MARIA IM NEUEN TESTAMENT


von Torsten Schwanke


Heute Morgen musste ich an Maria, die Mutter Jesu, denken. Alle Begebenheiten mit ihr in der Bibel, die mir in den Sinn kamen, haben mir einen so liebevollen und einfühlsamen Charakter vor die Augen gestellt, dass ich unwillkürlich dachte: wow, was für eine großartige Frau, was für ein großartiger Mensch. Davon bräuchte es mehr in dieser Welt. Hast du mal eine Aufstellung gemacht von allen Aussagen von und über Maria, die es im neuen Testament gibt? Das würde mich interessieren.“


(Ein Evangelikaler)



Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 1


Die Verheißung der Geburt Jesu


Lk 1,26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret

Lk 1,27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

Lk 1,28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

Lk 1,29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

Lk 1,30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

Lk 1,31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

Lk 1,32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

Lk 1,33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Lk 1,34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Lk 1,35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

Lk 1,36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.

Lk 1,37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.

Lk 1,38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

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Der Besuch Marias bei Elisabet


Lk 1,39 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.

Lk 1,40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.

Lk 1,41 Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt

Lk 1,42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

Lk 1,43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

Lk 1,44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.

Lk 1,45 Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Lk 1,46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, /

Lk 1,47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Lk 1,48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Lk 1,49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig.

Lk 1,50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten.

Lk 1,51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

Lk 1,52 er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.

Lk 1,53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen.

Lk 1,54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen,

Lk 1,55 das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Lk 1,56 Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Maria in der Bibel


Lukasevangelium


Die Betrachtung der biblischen Texte soll uns dazu bewegen, dass wir in unserem Leben gute Früchte bringen. Dies kann uns aber nur dann gut gelingen, wenn wir die "Heilige Schrift" zum "Wort Gottes" werden lassen, d.h., dass wir uns nicht damit begnügen, was "geschrieben steht", sondern uns bemühen auch hinzuhören und zu verstehen, was das geschriebene Wort "sagt". Erst dann kann in uns das schöpferische Wort eine menschliche Gestalt annehmen. Diesen Eindruck gewinnen wir gerade beim Betrachten der Kindheitsgeschichte Jesu im Lukasevangelium (Kap. 1-2), wo uns Maria als Jungfrau vor Augen geführt wird, die auf das Wort Gottes hört, darüber nachdenkt, daran glaubt und es weiter verkündet.




Der heilige Lukas gilt besonders in der orthodoxen Ikonografie als Autor zahlreicher Marienikonen. Da er uns in seinem Evangelium mehr als die anderen Evangelisten von Maria berichtet, hat er uns ein "Bild Mariens gemalt".


Sei gegrüßt, du Begnadete...


Wenn wir uns die Geburtsgeschichte Jesu nach Matthäus in Erinnerung rufen, in der die Verkündigung über Josef lief, merken wir sofort den grundsätzlichen Unterschied zum Lukasbericht (verfasst um 80 n. Chr.), der für eine im heidnischen Umkreis sich bildende Kirche geschrieben ist. Die Rede ist von der Verkündigungsbotschaft (1,26-38). Empfängerin ist nämlich eine Frau: Maria, die als Jungfrau aus Nazaret vorgestellt wird. Bereits die Anrede des Engels -"Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir" (Vers 28) - besagt, dass Maria für eine besondere Aufgabe von Gott auserwählt ist. Warum erschrickt sie über die Anrede (Vers 29)? Die Engelsworte lauten im Ohr eines/r Juden/Jüdin nicht fremd. Sie lassen die Hoffnung auf das Kommen des Messias erst recht aufblühen, denn so heißt es schon beim Propheten Zefanja 3,14-17: "Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt." Eben deshalb "überlegte" Maria, "was dieser Gruß zu bedeuten habe" (Vers 29). Sie will nicht nur bei der "Schönheit" der Anrede bleiben, sondern "überlegt", was sie persönlich mit dem Ganzen zu tun hat. Mit Hilfe des Engels - des Überbringers der Botschaft - begreift sie, dass gerade sie diese "Tochter Zion" personifiziert und es möglich machen kann, dass der ersehnte Messias, nämlich Jesus, der "Sohn des Höchsten" (Vers 32) in diese Welt kommt.


Wie soll das geschehen... ?


Maria zweifelt nicht daran, dass sie ein Kind empfangen und einen Sohn gebären wird (Vers 31). Sie will jedoch wissen, "wie" es geschehen soll, da sie keinen Mann erkennt (Vers 34). Mit dem Ausdruck -"Ich erkenne keinen Mann" wird die Jungfräulichkeit Mariens stark betont. In der Bibel behauptet keine andere Frau ihre Jungfräulichkeit so eindeutig wie Maria. Darum wird diese Aussage Mariens bereits bei den Kirchenvätern interpretiert auch als Ausdruck der Absicht Mariens, Jungfrau bleiben zu wollen. Doch diese Interpretation scheint für eine hebräische Religiosität wenig zutreffend, welche ihren Weg der Heiligkeit im erfüllten Eheleben sieht, im Sinne des ersten Gebotes: "Seid fruchtbar und vermehrt euch" (Gen 1,28). Allerdings, im Moment der Verkündigung steht die Jungfrau Maria für die Frohbotschaft offen und sagt, nachdem sie die Erklärung erhält, dass der Heilige Geist über sie kommen wird (Vers 35), frei und entschieden ihr "Ja" zum Plan Gottes: "Mir geschehe, wie du es gesagt hast" (Vers 38).


Selig ist die, die geglaubt hat...


Die sogenannte Heimsuchungsgeschichte (1,39-56) zeigt uns nun Maria als Verkünderin der Frohbotschaft bei Elisabeth. Das empfangene Wort Gottes kann unmöglich zurückgehalten werden. Es wirkt ansteckend, überall wo man es hinträgt. Die Freude aus der Begegnung spürt Elisabeth um so mehr, weil die Mutter ihres Herrn zu ihr kommt (Vers 43). Diese Szene hat viel Gemeinsames mit der Überführung der Bundeslade nach Jerusalem (2Sam 6,2-16), deshalb wird Maria auch "Bundeslade Gottes" genannt. Elisabeth, vom Heiligen Geist erfüllt, macht zwei wichtige Aussagen über Maria: Maria ist "gesegnet (gebenedeit, befähigt) mehr als alle anderen Frauen" (Vers 42); und Maria ist "selig", weil sie "geglaubt hat, was der Herr ihr sagen ließ" (Vers 45). Der Akzent fällt somit mehr auf den Glauben Mariens als auf ihre Mutterschaft: Weil sie von Gott befähigt wurde sein Wort zu vernehmen, weigerte sie sich nicht, ihm freiwillig auch ihren Gehorsam und Glauben zu schenken. Maria aber antwortet auf das Große, das der Herr an ihr getan hat, in der Form eines Lobgesangs, des Magnificat (Verse 46-55). Von dieser Antwort Mariens ließ sich schließlich auch die liturgische Handlung der Kirche inspirieren: die Liturgie gedenkt dessen, was Gott für unser Heil bewirkt hat und preist dafür seinen Namen. Der christliche Glaube ist von der Memoria (Gedenken) der Heilstaten Gottes grundsätzlich geprägt. Dies möchte der Evangelist am Beispiel Mariens auch klar hervorheben, indem er die Erzählungen von der Geburt Jesu und seinem Wiederfinden im Tempel jeweils mit der Bemerkung abschließt: "Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach" (2,19.51).


Das Magnificat - Marias Lobgesang


Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung "Magnificat" heißt:


Meine Seele preist die Größe des Herrn,

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,

und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht

über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.

Er stürzt die Mächtigen vom Thron

und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben

und lässt die Reichen leer ausgehen.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an

und denkt an sein Erbarmen,

das er unseren Vätern verheißen hat,

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.


Magnificat anima mea Dominum,

et exsultavit spiritus meus in Deo salvatore meo,

quia respexit humilitatem ancillae suae.

Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes,

quia fecit mihi magna, qui potens est,

et sanctum nomen eius,

et misericordia eius in progenies et progenies

timentibus eum.

Fecit potentiam in brachio suo,

dispersit superbos mente cordis sui;

deposuit potentes de sede

et exaltavit humiles;

esurientes implevit bonis

et divites dimisit inanes.

Suscepit Israel puerum suum,

recordatus misericordiae,

sicut locutus est ad patres nostros,

Abraham et semini eius in saecula.

Das Magnificat ist alttestamentlichen Lobliedern wie dem Gesang der Hanna (1 Sam 2,1-10) nachgebildet und greift sowohl wörtlich als auch indirekt Formulierungen aus den Psalmen und den Prophetenbüchern auf. Es setzt mit dem Lobpreis für Gottes Handeln an Maria ein (V. 46-49) und nimmt dann allgemeiner Gottes Heilshandeln in den Blick (V. 50ff). Am Schluss (V. 54+55) geht es um das Erbarmen Gottes für sein auserwähltes Volk Israel, das der Herr dem Stammvater Abraham und dessen Nachkommen verheißen hat. Das Handeln Gottes an Maria wird dadurch beispielhaft für ganz Israel und damit für die Kirche. Die Rolle Marias als Urbild und Vorbild der Kirche wird also zu Beginn des Lukasevangelium schon anfanghaft sichtbar.


Das Magnificat preist Gott als treuen, solidarischen und parteilichen Gott, dessen rettendes Eingreifen den Niedrigen und Hungernden gilt. Aus der Erfahrung früherer Heilstaten erwächst die Hoffnung, dass Gott auch künftig befreiend handeln und sich dadurch als der Große und Mächtige erweisen wird. Zugleich ist es eine scharfe Warnung an die Reichen und Hochmütigen, und an diejenigen, die als mächtig gelten und auf den Thronen dieser Welt sitzen.


Die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth (Lk 1,39-56) wird am Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) und am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August) in der Eucharistiefeier als Evangeliumstext gelesen. Der heilige Benedikt bestimmt das Magnificat in seiner Ordensregel als Teil der Vesper; das römische Brevier ist der Benediktsregel hierin gefolgt. So preist die Kirche täglich im Abendlob zusammen mit der Mutter des Herrn den barmherzigen und befreienden Gott.


Matthäus 1


Über die Geburt Jesu


18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. 19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. 20 Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. 21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. 22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: 23 Siehe: Die Jungfrau wird empfangen / und einen Sohn gebären / und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.


Matthäus 2


9 Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. 12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.


Die Flucht nach Ägypten


13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, siehe, da erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. 14 Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. 15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.


Die Rückkehr aus Ägypten


19 Als Herodes gestorben war, siehe, da erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum 20 und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. 22 Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus anstelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa 23 und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden.


Maria in der Bibel


Matthäusevangelium


Die Frage nach der Herkunft Jesu Christi ist seit den ersten Jahrzehnten der Christenheit ein wichtiges Thema. Unser Glaube sagt, dass Christus sowohl Gottes- als auch Menschensohn ist. Und diese beiden Wahrheiten werden uns im Evangelium nach Matthäus sehr ausdrücklich nahegebracht. Gerade durch die Kindheitsgeschichte erfahren wir, wie "es" mit der Geburt Christi eigentlich war. Dabei ist zu beachten, dass die Schilderung dieses Ereignisses von der zeitgenössischen Mentalität und Kultur des Evangelisten geprägt ist. So wird uns auch Maria, die Mutter Jesu, als eine Tochter ihres Volkes vorgestellt.


Nicht zufällig stellt die Frohbotschaft nach Matthäus (verfasst um 80 n. Chr.), ursprünglich für Judenchristen gedacht, Maria in den "Schutzschatten" des Josef. Im ersten Kapitel, Verse 1-17, wird uns der Stammbaum Jesu Christi vorgestellt, weil die Frage "Wer ist Jesus?" beantwortet werden soll. Der Evangelist bringt sehr deutlich zum Ausdruck, dass Jesus Sohn Abrahams und Sohn Davids, also ein Mensch königlicher Abstammung ist. Diese "Sohnschaft" garantiert ihm ein Nachkomme Abrahams und Davids, nämlich Josef, der "Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren" (1,16). Im Stammbaum werden außerdem vier Frauen erwähnt: Rahab, Rut, Tamar und die Frau des Urija. Sie alle waren am Plan Gottes direkt beteiligt, obwohl sich ihre eheliche Beziehung als gesetzeswidrig oder sogar unmoralisch erwies. Der Heilsplan Gottes ist nicht an das Gesetz gebunden, Gott kann auch auf menschlich gesehen ungeraden Zeilen gerade schreiben. Dies kann als eine Hinführung in das große Geheimnis der Empfängnis Jesu verstanden werden, die sich in Maria auf außergewöhnliche Weise ereignet hat.

Die Jungfrau wird ein Kind empfangen...


Der Evangelist konzentriert sich in den Versen 18-25 auf die Situation, in der sich die Mutter Jesu befindet. Für eine Tochter des Volkes Israel ist eine Situation wie diese lebensbedrohend. Eine Verlobte, die ein Kind erwartet, ohne dass ihr Mann etwas davon wusste, riskierte gesteinigt zu werden (vgl. Dtn 22,23-24). Es ist also wichtig, dass sich Josef seiner Frau annimmt. Zwar hat er keine Absicht, Maria bloßzustellen, jedoch möchte er sie still entlassen. Dies würde nichts anderes bedeuten, als dass Maria alleinerziehende Mutter bliebe. Darum spricht der Engel Gottes mit Josef und nicht mit Maria; so will es übrigens auch die jüdische Mentalität: der Gesprächspartner Gottes ist der Mann. Josef erhält nun eine Erklärung und einen Auftrag: das Kind, das Maria erwartet, ist vom Heiligen Geist; und Josef soll ihm den Namen Jesus geben. Für Josef steht nun klar, dass er zwar nicht der natürliche, sehr wohl aber der gesetzliche Vater Jesu ist. "Den Namen geben" bedeutet, über jemandem verfügen zu können, für jemanden Verantwortung zu tragen, sich vor dem Gesetz als jemandes Vaters bekennen. Das Zitat aus dem Propheten Jesaja ("Die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären...") soll dieses Ereignis als den Plan Gottes veranschaulichen.


Für uns ergibt sich daraus folgender Glaubensinhalt: Maria hat Jesus jungfräulich empfangen, und zwar vom Heiligen Geist, deshalb ist das Kind Sohn Gottes. Dem Evangelisten geht es im Moment nicht darum, ob Maria auch nach der Geburt Jesu Jungfrau geblieben ist. Wichtig ist, dass der Messias von einer Jungfrau geboren wurde. Darum auch die Aussage im Vers 25: Josef "erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar". Das Verb "erkennen" steht für den ehelichen Zeugungsakt.


Das Kind und Maria, seine Mutter...


Im zweiten Kapitel steht im Mittelpunkt das Kind Jesus mit seiner Mutter Maria und mit Josef, dem Beschützer von beiden. Sie bilden nunmehr eine Einheit. Besonders aber wird die Einheit zwischen dem "Kind und seiner Mutter" hervorgehoben; fünfmal wiederholt der Evangelist diese Wortverbindung (Verse 11,13,14,20,21). Das im ersten Kapitel eingeführte Thema der königlichen Abstammung Christi kommt in der Betlehem-Szene sehr klar zum Ausdruck. Die Sterndeuter beten das Kind an, huldigen ihm und legen ihm ihre Schätze vor. Maria erscheint in diesem Augenblick als Mutter des Königs. Sie erinnert an die alttestamentliche Königin-Mutter, welche dem König die Bitten des Volkes vorbringt (vgl. 1 Kön 2,12-20). Als Abschluss der Kindheitsgeschichte bringt Matthäus den furchtbaren Kindermordbericht, mit dem er seinen jüdischen Zeitgenossen wahrscheinlich noch stärker nahe bringen will, dass Christus wirklich ihr Messias und König ist, indem er ihn als den Thronkonkurrenten des Königs Herodes darstellt. Die Anwesenheit Mariens wird aber nicht kommentiert; sie ist "einfach" da als Mutter, die das Leben ihres Kindes besorgt hütet.


Die Hochzeit in Kana 


Joh 2,1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.

Joh 2,2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.

Joh 2,3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.

Joh 2,4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Joh 2,5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

Joh 2,6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.

Joh 2,7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.

Joh 2,8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.

Joh 2,9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen

Joh 2,10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.

Joh 2,11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.

Joh 2,12 Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

Die Hinrichtung Jesu


Joh 19,17 Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgatha heißt.

Joh 19,18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus.

Joh 19,19 Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.

Joh 19,20 Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.

Joh 19,21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.

Joh 19,22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

Joh 19,23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war.

Joh 19,24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.

Joh 19,25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

Joh 19,26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!

Joh 19,27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Joh 19,28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.

Joh 19,29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.

Joh 19,30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.

Maria in der Bibel


Johannesevangelium


Wer ist für mich Maria? Wie stehe ich zu ihr? Welche Rolle spielt sie in meiner Beziehung zu Gott? Diese und ähnliche Fragen stellt sich von Zeit zu Zeit jeder Christ, dem die Vertiefung des eigenen Glaubens nicht gleichgültig ist. Eine geeignete Hilfe für solche Glaubensvertiefung findet sich gerade im Johannesevangelium, obwohl sich der Leser bei seiner Betrachtung nicht immer leicht tut. Dieser Text zeichnet sich im Unterschied zu den drei synoptischen Evangelien durch seinen geistlichen Charakter aus. Dies bedeutet, dass der Evangelist bei der Verfassung des Textes (um 100 n. Chr.) bereits eine tiefe Glaubenserfahrung der Urkirche mit hineinfließen ließ. Deshalb wird kein Ereignis aus dem Leben Jesu berichtet, ohne zugleich dem Leser einen Zugang zum tieferen Sinnverständnis dieses Ereignisses zu erschließen. Ähnlich wird auch die Mutter Jesu vorgestellt, nämlich als "Frau", die den Impuls zum ersten messianischen Zeichen gibt und selbst zum Zeichen wird.


Die Mutter Jesu war dabei..


Das Johannesevangelium - auch "Buch der Zeichen" genannt - nimmt sich vor, durch eine Reihe von Zeichen, die Jesus bewirkt hat, zu bezeugen, dass er das menschgewordene Wort Gottes ist. Dies wird bereits bei dem ersten Zeichen Jesu in Kana (Kap. 2,1-12) deutlich: "So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn" (Vers 11). Wichtig, bei dieser Offenbarung Jesu in Kana, ist die Anwesenheit seiner Mutter: "Und die Mutter Jesu war dabei" (Vers 1). Warum ist ihre Anwesenheit so bedeutend? Sie ist eine aufmerksame Beobachterin und aktive Helferin. Sie sieht die Not der Brautleute und benachrichtigt davon sofort ihren Sohn: "Sie haben keinen Wein mehr" (Vers 3). Diese Bemerkung lässt das messianische Wirken Jesu erwachen. Obwohl seine "Stunde", die erst im Osterereignis erstrahlt, noch nicht da ist, weist Jesus die Bitte seiner Mutter nicht zurück. Mit der Frage "Was willst du von mir, Frau?" (Vers 4) zeigt er sein Interesse für das gerade angesprochene Anliegen. Die von ihm verwendete Ansprechform "Frau" hat keine abwertende Absicht seiner Mutter gegenüber. Vielmehr lässt sie eine Reihe von biblischen Zusammenhängen erklingen, die mit dem Ausdruck "Frau" in Verbindung stehen, wie z. B. "Frau" von Gen 3 oder "Frau", womit die Stadt Jerusalem bzw. das Volk Israel bezeichnet wird (vgl. Jer 2,2; Ez 16,8; Jes 26,17f usw.).


Was er euch sagt, das tut!


Die Mutter Jesu hat an der messianischen Machtoffenbarung ihres Sohnes keine Zweifel. Deshalb kann sie den Dienern mit Entschiedenheit sagen: "Was er euch sagt, das tut!" (Vers 5). In dieser Aussage entdecken wir wichtige Hinweise für unseren Glauben. Zuerst werden wir an das Sinai-Ereignis erinnert, in dem das Volk Israel bei der Bundesschließung mit Gott feierlich erklärt: "Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun" (Ex 19,8; 24,3.7). Mit derselben Entschiedenheit ertönt in Maria die Stimme des neuen Volkes Gottes, nämlich der Kirche, welche weltweit unermüdlich verkündet, das zu tun, was der Herr gesagt hat. Maria erscheint hier als eine, die auf Jesus hinweist. Sie selbst ordnet sich in die Schar seine Jünger ein, um ihm nachzufolgen (Vers 12). Obwohl der Imperativ Mariens an die Hochzeitsdiener wichtig ist, bleiben für das Weinwunder nur die Worte Jesu maßgebend. Darum wird Maria nie sagen können: "Was ich euch sage, das tut!" Und diese Tatsache bleibt ein sicherer Prüfstein auch für die Bewertung von vielen "Botschaften", die den Marienerscheinungen zugeschrieben werden.


Frau, siehe, dein Sohn! - Siehe, deine Mutter.


Einen zweiten Marientext im Johannesevangelium finden wir im Kap. 19,25-27. Die Golgotaszene betrachtet den gekreuzigten Christus und seine Mutter mit dem Jünger unter dem Kreuze. In seiner "Stunde" vertraut Jesus "den Jünger, den er liebte", seiner Mutter an: "Frau, siehe, dein Sohn!" (Vers 26), und seine Mutter dem Jünger: "Siehe, deine Mutter!" (Vers 27). Dieses gegenseitige Anvertrauen ist wohl mehr symbolisch als geschichtlich; diese Szene spiegelt den Glauben der Urkirche wider, in der Maria bereits große Verehrung genossen hat. Eine vierfache Interpretation ist in diesem Fall möglich: a) Maria symbolisiert das Volk Israel und der Jünger die entstehende Kirche; b) Maria steht für die Kirche und der Jünger für die einzelnen Christen; c) Maria als Mutter Jesu und der Jünger als Gesamtkirche; d) Beziehung zwischen Maria und dem Jünger. Wie der Jünger Maria zu sich nahm (Vers 27), wird sie auch von den Christen als wesentlicher Bestandteil ihres Glaubens angenommen. Schließlich sieht die christliche Tradition hier Maria als mitleidende Mutter - ein wesentlicher Aspekt der Spiritualität des Servitenordens, die uns einlädt, mit Maria bei den unzähligen Kreuzen der Mitmenschen zu stehen. 


DAS EVANGELIUM NACH MARKUS (Mk 3,31-35)


Jesu wahre Verwandte


31 Und es kamen seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 32 Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen fragen nach dir.

33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? 34 Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! 35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.


Jesus gründete keine Dynastie, sondern eine Kirche von Gläubigen als Familie Gottes. Maria gehört zur Kirche nicht wegen ihrer leiblichen Verwandtschaft mit Jesus, sondern weil sie den Willen des Herrn tat (Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.)


Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 11

Seligpreisung


Lk 11,27 Als er das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat.

Lk 11,28 Er aber erwiderte: Ja, und selig sind mehr noch die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.


Ja, Maria ist selig, aber nicht in erster Linie wegen ihres Schoßes und ihrer Brüste, sondern weil sie das Wort #Gottes hörte und befolgte.


Apostelgeschichte 1


12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. 13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. 14 Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.


Offenbarung 12


1 Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. 2 Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. 3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen,4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. 5 Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. 6 Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage. 7 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, 8 und er siegte nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. 9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. 10 Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder und Schwestern ist gestürzt, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott. 11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod. 12 Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kam zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat. 13 Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. 14 Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. 15 Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, damit er sie fortreiße. 16 Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen.17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.


Maria ist die Schlangenzertreterin wie in Genesis 3,15 vorhergesagt.