EDITH STEIN THEATER


NACHGEDICHTET VON TORSTEN SCHWANKE


GEWIDMET FRAU PROFESSORIN 

HANNA-BARBARA GERL-FALKOVITZ



ERSTES STÜCK

SANKT STEFAN



ERZENGEL MICHAEL

(Aus der Himmelspforte kommend)

Ihr kennt mich wohl: Dies scharfe Schwert bezeugt,

Ich bins, der des Messias Kämpfe kämpft!

Einst, als sich Luzifer erhob, mein Bruder,

Gott gleich zu sein und selbst als Gott zu herrschen,

Klang meine Stimme dröhnend durch den Himmel:

W e r i s t w i e G o t t ?

Und alle treuen Engel folgten mir,

Doch Satan stürzte nieder in den Abgrund.

Auch jetzt bin ich der Heerschar Heeresführer,

Die gegen Satan und die Seinen streiten

Im Krieg, in diesem fürchterlichen Weltkrieg,

Der wie ein Feuer durch die Lande wütet.

Ich schütze voller Macht, die mir vertrauen.

Ihr habt von mir besondern Schutz zu hoffen,

Um einer Gabe willen, die mir teuer:

Ihr habt mir ja ein kleines Kind geweiht!

Mit meinem Schutze werd ich es beschützen

Vor allen den Gefahren, die euch drohen.

Noch eine Botschaft möchte ich euch bringen,

Die müsst ihr tief in eure Herzen schreiben

Und großer Segen wird euch draus erwachsen:

In eurer Mitte ist ein Schatz verborgen,

So schön, dass selbst im Himmel aller Himmel

Kein schönrer und erhabnerer zu finden.

Dies Rätsel aufzulösen, schaut nach innen.

Warum ist hier ein Vorgemach des Himmels?

Was macht die arme Stätte euch so teuer?

Was bindet Herz und Herzen hier zusammen?

Das ist das Herz, das aller Herzen König

Und Mittelpunkt und Herzenskrone ist,

Das heilige und süße Herz des Herrn!

Lauscht gut auf seine heimlich-leisen Worte,

Der in der Tiefe eurer Seelen spricht.

Lernt stille schweigen. Lernt gelassen sein.

In euren Herzen wird er Wunder wirken.

Seid überzeugt: Wenn Friede in euch herrscht,

Der wahre Friede, den nichts stören kann,

Dann wird der Friede kommen für die Welt.

Und wollt ihr mir, Sankt Michael, nicht glauben,

Dann hört doch auf das Zeugnis eurer Brüder

Und frommen Schwestern, kommend aus dem Himmel.


(König Stefan und Sankt Alphons erscheinen.)


KÖNIG STEFAN:

Im fernen Osten ist mein Vaterland,

Es ist das schöne vielgeliebte Ungarn,

Das trotzig-stolze Volk der Magyaren,

Durch mich hat es gelernt, das Joch zu tragen,

Das sanfte Joch des süßen Herzens Jesu,

Und ihren Dienst zu leisten für die Fraue,

M a r i a !

Das ist das selbe: Wer Maria dient,

Der muß geweiht sein Jesu süßem Herzen.

Für Unsre Frau gibt’s keine andre Freude,

Kein Glück so süß wie dieses, sehn zu dürfen,

Daß Ihrer Kinder Herzen ganz gehören

Dem heiligen und süßen Herzen Jesu!


SANKT ALPHONS:

Und diese Wahrheit hab auch ich erlebt:

Vor Liebe brennend zu der Unbefleckten,

Des Guten Hirten Wege musst ich wandeln

Und schwarze Schafe, die am Abgrund standen,

Auf Schultern tragen an das Herz des Herrn,

Sie rein zu waschen in dem Blut des Lammes.

Marien Herz und Jesu Herz sind Eins,

Die Eine Herz allein ist Port des Friedens.


DER ERZENGEL MICHAEL.

Ein heilger König und ein heilger Bischof,

Ihr habt gehört, was diese zwei bezeugen.

Doch hört auch auf die Stimme dieser Drei,

Bekleidet mit dem Karmeliter-Kleid.


(Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Mirjam von Abellin und Johannes vom Kreuz erscheinen.)


ELISABETH VON DER DREIFALTIGKEIT.

Kennt ihr die Seele, die in ihrem Herzen

Errichtet einen Tempel der Drei-Einheit

Und diesen Tempel nie verlassen wollte?

Bedenkt den Namen wohl: Das Haus des Brotes!

Wir tragen die Drei-Einheit in den Herzen,

Wenn wir uns nähren von dem Brot des Lebens,

Das zu uns kam herab vom Himmelreich.

Ist einig unser Herz mit Jesu Herz,

Ist es ein Tempel der Dreifaltigkeit.

Und wisst ihr, wo ich diese Weisheit lernte?

Ich fand sie in dem Herzen Unsrer Mutter,

Dem süßen Herz der allerreinsten Jungfrau!

Dies Herz, ach, niemals hat es sich entfernt

Vom Herzen Gottes, ihres Sohnes Herzen!

Drum war es immer eins mit der Drei-Einheit

Und ruhte immerdar in tiefstem Frieden.


MIRJAM VOM GEKREUZIGTEN JESUS:

Die süße Mutter, sie war meine Mutter!

Ein Kind Arabiens, mit braunem Antlitz,

Geboren in dem Land, wo Jesus lebte,

Wo Unsre Liebe Frau gewandelt ist,

Den Namen Mirjam durft ich freudig tragen.

Den Vater und die Mutter ich verlor,

Maria war ich nun allein vertraut

Und wundersam bewacht mich ihre Treue.

Als mich dereinst ein Mörder tödlich traf,

Maria brachte mich zurück ins Leben!

Sie führte mich auf wunderbaren Pfaden

Zum Karmel und vermählte meine Seele

Als Braut dem Christus, dem Gekreuzigten!

Sie lehrte mich, die Wünsche zu erfüllen

Des süßen, heiligen, durchbohrten Herzens,

Sie lehrte mich verstehen dieses Herz,

Den Geist der Liebe! Ja, Barmherzigkeit!


JOHANNES VOM KREUZ:

Ein auserwählter Sohn der reinen Jungfrau

Von frühster Kindheit an darf ich mich nennen,

Den aus dem dunklen Brunnen sie errettet,

Die mich befreit aus der Gefangenschaft.

Sie lehrte mich, zumeist das Kreuz zu lieben,

Das Kreuz, das aufragt aus dem Herzen Jesu,

Umlodert von der Liebeflamme Feuer!

Am Kreuze fand ich meinen Seelenfrieden,

Es war mein Weg zu der Dreifaltigkeit.

Glaubt mir, ich habe wirklich es erfahren:

Kalvaria und Karmel, sie sind Eins,

Am Fuß des Kreuzes steht die Schmerzensmutter,

Maria, Unsre Liebe Frau vom Karmel,

Sie, die die Königin des Friedens ist!

O betet, betet, betet! Sie erhört!


(Die Königin des Friedens und Unsre Liebe Frau vom Karmel, Maria, erscheint. Alle singen:)


O Karmelblume! Weinstock blütenreich,

O Licht des Himmels, Jungfrau, Mutter weich,

Du einzig Hehre,

Du süße Mutter, Gattin und doch ledig,

O Frau, den Karmelitern sei du gnädig,

O Stern der Meere!


Die Herzen deiner Töchter, deiner Söhne,

Neig deinem Herzen zu, du Wunderschöne,

Voll süßer Minne!

Um Frieden flehen wir, o Jungfrau prächtig!

Dich heiß bestürmen wir, o Mutter mächtig!

O Königinne!



ZWEITES STÜCK

WEIHEDRAMA


ERSTE SZENE


(Am fünfundzwanzigsten März begibt sich Petra, eine Kerze in der Hand, in die Kapelle, der heiligen Messe beizuwohnen. Der Priester trägt einen weißen Mantel. Nach der heiligen Messe wendet sich der Priester an Petra.)

PRIESTER

O Petra, was begehrst du von dem Herrn?

PETRA

Die herzliche Barmherzigkeit des Herrn,

Die religiöse Armut der Geweihten

Und die Gemeinschaft meiner lieben Schwestern.

PRIESTER

Wer arm im Geiste ist und nur von Gott

Verlangt die guten Gaben seiner Gnade

Und nichts als Bettlerin vor Jesus ist

Und voller Demut wie Maria ist

Und voller Sanftmut wie Maria ist,

Der wird von Gottes Angesicht gesegnet.

O liebe Petra, bist du fest entschlossen,

Bis zu dem ersten Tode auszuharren

Im Orden deiner Seele, Gott geweiht?

PETRA

Im Orden meiner Seele, Gott geweiht,

Will bleiben ich bis zu dem ersten Tode,

Mit Gottes Hilfe, ja, und mit der Hilfe

Der lieben Schwestern aus Marien Orden.

PRIESTER

Gott, der dir gab den Anfang deines Glaubens,

Gott schenke dir Vollendung deiner Weisheit

Im Orden deiner innersten Natur,

Durch Jesus Christus, unsern Meister. Amen.

(Petra legt nun alle weltlichen Kleider ab. Während sie sich entkleidet, betet der Priester.)

PRIESTER

Nun lege ab der alten Eva Kleider,

Zieh aus den Mantel der Weltförmigkeit,

Zieh aus das Kleid des Pakts mit Luzifer,

Zieh aus das Unterkleid der Fleischeslust.

PETRA

Nun bin ich eine nackte Seele, Jesus,

Nun brenne ich in großer Gier der Liebe!

(Petra begibt sich in eine Kammer zu den Schwestern, die sie mit dem weißen Kleid der Heiligkeit bekleiden. Die alte Mutter Äbtissin winkt einer Schwester, die den gekreuzigten Christus am Kruzifix in der Hand hält. Die Schwester reicht Petra das Kruzifix. Petra küsst den gekreuzigten Christus. Dann stellt Petra sich zwischen zwei Schwestern, die Kerzen in den Händen halten. Der Chor der Schwestern singt die Hymne: O Domina gloriosa! Die alte Mutter Äbtissin nimmt Petra an die Hand. Singend wandeln sie alle in die Kapelle.)

CHOR DER SCHWESTERN

Madonna, Domina voll Herrlichkeit,

Hoch thronend thronst du überm Universum!

Der dich erschuf in ewiger Vision,

Ihn nährtest du am Gottesmutterbusen!

Was Eva uns entzog in Traurigkeit –

Du schenkst es uns durch deine Leibesfrucht!

Als Himmelsfenster öffnest du den Weg

Vom Tal der Tränen zum astralen Saal,

Du bist des hohen Königs Eingangspforte,

Du bist des reinsten Lichtes Strahlenpforte.

O Völker, jauchzt dem Paradiese zu,

Dem Paradies, das uns erschloß Maria!

Dir, Herr, sei Lobpreis, Ruhm und Herrlichkeit,

Der du geboren wurdest von der Jungfrau,

Dem Vater Lobpreis, und dem Geist der Liebe

Sei Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit!

PETRA

O bitte du für mich, o Gottes Mutter,

Und mach du mich des Paradieses würdig,

Das mir verheißen hat der Neue Adam!

PRIESTER

O Gott, der du den auserwählten Orden

Der Demut und der Armut in dem Geist

Geschmückt hast mit der Herrlichkeit Mariens

Und Wunder wirktest zur Verteidigung

Der Gottgeweihten, schenke uns die Gnade,

Daß wir durch Ihre Hilfe gegenwärtig

Beschützt, getröstet und gesegnet werden,

Die wir Ihr Angedenken fromm verehren

In Ganzhingabe an Ihr reines Herz,

Und dass wir nach dem Ende unsres Lebens

Im Paradies genießen dürfen selig

Die Wonne, Unsre Liebe Frau zu loben!

(Petra kniet nieder. Die alte Mutter Äbtissin steht neben ihr. Die Schwestern nehmen auf ihren Plätzen Platz. Im Innern der Kapelle liegen Mantel und Gürtel.)

PRIESTER

Herr, Gott der Kräfte, kehre uns zu dir

Und offenbare uns dein Angesicht,

So werden wir das Paradies erreichen.

O Petra und o Schwestern, Gott sei mit euch!

PETRA & SCHWESTERN

Und Gott der Herr sei auch mit deinem Geist!

PRIESTER

Herr, Gott der Kräfte, flehend bitten wir

Und rufen deine sanfte Milde an:

Der Reichtum deiner Allbarmherzigkeit

Purgiere diese deine Dienerin

Von allem alten Sauerteig und mache

Sie ganz bereit, das Neue zu empfangen

In Jesus Christus, unserm Meister. Amen.

SCHWESTERN

Gelobt sei Gott in Jesus Christus, Amen!

PRIESTER

O Gott der Allbarmherzigkeit, o Vater

Voll mütterlicher Allbarmherzigkeit,

Der Böses wunderbar zum Guten wendet

Und seine Gnade oft durch Sünder spendet,

Wir flehn zu deiner grenzenlosen Güte:

Es möge deiner kleinen Dienerin

Nicht Schaden bringen, dass sie Jesus folgt

Und dass zum Ruhm der hochgelobten Jungfrau

Sie nun die Weihe spricht der Gottgeweihten.

Vollziehe, Vater, durch der Weisheit Geist

Die Weihe, dir wir äußerlich vollziehen.

SCHWESTERN

Wir bitten Gott durch Jesus Christus, Amen.

PRIESTER

Herr Jesus Christus, Sohn des Ewigvaters,

Der du die sterbliche Natur der Menschheit

Im benedeiten Schoß der Jungfraumutter

Maria angelegt hast, der du kamest,

Die altgewordne Welt voll Schuld und Tod

Durch das Geheimnis der Inkarnation

In Liebe zu erneuern, Herr, wir flehen:

Durch die Gebete deiner reinen Mutter

Maria, der besonderen Matrone

Der Gottgeweihten im Marien-Orden,

Mög Petra, deine kleine Dienerin,

Erneuert werden in dem Sinn des Herzens,

Ausziehen möge sie die alte Eva,

Anziehen möge sie die neue Eva,

Maria nach dem Ebenbilde Gottes!

SCHWESTERN

Von Ewigkeit zu Ewigkeit, o Jesus,

Du lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit!

PRIESTER

O Geist der Weisheit, der herabgekommen,

O Liebe, dich als Gott zu offenbaren,

Wir flehn zu deiner uferlosen Gnade:

Du wehst, o Atem Gottes, wo du willst,

Gewähre Petra, deiner Dienerin,

Die Inbrunst frommer Ganzhingabe, Hauch!

Durch das Gebet der allerreinsten Jungfrau

Bekehre Petra von der Eitelkeit

Der Welt, bekehre sie zur wahren Weisheit,

Und lasse eifern sie im Wettbewerb

Mit andern Gottgeweihten, Gott zu lieben

Und fromm zu sein in Demut, Sanftmut, Tugend,

In Brunst zu Gott und schwesterlicher Liebe

Zu allen Nächsten, allen Menschenkindern.

Das mögest du gewähren, Atem Gottes!

SCHWESTERN

Hauch, der du liebst mit Jesus und dem Vater!

(Der Priester tritt vor die in Demut vor Gott knieende Petra, sie einzukleiden mit dem Brautgewand der Braut Jesu.)

PRIESTER

Dich Christus kleide mit der neuen Eva,

Die ganz als Gottes Ebenbild geschaffen,

In der Gerechtigkeit und Heiligkeit

Der wahren Weisheit, in dem Namen Gottes.

(Der Priester legt Petra den Charis-Gürtel um die Lenden.)

PRIESTER

Du gürtetest dich selbst in deiner Jugend

Und gingst den Weg, wohin du selber wolltest.

Nun, da du reif geworden bist, o Petra,

Wird Christus selbst dich gürten mit der Charis.

SCHWESTERN

In Gottes Namen: Allmacht, Weisheit, Liebe!

(Der Priester legt Petra den weißen Mantel um)

PRIESTER

Sie, die dem Lamme ohne Makel folgen,

Die gehn mit ihm in weißen Linnenkleidern.

Drum seien deine Kleider immer rein

Zum Zeichen deiner innerlichen Reinheit.

SCHWESTERN

Im Namen Gottes: Allmacht, Weisheit, Liebe!

(Der Priester taucht den Wedel in das Weihwasser-Becken und benetzt mit dem Segen der Taufgnade Petra.)

PRIESTER

Gewähre, Gott, der kleinen Dienerin

Der Gottheit, Petra, deine schöne Gnade,

Daß sie als Jesu Jüngerin und Braut

Und als ein Glied im Corpus Mysticus

Vereinigt sei und bleibe Jesus Christus.

(Petra liegt prosterniert auf dem Gebetsteppich! Der Chor der Schwestern singt die Hymne an Heilig Geist.)

CHOR DER SCHWESTERN

Komm, Atem Gottes, kehre bei uns ein,

Besuche du die Herzen deiner Kinder!

Erfülle alle uns mit deiner Charis,

Der Seelen schuf, du schöpferischer Hauch!

Du wirst genannt die tiefste Seelentröstung,

Vom allerhöchsten Gott das Charisma,

Du Lebensbrunnen, Liebe, Lichtglanz, Weißglut,

Des Geistes Salbung, höchstes Gut der Schönheit!

O Schatz des Herzens, Licht in sieben Farben,

O Finger Gottes, der uns führt den Weg,

Geschenk der Liebesglut vom Ewigvater,

Du, der du uns in Zungen reden lässt,

Entzünde in uns deine Glut der Liebe,

Gieß deine schöne Liebe uns ins Herz!

Stärk unsre Körper in der Sterblichkeit

Mit deiner Grünkraft voller Energie!

Vertreibe du die Feinde unsrer Seelen,

Bewahre uns in deiner Seelenruhe!

Du führe uns zu deinem schönen Lichtglanz,

Bewahre uns vor schwerer Schuld und Schwermut!

Gib, dass den Ewigvater wir erkennen,

Daß wir erkennen Jesus, unsern Meister,

Und dass als Hauch des Vaters und des Sohnes

Wir immer glauben an die Glut der Liebe!

Dem Ewigvater Ruhm im weißen Thron

Und Jesus, unserm auferstandnen Meister,

Und auch dem Trost, dem Atem Gottes, Ruhm

An diesem Tag und in der Ewigkeit!

EINE SCHWESTER

Barmherzigkeit, o Meister Jesus Christus,

Barmherzigkeit, o Heiland Jesus Christus,

Und gib uns deinen Frieden, Jesus Christus!

PRIESTER

O Pater Noster! Vater, führe uns,

Daß wir nicht den Versuchungen erliegen,

Erlös uns alle von der Macht des Bösen,

Befreie alle uns von allen Übeln!

Gebiete, Gott, in deiner starken Kraft

Und schütz die Gnade in der Seele Petras,

Schenk Heil und Heilung deiner Dienerin,

O Gott der Liebe, du bist ihre Hoffnung,

Sei ihr, o Herr, ein Davidsturm der Stärke

Und schütz sie vor dem Angesicht des Feindes,

Nicht soll der Bösewicht sie überwinden,

Der Sohn des Unheils soll ihr niemals schaden!

O Gottesmutter, bitte du für Petra,

Auf dass sie würdig wird des Paradieses!

Herr, höre mein Gebet für Petras Heil!

SCHWESTERN

Es komme unser Ruf zu deinen Ohren.

PRIESTER

Der Vater der Barmherzigkeit sei mit euch!

SCHWESTERN

Des Herrn Erbarmen sei mit deinem Geist!

PRIESTER

Gott, der die Herzen deiner Frommen du

Gelehrt durch die Erleuchtung deines Geistes,

Gib Petra in dem selben Geist der Weisheit

Geschmack am Guten, Trost an deiner Liebe,

Bewahre Petra allezeit im Frieden

Und schütz sie durch Maria vor den Feinden!

SCHWESTERN

Wir beten an die Macht der Schönen Liebe!

PRIESTER

Barmherziger Gebieter, lieber Vater,

Der Wohlgefallen hat an allem Guten,

Die Ohren deiner väterlichen Güte

Du öffne nun den Bitten deiner Kinder,

Verteidige die fromme Seele Petras,

Bekleidet mit dem Kleid der neuen Eva,

Vor aller Eitelkeit und Weltlichkeit

Und allen Hemmnissen der Erde schütze

Die Seele Petras und vor der Begierde

Und schenke ihr in deiner großen Huld,

Daß sie Vergebung ihrer Schuld erlange,

In die Gemeinschaft deiner Auserwählten

Von deiner Gnade aufgenommen werde.

SCHWESTERN

Wir beten an die Macht der Schönen Liebe!

PRIESTER

O Gott, wir bitten dich, wir flehn dich an,

In deiner Liebe Huld gewähre Petra,

Daß sie durcheilt die Rennbahn dieses Lebens

In deinem Dienst als deine Kämpferin,

Am Ende ihrer Bahn den Kranz erlangt,

Den Lorbeerkranz des Ruhmes ihres Sieges.

Du inspiriertest sie, o Geist von Gott,

Daß sie begehrte, ein Marienkind

Zu sein im Orden der Marienkinder.

So möge sie erlangen auch den Lohn

In der Gemeinschaft der Glückseligen,

Den Lohn der Liebe ihres Meisters Jesus!

(Der Priester taucht wieder den Wedel in das Weihwasser-Becken und besprengt Petra dreimal mit geweihtem Naß. Sie erhebt sich und nimmt die brennende Kerze in die Hand. Der alten Mutter Äbtissin küsst sie die Wangen. Sie umarmt ihre Schwestern.)

PETRA

Geliebte, bittet Gott für meine Seele!

CHOR DER SCHWESTERN

Schau, gut und lieblich ist es, wenn Geschwister

Zusammenwohnen. Das ist wie die Salbe

Auf Aarons Haupt, die fließt in seinen Bart,

Die Salbe trieft herab auf Aarons Bart,

Die Salbe trieft herab auf Aarons Mantel.

Das ist wie Tau vom Hermon, der herabströmt

Und strömt zum Gottesberg der Tochter Zion.

Denn so hat Gott den Segen uns gespendet.

Maria führe uns ins Paradies!

PRIESTER

Ruhm sei dem Vater der Barmherzigkeit

Und seinem eingebornen Sohn Messias

Und beider Liebe, Einer großen Gottheit!

SCHWESTERN

So wie es war im Anbeginn der Zeit,

So sei es nun und alle Ewigkeit!

PETRA

Ja, Amen! In dem Namen Gottes, Amen!



ZWEITE SZENE


(Über der Kapelle steht das Motto von San Juan de la Cruz: Mein einziger Beruf ist fortan nur mehr lieben! – Die Schwestern in langen Kleidern, verschleiert, halten Kerzen in den Händen. Sie singen die Hymne an Heilig Geist.)

CHOR DER SCHWESTERN

Komm, schöpferischer Hauch, und suche heim

Die Herzen deiner Kinder, fülle sie

Mit Gnade aus dem hohen Himmelreich,

Erfülle sie, der du die Seelen hauchtest,

Du, dessen Name unser Beistand ist,

Du bist der allerhöchsten Gottheit Gabe,

Des Lebens Quelle und die Glut des Feuers,

Die Liebe und die Salbung für das Haupt.

Als Licht in sieben Farben bist du Spende,

Ein Finger bist du an der Hand des Höchsten,

Zu unserm Trost und unserm Heil verheißen,

Der du den Zungen Worte gibst und Lieder,

Entzünde du in unsern Sinnen Licht

Und gieße Liebe uns ins Herz hinein!

Der leiblichen Gebrechlichkeit gib Kraft

Mit deiner Kraft, denn du bist Gottes Kraft.

Vertreibe weit die Feinde unsrer Seelen

Und gib in unsrer Zeit den Menschen Frieden.

Geh du voran als weise Führungskraft,

Dann werden wir von Feinden nicht gefangen.

Vom Schöpfergott gib du uns die Erleuchtung

Und lehre den Messias uns erkennen

Und lehr uns glauben an die Schöne Liebe!

Dem Schöpfer Herrlichkeit in Ewigkeit,

Dem Heiland Lob und Preis und Dank und Weisheit

Und beider Schönen Liebe Lobpreis! Amen.

PRIESTER

O Gottheit, sende aus die gute Geistkraft,

Erschaffen werden alle Kreaturen,

Erneuert wird das Angesicht der Erde.

O Gottheit, heile deine Tochter Petra,

O Gottheit, sei du allzeit ihre Hoffnung!

Herr, höre mein Gebet um Petras Heil

Und laß mein Rufen zu dir kommen, Herr.

Der Herr sei mit euch, vielgeliebte Schwestern!

SCHWESTERN

Der Herr sei mit dir, hochverehrter Priester!

PRIESTER

O Gott, der du die Herzen deiner Frommen

Erleuchtest durch Erleuchtungen des Geistes,

Gib Petra, dass sie in dem Geist der Liebe

Erkennt in Liebe alles wahrhaft Gute

Und immer sich der Liebe Trost erfreue!

Das bitten wir durch Jesus, deinen Liebling.

(Der Priester legt ein anderes Gewand an, um nun Petras Schleier zu segnen.)

PRIESTER

Sei unsre Hilfe in dem Namen Jahwe,

Der Er gemacht das ganze Universum,

Den Himmel und die Erde und das Meer.

Erweise uns, o Gott, dein Allerbarmen!

Gott, schenke jedem Menschenkind das Heil!

O Gott der Kräfte, ziehe uns zu dir

Und offenbare uns dein Angesicht,

Dann werden wir geheilt und Heil erlangen.

Der Herr sei mit euch, vielgeliebte Schwestern!

SCHWESTERN

Der Herr sei mit dir, hochverehrter Priester!

PRIESTER

O Jesus, der du in der Welt erwählt

Vor allem unsre Armut, Demut, Sanftmut, Güte,

Du kamst herab und riefst zu dir die Sünder

Und hast die Frommen liebend angenommen.

Ich flehe jetzt zu deinem Allerbarmen:

O Jesus, segne diesen Schleier Petras

Und gib, daß die, die ihn mit Liebe trägt,

Einst trägt das weiße Linnenkleid des Himmels

Im himmlischen Jerusalem vor dir!

(Der Priester taucht den Wedel in das Weihwasser-Becken und benetzt den Schleier Petras mit segnenden Tropfen.)

VORSÄNGERIN

Ich liebe Jesus Christus, Gottes Liebling!

CHOR DER SCHWESTERN

In dessen Brautgemach ich eingetreten.

O, seine Mutter ist die reinste Jungfrau,

Sein Vater aber kennt kein Eheweib.

Wenn ich ihn liebe, bin ich keusche Jungfrau,

Und wenn ich ihn berühre, reine Jungfrau,

Und wenn ich ihn empfange, bin ich Braut!

VORSÄNGERIN

Mit seinem Ringe band er mich an sich

Und mit Geschmeide schmückte er sein Liebchen.

CHOR DER SCHWESTERN

Wenn ich ihn liebe, bin ich keusche Jungfrau,

Und wenn ich ihn berühre, reine Jungfrau,

Und wenn ich ihn empfange, bin ich Braut!

PRIESTER

Komm, Christi Braut, empfange deine Krone,

Der Schönheit Krone für das Paradies,

Die Christus dir geformt vor aller Zeit.

CHOR DER SCHWESTERN

Erhöre dich der Herr am Tag der Trübsal,

Es schütze dich der Name Zebaoth!

Gott sende Hilfe dir vom Heiligtum,

Er schütze dich vom Berg der Tochter Zion.

Er denke stets an alle deine Opfer,

Das reiche Opfer deiner Ganzhingabe!

Er gebe dir, was dein Gemüt begehrt,

Verleihe Stärke allen deinen Plänen.

Wir freuen uns an deinem Seelenheil!

Im Namen Gottes werden wir erhoben.

Der Herr erfülle alle deine Bitten.

Jetzt weiß ich, dass der Herr die Seinen führt.

Er höre dich von seinem Himmelreich,

In seiner Rechten ruht dein Seelenheil.

Die halten Wagen, jene aber Rosse

Für das Begehrenswerteste, ich aber

Begehr vor allem Gottes schöne Liebe!

(Petra steht in der Mitte des Chores der Schwestern. Sie singt allein, während sie den Schleier empfängt.)

PETRA

O nimm mich an, mein vielgeliebter Jesus!

Ich werde leben, ja, ich werde leben

Und blühen wie die Lilie auf dem Feld!

Laß mein Begehren nicht vergebens sein!

(Der Priester legt Petra den Schleier über das lange schwarze Haar.)

PRIESTER

Empfange nun den Schleier, Jesu Braut,

Und trage ihn vorm Richterstuhl der Liebe,

Auf dass du ewig lebst im Paradies!

(Petra kehrt vom Priester zurück in die Mitte des Chores.)

PETRA

Er drückte mir sein Siegel auf die Stirn.

CHOR DER SCHWESTERN

Kein andrer sei mir Bräutigam als Jesus!

PRIESTER

Es segne dich der Schöpfer, Petra, Amen.

Es segne dich der Retter, der herabkam

Und nahm auf sich dein Leiden, Petra, Amen.

Es segne dich die ewigschöne Liebe

In der Gestalt der Taube, Petra, Amen.

(Die verschleierte Petra prosterniert sich in der Mitte des Chores der Schwestern. Der Chor singt zur Orgel das Tedeum.)

CHOR DER SCHWESTERN

(Te deum laudamus vom Heiligen Ambrosius von Milan.)


Dich, Große Gottheit, loben wir,

Dich, Gott den Herrn, bekennen wir,

Dir, Ewigvater, Schöpfergott,

Die Mutter Erde singt dir Lob!


Dir rufen alle Engel zu,

Neun Chöre ihrer Hierarchie,

Die Cherubim und Seraphim,

Sie preisen dich, Herr Zebaoth!


Der Himmel und die Erde sind

Erfüllt von deiner Herrlichkeit.

Apostel rühmt dich und Prophet

Und Märtyrer im weißen Kleid.


Dich feiert die Ecclesia,

Bekennt des Vaters Herrlichkeit,

Den eingebornen Gottessohn,

Den liebevollen Tröstergeist.


Der Christus, Herr der Herrlichkeit,

Des Vaters eingeborner Sohn,

Der einging in der Jungfrau Schoß,

Erlöst das menschliche Geschlecht.


Dem Tode nahmst den Stachel du,

Den Frommen schließt du auf das Reich,

Du thronst auf Gottes weißem Thron,

Als Richter kommst du wieder bald!


Komm du zu Hilfe deiner Schar,

Die du erlöst mit deinem Blut,

Dein Erbe segne, mach sie heil

Und führ sie in die Ewigkeit.


Wir preisen dich von Tag zu Tag

Und singen dir in Ewigkeit.

Bewahr uns heut vor aller Schuld,

Erbarme dich, erbarme dich!


Dein Allerbarmen, lieber Gott,

Sei allzeit über unserm Haupt.

Weil du bist meine Hoffnung, Herr,

Drum lebe ich in Ewigkeit!


(Petra erhebt sich, küsst den Altar, und zieht in einer feierlichen Prozession mit den Schwestern aus der Kapelle.)



DRITTE SZENE


(Die Mutter-Äbtissin überreicht zum Jubiläum der Nonne Paula Margarethe vom Unbefleckten Herzen Mariens die Jubiläumskerze.)

ÄBTISSIN

Empfange du das Licht in deinen Händen,

Daß du durch dieses Wunderzeichen lernst,

Dem makellosen Lichte nachzufolgen.

(singend)

Komm, hochgelobte Braut des Hirten Jesus!

CHOR DER GEMEINDE

Empfange heute deine Lebenskrone,

Die Gott bereitet hat für dich für immer!

PRIESTER

Die Gottheit sei mit euren Geistern allen!

GEMEINDE

Die Gottheit sei mit dir, du Gottgeweihter!

PRIESTER

Gott unsrer Ahnen, voll Barmherzigkeit,

Durch Moses gabest du uns deine Weisung,

Das fünfzigste der Jahre fromm zu feiern

Als Jubiläum, uns zum Jubelsang,

Da du die Freiheit allen Seelen schenktest.

Den frommen Müttern, die den Glauben wahrten

Bis an das Ende ihrer Lebenszeit

Und treu der Bibel und der Kirche blieben,

Hast du verheißen deines Segens Fülle.

So spende deiner Dienerin und Magd,

Sankt Paula Margarethe von dem Herzen

Der Makellosen Mutterschaft Mariens,

Zu diesem Jubiläum, das wir feiern,

Die Fülle deiner väterlichen Gunst,

Daß sie vollkommnen Ablaß ihrer Sünden

Erlange, die sie irgendwann begangen.

Geruh in deiner süßen Vaterhuld,

Zu segnen unsre Schwester, unsre Mutter

Und sie zu heiligen in deiner Liebe,

Damit sie bleibe in der Liebe Gottes.

Gott, schenk ihr grenzenlosen Herzensjubel

Zum Lohn der Treue zu der Gottesliebe

Und Wonne ewiger Glückseligkeit!

VORBETERIN

O Jahwe, sende du den guten Geist!

GEMEINDE

So wird der Erde Angesicht getröstet.

VORBETERIN

Das Heil schenk deiner Dienerin und Magd!

GEMEINDE

O Herr, du Hirte, denn sie hofft auf dich.

VORBETERIN

Sei ihr ein starker Turm von Elfenbein!

GEMEINDE

Und schütze sie vor allem Schmerz und Leid.

VORBETERIN

Nicht überwältige die Trübsal sie.

GEMEINDE

O Vater in den Himmeln, hör mein Beten,

Laß meine Schreie zu dir dringen, Herr!

PRIESTER

Der Herr, der gute Hirte, sei mit dir!

GEMEINDE

Mit deinem Geiste sei der gute Hirte!

PRIESTER

O lieber Gott, du hast die frommen Herzen

Belehrt durch die Erleuchtungen des Geistes,

Laß Paula Margarethe von dem Herzen

Der Makellosen Mutterschaft Mariens

Auch in dem selben guten Geist der Liebe

Erkennen in dem Geist das Höchste Gut

Und ewig sich an Gottes Tröstung freuen!

ZELEBRANT

O Paula Margarethe von dem Herzen

Der Makellosen Mutterschaft Mariens,

Du hast nun fünfzig Jahre treu und fromm

Im Christenglauben ausgeharrt voll Liebe,

In Demut einer Magd, in Mutterliebe,

Wie eine keusche Witwe, Christi Braut,

Und mit der Hilfe Gottes warst du Vorbild,

Und darum schenken wir am Jubeltag

Dir unser Herz und bitten unsern Gott,

Er möge dir des Lebens Krone schenken,

Die Himmelskrone in dem Paradies.

Ihr Schwestern der Gemeinde, Gott sei mit euch!

SCHWESTERN

Des lieben Gottes Gnade sei mit dir!

PRIESTER

Gott, wir verachten all die Eitelkeit

Der Welt und wenden uns voll Ekel ab

Und glühen für den Lorbeerkranz des Ruhmes

Vor Gott! Gieß in die Seelen uns die Gnade,

Dir treu zu bleiben hier in dieser Welt,

Daß wir behütet ruhn in deinen Armen,

Daß wir erfüllen heilig unsre Weihe

An Unsre Liebe Frau und unsern Herrn

Und dass durch Glauben wir und Liebeswerke

Gelangen zu der Ruh im Paradiese,

Zur Ruhe in dem Schoße unsrer Gottheit!

(Der Jubiläumsstab wird gesegnet.)

PRIESTER

O Jesus Christus, eingeborner Sohn,

Du Quelle unsrer Kraft, du Heiligmacher,

Durch Kreuzigung und Auferstehung siegst du!

Herr, segne diesen Jubiläumsstab,

Er trägt dein Kreuz an seiner goldnen Spitze.

Laß Paula Margarethe von dem Herzen

Der Makellosen Mutterschaft Mariens

Erfüllt sein mit dem Segen deiner Gnade,

Du, der du lebst in ewigen Äonen!

(Die Jubiläumskrone wird gesegnet.)

PRIESTER

O Gott, du hast den Gläubigen verheißen

Die Himmelskrone in dem Paradies,

Nun strecke deine segensreichen Hände

Voll Gnade über diese goldne Krone,

Das herrliche Symbol der Seligkeit.

Gewähre deiner Magd, die trägt die Krone,

Die Krönung mit der goldnen Himmelskrone,

Geziert mit Perlen und mit Edelsteinen.

(Die Mutter-Äbtissin überreicht Paula Margarethe den Jubiläumsstab.)

PRIESTER

Empfange, Schwester, diesen Segensstab,

Das Kreuz des Herrn auf seiner goldnen Spitze,

Die Stütze deines Alters sei der Stab

Zur Unterstützung deiner Körperkräfte,

Doch mehr noch, um die Feinde zu verjagen

Und deine Pilgerstraße zu vollenden

Beim Berg der Tochter Zion in dem Himmel!

(Die Mutter-Äbtissin setzt Paula Margarethe die Jubiläumskrone auf.)

PRIESTER

Empfange, Schwester, deine Himmelskrone,

Des Zeichen seliger Glückseligkeit,

Die Christus dir zum Lohn der Liebe gibt,

Der Gott, der lebt in ewigen Äonen!

O Paula Margarethe, Gott sei mit dir!

PAULA M.

Du Gottgeweihter, Jesus sei mit dir!

PRIESTER

Gott, denen, die auf diese Welt verzichten,

Gibst du die Wohnung in dem Vaterhaus.

O Liebe Gottes, weite unsre Herzen,

Daß einig in geschwisterlicher Liebe

Wir leben in dem Orden unsrer Seele

Und mehr und mehr erkennen, dass aus Gnade

Wir sind gerettet, ohne unsre Werke.

Gib, Christus, dass wir würdig Christen heißen,

Daß unsere Berufung durch die Gnade

Erkannt wird von der Welt an unserm Herzen.

Gib Paula Margarethe deine Hand,

O Jesus, führe sie zur Schau der Liebe!

(Der Priester besprengt Paula Margarethe mit Weihwasser.)

PRIESTER

Gepriesen, Gott der Ahnen, Zebaoth!

GEMEINDE

O Allerheiligste Dreifaltigkeit!

PRIESTER

O meine Seele, preise Gott den Herrn!

PAULA M.

Sing Halleluja, meine Seele! Amen.