DIE GOTTESSÖHNE UND DIE TÖCHTER DER MENSCHEN

VON TORSTEN SCHWANKE


I


Und es begab sich,

Als sich die Menschenkinder vermehrt hatten,

Dass in jenen Tagen

Ihnen schöne und reizende Töchter geboren wurden.

Und die Engel, die Kinder des Himmels,

Sahen und begehrten sie

Und sprachen zueinander:

Kommt, lass uns Frauen

Unter den Menschenkindern wählen

Und uns Kinder mit ihnen zeugen.

Und Semjaza, der ihr Führer war, sprach zu ihnen:

Ich fürchte, sie werden nicht

In der Tat zu stimmen, diese Tat zu tun,

Und ich werde allein haben die Strafe

Einer großen Sünde zu bezahlen.

Und sie alle antworteten ihm und sagten:

Lasst uns alle einen Eid schwören,

Und uns alle binden

In gegenseitigen Verwünschungen,

Diesen Plan nicht aufzu geben,

Sondern diese Sache zu tun.

Da schwören sie alle zusammen

Und binden sich durch gegenseitige Verwünschungen.

Und sie waren insgesamt zweihundert;

Die in den Tagen Jareds

Auf den Gipfel des Berges Hermon herabstiegen

Und ihn Berg Hermon nannten,

Weil sie geschworen hatten

Und sich durch gegenseitige Verwünschungen

Daran gebunden hatten.

Und dies sind die Namen ihrer Führer:

Samlazaz, ihr Führer,

Araklba, Rameel, Kokablel, Tamlel, Ramlel,

Danel, Ezeqeel, Baraqijal,

Asael, Armaros, Batarel, Ananel,

Zaqiel, Samsapeel, Satarel, Turel, Jomjael, Sariel.

Das sind ihre Zenturionen.



II


Und alle anderen nahmen zusammen

Mit ihnen Frauen zu sich,

Und jeder erwählte eine für sich,

Und sie begannen, zu ihnen zu gehen

Und sich mit ihnen zu beschmutzen,

Und sie lehrten sie Zaubereien

Und Verzauberungen

Und das Schneiden von Wurzeln

Und machte sie mit Pflanzen bekannt.

Und sie wurden schwanger

Und sie gebaren große Riesen,

Deren Größe war dreitausend Ellen.

Und als die Menschen es nicht mehr aushalten konnten,

Wandten sich die Riesen gegen sie

Und verzehrten die Menschheit.

Und sie begannen, gegen Vögel

Und Tiere und Reptilien zu sündigen

Und Fische und das Fleisch

Der anderen zu verschlingen

Und das Blut zu trinken.

Da beschuldigte die Erde die Gesetzlosen.



III


Und Azazel lehrte die Menschen,

Schwerter und Messer

Und Schilde und Brustpanzer herzustellen,

Und gab ihnen die Metalle der Erde

Und lehrte sie die Kunst, sie zu bearbeiten,

Und Armbänder und Ornamente

Und die Verwendung von Schminke

Und die Verschönerung der Wimpern

Und allen Arten von teuren Steinen

Und alle Tinkturen.

Und es entstand viel Gottlosigkeit,

Und sie begingen Unzucht,

Und sie wurden in die Irre geführt

Und auf alle Arten und Weisen korrupt.

Semjaza lehrte Verzauberungen

Und Wurzeln zu schneiden.

Armaros lehrte das Auflösen von Verzauberungen,

Baraqijal lehrte Astrologie,

Kokabel die Sternbilder,

Ezeqeel das Wissen über die Wolken,

Araqiel die Zeichen der Erde,

Shamsiel die Zeichen der Sonne

Und Sariel den Verlauf des Mondes.

Und als die Menschen starben, weinten sie

Und ihr Schreien stieg in den Himmel auf.



IV


Und dann sahen Michael, Uriel,

Raphael und Gabriel vom Himmel herab

Und sahen viel Blut

Wie Schuppen auf der Erde,

Und alle Gesetzlosigkeiten,

Die auf der Erde gewirkt werden.

Und sie sagten zueinander:

Die Erde, die ohne Einwohner gemacht wurde,

Schreit mit der Stimme ihres Schreiens

Bis zu den Toren des Himmels.

Und nun zu euch, den Heiligen des Himmels,

Ziehen die Seelen der Menschen und sagen:

Bringt unsere Sache vor den Höchsten.

Und sie sprachen zu dem Herrn der Zeitalter:

Herr der Herren, Gott der Götter,

König der Könige und Gott der Zeitalter,

Es steht der Thron deiner Herrlichkeit

In allen Generationen der Zeitalter,

Und dein Name ist heilig und herrlich

Und gesegnet für alle Zeitalter!

Du hast alle Dinge gemacht,

Und die Macht über alle Dinge hast du;

Und alle Dinge sind nackt vor deinen Augen,

Und du siehst alle Dinge,

Und nichts kann sich vor dir verbergen.

Du siehst, was Azazel getan hat,

Der alle Ungerechtigkeit auf Erden gelehrt

Und die ewigen Geheimnisse offenbart hat,

Die im Himmel bewahrt wurden,

Und die die Menschen zu lernen suchen.

Und was Semjaza getan hat,

Dem du die Autorität gegeben hast,

Über seine Mitarbeiter zu herrschen.

Und sie sind zu den Töchtern der Menschen

Auf Erden gegangen

Und haben mit den Frauen geschlafen

Und sich beschmutzt

Und ihnen alle Arten von Sünden offenbart.

Und die Frauen haben Riesen geboren,

Und die ganze Erde ist dadurch mit Blut

Und Ungerechtigkeit erfüllt worden.

Und nun siehe, die Seelen derer, die gestorben sind,

Weinen und machen ihre Klage

Vor den Toren des Himmels,

Und ihre Wehklagen sind aufgestiegen

Und können nicht aufhören,

Wegen der Ungerechtigkeiten,

Die sie schmieden auf der Erde.

Und du weißt alles, bevor es geschieht,

Und du siehst diese Dinge,

Und du leidest wegen ihnen,

Und du sagst uns nicht, was wir ihnen

In Bezug auf dies alles antun sollen.



V


Da sprach der Höchste,

Der Heilige und Große,

Und sandte Uriel zum Sohn Lamechs

Und sprach zu ihm:

Gehe zu Noah und sage ihm

In meinem Namen:

Verstecke dich!

Und zeige ihm das Ende, das sich nähert:

Dass die ganze Erde zerstört wird,

Und eine Flut wird kommen über die ganze Erde

Und alle zerstören, die auf ihr sind.

Und nun weise ihn an, dass er entkommen kann

Und seinen Samen kann für alle Generationen

Der Welt erhalten bleibe.

Und wieder sprach der Herr zu Raphael:

Binde Azazel an Hand und Fuß

Und wirf ihn in die Dunkelheit;

Und mache eine Öffnung in der Wüste,

Die in Dudael ist,

Und wirf ihn hinein.

Und lege raue und gezackte Steine auf ihn

Und bedecke ihn mit Dunkelheit

Und lass ihn für immer dort bleiben

Und bedecke sein Gesicht,

Damit er kein Licht sehe.

Und am Tag des großen Gerichts

Wird er ins Feuer geworfen werden.

Und heile die Erde,

Die die Engel verderbt haben,

Und verkünde die Heilung der Erde,

Damit sie sie von der Seuche heilen

Und alle Menschenkinder

Nicht durch all die geheimen Dinge umkommen,

Die die Wächter offenbart und gelehrt haben.

Und die ganze Erde ist verdorben

Durch die Werke, die von Azazel gelehrt wurden:

Ihm sind alle Sünden zuzuschreiben.

Und zu Gabriel sprach der Herr:

Gehe gegen die Bastarde

Und die Verworfenen

Und gegen die Kinder der Unzucht vor

Und vernichte die Kinder der Unzucht

Und die Kinder der Wächter unter den Menschen

Und lass sie hinausgehen:

Sende sie gegeneinander,

Damit sie sich in Schlachten gegenseitig zerstören;

Für die Dauer von vielen Tagen

Sollen sie keinen Frieden haben.

Und keine Bitte, die sie und ihre Väter

An dich richten,

Soll ihnen und ihren Vätern

In ihrem Namen gewährt werden;

Denn sie hoffen, ein ewiges Leben zu führen,

Und dass jeder von ihnen fünfhundert Jahre leben wird.

Und der Herr sprach zu Michael:

Geh, binden Semjaza und seine Mitarbeiter,

Die sich mit Frauen zusammengeschlossen haben,

Um so sich zu verunreinigen mit ihnen

In aller ihrer Unreinheit.

Und wenn ihre Söhne sich gegenseitig getötet haben

Und die Zerstörung ihrer Geliebten gesehen haben,

Binde sie für siebzig Generationen

In den Tälern der Erde an,

Bis zum Tag ihres Gerichts und der Vollendung,

Bis zum Gericht, das für immer

Und ewig alles vollendet.

In jenen Tagen sollen sie

In den Abgrund des Feuers geführt werden:

Und zu der Qual und in das Gefängnis,

In dem sie für immer eingesperrt sein werden.

Und wer verurteilt und vernichtet wird,

Wird von nun an bis zum Ende aller Generationen

Mit ihnen gebunden sein.

Und zerstöre alle Geister der Verdammten

Und die Kinder der Beobachter,

Weil sie den Menschen Unrecht getan haben.

Zerstöre alles Unrecht

Vom Angesicht der Erde

Und lass jedes böse Werk zu Ende gehen;

Und lass die Pflanze der Gerechtigkeit

Und Wahrheit erscheinen;

Und sie wird sich als Segen erweisen;

Die Werke der Gerechtigkeit und der Wahrheit

Werden für immer

In Wahrheit und Freude gepflanzt.



VI


Und dann werden alle Gerechten entkommen.

Und werden leben, bis sie Tausende von Kindern zeugen

Und all die Tage ihrer Jugend und ihres Alters

Sollen sie in Frieden vervollständigen.

Und dann wird die ganze Erde

In Gerechtigkeit bestellt

Und alles mit Bäumen bepflanzt

Und voller Segen sein.

Und alle begehrenswerten Bäume

Werden darauf gepflanzt,

Und sie werden Weinreben darauf pflanzen;

Und der Weinstock, den sie darauf pflanzen,

Wird Wein im Überfluss liefern,

Und für alle Samen, die darauf gesät werden,

Wird jedes Maß davon tausend tragen,

Und jedes Maß Oliven

Soll zehn Pressen Öl ergeben.

Und reinige mir die Erde

Von aller Unterdrückung

Und von aller Ungerechtigkeit

Und von aller Sünde

Und von aller Gottlosigkeit

Und der ganzen Unreinheit,

Die auf Erde gewirkt wird.

Und alle Menschenkinder werden gerecht

Und alle Nationen werden anbeten

Und mich preisen,

Alle werden mich anbeten.

Und die Erde wird von aller Befleckung

Und von jeder Sünde

Und von jeder Bestrafung

Und von jeder Qual gereinigt werden,

Und ich werde sie nie wieder

Von Generation zu Generation

Und für ewig nie wieder auf die Erde senden.



VII


Und in diesen Tagen werde ich

Die Speicherkammern des Segens öffnen,

Die im Himmel sind, um Segen zu senden

Auf die Erde über die Arbeit

Und Mühe der Menschenkinder.

Und Wahrheit und Frieden werden

An allen Tagen der Welt

Und in allen Generationen von Menschen

Miteinander verbunden sein.



VIII


Vor diesen Dinge wurrde Henoch verborgen,

Und niemand von den Menschenkindern wusste,

Wo er versteckt war und wo er wohnte

Und was aus ihm geworden war.

Und seine Aktivitäten hatten mit den Wächtern zu tun,

Und seine Tage waren mit den Heiligen.

Und ich, Henoch, segnete den Herrn,

Die Majestät, den König der Zeitalter, und siehe!

Die Wächter riefen mich,

Henoch, den Schreiber,

Und sprachen zu mir: Henoch,

Du Schreiber der Gerechtigkeit,

Geh, erkläre den Wächtern des Himmels,

Die den hohen Himmel,

Den heiligen ewigen Ort,

Verlassen und sich mit Frauen beschmutzt haben

Und haben getan, wie es die Kinder der Erde tun,

Und haben sich genommen Frauen:

Ihr habt große Zerstörung auf der Erde gewirkt.

Und ihr sollt keinen Frieden

Und keine Vergebung haben der Sünde.

Und da sie sich an ihren Kindern erfreuen,

Werden sie den Mord an ihren Lieben sehen,

Und über die Zerstörung ihrer Kinder

Werden sie klagen

Und bis in alle Ewigkeit flehen,

Aber Barmherzigkeit und Frieden

Sollt ihr nicht erlangen.



IX


Und Henoch ging hin und sprach:

Azazel, du sollst keinen Frieden haben;

Es ist ein schweres Urteil gegen dich ergangen,

Dich in Fesseln zu legen.

Und dir soll keine Duldung oder Bitte gewähren werden

Wegen der Ungerechtigkeit, die du gelehrt hast,

Und wegen all der Werke der Gottlosigkeit

Und der Ungerechtigkeit und Sünde,

Die du den Menschen gezeigt hast.

Dann ging ich und sprach mit ihnen allen zusammen,

Und sie waren alle voll Angst

Und Furcht und Zittern ergriff sie.

Und sie baten mich, eine Petition für sie zu entwerfen,

Dass sie Vergebung finden könnten,

Und ihre Petition in der Gegenwart

Des Herrn des Himmels vorzulesen.

Denn von da an konnten sie

Weder mit ihm sprechen

Noch ihre Augen zum Himmel erheben

Wegen der Schande ihrer Sünden,

Für die sie verurteilt worden waren.

Da schrieb ich ihre Petition und das Gebet

In Bezug auf ihre Geister

Und ihre Taten einzeln

Und in Bezug auf ihre Bitten auf,

Dass sie Vergebung haben sollten.

Und ich ging weg

Und ging von Dan im Lande

Mit den Gewässern von Dan

Hinab in den Süden westlich vom Hermon:

Ich lese ihre Petition vor,

Bis ich in Schlaf fiel.

Und siehe, ein Traum kam zu mir,

Und Visionen fielen auf mich herab,

Und ich sah Visionen der Züchtigung,

Und eine Stimme bat mich,

Es den Söhnen des Himmels zu sagen

Und sie zu tadeln.

Und als ich aufwachte, kam ich zu ihnen,

Und sie saßen alle versammelt

Und weinten in Abeljail,

Das zwischen dem Libanon und Seneser liegt,

Mit bedeckten Gesichtern.

Und ich erzählte ihnen alle Visionen,

Die ich im Schlaf gesehen hatte,

Und fing an, die Worte

Der Gerechtigkeit zu sprechen

Und die himmlischen Wächter zu tadeln.



X


Das Buch der Worte der Gerechtigkeit

Und der Verweisung der ewigen Wächter

Gemäß dem Gebot des Heiligen und Großen

In dieser Vision.

Ich sah in meinem Schlaf,

Was ich jetzt mit einer Zunge aus Fleisch

Und mit dem Atem meines Mundes sage:

Die der Große den Menschen gegeben hat,

Dass sie es mit dem Herzen verstehen.

Als er geschaffen hat

Und die Kraft und das Wort der Weisheit

Den Menschen gegeben hat,

Da schuf er mich auch

Und hat mir die Kraft gegeben zu rügen

Die Beobachter, die Kinder des Himmels.

Ich habe eure Petition geschrieben,

Und in meiner Vision schien es so,

Dass eure Petition euch

Nicht in allen Tagen der Ewigkeit gewährt wird,

Und dieses Urteil wurde endlich

An euch weitergegeben:

Ja, eure Bitte wird euch nicht gewährt.

Und von nun an sollt ihr

Bis in alle Ewigkeit

Nicht in den Himmel aufsteigen,

Und in Ketten der Erde,

Ist das Dekret ergangen,

Sollt ihr für alle Tage der Welt gebunden sein.

Und vorher werdet ihr die Vernichtung

Eurer geliebten Söhne haben gesehen,

Und ihr werdet an ihnen keine Freude haben,

Sondern sie werden vor euch fallen durch das Schwert.

Und eure Bitte in eurem Namen

Soll nicht bewilligt werden;

Obwohl ihr weint und betet

Und alle Worte sprecht,

Die in der Schrift enthalten sind,

Die ich geschrieben habe.

Und es wurde die Vision mir gezeigt also:

Siehe, Wolken in der Vision

Haben mich eingeladen

Und ein Nebel rief mich,

Und der Lauf der Sterne und Blitze ward beschleunigt

Und ich beeilte mich,

Und die Winde in der Vision hoben mich

Und ich flog nach oben

Und man trug mich in den Himmel.

Und ich ging hinein,

Bis ich stand an einer Mauer,

Die von Kristallen umgeben

Und von Feuerzungen:

Und das begann mich zu erschrecken.

Und ich ging in die Zungen des Feuers

Und näherte mich einem großen Haus,

Das aus Kristallen gebaut war;

Und die Wände des Hauses waren

Wie ein Boden aus Kristallen,

Und seine Grundlage war aus Kristall.

Seine Decke war wie der Weg der Sterne und der Blitze,

Und zwischen ihnen waren feurige Cherubim,

Und ihr Himmel war klar wie Wasser.

Ein flammendes Feuer umgab die Wände,

Und seine Portale loderten vor Feuer.

Und ich trat in das Haus,

Und es war heiß wie Feuer und kalt wie Eis:

Es waren keine Freuden darin:

Angst bedeckt mich

Und ich begann zu zittern.

Und als ich bebte und zitterte,

Fiel ich auf mein Gesicht.

Und ich sah eine Vision, und siehe da!

Es gab ein zweites Haus,

Größer als das erste,

Und das gesamte Portal stand offen vor mir,

Und es war aus Feuerflammen gebaut.

Und in jeder Hinsicht übertraf es alles

In Pracht und Herrlichkeit

Und das Ausmaß kann ich nicht beschreiben.

Und sein Boden war aus Feuer,

Und darüber waren Blitze

Und der Weg der Sterne,

Und seine Decke war auch flammendes Feuer.

Und ich schaute und sah darin

Einen hohen Thron:

Sein Aussehen war wie Kristall

Und seine Räder wie die strahlende Sonne,

Und es gab die Vision von Cherubim.

Und von unterhalb des Thrones

Kamen Ströme von Feuerflammen,

So dass ich darauf nicht sehen konnte.

Und die Göttliche Herrlichkeit saß darauf,

Und Ihre Kleidung leuchtete heller als die Sonne

Und war weißer als Schnee.

Keiner der Engel konnte eintreten

Und sein Gesicht mit Vernunft wenden

Zu der Pracht und Herrlichkeit

Und kein Fleisch konnte Sie sehen.

Das flammende Feuer war um Sie herum,

Und ein großes Feuer stand vor Ihr,

Und niemand um Sie herum konnte sich Ihr nähern:

Zehntausend mal zehntausend standen vor Ihr,

Doch Sie braucht keinen Ratgeber.

Und die meisten Heiligen,

Die waren Ihr nahe in der Nacht.

Und bis dahin hatte ich mich schon hingestreckt

Auf meinem Gesicht,

Zitternd, und der Herr rief mich

Mit seinem eigenen Mund, und sagte zu mir:

Komm her, Henoch, und mein Wort höre.

Und einer der Heiligen kam zu mir und weckte mich,

Und er ließ mich aufstehen

Und mich der Tür nähern;

Und ich neigte mein Gesicht.



XI


Und er antwortete und sprach zu mir,

Und ich hörte seine Stimme:

Fürchte dich nicht, Henoch,

Du gerechter Mann

Und Schreiber der Gerechtigkeit:

Komm her und höre meine Stimme.

Und geh und sprich zu den Wächtern des Himmels,

Die dich gesandt haben, um für sie einzutreten:

Ihr sollt für die Menschen intervenieren

Und nicht die Menschen für euch.

Darum habt ihr den hohen, heiligen

Und ewigen Himmel verlassen

Und gelegen bei den Frauen

Und euch beschmutzt mit den Töchtern der Menschen

Und nahmt euch Frauen

Und tatet wie die Kinder der Erde

Und zeugtet Riesen als eure Söhne!

Und obwohl ihr heilig und geistlich seid

Und das ewige Leben lebt,

Habt ihr euch mit dem Blut der Frauen beschmutzt

Und Kinder mit dem Blut des Fleisches gezeugt

Und wie die Kinder der Menschen

Euch nach Fleisch und Blut gesehnt

Wie diejenigen tun, die sterben und zugrunde gehen.

Darum habe ich ihnen auch Frauen gegeben,

Damit sie sie schwängern

Und Kinder mit ihnen zeugen,

Damit ihnen auf Erden nichts fehlt.

Aber ihr wart früher spirituell,

Lebtet das ewige Leben

Und wart für alle Generationen der Welt unsterblich.

Und deshalb habe ich keine Frauen für euch berufen;

Denn wie bei den Geistigen des Himmels

Ist im Himmel eure Wohnung.

Und nun, die Riesen, die von den Geistern

Und dem Fleisch produziert werden,

Sollen böse Geister werden,

Und auf der Erde wird ihre Wohnung sein.

Böse Geister sind von euren Körpern ausgegangen;

Weil sie von Menschen

Und von den heiligen Wächtern geboren werden,

Ist das ihr Anfang und ursprünglicher Ursprung;

Sie werden böse Geister auf Erden sein,

Und böse Geister werden sie genannt werden.

Was die Geister des Himmels betrifft,

So wird im Himmel ihre Wohnung sein,

Aber was die Geister der Erde betrifft,

Die auf der Erde geboren wurden,

So wird auf der Erde ihre Wohnung sein.

Und die Geister der Riesen bedrängen,

Unterdrücken, zerstören, greifen an,

Kämpfen und zerstören auf der Erde

Und verursachen Ärger:

Sie nehmen kein Essen zu sich,

Aber dennoch werden sie Hunger

Und Durst und Vergänglichkeit verursachen.

Und diese Geister werden sich

Gegen die Kinder der Menschen

Und gegen die Frauen erheben,

Weil sie von ihnen ausgegangen sind.



XII


Von den Tagen des Schlachtens

Und der Zerstörung

Und des Todes der Riesen,

Aus deren Seelen die Geister hervorgegangen sind,

Die ohne Urteil zerstören werden,

So werden sie bis zum Tag der Vollendung

Des große Gerichts zerstören,

An dem das Zeitalter wird vollendet sein,

Das Gericht ber die Wächter

Und die Gottlosen,

Ja, alle werden vollständig vollendet sein.

Und nun zu den Wächtern,

Die dich gesandt haben, um für sie einzutreten,

Die zuvor im Himmel gewesen waren,

Sprich zu ihnen: Ihr wart im Himmel,

Aber nicht alle Geheimnisse waren euch offenbart,

Und ihr kennt wertlose Dinge,

Und diese in der Härte eurer Herzen

Habt ihr den Frauen bekannt gemacht,

Und durch diese Geheimnisse

Wirken Frauen und Männer viel Böses auf Erden.

Sprich also zu ihnen: Ihr habt keinen Frieden.



XIII


Und sie nahmen mich

Und brachten mich an einen Ort,

An dem diejenigen, die dort waren,

Wie flammendes Feuer waren,

Und wenn sie es wollten,

Erschienen sie als Männer.

Und sie brachten mich an den Ort der Dunkelheit

Und auf einen Berg,

Dessen Gipfel bis zum Himmel reichte.

Und ich sah die Orte der Gestirne

Und die Schatzkammern der Sterne und des Donners

Und in den entlegensten Tiefen

Waren feurige Bogen und Pfeile

Und ihre Köcher und ein feuriges Schwert

Und alle Blitze.

Und sie nahmen mich zu dem lebendigen Wasser mit

Und zum Feuer des Westens,

Das jede Einstellung der Sonne empfängt.

Und ich kam zu einem Feuerfluss,

In dem das Feuer wie Wasser fließt

Und sich abends in das große Meer

Des Westens ergießt.

Ich sah die großen Flüsse

Und kam zu dem großen Fluss

Und in die große Dunkelheit

Und ging an den Ort, wo kein Fleisch geht.

Ich sah die Berge der Dunkelheit des Winters

Und den Ort, woher alle Wasser des tiefen Flusses sind.

Ich sah die Mündungen aller Flüsse der Erde

Und die Mündung der Tiefe.