VON TORSTEN SCHWANKE
1 MOSE 3
1 Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau. 2 »Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3 »nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹« 4 »Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5 »aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.« 6 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon. 7 Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich daraus einen Lendenschurz. 8 Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der HERR, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9 Aber Gott, der HERR, rief: »Adam, wo bist du?« 10 Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.« 11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den Früchten gegessen, die ich euch verboten habe?« 12 Adam versuchte, sich zu rechtfertigen: »Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran! Sie reichte mir eine Frucht von dem Baum – deswegen habe ich davon gegessen.« 13 »Was hast du bloß getan?«, wandte der HERR sich an die Frau. »Die Schlange hat mich dazu verführt! Nur wegen ihr habe ich die Frucht genommen«, verteidigte sie sich. 14 Da sagte Gott, der HERR, zur Schlange: »Das ist deine Strafe: Verflucht sollst du sein – verstoßen von allen anderen Tieren! Du wirst auf dem Bauch kriechen und Staub fressen, solange du lebst! 15 Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs soll Feindschaft herrschen. Er wird dir auf den Kopf treten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!« 16 Dann wandte Gott sich zur Frau: »Ich werde dir in der Schwangerschaft viel Mühe auferlegen. Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, aber er wird dein Herr sein!« 17 Zu Adam sagte er: »Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte. Deinetwegen soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. 18 Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. 19 Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst. Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. Denn du bist Staub von der Erde, und zu Staub musst du wieder werden!« 20 Adam gab seiner Frau den Namen Eva (»Leben«), denn sie sollte die Stammmutter aller Menschen werden. 21 Gott, der HERR, machte für die beiden Kleider aus Fell und legte sie ihnen an. 22 Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig!« 23 Darum schickte er ihn aus dem Garten Eden fort und gab ihm den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er ihn gemacht hatte. 24 So kam es also, dass die Menschen aus dem Garten vertrieben wurden. An dessen Ostseite stellte Gott Keruben mit flammenden Schwertern auf. Sie sollten den Weg zu dem Baum bewachen, dessen Frucht Leben schenkt.
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1 Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte.
Bei den heidnischen Völkern des Altertums war die Schlange ein göttliches Wesen. Zum einen war die Schlange ein Phallus-Symbol, und die Heiden haben die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane angebetet (wie das die Neuheiden heute auch wieder tun.) Zum anderen war die Schlange, die sich häutet, ein Symbol der Unsterblichkeit. Auch das Bild der Schlange, die sich rundet und den eigenen Schwanz ins Maul nimmt, war ein Bild für die Ewigkeit. Die Griechen hatten für Asklepios, den Gott der Heilkunst, das Bild einer Stange, an der sich zwei Schlangen hochwinden. Das findet man heute noch im medizinischen Bereich. In China und Japan waren die Drachen göttliche Wesen. Der chinesische Kaiser als Himmelssohn saß auf dem Drachenthron. In Mexiko bei den Azteken gab es die Muttergöttin Tonanzin, die steinerne Schlange, ein Götzenbild aus vielen Giftschlangen, der Menschenopfer dargebracht wurden. Ich las einmal ein Vers-Epos aus Papua-Neuguinea über König Schlange. Die Juden aber sehen in der Schlange ein Bild des Teufels.
WARUM IST DIE SCHLANGE EIN BILD FÜR DEN TEUFEL?
Die Schlange ist listig, der Teufel ist listig. Der Teufel und seine Dämonen sind gefallene Engel, also rein geistige Wesen. Sie sind nicht wie das Teufelchen aus dem Kasperle-Theater. Lasst euch auf keine Diskussionen mit dem Teufel ein, sonst habt ihr schon verloren. Der Teufel ist schlauer als wir. Auch kennt er die Bibel besser als wir. Wenn ihr vom Teufel in Versuchung geführt werdet, ruft das Blut Christi an.
VERSUCHT EUCH DER TEUFEL?
Gott hatte die Welt doch gut geschaffen. Und nun beim Sündenfall im Garten Eden ist da der Teufel, der die Frau versucht. Wo kommt der Teufel denn her? Vor dem Sündenfall unserer Ur-Eltern gab es im Himmel den Sündenfall der Engel. Gott hatte unzählige Engel geschaffen, die Gott lobten und priesen. Ihr Führer war Luzifer. Der aber wollte Gott nicht dienen, sondern selbst wie Gott sein, ein Drittel der Engel folgte ihm. Diese wurden von Christus und dem Erzengel Michael aus dem Himmel gestürzt. Für sie wurde die Hölle als Aufenthaltsort geschaffen. Die Teufel sind böse und hassen Gott und die Menschen, sie wollen so viele Seelen wie möglich in die Hölle reißen.
WOLLT IHR GOTT DIENEN? UND WENN JA, WIE?
Den Sündenfall Luzifers und den Engelssturz sahen die Kirchenväter beschrieben in einem Text des Propheten Hesekiel. Vordergründig ist vom Fürsten von Tyrus, einem heidnischen Gebiet an der Mittelmeerküste Israels, die Rede. Aber der tiefere Sinn beschreibt den Sturz Luzifers, der dann zum Satan wurde.
Das Buch Ezechiel, Kapitel 28
28,1 Das Wort des Herrn erging an mich:
28,2 Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus: So spricht Gott, der Herr: Dein Herz war stolz und du sagtest: Ich bin ein Gott, einen Wohnsitz für Götter bewohne ich mitten im Meer. Doch du bist nur ein Mensch und kein Gott, obwohl du im Herzen geglaubt hast, dass du wie Gott bist.
28,3 Gewiss, du bist weiser als Daniel. / Kein Geheimnis war dir zu dunkel.
28,4 Durch deine Weisheit und Einsicht schufst du dir Reichtum. / Mit Gold und Silber fülltest du deine Kammern.
28,5 Durch deine gewaltige Weisheit, durch deinen Handel / hast du deinen Reichtum vermehrt. Doch dein Herz wurde stolz / wegen all deines Reichtums.
28,6 Darum - so spricht Gott, der Herr: Weil du im Herzen geglaubt hast, / dass du wie Gott bist,
28,7 darum schicke ich Fremde gegen dich, / tyrannische Völker. Sie zücken das Schwert gegen all deine prächtige Weisheit, / entweihen deinen strahlenden Glanz.
28,8 Man stößt dich hinab in das Grab; / wie einer durchbohrt wird und stirbt, / so stirbst du mitten im Meer.
28,9 Willst du dann angesichts deiner Mörder noch sagen: / Ich bin ein Gott? Du bist nur ein Mensch und kein Gott / in der Hand deiner Mörder.
28,10 Wie Unbeschnittene sterben, / so stirbst du durch Fremde; denn ich habe gesprochen - / Spruch Gottes, des Herrn.
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28,11 Das Wort des Herrn erging an mich:
28,12 Menschensohn, stimm die Totenklage an über den König von Tyrus und sag zu ihm: So spricht Gott, der Herr: Du warst ein vollendet gestaltetes Siegel, / voll Weisheit und vollkommener Schönheit.
28,13 Im Garten Gottes, in Eden, bist du gewesen. / Allerlei kostbare Steine umgaben dich: Rubin, Topas, dazu Jaspis, / Chrysolith, Karneol und Onyx, / Saphir, Karfunkelstein und Smaragd. Aus Gold war alles gemacht, / was an dir erhöht und vertieft war, all diese Zierden brachte man an, / als man dich schuf.
28,14 Einem Kerub mit ausgebreiteten, schützenden Flügeln gesellte ich dich bei. / Auf dem heiligen Berg der Götter bist du gewesen. / Zwischen den feurigen Steinen gingst du umher.
28,15 Ohne Tadel war dein Verhalten / seit dem Tag, an dem man dich schuf, / bis zu dem Tag, an dem du Böses getan hast.
28,16 Durch deinen ausgedehnten Handel / warst du erfüllt von Gewalttat, / in Sünde bist du gefallen. Darum habe ich dich vom Berg der Götter verstoßen, / aus der Mitte der feurigen Steine / hat dich der schützende Kerub verjagt.
28,17 Hochmütig warst du geworden, / weil du so schön warst. Du hast deine Weisheit vernichtet, / verblendet vom strahlenden Glanz. Ich stieß dich auf die Erde hinab. / Den Blicken der Könige gab ich dich preis, / damit sie dich alle begaffen.
28,18 Du hast durch gewaltige Schuld, / durch unredliche Handelsgeschäfte / deine Heiligtümer entweiht. So ließ ich mitten in dir ein Feuer ausbrechen, / das dich verzehrt hat. Vor den Augen all derer, die dich sahen, / machte ich dich zu Asche auf der Erde.
28,19 All deine Freunde unter den Völkern / waren entsetzt über dich. Zu einem Bild des Schreckens bist du geworden, / du bist für immer dahin.
KENNT IHR MENSCHEN, DIE SICH FÜR GOTT HIELTEN? HABT IHR SCHON EINMAL EINEN MENSCHEN FÜR GOTT GEHALTEN?
Im 17. Jahrhundert gab es einen englischen Dichter, John Milton, der das Vers-Epos „Das verlorene Paradies“ schrieb. Er war ein Puritaner, das heißt, ein Vorläufer der heutigen Evangelikalen. In seinem Epos behandelt er den Sturz der Engel und den Fall von Adam und Eva. Dieses Gedicht gehört zu den Klassikern der Weltliteratur und Meisterwerken der englischen Dichtkunst.
Die Kirchenväter spekulierten über den Fall der Engel. Warum sind viele Engel gefallen? Was war ihre Prüfung, die sie nicht bestanden? Gott zeigte den Engeln, dass er eines Tages in Christus ein Mensch werde, geboren von einer rein menschlichen Frau. Das empörte Luzifer und seine Anhänger, dass Gott nicht ein erhabenes Geistwesen wie die Engel werden wolle, sondern so etwas tierähnliches wie der Mensch, ein vergängliches Wesen aus Hauch und Kot. Da rebellierten sie gegen Gott. Das kann man so denken, muss man aber nicht.
WER IST HERRLICHER, DIE MENSCHEN ODER DIE ENGEL?
Jesus spricht selbst vom Fall Satans:
Lukas 10:18 (Hoffnung für Alle)
Jesus antwortete: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Als Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel zwischen Brasilien und Afrika war und Besuch bekam von Freitag, einem Eingeborenen eines Menschenfresserstammes, musste Robinson dem Freitag den christlichen Glauben erklären. Robinson: Gott ist allmächtig, aber da gibt es auch noch den Teufel, der ist böse. Freitag: Der Teufel ist böser Gott? Robinson: Nein, nur Gott ist allmächtig, der Teufel nicht. Robinson: Du sagen, Gott stärker als Teufel – warum Gott dann den Teufel nicht einfach totschlagen? Robinson: Gott brauch den Teufel, um uns in Versuchung zu führen, ob wir Gott treu sind. Freitag: Dann wollen Freitag, dass Teufel Freitag oft in Versuchung führe. Robinson: Ach, du armer Heide, du verstehst das nicht.
WIE WÜRDET IHR DAS DEM FREITAG ERKLÄREN?
Der Ursprung des Bösen bleibt eben doch ein Geheimnis oder ein Rätsel. Mit dem Verstand ist dies Rätsel nicht ganz zu lösen. Darum nennt die lateinische Theologie es das „mysterium iniquitatis“, das heißt: Das Rätsel des Bösen.
Von etwa 170 – 250 n. Chr. lebte der christliche Theologe Origenes. Er hat sehr viel zum Verständnis der richtigen Bibelauslegung beigetragen. Allerdings vertrat er auch einige Irrlehren, darum ist er in der katholischen Kirche geschätzt, aber nicht heiliggesprochen. Man sagt, er sei Hausfreund bei einer gnostischen Dame gewesen, und das habe etwas auf ihn abgefärbt. (So etwas kann vorkommen.) Er vertrat die Lehre der sogenannten All-Versöhnung, das heißt, das letztendlich alle Menschen in den Himmel kommen und auch die Dämonen erlöst werden. Die Kirchenväter verurteilten die Lehre. Sie wurde aber im 17. und 18. Jahrhundert von den Pietisten wieder aufgewärmt. Der große deutsche Dichter Klopstock, ein Pietist, lässt in seinem Vers-Epos „der Messias“ einen gefallenen Engel namens Abbadonna auftreten, der seinen Sündenfall bereut und schließlich gerettet wird. Heute ist die Lehre von der Allversöhnung fast zum christlichen Allgemeingut geworden. Keiner glaubt mehr an die Existenz der Hölle (nur Hitler ist in der Hölle), es kommen alle, alle in den Himmel. Dass Dämonen auch gerettet werden, glaubt deshalb kein moderner Christ mehr, weil es ja keine Dämonen mehr gibt, nur psychische Probleme. Die Kirchenlehrer sagten: Warum können die Menschen nach dem Sündenfall gerettet werden und die gefallenen Engel nicht? Antwort: Die Engel wussten, was sie taten, als sie gegen Gott rebellierten. Eva dagegen sündigte halb-unschuldig aus nackter Dummheit…
KOMMEN VIELLEICHT LETZTEN ENDE DOCH ALLE IN DEN HIMMEL? ODER IST DIE HÖLLE EWIG?
»Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte die Schlange die Frau. 2 »Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3 »nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹« 4 »Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5 »aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.«
Im 19. Jahrhundert gab es einen anglikanischen Theologen an der Universität von Oxford, der im Alter katholisch und ein Kardinal wurde. Von ihm lernte ich dies: der heilige Polykarp war der Schüler des Evangelisten Johannes. Johannes war Bischof von Ephesos, Polykarp sein Nachfolger im Bischofsamt. Polykarp starb als Märtyrer. Er schrieb, dass er folgende Lehre vom heiligen Johannes mündlich überliefert bekommen habe: Eva lauschte dem gefallenen Engel Luzifer und entschied sich gegen Gottes Gebot und wollte selbst wie Gott sein und brachte so die Sünde in die Welt. Das ist der Anfang des Alten Testaments. Am Anfang des Neuen Testaments (Lukas) finden wir eine Parallele, aber als Gegenstück: Die Jungfrau Maria lauscht dem heiligen Erzengel Gabriel, sagt Ja zu Gottes Plan, nennt sich die Magd des Herrn, und brachte so das Heil (Jesus) in die Welt.
IST DAS AKZEPTABEL FÜR PROTESTANTEN?
Wenn man eine Szene in der Bibel liest, kann man seine Einbildungskraft, seine Phantasie benutzen, um es sich lebendig vorzustellen. Denken wir uns die schöne Eva in ihrem Garten. Im Garten stehen majestätische Bäume, es blühen die schönsten Blumen, die von Bienen und Schmetterlingen besucht werden. Da gurren Tauben und piepen Sperlinge. Es ist Sommer. Eva trägt nichts als ihr langes Haar, den Sonnenschein und eine Aura der Keuschheit um ihre Nacktheit. Sie sitzt am Tisch und trinkt Tee mit Herrn S. Luzifer, einem Theologen von der Universität Tübingen, und sie philosophieren über Gott und die Welt.
ODER WIE STELLT IHR EUCH DIE SZENE VOR?
Diskutiert nicht mit dem Teufel! Er kennt die Bibel besser als ihr. Als Jesus in der Wüste vom Satan versucht wurde, versuchte der Satan den Herrn mit einem Bibelvers (Psalm 91). Der russische Religionsphilosoph Wladimir Solowjew schrieb über den Antichristen, er habe liberale Theologie in Tübingen studiert. Josef Ratzinger zitiert das in seinem Jesus-Buch. Im Brief des Judas im Neuen Testament steht, dass selbst der Erzengel Michael nicht mit dem Teufel diskutierte, als sie um den Leichnam des Mose stritten, sondern Sankt Michael sagte nur: Gott der Herr strafe dich!
HABT IHR EUCH SCHON EINMAL MIT DEM TEUFFEL GESTRITTEN?
Eva sagt: Gott hat uns verboten, vom Baum und seiner Frucht zu essen. „Unsinn!“ sagt Luzifer, „bullshit!“. Und er fährt heute fort: „die Bibel ist ein Märchenbuch, voll von abergläubischen Altweiberfabeln. Und der Glaube an Gott ist Wahnsinn, der Glaube ist ein Gotteswahn!“
Luzifer redet weiter: „Jesus ist ein gequälter Märtyrer, der euch nur Leiden sendet und euch zu gequälten Märtyrern macht!“
Satan redet weiter: „Gott will nicht eure Freiheit, nicht eure Freude, nicht euer Wissen. Er will euch versklaven. Er ist ein Welttyrann. Er steht im Bund mit Hitler. Er ist neidisch auf euch und gönnt euch nichts. Misstraut ihm! Er meint es nicht gut mit euch.“
ODER WAS REDET DER TEUFEL HEUTE SO IN DER WELT?
Satan deutet das Gebot Gottes um, als ein kluger liberaler Theologe und Philosoph der Aufklärung. Der Baum der Erkenntnis bringt nicht den ewigen Tod, wie die Bibel sagt, nein, sondern es ist der Baum der Erkenntnis, er macht euch klug und weise, euch gehen die Augen auf, ihr seht die Wahrheit, und ihr werdet zu Gott werden!
„Ihr werdet sein wie Gott.“ Von dieser Gottwerdung gibt es zwei Versionen, eine satanische und eine christliche. Die satanische Gottwerdung: der Mensch rebelliert gegen Gott und sein Gebot, gehorcht dem Satan, wird dadurch aber nicht zu Gott, sondern zum Verdammten. Die christliche Gottwerdung: das ist die Lehre der orthodoxen Kirchenväter. Sie sagen: Gott ist ein Mensch geworden, um den Menschen zu Gott zu machen. Die lateinischen Kirchenväter formulieren etwas weniger kühn: Gott ist ein Kind geworden, um uns zu Kindern Gottes zu machen. Der Apostel Petrus schreibt in seinem ersten Brief: dass wir „Anteil haben werden an Gottes Natur.“ (Gottes Natur meint nicht die Schöpfung, sondern Natur bedeutet in der Theologie Wesen.) Wir werden „Anteil haben am Wesen Gottes“, das nennen die Mystiker „Vergöttlichung“. Der spanische Mystiker aus dem 16. Jahrhundert, Johannes vom Kreuz, sagte: Wir werden Götter und Göttinnen im Himmel sein. Eine Schülerin des deutschen Mystikers Meister Eckhard, Schwester Katrein, sagte: Wir werden in Gott sein, in Gott ist aber nichts als Gott, darum werden wir Gott in Gott sein. - Wir werden durch die Gnade Gottes das werden, was Gott von Natur ist, was Gott seinem Wesen nach ist. Der radikale Unterschied zur satanische Lüge ist entscheidend: Nicht in der Rebellion gegen Gott werden wir vergöttlicht, sondern nur durch die GNADE DES GOTTMENSCHEN JESUS werden wir zu Menschengöttern und Menschengöttinnen.
IST DER UNTERSCHIED KLAR?
Von 1650 bis 1800 war das Zeitalter der sogenannten Aufklärung. Das war eine Philosophie, die keine göttliche Offenbarung anerkannte, sondern nur den menschlichen Verstand. In Paris stürzte man den Altar Christi und errichtete einen Altar für die Göttin Vernunft. Diese Philosophie sah nun den Sündenfall als etwas Positives an. Der Mensch lebte erst unmündig wie ein Kind im Garten Gottes. Aber mit der Frucht vom Baum der Erkenntnis kam der Mensch zur Erkenntnis seiner Unabhängigkeit. Der Mensch braucht keinen Gott mehr über sich. Der Mensch ist selbst ein Gott. Spuren dieser Philosophie fand ich auch bei einem evangelikalen Christen, der die Unschuld des Paradieses verglich mit dem Stadium der Kindheit, die Frucht vom Baum der Erkenntnis war dann das Erreichen des Alters der Vernunft und Verantwortung (etwa im Alter von 12 Jahren.) Diese Theorie verkennt aber, dass die Frucht der Erkenntnis dem Menschen nicht vom liebenden Vater im Himmel, sondern vom Bösen Feind angeboten wurde. Die Auffassung dass der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse den Menschen klug mache, findet man auch in diesem Vers Goethes:
„Eva, verziehen sei dir, es haben ja Söhne der Weisheit rein geplündert den Baum, welchen der Vater gepflanzt.“
MACHT DIE FRUCHT VOM BAUM DER ERKENNTNIS UNS NUN ZU WEISEN ODER ZU SÜNDERN?
Auch die neuheidnischen Feministinnen haben über Eva und die Schlange nachgedacht und sagen: Eva war ursprünglich die Große Göttin des Matriarchats, die Göttin des Lebens und der Liebe. Und die Schlange war ein Symbol für die weibliche Weisheit der Göttin. Und die Frucht, die Eva dem Adam reichte, das war das feministische Sakrament der Muttergöttin, das sie dem Mann spendete, um ihn einzuweihen in ihre Mysterien. Andere sagen: die Schlange oder Luzifer war der Gott des Matriarchats, der Sohn und der Geliebte der Großen Göttin. Als aber das Matriarchat von vaterrechtlichen Kriegern unterworfen wurde und deren Vatergott Jehova nun Hauptgott war, da wurde der alte Gott Satan verteufelt. In Wahrheit ist aber der Schlangengott der Freund der Frauen in ihrem Kampf gegen das Patriarchat und den tyrannischen Vatergott Jehova. - Dass diese Religion antichristlich und satanisch ist, liegt offen zu Tage.
KENNT IHR MENSCHEN HEUTE, DIE AN DIE ALTEN GÖTTINNEN WIEDER GLAUBEN?
Satan sagt: Ihr werdet sein wie Gott. Das ist auch die Spiritualität des New Age, der Esoterik, deren führende Theologen sich zu Luzifer bekannten. Ich sagte zu einer Esoterikerin: Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht: die gute ist, es gibt Gott, die schlechte ist, du bist es nicht. Darauf entgegnete die Esoterikerin, sie sei ein Teil Gottes, aus Gott ausgeflossen, sie sei keine Frau, sondern ein Engel. Sie sagte weiter: Das Ich muss sterben, und dann muss man sein Höheres Selbst erreichen. dieses Höhere selbst ist göttlich, du kannst es Jesus oder Buddha nennen. - Wenn man genau hinhört, ist das nicht Anbetung Gottes, sondern Selbstanbetung, man sagt letztendlich nur auf eine feine Weise: Ich bin Gott.
UND DEINE FRAU? IST SIE AUCH EIN STÜCK VON GOTT?
Eva sagt: Gott hat uns den Baum verboten. Satan sagt: SOLLTE GOTT WIRKLICH GESAGT HABEN…? Und das ist die Versuchung aller Christen, auch der Frommen im Lande, selbst der Bischöfe. Sie sagen: SOLLTE JESUS WIRKLICH GESAGT ODER GEMEINT HABEN, dass homosexueller Geschlechtsverkehr Sünde ist? Dass der Mensch nicht scheiden darf, was Gott vereinigt hat? Dass Wiederverheiratung Ehebruch ist? Und wenn Jesus das damals auch gesagt hat, SOLLTE ER DAS NICHT HEUTE ANDERS SAGEN? Das ist meiner Meinung nach gerade heute eine omnipräsente Versuchung der Christen aller Konfessionen.
WIE SEHT IHR DAS?
6 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon.
Vielleicht habt ihr gehört vom Apfel, in den Eva gebissen. Dass man von einem Apfel redet, kommt aus dem Lateinischen, denn da heißt „malum“ sowohl „das Böse“ wie „der Apfel“, es ist ein Wortspiel. Dagegen kommen in der ganzen Bibel keine Äpfel vor. Früchte, die in der Bibel genannt werden, sind Feigen, Trauben und Rosinen und Granatäpfel. Wenn in deutschen Bibeln das Wort Liebesäpfel steht, sind damit Alraune gemeint. Man vermutet, dass die Frucht eine Feige war, denn nach dem Sündenfall tat der Feigenbaum Buße und gab Blätter, aus dem Adam und Eva sich Lendenschürze machten. In Wahrheit ging es wohl nicht buchstäblich um Feige oder Apfel, sondern um ein Gebot Gottes, das übertreten wurde. Was das genau für ein Gebot war, weiß man nicht. Die heilige Edith Stein, jüdische Katholikin, vermutete, dass es um ein Gebot aus dem Bereich der Sexualität ging, wie die Symbole der Schlange und Feige nahelegen. Die Schlange galt im Altertum als Phallussymbol, die Feige als Symbol des weiblichen Geschlechts (italienisch Fica, französisch la figue, englisch the fig)... Verzeihung, die Damen.
WAS HEISST DAS, AUCH IM BEREICH DER SEXUALITÄT GOTT GEHORSAM ZU SEIN, UND KANN EINEM MENSCHEN DAS GELINGEN?
Eva nahm also den Apfel und schnitt ihn in Viertel und gab Adam eine Apfelspalte, aber Adam blieb ein Stück im Kehlkopf stecken, daher der Adamsapfel im Kehlkopf der Männer. Wir Männer haben von Adam den Adamsapfel geerbt, das nennt die Theologie Erbsünde. Übrigens (das steht nicht in der Bibel) hat Eva im Paradies dem Adam auch zum Mittagessen einen Hering angeboten, und dieser Hering wurde zum Stammvater des ruhmreichen Volkes der Friesen.
Die Frucht war „verlockend“ anzusehen, „wollüstig anzuschauen“. Das bezeichnet das Verführerische der Sünde. Am Anfang stellt sich die Sünde dir vor als ein verlockendes Ding, sehr verführerisch, wollüstig anzuschauen, dass du sie begehrst. Hast du dich dann auff sie eingelassen, hinterlässt sie dir den bitteren Nachgeschmack von Öde, innerer Leere, Ekel und Überdruss. Salomo sagt: die Worte der Frau Torheit sind erst süß wie Honig, danach bitter wie Wermut. Es gibt ein Gemälde „Frau Sünde“, eine sehr schöne junge Frau mit langen schwarzen Haaren, mehr nackt als bekleidet. Natürlich gibt es nicht nur sexuelle Sünden. Aber auch andere Sünden versprechen dir erst das Paradies, bescheren dir dann die Hölle. Auch die soziale Sünde des Kommunismus hat uns erst das Arbeiter-und-Bauern-Paradies versprochen und uns dann die Hölle der stalinistischen und maoistischen Konzentrationslager beschert.
IST DAS AUCH EURE ERFAHRUNG?
Ea sah, das die Frucht klug mache… Es gibt nicht nur Verführung im Bereich der Sinnlichkeit, sondern auch eine Versuchung der Intellektuellen. „Neugier, dein Name ist Weib“. Die Versuchung ist, alles aufs Wissen zu setzen. Paulus sagt aber: Die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. Und Paulus sagt: Wissen bläht auf. Die Versuchung ist der Hochmut der Intellektuellen, die Verachtung der Ungebildeten. Wir werden aber von Jesus nicht danach gerichtet, wie viele Bücher wir gelesen oder gar geschrieben haben, sondern wir werden nach der LIEBE gerichtet, wie groß unsre Liebe zu Gott und zu den Nächsten war. Der chinesische Philosoph Lao Tse aus dem Altertum unterschied zwischen dem Heiligen Menschen und der Vielwisserei. Man muss kein wandelndes Lexikon sein, um heilig zu sein. Die göttliche Weisheit ist eine Weisheit des Herzens, da hat man ein Herz so weit wie der Sand am Meer.
ERWARTET GOTT VON UNS, DASS WIR UNS BILDEN?
Wenn Paulus sagt: Wissen bläht auf, sagt er das im Zusammenhang seiner Kritik an der Strömung der GNOSIS. Gnosis ist griechisch und heißt: Erkenntnis. Die Gnostiker sagten: der GLAUBE als Weg zur Erlösung, das ist was für die dummen Kirchenchristen, das Herdenvieh. Wir sind die erleuchteten Christen, unser Weg zur Erlösung ist der Weg der Erkenntnis, die nur Eingeweihten zugänglich ist. Der Gnostiker erkennt, dass seine Seele himmlischen Ursprungs ist und vor dem irdischen Leben selig bei Gott war, dass die himmlische Seele gefallen ist in die böse materielle Welt (vom bösen Schöpfer geschaffen) und nun im Kerker des bösen Fleisches gefangen ist, sie muss aber nur wieder ihren göttlichen Ursprung erkennen, dann kehrt die Seele ohne ihren Leib wieder in die göttliche Heimat zurück. Da braucht man keinen gekreuzigten Erlöser und keinen Glauben an den Heiland.
GLAUBE HEISST NICHT WISSEN, SAGT MAN. WIE STEHEN GLAUBE UND WISSEN ZUEINANDER?
Erlösung durch Erkenntnis, das ist auch die Lehre im Hinduismus. Der Hindu betreibt Yoga. Yoga heißt Einheit. Yoga ist eine Meditation, die in der Seele die innere Leere herstellen soll, was die Vorbereitung für die Erleuchtung ist. Die Erleuchtung ist die Erkenntnis, dass du eins bist. Du sagst zur ganzen Welt: Ich bin du und du bist ich. Und du erkennst, dass der GEIST des Menschen dasselbe ist wie der GEIST Gottes. Ich bin Gott und Gott ist ich. Diese Erkenntnis erlöst dich vom Kreislauf der Wiedergeburten. Auch diese Religion kennt keinen Erlöser, sondern durch Yoga schafft man die Selbsterlösung.
WARUM INTERESSIERT MAN SICH IM WESTEN MEHR FÜR YOGA ALS FÜR JESUS?
Eva reicht dem Adam die Gabe des Teufels. Die Herren Kirchenväter sprachen darum von der Frau als dem „Einfallstor des Teufels“. Das empört uns in unserm feministischen Zeitalter. Meine Ansicht ist dazu diese: Die Frauen scheinen die Menschen mit feineren spirituellen Antennen zu sein. Darum besteht das Gottesvolk mehrheitlich aus Frauen. Darum gab es in zweitausend Jahren Kirchengeschichte so viele Mystikerinnen und Prophetinnen, auch heute, oft auch ungebildete junge Mädchen. Da ist die Gefahr für die sensible Frau doppelt so groß, dass sie nicht wie Maria auf den Heiligen Geist hört, sondern wie Eva auf die Schlange. Denn auch in der heutigen Esoterik als der Religion Luzifers sind die Frauen vorherrschend.
SIND FRAUEN RELIGIÖS SENSIBLER ALS MÄNNER?
Dass Eva die Frucht dem Adam gibt, zeigt das Ansteckende der Sünde. Ja, die Sünde ist wie eine geistige Pandemie. Besonders auch verkrustete Strukturen der Sünde, sogenannte soziale Sünden sind verführerisch und ansteckend. Wenn eben das Internet ein globales Bordell ist, ist es kein Wunder, wenn 5 bis 10 Prozent der Deutschen Porno-süchtig sind. Wenn in jedem Unterhaltungsfilm oder Krimi der Ehebruch als selbstverständlich hingestellt wird, ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen das für legitim halten. Wenn die Banker und die Politiker korrupt sind und die Reichen Steuern hinterziehen, wird das auch von den einfachen Bürgern unternommen. Wenn immer mehr Christen den Glauben verlieren und aus den Kirchen austreten, wer weiß, wie viele Menschen da mit in den Unglauben hinab gerissen werden.
GIBT ES SOZIALE SÜNDEN? GESELLSCHAFTLICHE STRUKTUREN DER SÜNDE?
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MAL WAS GANZ ANDERES
Ich hörte in einer katholischen Predigt ein langes Zitat von Dietrich Bonhoeffer. Das hat nichts mit unserm Thema zu tun. Aber ich wollte es euch mitteilen.
Billige Gnade - teure Gnade
Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Unser Kampf heute geht um die teure Gnade.
Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament.
Billige Gnade heißt Gnade als Lehre, als Prinzip, als System; … Sündenvergebung als allgemeine Wahrheit, … Liebe Gottes als christliche Gottesidee. Wer sie bejaht, der hat schon Vergebung seiner Sünden. Die Kirche dieser Gnadenlehre ist durch sie schon der Gnade teilhaftig. In dieser Kirche findet die Welt billige Bedeckung ihrer Sünden, die sie nicht bereut und von denen frei zu werden sie erst recht nicht wünscht. Billige Gnade ist darum Leugnung des lebendigen Wortes Gottes, Leugnung der Menschwerdung des Wortes Gottes.
Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünden, ist Absolution ohne persönliche Beichte. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen, menschgewordenen Jesus Christus.
Teure Gnade ist das Evangelium, das immer wieder gesucht, die Gabe, um die gebeten, die Tür, an die angeklopft werden muß.
Teuer ist sie, ... weil sie in die Nachfolge Jesu Christi ruft; … weil sie dem Menschen das Leben kostet, … ihm so das Leben erst schenkt, … sie die Sünde verdammt, … den Sünder rechtfertigt.
Teuer ist die Gnade vor allem darum, weil sie Gott teuer gewesen ist, … sie Gott das Leben seines Sohnes gekostet hat – „ihr seid teuer erkauft“ -, und weil uns nicht billig sein kann, was Gott teuer ist. … weil Gott sein Sohn nicht zu teuer war für unser Leben, sondern ihn für uns hingab. Teure Gnade ist Menschwerdung Gottes.
Teure Gnade ist Gnade als das Heiligtum Gottes, das vor der Welt behütet werden muß, … nicht vor die Hunde geworfen werden darf, sie ist darum Gnade als lebendiges Wort, Wort Gottes, das er selbst spricht, wie es ihm gefällt. Es trifft uns als gnädiger Ruf in die Nachfolge Jesu, es kommt als vergebendes Wort zu dem geängstigten Geist und dem zerschlagenen Herzen. Teuer ist die Gnade, weil sie den Menschen unter das Joch der Nachfolge Jesu Christi zwingt, Gnade ist es, daß Jesus sagt: „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
GLAUBT IHR AN BILLIGE ODER AN TEURE GNADE?
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Zurück zum Sündenfall.
7 Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich daraus einen Lendenschurz.
Erkenntnis nicht, dass wir Gott sind, sondern erbärmliche Sünder.
Der Teufel hatte versprochen: Wenn ihr von der verbotenen Frucht esst, werden euch die Augen aufgehen, und ihr werdet erkennen, dass ihr wie Gott seid. - Nun gingen uns die Augen auf, aber wir erkannten, dass wir nackt waren, dass wir erbärmliche Sünder sind, dass wir unsern animalischen Trieben versklavt sind, dass wir vor Gott wie das Vieh sind. So verspricht die Sünde erst himmlisches Vergnügen, aber ist die Sünde begangen, beschämt uns das Gewissen, und wir fühlen uns schlecht,befleckt und verdorben.
WISSEN WIR NOCH, DASS WIR SÜNDER SIND? ODER SPRECHEN WIR UNS NICHT SELBST HEILIG?
Sie erkannten, dass sie Sünder waren, dass sie das weiße Kleid der Heiligkeit nicht mehr hatten. Aber diese Erkenntnis ist wichtig. Man sagt: es gibt zwei Arten von Menschen: Sünder, die sich für Heilige halten, oder Heilige, die wissen, dass sie Sünder sind. Katholiken sagen: Aber Herr Pfarrer, was soll ich denn beichten? Ich hab nicht die Ehe gebrochen und niemanden umgebracht.
WAS IST SÜNDE?
Eine Christin spricht: „Mein Pastor sagte mir, ich sei heilig... Ich hab kein Laster als nur das Zigarettenrauchen...“ Das heißt, sich selbst heilig zu sprechen. Es gibt natürlich auch den Weg, sich selbst alle Sünden zu vergeben, indem man sagt: „Ja, ich bin ein Sünder, aber was solls, Jesus ist für mich gestorben, alles ist schon längst vergeben, ich werde mich vor Gott dafür nicht verantworten müssen im Gericht, denn ich gehöre zu Jesus, und ich muss mich auch nicht bessern, denn der Mensch ist und bleibt ein Sünder, aber wenn er glaubt an seinen persönlichen Retter Jesus, dann ist er vor Gott gerecht.“
MÜSSEN SICH AUCH CHRISTEN VOR GOTT FÜR IHR LEBEN ZUR RECHENSCHAFT ZIEHEN LASSEN?
Vor dem Sündenfall göttliche Liebe – nach dem Sündenfall sündige Lust. Liebe und Sexualität sind von Gott erfunden, damit ein Mensch einem anderen Menschen seine tiefste schenkende Hingabe ausdrücken kann. Was aber die Sünder Liebe nennen, ist nur egoistische Begierde. Eva wird für Adam zum Lustobjekt, zum Sexidol. Sündige Liebe singt: Ich hab Hunger nach deiner Liebe! Ich will dich! Der Heilige will Liebe geben, der Sünder will Liebe haben. Der Philosoph Platon sagte: Nicht der Geliebte ist gottähnlich, sondern der Liebende ist gottähnlich. Der heilige Augustinus sagte: Es gibt eine Selbstliebe bis zur Verachtung Gottes, und es gibt eine Gottesliebe bis zur Verachtung des eigenen Selbst. Sündige Liebe ist Selbstliebe. Der sexuelle Ausdruck der Selbstliebe ist die Selbstbefriedigung. Es gibt aber auch des Mannes Selbstbefriedigung im Schoß der Frau. Der jüdische Literaturkritiker berichtete über Berthold Brecht: Brecht bat seine Geliebten, sich auf seinen Schreibtisch zu legen und die Beine zu spreizen, Brecht stand vor ihr, zog seine Hose herunter und befriedigt sich selbst im Schoß der Frau, nach drei Minuten war alles vorbei, er zog die Hose hoch und ging wieder an die Arbeit. Ein zeitgenössischer esoterischer Guru aus Indien wurde von Jugendlichen über die Selbstbefriedigung befragt. Ein Jugendlicher sagte: Als ich an die Universität kam, entdeckte ich im Internet die Pornographie. Ich glaubte, im Himmel zu sein. Wie ist das mit der Selbstbefriedigung? Der Guru sagte: Die britischen Christen haben uns Indern eingeredet, wie sündig die Sexualität sei, aber seht euch die hinduistischen Tempel an mit ihren Statuen, die die Götter beim Sex zeigen. Das ist göttliche Pornographie. Aber treibt es nicht gar zu doll.
WAS UNTERSCHEIDET CHRISTLICHE LIEBE VON DEM, WAS DIE WELT LIEBE NENNT?
Dass sich Adam und Eva vom Feigenbaum Blätter zum Lendenschurz nahmen, deutet darauf hin, dass die verbotene Frucht die Feige vom Feigenbaum war. Der Feigenbaum gab Anlass zur Sünde, aber er tat auch Buße. Der Lendenschurz wird übrigens vom englischen Dichter Lord Byron „Eve‘s slip“ genannt.
Adam und Eva im Lendenschurz – Jesus als der Neue Adam hängt im Lendenschurz am Kreuz. Nun sagen aber manche Gelehrte, dass die Römer die Verbrecher ganz nackt gekreuzigt haben. In einer evangelischen Sonntagszeitung sah ich einmal ein Gemälde, das Jesus ganz nackt am Kreuz zeigte. Auch von Michelangelo gibt es eine Statue, die den Gekreuzigten ganz nackt zeigte. Nun regt euch nicht gleich auf, wenn ich euch eine mittelalterliche Geschichte erzähle, in der Maria vorkommt. Das ist nicht Bestandteil der Offenbarung, aber ich mag die Geschichte. Unter dem Kreuz Jesu standen die Mutter Jesu und Maria Magdalena. Jesus hing nackt am Kreuz. Die Mutter Jesu hatte Mitleid mit ihrem Sohn. Sie nahm ihren Schleier vom Haupt und gab ihn Magdalena. Und Magdalena verhüllte mit dem Schleier Jesu Geschlecht.
IST JESUS NACKT GEKREUZIGT WORDEN?
Es gibt ein natürliches Schamgefühl. Selbst primitive Völker in Asien oder Afrika oder Indios im Amazonasgebiet, so nackt sie immer sein mögen, die Männer verhüllen zumindest ihren Penis.
Es gab einmal in Asien eine Weltkonferenz von Baptisten. Es kamen auch Baptisten aus primitiven Stämmen. Die primitiven Baptistinnen trugen einen Lendenschurz aus Bananenblättern, waren aber ansonsten barbusig und überhaupt nackt. Die amerikanischen Baptisten sahen sich versucht zu begehrlichen Blicken und baten die Nackten, sich zu verhüllen. Die aber nannten das Kultur-Kolonialismus, es gehöre zu ihrer Kultur, nackt zu sein.
WIE HÄTTE DIESES PROBLEM GELÖST WERDEN KÖNNEN?
Im Westen ist ja der große Untergang des Christentums im Gange, und an die Stelle des alten Christentums tritt ein Neuheidentum, das viel wilder ist als die ehrwürdigen Heiden vor dem Kommen Christi. Der neuheidnische Sexualkommunismus fördert in allen Bereichen die Sexualisierung der Gesellschaft: Einführung von Miniröcken, eine Flut von Internet-Pornographie, Sexszenen in jedem Unterhaltungsfilm, Sex in der Werbung, Nacktkultur in Woodstock oder FKK in der DDR.
SEH ICH DAS ÜBERTRIEBEN?
Johannes Paul II schrieb in seiner umfangreichen „Theologie des Leibes“, dass das Problem an der Pornographie eigentlich nicht die Nacktheit der Körper ist, denn die Nacktheit ist ja pure Schöpfung Gottes. Das Problem sei, dass in der Pornographie die darstellenden Personen nicht als Seelen mit persönlicher Menschenwürde dargestellt werden, sondern als rein animalische Triebwesen. Johannes Paul lobte sogar die Nacktheit der Figuren in der Sixtinischen Kapelle, von Michelangelo geschaffen. Das nannte der Papst eine sichtbare Theologie des Leibes. Aber das sah man nicht immer so. Michelangelo hatte noch Menschen ganz nackt dargestellt, immerhin in der Kapelle, in der der Papst gewählt wird, und wo Messe gefeiert wird. Aber nach Michelangelo kam ein prüder Kardinal, dem die Nacktheit anstößig war, und er beauftragte einen Maler, über Michelangelos nackte Personen noch Höschen zu malen. Dieser Maler ging ohne Namen in die Kunstgeschichte als „der Höschen-Maler“ ein.
IST NACKTHEIT NUN VON GOTT GESCHAFFEN UND DESHALB LOBENSWERT?
Was ist das Gegenteil zur egoistischen Selbstbefriedigung des Mannes im Schoß der Frau (einem Quicky?) Mann und Frau haben in der sexuellen Erregung unterschiedliche Tempos und Rhythmen. Der Mann ist schnell erregt, kommt schnell zum Orgasmus, aber sein Höhepunkt klingt auch rasch wieder ab. Die Frau kommt viel langsamer zum Orgasmus, aber dafür halten in ihr die Wonnen wesentlich länger an. Ein christliches Ehepaar sollte lernen, wie Mann und Frau gegenseitig beim Akt aufeinander Rücksicht nehmen und mehr und mehr ihre Rhythmen angleichen, so dass sie das Ideal der ehelichen Sexualität erreichen – den gemeinsamen Höhepunkt.
8 Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der HERR, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9 Aber Gott, der HERR, rief: »Adam, wo bist du?« 10 Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.«
Da macht man also einen Gebetsspaziergang mit Gott in der Abenddämmerung. Ist man nun als Ehepaar mit Hund unterwegs, geht es vermutlich nicht um Gott, obwohl auch das möglich wäre. Aber geht man allein durch die Gassen mit den Vorgärten oder geht man allein durchs Moor, da könnte man herrlich mit Gott reden. Aber wer den Weg der mystischen Innerlichkeit geht, der möchte durch das Gebet sein Herz zu einem Garten machen, in dem Jesus gerne spazieren geht.
GEBETSSPAZIERGANG – KENNT IHR DAS?
Es geht nicht nur um Adam am Anfang der Menschheitsgeschichte, sondern um uns alle, auch heute. Wir können mit Gott leben, gute Christen sein, Gottesdienst am Sonntag feiern, die Bibel studieren, stille Gebetszeit am Morgen haben – und doch überkommen uns Versuchungen zu allerlei Sünden. Wir haben eben von Natur eine gewisse Neigung zum Bösen, und auch wenn wir der Heiligung des Alltags nachstreben, unser Herz bleibt immer in Gefahr, vom Bösen verführt zu werden.
Da kann einer eine Stunde lang Anbetungslieder in der Gemeinde singen und schwelgen in religiösen Gefühlen und kommt aus dem Gottesdienst und beginnt zu lästern: die Predigt war schlecht, jener roch aus dem Mund, der stank nach Schweiß und jener nach Urin. Oder einer will eine stille Gebetszeit mit Gott haben und zieht sich zurück, da kommen die Kinder und stören und man schnauzt die Kinder an: Ihr Satansbraten, ich will meine Zeit mit Gott haben. Oder da versinkt einer in langen Gebeten und ruht in Gott und plötzlich überfällt ihn die Begierde nach einer verheirateten Frau. Oder da hat sich einer frisch zu Jesus bekehrt und beginnt, Namenschristen und andere Heiden von ganzem Herzen zu hassen, dagegen die Huren im Bordell zu lieben. Oder da arbeitet jemand im Bereich der christlichen Nächstenliebe und füttert die Armen um Christi willen, und plötzlich will er den amerikanischen Präsidenten oder alle Moslems erschießen.
WEITERE BEISPIELE?
Adam, wo bist du? - Die Menschen in allen Religionen suchen Gott, aber im Judentum und Christentum sucht Gott den Menschen. Bei den Patriarchen, den Propheten und bei Maria – Gott bricht überraschend in ihr Leben ein, die Menschen erschrecken. In allen anderen Religionen versucht der Mensch durch Unterwerfung oder Meditation sich zu Gott zu erheben, aber allein im Christentum kommt Gott vom Himmel auf die Erde herab. Der berühmte evangelische Theologe Karl Barth unterschied zwischen selbstgemachter Religion und göttlicher Offenbarung. Dem folgen in der Regel die Evangelikalen. Für manche ist Religion gar ein Schimpfwort. Die katholische Position ist da eher, dass der Mensch von Gott als ein religiöses Geschöpf geschaffen ist, dass es von daher natürlich und gut ist, wenn der Mensch das Göttliche sucht, aber auch hier muss die Selbstoffenbarung Gottes dem Menschen zu Hilfe kommen. Daher kommt der Unterschied, dass die Evangelikalen in der Regel alle Weltreligionen außer dem Christentum (und vielleicht dem Judentum) als Teufelszeug ablehnen, dagegen die katholische Kirche alles das schätzt, was in den andern Religionen gut und wahr ist (also was mit dem Christentum übereinstimmt.) So auch im Verhältnis zum Islam: Evangelikale denken da eher, dass der Islam antichristlich und satanisch ist, Katholiken denken da eher, dass es Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten gibt. Da sehe jeder selbst zu.
WIE SEHT IHR DAS?
Viele Menschen haben Angst vor Gott. Ihr Gewissen klagt sie an. Sie haben Angst, im Tod ihrem Richter zu begegnen. Sie haben Angst vor einem strengen Vater. Sie haben Angst, dass Gott ihnen den Spaß des Lebens verdirbt. Auch Christen haben Angst vor Gott. Der hat Angst, Gott könnte ihn zur Ehelosigkeit berufen. Die hat Angst, Gott könnte sie als Missionarin nach Grönland senden. Der hat Angst vor dem Willen Gottes und mag nicht beten: dein Wille geschehe, denn er denkt, der Wille Gottes ist es, dass er sehr leiden muss. Wer kann schon beten: Jesus, von nun an kannst du mit mir machen, was du willst…
ANGST VOR GOTT ODER MISSTRAUEN – KENNT IHR DAS?
Wir verstecken uns vor Gott. Wir verstecken uns aus Scham. Wir wollen nicht unsere Sünden bekennen. Wir wollen Gott nicht im Gebet begegnen. „Fünf Stunden am Tag beten wäre für mich die Hölle.“ Wir verstecken uns vor Gott, indem wir uns mit Arbeit überhäufen, oder indem wir einem Vergnügen nach dem andern nachrennen oder durch die ganze Welt reisen. Wir verstecken uns, wenn wir am Abend, statt zu beten, uns vom Fernseher berieseln lassen. Wir tun alles, um nicht nachzudenken, wir tun alles, um nicht unserer eigenen Seele und (in ihr) Gott zu begegnen.
SUCHT IHR DIE BEGEGNUNG MIT GOTT ODER KEHRT IHR GOTT AUS DEM WEG?
11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den Früchten gegessen, die ich euch verboten habe?« 12 Adam versuchte, sich zu rechtfertigen: »Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran! Sie reichte mir eine Frucht von dem Baum – deswegen habe ich davon gegessen.« 13 »Was hast du bloß getan?«, wandte der HERR sich an die Frau. »Die Schlange hat mich dazu verführt! Nur wegen ihr habe ich die Frucht genommen«, verteidigte sie sich.
Adam sagt: Die Frau, die DU mir gegeben hast, ist schuld. Mit anderen Worten: Du bist schuld, Gott. Schuldzuweisungen an Gott gibt es viele. Ein Knabe sagte einmal: Gott ist grausam, denn er schafft behinderte Menschen. Ein Wissenschaftler sagte: Der Schöpfergott einer Welt mit so viel Tierleiden muss ein böser Gott sein. Ein ungläubiger Jude sagte: Gott schien mir auf der Seite der Nazis zu stehen. Ein Christ sagt: Wie kann Gott ein liebender Vater sein, wenn er Auschwitz zulässt. Ein Sünder sagt: Wie könnte mich Gott strafen dafür, dass ich ins Bordell gehe, Gott hat mich ja so geschaffen.
WAS KENNT IHR NOCH FÜR SCHULDZUWEISUNGEN AN GOTT?
Schuldzuweisungen an die Partnerin. Das gibt es wohl in jeder Ehe und Freundschaft, oder? Nicht ich bin schuld, sondern mein Partner. Bei Ehetherapien oder Seelsorgegesprächen üblich: Meine Partnerin hat das und dies und jenes falsch gemacht, und ich bin unschuldig in allem. Noch schlimmer: Dass ich das Mädchen vergewaltigt habe, kam daher, dass sie mich mit ihrem Minirock aufgereizt hatte, sie ist selbst schuld.
KENNT IHR DAS AUS EUREN BEZIEHUNGEN?
Schuldzuweisungen an den Teufel. Besonders beliebt bei strengen Christen. Nicht ICH habe gesündigt, sondern der Teufel hat mich versucht. Nicht ich, der Priester oder Mönch, habe den Knaben sexuell geschändet, sondern der Teufel hat mich versucht. Ich bin nur das Opfer des Teufels.
IST DER TEUFEL ALLEIN AN ALLEM BÖSEN SCHULD?
14 Da sagte Gott, der HERR, zur Schlange: »Das ist deine Strafe: Verflucht sollst du sein – verstoßen von allen anderen Tieren! Du wirst auf dem Bauch kriechen und Staub fressen, solange du lebst! 15 Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs soll Feindschaft herrschen. Er wird dir auf den Kopf treten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!«
Die Schlange ist Satan. Die Frau, die die Gegenspielerin Satans ist, ist die Jungfrau Maria. Ihr Same, das ist Jesus, er wird der Schlange den Kopf zertreten, und die Schlange wird ihn in die Ferse beißen, das ist der Kreuzestod Jesu, aber in der Auferstehung hat Jesus die Macht der Sünde, des Teufels und des Todes besiegt. Diesen Vers nennt man: Proto-Evangelium, Erst-Evangelium, weil hier gleich nach dem Sündenfall die Erlösung angekündigt wird. Übrigens heißt es von der Frau nicht „ihr Nachkomme“, sondern „ihr Same“. Da eine Frau aber keinen Samen hat, sondern der Mann, hier aber der Sohn als Same der Frau bezeichnet wird, deutet das daraufhin, dass Maria den Herrn ohne Samen eines Mannes empfangen hat. Auch im zwölften Kapitel der Offenbarung taucht die Frau wieder auf, im Kampf mit der alten Schlange, sie wird als Mutter des Messias bezeichnet, und die Zeugen Jesu werden wieder „Samen der Frau““ genannt.
Dass die Schlange auf dem Bauch kriechen soll und Staub fressen, ist kein Biologieunterricht oder Zoologie. Ich denke, es bedeutet, dass der satanische, antigöttliche Weg der ist, am Boden zu kleben und Staub zu fressen, das heißt, materialistisch und irdisch gesinnt sein, ob es nun der marxistische Materialismus der Arbeit ist oder der kapitalistische Materialismus des Konsums und der Geldanbetung. Christlich leben heißt, nach dem Himmel streben, den Geist so oft wie möglich zu Gott erheben.
KLEBT IHR NOCH AM BODEN ODER ERHEBT IHR EUREN GEIST SCHON ZUM HIMMEL?
16 Dann wandte Gott sich zur Frau: »Ich werde dir in der Schwangerschaft viel Mühe auferlegen. Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, aber er wird dein Herr sein!« 17 Zu Adam sagte er: »Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte. Deinetwegen soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. 18 Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. 19 Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst. Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. Denn du bist Staub von der Erde, und zu Staub musst du wieder werden!«
Die Folge der Sünde ist für die Frauen: 1. Sie werden den Männern untergeordnet sein, 2. Sie werden unter Schmerzen Kinder gebären. Die Ordnung von Mann und Frau war im Paradies Gleichberechtigung, die Herrschaft der Männer über die Frauen ist Folge der Sünde. In einer Ehe von Erlösten soll es keine Herrschaftsverhältnisse geben, sondern wie Paulus sagt: Einer diene dem andern. Wenn die Frauenbewegung Gleichberechtigung von Mann und Frau anstrebt, sollte sie nach Christus und der Heiligkeit streben. Stattdessen hat die Frauenbewegung die Mutterschaft verächtlich gemacht, man hat die Abtreibung gefördert, man will die Vermännlichung der Frau und die Verweiblichung des Mannes, man fördert Homosexualität bei Männern und Frauen, einige wollen gar die Herrschaft der Frauen über die Männer, andere lehnen Christus und den christlichen Glauben als patriarchalische Religion ab und fördern wieder die Verehrung der Natur als Muttergöttin. Das bleibt alles im Bereich der Sünde, das stiftet nicht Friede zwischen Mann und Frau, das setzt an die Stelle des Klassenkampfes nun den Geschlechterkrieg. Friede zwischen Mann und Frau kann nur von Christus kommen, wie Paulus sagt: Im Reich Christi gilt nicht mehr Mann oder Frau, sondern sie sind alle eins in Christus.
WAS HAT CHRISTUS MIT DER BEFREIUNG DER FRAU ZU SCHAFFEN?
Die Folge der Sünde für den Mann ist der Fluch der Arbeit. Mein evangelikaler Freund kann ein Lied davon singen: Fünf Tage Berufsarbeit, quasi von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends, am Wochenende Renovierungen am oder im Haus, Fahrräder von Frau und Kindern reparieren, den eigenen Garten und den der Schwiegermutter beackern. Das heißt, sein Brot im Schweiß des Angesichts verdienen. Nun, die Kultivierung der Erde war ein Auftrag an Adam schon im Paradies, die Arbeit kommt von Gott, Gott ist selbst ein Arbeiter, ein Baumeister des Universums, ein Töpfer, Jesus hat als Zimmermann oder Handwerker oder Tischler oder Architekt gearbeitet und sich Fischer als Jünger erwählt. Die Arbeit ist an sich gut, sie zeigt die Kreativität des Menschen (nicht nur des Mannes, auch der Frau), Kreativität des Menschen macht ihn auch zum Ebenbild des Schöpfers (creator). Nur in der Sünde wird die Arbeit vom Segen zum Fluch. Und wie ist das im Reich Christi, wie sollen die Erlösten ihre Arbeit betrachten? Männer und Frauen sollen zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen arbeiten, ihre Arbeit ist ein Gottesdienst. Die Mühsal bleibt ja, aber sie kann von den Christen als ihr Kreuz angenommen werden. Wer die täglichen Mühseligkeiten geduldig als sein Kreuz annimmt, verbindet sein Kreuz mit dem erlösenden Kreuz Christi, und kann so die Erlösung von Christus in die gegenwärtige Welt einfließen lassen und zur Rettung von verstockten Sündern beitragen. (Aber das ist schon Mystik, und ich habe dafür noch bei keinem Protestanten Verständnis gefunden.)
IST ARBEIT NUN EIN SEGEN ODER EIN FLUCH?
Der Mensch ist vom Staub genommen und wird wieder zu Staub werden. Adam ist genommen von Adama, der Mutter Erde. Jesus Sirach sagt: Am Ende kehren wir alle zur Erde zurück, der Mutter aller Lebenden. Oder es heißt: Asche zu Asche. In der katholischen Kirche wird dieser Satz am jährlichen Aschermittwoch zitiert. Der Karneval („Fleisch ade“) ist beendet, nun beginnt die vierzigtägige Fastenzeit bis Ostern. Am Anfang der Fastenzeit, am Aschermittwoch, zitiert die Liturgie diesen Vers: Von Staub bist du genommen und zu Staub sollst du werden. So lehrt Gott uns, demütig zu sein. Demut heißt auf lateinisch humilitas, da steckt das Wort Humus drin. Was spielen wir uns denn so groß vor Gott auf, wir, die wir nur aus Wasserstoff bestehen?
20 Adam gab seiner Frau den Namen Eva (»Leben«), denn sie sollte die Stammmutter aller Menschen werden.
Eva oder hebräisch Chawwa oder Hevva (Eva ist die lateinische Form), das kommt vom Wort für Leben. Die Frau ist mit dem Leben verbunden. Im Gegensatz zum Mann kann sie neun Monate lang menschliches Leben in ihrem Schoß heranreifen lassen, sie wird so zur Mitschöpferin mit dem Schöpfer, und ihr Schoß wird zum Allerheiligsten, wie eine christliche Philosophin sagte. Wie eine andere christliche Philosophin sagte, interessieren sich die Männer eher für tote Dinge (Technik, Ideologien, Theorien), Frauen mehr für das Lebendige (andere Menschen, Kinder, Tiere, Blumen).
IST DAS AUCH EURE BEOBACHTUNG?
Wie pervers, wenn der Schoß der Frau, von Gott geschafffen als Heiligtum neuen Lebens, zur Hinrichtungsstätte für die Leibesfrucht wird. Das ist nicht Frauenbefreiung, das heißt, die Frau von der Mutter der Lebenden zu einer Kindermörderin zu degradieren. Das ist zutiefst frauenfeindlich, kinderfeindlich, lebensfeindlich.
Die Katholiken haben den Namen Evas, Mutter aller Lebenden, auf die Gottesmutter Maria übertragen.
IM PROTESTANTISMUS GIBT ES ÜBERHAUPT KEINE „MUTTER“. WIE KOMMT DAS?
Die neuheidnischen Feministinnen sagen: Eva war ursprünglich die hebräische Muttergöttin Chawwa, bis sie von Moses zum dummen Weibchen Eva degradiert worden sei.
21 Gott, der HERR, machte für die beiden Kleider aus Fell und legte sie ihnen an. 22 Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig!«
Wenn man mal die ganze Bibel durchgeht, sieht von von Moses übers Johannesevangelium bis zur Apokalypse die Rede vom Lamm, dem Sühnopfer, oder Jesus. So geh ich mal davon aus, dass der Herr den beiden nackten Sündern ein Kleid aus Lammfell machte. Denn es geht darum, die Nacktheit der Sünde mit dem Lamm Gottes, mit Christi Gnade zu bedecken. In Kirchen, in denen getauft wird, bekommen die Täuflinge in der Regel ein weißes Kleid, Symbol daür, dass sie nun die Gnade Christi angezogen haben, die Gnade des Lammes Gottes, das heißt, die Gnade des Gekreuzigten bedeckt die Nacktheit unserer Sünde.
WAS HEISST DAS: CHRISTUS ANZIEHEN? ODER: IN CHRISTUS SEIN?
Der Mensch definiert nun selbst, was gut und böse ist. Er kümmert sich nicht mehr um Gottes Gebote, sondern ist frei von Gott, emanzipiert und autonom. Emanzipiert, das Wort stammt aus der römischen Sklavengesellschaft, ein frei gewordener Sklave war emanzipiert. Wir haben uns von Gott emanzipiert, sind unsere eigenen Herren geworden. So sagte mir einmal eine Frau: Ihr Christen seid ja nicht frei, ihr seid ja Sklaven Gottes. Autonom, so nennen sich ja die linksradikalen Anarchisten, autonom bedeutet: sich selbst sein eigenes Gesetz machen. Es gilt nicht mehr Gottes Gesetz, sondern der Mensch macht sein eigenes Gesetz. Das kann nun das Gesetz einer Partei sein oder auch das Gesetz des Individualisten.
WO MACHT MAN SICH HEUTE EIGENE GESETZE GEGEN DAS GESETZ GOTTES? UND IST DAS GESETZ GOTTES FÜR ALLE MENSCHEN VERPFLICHTEND?
Dass der Sünder nun nicht auch noch ewig lebe… ein katholischer Psychiater sagte: In Japan hat man Würmer gefunden, wenn man sich nur von diesen Würmern ernährt, kann man 150 Jahre alt werden. Aber für einen guten Katholiken, der Wiener Schnitzel und Brathähnchen liebt, ist die Vorstellung, sich nur noch von Würmern zu ernähren und dann noch nicht mal sterben zu dürfen, die exakte Definition der Hölle.
Der Baum des Lebens. Er ist nicht für immer verboten. Das Holz des Kreuzes, das ist der Baum des ewigen Lebens, und Christi Fleisch und Blut sind die Früchte des ewigen Lebens, und wer die isst, der hat das ewige Leben, wie Jesus im 6. Kapitel des Johannes-Evangeliums sagt.
DAMIT SEID GESEGNET. Beendet am Tag Maria Himmelfahrt 2021.