und die
Frau sagte: Bist du Joab? - "Ich bin es, antwortete er. Sie
sagte: Höre, was deine Dienerin sagt. - Ich höre, antwortete er.
18 Sie sprach dann
wie folgt: Früher sagten die Leute: Abel und Dan sind es, wo ihr
fragen sollt,
19 ob eine von den
Gläubigen Israels begründete Tradition endgültig ausgestorben ist:
Und dennoch willst du eine Stadt, eine Metropole Israels, zerstören.
Warum willst du das Erbe des Herrn verzehren?
20 Das Letzte, was
ich tun möchte, sagte Joab, ist entweder zu verschlingen oder zu
zerstören.
21 Dies ist nicht
das Problem; ein Mann aus dem Hochland von Ephraim, genannt Scheba,
Sohn von Bichri, hat sich gegen den König, gegen David, erhoben.
Übergebet diesen einen Mann und ich werde die Belagerung der Stadt
aufheben. - Sehr gut, sagte die Frau zu Joab, sein Kopf wird dir über
die Mauer geworfen.
22 Die Frau ging hin
und sprach mit allen Leuten, wie es ihr Sohia diktierte. Sie
schnitten Scheba, dem Sohn von Bichri, den Kopf ab und warfen ihn
Joab zu. Er hatte die Trompete erklingen lassen, und sie zogen sich
aus der Stadt zurück, und alle gingen nach Hause, während Joab
selbst zum König in Jerusalem zurückkehrte.
23 Joab befehligte
die gesamte Armee; Benaja, der Sohn Jojadas, gebot den Kretern und
Pletern;
24 Adoram war für
Zwangsarbeit zuständig; Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Herold;
25 Shija war
Sekretär; Zadok und Abjathar waren Priester;
26 auch Ira, der
Jairit, war Davids Priester.
EINUNDZWANZIGSTES
KAPITEL
1 In den Tagen
Davids gab es eine Hungersnot, die drei Jahre andauerte. David
befragte Jahwe, und Jahwe sagte: Saul und seine Familie haben
Blutschuld auf sich gehäuft, indem sie die Gibeoniter getötet
haben.
2 Da rief der König
die Gibeoniter und sagte: Nun, die Gibeoniter waren keine Israeliten,
sondern ein Überrest der Amoriter, an die sich die Israeliten durch
Eid gebunden hatten. Saul hatte jedoch in seinem Eifer für die
Israeliten und für Juda sein Bestes getan, um sie auszurotten, daher
sagte David zu den Gibeonitern:
3 Was kann ich für
euch tun? Wie kann ich es wieder gut machen, dass ihr einen Segen für
das Erbe des Herrn sprecht?
4 Die Gibeoniter
antworteten: Unser Streit mit Saul und seiner Familie kann nicht mit
Silber oder Gold beigelegt werden, noch indem wir einen Mann in
Israel zu Tode bringen. - David sagte: Sag was du willst und ich
werde es für dich tun.
5 Da antworteten sie
dem König: Der Mann, der uns zerstückelte und plante, uns zu
vernichten, damit wir nirgendwo im israelitischen Territorium
existieren sollten,
6 wir möchten, dass
sieben seiner Nachkommen uns übergeben werden. und wir werden sie
vor dem HERRN in Gibeon auf dem Hügel des Herrn zerstückeln. - Ich
werde sie übergeben, sagte der König.
7 Der König
verschonte jedoch Meribbaal, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls,
wegen des Eides, den der HERR zwischen David und Jonathan, dem Sohn
Sauls, gebunden hatte.
8 Der König brachte
die beiden Söhne, geboren von Rizpa, der Tochter Aias, von Saul,
Armoni und Meribbaal; und die fünf Söhne, die Merab, die Tochter
Sauls, den Adriel, dem Sohn von Barzillai, aus Mehola geboren hatte.
9 Er übergab sie
den Gibeonitern, die sie vor dem HERRN auf dem Hügel zerstückelten.
Die sieben von ihnen starben zusammen; sie wurden in den ersten Tagen
der Ernte zu Beginn der Gerstenernte getötet.
10 Rizpas Tochter
Aia, die Sackleinen trug und auf dem Felsen etwas vor sich
ausbreitete, vom Beginn der Gerstenernte bis zum Regen vom Himmel,
hielt sie die Vögel des Himmels tagsüber und die wilden Tiere von
ihnen fern in der Nacht.
11 David wurde davon
erzählt, was Sauls Konkubine, Rizpas Tochter Aia, getan hatte.
12 David ging hin
und holte die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonathan von dem
berühmten Jabesch in Gilead. Letzterer hatte sie von dem Platz in
Beth-Schean gestohlen, auf dem die Philister sie aufgehängt hatten,
als die Philister Saul in Gilboa besiegt hatten.
13 David holte die
Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonathan. Die Knochen der
zerstückelten Männer wurden gesammelt,
14 und diese mit den
Gebeinen von Saul und seinem Sohn Jonatan wurden auf dem Gebiet
Benjamins bei Zela im Grab des Vaters Sauls, Kisch, begraben. Die
Anweisungen des Königs wurden ausgeführt, und danach hatte Gott
Mitleid mit dem Land.
15 Wieder zogen die
Philister gegen Israel in den Krieg. David ging mit seinen
Gefolgsleuten hinunter; sie bekämpften die Philister, und David
wurde müde.
16 Es war ein
Meister, einer der Söhne Raphas. Sein Speer wog dreihundert Schekel
Bronze; er trug ein neues Schwert und war zuversichtlich, David zu
töten.
17 Abischai, der
Sohn von Zeruja, kam zu seiner Rettung, griff den Philister an und
tötete ihn. Dann haben Davids Männer ihm den folgenden Eid
geschworen: Du wirst nie wieder mit uns in den Kampf ziehen, falls du
die Lampe Israels auslöschen solltest!
18 Danach brach bei
Gob erneut der Krieg mit den Philistern aus. Dies war, als Sibbekai
von Huscha den Saph, einen der Söhne Raphas, tötete.
19 Wieder brach bei
Gob der Krieg mit den Philistern aus, und Elhanan, der Sohn von Jair,
aus Bethlehem, tötete Goliath von Gat, dessen Speer wie ein
Weberbaum war.
20 In Gat kam es zu
weiteren Kriegen, wo es einen Mann von großer Gestalt mit sechs
Fingern an jeder Hand und sechs Zehen an jedem Fuß gab, insgesamt
vierundzwanzig. Auch er war ein Sohn von Rapha.
21 Als er sich
Israel widersetzte, schlug ihn Jonathan, der Sohn des Bruders Davids.
22 Diese vier waren
Söhne Raphas in Gat und fielen in die Hände Davids und seiner
Gefolgsleute.
ZWEIUNDZWANZIGSTES
KAPITEL
1 David richtete die
Worte dieses Liedes an den HERRN, als der HERR ihn aus den Fängen
aller seiner Feinde und aus den Fängen Sauls befreit hatte.
2 Er sprach: Der
HERR ist mein Fels und meine Festung.
3 Mein Erlöser ist
mein Gott. Ich nehme Zuflucht zu ihm, meinem Felsen, meinem Schild,
meiner rettenden Kraft, meiner Festung, meinem Zufluchtsort. Mein
Heiland, du hast mich vor Gewalt gerettet.
4 Ich rufe den HERRN
an, der würdig ist, und bin von meinen Feinden errettet.
5 Mit den
Wellenbrechern des Todes, die sich mir nähern, sind Belials Ströme
bereit, mich zu verschlucken,
6 Scheols Fallen an
jeder Seite vor mir, die Fallen des Todes liegen vor mir,
7 Ich rief den HERRN
in meiner Angst, ich rief meinem Gott um Hilfe, er hörte aus seinem
Tempel meine Stimme, mein Schreien kam zu seinen Ohren!
8 Dann erbebte und
schaukelte die Erde, die Himmelsfundamente erschauerten, sie bebten
vor seinem lodernden Zorn.
9 Rauch stieg aus
seinen Nasenlöchern, aus seinem Mund verschlingendes Feuer, Kohlen
wurden angezündet.
10 Er teilte den
Himmel und kam mit einer Sturmwolke unter seinen Füßen herunter;
11 als er auf einer
der geflügelten Kreaturen geritten war, flog er auf den Flügeln des
Windes.
12 Er hüllte sich
in Dunkelheit, sein Pavillon auf dunklen Wassern und in dichten
Wolken.
13 Ein Licht
leuchtete vor ihm auf, Hagel und loderndes Feuer.
14 Der HERR donnerte
aus den Himmeln, und der Höchste ließ seine Stimme hören.
15 Er schoss mit
seinen Pfeilen und zerstreute sie, sein Blitz blitzte und schlug sie.
16 Die wahren
Quellen des Ozeans wurden freigelegt, die Grundfesten der Welt wurden
freigelegt, als Jahwe brüllte und der Atem aus seinen Nasenlöchern
kam.
17 Er griff von oben
herab, riss mich hoch und zog mich aus den Wassertiefen.
18 Er rettete mich
vor meinem mächtigen Feind, vor meinen Feinden, die stärker waren
als ich.
19 Sie haben mich an
meinem Tag der Katastrophe angegriffen, aber der HERR war da, um mich
zu unterstützen.
20 Er befreite mich,
machte mich frei, er rettete mich, weil er mich liebt!
21 Der HERR belohnt
mich für meine Aufrichtigkeit, da meine Hände rein sind, so zahlt
er mir,
22 denn ich habe die
Wege des Herrn gehalten und bin nicht von meinem Gott abgefallen.
23 Seine Urteile
liegen alle vor mir, seine Satzungen habe ich nicht von mir
weggelegt;
24 ich bin vor ihm
tadellos, ich halte mich vom Bösen fern.
25 Darum
entschuldigte mich der HERR, dass ich aufrichtig gehandelt habe, weil
er sah, dass ich rein war.
26 Treu zu den
Gläubigen, tadellos zu Tadellosen,
27 aufrichtig für
die Aufrichtigen, aber listig für die Listigen,
28 du rettest ein
demütiges Volk und demütigst Menschen mit hochmütigem Blick.
29 Jahwe, du selbst
bist meine Lampe, mein Gott erleuchtet meine Finsternis;
30 mit dir stürme
ich den Wall, mit meinem Gott ich kann jede Mauer erklimmen.
31 Dieser Gott, sein
Weg ist tadellos; das Wort des Herrn wird im Ofen verfeinert, denn
nur er ist der Schild aller, die sich in ihn flüchten.
32 Denn wer ist Gott
außer Jahwe, wer ein Fels außer unserem Gott?
33 Dieser Gott, der
mich mit Kraft umgürtet, der mich frei von Schuld macht,
34 Der mich so
schnell wie einen Hirsch macht und mich auf die Höhe stellt,
35 der meine Hände
trainiert, dass meine Arme kämpfen, einen Bronzebogen zu spannen.
36 Du gibst mir
deinen unbesiegbaren Schild, hörst nie auf, mir zuzuhören.
37 Du gibst mir die
Schritte eines Riesen, gib mir Knöchel, die niemals wanken.
38 Ich jage meinen
Feinden nach und vernichte sie, kehre nicht zurück, bis sie
vernichtet werden;
39 ich zerschlage
sie, und sie können sich nicht erheben, sie fallen unter meinen
Füßen.
40 Du hast mich mit
Kraft für den Kampf umgürtet, meine Angreifer unter mir
niedergebeugt,
41 ließest meine
Feinde sich vor mir zurückziehen; und die, die mich hassen,
vernichte ich.
42 Sie schreien, es
gibt niemanden, ob sie gerettet werden, aber es kommt keine Antwort.
43 Ich zerbröckle
sie wie den Staub der Plätze, zertrample sie wie den Schlamm der
Straßen.
44 Du befreist mich
von den Auseinandersetzungen meines Volkes, du stellst mich an die
Spitze der Nationen, ein Volk, das ich nicht kannte, sind jetzt meine
Knechte.
45 Ausländer
kommen, um meine Gunst zu erlangen, kaum hören sie mich, und schon
gehorchen sie mir,
46 Ausländer werden
von Herzen ohnmächtig, sie kommen zitternd aus ihren Felsenburgen.
47 Leben dem HERRN!
Gesegnet sei mein Fels! Ehrfürchtig sei der Gott meines Heils
verehrt!
48 Der Gott, der
mich rächt und die Völker unter mir zermalmt,
49 der mich von
meinen Feinden erlöst. Du hebst mich hoch über die, die mich
angreifen, rettest mich von dem Mann der Gewalt.
50 Darum werde ich
dich, Jahwe, unter den Nationen preisen und deinem Namen lobsingen.
51 Er rettet seinen
König immer wieder und zeigt treue Liebe seinem Gesalbten, David und
seinen Erben für immer.
DREIUNDZWANZIGSTES
KAPITEL
1 Dies sind die
letzten Worte Davids: So spricht David, der Sohn Jesses, und spricht
der zur Eminenz auferstandene Mann, der Gesalbten des Gottes Jakobs,
der Sänger der Lieder Israels:
2 Der Geist des
Herrn spricht durch mich, sein Wort ist auf meiner Zunge;
3 der Gott Jakobs
hat geredet, der Fels Israels hat zu mir gesagt: Der, dessen
Herrschaft auf Erden ist, der in der Furcht Gottes regiert,
4 ist wie das
Morgenlicht bei Sonnenaufgang an einem wolkenlosen Morgen, das das
Gras der Erde nach dem Regen zum Leuchten bringt.
5 Ja, mein Haus
steht fest bei Gott: Er hat mit mir einen ewigen Bund geschlossen,
alles ist in Ordnung, gut gesichert; bringt er nicht jeden Sieg und
jedes Verlangen zur Verwirklichung?
6 Aber Leute von
Belial lehnt er ab wie Dornen, denn diese werden niemals in die Hand
genommen:
7 niemand berührt
sie, außer mit einer Mistgabel oder einem Speerschaft, und dann nur,
um sie zu nichts zu verbrennen!
8 Dies sind die
Namen von Davids Helden: Ischbaal, der Hachmonitenführer der Drei;
er war es, der seinen Speer über achthundert Männer schwang, die er
einmal getötet hatte.
9 Weiter gab es
Eleazar, den Sohn der Ahohiten, Dodo, einen der drei Helden. Er war
mit David in Pas-Dammim, als die Philister sich dort zur Schlacht
versammelten und die Männer Israels sich aufgelöst hatten.
10 Aber er stand auf
und schlug die Philister nieder, bis seine Hand so steif war, dass er
das Schwert nicht mehr loslassen konnte. Der Herr brachte an jenem
Tag einen großen Sieg, und das Volk versammelte sich hinter ihm,
wenn auch nur um zu plündern.
11 Als nächstes gab
es Schamma, den Sohn von Ela, dem Harariten. Die Philister hatten
sich in Lehi versammelt. Dort war ein Feld voller Linsen; die Leute
flohen vor den Philistern,
12 aber er stellte
sich mitten auf das Feld, hielt es und schlug die Philister nieder;
und der HERR brachte einen großen Sieg.
13 Drei Mitglieder
der Dreißig waren zu Beginn der Ernte untergegangen und kamen zu
David in die Höhle von Adullam, während eine Kompanie Philister im
Tal der Rephaim lagerte.
14 David war damals
in der Festung, und in Bethlehem befand sich eine Besatzung der
Philister.
15 David sagte
sehnsüchtig: Wenn mir nur jemand aus dem Brunnen, der am Tor von
Bethlehem steht, ein Wassergetränk holen würde?
16 Daraufhin zogen
die drei Meister, die sich durch das Lager der Philister drängten,
Wasser aus dem Brunnen, der am Tor von Bethlehem steht, und holten es
David. Er wollte jedoch nichts davon trinken, sondern schenkte es dem
Herrn als Trankopfer.
17 Der HERR behüte
mich, sagte er, vor so etwas! Das ist das Blut von Männern, die ihr
Leben aufs Spiel gesetzt haben. - Deshalb wollte er es nicht trinken.
Das waren die Taten dieser drei Helden.
18 Abischai, Bruder
von Joab und Sohn von Zeruja, war Anführer der Dreißig. Er war es,
der seinen Speer über dreihundert Männer schwang, die er getötet
hatte, und sich unter den Dreißig einen Namen gemacht hatte.
19 Er war ein sehr
illustres Mitglied der Dreißig und wurde ihr Hauptmann, aber er war
den Drei nicht gewachsen.
20 Benaja von
Kabzeel war der Sohn Jojadas und Held vieler Heldentaten. Er hat zwei
gewaltige Moabiter abgeschlachtet, und an einem verschneiten Tag
kletterte er und schlachtete den Löwen im Lagerbrunnen.
21 Er schlachtete
auch einen Ägypter von großer Statur. Der Ägypter war mit einem
Speer bewaffnet, aber er nahm es mit ihm mit einem Stab auf, riss den
Speer aus der Hand des Ägypters und tötete den Mann damit.
22 Das waren die
Heldentaten Benajas, des Sohnes Jojadas, und errang ihm einen Namen
unter den dreißig Helden.
23 Er war ein sehr
illustres Mitglied der Dreißig, aber er war den Drei nicht
gewachsen. David hat ihn zu seinem Leibwächter gemacht.
24 Asahel, der
Bruder von Joab, war einer der Dreißig. Elhanan, der Sohn von Dodo,
von Bethlehem;
25 Schamma von
Harod; Elika von Harod;
26 Helez von
Beth-Pelet; Ira, der Sohn von Ikkesch, von Tekoa;
27 Abieser von
Anatot; Sibbekai von Huscha;
28 Zalmon von Aho;
Maharai von Netopha;
29 Heled, der Sohn
Baanas, von Netopha; Ittai, der Sohn von Ribai, von Gibea in
Benjamin;
30 Benaja von
Piraton; Hiddai aus den Flüssen von Gaasch;
31 Abibaal von
Beth-ha-Araba; Azmawet von Bahurim;
32 Eliaba von
Schaalbon; Jaschen von Gimzo; Jonathan,
33 Sohn von Schamma
von Harar; Ahiam, der Sohn Scharars, von Harar;
34 Eliphelet, der
Sohn Ahaschbais, von Beth-Maaka; Eliam, der Sohn Ahitophels, von
Gilo;
35 Hezro vom Karmel;
Paarai der Araber;
36 Igal, der Sohn
Nathans, von Zoba; Bani der Gaditer;
37 Zelek, der
Ammoniter; Nachrai, der Beerotiter, der Waffenträger Joabs, des
Sohnes von Zeruja;
38 Ira, der
Jattiriter; Gareb, der Jattiriter;
39 Uria, der
Hetiter. Das sind zusammen siebenunddreißig.
VIERUNDZWANZIGSTES
KAPITEL
1 Wieder wurde der
Zorn des Herrn gegen Israel geweck, und er rief David gegen sie auf.
Geh, sagte er, nimm eine Volkszählung von Israel und Juda vor.
2 Der König sagte
zu Joab und den obersten Offizieren, die bei ihm waren: Nun geht
durch alle Stämme Israels von Dan nach Beerseba und macht eine
Volkszählung. Ich möchte die Größe der Bevölkerung wissen.
3 Joab sprach zu dem
König: Möge der HERR, dein Gott, das Volk hundertmal vervielfachen,
so viele es auch sind, während mein Herr, der König, noch Augen
hat, um es zu sehen, aber warum sollte mein Herr, der König, darauf
eingestellt sein?
4 Der König erzwang
jedoch seinen Befehl gegen Joab und die höheren Offiziere, und Joab
und die höheren Offiziere verließen die Anwesenheit des Königs, um
eine Volkszählung des Volkes Israel durchzuführen.
5 Sie überquerten
den Jordan und begannen mit Aroer und der Stadt in der Mitte des
Tals. Dann zogen sie zu den Gaditern und zu Jazer hinüber.
6 Sie zogen dann
nach Gilead und in das Gebiet der Hethiter nach Kadesch. Sie gingen
dann zu Dan und von Dan nach Sidon.
7 Dann gingen sie
zur Festung von Tyrus und zu allen Städten der Hethiter und
Kanaaniter, die in Beerscheba im Negev von Juda endeten.
8 Nach neun Monaten
und zwanzig Tagen kehrten sie aus dem ganzen Land nach Jerusalem
zurück.
9 Joab gab dem König
die Volkszählungsergebnisse für das Volk; Israel hatte achthundert
tausend Kämpfer, die ein Schwert führen konnten, und Juda
fünfhundert tausend.
10 Aber später
verurteilte Davids Herz ihn, weil er eine Volkszählung durchgeführt
hatte. David sagte dann zu dem HERRN: Ich habe dadurch eine schwere
Sünde begangen. Aber nun, Jahwe, bitte ich dich, deinem Knecht diese
Schuld zu vergeben, denn ich habe sehr töricht gehandelt.
11 Als jedoch am
nächsten Morgen David aufstand, war die folgende Nachricht von Jahwe
an den Propheten Gad, den Seher Davids, gekommen.
12 Gehe hin und sage
zu David: Der HERR sagt dies: Ich biete dir drei Dinge an; wähle,
welche von denen ich dir zufügen soll.
13 Also ging Gad zu
David und sagte: Was bevorzugst du? Drei Jahre Hungersnot sollen dein
Land treffen, vor einer verfolgenden Armee wirst du drei Monate
fliehen, oder drei Tage Pest werden in deinem Land sein? Jetzt
überlege, und entscheide, wie ich dem antworten soll, der mich
schickt.
14 David sagte zu
Gad: Ich bin sehr besorgt. Lieber in die Hände des Herrn fallen, da
seine Gnade groß ist, als in die Hände der Menschen fallen!
15 Also entschied
sich David für die Pest. Es war die Zeit der Weizenernte. So löste
der HERR von diesem Morgen an bis zum festgesetzten Zeitpunkt eine
Epidemie in Israel aus; die Pest verwüstete das Volk, und von Dan
bis Beerscheba starben siebzigtausend.
16 Aber als der
Engel seine Hand nach Jerusalem ausstreckte, um sie zu zerstören,
hatte der HERR Mitleid mit dem Unglück und sagte zu dem Engel, der
das Volk zerstörte: Jetzt genügt es! Halte deine Hand zurück! -
Der Engel des Herrn stand an der Tenne von Arjuna, dem Jebusiter.
17 Als David den
Engel sah, der das Volk verwüstete, sagte er zu Jahwe: Ich habe
gesündigt. Ich war derjenige, der falsch gehandelt hat. Aber diese
Herde, was haben sie getan? Lass deine Hand schwer auf mir und meiner
Familie liegen!
18 Gad ging an jenem
Tag zu David und sagte: Gehe hin und baue dem HERRN einen Altar auf
der Tenne von Arjuna, dem Jebusiter.
19 David ging auf
Gads Bitten hinauf, wie der Herr es befohlen hatte.
20 Als Arjuna
aufblickte und sah, wie der König und sein Gefolge auf ihn zukamen,
Arjuna drosch den Weizen, Arjuna trat vor und warf sich vor den Füßen
des Königs nieder.
21 Warum ist mein
Herr, der König, zu seinem Diener gekommen? fragte Arjuna. David
antwortete: Um die Tenne von dir zu kaufen, um Jahwe einen Altar zu
bauen, damit die Plage vom Volk genommen wird.
22 Arjuna sprach zu
David: Mein Herr, der König, nehme es und mache, was er für
angemessen hält. Hier sind die Ochsen für das Brandopfer, die
Dreschschlitten und die Ochsenjoche für das Holz.
23 Mein Knecht, der
Knecht des Königs, wird dem König alles geben. Und, sagte Arjuna
zum König, möge der HERR, dein Gott, annehmen, was du anbietest!
24 Nein, sagte der
König zu Arjuna, ich werde dir einen Preis dafür geben; ich werde
Jahwe, meinem Gott, keine Brandopfer opfern, die mich nichts gekostet
haben. - David kaufte die Tenne und die Ochsen für fünfzig
Silberlinge.
25 Und David baute
dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und
der HERR wurde dem Land wieder gnädig, und die Pest wich von dem
Volk Israel.