von Torsten Schwanke
ERSTER TEIL
CARINA
VENUSSTATUE
Als ich in die Mietswohnung eingetreten,
Da ich als Student schöner deutscher Dichtung
Leben wollte, essen, studieren, schlafen,
Sah ich die Venus.
Eine schöne Statue, weißer Marmor,
Nur der nackte Oberleib dieser Göttin,
Ohne Kopf und Arme und Beine, einzig
Prächtige Brüste!
So die Göttin segnete meine Wohnung,
Den Studenten-Aufenthalt, meine Dichtkunst,
Meiner Sehnsucht Durst nach der Frauenliebe,
Meine Geliebte,
Die Geliebte, welche noch kommen würde,
Meine schönste künftige Vielgeliebte,
Meine Venus-Priesterin. Voller Liebe
Dankt ich der Göttin.
ODE AN APHRODITE
Dank dir, schöne himmlische Aphrodite,
Die du sitzt im goldenen Thron im Himmel,
Dank, ich hab geschaut mit Augen deiner
Priesterin Schönheit!
Wie sie vor mir stand in dem schwarzen Kleide,
Vor mir stand mit schwarzen und kurzen Haaren,
War umleuchtet ihre Gestalt vom Lichtglanz
Göttlicher Schönheit!
Göttin, o Geliebte, ich dachte trunken,
Dass mir Aphrodite selber erschienen,
Dass der Dritte Himmel der Venus offen,
Als ich die Frau sah
In dem Lichtglanz göttlicher Herrlichkeiten!
Und dann war sie fort, war verschwunden plötzlich,
Eine seltner Himmelserscheinung, einsam
Lieg ich im Bette,
Seufze, schmachte, himmlische Aphrodite,
Bitte, flehe, dass du zurück zu mir bringst
Deine schönste Priesterin, sie mir bettest
Nackt in dem Schoße!
O du heilig himmlische Liebesgöttin,
Wenn ich mit der Priesterin schlafen dürfte,
Wäre mir so selig zumut als ob ich
Schlaf mit der Göttin!
Hocherhabne Göttin der schönen Liebe,
Deine Huld und Gnade gewähre deinem
Dichter, lass mich schlafen mit dir, o Göttin,
Dann will ich jauchzen,
Will ich jubeln über der Göttin Gnade
Und mein Leben lang dir den Lobpreis singen,
All mein Leben sei dann der Venus Lob aus
Leiden und Liebe!
DAS ROTE KLEID
Da ich las Medusas Geschick im Epos,
Mutter sie des Pegasus, den geritten
Ich als Knabe schon in der Weihnachtsmesse,
Matriarchale
Mutter und Matrone Medusa, liebt ich
Einzig noch das Matriarchat der Vorzeit,
Hasste alle patriarchale Dichtung,
Bücher verwerfend,
Zu verbrennen Bücher, die Väter priesen,
Nur der Göttin Dichter und Musenpriester
Schätzend noch, wie Hölderlin und Ben Jonson,
Sappho, Catullus,
Von der Dea Syria Priestern las ich
Im Bericht des Lukian, dass die Priester
Auch der Magna Mater in Kleidern dienten,
Kybeles Priester
Dienten ihr in Kleidern und Frauenröcken,
Zog ich der Vermieterin rotes Kleid an,
Lag im roten Kleide der Frau im Bette,
Schwül war der Sommer,
Als die Herrin eintrat und mich im Rock sah,
Wie ich lag im Frauenkleid auf dem Bette,
Sie das Kleid mir auszog, des Nachts wir übten
Werke der Venus.
Und am Morgen saß an dem Frühstückstische
Die Geliebte da in dem roten Kleide,
Sie aß Sesambrötchen mit Quark und Honig,
Weiß ihre Arme,
Weiß die Oberschenkel und weiß die Brüste,
Weiß wie Milchquark, köstlich wie Wabenhonig,
Land, wo Milch und Honig fließt, o die schönste
Irdische Göttin!
AVIGNON
An der Brücke saßen wir, wo man tanzte,
Und Carina sang mir ein Kinderliedchen,
Aber im Theater wir sahn das Epos
Mahabarata.
Über allem fromm der Palast des Papstes,
Als verbannt der römische Bischof Petrus
Ins Exil in Babylon in Südfrankreich,
War nicht in Roma.
Vor dem Dom der heiligen Klara saßen
Laura und Petrarca am Sommertage,
Laura schön wie Daphne und ihr Poet ein
Zweiter Apollon!
Ach, Petrarcas Liebe war ein Karfreitag,
Da ihn Laura nimmer geliebt, die Stolze!
Aber meine Liebe ein Mai, die Muse
Liebte den Dichter!
Gott bewahre mich vor Petrarcas Minne!
Als ein provencalischer Troubadour will
Ich die Minneherrin, die schönste Dame,
Lieben im Busche!
In dem schwarzen Busche die Purpurmuschel
Will ich pflücken, pflücken die Salzmeerperle!
In des Papstes Avignon ich die baby-
Lonische Göttin
Liebte, da die Mücke mir Blut aussaugte,
Da der ganze Körper mir juckte, Frankreich,
Die Geliebte küsste mit Zungenküssen
Fränkischer Minne!
LES SAINTES MARIES DE LA MER
Mit der schönen Lieblingin lag ich nackend
An dem Strand des Golf du Lyon, der Meerschaum
Spritzte um den Felsen, als wir uns liebten,
Eins in der Brandung!
Dort: Les Saintes Maries de la Mer! Am Strande
Standen die drei Grazien Jesu Christi!
Drei Marien, jede die Schönste! Ich soll
Wählen die Schönste?
Dort Maria Salome, blonde Locken
Schön in Zöpfen rings um den Kopf gewunden,
Stand sie nackt mit jugendlich festen Brüsten,
Südlich Gebräunte!
Dort Maria Kleophä, schwarzer Haare,
Schön der rote sinnliche Mund, die Lippen,
Schön am nackten Leibe das schwarze Schamhaar,
Schleier der Scheide!
Und die dritte Grazie Magdalena!
Schlank und weiß der nackende Leib, die Locken
Rot! Sie war Callypigos Aphrodite,
Süß war ihr Popo!
Wie der Hirte Paris am Berge Ida
Wählen sollte zwischen der Himmelsfürstin
Hera und dem Blauaug Athene, ach, und
Nackiger Venus,
Also ich die dritte Maria wählte,
Magdalena, heilige Hure Gottes,
Christi Aphrodite des Dritten Himmels,
Meine Erwählte!
LA MADELAINE DE LA FRANCE
Aus dem Schaum des rauschenden Mittelmeeres
Stieg die schaumgeborene Magdalena,
Nackend, doch gehüllt in den Lichtglanz einer
Christlichen Göttin!
Sie trat an den Sandstrand des Mittelmeeres,
Unter ihren nackigen Füßen sprossten
Rote Rosen, Thymian und Lavendel,
Gallische Lilien.
Magdalena, mystische Braut Messias,
Lebte in der Grotte der Magdalena,
Wo sie in der mystischen Ehe Gottes
Heiter und froh war.
Unter allen üppigen Pinien liebend
Und in allen heiligen Hainen singend
Und auf allen göttlichen Bergen tanzend
Fuhr sie gen Himmel!
ARDESCHE
Dank euch Sternen, die ihr uns gut geführt habt,
Dir, Orion, Liebhaber der Aurora,
Dir, Kallisto, Göttin Dianas Nymphe,
Dank euch, ihr Götter,
Dass wir nun im Weinbergtal der Ardeche sind,
Wo die Grotte Magdalenien ist nahe,
Wo wir in dem Caravan schön uns lieben,
Eros verzückt uns!
Abends vor dem Caravan aus dem Weinfass
Schöpf ich mir das purpurne Blut des Bacchus,
Die Geliebte hält sich an Milch und Honig,
Wie im gelobten
Land von Eden leben wir in Südfrankreich,
Baden nackend in der Ardeche, Carina
Aufstrahlt als sumerische Magna Mater,
Mutter der Götter!
Sappho les ich, Hölderlin und Ben Jonson,
Sehe dionysische Prozessionen,
Bacchus mit dem Thyrsosstab, mit dem Phallus,
Nackte Mänaden!
Überm Felsen nachts einen Schimmer seh ich,
Eine Hohepriesterin, weiße Dame,
Gibts die Götter? frag ich, sie sagt: Es ist das
Göttliche in dir!
Auf der Insel Patmos der Seher schaute
Eine Frau, bekleidet mit Sonnenstrahlen,
Wie sie auf dem Mond stand, bekränzt von Sternen,
Apokalyptisch,
Und bei dem Geheimnis des Weinstocks mystisch
Lag der Sohn des Höchsten mit seinen Freunden,
Da er sprach: Statt anderer Gottheit herrscht nun
Ewige Liebe!
BERLIN
Berolina oder auch Tochter Babel!
Als wir per Mercedes gen Babel fuhren,
Las ich in dem Gilgamesch-Epos von der
Göttlichen Ishtar.
Neben mir saß Ishtar, die Liebesgöttin,
Königin der Schönheit und freien Liebe,
Auf dem Weg nach Uruk und Ekbatana
Führte die Göttin.
Spandau, unser Aufenthalt hier auf Erden,
Sah im Sommer schwitzen die Asphaltstraßen.
Land von Milch und Honig und Sesambroten,
Seliges Deutschland,
Da vereint der Osten und Westen Deutschlands,
Deutschland in Vereinigung sich umarmte,
Sang Tedeum, göttliche Freiheit, sang die
Ode der Freude!
Eingestürzt die Mauer, der rote Drache
War besiegt und untergegangen, Göttin
Freiheit triumphierte und Deutschland lachte
Geistliches Lachen,
Trunkener Begeisterung Deutschland tanzte
Auf der Mauer Trümmern und jubelnd, jauchzend,
War erneut das einige Vaterland von
Dichtern und Denkern.
Wir nun füllten Deutschland mit schöner Liebe,
Meine Göttin lehrte die Kunst der Liebe,
Selig in Vereinigung unterm Himmel
Sonnigsten Sommers!
O Carina, Herrin des Frauenharems,
In Berlin die Freundinnen an der Tafel
Lagen, da wir speisten das Brot und tranken
Rotwein aus Kreta.
Anadyomene Carina, badend
In dem See von Spandau, du nackte Schönheit,
Tauche aus dem Wasser, du reine Schönheit,
Venus von Deutschland!
Nach dem Liebesspiel in der Sommersonne
Lasest du vom Tauwetter Russlands, aber
Ich die Isis-Hymnen Ägyptens, selig
Wir und befriedigt.
Komm, Geliebte, weihen wir Berolina,
Pilgernd in den Lustgarten, nun der Liebe,
Ihr, der höchsten Gottheit, der Liebe in dem
Christusdom Deutschlands!
DIE KARPATEN
Mit dem Ross aus Eisen sind wir gefahren
Durch die Nacht ins heilige Krakau, Gottes
Allerbarmen über die Pilger wachte,
Führte den Weg uns.
Mit Carina reiste die schöne Freundin,
Mit den beiden Frauen durch grüne Wiesen
Ging ich in das Zeltlager an der San, am
Fuß der Karpaten.
Tausend nackte Neuheiden tauchten aus dem
Wald und aus dem Schlamm an dem Wegesrande.
Aber junge polnische Katholiken
Glänzten wie Sterne
Und des Nachts wie Glühwürmchen. Krishna-Jünger
Suchten ihre Hirtinnen, nackte Gopis.
Auch Zigeunerinnen im Lager gingen
Diebisch in Zelte.
Oftmals las ich Benjamin Jonson, Rilke,
Auch im Evangelium von Maria
Magdalena und ihrer Schwester Martha,
Lazarus' Schwestern.
Doch des Nachts im Zelte zu meinen Seiten
Schliefen beide Frauen, die Konkubinen,
Hauptfrau neben Nebenfrau mir im Arme,
Huris des Himmels!
Auf dem Hügel eine Versammlung, Vollmond,
Da Pierrot sang Lieder der Colombine:
Es erlosch das Feuer, so tu die Tür auf
Göttlicher Liebe!
O l'Amour de Dieu! In der Bibel Gottes
Las ich, sah Ikonen der Gottesmutter
In dem Haus der sorbischen Mutter, da ich
Aß mit Carina,
Wo ich Dostojewski gelesen, Myschkin,
Narr in Christo, liebte zwei schöne Frauen,
Rein Aglaja, sündig Nadeshda, aber
Mehr noch Nadeshda!
BASKENLAND
Mark, der Hirte, schor seine Schafe, Lämmer,
Enten auf dem Bauernhof hingen kopflos,
Ihre Daunen spendend den Federdecken,
Da wir uns liebten.
Falsche Katzen hockten in Baumeswipfeln
Und erschreckten plötzlich den Leser Rilkes,
Lauthals lachte seine Geliebte, Sonne
Lachte am Himmel.
Auf dem Markt das Maskentheater spielte
Kriege zwischen Christen und Türken grausam,
Bis der Friedensengel gekommen, Romas
Heiliger Vater.
Hinterm Spiegel, sagte mir Magdalena,
Lauert Satan. Heilige werden schützen,
Saint Carine an meinem Geburtstag feiert
Ihre Verklärung.
Mit der Freundin ging zu des Dorfes Friedhof
Ich und stand am Grabe der lieben Tante,
Da der Todesengel gen Himmel reichte,
Tröstend die Freundin.
Auf dem Berge suchte ich meinen Engel,
Hing am Gipfel über dem Abgrund hilflos,
Hielt mich fest an Rilkes Gedichten, lachend
Sang da ein Falter.
Mit Susanna plauderte ich von Ethik,
Von der Sexualmoral in der Kirche.
Nachts lag ich mit meiner Geliebten zweisam
Unter dem Himmel.
ZWEITER TEIL
DIE NEUNUNDNEUNZIG SCHÖNSTEN NAMEN DER GÖTTIN ALLATH
„Die Liebesflamme meines Unbefleckten Herzens wird das Feuer Satans löschen. Das Feuer des Hasses werden wir mit dem Feuer der Liebe löschen.“
Jungfrau Maryam
Die Gnädige, Wohltätige, Mitleidsvolle
Mutter der Gnade, wie elend bin ich in all meinen Nöten,
In dem Jammer und Schmerz,
Wie gewaltig erschüttern mich die seelischen Qualen,
Nacht und Einsamkeit,
Da ist keiner, der Liebe für mich auf Erden empfindet,
Ich bin lebendig schon tot,
Fremd sind mit die Verwandten und fremd sind alle die Freunde
Und die Gläubigen auch,
Keine Frau ist auf Erden, die mich lieb hat von Herzen,
Auch kein niedliches Kind,
Ich bin allein, nur treu ist wie eine Frau mir die Schwermut,
Düstere Melancholie,
Tonnenschwere Traurigkeit lastet mir schwer auf dem Herzen!
Wohin soll ich entfliehn?
Denk ich, dass mich das Bett soll trösten und heilsamer Schlummer,
Träum ich Bilder des Wahns,
Wache auf von den närrischen Illusionen der Träume
Und erwache erschöpft.
Aber ich flehe zu dir, du mein rettender Anker der Hoffnung,
Deine Barmherzigkeit
Rufe ich an und deine lächelnde himmlische Gnade,
Deinen Zauber und Charme,
Flehe um mütterliches Mitleid mit all meinem Wehe,
Dass mein schmerzliches Leid
Rührt an dein Herz und du weinst mit mir die Tränen der Trauer,
Du weinst Tränen aus Blut,
Weil mir die Seele verblutet, das Blut strömt aus all ihren Wunden,
Da mir das Herz ist verletzt,
Da mein gläsernes Herz zersprang in tausende Splitter,
Jede Scherbe mich ritzt,
Da ein Messer zerschneidet mir das Herz in dem Busen
Und die Seele durchbohrt
Wird von der Schärfe des Schwertes, da bet ich zur himmlischen Mutter,
Und du erhörst mich, Allath,
Meine einzige Göttin du in göttlicher Einheit,
Du mein himmlischer Trost,
Du meine süße Traumfrau, meine Ruhe der Seele,
Die du mir hilfst in der Not,
Dir allein vertrau ich mein Leiden, einzig Geliebte,
Lieblingin, himmlische Frau,
Denn wenn auf Erden keiner mehr mich lieb hat von Herzen,
Liebt mich die Göttin Allath!
Die Gnadenreiche
Lobpreis der Göttin voll der Gnade, Kecharitomene,
Megalocharis Ruhm!
Nie ward es gehört, dass einer vergebens gerufen,
Gnadenvolle, zu dir!
Du bist die Schatzkammer aller Gnaden, die Göttin der Geister,
Gnade um Gnade wir
Haben empfangen von deinem Herzen, Gnade um Gnade,
Grazien sendest du uns,
Nymphen und Feen und Huris aus den heiteren Himmeln,
Segnungen schüttest du aus,
Sendest uns heilige Geister und die hilfreichen Engel,
Engelinnen, die schön!
Alle, die deine Gnade anrufen, himmlische Göttin,
Grüßen mit englischem Gruß,
Werden immer wieder erfüllt von heiterer Freude,
Fröhlicher Wissenschaft,
Tiefem Verständnis der heiligen Schriften der uralten Weisheit
Und dem Liebesglück
Frommer Brüderlichkeit und keuscher Liebe der Schwestern,
Göttin, der Frauen Ruhm!
Aber die Gottlosen bleiben hoffnungslos, weil sie verstrickt sind
In der Satane Trug.
Du aber, Göttin, gebietest, wir sollen die Gottlosen lieben
Und die Irrenden klug
Durch das fromme Beispiel belehren und beten für alle,
Ob lebendig, ob tot,
Nämlich dir leben sie alle, und unsre geliebten Verschiednen
Werden Gnaden bei dir,
Werden himmlische Intelligenzen und Fürsprache-Geister,
Die uns wie Engel sind,
Die uns erwarten voll Sehnsucht im Paradiese des Himmels,
Du erwartest uns auch
Voller Sehnsucht, Geliebte, und wir Liebenden kommen
In dem Tode zu dir,
Krone der Schönheit, himmlische Göttin der Weisheit und Liebe,
Der wir vereinigt sind!
Die Königin, die souveräne Herrin
Du bist Allath, die einzige Himmelskönigin, Herrin,
Himmlische Majestät,
Du bist die Herrin und ich bin dein Knecht, dein niedrigster Sklave,
Welcher stets aufschaut zu dir,
In der Höhe thronende Herrin in himmlischer Hoheit,
Kaiserin-Göttin des Alls!
Täglich bet ich: Deine Wille geschehe, Mutter im Himmel,
Ist doch dein Wille mein Heil,
Nicht das flüchtige Glück, nach dem die Glückssucher laufen,
Sondern Glückseligkeit,
Ewige Seligkeit meiner unsterblichen Geistseele, welche
Ganz dein Eigentum ist.
Ich bin auf Erden, um dich zu erkennen, Göttin der Weisheit,
Die mir Erkenntnisse schenkt,
Ich bin auf Erden, um dich zu lieben, Göttin der Schönheit,
Makellose Idee,
Ich bin auf Erden, um dir zu dienen, Göttin der Liebe,
Die du die Kinder liebst,
Ich bin geschaffen, um einst in himmlischer Herrlichkeit, Herrin,
Eins zu werden mit dir!
Meine Anbetung mögest du in Gnaden empfangen,
Lass dich anhimmeln, Frau,
Lass mich dich auf den Thron stellen und dir huldigen sklavisch,
Göttliche Herrin und Frau,
Lass mich dir weihen den Altar in dem Tempel des Herzens,
Inneres Mädchen in mir,
Nimm meine Liebe an, die Huldigungen in Demut,
Dass ich mich niederwerf
Vor dir und deine Füße küsse, die nackenden Füße,
Und mich vernichte vor dir,
Der ich Staub vom Staube bin und Asche von Asche,
Bin Herr Niemand, ein Nichts!
Du bist aber mein Ein und Alles, Alleinheit des Weltalls,
Wesen der Wesen bist du,
Bist das absolute Sein in ewiger Einheit,
Bist mein Ursprung, mein Ziel,
Näher mir als selbst meine Halsschlagader, mein Atem,
Seele der Seele in mir,
Innerlicher bist du mir als ich selbst in mir wohne,
Ich bin dein, du bist mein,
Du bist ich und ich bin du und wir sind vereinigt,
Wir sind in Liebe eins!
Die Heilige
Als mir in tiefen Schmerzen der Liebe die Seele vergangen,
Großmutter Engelin kam,
Da erkannte ich dich, o heilige Mutter des Himmels,
Und erkor dich zur Frau.
Du auch nahmest mich an als Mann und heiligtest langsam,
Kummer um Kummer, mein Herz.
Du belehrtest mich in der Schule der heiligen Frauen
Über die Macht des Gebets
Und der Buße und Sühne und heiligmachender Opfer
Und die Spitze des Schwerts
Schrecklicher Leiden, die die Seele öffnen der Liebe.
Heilige! Heiligkeit gib,
Statt der Sinnlichkeit gib die reine Schwester der Keuschheit,
Demut statt Anmaßung, Stolz,
Statt der Traurigkeit dieser Erde gib mir die Wonne,
Öffne den Himmel mir schon
Hier auf Erden, und statt der Ohnmacht gib du die Kraft mir,
Die in den Schwachen wirkt.
Du allein bist heilig, allerheiligste Gottheit,
Aller Heiligkeit Quell,
Die du mir Weisheit gegeben in den Nächten der Schmerzen,
Führ zur Vollkommenheit mich,
Dass ich würdig werde deiner Gemeinschaft im Himmel,
Wo nur Heilige sind.
Bis zum Ziel der Vollkommenheit will ich geduldig im Feuer
Schmerzlichster Sehnsuchtsglut
Mich purgieren lassen vom Feuer der heiligen Liebe,
Bis ich die Heilige schau.
Die Friedliche
O du Fürstin des Friedens, ich weih dir die Völker der Erde,
Ach, die im Kriege sind.
Da der Erste Weltkrieg tobte zerstrittener Kaiser,
Sagtest du Frieden voraus.
Aber du warntest: Wenn die Menschheit nicht umkehrt zum Glauben,
Umkehrt zu Buß und Gebet,
Kommt der Zweite Weltkrieg, der wird noch schrecklicher werden.
Juda wurde verbrannt
Und Europa lag in Trümmern, aber noch immer
Kehrte die Menschheit nicht um,
Beten den Mammon an, beten an die Sexgöttin Venus,
Beten zum Gotte des Kriegs.
Nun ist die göttliche Züchtigung da und schon hat begonnen
Auf der Erde der Krieg,
Der ist des Dritten Weltkriegs fragmentarischer Anfang,
Da in Babylon tobt
Voller Hass der Terrorismus der Satansverehrer,
Da in Syrien Krieg
Frauen und Kinder ermordet, da in Schwarzafrika Brüder
Stehen im Bruderkrieg,
Da in Afghanistan und in Pakistan wütet der Terror,
Da Korea im Wahn
Spaltet Atome, um so die ganze Menschheit zu morden,
Da in Ägypten der Mord
Eingezogen und Märtyrer liegen tot in den Tempeln.
Friedliche Mutter der Welt,
Du allein kannst beenden den Dritten Weltkrieg auf Erden!
Komm du vom Paradies,
Schönste Göttin im Paradies, nach Jerusalem komm und
Dort erscheine der Welt,
Tu ein Wunder, bekehre die Herzen der Menschen und senk den
Frieden in jegliches Herz!
Die Sichernde
Himmelsgottheit, gib den Kindern Sicherheit, Mutter,
Nämlich Satan geht um,
Fährt in die Herzen der Väter und der herzlosen Mütter
Und gebietet den Mord
An den Leibesfrüchten, die leben im Schoße gefährlich!
Das ist ein Holocaust,
Himmlische Mutter, der Abtreibungsterrorismus auf Erden,
Welcher milliardenfach
Mordet Abel, das Blut der Kinder schreit zu der Gottheit,
Ruft zu der Rache Gott!
Himmelsgottheit, schenke Sicherheit Kindern auf Erden!
Wenn es das Licht erblickt,
Folgt ihm Satan, der Drache, das Kindlein roh zu verschlingen!
Schau dir die Kinder an,
Die in Afrikas Bruderkriegen als Kindersoldaten
Werden von Minen zerfetzt,
Schau dir die Knaben an, von Terroristen erzogen,
Dass sie mit Bomben am Gurt
Sprengen sich selbst in die Luft und reißen Seelen zum Tode,
Schau dir die Mädchen an,
Christliche Jungfraun von dreizehn Jahren, von Satansverehrern
Grausam geschändet, missbraucht
Und zu Tode vergewaltigt von Sklaven des Satan
Oder als Sexsklavin, ach,
Werden verkauft die Mädchen in den arabischen Harem,
Oder am Ganges im Müll
Leben die Kinder verhungert und suchen im Müllhaufen Reste
Speise, von Reichen verschmäht.
Himmlische, du allein kannst geben Sicherheit Kindern,
Mutter und Vater sind schwach,
Unbarmherzige Mütter und Väter mit frostigem Herzen
Lassen die Kinder im Stich,
Schütze auch die Kinder im abendländischen Reichtum,
Von der Technik versklavt,
Opfer der Pornographie und des teuflischen Handels mit Drogen.
Höre der Kinder Schrei,
Mutter, die Kinder schreien zur sichernden Gottheit im Himmel!
Schütze die Kinder der Welt!