PENTHESILEA

VON TORSTEN SCHWANKE


ERSTER TEIL

PENTHESILEIA GESANG


I


Als der gottgleiche Hektor

Von Peleides getötet wurde

Und der Scheiterhaufen sein Fleisch zerrissen

Und die Mutter Erde seine Gebeine verhüllt hatte,

Blieben die Trojaner in der Stadt des Priamos,

Voll großer Angst vor der Macht

Des beherzten Sohnes des Aiacus:

Wie Kitze waren sie,

Die inmitten der Wäldchen davor zurückschreckten,

Einem grimmigen Löwen zu begegnen,

Aber in dichten Dickichten kauerten sich

Voll Schrecken zusammen;

So zitterten diese in ihrer Festung,

Um diesen mächtigen Mann zu sehen.

An die bereits Toten dachten sie, an alle,

Deren Leben er heimsuchte,

Als er durch des Scamanders Überfall auf sie stürzte,

Und alle mitten im Flug

Vor dieser hohen Mauer erschlug,

Wie er Hektor bezwang,

Wie er seinen Leib um Troja zerriss;

Ja, und vor allem seit jenem ersten Tag,

An dem er über ruhelose Meere

Den Trojanern das Verderben brachte,

Wer von ihm niedergelegt wurde.

Ja, an all das erinnerten sie sich,

Während sie so in ihrer Stadt blieben.



II


Da kam aus Thermodon, von weiten Bächen,

Bekleidet mit der Schönheit der Göttinnen,

Penthesileia!

Sie dürstete zwar nach einem stöhnenden Kampf,

Aber noch mehr flüchtete sie

Vor verabscheuten Vorwürfen und bösem Ruhm,

Dass sie nicht zu ihrem eigenen Volk kommen sollte

Wegen des Todes ihrer eigenen Schwester,

Für die ihr Kummer immer größer wurde,

Hippolyte, die sie nicht freiwillig

Mit ihrem mächtigen Speer erschlagen hatte,

Es war auf einen Hirsch,

Dass sie den Speer schleuderte.

So kam sie in das weitberühmte Land Troja.

Ja, und ihr Kriegergeist stachelte sie

Von der schrecklichen Verschmutzung des Mordes an,

Um ihre Seele zu reinigen,

Mit solchen Opfern,

Um die Schrecklichen, die Erinnyen, zu besänftigen,

Die im Zorn um ihre getötete Schwester

Sie sofort ungesehen verfolgten:

Denn immer um die Sünder herum schweben sie;

Niemand kann diesen Göttinnen entkommen.



III


Und mit ihr folgten zwölf an ihrer Seite,

Jede eine Prinzessin,

Heiß auf Krieg und Schlacht, grimmig,

Jede sehr berühmt,

Doch ihre Dienerinnen:

Penthesileia überstrahlte sie alle bei weitem.

Wie wenn am weiten Himmel

Uunter den Sternen der Mond

Über alles Erhabene reitet,

Wenn durch die Gewitterwolken

Sich der Himmel aufspaltet,

Wenn die rasenden Winde schlafen;

So unvergleichlich war sie

Mmitten in diesem einladenden Heer.

Clonie war da, Polemusa, Derinoe,

Evandre und Antandre und Bremusa,

Hippothoe, die dunkeläugige Harmothoe,

Alcibie, Derimacheia, Antibrote

Und Thermodosa prahlten mit dem Speer.

All diese ergingen sich in der Schlacht

Mit der kriegerisch beseelten Penthesileia:

Selbst wenn Eos von Olympus'

Unnachgiebigem Kamm herabsteigt,

Eos, herzjubelnd in ihren strahlenden Rossen

Inmitten der hellhaarigen Horen;

Und über sie alle,

Wie makellos-schön diese auch sein mögen,

Ihre Pracht der Schönheit strahlt überragend;

So unvergleichlich unter all den Amazonen

Kam Penthesileia nach Troja-Stadt.

Nach rechts, nach links drängten sich

Von allen Seiten die Trojaner, staunend,

Als sie das unermüdliche Kriegsgotteskind,

Die gepanzerte Jungfrau,

Wie die Gesegneten Götter sahen;

Denn in ihrem Gesicht glühte

Schönheit herrlich und schrecklich.

Ihr Lächeln war hinreißend:

Unter ihren Brauen leuchteten

Ihre Liebe-entzündenden Augen wie Sterne,

Und mit der roten Rose der Schamhaftigkeit

Leuchteten ihre Wangen,

Und über ihnen hüllte sich überirdische Anmut

Mit Kampfkraft gekleidet.



IV


Da freute sich Trojas Volk

Ttrotz vergangener Qualen,

Als wenn die Hirschkühe aus großer Höhe

Einen Regenbogen erblicken,

Der das weite Meer überspannt,

Wenn sie sich nach dem vom Himmel

Gesandten Schauer sehnen,

Wwenn die ausgedörrten Felder

Sich sehnen nach dem Regen;

Dann ist der große Himmel endlich überdüstert,

Und die Menschen sehen das schöne Zeichen

Des kommenden Windes

Und des bevorstehenden Regens,

Und sehend, sind sie froh,

Die vor ihrer Not

Auf den Maisfeldern geseufzt haben;

Und so freuten sich die Söhne Trojas,

Als sie dort in ihrem Lande Penthesileia sahen,

Zum Kampf entflammt;

Denn wenn das Herz von der Hoffnung

Af Gutes erregt wird,

Ist alles Böse der Vergangenheit wie weggeblasen.

So freute sich nach all seinem Seufzen

Und seinem Schmerz eine kleine Weile

Die Seele des Priamos.

Wie wenn ein Mann, der viele Schmerzen

Durch geblendete Augen erlitten hat,

Die Sehnsucht hat, das Licht zu sehen,

Und, wenn er es nicht darf,

Gerne sterben würde,

Dann sieht er endlich,

Durch die Geschicklichkeit eines gerissenen Blutegels

Oder durch die Gnade Gottes,

Die Morgenröte erröten,

Sieht den Nebel vor seinen Augen zurückgerollt,

Ja, obwohl klares Sehen nicht

Wie in alten Zeiten kommt,

Noch nachher all seine Qualen bleiben,

Hat er doch Freude,

Eine kleine Erleichterung zu haben,

Wenn auch die Stiche des Schmerzes

Scharf unter seinen Augenlidern stechen;

So freute sich der alte König,

Diese schreckliche Königin zu sehen,

Die schattenhafte Freude eines Menschen,

Der sich über getötete Söhne quälte.

In seine Säle führte er die Jungfrau

Und ehrte sie mit freudigem Empfang,

Wie einer, der im zwanzigsten Jahr

Eine aus einem fernen Land zurückgekehrte

Tochter in ihrer Heimat grüßt;

Und stellte ein Fest vor ihr auf,

Prächtig wie kampfruhmvolle Könige,

Die niedere Nationen von Feinden hervorgebracht haben,

In Pracht des Prunks,

Mit Herzen im Siegesstolz triumphierend.

Und er gab ihr kostbare und schöne Geschenke

Und versprach ihr, noch viel mehr zu geben,

So sie die Trojaner vor dem drohenden

Untergang retten würde.

Und sie versprach solche Taten,

Die kein Mann erhofft hatte,

Selbst Achilles niederzuschlagen,

Das breite Heer der Argiver zu zerschmettern

Und die Brandzeichen rotflammend

Auf die Schiffe zu werfen.

Ach Närrin! Aber wenig wusste sie von ihm,

Dem Herrn der aschenfarbenen Speere,

Wie weit Achilles' Macht

In kriegerisch verschwendenden Kämpfen

Ihre eigene übertraf!



V


Aber als Andromache,

Das stattliche Kind des Königs Eetion,

Den Ruhm der wilden Königin hörte,

Murmelte sie tief zu ihrer eigenen Seele bitter:

Ach Unglückliche!

Warum sprichst du mit hochmütigem Herzen

So große, anschwellende Worte?

Kämpfe im Kampf mit Peleus' ehrfurchtslosem Sohn.

Nein, Schicksal und schnellen Tod

Wird er dir bringen.

Ach weh für dich!

Welcher Wahnsinn erregt deine Seele!

Das Schicksal und das Ende des Todes

Stehen dir hart zur Seite!

Hektor war weit mächtiger,

Den Speer zu führen, als du,

Doch für all seine Tapferkeit wurde er erschlagen,

Erschlagen zum bitteren Kummer Trojas,

Dessen Volk und Stadt ihn als einen Gott ansah.

Mein Ruhm und der Ruhm seiner edlen Eltern war er,

Solange er lebte.

O dass die Mutter Erde über meinem toten Antlitz

Hoch aufgeschüttet wäre,

Oder immer durch seine Kehle

Folgte der Lebenshauch dem spaltenden Speer!

Aber jetzt habe ich geschaut (wehe mir!)

Unaussprechlichen Kummer,

Aals ihn die leichtfüßigen Rosse

Um die Stadt herum umkreisten,

Die Rosse des Achilles,

Der mich von meinem Heldenmann verwitwet hatte,

Machte meinen Teil bitter durch alle meine Tage.

So sprach Eetions liebliches Kind

Tief zu ihrer eigenen Seele,

An ihren Herrn denkend,

So pflegt die treuherzige Frau

Für ihre verlorene Liebe

Unsterblichen Kummer.



VI


Dann sank die Sonne

In einer schnellen Umdrehung,

Die in den tiefen Strom des Ozeans fegte,

Und das Tageslicht starb.

Als also die Banketts vom Weinkelch

Und dem schönen Festmahl aufhörten,

Breiteten sich die Jungfrauen

In den Hallen des Priamos

Um Penthesileia unerschrocken aus,

Beseelten die Couch herzhaft,

Und sie legten sie zur Ruhe;

Und schlummernder Nebel verhüllte ihre Augen

Tief wie süßer Tau, der umher tropft.

Aus dem Blau des Himmels glitt

Die Macht eines trügerischen Traums

Auf Pallas' Willen herab,

Damit die KriegerJungfrau es sehen und Troja

Und sich selbst zum Fluch werden konnte,

Wenn ihre Seele angespannt war,

Zu treffen den Wirbelwind der Schlacht.

Auf diese Weise fabrizierte die Trito-Geborene,

Die feinsinnige: Steht über dem Kopf der Jungfrau,

Ihrem Vater gleich,

Und entzündete sie furchtlos,

Um sich dem flüchtigen Achilles im Kampf zu stellen.

Und sie hörte die Stimme,

Und ihr ganzes Herz jubelte,

Denn sie wünschte sich,

Dass sie an jenem Morgengrauen

In der tödlichen Schlacht

Eine gewaltige Tat vollbringen werde.

Ach, Närrin, die für ihren Kummer

Einem Traum aus dem sonnenlosen Lande vertraute,

Wie betört von den Mühe-beladenen Menschenstämmen,

Flüsternd höhnische Lügen in schlafende Ohren,

Und lockte sie dann zu den Mühen der Schlacht!



VII


Als aber die Morgenröte,

Die mit den rosigen Knöcheln,

Aus ihrem Bett aufsprang,

Da erhob sich plötzlich,

Iin mächtige Kraft des Geistes gekleidet,

Penthesileia von ihrem Lager.

Dann legte sie ihre Schultern

In diese wundersamen Waffen,

Die ihr der Kriegsgott gegeben hatte.

Zuerst legte sie die aus Gold gefertigten Beinschienen

Unter ihre silberglänzenden Knie,

Die die starken Gliedmaßen schnitten.

Ihr Regenbogen-strahlendes Korsett

Schlang sie dann um sich,

Und um ihre Schultern geschlungen,

Mit Ruhm im Herzen, das massige Schwert,

Dessen leuchtende Länge

In einer von Elfenbein und Silber

Umhüllten Scheide steckte.

Als nächstes fing sie ihren Schild

Von überirdischer Pracht auf,

Dssen Rand anschwoll wie die gewölbte

Wagenbrüstung des jungen Mondes,

Wenn er sich hoch über dem unergründlich

Fließenden Strom des Ozeans erhebt,

Mit dem Raum, der halb mit Licht

Zwischen seinen sich neigenden Hörnern gefüllt ist.

So glänzte er unsagbar schön.

Dann setzte sie den hellen Helm auf den Kopf,

Der von einer wilden Mähne

Aus goldglitzernden Haaren überragt war.

So stand sie, von flammendem Panzer umschlungen,

Im Anschein wie der Blitz, den die Macht,

Die unermüdliche Macht des Zeus,

Auf die Erde schleudert,

Wnn immer er den Menschen

Die Wut des donnernden Regens zeigt

Oder widerstandslos stürzt

Sein schreiendes Heer von Winden.

Dann fing sie in heißer Eile aus ihrer Laube,

Im Vorbeikommen, zwei Wurfspeere

In der Hand auf, die ihr Schildband ergriff;

Aber ihre starke rechte Hand

Hielt eine riesige Hellebarde fest,

Von jener scharfen Klinge,

Die die schreckliche Eris dem Ares-Kind

Als ihre Titanenwaffe in dem Kampf gab,

Ares, der die Seelen der Menschen verzehrt.

Vor Freude darüber lachend,

Blitzte sie schnell zwischen dem Ring der Türme hervor.

Ihr Kommen entzündete alle Söhne Trojas,

Um in die Schlacht zu stürzen,

Die die Menschen mit Ruhm krönt.

Schnell lauschten alle auf sie in der Versammlung,

Und es drängten sich Helden,

Ja, sogar solche, die davor zurückschreckten,

In den Reihen des Krieges gegen Achilles,

Den Allverwüster, zu stehen.

Aber sie ritt im Stolz des Triumphs

Auf einem guten Ross,

Dem Geschenk von Oreithyia,

Der Braut des wilden Nordwinds,

Die es ihrem Gast, der KriegerJungfrau schenkte,

Als sie nach Thrakien kam, ein Ross,

Dessen fliegende Füße könnten

Mit den Flügeln der Harpyien mithalten.

Darauf reitend ließ Penthesileia

In ihrem guten Kopf die hohen Paläste Trojas hinter sich.

Und war je das Schicksal,

Das sie in die Schlacht drängte,

Das grässliche Gesicht, dazu verdammt,

Die erste gegen die Griechen zu sein – und die letzte!

Nach rechts, nach links,

Mit nicht zurückkehrenden Füßen folgten

Die trojanischen Tausende dem Kampf,

Dem erbarmungslosen Kampf,

Dieser todgeweihten Kriegerin,

Folgten ihr in Scharen, wie Schafe folgen dem Widder,

Der durch die Kunst des Hirten vor allen schreitet.

So folgten sie mit kampfwütigen starken Trojanern

Und wildherzigen Amazonen.

Und wie Tritonis schien sie,

Als sie ging, um die Riesen zu treffen,

Oder als sie weit durch die Kriegsheere blitzte,

Oder wie Eris, die wacher werdende Schreie schreiend.

So mächtig schien sie inmitten der Trojaner,

Penthesileia der fliegenden Füße.



VIII


Da erhob Laomedons Kind

Zu Kronos' Sohn seine Hände,

Seine von Kummer belasteten Hände,

Und wandte ihn zu dem himmelantreffenden Thron

Des Zeus von Ida,

Der mit schlaflosen Augen immer wieder

Auf Ilium herabschaut;

Und er betete: Vater, hör auf!

Gewähre, dass an diesem Tage Achaias Heer

Vor der Hand dieser unserer Kriegerkönigin,

Des Kindes des Kriegsgottes, fallen kann;

Und bringe sie unversehrt wieder

In meine Hallen zurück: wir bitten dich!

Bei der Liebe, die du zu Ares trägst

Von feurigem Herzen, deinem Sohn,

Ja auch zu ihr!

Ist sie nicht so wunderbar

Wie die himmlischen Göttinnen?

Und ist sie nicht das Kind deines eigenen Samens?

Hab Mitleid mit meinem geschlagenen Herzen!

Ich kenne alle Qualen,

Die ich durch den Tod von lieben Söhnen erlitten habe,

Die mir das Schicksal in dem verschlingenden Kampf

Mit argenischen Händen entrissen hat,

Während noch ein Überbleibsel

Vom Blut des edlen Dardanus übrigbleibt,

Während diese Stadt noch unvergessen dasteht!

Lass uns von grausigem Gemetzel wissen

Und erstreite uns eine Atempause!



IX


In leidenschaftlichem Gebet sprach er.

Siehe, mit schrillem Schrei, schnell,

Um einen Adler zu verlassen,

Der vorbeigeflogen ist und in seinen Krallen

Eine keuchende Taube entblößte.

Dann umgab das Herz des Priamos

Das ganze Blut vor Angst.

Tief in seiner Seele sagte er:

Nie werde ich lebend aus dem Krieg

Penthesileia zurückkehren sehen!

An diesem selben Tag bereitete das Schicksal

Seine Absicht vor, sich zu erfüllen;

Und sein Herz brach vor Angst und Verzweiflung.



X


Er bewunderte die Argiver,

Weit über die Ebene hinweg,

Als sie die Heere Trojas

Auf sie herabstürmen sahen,

Und mitten unter ihnen Penthesileia, Ares' Kind.

Diese schienen wie gefräßige Bestien,

Die mitten in den Hügeln den flauschigen Herden

Grimmiges Gemetzel bringen;

Und sie, wie ein rauschender Flammenschlag,

Schien sommerlich versengend

Durch das Gehölz zu rasen,

Wenn der Wind sie antreibt;

Und auf diese Weise sprachen sie miteinander

In ihrer gemusterten Heerschar:

Wer soll das sein, der so die Trojaner

Zum Krieg aufrütteln kann,

Nachdem Hektor getötet worden ist,

Die, wie wir sagten, nie mehr den Mut finden würden,

Sich gegen uns zu stellen?

Siehe, plötzlich eilen sie hervor,

Wahnsinnig kampflustig!

Gewiss, in ihrer Mitte entzündet

Ein Großer sie zu Kampfesmut!

Du würdest wahrlich sagen, dies wäre ein Gott,

Von so großen Taten träumt er!

Geh hin, mit Ehrfurcht!

Mut lass uns unsere eigenen Brüste bewaffnen:

Lasst uns unsere Macht in Kampfwut aufbringen.

Uns wird es heute nicht an der Hilfe der Götter mangeln,

Um den Kampf mit Troja abzuschließen.



XI


So riefen sie; und ihre blitzende Kampfausrüstung

Warfen sie um sich herum:

Die Schiffe, die sie in der Wut des Kampfes

Wie mit einem Umhang bekleidet, stürzten.

Dann schlossen sich ihre Schlachten

Von vorn an die anderen,

Wie die Bestien der Schlucht,

Gefangen in einem Gewirr blutiger Kämpfe.

Es klapperten ihre leuchtenden Ketten zusammen,

Stießen die Speere, die Korsetts,

Die hartnäckig geschweißten Schilde

Und die unnachgiebigen Helme aneinander.

Jeder stach mit dem grimmigen Erz

Ins Fleisch des anderen:

Es war weder Friede noch Ruhe,

Und der ganze trojanische Boden war purpurrot.



XII


Dann schlug und tötete zuerst Penthesileia den Molion;

Jetzt fällt Persinous, und jetzt Eilissus;

Jetzt taumelte Antitheus unter ihrem Speer,

Den Stolz des Lernus unterdrückte sie:

Unten trug sie Hippalmus unter ihren Pferdehufen;

Haemons Sohn starb;

Es verdorrte die Stärke des unerschütterlichen Elasippus.

Und Derinoe legte Laogonus nieder,

Und Clonie den Menippus,

Der schon lange von Phylace abgesegelt war,

Er kam von seinem Herrn Protesilaus

In den Krieg mit Troja.

Dann war Podarkes, der Sohn des Iphiklos,

Voller Wut und Zorn, ihn tot liegen zu sehen,

Von allen Kampfkameraden den meistgeliebten.

Rasch schleuderte er auf Clonie,

Die Jungfrau schön wie eine Göttin:

Stieß die unbeirrbare Lanze

Zwischen Hüfte und Hüfte hin und her

Und trieb das dunkle Blut hinter dem Speer hervor,

Und alle ihre Eingeweide strömten heraus.

Da war Penthesileia zornig;

Durch die Muskulatur seines rechten Armes

Trieb sie die Spitze des langen Speeres,

Sie stürzte auf die großen blutdurchströmten Adern,

Und durch den breiten Schnitt der Wunde

Sprudelte das Blut, eine karmesinrote Fontäne.

Mit einem Stöhnen nach hinten sprang er,

Sein Mut wurde durch bitteren Schmerz völlig unterdrückt;

Und Kummer und Bestürzung erregten,

Als er floh, seine Männer von Phylace.

Kurz vor dem Kampf taumelte er zur Seite

Und starb in den Armen seiner Freunde

Auf engstem Raum.

Dann stieß Idomeneus mit seiner Lanze zu

Und stach Bremusa in die rechte Brust.

Für immer still war das Schlagen ihres Herzens.

Sie stürzte, wie eine Kiefer mit anmutigem Schaft,

Die von Waldarbeitern mitten in den Hügeln

Nieder gehauen wurde:

Schwer, seufzend durch alle Äste, stürzt sie nieder.

So fiel sie mit einem jammernden Kreischen,

Und der Tod entspannte ihr jedes Glied:

Ihre atmende Seele vermischte sich

Mit unzähligen seufzenden Winden.

Dann, als Evandre durch das mörderische Getümmel

Mit Thermodosa stürmte,

Stand Meriones, ein Löwe, im Weg und tötete:

Seinen Speer mitten ins Herz einer Frau trieb er,

Und stach ihr mit einem blitzenden Schwerthieb

In die Hüften:

Da sprang durch die Wunden das Leben und floh.

Oileus' feuriger Sohn schlug Derinoe

Mit seinem rücksichtslosen Speer

In Kehle und Schulter;

Und auf die Alkibie stürzte Tydeus' schrecklicher Sohn herab,

Und stürzte auf Derimacheia zu:

Kopf mit Hals sauber von den Schultern

Dieser beiden trennend,

Die er mit ruinösem Brandzeichen säumt.

Zusammen fielen sie nieder,

Wie junge Kälber von der massiven Axt

Aus ihrem bulligem Fleisch geschlagen wurden,

Die, durch die Sehnen des Halses scherend,

Das Leben wegschneidet.

So fielen sie durch die Hände von Tydeus' Sohn

Tief auf der trojanischen Ebene, weit,

Weit weg von ihrer eigenen Hochlandheimat.

Auch diese allein starben nicht;

Denn die Macht des Sthenelus

Schleuderte Cabeirus' Leib,

Der aus Sestos kam,

Um den argivischen Feind zu bekämpfen,

Aber er sah sein Vaterland nie wieder.

Dann war das Herz von Paris voller Zorn

Wegen eines getöteten Freundes.

Voll auf Sthenelus zielte er einen Pfeil mit Todesflügeln,

Doch berührte er ihn nicht,

Trotz seines Drangs nach Rache:

Anderswo sah der Pfeil beiseite

Und trug den Tod dahin,

Wohin das strenge Schicksal

Seinen wilden Flügel führte,

Und erschlug Evenor mit dreisten Flecken,

Der aus Dulichium stammte

Und kam in den Krieg mit Troja.

Für seinen Tod entzündete sich der Sohn

Des hochmütigen Phyleus:

Wie ein Löwe auf die Herde springt,

So schnell eilte er:

Alle wichen zurück und kauerten sich

Vor diesem schrecklichen Mann zusammen.

Itymoneus erschlug er

Und Hippasus' Sohn Agelaus:

Von Milet brachten sie Krieg gegen die Danaer,

Die von Nastes geführt, dem gottähnlichen,

Und Amphimachus, der mächtig beseelt war.

Auf Mykale wohnten sie;

Neben ihrer Heimat erhoben sich

Latmus' schneebedeckte Kämme,

Erstreckten sich die langen Täler

Von Branchus und Panormus' Wassermenge.

Maeanders Flut tief wogend,

Der von dem phrygischen Hochland,

Das von unzähligen Herden beweidet wird,

Um tausend Vorlande sich kräuselt,

Wirbelt und seine eilenden Wellen hinab

In das mit Weinreben bewachsene Land

Der karischen Menschen

Mitten im Sturm treibt.

Einer in der Schlacht erschlug Meges,

Diesen allein, aber wann immer seine Lanze

Mit schwarzem Schaft jemanden berührte,

Waren es tote Männer;

Denn seine Brust die glorreiche Trito,

Die mit Mut geboren wurde, begeisterte,

Allen seinen Feinden den Tag

Des Untergangs zu bringen.

Und Polypoetes, der Ares lieb war,

Tötete Dresaeus, den die Nymphe Neaera

Dem vorüberziehenden Theiodamas gebar,

Für die er das Bett der Liebe

Am Fuße des Sipylos-Berges ausbreiteten,

Wo die Götter Niobe zu einem steinigen Felsen machten,

Aus dem immer Tränen fließen:

Hoch oben verneigt sich der schroffe Felsen

Wie einer weinend, weinend,

Wasserfälle schreien vom weit hallenden Hermus,

Jammerndes Mitleid:

Die himmeltreffenden Kämme von Sipylus,

Wo immer ein von Hirten verhasster Nebel schwebt,

Hallen den Schrei wider.

Seltsames Wunder erscheint dieser Felsen

Von Niobe den Männern,

Die mit angsterfüllten Füßen vorbeigehen:

Dort sehen sie das Bild einer Frau,

Die in tiefen Qualen schluchzt und schluchzt,

Und ihre Tränen fallen,

Während sie schmerzerfüllt endlos trauert.

Ja, du würdest sagen, dass es wahrlich so war,

Wenn du es aus der Ferne betrachtest;

Aber wenn du hart neben ihr stehst,

Verschwindet alle Illusion;

Ud siehe da, ein Felsen mit steilen Augenbrauen,

Ein Bruchstück, das vom Sipylus gerissen wurde,

Doch Niobe ist da

Und trachtet unheimlich, die Schuld

Des göttlichen Zorns, ein gebrochenes Herz

In Gestalt von zerschmettertem Stein.

Und ihre Tränen tropfen,

Während sie unendlich traurig trauert.



XIII


Durch das Gewirr dieses verzweifelten Kampfes

Pirschten sich Gemetzel und Untergang an.

Der fleischgewordene Kriegsruf

Tobte durch die rollende Schlacht;

An seiner Seite schritt der Tod auf und ab,

Die rücksichtslosen und die furchtbaren Schicksale

Neben ihnen schritten, und in roten Händen

Nackter Mord und das Stöhnen sterbender Männer.

An diesem Tag wurde das Schlagen vieler Herzen,

Trojaner und Argiver, für immer gestillt,

Während die Schlacht um sie herum tobte,

Während die Wut von Penthesileia

Nicht ohnmächtig wurde und nicht versagte;

Aber wie zwischen langen Kämmen

Einsamer Hügel eine Löwin,

Die eine tiefe Schlucht hinunterschleicht,

Mit einem Blitzschlag auf die Kühe springt,

Dürstet nach Blut,

In dem ihr wildes Herz schwelgt;

So sprangen die Danaer auf diese KriegerJungfrau.

Und ihre Seelen wurden eingeschüchtert:

Rückwärts wichen sie zurück,

Und schnell folgte sie,

Wie eine hoch aufragende Woge

Eine fliegende Barke über das donnernde Meer jagt,

Deren weiße Segel sich unter dem wilden

Blasen des Windes spannen

Und die ganze Luft vor Tosen verrückt wird,

Während die Walzen auf ein schwarzes Vorland krachen,

Das im Lee aufragt,

Wo lange Riffe die von der Brandung

Geplagten Ufer säumen.

So jagte sie und zerschmetterte die Reihen

Mit triumphierender Seele

Und schleuderte wilde Drohungen hervor:

Ihr Hunde, heute sollt ihr für die böse Schmach,

Die dem Priamos angetan wurde, bezahlen!

Kein Mann von euch soll aus meinen Händen

Sein eigenes Leben erretten

Und nach Hause zurückkehren,

Um die Augen der Eltern zu erfreuen

Oder Frau und Kinder zu trösten.

Ihr werdet tot liegen,

Von Geiern und Wölfen durchwühlt,

Und niemand wird den Erdhügel

Über euren Lehm häufen.

Wo schleicht jetzt die Kraft von Tydeus‘ Sohn

Und wo ist die Macht von Aiacus' Nachkomme?

Wo ist Aias' massig?

Ihr rühmt sie die mächtigsten Männer

Eures ganzen Gesindels.

Ha! sie werden es nicht wagen,

Mit mir zu kämpfen,



XIV


Dann sprang sie mit erhobenem Herzen

Auf den Feind, widerstandslos wie eine Tigerin,

Stürzte durch Reihen von Argivern,

Schlug jetzt mit dieser riesigen Hellebarde massivköpfig,

Schleuderte jetzt den scharfen Pfeil,

Während ihr Kampfpferd

Durch die Kampfreihen stürmte,

Und auf ihrer Schulter der nackte Köcher und Bogen,

Tod-schnellend, nah an ihrer Hand,

Wenn sie inmitten dieses Blutrausches gewillt war,

Den bitterbeißenden Schaft zu beschleunigen.

Hinter ihr fegten die Angriffslinien von Männern,

Die leichtfüßig waren,

Freunde und Brüder des Mannes,

Der niemals vor dem engen Todeskampf zurückschreckte,

Hektor, der den ganzen heißen Atem

Des Kriegsgottes von ihren Brüsten keuchen ließ

Und alle Danaer mit dem aschfarbenen Speer erschlug,

Die wie frostberührte Blätter im Herbst

Nacheinander oder als Regentropfen fielen.

Und ja, ein Stöhnen stieg von der Brust der Erde herauf,

Ganz blutverkrustet

Und gehäuft mit Körnern auf Körnern.

Pferde, die mit Pfeilen durchbohrt

Oder auf Speeren aufgespießt wurden,

Schnaubten mit kreischendem Wiehern

Ihre letzte Kraft aus.

Männer, die mit knirschenden Zähnen

In den Staub beißen, lagen keuchend da,

Während die Rosse der trojanischen Wagenlenker

Die Verfolgung aufnahmen und stürmten

Und die Sterbenden, die sich mit den Toten vermischten,

Zertrampelten, wie Ochsen

Getreide in Tennen zertrampeln.



XV


Dann prahlte einer jubelnd

Inmitten des Heeres von Troja,

Als er Penthesileia

Durch die Reihe der Feinde stürmen sah,

Wie der schwarze Sturm,

Der über dem Meer wahnsinnig wird,

Wenn die Sonne ihre Macht

Mit dem Ziegenhörnigen Stern des Winters verbündet;

Und so schrie er, aufgeblasen

Von vergeblicher Hoffnung:

O Freunde, in offenkundiger Gegenwart

Vom Himmel herab ist heute

Einer der unsterblichen Götter gekommen,

Um die Argiver zu bekämpfen,

Ganz aus Liebe zu uns, ja,

Und mit der Zustimmung des allmächtigen Zeus,

Dessen Mitleid jetzt an den glücklichen,

Herzensstarken Priamos gedenkt,

Der sich seiner Abstammung

Von unsterblichem Blut rühmen darf,

Dafür scheint sie mir keine sterbliche Frau zu sein,

Die so furchtlos waghalsig ist,

Die in glanzvolle Waffen gekleidet ist,

Nein, sicherlich wird sie Athene sein

Oder die mächtig beseelte Enyo,

Glücklicherweise Eris

Oder das weltberühmte Kind von Leto.

Ich schaue, wie sie inmitten

Eurer argenischen Männer

Wahnsinnig kreischend ein Gemetzel schleudert,

Sehe sie auf den Schiffen,

Diese in Brand gesetzt,

In denen sie vor vielen Jahren hergekommen sind

Und uns viele Sorgen gebracht haben,

Ja, sie kamen, uns unerträgliche Kriegsleiden zu bringen.

Ha! in die Heimat Hellas werden diese

Nie mit Freude zurückkehren,

Da die Götter auf unserer Seite kämpfen.



XVI


In überwältigendem Jubel

Hat so gerühmt ein Trojaner.

Dummkopf! Er hatte keine Vision

Des Verderbens, das auf ihn selbst

Und Troja stürzte

Und Penthesileias Selbst dabei.

Denn noch war weder Aias, dem Sturm-beseelten,

Noch Achilles, dem Verwüster von Turm und Stadt,

Eine Nachricht von diesem wilden Kampf gekommen.

Aber auf dem Grabhügel von Menoetius' Sohn

Llagen sie beide, mit traurigen Erinnerungen

An einen lieben Kameraden zermalmt

Und das Stöhnen des anderen wiederholend.

Einer war es von den gesegneten Göttern,

Der diese noch immer vor dem Schlachtgetümmel fernhielt,

Bis viele Griechen das Maß

Der elenden Verwüstung füllten,

Getötet von trojanischen Feinden

Und der glorreichen Penthesileia,

Die mit mörderischer Absicht

Ihre gezogenen Reihen verfolgten,

Während ihre Tapferkeit immer mehr

Und ihre Macht in ihr wuchs:

Nie umsonst zielte sie den unbeirrbaren Speerstoß:

Ja, sie durchbohrte den Rücken derer, die flohen,

Die Brüste von denen, die ihr entgegentraten.

Der ganze lange Schaft tropfte

Vn dampfendem Blut.

Schnell waren ihre Füße so windig,

Wie sie herabstürzte.

Ihr ehrfurchtgebietender Geist

Versagte weder vor Müdigkeit

Noch wurde sie ohnmächtig,

Aber ihre Macht war unnachgiebig.

Der drohende Untergang,

Der noch nicht Achilles

Zu dem furchtbaren Streit erregte,

Kleidete sie noch mit Ruhm;

Immer noch fern stand die furchtbare Macht

Und würde immer noch Glanz des Triumphs

Über die Todgeweihte vergießen,

Nur für einen kleinen Raum,

Bevor sie diese Jungfrau

Unter den Händen von Aaeus' Sohn unterdrücken sollte.

In der Dunkelheit überfallen,

Stieß sie mit unsichtbarer Hand

Immer wieder auf sie und zog ihre Füße

Der Vernichtung entgegen

Und erleuchtete ihren Weg

In den Tod mit Ruhm,

Während sie Feinde um Feinde tötete.

Wie wenn in einem taufrischen Garten,

Sich nach seiner grünen Frühlingsfrische sehnend,

Eeine Färse springt, und geht hin und her,

Wenn niemand sie aufhalten kann,

Zertritt all seine grünen Kräuter

Und all seinen Blütenreichtum,

Verschlingt gierig dies und verdirbt das

Mit trampelnden Füßen;

So rang sie, Ares' Kind,

Durch schwankende Schwadronen

Von Achaias Söhnen,

Tötete diese und jagte jene,

Die in Panik geraten waren.



XVII


Von Troja aus betrachteten die Frauen

Staunend die Kampfkünste der Jungfrau.

Plötzlich ergreift eine feurige Leidenschaft für den Kampf

Die Tochter des Antimachos,

Die Frau des Meneptolemos, Tisiphone.

Ihr Herz wurde stark,

Und von Kampfeslust erfüllt,

Rief sie allen ihren Mitmenschen zu,

Mit verzweifelt-kühnen Worten,

Sie zu einem elenden Krieg anzuspornen,

Durch Rücksichtslosigkeit gestärkt.

Freundinnen, lasst ein tapferes Herz

In unseren Brüsten erwachen!

Lasst uns wie unsere Herren sein,

Die mit den Feinden für das Vaterland,

Für die Kinder, für uns kämpfen

Und niemals in diesem strengen Kampfe

Zum Atem holen kommen!

Lasst uns auch dem Kampf entgegentreten,

Der keinen begünstigt!

Denn wir Frauen sind nicht von Männern

Verschieden geformte Geschöpfe:

Uns ist eben eine solche Lebenskraft gegeben,

Die sich in ihnen rührt.

Augen haben wir, die ihren gleichen,

Und Gliedmaßen: Durchgehend gestaltet

Sind wir gleich: ein gemeinsames Licht, das wir sehen,

Und eine gemeinsame Luft, die wir atmen:

Mit gleicher Nahrung werden wir ernährt.

Nein, womit sind wir von Gott

Kümmerlicher als die Männer beschenkt worden?

Dann lasst uns auch nicht vor dem Kampf zurückschrecken,

Seht ihr dort nicht eine Frau,

Die die Männer im Kampf weit übertrifft?

Doch ist ihr Blut nicht mit unserem verwandt,

Noch kämpft sie für ihre eigene Stadt.

Für einen fremden König achtet sie

Auf die Eingebung ihres eigenen Herzens,

Fürchtet das Gesicht von niemandem;

Denn ihre Seele ist begeistert von Tapferkeit

Und einem unbesiegbaren Geist.

Aber wir, rechts und links liegen

Wehe über Wehe um unsere Füße:

Diese trauert um geliebte Söhne,

Und jene um einen Mann,

Der für Herd und Heim gestorben ist;

Manche jammern jetzt nach Vätern;

Manche trauern um Brüder

Und um verlorene Verwandte.

Nicht einer hat keinen Anteil

Am Kelch des Kummers.

Dahinter steht ein furchtbarer Schatten,

Der Tag der Knechtschaft!

Darum schreckt nicht vor dem Krieg zurück,

O Kummerbeladene!

Es ist besser, jetzt in der Schlacht zu sterben,

Als danach von fremden Völkern

Gefangen gehalten zu werden,

Wir und unsere Kleinen,

Im strengen Griff des Schicksals,

Und zu hinterlassen eine brennende Stadt

Und die Gräber unserer Ehemänner.



XVIII


So rief sie, und mit der Leidenschaft

Für den strengen Krieg erregte sie

Alle jene Frauen;

Und mit eifrigem Tempo eilten sie

Außerhalb der Mauerpanzerung hinaus,

Um für ihre Stadt und ihr Volk zu kämpfen:

Ihr ganzer Geist war in Flammen.

Wie wenn in einem Bienenstock,

Wenn die Winterflut vorüber ist,

Laut summen die Bienenschwärme,

Wenn sie sich bereit machen,

Auf hellen Blumenweiden zu essen,

Und nicht mehr ertragen, darin zu verweilen,

Sondern einander schreien

Die Herausforderungsschreie zu, um aufzubrechen;

Trotzdem rührten sich die Frauen von Troja

Und entzündeten jede ihre Schwestern zum Kampf.

Die Webwolle, die Spinnrocken warfen sie weit weg,

Und zu grimmigen Waffen streckten sie

Ihre eifrigen Hände aus.



XIX


Theano aber sprach weise Worte:

Nichts sollte ihre Knie ohnmächtig machen

Oder zittern lassen.

Gerüchten zufolge soll ihre Königin

Eine Tochter des mächtigen Kriegsherrn sein.

Daher kann sich keine Frau

In ihrer Tapferkeit mit ihr vergleichen,

Wenn sie eine Frau ist,

Kommt kein Gott als Antwort auf unsere Gebete.

Ja, von einem Blut sei das ganze Geschlecht der Menschen,

Doch wenden sie sich immer noch

Verschiedenen Arbeiten zu;

Und das ist für jeden immer das Beste,

Wozu er Geschick des Gebrauchs bringt

Und wozu nicht.

Darum haltet euch vom Getümmel des Getümmels fern,

Und in den Lauben der Weiber vor dem Webstuhl

Heht noch hin und her;

Und Krieg soll das Geschäft unserer Herren sein.

Seht, es gibt Hoffnung:

Wir sehen die Achäer schnell fallen:

Wir sehen die Macht unserer Männer

Immer größer werden:

Angst ist jetzt nichts Böses:

Der erbarmungslose Feind, der belagert,

Besiegt nicht die Stadt:

Es besteht keine dringende Notwendigkeit,

Dass Frauen es tun sollten, in den Krieg zu ziehen.



XX


So rief sie, und sie hörten auf die Worte derer,

Die seit Jahren Weisheit gesammelt hatte;

So beobachteten sie den Kampf aus der Ferne.

Aber noch immer brach Penthesileia die Reihen,

Und noch vor ihr zappelten die Achäer:

Immer noch fanden sie weder Schutz

Noch Versteck vor dem drohenden Tod.

Wie blökende Ziegen

Von dem blutbefleckten Rachen

Eines grimmigen Panthers zerrissen werden,

So erschlagen wurden sie.

Im Herzen eines jeden Mannes starb alle Kampflust,

Und nur die Angst lebte.

Auf diese Weise flohen die Panik-geplagten:

Einige hatten sich die Rüstung

Von den Schultern geschleudert;

Einige im Staub krochen vor Schrecken

Unter ihre Schilde:

Die Rosse flohen durch die

Von Wagenlenkern ungezügelte Flucht.

Im Triumph des Triumphs stürmten die Amazonen,

Mit Stöhnen und Schmerzensschrei starben die Griechen.

Verdorrt war ihre Männlichkeit

In dieser wunden Not;

Kurz war die Spanne von all denen,

Die diese wilde Jungfrau

Inmitten des grimmigen Rachens

Der Schlacht überholte.

Wie wenn mit mächtigem Gebrüll

Ein Sturm auf die Waldbäume nieder bricht

Und einige an den Wurzeln aufbrechen

Und auf die Erde niederstürzen,

Die Äste Blüten-gekrönt

Und einige quer gegen den Stamm schnappen

Und hoch durch die Luft wirbeln,

Bis alle verwirrt liegen,

Eine Ruine zersplitterter Stängel

Und zerbrochener Gischt;

So lag das große Heer der Danaer,

Vom Schicksal des Schicksals

Zu Staub zerschmettert,

Neben Penthesileias Speer.



XXI


Aber als die Schiffe nun von den Händen

Der Trojaner in Brand gesetzt werden sollten,

Hörte der Schlachtenreiter Aias

Von weitem die Panikschreie

Und sprach zu Aiacus' Sohn:

Achilles, die ganze Luft um meine Ohren

Ist voll von vielen Schreien,

Ist voll von Schlachtdonner, der näher rollt.

Lass uns denn ausziehen,

Ehe die Trojaner die Schiffe gewinnen

Und dort große Schlachten

An den Argivern anrichten

Und die Schiffe in Brand setzen.

Der schlimmste Vorwurf komme über dich!

Und ich sollte ihn bringen;

Denn es ziemt sich nicht, dass der Same

Des mächtigen Zeus

Das heilige Blut der Heldenväter beschämt,

Die selbst einst mit Herkules, dem kampfbegierigen,

Nach Troja segelten

Und sie sogar auf dem Höhepunkt

Ihrer Herrlichkeit schlugen,

Als Laomedon König war.

Ja, und ich weiß,

Dass unsere Hände auch jetzt das Gleiche tun werden:

Auch wir sind mächtige Männer.



XXII


Er sprachs, darauf hörte die furchtbare Kraft

Des Sohnes des Aiacus,

Denn auch an seine Ohren kam das Gebrüll

Des erbitterten Kampfes.

Dann eilten beide

Und legten ihre Kriegerausrüstung in voller Pracht an:

Jetzt stehen sie in diesen Reihen,

Die dieser stürmisch wirbelnden Schlacht gegenüberstehen.

Laut kollidierte ihre herrliche Rüstung:

In ihren Seelen eine Kampfwut

Wie der Zorn des Kriegsgottes wahnsinnig;

Solche Macht wurde diesen beiden

Von Atrytone, der Erschüttererin von Schilden, eingehaucht,

Als sie auf sie drängten.

Mit Freude sahen die Argiver

Das Kommen dieser mächtigen Zwillinge:

Sie schienen wie die Riesensöhne von Aioeus,

Die in der alten Zeit hochmütig rühmten,

Auf der Stirn des Olymp

Die steil aufragende Höhe von Ossa

Und den Kamm des Himmels zu türmen,

Den Pilion zu nehmen,

Um eine Bergtreppe zu errichten,

Damit ihre rebellische Wut

Den höchsten Himmel erklimmt.

So riesig die Söhne des Aiacus auch erschienen,

Als sie austraten, um die Flut

Des Krieges einzudämmen.

Ein erfreulicher Anblick für Freunde,

Die wegen ihres Kommens in Ohnmacht gefallen sind,

Jetzt drängen sie darauf,

Triumphierende Feinde zu zerschmettern.

Viele erschlugen sie mit ihren widerstandslosen Speeren;

Wie wenn zwei Herden-zerstörende Löwen

Die Schafe im Gebüsch weiden,

Fern der Hilfe der Hirten,

Und sie haufenweise erschlagen,

Bis sie voll Blut getrunken sind

Und ihre Mäuler mit Fleisch sättigten,

Also diese zwei Zerstörer schwelgen weiter

Und verbreiteten große Verwüstung

In den Heeren Trojas.



XXIII


Dort fielen Deiochus und der tapfere Hyllus,

Von Alas getötet,

Und Eurynomus fiel als Kriegsgeliebter,

Und der schöne Enyeus starb.

Aber Peleus' Sohn stürzte auf die Amazonen

Und schlug Antandre, dann Polemusa,

Antibrote, die wildbeseelte Hippothoe,

Auf Harmothoe und auf die Schwestern

Den Tod schleuderte er.

Dann bedrängte er alle ihre schwankenden Reihen

Hart mit Telamons großherzigem Sohn;

Und jetzt zerbröckelten vor ihren Händen

Dichte und starke Bataillone

So schwach und so plötzlich,

Wie wenn in Berghütten die Waldbremsen

Vor einem stürmischen Feuer zusammenschrumpfen.



XXIV


Als die kampfeifrige Penthesileia

Diese beiden sah,

Wie sie durch den geißelnden Sturm des Krieges

Wie reißende Tiere stürzten,

Eilte sie ihnen dort entgegen,

Wie wenn ein grimmiger Leopard,

Dessen Stimmung tödlich ist,

Aus Walddecken hervorspringt,

Er peitscht seinen Schwanz

Auf Jäger, die sich nähern,

Während diese, in Rüstung gekleidet

Und auf ihre langen Speere vertrauend,

Auf seinen Blitzsprung warten;

Ebenso warteten diese beiden Krieger

Mit hochgeschwungenen Speeren auf Penthesileia.

Während sie sich bewegten,

Schlugen die ehernen Platten um ihre Schultern.

Und zuerst sprang die langstielige Lanze

Aus der Hand der guten Penthesileia.

Gerade flog sie zum Schild von Aiacus' Sohn,

Aaber von dort hin und her blickend,

Sprangen die zitternden Bruchstücke

Wie aus einer Felswand:

Von solcher Wut waren die Gaben

Des listigen Feuergottes.

Aber mit diesem zweiten Blick

Bezwinge ich plötzlich die Kraft

Und den Mut zweier Feinde,

Ja, obwohl ihr euch mächtige Kriegsmänner

Unter euren Danaern rühmt!

Sterben sollt ihr,

Und so leichter wird die Last des Krieges sein,

Die auf den trojanischen Wagenherren lastet.

Kommt nah, kommt durch die Weinpresse,

Um mich zu fassen, so sollt ihr erfahren,

Was in den Brüsten der Amazonen aufsteigen könnte.

Mit meinem Blut vermischt sich Krieg!

Kein Sterblicher hat mich gezeugt,

Sondern der Herr des Krieges,

Der von dem Schlachtruf unersättlich ist.

Deshalb ist meine Macht

Größer als die jedes Mannes.



XXV


Mit höhnischem Gelächter sprach sie‘s,

Dann schleuderte sie ihre zweite Lanze;

Aber sie lachten jetzt in völliger Verachtung,

Als schnell der Schaft flog

Und die silberne Beinschiene von Aias schlug

Und dadurch vereitelt wurde,

Und all ihre Wut konnte das Fleisch darin nicht vernarben;

Denn das Schicksal hatte nicht befohlen,

Dass eine Feindklinge im bitteren Krieg

Das Blut von Aias kosten sollte.

Aber er achtete nicht auf die Amazone,

Sondern ließ sich von dort

Auf das trojanische Heer stürzen

Und überließ Penthesileia allein

Dem Sohn des Peleus, denn er kannte sein Herz gut,

Denn all ihre Tapferkeit würde Achilles

Dennoch den Kampf kosten,

Die Mühe war so leicht, so mühelos,

Wie die Taube für den Falken.



XXVI


Dann stöhnte sie ein wütendes Stöhnen,

Dass sie ihre Schäfte umsonst beschleunigt hatte;

Und nun sprach der Sohn des Peleus seinerseits

Mit spöttischen Worten zu ihr:

Frau, mit welchem eitlen Triumph

Hast du dich gegen uns erhoben,

Ganz dürstend, mit uns zu kämpfen,

Die weit mächtiger sind als erdgeborene Helden?

Wir von Kronos' Sohn, dem Donnerer,

Wir prahlen mit unserer hohen Abstammung.

Ja, sogar Hektor erschrak, der Kampfschnelle, vor uns,

Obwohl er von weitem unseren Ansturm

In eine grimmige Schlacht sah.

Ja, mein Speer erschlug ihn mit all seiner Macht.

Aber du, dein Herz ist ganz wahnsinnig,

Dass du es gewagt hast,

Uns heute mit dem Tod zu drohen!

Über dich wird deine späteste Stunde schnell kommen,

Sie ist schon gekommen,

Mit meiner Hand,

Aber du sollst die Schuld eines finsteren Untergangs bezahlen,

Wie wenn mitten in den Bergen

Ein Stachel auf einen Löwen trifft,

Den Vernichter von Herden.

Was, Frau, hast du nicht von den Haufen

Erschlagener gehört,

Die von diesen meinen Händen

In den rauschenden Strom des Xanthus geworfen wurden?

Oder hast du vergeblich gehört,

Denn die Gesegneten Götter

Haben dir Witz und Diskretion gestohlen,

Damit die unerbittliche Kluft

Des Schicksals für dich klafft?



XXVII


Er sprachs; er schwang in seiner mächtigen Hand hoch

Und beschleunigte den langen Speerkrieger,

Der von Chiron geschmiedet wurde,

Und durchbohrte über der rechten Brust

Die kampfbereite Jungfrau.

Das rote Blut sprang hervor wie eine Quelle,

Und auf einmal ließ er die Kraft

Von Penthesileias Gliedern ohnmächtig werden;

Sie ließ die große Streitaxt

Aus ihrer kraftlosen Hand fallen;

Ein dunkler Nebel verhüllte ihre Augen,

Und Qualen erregten ihre Seele.

Trotzdem holte sie immer noch schwer Luft,

Sah den Helden noch undeutlich,

Auch jetzt noch,

Um sie vom Rücken des schnellen Rosses zu zerren.

Verwirrt dachte sie:

Soll ich mein mächtiges Schwert ziehen

Und Achilles' feurigen Ansturm abwarten,

Oder mich hastig von meinem schnellen Pferd

Auf die Erde werfen

Ud vor diesem gottgleichen Mann niederknien

Und mit wildem Atem versprechen,

Große Erzhaufen zu bezahlen und Gold,

Das die Herzen der Sieger besänftigt,

Die nie so nach Blut dürsteten,

Ob vielleicht die mörderische Macht

Des Sohnes des Aiacus mich erhört und verschont,

Oder vielleicht mit meiner Jugend Mitleid hat

Und mir so gewährt, meine Heimat wieder zu sehen?

Denn oh, ich sehne mich zu leben!



XXVIII


So wogten die wilden Gedanken in ihr;

Aber die Götter hatten es anders bestimmt.

Schon jetzt stürzte Peleus' Sohn

In furchtbarem Zorn weiter:

Er stieß mit einem plötzlichen Speer

Und spießte auf seinem Schaft

Den Körper ihres stürmischen Rosses auf,

Wie ein Mann, der es eilig zu essen hat,

Mit der Spucke Fleisch

Über dem glühenden Herd durchbohren möchte,

Um es zu rösten,

Oder wie in einer Berglichtung

Schickt ein Jäger den Schaft des Todes

Mit solch geflügelter Geschwindigkeit

Durch den Körper eines Hirsches,

Dass der wilde Pfeil darüber hinaus springt,

Um in den hohen Stamm einer Eiche

Oder Kiefer zu stürzen.

So stürmte der Tod-fressende Speer

Von Peleus' Sohn klar durch das schöne Ross

Und durchbohrte Penthesileia.

Sogleich fiel sie in den Staub der Erde,

Die Waffen des Todes fielen

In Anmut und Liebreiz,

Denn keine Schande entehrte ihre schöne Gestalt.

Mit dem Gesicht nach unten lag sie

Auf dem langen Speer und keuchte

Ihren letzten Atemzug aus,

Gestreckt auf diesem flinken Pferd

Wie auf einer Couch;

Wie eine hohe Kiefer,

Die von der eisigen Keule von Boreas zerknickt wird,

Der Wald der Erde,

Der von einer Quelle zu stattlicher Höhe

Aufgezogen wird, inmitten langer Bergschluchten,

Eine Herrlichkeit von Mutter Erde;

So lag Penthesileia

Von dem einstmals flotten Ross tief gefallen,

All ihre zerschmetterte Kraft

Und all ihre Lieblichkeit.



XXIX


Als nun die Trojaner

Die Kriegerkönigin im Kampf

Niedergeschlagen sahen,

Lief ein Schauder der Panik

Durch alle ihre Reihen.

Direkt zu ihren Mauern drehten sie sich

In der Flucht um,

Das Herz von Kummer gequält.

Wie wenn auf dem weiten Meer,

Unter Sturmböen, Schiffbrüchige,

Deren Schiff zerstört ist, entkommen,

Ein Überrest einer Mannschaft,

Die verzweifelten Konflikten

Mit der grausamen See ausgesetzt ist:

Spät und endlich erscheint das Land

In der Nähe, eine Stadt:

Ohnmächtig und müde

Von diesem grimmigen Kampf,

Durch die Brandung streben sie an Land,

Shmerzlich trauernd

Um das gute Schiff und die Schiffskameraden,

Die die schreckliche Woge ins Dunkel niederzog;

Nach Troja gerichtet, als sie vor der Schlacht flohen,

Weinten all diese Trojaner um sie,

Das Kind des widerstandslosen Kriegsgottes,

Und weinten um Freunde,

Die in einem stöhnenden Kampf starben.



XXX


Da rühmte sich der Sohn des Peleus

Mit höhnischem Lachen über sie:

Im Staub liegt eine Beute für Hundezähne,

Fr Rabenschnäbel, du elendes Ding!

Wer hat dich gezwungen, gegen mich vorzugehen?

Lebend aus dem Krieg heimzukehren,

Um mit dir die richtigen königlichen Gaben

Von Priamos, dem alten König,

Für die erschlagenen Argiver zu tragen?

Danaans Licht der Sicherheit,

Aber ein Wehe den Trojanern

Und dir, oh böser Stern!

Nein, aber es war das von Dunkelheit umhüllte Schicksal

Und deine eigene Torheit der Seele,

Die dich anstachelte, die Werke der Frauen zu verlassen

Und zu leben in den Krieg,

Vor dem starke Männer schaudernd zurückschrecken.



XXXI


So redete er, und der Sohn des Peleus

Zog seinen eschenen Speer

Von diesem schnellen Pferd

Und von Penthesileia im Todeskampf.

Dann keuchten Ross und Reiter um ihr Leben,

Von einem Speer erschlagen.

Jetzt pflückte er ihr die Helmpracht,

Die wie die Strahlen der großen Sonne blitzte,

Oder Zeus' eigenes Glanzlicht.

Dann lag sie, in Staub und Blut gefallen, da,

Erhob sich wie die Morgendämmerung,

Um unter zierlichen Brauen

Ein liebliches Gesicht zu zeigen,

Lieblich im Tod.

Die Argiver drängten sich umher,

Und alles, was sie sahen und bestaunten, war schön,

Denn sie schien eine Unsterbliche zu sein.

In ihrer Rüstung lag sie dort auf der Erde,

Und es schien das Kind des Zeus,

Die unermüdliche Jägerin Artemis zu schlafen,

Während ihre Füße müde sind

Von den folgenden Löwen

Mit ihren fliegenden Pfeilen über die weiten Hügel.

Sie wurde sogar in ihrem Tod

Von Aphrodite herrlich gekrönt,

Der Braut des starken Kriegsgottes,

Zu einem Wunder der Schönheit gemacht,

Bis er, der Sohn des edlen Peleus,

Könnte mit dem scharfen Pfeil

Der reuevollen Liebe durchbohrt werden.

Die Krieger starrten,

Und in ihren Herzen beteten sie,

Dass ihre Frauen so schön und süß wie sie aussehen würden,

Auf das Bett der Liebe gelegt,

Wenn sie nach Hause kämen.

Ja, und Achilles' Herz wurde

Von der Reue der Liebe zerrissen,

Ein so süßes Ding getötet zu haben,

Das sein Haus als seine königliche Braut

In der ruhmreichen Phthia hätte tragen können;

Denn sie war makellos,

Eine wahre Tochter der Götter,

Ggöttlich groß und göttlich schön.



XXXII


Dann wurde Ares' Herz

Von Kummer und Wut

Über sein getötetes Kind erschüttert.

Direkt vom Olymp schoss er hinab,

Schnell und hell wie ein Donnerkeil,

Der schrecklich aus der mächtigen Hand des Zeus blitzte,

Weit über das weglose Meer sprang

Oder über das Land flammend,

Während der ganze weite Olymp

Im Vorbeiziehen erschauderte.

So stürzte Ares Rüstung-gepanzert

Durch die bebende Luft,

Als er den schrecklichen Untergang seiner Tochter hörte.

Denn die Galen, die flottgeflügelten Töchter

Des Nordwinds, entblößten ihm,

Als er schritt durch die weiten Hallen des Himmels,

Die Nachricht vom traurigen Ende der Jungfrau.

Sobald er es hörte, sprang er

Wie eine Sturmflut hinunter

Zu den Kämmen von Ida:

Unter seinen Füßen bebten die langen Täler

Und Schluchten, Idas Wildbäche

Und alle weit ausgedehnten Vorberge.

Jetzt hatte Ares einen Trauertag

Über die Myrmidonen gebracht,

Aber Zeus selbst sandte aus dem fernen Olymp

Inmitten zerschmetternder Donner

Die Schrecken von Bolzen,

Die dick und schnell durch das Gewölk

Vor seinen Füßen sprangen

Und mit furchtbaren Flammen loderten.

Und Ares sah und kannte die stürmische Bedrohung

Des mächtig donnernden Vaters,

Und er blieb auf seinen eifrigen Füßen stehen,

Jetzt am Rande des Kampfes.

Als wenn ein riesiger Felsen,

Der von Winden und sintflutartigen Regenfällen

Von einer Klippe gedrängt wurde,

Oder die Blitzlanze des Zeus

Wie ein wildes Tier springt

Und die Bergschluchten ihre krachenden Echos zurückwerfen,

Während sie in wahnsinniger Geschwindigkeit weiter rollen,

Wie mit widerstandslosem Schwung

Von Fessel zu Fessel stürzt es hinab,

Bis es die Ebene der Ebenen erreicht,

Und dort wird sein stürmischer Flug notgedrungen gestoppt.



XXXIII


So wurde Ares, der Kampf-begeisterte Sohn des Zeus,

Zurückgehalten, wie viel auch immer;

Denn alle Götter müssen dem Herrscher

Der Seligen weichen,

Da er hoch thronend über ihnen allen sitzt,

Gekleidet in seine unaussprechliche Macht.

Und doch strömten noch manche wilde Gedanken

Durch Ares' Seele, die ihn drängten,

Sich jetzt vor der schrecklichen Bedrohung

Durch den zornigen Sohn von Kronos zu fürchten

Und himmelwärts zurückzukehren

Und jetzt nicht seinen Vaters zu rächen,

Sondern mit Achilles' Blut diese Hände zu beflecken,

Dem Kampf unermüdlich.

Schließlich erinnerte sich sein Herz daran,

Wie viele Söhne des Zeus selbst

In vielen Kriegen gestorben waren,

Noch hatte Zeus ihnen bei ihrem Fall etwas genützt.

Deshalb wandte er sich von den Argivern ab,

Niedergeschlagen vom donnernden Blitz,

Mit Titanen in der Dunkelheit, in die er sie gelegt hatte,

Die es wagten, dem ewigen Willen des Zeus zu trotzen.



XXXIV


Dann entkleideten sich die Kriegersöhne von Argos

Mit eifriger Eile von den Leichen,

Die rings um die blutbefleckte Beute verstreut waren.

Aber immer sah Peleus' Sohn,

Wild vor allem Bedauern,

Immer noch auf sie, die Starke,

Die Schöne, die im Staub lag;

Und sein ganzes Herz war zerrissen,

Von schmerzlicher Liebe zerbrochen,

Tief, stark, wie er es gekannt hatte,

Als dieser geliebte Freund Patroklos starb.



XXXV


Der Hund Thersites aber sprach:

Wo ist jetzt all dein gutes Können?

Wo ist dein Witz?

Und wo die Macht, die sollte einem König

Ganz rostfrei erscheinen?

Weißt du nicht, welches Elend

Dieser selbe Frauenwahn

Für Troja angerichtet hat?

Nichts ist für Männer verderblicher

Als die Begierde nach der Schönheit der Frauen;

Es macht weise Männer zu Narren.

Aber die Mühsal des Krieges erlangt Berühmtheit.

Für ihn ist das ein Held in der Tat

Der Ruhm des Sieges,

Und die Werke des Kriegsgottes sind süß.

Es ist aber der Schlachtengott,

Der sehnt sich nach der Schönheit

Und dem Bett von einer wie ihr!



XXXVI


So wetterte er lang und laut:

Das mächtige Herz des Sohnes des Peleus

Sprang in Zorn über Thersites.

Ein plötzliches Schlagen seiner widerstandslosen Hand

Schlug unter das Ohr des Mannes,

Und alle seine Zähne wurden zu Boden geschlagen:

Er fiel auf sein Gesicht:

Aus seinen Lippen strömte das Blut in Strömen:

Schnell aus seinem Körper floh

Die niederträchtige Seele davon

Mit abscheulichem Gelaber.

Achäas Söhne freuten sich darüber,

Denn ja, er pflegte alle und jeden

Mit giftigen Sticheleien zu beschimpfen,

Der selbst ein Skandal und die Schande

Des ganzen Heeres war.

Dann rief der Krieger der Argiver

Mit einer lauten Stimme:

Es ist nicht gut für niedere Männer,

Könige zu beschimpfen, heimlich oder offen;

Denn es kommt schnell eine zornige Vergeltung.

Die Herrin der Gerechtigkeit sitzt hoch

Und die, die Wehe über Wehe

Über die Menschheit häuft,

Ate, straft die schamlose Zunge.



XXXVII


Mitten riefen es die Danaer mit einer Stimme:

Noch war der Sturm des Zorns

In der mächtigen Seele von Peleus' Sohn nicht eingelullt,

Aber er sprach heftig:

Lieg dort im Staub,

Deine Torheiten sind alle vergessen!

Bärte tragen die Besseren.

Einst hast du die standhafte Seele des Odysseus gereizt,

Mit giftiger Zunge tausend Stiche geplappert

Und bist mit dem Leben davongekommen;

Aber du hast den Sohn des Peleus nicht so geduldig gefunden,

Der mit einem einzigen Schlag aus seiner Hand

Schlägt die Seele eines Hundes!

Ein bitteres Schicksal hat dich verschlungen:

Durch deine eigene Schurken-Tat

Wird dein Leben verzehrt.

Hinweg von den achäischen Männern,

Und deine Schmähungen plappere inmitten der Toten!



XXXVIII


So sprach der tapfere, furchtlose Sohn des Aiacus.

Aber Tydeus' alleiniger Sohn von allen Argivern

War wütend auf Achilles,

Wweil Thersites getötet wurde,

Aals er sah, dass diese beiden von demselben Blut waren,

Der eine, Tydeus' kampfbegieriger Sohn,

Der andere, Same des gottgleichen Agrius:

Bruder des edlen Oeneus war Agrius;

Und Oeneus im Danaernland zeugte Tydeus,

Den kampfbegeisterten Sohn,

Dessen Sohn Diomedes standhaft war.

Darum war er zornig wegen dem erschlagenen Thersites,

Ja, gegen den der Sohn des Peleus

Rachsüchtige Hände erhoben hatte,

Aaußer dass die edelsten von Aehäas Söhnen

Sich um ihn drängten und ihn beschworen

Uund ihn davon abgehalten hatten.

Auch vor Peleus' Sohn flehten sie;

Sonst waren diese mächtigen Zwillinge,

Die mächtigsten aller Argiver, kurz davor,

Mit einem Schwertkampf zu enden,

So gestochen wurden sie von bitterem Zorn.



XXXIX


Dann übergaben die Atreidenkönige,

Auch diese staunten über die kaiserliche

Schönheit Penthesileias,

Aus Mitleid ihren Körper den Männern von Troja,

Um sie mit all ihrer Rüstung zur Burg von Ilus zu tragen.

Denn ein Herold kam und bat um diesen Segen

Für Priamos; denn der König sehnte sich

Mit tiefer Sehnsucht des Herzens danach,

Diese kampflustige Jungfrau

Mit ihren Waffen und ihrem Schlachtross

In den großen Erdhügel des alten Laomedon zu legen.

Und so häufte er einen hohen, breiten Scheiterhaufen

Außerhalb der Stadtmauer auf,

Aauf dessen Höhe sie die Kriegerkönigin legten,

Und kostbare Schätze häuften sie um sie herum an,

Alles, was um eine im Kampf gefallene mächtige Königin

Zu brennen scheint.

Und so verzehrte die schnell aufsteigende Macht

Des Feuergottes, die reißende Flamme, sie.

Rundherum standen die Leute an jeder Hand

Und löschten den Scheiterhaufen mit duftendem Wein.

Dann sammelten sie die Knochen,

Und gossen eine süße Salbe über sie

Und legten sie in einen Sarg;

Über alles schütteten sie das reiche Fett einer Färse,

Die vornehmste unter den Herden,

Die auf dem Abhang von Ida weideten.

Und was eine geliebte Tochter betraf,

Ertönte das herzzerreißende Jammern

Der trojanischen Männer,

Als sie sie an der stattlichen Mauer

Aauf einem hervorragenden Turm begruben,

Neben den Gebeinen des alten Laomedon,

Eine Königin neben einem König.

Diese Ehre erwiesen sie um des Kriegsgottes willen

Und um Penthesileias Willen.

Und in der Ebene neben ihr begruben sie die Amazonen,

Alle, die ihr in die Schlacht folgten

Und wurden von argivischen Speeren getötet.

Denn Atreus' Söhne missgönnten diesen

Nicht den Segen tränenüberströmter Gräber,

Sondern ließen ihre Freunde, die Krieger-Trojaner,

Ihre Leichen hervorholen, ja,

Und auch ihre eigenen Erschlagenen

Aus den Schwaden der Pfeile dieser düsteren Ernte.

Zorn trifft nicht die Toten.



XL


Weit weg über die Ebene stieg der Rauch

Von den Scheiterhaufen auf,

Aauf denen die Argiver die vielen Helden niederlegten,

Die von trojanischen Händen gestürzt und getötet wurden,

Während das Schwert die Zeit verschlang;

Und viel Jammern jammerte über die Verstorbenen.

Aber vor allem trauerten sie um den tapferen Podarkes,

Der im Kampf nicht weniger mächtig war

Als sein Heldenbruder Protesilaus,

Dder vor langer Zeit gefallen ist,

Von Hektor erschlagen;

Sso hat Podarkes jetzt,

Vvon Penthesileias Speer niedergeschlagen,

Über alle Argiver-Herzen

Die Trübsal des Kummers geworfen.

Deshalb legten sie außer ihm die gemeine Menge

Der Erschlagenen in Lehm;

Aber über ihm, der sich abmühte,

Hhäuften sie einen Erdhügel, weit beschrieben

In Erinnerung an einen Krieger

Mit einer furchtlosen Seele.

Und in mehrere Gruben stießen sie den elenden Leib

Des nörgelnden Thersites.

Dann kehrten sie alle zu den Schiffen zurück

Und bejubelten Achilles.






ZWEITER TEIL


PENTHESILEA HYMN


I


After Hector's burial,

The Troians again kept behind the walls of their city,

For they feared the power

Of the irrepressible son of Peleus

And shied away from coming near him

As bulls balk at approaching the camp

Of a terrifying forest lion.

The city was in mourning and lamentation

Oover the loss of its noblest citizen

And mightiest protector,

And the lamentation was as great

As if Troia were already being consumed

By the flames of the conquerors.



II


In this bleak situation,

Help appeared to the besieged

From whence it had not been expected.

From the Thermodon River,

In the Asia Minor countryside of Pontos,

The Amazon Queen Penthesilea came

With a small band of heroines

To support the Trojans.

She was driven to this enterprise

Partly by the masculine lust for war dangers,

Which is peculiar to this race of women,

And partly by an involuntary blood guilt

Which weighed on her heart

And because of which she was badly regarded

In her fatherland.

During a hunt, while aiming her spear at a stag,

She had killed her own beloved sister Hippolyte

With the projectile.

Now the goddess of vengeance accompanied her

On every path,

And no sacrifice had been able

To reconcile her until this hour.

She hoped to escape these torments best

By a war campaign pleasing to the gods,

And so she set out for Troia

With twelve select comrades,

All of whom, like her, thirsted for war

And male combat.

But compared to their Queen Penthesilea,

Even these splendid maidens seemed only like slaves.

As among the stars the moon shines forth in the sky,

So in splendour and beauty

The princess surpassed all her servants.

She was glorious like the goddess of the dawn,

When, surrounded by hearing,

She descends from the heights of Olympos

To the edge of the earth.



III


When the Troians saw from their walls,

At the head of her maidens,

The delicate yet mighty queen,

Clothed in armour and splints of brass,

Striding in like a goddess,

They flocked from all sides

Full of admiration,

And, as the crowd of maidens drew nearer,

Could not satiate themselves enough

With gazes at the beauty of their princess,

For in her features

The terrible was marvellously combined

With the lovely;

A charming smile hovered on her lips,

And her lively eyes shone like sunbeams

Under long lashes;

Her cheeks were covered with a demure blush,

And a girlish grace,

Inspired by martial fire,

Spread over her whole countenance.

As sorrowful as the people of Troy had been before,

They now rejoiced at the sight.

Even the mourning heart of King Priam

Was a little more joyful again;

And when he looked at the glorious Penthesilea,

He felt like a half-blinded man

Who has a beneficial ray of light

Penetrating his sick eye.

But his joy was only moderate

And dampened by the memory

Of the loss of so many excellent

And no less beautiful sons.

Nevertheless, he took the Queen into his home,

Honoured her as his own daughter

And entertained her most deliciously.

The most exquisite gifts

Were brought for her at his behest,

And he promised several more for the future

If she should succeed in snatching

The Troians from danger.

The Amazon Queen, however,

Rose from the chair of honour

On which she had been seated

And made an oath that had never before occurred

To any mortal:

She promised the king the death

Of the godlike Achilles:

She would destroy him

And all the hosts of the Argives,

And her fire would devour all the enemy ships!

Thus swore the fool,

Who did not yet know the lance-wielding hero

And his terrible arm.

When Andromache, Hector's grieving widow,

Heard this promise, she thought to herself:

O poor woman, you do not know

What you have spoken

And what you miss in pride!



IV


How should you have the strength

To fight the man-killing hero?

Are you mad, lost one,

And do you not see the goal of death

Before which you are already standing?

Would all the Trojans look upon

My husband Hector as upon a god,

Aand yet the spear of Peliden has pierced his neck!

O that the earth would swallow me up!



V


Andromache thought to herself.

Meanwhile the day had come to an end,

And after the heroines had recovered

From their journey

And had feasted on food and drink,

A comfortable bed was prepared

Fr the princess and her companions

By the palace maids,

On which Penthesilea soon sank

Into a deep slumber.

Then, at Athena's command,

A pernicious dream image approached her.

Her own father appeared to her in her sleep

And urged her to begin the fight

With the swift Achilles.

The maiden's heart beat in her bosom

As she beheld the deceptive face,

And she hoped to accomplish

Tthe monstrous thing this very day.

Awakened, she sprang from the bed

And put the gleaming armour,

Which Ares himself had given her,

Around her shoulders,

Fitted herself with the golden splints,

Wrapped herself in the shining armour

And threw over her armpit the harness,

From which hung in a scabbard of silver and ivory

The mighty sword.

Then she took her shield,

Which shimmered like the moon

When she rose from the mirror of the sea,

And placed the helmet,

From which a golden-yellow mane flowed down,

On her head.

In her left hand she took two spears

And in her right a double-edged axe,

Which the pernicious goddess of discord

Had once given her as a weapon of war.

As she rushed out in the flashing armour,

She resembled a ray of lightning

Hurled down from Olympus by the hand of Zeus.



VI


Cheering with delight,

She rushed out to the walls of Troy

And encouraged the Trojans

To a glorious battle.

At her call, the bravest men,

Who would not have dared to meet Achilles before,

Immediately gathered.

Penthesilea herself, however,

In the urge to fight,

Mounted a beautiful, swift-footed horse,

A gift from the wife of the Thracian king Boreas,

Which flew as fast as the harpies.

On this steed she chased out to the battlefield,

And all her maidens,

Also on horseback, followed her.

Whole bands of Trojan people accompanied her.

King Priam, who remained in the palace,

Raised his hands to heaven

And prayed to Zeus:

Hear, O Father,

And let Achaia's hosts fall to the dust this day

Before the daughter of Ares,

But let her herself return happily to my palace.

Do it in honour of your mighty son Ares;

Do it for her own sake,

Who comes from a god

And is so like ye immortal gods;

Do it also for my sake,

Who has suffered so much,

Seen so many beautiful sons perish

At the hands of the Greeks!

Do it while there is still something left

Of the noble blood of Dardanos

And the ancient city of Troy

Is still undestroyed! -

No sooner had he finished praying

Tthan a screeching eagle swooped

Through the air to his left,

Holding a torn dove in its talons.

A shudder of fear quivered through the king's bones

At this portent,

And hope sank from his breast.



VII


In the meantime, the Greeks in their ship's camp

Saw the Trojans, to whose despondency

They had been accustomed for some days,

Approaching to their amazement

Like ravening beasts that rush down

From the mountains upon flocks of sheep.

One of them said to the other in astonishment:

Who has reunited the Trojans,

Who, since the death of Hector,

Seemed to have lost all desire to fight us again?

It must be a god

Who takes care of them.

Well! We are not without gods either,

And if we have conquered them hitherto,

We shall succeed today also! -

So they threw themselves into arms

And poured out of the ships eager to fight.

Soon the bloody battle began,

Spear against spear,

Armour against armour,

Shield against shield and helmet against helmet,

The ground of Troy once again dyed red with blood;

Penthesilea raged among the Greek heroes,

And her warrior women vied with her in bravery.

She herself slew Molion

And seven other heroes;

But when the Amazon Clonia

Struck down Menippos,

The friend of the mighty Podarces,

He was enraged,

And she pierced the man's hip with her lance;

Too late Penthesilea cut off the hand

That was about to strike;

Her warrior had sunk to her death,

And the kidnapping friends saved her.

Now Fortune turned to the Greeks;

Idomeneus struck the Amazon Bremusa

In the right breast with his spear,

Meriones slew Euandra and Thermodessa;

Inder Aias, son of Oileus, Derione sank;

The Tydid cut down Alcibia and Derimacha,

His sword severing the heads of both together

With the neck from the shoulders.

Then the battle turned against the Trojans.

Sthenelos killed Kabeiros of Sestos,

And in vain Paris shot his arrow at the murderer.

He flew by and, distracted by the cruel Parcenes,

Struck another Greek, the hero

Euenor of Dulichion, to death.

His fate aroused the leader of the Dulichians,

Meges, the brave son of King Phyleus;

Swift as a lion he sprang up,

So that the Trojans fled before him in dismay.

He slew two of their best confederates,

Itymoneus and Agelaos of Miletus,

And also Troians

As far as his spear could reach.

Others slew others,

For a terrible tumult of battle raged through the ranks,

And from both sides many heroes

Sank into the dust that day.



VIII


Penthesilea, however,

Sill rushed unconquered among the Greeks,

As a lioness rages among a herd of cattle,

And they, seized with terror,

Drew back wherever she approached.

Drunk with courage,

The victress called out to them:

This very day, ye dogs,

Ye shall atone for the disgrace of Priam to me.

Ye shall be a modern beast of prey

And a bird of prey,

And none of you shall see your wife

And child at home again,

And no mound of earth shall ever rise above your bones!

Where is Diomedes, where is Aias, Telamon's son,

Where is the pelid Achilles, the best of your army?

Why do they not come and compete with me?

But of course, they know that they must be crushed by me

And become dead corpses!

Thus she cried, and full of contempt

She advanced on the Argives;

Now she raged with the axe,

Now with the throwing spear,

And the quiver full of projectiles was carried,

If she were in need of it, by her limber steed.

After her came the sons of Priam

And the first of the Trojans.

The Greeks were unable to resist this rush;

Like leaves in the wind, or like raindrops,

They fell one after the other;

Soon the field was covered with Argive corpses,

And the horses of the Trojan chariots

Ttrampled the fallen

And the dead like threshed grain.

The Troians could not help

But feel as if one of the immortals

Had visibly descended from heaven

To help them fight the multitudes of the enemy,

And in the foolish joy of their hearts

They already believed in their complete destruction.



IX


But the roar of battle

Had not yet reached either the mighty Aias

Or the son of the gods, Achilles.

Both lay far away at the grave of Patroclus

And remembered their slain friend;

So it was decreed by Fate,

Which wanted to grant the Amazon princess

A few hours of harvest

And drove her to death crowned with glory.

On the walls of the city the Trojan

Women stood and admired the heroic deeds

Of their fellow-sister.

One of them, Hippodameia,

Tthe wife of the brave Trojan Teisiphonos,

Suddenly felt seized by a desire to fight:

Friends, she said, why do we not also fight,

Like our husbands, for the fatherland,

For ourselves and our children?

After all, we are not so far removed

From the strong lineage of our young men,

The same strength as theirs

Has been given to us,

Our eyes do not peer less keenly,

Our knees do not sway as much as theirs,

Light, air and food are ours as well as theirs;

Why should not the battle also be given to us?

Do ye not see there the woman

Who stands tall above all men?

And yet she is not even of our tribe!

She fights for a foreign king,

For a city that is not her home,

And does so unconcerned about men,

Taking courage in her heart

And plotting mischief against the enemy.

But we would have to fight

For our own happiness,

And our own misfortune we would have to avenge.

Where is there one of us

Who has not lost a child,

Or a husband, or a father, or mourned for brothers

Or other close relatives in this unfortunate war?

And if our men are defeated,

What better is in store for us all than servitude?

Therefore, let us not delay the battle any longer;

We would rather die

Than be led away as prey by the enemy

With our minor children,

When our husbands are dead

And the city behind us is in flames!



X


Thus spoke Hippodameia

And aroused the desire for battle in them all.

They laid aside their wool and weaving basket,

Scattered like a swarm of bees

To their homes and took up arms.

Infallibly, all would have become a victim

Of their senseless zeal,

Had not the sister of Queen Hecabe,

Theano, Antenor's wife,

Who was wiser than all the others,

Opposed their senseless beginning.

Theano tried to calm them down

With reasonable words.

What do you want to do, ye unreasonable women,

She called out to those who were already marching out,

Do ye want to march against the Danaans,

Men who are skilled in arms and in battle?

How can you hope to measure yourselves against them?

Have you ever done warfare like the Amazons,

Have you learned to drive horses

And the other deeds of men?

In addition, that miracle woman

Is still a daughter of the god of war,

But you are all children of mortals.

Therefore you shall remain women,

Keep yourselves far from the tumult of battle

And cultivate in the inner room

Of the house the spindle,

But you may leave the war to the men.

They are still upright and protect your city;

It has not yet come to such a point

That they need the help of their wives

And must call on them to defend the city!



XI


The agitated women gradually listened

To the wise words

Of the aged Trojan woman,

Returned to the wall

And soon watched the battle from afar as before.

Meanwhile Penthesilea was murdering,

And the hosts of the Argives trembled before her;

The heroes began to flee

And scattered hither and thither,

Some, after throwing the armour

From their shoulders to the ground,

Others in full armour;

Steeds and chariots flew hither and thither

Without a guide;

Eeverywhere one heard the whimpering of the dying,

For all sank together

Before the battle spear of the Amazon.



XII


The Trojans pressed on and on;

They had already come very close

To the ships of the Greeks

And were preparing to burn them.

At last Aias, the mighty son of Telamon,

Heard the war cries,

Raised his head from Patroclus' tumulus

And said to Achilles,

Battle-brother, an unending roar reached my ears,

As if a dangerous battle had arisen somewhere!

Let us go, lest the Troians forestall us,

And yet once burn the ships!

These words aroused the Pelidian,

And now his ear was also reached

By the wailing cry.

Hastily both threw themselves

Into their gleaming armour,

And, shining in arms and burning with belligerence,

Went towards the region

From whence the reverberations

Of battle rang out to them.



XIII


A joy twitched through the broken ranks

Of the Argives when they saw the two

Bravest men rushing towards them.

These, however, immediately rushed

Into the fight with burning zeal

And began to choke under the Trojan army.

Aias threw himself on the men,

And four Trojans succumbed

To his first spear thrusts.

Achilles, however, turned on the Amazons,

And four of the maidens perished under his thrusts;

Then both of them together rushed

Upon the mass of the hostile army,

And with little difficulty the ranks of the enemies,

Which had been so recently thick, were thinned.



XIV


When Penthesilea realised this,

She rushed boldly towards her two powerful enemies,

As a panther animal rushes towards the hunters.

But they stretched themselves

So that their brazen armour clanked

And held up their lances.

The Amazon threw her spear at Achilles first.

The hero's shield caught it

And it ricocheted as if it had hit a rock.

With the second lance she now aimed at Aias,

And at the same time she called out to both heroes:

Even if my first throw failed,

This second one shall rob you boasters

Of strength and life,

Who boast that you are the strongest

In the army of the Danaans,

But have only come here to find out

That a woman is more powerful than both of you together!

So she cried, and made the heroes laugh by her speeches.

Her lance, however, reached the silver greave of Aias,

And as much as she would have liked to revel in his blood,

She was not even able to scratch his skin,

For the weapon bounced off the brazen footwear.

Aias, not caring much for the Amazon,

Rushed into the ranks of the Trojans

And left the enemy to Achilles,

For he did not doubt in his mind

For a moment that he alone would

Be able to deal with her

As soon as a hawk with a dove.



XV


Penthesilea, when she saw

That her second throw was also unsuccessful,

Heaved a loud sigh;

But Achilles measured her with his gaze

And called out to her:

Tell me, woman,

How did you have the audacity

To throw yourself so arrogantly against us

And to fight us, the mightiest heroes of all the earth,

Us who have sprung from the blood

Oof the thunderer himself,

And before whom Hector trembled and succumbed?

Madness must have spoken from you

When your mouth threatened us with death today;

Fr behold, your own last hour has now come. -

With these words he advanced upon them,

Brandishing the indomitable lance,

The work of the centaur Chiron,

His tutor, in his right hand.

The throw struck the warrior

Above the right breast,

So deeply that black blood soon gushed

From the wound and all strength left her limbs.

The axe fell from her right hand

And her eye was shrouded in darkness.

But she recovered once more

And looked firmly into the face of her enemy,

Who was just rushing to pull her

From her fleeing horse.

She wondered for a moment

Whether she should unsheathe her sword

And fight back, or climb down from her horse

And, pleading with the victor,

Promise him gold and ore enough for her life.

But Achilles gave her no time to think.

In anger at her pride,

He pierced both horse and rider with one thrust.

Immediately she slid down

And sank into the dust and into ruin,

Twitching at her spear

And leaning with her back

Against the fleeing warhorse,

Which lay dying on her knees;

She herself like a slender fir tree

Bent by the north wind.



XVI


When the Troians became aware

Of the fall of their heroine,

They rushed back to the gates

Of the city in a daze,

Lamenting the death of the Amazon

And their own many tribesmen.

But the son of Peleus cried out with joy:

So lie thou, poor creature,

To feed the birds of prey and the dogs!

Who has made you fight with me?

You hoped to receive immeasurable gifts

From the hand of King Priam

As a prize for slaying so many Greeks!

But another reward was given thee!

So he said, and drew the spear

From her body and from the horse's,

And both were still twitching.

Then he took the helmet from her head

And looked at the faces of the different ones.

Although covered with blood and dust,

Her noble features were still full of grace even in death,

And the Greeks who surrounded the corpse

Were all amazed at the unearthly beauty of the maiden,

Who, like Artemis slumbering

Aafter a hot mountain hunt,

Lay there in full armour.

Achilles himself, as he gazed at her longer,

Felt himself stricken with overwhelming pain

And had to confess to himself

That the princess, instead of being killed by him,

Would much rather have deserved

To enter Phthia with him as a glorious wife.



XVII


But the father of the Amazon, the god of war,

Sank into the deepest grief at her death.

Like a thunderbolt with rolling thunder

He plunged armed from Olympus

Down to earth

And strode over the peaks and gorges of Mount Ida,

So that mountain and valley trembled under his step.

And surely he would have brought ruin to the Greeks

If Zeus, the friend of the Danaans,

Had not warned him by a terrible thunderstorm,

Which unloaded itself blow by blow

Over his head and in which he heard the voice

Of his almighty Father, so that Ares,

As much as he longed for battle,

Did not immediately dare to act

Against the will of the thunderer

Aand stood still in the middle

Oof the way to the battlefield.

He was undecided whether he should return

Tto Olympus or defy his Father

And dip his hands in the blood of Achilles.

At last, however, he thought of the many

Sons of Zeus himself

Who would have to die according

To their Father's advice

And whom he himself had not been able

To protect from death.

So he thought better of it;

After all, he knew his all-powerful Father

And that whoever defied him

Would be subdued by lightning

And hurled into the underworld with the Titans.



XVIII


In the meantime the Danaans

Ccrowded around Penthesilea's body

And began to rob the dead woman

Of her weapons.

Achilles, however, stood by

With a completely changed mind,

He who just a moment ago had wanted

To give up her body to the dogs and birds to devour.

He looked down on the maiden

With deep melancholy,

And no less anguish gnawed at his heart

Than when he lamented for his dear friend,

The slain Patroclus.



XIX


The ugly Thersites also approached

Among the Greeks

And attacked the hero with vituperative speeches:

Are you not a fool, he shouted at him,

That you should harden yourself

Around the virgin

Who has caused us all so much harm?

Thou showest thyself to be a womanish lecher,

That thou longest for the beauty

Of this slain woman!

Would that her lance had killed thee in battle,

Thou insatiable one,

Who thinkest that all women

Must become thy prey!

Furious anger seized the hero

When he heard such invective

From the mouth of a wretch.

He struck the ugly wretch so hard on the cheek

With his bare fist

That his teeth fell out of his mouth,

A stream of blood gushed forth

Aand Thersites, writhing on the ground,

Breathed his cowardly last.

There was no one among the bystanders

Who would have pitied him,

For his only business had been to revile others,

While in the field and in the council

He himself always proved to be nothing

But a miserable wretch.

But Achilles, full of displeasure, said:

Here you may lie in the dust

And learn to forget your folly!

For it is folly

When the worse wants to put himself

On an equal footing with the better!

Like me, you have provoked Ulysses before,

But he was too magnanimous to punish you.

Now you have learned that the son of Peleus

Will not let himself be scolded with impunity.

Go now and revile by the shadows!



XX


There was only one man

Among the whole Greek army

Who was enraged by the death of Thersites,

Diomedes, son of Tydeus,

And that was because the slain man

Had sprung from one blood with him,

For his grandfather Oineus

And Thersite's father had been brothers.

Therefore Diomedes was angry,

And he would have taken up arms against Achilles

If the noblest Danaans had not intervened,

For Pelides was also prepared

Tto give him satisfaction

For the blood of his cousin with the sword.

In this way, however, both could be appeased.



XXI


The Atrides themselves,

Full of pity and admiration for the slain maiden,

Allowed her body to be delivered to King Priam,

Who had requested it by solemn message

To be buried in the tomb of King Laomedon.

Priam, however, erected a mighty funeral pyre for her

Iin front of the city

And placed the body of the virgin on it

Together with many splendid gifts.

Then he set fire to the pyre

So that it blazed up high,

And when the corpse was consumed,

The Troians standing around

Extinguished the fire with sweet-smelling wine.

Then they gathered the bones of Penthesilea,

Placed them in a casket and carried them,

Wailing and solemn, to the tomb of King Laomedon,

Which was situated on a prominent tower of the city.

Next to her were buried her twelve companions,

All of whom had also remained

In the battle of the men,

For the sons of Atreus had also granted them this honour.

On the other side the Greeks

Aalso buried their dead

And lamented before all Podarces,

Who had now followed his brother Protesilaos,

Whom Hektor had slain, in battle death.

Separated from the others,

A separate burial mound was raised for him,

Wwhich formed a monument visible from afar.

Finally, they also buried the ugly Thersites,

And now they returned to their ships,

All full of gratitude in their hearts

To the mighty Achilles,

Who had also been the saviour

Of the Greeks this time.



XXII


As night fell,

The most distinguished heroes lay down

To feast in the spacious tent of the Atrides,

And the other Greeks,

Stretched out here and there,

Rejoiced in the refreshing meal

Until the morning dawned again.





DRITTER TEIL


Πενθεσίλεια Ύμνος



I


Μετά την ταφή του Έκτορα,

Οι Τρώες έμειναν και πάλι πίσω από τα τείχη της πόλης τους,

γιατί φοβόντουσαν τη δύναμη

του ασυγκράτητου γιου του Πηλέα

και απέφευγαν να τον πλησιάσουν.

Όπως οι ταύροι αποφεύγουν να πλησιάσουν το στρατόπεδο

ενός τρομακτικού λιονταριού του δάσους.

Η πόλη ήταν σε πένθος και θρήνο

για την απώλεια του ευγενέστερου πολίτη της

και του ισχυρότερου προστάτη της,

Και ο θρήνος ήταν τόσο μεγάλος

σαν να είχε ήδη καταστραφεί η Τροία

από τις φλόγες των κατακτητών.



II


Σε αυτή τη ζοφερή κατάσταση,

η βοήθεια εμφανίστηκε στους πολιορκημένους

από εκεί που δεν την περίμεναν.

Από τον ποταμό Θερμοδόντα,

στη μικρασιατική επαρχία του Πόντου,

ήρθε η Αμαζόνα βασίλισσα Πενθεσίλεια.

με μια μικρή ομάδα ηρωίδων

για να υποστηρίξει τους Τρώες.

Οδηγήθηκε σε αυτή την επιχείρηση

εν μέρει από την ανδρική επιθυμία για πολεμικούς κινδύνους,

η οποία είναι ιδιόμορφη σε αυτή τη φυλή των γυναικών,

και εν μέρει από μια ακούσια ενοχή αίματος

που βάραινε την καρδιά της

Και εξαιτίας της οποίας την αντιμετώπιζαν άσχημα

στην πατρίδα της.

Κατά τη διάρκεια ενός κυνηγιού, ενώ σημάδευε με το δόρυ της ένα ελάφι,

είχε σκοτώσει την αγαπημένη της αδελφή Ιππολύτη

με το βλήμα.

Τώρα η θεά της εκδίκησης τη συνόδευε

σε κάθε μονοπάτι,

Και καμία θυσία δεν ήταν ικανή

να τη συμφιλιώσει μέχρι αυτή την ώρα.

Ήλπιζε να ξεφύγει από αυτά τα βασανιστήρια καλύτερα

με μια πολεμική εκστρατεία που θα άρεσε στους θεούς,

Και έτσι ξεκίνησε για την Τροία

με δώδεκα εκλεκτούς συντρόφους,

που όλοι τους, όπως κι εκείνη, διψούσαν για πόλεμο

και την ανδρική μάχη.

Αλλά σε σύγκριση με τη βασίλισσά τους, την Πενθεσίλεια,

ακόμα και αυτές οι υπέροχες κοπέλες έμοιαζαν μόνο με σκλάβες.

Όπως ανάμεσα στα αστέρια το φεγγάρι λάμπει στον ουρανό,

Έτσι με λαμπρότητα και ομορφιά

η πριγκίπισσα ξεπέρασε όλες τις υπηρέτριές της.

Ήταν λαμπρή σαν τη θεά της αυγής,

όταν, περιτριγυρισμένη από την ακοή,

Κατεβαίνει από τα ύψη του Ολύμπου

στην άκρη της γης.



III


Όταν οι Τρώες είδαν από τα τείχη τους,

με επικεφαλής τις παρθένες της,

την ευαίσθητη και συνάμα πανίσχυρη βασίλισσα,

ντυμένη με πανοπλία και ορειχάλκινους νάρθηκες,

να βαδίζει σαν θεά,

Συρρέουν από όλες τις πλευρές

γεμάτοι θαυμασμό,

Και καθώς το πλήθος των κοριτσιών πλησίαζε,

δεν μπορούσαν να χορτάσουν αρκετά

με τα βλέμματα στην ομορφιά της πριγκίπισσάς τους,

Γιατί στα χαρακτηριστικά της

το τρομερό συνδυαζόταν θαυμάσια

με το υπέροχο,

Ένα γοητευτικό χαμόγελο πλανιόταν στα χείλη της,

Και τα ζωηρά μάτια της έλαμπαν σαν ηλιαχτίδες

κάτω από τις μακριές βλεφαρίδες,

Τα μάγουλά της καλύπτονταν από ένα σεμνό ρουζ,

Και μια κοριτσίστικη χάρη,

εμπνευσμένη από πολεμική φλόγα,

εξαπλώθηκε σε όλο της το πρόσωπο.

Τόσο θλιμμένη, όσο και ο λαός της Τροίας ήταν πριν,

τώρα χαίρονταν με το θέαμα.

Ακόμα και η θλιμμένη καρδιά του βασιλιά Πρίαμου

ήταν λίγο πιο χαρούμενη και πάλι,

Και όταν κοίταξε την ένδοξη Πενθεσίλεια,

Ένιωσε σαν μισότυφλος

που έχει μια ευεργετική ακτίνα φωτός

που διαπερνά το άρρωστο μάτι του.

Αλλά η χαρά του ήταν μόνο μέτρια

και αμβλύνθηκε από την ανάμνηση

της απώλειας τόσων πολλών εξαίρετων

και όχι λιγότερο όμορφων γιων.

Παρ' όλα αυτά, πήρε τη βασίλισσα στο σπίτι του,

Την τίμησε σαν κόρη του

και την φιλοξένησε με τον πιο νόστιμο τρόπο.

Τα πιο εκλεκτά δώρα

της έφεραν μετά από εντολή του,

Και υποσχέθηκε πολλά ακόμα για το μέλλον.

Αν κατάφερνε να αρπάξει

Οι Τρώες από τον κίνδυνο.

Η βασίλισσα των Αμαζόνων, ωστόσο,

σηκώθηκε από την καρέκλα της τιμής

στην οποία είχε καθίσει

και έδωσε έναν όρκο που δεν είχε ξανασυμβεί ποτέ.

σε κανέναν θνητό:

Υποσχέθηκε στο βασιλιά το θάνατο

του θεϊκού Αχιλλέα:

Θα τον κατέστρεφε

και όλα τα στρατεύματα των Αργείων,

Και η φωτιά της θα καταβρόχθιζε όλα τα εχθρικά πλοία!

Έτσι ορκίστηκε ο ανόητος,

που δεν γνώριζε ακόμα τον ήρωα με τη λόγχη

και το τρομερό του χέρι.

Όταν η Ανδρομάχη, η θλιμμένη χήρα του Έκτορα,

άκουσε αυτή την υπόσχεση, σκέφτηκε:

Ω, φτωχή γυναίκα, δεν ξέρεις

Τι είπες

Και τι χάνεις από υπερηφάνεια!



IV


Πώς θα είχες τη δύναμη

Να πολεμήσεις τον ανθρωποκτόνο ήρωα;

Είσαι τρελός, χαμένε,

Και δεν βλέπεις το στόχο του θανάτου

μπροστά στον οποίο ήδη στέκεσαι;

Όλοι οι Τρώες θα κοιτούσαν

τον άντρα μου τον Έκτορα σαν θεό,

Και όμως το δόρυ του Πέλιντεν έχει τρυπήσει το λαιμό του!

Μακάρι να με κατάπινε η γη!



V


Η Ανδρομάχη σκέφτηκε.

Εν τω μεταξύ, η μέρα είχε φτάσει στο τέλος της,

Και αφού οι ηρωίδες είχαν συνέλθει

από το ταξίδι τους

και είχαν γευματίσει με φαγητό και ποτό,

Ένα άνετο κρεβάτι είχε ετοιμαστεί

για την πριγκίπισσα και τους συντρόφους της

από τις υπηρέτριες του παλατιού,

στο οποίο η Πενθεσίλεια σύντομα βυθίστηκε

σε βαθύ ύπνο.

Τότε, με εντολή της Αθηνάς,

μια ολέθρια εικόνα του ονείρου την πλησίασε.

Ο ίδιος της ο πατέρας εμφανίστηκε στον ύπνο της

και την προέτρεψε να ξεκινήσει τον αγώνα

με τον γρήγορο Αχιλλέα.

Η καρδιά της κόρης χτυπούσε στο στήθος της

καθώς έβλεπε το απατηλό πρόσωπο,

Και ήλπιζε να πετύχει

το τερατώδες πράγμα σήμερα.

Ξύπνησε, πετάχτηκε από το κρεβάτι

Και έβαλε την αστραφτερή πανοπλία,

που της είχε δώσει ο ίδιος ο 'ρης,

γύρω από τους ώμους της,

Και φόρεσε τους χρυσούς νάρθηκες,

τυλίχτηκε με την αστραφτερή πανοπλία

Και έριξε πάνω από τη μασχάλη της τον ιμάντα,

Από την οποία κρεμόταν σε μια θήκη από ασήμι και ελεφαντόδοντο

το πανίσχυρο σπαθί.

Μετά πήρε την ασπίδα της,

που έλαμπε σαν το φεγγάρι

όταν αναδύθηκε από τον καθρέφτη της θάλασσας,

Και τοποθέτησε την περικεφαλαία,

Από το οποίο έτρεχε μια χρυσοκίτρινη χαίτη,

στο κεφάλι της.

Στο αριστερό της χέρι πήρε δύο δόρατα

και στο δεξί της ένα δίκοπο τσεκούρι,

το οποίο η ολέθρια θεά της διχόνοιας

της είχε δώσει κάποτε ως πολεμικό όπλο.

Καθώς βγήκε έξω με την πανοπλία που αναβόσβηνε,

έμοιαζε με ακτίνα αστραπής

που εκσφενδονίστηκε από τον Όλυμπο από το χέρι του Δία.



VI


Ζητωκραυγάζοντας από ευχαρίστηση,

Βγήκε στα τείχη της Τροίας

Και ενθάρρυνε τους Τρώες

σε μια ένδοξη μάχη.

Στο κάλεσμά της, οι πιο γενναίοι άνδρες,

που δεν θα τολμούσαν να αντιμετωπίσουν τον Αχιλλέα πριν,

συγκεντρώθηκαν αμέσως.

Η ίδια η Πενθεσίλεια, όμως,

με την παρόρμηση να πολεμήσει,

καβάλησε ένα όμορφο, γρήγορο άλογο,

Ένα δώρο από τη γυναίκα του Θράκα βασιλιά Βορέα,

το οποίο πετούσε τόσο γρήγορα όσο και οι άρπυιες.

Με αυτό το άλογο κυνήγησε στο πεδίο της μάχης,

και όλες τις παρθένες της,

επίσης έφιππες, την ακολούθησαν.

Ολόκληρες ομάδες Τρώων τη συνόδευαν.

Ο βασιλιάς Πρίαμος, που παρέμεινε στο παλάτι,

σήκωσε τα χέρια του στον ουρανό

και προσευχήθηκε στον Δία:

'κουσε, Πατέρα,

Και άφησε τις στρατιές της Αχαΐας να πέσουν στο χώμα σήμερα

μπροστά στην κόρη του Άρη,

Αλλά ας επιστρέψει η ίδια ευτυχισμένη στο παλάτι μου.

Κάνε το προς τιμήν του ισχυρού σου γιου Άρη,

Κάνε το για χάρη της,

η οποία προέρχεται από θεό

Και μοιάζει τόσο πολύ με εσάς τους αθάνατους θεούς,

Κάντε το και για χάρη μου,

που έχω υποφέρει τόσο πολύ,

Είδε τόσους πολλούς όμορφους γιους να χάνονται

στα χέρια των Ελλήνων!

Κάντε το όσο κάτι έχει απομείνει

από το ευγενές αίμα του Δαρδάνου.

Και η αρχαία πόλη της Τροίας

είναι ακόμα άθικτη! -

Μόλις τελείωσε την προσευχή του

όταν ένας αετός που στριγκλίζει πέταξε

στον αέρα στα αριστερά του,

κρατώντας ένα σκισμένο περιστέρι στα νύχια του.

Ένα ρίγος φόβου διαπέρασε τα κόκαλα του βασιλιά

σε αυτό το προμήνυμα,

Και η ελπίδα βυθίστηκε από το στήθος του.



VII


Εν τω μεταξύ, οι Έλληνες στον καταυλισμό του πλοίου τους

Είδαν τους Τρώες, στην απελπισία των οποίων

είχαν συνηθίσει εδώ και μερικές μέρες,

πλησίαζαν προς έκπληξή τους

σαν αρπακτικά θηρία που ορμούν προς τα κάτω

από τα βουνά πάνω σε κοπάδια προβάτων.

Ο ένας απ' αυτούς είπε στον άλλον έκπληκτος:

Ποιος επανένωσε τους Τρώες;

Ποιος, μετά το θάνατο του Έκτορα,

φάνηκε να έχουν χάσει κάθε επιθυμία να μας πολεμήσουν ξανά;

Πρέπει να είναι ένας θεός

που τους φροντίζει.

Ωραία! Ούτε εμείς είμαστε χωρίς θεούς,

Και αν τους έχουμε κατακτήσει μέχρι τώρα,

θα τα καταφέρουμε και σήμερα! -

Έτσι ρίχτηκαν στα όπλα

και ξεχύθηκαν από τα πλοία πρόθυμοι να πολεμήσουν.

Σύντομα άρχισε η αιματηρή μάχη,

ακόντιο εναντίον ακοντίου,

πανοπλία εναντίον πανοπλίας,

Ασπίδα εναντίον ασπίδας και κράνος εναντίον κράνους,

Το έδαφος της Τροίας βάφτηκε για άλλη μια φορά κόκκινο από αίμα,

Η Πενθεσίλεια μαινόταν ανάμεσα στους Έλληνες ήρωες,

Και οι πολεμίστριες της συναγωνίζονταν μαζί της σε γενναιότητα.

Η ίδια σκότωσε τον Μολίωνα.

και άλλους επτά ήρωες,

Αλλά όταν η Αμαζόνα Κλώνια

χτύπησε τον Μένιππο,

τον φίλο του ισχυρού Ποδαρσία,

εξοργίστηκε,

Και τρύπησε το ισχίο του άντρα με τη λόγχη της,

Πολύ αργά η Πενθεσίλεια έκοψε το χέρι

που ήταν έτοιμο να χτυπήσει,

Ο πολεμιστής της είχε βυθιστεί στο θάνατο,

Και οι φίλοι που την απήγαγαν την έσωσαν.

Τώρα η τύχη στράφηκε προς τους Έλληνες,

Ο Ιδομενέας χτύπησε την Αμαζόνα Μπρέμουσα

στο δεξί στήθος με το δόρυ του,

Ο Μερίωνας σκότωσε την Εύανδρα και τη Θερμοδέσσα,

Ο Αίας, γιος του Αϊλέα, βύθισε τη Δερύνεια,

Ο Τυνίδης έκοψε την Αλκία και τη Δεριμάχα,

Το σπαθί του έκοψε τα κεφάλια και των δύο μαζί.

μαζί με το λαιμό από τους ώμους.

Τότε η μάχη στράφηκε εναντίον των Τρώων.

Ο Σθένελος σκότωσε τον Κάβειρο από τη Σηστό,

Και μάταια ο Πάρης έριξε το βέλος του στο δολοφόνο.

Πέρασε και, αποσπασμένος από τους σκληρούς Παρκένες,

χτύπησε έναν άλλο Έλληνα, τον ήρωα

τον Ευήνορα του Δουλίχιον, μέχρι θανάτου.

Η μοίρα του ξεσήκωσε τον αρχηγό των Δουλίχιων,

τον Μέγη, τον γενναίο γιο του βασιλιά Φίλη,

Γρήγορα σαν λιοντάρι πετάχτηκε,

έτσι ώστε οι Τρώες έφυγαν μπροστά του έντρομοι.

Σκότωσε δύο από τους καλύτερους συμμάχους τους,

τον Ιτυμόναιο και τον Άγγελο από τη Μίλητο,

Και επίσης Τρώες

όσο μακριά έφτανε το δόρυ του.

Άλλοι σκότωσαν άλλους,

Γιατί ένας τρομερός θόρυβος μάχης μαίνεται στις τάξεις,

Και από τις δύο πλευρές πολλοί ήρωες

βυθίστηκαν στη σκόνη εκείνη την ημέρα.



VIII


Η Πενθεσίλεια, ωστόσο,

έτρεχε ακόμα ανίκητη ανάμεσα στους Έλληνες,

όπως μια λέαινα οργιάζει ανάμεσα σε ένα κοπάδι βοοειδών,

Και αυτοί, κυριευμένοι από τρόμο,

οπισθοχωρούσαν όπου κι αν πλησίαζε.

Μεθυσμένη από το θάρρος,

Η νικήτρια τους φώναξε:

Σήμερα, σκύλοι,

θα εξιλεωθείτε για την ατίμωση του Πριάμου σε μένα.

Θα γίνετε ένα σύγχρονο θηρίο

και αρπακτικό πουλί,

Και κανένας από εσάς δεν θα δει τη γυναίκα του

και το παιδί σας στο σπίτι,

Και κανένα ύψωμα γης δεν θα υψωθεί ποτέ πάνω από τα οστά σας!

Πού είναι ο Διομήδης, πού είναι ο Αίας, ο γιος του Τελαμώνα,

Πού είναι ο Αχιλλέας, ο καλύτερος του στρατού σας;

Γιατί δεν έρχονται να με συναγωνιστούν;

Αλλά φυσικά, ξέρουν ότι πρέπει να συντριβούν από μένα.

και να γίνουν πτώματα!

Έτσι φώναξε, και γεμάτη περιφρόνηση

προχώρησε προς τους Αργείους,

Τώρα οργίστηκε με το τσεκούρι,

Τώρα με το δόρυ που έριχνε,

Και η φαρέτρα γεμάτη βλήματα μεταφερόταν,

αν το χρειαζόταν, από το εύκαμπτο άλογό της.

Μετά από αυτήν ήρθαν οι γιοι του Πριάμου

Και οι πρώτοι από τους Τρώες.

Οι Έλληνες δεν μπόρεσαν να αντισταθούν σε αυτή την ορμή,

Σαν φύλλα στον άνεμο ή σαν σταγόνες βροχής,

έπεφταν ο ένας μετά τον άλλο,

Σύντομα το πεδίο καλύφθηκε από αργείτικα πτώματα,

Και τα άλογα των τρωικών αρμάτων

ποδοπάτησαν τους πεσόντες.

και τους νεκρούς σαν αλωνισμένο σιτάρι.

Οι Τρώες δεν μπορούσαν να βοηθήσουν

αλλά ένιωσαν σαν να ήταν ένας από τους αθάνατους

είχε κατέβει ορατά από τον ουρανό

για να τους βοηθήσει να πολεμήσουν τα πλήθη του εχθρού,

Και μέσα στην ανόητη χαρά της καρδιάς τους

πίστευαν ήδη στην πλήρη καταστροφή τους.



IX


Αλλά ο βρυχηθμός της μάχης

δεν είχε φτάσει ακόμα ούτε στον πανίσχυρο Αίαντα

ούτε τον γιο των θεών, τον Αχιλλέα.

Και οι δύο κείτονταν μακριά στον τάφο του Πάτροκλου

και θυμόντουσαν τον σκοτωμένο τους φίλο,

Έτσι είχε αποφασίσει η μοίρα,

που ήθελε να δώσει στην Αμαζόνα πριγκίπισσα

Λίγες ώρες συγκομιδής

Και την οδήγησε στο θάνατο στεφανωμένη με δόξα.

Στα τείχη της πόλης οι Τρώες

Οι γυναίκες στέκονταν και θαύμαζαν τις ηρωικές πράξεις

της αδελφής τους.

Μια από αυτές, η Ιπποδάμεια,

η σύζυγος του γενναίου Τρώα Τείσιφωνος,

ξαφνικά αισθάνθηκε την επιθυμία να πολεμήσει:

Φίλες, είπε, γιατί δεν πολεμάμε κι εμείς;

όπως οι άντρες μας, για την πατρίδα,

Για τους εαυτούς μας και τα παιδιά μας;

Εξάλλου, δεν είμαστε τόσο μακριά

από την ισχυρή γενιά των νέων μας ανδρών,

Την ίδια δύναμη με τους δικούς τους.

έχει δοθεί σε εμάς,

Τα μάτια μας δεν κοιτάζουν λιγότερο έντονα,

Τα γόνατά μας δεν ταλαντεύονται τόσο πολύ όσο τα δικά τους,

Το φως, ο αέρας και η τροφή είναι τόσο δικά μας όσο και δικά τους,

Γιατί να μην μας δοθεί και η μάχη;

Δεν βλέπετε εκεί τη γυναίκα

που στέκεται ψηλότερα από όλους τους άνδρες;

Και όμως δεν είναι καν από τη φυλή μας!

Πολεμάει για έναν ξένο βασιλιά,

για μια πόλη που δεν είναι η πατρίδα της,

Και το κάνει αυτό αδιαφορώντας για τους άντρες,

Παίρνοντας θάρρος στην καρδιά της

Και σχεδιάζει κακό ενάντια στον εχθρό.

Αλλά εμείς θα έπρεπε να πολεμήσουμε

για τη δική μας ευτυχία,

Και τη δική μας δυστυχία θα έπρεπε να εκδικηθούμε.

Πού είναι ένας από εμάς

που δεν έχει χάσει ένα παιδί,

ή σύζυγο, ή πατέρα, ή θρήνο για αδέρφια

ή άλλους στενούς συγγενείς σε αυτόν τον ατυχή πόλεμο;

Και αν οι άντρες μας ηττηθούν,

Τι καλύτερο υπάρχει για όλους μας από την υποτέλεια;

Επομένως, ας μην καθυστερήσουμε άλλο τη μάχη,

Θα προτιμούσαμε να πεθάνουμε

από το να οδηγηθούμε ως θήραμα από τον εχθρό.

μαζί με τα ανήλικα παιδιά μας,

Όταν οι σύζυγοί μας είναι νεκροί

και η πόλη πίσω μας είναι στις φλόγες!



X


Έτσι μίλησε η Ιπποδάμεια

Και ξύπνησε σε όλους την επιθυμία για μάχη.

Άφησαν στην άκρη το μαλλί και το καλάθι με τα υφαντά,

Σκορπίστηκαν σαν σμήνος μελισσών

στα σπίτια τους και πήραν τα όπλα.

Αναμφίβολα, όλοι θα είχαν πέσει θύματα

του παράλογου ζήλου τους,

αν η αδελφή της βασίλισσας Εκάβης,

Η Θεανώ, σύζυγος του Αντένορα,

που ήταν σοφότερη από όλους τους άλλους,

αντιτάχθηκε στην παράλογη αρχή τους.

Η Θεανώ προσπάθησε να τους ηρεμήσει.

με λογικά λόγια.

Τι θέλετε να κάνετε, παράλογες γυναίκες;

φώναξε σε εκείνες που ήδη βάδιζαν προς τα έξω,

Θέλετε να πορευτείτε ενάντια στους Δαναούς,

Άνδρες που είναι έμπειροι στα όπλα και στη μάχη;

Πώς μπορείτε να ελπίζετε ότι θα μετρήσετε τον εαυτό σας μαζί τους;

Έχετε πολεμήσει ποτέ σαν τις Αμαζόνες;

Έχετε μάθει να οδηγείτε άλογα

και τις άλλες πράξεις των ανδρών;

Επιπλέον, αυτή η θαυματουργή γυναίκα

είναι ακόμα κόρη του θεού του πολέμου,

Αλλά εσείς είστε όλοι παιδιά θνητών.

Γι' αυτό θα παραμείνετε γυναίκες,

Μείνετε μακριά από την φασαρία της μάχης

και να καλλιεργείστε στο εσωτερικό δωμάτιο

του σπιτιού την αράχνη,

Αλλά μπορείτε να αφήσετε τον πόλεμο στους άνδρες.

Αυτοί είναι ακόμα όρθιοι και προστατεύουν την πόλη σας,

Δεν έχει φτάσει ακόμα σε τέτοιο σημείο

ώστε να χρειάζονται τη βοήθεια των γυναικών τους.

και πρέπει να τις καλέσουν για να υπερασπιστούν την πόλη!



XI


Οι ταραγμένες γυναίκες άκουσαν σταδιακά

τα σοφά λόγια

της ηλικιωμένης Τρωαδίτισσας,

επέστρεψαν στον τοίχο

και σύντομα παρακολούθησαν τη μάχη από μακριά όπως και πριν.

Εν τω μεταξύ η Πενθεσίλεια δολοφονούσε,

και οι στρατιώτες των Αργείων έτρεμαν μπροστά της,

Οι ήρωες άρχισαν να φεύγουν

και σκορπίστηκαν εδώ και εκεί,

Κάποιοι, αφού πέταξαν την πανοπλία τους

από τους ώμους τους στο έδαφος,

άλλοι με πλήρη πανοπλία,

Τα άλογα και τα άρματα πετούσαν από δω και από κει

χωρίς οδηγό,

Παντού άκουγε κανείς το κλαψούρισμα των ετοιμοθάνατων,

Γιατί όλοι βυθίστηκαν μαζί

μπροστά στο δόρυ της Αμαζόνας.



XII


Οι Τρώες προχωρούσαν και προχωρούσαν,

Είχαν ήδη πλησιάσει πολύ κοντά

στα πλοία των Ελλήνων

και ετοιμάζονταν να τα κάψουν.

Τελικά ο Αίας, ο δυνατός γιος του Τελαμώνα,

άκουσε τις πολεμικές κραυγές,

σήκωσε το κεφάλι του από τον τύμβο του Πάτροκλου

και είπε στον Αχιλλέα,

Αδελφέ μου, μια ατελείωτη βοή έφτασε στα αυτιά μου.

Σαν να είχε ξεσπάσει κάπου μια επικίνδυνη μάχη!

Πάμε, μη μας προλάβουν οι Τρώες,

Και κάψτε τα πλοία!

Αυτά τα λόγια ξεσήκωσαν τον Πελίδη,

Και τώρα έφτασε και στο δικό του αυτί.

από την κραυγή θρήνου.

Βιαστικά και οι δύο ρίχτηκαν

στις αστραφτερές πανοπλίες τους,

και, λαμπεροί στα όπλα και φλεγόμενοι από πολεμικότητα,

Πήγαν προς την περιοχή

απ' όπου οι αντηχήσεις

της μάχης τους ήχησε.



XIII


Μια χαρά διαπέρασε τις διαλυμένες γραμμές

των Αργείων όταν είδαν τους δύο

τους δύο πιο γενναίους άντρες να τρέχουν προς το μέρος τους.

Αυτοί, όμως, αμέσως όρμησαν

στη μάχη με φλογερό ζήλο

και άρχισαν να πνίγουν τον στρατό των Τρώων.

Ο Αίας έπεσε πάνω στους άνδρες,

Και τέσσερις Τρώες υπέκυψαν.

στις πρώτες αιχμές του δόρατός του.

Ο Αχιλλέας, όμως, στράφηκε εναντίον των Αμαζόνων,

και τέσσερις από τις παρθένες χάθηκαν από τα χτυπήματά του,

Τότε και οι δύο μαζί όρμησαν

κατά του εχθρικού στρατού,

και με λίγη δυσκολία διαπέρασαν τις γραμμές των εχθρών,

που ήταν τόσο πυκνές, αραίωσαν.



XIV


Όταν η Πενθεσίλεια το συνειδητοποίησε αυτό,

όρμησε με θάρρος προς τους δύο ισχυρούς εχθρούς της,

Όπως ένας πάνθηρας ορμάει προς τους κυνηγούς.

Αλλά εκείνοι απλώθηκαν

έτσι ώστε οι χάλκινες πανοπλίες τους να χτυπάνε

και σήκωσαν τις λόγχες τους.

Η Αμαζόνα έριξε πρώτη τη λόγχη της στον Αχιλλέα.

Η ασπίδα του ήρωα την έπιασε

Και εξοστρακίστηκε σαν να είχε χτυπήσει πέτρα.

Με τη δεύτερη λόγχη στόχευσε τώρα τον Αίαντα,

Και ταυτόχρονα φώναξε και στους δύο ήρωες:

Ακόμα κι αν η πρώτη μου βολή απέτυχε,

Αυτή η δεύτερη θα σας ληστέψει, καυχησιάρηδες.

από τη δύναμη και τη ζωή,

που καυχιέστε ότι είστε οι ισχυρότεροι.

στο στρατό των Δαναών,

Αλλά ήρθατε εδώ μόνο για να μάθετε

ότι μια γυναίκα είναι πιο δυνατή από εσάς τους δύο μαζί!

Έτσι έκλαιγε και έκανε τους ήρωες να γελούν με τους λόγους της.

Η λόγχη της, όμως, έφτασε στο ασημένιο σπαθί του Αίαντα,

Και όσο κι αν θα ήθελε να γλεντήσει με το αίμα του,

δεν μπόρεσε ούτε καν να γρατζουνίσει το δέρμα του,

Γιατί το όπλο αναπήδησε στα σιδερένια υποδήματα.

Ο Αίας, χωρίς να νοιάζεται ιδιαίτερα για την αμαζόνα,

όρμησε στις τάξεις των Τρώων

και άφησε τον εχθρό στον Αχιλλέα,

Γιατί δεν είχε αμφιβολίες στο μυαλό του

ούτε για μια στιγμή ότι μόνο αυτός θα

θα μπορούσε να την αντιμετωπίσει.

τόσο γρήγορα όσο ένα γεράκι με ένα περιστέρι.



XV


Η Πενθεσίλεια, όταν είδε

ότι και η δεύτερη ρίψη της ήταν ανεπιτυχής,

αναστέναξε δυνατά,

Αλλά ο Αχιλλέας τη μέτρησε με το βλέμμα του

και της φώναξε:

Πες μου, γυναίκα,

Πώς είχες το θράσος

να ρίχνεσαι τόσο αλαζονικά εναντίον μας

Και να πολεμήσεις εμάς, τους πιο ισχυρούς ήρωες όλης της γης,

Εμάς που ξεπηδήσαμε από το αίμα

του ίδιου του κεραυνού,

Και μπροστά στους οποίους ο Έκτορας έτρεμε και υπέκυψε;

Η τρέλα πρέπει να μίλησε από σένα

όταν το στόμα σου μας απείλησε με θάνατο σήμερα,

Δες, η δική σου τελευταία ώρα έφτασε. -

Με αυτά τα λόγια προχώρησε προς το μέρος τους,

Κραδαίνοντας την αδάμαστη λόγχη,

Το έργο του Κένταυρου Χείρωνα,

του δασκάλου του, στο δεξί του χέρι.

Η βολή χτύπησε τον πολεμιστή

πάνω από το δεξί στήθος,

Τόσο βαθιά που το μαύρο αίμα σύντομα αναβλύζει

από την πληγή και κάθε δύναμη εγκατέλειψε τα μέλη της.

Το τσεκούρι έπεσε από το δεξί της χέρι

και το μάτι της καλύφθηκε από το σκοτάδι.

Αλλά συνήλθε και πάλι

και κοίταξε σταθερά στο πρόσωπο του εχθρού της,

ο οποίος έσπευδε να την τραβήξει

από το άλογό της που έφευγε.

Αναρωτήθηκε για μια στιγμή

αν θα έπρεπε να βγάλει το σπαθί της

και να αντεπιτεθεί, ή να κατέβει από το άλογό της

και, παρακαλώντας τον νικητή,

να του υποσχεθεί χρυσό και μετάλλευμα αρκετά για τη ζωή της.

Αλλά ο Αχιλλέας δεν της έδωσε χρόνο να σκεφτεί.

Με θυμό για την περηφάνια της,

Τρύπησε και το άλογο και τον καβαλάρη με μια μαχαιριά.

Αμέσως γλίστρησε κάτω

Και βυθίστηκε στη σκόνη και στην καταστροφή,

Σφίγγοντας το δόρυ της

Και γέρνοντας με την πλάτη της

στο άλογο που έφευγε,

το οποίο βρισκόταν ετοιμοθάνατο στα γόνατά της,

Αυτή η ίδια σαν ένα λεπτό έλατο

λυγισμένη από το βοριά.



XVI


Όταν οι Τρώες συνειδητοποίησαν

για την πτώση της ηρωίδας τους,

έσπευσαν πίσω στις πύλες

της πόλης σε μια ζάλη,

θρηνώντας το θάνατο της Αμαζόνας

και των δικών τους πολλών φυλών.

Αλλά ο γιος του Πηλέα φώναξε με χαρά:

Έτσι ξάπλωσε, φτωχό πλάσμα,

για να ταΐσεις τα αρπακτικά πουλιά και τα σκυλιά!

Ποιος σε έκανε να πολεμήσεις μαζί μου;

Ήλπιζες να λάβεις αμύθητα δώρα

από το χέρι του βασιλιά Πρίαμου.

ως βραβείο για τη σφαγή τόσων Ελλήνων!

Αλλά σου δόθηκε μια άλλη ανταμοιβή!

Έτσι είπε, και τράβηξε το δόρυ

από το σώμα της και από του αλόγου,

Και τα δύο ακόμα σπαρταρούσαν.

Μετά πήρε το κράνος από το κεφάλι της

Και κοίταξε τα πρόσωπα των διαφορετικών.

Παρόλο που ήταν καλυμμένα με αίμα και σκόνη,

Τα ευγενή χαρακτηριστικά της ήταν ακόμα γεμάτα χάρη ακόμα και στο θάνατο,

Και οι Έλληνες που περιέβαλαν το πτώμα

έμειναν όλοι έκπληκτοι με την απόκοσμη ομορφιά της κόρης,

η οποία, όπως η Άρτεμις που κοιμάται

μετά από ένα καυτό κυνήγι στο βουνό,

βρισκόταν εκεί με πλήρη πανοπλία.

Ο ίδιος ο Αχιλλέας, καθώς την κοιτούσε περισσότερο,

Ένιωσε να τον χτυπάει ένας αφόρητος πόνος

και αναγκάστηκε να ομολογήσει στον εαυτό του

ότι η πριγκίπισσα, αντί να σκοτωθεί από αυτόν,

θα άξιζε πολύ περισσότερο

να μπει στη Φθία μαζί του ως ένδοξη σύζυγος.



XVII


Αλλά ο πατέρας της Αμαζόνας, ο θεός του πολέμου,

βυθίστηκε σε βαθύτατη θλίψη για το θάνατό της.

Σαν κεραυνός με βροντή που κυλάει

Έπεσε οπλισμένος από τον Όλυμπο

κάτω στη γη

Και περπάτησε πάνω από τις κορυφές και τα φαράγγια του όρους Ίντα,

Έτσι ώστε βουνό και κοιλάδα έτρεμαν κάτω από το βήμα του.

Και σίγουρα θα έφερνε την καταστροφή στους Έλληνες

Αν ο Δίας, ο φίλος των Δαναών,

δεν τον είχε προειδοποιήσει με μια τρομερή καταιγίδα,

που ξεφορτώθηκε χτύπημα με χτύπημα

πάνω από το κεφάλι του και στην οποία άκουσε τη φωνή

του παντοδύναμου πατέρα του, έτσι ώστε ο 'ρης,

όσο και αν λαχταρούσε τη μάχη,

δεν τόλμησε αμέσως να δράσει

ενάντια στη θέληση του κεραυνού.

και έμεινε ακίνητος στη μέση

του δρόμου προς το πεδίο της μάχης.

Ήταν αναποφάσιστος αν θα έπρεπε να επιστρέψει

στον Όλυμπο ή να αψηφήσει τον πατέρα του

και να βουτήξει τα χέρια του στο αίμα του Αχιλλέα.

Τελικά, όμως, σκέφτηκε τους πολλούς

γιους του ίδιου του Δία

οι οποίοι θα έπρεπε να πεθάνουν σύμφωνα με

σύμφωνα με τη συμβουλή του πατέρα τους

Και που ο ίδιος δεν ήταν σε θέση

να προστατεύσει από το θάνατο.

Έτσι το σκέφτηκε καλύτερα,

Μετά από όλα, ήξερε ότι ο παντοδύναμος Πατέρας του

Και ότι όποιος τον αψηφούσε

θα υποτασσόταν από αστραπή

Και θα πεταγόταν στον κάτω κόσμο μαζί με τους Τιτάνες.



XVIII


Εν τω μεταξύ οι Δαναοί

συνωστίζονταν γύρω από το σώμα της Πενθεσίλειας

Και άρχισαν να ληστεύουν τη νεκρή γυναίκα

από τα όπλα της.

Ο Αχιλλέας, ωστόσο, στάθηκε δίπλα

με τελείως αλλαγμένο μυαλό,

Αυτός που μόλις πριν από λίγο ήθελε

να παραδώσει το σώμα της στα σκυλιά και τα πουλιά για να το κατασπαράξουν.

Κοίταξε την κοπέλα

με βαθιά μελαγχολία,

Και όχι λιγότερη αγωνία έτρωγε την καρδιά του

απ' ό,τι όταν θρηνούσε για τον αγαπημένο του φίλο,

τον σκοτωμένο Πάτροκλο.



XIX


Ο άσχημος Θερσίτης πλησίασε επίσης

Ανάμεσα στους Έλληνες

και επιτέθηκε στον ήρωα με υβριστικούς λόγους:

Δεν είσαι ανόητος, του φώναξε,

που πρέπει να σκληρύνεις τον εαυτό σου

γύρω από την παρθένα

που μας προκάλεσε τόση ζημιά;

Δείχνεις ότι είσαι ένας γυναικάς λάγνος,

που επιθυμείς περισσότερο την ομορφιά

αυτής της σκοτωμένης γυναίκας!

Μακάρι η λόγχη της να σε είχε σκοτώσει στη μάχη,

Εσύ αχόρταγε,

που νομίζεις ότι όλες οι γυναίκες

πρέπει να γίνουν το θήραμά σου!

Ο οργισμένος θυμός κατέλαβε τον ήρωα

όταν άκουσε τέτοιες ύβρεις

από το στόμα ενός άθλιου.

Χτύπησε το άσχημο φουκαρά τόσο δυνατά στο μάγουλο

με τη γυμνή του γροθιά

που τα δόντια του έπεσαν από το στόμα του,

Μια ροή αίματος ξεπήδησε

και ο Θερσίτης, σπαρταρώντας στο έδαφος,

άφησε την άνανδρη τελευταία του πνοή.

Δεν υπήρχε κανείς ανάμεσα στους παρευρισκόμενους

που θα τον λυπόταν,

Γιατί η μόνη του δουλειά ήταν να υβρίζει τους άλλους,

Ενώ στο πεδίο και στο συμβούλιο

Ο ίδιος πάντα αποδείχτηκε ένα τίποτα.

παρά ένας άθλιος φουκαράς.

Αλλά ο Αχιλλέας, γεμάτος δυσαρέσκεια, είπε:

Εδώ μπορείς να ξαπλώσεις στη σκόνη.

και να μάθεις να ξεχνάς την ανοησία σου!

Γιατί είναι ανοησία

όταν ο χειρότερος θέλει να βάλει τον εαυτό του

σε ίση μοίρα με τον καλύτερο!

Όπως κι εγώ, έχεις προκαλέσει τον Οδυσσέα στο παρελθόν,

Αλλά ήταν πολύ μεγαλόψυχος για να σε τιμωρήσει.

Τώρα έμαθες ότι ο γιος του Πηλέα

δεν θα αφήσει να τον μαλώσουν ατιμώρητα.

Πήγαινε τώρα και συκοφάντησε από τις σκιές!



XX


Υπήρχε μόνο ένας άντρας

Ανάμεσα σε ολόκληρο τον ελληνικό στρατό

που εξοργίστηκε με το θάνατο του Θερσίτη,

Ο Διομήδης, γιος του Τυδέα,

Και αυτό συνέβη επειδή ο σκοτωμένος άνδρας

είχε γεννηθεί από το ίδιο αίμα με αυτόν,

Γιατί ο παππούς του, ο Οινέας

και ο πατέρας του Θερσίτη ήταν αδέρφια.

Γι' αυτό ο Διομήδης θύμωσε,

Και θα έπαιρνε τα όπλα εναντίον του Αχιλλέα.

αν δεν είχαν παρέμβει οι ευγενέστεροι Δαναοί,

Γιατί ο Πελίδης ήταν επίσης προετοιμασμένος

να του δώσει ικανοποίηση.

για το αίμα του ξαδέλφου του με το σπαθί.

Με αυτόν τον τρόπο, όμως, και οι δύο μπορούσαν να κατευναστούν.



XXI


Οι ίδιοι οι Ατρεις,

γεμάτοι οίκτο και θαυμασμό για τη σκοτωμένη κοπέλα,

επέτρεψαν να παραδοθεί το σώμα της στον βασιλιά Πρίαμο,

ο οποίος το ζήτησε με επίσημο μήνυμα

να ταφεί στον τάφο του βασιλιά Λαομέδοντα.

Ο Πρίαμος, όμως, έστησε μια δυνατή νεκρική πυρά για εκείνη

μπροστά από την πόλη.

και τοποθέτησε το σώμα της παρθένας πάνω της

μαζί με πολλά λαμπρά δώρα.

Μετά έβαλε φωτιά στην πυρά

έτσι ώστε να φλέγεται ψηλά,

Και όταν το πτώμα καταναλώθηκε,

Οι Τρώες που στέκονταν τριγύρω

έσβησαν τη φωτιά με γλυκόπιοτο κρασί.

Μετά μάζεψαν τα οστά της Πενθεσίλειας,

τα τοποθέτησαν σε ένα φέρετρο και τα μετέφεραν,

κλαίγοντας και πανηγυρίζοντας, στον τάφο του βασιλιά Λαομέδοντα,

ο οποίος βρισκόταν σε έναν εξέχοντα πύργο της πόλης.

Δίπλα της θάφτηκαν οι δώδεκα σύντροφοί της,

Όλοι τους είχαν επίσης παραμείνει

στη μάχη των ανδρών,

Γιατί οι γιοι του Ατρέα τους είχαν επίσης παραχωρήσει αυτή την τιμή.

Από την άλλη πλευρά οι Έλληνες

έθαψαν επίσης τους νεκρούς τους.

και θρήνησαν μπροστά σε όλους τους Ποδαρσίους,

ο οποίος είχε πλέον ακολουθήσει τον αδελφό του Πρωτεσίλαο,

τον οποίο ο Έκτορας είχε σκοτώσει, σε θάνατο μάχης.

Χωρισμένος από τους άλλους,

Ένας ξεχωριστός τάφος υψώθηκε γι' αυτόν,

ο οποίος αποτέλεσε ένα μνημείο ορατό από μακριά.

Τέλος, έθαψαν και τον άσχημο Θερσίτη,

Και τώρα επέστρεψαν στα πλοία τους,

γεμάτοι ευγνωμοσύνη στις καρδιές τους.

στον ισχυρό Αχιλλέα,

ο οποίος ήταν επίσης ο σωτήρας

των Ελλήνων αυτή τη φορά.



XXII


Καθώς έπεφτε η νύχτα,

Οι πιο διακεκριμένοι ήρωες ξάπλωσαν

για να γιορτάσουν στην ευρύχωρη σκηνή των Ατρειδών,

και των άλλων Ελλήνων,

απλώθηκαν εδώ και εκεί,

χαίρονταν με το αναζωογονητικό γεύμα

μέχρι που ξημέρωσε ξανά το πρωί.





VIERTER TEIL


PENTHESILEA TRAGÖDIE



(Fragment)


Dramatische Personen:


Penthesilea, Königin der Amazonen.

Prothoe, Meroe und Asteria, Prinzessinnen der Amazonen.

Die Hohenpriesterinnen der Göttin Artemis.

Achilles, Odysseus, Diomedes und Antilochus, Könige des griechischen Volkes.

Griechen und Amazonen.


Szene: Schlachtfeld bei Troja.


ERSTE SZENE


(Odysseus und Diomedes von einer Seite, Antilochus von der anderen Seite erscheinen.


ANTILOCHUS.

Gegrüßt, ihr Könige! Wie geht es euch

Seit wir das letzte Mal uns sahn in Troja?


ODYSSEUS

Es geht uns schlecht, mein Freund. Du siehst im Feld

Die Griechen und die Amazonen kämpfen,

So wie zwei Wölfe miteinander kämpfen.

Bei Zevs Kronion! Weißt du nicht warum?

Wenn Ares ist empört, empört ist Phöbus,

Er greift den Blitzkeil nicht, den Donnerhammer,

Erzeugend ein Gewitter zwischen ihnen:

Und trotz der Bisse sinken noch die Bisse,

Die scharfen Zähne in dem Hals des andern.

O fülle einen Helm mit frischem Wasser!


ANTILOCHUS

Was wollen denn von uns die Amazonen?


ODYSSEUS

Wir zogen aus auf des Atriden Rat

Mit der gesamten Myrmidonen-Schar,

Achill und ich. Und Penthesilea, sagt man,

Sie ist in Skythiens Wäldern aufgetaucht

Und führt ein Heer, bedeckt mit Schlangenhäuten.

So viele Amzonen, voller Kampflust,

Die schlängeln sich durch der Gebirge Pfad,

Um Priamos in Troja beizustehen.

Am Ufer des Skamandros hörten wir,

Dass Deiphobus, Sohn des Priamos,

Aus Tros mit einer Herde ausgezogen;

Die Königin sich naht zu seiner Hilfe

Mit Freundesgrüßen freundlich. Wir verschlingen

Die Straße jetzt, wir zwischen unsern Feinden,

Um gegen diese Allianz zu kämpfen,

Der Heerzug windet sich die ganze Nacht.

Am ersten Morgen dann des neuen Tages

Wie waren überrascht wir, Antilochus,

Da wir in einem weiten Tale vor uns

Mit Deiphobus sah im Kampf begriffen

Die Amazonen! Siehe, Penthesilea

War wie ein Sturmwind, wie zerfetzte Wolken,

Die Krieger Trojas vor sich hin zu blasen,

Es ist, als wolle sie vom Hellespont

Und aller Oikumene sie verjagen!


ANTILOCHUS

Bei Gott, wie seltsam!


ODYSSEUS

Wir sammeln uns,

Und die Trojaner fliehen voller Wut,

Ein Anfall, der sich gegen den Patienten

Im Wahnsinn wendet, in der Mauer Nähe

Wir drücken unsre Spieße an die Wand,

Der Priamssohn stürzt sich auf diesen Anblick,

Wir, kurz beratend, wir entscheiden rasch,

Die Amazonenkönigin zu grüßen,

Sie hat auch ihren Siegeszug gehemmt.

War denn ein Rat je einfacher und besser?

Athene hat es mir, da ich sie fragte,

Ins Ohr geflüstert, dass ich es verstehe.

Sie muss – beim Hades – diese Jungfrau, ja,

Vom Himmel kommen, plötzlich, kampfbereit,

Im Streit kommts darauf an nur, sich zu mischen,

Durchkämpfen muss sie sich zu einem Spiel,

An ihre Freundschaft müssen wir nur glauben,

Da sie sich zeigt, die Feinde zu vertilgen!


ANTILOCHUS

Was noch - beim Styx! - nichts andres gibt es mehr.


ODYSSEUS

Sehr gut!

Wir finden sie, die Heldin Skythiens,

Achill und ich, in kriegerischer Feier

Auf ihre Jungfraunspitze aufgepflanzt

Ein Helmbusch auf dem Kopf, im Winde wehend,

Und seine golden-purpurroten Quasten

Sind gleich dem Regenbogen, Iris‘ Bogen,

Ihr Zelt darunter, das zerquetscht den Boden.

Nachdenklich, nur für einen Augenblick,

Sieht sie auf unsre Herde, leer der Ausdruck,

Als wären wir vor ihr in Stein gehauen;

Hier ist die flache Hand, ich sag es dir,

Die ausdrucksstärker ist als ihr Gesicht;

Jetzt plötzlich trifft ihr Auge den Peliden

Und plötzlich färbt sich bis zum Hals die Glut,

Das Angesicht wird rot, als wollt es lodern,

Die Welt in einem Flammenmeer ertränken!

Sie schwingt mit einer zuckenden Bewegung,

Und sieht ihn dabei in dem Dunkel an,

Vom Pferderücken sich herab und fragt,

Die Zügel reichend einer Dienerin,

Was uns in dieser Pracht denn zu ihr führt?

Ich jetzt, da wir am Argument uns freuen,

Um einen Feind der Danaer zu treffen,

Wie hasst sie schon so lang die Priamiden?

Verzehrend in der Brust der Griechen, nützlich,

So wäre zwischen ihr und uns ein Bund,

Und was der Augenblick noch bringen wird:

Doch voller Staunen, in dem Fluss der Sprache,

Ich merk, dass sie mich nicht vernehmen kann.

Sie dreht sich um, mit reinen Staunens Ausdruck,

Ein Mädchen, sechzehn Jahre jung, auf einmal,

Das kommt vom Spiel Olympias zurück,

Ist eine Freundin ihr zur rechten Seite,

Und ruft: Ein Mann, o Prothoe, ein Mann ists!

Ihr Fremden, meine Mutter traf ich nie!

Die Freundin, die das Wort vernommen, schweigt,

Achill und ich, wir sehn uns lächelnd an,

Sie ruht sich aus, mit einem trunknen Blick,

Die schimmernde Figur, auf dem Argiver:

Bis er sich schüchtern naht, sie sich erinnert,

Dass sie die Antwort mir noch schuldig ist.

Auf ihr der Wangen Rot – wars Wut, wars Scham?

Die Rüstung bis zum Gürtel, der sich färbt,

Verwirrt und wild und stolz zu gleicher Zeit,

Sie, Penthesilea, wendet sich an mich,

Die Amazonenkönigin, ich bins!

Du schicke mir die Antwort aus den Büchern.


ANTILOCHUS

So, Wort für Wort, den Boten, den du schicktest,

Den keiner in dem ganzen Heer der Griechen

Verstanden hat.


ODYSSEUS

Ach, diese Ignoranten!

Was wir von diesem Auftritt halten sollen?

Wir gehen jetzt mit Peinlichkeit nach Hause.

Und seht die Teukrerin, die bringt uns Schande!

Aus weiter Ferne raten uns die Spötter,

Wie man sich im Triumph versammelt. Sie

Sind jetzt begünstigt, die im Wahn befangen.

Und nur ein Irrtum muss sich selbst erlösen.

Wer ist denn schuld am Zorn der Amazone?

Nun schnell, durch einen Herold, Herz und Hand,

Was sie verachtet, macht sie einen Vorschlag.

Doch wie der Bote, den sie schicken wollen,

Den Staub noch immer schüttelt ab die Rüstung.

Stürz die Zentaurin, Zügel niederwärts,

Wir sind die Griechen, wir sind die Trojaner,

Mit einem Waldbach, der sich wütend ausgießt,

Und einige, wie andre, baden sich.


ANTILOCHUS

Wie unverschämt die Danaer!


ODYSSEUS

Jetzt hebt sich

Ein Kampf wie der, seitdem die Furien kamen,

Noch nicht gekämpft ward so bisher auf Erden.

So weit ich weiß, gibts mancherlei Natur,

Die Macht der Reinheit und ihr Widerstand,

Nichts drittes. Was die Glut des Feuers löscht,

Das lässt gekocht das kalte Wasser dampfen.

Nicht ists zu schlagen oder umgekehrt.

Hier zeigt es wütend einen Feind von beiden.

Und wenn es eintritt, weiß das Feuer nicht,

Obs mit dem Wasser tröpfeln soll, das Wasser,

Obs Feuer ist, der Himmel leckt es auf.

Und Troja drängt, gescheucht von Amazonen,

Und hinter Griechen-Schildern sind die Griechen.

Befrei ihn von der Jungfrau, die ihn drängt,

Und Griechenland und Troja müssen fast

Vereinigt werden, trotz des Raubs der Schönen,

Der allerschönsten Helena von Sparta,

Um dem gemeinen Feinde zu begegnen.


(Ein Grieche bringt ihm einen Krug frisches Wasser)


O Danke! Meine Zunge glüht!


DIOMEDES

Seit diesem Tag

Stöhnt über diese Erde unverrückt

Die Schlacht, mit immer größrer Wut, als ein

Gewitter, zwischen waldgekrönten Gipfeln,

Als gestern ich bei Äthiopiern war,

Erschienen, um zu stärken unsre Reihen,

Ich hab sie grad mit einem Blitz geschlagen,

Als wollten sie die Griechen dazu bringen,

Nach unten sich den Wütenden zu teilen.

Der ganzen Blume Krone, Ariston,

Astyanax, vom Sturm erschüttert liegt,

Menandros, auf dem Schlachtfeld dort, der Lorbeer,

So groß mit ihren jungen schönen Körpern,

Für diese tapfre Tochter Artemis‘.

Und mehr Gefangne nahm sie siegreich fest,

Mit Augen wir vermissten sie, mit Armen,

Um zu befreien sie, die uns verlassen.


ANTILOCHUS

Wer kann ergründen, was sie von uns will?


DIOGENES

Nein, Mann, das ist es, wo wir spionieren.

Lass den Gedanken an das Blei auch fallen!

Um aus der seltsam wilden Wut zu schließen,

Sie schafft es in der Turbulenz des Krieges.

Die Thetis sucht, so scheint es, einen Hass

Persönlich gegen ihn im Herz zu haben.

So schrecklich hungrig, dass der Wolf nicht folgt,

Durch schneebedeckte Wälder, seiner Beute,

Da grimmig ward geerdet ihr das Auge,

Als sie, bei unserm Kampfstamm, sah Achilles.

In letzter Zeit, im Augenblick, da schon

Sein Leben ward in ihre Macht gegeben,

Sie gabs ihm lächelnd wieder als Geschenk:

Er ging zum Orkus, wenn sie ihn nicht hielte.


ANTILOCHUS

Wie? Wer? Die Königin?


DIOMEDES

Du selbst!

Wie sie es gestern an dem Abend taten,

Im Kampfe, Penthesilea und Achilles,

Als Deiphobus kam und stürmt herein,

Und auf die Seite stellte sich der Jungfrau,

Der Teure, der getroffen den Peliden,

Ein Schlag der Tücke, seine Rüstung knistert,

Der Köpfe harte Spitzen widerhallen.

Verfärbt die Dame zwei Minuten lang,

Die Arme sinken und die Locken auch.

Empört sie schüttelt ihre roten Wangen,

Sie hebt sich auf des Pferdes Rücken auf,

Sie senkt sich, wie herab vom Firmament,

Der Strahl des Schwertes strahlt in seinen Hals,

Nun kommt er auf die Beine, ungeschickt,

Der Göttin Sohn, den Thetis würfelte.

Zum Danke will er sie nun, der Pelide,

Er tut dasselbe. Beide stehn zum Hals.

Gebunden jetzt die Mähne eines Schimmels,

Er beißt ins Zaumzeug, wirft sich wild herum,

Weicht seinem Mord aus, lässt die Zügel schießen,

Und schaut sich um und lächelt und ist weg!


ANTILOCHUS

Ganz wunderbar!


ODYSSEUS

Was bringst du uns von Troja mit?


ANTILOCHUS

Mich schickte Agamemnon, und er fragt dich,

Ob Weisheit nicht die Lage transformiere?

Ich geb nun Zeit dir, dich zurückzuziehen.

Für uns ists passend, Trojas Wass zu stürzen,

Kein freier Zug des Heeres der Prinzessin,

Zum Zweck, der uns genem ist, ist zu stören.

Daher, wenn du dich überzeugen kannst,

Dass nicht mit Griechen-Hilfe nähert sich

Der Stadtburg Penthesilea, er will dich.

Sofort, zu welchem Preis, zu dir nur wieder.

So wirf es in die Schanze der Argiver!

Wenn sie dir folgt, wirds der Atride sein,

Dann überzeug dich selbst am Kopf des Heeres,

Warum nur diese rätselhafte Sphinx

Im Angesicht von Ilium entscheidet!


ODYSSEUS

Bei Zevs! Ich stimme zu!

Glaubst du, dass der Laärtiade immer

Gefällt sich hier in dieses Krieges Unsinn?

Bring den Peliden von dem Orte weg!

Denn wie die Dogge, frei, mit lautem Heulen

Fällt den gehörnten Hirsch an, und der Jäger

Ist voller Trauer, ruft und lockt die Dogge.

Doch in den Hals des schönen Tiers gebissen,

Die Dogge tanzt auf Bergen und in Bächen,

Weit in die Nacht des Waldes. So ist der

Verrückte in dem dunklen Wald des Krieges.

Das Spiel zeigt ihm sich hier von seltner Art.

Ein Pfeilschuss trifft ihn, um ihn so zu fangen,

Im Oberschenkel, er gibt nach, er flucht!

Und nicht von dieser Amazone Ferse

Gerissen, sondern von den seidnen Haaren.

Zerrissen vom gemeinen wilden Pferd.

Probier es, Antilochus, wenn du magst.

Und sieh dir an, was deine Eloquenz ist,

Wenn seine Lippe schäumt, ists bei ihm möglich.


DIOMEDES

Lasst uns vereinen, Könige, noch einmal.

Keilförmige Vernunft, Gelassenheit,

So wetten hektisch wir auf seine Lösung.

Das wirst, erfinderischer Sämann, du

Sehn, wie den Riss man findet, der es einpackt.

Wenns dir nicht Platz macht, nun, ich will ihn finden.

Nimm zwei Äthiolier auf dem Rücken mit

Und wie ein Baumstamm, dem Bedeutung fehlt,

In das Argiver-Lager.


ODYSSEUS

So folgt mir!


ANTILOCHUS

Und wer beeilt sich da mit uns?


DIOMEDES

Hier ist Adrast. So blass und so verstört.





ZWEITE SZENE


(Die vorherigen. Ein Hauptmann.)


ODYSSEUS

Was bringst du mit?


DIOMEDES

Die neuste Nachricht?


DER HAUPTMANN

Für euch nur keinen Trost,

So Trübes habt ihr nie gehört.


DIOMEDES

Was denn?


ODYSSEUS

So sprich!


DER HAUPTMANN

Achill in Händen ist der Amazonen,

Und Trojas Mauern werden jetzt nicht fallen.


DIOMEDES

Bei Gott! Ihr Himmlischen!


ODYSSEUS

O Bote du des Unglücks!


ANTILOCHUS

Wohin hat sich der Schreckliche getragen?


DER HAUPTMANN

Ein neuer Angriff, heiß, ein Wetterstrahl,

Geschmolzen, Töchter sinds der Jungfrau-Göttin,

Die Schilde des Ätioliers stehn in Reihen,

Sie kommen wie ein Wasserfall auf uns,

Die unbesiegten Myrmidonen. Ach,

Vergeblich fordern wir die Waage auf,

In wilder Überschwemmung gegen uns

Sie bringen uns vom Schlachtfeld wirbelnd weg:

Wir wissen nicht die Füße auszuhalten,

Zum Reparieren fern von dem Peliden,

Jetzt wickelt er sich ein und starrt auf Speere,

Rollt aus der Nacht des Kampfes nun hervor,

Und schüchtern von dem Gipfel nieder steigend,

Zu uns sein froher Lauf, wir senden ihn,

Ich hab ihn schon mit Grüßen angefeuert,

Doch stirbt der Klang in unserm schönen Busen,

Da seine Männer plötzlich sind zurück,

Vom Abgrund abgeschnitten, hoch von Wolken.

Der Blick nach unten in die grauen Tiefen

Des Baums, vergeblich, jetzt, da er der Herr ist,

Die praktizierte schöne Kunst des Isthmus:

Die Pferdeflotte dreht sich um, voll Angst,

Die Köpfe rückwärts in die Plage blasen

Und fallen in verwirrtes Gurten-Zeug,

In Chaos bricht zusammen Pferd und Wagen,

Lügt unsern Gottessohn, mit seinem Wagen,

Der wie in einer Schlinge dort gefangen.


ANTIOCHUS

Der Tobende im Wahn! Wo geht er hin?


DER HAUPTMANN

Es fällt

Des Fahrzeugs Lenker Automedon und

Das Pferd eilt in Verwirrung, und er hilft

Vier Pferden, wieder neu zu Kraft zu kommen.

Doch wie auch immer, er kommt immer noch

Aus den verschlungnen Knoten dieser Welt.

Die Oberschenkel, die verstrickten, locker,

Die Dame jagen in der Luft, mit Schwärmen,

Siegreiche Amazonen, in die Spalte,

Blockierend jeden Weg, um ihn zu retten.


ANTILOCHUS

Ihr Himmlischen!


HAUPTMANN

Sie hemmt ihn, um sie rings herum raucht Staub,

Das Zelt ist weggelaufen, bis zum Gipfel.

Das Angesicht, das schimmernde, es dreht sich,

Sie messen einen Augenblick die Mauer,

Den Helmbusch selbst, als ob sie sei entsetzt,

Reißt sie herunter von des Kopfes Krone,

Und plötzlich legt sie ihre Zügel nieder,

Man sieht, erregend ist der Schwindel, hastig,

Die Stirn, umgeben von der Flut der Locken,

Sie drückt sie in die beiden kleinen Hände.

Verwirrt nun über diesen seltnen Anblick

Umgeben alle Jungfraun sie mit heißen

Gebärden lebhaft, welche sie beschwören,

Die, die zuerst mit ihr verwandt zu sein scheint,

Flicht ihren Arm um sie, die Andre findend.

Die Zügel ihres Pferdes greift sie noch,

Sie mit Gewalt zu schützen vor dem Fortschritt.


DIOMEDES

Wie? Wagt sie es?


ANTILOCHUS

Nein, sprich!


HAUPTMANN

Du hörst es.

Versuche, sie zu halten, sind vergeblich,

Sie drückt mit sanfter Kraft von beiden Seiten.

Die Jungfraun fliehn, in ruhelosem Trab,

Bewegen auf und ab sich durch die Spalten,

Sie suchen sie, wo‘s keinen schmalen Weg gibt,

Für einen Wunsch, der keine Flügel hat,

Drauf jetzt, wie irre Jungfraun, sieht man sie

Hinan die Wände klettern des Gebirges,

Jetzt hier in glühendem Verlangen, dort,

Unsinnig voller Hoffnung diese Weise,

Die Beute jetzt zu fangen, die im Garn liegt.

Jetzt hat sie jeden sanften Riss probiert,

Den Regen in dem Felsen ausgewaschen,

Der Unfall ist, sie siehts, unwiederbringlich,

Als wär des Urteils sie beraubt, sie wendet,

Fängt an zu klettern, wie von Grund auf neu,

Und schwingt, die Unerschrockne, wirklich auf

Dem Weg, vor dem der Tritt des Wandrers Angst hat,

Schwingt nähe an des Gipfels höchste Kante,

Zu einer Eichenhöhe. Jetzt, da sie

Auf dem Granitblock steht, auf höchster Fläche,

Wie eine Gämse sich behaupten muss,

Erschrocken von den Spalten rings herum,

Macht keinen Schritt nach vorn, geht nicht zurück,

Es kreist der Jungfrau Angstschrei durch die Luft,

Sie stürzt sich plötzlich, Ross und Reiterin,

Gefesselt von den Steinen, die sich lösen,

Als ob sie in den Orkus fahren würde,

Zurück zum Grund des Felsens, und sie wird

Sich brechen das Genick nicht, oder lernen,

Sie macht sich nur bereit zum neuen Klettern.


ANTILOCHUS

Seht die Hyäne, blind und voller Wahnsinn!


ODYSSEUS

Und Automedon?


HAUPTMANN

Nun endlich schwingt er,

Das Fahrzeug steht, die Pferde auch in Reihen,

Hephaistos könnte sich derweil erneuern,

Den ganzen Eisenwagen neu zu schmieden,

Er schwingt zum Sitz und fasst die Zügel fest,

Es fallen Steine hart auf unsern Busen,

Jetzt aber wendet er die Pferde um,

Vorsichtig führt er sie zum Gipfel, rufend,

Erfüllt das Tal ringsum mit Freudenschreien,

Fort ist die Königin, des Sinns beraubt,

Die immer noch versucht den Fels zu stürzen.

Mit diesem Wort wirft sie das Pferd zurück,

Ein schneller Blick, der Weg bringt dorthin sie,

Ein ausgestreckter Panther folgt dem Beispiel.

Ein Blick auch auf den Fuß: und der Pelide

Entfernt sich mit den Pferden, rückwärts strebend,

Doch in den Gründen bald verschwand er mir,

Ich weiß nicht, was mit ihm geschehen ist.


ANTILOCHUS

Er ist verloren!


DIMOEDES

Steht auf! Was machen wir denn jetzt, o Freunde?


ODYSSEUS

Was unsre Herzen, Könige, verdirbt!

Auf! Lasst ihn uns der Königin entreißen!

Gibts für ihn einen Kampf um Tod und Leben?

Ich kämpfe ja die Kämpfe der Atriden.


(Odysseus, Diomedes und Antilochus ab.)




DRITTE SZENE


(Der Hauptmann. Eine Herde Griechen, die in dieser Zeit einen Hügel bestiegen hat.)


EIN MYRMIDONE

(schaut in das Gebiet)

Schaut da! Wer klettert auf des Berges Rücken?

Kein Kopf im Waffenschmucke ist es, oder?

Ein Helm, beschattet von den Federbüschen,

Es ragt der Hals, die Kraft schon, die ihn trägt,

Die Schultern auch, die Arme, lichter Stahl,

Das ganze Brustbild, siehe, Freunde, Brüder,

Den Leib umschließt ringsum der goldne Gürtel!


HAUPTMANN

Ha! Wer?


DER MYRMIDONE

Wer? Träume ich, ihr Argumente, träum ich?

Man sieht die Köpfe schon, geschmückt mit Bändern,

Das Pferd, die Karre! Nur die Schenkel übrig,

Bedeckt die Hufe von der hohen Kante!

Und jetzt am Horizont, da steht das Ganze.

Kriegsfahrzeug hier! So sinkt die Sonne prächtig

An einem heiter frohen Frühlingstag.


DIE GRIECHEN

Triumph! Achilles ists! Der Gottessohn!

Sogar die Quadriga, die er da führt.

Er ist gerettet!


HAUPTMANN

Ihr Himmlischen!

So möge man gewähren Herrlichkeit!

Odysseus! - Flieg zu dem Argoler-Fürsten!


(Ein Grieche verlässt sie schnell)


Und naht er uns, ihr lieben Danaer?


DER MYRMIDONE

O seht!


HAUPTMANN

Was ist?


DER MYRMIDONE

Der Atem mir vergeht, verehrter Hauptmann!


HAUPTMANN

So sprich!


DER MYRMIDONE

Wie er zur Linken

Zurück, bevor er mit den Pferden rennt,

Wie er die Plage über alle schwingt,

Wie sie vom bloßen Klang begeistert ist,

Die Erde, ach, die Gottheit zu zerquetschen,

Zieht an den Zügeln sie, an Lebenden,

Mit ihrer Rosse Dampf, das Fahrzeug weg,

Gejagter Hirschflug ist nicht schneller, Blicke

Sich drücken unzerbrechlich durch die Räder,

Zum Fenster bin geflogen ich, nicht da!


EIN ÄTIOLIER

Doch hinter ihm...


HAUPTMANN

Ja was?


DER MYRMIDONE

Dort an des Berges Naht...


DER ÄTIOLIER

Im Staub...


DER MYRMIDONE

Ein lichter Staub, wie Wolken im Gewitter,

Wenn Blitze zucken...


DER ÄTIOLIER

O Gottheit in der Ewigkeit!


DER MYRMIDONE

Sie, Penthesilea!


HAUPTMANN

Wer ist das?


DER ÄTIOLIER

Die Königin!

Auf seinem Fuße folgt sie dem Peliden,

Sie folgt mit einer ganzen Schar von Jungfraun!


HAUPTMANN

Die Furie im Wahnsinn!


DIE GRIECHEN

(rufen)

Hier ist der Lauf!

Hierher den Lauf, du Gottessohn, gelenkt!


DER ÄTIOLIER

Schau, wie sie ah mit ihren Oberschenkeln

Den Leib des Panthers voller Brunst umarmt!

Wie sie hinunter sich zur Mähne beugt,

Die Luft trinkt mit der Hose, die sie festhält!

Es fliegt, wie abgeschossen von der Sehne,

Des Afrikaners Pfeile sind nicht schneller!

Das Heer keucht weiter, hinter ihr, wie Köter,

Wenn bis zum Anschlagt dehnt sich aus die Dogge!

Kaum, dass ihr Federbusch ihr folgen kann!


HAUPTMANN

So nähert sie sich ihm?


EIN DOLOPER

Und nimmt ihn fest!


DER MYRMIDONE

Naht ihm noch nicht!


DER DOLOPER

Doch, naht ihm, Danaer, mit jedem Hufschlag

Verschlingt sie ihn, wie heiß vor Hunger! Ach,

Die schmale Straße, die sie trennt, hinunter!


DER MYRMIDONE

Bei Gott und allen Engeln, die uns schützen!

Er wächst bereits heran zu seiner Größe!

Sie atmet schon, vom Wind zurückgeführt,

Den grauen Staub, den seine Fahrt erregt!

Es wirft der schnelle Hengst, auf dem sie reitet,

Erdklumpen, aufgewühlt durch seine Flucht,

Schon ist sie in der Hülle seines Wagens!


DER ÄTIOLIER

Und jetzt! Der Übermüdete! Im Wahnsinn!

Er steuert noch am Bug und spielt! Pass auf!

Die Amazone nimmt des Zeichens Kette.

Seht ihr? Sie schneidet auf das Fass für ihn…


DER MYRMIDONE

Zevs! Hilfe!

An seiner Seite fliegt sie schon! Ihr Schatten

Groß wie ein Riese in der Morgensonne,

Sie tötet ihn!


DER ÄTIOLIER

Jetzt schnappt er plötzlich zu...


DER DOLOPER

Jetzt reißt er alle Pferde auseinander!

Zur Seite!


DER ÄTIOLIER

Jetzt fliegt er wieder auf uns zu!


DER MYRMIDONE

Die Krippe! Ha! Er hat sie jetzt verraten!


DER DOLOPER

Oh!

Die Unaufhaltsamen vorüber gehen.

Jetzt Schüsse auf den Wagen...


DER MYRMIDONE

Und Hüpfer, Flug im Sattel, und jetzt Stolpern...


DER DOLOPER

Und Stürzen!


HAUPTMANN

Was gibts?


DER MYRMIDONE

Den Fall der Königin!

Und eine Jungfrau blindlings über ihr...


DER DOLOPER

Und eine zweite Jungfrau.


DER MYRMIDONE

Und eine dritte Jungfrau.


HAUPTMANN

Sie ist gefallen, Freunde?


DER DOLOPER

Gestürzt!


DER MYRMIDONE

Gefallen, Hauptmann,

Als wie geschmolzen in der Feuermasse,

Vereint, die Reiterinnen und die Pferde.


HAUPTMANN

Dass sie zu Asche werden!


DER DOLOPER

Staub, nichts als Staub!

Der Glanz der Rüstung funkelt und die Waffen,

Das Aug erkennt nicht mehr, wie scharf es sieht.

Ein wirres Chaos von Jungfräulichkeit!

Von Pferden bunt durchwebt! Das Erste Chaos,

Aus dem das Universum sich entwickelt.


DER ÄTIOLIER

Doch jetzt, ein Wind steigt auf, es wird zum Tag,

Und eine Jungfrau bringt ihr Kleid in Ordnung.


DER DOLOPER

Ha! Wie die Menge lustig sich bewegt,

Wie sie nach Spießen und nach Helmen suchen,

Die, welche weit ins Feld geworfen wurden!


DER MYRMIDONE

Drei Pferde, eine Reiterin am Boden

Wie Tote liegen ausgestreckt im Staub.


HAUPTMANN

Ist das die junge Dame?


DER ÄTIOLIER

Sie, Penthesilea?


DER MYRMIDONE

Ist sie die junge Dame?

Dass meine Augen mir nicht dienen wollen!

Da steht sie!


DER DOLOPER

Ja, wo?


HAUPTMANN

Nein, sprich!


DER MYRMIDONE

Bei Zevs Kronion!

Wo sie gefallen ist, im Eichenschatten!

Sie hält sich an dem Hals des Pferdes fest,

Der Kopf ist frei. Siehst du den Helm im Staub?

Sie greift die Locken mit der rechten Hand,

Wischt Staub ab, es ist Blut, von ihrer Stirn.


DER DOLOPER

Bei Gott, sie ists!


HAUPTMANN

Die Unverwüstliche!


DER ÄTIOLIER.

Die Katze, die so fällt, die stirbt; doch sie nicht!


HAUPTMANN

Und der Pelide?


DER DOLOPER

Gott schütze ihn!

Drei Schüsse, und er flog dahin, daher,

Kaum mehr mit Blicken kann sie ihn erreichen,

Und der Gedanke selbst, der immer strebt,

Tut es in ihren atemlosen Brüsten!


DER MYRMIDONE

Triumph! Odysseus tritt heraus ins Freie!

Das ganze Griechenheer, im Sonnenstrahl,

Tritt plötzlich aus des Waldes Nacht heraus.


HAUPTMANN

Odysseus? Diomedes auch? O Himmel!

Wie weit ist er im Feld?


DER DOLOPER

Nur einen Katzensprung. Und sein Gespann,

Es fliegt schon vom Skamandros zu den Höhen,

Wo sich das Heer am Rande eilig ordnet,

Er wittert schon entlang der Kriegerreihen.


STIMMEN

(aus der Ferne)

Heil!


DER DOLOPER

Die Streiter rufen...


STIMMEN

Heil !

Achilles! Heil, Pelide! Heil, Sohn Gottes!

Er lebe ewig! Heil!


DER DOLOPER

Er hemmt den Schritt!

Vor der Versammlung der Argiver-Fürsten

Verlangsamt er den Lauf. Odysseus naht ihm.

Vom Sitze springt er, staubbedeckt, nach unten!

Er gibt den Zügel ab. Er dreht sich um.

Er nimmt den Helm ab, der den Kopf bedrückt.

Und alle Könige umgeben ihn!

Die Griechen grüßen ihn, die Jubelnden,

Er schwingt um ihre Kniee, weg mit ihm!

Und Automedon führt die Pferde schreitend

Mit heißen Dampfes Qualm an seiner Seite.

Hier rollt bereits umher der ganze Jubel!

O komm zu uns! Ich ruf dich an, o Gottheit!

O schau, o schau, o schau, da ist er schon!



VIERTE SZENE


(Achilles, Odysseus, Diomedes, Antilochus, Automedon mit der Quadriga an seiner Seite, die Armee der Griechen)


ODYSSEUS

Gegrüßt, du Held mit deiner heißen Brust,

Sei mir gegrüßt! Auch siegtest du im Flug!

Bei Zevs! Wenn hinter deinem schönen Rücken

Durch deines hohen Geistes Dominanz

In Staub der Feind fällt, was passieren wird,

Wenn du Erfolg hast, Gott, so tun sie es

Von Angesicht zu Angesicht vor dir.


(Achilles hält den Helm in der Hand und wischt sich den Schweiß von der Stirn, zwei Griechen greifen ihn unbewusst, einer seiner Arme ist verletzt, und sie verbinden ihn)


ACHILLES

Was ist denn los mit dir? Was ist hier los?


ANTILOCHUS

Ich hab in einem Kampf

Bestanden die Geschwindigkeiten-Prüfung,

Als ob er freigelassen worden wäre.

Gewitter, das im Himmelsflugzeug brüllt,

Noch nicht der staunensreichen Welt gezeigt.

Bei den Erinnyen würde ich bereuen.

Entfliehe mit dem fliehenden Gespann,

So knarren stark des Lebens Eisenschienen,

Die Sündenschuld der ganzen Burg von Troja,

Die Muschel meines Busens war geladen.


ACHILLES

Die Narren!


EIN GRIECHISCHER FÜRST

Wen meinst du?


ACHILLES

Was ärgerst du mich so?


DER ERSTE GRIECHE

(der seinen Arm verbindet)

Stopp! Stopp! Du blutest!


ACHILLES

Was solls!


DER ZWEITE GRIECHE

Steh auf!


DER ERSTE

Lass dich verbinden.


DER ZWEITE

Gleich wirds passieren.


DIOMEDES

Es wurde hier genannt am Anbeginn,

Dazu hat dich gebracht des Volkes Rückzug.

In diesen Flug getaucht, und engagiert

Mit dem Ulyss, den Antilochus hörend,

Der Botschaft brachte uns von den Atriden,

Ich war nicht gegenwärtig auf dem Platz.

Doch alles, was ich sehe, überzeugt mich,

Dass diese meisterhafte Fahrt umsonst wär.

Der Plan das Fundament. Man könnte fragen,

Ob wir im Morgengrauen kämpfen noch,

Zuerst einmal, um selbst uns zu bewaffnen,

Der Felsenbrocken macht sich schon Gedanken,

Die junge Dame soll zusammenbrechen,

So sichrer Schritt, bei Gott in Ewigkeit,

Hast du sie hergeführt zu diesem Stein?


ODYSSEUS

Jetzt, starker Held, wirst du zufrieden sein,

Wenn keiner denkt, dass es dir besser geht,

Wirf dich mit uns in der Argiver Lager,

Des Atreus Söhne rufen uns zurück.

Wir ziehen sie getarnt zurück, versuchen,

Sie ins Skamander-Tal zu locken, wo

Sie Agamemnon überfallen wird.

In einem Hauptkampf wird er sie empfangen.

Beim Gott des Donners! Nirgends, überall!

Kühlst du die Hitze ab, die ruhlos drückt,

So wie ein alter Spießer, der dir folgt:

Und meinen besten Segen geb ich dir.

Ein Gräuel mir, der bis zum Tod gehasst wird,

Wo die Megäre schwingt die Schlangenlocken,

Und unsre Taten bringen keine Ruhe,

Um dieses Feld herum, ich würde gerne,

Ich beichte es, die Spuren deiner Tritte.

O siehe auf die rosig weiße Wange!


ACHILLES

(sein Blick fällt auf die Pferde)

Sie schwitzen.


ANTILOCHUS

Wen meinst du?


AUTOMEDON

(indem er ihre Hälse mit seiner Hand prüft)

Wie Blei.


ACHILLES

Gut. Führe sie.

Und wenn die Luft sie kühlt, so wasche sie,

Die Brust, das Oberschenkelpaar mit Wein.


AUTOMEDON

Man bringt die Schläuche mit.


DIOMEDES

Hier siehst du gut,

Ganz ausgezeichnet, dass wir kämpfen nachts.

Weit abgedeckt, das schärfste Auge sieht es,

Sind all die Hügel von den Jungfraunscharen,

Heuschrecken bleiben nicht mehr eingesperrt,

Und unten auf dem reifen Samenboden.

Wem sonst gelang es, also zu gewinnen?

Ist einer, außer dir, der sagen kann,

Er habe die Zentaurin auch gesehen?

Für nichts, was wir in goldner Rüstung tun,

Um unsre edlen Fürsten zu vertreiben.

Wenn sie Posaunenschall hört, kündet sie,

Sie kommt nicht aus dem Hintergrund hervor,

Und wer weit weg ist, wird vom Wind geführt,

Ich wollt nur ihre Silberstimme hören.

Unrühmlich muss ein Kampf sein, zweifelhaft,

Zuerst mit losem Kriegsgesindel kämpfe,

Dass sie wie Teufelshunde Wache halten.


ACHILLES

(blickt in die Ferne)

Ist sie noch da?


DIOMEDES

Das fragst du?


ANTILOCHUS

Die junge Königin?


DER HAUPTMANN

Man sieht nichts! Fort die Federbüsche alle!


DER GRIECHE

(der seinen Arm verbindet)

Hör auf! Und warte einen Augenblick!


EIN GRIECHISCHER FÜRST

Doch da!


DIOMEDES

Ja, wo?


DER GRIECHISCHE FÜRST

Dort bei der Eiche, unter der sie fiel.

Der Helmbusch winkt schon wieder von dem Kopf,

Und all ihr Unglück scheint vorbei zu sein.


DER ERSTE GRIECHE

Jetzt endlich!


DER ZWEITE

Jetzt kannst du deinen Arm verwenden, Herr.


DER ERSTE

Jetzt kannst du gehen.


(Die Griechen binden einen weiteren Knoten und lassen seinen Arm los)


ODYSSEUS

Du hasts gehört, Pelide,

Was haben wir dir alles vorgestellt?


ACHILLES

Mir vorgestellt?

Nein, nichts. Was war es denn? Was willst du denn?


ODYSSEUS

Was wollen wir?

Wir haben, seltsam, den Befehl gelernt

Von den Atriden. Agamemnon will,

Dass wir zum Griechenlager wiederkehren;

Er schickt uns Antilochus, siehst du ihn,

Mit diesem Schluss des Rats des Generals

Sind alle wir auf rechtem Weg befunden.

Der Kriegsplan ists, die Amazonen-Herrin

Zur Burg der Dardaner zu locken, wo

Inmitten beider Heere, umgetrieben,

Sie muss erklären, wer ihr wahrer Freund ist;

Und wir, wenn sie erwähnte, was sie will,

Wir werden wissen endlich, was zu tun ist.

Ich traue deiner Weisheit, Göttersohn,

Du folgst der wahren Weisheit dieser Ordnung.

Denn Wahnsinn wär es, bei den Uraniden,

Als uns der Krieg nach Troja dringend rief,

Mit diesen Jungfraun hier uns einzulassen,

Bevor wir wissen, was sie von uns wollen,

Und alles, was sie interessiert, sind wir!


ACHILLES

(setzt seinen Helm wieder auf)

Kämpfst du am Kreuzweg denn, wie du es willst?

Ich fühle wie ein Mann und diese Jungfraun,

Wenn sonst auch keiner, werd ich stehen bleiben!

Ob du hier länger stehst bei kühlen Fichten,

Machtloser Lust voll, sie schweift ab, ob nicht

Vom Bette, fern der Schlacht, die sie umgibt,

Das Gleiche gilt für mich: Ich will zum Styx,

Dass du nach Ilium kannst kehren heim.

Wer diese Göttliche begehrt, das weiß ich,

Brautwerber schickt sie mir, den Pfeil gefiedert,

Genug, die ihre Wünsche ihr erfüllen.

Des Todes Flüstern flüstert mir ins Ohr.

Im Leben keiner Schönheit war ich spröde,

Seit mir mein Bart gekeimt, o liebe Freunde,

Weißt du, ich hab es jeder gern getan:

Und als ich das bis heut hab abgeschlossen,

Zevs, Pater, es geschah, weil ich es tat.

Ich hab den Keks bei Büschen nicht gefunden,

Und sie ist ungestört, so will ihr Herz,

Von Küssen, dass das Erz in Armen glühe!

Kurz: Geh! Ich folge euch zum Griechen-Lager,

Des Hirten Stunde ist noch nicht vorbei,

Ich muss doch noch durch ganze Monde gehen

Und Jahre, sie zu kriegen. Dort der Wagen.

Ich will den Ruhm nicht auf die Freunde lenken,

Ich schwör, ich werde Tros nie wieder sehenn

Als bis ich sie zu meiner Braut gemacht,

Und sie, die Stirn umhüllt von Todeswunden,

Kann mit mir durch die Straßen ziehn. So folgt mir!


EIN GRIECHE

Schau! Penthesilea naht sich dir, Pelide!


ACHILLES

Ich ihr. Hat sie den Perser schon bestiegen?


DER GRIECHE

Noch nicht. Zu Fuß geht sie nach oben aber,

Der Perser stampfte ihr bereits zur Seite.


ACHILLES

Wohl an! Ein Pferd erschafft mich, liebe Freunde!

So folgt mir, meine tapfern Myrmidonen.


(Die Armee macht sich auf den Weg)


ANTILOCHUS

Der Mann des Wahnsinns!


ODYSSEUS

Versuche trotzdem

Jetzt deine Rednerkünste, Antiloch!


ANTILOCHUS

Lasst uns ihn zwingen!


DIOMEDES

Er ist schon weg!


ODYSSEUS

Verfluchter Amazonenkrieg!


(Alle ab)




FÜNFTE SZENE


(Penthesilea, Prothoe, Meroe, Asteria, die Amazonenarmee)


DIE AMAZONEN

Heil Jungfrau Siegerin! Erobre sie!

Am Fest der Königin des Rosenkranzes

Es triumphiere deine Seele! Sieg!


PENTHESILEA

Nichts vom Triumph! Nichts von den Rosenkränzen!

Die Schlacht ruft mich erneut aufs schwarze Feld!

Ich zähme noch den jungen stolzen Kriegsgott,

Gefährtinnen! Zehntausend Sonnen scheinen,

Dass alles schmilzt zu Einer heißen Kugel!

Triumph, Triumph für mich und meine Jungfraun!


PROTHOE

Geliebte, ach, ich fleh dich an...


PENTHESILEA

Lasst mich in Ruhe!

Du hörst, wie ich entschied. Was willst du tun?

Die Strömung, von dem Berg herunter schießend,

Herrscht, wenn mein Seelen-Ungewitter tobt!

Ich will ihn sehn im Staub zu meinen Füßen!

Ein ruhmesreicher Schlachttag wie kein andrer,

Die kriegrische Begeisterung verwirrt!

Ist er Gewinner, dieser Schreckensmann?

Die stolze Königin der Amazonen,

In seiner Brust gibt er mir eine Rüstung,

Nahn meine Füße ihm, weicht er zurück?

Ich fühl, mit falscher Götter Fluch beladen,

Da alle Griechen werden vor mir fliehen,

Beim Anblick dieses einen Helden bin

Ich nicht gelähmt? Ich nicht im Kern getroffen?

Die Überwinderin ist die Besiegte?

Wo ist der Sitz von mir, der keine Brust war,

Und das Gefühl, das mich zu Boden wirft?

Ich will in den Tumult der Schlacht mich stürzen,

Wo Spötter-Lächeln auf mein Lächeln wartet!

Er überwindet mich, sonst lebt er nicht!


PROTHOE

Nun, wenn du deinen Kopf schaffst, Königin,

So ruhe dich auf diesem Busen aus.

Der Sturz, der deine Brüste heftig traf,

Entzündete dein Blut, es rauscht im Kopf.

Du zitterst ja an allen jungen Gliedern!

Entscheide dich für nichts, wir flehn dich an,

Bis fröhlich kehrt der Geist zu dir zurück.

Komm, ruhe dich ein wenig bei mir aus.


PENTHESILEA

Warum? Was ist passiert? Was soll ich sagen?

Und tu ich das? Was habe ich denn da?


PROTHOE

Für einen Sieg,

Der deine Seele flüchtig provoziert,

Du willst das Spiel der Schlachten neu beginnen?

Ich hab den wunsch dir nicht erfüllt, ich weiß nicht,

Und deinem Herzen blieb der Segen fern

Wie einem schlecht gelaunten Kind, wer hat

Des Volks Gebet gekrönt und dann verworfen?

Ha, schau! Verflucht das Schicksal heute mir!

Wie ist das Schicksal heute voller Tücke,

O meiner Seele liebe Freundinnen,

Verbündet, mir zu schaden, mich zu kränken!

Wo sich die Hand, die geile, nur bewegt,

Die Herrlichkeit an mir vorüber fließt,

Sie greifen nach dem goldnen Lockenhaar,

Die böse Macht auf meinen Weg zu bringen,

Trotz allem ist der Widerspruch mein Herz!

(zu sich selbst)

O Himmlische, beschütz die Königin!


PENTHESILEA

Denk ich nur an mich selbst, sinds meine Wünsche,

Wer ruft zurück mich auf das Feld der Schlacht?

Wenn es das Volk ist, ist es nicht Zerstörung,

Der in dem Sieg wahnsinniger Vergiftung,

Geräusch von Flügeln, die von ferne flattern?

Was ist geschehn? Wir sind mit Vesper einig,

Wer kann sich nach getanem Werk erholen?

Gemäht wir liegen, an das Seil gebunden,

Der Schatz der Erde üppig, hoch die Scheune,

Sie sind bis an den Himmel aufgetürmt:

Die Wolke über ihm schwebt hoffnungslos,

Die Strahlen der Zerstörung drohen ihm.

Das Haar des jungen Mannes überwältigt,

Du wirst mit Blumen nicht die Haare kränzen,

Posaunen Schallen, Klapperbleche tönen,

Du führe sie zu deinem Duft des Hauses.

Aus jeder Tücke jeden Hinterhalts,

Der sich in ihn ergießt, ich seh Achilleus.

Spring du auf deine frohen Jubelrufe,

Du, der Gefangenen Betrügerin,

Folgt Themiscyra zu der hohen Mauer,

Zum Tempel, der der Artemis geweiht ist.

Die Ketten noch, die Rosenblüten-Ketten,

Sie reißen von den Gliedern ab und unsre

Gewichte erzgegossen sie beschweren.

Soll ich die Fessel nehmen ab? Ich wüte!

Schon fünf mit heißem Schweiß gefüllte Sonnen

Er zitterte beim Sturze und entkam:

Da er dem Wind des Streiches ausgesetzt,

Ein Treffer, unter meines Pferdes Hufen,

Wie eine reife Frucht der Tropen fallend?

Nein, ehe ich, was ich so schön begann,

Nicht ende, ehe ich nicht ganz den Kranz

Gefangen, der um meine Stirne wirbelt,

Eh hab ich keine Töchter, wie ich wollte,

Jetzt, auf dem Gipfelglück, führt mich die Freude,

Und eher brüllt noch seine Pyramide.

So kollabiere über mich und ihn:

Verflucht das Herz, das sich nicht selbst beherrscht!


PROTHOE

Dein Auge, Herrscherin, es leuchtet seltsam,

Es ist, als würde rollen der Verstand,

So dunkel, wie gestiegen Mutter Nacht

In meinen strafereichen Busen selbst.

Die Herde, welche du im Herzen fürchtest,

Flieht überall vor dir wie Spreu vorm Wind;

Noch ist ein Speer auf Erden kaum zu sehen.

Achilleus, wie du dich dem Heer gestellt hast,

Er ist nun abgeschnitten vom Skamandros,

Nicht necke ihn und seinen weichen Blick:

Der erste Schritt, bei Zeus, das schwöre ich,

Er setzt sich zu der Wehr der Danaer,

Ich will dich schützen vor des Heeres Schwanz.

Siehst du, bei allen Göttinnen, nicht einen

Von den Gefangnen wird er dir entreißen.

Groß die Brillanz der meilenfernen Waffen,

Es fürchtet nicht dein Heer den Wurf der Pferde.

Das Lachen einer Jungfrau stört dich nicht!

Mit meinem Kopfe steh ich dafür ein.


PENTHESILEA

(indem sie sich plötzlich an Asteria wendet)

Kann das passieren, o Asteria?


ASTERIA

O Herrscherin!


PENTHESILEA

Komm ich zum Heer, wie Prothoe es will?

Zurück nach Themiscyra sie zu führen?


ASTERIA

Verzeih mir meinen Fall, Prinzessin mein!


PENTHESILEA

Sprich mutig, denn ich höre.


PROTHOE

(schüchtern)

Wenn du den Rat willst, bitte!

Versammelt, alle Jungfraun zu befragen,

So wirds gemacht.


PENTHESILEA

Den Rat hier will ich hören.

Was bin ich seit den letzten Stunden?

(Pause, in der sie sich sammelt)

Kann sprechen ich zum Heer, Asteria,

Kann ich das Heer mit mir nach Hause nehmen?


ASTERIA

Wenn du es willst, o Herrscherin, lass ab,

Gesteh ich, wie ich übers Schauspiel staune,

Das fällt in meine glaubenslosen Sinne.

Vom Kaukasos, mit meinem Jungfraun-Stamm,

Ein Sonnenaufgang später war die Zeit,

Ich kann den Schuss des Heeres nicht ertragen,

Der wie ein Bach geschossen ist und folgt,

Nur heute, weißt du, in der Dämmerung,

Dies ist der Ort, wo mit Verstand ich lande.

Die Freude, die aus tausend Kehlen tönt,

Die Nachricht kommt: Der Sieg, für den man kämpft,

Bereits entschieden ist, auf jeden Wunsch hin,

Der ganze Amazonen-Krieg. Erfreut,

Ich sag, dass dir des Volks Gebet gehört.

So einfach, überflüssig und erfüllt,

Ich nehme es zurück. Die Neugier treibt mich,

Zu sehn die Herde, unsres Sieges Beute.

Und eine Handvoll Knechte, blass und zitternd,

Mein Auge sieht, den Ausstoß des Argivers,

Sie fliehen, werfen ihre Schilde weg,

Von deinem Heer ergriffen, schwärmerisch.

Vor Trojas stolzer Mauer steht die Schar,

Helenen-Heer, und Agamemnon steht noch,

Und Menelaos, Ajax, Palamedes,

Odysseus, Diomedes, Antilochus,

Sie wagen, dir ins Angesicht zu sehen:

#Ja, dieser junge Nereiden-Sohn,

Der deine Hand mit Rosen schmücken sollte,

Die Stirn, die heult, die überragend ist,

Er will den Stoß, und er erklärt es laut,

Setzt sich auf deinen königlichen Nacken:

Der Jungfraungöttin große Tochter fragt mich,

Ob nun die Prozession des Siegs zu feiern.


PROTHOE

(leidenschaftlich)

O Königin, er ist ein falscher Mann,

O Hoheit voller Tapferkeit und Schönheit!


PENTHESILEA

O Ruhe! Der Verhasste!

Asteria fühlt sich so an wie ich,

Hier mir zu sinken wert, und dieser hier,

Da steht er auf dem Kampfplatz, widersetzt sich!


PROTHOE

Doch nicht aus Leidenschaft, o Herrscherin!


PENTHESILEA

Du kalte Schlange! Fange deine Zunge!

Willst deiner Herrin Ingrimm du ertragen?


PROTHOE

So wage ich den Zorn der Königin!

Ich werde dein Gesicht nicht wieder sehen

Als feige, im Moment, für dich die Eine,

Ich fühle mich geschmeichelt, meine Herrin,

Verräterin zur Rechten dir zu sein.

Du stehst in Flammen, wie du flammst, nicht lodernd.

Er kommt, den Krieg der Jungfrau fortzusetzen;

So wenig, dass man sich mit Speeren misst,

Der Löwe, der vom Gift betrunken ist,

Das stellt der Jäger hin verräterisch.

Nicht zu Achilleus, nein, zur Ewigkeit,

Wirst du in dieser Stimmung Sieg erringen?

Vielmehr die Sonne sinkt, wie uns verheißen,

Die Jugendlichen, die uns überwunden,

So viele der Probleme unbezahlbar,

Verlieren wir uns nun in deinem Rausch.


PENTHESILEA

Wie seltsam ist das doch und unverständlich!

Was macht dich plötzlich denn so feige, Freundin?


PROTHOE

Wer, ich?


PENTHESILEA

Wen überwältigst du? So sag es mir.


PROTHOE

Lykaon, der Arkadier Gebieter.

Ich glaub, du hast Lykaon schon gesehen.



Penthesilea. So, so. War es das da?

Derjenige, der zitternd stand, mit gefaltetem Helmbusch,

Als ich gestern den Gefangenen sah -


Prothoe. Zitternd!

Er war so fest wie immer der Pelide für dich!

Im Kampf von meinen Pfeilen getroffen, heiß,

Wenn er mich zu meinen Füßen sanktionieren würde, wäre ich stolz auf ihn,

An diesem Rosenfest, stolz wie einer,

Zu unserem heiligen Tempel.


PENTHESILEA

Ja wirklich? Wie du so begeistert bist!

Nun denn, er wird dir nicht entrissen werden!

Du führ ihn aus der Herde zum Gefangnen,

Du bringe den Arkadier herein!

Unkriegerische Jungfrau, nimm ihn dir,

Entfliehe du, dass du ihn nicht verlierst,

Eil aus des Kampfes Klang mit ihm hinaus.

In Hecken duftender Holunderbeeren,

In Bergen, an dem fernen Golf, wo du

Das wehe Lied der Nachtigall vernimmst,

Und feire jetzt, du lichter Kranz, das Fest,

Das deine Seele nicht erwarten kann.

Vom Angesichte weg sei ewig mir,

Verbannt sei aus der Hauptstadt, lass mich nur,

Ich liebte dich und deine stillen Küsse,

Wenn alles, Ruhm und Vaterland und Liebe,

Geht mit der Dame, mit der Freundin unter!

Lass los, sei frei! Ich möchte nichts mehr wissen

Von deinem hasserfüllten Blick auf mich!


MEROE

O Königin!


EINE WEITERE JUNGFRAU

(von ihrem Gefolge)

Was für ein Wort hast du gesagt?


PENTHESILEA

Still, sage ich! Um mich zu rächen, weihe

Dem Tod ich den, um den sie weinend fleht!


EINE ANDERE AMAZONE

Achilleus ist dir nahe, Herrscherin!


PENTHESILEA

Er nähert sich. Nun, Jungfrau, auf zum Kampf!

Genug von Spießen, gut geeignet, scharf,

Der Schwerter Wetter-Flamme macht mich fertig!

Ihr müsst mir Lust gewähren, Göttinnen,

Sieg über den mit Lust ersehnten Mann,

Ihn in den Staub vor meinen Fuß zu werfen!

Das ganze Maß des Glücks geb ich dir frei,

Der Wollust, die gehört zu meinem Leben.

Asteria, du wirst die Truppen führen,

Du kümmre um die Griechen dich und sorge,

Dass ich nicht durch die Leidenschaften sterbe!

Die Jungfrau selbst, die immerwährende,

Trifft den Peliden selbst! Das ist ein Pfeil,

Der hat des Kopfes Tod verschärft! Was sag ich?

Von seiner Locken Gold, das mich berührt!

Ich weiß nur, wie man fällt der Göttin Sohn.

Hier dieses Eisen solls, Genossinnen,

Mit sanftester Umarmung, lasst ihn mir,

Weil ich mit Eisen nur umarmen kann,

Ihn ziehn hinunter mir auf meine Brüste!

Erhebt euch, Frühlingsblumen, und sein Herbst,

Dass keines seiner Glieder sich verletzt!

Ich mess mein Blut, als wenn es seines wäre!

Ich ruh nicht, bis ich aus der Luft gekommen,

Wie eine schön gefärbte Vögelin.

Sie fiel auf mich herab, jetzt aber liegt sie

Mit den verdrehten Flügeln, oh ihr Mädchen,

Zu meinen Füßen in dem roten Staub.

Nun denn, wie alle die Gebenedeiten,

Wir feiern unsern Sieg und den Triumph,

Der Jubel kommt ins Haus, dann bin ich da.

O hohes Fest der Königin der Rosen!


(Als sie weggeht, sieht sie die weinende Prothoe und dreht sich unruhig um. Dann plötzlich ihr um den Hals fallend)

O Prothoe, du Schwester meiner Seele,

Wirst du mir folgen, deiner Königin?


PROTHOE

Bis in den Hades! Könnte ich denn ohne

Penthesilea in den Hades gehen?


PENTHESILEA

Ach, du bist besser als die Männer. Willst du?

Wir kämpfen, komm, gewinnen miteinander,

Wir beide oder keine! Dies der Slogan,

Dies: Rosen für die Krone unsrer Helden,

Ja, Rosen! Oder traurige Zypressen!


(alle ab)



SECHSTE SZENE


(Die Hohepriesterin von Artemis mit ihren Priesterinnen erscheint. Es folgen ihnen eine Schar junger Mädchen mit Rosen in Körben auf dem Kopf und die Gefangenen, geführt von einigen bewaffneten Amazonen)


DIE HOHEPRIESTERIN

Nun, wie ihr liebt die Rosenknospen, Jungfraun,

Lasst mich die Früchte eurer Mauern sehen,

Hier, wo der Felsvorsprung alleine schäumt,

Im Schatten grüner Pinien, sind wir sicher,

Hier gießet eure Erde vor mir aus.


ERSTES MÄDCHEN

Ich pflückte diese Rosen, große Mutter.


ZWEITES MÄDCHEN

Hier habe ich den Schoß voll weißer Rosen.


DRITTES MÄDCHEN

Und dies bin ich, die dir die Rosen schenkt.


VIERTES MÄDCHEN

Und alles hier entspringt aus meinem Herzen.


(Die anderen jungen Mädchen folgen.)


DIE HOHEPRIESTERIN

Das blüht so wie der Gipfel der Hymetta!

Noch solchen Tag des Segens, Artemis!

Ich bin noch nicht zum Ruhm des Volks gegangen.

Die Mutter und die Tochter bringen Gaben.

Mich blendet nicht die Pracht der Doppelgänger,

Ich weiß sehr wohl, wem nur mein Dank gebührt.

Ist das denn alles, was ihr habt, ihr Kinder?


ERSTES MÄDCHEN

Nichts andres, als was du hier siehst, war da.


DIE HOHEPRIESTERIN

Da war doch deine Mutter fleißiger.


ZWEITES MÄDCHEN

Auf dieser Feldern, Herrin, wars geerdet.

Die Mädchen fangen sich wie Rosenknospen.

Dicht liegen Rosen-Mädchen auf den Hügeln,

Der jungen Griechen Samen steht, der Halbmond.

Die Ernte nur erwarten frohe Schnitterinnen,

So blühn sie sparsam in den Tälern rings,

Und tief verwurzelt, sag ich dir, die Rose,

Man wollte lieber Pfeil und Lanze sehen,

Wenn sie mit ihren Dornen stechen will,

Sieh dir die Finger an, ich fleh dich an.


DRITTES MÄDCHEN

Auf einem Felsen trau ich mich zu führen,

Um eine Rose auszuwählen dir,

Die blasse Rose, dunkelgrün ihr Kelch,

Sie schimmert immer noch, ein fester Knoten,

Noch nicht erblüht sie für die volle Liebe.

Ich packe sie, ich stolpere, ich sinke

In einen Abgrund, in die Nacht des Todes.

Ich glaub, verloren, in das Grab zu sinken.

Doch war mein Glück da eine Pracht von Rosen,

Hier steht, dass wir noch Siege feiern werden,

Die Amazone schließlich triumphiert!


VIERTES MÄDCHEN

Ich hab gerupft, du Hohepriesterin,

Ich suche eine Rose aus für dich.

Doch ist es eine Rose! Diese! Schau!

Die Rose, um des Königs Kranz zu krönen!

Penthesilea wünschte sichs nicht schöner,

Wenn sie Achilleus fällt, den Sohn der Göttin!


DIE HOHEPRIESTERIN

Penthesilea wird Achilleus fällen,

Wirst du ihr dann die Königsrose geben?

Behalte sie mit Vorsicht, bis sie kommt.


ERSTES MÄDCHEN

Zukünftig, wenn beim Beckenschlag von neuem

Die Amazonen-Heere ziehen in die Schlacht,

Dann lass uns gehen, doch nicht mehr, versprochen,

Nur Rosen pflücken und nur Kränze winden,

Den Sieg der Mütter zu verherrlichen!

Schau, dieser Arm, er schwingt bereits den Speer,

Die Schleuder mit den Steinen trifft das Ziel.

Wozu das Ganze? Mir blüht schon ein Kranz,

Und mutig in der Menge darf er kämpfen,

Der junge Mann, dem ich die Sehne spanne.


DIE HOHEPRIESTERIN

Du meinst? Natürlich! Nun, du musst es wissen.

Hast du dir schon die Rosen angesehen?

Im nächsten Lenz, sobald wie wieder reif sind,

Sollst du den Jüngling in der Menge suchen.

Jetzt drängen sich der Mütter frohe Herzen,

Die Rosen krümmten sich sehr schnell zu Kränzen.


ALLE MÄDCHEN

Verschwindet hier und macht euch ans Geschäft!

Wie greifen wir es an, was nun zu tun ist?


ERSTES MÄDCHEN

(zum zweiten)

Komm her, Glaukothoe!


DRITTES MÄDCHEN

(zum vierten)

Komm, Charmion!


(Sie sitzen in Paaren)


ERSTES MÄDCHEN

Wir Amazonen winden nun den Kranz,

Die Göttin füllte uns die Rosenbüsche.


DRITTES MÄDCHEN

Parthenion, o Schwester, mit den Augen

Der furchtbaren Medusa fessle Männer!


DIE HOHEPRIESTERIN

(zu den bewaffneten Amazonen)

Wollt ihr die Gäste denn nicht amüsieren?

Steht doch so hilflos nicht herum, ihr Jungfraun,

Als müsst ich euch das Werk der Liebe lehren!

Wagt ihr es nicht, ein nettes Wort zu sagen?

Hört ihr nicht, was die Müden sich erflehen?

Was wünschen sie sich denn, was brauchen sie?


ERSTE AMAZONE

Ich weiß, sie brauchen nichts, Hochwürdigste.


ZWEITE AMAZONE

Wir halten sie für böse Männer nur.


DRITTE AMAZONE

Und kommt man ihnen nah, so schaun sie weg.


DIE HOHEPRIESTERIN

Wenn sie dich böse machen, unsre Göttin,

So sollen sie es büßen! Warum hast du

Im Aufruhr sie denn auch so hart geschlagen?

Sag, was geschehen wird, um sie zu trösten,

Dann werden sie nicht unerbittlich sein.


ERSTE AMAZONE

(zu einem gefangenen Griechen)

Willst du auf weichen Teppichen, o Jüngling,

Die Glieder ausruhn? Soll ich ruhn auf Blumen?

Weil du sehr müde scheinst, ein Bett sei da

Für dich im Schatten eines Lorbeerbaumes?


ZWEITE AMAZONE

Soll ich das süße Perser-Öl verwenden?

Sol ichs mit Wasser, frisch vom Quell, vermischen,

Dir zu erfrischen die verstaubten Füße?


DRITTE AMAZONE

Doch den Orangensaft lehnst du nicht ab,

Der liebevoll dir angeboten wird?


DIE DREI AMAZONEN

So rede nur! Womit kann dir gedient sein?


GRIECHE

Die Amazonen dienen mir mit nichts.


ERSTE AMAZONE

Wie seltsam seid ihr Fremden! Was denn wärmt dich?

Was ists? Denn unser Pfeil ruht in dem Köcher.

Was bist du so entsetzt, wenn du uns siehst?

Ist es das Löwenfell, das dich erschreckt?

Du mit dem Gürtel, sprich, was fürchtest du?


GRIECHE

Verkünde mir: Wem windet ihr die Kränze?


ERSTE AMAZONE

Wem wir die Kränze winden? Euch! Wem sonst?


GRIECHE

Uns! Und das sagst du noch, Unmenschliche?

Willst uns im Blumenschmuck als Opfer schlachten?


ERSTE AMAZONE

Beim Tempel unsrer großen Artemis,

Wo denkst du hin? In ihren dunklen Hain,

Wo ihr verzaubert werdet ohne Maß!


GRIECHE

(zu den anderen griechischen Gefangenen)

War je ein Traum so bunt, wie das hier wahr ist?




SIEBENTE SZENE


(Ein Hauptmann erscheint. Die Vorigen.)


HAUPTMANN

An diesem Ort, Verehrte, treff ich dich!

Und in der Zwischenzeit, den Steinwurf fern,

Bewaffne die Armee zu der Entscheidung!


HOHEPRIESTERIN

Ah, die Armee! Unmöglich! Aber wo denn?


HAUPTMANN

Aus diesem Tal, das der Skamandros leckt.

Du lausch dem Wind, der von den Bergen weht,

Hörst du den Donnerschrei der Königin?

Gewehr-gezogne Waffnen klirren, Pferde,

Trompeten, Hörner, Zimbeln und Posaunen,

Du hör den ehrenhaften Klang des Krieges.


EINE PRIESTERIN

Wer denn erleuchtet dort den Hügel schnell?


DIE MÄDCHEN

Ich!


(Sie steigen den Hügel hinauf.)


HOHEPRIESTERIN

Die Königin! Nein, sprich! Es ist unmöglich!

Warum, wenn doch die Kriege noch nicht toben,

Hat sie der Göttin Rosenfest beschlossen?


HAUPTMANN

Das Rosenfest. Hat sie Befehl gegeben?


HOHEPRIESTERIN

Ja, mir!


HAUPTMANN

Doch wo und wann?


HOHEPRIESTERIN

Vor kurzem stand ich vor dem Obelisken,

Wie der Pelide, sie, auf seinen Fersen,

So wie der Wind, der hier an mir vorbei weht.

Und ich: Wie gehts dir? Fragte ich die Schnelle.

Zum Rosenfest! Rief sie: du wirst es sehen!

Und flog an mir vorbei und freute sich.

O lass es nicht erblühen, Jungfrau Göttin!


DIE ERSTE PRIESTERIN

(zu den Mädchen)

Und seht ihr sie? So sprecht!


DAS ERSTE MÄDCHEN

(auf dem Hügel)

Wir sehen nichts! Kein Federhelm zu sehen.

Ein Schatten nur, vom Wetter überflogen,

Das Feld umher, der Menschen Schar allein.

Verwirrter Krieger-Haufen nimmt sich wahr,

Die gegenseitig sich im Hades suchen.


ZWEITE PRIESTERIN

Sie wird den Rückzug überwachen wollen.


ERSTE PRIESTERIN

Das denk ich auch.


HAUPTMANN

Die Königin ist jetzt bereit zum Kampf,

Ich sag es euch, Achilleus gegenüber,

Die Dame, frisch, der Perser-Stute gleich,

Die in die Luft getaucht ist und sie trägt,

Den heißen Blick von ihren Wimpern sendend,

Mit Atemzügen, frei und voller Jubel,

Als ob die jungen kriegerischen Brüste

Erst jetzt in dieser Schlacht Gewühle kommen.


HOHEPRIESTERIN

Wonach denn strebt sie? Sag es, beim Olymp!

Was ist es denn, dass wir zu Tausenden

Gefangne durch die Wälder schwärmen lassen,

So dass du immer noch gewinnen kannst?


HAUPTMANN

Was bleibt denn euch noch weiter zu gewinnen?


DIE MÄDCHEN

(auf dem Hügel)

O Göttin!


ERSTE PRIESTERIN

Was ist? Die Schatten, sind sie denn entkommen?


DAS ERSTE MÄDCHEN

O Allerheiligste, o Jungfrau, komm!


ZWEITE PRIESTERIN

So sprich!


HAUPTMANN

Was bleibt für sie denn weiter zu gewinnen?


DAS ERSTE MÄDCHEN

Schau, schau! Die Wetterwolken reißen auf,

Die Sonne ist ein Teil der Sonne nur.

Auf den Peliden fällt herab der Knoten!


DIE HOHEPRIESTERIN

Auf wen?


DAS ERSTE MÄDCHEN

Auf den Peliden! Ja, auf wen denn sonst?

Auf einem Hügel steht er da und leuchtet,

In Stahl geschient sein Pferd und er, ein Saphir,

Ein Chrysolith wirft solche Strahlen nicht!

Die Erde um uns her, die blühend-bunte,

Ist eingehüllt ins Dunkel des Gewitters,

Nicht als ein dunkler Boden, eine Folie,

Die Strahlenpracht des Einzigen zu heben!


HOHEPRIESTERIN

Und was betrifft da die Peliden-Leute?

Was ist das für die Tochter, Königin,

Für Männer sich im Kampfe einzusetzen?

(zu einer Amazone)

So strahl, Arsinoe, vor ihrem Antlitz

Und sage ihr es in der Göttin Namen,

Die Jungfrau hat gestellt sich ihren Töchtern.

So bitt ich sie, bei ihrem Zorn und Grimm,

Die Göttin führt uns alle jetzt nach Hause,

Und schnell zur Jungfrau heim, in ihren Tempel,

Das Rosenfest der Mädchen zu eröffnen!


(die Amazone ab)


Bezieht euch nur auf nie gehörten Wahnsinn!


ERSTE PRIESTERIN

Ihr Kinder! Seht ihr nicht die Königin?


ERSTES MÄDCHEN

(auf dem Hügel)

Das ganze Feld, es leuchtet, und da ist sie!


ERSTE PRIESTERIN

Wo zeigt sie sich?


MÄDCHEN

Die Jungfrau an der Spitze aller Jungfraun!

Schau, wie sie in der goldnen Rüstung schimmert,

Tanzt voller Kampfbegier! So ist es ja,

Als ob sie heiß von Leidenschaft getrieben,

Im Flug die goldne Sonne wollte hetzen!

Sie will der Sonne goldne Krone küssen!

Sie will sich selber in den Himmel schwingen,

Um wie die Frau im Himmelreich zu sein.

Die Perser konnten es, dem Wunsche folgend,

Mit Flügeln in den Äther aufzusteigen!


PRIESTERIN

(zum Hauptmann)

Doch damals war es keine junge Frau,

Wer sie gewarnt, wer sie zurückgehalten?


HAUPTMAN

Sie warf die ganze Heerschar in die Luft.

Steh du im Wege hier auf diesem Platz.

Prothoe tat ihr Bestes. Jede Art

Von Sprache war erschöpft. Nach Themiscyra

Is sie zurückgekehrt. Sie schien der Stimme

Der göttlichen Vernunft nicht taub zu sein:

Es war der giftigste von Eros‘ Pfeilen,

Man sagt, er hat ihr junges Herz getroffen.


HOHEPRIESTERIN

Was sagst denn du dazu?


ERSTES MÄDCHEN

(auf dem Hügel)

Sie treffen sich! Ihr Göttinnen und Götter!

So haltet sie doch an der Erde fest.

Gerade jetzt, wo ich dies Wort gesagt,

Da stürzen sie, zwei Sterne, aufeinander!


HOHEPRIESTERIN

(zum Hauptmann)

Du sagst, die Königin? Unmöglich, Freund!

Sie treffen sich mit Eros‘ Pfeil? und wo?

Die Führerin des diamantnen Gürtels?

Die Tochter Artemis‘, der Brüste mangelnd,

Des Ziels der Gift-gespitzten Feder-Pfeile?


HAUPTMANN

Das sagt zumindest mir des Volkes Stimme,

Und Meroe hat es mir anvertraut.


HOHEPRIESTERIN

Das ist ja schrecklich!


(Die Amazone kehrt wieder zurück)


ERSTE PRIESTERIN

Und nun? Was bringst du mit? So rede doch!


HOHEPRIESTERIN

Ist es bestellt? Hast du die Frau gesprochen?


AMAZONE

Es war zu spät, o Heilige, vergib.

Ich konnte sie nicht nehmen aus dem Trupp.

Bald hier, bald da erschien‘s, sie treffen sich.

Doch Prothoe, für einen Augenblick,

Ich traf sie, sagte ihr, was sei dein Wille;

Sie gab mir Antwort, was, ich weiß es nicht,

Ob ich‘s in der Verwirrung auch gehört.


HOHEPRIESTERIN

Nun, welches Wort?


AMAZONE

Sie hielt, auf ihrem Pferd, und sah, so schien es,

Mit Augen herrlich auf die Königin.

Und als ich‘s ihr gesagt, wie du empört bist,

Dass die bedeutungslosesten Personen

Den Kampf verlängern um nur Einen Kopf,

Sie sagte: Geh zu deiner Priesterin,

Ich werde niederknien und für sie beten,

Dass dieser eine Kopf im Kampf noch fällt;

Sonst wird für uns es nicht Erlösung geben.


HOHEPRIESTERIN

O sie geht steil, verlässt den Weg zum Hades!

Und nicht den Feind, wenn er ihr nur begegnet,

Sie wird in ihrem Schoß zum Feinde sinken.

Sie wird uns alle in den Abgrund ziehen;

Den Kiel, den seh ich, der an uns gebunden,

Trägt uns nach Griechenland, geschmückt mit Bändern,

Im Geiste schäumt bereits der Hellespont.


ERSTE PRIESTERIN

Wozu denn das? Die Katastrophe naht!





ACHTE SZENE


(Ein Oberin führt die vorherigen.)


OBERIN

Flieht! Rette die Gefangnen, Priesterin!

Das ganze Heer der Griechen ist gefallen.


HOHEPRIESTERIN

Ihr Göttinnen und Götter! Was geschah?


ERSTE PRIESTERIN

Wo ist die junge Dame?


OBERIN

Im Kampf getötet, und das ganze Heer

Der Amazonen überall verstreut.


HOHEPRIESTERIN

Du schwärmt von einer! Was hast du gesagt?


ERSTE PRIESTERIN

zu den bewaffneten Amazonen)

So bringt doch die Gefangenen hinweg!


(Die Gefangenen werden weggebracht.)


HOHEPRIESTERIN

So sage du uns: Wo? Und wann? Und wie?


OBERIN

Das Monster sage dir es im Moment!

Achill und sie, mit präsentierten Lanzen,

Wenn sie sich treffen, donnern zwei Gewitter,

Die wolkig ineinander übergehen;

Die Lanzen, schwächer als die Brüste, splittern:

Er, der Pelide, steht, und Penthesilea,

Sie sinkt, auf ihrem Pferd umhüllt vom Tod.

Und ist sie jetzt der Rache überlassen,

Im Staub, der vor ihm rollt, so denkt ein jeder,

Er wird dem Hades ganz sie überliefern;

Die Unerklärliche steht da, ganz blass,

Des Todes Schatten dort, o Göttin! Ruft er,

Welch einen Blick die Sterbende mir schenkte!

Vom Pferde schwingt er eilig sich herab;

Und immer noch gebunden an den Schrecken,

Der Junggeselle steht, dem Wort gemäß.

Kein Schwert wagt es, die Jungfrau zu berühren,

Die Unverfrorene, der er sich nähert.

Die Göttin mit dir, Penthesilea! ruft er,

In seinen starken Armen hebt er sie,

Und nach der Tat, die er vollbracht hat, fluchend,

Erweckt er sie zum Leben, heulend, jammernd!


HOHEPRIESTERIN

Er flucht sich selbst?


OBERIN

Nun fort, Verhasste! donnert die Armee

Ihm gegenüber; dank ihm mit dem Tod,

Ruf Prothoe, wenn er den Platz verlässt:

Der treffendste der Pfeile über ihm!

Und mit des Pferdes Huftritt, ihn verdrängend,

Nimmt man die Dame ihm aus seinen Armen.

Inzwischen doch erwacht die Jammervolle,

Du führst sie röchelnd, mit gerissenen Brüsten.

Das Haar ist von der Krone ganz zerquetscht,

Doch er, der unglaubliche Myrmidone,

Die Göttin hat in einem erznen Tiegel

Ihm das verliebte Herz geschmolzen plötzlich,

Er ruft: Ich fürchte meine Freundinnen!

Achilles grüßt dich mit dem Kuss des Friedens!

Und wirf das Schwert und wirft den Schild zu Boden,

Er reißt die Rüstung sich von seiner Brust,

Und folgt - mit Schlägen könnte, mit Händen,

Wenn du ihn schlagen kannst, ihn niederreißen -

Der unerschrockne Schritt des Königs folgt:

Als ob er es schon wüsste, der Verrückte,

Dass unserm Pfeil sein Leben heilig ist.


HOHEPRIESTERIN

Und wer gab den Befehl, den ganz verrückten?


OBERIN

Die junge Königin! Wer anders sonst?


HOHEPRIESTERIN

Das ist ja schrecklich!


ERSTE PRIESTERIN

Sie wackelt, angeführt von Prothoe,

Du selbst, das Bild des Elends, komm herein!


ZWEITE PRIESTERIN

Ihr Göttinnen des Himmels! Welch ein Anblick!





NEUNTE SZENE


(Penthesilea, geführt von Prothoe und Meroe.)


PENTHESILEA

(mit schwacher Stimme)

Ihr Hunde alle, geht ihm nach! Mit Feuer

Und Flammen peitschen ihn die Elefanten!

Mit Sichelwagen schlägt man auf ihn ein,

Und mäht ihm seine männlich-starken Glieder!


PROTHOE

Geliebte Königin! Wir bitten dich!


MEROE

Geliebte Königin! Erhöre uns!


PROTHOE

Er folgte dir, Achilles, der Pelide;

Wenn du dein Leben liebst, so flieh vor ihm!


PENTHESILEA

Um meine Brüste zu zertrümmern, Mädchen!…

Ich bin ja wütend nicht auf eine Lyra,

Die wollt ich treten, weil sie stille war,

Im Zug des Nachtwinds, meinen Namen flüsternd.

Dem Bären gegenüber hockte ich

Und streichelte den Panther, mir gegeben,

Mit so viel Emotion, wie ich ihm nah bin.


MEROE

Du willst ihm also nicht entkommen, Jungfrau?


PROTHOE

Willst du nicht fliehen vor dem Feinde, Jungfrau?


MEROE

Du willst dich selbst nicht retten, Königin?


PROTHOE

Die nie ein Name nennt, du Unerforschte,

Ist das der rechte Ort, um das zu tun?


PENTHESILEA

Ist‘s meine Schuld, dass ich im Kriege bin?

Um seinetwillen muss der Kampf doch gelten?

Was will ich, wenn ich zücke ihm mein Schwert?

Will ich ihn runter in den Hades schleudern?

Ich will ihn, o ihr Göttinnen, nur ihn,

Ich will ihn hier auf diese Brüste ziehen!


PROTHOE

Sie hat es nicht geschafft, die Königin.


HOHEPRIESTERIN

Unglückliche!


PROTHOE

Verrückte!


HOHEPRIESTERIN

Sie denkt an Einen Menschen nur.


PROTHOE

Der Fall hat ihr Bewusstsein ganz zerstört.


PENTHESILEA

(mit erzwungener Fassung)

Nun gut, nun gut, was immer ihr auch sagt.

Wie denn auch immer. Ich will ruhig werden.

Dies Herz, ich muss, ich will es mir erobern,

Und tu mit Gnade, was die Not mir bringt.

Ihr habt ja Recht. Warum auch wie ein Kind,

Ein unbestimmter Wunsch gewährt sich nicht,

Mit meiner Göttin brechen? Kommt nun, weg.

Das Glück, gesteh ich, wär mir lieb gewesen;

Doch fällt es nicht herab aus heiterm Himmel,

Ich will für ihn den Himmel nicht bestürmen.

Hilf mir nur weg, ein Pferd wird da mir helfen,

So führe ich euch heim in unsre Heimat.


PROTHOE

O dreimal heilig und gesegnet, Herrin!

Kein Wort dem Königshaus wie dies so würdig.

Komm, alle sind ist bereit, von hier zu fliehen.


PENTHESILEA

(als sie den Rosenkranz in den Händen der Mädchen sieht, mit plötzlich flammendem Gesicht)

Wer gab Befehl, den Rosenkranz zu pflücken?


ERSTES MÄDCHEN

Du fragst? Hast du‘s vergessen? Wer als du?


PENTHESILEA

Als ich?


HOHEPRIESTERIN

Das Siegesfest, das soll sich selbst bestimmen,

Wir feiern einzig die ersehnte Jungfrau!

War es dein Mund nicht, der es uns befohlen?