VON TORSTEN SCHWANKE
Hesekiel 12
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie haben Augen zu sehen und sehen nicht, und Ohren zu hören und hören nicht; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. 3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen; vielleicht sehen sie es. Denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.
WAS MEINT HESEKIEL MIT "HAUS DES WIDERSPRUCHS"?
Hesekiel verwendet den Ausdruck "Haus des Widerspruchs" in Hesekiel 2,5-7, um das Volk Israel zu beschreiben. In diesen Versen spricht Gott zu Hesekiel und sendet ihn zu den Israeliten, die sich gegen Gott aufgelehnt haben. Hier ist der Text:
„Und sie, ob sie nun hören oder es lassen – denn sie sind ein widerspenstiges Haus –, sollen doch wissen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist. Du aber, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen und vor ihren Worten, fürchte dich nicht! Denn sie sind widerspenstig, und Dornen und Disteln sind bei dir, und bei Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte dich nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn sie sind ein widerspenstiges Haus. Und du sollst ihnen meine Worte sagen, ob sie nun hören oder es lassen; denn sie sind widerspenstig.“
(Hesekiel 2,5-7)
Gott bezeichnet die Israeliten als "widerspenstiges Haus", weil sie sich wiederholt gegen seine Gebote und Weisungen aufgelehnt haben. Hesekiel wird beauftragt, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, unabhängig davon, ob sie zuhören oder nicht.
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Ezechiel 12
Ezechiel spricht in seinem Buch von der "Haus des Widerstands" oder "Haus des Widerspruchs", um den Ungehorsam und den Widerstand des Volkes Israel gegen Gott zu kennzeichnen. In Ezechiel 12 wird das Volk als ein "provokantes Haus" beschrieben, das nicht hören oder sehen will, was Gott ihnen sagt. Diese Metapher verdeutlicht die spirituelle Blindheit und Taubheit des Volkes, das sich von Gott abgewandt hat und seine Gebote missachtet.
Die Verwendung des Begriffs "Haus" in diesem Kontext bezieht sich nicht nur auf ein physisches Gebäude, sondern symbolisiert auch die Gemeinschaft und den Zustand des Volkes. Es wird darauf hingewiesen, dass das Volk durch seine Taten und seinen Ungehorsam Gott provoziert hat, was zu seiner Strafe und dem Verlust seiner Segnungen führt. Ezechiel wird beauftragt, durch symbolische Handlungen zu zeigen, dass das Volk in seiner Weigerung, Gottes Botschaft anzunehmen, in einem Zustand des Exils und der Trennung von Gott lebt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ezechiel mit "Haus des Widerspruchs" die spirituelle und moralische Verfassung des Volkes Israel beschreibt, das sich gegen die Gebote Gottes auflehnt und dadurch seine eigene Zerstörung herbeiführt.
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Der Ausdruck „Haus des Widerspruchs“ findet sich in der Bibel im Buch Hesekiel, und er wird verwendet, um das Volk Israel zu beschreiben. Insbesondere in Hesekiel 2,5-8 spricht Gott zu Hesekiel und nennt das Volk „ein Haus des Widerspruchs“. Diese Bezeichnung ist eine scharfe Kritik an der rebellischen und widerspenstigen Haltung der Israeliten gegenüber Gott und seinen Geboten.
Bedeutung des Ausdrucks „Haus des Widerspruchs“
Rebellion und Ungehorsam:
Der Ausdruck „Haus des Widerspruchs“ (oft auch als „Haus der Widerspenstigkeit“ oder „rebellisches Haus“ übersetzt) weist darauf hin, dass das Volk Israel immer wieder gegen Gott rebelliert hat. Anstatt Gottes Gebote zu befolgen und sich seinem Willen zu unterwerfen, widersetzten sie sich seiner Führung und gingen ihre eigenen Wege.
Widerstand gegen die Propheten:
In diesem Kontext bezieht sich der „Widerspruch“ auch auf den Widerstand, den das Volk den Propheten, wie Hesekiel, entgegensetzte. Die Propheten waren von Gott gesandt, um das Volk zur Umkehr zu rufen, aber oft wurden sie ignoriert, verspottet oder sogar verfolgt. Israel weigerte sich, auf die Warnungen zu hören und kehrte nicht von ihren bösen Wegen um.
Symbol für spirituelle Verstocktheit:
Der Begriff kann auch als Hinweis auf die spirituelle Verstocktheit und den Mangel an Einsicht des Volkes verstanden werden. Sie waren nicht bereit, ihre Fehler zu erkennen und sich zu ändern, was ihre Beziehung zu Gott erheblich belastete.
Hesekiels Aufgabe
Gott weist Hesekiel darauf hin, dass er trotz des „Hauses des Widerspruchs“ seine Botschaft verkünden soll, unabhängig davon, ob das Volk zuhört oder nicht. Hesekiel wird beauftragt, als Prophet mutig zu sprechen, auch wenn er auf Widerstand stößt. Dies unterstreicht die Dringlichkeit und Schwere der prophetischen Mission, selbst angesichts der Sturheit und des Ungehorsams des Volkes.
Zusammengefasst beschreibt der Ausdruck „Haus des Widerspruchs“ die widerspenstige und rebellische Haltung des Volkes Israel gegenüber Gott und seinen Propheten, was zu ihrer geistlichen und moralischen Krise führte. Hesekiel war dazu berufen, gegen diese Haltung zu sprechen und das Volk zur Umkehr zu rufen.
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DIE WIDERSPENSTIGKEIT UND VERSTOCKTHEIT IN DEN SCHRIFTEN DER KIRCHENVÄTER
1)
POLYCARP
Brief an die Philipper
Kapitel X. – Mahnung zur Ausübung der Tugend.
Steht also fest in diesen Dingen und folgt dem Beispiel des Herrn, indem ihr fest und unwandelbar im Glauben seid, die Bruderschaft liebt, und seid einander zugetan, vereint in der Wahrheit, zeigt im Umgang miteinander die Sanftmut des Herrn und verachtet niemanden. Wenn ihr Gutes tun könnt, zögert nicht, denn „Almosen errettet vom Tod.“ Seid alle einander untertan.„Ihr habt einen tadellosen Wandel unter den Heiden geführt“, damit ihr Lob für eure guten Werke erhaltet und der Herr nicht durch euch gelästert wird. Doch wehe dem, durch den der Name des Herrn gelästert wird! Bringt deshalb allen Menschen Nüchternheit bei und zeigt diese auch in eurem eigenen Verhalten.
2)
IGNATIUS
Brief an die Trallier
Kapitel VIII. – Hütet euch vor den Fallen des Teufels.
Nicht, dass ich wüsste, dass so etwas unter euch wäre; aber ich warne euch, weil ich euch sehr liebe und die Fallen des Teufels vorhersehe. Darum kleidet euch im Glauben, das ist das Fleisch des Herrn, und in der Liebe, das ist das Blut Jesu Christi. Keiner von euch soll Groll gegen seinen Nächsten hegen. Gebt den Heiden keinen Anlass, damit nicht durch ein paar törichte Menschen die ganze Menge derer, die an Gott glauben verleumdet wird. Denn: „Wehe dem, durch dessen Eitelkeit mein Name bei irgendjemandem gelästert wird.“
Dies schreibe ich euch, nicht dass ich wüsste, ob es solche Personen unter euch gäbe; im Gegenteil, ich hoffe, dass Gott, der „seinen Sohn um seiner heiligen Kirche willen nicht verschont hat, niemals zulassen wird, dass mir eine solche Nachricht zu Ohren kommt.“ Doch da ich die Fallen des Bösen voraussehe, wappne ich euch im Voraus durch meine Ermahnungen als meine geliebten und treuen Kinder in Christus und gebe euch die Mittel zum Schutz gegen die tödliche Krankheit der widerspenstigen Menschen, wodurch flieht ihr vor der Krankheit durch den guten Willen Christi unseres Herrn. Bekleidet euch also mit Sanftmut und werdet zu Nachahmern seiner Leiden und seiner Liebe, mit der er uns liebte, als er sich selbst als Lösegeld hingab für uns, damit er uns durch sein Blut von unserer alten Gottlosigkeit reinige und uns das Leben schenke, als wir durch die Verderbtheit, die in uns war, fast umzukommen drohten. Keiner von euch soll daher Groll gegen seinen Nächsten hegen. Denn unser Herr sagt: „Vergebt, und es wird euch vergeben werden.“ Gebt den Heiden keinen Anlass, damit nicht „durch einige törichte Männer das Wort und die Lehre Christi gelästert werden.“ Denn der Prophet sagt in der Person Gottes: „Wehe dem, durch den mein Name unter den Heiden gelästert wird.“
3)
JUSTIN DER MÄRTYRER
Dialog mit Trypho
Kapitel XVII. – Die Juden schickten Leute in die ganze Welt, um Verleumdungen über die Christen zu verbreiten.
Andere Völker haben uns und Christus nicht in einem solchen Ausmaß Unrecht zugefügt wie ihr, die ihr in der Tat die Urheber des bösen Vorurteils gegen den Gerechten und uns, die wir zu ihm halten, seid. Denn nachdem ihr ihn, den einzigen tadellosen und gerechten Menschen, gekreuzigt hattet – durch dessen Wunden diejenigen geheilt werden, die sich durch ihn dem Vater nähern –, als ihr wusstet, dass er von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren war, wie die Propheten es vorhergesagt hatten, habt ihr nicht nur die von euch begangene Bosheit nicht bereut, sondern ihr habt damals auserwählte Männer ausgewählt und in das ganze Land ausgesandt, um zu verkünden, dass die gottlose Häresie der Christen entstanden war, und um die Dinge zu verkünden, die alle, die uns nicht kannten, gegen uns sagen. So seid ihr nicht nur die Ursache eurer eigenen Ungerechtigkeit, sondern tatsächlich der aller anderen Menschen. Und Jesaja ruft mit Recht: Ihretwegen wird mein Name unter den Heiden gelästert. Und: „Wehe ihrer Seele! Denn sie haben einen bösen Plan gegen sich selbst ersonnen, indem sie sagen: Lasst uns den Gerechten binden, denn er ist uns zuwider. Darum werden sie die Frucht ihrer Taten essen. Wehe dem Bösen! Ihm wird Böses vergolten nach den Werken seiner Hände. Und noch einmal, mit anderen Worten: Wehe denen, die ihre Sünden wie an einer langen Schnur ziehen und ihre Übertretungen wie am Joch einer jungen Kuh, die sagen: Seine Eile naht, und der Ratschlus des Heiligen Israels kommt, damit wir ihn erkennen. Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Licht zu Finsternis machen und Finsternis zu Licht, die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem! Dementsprechend habt ihr großen Eifer gezeigt, als ihr im ganzen Land bittere, dunkle und ungerechte Dinge gegen das einzige tadellose und gerechte Licht verbreitetet, das Gott gesandt hat.
4)
APOLOGIE
Über Götzendienst.
Von der Gotteslästerung. Eines der Sprüche des Heiligen Paulus.
Kapitel XIV
Aber die Mehrheit der Christen hat inzwischen den Glauben in sich selbst hineingezogen, dass es verzeihlich ist, wenn sie zu irgendeinem Zeitpunkt das tun, was die Heiden tun, aus Angst, „der Name werde gelästert“. Die Gotteslästerung, die wir in jeder Hinsicht ganz und gar meiden müssen, ist, wie ich annehme, diese: Wenn einer von uns einen Heiden mit gutem Grund zur Gotteslästerung verleitet, sei es durch Betrug, durch Verletzung, durch Schmähung oder durch irgendeine andere würdige Beschwerde, bei der „der Name“ verdientermaßen in Frage gestellt wird, so dass auch der Herr verdientermaßen zornig ist. Sonst, wenn von jeder Gotteslästerung gesagt worden ist: „Durch eure Mittel wird mein Name gelästert“, wir gehen alle auf einmal zugrunde; denn der ganze Zirkus, ohne dass wir etwas dafür getan haben, bekämpft „den Namen“ mit bösen Klagen. Hören wir auf Christen zu sein, dann wird er nicht gelästert! Im Gegenteil, solange wir es sind, soll er gelästert werden: in der Einhaltung, nicht in der Überschreitung der Disziplin; während wir anerkannt werden, nicht während wir verworfen werden. O Gotteslästerung, die an Martyrium grenzt und mich jetzt auf die Probe stellt, ob ich ein Christ bin, während es mich gerade deshalb auf die Probe stellt! Das Verfluchen einer gut gepflegten Disziplin ist ein Segen des Namens. „Wenn“, sagt er, „ich den Menschen gefallen wollte, wäre ich nicht Christi Diener.“ Aber derselbe Apostel fordert uns an anderer Stelle auf, darauf zu achten, allen zu gefallen: „Wie ich“, sagt er, „auf jeden Fall allen zu gefallen habe.“ Zweifellos pflegte er ihnen Freude zu bereiten, indem er die Saturnalien und den Neujahrstag feierte! War es so oder geschah es durch Mäßigung und Geduld? Durch Ernsthaftigkeit, durch Güte, durch Integrität? In ähnlicher Weise, wenn er sagt: „Ich bin allen alles geworden, um alles zu gewinnen“, meint er „für Götzendiener ein Götzendiener?“ „für Heiden ein Heide?“ „für die Weltlichen, ein Weltlicher?“ Aber obwohl er uns nicht verbietet, mit Götzendienern und Ehebrechern und den anderen Verbrechern zu sprechen, indem er sagt: „Sonst würdet ihr aus der Welt hinausgehen“, natürlich lockert er die Zügel des Umgangs nicht so, dass wir, da wir sowohl leben als auch mit Sündern verkehren müssen, auch mit ihnen sündigen könnten. Wo es den Umgang des Lebens gibt, den der Apostel zugibt, gibt es Sünde, die niemand zulässt. Mit Heiden zu leben ist erlaubt, mit ihnen zu sterben ist erlaubt. Lasst uns mit allen leben; mit ihnen fröhlich sein, aus Gemeinsamkeit der Natur, nicht des Aberglaubens. Wir sind Gleichgesinnte in der Seele, nicht in der Disziplin; Mitbesitzer der Welt, nicht des Irrtums. Aber wenn wir in solchen Angelegenheiten kein Recht auf Gemeinschaft mit Fremden haben, wie viel verwerflicher ist es dann, sie unter Brüdern zu feiern! Wer kann das behaupten oder verteidigen? Der Heilige Geist wirft den Juden ihre Feiertage vor. „Eure Sabbate und Neumonde und Zeremonien“, sagt er, „hasst meine Seele.“ Von uns, denen der Sabbat fremd ist, und die Neumonde und Feste, die Gott früher geliebt hat, die Saturnalien und Neujahrs- und Mittwinterfeste und Matronalien werden häufig besucht – Geschenke kommen und gehen – Neujahrsgeschenke – Spiele gesellen sich zu ihrem Lärm – Bankette gesellen sich zu ihrem Lärm! O, wäre doch die Treue der Nationen zu ihrer eigenen Sekte besser, die keine Feierlichkeit der Christen für sich beansprucht! Nicht den Tag des Herrn, nicht Pfingsten, selbst wenn sie sie gekannt hätten, hätten sie mit uns geteilt; denn sie hätten Angst gehabt, als Christen zu gelten. Wir haben keine Angst, als Heiden zu gelten! Wenn dem Fleisch irgendeine Nachsicht gewährt werden soll, so habt ihr sie. Ich werde nicht sagen, eure eigenen Tage, eigenen Geburtstage, aber auch mehr; denn für die Heiden gibt es jeden Feiertag nur einmal im Jahr: Ihr habt jeden achten Tag einen Feiertag. Wenn man die einzelnen Feste der Nationen aufzählt und in einer Reihe aufstellt, wird man kein Pfingsten zusammenstellen können.
5)
APOLOGIE
Eine Antwort an die Juden.
Kapitel XIII
Dieses „Holz“ wiederum trug Isaak, der Sohn Abrahams, persönlich für sein eigenes Opfer, als Gott befohlen hatte, dass er ihm selbst zum Opfer gemacht werden sollte. Aber weil dies Geheimnisse waren, die zur vollkommenen Erfüllung in der Zeit Christi aufbewahrt wurden. Einerseits wurde Isaak mit seinem „Holz“ aufbewahrt, indem der Widder angeboten wurde, der sich mit den Hörnern im Dornengestrüpp verfangen hatte; Christus hingegen trug zu seiner Zeit sein „Holz“ auf seinen eigenen Schultern, an den Hörnern des Kreuzes hängend, mit einer Dornenkrone um sein Haupt. Ihm war es vergönnt, stellvertretend für alle Heiden geopfert zu werden, und er „wurde wie ein Schaf zur Opfergabe geführt und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer nicht sprach, öffnete er seinen Mund nicht“ (denn als Pilatus ihn verhörte, sprach er nichts). Denn „in Demut wurde Sein Urteil aufgehoben: Seine Geburt, wer soll es außerdem erklären?“ Weil sich überhaupt kein Mensch der Geburt Christi bei Seiner Empfängnis bewusst war, als die Jungfrau Maria durch das Wort Gottes schwanger befunden wurde; und weil „Sein Leben aus dem Land genommen werden sollte.“ Warum also nahm der Himmel ihn nach seiner Auferstehung von den Toten, die am dritten Tag stattfand, wieder auf? Es geschah in Übereinstimmung mit einer Prophezeiung Hoseas, die folgendermaßen lautete: „Vor Tagesanbruch werden sie zu mir kommen und sagen: Lasst uns gehen und zum Herrn, unserem Gott, zurückkehren, denn er selbst wird uns herausziehen und befreien. Nach zwei Tagen, am dritten Tag“ — das ist seine glorreiche Auferstehung — ging Er zurück in den Himmel (von wo aus auch der Geist selbst zur Jungfrau gekommen war.) Er, dessen Geburt und Leiden die Juden nicht anerkannt haben. Da nun die Juden noch immer behaupten, der Christus sei noch nicht gekommen, den wir in so vieler Hinsicht anerkannt haben, da nun dies geschehen wird, sollen die Juden ihr eigenes Schicksal erkennen, ein Schicksal, das ihnen ständig vorhergesagt wurde, weil sie ihn wegen ihrer Gottlosigkeit verachtet und getötet hatten, nachdem Christus gekommen war. Denn erstens, von dem Tag an, als nach dem Wort Jesajas „der Mensch seine Abscheulichkeiten aus Gold und Silber hinauswarf, die er mit eitlen und schädlichen Riten anbetete“, das heißt, seitdem wir Heiden, mit doppelt erleuchteter Brust durch Christi Wahrheit, unsere Götzen verworfen haben (mögen die Juden es sehen), hat sich auch das Folgende erfüllt. Denn „der Herr der Heerscharen hat unter den Juden aus Jerusalem“ unter den anderen genannten Dingen auch „den weisen Baumeister“ weggenommen, der die Kirche, Gottes Tempel, die heilige Stadt und das Haus des Herrn baut. Denn von da an hörte Gottes Gnade auf, unter ihnen zu wirken. Und „den Wolken wurde befohlen, keinen Regen auf den Weinberg von Sorek zu regnen“, die Wolken waren himmlische Wohltaten, die dem Hause Israel nicht zuteil werden sollten; denn es „hatte Dornen getragen “ – aus denen das Haus Israel eine Krone für Christus gemacht hatte – und nicht „ Gerechtigkeit, sondern ein Geschrei“ – das Geschrei, mit dem es ihn zu seiner Hingabe an das Kreuz gezwungen hatte. Und so wurden die früheren Gnadengaben zurückgezogen, „das Gesetz und die Propheten blieben bis Johannes“, und der Teich Bethesda, zur Ankunft Christi; danach hörte er auf, die gesundheitlichen Gebrechen Israels heilsam zu beseitigen; denn als Folge ihres Verharrens in ihrem Wahnsinn wurde der Name des Herrn durch sie gelästert, wie geschrieben steht: „Ihretwegen wird der Name Gottes unter den Heiden gelästert.“ Denn von ihnen ging die Schande aus, die mit diesem Namen verbunden war, und sie verbreitete sich in der Zeit von Tiberius bis Vespasian. Und weil sie diese Verbrechen begangen und nicht verstanden hatten, dass Christus „zu finden war“ in „der Zeit ihrer Heimsuchung“, „ihr Land ist zur Wüste geworden und ihre Städte völlig mit Feuer verbrannt, während Fremde ihre Region vor ihren Augen verzehren: Die Tochter Zion ist verlassen, wie ein Wachturm in einem Weinberg oder wie ein Schuppen in einem Gurkengarten“ – seit der Zeit nämlich, als „Israel den Herrn nicht kannte“ und „das Volk ihn nicht verstand“, sondern vielmehr „den Heiligen Israels völlig verließ und ihn zum Zorn reizte“. So finden wir auch hier eine bedingte Drohung mit dem Schwert: „Wenn ihr nicht gewollt und nicht gehorcht habt, wird euch das Schwert fressen.“ Daraus können wir ersehen, dass das Schwert Christus war, indem wir nicht hören, durch wen sie umkamen; der wiederum im Psalm vom Vater ihre Zerstreuung fordert, indem er sagt: „Zerstreue sie in Deiner Macht.“ Der wiederum durch Jesaja für ihre völlige Verbrennung betet. „Um meinetwillen“, sagt er, „sind euch diese Dinge widerfahren; in Angst sollt ihr schlafen.“
6)
TERTULLIAN
Anti-Marcion.
Buch III. Darin wird gezeigt, dass Christus der Sohn Gottes ist, der die Welt erschaffen hat; dass er von den Propheten vorhergesagt wurde; dass er durch eine wahre Menschwerdung menschliche Gestalt angenommen hat wie wir.
Die Zerstreuung der Juden und ihre trostlose Lage aufgrund der Ablehnung Christi wurden vorhergesagt.
Kapitel XXIII
Wenn du nun wie die Juden leugnest, dass ihr Christus gekommen ist, dann erinnere dich auch daran, welches Ende sie nach der Zeit Christi vorausgesagt hatten, für die Gottlosigkeit, mit der sie ihn ablehnten und töteten. Denn es begann von jenem Tag an, als, gemäß Jesaja, „ein Mann seine Götzen aus Gold und Silber wegwarf, die er zu nutzlosen und schädlichen Kultgegenständen machte“; mit anderen Worten, von dem Zeitpunkt an, als er seine Götzen wegwarf, nachdem Christus die Wahrheit klar gemacht hatte. Überlege, ob das Folgende im Propheten nicht seine Erfüllung gefunden hat: „Der Herr der Heerscharen hat aus Juda und aus Jerusalem unter anderem sowohl den Propheten als auch den weisen Handwerker weggenommen“, das heißt, Sein Heiliger Geist, der die Kirche baut, die in der Tat der Tempel und das Haus und die Stadt Gottes ist. Denn von da an fehlte Gottes Gnade unter ihnen; und „den Wolken wurde befohlen, keinen Regen auf den Weinberg“ von Sorech regnen zu lassen; das heißt, die Gnaden des Himmels zurückzuhalten, damit sie keinen Segen auf „das Haus Israel“ ausschütteten, das nur „die Dornen“ hervorgebracht hatte, mit denen es den Herrn gekrönt hatte, und „anstelle von Gerechtigkeit den Schrei“, mit dem es ihn zum Kreuz getrieben hatte. Und so waren das Gesetz und die Propheten bis Johannes, aber der Tau der göttlichen Gnade wurde dem Volk entzogen. Nach seiner Zeit dauerte ihr Wahnsinn weiter an, und der Name des Herrn wurde von ihnen gelästert, wie die Schrift sagt: „Wegen euch wird mein Name unter den Völkern fortwährend gelästert“ (denn von ihnen stammte die Gotteslästerung); auch in der Zeit zwischen Tiberius und Vespasian lernten sie nicht, Buße zu tun. Darum „ist ihr Land verwüstet, ihre Städte sind mit Feuer verbrannt, ihr Land wird von Fremden vor ihren eigenen Augen verschlungen; die Tochter Zion ist verlassen wie eine Hütte im Weinberg oder eine Hütte im Gurkengarten“, seit der Zeit, als „Israel den Herrn nicht anerkannte und das Volk ihn nicht verstand, sondern ihn verließ und den Heiligen Israels erzürnte.“ Ebenso die bedingte Drohung mit dem Schwert: „Wenn ihr euch weigert und nicht auf mich hört, wird das Schwert euch verschlingen,“ hat bewiesen, dass es Christus war, gegen den sie wegen ihrer Rebellion umgekommen sind. Im 58. Psalm fordert er vom Vater ihre Zerstreuung: „Zerstreue sie in Deiner Macht.“ Durch Jesaja sagt er auch, als er eine Prophezeiung über ihre Vernichtung durch Feuer beendet: „Dies ist euch meinetwegen widerfahren; ihr werdet in Kummer daliegen.“ Aber all das wäre bedeutungslos genug, wenn sie diese Strafe nicht um Seinetwillen erlitten, der in der Prophezeiung ihr Leiden Seiner Sache zugeschrieben hatte, sondern um des Christus des anderen Gottes willen. Nun, obwohl du behauptest, dass es der Christus des anderen Gottes war, der von den Mächten und Gewalten des Schöpfers, gleichsam von feindlichen Wesen, ans Kreuz getrieben wurde, muss ich dennoch sagen: Siehe, wie offensichtlich Er verteidigt wurde: es wurden Ihm sowohl „die Bösen für Sein Begräbnis“ gegeben, selbst jene, die energisch behauptet hatten, Sein Leichnam sei gestohlen worden, „als auch die Reichen für Seinen Tod“, sogar diejenigen, die ihn vom Verrat des Judas erlöst hatten, sowie von der Lüge der Soldaten, dass sein Leichnam weggebracht worden sei. Also geschahen diese Dinge entweder den Juden nicht seinetwegen, in welchem Fall du durch den Sinn der Schriften widerlegt wirst, der mit dem Ausgang der Tatsachen und der Reihenfolge der Zeiten übereinstimmt, oder sie geschahen seinetwegen, und dann hätte der Schöpfer die Rache nur an seinem eigenen Christus verhängen können; ja, er hätte eher eine Belohnung für Judas vorgesehen, wenn es der Feind seines Herrn gewesen wäre, den sie hinrichteten. Auf jeden Fall, wenn der Christus des Schöpfers noch nicht gekommen ist, um dessentwillen die Prophezeiung sie zu solchen Leiden verurteilt, werden sie die Leiden ertragen müssen, wenn Er gekommen sein wird. Wo wird es dann eine Tochter Zion geben, die verwüstet werden soll, denn jetzt ist keine mehr zu finden? Wo werden Städte sein, die mit Feuer verbrannt werden sollen, denn jetzt liegen sie in Trümmern? Wo soll ein Volk zerstreut werden, das bereits in der Verbannung ist? Bringt Judäa wieder in seinen früheren Zustand, damit der Christus des Schöpfers es finden kann, und dann könnt ihr behaupten, dass ein anderer Christus gekommen ist. Aber dann wiederum, wie kann Er es zugelassen haben, durch Seinen eigenen Himmel, den Er eines Tages auf Seiner eigenen Erde töten sollte, nachdem die edlere und ruhmreichere Region Seines Königreichs entweiht worden war und Sein eigener Palast und seine erhabensten Höhen von ihm betreten worden waren? Oder war es eher nur zum Schein, dass er dies tat? Gott ist ohne Zweifel ein eifersüchtiger Gott! Und doch hat er den Sieg errungen. Ihr solltet vor Scham erröten, die ihr euer Vertrauen in einen besiegten Gott gesetzt habt! Was könnt ihr von ihm erwarten, der nicht stark genug war, sich selbst zu schützen? Denn entweder wurde er durch seine Schwäche von den Mächten und menschlichen Vertretern des Schöpfers gebrochen, oder aber durch Bosheit, damit er ihnen durch sein Ertragen ihrer Bosheit ein so großes Stigma auferlegen konnte.
7)
TERTULLIAN
Anti-Marcion.
Buch IV. In dem Tertullian seine Argumentation weiter verfolgt. Jesus ist der Christus des Schöpfers. Er bezieht seine Beweise aus dem Lukasevangelium; das ist der einzige historische Teil des Neuen Testaments, der von Marcion teilweise akzeptiert wurde. Dieses Buch kann auch als Kommentar zum Lukasevangelium betrachtet werden. Es liefert bemerkenswerte Beweise für Tertullians Verständnis der Heiligen Schrift und beweist, dass „das Alte Testament dem Neuen nicht widerspricht“. Es enthält auch viele eindrucksvolle Auslegungen von Bibelstellen und umfasst tiefgründige Ansichten der Offenbarung im Zusammenhang mit der Natur des Menschen.
Kapitel XIV
In diesem Psalm ruft er aus: „Schafft den Waisen und Bedürftigen Recht, schafft den Elenden und Armen Recht, befreit den Armen und befreit den Bedürftigen aus der Hand der Bösen.“ Ähnlich ist es im 71. Psalm: „Mit Gerechtigkeit richtet er die Bedürftigen unter dem Volk und rettet die Kinder der Armen.“ Und mit den folgenden Worten sagt er von Christus: „Alle Völker werden ihm dienen.“ David aber herrschte nur über das jüdische Volk, so dass niemand annehmen kann, dies sei von David gesagt worden; denn Er hatte die Stellung der Armen und derer auf sich genommen, die von Not geplagt waren, „denn Er wird die Bedürftigen aus der Hand des Mächtigen erretten; Er wird die Bedürftigen und die Armen verschonen und die Seelen der Armen erretten. Von Wucher und Ungerechtigkeit wird Er ihre Seelen erlösen, und in Seinen Augen wird ihr Name geehrt werden.“ Und wiederum: „Die Bösen werden in die Hölle geschickt, alle Völker, die Gott vergessen. Denn die Bedürftigen werden nicht für immer vergessen werden, und die Standhaftigkeit der Armen wird nicht für immer verloren gehen.“ Und wiederum: „Wer ist wie der Herr, unser Gott, der in der Höhe wohnt und doch auf die Niedrigen im Himmel und auf der Erde blickt? Der den Bedürftigen vom Boden erhebt und den Armen aus dem Misthaufen erhöht, um ihn zu den Fürsten seines Volkes zu stellen?“ Das heißt, in Seinem eigenen Königreich. Und ebenso früher, im Buch der Könige, Hanna, die Mutter Samuels, lobt Gott mit diesen Worten: „Er richtet den Armen und den Bettler vom Boden auf, um ihn unter die Fürsten seines Volkes (das heißt in sein eigenes Königreich) und auf Throne der Herrlichkeit (sogar königliche) zu setzen.“ Und bei Jesaja, wie er die Unterdrücker der Armen tadelt! „Was soll das bedeuten, dass ihr meinen Weinberg in Brand steckt und die Beute der Armen in euren Häusern ist? Warum zerschmettert ihr mein Volk und zermalmt das Gesicht der Armen?“ Und weiter: „Wehe denen, die ungerechte Gesetze erlassen; denn in ihren Gesetzen erlassen sie Schlechtigkeit, indem sie die Bedürftigen vom Recht abbringen und den Armen meines Volkes ihre Rechte nehmen.“ Diese gerechten Urteile fordert Er auch für die Waisen und die Witwen, sowie zum Trost an die Ärmsten selbst. „Schafft Recht an den Waisen und tut gerecht an den Witwen; und kommt, lasst uns versöhnen, spricht der Herr.“ Ihm, dem in jeder Stufe der Niedrigkeit so viel von der barmherzigen Zuwendung des Schöpfers zuteilwird, wird auch das von Christus verheißene Reich gegeben werden, dessen barmherzigem Mitgefühl schon seit langer Zeit gebührt, diejenigen, denen das Versprechen gemacht wird. Denn selbst wenn du annimmst, dass die Versprechen des Schöpfers irdisch waren, die Versprechen Christi jedoch himmlisch, ist es ganz klar, dass der Himmel bisher das Eigentum keines anderen Gottes war als desjenigen, dem auch die Erde gehört; ganz klar, dass der Schöpfer sogar die kleineren Versprechen (irdischer Segnungen) gegeben hat, damit ich Ihm auch hinsichtlich seiner größeren Versprechen (himmlischer Segnungen) eher glauben kann als Marcions Gott, der seine Großzügigkeit nie durch die vorherige Gewährung kleinerer Segnungen unter Beweis gestellt hat. „Selig sind, die hungern, denn sie sollen gesättigt werden.“ Ich könnte diesen Satz mit dem vorherigen verbinden, weil niemand außer den Armen und Bedürftigen Hunger leiden muss, wenn der Schöpfer nicht speziell vorgesehen hätte, dass das Versprechen eines ähnlichen Segens als Vorbereitung auf das Evangelium dienen soll, damit die Menschen erkennen, dass es Seines ist. Denn so sagt Er durch Jesaja über diejenigen, die Er von den Enden der Erde herbeirufen wollte, nämlich die Heiden: „Siehe, sie werden schnell und eilends kommen.“ Rasch, weil es der Fülle der Zeiten entgegeneilt; mit Eile, weil es nicht durch die Last des alten Gesetzes behindert ist. Sie werden weder hungern noch dürsten. Deshalb werden sie gesättigt werden – ein Versprechen, das nur denen gegeben wird, die hungern und dürsten. Und wiederum sagt er: „Siehe, meine Diener werden gesättigt werden, ihr aber werdet hungrig sein; siehe, meine Diener werden trinken, ihr aber werdet durstig sein.“ Was diese Gegensätze betrifft, werden wir sehen, ob sie nicht Vorboten Christi sind. Unterdessen ist das Versprechen der Sättigung für die Hungrigen eine Vorkehrung Gottes, des Schöpfers. „Selig sind, die da weinen, denn sie werden lachen.“ Wenden wir uns noch einmal der Stelle bei Jesaja zu: „Siehe, meine Knechte werden vor Freude jubeln, ihr aber werdet beschämt werden. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet vor Kummer des Herzens schreien.“ Und erkenne diese Gegensätze auch in der Heilsordnung Christi. Gewiss ist denen, die sich in einer gegenteiligen Lage befinden – den Kummervollen, Traurigen und Ängstlichen – Freude und freudiges Jubeln versprochen. So wie es im 125. Psalm heißt: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“ Außerdem gehört Lachen ebenso zu den Jubelnden und Fröhlichen wie Weinen zu den Traurigen und Trauernden. Daher war der Schöpfer, der die Dinge für Lachen und Tränen vorhersagte, der erste, der sagte, dass die Trauernden lachen sollten. Dementsprechend war Er, der Seinen Lauf mit dem Trost für die Armen und die Demütigen und die Hungrigen und die Weinenden begann, sofort begierig, um sich als den darzustellen, auf den er durch den Mund Jesajas hingewiesen hatte: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen die frohe Botschaft zu verkünden.“ „Selig sind die Bedürftigen, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ „Er hat mich gesandt, die zu verbinden, die ein gebrochenes Herz haben.“ „Selig sind, die da hungern; denn sie sollen satt werden.“ „Um alle zu trösten, die trauern.“ „Selig sind, die da weinen; denn sie werden lachen.“ „Um denen, die in Zion trauern, Schönheit für Asche und Freudenöl für Trauer und das Gewand des Lobes für den Geist der Schwermut zu geben.“ Seit Christus nun, sobald Er Seinen Lauf antrat, wenn Er solch einen Dienst wie diesen erfüllt hat, ist Er entweder selbst der, der Sein eigenes Kommen vorhersagte, um all dies zu tun; oder aber, wenn Er, der dies vorhersagte, noch nicht gekommen ist, dann muss die Anklage gegen Marcions Christus lächerlich sein, die ihn aufforderte zu sagen: „Selig werdet ihr sein, wenn die Menschen euch hassen und euch schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen.“ In dieser Erklärung liegt zweifellos eine Mahnung zur Geduld. Was hat der Schöpfer sonst noch durch Jesaja gesagt? „Fürchtet euch nicht vor der Schmähung der Menschen, und lasst euch nicht durch ihre Verachtung herabsetzen.“ Welcher Vorwurf? Welche Verachtung? Die, die um des Menschensohnes willen auf sich genommen werden sollte. Welcher Menschensohn? Er, der nach dem Willen des Schöpfers gekommen ist. Woher sollen wir unseren Beweis nehmen? Aus dem Sterben, das ihm vorhergesagt wurde; wie wenn er durch Jesaja zu den Juden, die die Anstifter des Hasses gegen ihn waren, sagt: „Wegen euch wird mein Name unter den Heiden gelästert“; und an einer anderen Stelle: „Sein eigenes Leben, das von den Heiden, seien es Diener oder Beamte, verachtet wird.“ Da nun Hass gegen jenen Menschensohn vorhergesagt wurde, der seine Mission vom Schöpfer hat, während das Evangelium bezeugt, dass der Name der Christen, der von Christus abgeleitet ist, um des Menschensohnes willen gehasst werden sollte, weil er Christus ist, ist es klar, dass es sich in Bezug auf den Hass um den Menschensohn handelte, der gemäß dem Plan des Schöpfers kam und gegen den der Hass vorhergesagt wurde. Und selbst wenn er noch nicht gekommen wäre, hätte der Hass auf seinen Namen, der heute noch besteht, auf keinen Fall demjenigen vorausgehen können, der diesen Namen tragen sollte. Aber Er hat beide die Strafe erlitten in unserer Gegenwart und hat sein Leben für uns hingegeben und wird von den Heiden verachtet. Und der, der in die Welt geboren wurde, wird derselbe Menschensohn sein, um dessentwillen auch unser Name verworfen wird.
8)
APOLOGIE
(...)
9)
GREGOR THAUMATURGUS
Zwölf Themen zum Glauben.
Thema XII.
Da es nicht an uns ist, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Macht bestimmt hat, sondern nur zu glauben, dass die Zeit ein Ende haben wird und dass es eine Manifestation einer zukünftigen Welt und eine Offenbarung des Gerichts und ein Kommen des Sohnes Gottes und eine Belohnung für Werke und ein Erbe im Himmelreich geben wird. So ist es nicht an uns zu wissen, wie der Sohn Gottes Mensch wurde; denn dies ist ein großes Geheimnis, wie geschrieben steht: „Wer wird seine Generation erklären? Denn sein Leben ist von der Erde genommen.“ Aber es liegt an uns zu glauben, dass der Sohn Gottes Mensch wurde, gemäß der Heiligen Schrift; und dass er auf der Erde erschien und gemäß der Heiligen Schrift mit den Menschen sprach, in ihrem Ebenbild, jedoch ohne Sünde; und dass er für uns starb und von den Toten auferstand, wie es geschrieben steht; und dass er in den Himmel aufgenommen wurde und sich zur Rechten des Vaters setzte, von woher er kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten, wie es geschrieben steht; damit nicht, während wir mit Worten gegeneinander streiten, jemand dazu verleitet werde, das Wort des Glaubens zu lästern, und das geschehe, was geschrieben steht: „Um deinetwillen ist mein Name fortwährend unter den Völkern gelästert.“
10)
VERFASSUNGEN DER HEILIGEN APOSTEL
Gebote an Frauen.
Was aber den Geist der Zwietracht betrifft, so sorge dafür, dass du ihn gegenüber allen Menschen unterdrückst, vor allem aber gegenüber deinem Ehemann; sonst könnte er, wenn er ein Ungläubiger oder ein Heide ist, Anlass zu einem Skandal oder zur Gotteslästerung bekommen und du wirst Teilhaber eines Wehes von Gott. Denn, sagt er: „Wehe dem, durch den mein Name unter den Heiden gelästert wird“; und damit dein Mann, wenn er ein Christ ist, nicht aufgrund seiner Kenntnis der Heiligen Schrift gezwungen wird, das zu sagen, was im Buch der Weisheit geschrieben steht: „Es ist besser, in der Wildnis zu leben, als mit einer streitsüchtigen und zornigen Frau.“ Ihr Frauen also, beweist eure Frömmigkeit durch eure Bescheidenheit und Sanftmut gegenüber allen außerhalb der Kirche, seien es Frauen oder Männer, um sie zu bekehren und im Glauben zu verbessern. Und da wir euch gewarnt und kurz unterwiesen haben, die wir als unsere Schwestern, Töchter und Mitglieder betrachten, da ihr selbst weise seid, beharrt euer ganzes Leben lang auf einem tadellosen Lebensweg. Bemüht euch, solche Arten des Lernens zu erlernen, durch die ihr in das Reich unseres Herrn gelangen und Ihm gefallen und so für immer und ewig ruhen könnt. Amen.
11)
VERFASSUNGEN DER HEILIGEN APOSTEL
Über Witwen
Jede Witwe soll sanftmütig, ruhig, freundlich, aufrichtig, frei von Zorn, nicht gesprächig, nicht laut, nicht voreilig im Reden, nicht übelredend, nicht spitzbübisch, nicht doppelzüngig, nicht wichtigtuerisch sein. Wenn sie etwas sieht oder hört, was nicht richtig ist, soll sie sich wie eine verhalten, die es nicht sieht, und wie eine, die es nicht hört. Und die Witwe soll sich um nichts anderes kümmern, als für die Geber und für die ganze Kirche zu beten; und wenn sie von jemandem etwas gefragt wird, soll sie nicht leichtfertig antworten, außer wenn es um Fragen zum Glauben, zur Gerechtigkeit und zur Hoffnung auf Gott geht, und diejenigen, die in den Lehren der Frömmigkeit unterrichtet werden wollen, den Regierenden überlassen. Sie soll nur so antworten, dass sie dazu beitragen kann, den Irrtum des Polytheismus zu untergraben, und sie soll die Behauptung bezüglich der Monarchie Gottes beweisen. Aber zu den übrigen Lehren soll sie nichts voreilig beantworten, damit sie nicht durch etwas Ungebildetes das Wort lästert. Denn der Herr hat uns gelehrt, dass das Wort wie „ein Senfkorn“ ist. Es ist feuriger Natur, und wer es ungeschickt anwendet, wird es bitter finden. Denn in den mystischen Punkten dürfen wir nicht voreilig sein, sondern müssen vorsichtig sein; denn der Herr ermahnt uns mit den Worten: „Werft eure Perlen nicht vor die Säue, denn sie zertreten sie sonst mit ihren Füßen und wenden sich um und zerreißen euch.“ Denn wenn Ungläubige hören, dass die Lehre über Christus nicht richtig, sondern nur unzureichend erklärt wird, insbesondere die Lehre über seine Menschwerdung oder sein Leiden, werden sie diese eher verächtlich zurückweisen und als falsch auslachen, als Gott dafür zu preisen. Und so werden sich die alten Frauen der Unbesonnenheit und Gotteslästerung schuldig machen und ein Unglück erben. Denn er sagt: „Wehe dem, durch den mein Name unter den Heiden gelästert wird.“
12)
VERFASSUNGEN DER HEILIGEN APOSTEL
Über die Bildung des Charakters der Gläubigen und über das Danken an Gott
Nun, „wenn ihr betet, seid nicht wie die Heuchler“; sondern so, wie der Herr es uns im Evangelium aufgetragen hat, so betet: „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden; unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen; denn dein ist das Reich in Ewigkeit. Amen.“ Betet also dreimal am Tag und bereitet euch im Voraus darauf vor, dass ihr der Annahme als Söhne würdig seid, damit ihr nicht von ihm geschmäht werdet, wenn ihr ihn unwürdig Vater nennt, wie einst Israel, seinem erstgeborenen Sohn, gesagt wurde: „Wenn ich Vater bin, wo ist meine Herrlichkeit? Und wenn ich Herr bin, wo ist meine Furcht?“ Denn der Ruhm der Väter ist die Heiligkeit ihrer Kinder, und die Ehre der Herren ist die Furcht von ihren Dienern, während das Gegenteil Schande und Verwirrung ist. Denn er sagt: „Durch euch wird mein Name unter den Heiden gelästert.“
13)
DER ZWEITE BRIEF DES CLEMENS
Deshalb, Brüder, lasst uns nun endlich Buße tun; lasst uns nüchtern sein zum Guten; denn wir sind voller Torheit und Bosheit. Lasst uns unsere früheren Sünden auslöschen, und lasst uns, indem wir von Herzen Buße tun, gerettet werden; und lasst uns nicht zu Sündern werden, Menschengefällige, und lasst uns nicht nur einander gefallen wollen, sondern auch die Menschen, die draußen sind, durch unsere Gerechtigkeit, dass der Name nicht unseretwegen gelästert wird. Denn der Herr sagt auch: „Ständig wird mein Name unter allen Heiden gelästert, wegen dem, um dessentwillen mein Name gelästert wird.“ Worin wird er gelästert? Indem ihr nicht tut, was ich will. Denn die Heiden, wenn sie aus unserem Mund die Worte Gottes hören, bewundern sie als schön und großartig; später, wenn sie erfahren haben, dass unsere Werke der Worte, die wir sprechen, nicht würdig sind, wenden sie sich der Gotteslästerung zu und sagen, es sei eine Fabel und ein Irrglaube. Denn wenn sie von uns hören, dass Gott sagt: „Es gebührt euch kein Dank, wenn ihr die liebt, die euch lieben; aber es gebührt euch Dank, wenn ihr eure Feinde liebt und die, die euch hassen,“ wenn sie dies hören, staunen sie über die Vortrefflichkeit der Güte; wenn sie aber sehen, dass wir nicht nur diejenigen nicht lieben, die uns hassen, sondern nicht einmal diejenigen, die uns lieben, verlachen sie uns und lästern unseren Namen.
14)
DER ZWEITE BRIEF DES CLEMENS
Gottes Name darf nicht gelästert werden.
Brüder, lasst uns nun endlich Buße tun, lasst uns nüchtern zum Guten kehren; denn wir sind voller Torheit und Schlechtigkeit. Lasst uns unsere früheren Sünden auslöschen und durch Buße aus tiefstem Herzen gerettet werden; und lasst uns nicht Menschen gefallen wollen, noch wollen wir nur einander gefallen, sondern auch den Menschen draußen, um der Gerechtigkeit willen, damit der Name nicht unseretwegen gelästert wird. Denn der Herr spricht: „Ständig wird mein Name unter allen Völkern gelästert“, und „Warum wird mein Name gelästert? wodurch? Weil ihr nicht tut, was ich will.“ Denn die Völker, die aus unserem Mund die Orakel Gottes hören, staunen über ihre Vortrefflichkeit und ihren Wert; dann erfahren sie, dass unsere Taten der Worte, die wir sprechen, nicht würdig sind. Bei dieser Gelegenheit wenden sie sich der Gotteslästerung zu und sagen, sie seien eine Fabel und eine Täuschung. Denn wenn sie von uns hören, dass Gott sagt: „Keinen Dank habt ihr, wenn ihr die liebt, die euch lieben, aber ihr habt Dank, wenn ihr eure Feinde und die liebt, die euch hassen“ – wann immer sie diese Worte hören, staunen sie über das unermessliche Maß ihrer Güte; wenn sie aber sehen, dass wir nicht nur diejenigen nicht lieben, die uns hassen, sondern dass wir nicht einmal diejenigen lieben, die uns lieben, verlachen sie uns und lästern über unseren Namen.
15)
CHRYSOSTOMUS
Homilie VI zu Römer 2,17 und 18.
Vers 24 : „Denn durch euch wird der Name Gottes unter den Heiden gelästert.“ (Jesaja 52,5; Hesekiel 36,20.23)
16)
CHRYSOSTOMUS
Predigten zum Philipperbrief.
Philipper 2:5-8
Lasst uns Gott für das Gesagte danken; lasst uns ihn anflehen, uns dessen Bewahrung und sichere Aufbewahrung zu gewähren, damit wir und ihr euch freuen und die Ketzer beschämt werden. Lasst uns ihn anflehen, uns für das Folgende den Mund zu öffnen, damit wir mit derselben Ernsthaftigkeit unsere eigenen Ansichten darlegen. Lasst uns ihn anflehen, uns ein Leben zu gewähren, das des Glaubens würdig ist, damit wir zu seiner Ehre leben und sein Name nicht durch uns gelästert wird. Denn „Wehe euch“, steht geschrieben, „durch die der Name Gottes gelästert wird.“ (Jesaja 52,5) Denn wenn wir einen Sohn haben (und was ist unser mehr als ein Sohn), wenn wir also einen Sohn haben und durch ihn gelästert werden, ihn öffentlich verleugnen, uns von ihm abwenden und ihn nicht aufnehmen wollen; wie viel mehr wird sich Gott von undankbaren Dienern abwenden, die ihn lästern und beleidigen? Und wer wird den aufnehmen, den Gott hasst und von dem er sich abwendet, wenn nicht der Teufel und die Dämonen? Und wen auch immer die Dämonen aufnehmen, welche Hoffnung auf Erlösung bleibt ihm noch? Welcher Trost im Leben?
17)
CHRYSOSTOMUS
Die Predigten des Heiligen Johannes Chrysostomus über das Johannesevangelium.
Johannes 1.11
Denn worin, du törichter Mensch, schadet dir die Sorge? Wie wird dein Segen dadurch geringer, dass du andere daran teilhaben lässt? Aber in Wahrheit ist die Schlechtigkeit blind und kann nicht ohne weiteres erkennen, was sie erkennen sollte. Daher ist sie von der Aussicht, dass andere dasselbe Vertrauen teilen, getroffen, sie richten das Schwert gegen sich selbst und verstoßen sich selbst aus der Güte Gottes. Und das aus gutem Grund. Denn er sagt: „Freund, ich tue dir nichts Unrechtes, ich werde auch diesen geben wie dir.“ (Matthäus 20,14). Oder vielmehr, diese Juden verdienen nicht einmal diese Worte. Denn der Mann im Gleichnis könnte, wenn er unzufrieden wäre, dennoch von den Mühen und der Erschöpfung, der Hitze und dem Schweiß eines ganzen Tages sprechen. Aber was konnten diese Männer zu erzählen haben? Nichts dergleichen, als Faulheit und Ausschweifung und tausend andere böse Dinge, deren alle Propheten sie immer wieder anklagten und durch die sie sich wie die Heiden gegen Gott versündigt hatten. Und Paulus erklärt dies und sagt: „Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; denn es haben alle gesündigt und verfehlen den Ruhm, den sie vor Gott haben sollen, und werden ohne Verdienst durch seine Gnade gerechtfertigt.“ (Röm. 10,12; Röm. 3,22-24) Und dieseS Thema behandelt er den ganzen Brief hindurch gewinnbringend und sehr weise. Aber in einem früheren Teil beweist er, dass sie noch schwerere Strafe verdienen. „Denn alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz gerichtet werden“ (Röm. 2,12); das heißt, strenger, da sie sowohl das Gesetz als auch die Natur zu ihrem Ankläger haben. Und nicht nur deshalb, sondern weil sie die Ursache dafür sind, dass Gott unter den Heiden gelästert wird: „Meine Sünder sind die Sünder, die durch das Gesetz gerichtet werden“ (Röm. 2,12). „Durch euch wird euer Name unter den Heiden gelästert“, sagt er. (Röm. 2,24; Jes. 5,5)
18)
ATHANASIUS
Gegen die Arianer.
Denn es steht geschrieben: „So viel besser als die Engel.“ Das wollen wir also zuerst untersuchen. Nun ist es richtig und notwendig, wie in der ganzen Heiligen Schrift, so auch hier, die Zeit, von der der Apostel schrieb, und die Person, die er in seinem Namen genannt hatte, getreulich darzulegen und den Punkt; damit der Leser nicht aus Unwissenheit diese oder ähnliche Einzelheiten übersieht und den wahren Sinn verfehlt. Dies verstand der fragende Eunuch, als er Philippus so fragte: „Ich bitte dich, von wem spricht der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen Mann? denn er fürchtete, er könnte vom rechten Sinn abschweifen, wenn er die Lektion unpassend für die Person auslegte. Und die Jünger, die den Zeitpunkt der Prophezeiung erfahren wollten, baten den Herrn: "Sage uns", sagten sie, "wann werden diese Dinge geschehen? Und was ist das Zeichen Deiner Ankunft?“ Und als sie wiederum vom Erlöser die Ereignisse des Endes hörten, wollten sie den Zeitpunkt erfahren, damit sie selbst vor Irrtümern bewahrt würden und andere lehren könnten. Als sie es zum Beispiel gelernt hatten, belehrten sie die Thessalonicher, die sich irrten. Wenn man also diese Punkte richtig kennt, ist sein Verständnis des Glaubens richtig und gesund; wenn man aber einen dieser Punkte verkennt, verfällt man sofort in die Häresie. So Hymenäus und Alexander und ihre Gefährten waren neben der Zeit, als sie sagten, die Auferstehung sei bereits geschehen; und die Galater waren hinter der Zeit, indem sie jetzt viel von der Beschneidung hielten. Und die Person zu verfehlen war das Los der Juden und ist es noch immer, die meinen, von einem von ihnen sei gesagt: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, was übersetzt heißt: Gott mit uns; und dass: Einen Propheten wird der Herr, euer Gott, euch erwecken, wird von einem der Propheten gesprochen; und der, was die Worte betrifft: Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtbank geführt, anstatt von Philippus zu lernen, vermuten sie, sie hätten von Jesaja oder einem anderen der früheren Propheten gesprochen.
19)
ATHANASIUS
Geschichte der Konzilien.
Hier wundere ich mich zunächst und glaube, dass ich jeden vernünftigen Menschen mitreißen werde, dass, obwohl ein allgemeines Konzil anberaumt worden war und alle darauf warteten, es plötzlich in zwei Teile geteilt wurde, so dass sich ein Teil hier und der andere dort traf. Dies war jedoch sicherlich das Werk der Vorsehung, um in den jeweiligen Konzilen den Glauben ohne Arglist oder Korruption der einen Partei zu zeigen und die Unehrlichkeit und Doppelzüngigkeit der anderen Partei zu entlarven. Als nächstes beschäftigte mich und meine wahren Brüder hier auch dies und machte uns Sorgen, die Unangemessenheit dieser großen Versammlung, die wir im Gange sahen; denn was drängte so sehr, dass die ganze Welt in Verwirrung geraten sollte und diejenigen, die zu dieser Zeit den Beruf eines Geistlichen trugen, weit und breit herumlaufen sollten, um zu suchen, wie sie am besten lehren könnten, an unseren Herrn Jesus Christus zu glauben? Wenn sie bereits Gläubige gewesen wären, hätten sie sicherlich nicht gesucht, als wären sie es nicht. Und für die Katechumenen war dies kein kleiner Skandal; aber für die Heiden war es etwas mehr als gewöhnlich und sorgte sogar für breite Heiterkeit, dass die Christen, als ob sie zu dieser Tageszeit aus dem Schlaf erwachten, fragen sollten, was sie über Christus glauben sollten; während ihre angeblichen Geistlichen, obwohl sie als Lehrer Respekt von ihren Herden forderten, nach eigenen Angaben Ungläubige waren, da sie nach dem suchten, was sie nicht hatten. Und die Partei des Ursacius, die hinter all dem steckte, wusste nicht, welchen Zorn sie gegen sich selbst anhäuften (Röm. 2, 5), wie unser Herr durch seine Heiligen sagt: „Wehe denen, durch die mein Name unter den Heiden gelästert wird“ (Jes. 52, 5; Röm. 2, 24); und durch seinen eigenen Mund in den Evangelien (Matthäus 18, 6): „Wer einen dieser Kleinen zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er im tiefen Meer versenkt würde, als“, wie Lukas hinzufügt, „dass er einem dieser Kleinen zum Bösen verführt“ (Lukas 17, 2).
20)
KYRILL VON JERUSALEM
Über die heilige Liturgie und die Kommunion.
Geheiligt werde Dein Name. Der Name Gottes ist seinem Wesen nach heilig, ob wir es sagen oder nicht; aber da er manchmal unter Sündern entweiht wird, gemäß den Worten: Durch Dich wird mein Name fortwährend unter den Heiden gelästert, beten wir, dass Gottes Name in uns geheiligt werde; nicht, dass er heilig wird, weil er nicht heilig ist, sondern weil er in uns heilig wird, wenn wir geheiligt werden und Dinge tun, die der Heiligkeit würdig sind.
21)
GREGOR VON NAZIANZ
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Zur Verteidigung seiner Flucht nach Pontus und seiner Rückkehr nach seiner Priesterweihe mit einer Darlegung des Charakters des Priesteramtes.
Ja, selbst jetzt, wenn Christus angerufen wird, zittern die Teufel, und nicht einmal durch unsere Übeltat ist die Macht dieses Namens ausgelöscht worden, während wir uns nicht schämen, eine so ehrwürdige Sache und einen so ehrwürdigen Namen zu beleidigen; wir rufen es heraus und es wird zurückgerufen, fast öffentlich und jeden Tag; denn mein Name wird unter den Heiden wegen euch gelästert.
22)
ANONYMUS
Gegen den Ketzer Novatian.
So haben wir gehört, dass der Herr großes Mitgefühl hat. Hören wir, was der Heilige Geist durch David bezeugt: „Wenn seine Kinder mein Gesetz verlassen und nicht nach meinen Geboten leben, wenn sie meine Gerechtigkeit entweihen und meine Gebote nicht befolgen, werde ich ihre Verbrechen mit der Rute heimsuchen und ihre Sünden mit Schlägen. Aber meine Barmherzigkeit werde ich nicht ganz von ihnen tilgen.“ Ähnliche Worte hat der Herr auch durch Ezechiel gesprochen: „Menschensohn, das Haus Israel hat in seinem Land gewohnt und es durch seine Sünden entweiht. Ihre Unreinheit ist vor meinen Augen wie die einer menstruierenden Frau geworden. Ich habe meinen Zorn über sie ausgegossen und sie unter die Völker zerstreut und sie nach ihren Sünden bestraft, weil sie meinen heiligen Namen entweiht haben und weil von ihnen gesagt wurde: Dies ist das Volk des Herrn. Ich habe sie verschont um meines heiligen Namens willen, den das Haus Israel unter den Völkern verachtet hat.“ Und in Verbindung damit sagt er: „Darum sprich zu den Israeliten: So spricht der Herr: Ich verschone euch nicht, ihr vom Hause Israel; aber ich werde euch verschonen um meines heiligen Namens willen, den ihr unter diesen Völkern entweiht habt. Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich an euch geheiligt werde.“ Und der Herr zu demselben: „Menschensohn, sprich zu den Israeliten: Warum sagt ihr denn: Wir vergehen in unseren Sünden, wie können wir gerettet werden? Sag ihnen: Ich lebe, spricht der Herr; denn ich will nicht, dass der Sünder stirbt, sondern dass er umkehrt von seinem bösen Weg und lebt. Kehrt nun um von eurem bösen Weg! Warum gebt ihr euch dem Tod hin, ihr vom Hause Israel?“ So sagt es auch der Prophet Jesaja: „Ich werde nicht ewig zornig auf dich sein, noch werde ich dich für immer verteidigen.“ Und weil der Prophet Jeremia in der Person des sündigen Volkes zum Herrn betet und sagt: „Verbessere uns, o Herr, aber im Gericht und nicht im Zorn, damit du uns nicht wenige machst.“ Und Jesaja fügte hinzu: „Wegen seiner Sünde habe ich ihn leicht gedemütigt, ich habe ihn geschlagen und mein Angesicht von ihm abgewandt. Da wurde er gedemütigt und ging traurig seinen Weg.“ Und weil er mühselig ist, fügte er hinzu und sagte: „Ich habe seine Wege gesehen und habe ihn geheilt; und ich habe ihm eine wahre Ermahnung gegeben: Friede über Frieden.“ dass denen, die Buße tun, beten und arbeiten, eine Wiederherstellung möglich ist, weil sie sonst elend zugrunde gehen und sich von Christus abwenden würden.
23)
AUGUSTINUS
Predigt zum ersten Johannesbrief
1. Johannes IV, 4–12.
In welchem Sinn wurde also vorhin gesagt: „Die Liebe ist von Gott“ und jetzt: „Die Liebe IST Gott“? Denn Gott ist Vater und Sohn und Heiliger Geist: der Sohn, Gott von Gott, der Heilige Geist, Gott von Gott; und diese drei sind ein Gott, nicht drei Götter. Wenn der Sohn Gott ist und der Heilige Geist Gott, und derjenige liebt, in dem der Heilige Geist wohnt: dann ist „die Liebe Gott“, aber „ IST Gott“, weil „Von Gott“. Denn du hast beides im Brief: sowohl „Die Liebe ist von Gott“ als auch „Die Liebe ist Gott“. Vom Vater allein hat die Schrift nichts zu sagen, dass er „von Gott“ ist; aber wenn du den Ausdruck „Von Gott“ hörst, ist entweder der Sohn oder der Heilige Geist gemeint. Denn während der Apostel sagt: „Die Liebe Gottes ist in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“, lasst uns verstehen, dass derjenige, der in der Liebe besteht, der Heilige Geist ist. Denn dieser Heilige Geist, den die Bösen nicht empfangen können, ist die Quelle, von der die Schrift sagt: „Lass die Quelle deines Wassers dein eigen sein und lass keinen Fremden mit dir daran teilhaben.“ Denn alle, die Gott nicht lieben, sind Fremde, sind Antichristen. Und obwohl sie zu den Kirchen kommen, können sie nicht zu den Kindern Gottes gezählt werden; ihnen gehört nicht die Quelle des Lebens. Die Taufe ist sogar für einen schlechten Menschen möglich; die Prophezeiung ist sogar für einen schlechten Menschen möglich. Wir sehen, dass König Saul prophezeite: Er verfolgte den heiligen David, doch er war erfüllt mit dem Geist der Prophezeiung und begann zu prophezeien. Auch ein schlechter Mensch kann das Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn empfangen. Von ihm heißt es nämlich: „Wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht.“ Sogar ein schlechter Mensch kann den Namen Christi tragen, d. h. sogar ein schlechter Mensch kann sich Christ nennen, wie jene, von denen es heißt: „Sie haben den Namen ihres Gottes beschmutzt.“ Ich sage, dass selbst ein schlechter Mensch alle diese Sakramente empfangen kann; aber Nächstenliebe zu haben und ein schlechter Mensch zu sein, ist nicht möglich. Dies ist also die besondere Gabe, dies ist die „Quelle“, die einem allein „eigen“ ist. Der Geist Gottes ermahnt euch, davon zu trinken, der Geist Gottes ermahnt euch, von ihm selbst zu trinken.
24)
AUGUSTINUS
Die vierte Regel des Tichonius.
Nun wird die Art nicht immer überschritten, denn oft werden Dinge gesagt, die offensichtlich auch oder vielleicht sogar ausschließlich auf sie zutreffen. Aber wenn die Schrift, die bis zu einem gewissen Punkt von der Art gesprochen hat, an dieser Stelle von der Art zur Gattung übergeht, muss der Leser sorgfältig auf der Hut sein, nicht in der Art zu suchen, was er in der Gattung viel besser und sicherer finden kann. Nehmen wir zum Beispiel, was der Prophet Ezechiel sagt: „Als das Haus Israel in seinem eigenen Land wohnte, entweihten sie es durch ihren eigenen Weg und durch ihre Taten; ihr Weg war vor mir wie die Unreinheit einer ausgestoßenen Frau. Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, und wegen ihrer Götzen, mit denen sie es entweiht hatten; und ich zerstreute sie unter die Heiden, und sie wurden in die Länder zerstreut; nach ihrem Weg und nach ihren Taten richtete ich sie.“ Nun ist es leicht zu verstehen, dass dies auf jenes Haus Israel zutrifft, von dem der Apostel sagt: „Seht Israel nach dem Fleisch,“ denn das Volk Israel nach dem Fleisch hat alles, worauf hier Bezug genommen wird, vollbracht und ertragen. Auch das unmittelbar Folgende kann so verstanden werden, dass es sich auf dasselbe Volk bezieht. Doch wenn der Prophet anfängt zu sagen: „Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der unter den Heiden entweiht wurde, den ihr in ihrer Mitte entweiht habt; und die Heiden werden erkennen, dass ich der Herr bin“, der Leser sollte nun sorgfältig darauf achten, wie die Art überschritten und die Gattung aufgenommen wird. Denn er fährt fort: „Und ich werde vor ihren Augen in euch geheiligt werden. Denn ich werde euch aus den Heiden holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer eigenes Land bringen. Dann werde ich reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von all eurer Unreinheit und von all euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch nehmen und euch ein Herz aus Fleisch geben. Und ich werde meinen Geist in euch legen und euch dazu bringen, in meinen Satzungen zu wandeln, und ihr werdet meine Gebote halten und sie tun. Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe; und ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. Ich werde euch auch von all eurer Unreinheit retten.“ Dies ist eine Prophezeiung des Neuen Testaments, die sich nicht nur auf die Überreste jener einen Nation bezieht, von der es anderswo heißt: „Wenn auch die Zahl der Kinder Israels wäre wie der Sand am Meer, so wird doch ein Überrest von ihnen gerettet werden“, sondern auch die anderen Völker, die ihren Vätern und unseren Vätern versprochen wurden; und dass hier ein Versprechen jener Waschung der Wiedergeburt vorliegt, die, wie wir sehen, jetzt allen Völkern zuteil wird, daran kann niemand, der sich mit der Sache befasst, zweifeln. Und diese Aussage des Apostels, als er die Gnade des Neuen Testaments und seine Vortrefflichkeit im Vergleich zum Alten lobt: „Ihr seid unser Brief, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes; nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens“, hat einen offensichtlichen Bezug auf diese Stelle, wo der Prophet sagt: „Ich werde euch auch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen. Und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch nehmen und euch ein Herz aus Fleisch geben.“ Das Herz aus Fleisch, von dem der Apostel seinen Ausdruck „die fleischlichen Tafeln des Herzens“ bezieht, wollte der Prophet als von dem Herzen aus Stein unterschieden durch den Besitz von fühlendem Leben hervorheben; und unter fühlendem Leben verstand er intelligentes Leben. Und so besteht das geistige Israel nicht aus einer Nation, sondern aus allen Nationen, die den Vätern in ihrem Samen, das heißt in Christus, versprochen wurden.
25)
AUGUSTINUS
Abhandlung über Gnade und freien Willen.
Der Gnade, durch die das steinerne Herz entfernt wird, gehen keine guten Taten voraus, sondern böse.
An einer anderen Stelle des gleichen Propheten zeigt uns Gott in klarster Sprache, dass er diese Dinge nicht aufgrund von Verdiensten der Menschen tut, sondern um seines eigenen Namens willen. Seine Worte lauten: „Dies tue ich, o Haus Israel, nicht um euretwillen, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Heiden, wohin ihr gegangen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der unter den Heiden entweiht wurde, den ihr in ihrer Mitte entweiht habt; und die Heiden werden erkennen, dass ich der Herr bin, spricht Gott der Herr, wenn ich vor ihren Augen an euch geheiligt werde. Denn ich werde euch aus den Heiden holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer eigenes Land bringen. Dann werde ich euch mit reinem Wasser besprengen, und ihr werdet rein sein; von all eurer eigenen Unreinheit und von all euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; und das steinerne Herz wird aus eurem Fleisch genommen werden, und ich werde euch ein Herz aus Fleisch geben. Und ich werde meinen Geist in euch legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt, und ihr werdet meine Urteile befolgen und sie tun.“ Wer ist nun so blind, dass er nicht sieht, und wer so versteinert, dass er nicht fühlt, dass diese Gnade nicht entsprechend den Verdiensten eines guten Willens gewährt wird, wenn der Herr erklärt und bezeugt: „Ich bin es, o Haus Israel, der dies tut, aber um meines heiligen Namens willen“? Warum sagte er nun: „Ich bin es, der es tut, aber um meines heiligen Namens willen“, wäre es nicht so, dass sie nicht denken sollten, dass diese Dinge aufgrund ihrer eigenen guten Verdienste geschahen, wie die Pelagianer ohne Scham zu sagen nicht zögerten? Aber es gab nicht nur keine guten Verdienste ihrerseits, sondern der Herr zeigt, dass tatsächlich böse Verdienste vorausgingen; denn er sagt: „Aber um meines heiligen Namens willen, den ihr unter den Heiden entweiht habt.“ Wer könnte nicht bemerken, wie schrecklich das Übel ist, den heiligen Namen des Herrn zu entweihen? Und doch, sagt er, um meines Namens willen, den ihr entweiht habt, werde ich, ja ich, euch wieder gut machen, aber nicht um euretwillen; und er fügt hinzu: „Ich werde meinen großen Namen heiligen, der unter den Heiden entweiht wurde, den ihr in ihrer Mitte entweiht habt.“ Er sagt, dass er seinen Namen heiligt, den er bereits für heilig erklärt hatte. Deshalb beten wir genau darum im Vaterunser: „Geheiligt werde dein Name.“ Wir bitten um die Heiligung dessen unter den Menschen, was an sich zweifellos immer heilig ist. Dann folgt: „Und die Heiden werden erkennen, dass ich der Herr bin, spricht Gott der Herr, wenn ich in euch geheiligt werde.“ Obwohl er also selbst immer heilig ist, wird er dennoch in denen geheiligt, denen er seine Gnade schenkt, indem er ihnen das steinerne Herz nimmt, mit dem sie den Namen des Herrn entweihten.