VON TORSTEN SCHWANKE
WEISHEITSLITERATUR AUS DER HEILIGEN SCHRIFT
DAS BUCH SALOMO
(aus 1. KÖNIGE, 1. CHRONIK, 2. CHRONIK)
DAS ERSTE BUCH DER KÖNIGE
KAPITEL I – XI
I
1 König David war jetzt ein sehr alter Mann, und obwohl er in Bettzeug gehüllt war, konnte er sich nicht warm halten.
2 Da sagten seine Knechte zu ihm: Lasst uns ein junges Mädchen für meinen Herrn, den König, suchen, damit sie dem König dient und sich um ihn kümmert; sie wird dicht neben dir liegen, und das wird meinen Herrn, den König, warm halten.
3 Nachdem sie im ganzen Gebiet Israels nach einem schönen Mädchen gesucht hatten, fanden sie Abischag von Schunem und brachten sie zum König.
4 Das Mädchen war sehr schön! Sie kümmerte sich um den König und bediente ihn, aber der König hatte keinen Verkehr mit ihr.
5 Nun wurde Adonija, der Sohn von Haggith, anmaßend und sagte: Ich werde König sein! Dementsprechend beschaffte er einen Streitwagen und ein Gespann mit fünfzig Wachen, die vor ihm herliefen.
6 Noch nie in seinem Leben hatte sein Vater ihn verärgert, indem er sagte: Warum benimmst du dich so? Er war auch sehr gutaussehend; seine Mutter hatte ihn nach Absalom geboren.
7 Er beriet sich mit Joab, dem Sohn der Zeruja, und mit dem Priester Abjathar, die sich beide für Adonijas Sache einsetzten;
8 aber weder Zadok, der Priester, noch Benaja, der Sohn Jojadas, noch der Prophet Nathan, noch Schimei und Rei, noch die Vorkämpfer Davids unterstützten Adonija.
9 Eines Tages, als Adonija Schafe, Ochsen und gemästete Kälber am Gleitenden Stein neben der Quelle Rogel opferte, lud er alle seine Brüder, die königlichen Fürsten und alle Männer von Juda in den Dienst des Königs ein;
10 aber er lud weder den Propheten Nathan noch Benaja noch die Streiter noch seinen Bruder Salomo ein.
11 Da sagte Nathan zu Bathseba, der Mutter Salomos: Hast du nicht gehört, dass Adonija, der Sohn von Haggith, König geworden ist, ohne dass es unserem Herrn David bekannt gewesen wäre?
12 Nun, das ist mein Rat an dich, wenn du dein eigenes Leben und das Leben deines Sohnes Salomo retten willst.
13 Geh direkt zu König David und sage: Mein Herr König, hast du deiner Dienerin nicht unter Eid versprochen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König werden; er soll auf meinem Thron sitzen? Ist es also richtig, dass Adonija König ist?
14 Und während du noch dort mit dem König redest, werde ich nach dir kommen und bestätigen, was du sagst.
15 So ging Bathseba zum König in sein Zimmer (er war sehr alt und Abischag von Schunem war bei ihm).
16 Sie kniete nieder, warf sich vor dem König nieder, und der König sagte: Was willst du?
17 Mein Herr, antwortete sie, du hast deiner Magd bei JEHOVA, deinem Gott, geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König werden, er soll auf meinem Thron sitzen.
18 Und nun ist hier Adonija König, und du, mein Herr König, weißt nichts davon?
19 Er hat Unmengen von Ochsen, gemästeten Kälbern und Schafen geopfert und alle königlichen Fürsten eingeladen, den Priester Abjathar und Joab, den Heerführer; aber deinen Diener Salomo hat er nicht eingeladen.
20 Doch du bist der Mann, mein Herr König, auf den ganz Israel blickt, um ihnen zu sagen, wer die Nachfolge meines Herrn und Königs antreten soll.
21 Und wenn mein Herr, der König, zu seinen Vorfahren entschläft, müssen Salomo und ich dafür leiden.
22 Sie sprach noch mit dem König, als der Prophet Nathan hereinkam.
23 Dem König wurde gesagt: Der Prophet Nathan ist hier; und er trat in die Gegenwart des Königs und warf sich vor dem König auf sein Angesicht nieder.
24 Mein Herr König, sagte Nathan, ist das denn dein Erlass: Adonija soll nach mir König werden; er soll auf meinem Thron sitzen?
25 Denn er ist heute hinabgegangen und hat Unmengen von Ochsen, Mastkälbern und Schafen geopfert und alle königlichen Fürsten, die Heerführer und den Priester Abiathar eingeladen; und sie sind jetzt da, essen und trinken in seiner Gegenwart und rufen: Lang lebe König Adonija!
26 Aber deinen Knecht Zadok, den Priester, Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen.
27 Kann es sein, dass dies mit Zustimmung meines Herrn, des Königs, geschieht und dass du deinen Getreuen nicht gesagt hast, wer auf den Thron meines Herrn, des Königs, nachfolgen soll?
28 König David sprach dann: Ruf Batseba zu mir, sagte er. Und sie trat vor den König und stellte sich vor ihn.
29 Da schwor der König diesen Eid: So wahr der Herr lebt, der mich errettet hat aus allem Unheil,
30 wie ich dir geschworen habe bei JEHOVA, dem Gott Israels, dass dein Sohn Salomo nach mir König sein und meinen Platz auf meinem Thron einnehmen soll, so werde ich es noch heute vollbringen.
31 Bathseba kniete nieder, warf sich vor dem König nieder und sagte: Möge mein Herr König David ewig leben!
32 Da sagte König David: Rufe Zadok, den Priester, den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas. So kamen sie in die Gegenwart des Königs.
33 Nehmt die königliche Garde mit, sagte der König, setzt meinen Sohn Salomo auf mein eigenes Maultier und eskortiert ihn hinunter nach Gihon.
34 Dort sollen ihn der Priester Zadok und der Prophet Nathan zum König von Israel salben; dann ertöne die Trompete, und man rufe: Lang lebe König Salomo!
35 Dann sollt ihr ihn zurückbringen, und er soll dann meinen Thron besteigen und an meiner Stelle König sein, denn er ist der Mann, den ich zum Herrscher über Israel und Juda eingesetzt habe.
36 Benaja, der Sohn Jojadas, antwortete dem König: Amen!, sagte er. Und möge JEHOVA, der Gott meines Herrn und Königs, es bestätigen!
37 Wie JEHOVA mit meinem Herrn, dem König, war, so sei er mit Salomo und mache seinen Thron noch größer als den Thron meines Herrn, des Königs David!
38 Der Priester Zadok, der Prophet Nathan, Benaja, der Sohn Jojadas, und die Kreter und Pleter zogen hinab. Sie setzten Salomo auf König Davids Maultier und eskortierten ihn nach Gihon.
39 Zadok, der Priester, nahm das Ölhorn aus dem Zelt und salbte Salomo. Sie bliesen die Trompete, und alle Leute riefen: Es lebe König Salomo!
40 Das Volk eskortierte ihn zurück, mit Flötenspiel und lautem Jubel und Rufen, um die Erde zu spalten.
41 Adonija und seine Gäste, die inzwischen mit dem Essen fertig waren, hörten alle den Lärm. Auch Joab hörte den Schall der Posaune und sagte: Was ist das für ein Getöse in der Stadt?
42 Noch während er sprach, kam Jonathan, der Sohn Abjathars, der Priester. Komm herein, sagte Adonija, Du bist ein ehrlicher Mann, also musst du gute Nachrichten bringen.
43 Die Wahrheit ist, antwortete Jonathan, unser Herr, König David, hat Salomo zum König gemacht.
44 Mit ihm sandte der König den Zadok, den Priester, den Propheten Nathan, Benaja, den Sohn Jojadas, und die Kreter und Pleter; sie setzten ihn auf des Königs Maultier,
45 und der Priester Zadok und der Prophet Nathan haben ihn zu Gihon zum König gesalbt; und sie sind mit Freudengeschrei wieder zurückgegangen, und die Stadt ist jetzt in Aufruhr; das war das Geräusch, das du gehört hast.
46 Außerdem sitzt Salomo auf dem königlichen Thron.
47 Und weiter haben die Beamten des Königs unserem Herrn König David mit den Worten gratuliert: Möge dein Gott den Namen Salomos Herrlicher machen als deinen und seinen Thron erhabener als deinen eigenen! Und der König beugte sich auf sein Bett,
48 und sagte dann: Gepriesen seist du, JEHOVA, Gott Israels, dass du einen meiner eigenen Söhne auf den Thron gesetzt hast, während ich noch am Leben bin, um es zu sehen!
49 Da erschraken alle Gäste Adonijas, standen auf und machten sich in alle Richtungen davon.
50 Aus Angst vor Salomo stand Adonija auf und rannte davon, um sich an die Hörner des Altars zu klammern.
51 Salomo wurde gesagt: Du solltest wissen, dass Adonija Angst vor König Salomo hat und sich jetzt an die Hörner des Altars klammert und sagt: König Salomo soll mir zuerst schwören, dass er seinen Diener nicht hinrichten lässt.
52 Sollte er sich ehrlich verhalten, antwortete Salomo, soll ihm nicht ein Haar zur Erde fallen; aber wenn er sich als unehrlich erweist, soll er sterben.
53 König Salomo ließ ihn dann vom Altar herabholen; er kam und warf sich vor König Salomo nieder; Salomo sagte zu ihm: Geh in dein eigenes Haus.
II
1 Als Davids Leben zu Ende ging, erlegte er seinem Sohn Salomo diesen Auftrag auf:
2 Ich gehe den Weg der ganzen Erde. Sei stark und zeig dich als Mann!
3 Befolge die Gebote JEHOVAS, deines Gottes, und befolge seine Wege und halte seine Gesetze, seine Gebote, seine Satzungen und seine Anordnungen, wie es im Gesetz des Mose geschrieben steht, damit du in allem, was du tust und unternimmst, Erfolg hast,
4 und damit JEHOVA das Versprechen erfüllt, das er mir gegeben hat: Wenn deine Söhne aufpassen, wie sie sich benehmen, und mit ganzem Herzen und ganzer Seele treu vor mir wandeln, wird es dir nie an einem Mann auf dem Thron Israels mangeln.
5 Du weißt auch, was Joab, der Sohn der Zeruja, mir angetan hat, und was er den beiden Anführern des Heeres Israels angetan hat, Abner, dem Sohn von Ner, und Amasa, dem Sohn von Jeter; wie er sie ermordete, das Blut des Krieges in Friedenszeiten vergoss und den Gürtel um meine Taille und die Sandalen an meinen Füßen mit dem Blut des Krieges befleckte.
6 Du wirst klug sein, seinen grauen Kopf nicht in Frieden in den Scheol hinabsteigen zu lassen.
7 Behandle die Söhne Barsillais von Gilead mit treuer Liebe, lass sie zu denen gehören, die an deinem Tisch essen, denn sie waren so gütig zu mir, als ich vor deinem Bruder Absalom floh.
8 Du hast auch Schimei, den Sohn Geras, den Benjaminiter von Bahurim bei dir. An dem Tag, an dem ich nach Mahanajim aufbrach, rief er einen schrecklichen Fluch über mich herab, aber er kam mir am Jordan entgegen, und ich schwor ihm bei JEHOVA, dass ich ihn nicht töten würde.
9 Du aber darfst ihn nicht ungestraft lassen; du bist ein weiser Mann und wirst wissen, wie man mit ihm fertig wird, um seinen grauen Kopf im Blut zum Sheol zu bringen.
10 So entschlief David zu seinen Vorfahren und wurde in der Davidsstadt begraben.
11 David war vierzig Jahre lang König von Israel; er regierte sieben Jahre lang in Hebron und dreiunddreißig Jahre lang in Jerusalem.
12 Salomo saß dann auf dem Thron Davids, und seine Souveränität war fest etabliert.
13 Adonija, der Sohn Haggiths, ging zu Bathseba, der Mutter Salomos. Bringst du Frieden?, fragte sie. Er antwortete: Ja, Frieden.
14 Dann sagte er: Ich habe dir etwas zu sagen. – Rede weiter, erwiderte sie.
15 Du weißt, sagte er, dass das Königreich zu mir hätte kommen sollen, und dass ganz Israel erwartete, dass ich König werde; aber die Krone entging mir und fiel meinem Bruder zu, da sie ihm von JEHOVA zukam.
16 Nun habe ich eine Bitte an dich; verweigere es mir nicht. – Weiter, sagte sie.
17 Er fuhr fort: Bitte König Salomo (denn er wird es dir nicht verweigern), mir Abischag von Shunem zur Frau zu geben.
18 Gut, erwiderte Batseba, ich werde mit dem König über dich sprechen.
19 Also ging Bathseba zu König Salomo, um mit ihm über Adonija zu sprechen; der König trat ihr entgegen und verneigte sich vor ihr; dann setzte er sich auf seinen Thron; ein Sitz wurde für die Mutter des Königs gebracht, und sie setzte sich zu seiner Rechten.
20 Sie sagte: Ich habe eine kleine Bitte an dich; verweigere es mir nicht. – Mutter, erwiderte der König, stell deine Bitte, denn ich werde dich nicht abweisen.
21 Lass Abischag von Schunem, sagte sie, mit deinem Bruder Adonija verheiratet werden.
22 König Salomo antwortete seiner Mutter: Und warum bittest du Abischag von Schunem um Adonija? Du könntest genauso gut das Königreich für ihn erbitten, da er mein älterer Bruder ist und Abiathar, der Priester, und Joab, der Sohn der Zeruja, auf seiner Seite sind.
23 Und König Salomo schwor bei JEHOVA: Möge Gott unsägliches Übel über mich bringen und noch schlimmeres Übel, sagte er, wenn Adonija diese seine Worte nicht mit seinem Leben bezahlt!
24 So wahr der Herr lebt, der mich fest auf den Thron meines Vaters David gesetzt und ihm, wie er es verheißen hat, eine Dynastie gegeben hat, so soll Adonija noch heute hingerichtet werden.
25 Und König Salomo befahl Benaja, dem Sohn Jojadas, ihn niederzuschlagen, und so starb er.
26 Zu Abjathar, dem Priester, sagte der König: Geh nach Anatot zu deinem Anwesen. Du verdienst den Tod, aber ich werde dich jetzt nicht töten, da du die Lade JEHOVAS in Gegenwart meines Vaters David getragen und alle Nöte meines Vaters geteilt hast.
27 Salomo entzog Abjathar die Priesterschaft JEHOVAS und erfüllte so die Prophezeiung, die JEHOVA gegen das Haus Elis in Silo geäußert hatte.
28 Als die Nachricht Joab erreichte (denn Joab hatte Adonia unterstützt, obwohl er Absalom nicht unterstützt hatte), floh er zum Zelt des Herrn und klammerte sich an die Hörner des Altars.
29 König Salomo wurde gesagt: Joab ist zum Zelt des Herrn geflohen; er ist dort neben dem Altar. Darauf ließ Salomo Joab benachrichtigen: Welchen Grund hattest du, zum Altar zu fliehen? Joab antwortete: Ich fürchtete mich vor dir und floh zu JEHOVA. Salomo sandte daraufhin Benaja, den Sohn Jojadas. Geh, sagte er, und schlag ihn nieder.
30 Demgemäß ging Benaja zum Zelt des Herrn. Auf Befehl des Königs, sagte er, komm heraus! – Nein, sagte er, ich werde hier sterben. Also brachte Benaja dem König die Nachricht zurück: Dies ist, was Joab gesagt hat, und die Antwort, die er mir gegeben hat.
31 Tu, was er sagt, erwiderte der König. Schlag ihn nieder und begrabe ihn, und befreie mich und meine Familie heute von dem unschuldigen Blut, das Joab vergossen hat.
32 JEHOVA wird sein Blut auf sein eigenes Haupt fließen lassen, weil er zwei aufrichtigere und bessere Männer erschlagen hat als er, und ohne das Wissen meines Vaters David den Abner, den Sohn Ners, den Befehlshaber des Heeres Israels, mit dem Schwert hingerichtet hat, und Amasa, den Sohn Jethers, den Feldherrn des Heeres von Juda.
33 Möge ihr Blut auf das Haupt Joabs und seiner Nachkommen fließen für immer, aber mögen David, seine Nachkommen, sein Geschlecht, sein Thron ewiglich Frieden haben vor JEHOVA.
34 Da ging Benaja, der Sohn Jojadas, hinaus, schlug Joab und tötete ihn; er wurde in seinem Haus in der Wüste begraben.
35 An seine Stelle als Oberhaupt des Heeres setzte der König Benaja, den Sohn Jojadas, und anstelle von Abjathar den Priester Zadok.
36 Der König ließ Schimei zu sich rufen. Bau dir ein Haus in Jerusalem, sagte er zu ihm. Du sollst dort wohnen; geh nirgendwo hin.
37 An dem Tag, an dem du hinausgehst und die Schlucht des Kidron überquerst, sei dir sicher, dass du mit Sicherheit sterben wirst. Dein Blut wird auf deinem eigenen Kopf sein.
38 Das ist eine faire Forderung, antwortete Shimei dem König, dein Diener wird tun, was mein Herr, der König, befiehlt. Und Schimei lebte lange Zeit in Jerusalem.
39 Als aber drei Jahre vergangen waren, geschah es, dass zwei von Schimeis Sklaven zu Achisch, dem Sohn von Maacha, dem König von Gat, flohen; Shimei wurde gesagt: Deine Sklaven sind in Gat.
40 Daraufhin stand Shimei auf, sattelte seinen Esel und ging nach Gat zu Achisch, um seine Sklaven zu finden. Er ging los und brachte seine Sklaven aus Gat zurück.
41 Salomo wurde informiert, dass Schimei Jerusalem nach Gat verlassen hatte und wieder zurückgekommen war.
42 Der König ließ Schimei zu sich rufen. Habe ich dich nicht bei JEHOVA schwören lassen, sagte er, und habe ich dich nicht gewarnt: Sei sicher, dass du an dem Tag, an dem du aufbrichst, um irgendwohin zu gehen, gewiss sterben wirst? Worauf du antwortetest: Das ist eine faire Forderung.
43 Warum hast du den Eid gegenüber JEHOVA und den Befehl, den ich dir auferlegt habe, nicht gehalten?
44 Da sagte der König zu Schimei: Du weißt genau, was du meinem Vater David angetan hast. JEHOVA ist dabei, deine Bosheit auf deinen eigenen Kopf zu bringen.
45 Aber möge König Salomo gesegnet sein, und möge der Thron Davids sicher bewahrt werden vor JEHOVA für immer!
46 Der König befahl Benaja, dem Sohn Jojadas; er ging hinaus und schlug Schimei nieder; und so starb er. Und nun war das Königreich sicher in Salomos Händen.
III
1 Salomo wurde der Schwiegersohn des Pharao, des Königs von Ägypten; er heiratete die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er den Bau seines Palastes, des Tempels JEHOVAS und der Stadtmauern Jerusalems fertigstellen konnte.
2 Das Volk aber opferte noch immer auf den Höhen, weil damals noch keine Wohnung für den Namen JEHOVAS gebaut war.
3 Salomo liebte JEHOVA und hielt sich an die Gebote seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen Opfer und Weihrauch darbrachte.
4 Der König ging nach Gibeon, um dort zu opfern, da dies die Haupthöhe war. Salomo brachte auf diesem Altar tausend Brandopfer dar.
5 In Gibeon erschien JEHOVA Salomo in der Nacht im Traum. Gott sagte: Bitte, was ich dir geben soll.
6 Salomo erwiderte: Du hast deinem Diener David, meinem Vater, treueste Liebe erwiesen, als er sein Leben vor dir in Treue, Aufrichtigkeit und Lauterkeit lebte; du hast diese treueste Liebe zu ihm fortgesetzt, indem du einem Sohn von ihm erlaubt hast, heute auf seinem Thron zu sitzen.
7 Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht als Nachfolger Davids, meines Vaters. Aber ich bin ein sehr junger Mann, unerfahren in der Führung.
8 Und hier ist dein Diener, umgeben von deinem Volk, das du auserwählt hast, einem Volk, das so zahlreich ist, dass seine Zahl nicht gezählt oder berechnet werden kann.
9 So gib deinem Diener ein Herz, damit er versteht, wie er dein Volk regieren soll, wie er zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, denn wie könnte man sonst ein so großes Volk wie das deine regieren?
10 Es gefiel JEHOVA, dass Salomo darum gebeten hatte.
11 Da du darum gebeten hast, sagte Gott, und nicht um ein langes Leben für dich selbst oder um Reichtum oder das Leben deiner Feinde gebeten hast, sondern um ein Urteilsvermögen für dich selbst,
12 hier und jetzt tue ich, was du verlangst. Ich gebe dir ein weises und kluges Herz, wie es niemand zuvor hatte und niemand nach dir haben wird.
13 Was du nicht erbeten hast, das werde ich dir auch geben: solche Reichtümer und Herrlichkeiten, denen kein anderer König gewachsen ist.
14 Und ich werde dir ein langes Leben geben, wenn du meinen Wegen folgst und meine Gesetze und Gebote hältst, wie dein Vater David sie befolgt hat.
15 Da wachte Salomo auf; es war ein Traum gewesen. Er kehrte nach Jerusalem zurück und stellte sich vor die Bundeslade JEHOVAS; Er brachte Brandopfer und Abendmahlsopfer dar und veranstaltete ein Bankett für alle, die in seinem Dienst standen.
16 Später kamen zwei Huren zum König und stellten sich vor ihn.
17 Bitte, mein Herr, sagte eine der Frauen, diese Frau und ich wohnen im selben Haus, und während sie im Haus war, habe ich ein Kind geboren.
18 Nun geschah es am dritten Tag nach meiner Entbindung, dass auch diese Frau ein Kind gebar. Wir waren allein zusammen; es war sonst niemand mit uns im Haus; nur wir zwei im Haus.
19 Nun starb eines Nachts der Sohn dieser Frau; sie bedeckte ihn.
20 Und mitten in der Nacht stand sie auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, während deine Magd schlief; sie nahm ihn in ihre Arme und legte ihren eigenen toten Sohn in meine Arme.
21 Als ich aufstand, um mein Kind zu säugen, war es tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und er war überhaupt nicht das Kind, das ich geboren hatte.
22 Dann sprach die andere Frau: Das ist nicht wahr! Mein Sohn ist der Lebende, deiner ist der Tote. Und die erste entgegnete: Das ist nicht wahr! Dein Sohn ist der Tote, meiner ist der Lebende. Und so stritten sie vor dem König.
23 Diese sagt, bemerkte der König, mein Sohn lebt, dein Sohn ist tot, während die andere sagt: Das ist nicht wahr! Dein Sohn ist tot, meiner lebt.
24 Bringt mir ein Schwert, sagte der König; und ein Schwert wurde vor den König gebracht.
25 Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile, sagte der König, und gebt die eine Hälfte der einen, die andere Hälfte der anderen.
26 Daraufhin wandte sich die Frau, die die Mutter des lebenden Kindes war, an den König, denn sie hatte große Gefühle für ihren Sohn. Ich bitte dich, mein Herr, sagte sie, lass ihr das lebendige Kind geben; lass ihn auf keinen Fall töten! Aber die andere sagte: Er soll keinem von uns gehören. Schneide ihn in zwei Hälften!
27 Da verkündete der König seine Entscheidung. Gebt das lebendige Kind der ersten Frau, sagte er, und tötet es nicht. Sie ist seine Mutter.
28 Ganz Israel kam, um von dem Urteil zu hören, das der König verkündet hatte, und hielt den König in Ehrfurcht, da es erkannte, dass er göttliche SOPHIA besaß, um Recht zu sprechen.
IV
1 König Salomo war König von ganz Israel,
2 und dies waren seine hohen Beamten: Asarja, der Sohn Zadoks, der Priester;
3 Elihaph und Ahija, Söhne Shishas, die Sekretäre; Josaphat, der Sohn des Ahilud, der Herold.
4 Benaja, der Sohn Jojadas, der Befehlshaber des Heeres. Zadok und Abjathar, die Priester;
5 Asarja, der Sohn Nathans, der oberste Verwalter; Zabud, der Sohn von Nathan, der Freund des Königs;
6 Ahishar, der Herr des Palastes; Eliab, der Sohn Joabs, der Heerführer; Adoram, der Sohn von Abda, zuständig für Zwangsarbeit.
7 Salomo hatte zwölf Verwalter für ganz Israel, die für die Versorgung des Königs und seines Hauses sorgten; jeder hatte für einen Monat im Jahr zu sorgen.
8 Dies sind ihre Namen: Der Sohn Hurs im Bergland Ephraim.
9 Der Sohn Dekers, in Makaz, Schaalbim, Beth-Schemesch, Ajalon, Beth-Hanan.
10 Der Sohn Chesseds in Arubbot; sein Bezirk war Soko und das ganze Gebiet von Hepher.
11 Der Sohn Abinadabs, alle Hänge von Dor. Tabaath, Salomos Tochter, war seine Frau.
12 Baana, der Sohn Ahiluds, in Taanach und Megiddo bis jenseits von Jokmeam und ganz Bet-Schean unter Jesreel, von Bet-Schean bis Abel-Mehola bei Zaretan.
13 Der Sohn Gebers in Ramoth-Gilead: sein Bezirk waren die Lager Jairs, des Sohnes Manasses, die in Gilead sind; er hatte die Region Argob, die in Baschan liegt: sechzig befestigte Städte, von Mauern umgeben und mit Bronzebolzen befestigt.
14 Ahinadab, der Sohn Iddos, in Mahanajim.
15 Ahimaaz in Naphtali; auch er heiratete eine Tochter Salomos, Basemath.
16 Baana, der Sohn Hushais, in Asher und im Hochland.
17 Josaphat, der Sohn Paruas, in Issaschar.
18 Simei, der Sohn Elas, in Benjamin.
19 Geber, der Sohn von Uri, im Gebiet von Gad, im Gebiet von Sihon, dem König der Amoriter, und von Og, dem König von Baschan. Darüber hinaus gab es einen Administrator im Land.
20 Juda und Israel waren zahlreich, so zahlreich wie der Sand am Meeresufer; sie aßen und tranken und waren glücklich.
V
1 Salomo war Oberherr aller Königreiche vom Fluss bis zum Gebiet der Philister und der ägyptischen Grenze. Sie brachten Tribut und dienten ihm sein ganzes Leben lang.
2 Der Tagesvorrat für Salomo war: dreißig Maß Feinmehl und sechzig Maß Mehl,
3 zehn Mastochsen, zwanzig Rinder, einhundert Schafe, dazu Hirsche und Gazellen, Rehe und Geflügel.
4 Denn er war Herr über ganz Transeuphrat, über alle Könige von Transeuphrat von Tiphsa bis Gaza, und er genoss Frieden an allen seinen Grenzen.
5 Juda und Israel lebten zu Lebzeiten Salomos in Sicherheit, jeder unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerscheba.
6 Und Salomo hatte viertausend Boxen für seine Streitwagen und zwölftausend Kavalleristen.
7 Diese Verwalter versorgten Salomo und alle, die von ihm zur königlichen Tafel zugelassen wurden, jeweils für die Dauer eines Monats mit Essen; sie sorgten dafür, dass es an nichts fehlte.
8 Sie lieferten auch Gerste und Stroh für die Pferde und Zugtiere, wo nötig, jeder nach der von ihm verlangten Quote.
9 Gott gab Salomo unermessliche SOPHIA und Verständnis und ein Herz, so weit wie der Sand am Meeresstrand.
10 Die SOPHIA Salomos übertraf die SOPHIA aller Söhne des Morgenlandes und alle SOPHIA Ägyptens.
11 Er war klüger als alle anderen, klüger als Ethan, der Ezrahiter, als die Söhne von Mahol, Heman, Calcol und Darda; sein Ruhm breitete sich auf alle umliegenden Nationen aus.
12 Er verfasste 3000 Sprichwörter, und seine Lieder zählten 1005.
13 Er konnte über Pflanzen sprechen, von der Zeder im Libanon bis zum Ysop, der an der Mauer wächst; und er konnte über Tiere und Vögel und Reptilien und Fische sprechen.
14 Menschen aus allen Nationen kamen, um Salomos SOPHIA zu hören, und er erhielt Geschenke von allen Königen der Welt, die von seiner SOPHIA gehört hatten.
15 Huram, der König von Tyrus, sandte eine Botschaft an Salomo, nachdem er erfahren hatte, dass er in der Nachfolge seines Vaters zum König gesalbt worden war, denn Huram war schon immer ein Freund Davids gewesen.
16 Und Salomo sandte diese Botschaft an Huram:
17 Du weißt, dass mein Vater David dem Namen JEHOVAS, seines Gottes, keinen Tempel bauen konnte wegen der Kriege, die von allen Seiten gegen ihn geführt wurden, bis JEHOVA seine Feinde unter seine Fußsohlen legte.
18 Aber jetzt hat JEHOVA, mein Gott, mir Frieden gegeben auf allen Seiten: kein Feind, kein Unglück.
19 Ich schlage daher vor, dem Namen JEHOVAS, meines Gottes, einen Tempel zu bauen, gemäß dem, was JEHOVA zu meinem Vater David sagte: Dein Sohn, den ich als Nachfolger auf deinen Thron setzen werde, wird der Mann sein, der einen Tempel bauen wird für meinen Namen.
20 So lass mir nun Zedern des Libanon abhauen. Meine Knechte werden mit deinen Knechten arbeiten, und ich werde die Miete deiner Knechte zu dem von dir festgesetzten Satz bezahlen. Wie du weißt, haben wir im Fällen von Bäumen niemanden, der so geschickt ist wie die Sidonier.
21 Als Huram hörte, was Salomo gesagt hatte, war er entzückt. Nun sei JEHOVA gepriesen, sagte er, der David einen weisen Sohn gegeben hat, um über dieses große Volk zu herrschen!
22 Und Huram ließ Salomo benachrichtigen: Ich habe deine Botschaft erhalten. Ich für meinen Teil werde dich mit allem, was du an Zedernholz und Wacholder benötigst, versorgen.
23 Deine Knechte werden sie vom Libanon ans Meer bringen, und ich werde sie auf dem Meer an jeden Ort schleppen lassen, den du benennst. Ich werde sie dort entlassen, und du wirst sie übernehmen. Für deinen Teil wirst du für die Versorgung meines Haushalts sorgen, wie ich es wünsche.
24 So versorgte Huram Salomo mit so viel Zedernholz und Wacholder, wie er wollte,
25 während Salomo Huram zwanzigtausend Kor Weizen gab, um sein Haus zu ernähren, und zwanzigtausend Kor reines Öl. Salomo gab Huram dies jedes Jahr.
26 Der Herr gab Salomo SOPHIA, wie er es ihm verheißen hatte. Zwischen Salomo und Huram bestanden gute Beziehungen, und die beiden schlossen einen Vertrag.
27 König Salomo erhob in ganz Israel eine Abgabe zur Zwangsarbeit; die Abgabe betrug 30 000 Mann.
28 Diese schickte er in Staffeln in den Libanon, zehntausend im Monat. Sie verbrachten einen Monat im Libanon und zwei Monate zu Hause. Adoram war Aufseher über die Zwangsarbeiter.
29 Salomo hatte auch siebzigtausend Träger und achtzigtausend Steinbrecher in den Bergen,
30 sowie die Verwalter, Beamte, die die Arbeit überwachten, 3300 von ihnen, die für die bei der Arbeit beschäftigten Männer verantwortlich waren.
31 Auf Befehl des Königs brachen sie riesige Steine, besondere Steine für die Grundlegung des Tempels, bearbeitete Steine.
32 Die Arbeiter Salomos und Hurams und die Gibliten schnitten und fügten das Holz und die Steine für den Bau des Tempels zusammen.
VI
1 Im 480. Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siv, das ist der zweite Monat, begann er mit dem Bau des Tempels JEHOVAS.
2 Der Tempel, den König Salomo dem Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und fünfundzwanzig Ellen hoch.
3 Der Säulengang vor dem Hekal des Tempels war zwanzig Ellen lang in der Breite des Tempels und zehn Ellen breit in der Länge des Tempels.
4 Er machte Fenster für den Tempel mit Rahmen und Gitterwerk.
5 Er baute auch einen Anbau an der Tempelmauer, direkt um Hekal und Debir herum. Er baute ringsum Seitengeschosse;
6 das unterste seitliche Stockwerk war fünf Ellen breit, das mittlere sechs Ellen und das dritte sieben Ellen, denn er hatte die Außenseite der Tempelmauer ringsum entsprechend zurückgesetzt gemacht, damit der Anbau nicht an die Tempelmauern angrenzte.
7 Der Bau des Tempels wurde mit Bruchsteinen (behauenem Stein) durchgeführt; während des Baus war im Tempel kein Geräusch von Hämmern oder Spitzhacken oder irgendwelchen Eisenwerkzeugen zu hören.
8 Der Eingang zum untersten Stockwerk war an der rechten Ecke des Tempels; der Zugang zum mittleren Stockwerk erfolgte über eine Wendeltreppe, und so vom mittleren Stockwerk zum dritten.
9 Nachdem er den Tempel fertig gebaut hatte, bedeckte er den Tempel mit einer Kassettendecke aus Zedernholz.
10 Um den Tempel herum baute er dann den Anbau, der fünf Ellen hoch war und durch Balken aus Zedernholz mit dem Tempel verbunden war.
11 Und das Wort JEHOVAS geschah zu Salomo:
12 Was diesen Tempel betrifft, den du jetzt baust, so werde ich das Versprechen erfüllen, das ich deinem Vater David über dich gegeben habe, wenn du meinen Satzungen folgst und meinen Satzungen gehorchst und treu meinen Geboten folgst.
13 Und ich werde mich unter den Israeliten niederlassen und Israel, mein Volk, nie verlassen.
14 Salomo beendete den Bau des Tempels.
15 Er verkleidete die Innenseite der Tempelwände mit Tafeln aus Zedernholz und vertäfelte sie auf der Innenseite vom Boden des Tempels bis zu den Balken der Decke, und legte den Boden des Tempels mit Wacholderbrettern aus.
16 Die zwanzig Ellen, gemessen vom Ende des Tempels, baute er aus Zedernbrettern vom Boden bis zu den Balken, und dieser Teil wurde als Debir, das Allerheiligste, reserviert.
17 Der Tempel maß vierzig Ellen, die Hekal, vor dem Debir.
18 Rund um das Innere des Tempels war Zedernholz, verziert mit Kürbissen und Rosetten; alles war aus Zedernholz, ohne sichtbaren Stein.
19 Im Inneren des Tempels entwarf er einen Debir, um die Bundeslade JEHOVAS aufzunehmen.
20 Der Debir war zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch, und er überzog ihn innen mit reinem Gold. Er machte einen Altar aus Zedernholz
21 vor dem Debir und überzog ihn mit Gold.
22 Er überzog den ganzen Tempel mit Gold, den ganzen Tempel ganz.
23 Im Debir machte er zwei große geflügelte Geschöpfe aus wildem Ölbaumholz. Es war zehn Ellen hoch.
24 Der Flügel des einen geflügelten Geschöpfes war fünf Ellen lang und der Flügel des anderen fünf Ellen, zehn Ellen von Flügelspitze zu Flügelspitze.
25 Das andere geflügelte Geschöpf maß ebenfalls zehn Ellen; beide hatten die gleichen Maße und die gleiche Form.
26 Der eine war genauso hoch wie der andere.
27 Er stellte sie in die Mitte der inneren Kammer; ihre Flügel waren so ausgebreitet, dass der Flügel des einen eine der Wände berührte und der Flügel des anderen die andere Wand, während sich ihre Flügel in der Mitte der Kammer Flügel an Flügel trafen.
28 Und er überzog sie mit Gold.
29 Rund um die Wände des Tempels schnitzte er Figuren von geflügelten Kreaturen, Palmen und Rosetten, sowohl innen als auch außen.
30 Er überzog den Boden des Tempels mit Gold, sowohl innen als auch außen.
31 Er machte die Tür der Debir mit Pfosten aus wildem Ölbaumholz und Türpfosten mit fünf Einkerbungen,
32 und die beiden Blätter aus wildem Ölbaumholz. Er schnitzte Figuren großer geflügelter Kreaturen, Palmen und Rosetten, die er mit Gold überzog, und er vergoldete geflügelte Kreaturen und Palmen.
33 Ebenso machte er Pfosten aus wildem Ölbaumholz für die Tür des Hekal und Türpfosten mit vier Einkerbungen,
34 und die zwei Wacholderblätter: ein Blatt hatte zwei Rippen, die es zusammenhielten, und das andere hatte zwei Rippen, die es zusammenhielten.
35 Er schnitzte geflügelte Kreaturen, Palmen und Rosetten, die er mit Gold überzog, das er gleichmäßig über die Schnitzereien legte.
36 Er baute die Mauer des inneren Vorhofs aus drei Lagen behauenen Steinen und einer Lage aus Zedernbalken.
37 Im vierten Jahr, im Monat Siv, wurden die Fundamente des Tempels gelegt;
38 im elften Jahr, im Monat Bul, das heißt im achten Monat, wurde der Tempel genau so fertiggestellt, wie er geplant und entworfen worden war. Salomo brauchte sieben Jahre, um ihn zu bauen.
VII
1 Was seinen Palast betrifft, verbrachte Salomo dreizehn Jahre damit, bevor der Bau vollendet war.
2 Er baute das Haus des Libanonwaldes, hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch, auf vier Reihen von Zedernholzsäulen,
3 mit horizontal auf die Säulen gelegten Zedernholzstücken. Der obere Teil war mit Zedernholz getäfelt bis hinunter zu den Zugbalken auf fünfundvierzig Säulen, fünfzehn in jeder Reihe.
4 Es gab drei Reihen von Fensterrahmen, wobei die Fenster auf drei Ebenen einander entsprachen.
5 Alle Türen und Fenster waren rechteckig, wobei die Fenster auf drei Ebenen einander entsprachen.
6 Er machte auch die Kolonnade, fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, mit einem Gesims davor.
7 Er machte auch die Halle des Throns, wo er Recht zu sprechen pflegte, das heißt die Halle der Gerechtigkeit; sie war vom Boden bis zu den Balken mit Zedernholz getäfelt.
8 Seine eigenen Wohnräume im anderen Hof und hinter der Halle waren von gleicher Bauweise. Und es gab ein Haus, ähnlich dieser Halle, für die Tochter des Pharao, die er zur Frau genommen hatte.
9 Alle diese Gebäude bestanden aus Spezialsteinen, die nach Maß geschnitten und an den Innen- und Außenseiten mit der Säge beschnitten wurden, von den Fundamenten bis zum Abschluss.
10 Die Fundamente waren aus besonderen Steinen, riesigen Steinen von zehn und acht Ellen,
11 und darüber Sondersteine nach Maß, und Zedernholz.
12 Und außen hatte der große Hof drei Lagen behauener Steine ringsum und eine Lage Zedernbalken; so auch der Innenhof des Tempels JEHOVAS und die Vorhalle des Tempels.
13 König Salomo schickte nach Huram von Tyrus;
14 er war der Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naphtali, aber sein Vater war ein Tyrier gewesen, ein Bronzeschmieder. Er war ein hochintelligenter Handwerker, der sich mit allen Arten von Bronzearbeiten auskannte. Er kam zu König Salomo und tat all diese Arbeit für ihn.
15 Er goss die beiden ehernen Säulen; die Höhe einer Säule betrug achtzehn Ellen, und eine zwölf Ellen lange Schnur gab das Maß ihres Umfangs an; so auch die zweite Säule.
16 Er machte zwei Kapitelle aus gegossener Bronze für die Spitzen der Säulen; die Höhe des einen Kapitells betrug fünf Ellen und die Höhe des anderen fünf Ellen.
17 Er fertigte zwei Filigran-Stücke an, um die Zierleisten der beiden Kapitelle zu bedecken, die die Säulen überragen, ein Filigran für das eine Kapitell und ein Filigran für das andere.
18 Er machte auch Granatäpfel: zwei Reihen um jeden Filigran, insgesamt vierhundert.
19 Die Kapitelle, die die Säulen umgaben, hatten die Form einer Lilie,
20 auf die erhabene Leiste hinter dem Filigran aufgebracht; es gab zweihundert Granatäpfel um das eine Kapitell herum und dieselben Anzahl um das andere Kapitell herum.
21 Er errichtete die Säulen vor dem Portikus des Tempels, er errichtete die rechte Säule und nannte sie Jachin; er errichtete die linke Säule und nannte sie Boas.
22 Damit war die Arbeit an den Säulen abgeschlossen.
23 Er machte das Meer aus gegossenem Metall, zehn Ellen von Rand zu Rand, kreisförmig und fünf Ellen hoch; eine dreißig Ellen lange Schnur gab das Maß seines Umfangs an.
24 Unter seinem Rand und ringsum waren Kürbisse, die das Meer umgaben; auf einer Länge von dreißig Ellen standen die Kürbisse in zwei Reihen, von ein und demselben Guss mit den übrigen.
25 Es ruhte auf zwölf Ochsen, drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden, drei nach Osten; auf diesen, ihre Hinterteile ganz nach innen gewendet, stand das Meer.
26 Er war eine Handbreit dick, und sein Rand war wie der Rand eines lilienförmigen Bechers geformt. Es konnte zweitausend Liter aufnehmen.
27 Er machte die zehn bronzenen Ständer; jeder Ständer war vier Ellen lang, vier Ellen breit und drei Ellen hoch.
28 Sie wurden wie folgt entworfen; Sie hatten ein Fahrwerk und Querträger zum Fahrwerk.
29 Auf den Querträgern des Fahrgestells waren Löwen und Stiere und geflügelte Kreaturen, und oben auf dem Fahrgestell war eine Stütze; unter den Löwen und Ochsen befanden sich Schriftrollen im Stil von (…)
30 Jeder Ständer hatte vier bronzene Räder mit bronzenen Achsen; seine vier Füße hatten Schultern unter dem Becken, und die Schultern waren gegossen.
31 Seine Mündung maß anderthalb Ellen von der Stelle, an der die Schultern zusammentrafen, bis zur Spitze; seine Mündung war rund wie ein Gefäßständer, und auf der Mündung waren auch Gravuren; die Querstreben waren jedoch rechteckig und nicht rund.
32 Die vier Räder befanden sich unter den Querträgern. Die Achsen der Räder befanden sich innerhalb der Tribünen; die Höhe der Räder betrug anderthalb Ellen.
33 Die Räder waren wie Wagenräder gestaltet: Ihre Achsen, Felle, Speichen und Naben waren alle gegossen worden.
34 An den vier Ecken eines jeden Ständers befanden sich vier Schultern: der Ständer und die Schultern waren alle aus einem Stück.
35 Oben auf dem Ständer war eine runde Stütze, die eine halbe Elle hoch war; und oben auf dem Ständer waren Stollen. Die Querstreben waren aus einem Stück mit dem Ständer.
36 In die Bänder gravierte er geflügelte Kreaturen und Löwen und Palmblätter ringsum.
37 Er machte die zehn Gestelle so: der gleiche Guss und die gleichen Maße für alle.
38 Er machte zehn bronzene Becken; jedes Becken fasste vierzig Maß und jedes Becken maß vier Ellen, ein Becken für jeden der zehn Ständer.
39 Er stellte die Tribünen auf, fünf auf der rechten Seite des Tempels, fünf auf der linken Seite des Tempels; das Meer platzierte er auf der rechten Seite des Tempels im Südosten.
40 Huram machte die Asche-Behälter, die Schaufeln und die Sprenkel-Schüsseln. Er vollendete alle Arbeiten, die er für König Salomo am Tempel JEHOVAS verrichtete:
41 Zwei Säulen; die beiden Formteile der Kapitelle, die die Säulen umgeben; die beiden Filigran-Stücke, um die beiden Formteile der Kapitelle zu bedecken, die die Säulen überragen;
42 die vierhundert Granatäpfel für die zwei Filigran-Garnituren, zwei Reihen Granatäpfel für jede Filigran-Garnitur;
43 die zehn Ständer und die zehn Becken auf den Ständern;
44 das eine Meer und die zwölf Rinder unter dem Meer;
45 die Aschenbehälter, die Schaufeln und Streuschüsseln. Alle diese Gegenstände, die Huram für König Salomo für den Tempel JEHOVAS anfertigte, waren aus polierter Bronze.
46 Er machte sie im Sandgussverfahren in der Jordanebene zwischen Sukkot und Zaretan.
47 Es waren so viele, dass das Gewicht der Bronze nie berechnet wurde.
48 Salomo fertigte alle Geräte an, die für den Tempel JEHOVAS bestimmt waren: den goldenen Altar und den goldenen Tisch für die Brote der ewigen Opfergabe;
49 die Leuchter, fünf rechts und fünf links vor dem Debir, aus reinem Gold; die Blumenarbeit, die Lampen, die Zangen aus Gold;
50 die Becken, die Löscher, die Sprinkler, die Weihrauchkellen und die Pfannen, von echtem Gold; die Türverkleidungen für den inneren Schrein, das heißt das Allerheiligste, und für den Hekal, aus Gold.
51 So war die ganze Arbeit vollendet, die König Salomo für den Tempel JEHOVAS getan hatte, und Salomo brachte die Gaben herein, die sein Vater David geweiht hatte; und er ließ das Silber, das Gold und die Geräte in die Schatzkammern des Tempels des Herrn legen.
VIII
1 Da rief Salomo die Ältesten Israels nach Jerusalem, um die Bundeslade JEHOVAS aus der Stadt Davids, das heißt Zion, heraufzubringen.
2 Alle Männer Israels versammelten sich im Monat Ethanim, zur Zeit des Festes (das ist der siebte Monat), um König Salomo.
3 Als alle Ältesten Israels eingetroffen waren, nahmen die Priester die Lade mit
4 und das Zelt der Zusammenkunft und alle heiligen Geräte, die in dem Zelt waren.
5 König Salomo und ganz Israel, die mit ihm vor der Bundeslade anwesend waren, opferten unzählige, unzählige Schafe und Rinder.
6 Die Priester brachten die Bundeslade JEHOVAS an ihren Platz im Debir des Tempels, das heißt im Allerheiligsten, unter den Flügeln der geflügelten Kreaturen,
7 denn die geflügelten Geschöpfe breiteten ihre Flügel über der Stelle aus, wo die Lade stand, und bildeten einen Baldachin über der Lade und ihren Pfeilern.
8 Diese waren jedoch so lang, dass die Enden der Schäfte von der heiligen Stätte vor dem Debir aus zu sehen waren, obwohl sie von außen nicht zu sehen waren. Sie sind heute noch da.
9 In der Lade war nichts als die beiden Steintafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den JEHOVA mit den Israeliten machte, als sie aus Ägypten zogen.
10 Als nun die Priester aus dem Heiligtum kamen, erfüllte die Wolke den Tempel des Herrn,
11 und wegen der Wolke konnten die Priester nicht bleiben und ihre Pflichten erfüllen. Denn die Herrlichkeit JEHOVAS erfüllte den Tempel JEHOVAS.
12 Da sagte Salomo: JEHOVA hat erwählt, in dichten Wolken zu wohnen.
13 Ich habe dir eine fürstliche Wohnung gebaut, eine ewige Residenz für dich.
14 Da wandte sich der König um und segnete die ganze Gemeinde Israel, während die ganze Gemeinde Israel stand.
15 Er sprach: Gepriesen sei JEHOVA, der Gott Israels, der durch seine Hand erfüllt hat, was er meinem Vater David mit seinem Mund verheißen hat, als er sagte:
16 Von dem Tag an, als ich mein Volk Israel aus Ägypten herausführte, habe ich keine Stadt in irgendeinem der Stämme Israels erwählt, um dort, wo mein Name stehen sollte, einen Tempel bauen zu lassen; sondern ich habe David erwählt, mein Volk Israel zu regieren.
17 Mein Vater David hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Namen JEHOVAS, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen.
18 JEHOVA aber sprach zu meinem Vater David: Du hast dir vorgenommen, meinem Namen einen Tempel zu bauen, und das ist gut gedacht;
19 und doch bist du nicht der Mann, den Tempel zu bauen; aber dein Sohn, der dir noch geboren werden wird, wird derjenige sein, der meinem Namen den Tempel baut.
20 JEHOVA hat gehalten, was er versprochen hat: Ich bin die Nachfolge meines Vaters David angetreten und sitze auf dem Thron Israels, wie JEHOVA verheißen hat; ich habe den Tempel gebaut für den Namen JEHOVAS, des Gottes Israels,
21 und darin habe ich einen Platz gemacht für die Lade mit dem Bund des Herrn, den er mit unseren Vätern gemacht hat, als er sie aus Ägypten geführt hat.
22 Da stellte sich Salomo in Gegenwart der ganzen Gemeinde Israel vor den Altar des Herrn und streckte die Hände zum Himmel aus
23 und sprach: JEHOVA, Gott Israels, es gibt keinen Gott wie dich oben im Himmel und unten auf Erden, so treu gegenüber dem Bund und treu in der Liebe zu deinen Knechten, solange sie mit ganzem Herzen auf deinem Weg wandeln.
24 Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast, wie du es ihm versprochen hast. Heute hast du es durch deine Kraft ausgeführt.
25 Und nun, Herr, Gott Israels, halte das Versprechen, das du deinem Knecht David gegeben hast, als du sagtest: Es wird dir nie an einem Mann mangeln, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn deine Söhne darauf achten, wie sie sich benehmen, indem sie vor mir gehen, wie du es getan hast.
26 Nun, Gott Israels, lass wahr werden, was du zu deinem Knecht, meinem Vater David, gesagt hast.
27 Doch wird Gott wirklich mit den Menschen auf der Erde leben? Der Himmel, der höchste der Himmel, kann dich nicht fassen. Wie viel weniger dieser von mir erbaute Tempel.
28 Höre doch wohlwollend auf das Gebet und Flehen deines Knechtes, Herr, mein Gott; höre den Schrei und das Gebet, das dein Diener heute zu dir spricht:
29 Mögen deine Augen Tag und Nacht über diesen Tempel wachen, über diesen Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name wird dort sein. Höre auf das Gebet, das dein Diener an diesem Ort spricht.
30 Höre auf die Bitte deines Knechtes und deines Volkes Israel; wann immer sie an diesem Ort beten, höre von dem Ort zu, wo du im Himmel wohnst; und wenn du es hörst, vergib.
31 Wenn jemand seinem Nächsten Unrecht getan hat und ein Fluch auf ihn gelegt wird, damit er hier vor deinem Altar in diesem Tempel einen Eid ablegt,
32 dann höre von deinem Wohnort im Himmel aus und übe Gerechtigkeit zwischen deinen Dienern, indem du den Schuldigen verurteilst, indem du ihn für sein Verhalten büßen lässt, und den Rechtschaffenen freigibst, indem du ihn belohnst, wie es seine Rechtschaffenheit verdient.
33 Wenn dein Volk Israel vom Feind besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, dann aber zu dir zurückkehrt und deinen Namen anerkennt und betet und in diesem Tempel um deine Gunst bittet,
34 dann höre von dem Ort, wo du im Himmel wohnst; vergib deinem Volk Israel die Sünde und bringe es zurück in das Land, das du seinen Vorfahren gegeben hast.
35 Wenn der Himmel geschlossen ist und es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, wenn sie an diesem Ort beten und deinen Namen preisen und, von dir gedemütigt, von ihrer Sünde ablassen,
36 dann höre von deinem Wohnort im Himmel und vergib die Sünde deines Knechtes und deines Volkes Israel (denn du zeigst ihnen ständig den guten Weg, den sie gehen müssen) und sende Regen über dein Land, das du gegeben hast zu deinem Volk als sein Erbe.
37 Sollte es im Land eine Hungersnot geben oder Pest, Windstoß oder Mehltau, Heuschrecke oder Raupe; sollte ihr Feind eines ihrer Tore belagern; sollte es eine Pest oder eine Krankheit geben:
38 Was auch immer das Gebet oder die Bitte einer Person ist, die sich einer besonderen Bedrängnis bewusst ist: Wenn diese Person die Hände nach diesem Tempel ausstreckt,
39 dann höre vom Himmel her, wo du wohnst; vergib und, da du weißt, was im Herzen ist, behandle jeden so, wie es sein Verhalten verdient (denn du allein weißt, was in jedem menschlichen Herzen ist),
40 damit sie dich ihr Leben lang verehren in dem Land, das du unseren Vorfahren gegeben hast.
41 Sogar der Ausländer, der nicht zu deinem Volk Israel gehört, sondern aus einem fernen Land kommt, wird von deinem Namen angezogen,
42 denn auch sie werden von deinem Namen hören, von deiner mächtigen Hand und deinem ausgestreckten Arm, wenn ein Fremder kommt und in diesem Tempel betet,
43 höre vom Himmel her, wo du wohnst, und gib alles, was der Fremdling von dir verlangt, damit alle Völker der Erde deinen Namen anerkennen und wie dein Volk Israel dich verehren und wissen, dass dieser Tempel, den ich gebaut habe, deinen Namen trägt.
44 Wenn dein Volk gegen den Feind in den Krieg zieht, in welchem Auftrag auch immer du es aussendest, und es zu JEHOVA betet und sich der Stadt zuwendet, die du erwählt hast, und dem Tempel, den ich deinem Namen gebaut habe,
45 dann hört vom Himmel her auf ihr Gebet und ihr Flehen und unterstützt ihre Sache.
46 Wenn sie gegen dich sündigen (denn es gibt niemanden, der nicht sündigt) und du zornig auf sie bist und sie dem Feind überlässt und ihre Häscher sie in ein feindliches Land verschleppen, sei es fern oder nah,
47 wenn sie in dem Land, in das sie gefangen genommen wurden, zur Vernunft kommen und bereuen und dich im Land ihrer Entführer anflehen und sagen: Wir haben gesündigt, wir haben verkehrt und böse gehandelt,
48 und kehren mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu dir im Land der Feinde zurück, die sie gefangen genommen haben, und beten zu dir, indem sie sich dem Land zuwenden, das du ihren Vorfahren gegeben hast, und der Stadt, die du erwählt hast, und zu deinem Tempel, den ich deinem Namen gebaut habe,
49 höre auf ihr Gebet und ihre Bitten von deinem Wohnort im Himmel, verteidige ihren Fall,
50 vergib deinem Volk, dass es gegen dich gesündigt hat, und alle Verbrechen, die es gegen dich begangen hat, und erlaube ihm, das Mitleid seiner Peiniger zu wecken, damit diese sich ihrer erbarmen,
51 denn sie sind dein Volk und dein Erbe, die du aus der Glutofen Ägypten herausgeführt hast!
52 Mögen deine Augen offen sein für die Bitte deines Dieners und die Bitte deines Volkes Israel, ihnen zuzuhören, was immer sie von dir erbitten.
53 Denn du bist es, der sie von allen Völkern der Erde zum Erbe ausgesondert hat, wie du es durch deinen Knecht Mose verkündet hast, als du unsere Vorfahren aus Ägypten geführt hast, Herr JEHOVA.
54 Als Salomo dieses ganze Gebet und Flehen an JEHOVA dargebracht hatte, erhob er sich von seinem Knie, mit zum Himmel ausgestreckten Händen vor dem Altar JEHOVAS
55 und stand aufrecht. Und mit lauter Stimme segnete er die ganze Versammlung Israels.
56 Gesegnet sei JEHOVA, sagte er, der seinem Volk Israel Ruhe geschenkt hat und alle seine Verheißungen gehalten hat. Von all den guten Verheißungen, die er durch seinen Diener Moses gemacht hat, ist keine gescheitert.
57 JEHOVA, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vorfahren war; möge er uns niemals verlassen oder verstoßen.
58 Möge er unser Herz ihm zuwenden, damit wir all seinen Wegen folgen und die Gebote und Gesetze und Verordnungen halten, die er unseren Vorfahren gegeben hat.
59 Mögen diese meine Worte meiner Bitte vor JEHOVA Tag und Nacht bei JEHOVA, unserem Gott, gegenwärtig sein, damit er die Sache seines Knechtes und die Sache seines Volkes Israel aufrechterhalten möge, wie es jeder Tag erfordert,
60 damit alle Völker der Erde erkennen, dass JEHOVA wirklich Gott ist und dass es keinen anderen gibt.
61 Mögen eure Herzen ganz bei JEHOVA, unserem Gott, sein und seine Gesetze befolgen und seine Gebote halten wie heute.
62 Der König und ganz Israel mit ihm brachten Opfer dar vor dem Herrn.
63 Salomo brachte JEHOVA ein Gemeinschaftsopfer von 22000 Ochsen und 120000 Schafen dar; und so weihten der König und alle Israeliten den Tempel JEHOVAS.
64 An demselben Tag weihte der König den mittleren Teil des Vorhofs vor dem Tempel JEHOVAS; denn dort brachte er die Brandopfer, Speiseopfer und Fettteile des Abendmahlsopfers dar, da der bronzene Altar, der vor JEHOVA stand, zu klein war, um Brandopfer, Speiseopfer und Fettteile des Abendmahlsopfers aufzunehmen.
65 Und dann feierten Salomo und mit ihm ganz Israel vom Pass Hamat bis zum Strom Ägyptens, eine große Versammlung, sieben Tage lang das Fest vor JEHOVA, unserem Gott.
66 Am achten Tag entließ er das Volk, das sich vom König verabschiedete und freudig und frohen Herzens über all die Güte, die JEHOVA seinem Knecht und seinem Volk Israel erwiesen hatte, nach Hause ging.
IX
1 Als Salomo den Tempel JEHOVAS, den königlichen Palast und alles andere, was Salomo tun wollte, fertig gebaut hatte,
2 erschien JEHOVA Salomo ein zweites Mal, wie er ihm in Gibeon erschienen war.
3 JEHOVA sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet erhört und die Bitte, die du vor mir gebetet hast. Ich weihe diesen Tempel, den du gebaut hast: Ich setze meinen Namen dorthin für immer; meine Augen und mein Herz werden immer da sein.
4 Wenn du deinerseits in unschuldigem Herzen und aufrichtig vor mir wandelst wie dein Vater David, wenn du alles tust, was ich gebiete, und meine Gesetze und Verordnungen hältst,
5 werde ich deinen königlichen Thron über Israel für immer sichern, wie ich es deinem Vater David versprochen habe, als ich sagte: Es wird dir nie an einem Mann auf dem Thron Israels mangeln.
6 Wenn du dich aber oder deine Nachkommen von mir abwendet und statt meine Gebote und Gesetze zu halten, die ich euch auferlegt habe, hingeht und anderen Gottheiten dient und sie anbetet,
7 dann werde ich Israel aus dem Land vertreiben, das ich ihnen gegeben habe, und diesen Tempel verleugnen, den ich meinem Namen geweiht habe, und Israel wird ein Sprichwort und ein Geschwätz sein unter allen Völkern.
8 Jeder, der vorübergeht, wird entsetzt sein und pfeifen und sagen: Warum hat JEHOVA dieses Land und diesen Tempel so behandelt?
9 Und die Antwort wird lauten: Weil sie JEHOVA, ihren Gott, der ihre Väter aus Ägypten geführt hat, verlassen und andere Gottheiten angenommen und sie angebetet und ihnen gedient haben; darum hat JEHOVA all dieses Unglück über sie gebracht.
10 Am Ende der zwanzig Jahre, die Salomo brauchte, um die beiden Gebäude, den Tempel JEHOVAS und den königlichen Palast, zu errichten,
11 Huram, der König von Tyrus, hatte Salomo mit allem Zedernholz, Wacholderholz und Gold versorgt, das er wollte, da gab König Salomo dem Huram zwanzig Städte im Gebiet von Galiläa.
12 Aber als Huram von Tyrus kam, um die Städte zu besichtigen, die Salomo ihm gegeben hatte, gefielen sie ihm nicht.
13 Er sagte: Was sind das für Städte, Bruder, die du mir gegeben hast? Und bis heute sind sie als Kabul-Land bekannt.
14 Huram schickte dem König hundertzwanzig Talente Gold.
15 Dies ist ein Bericht über die von König Salomo erhobene Zwangsarbeit für den Bau des Tempels JEHOVAS, seines eigenen Palastes, des Millo und der Befestigungen von Jerusalem, Hazor, Megiddo und Gezer,
16 Pharao, der König von Ägypten, unternahm einen Feldzug, eroberte Gezer, brannte es nieder und massakrierte die dort lebenden Kanaaniter; dann gab er die Stadt als Mitgift seiner Tochter, Salomos Frau,
17 und Salomo baute Gezer wieder auf, des unteren Beth-Horon,
18 Baalath, Tamar in der Wüste, innerhalb des Landes,
19 alle Vorratsstädte Salomos, die Salomo gehörten, alle Städte für seine Streitwagen und Pferde und alles, was Salomo bauen wollte in Jerusalem, im Libanon und in allen Ländern unter seiner Herrschaft.
20 Alle Überlebenden der Amoriter, Hethiter, Perisiter, Heviter und Jebusiter, die keine Israeliten waren,
21 ihre noch im Lande verbliebenen Nachkommen, denen die Israeliten den Vernichtungsfluch nicht auferlegen konnten, diese hat Salomo als Zwangsarbeiter ausgehoben, wie es noch heute der Fall ist.
22 Salomo zwang die Israeliten jedoch nicht zur Zwangsarbeit; denn sie waren Soldaten, seine Beamten, seine Verwalter, seine Offiziere und seine Streitwagen- und Kavalleriekommandeure.
23 Es gab 550 Beamte, die als Vorarbeiter für Salomos Arbeit verantwortlich waren, die die Leute beaufsichtigten, die bei der Arbeit beschäftigt waren.
24 Nachdem die Tochter des Pharao aus der Davidstadt in den Palast gezogen war, den er für sie gebaut hatte, baute er den Millo.
25 Dreimal im Jahr brachte Salomo Brandopfer und Abendmahlsopfer auf dem Altar dar, den er für JEHOVA gebaut hatte, und ließ seine Brandopfer vor JEHOVA rauchen. So vollendete er den Tempel.
26 König Salomo rüstete eine Flotte bei Ezjon-Geber aus, das in der Nähe von Elat am Ufer des Roten Meeres in Edom liegt.
27 Für diese Flotte schickte Huram seine erfahrenen Matrosen, um mit denen in Salomos Diensten zu dienen.
28 Sie gingen nach Ophir und nahmen von dort 420 Talente Gold mit, die sie zu Salomo zurückbrachten.
X
1 Die Königin von Saba hörte von Salomos Ruhm und kam, um ihn mit schwierigen Fragen auf die Probe zu stellen.
2 Sie kam in Jerusalem mit einem sehr großen Gefolge an, mit Kamelen, die mit Gewürzen und einer riesigen Menge Gold und Edelsteinen beladen waren. Nachdem sie Salomo erreicht hatte, besprach sie mit ihm alles, was sie im Sinn hatte,
3 und Salomo hatte eine Antwort auf alle ihre Fragen; keine Frage war dem König zu dunkel, um sie zu beantworten.
4 Als die Königin von Saba sah, wie weise Salomo war, und den Palast, den er gebaut hatte,
5 und die Speise an seinem Tisch, die Unterbringung seiner Beamten, die Organisation seines Stabes und die Art seiner Kleidung, seine Mundschenke und die Brandopfer, die er im Tempel JEHOVAS darbrachte, verschlug es ihr den Atem,
6 und sie sagte zum König: Der Bericht, den ich in meinem eigenen Land über deine Klugheit im Umgang mit deinen Angelegenheiten gehört habe, ist wahr!
7 Bis ich kam und es selbst sah, glaubte ich den Berichten nicht, aber offensichtlich wurde mir weniger als die Hälfte gesagt: An SOPHIA und Wohlstand übertriffst du alles, was mir berichtet wurde.
8 Wie glücklich sind deine Frauen!… Wie glücklich diese deine Höflinge, die dich ständig betreuen und deiner SOPHIA lauschen!
9 Gepriesen sei JEHOVA, dein Gott, der dir seine Gunst erwiesen hat, indem er dich auf den Thron Israels gesetzt hat! Aufgrund der ewigen Liebe JEHOVAS zu Israel hat er dich zum König gemacht, um in Recht und Gerechtigkeit zu walten.
10 Und sie schenkte dem König hundertzwanzig Talente Gold und viel Gewürze und Edelsteine; nie wieder kam ein solcher Reichtum an Gewürzen wie die, die die Königin von Saba König Salomo gab.
11 In ähnlicher Weise brachte Hurams Flotte, die das Gold von Ophir brachte, auch große Ladungen von Almuggim-Holz und Edelsteinen zurück.
12 Aus dem Almuggim-Holz fertigte der König Stützen für den Tempel des Herrn und für den königlichen Palast und Harfen und Leiern für die Musikanten; seitdem ist nichts mehr von diesem Almuggim-Holz gekommen oder bis heute gesehen worden.
13 Und König Salomo überreichte seinerseits der Königin von Saba alles, was sie sich wünschte, abgesehen von den Geschenken, die er ihr mit einer Freigebigkeit überreichte, die König Salomos würdig war. Danach ging sie nach Hause in ihr eigenes Land, sie und ihre Diener.
14 Das Goldgewicht, das Salomo jährlich erhielt, betrug 666 Talente Gold,
15 außerdem was Zoll und Außenhandel, sowie alles, was die arabischen Könige und die Provinzgouverneure einbrachten.
16 König Salomo machte zweihundert große Schilde aus gehämmertem Gold, sechshundert Schekel Gold für einen Schild;
17 auch dreihundert kleine Schilde aus gehämmertem Gold, drei Minen Gold, die in einen Schild passen; und der König legte diese in das Haus des Libanonwaldes.
18 Der König fertigte auch einen großen elfenbeinernen Thron an, den er mit geläutertem Gold überzog.
19 Der Thron hatte sechs Stufen, eine Rückenlehne mit abgerundeter Oberseite und Armlehnen auf jeder Seite des Sitzes; zwei Löwen standen neben dem Wappen,
20 und zwölf Löwen standen auf jeder Seite der sechs Stufen. So etwas wurde noch nie in einem anderen Königreich gemacht.
21 Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold, und alle Teller im Haus des Libanonwaldes waren aus reinem Gold; an Silber wurde in Salomos Tagen wenig gedacht,
22 denn der König hatte eine Flotte von Tarsis auf See mit Hurams Flotte, und alle drei Jahre kam die Flotte von Tarsis beladen mit Gold und Silber, Elfenbein, Affen und Pavianen zurück.
23 An Reichtum und SOPHIA übertraf König Salomo alle Könige auf Erden,
24 und die ganze Welt befragte Salomo, um die SOPHIA zu hören, die Gott in sein Herz eingegossen hatte;
25 und jeder brachte Geschenke mit: Dinge aus Silber, Dinge aus Gold, Gewänder, Rüstungen, Spezereien, Pferde und Maultiere; und das ging Jahr für Jahr so weiter.
26 Salomo baute daraufhin eine Streitmacht aus Streitwagen und Kavallerie auf; er hatte 1400 Streitwagen und 12000 Pferde, die er in den Wagenstädten und in der Nähe des Königs in Jerusalem aufstellte.
27 In Jerusalem machte der König Silber so alltäglich wie Steine und Zedernholz so zahlreich wie Bergahorn im Flachland.
28 Salomons Pferde wurden aus Muzur und Kilikien eingeführt. Die Händler des Königs erwarben sie zum Tagespreis von Kilikien.
29 Aus Ägypten wurde ein Streitwagen für 600 Silberstücke und ein Pferd aus Kilikien für 150 Silberstücke eingeführt. Sie belieferten auch die hethitischen und aramäischen Könige, die sie alle als Mittelsmänner einsetzten.
XI
1 König Salomo liebte viele ausländische Frauen: nicht nur die Tochter des Pharao, sondern auch Moabiterinnen, Edomiterinnen, Sidonierinnen und Hethiterinnen,
2 von jenen Völkern, von denen JEHOVA zu den Israeliten gesagt hatte: Ihr sollt nicht unter sie gehen noch sie unter euch, sonst werden sie eure Herzen zu ihren eigenen Gottheiten lenken. Aber Salomo war ihnen zutiefst verbunden.
3 Er hatte 700 Ehefrauen von königlichem Rang und 300 Konkubinen.
4 Als Salomo alt wurde, wandten seine Frauen sein Herz anderen Gottheiten zu; und sein Herz war nicht ganz bei JEHOVA, seinem Gott, wie das seines Vaters David gewesen war.
5 Salomo wurde ein Anhänger von Astarte, der Göttin der Sidonier, und von Milkom, dem Gräuel der Ammoniter.
6 Er tat, was dem Herrn missfiel, und war kein treuer Anhänger des Herrn, wie es sein Vater David gewesen war.
7 Da baute Salomo auf dem Berg östlich von Jerusalem eine Höhe für Kemosch, den Gräuel von Moab, und für Milkom, den Gräuel der Ammoniter.
8 Dasselbe tat er mit all seinen fremden Frauen, die ihren Gottheiten Weihrauch und Opfer darbrachten.
9 JEHOVA war zornig auf Salomo, weil sein Herz sich von JEHOVA, dem Gott Israels, abgewendet hatte, der ihm zweimal erschienen war
10 und hatte ihm verboten, anderen Gottheiten zu folgen; aber er führte den Befehl JEHOVAS nicht aus.
11 Da sprach JEHOVA zu Salomo: Weil du so gehandelt und meinen Bund und die Gesetze, die ich dir auferlegt habe, nicht gehalten hast, werde ich dir das Königreich entreißen und es einem deiner Knechte geben.
12 Aber um deines Vaters David willen werde ich dies nicht zu deinen Lebzeiten tun, sondern es deinem Sohn aus der Hand reißen.
13 Trotzdem werde ich ihm nicht das ganze Reich entreißen. Um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe, werde ich deinem Sohn einen Stamm hinterlassen.
14 JEHOVA erweckte einen Feind gegen Salomo, Hadad, den Edomiter, aus dem königlichen Geschlecht von Edom.
15 Nachdem David Edom zerstört hatte, war Joab, der Heerführer, gegangen, um die Toten zu begraben, und hatte die gesamte männliche Bevölkerung von Edom abgeschlachtet,
16 Joab blieb dort mit ganz Israel sechs Monate, bis er die gesamte männliche Bevölkerung von Edom ausgerottet hatte,
17 aber Hadad war mit einer Anzahl von Edomitern in den Diensten seines Vaters nach Ägypten geflohen. Hadad war damals noch ein Junge gewesen.
18 Sie brachen von Midian auf, und als sie Paran erreichten, nahmen sie eine Menge Männer aus Paran mit sich und zogen weiter nach Ägypten zu Pharao, dem König von Ägypten, der ihm ein Haus gab, sich verpflichtete, es zu unterhalten, und ihm ein Haus und Anwesen zuwies.
19 Hadad wurde ein großer Günstling des Pharao, der ihm die Schwester seiner eigenen Frau zur Frau gab, die Schwester der Großen Dame Tachpennes.
20 Die Schwester der Tachpennes gebar ihm seinen Sohn, Genubat, den Tachpennes im Palast des Pharao aufzog, Genubat, der im Palast des Pharao mit den eigenen Kindern des Pharao lebte.
21 Als aber Hadad in Ägypten die Nachricht erreichte, dass David zu seinen Vorfahren entschlafen und Joab, der Heerführer, tot war, sagte er zum Pharao: Erlaube mir zu gehen, damit ich in mein Land zurückkehren kann.
22 Was fehlt dir hier bei mir, sagte der Pharao, dass du in dein Land zurückkehren willst? – Nichts, antwortete er, aber lass mich bitte gehen. Daher kam der Schaden, den Hadad angerichtet hat: Er verabscheute Israel und regierte in Edom.
23 Gott erweckte einen zweiten Feind gegen Salomo, Rezon, den Sohn Eliadas. Er war vor seinem Herrn Hadadezer, dem König von Zoba, geflohen.
24 Viele Männer schlossen sich ihm an, und er wurde Anführer einer marodierenden Bande, die dann von David niedergemetzelt wurde. Rezon eroberte Damaskus und ließ sich dort nieder und wurde König von Damaskus.
25 Er war Israel feindlich gesinnt, solange Salomo lebte.
26 Jerobeam war der Sohn Nebats, ein Ephraimiter aus Zereda; der Name seiner Mutter, einer Witwe, war Zeruach; er stand in Salomos Diensten, lehnte sich aber gegen den König auf.
27 Dies ist der Bericht über seine Revolte. Salomo baute den Millo und schloss die Bresche in der Stadt seines Vaters David.
28 Nun, dieser Jerobeam war ein Mann von großer Energie; Salomo, der bemerkte, wie der junge Mann an seine Arbeit ging, übertrug ihm die Verantwortung für die gesamte Zwangsarbeit des Hauses Josef.
29 Eines Tages, als Jerobeam Jerusalem verlassen hatte, sprach ihn der Prophet Ahija von Silo auf der Straße an. Ahija trug einen neuen Umhang; die beiden waren allein im offenen Land.
30 Ahija nahm den neuen Mantel, den er trug, und zerriss ihn in zwölf Streifen
31 und sprach zu Jerobeam: Nimm zehn Streifen für dich, denn JEHOVA, der Gott Israels, hat gesagt: Ich werde das Königtum aus der Hand Salomos reißen und dir zehn Stämme geben.
32 Er wird einen Stamm bewahren um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, der Stadt, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe;
33 denn er hat mich verlassen, um Astarte, die Göttin der Sidonier, Kemosch, den Gott von Moab, Milkom, den Gott der Ammoniter anzubeten; er ist meinen Wegen nicht gefolgt, indem er das getan hat, was ich für richtig halte, oder indem er meine Gesetze und Verordnungen gehalten hat, wie es sein Vater David getan hat.
34 Aber ich werde das Königreich nicht von seinen Händen nehmen, denn ich habe ihn zum Fürsten gemacht, solange er lebt, um meines Knechtes David willen, der meine Gebote und Gesetze gehalten hat.
35 Aber ich werde das Königreich aus der Hand seines Sohnes nehmen und es dir geben, das heißt die zehn Stämme.
36 Ich werde seinem Sohn einen Stamm geben, damit mein Knecht David immer eine Leuchte in meiner Nähe habe in Jerusalem, der Stadt, die ich als Wohnort für meinen Namen erwählt habe.
37 Dich aber werde ich zum Herrscher einsetzen, so viel du willst, und du wirst König von Israel sein.
38 Wenn du auf alle meine Befehle hörst und meinen Wegen folgst, indem du tust, was ich für richtig halte, und indem du meine Gesetze und Gebote hältst, wie es mein Knecht David getan hat, dann werde ich mit dir sein und dich zu einer ebenso dauerhaften Dynastie machen wie diese, die ich für David baute. Ich gebe dir Israel,
39 und ich werde die Nachkommen Davids demütigen, aber nicht für immer.
40 Salomo versuchte, Jerobeam zu töten, aber er machte sich davon und floh nach Ägypten, zu Schischak, dem König von Ägypten, und er blieb in Ägypten, bis Salomo starb.
41 Der Rest der Geschichte Salomos, seine gesamte Laufbahn, seine SOPHIA, ist dies nicht im Buch der Annalen Salomos verzeichnet?
42 Die Herrschaft Salomos in Jerusalem über ganz Israel dauerte vierzig Jahre.
43 Als Salomo zu seinen Vorfahren entschlief, wurde er in der Stadt seines Vaters David begraben; sein Sohn Rehabeam folgte ihm nach.
ERSTES BUCH DER CHRONIK
XXVIII – XXIX
XXVIII
1 David rief dann alle Beamten Israels nach Jerusalem, die Stammesführer, die hohen Beamten im königlichen Dienst, die Kommandeure der Tausend, die Kommandeure der Hunderte und die Aufseher aller Güter und des Viehs, die dem König und des Königs Söhnen gehörten, einschließlich der Hofbeamten, der Champions und aller angesehenen Männer.
2 Da stand König David auf und sagte: Meine Brüder und mein Volk, hört mir zu. Ich habe mein Herz darauf gerichtet, eine feste Heimat für die Bundeslade JEHOVAS zu bauen, für den Fußschemel für unseren Gott, aber als ich bereit war, es zu bauen,
3 sagte Gott zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen, denn du bist ein Kriegsmann gewesen und hast Blut vergossen.
4 Und so hat mich JEHOVA, der Gott Israels, aus meiner ganzen Familie erwählt, um für immer über Israel zu herrschen. Nachdem er Juda als Anführer und meine Familie aus dem Hause Juda erwählt hatte, gefiel es ihm aus allen Söhnen meines Vaters, mich zum König von ganz Israel zu machen.
5 Aus allen meinen Söhnen (denn JEHOVA hat mir viele Söhne gegeben) hat er meinen Sohn Salomo auserwählt, auf dem souveränen Thron JEHOVAS über Israel zu sitzen.
6 Außerdem hat er mir gesagt: Dein Sohn Salomo ist der Mann, der mein Haus und meine Vorhöfe bauen soll, denn ich habe ihn zu meinem Sohn erwählt, und ich werde sein Vater sein.
7 Ich werde seine Souveränität für immer sichern, wenn er meine Gebote und Verordnungen so standhaft ausführt, wie er es jetzt tut.
8 So befehle ich euch nun vor den Augen ganz Israels, der Gemeinde JEHOVAS, und vor den Ohren unseres Gottes, alle Gebote JEHOVAS, eures Gottes, zu beachten und genau zu befolgen, damit ihr dieses Land behaltet und überlasst es euren Söhnen nach euch als Erbe für immer.
9 Und du, mein Sohn Salomo, kennst den Gott deines Vaters und dienst ihm mit ungeteiltem Herzen und willigem Sinn; denn JEHOVA prüft alle Herzen und versteht, welche Pläne sie auch immer haben mögen. Wenn du ihn suchst, lässt er sich von dir finden; aber verlässt du ihn, so wird er dich für immer verstoßen.
10 Da dich also JEHOVA auserwählt hat, seinem Heiligtum ein Haus zu bauen, gehe mutig ans Werk!
11 David gab dann seinem Sohn Salomo die Pläne für den Säulengang, die Pläne für die Gebäude, seine Vorratskammern, seine oberen Räume, seine inneren Räume und den Raum für den Thron der Barmherzigkeit,
12 sowie die Pläne für alles, was er im Sinn hatte: für die Höfe des Hauses JEHOVAS, für alle umliegenden Räume, für die Schätze des Hauses Gottes und für die heiligen Schätze,
13 für die Ordnungen der Priester und Leviten, für alle Ämter, die im Dienst des Hauses JEHOVAS zu erfüllen sind, und für alle liturgischen Geräte, die im Haus JEHOVAS zu gebrauchen sind;
14 für die Goldbarren, für alle goldenen liturgischen Geräte für verschiedene Zwecke; für die Silberbarren, für alle silbernen liturgischen Gegenstände für verschiedene Zwecke;
15 für die Goldbarren für die goldenen Leuchter und ihre Lampen und für die Silberbarren für die silbernen Leuchter und ihre Lampen, je nach der Funktion jedes Leuchters;
16 für die Goldbarren für jeden der Tische für die Brote der Daueropfer und das Silber für die silbernen Tische;
17 für das reine Gold für die Gabeln, die Schalen und die Krüge, für die Goldbarren für jedes der goldenen Becken und für die Silberbarren für jedes der silbernen Becken;
18 und für die geläuterten Goldbarren für den Räucheraltar; auch für das Gold für das Modell des Streitwagens und der großen geflügelten Kreaturen, die mit ausgebreiteten Flügeln die Lade des Bundes des Herrn bedecken.
19 All dies stand in dem Dokument, das JEHOVAS Weisungen enthielt, durch die er das Modell dessen offenbarte, was zu tun war.
20 David sagte dann zu seinem Sohn Salomo: Sei entschlossen und mutig in deinem Werk, fürchte dich nicht und verzage nicht, denn der Herr, Gott, mein Gott, ist mit dir. Er wird dich nicht enttäuschen oder verlassen, bevor du nicht alle Arbeit beendet hast, die für das Haus JEHOVAS zu tun ist.
21 Und außerdem gibt es Priester- und Leviten-Orden für alles, was im Zusammenhang mit dem Haus Gottes benötigt wird, und euch stehen alle Arten von Handwerkern für alles zur Verfügung, was getan werden muss, ebenso wie die Beamten und das ganze Volk ganz auf deinen Befehl.
XXIX
1 David wandte sich dann an die ganze Versammlung: Salomo, mein Sohn, den JEHOVA besonders auserwählt hat, ist jung und unreif, und die Arbeit ist groß; dieser Palast ist nicht für irgendein menschliches Wesen, sondern für JEHOVA, Gott!
2 Mit allem, was mir zur Verfügung steht, habe ich für das Haus meines Gottes Gold geschaffen für das, was aus Gold gemacht werden muss, und Silber für das, was aus Silber gemacht werden muss, und Bronze für das, was aus Bronze gemacht werden muss, und Eisen für das, was gemacht werden muss aus Eisen, und Holz für das, was aus Holz gemacht werden muss, sowie Karneol für Einlegearbeiten, vielfarbige Mosaikplatten, jede Art von Edelsteinen und jede Menge Alabaster.
3 Da meine Zuneigung auf das Haus meines Gottes gerichtet ist, habe ich auch das Gold und Silber, das ich persönlich besitze, für das Haus meines Gottes gegeben, zusätzlich zu allem, was ich bereits für den heiligen Tempel bereitgestellt habe,
4 nämlich dreitausend Talente Gold von Ophir und siebentausend Talente geläutertes Silber, um die Mauern der Gebäude zu überziehen.
5 Das Gold steht für das, was aus Gold gemacht werden muss, und das Silber für das, was aus Silber gemacht werden muss, und für alles, was die Handwerker machen müssen. Wer ist denn heute bereit, sich dem Dienst JEHOVAS zu widmen?
6 Hierauf die Familienoberhäupter, die Stammesfürsten Israels, die Befehlshaber von Tausenden und Hunderten und diejenigen, die die Angelegenheiten des Königs verwalteten,
7 gaben freiwillig eine Gabe von fünftausend Talenten und zehntausend Dariken Gold, zehntausend Talenten Silber, 18000 Talenten Bronze und hunderttausend Talenten Eisen.
8 Diejenigen, die kostbare Steine besaßen, brachten sie in die Schatzkammer des Hauses JEHOVAS, in der Obhut von Jehiel, dem Gerschoniter.
9 Das Volk freute sich über das, was diese so bereitwillig gegeben hatten, da sie ihre freiwilligen Gaben von ganzem Herzen dem Herrn dargebracht hatten. Auch König David war von Freude erfüllt.
10 Daher segnete David vor der ganzen Versammlung den Herrn. David sagte: Sei gesegnet, JEHOVA, Gott unseres Stammvaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit!
11 Dein, Herr, ist die Größe, die Macht, der Glanz, die Länge der Tage und die Herrlichkeit, alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein ist die Herrschaft, JEHOVA; du bist erhaben, über alles erhaben.
12 Wohlstand und Reichtümer kommen von dir, du bist Herrscher über alles, in deiner Hand liegen Kraft und Macht, und du verleihst Größe und Macht, wem du willst.
13 Nun, unser Gott, wir danken dir und preisen deinen majestätischen Namen.
14 Denn wer bin ich und was ist mein Volk, dass wir freiwillige Opfergaben wie diese anbieten können? Da alles von dir gekommen ist und wir dir nur das gegeben haben, was du überhaupt gegeben hast.
15 Und wir sind Gäste vor dir und vorübergehende Besucher wie alle unsere Vorfahren, unsere Tage auf Erden sind vergänglich wie ein Schatten und ohne Hoffnung.
16 Herr, unser Gott, all dieser Reichtum, den wir dir gegeben haben, um deinem heiligen Namen ein Haus zu bauen, ist von dir gekommen, und alles gehört dir.
17 Da ich weiß, mein Gott, wie sehr du unsere Beweggründe hinterfragst und wie sehr du dich an Redlichkeit erfreust, habe ich all dies bereitwillig gegeben und war überglücklich zu sehen, wie dein Volk, das jetzt hier anwesend ist, dir bereitwillig seine Gaben anbietet.
18 JEHOVA, Gott unserer Vorfahren Abraham, Isaak und Israel, wache ewiglich darüber, forme den Sinn des Herzens deines Volkes und richte seine Herzen auf dich.
19 Und gib meinem Sohn Salomo ein ungeteiltes Herz, dass er deine Gebote, deine Beschlüsse und deine Satzungen hält, sie alle in Kraft setzt und den Palast baut, für den ich Vorkehrungen getroffen habe.
20 Dann wandte sich David an die ganze Versammlung: Nun segnet JEHOVA, euren Gott! Und die ganze Gemeinde pries JEHOVA, den Gott ihrer Väter, und verneigte sich vor JEHOVA und dem König.
21 Am darauffolgenden Tag schlachteten sie Opfer und brachten JEHOVA Brandopfer für Israel: tausend Stiere, tausend Widder, tausend Lämmer mit ihren Trankopfern und viele andere Schlachtopfer.
22 Und sie aßen und tranken an jenem Tag vor JEHOVAS Gegenwart mit großer Freude. Dann machten sie Salomo, den Sohn Davids, ein zweites Mal zum König und salbten ihn zum Anführer von der Gnade JEHOVAS und Zadok zum Priester.
23 Salomo nahm seinen Platz auf dem Thron JEHOVAS ein, um als Nachfolger seines Vaters David zu regieren. Er gedieh, und ganz Israel gehorchte ihm.
24 Alle Häuptlinge, alle führenden Bürger und alle anderen Söhne König Davids schworen König Salomo Treue.
25 JEHOVA machte Salomo überaus mächtig, wie ganz Israel sehen konnte, und gab ihm eine Herrschaft von solchem Glanz, wie sie kein früherer König von Israel je hatte.
26 David, der Sohn Isais, war König von ganz Israel.
27 Er war vierzig Jahre lang König von Israel; er regierte sieben Jahre in Hebron und dreiunddreißig Jahre in Jerusalem.
28 Er starb in gutem Alter, voller Tage, Reichtum und Ehre. Dann folgte ihm sein Sohn Salomo nach.
29 Die Geschichte von König David ist von Anfang bis Ende in den Aufzeichnungen von Samuel, dem Seher, in den Aufzeichnungen von Nathan, dem Propheten, und in den Aufzeichnungen von Gad, dem Seher, niedergeschrieben,
30 mit seiner ganzen Regierung, seinen gewaltigen Taten und den Zeiten, die er, Israel und alle Könige anderer Länder erlebt hatten.
ZWEITES BUCH DER CHRONIK
KAPITEL I – IX
I
1 Salomo, der Sohn Davids, sicherte sich daraufhin sein Königreich. JEHOVA, sein Gott, war mit ihm und machte ihn immer mächtiger.
2 Salomo sprach dann zu ganz Israel, zu den Kommandanten von Tausenden und Hunderten, zu den Richtern und zu allen Führern in ganz Israel, den Familienoberhäuptern.
3 Salomo und die ganze Gemeinde mit ihm gingen dann zur Höhe von Gibeon, wo Gottes Zelt der Zusammenkunft war, das Mose, der Knecht Gottes, in der Wüste hatte bauen lassen.
4 Die Bundeslade aber hatte David aus Kirjat-Jearim an den Ort gebracht, den er dafür bereitet hatte, und hatte ihr ein Zelt in Jerusalem aufgeschlagen.
5 Der bronzene Altar, den Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, hatte machen lassen, stand dort vor der Wohnung JEHOVAS, wo ihn Salomo und die Gemeinde befragten.
6 Dort brachte Salomo ein Brandopfer vor JEHOVA auf dem ehernen Altar der Stiftshütte dar und machte darauf tausend Brandopfer.
7 In dieser Nacht erschien Gott Salomo und sagte: Bitte, was ich dir geben soll.
8 Salomo antwortete Gott: Du hast David, meinem Vater, treue Liebe erwiesen, und du hast mich zum König in seiner Nachfolge gemacht.
9 Herr, Gott, die Verheißung, die du meinem Vater David gegeben hast, ist jetzt erfüllt, denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, so zahlreich wie der Staub der Erde.
10 Gib mir daher SOPHIA und Wissen, um als Führer dieses Volkes zu handeln, denn wie könnte sonst ein so großes Volk wie das deine regiert werden?
11 Weil du das willst, sagte Gott zu Salomo, da du nicht um Reichtum, Schätze, Ehre, das Leben deiner Feinde oder um ein langes Leben gebeten hast, sondern um SOPHIA und Wissen, um mein Volk zu regieren, über das ich dich zum König gemacht habe,
12 darum sind dir SOPHIA und Erkenntnis geschenkt. Ich gebe dir auch Reichtümer und Schätze und Ehre, wie sie kein König vor dir hatte und keiner nach dir haben wird.
13 So zog Salomo von der Höhe in Gibeon, von der Stiftshütte, nach Jerusalem und regierte über Israel.
14 Salomo baute daraufhin eine Streitmacht aus Streitwagen und Kavallerie auf; er hatte 1400 Streitwagen und zwölftausend Pferde; diese bewahrte er in den Wagenstädten und beim König in Jerusalem auf.
15 In Jerusalem machte der König Silber und Gold so alltäglich wie Steine und Zedernholz so reichlich wie Bergahorn im Flachland.
16 Salomons Pferde wurden aus Muzur und Kilikien eingeführt. Die Händler des Königs erwarben sie in Kilikien zum Tagespreis.
17 Aus Ägypten wurde ein Streitwagen für 600 Silberstücke und ein Pferd aus Kilikien für 150 Silberstücke eingeführt. Sie belieferten auch die hethitischen und aramäischen Könige, die sie alle als Mittelsmänner einsetzten.
18 Da befahl Salomo, dem Namen JEHOVAS ein Haus zu bauen und einen Palast, in dem er regieren sollte.
II
1 Und Salomo bestimmte siebzigtausend Mann als Träger und achtzigtausend als Steinbrecher in den Bergen und 3600 Aufseher für sie.
2 Und Salomo sandte diese Botschaft an Huram, den König von Tyrus: Tu, was du für meinen Vater David getan hast, als du ihm Zedern sandtest, damit er sich einen Palast zum Wohnen baute.
3 Du siehst, ich baue dem Namen JEHOVAS, meines Gottes, ein Haus, um seine Heiligkeit anzuerkennen, damit vor ihm wohlriechendes Räucherwerk verbrannt wird, die Brote der Daueropfer beständig ausgelegt werden und die Brandopfer morgens und abends dargebracht werden, an den Sabbaten, Neumonden und feierlichen Festen JEHOVAS, unseres Gottes, wie es Israel für immer vorgeschrieben ist;
4 und das Haus, das ich baue, soll groß sein, denn unser Gott ist größer als alle Götter.
5 Wer würde es nicht als unmöglich empfinden, ihm ein Haus zu bauen, wenn die Himmel und der Himmel der Himmel ihn nicht fassen können? Und wer bin ich, ihm ein Haus zu bauen, vor ihm zu räuchern?
6 So sende mir nun einen Mann, der geschickt in der Bearbeitung von Gold, Silber, Bronze, Eisen, scharlachroten, purpurroten und violetten Stoffen ist und der auch die Kunst des Gravierens kennt; er soll mit meinen erfahrenen Männern in Juda und Jerusalem zusammenarbeiten, die mein Vater David gestellt hat.
7 Schicke mir auch Zedern-, Wacholder- und andere Stämme aus dem Libanon, denn ich weiß, dass deine Knechte im Libanon die Kunst des Holzfällens beherrschen. Und meine Diener werden mit deinen Dienern zusammenarbeiten,
8 viel Holz für mich vorzubereiten, denn das Haus, das ich zu bauen gedenke, soll eine Größe haben, über die man staunen kann.
9 Außerdem werde ich für den Unterhalt der Holzfäller, die du zum Fällen des Holzes anstellst, zwanzigtausend Kor Weizen, zwanzigtausend Kor Gerste, zwanzigtausend Fässer Wein und zwanzigtausend Fässer Öl bereitstellen.
10 In einem Brief an König Salomo antwortete Huram, der König von Tyrus: Weil JEHOVA sein Volk liebt, hat er dich zu seinem König gemacht!
11 Huram sprach weiter: Gepriesen sei JEHOVA, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht und dem König David einen weisen Sohn gegeben hat, begabt mit Klugheit und Unterscheidungsvermögen, um JEHOVA ein Haus und sich einen Palast zu bauen, in dem er herrschen soll!
12 Ich schicke dir jetzt einen erfahrenen und intelligenten Mann, Huram-Abi,
13 den Sohn einer Daniterin von einem tyrischen Vater. Er kennt die Künste der Bearbeitung von Gold, Silber, Bronze, Eisen, Stein, Holz, Scharlachrot, Violett, feinem Leinen und purpurroten Materialien und ist kompetent, jede Art von Gravuren auszuführen und jeden Entwurf auszuführen, der ihm anvertraut wird, in Zusammenarbeit mit deinen erfahrenen Männern und denen meines Herrn David, deines Vaters.
14 So schicke nun mein Herr seinen Knechten Weizen, Gerste, Öl und Wein, wie versprochen,
15 und wir werden alles Holz, das du brauchst, auf dem Libanon fällen und es dir in Flößen auf dem Seeweg nach Jaffa bringen; und es liegt in deiner Verantwortung, es nach Jerusalem zu transportieren.
16 Salomo führte dann eine Zählung aller in Israel ansässigen Fremdlinge durch, ähnlich der Zählung, die sein Vater David durchgeführt hatte; es wurde gefunden, dass es 153600 waren.
17 Er machte siebzigtausend von ihnen zu Trägern, achtzigtausend zu Steinbrucharbeitern in den Bergen und 3600 zu Aufsehern, um sicherzustellen, dass die Leute arbeiteten.
III
1 Salomo begann dann mit dem Bau des Hauses JEHOVAS in Jerusalem auf dem Berg Morija, wo sein Vater David eine Vision hatte, an dem Ort, den David vorbereitet hatte, auf der Tenne von Arauna, dem Jebusiter.
2 Am zweiten Tag des zweiten Monats des vierten Jahres seiner Regierung begann er mit dem Bau.
3 Dies sind die Maße, die Salomo für den Bau des Gotteshauses festgelegt hat: Seine Länge in Ellen betrug nach der alten Norm sechzig Ellen und seine Breite zwanzig Ellen;
4 und der Säulengang vor dem Haus war die ganze Breite des Hauses, das heißt zwanzig Ellen, und seine Höhe war hundertzwanzig Ellen; innen überzog er es mit reinem Gold.
5 Die große Halle kleidete er mit Wacholder, überzog sie mit feinem Gold und schmückte sie mit Palmen und Girlanden,
6 und er schmückte die Halle schön mit Edelsteinen und mit Gold von Parvajim,
7 die Halle, ihre Balken und ihre Schwellen, ihre Wände und ihre Türen mit Gold überziehend und die Wände mit großen geflügelten Kreaturen gravierend.
8 Er machte auch das Allerheiligste, dessen Länge der Breite der großen Halle entsprach, zwanzig Ellen, mit einer Breite von zwanzig Ellen, und überzog es mit feinem Gold, das sechshundert Talente wog,
9 während das Gewicht der goldenen Nägel fünfzig Schekel war. Auch die oberen Räume überzog er mit Gold.
10 Im Allerheiligsten modellierte er zwei geflügelte Geschöpfe aus geschmiedetem Metall und überzog sie mit Gold.
11 Die Gesamtspannweite ihrer Flügel betrug zwanzig Ellen; ein Flügel, der fünf Ellen lang war, berührte die Wand des Hauses, und der andere Flügel, der fünf Ellen lang war, berührte den Flügel des anderen geflügelten Geschöpfs;
12 während ein Flügel des anderen, fünf Ellen lang, die andere Wand des Hauses berührte, und der andere Flügel, fünf Ellen lang, berührte den Flügel des anderen geflügelten Geschöpfs.
13 Die Breite der Flügel dieser Geschöpfe betrug zwanzig Ellen. Sie standen in einer aufrechten Position, mit ihren Gesichtern zur Halle.
14 Er fertigte auch den Vorhang aus violettem, scharlachrotem, purpurrotem und feinem Leinen an und arbeitete darauf ein Muster aus geflügelten Kreaturen.
15 Vor der Halle machte er zwei Säulen, fünfunddreißig Ellen hoch, und oben auf jeder ein Kapitell von fünf Ellen.
16 Er machte im Debir Girlanden für die Spitzen der Säulen und hundert Granatäpfel für die Girlanden.
17 Er errichtete die Säulen vor dem Tempel, eine rechts, die andere links; die rechte nannte er Jachin und die linke Boas.
IV
1 Er machte einen ehernen Altar, zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zehn Ellen hoch.
2 Er machte das Meer aus gegossenem Metall, zehn Ellen von Rand zu Rand, kreisförmig und fünf Ellen hoch; eine dreißig Ellen lange Schnur gab das Maß seines Umfangs an.
3 Darunter und ringsumher waren Dinge wie Ochsen, zehn auf die Elle rund um das ganze Meer; die Ochsen standen in zwei Reihen, von ein und demselben Guss mit den übrigen.
4 Es ruhte auf zwölf Ochsen, drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden, drei nach Osten; auf diesen, ihre Hinterteile ganz nach innen gewendet, stand das Meer.
5 Es war eine Handbreit dick, und sein Rand war wie der Rand eines lilienförmigen Bechers geformt. Es konnte dreitausend Bat fassen.
6 Er machte zehn Becken, fünf rechts und fünf links, zum Waschen; die Dinge, die als Brandopfer dargebracht werden sollten, sollten darin gespült werden, aber das Meer war für die Priester zum Waschen.
7 Er fertigte die zehn goldenen Leuchter nach dem Muster an und stellte sie in den Hekal, fünf rechts und fünf links.
8 Er fertigte zehn Tische an, die er im Hekal aufstellte, fünf rechts und fünf links. Er machte auch hundert goldene Sprenkel-Schalen.
9 Er machte den Vorhof der Priester und den großen Vorhof mit seinen Toren und überzog die Tore mit Bronze.
10 Das Meer platzierte er auf der rechten Seite des Tempels im Südosten.
11 Huram machte die Asche-Behälter, die Schaufeln und die Sprenkel-Schüsseln. So vollendete Huram die ganze Arbeit, die für König Salomo für den Tempel Gottes getan wurde:
12 die zwei Säulen; die Formteile der Kapitelle, die die beiden Säulen überragen; die beiden Filigran-Stücke, um die beiden Formteile der Kapitelle zu bedecken, die die Säulen überragen;
13 die vierhundert Granatäpfel für die zwei Filigran-Garnituren, zwei Reihen Granatäpfel für jede Filigran-Garnitur;
14 die zehn Ständer und die zehn Becken auf den Ständern;
15 das eine Meer und die zwölf Rinder darunter;
16 die Asche-Behälter, Schaufeln und Gabeln. Alle diese Geräte, die Huram-Abi für König Salomo für den Tempel JEHOVAS anfertigte, waren aus polierter Bronze.
17 Der König machte sie im Sandgussverfahren in der Jordanebene zwischen Sukkot und Zareda.
18 Es gab so viele davon, dass das Gewicht der Bronze nicht berechnet werden konnte.
19 Salomo fertigte alle Geräte an, die für den Tempel Gottes bestimmt waren, sowie den goldenen Altar und die Tische für die Brote der ewigen Opfergabe;
20 die Leuchter mit ihren Lampen zum Brennen, wie vorgeschrieben, vor dem Debir, aus reinem Gold;
21 die Blumenarbeiten, die Lampen, die Zangen aus Gold (und es war reines Gold);
22 die Schnüffler, die Sprinkler, die Weihrauchkellen und die Pfannen, von echtem Gold; und der Eingang zum Tempel, die inneren Türen (für das Allerheiligste) und die Türen des Tempels selbst, das heißt des Hekal, waren ebenfalls aus Gold.
V
1 So war das ganze Werk Salomos für den Tempel JEHOVAS vollendet, und Salomo brachte die Gaben herein, die sein Vater David geweiht hatte; und er ließ das Silber, das Gold und alle Geräte in die Schatzkammern des Tempels Gottes legen.
2 Salomo versammelte dann die Ältesten Israels nach Jerusalem, alle Stammeshäupter, die Fürsten der Geschlechter Israels, um die Bundeslade JEHOVAS aus der Stadt Davids, das heißt Zion, heraufzubringen.
3 Zur Zeit des Festes, das heißt im siebten Monat, versammelten sich alle Männer Israels um den König.
4 Als alle Ältesten Israels angekommen waren, nahmen die Leviten die Lade;
5 sie brachten die Bundeslade und die Stiftshütte und alle heiligen Geräte, die in der Stiftshütte waren, herauf; die levitischen Priester brachten sie herauf.
6 König Salomo und die ganze Versammlung Israels, die mit ihm vor der Bundeslade anwesend war, opferten unzählige, unzählige Schafe und Rinder.
7 Die Priester brachten die Lade des Bundes des Herrn an ihren Platz im Debir des Tempels, das heißt im Allerheiligsten, unter den Flügeln der geflügelten Kreaturen;
8 denn sie breiteten ihre Flügel über der Stelle aus, wo die Lade stand, und bildeten einen Baldachin über der Lade und ihren Pfeilern.
9 Die Schäfte waren jedoch so lang, dass die Enden der Schäfte der Lade vor dem Heiligtum vor dem Debir zu sehen waren, obwohl sie von außen nicht zu sehen waren. Sie sind heute noch da.
10 In der Lade war nichts als die beiden Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, als JEHOVA mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten einen Bund schloss.
11 Als nun die Priester aus dem Heiligtum herauskamen, denn alle anwesenden Priester hatten sich ungeachtet der Orden, denen sie angehörten, geheiligt,
12 und alle levitischen Sänger Asaph, Heman und Jeduthun mit ihren Söhnen und Brüdern, in Leinen gekleidet, standen östlich des Altars mit Zimbeln, Leiern und Harfen, und mit ihnen hundertzwanzig Priester, die die Posaunen bliesen,
13 und die Harmonie zwischen Trompetern und Sängern war so, dass nur eine Melodie zu hören war, als sie JEHOVA lobten und ihm dankten, und der Gesang begann, begleitet von Trompeten, Zimbeln und Musikinstrumenten, und sie priesen JEHOVA für sein Eigentum: Deine treue Liebe währt ewig – da war der Tempel erfüllt von der Wolke der Herrlichkeit JEHOVAS,
14 und wegen der Wolke konnten die Priester nicht bleiben und ihre Pflichten erfüllen. Denn die Herrlichkeit JEHOVAS erfüllte den Tempel Gottes.
VI
1 Da sprach Salomo: JEHOVA hat erwählt, in dichten Wolken zu wohnen,
2 und ich habe dir eine fürstliche Wohnung gebaut, eine ewige Residenz für dich.
3 Da wandte sich der König um und segnete die ganze Gemeinde Israel, während die ganze Gemeinde Israel stand.
4 Er sagte: Gepriesen sei JEHOVA, der Gott Israels, der durch seine Hand ausgeführt hat, was er meinem Vater David versprochen hatte, als er sagte:
5 Von dem Tag an, als ich mein Volk aus Ägypten herausführte, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt erwählt, um dort, wo mein Name stehen sollte, einen Tempel bauen zu lassen, und ich habe niemanden zum Fürsten meines Volkes Israel erwählt;
6 aber ich habe Jerusalem erwählt, damit mein Name dort sei, und ich habe David erwählt, mein Volk Israel zu regieren.
7 Mein Vater David hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Namen JEHOVAS, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen.
8 JEHOVA aber sprach zu meinem Vater David: Du hast dir vorgenommen, meinem Namen einen Tempel zu bauen, und das ist dir gut gedacht;
9 und doch bist du nicht der Mann, den Tempel zu bauen; aber dein Sohn, der dir noch geboren werden wird, wird derjenige sein, der meinem Namen den Tempel baut.
10 JEHOVA hat gehalten, was er versprochen hat: Ich bin die Nachfolge meines Vaters David angetreten und sitze auf dem Thron Israels, wie JEHOVA verheißen hat; ich habe den Tempel gebaut für den Namen JEHOVAS, des Gottes Israels,
11 und ich habe darin die Lade mit dem Bund des Herrn aufgestellt, den er mit den Israeliten geschlossen hat.
12 Dann stellte er sich vor der ganzen Gemeinde Israel vor den Altar des Herrn und streckte die Hände aus.
13 Denn Salomo hatte eine bronzene Plattform gemacht, fünf Ellen lang, fünf Ellen breit und fünf Ellen hoch, die er mitten in den Vorhof gestellt hatte und auf der er stand; er kniete nieder vor der ganzen Versammlung Israels, streckte seine Hände zum Himmel aus
14 und sprach: JEHOVA, Gott Israels, es gibt keinen Gott wie dich im Himmel und auf Erden, der du dem Bund treu bist und deine Knechte treu liebst, solange sie mit ganzem Herzen auf deinem Weg wandeln.
15 Du hast es bei deinem Diener, meinem Vater David, aufbewahrt, wie du es ihm versprochen hast. Was du heute mündlich versprochen hast, hast du eigenhändig ausgeführt.
16 Und nun, Herr, Gott Israels, halte das Versprechen, das du deinem Knecht David gegeben hast, als du sagtest: Es wird dir nie an einem Mann mangeln, der in meiner Gegenwart vor mir auf dem Thron Israels sitzt, vorausgesetzt, dass deine Söhne darauf achten, wie sie sich verhalten, und befolgen mein Gesetz, wie du es getan hast.
17 Nun, Gott Israels, lass wahr werden, was du zu deinem Knecht, meinem Vater David, gesagt hast.
18 Doch wird Gott wirklich bei den Menschen auf der Erde wohnen? Warum, die Himmel und der Himmel der Himmel können dich nicht enthalten! Wie viel weniger dieser von mir erbaute Tempel!
19 Höre doch wohlwollend auf das Gebet und Flehen deines Knechtes, Herr, mein Gott; höre auf den Schrei und auf das Gebet, das dein Diener zu dir spricht:
20 Mögen deine Augen Tag und Nacht über diesen Tempel wachen, über diesen Ort, an dem du versprochen hast, deinen Namen wohnen zu lassen. Höre auf das Gebet, das dein Diener an diesem Ort spricht.
21 Höre auf die Bitten deines Knechtes und deines Volkes Israel; wann immer sie an diesem Ort beten, höre von dem Ort zu, wo du im Himmel wohnst; und wenn du es hörst, vergib.
22 Wenn jemand seinem Nächsten Unrecht getan hat und ein Fluch auf ihn gelegt wird, dass er hier vor deinem Altar in diesem Tempel schwört,
23 dann höre vom Himmel her zu und übe Gerechtigkeit zwischen deinen Knechten, indem du den Schuldigen heimsuchst, indem du ihn für sein Verhalten büßen lässt, und den Rechtschaffenen freigibst, indem du ihn belohnst, wie es seiner Rechtschaffenheit gebührt.
24 Wenn dein Volk Israel vom Feind besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, dann aber zu dir zurückkehrt und deinen Namen anerkennt und in diesem Tempel betet und deine Gunst sucht,
25 dann höre vom Himmel her; vergib die Sünde deines Volkes Israel und bringe sie zurück in das Land, das du ihnen und ihren Vorfahren gegeben hast.
26 Wenn der Himmel geschlossen ist und es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, wenn sie an diesem Ort beten und deinen Namen preisen und, von dir gedemütigt, von ihrer Sünde ablassen,
27 so höre vom Himmel her und vergib deinem Knecht und deinem Volk Israel die Sünde, denn du zeigst ihnen beständig den guten Weg, den sie gehen müssen, und lass Regen kommen über dein Land, das du deinem Volk gegeben hast zum Erbe.
28 Sollte es im Land eine Hungersnot geben oder Pest, Windstoß oder Mehltau, Heuschrecke oder Raupe; sollte ihr Feind ihr Territorium belagern; sollte es eine Pest oder eine Krankheit geben;
29 was auch immer das Gebet oder die Bitte eines Einzelnen oder deines ganzen Volkes Israel ist, jeder im Bewusstsein seiner eigenen Bedrängnis und seines eigenen Schmerzes; wenn er seine Hände nach diesem Tempel ausstreckt,
30 dann höre vom Himmel her, wo du wohnst; vergib und, da du weißt, was in seinem Herzen ist, behandle jeden so, wie es sein Verhalten verdient, denn du allein weißt, was in den Herzen der Menschen ist,
31 damit sie dich verehren und deinen Weisungen folgen, die du unseren Vorfahren gegeben hast, ihr ganzes Erdenleben lang.
32 Sogar der Fremde, der nicht zu deinem Volk Israel gehört, sondern aus einem fernen Land kommt und von deinem großen Namen, deiner mächtigen Hand und deinem ausgestreckten Arm angezogen wird, wenn er in diesen Tempel kommt und betet,
33 dann höre vom Himmel her, wo du wohnst, und gib alles, was der Fremdling von dir verlangt, damit alle Völker der Erde deinen Namen anerkennen und wie dein Volk Israel dich verehren und wissen, dass dieser Tempel, den ich habe gebaut, deinen Namen trägt.
34 Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg zieht, auf welche Mission du es auch immer schickst, und es zu dir betet und sich zu dieser Stadt wendet, die du erwählt hast, und zu dem Tempel, den ich für deinen Namen gebaut habe,
35 dann höre vom Himmel her auf ihr Gebet und ihr Flehen und unterstütze ihre Sache.
36 Wenn sie gegen dich sündigen (denn es gibt niemanden, der nicht sündigt) und du zornig auf sie bist und sie dem Feind überlässt und ihre Häscher sie in ein fernes oder nahes Land verschleppen,
37 wenn sie in dem Land, in das sie gefangen genommen wurden, zur Vernunft kommen und im Land ihrer Gefangenschaft noch einmal zu dir beten und sagen: Wir haben gesündigt, wir haben Unrecht und Böses getan,
38 und kehren mit ganzem Herzen und ganzer Seele im Land ihrer Gefangenschaft zu dir zurück, in das sie als Gefangene verschleppt wurden, und beten, indem sie sich dem Land zuwenden, das du ihren Vorfahren gegeben hast, und der Stadt, die du erwählt hast, und zum Tempel, den ich deinem Namen gebaut habe,
39 dann höre vom Himmel her, wo du wohnst, höre ihre Gebete und Bitten, verteidige ihre Sache und vergib deinem Volk, dass es gegen dich gesündigt hat.
40 Nun, o mein Gott, mögen deine Augen offen und deine Ohren aufmerksam sein für das Gebet, das an diesem Ort verrichtet wird.
41 Und nun, Herr, Gott, steig hinauf zu deiner Ruhestätte, du und deine Burg, die Bundeslade! Lass deine Priester, JEHOVA, Gott, mit Heil gekleidet sein, deine Gläubigen sich des Guten freuen!
42 Herr, Gott, weise deinen Gesalbten nicht zurück, gedenke der treuen Liebe deines Knechtes David!
VII
1 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, fiel Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer; und die Herrlichkeit JEHOVAS erfüllte den Tempel.
2 Die Priester konnten den Tempel JEHOVAS nicht betreten, weil die Herrlichkeit JEHOVAS den Tempel JEHOVAS erfüllte.
3 Als alle Israeliten sahen, wie das Feuer herabkam und die Herrlichkeit JEHOVAS auf dem Tempel ruhte, warfen sie sich auf dem Pflaster nieder, ihr Angesicht zur Erde, und beteten und priesen JEHOVA mit den Worten: Denn er ist gut, denn seine treue Liebe währt ewig je und je!
4 Da brachten der König und das ganze Volk Opfer dar vor dem Herrn.
5 König Salomo opferte 22000 Ochsen und 120000 Schafe; und so weihten der König und das ganze Volk den Tempel Gottes.
6 Die Priester standen auf ihren Plätzen, ebenso wie die Leviten mit JEHOVAS Musikinstrumenten, die König David bereitgestellt hatte, um zu sagen: Dankt JEHOVA, denn seine treue Liebe währt ewig!, wann immer David ihre Begleitung lobte. Ihnen gegenüber bliesen die Priester Posaunen, während ganz Israel stand.
7 Salomo weihte auch den mittleren Teil des Vorhofs vor dem Tempel JEHOVAS; denn dort brachte er die Brandopfer und die Fettteile der Abendmahlsopfer dar, da der bronzene Altar, den Salomo gemacht hatte, das Brandopfer, die Speisung und die Fettteile nicht aufnehmen konnte.
8 Und dann feierten Salomo und mit ihm ganz Israel vom Pass von Hamat bis zum Strom von Ägypten, eine sehr große Versammlung, sieben Tage lang das Fest.
9 Am achten Tag hielten sie die Versammlung ab, denn sie hatten sieben Tage der Einweihung des Altars gewidmet und sieben Tage dem Fest.
10 Am dreiundzwanzigsten Tag des siebten Monats entließ Salomo das Volk in ihre Häuser, voller Freude und frohen Herzens über die Güte, die JEHOVA David, Salomo und seinem Volk Israel erwiesen hatte.
11 So vollendete Salomo den Tempel JEHOVAS und den königlichen Palast, und er vollendete erfolgreich alles, was er vorhatte, im Tempel JEHOVAS und in seinem eigenen Palast zu tun.
12 Da erschien JEHOVA Salomo in der Nacht und sprach: Ich habe dein Gebet erhört und mir diesen Ort als Opferhaus erwählt.
13 Wenn ich den Himmel verschließe, damit es nicht regnet, oder wenn ich den Heuschrecken befehle, das Land zu verschlingen, oder wenn ich Pest unter mein Volk sende,
14 wenn mein Volk, das meinen Namen trägt, sich demütigt und betet und meine Gegenwart sucht und sich von seinen bösen Wegen abkehrt, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land wiederherstellen.
15 Jetzt und für die Zukunft sind meine Augen offen und meine Ohren aufmerksam auf das Gebet, das an diesem Ort dargebracht wird,
16 denn jetzt habe ich diesen Tempel erwählt und geweiht, damit mein Name dort sei für immer; meine Augen und mein Herz werden immer da sein.
17 Und wenn du deinerseits vor mir wandelst wie dein Vater David und alles tust, was ich dir geboten habe, und meine Gesetze und Verordnungen hältst,
18 werde ich deinen königlichen Thron sichern, wie ich es deinem Vater David versprochen habe, als ich sagte: Es wird dir nie an einem Mann mangeln, der in Israel herrschen kann.
19 Wenn ihr euch aber von meinen Gesetzen und Geboten abwendet, die ich für euch festgelegt habe, und hingeht und anderen Gottheiten dient und sie anbetet,
20 dann werde ich sie aus dem Land ausrotten, das ich ihnen gegeben habe, und diesen Tempel verleugnen, den ich meinem Namen geweiht habe, und ihn zum Sprichwort und zum Spottvers unter allen Völkern machen.
21 Und jeder, der an diesem einst so hohen Tempel vorbeigeht, wird entsetzt sein und sagen: Warum hat JEHOVA dieses Land und diesen Tempel so behandelt?
22 Und die Antwort wird lauten: Weil sie JEHOVA, den Gott ihrer Vorfahren, verlassen haben, der sie aus Ägypten geführt hat, und andere Gottheiten angenommen und sie angebetet und ihnen gedient haben; darum hat er all dieses Unglück über sie gebracht.
VIII
1 Am Ende der zwanzig Jahre, die Salomo brauchte, um den Tempel JEHOVAS und seinen eigenen Palast zu bauen
2 und um die Städte wieder aufzubauen, die Huram ihm gegeben hatte, und sie mit Israeliten zu besiedeln,
3 unternahm Salomo einen Feldzug gegen Hamat-Zoba und eroberte es.
4 Er befestigte auch Tadmor in der Wüste und alle Vorratsstädte, die er in Hamat gebaut hatte.
5 Er baute auch Ober-Beth-Horon und Unter-Beth-Horon als befestigte Städte mit Mauern und Toren und Riegeln,
6 auch Baalath und alle Vorratsstädte Salomos, alle Städte für seine Streitwagen und Pferde und alles, was Salomo zu bauen gefiel in Jerusalem, im Libanon und im ganzen Gebiet unter seiner Herrschaft.
7 Alle Überlebenden der Hethiter, Amoriter, Perisiter, Heviter und Jebusiter, die nicht zu Israel gehörten,
8 die noch im Lande verbliebenen Nachkommen, die die Israeliten nicht ausgerottet hatten, wurden von Salomo zur Zwangsarbeit ausgehoben, wie es noch heute der Fall ist.
9 Salomo legte den Israeliten jedoch keine Zwangsarbeit für seine Arbeit auf, denn sie waren Soldaten, seine höheren Offiziere und seine Streitwagen- und Kavalleriekommandeure.
10 Es gab 250 Beamte von König Salomo, die für die Vorarbeiter verantwortlich waren, die das Volk beaufsichtigten.
11 Salomo brachte die Tochter des Pharao aus der Stadt Davids in den Palast, den er für sie gebaut hatte. Ich darf nicht verantwortlich sein, sagte er, für eine Frau, die im Palast Davids, des Königs von Israel, lebt, denn diese Gebäude, zu denen die Lade JEHOVAS gekommen ist, sind heilig.
12 Danach brachte Salomo dem Herrn Brandopfer dar auf dem Altar des Herrn, den er vor der Säulenhalle hatte bauen lassen,
13 in Übereinstimmung mit den regelmäßigen Vorschriften für Brandopfer, wie von Mose befohlen, an den Sabbaten, Neumonden und den drei jährlichen Festen; dem Fest der ungesäuerten Brote, dem Fest der Wochen und dem Fest der Laubhütten.
14 Nach den Vorschriften seines Vaters David übertrug er den Priestern ihre Pflichten und den Leviten ihre Aufgaben des Lobpreises und der Unterstützung der Priester gemäß den täglichen Erfordernissen; wie auch die Torwächter in ihren verschiedenen Befehlen zu jedem Tor, denn das war der Befehl von David, dem Mann Gottes.
15 Auch in Bezug auf die Priester, die Leviten oder sogar die Vorratshäuser wurde in keinem Punkt von dem Befehl des Königs abgewichen.
16 So war die ganze Arbeit, die Salomo bei der Gründung des Tempels JEHOVAS in die Hand genommen hatte, bis zu seiner Vollendung verstrichen. Der Tempel JEHOVAS war bis ins kleinste Detail vollendet.
17 Salomo unternahm daraufhin einen Feldzug nach Ezjon-Geber und Elat an der Meeresküste von Edom.
18 Huram schickte ihm Schiffe durch seine Agenten und erfahrene Seeleute, die mit Männern in Salomos Diensten nach Ophir fuhren, wo sie 450 Talente Gold übernahmen, die sie König Salomo zurückbrachten.
IX
1 Die Königin von Saba hörte von Salomos Ruhm und kam nach Jerusalem, um Salomo mit schwierigen Fragen auf die Probe zu stellen, mit einem sehr großen Gefolge aus mit Gewürzen beladenen Kamelen und einer ungeheuren Menge an Gold und Edelsteinen. Als sie Salomo erreicht hatte, besprach sie alles, was sie vorhatte, mit ihm,
2 und Salomo hatte eine Antwort auf alle ihre Fragen; keine von ihnen war zu dunkel für Salomo, um sie zu beantworten.
3 Als die Königin von Saba sah, wie weise Salomo war, und den Palast, den er gebaut hatte,
4 die Speise an seinem Tisch, die Unterbringung seiner Beamten, die Organisation seines Stabes und seine Kleidung, seine Mundschenke und ihre Kleidung und die Brandopfer, die er im Tempel JEHOVAS darbrachte, machte es sie atemlos,
5 und sie sagte zum König: Also war es wahr, was ich in meinem eigenen Land über dich und deine SOPHIA im Umgang mit deinen Angelegenheiten gehört habe!
6 Bis ich kam und mich selbst davon überzeugte, glaubte ich den Berichten nicht, aber offensichtlich wurde mir weniger als die Hälfte über das wahre Ausmaß deiner SOPHIA gesagt. Es übertrifft, was mir berichtet wurde.
7 Wie glücklich ist dein Volk! Welch ein Glück für Ihre Höflinge, die dich ständig betreuen und deiner SOPHIA lauschen!
8 Gepriesen sei JEHOVA, dein Gott! Weil dein Gott Israel liebte und es für immer sicher halten wollte, hat er dich zu ihrem König gemacht, damit du in Recht und Gerechtigkeit waltest.
9 Und sie schenkte dem König hundertzwanzig Talente Gold und viel Gewürze und Edelsteine. Es gab nie solche Gewürze wie die, die die Königin von Saba König Salomo gab.
10 Ebenso brachten die von Huram und Salomo beschäftigten Männer, die das Gold von Ophir brachten, auch Almuggimholz und Edelsteine zurück.
11 Aus Almuggimholz fertigte der König Stufen für den Tempel JEHOVAS und für den königlichen Palast und Harfen und Leiern für die Musikanten, wie man sie noch nie zuvor in Juda gesehen hatte.
12 Und König Salomo seinerseits schenkte der Königin von Saba alles, was sie sich wünschte, außer dem, was er ihr im Austausch für das gab, was sie dem König gebracht hatte. Danach ging sie nach Hause in ihr eigenes Land, sie und ihre Diener.
13 Das Gewicht des Goldes, das Salomo jährlich erhielt, betrug 666 Talente Gold,
14 außerdem was Zölle und Außenhandel einbrachten; auch alle arabischen Könige und die Provinzgouverneure brachten Salomo Gold und Silber.
15 König Salomo machte zweihundert große Schilde aus gehämmertem Gold, sechshundert Schekel aus gehämmertem Gold für einen Schild;
16 auch dreihundert kleine Schilde aus gehämmertem Gold, dreihundert Schekel Gold für einen Schild; und der König legte diese in das Haus des Libanonwaldes.
17 Der König fertigte auch einen großen elfenbeinernen Thron an, den er mit geläutertem Gold überzog.
18 Der Thron hatte sechs Stufen mit einer goldenen Fußstütze, die am Thron befestigt war, und Armlehnen auf jeder Seite des Sitzes und zwei Löwen, die neben den Armlehnen standen,
19 und zwölf Löwen standen zu beiden Seiten der sechs Stufen. So etwas war noch nie in einem anderen Königreich gemacht worden.
20 Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold, und alle Teller im Haus des Libanonwaldes waren aus reinem Gold; an Silber wurde in Salomos Tagen wenig gedacht,
21 denn die Schiffe des Königs fuhren mit Hurams Angestellten nach Tarsis, und alle drei Jahre kamen die Kaufleute beladen mit Gold und Silber, Elfenbein, Affen und Pavianen zurück.
22 An Reichtum und SOPHIA übertraf König Salomo alle Könige auf Erden,
23 und alle Könige der Welt befragten Salomo, um die SOPHIA zu hören, die Gott in sein Herz eingegossen hatte,
24 und jeder brachte Geschenke mit: silberne und goldene Gegenstände, Gewänder, Rüstungen, Spezereien, Pferde und Maultiere; und das ging Jahr für Jahr so weiter.
25 Salomo hatte auch viertausend Ställe für Pferde und Streitwagen und zwölftausend Kavalleristen; diese stellte er in den Wagenstädten und in der Nähe des Königs in Jerusalem auf.
26 Er war Herrscher über alle Könige vom Strom bis zum Gebiet der Philister und der ägyptischen Grenze.
27 In Jerusalem machte der König Silber so alltäglich wie Steine und Zedernholz so reichlich wie Bergahorn in den Niederungen.
28 Pferde wurden für Salomo aus Muzur und auch aus allen anderen Ländern importiert.
29 Der Rest der Geschichte Salomos, von Anfang bis Ende, ist dies nicht alles in den Aufzeichnungen des Propheten Nathan, in der Prophezeiung von Ahija von Silo und in der Vision von Iddo, dem Seher, über Jerobeam, den Sohn von Nebat, niedergeschrieben?
30 Salomo regierte vierzig Jahre lang in Jerusalem über ganz Israel.
31 Als Salomo zu seinen Vorfahren entschlief, wurde er in der Stadt seines Vaters David begraben; Rehabeam, sein Sohn, folgte ihm nach.
HIOB
ERSTER AKT
HIOB
Fort mit dem Tag, an dem ich ward geboren,
Der Nacht, die sprach: Ein Knabe ist empfangen!
Der Tag soll Finsternis und Dunkel sein,
Nicht frage in der Höhe Gott nach ihm,
Nicht glänze über ihm die Tageshelle!
Die Finsternis soll fordern ihn zurück,
Die Tagverdüsterung erschrecke ihn!
Die Finsternis sich raube jene Nacht,
Sie sei nicht bei den Tagen eines Jahres
Und trete in die Zahl der Monde nicht!
Ja, diese Nacht sei unfruchtbare Nacht,
Kein Jubelruf soll diese Nacht durchdringen!
Die Tagverflucher sollen sie verwünschen,
Sie, die beschwören können Leviathan,
Der Dämmrung Sterne sollen sich verfinstern,
Es harre diese Nacht auf Licht umsonst!
Nie schaue sie der Morgenröte Wimpern,
Weil sie verschloss nicht meiner Mutter Schoß
Und nicht das Elend barg vor meinen Augen!
Was starb ich nicht vom Mutterschoße weg,
Verschied nicht, als ich kam aus Mutterschoß?
Weshalb empfingen mich der Mutter Schenkel
Und warum lag ich an den vollen Brüsten?
So läge ich nun da und ruhte aus,
Ich schliefe still und hätte meine Ruhe
Mit Königen und Herren dieser Erde,
Die Mausoleen für sich selber bauten,
Mit Fürsten, welche rein an Golde waren
Und ihre Häuser füllten an mit Silber.
Wie eine Fehlgeburt wär ich verscharrt,
Wie Kinder, welche nie das Licht geschaut.
Dort hörten Frevler auf mit ihrem Toben,
Dort haben Ruhe, deren Kraft erschöpft ist.
Es rasten die Gefangnen allzumal,
Dort hören sie nicht ihres Fronvogts Ruf,
Dort gelten gleich die Kleinen und die Großen,
Und frei ist dort der Knecht von seinem Herrn.
Warum schenkt Er denn dem Geplagten Licht
Und Leben einer tiefbetrübten Seele?
Die harren auf den Tod, doch kommt er nicht,
Die graben nach dem Tod als wie nach Schätzen,
Die würden freuen sich und würden jubeln
Und jauchzen, wenn sie fänden bald ihr Grab!
Dem Manne sind verborgen seine Wege,
Gott hat ihn eingemauert ringsumher.
Mein Brot des Tages, das sind meine Seufzer,
Und gleich dem Wasser strömen meine Klagen.
Wenn mir vor etwas graute, traf es ein,
Wovor mir bangte, das ward mir zuteil.
Noch fand ich nicht Erholung und nicht Ruhe,
Nicht Muße, da kam schon ein neues Wüten!
ELIPHAS
Wird’s dich verdrießen, wenn man zu dir spricht?
Doch wer vermag der Worte Laut zu kennen?
Hast du doch viele Menschen selbst ermahnt
Und viele schlaffe Hände neu gestärkt.
Wer fiel, den hielten deine Worte aufrecht,
Und schwachen Knieen gabst du neue Kraft.
Nun, da es selbst dich trifft, wirst du verdrießlich,
Da es dich jetzt erfasst, bist du bestürzt.
Ist deine Gottesfurcht nicht dein Vertrauen
Und deine Hoffnung dein gerechter Wandel?
Bedenke doch, wer kam je schuldlos um,
Wo wurden je vernichtet die Gerechten?
Soviel ich sah, die Unheil eingesät
Und Elend pflügten, ernteten auch Leid.
Durch Gottes Atem gingen sie zugrunde,
Durch seinen Zornhauch schwanden sie dahin.
Des Löwen Brüllen wird gebracht zum Schweigen,
Der jungen Löwen Zähne sind zerbrochen!
Der Löwe stirbt, weil ihm die Beute fehlt,
Zerstreuen müssen sich der Löwin Kinder.
Zu mir gedrungen ein geheimes Wort,
Mein Ohr vernahm davon ein leises Flüstern
Bei der Gedanken Spiel und Nachtvisionen,
Als tiefer Schlaf sich auf die Menschen senkte.
Ein Beben überkam mich und ein Zittern
Und mein Gebein versetzte es ins Zittern.
Ein Wehen leise zieht an mir vorüber,
Es sträubten sich die Haare meines Hauptes.
Da steht – sein Aussehn kann ich nicht erkennen –
Ein Traumgebilde mir vor meinen Augen
Und ich vernahm Gesäusel einer Stimme:
Ist wohl ein Menschenkind gerecht vor Gott,
Vor seinem Schöpfer jemals rein ein Mann?
Fürwahr, selbst seinen Dienern traut er nicht,
Geschweige denn Bewohnern dieses Lehms,
Es liegt ihr Fundament im Erdenstaub,
Die man zermalmen kann wie eine Motte,
Zerschmettern zwischen Morgenrot und Abend,
Die ewig unbeachtet gehn zugrunde.
Reißt man heraus die Pflöcke ihres Zeltes,
So sterben sie und wissen nicht warum.
Auf! Gibt es einen, der dir Antwort gibt?
An welchen Heiligen willst du dich wenden?
Vielmehr, den Toren mordet nur sein Unmut,
Den Narren tötet seine Leidenschaft.
Ich schaute einen Toren Wurzeln schlagen,
Doch jäh verfaulte er auf seiner Aue
Und seinen Kindern bleibt die Hilfe fern,
Sie lassen sich zertreten auf dem Marktplatz,
Und keiner rettet eines Toren Kinder,
Was sie geerntet haben, das verzehrt
Ein Mensch, der Hunger hat, und der, der Durst hat,
Schnappt nach dem Gut der Kinder eines Toren.
Es wächst das Unheil nicht aus Staub hervor,
Nicht sprießt das Elend einfach aus dem Boden,
Vielmehr der Mensch erzeugt sich selbst das Elend,
Die Kinder wachsen über Kopf dem Vater.
Ich aber würde wenden mich an Gott,
Vorlegen meine Sache meiner Gottheit,
Der große Dinge tut, die unerforschlich,
Der Wunder tut, die nicht zu zählen sind,
Der schenkt der trocknen Erde Himmelsregen
Und sendet Wasser auf die dürren Fluren,
Der Niedrige emporhebt in die Höhe
Und lässt die Trauernden das Heil erfahren
Und der vereitelt der Betrüger Pläne,
Daß ihre Hände nichts Gewisses schaffen,
Der fängt die Klugen in der eignen List
Und macht, dass der Verschlagnen Anschlag fehlschlägt,
Daß sie am lichten Tag auf Dunkel stoßen,
Am Mittag tappen blind umher wie nachts.
So rettet er vor ihrem Streit den Armen,
Den Elenden aus der Gewalt der Starken,
So geht den Schwachen neue Hoffnung auf,
Der Böse aber muß die Lippen schließen.
O wohl dem Menschensohn, den Gott zurechtweist!
Und so verschmähe nicht die Zucht El Shaddais!
Denn er verwundet, er verbindet auch,
Zwar er zerschlägt, doch seine Hände heilen,
Aus sieben Nöten Gott errettet dich,
In sieben Nöten trifft kein Unheil dich.
Bei Hungersnot er rettet dich vorm Tode,
Im Kriege rettet er dich vor dem Schwert.
Geborgen bist du vor der Zungen Geißel,
Hast nichts zu fürchten, wenn das Unglück naht.
Verlachen kannst du selbst die Teurung noch,
Die wilden Tiere brauchst du nicht zu fürchten,
Im Bunde bist du mit des Feldes Steinen,
Die wilden Tiere sind mit dir befreundet.
So merkst du, wohlbehalten ist dein Zelt
Und deine Sprossen sind wie Kraut der Erde.
Vollreif gehst du dereinst zum Grabe ein,
Rechtzeitig wie die Garben zu der Tenne.
Das ists, was ich erforscht, so ist es auch,
Ich habe es gehört, nimms dir zu Herzen!
HIOB
Oh dass mein Kummer doch gewogen würde
Und man mein Leiden auf die Waage legte,
So wär es schwerer als der Sand am Meer,
Drum waren meine Worte unbedacht.
El Shaddais Pfeile stecken tief in mir,
Mein Geist hat heiße Gifte eingesogen,
Die Schrecken Gottes, sie verstören mich!
Schreit etwa auch der Esel auf der Weide
Und brüllt der Stier bei dem gemengten Futter?
Kann man genießen, was ganz salzlos ist
Und hat der Dotter etwa Wohlgeschmack?
Es sträubt mein Geist sich, Dotter anzurühren,
Er ekelt sich vor solcher schlechten Speise.
Oh dass sich meine Wünsche doch erfüllten
Und Gott gewährte meine Hoffnung mir!
Gefiele Gott es doch, mich zu zermalmen
Und meinen Lebensfaden abzuschneiden!
So wäre das doch noch mein bester Trost
Und hüpfen wollte ich in meinen Schmerzen,
Daß ich den Heiligen doch nie verleugnet.
Was ist denn meine Kraft, dass ich noch warten,
Mein Ende was, dass ich noch leben sollte?
Ist meine Kraft denn eine Felsenhärte
Und ist mein Leib vielleicht aus hartem Erz?
Es gibt doch keine Hilfe mehr für mich
Und aller Ratschlag ist von mir verscheucht.
Dem Bangen sei das Mitleid seines Nächsten,
Selbst wenn er von der Furcht El Shaddais ablässt.
Doch meine Freunde ähneln einem Bach,
Dem Rinnsal gleich, zu Zeiten überschwellend,
Die aber trübe sind von Eises Schollen,
In denen sich der weiße Schnee verbirgt.
Kommt Sonnenhitze, sind sie hingeschwunden,
Wenns heiß wird, sind sie weggelöscht vom Ort.
Es winden sich die Pfade ihres Laufes,
Sie steigen in die Leere und verschwinden.
Die Karawanen Temas schauten aus,
Die Reisezüge Sabas hatten Hoffnung,
Zuschanden aber wurde ihr Vertrauen,
Sie kamen hin und wurden schwer enttäuscht.
So seid ihr nun für mich zum Trug geworden,
Ihr schautet Schrecken und ihr seid voll Furcht.
Hab etwa ich gesagt: Schafft etwas her,
Zahlt mir von eurem Geld Bestechungsgelder
Und rettet mich aus der Gewalt des Feindes,
Erlöst mich aus den Händen des Tyrannen?
Belehrt mich doch, so will ich gerne schweigen,
Worin ich irrte, gebt mir davon Kunde.
Wie eindrucksvoll sind doch der Wahrheit Worte!
Was denn beweisen eure Theorien?
Gedenkt ihr, meine Worte streng zu rügen,
Obwohl das Wort des Elenden verhallt?
Selbst über Waisenkinder werft ihr Würfel
Und euren eignen Freund verklagt ihr noch.
Nun aber, schaut mir bitte in die Augen,
Ich lüg euch wahrlich nicht ins Angesicht.
Kehrt um und lasst das Unrecht nicht geschehen,
Kehrt um, noch hab ich Recht in meiner Sache.
Sind denn auf meiner Zunge Frevelworte?
Mein Gaumen unterscheidet doch das Unglück.
Des Menschen Los auf Erden ist ein Kriegsdienst,
Sein Leben gleicht den Tagen eines Knechtes,
Gleich einem Sklaven, der nach Schatten lechzt,
Ein Tagelöhner, der des Lohnes wartet.
Beschert erhielt ich Monde voller Qualen
Und Schmerzensnächte sind mir zugezählt.
Wenn ich mich niederlege, denke ich:
Wann werd ich wieder mich erheben können?
Und dann am Abend messe ich die Zeit
Und ruhlos bin ich bis zur Dämmerung.
Mein Leib umkleidet sich mit Würmerkot
Und meine Haut ist voller Wundennarben.
Mein Tag fliegt schneller als ein Weberschiffchen,
Die Tage schwinden hoffnungslos dahin!
Bedenke, dass mein Leben nur ein Hauch ist!
Nie wieder schaut mein Auge süßes Glück.
Der nach mir sieht, der wird mich nicht erblicken,
Nicht wieder kommt, wer stieg zur Unterwelt.
Nie wieder kehrt er in sein Haus zurück,
Nie wieder sieht den Toten seine Stätte.
So will ich meinem Munde auch nicht wehren,
Nein, reden will ich in des Herzens Trübsal
Und klagen meiner Seele Kümmernisse.
Bin ich ein Meer denn oder gar ein Drache,
Musst du denn Wachen stellen gegen mich?
Ich dachte: Ach, mein Bett, das soll mich trösten,
Mein Bett soll meinen Jammer tragen helfen,
So schrecktest du mich jedes Mal durch Träume
Und mit Gesichten machtest du mir Angst,
So dass ich die Erwürgung lieber hätte
Und lieber noch den Tod als solche Schmerzen!
Nicht ewig werde ich am Leben sein,
Laß ab von mir, ein Hauch sind meine Tage.
Wer ist der Mensch, dass du so groß ihn achtest
Und dass du auf ihn richtest deinen Sinn?
Daß du ihn heimsuchst jeden neuen Morgen
Und jeden Augenblick ihn wieder prüfst?
Wann wirst du deine Augen von mir wenden,
Mir Ruhe lassen, bis ich einmal schlucke?
Hab ich gesündigt, was kann ich dir antun,
Du Hüter, der du kennst den Sinn der Menschen?
Was machst du mich zur Scheibe deiner Pfeile,
Daß ich mir selber eine Last nur bin?
Und warum nicht vergibst du meine Sünde
Und warum nicht verzeihst du meine Schuld?
Schon lege ich mich nieder in den Staub,
Und suchst du mich, so bin ich nicht mehr da.
BILDAD
Wie lange willst du solcherlei noch reden
Und sollen deines Mundes Worte strömen?
Beugt denn die Gottheit die Gerechtigkeit,
Beugt denn El Shaddai die gerechte Sache?
Weil deine Kinder gegen ihn gesündigt,
Drum lieferte er sie dem Frevel aus.
Du aber musst dich wenden ernst an Gott
Und zu El Shaddai flehen um Erbarmen,
Denn wenn du lauter bist und redlich bist,
So wird er alsobald für dich erwachen,
So stellt er deine Wohnung wieder her.
Dann wird dein frühres Los dir arm erscheinen
Und groß und herrlich wird die Zukunft sein.
Befrage nur die früheren Geschlechter
Und schau, was da erforscht die Väter haben.
Wir sind von gestern und wir wissen nichts,
Weil unsre Tage nur ein Schatten sind.
Sie werden dich belehren, dir es sagen,
Dir Kunde geben von dem Schatz der Einsicht.
Wächst, wo kein Sumpf ist, wächst denn da Papyrus?
Und schießt denn Schilfrohr ohne Wasser auf?
Noch stehts im Trieb, ist noch nicht reif zum Schnitt
Und schneller als das Gras verdorrt es doch.
So ist das Ende aller Gottvergessnen,
Zunichte wird der Ungerechten Hoffnung,
Da ihr Vertrauen ist ein Spinngewebe.
Er stützt sich auf sein Haus, es hält nicht stand,
Er hält sich daran fest, es bleibt nicht stehen.
Frisch grünt er angesichts der lichten Sonne,
Die Ranken ziehn durch seinen Garten hin,
Um das Geröll verflechten sich die Wurzeln.
Wenn Er ihn aber tilgt von seinem Ort,
Verleugnet der ihn: Ach, ich sah dich nie!
Das ist die Wonne seines Lebensweges,
Und aus dem Staube sprosst ein andrer auf.
Doch Gott verschmäht den frommen Menschen nicht,
Gott hält der Missetäter Hand nicht fest.
Bald füllt er deinen Mund mit frohem Lachen,
Bald füllt er deine Lippen mit Frohlocken!
Mit Schmach bedeckt sein werden deine Feinde,
Das Zelt der Frevler wird verschwunden sein.
HIOB
Jawohl, ich weiß, es ist so, wie ihr redet,
Kann keiner Recht behalten gegen Gott,
Wenn er begehrte, mit dem Herrn zu streiten,
Auf eins von Tausend kann er nichts erwidern.
Ist einer weise und von großer Kraft,
Wer hat ihm je getrotzt und blieb doch heil?
Der unbemerkt versetzt die großen Berge
Und der in seinem Grimm die Berge umstürzt,
Der lässt an ihrem Ort die Erde beben,
So dass die Säulen wanken dieser Erde,
Verbietet er der Sonne, aufzustrahlen,
Und legt die vielen Sterne unter Siegel,
Der er den Himmel ausspannt ganz allein
Und schreitet siegreich auf des Meeres Höhen,
Er schuf den Bären und schuf den Orion,
Plejaden schuf er und das Kreuz des Südens,
Der große Dinge tut, die unerforschlich,
Und Wunder, die nicht aufzuzählen sind.
Wenn er vorübergeht, seh ich ihn nicht,
Schwebt er dahin, gewahre ich ihn nicht,
Rafft er hinweg, wer will es ihm verwehren?
Wer darf ihm sagen: Was denn tust du da?
Gott wehrt nicht seinem Zorn und seinem Grimm,
Selbst Rahabs Helfer mussten sich verneigen,
Geschweige, dass ich ihm erwidern dürfte,
Ihm gegenüber meine Worte wählen!
Hab ich auch Recht, darf ich nicht Antwort geben,
Zum Widerpart muß ich um Gnade flehen.
Und rief ich auch und gäbe er mir Antwort,
Ich glaub nicht, dass er meine Stimme hört,
Er, der im Sturmwind mich zermalmen würde
Und meine Wunden ohne Ursach mehren
Und nimmer mich aufatmen lassen würde,
Vielmehr mit bitterm Weh mich sättigen!
Gibt’s eine Kraft des Starken, ist er da,
Doch gibt’s den Rechtsweg: Wer darf Gott vorladen?
Wär ich im Recht, er würde mich verdammen,
Trotz meiner Unschuld macht er mich zum Lügner.
Ja, Unschuld, doch mich kümmert nicht mein Leben,
Ja, ich verachte mein Gewordensein!
Es ist ganz gleich, drum spreche ich es aus:
Er bringt den Frommen wie den Frevler um!
Wenn plötzlich einen töten wird die Geißel,
So lacht er über die Verzweiflung Frommer.
Die Erde ist in eines Frevlers Hand,
Das Antlitz ihrer Könige verhüllt er.
Wenn er’s nicht ist, wer sollte sonst es tun?
Mein Tag läuft schneller als ein Läufer hin,
Entflohen, ohne Glück gesehn zu haben,
Die Tage fuhren hin wie Binsenkähne,
Wie Adler, der auf Nahrung niederstößt,
Und wollte ich vergessen meinen Jammer,
Will meine Trübsal lassen, heiter sein,
Erfasst mich doch das Grauen vor den Schmerzen,
Ich weiß, dass du mich nicht freisprechen wirst.
Ja, ja, ich soll nun einmal schuldig sein,
Wozu mich da vergeblich noch bemühen?
Wenn ich mich waschen würde auch mit Schnee
Und meine Hände reinigte mit Seife,
So würdest du mich tauchen in den Pfuhl,
Daß meine Kleider vor mir Abscheu hätten.
Er ist kein Mensch, dass ich ihm Antwort gebe,
Daß wir gemeinsam treten vor Gericht.
Kein Schiedsmann könnte treten zwischen uns,
Der auf uns beide legte seine Hand.
Er nehme seinen Stock von mir hinweg
Und lasse seine Schrecken mich nicht schrecken,
So will ich reden, ohne ihn zu fürchten,
So steht es doch in meinem Innern nicht.
Wie ekelt mich mein Erdenleben an!
So lass ich meiner Klage freien Lauf
Und rede in dem Kummer meiner Seele.
Ich sag zu Gott: Verdamme mich doch nicht!
Lass mich erfahren, warum du mich jagst!
Bringts dir Gewinn, wenn du mich unterdrückst,
Du deiner Hände Meisterwerk verwirfst?
Doch zu dem Plan der Frevler leuchtest du.
Hast du denn Augen eines Menschenkindes,
Schaust du denn etwa so, wie Menschen schauen?
Sind deine Tage wie der Menschen Tage
Und deine Jahre eines Mannes Jahre,
Daß du nach einer Sünde suchst bei mir
Und dass du forschst bei mir nach einer Schuld?
Du weißt, für mich gibt’s keine Rettung mehr,
Kann keiner reißen mich aus deiner Hand!
Du selbst hast sorgsam meinen Leib gebildet,
Dann wandtest du dich um, mich zu verderben!
Gedenke doch, du formtest mich wie Ton,
Willst du mich wieder machen nun zum Staube?
Du hast mich hingegossen doch wie Milch
Und mich wie Käse dann gerinnen lassen,
Mit Fleisch und Haut hast du mich dann bekleidet
Und mich durchwebt mit Knochen und Sehnen.
Das Leben legtest du in mich, die Kraft,
Dein Schutz bewahrte meinen Lebensatem.
Doch dabei bargst du dies in deinem Herzen,
Ich weiß wohl, dass du solches hast geplant:
Mach einen Fehler ich, verlässt du mich
Und sprichst mich nicht mehr frei von meiner Schuld.
Ach wenn ich schuldig werde – wehe mir!
Wär ich gerecht, darf ich mein Haupt nicht heben,
Du sättigst mich mit Schande und mit Elend!
Erheb ich mich, du jagst mich wie ein Löwe
Und würdest deine Macht an mir erweisen.
Stets neue Zeugen hast du gegen mich
Und deinen Grimm vermehrst du gegen mich.
Was zogst du mich aus Mutterschoß hervor?
Wär ich gestorben, dass mich keiner sieht!
Ach wär ich nie gewesen, nie geworden,
Vom Mutterschoß zum Grab hinweggetragen!
Nur wenig sind der Tage meines Lebens,
Oh laß mich doch ein wenig mich erheitern,
Bevor ich gehe ohne Wiederkehr
Ins Land der Finsternis, des Todesschattens,
Ins Land der Mitternacht, des dichten Dunkels,
Ins Land der Todesschatten und des Chaos,
Und ward es hell, so ists wie Mitternacht!
SOPHAR
Soll deinem Wortschwall keine Antwort werden
Und soll der Maulheld etwa Recht behalten?
Dein Schwatzen soll ein Mann zum Schweigen bringen!
Du solltest scharfer Zunge spotten dürfen,
Doch kein Gerechter dürfe dich beschämen?
Du sagst: Mein Wandel ist ganz fehlerfrei
Und du beurteilst dich als makellos?
Fürwahr, es möchte reden nur die Gottheit
Und ihre Lippen öffnen gegen dich
Und dir der Weisheit Tiefe offenbaren!
Vielfältig ist an gutem Rat die Weisheit,
Erkenn, wie dir zugute übersieht
Der Herr doch einen Großteil deiner Schuld!
Kannst du den tiefsten Grund in Gott erreichen
Und bis zum Ende Shaddais hingelangen?
Die Weisheit ist doch höher als der Himmel,
Was kannst du denn ausrichten gegen sie?
Die Weisheit, tiefer als die Unterwelt,
Was kannst du von der Weisheit denn erkennen?
Die Weisheit, weiter als der Erde Umkreis
Und breiter als der große Ozean!
Wenn Gott einher fährt und den Mann verhaftet
Und die Gerichtsversammlung einberuft,
Wer kann das dem Allmächtigen verwehren?
Er kennt das Nichts der ungerechten Seele
Und schaut die Schuld, doch achtet er nicht drauf.
Ein Dummkopf kann doch auch noch weise werden
So wie ein Esel noch zum Menschen wird.
Wenn du dein Herz bereitest für den Herrn
Und deine Hände breitest aus zu Gott –
Klebt Schuld an deiner Hand, entfern die Schuld
Und laß in deinem Zelt kein Unheil wohnen!
Du wirst dein Antlitz frei von Fehl erheben,
Wirst wie aus hartem Erz gegossen sein
Und dich nicht fürchten vor den Ungerechten.
Ja, dann wirst du dein Ungemach vergessen,
Vergessen wie die Tage, die vergangen,
Und lichter als der Mittag wird dein Leben,
Das Dunkel wird wie Morgenröte sein.
Vertrauen hast du, weil noch Hoffnung ist,
Und sorglos wirst du dich zu Bette legen,
Kannst ruhen, ohne dass dich jemand schreckt.
Um deine Gunst bemühen dann sich viele,
Der Frevler Augen aber werdet matt,
Für sie ist jede Zuflucht ja verloren,
Was sie zu hoffen haben, ist ein Seufzen!
HIOB
Ja, wahrlich, wahrlich, ihr, ihr seid die Menschheit,
Aussterben wird mit euch die Weisheit Gottes!
Ich habe aber auch Verstand wie ihr
Und falle gegen euch fürwahr nicht ab!
Wem wäre denn dergleichen nicht bekannt?
Verspottet wird von seinen Freunden nur,
Wer Gott anruft, bei Gott Erhörung findet!
Ein Spott wird der Gerechte und der Fromme!
Dem Unglück Schmähung nur nach eurer Meinung,
Den Stoß für den, der nahe schon am Abgrund!
Im Frieden bleibt das Zelt der Streiterreger
Und sorglos leben sie, des Zornes Kinder,
Die ihren Gott in ihren Fäusten halten!
Doch frage nur die Tiere auf der Erde,
Des Himmels Vögel geben Auskunft dir,
Die wilden Tiere werden dich es lehren,
Des Meeres Fische werden dir’s erzählen.
Wer unter diesen allen wüsste nicht,
Daß Jahwes Hand gemacht die ganze Schöpfung,
In seiner Macht der Geist ist alles Lebens
Und auch der Atem jedes Menschenkindes?
Die Ohren dürfen doch die Worte prüfen,
Der Gaumen kostet doch für sich die Speise.
Bei Männern grauen Haares nur ist Weisheit?
Und langes Leben ist so gut wie Einsicht?
Bei Gott allein ist wahre Kraft und Weisheit,
Nur Gottes ist der Ratschlag und die Einsicht!
Wenn einreißt Gott, wird nicht mehr aufgebaut,
Wenn Gott einkerkert, wird nicht aufgeschlossen.
Wenn Gott die Wasser hemmt, versiegen sie,
Lässt Gott sie los, zerwühlen sie die Erde.
Bei Gott alleine ist die Macht und Umsicht,
Sein ist der Irrende und der Verführer.
Er führt die Herren ausgeplündert fort
Und er betört die Richter des Gerichts.
Er löst den Königen die Fesselstricke
Und schlingt um ihre Hüften einen Strick.
Er führt die Priester ausgeplündert fort,
Er stürzt die haben ewigen Bestand.
Dem Wohlbewährten er entzieht die Rede
Und Greise er beraubt gesunden Urteils.
Er gießt Verachtung über Edle aus
Und lockert den Gewaltigen den Gürtel.
Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel
Und zieht die Finsternis hervor ans Licht.
Die Völker lässt er wachsen, stürzt sie dann,
Er breitet Völker aus, führt sie hinweg.
Er raubt den Oberhäuptern den Verstand
Und lässt sie irren in der leeren Ödnis.
Sie tappen in dem unerhellten Dunkel,
Er lässt wie taumeln wie Betrunkene.
Sieh her, all dieses schauten meine Augen,
Mein Ohr hat es gehört und sich gemerkt.
So klug ihr seid, so weise bin ich auch!
Ich brauche gegen euch nicht abzufallen.
Ich aber möchte mit El Shaddai reden,
Zu rechten mit dem Herrgott hab ich Lust.
Ihr aber seid nur eitle Lügentüncher
Und nichtige Doktoren allesamt.
O dass ihr doch ganz stille, stille bliebet,
So könnte das als eure Weisheit gelten.
So hört denn meines Mundes ernste Rüge
Und merket auf das Streitwort meiner Lippen.
Wollt ihr denn Gott zuliebe Unrecht reden
Und Gott zuliebe reden Lug und Trug?
Wollt ihr Partei ergreifen für den Herrn
Und streiten oder zanken für den Herrn?
Das geht nicht gut ab, wenn er euch verhört,
Ihr werdet ihn doch nicht betören können
So wie ein Mensch betören kann den Menschen.
Nein! Strafen, strafen wird euch Gott der Herr,
Wenn insgeheim ihr auch Partei ergreift.
Wird seine Hoheit denn euch nicht betäuben?
Sein Schrecken wird doch auf euch niederfallen!
Was ihr so sagt, das sind nur Aschensprüche,
Lehmschanzen werden alle eure Schanzen.
Lasst mich in Ruhe! Ich, ich will jetzt reden!
Mag über mich ergehen, was da will,
Ich will mein Fleisch in meine Zähne nehmen
Und will mein Leben legen auf die Hand.
Er wird mich töten! Ja, da ist kein Ausweg!
Nur will ich mich vor ihm rechtfertigen.
Schon das gereicht mir ja zum Seelenheil,
Kein Heuchler tritt ja vor sein Angesicht.
So hört denn aufmerksam auf meine Rede
Und last darlegen meine Sache euch.
Wohlan, ich hab den Handel eingeleitet,
Ich weiß, dass ich es bin, der Recht bekommt,
Wer ist es denn, der mit mir streiten könnte?
Dann wollte schweigen ich und still verscheiden.
Nur zweierlei tu mir nicht an, mein Herr,
Dann will ich mich vor dir auch nicht verbergen,
Zieh deine harte Hand von mir zurück
Und lass mich deine Schrecken nicht erschrecken,
Dann rufe und ich will dir Antwort geben,
Ich werde reden, du gib mir auch Antwort!
Wie viele Sünden hab ich denn begangen?
Lass meine Übeltaten mich doch wissen.
Warum verhüllst du denn dein Angesicht,
Warum behandelst du mich denn als Feind?
Willst du denn ein verwelktes Blatt noch schrecken
Und willst du dürre Stoppeln noch verfolgen,
Daß du mir Bitterkeiten zudiktierst
Und mich die Jugendsünde erben lässt?
Und dass du meine Füße in den Block legst
Und alle meine Wege streng bewachst
Und einen Kreis um meine Sohlen ziehst?
Und ich zerfalle wie ein Fraß von Würmern
Und wie ein Kleid, zerfressen von der Motte!
Der Menschensohn, geboren von der Frau,
Wie kurz an Tagen und von Unruh satt,
Wie eine Blume blüht er und verwelkt
Und flieht dahin wie Schatten ohne Dauer.
Doch du hältst über ihm die Augen offen
Und ihn ziehst du zuletzt vor dein Gericht!
Wie kann ein Reiner denn von Sündern kommen?
Nicht Einer ist doch rein in deinen Augen!
Wenn dann bestimmt ist seine Lebenszeit,
Die Zahl der Monde feststeht schon bei dir
Und du gesetzt ihm die gewisse Grenze,
Die er gewiss nicht überschreiten kann,
Dann blicke von ihm weg und lass doch ab,
Daß er zumindest wie ein Tagelöhner
Am Abend sich noch seines Lohnes freue!
Denn für den Baum gibt’s immer eine Hoffnung,
Selbst abgehauen, treibt er neue Sprossen
Und aus dem Stumpf bleibt nicht der Schössling aus.
Ob seine Wurzel in der Erde altert,
Ob auch sein Stumpf im Erdenstaube abstirbt,
Er wittert Wasser, wieder schlägt er aus,
Treibt Zweige wie ein frischgepflanztes Reis.
Doch stirbt ein Mann, so liegt er hingestreckt,
Verscheidet er, der Mensch, wo ist er dann?
Wie die Gewässer schwinden aus dem Meer,
Der Strom versiegt, der Wasserstrom vertrocknet,
So legt der Mensch sind und steht nicht mehr auf.
Und stirbt ein Mann, er wird nicht mehr lebendig.
Solang der Himmel währt, erwacht er nicht
Und wird nicht aus dem Schlafe aufgerüttelt.
O Herr, verwahr mich in der Unterwelt
Und berge mich, bis sich dein Zürnen legt,
Setz mir ein Ziel und dann gedenke meiner!
Dann wollt ich alle Kampfestage harren,
Bis die befreiende Ablösung kommt!
Du würdest rufen und ich gäbe Antwort,
Nach deiner Hände Werk du sehntest dich,
Du würdest alle meine Schritte zählen
Und würdest achten nicht auf meinen Fehltritt,
Versiegelt wäre mein Vergehn im Beutel,
Und meine Sünde hättest du verklebt.
Wie wenn ein Berg hinabstürzt aber ists,
Wie wenn ein Fels von seiner Stelle rückt,
Wie wenn das Wasser weich zerreibt die Steine,
Sturzregen schwemmen fort der Erde Boden,
So du vernichtest auch des Menschen Hoffnung!
Du tust ihm an Gewalt für alle Zeit
Und vergewaltigt geht der Mensch zugrunde!
Ob seine Kinderlein zu Ehren kommen?
Er weiß nicht! Oder sinken sie hinab?
Er hat nicht acht mehr auf die Kinderlein!
Nur über seinen Körper fühlt er Schmerzen!
Nur über seine Seele trauert er!
ZWEITER AKT
ELIPHAS
Wird wohl ein Weiser Wind zur Antwort geben,
Sein Inneres mit bloßem Ostwind füllen,
Mit Worten streiten, die so gar nichts taugen,
Und Worte sagen, die selbst gar nichts fördern?
Dazu zerstörst du auch die Gottesfurcht,
Verminderst Frömmigkeit, die Gott gebührt.
Denn deine Schuld allein lehrt deinen Mund
Und du erwählst die Sprache der Betrüger.
Dein eigner Mund verurteilt dich, nicht ich,
Die eignen Lippen zeugen wider dich.
Bist du als erster Mensch der Welt geboren
Und vor den Hügeln noch hervorgebracht?
Hörst du in Gottes Ratsversammlung zu
Und reißest du an dich die Weisheit Gottes?
Was weißt du denn, was wir nicht wissen würden,
Und was verstehst du, das uns nicht bewusst?
Ergraute Greise sind doch unter uns,
Die länger leben als dein Vater lebte.
Sind Gottes Tröstungen dir zu gering,
Ein Wort des Herrn, das sanft mit dir verfuhr?
Was reißt dein Herz dich denn so stürmisch fort,
Was rollen deine Augen denn so wild?
Du wendest gegen Gott dein Zornesschnauben
Und lässt dem Munde Reden frech entfahren.
Was ist der Mensch, dass er könnt schuldlos sein
Und dass gerecht da stünd der Weibgeborne?
Selbst seinen Heiligen vertraut er nicht,
Der Himmel ist nicht rein in seinen Augen,
Geschweige der Abscheuliche, Verderbte,
Der Mensch, der doch das Unheil trinkt wie Wasser.
Ich will dich unterweisen, hör mir zu,
Was ich geschaut hab, will ich dir erzählen,
Und was die alten Weisen uns berichten
Und ihre Väter nicht verschwiegen haben.
Das Land war ihnen noch allein gegeben,
Kein Fremdling unter ihnen zog umher.
Sein Leben lang verängstigt ist der Frevler
Und alle Jahre seiner Lebenszeit,
So viel dem Wüterich sind aufgespart.
In seinen Ohren tönen Schreckenslaute,
Im Frieden überfällt ihn der Verwüster,
Er hofft nicht mehr, dem Dunkel zu entrinnen,
Und aufgespart ist er nur für das Schwert.
Er ist bestimmt zur Speise für die Geier,
Er weiß, dass sein Verderben schon bereit steht.
Ihn schreckt die Not und ihn erschreckt die Angst,
Sie ist ein König, der zum Sturm bereit,
Weil er die Hand hat gegen Gott erhoben
Und weil er Trotz geboten hat El Shaddai
Und anstürmt gegen Gott mit steifem Hass
Und mit den harten Buckeln seiner Schilde,
Weil er sein Angesicht mit Fett bedeckte
Und Fett hat angesetzt an seinen Hüften,
Sich angesiedelt hat in öden Städten,
In Häusern, darin man nicht wohnen durfte,
Die da bestimmt zu Trümmerhaufen waren.
Er wird nicht reich und seine Habe bleibt nicht
Und er entrinnt nicht aus der Finsternis.
Die Flamme dörrt ihm seinen Trieb aus
Und seine Frucht wird von dem Wind verweht.
Er traue nicht auf Trügerei, er irrt sich,
Denn Lug und Trug wird er eintauschen nur.
Eh noch sein Tag kommt, schon erfüllt es sich,
Sein Zweig der Palme wird nicht grünen mehr,
Dem Weinstock gleich stößt er die Trauben ab
Und wie der Ölbaum wirft er ab die Blüte.
Denn unfruchtbar die Rotte ist des Sünders
Und Glut verzehrt die Zelte der Bestechung.
Mit Mühsal schwanger, sie gebären Unheil,
Ihr Schoß bereitet nichts als Lug und Trug.
HIOB
Dergleichen habe ich schon oft gehört,
Elende Tröster seid ihr allesamt!
Ist jetzt dein Reden wie ein Wind zuende?
Was reizt dich weiter denn noch zum Erwidern?
Ich könnte reden auch so klug wie ihr,
Wenn ihr an meiner Stelle elend wäret,
Könnt Worte gegen euch zusammendrechseln
Und höhnisch schütteln über euch den Kopf!
Ich könnte stärken euch mit meinem Mund
Und meiner Lippen Beileid euch nicht sparen.
Und red ich auch, mein Schmerz wird nicht gelindert,
Und schweige ich, was wird dann von mir weichen?
Nun aber, Er hat meine Kraft erschöpft,
Verödet hast du meinen ganzen Kreis.
Mein Leid hat mich gepackt und ward zum Zeugen
Und gegen mich zeugt meine Magerkeit,
Die Magerkeit spuckt mir ins Angesicht.
Sein Grimm zerfleischte und bekriegte mich,
Er fletschte gegen mich die scharfen Zähne.
Und meine Widersacher wetzen gleich
Die Augen und sie reißen auf ihr Maul,
Sie schlagen schmählich mich auf meine Wangen
Und rotten groß sich gegen mich zusammen.
Gott gibt mich preis den ungerechten Frevlern
Und in der Sünder Hände stürzt er mich.
Ich lebte ruhig, er zerschmettert mich,
Er packte mich am Nacken und zerschmiss mich!
Er stellte mich als Scheibe für sich auf
Und es umschwirrten seine Pfeile mich.
Erbarmungslos er spaltet meine Nieren
Und auf die Erde gießt er meine Galle.
Und in mich schlägt er Bresche über Bresche,
Stürmt gegen mich dann wie ein Krieger an,
Den Sack hab ich mir auf mein Haupt genäht
Und habe in den Staub gebohrt mein Horn,
Mein Antlitz ist gerötet von den Tränen
Und tiefes Dunkel ruht auf meinen Wimpern.
Kein Frevel aber ist in meinen Händen
Und mein Gebet ist rein und ohne Makel.
O Erde, du bedecke nicht mein Blut,
Mein Wehruf finde keine Ruhestätte!
Doch jetzt – im Himmel ist mein Zeuge, siehe,
Der für mich zeugt, ist Herrscher in der Höhe.
Doch meine Freunde spotten böse meiner,
Zu Gott blickt tränenvoll mein Auge auf,
Daß Er dem Manne wieder Recht verschaffe
Und zwischen ihm und seinem Freund entscheide.
Denn nur noch wenig Lebensjahre kommen,
Die Straße ohne Rückkehr muß ich wandeln,
Mein Lebensgeist in mir ist ganz zerstört
Und nur die Stätte meines Grabes bleibt mir.
Fürwahr, mir wird ein bittrer Spott zuteil,
Auf Bitterkeiten muß mein Auge weilen.
Leg mir doch eine Bürgschaft bei dir nieder!
Wer anders sollte mir den Handschlag geben?
Ihr Herz hast du der Einsicht ja verschlossen
Und darum wirst du sie nicht siegen lassen.
Für den Gewinn verrät er seinen Freund,
Doch seiner Kinder Augen werden schmachten.
Zu einem Sprichwort hast du mich gemacht,
Zu einem Spottvers für die ganze Welt,
Ein Zeichen bin ich für die bösen Spötter.
Mein Auge ist ganz trüb vor Kummer schon
Und meine Glieder ähneln einem Schatten.
Deshalb entsetzen sich die guten Menschen,
Doch Frevler triumphieren über Fromme.
Wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.
Ihr alle aber kommt doch nur heran!
Ich werde keinen Weisen bei euch finden!
Die Tage mir verrannen rasch zum Tod,
Die Seile meines Herzens sind zerrissen!
Nacht wollen sie zum hellen Tage machen,
Licht soll mir näher sein als Finsternis.
Doch wenn ich auf das Reich der Toten hoffe
Als meiner Wohnung in der Unterwelt
Und in der Nacht mein Lager mir bereite,
Wenn ich zum Grabe sage: Meine Mutter!
Und sag ich zu den Würmern: Meine Schwestern!
Wo bleibt denn meine Hoffnung da, mein Glück?
Die Freuden, fahren sie mit mir hinunter?
Und meine Hoffnung, meine Seligkeit,
Gehn sie mit mir hinunter zu den Schatten?
BILDAD
Wie lange willst du diese Wortjagd treiben?
Komm zu Verstand, wir wollen danach reden!
Weswegen werden wir den Tieren gleich
Und gelten als vernagelt für dein Klugsein?
Du, der in seinem Grimm sich selbst zerfleischt,
Um deinetwillen soll die Erde leer sein
Und soll der Fels von seiner Stelle weichen?
Ja, es erlischt des Übeltäters Licht
Und seines Feuers Flamme leuchtet nicht.
Das Licht verfinstert sich in seinem Zelt
Und seine Lampe vor ihm wird erlöschen
Und seine schnellen Schritte werden kurz,
Sein eignes Treiben bringt ihn ins Verderben.
Ins Netz ihn treiben seine eignen Füße,
Er wandelt auf geflochtnem Werk von Fallen,
Der Fangstrick wird ihn packen an der Ferse,
Es wird die Schlinge ihn umwunden halten.
Auf Erden ist der Strick für ihn versteckt,
Versteckt die Falle ist auf seinem Weg.
Und ringsumher verängstigen ihn Schrecken
Und scheuchen ihn bei jedem Schritt und Tritt.
Das über ihn verhängte Unheil hungert,
Verderben wartet schon auf seinen Fall.
Verderben frisst die Glieder seines Leibes,
Die Krankheit frisst ihm seine Glieder auf.
Herausgerissen wird aus seinem Zelt er,
Es treibt ihn zu dem Könige der Schrecken.
In seinem Zelt nimmt Wohnung etwas Fremdes,
Auf seine Hütte wird gestreut der Frevel.
Verdorren werden unten seine Wurzeln
Und oben wird verwelken sein Gezweig.
Sein Angedenken schwindet von der Erde,
Kein Name bleibt ihm auf der Flur zurück.
Man stößt ihn aus dem Licht in Finsternis
Und treibt ihn weg vom runden Erdenkreis.
Nicht Sproß bleibt ihm noch Schoß in seinem Volk
Und kein Entflohner ist in seinen Dörfern.
An seinem Tag erstarren die im Westen,
Ein Schauder packt, die da im Osten wohnen.
Ja, so ergehts der Wohnung eines Frevlers
Und so der Stätte eines Gottvergessnen.
HIOB
Wie lange wollt ihr mich noch bitter kränken
Und mich zermalmen mit gemeinen Reden?
Schon zehnmal nun beschimpftet ihr mein Herz
Und schämt euch nicht, mich grausam zu misshandeln!
Hab ich denn etwa wirklich mich vergangen,
Hat denn bei mir die Sünde ihre Wohnung?
Könnt ihr euch wirklich über mich erheben
Und gegen mich beweisen meine Schande?
Erkennt doch, dass der Herr mein Recht gebeugt,
Sein Fangnetz aufgestellt hat rings um mich.
Ich schrei: Gewalt! Doch find ich nicht Erhörung.
Ich ruf um Hilfe, doch da gibt’s kein Recht,
Vermauert hat der Herr mir meinen Weg,
So dass ich nicht hinüber springen kann,
Auf meinen Weg er breitet Finsternis,
Entkleidet hat er meiner Ehre mich
Und mir vom Haupt genommen meine Krone.
Er riß in Stücke mich auf allen Seiten,
Wie einen Baum riß er die Hoffnung aus.
Er ließ den Zorn entbrennen wider mich
Und achtete mich seinen Feinden gleich.
Stets rückte seine Schar an mich heran,
Um gegen mich die Wege aufzuschütten,
Und lagerten sich rings um meine Wohnung.
Auch meine Brüder haben sich entfernt
Und meine Freunde sind mir ganz entfremdet,
Verwandte und Bekannte blieben aus,
Vergessen haben mich des Hauses Gäste,
Die Mägde halten mich für einen Fremden,
Zum Fremdling wurde ich in ihren Augen.
Ruf ich den Schlaf an, gibt er keine Antwort,
Mit meinem Munde muß ich vor ihm flehen.
Mein Atem ist zuwider meiner Frau
Und übel riech ich meinen eignen Brüdern.
Die kleinen Kinder selbst verachten mich,
Und will ich aufstehn, sie verspotten mich,
Und die ich liebte, stehen gegen mich,
Verabscheut werd ich auch von den Vertrauten.
An meiner Haut, am Fleisch klebt mein Gebein,
Nur mit der Zähne Haut bin ich entkommen.
Erbarmt euch mein, erbarmt euch mein, ihr Freunde,
Denn Gottes Hand hat mich sehr hart geschlagen!
Was hetzt ihr mich denn so wie einen Hirsch
Und werdet satt von meinem Fleische nicht?
Ach, würden meine Worte aufgeschrieben,
Ach, dass man aufschrieb sie in einem Buche,
Sie ritzt mit Eisengriffeln ein in Tafeln,
Für immer einhaut sie in Felsgestein!
Ich aber weiß: Mein guter Anwalt lebt,
Zuletzt erhebt er sich noch aus dem Staube!
Nachdem mir meine Haut vergangen ist
Und ledig meines Fleisches, schau ich Gott!
Ich werde schauen ihn in seiner Gnade
Und meine Augen sehn ihn nicht als Gegner.
Doch meine Nieren schwinden mir im Innern.
Ihr sagt: Wie wollen wir ihn doch verfolgen
Und in ihm finden seiner Sünde Grund!
So fürchtet euch doch vor dem Schwert des Todes,
Denn solche Schuld verdient das Schwert des Todes!
Erkennt doch, dass es einen Richter gibt!
SOPHAR
Und darum Antwort gibt mir mein Gedanke
Und deshalb ist mein Herz auch so erregt,
Denn Rüge muß ich hören und Beschimpfung
Und Windhauch ohne Einsicht gibst du kund.
Hast du dein Wissen von der Urzeit her,
Als auf die Erde ward gesetzt der Mensch?
Der Gottvergessnen Jubel ist vergeblich,
Der Übeltäter Freude ist vergänglich.
Ob auch sein Hochmut bis zum Himmel steigt
Und ob sein Haupt auch an die Wolken reicht,
Gleich seinem Kot verschwindet er für immer,
Wer sonst ihn sah, spricht: Wo ist er jetzt hin?
Dem Traum gleich schwindet er, ist nicht mehr da,
Er wird nicht mehr gefunden auf der Erde,
Verflogen ist er wie ein Nachtgesicht.
Das Auge, das ihn sah, sieht ihn nicht mehr
Und seine Stätte sieht ihn niemals wieder.
Und seine Söhne müssen Armen spenden
Und seine Kinder geben aus sein Gut.
War sein Gebein auch voller Jugendkraft,
Die Kraft muß sich mit ihm im Staube betten.
Wenn seinem Munde süß das Böse schmeckt,
Er’s unter seiner Zunge bergen möchte,
Er spart das Böse, wills nicht fahren lassen,
Zurück hält er das Böse an dem Gaumen,
Im Innern sich verwandelt seine Speise,
Jetzt Natterngalle ist in seinem Leibe!
Er hat verschlungen gierig Hab und Gut,
Er muß es aber wieder von sich geben,
Aus seinem Bauche treibt es Gott der Herr.
Zwar eingesogen hat er Natterngift,
Getötet hat ihn einer Viper Zunge,
Jetzt darf er freuen sich nicht mehr der Bäche
Und Wasserströme voller Milch und Honig.
Abgeben muß er den Ertrag der Arbeit
Und darf ihn selber nicht hinunterschlucken.
Des eingetauschten Guts wird er nicht froh,
Er schlug und ließ die Armen hilflos liegen,
Er raubte sich ein Haus und bauts nicht aus,
Denn keine Hilfe hat er an dem Gut,
Die Kostbarkeiten können ihn nicht retten.
Und nichts ist je entronnen seinem Fressen
Und darum hat sein Gut auch nicht Bestand.
Voll seines Überflusses hat er Angst,
Die Macht des Elends überfällt ihn doch.
Gott sendet wider ihn des Zornes Glut,
Lässt auf ihn niederregnen lauter Schrecken.
Flieht auch der Mann vor einer Eisenrüstung,
Durchbohrt ihn doch der Pfeil vom straffen Bogen.
Zog er den Pfeil heraus aus seinem Rücken,
So fährt der scharfe Stahl in seine Galle.
Des Unglücks Finsternis, ihm aufgespart,
Die Finsternis beraubt ihn seiner Schätze.
Die Glut verzehrt ihn, die nicht angefacht ward,
Das Feuer weidet ab, was dem Verderben
In seinem Zelte noch entronnen war.
Der Himmel öffentlich macht seine Schuld,
Die Erde sich erhebt voll Feindlichkeit.
Ins Elend schwindet seines Hauses Frucht
Wie Flut zerrinnt an Gottes Zornestag.
Das ist das Los der gottvergessnen Menschen,
Das Urteil, ihm vom Herrgott zugesprochen.
HIOB
O höret, höret meiner Rede zu
Und möge darin euer Trost bestehen!
Ertragt mich, dass ich vor euch spreche,
Und wenn ich ausgeredet, könnt ihr höhnen!
Ergeht denn über Menschen meine Klage?
Was sollte ich nicht ungeduldig werden?
Schaut her auf mich, so werdet ihr erstarren
Und legen euren Hände auf den Mund!
Wenn ich dran denke, werde ich bestürzt
Und Schauder mich ergreift am ganzen Leib.
Warum am Leben bleiben denn die Frevler
Und werden alt, erstarken noch an Kraft?
Ihr Nachwuchs steht vor ihnen fest vereint
Und ihre Sprösslinge vor ihren Augen,
Ist die Familie ihnen wohlgeraten
Und müssen leiden sie an keinem Schrecken
Und Gottes Rute kommt nicht über sie.
Sein Stier bespringt die Kuh, bespringt sie kraftvoll,
Die Kuh kalbt leicht und ohne Fehlgeburt.
Die Buben laufen wie die Lämmerherde
Und ihre Kinder springen froh umher.
Sie singen laut bei Paukenschlag und Zither
Und freuen sich am Klange der Schalmei.
In Glück verbringen sie die Lebenszeit,
In Frieden steigen sie ins Totenreich.
Doch sprachen sie zu Gott: Bleib du uns fern,
Wir wollen deine Wege gar nicht kennen!
Wer ist El Shaddai, dem wir dienen sollen,
Was nützt es, Bitten vor ihn auszuschütten?
Sie halten doch das Glück in ihrer Hand,
Der Gottvergessnen Raunen bleibt ihm fern.
Wie oft erlischt der Gottvergessnen Leuchte,
Wie oft kommt auf sie nieder ein Verderben?
Teilt Gott die Lose aus in seinem Zorn?
Und werden sie wie Stroh im Wirbelwinde
Und werden sie wie Spreu, entführt vom Wind?
Nicht spare Gott den Kindern auf des Sünders
Das Unheil, das ihm ganz allein gebührt!
Nein, Gott vergelte ihm, dass er es merke!
Ja, seine Augen sollen Unheil sehen,
Er selber soll vom Grimm El Shaddais trinken!
Was kümmert denn die eigene Familie
Den Gottvergessenen nach seinem Tode,
Wenn seines Lebens Monde sind vollendet?
Doch darf man Gott den Herrn denn Weisheit lehren,
Ihn, der die Himmlischen im Himmel richtet?
Der eine stirbt in dem Genuß des Glücks,
Vollkommen ruhig und ganz wohlgemut,
Und seine Hoden sind mit Saft gefüllt,
In voller Stärke steht ihm das Gebein.
Der andre stirbt in bitterlichem Unmut
Und ohne dass er je das Glück genossen.
Sie legen beide sich zum Staube nieder
Und Grabeswürmer hüllen beide ein.
Ich kenne euer Denken ganz genau
Und wie ihr Unrecht gegen mich verübt.
Ihr sagt: Wo blieb die Wohnung des Tyrannen
Und wo die Zelte denn der Gottesleugner?
So fragt doch die des Wegs vorüberziehen,
Was sie beweisen, werdet ihr erkennen,
Der Böse wird am Unglückstag verschont,
Er wird verschont am Tag des Zornes Gottes,
Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor?
Er hat es ja getan! Doch wer vergilt ihm?
Zur Gräberstätte wird er hingeleitet
Und an dem Grab hält man für ihn die Wacht.
Süß sind die Schollen ihm der Grabesruhe
Und hinter ihm läuft her die ganze Welt
Und Ungezählte gingen ihm voraus.
Wie könnt ihr mich denn da so sinnlos trösten?
Von eurer Antwort bleibt allein die Falschheit!
DRITTER AKT
ELIPHAS
Hat Gott denn etwa von den Menschen Nutzen?
Sich ganz alleine nützt der Fromme nur!
Hat denn El Shaddai davon einen Vorteil,
Wenn du gerecht bist und rechtschaffen lebst?
Hat er Gewinn, wenn du unsträflich wandelst?
Straft er dich wegen deiner Gottesfurcht,
Geht er deswegen mit dir ins Gericht?
Ist deine Missetat nicht vielmehr groß
Und deine Schuld ist maßlos, ohne Ende?
Du pfändest deine Brüder ohne Anlaß,
Halbnackten zogst du ihre Kleider aus!
Du gabst kein Wasser den Verdurstenden
Und Hungernden versagtest du das Brot!
Du sagst: Dem Mann der Faust gehört das Land,
Nur der Hochangesehne darf drin wohnen.
Du schicktest Witwen fort mit leeren Händen,
Dein Arm zermalmte arme Waisenkinder!
Und darum sind auch rings um dich die Schlingen
Und darum ängstigt plötzlich dich der Schrecken,
Dein Licht ward dunkel, du kannst nicht mehr sehen,
Und dich bedeckt der Wasserschwall der Trauer!
Ist Gott nicht etwa höher als der Himmel?
Sieh dir die Sterne an, wie hoch sie stehen!
Da willst du sprechen: Was denn weiß der Herr?
Kann er durch Wolken halten das Gericht?
In himmlischen Gefilden Gott lustwandelt!
Nein! Willst du denn der Vorwelt Bahnen gehen,
Die Wege, die des Frevels Männer gingen?
Die wurden doch gepackt vor ihrer Zeit,
Ihr Fundament vergossen ward wie Wasser.
Die Frommen sehen es und freuen sich,
Das Menschenkind voll Unschuld spottet ihrer:
Fürwahr, vernichtet ist jetzt ihr Bestand,
Verzehrt von Feuer ist ihr Überrest!
Befreunde dich mit Gott und halte Frieden,
Dann wird die Freude kommen über dich!
Nimm doch aus seinem Mund Belehrung an,
Birg seine Worte doch in deinem Herzen.
Bekehr dich zu El Shaddai voller Demut,
Entfern aus deinem Zelte jede Sünde,
Zum Staube nieder lege du das Golderz,
Zu Kieselsteinen leg das Ofirgold,
El Shaddai soll allein dein Golderz sein,
El Shaddais Horn soll dir als Silber gelten,
Dann hast du an El Shaddai deine Freude
Und kannst dein Antlitz frei zu Gott erheben.
Flehst du zu ihm, so wird er dich erhören,
Und du bezahlst vor ihm auch sein Gelübde.
Beschließt du etwas, so gelingt es dir
Und über deinen Wegen strahlt das Licht.
Denn nieder beugt er die voll Hochmut sind,
Doch Hilfe ist er denen voller Demut,
Er rettet dann sogar den Schuldigen,
Er rettet ihn durch deiner Hände Reinheit!
HIOB
Auch heute ist in Aufruhr meine Klage,
Die Hand des Herrn drückt schwer auf meine Seufzer.
O dass ich doch den Herrn zu finden wüsste,
Gelangen könnt zu seinem Richterstuhl!
Darlegen wollte ich vor ihm mein Recht
Und meinen Mund anfüllen mit Beweisen.
Ich möchte wohl die Worte kennen lernen,
Die er mir auf mein Leid erwidern könnte!
Ob er in Allmacht mit mir streiten würde?
Gott wird doch seinen Sinn noch auf mich richten.
Da würde ein Gerechter mit ihm rechten,
Für immer ich entkäme meinem Richter!
Erfahren würde er, wie ich gewandelt,
Und prüfte er mich, wäre ich wie Gold.
An seinem Weg hab ich stets fest gehalten,
Verfolgte seine Spur und wich nicht ab,
Ich bin nicht abgewichen von den Worten
Und nicht von den Geboten seines Mundes.
Er aber wollt es so – wer kann ihm wehren?
Ihm hats gelüstet und so tat er’s auch!
Er wird zu Ende führen mein Geschick
Und Leiden hat er viele noch bereit!
Darum erschrecke ich vor seinem Antlitz,
Bedenke ich’s, erbebe ich vor ihm.
Der Herrgott hat mir meinen Mut gebrochen,
El Shaddai hat mich angefüllt mit Schrecken!
Denn nicht des Unglücks wegen bin ich elend,
Nicht, weil die dunkle Nacht mich überwältigt.
Warum spart denn El Shaddai nicht den Straftag,
Was sehen seine Treuen das Gericht nicht?
Die Gottvergessenen verrücken Grenzen,
Die Lämmerherden rauben sie dem Hirten.
Sie treiben fort den Esel der Verwaisten,
Zum Pfande nehmen sie der Witwe Rind,
Die Armen stoßen sie von schmalen Wegen,
Die Elenden, sie müssen sich verstecken,
Sie müssen auf dem Feld der Faulen ernten,
Im Weinberg eines Sünders Trauben sammeln.
Nackt liegen sie des Nachts, ganz ohne Kleidung,
Und ohne Decke liegen sie im Frost.
Vom Regenguß der Berge triefen sie
Und schmiegen obdachlos sich an den Fels.
Die Reichen rauben noch das Feld der Waisen
Und pfänden noch den Elenden im Lande.
Die Armen aber schleichen nackt umher
Und selber hungernd tragen sie die Garben.
Das Öl sie pressen zwischen ihren Mauern,
Die Kelter treten sie und müssen dürsten.
Sie ächzen über ihren harten Dienst,
Der Toten Seele aber schreit um Rache!
Doch Gott hört nicht die flehenden Gebete!
Und jene, jene sind des Lichtes Feinde,
Sie kennen nicht den schmalen Weg des Herrn,
Sie bleiben nicht auf Gottes graden Wegen.
Im Finsteren erheben sich die Mörder,
Sie töten gar den Elenden und Armen.
Und in den Finsternissen schleichen Diebe,
Die Ehebrecher warten auf die Dämmrung,
Kein Auge, denken sie, wird uns erblicken,
Und Masken legen sie vors Angesicht.
Am Tage halten sie sich eingeschlossen,
Vom Licht sie wollen allesamt nichts wissen,
Denn ihnen gilt die Nacht als Morgenröte,
Sie lieben ja die Schrecken tiefen Dunkels!
Wenns so nicht wäre, wie ich es gesagt,
Wer wollte wohl mich einer Lüge zeihen?
Mein Reden wollt ihr ja zunichte machen!
BILDAD
Die Herrschaft und der Schrecken sind bei Gott,
Der Frieden schafft in seiner Himmelshöhe.
Sind seine Heeresscharen denn zu zählen?
Wer fügt sich nicht des Ewigen Befehlen?
Wie kann ein Mensch recht haben gegen Gott
Und rein erscheinen ein vom Weib Geborner?
Schau, selbst der Mond strahlt ohne Flecken nicht
Und Sterne sind nicht rein in seinen Augen,
Geschweige denn der Menschensohn, die Made,
Geschweige denn das Menschenkind, der Wurm!
HIOB
Wie hast du dem Ohnmächtigen geholfen!
Wie trefflich des Kraftlosen Arm gestützt!
Wie gut den Unverständigen beraten,
Ratschläge doch in Fülle kundgetan!
Wem hast du deine Reden vorgetragen
Und wessen Geist hat da aus dir gesprochen?
Die Schatten werden selbst versetzt ins Beben,
Die unter Wassern ihre Wohnung haben.
Nackt liegt die tiefe Unterwelt vor ihm
Und unverhüllt vor ihm der tiefe Abgrund.
Er spannt den Norden überm Leeren aus
Und lässt die Erde schweben überm Nichts.
Er bindet Wasser in die Wolken ein,
Die Wasser niemals das Gewölk zerreißen.
Und er verhüllt den Anblick seines Thrones,
Indem er sein Gewölk darüber breitet.
Und Kreise zog er übers Wasser hin
Bis wo sich scheiden Licht und Finsternis.
Des Himmels Säulen selbst bringt er ins Wanken,
Die sich entsetzen vor dem Drohen Gottes.
Durch seine Macht beruhigt er das Meer,
Durch seine Einsicht er zerschmettert Rahab.
Durch seinen Atem ward der Himmel heiter
Und seine Hand durchbohrte selbst den Drachen.
Und das sind nur die Säume seiner Wege.
Welch ein Geflüster hören wir von ihm
Und wer erfasst den Donner seiner Macht?
So wahr Er lebt, der mir mein Recht entzogen,
El Shaddai, der betrübte meine Seele,
So lange noch mein Atem in mir ist,
So wird mein Mund fürwahr kein Unrecht reden,
Nicht meine Zunge sinnen auf Betrug.
Doch fern sei es von mir, euch recht zu geben,
Bis ich verscheide, bleibe ich ein Frommer.
Gerecht bin ich, ich lass nicht davon ab,
Denn mein Gewissen nicht beschuldigt mich.
Wie Gottesleugnern geh es meinen Feinden,
Wie Frevlern geh es meinen Widersachern.
Denn welche Hoffnung hat der Ungerechte,
Wenn Gott ihm schneidet seine Seele ab?
Wird Gott denn etwa hören sein Geschrei,
Wenn die Bedrängnisse ihn überkommen?
Kann er an Shaddai seine Wonne haben,
Anrufen Gott den Herrn zu jeder Zeit?
Ich will euch über Gottes Hand belehren,
Was Shaddai denkt, das will ich nicht verschweigen.
Ihr alle habt es selber ja gesehen,
Was wollt ihr dem Verderben denn verfallen?
Das ists, was Gottesleugnern wird zuteil,
Das Erbe, das von Shaddai er empfängt:
Viel werden seiner Kinder, doch fürs Schwert,
Es mangelt seinen Sprösslingen das Brot,
Wer über bleibt, kommt durch die Pest ins Grab
Und werden nicht beweint von ihren Witwen.
Und häuft er Silber auch so an wie Sand
Und speichert seine Kleider er wie Lehm,
Er spart, der Fromme kleidet sich damit,
Das Silber teilt man dem Gerechten zu.
Der Spinne gleich hat er sein Haus gebaut,
Gleich einem Zelt, das sich ein Hirte machte,
Als Reicher legt er schlafen sich, vergeht,
Er öffnet seine Augen und verscheidet.
Bei Tag erreichen ihn die Todesschrecken,
Des Nachts entführt der Schrecken ihn wie Sturmwind.
Der Ost hebt ihn empor, er fährt dahin
Und stürmt ihn fort von seiner Ruhestätte.
Gott schleudert schonungslos auf ihn die Blitze,
Vor Gottes Hand muß eilends er entfliehen.
Gott klatscht dann über ihn in seine Hände
Und zischt ihn aus und seiner Seele Wohnung!
H i o b s H y m n e a n d i e E w i g e W e i s h e i t
Es gibt den Fundort für das Silber,
Den Ort des ausgewaschnen Goldes,
Geholt wird aus dem Erdreich Eisen,
Gestein geschmolzen wird zu Erz.
Der Finsternis macht er ein Ende,
Durchforscht bis zu der letzten Grenze
Gestein der Finsternis, des Dunkels.
Vom Erdreich geht hervor das Brotkorn,
Die Erde wird zerwühlt von Feuer.
Des Saphirs Fundort ist Gestein,
In Steinen findet man auch Goldstaub.
Ein Weg, den nicht der Adler kennt,
Des Geiers Auge nicht erspäht,
Den nie betreten hat ein Raubtier,
Auf dem der Löwe nie geschritten.
Er legt die Hände an den Kiesel
Und wühlt des Berges Wurzel auf.
In Felsen haute er die Stollen
Und Kostbarkeiten schaut sein Auge.
Er spürt der Ströme Quellen auf
Und bringt Verborgenes ans Licht.
Wo aber findet man die Weisheit,
Wo ist der Fundort der Erkenntnis?
Kein Mensch erkennt den Weg zu ihr,
Man findet sie im Leben nicht.
Das Meer spricht: In mir ist sie nicht!
Die See spricht: Sie ist nicht bei mir!
Man kann nicht Feingold für sie geben
Und nicht bezahlen sie mit Silber.
Man kann sie nicht mit Gold aufwiegen,
Mit Saphir und mit Schoham-Steinen.
Ihr gleich kommt weder Gold noch Glas,
Noch kann man gegen Gold sie tauschen.
Korallen und Kristalle sind
Verglichen mit der Weisheit nichts.
Die Weisheit übertrifft die Perlen.
Äthiopiens Topas ist wie nichts
Und Gold ist nichts, mit ihr verglichen.
Die Weisheit also, woher kommt sie?
Wo ist der Fundort der Erkenntnis?
Verhüllt ist sie vor Aller Augen,
Verborgen auch den Himmelsvögeln.
Der Abgrund und der Tod selbst sprechen:
Wir hörten von ihr nur Gerüchte!
Gott einzig kennt den Weg zu ihr
Und er allein weiß ihre Stätte.
Nur er schaut zu der Erde Enden,
Er sieht, was unterm Himmel ist.
Als er dem Winde sein Gewicht gab
Und mit dem Maß bestimmt das Wasser,
Als er dem Regen sein Gesetz gab
Und seinen Pfad dem Wetterstrahl,
Da sah er und studierte sie,
Erkannte und durchforschte sie.
Zum Menschen aber sagte er:
Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist Weisheit
Und Böses meiden ist Vernunft.
VIERTER AKT
HIOB
O dass ich wär wie in den frühern Monden,
Wie in den Tagen, da mich Gott behütet,
Als seine Leuchte überm meinem Haupt schien
Und ich bei seinem Licht ging durch das Dunkel,
So, wie ich war in meines Herbstes Tagen,
Als Gott mein Zelt erbarmungsvoll beschirmte,
Als noch El Shaddai gnädig mit mir war
Und rings um mich versammelt meine Knaben!
Da badeten in Dickmilch meine Schritte,
Und wo ich ging, dem Fels entquoll das Öl.
Und ging ich aus zum Torplatz vor der Stadt
Und schlug ich auf dem Markt auf meinen Sitz,
Dann zogen sich die Knaben still zurück,
Sobald die lieben Knaben mich erblickten.
Die Häupter hielten inne dann im Reden
Und legten ihre Hand auf ihren Mund.
Und es verstummten dann der Edlen Stimmen,
Am Gaumen ihnen blieb die Zunge kleben.
Da hörten sie mir zu und warteten
Und lauschten schweigend meinem guten Rat.
Wenn ich geredet, sprachen sie nicht mehr,
Und meine Rede troff auf sie herab.
Sie warteten auf mich wie auf den Regen
Und sperrten auf den Mund wie nach dem Regen.
Ich lächelte, da fassten sie Vertrauen,
Und war ich heiter, schauten sie mich an.
Ging ich zu ihnen, saß ich obenan
So wie ein König thront vor seinem Heer.
Ich war wie einer, der Betrübte tröstet.
Wo mich ein Ohr vernahm, pries es mich selig,
Wo mich ein Auge sah, war es mein Zeuge.
Ich rettete den, der um Hilfe schrie,
Die Waise, und die keinen Helfer hatten.
Der Segen des Bedrohten kam auf mich,
Das Herz der Witwe machte ich frohlocken.
Ich zog Gerechtigkeit als Kleidung an,
Sie zog ich an wie Turban und Talar.
Das Augenlicht ersetzte ich dem Blinden,
Dem Lahmen ich ersetzte seine Füße.
Ein guter Vater war ich für den Armen
Und untersucht des Unbekannten Rechtsfall,
Zerschmetterte dem Frevler seine Kiefern
Und riß die Beute ihm aus seinen Zähnen.
Mit meinem Neste wollte ich verscheiden
Und wie der Phönix meine Tage mehren.
Ja, meine Wurzel stand dem Wasser offen,
Tau übernachtete in meinen Zweigen.
Und meine Würde war stets neu bei mir,
Mein Bogen stets war straff in meiner Hand.
Und jetzt verlachen solche Burschen mich,
Die jünger sind an Jahren als ich bin
Und deren Väter ich nicht hielt für wert,
Sich zu gesellen nur zu meinen Hunden!
Was sollen mir auch ihrer Hände Kräfte?
Die Jugendkraft ist ihnen hingeschwunden!
Durch Mangel und durch Hunger schrumpften sie,
Sie, die das dürre Wüstenland benagen,
Die Melde pflücken samt dem bittern Beifuß
Und deren Speise Ginsterwurzeln sind!
Aus der Gemeinde werden sie vertrieben,
Man schreit dort über sie wie über Diebe.
In schauerlichen Schluchten wohnen sie,
In Erdenlöchern und in Felsenhöhlen,
Und zwischen Dornensträuchern brüllen sie
Und unter Nesseln sie versammeln sich.
Ruchlose Brut und Leute ohne Ehre,
Man peitsche sie hinaus aus diesem Lande!
Jetzt aber ich geworden bin ihr Spottlied
Und diene ihnen einzig zum Gerede.
Sie rücken von mir weg, verabscheun mich
Und speien mir sogar ins Angesicht!
Sie haben ihre Fesseln selbst gelöst
Und mich verhöhnt, verspottet und erniedrigt
Und lassen ihre Zügel vor mir schießen.
Die Brut erhebt sich und stößt mich hinweg
Und schüttet gegen mich Verbrechen auf.
Sie haben meine Straße mir zerrissen,
Zu meinem Sturze wollen sie verhelfen.
Und keiner hält sie auf, die Gottesleugner,
Und wie durch breite Breschen kommen sie
Und wälzen unter Trümmern sich heran,
Es wenden gegen mich sich grause Schrecken
Und wie vom Sturm verjagt wird meine Würde,
Mein Glück entschwindet flüchtig wie die Wolken.
Und jetzt ergießt in Leid sich meine Seele
Und mich ergreifen Tage meines Elends.
Die dunkle Nacht durchbohrt mir mein Gebein
Und meine Nagetiere schlafen nicht!
Durch die Gewalt verändert sich mein Kleid,
Gewalt umschließt so eng mich wie ein Leibrock.
Er hat mich nieder in den Kot geworfen,
Dem Staube und der Asche ward ich gleich.
Ich schrei zu dir, doch gibst du keine Antwort,
Ich stehe da, du achtest meiner nicht.
Wie grausam bist du doch zu mir geworden
Und wie bekämpfst du mich mit starker Hand!
Auf Sturmwind lässt du fahren mich dahin
Und lässest mich vergehn in Sturmesbrausen.
Ich weiß, dem Tode willst du mich vermachen
Und dem Versammlungshaus für alle Toten.
Streckt ein Ertrinkender die Hand nicht aus
Und schreit er nicht bei seinem Untergang?
Hab ich um den denn nicht geweint, dem’s schwer ward,
Und hat mein Herz des Armen nicht gejammert?
Ich hoffte auf das Glück, doch Unglück kam,
Ich harrte auf das Licht, es kam das Dunkel.
Mein Innres siedet ohne Unterlass
Und mir begegnen Tage nur des Elends.
Ich gehe voller Traurigkeit einher
Und kann verschweigen meine Trauer nicht.
Ich stehe auf und schreie vor den Leuten
Und bin geworden der Schakale Bruder
Und bin geworden Straußen ein Genosse.
Die Haut ist mir vor Hitze schwarz geworden
Und mein Gebein verbrannt ist von der Glut.
So wurde mir mein Zitherspiel zur Klage,
Mein Flötenblasen ist ein lautes Heulen!
Die strenge Vorschrift gab ich meinen Augen,
Nicht lüstern anzuschauen eine Jungfrau.
Was ist das Teil, das Gott beschert von oben,
Was Shaddai von der Himmelshöh her zuweist?
Ist es nicht das Verderben für den Frevler
Und großes Unglück für den Übeltäter?
Sieht denn nicht Gott der Herr all meine Wege
Und zählt er denn nicht alle meine Schritte?
Wär ich mit einer Lüge umgegangen
Und wär mein Fuß geeilt zur Trügerei,
So wäge er auf seiner Wage mich
Und Gott wird meine Unschuld dann erkennen.
Und wär mein Schritt vom Wege abgewichen
Und wär mein Herz den Augen nachgegangen
Und klebte an den Händen mir ein Makel,
So, säe ich, so soll ein andrer essen
Und reißen alle meine Triebe aus.
Und ließ ich mich von einer Frau betören
Und lauert an der Türe meines Nächsten,
So möge meine Frau bei einem andern
Mit ihren Händen seine Mühle drehen,
Ein andrer soll sich strecken über sie!
Das nämlich wäre eine große Schandtat,
Ein Übel, das der Richter strafen müsste,
Ein Feuer, welches fräße bis zum Abgrund
Und mir anzündete die ganze Ernte.
Verachtet ich die Rechte meines Knechts
Und meiner Mägde, wenn sie mit mir stritten,
Was wollt ich tun, wenn Gott sich dann erhöbe,
Und wenn er’s untersuchte, was ihm sagen?
Der mich erschuf, schuf auch den Knecht im Schoß,
Ein Gott hat uns im Mutterschoß bereitet.
Wenn ich Geringen einen Wunsch versagte
Und einer Witwe Aug verschmachten ließ
Und meinen Bissen ganz allein verzehrte
Und Waisenkinder nicht ihr Teil genossen –
Vielmehr: Seit ihrer Kindheit wuchs der Waise
Bei mir wie bei dem eignen Vater auf,
Von Mutterschoß an führte ich den Waisen!
Wenn Elende ich ohne Kleider sah
Und dass der Arme keine Decke hatte
Und hat mich seine Lende nicht gesegnet,
Hat er sich nicht erwärmt an meiner Wolle,
Wenn gegen Waisen ich die Hand erhoben,
Weil ich im Tore Beistand sah für mich –
Soll meine Schulter fallen von dem Nacken
Und soll mein Arm von meiner Schulter fallen!
Angst flößte mir das Drohen Gottes ein,
Ich hielt nicht stand vor seiner Majestät.
Und hätt ich Gold zu meinem Schatz gemacht
Und hätte feines Gold genannt mein Glück,
Wenn ich mich freute über großen Reichtum,
Daß meine Hände haben viel erreicht,
Wenn ich die Sonnenstrahlen staunte an
Und staunte an den Mond, so prächtig wandelnd,
Und wenn mein Herz sich dann betören ließ
Und ich dem Monde einen Handkuß gab –
Das wäre schlecht, vom Richter wärs zu strafen,
Weil ich verleugnet hätte Gott im Himmel.
Freut ich mich über meines Feindes Unglück
Und wurde froh, wenn ihn das Unheil traf –
Doch meinem Mund hab Schuld ich nie gestattet,
Daß ich mit Flüchen forderte sein Leben.
Wenn die in meinem Haus nicht sagen müssten:
Wer ist von seinem Fleisch nicht satt geworden?
Ihr Fremden müsst nicht draußen übernachten,
Dem Wanderer ich öffnete die Tür.
Wenn ich verheimlicht hätte meine Sünden,
Verborgen meine Schuld in meinem Busen,
Weil ich mich scheute vor der großen Menge,
Verachtung der Geschlechter mich erschreckte,
Ich stille blieb, nicht aus der Türe ging –
Wenn über mich mein eigner Acker schrie
Und seine Furchen weinten über mich
Und ich die Ernte ohne Lohn verzehrte
Und ich den Eigentümer seufzen ließ –
So sollen mir statt Weizen Dornen wachsen
Und statt der Gerste wachse mir nur Unkraut.
O wäre doch, der mich erhören wollte!
Hier meine Unterschrift! Gott gebe Antwort!
Hier ist die Schrift, geschrieben von dem Gegner,
Ich will die Schrift auf meine Schulter nehmen
Und wollte sie aufsetzen mir als Krone.
Ich geb ihm Auskunft über alle Schritte
Und kann mich nahen Shaddai wie ein Fürst!
ELIHU
Ich bin noch jung an Jahren, ihr seid Greise,
Drum war ich furchtsam auch und scheute mich,
Euch kundzugeben, was ich sicher weiß.
Ich dachte: Möge doch das Alter reden,
Der Jahre Fülle möge Weisheit kundtun!
Allein, der Geist erleuchtet einen Menschen,
Der Atem Shaddais ist es, der ihn klug macht.
Nicht die Betagten sind die weisen Männer,
Und was das Rechte ist, versteht der Greis nicht.
Drum sage ich: Hört mir, hört mir doch zu,
Auch will ich euch nun kundtun, was ich weiß.
Ich habe eure Reden abgewartet,
Ich hab gehorcht auf eure klugen Reden,
Bis ihr ergründen würdet wahre Worte,
So wollte merken ich auf euer Wissen.
Doch siehe, keiner widerlegte Hiob,
Und keiner gab auf seine Reden Antwort.
Sagt nicht: Wir sind gestoßen auf die Weisheit,
Nur Gott besiegt ihn, das vermag kein Mensch.
Beweise bracht er gegen mich nicht vor,
Mit euren Worten nicht geb ich ihm Antwort.
Zusammen brachet ihr, gabt nicht mehr Antwort,
Die klugen Worte sind euch ausgegangen.
Ich sollte warten, weil ihr nicht mehr redet
Und weil ihr dasteht ohne eine Antwort?
Auch ich will meinesteils nun Antwort geben
Und meinerseits nun kundtun, was ich weiß.
Denn ich bin voll und bin erfüllt von Worten
Und mich bedrängt der Geist in meinem Innern.
Mein Innres ist wie Wein, der an die Luft will,
Wie junger Wein, der alte Schläuche sprengt!
So will ich reden, um mir Luft zu machen,
Und meine Lippen auftun, ihm entgegnen.
Für keinen werde ich Partei ergreifen
Und keinem Menschenkinde will ich schmeicheln,
Denn ich verstehe mich aufs Schmeicheln nicht,
Mein Schöpfer würde raffen mich hinweg.
Jedoch, nun höre, Hiob, meine Rede
Und allen meinen Worten leih dein Ohr.
Ich habe meine Lippen aufgetan
Und meine Zunge schlägt an meinen Gaumen.
Von meines Herzens Gradheit sind die Worte
Und meine Lippen reden lautre Wahrheit.
Ja, Gottes Geist allein hat mich erschaffen
Und Shaddais Atem nur hat mich belebt.
Doch wenn du kannst, so widerlege mich
Und rüste dich und stelle dich zum Kampf.
Ich stehe ebenso zu Gott wie du,
Auch ich bin abgekniffen von dem Lehm.
Vor mir braucht dich die Furcht doch nicht zu schrecken,
Auf dir wird lasten auch nicht meine Wucht.
Allein, vor meinen Ohren sagtest du
Und ich vernahm die Laute deiner Brust:
Ich bin ganz rein und ohne Missetat
Und lauter bin ich und bin frei von Schuld,
Feindselig zeigt der Herr sich gegen mich
Und er erachtet mich für seinen Feind,
Er legt mir meine Füße in den Block
Und achtet streng auf alle meine Wege.
Doch du hast Unrecht, Hiob, sag ich dir,
Denn Gott ist größer als ein Menschenkind.
Warum denn hast du gegen ihn gehadert,
Daß er auf alle deine Worte schweige?
Durch eine Sache nämlich redet Gott
Und spricht durch zwei, doch du bemerkst es nicht.
In Träumen redet er, in Nachtgesichten,
Wenn tiefer Schlaf fällt auf die Menschenkinder,
Im Schlummer redet er auf deinem Bett,
Dann öffnet er der Menschenkinder Ohr
Und schreckt sie auf durch eine ernste Warnung,
Von seinem Tun den Menschen abzubringen,
Den Hochmut in dem Manne zu vertilgen,
Um seine Seele vor dem Tod zu schützen
Und dass er nicht getötet wird durch Pfeile.
Auch wird der Menschensohn durch Schmerz gezüchtigt
Im Bett, wenn Kampf in seinen Gliedern wütet.
Sein Leben ihm verekelt dann das Brot
Und seine Seele seine Lieblingsspeise.
Sein Fleisch verwelkt und hat kein Ansehn mehr
Und seine Knochen stechen durch die Haut
Und seine Seele ist dem Grabe nah,
Sein Leben nahe ist den Todesengeln!
Ist denn ein Engel für ihn da als Beistand,
Ein einziger Fürsprecher unter Tausend,
Um für den Menschen Zeugnis abzulegen
Von der Gerechtigkeit des Menschenkindes,
Erbarmt der Herr sich seiner und verkündet:
Lasst, dass er nicht hinabfahr in die Grube,
Ich hab für ihn das Lösegeld empfangen.
Denn ich will seinen Leib von Jugendfrische,
Er kehrt zurück zur Zeit der Jugendkraft!
Er betet, Gott nimmt ihn in Gnaden an,
Lässt ihn sein Antlitz unter Jubel schauen.
Er zeigt dem Menschen die Gerechtigkeit,
Er singt vor lieben Leuten und verkündet:
Ich hab gesündigt und das Recht verkehrt,
Doch wurde das mir nicht von Gott vergolten.
Gott hat mir meine Seele noch erlöst,
Daß meine Seele nicht zur Grube fuhr,
Mein Leben freut sich wieder an dem Licht.
Sieh, dieses alles tut der Ewige!
Er tuts dem Menschen zweimal an und dreimal,
Entreißt das Menschenkind dem Loch der Grube,
Daß er am Licht des Lebens neu sich freue.
So merke auf, o Hiob, hör mir zu
Und schweige still und laß mich etwas sagen.
Hast du denn was zu sagen, gib mir Antwort,
So sprich, denn gerne gäbe ich dir recht.
Wo du nicht reden willst, so hör mir zu,
Du schweige, dass ich dich die Wahrheit lehre.
Ihr weisen Männer, hört doch meine Worte,
Ihr klugen Leute, leiht mir euer Ohr,
Denn eure Ohren prüfen wohl die Worte,
So wie der Gaumen auch die Speise kostet.
Das Rechte wollen wir allein uns wählen,
Das Gute zu erkennen, zu verstehen.
Denn Hiob hat gesagt: Ich bin ganz schuldlos,
Doch Gott hat mir mein gutes Recht entzogen.
Ich leide Schmerzen, aber ungerecht,
Ganz ohne Schuld traf mich ein böser Pfeil.
Wo ist doch so ein Mann, wie Hiob ist,
Der Lästerworte trinkt wie frisches Wasser!
Er schreitet zur Genossenschaft mit Sündern
Und hat mit Übeltätern seinen Umgang.
Er hat gesagt: Dem Menschen bringts nicht Nutzen,
Wenn er mit Gott dem Herrn die Freundschaft hält.
Und darum hört mir zu, ihr Einsichtsvollen,
Denn ferne sei’s, dass Frevel übte Gott
Und dass El Shaddai jemals tät ein Unrecht!
Nein, was der Mensch tut, das vergilt ihm Gott,
Und wie der Mann lebt, schau, das trifft ihn auch.
Gott handelt wirklich gar nicht ungerecht,
El Shaddai hat noch nie das Recht gebeugt.
Wer hat ihm denn die Erde anvertraut?
Und wer hat denn die ganze Welt gegründet?
Wollt holen er zurück den Gottesgeist,
Wollt ziehen wieder er an sich den Atem,
So würde alles Fleisch gesamt vergehen
Und alle Menschen würden wieder Staub.
Hast du Verstand, so höre diese Worte,
So leih dein Ohr den Lauten meiner Rede.
Kann, wer das Recht hasst, denn die Zügel führen?
Willst den Gerechten du ins Unrecht setzen?
Er spricht zum König: Du bist ohne Würde!
Er spricht zum Edelmann: Du Gottvergessner!
Er nimmt ja nicht Partei für hohe Fürsten,
Bevorzugt nicht den Reichen vor dem Armen.
Denn alle sind sie seiner Hände Werk,
Sie sterben augenblicklich in der Nacht.
Er schlägt die Reichen und sie scheiden ab,
Besiegt den Starken ohne einen Handschlag.
Denn seine Augen schauen alle Wege
Und jedes Menschen Schritte sieht der Herr.
Es gibt nicht Finsternis und Dunkelheit,
Wo Übeltäter sich verbergen könnten.
Denn jeder Mensch hat seine Todesstunde,
Da er vorm Richter zum Gericht erscheint.
Er schlägt die Starken ohne Untersuchung,
Lässt andere an ihre Stelle treten.
Ich sage also: Gott kennt ihre Taten
Und stürzt sie über Nacht, und er zermalmt sie,
Er geißelt sie zur Strafe ihrer Schuld,
Er geißelt sie an öffentlichen Plätzen,
Denn sie sind alle von ihm abgefallen
Und haben seine Wege nicht beachtet.
Des Armen Schreien drang zu Gott dem Herrn,
Er musste hören das Geschrei der Armen.
Und blieb er still, wer will ihn schuldig sprechen?
Verbirgt das Antlitz er, wer darf ihn tadeln?
Er übt ja Aufsicht über Volk und Menschheit,
So dass nicht herrschen ungerechte Menschen,
Nicht solche, die dem Volk nur Fallen stellen.
Ja, sollte Gott denn etwa zu dir sagen:
Ich habe mich geirrt und will mich bessern?
Zusehen möchte ich, belehre mich,
Tat Unheil ich, will ich’s nicht wieder tun.
Soll ich nach deiner Meinung denn vergelten,
Weil du verworfen die Gerechtigkeit?
Du sollst das Urteil wählen und nicht ich,
Was du als Recht erkannt hast, das sprich aus!
Die klugen Leute geben mir wohl zu,
Ein weiser Mann, der meinen Worten lauscht,
Daß Hiob redet ohne tiefre Einsicht
Und redet Worte ohne Überlegung.
Soll Hiob fort und fort geprüft doch werden,
Weil er so redet wie die bösen Leute.
Zu seinen Sünden fügt er noch den Frevel,
In unsrer Mitte spricht er gegen Gott.
Soll das denn ein Beweis des Rechtes sein,
Soll das sein dein Gerechtsein vor dem Herrn,
Wenn du so fragst: Was sollte mir es nützen,
Was hab ich davon, wenn ich schuldlos bleibe?
Ich will darauf dir eine Antwort geben
Und deinen Weggenossen auch mit dir.
Schau auf zum hohen Himmel und erblicke,
Schau zu den Wolken, die sind über dir.
Du sündigst, was kannst du dem Herrn da antun?
Du frevelst oft, was schadest du dem Herrn?
Bist du gerecht, was schenkst du dann dem Herrn
Und was empfängt er dann aus deiner Hand?
Nur Deinesgleichen schadest du durch Frevel
Und Menschenkindern nützt dein Gutestun.
Man schreit wohl lauthals über Unterdrückung
Und klagt auch über die Gewalt der Großen,
Doch sagt man nicht: Wo ist denn Gott der Schöpfer?
Wo, der die Hymnen schenkt in dunkler Nacht?
Der uns belehrt mehr als des Feldes Tiere
Und vor den Vögeln unterm Wolkenhimmel
Uns Menschenkindern große Weisheit schenkt?
Da schreien sie, doch Gott erhört sie nicht,
Da schreit man über die Gewalt der Bösen.
Doch eitlen Klagen hört der Herr nicht zu,
El Shaddai nicht beachtet leeres Seufzen.
Doch wenn du sagst, du siehst ihn nicht, er hört’s nicht,
So sei nur still vor ihm und harre seiner.
Nun aber, weil sein Zorn dich ja nicht straft,
Er sich zu sehr nicht kümmert um die Sünden,
Sperrt Hiob seinen Mund auf zu Geschwätz
Und ohne Einsicht macht er leere Worte.
Doch warte etwas noch, ich will dich lehren,
Noch stehn für Gott mir Worte zur Verfügung.
Ich will mein Wissen holen aus der Ferne
Und meinem Schöpfer will ich Recht verschaffen,
Denn wahrlich, meine Worte lügen nicht,
Mit einem weisen Mann hast du’s zu tun!
Denn siehe, Gott verwirft den Trotzigen,
Den Gottesleugner hält er nicht am Leben,
Dem Elenden gibt er, was ihm gebührt,
Dem Frommen wird er nicht das Recht entziehen.
Bei Königen lässt er die Frommen thronen,
Erhöht sie und lässt sie im Thronstuhl sitzen.
Und wenn er sie gebunden hat mit Ketten,
Wenn sie gefesselt werden von dem Elend,
So sagt er ihnen ihre Taten an
Und ihre Schuld, als sie sich überhoben,
Er öffnet ihre Ohren für die Warnung
Und heißt sie, umzukehren von der Sünde.
Wenn sie gehorchen, ihm sich unterwerfen,
Verbringen sie die Lebenszeit in Wonne.
Doch wenn sie nicht gehorchen, sterben sie,
Verscheiden dann in ihrem Unverstand.
Die ungerechten Menschen hegen Zorn
Und schreien, wenn er sie gefesselt hat.
In Jugendfrische sterben ihre Seelen,
Lustknaben gleich vergänglich ist ihr Leben.
Den Elenden er rettet durch sein Elend
Und tut durch Drangsal ihnen auf das Ohr.
Dich aber, dich verleitete der Wohlstand
Und die Behaglichkeit des fetten Tisches!
In vollem Maße wurdest du betroffen
Von dem Gerichte über Gottesleugner.
Gericht und Urteilspruch erfassten dich.
Daß dich nur ja der Reichtum nicht verführe
Und dich des Geldes Größe nicht verleite!
Reicht denn dein Reichtum aus zu deiner Rettung
Und alle Kräfte deines Hab und Gutes?
Nein, hüte dich und kehr dich ab vom Bösen,
Du liebst das Böse mehr ja als das Leiden!
Gott wirkt erhaben in der Gotteskraft,
Wer ist allein ein Herrscher wie der Herr?
Wer könnte je ihm seinen Weg vorschreiben
Und wer ihm sagen: Du hast falsch gehandelt?
Nein, du lobpreise alle Taten Gottes,
Die da besingen Sänger unter Menschen!
Die Menschen schauen ihre Lust daran
Und Sterbliche erblicken es von ferne.
Gott ist erhaben und ist unbegreiflich,
Die Zahl der Jahre Gottes unerforschlich.
Denn er entzieht dem Meere Wassertropfen
Und lässt sie fallen wieder dann als Regen,
Der von den Wetterwolken niederrieselt
Und niederträufelt auf die vielen Menschen.
Und wer versteht die Wanderung der Wolken
Und wer das Krachen seiner Donnerschläge?
Gott breitet sich um alle Welten aus
Und richtet alle Völker auf der Erde
Und gibt auch Speis und Trank im Überfluß.
Darüber ja erzittert mir mein Herz
Und bebt empor von seinem Ort im Busen.
O, höre auf das Grollen seiner Stimme,
Das Branden, das aus seinem Munde kommt!
Den Donner er entfesselt unterm Himmel
Und streut sein Licht bis an den Rand der Erde.
Ihm hinterdrein brüllt seine Donnerstimme,
Er redet mit der Majestät des Donners.
Er hält die lichten Blitze nicht zurück,
Wenn laut erschallt die Stimme seines Donners.
Gott donnert wunderbar mit seiner Stimme
Und Großes tut er, für uns unbegreiflich.
Zum Schnee spricht Gott: Zur Erde falle nieder!
Zu Regengüssen spricht er: Werdet mächtig!
Die Menschenkinder alle er versiegelt,
Daß alle Menschenkinder Gott erkennen.
Da geht zurück das Wild in sein Versteck
Und bleibt in seinem Schlupfloch, seinem Winkel.
Der Sturm kommt dann hervor aus seiner Kammer
Und aus den Speichern kommen Frost und Kälte.
Durch Gottes Atem gibt es kaltes Eis
Und in der Enge liegt des Wassers Weite.
Mit Hagel auch betastet er die Wolken
Und Wolken streuen lichte Blitze aus.
Das alles wendet sich nach seiner Führung,
Gebietet er der ganzen Erde doch.
Es sei zur Rute für die Schuld der Menschen,
Es sei zum Segen, wie er es gebietet.
Vernimm dies alles, Hiob, hör mir zu,
Steh still, beachte Gottes Wunderwerke!
Begreifst du es, wenn Gott erteilt den Auftrag
Und lässt die Blitze seiner Wolken leuchten?
Begreifst du denn die Formen des Gewölks,
Die Wunder des an Weisheit ganz Vollkommnen?
Du, dessen Kleider schon zu heiß dir werden,
Wenn ruht die Erde träge von dem Südwind?
Wölbst du denn mit dem Ewigen den Himmel,
Der fest ist wie ein festgegossner Spiegel?
Tu du uns kund, was wir ihm sagen sollen!
Nichts können sagen wir vor lauter Dunkel!
Soll ihm gemeldet werden, dass ich rede?
Wollt je ein Mensch, dass er vernichtet werde?
Und nun, man kann das Sonnenlicht nicht schauen,
Das also hell am hohen Himmel leuchtet,
Wenn Wind daherfuhr und den Himmel fegte
Und wenn von Norden kommt der klare Lichtglanz
Und Gott erscheint in seiner lichten Glorie,
El Shaddai, den erfassen nicht die Menschen,
Ihn, der gewaltig an Gericht und Macht.
Und darum sollen fürchten ihn die Menschen,
Er nämlich schaut nicht an die Weisheitsstolzen.
FÜNFTER AKT
JAHWE
Wer verdunkelt tiefen Ratschluß
Da mit Worten ohne Einsicht?
Wie ein Mann die Lenden gürte!
Ich frag dich und du gib Antwort!
Wo warst du, als ich die Welt schuf?
Sage es, besitzt du Einsicht!
Wer bestimmte ihre Maße?
Sag es mir, du bist ja weise!
Wer hat ihr gespannt die Messschnur?
Worauf stehen ihre Pfeiler,
Wer hat eingesetzt den Eckstein
Beim Gejauchz der Morgensterne
Und der Göttersöhne Jubel?
Wer verwahrte denn die Meerflut
Sicher hinter ihrer Pforte,
Als das Meer hervorgebrochen,
Es aus Mutterschoß hervorkam?
Ich Gewölk zu seinem Kleid schuf,
Dunkle Nacht zu seiner Windel,
Als ich ihm die Grenze setzte
Und die Tore und die Riegel,
Sprach: Bis hierher sollst du kommen,
Hier nun sollen sie sich legen,
Deine Wogen übermütig!
Hast dem Morgen du geboten,
Morgenrot den Ort gewiesen,
Daß es fasst den Saum der Erde,
Frevler abgeschüttelt werden?
Wie in Siegelton verwandelt
Sie verfärbt sich wie Gewänder.
Frevlern wird ihr Licht entzogen,
Aufgereckter Arm zerschmettert.
Kamst du zu des Meeres Quelle,
Gingst du auf dem Meeresboden?
Tat sich dir des Todes Tor auf,
Schautest du des Dunkels Pforte?
Schautest du der Erde Breite?
Sag es, weißt du dieses alles!
Wo ist doch der Weg zum Orte,
Zu der Stätte, wo das Licht wohnt?
Und die Nacht, wo ist ihr Wohnort?
Hole sie an ihre Stätte,
Bringe sie an ihren Wohnort!
Damals bist du ja geboren,
Deiner Tage Zahl ist riesig.
Sahst du, wo der Schnee gespeichert,
Wo der Hagel aufbewahrt wird?
Aufgespart er für die Drangsal,
Für den Tag des großen Streites!
Zeig den Weg, wo sich der Wind teilt,
Wo der Ostwind übers Land weht!
Zeige den Kanal des Regens
Und den Weg von Blitz und Donner!
Kannst du denn es regnen lassen
Auf die menschenleere Wüste?
Kannst du sättigen die Öde,
Wüsten Gras entsprießen lassen?
Hat der Regen einen Vater,
Taues Tropfen einen Zeuger?
Sag, aus wessen Mutterschoße
Ist das Eis hervorgegangen?
Sag es, wer da hat geboren
Weißen Rauhreif unterm Himmel?
Wasser werden fest wie Felsen,
Fluten schließen sich zusammen.
Kannst du denn die Bande lösen
Von dem Sternbild der Plejaden
Und Orions Gürtel lösen?
Führst denn du die Tierkreisbilder
Einzeln durch des Mondes Häuser?
Leitest du den Großen Bären
Und mit ihm den Kleinen Bären?
Kennst du himmlische Gesetze
Und die Herrschaft der Gestirne
Über diese Welt der Erde?
Hebst zur Wolke du die Stimme
Und gibt Antwort dir der Regen?
Sendest du denn aus die Blitze,
Daß sie sagen: Wir gehorchen?
Wer legt Weisheit in das Dunkel,
Wer erteilt Vernunft den Lüften?
Wer zählt Wolken ab mit Weisheit
Und des Himmels volle Schläuche,
Sag, wer legt sie um die Hüften,
Wenn das Erdreich fließt zusammen
In den dichten Regengüssen
Und zusammen kleben Schollen?
Jagst du für den Löwen Beute,
Stillst die Gier der jungen Löwen,
Liegend an den Lagerplätzen,
In dem Dickicht auf der Lauer?
Wer bereitet denn dem Raben
Nahrung, schreien seine Jungen
Auf zu Gott aus Speisemangel,
Sperren weit auf ihren Schnabel?
Weißt du denn um das Gebären,
Die Geburt der Felsengemsen?
Kennst du einer Hirschkuh Kreißen?
Zählst die Monde ihres Tragens?
Wann sie zum Gebären kommen?
Wie sie niederkauern, lassen
Ihre Jungen dann durchbrechen,
Werden frei von ihren Wehen!
Ihre Jungen werden kräftig
Und sie wachsen auf im Freien,
Eilen, nicht zurückzukehren!
Wer hat Esel freigelassen,
Dem ich Wüsten gab zur Wohnung
Und die Steppe zur Behausung?
Er verlacht den Lärm der Städte,
Hört nicht das Geschrei des Treibers.
Berge sieht er an als Weide
Und er schaut nach allem Grünen.
Wird dir wohl der Wildstier dienen,
Ruhen nachts an deiner Krippe?
Kannst du wilde Ochsen fesseln,
Wird er deine Felder pflügen?
Traust du ihm, weil er so stark ist,
Gibst ihm den Ertrag der Ernte?
Glaubst du, dass er wiederkomme,
Saat auf deiner Tenne sammeln?
Schau den Fittich an der Straußin,
Ist denn etwa stark die Schwinge?
Überlässt die Straußenmutter
Ihre Eier doch der Erde,
Legt sie einfach auf den Boden,
Ob ein Fuß sie auch zertrete,
Wilde Tiere sie zerstampfen!
Hart ist gegen ihre Jungen
Eine Straußin wie zu Fremden,
Ganz umsonst ist ihre Mühe.
Gott ließ Klugheit sie vergessen,
Gab ihr keinen Teil an Weisheit!
Aufgescheucht verlacht die Straußin
Selbst das Roß und seinen Reiter!
Gibst dem Roß du Kraft von Helden?
Gibst du ihm die lange Mähne?
Lässt es springen wie den Heuschreck?
Prächtig schnaubt das Roß, wie furchtbar!
Schaut zum Talgrund und erfreut sich,
Kraftvoll zieht es gegen Krieger,
Lacht der Furcht, sich nicht erschreckend,
Wendet sich nicht um vor Schwertern,
Auf dem Rosse klirrt der Köcher
Und der lange Speer, die Lanze.
Ungestüm schlürft es den Boden,
Beim Ertönen der Trompete
Hält das Roß nicht stand auf Erden,
Bei dem Blasen der Trompete
Hört das Roß man wiehern: Hui!
Schon von fern den Kampf es wittert,
Hört der Führer Donnerrufe
Und das Schlachtgeschrei der Krieger.
Ist es denn dank deiner Einsicht,
Daß die Schwingen hebt der Falke,
Fittich breitet aus gen Süden?
Ist es denn auf deine Weisung,
Daß der Adler fliegt hoch oben,
Baut sein Nest auf Bergesgipfeln?
Auf den Felsenspitzen horstend
Hockt er auf des Felsen Hochwacht,
Seinen Fraß erspäht von dort er,
Ferne blicken seine Augen.
Blut nur schlürfen seine Jungen,
Wo Erschlagne sind, da ist er.
Hadern willst du mit El Shaddai?
Der Ankläger gebe Antwort!
HIOB
Ich, zu gering bin ich, was soll ich sagen?
Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
Einmal hab ich geredet, tu’s nicht wieder,
Und zweimal, werde es nicht wieder tun!
JAHWE
Wie ein Mann die Lenden gürte!
Ich frag dich und du gib Antwort!
Machst du gar mein Recht zunichte
Und willst mich ins Unrecht setzen,
Daß du selber Recht behaltest?
Hast du einen Arm wie Shaddai,
Kannst du donnern wie der Schöpfer?
Schmücke dich mit Adel, Hoheit!
Kleide dich in Glanz und Glorie!
Lass die Zornausbrüche sprühen,
Wirf du jeden Stolzen nieder
Nur mit Einem deiner Blicke!
Und zermalme Gottesleugner,
Die in sich zusammensinken!
Bring sie allzumal zum Staube,
Banne sie ins Reich der Toten!
Dann will ich dich loben, Hiob,
Daß dein Arm dir Sieg verschaffte.
Siehe nur den Leviathan,
Den ich schuf wie auch dich selber,
Wie er Gras frisst wie die Rinder.
Seine Kraft steckt in den Lenden,
Seine Stärke in den Muskeln,
Steif sein Schwanz wie eine Zeder,
Seine Sehnen dicht verschlungen,
Seine Knochen erzne Röhren,
Seine Beine Eisenstäbe.
Erstling er von Gottes Walten,
Futter tragen ihm die Berge,
Alle Feldestiere spielen,
Lagernd unter Lotosbüschen,
Im Versteck von Gras und Schilfrohr.
Lotosbüsche überdachen
Ihn als seine Schattenspender,
Wird umrahmt von Baches Weiden.
Wenn der Sturm rauscht, bangt er doch nicht,
Ruhig bleibt der Leviathan,
Quillt auch gegen ihn der Jordan.
Wer kanns bei den Zähnen packen,
Ihm durchbohren seine Nase?
Kannst du Behemoth wohl angeln,
Niederziehen seine Zunge?
Schnur ihm durch die Nase ziehen,
Seine Backen ihm durchbohren?
Wird er dir viel Flehens machen
Oder gute Worte geben?
Wird er Pakte mit dir schließen,
Daß du ihn zum Sklaven habest?
Spielst du mit ihm wie mit Vögeln,
Kannst ihn fangen für die Mädchen?
Feilschen um ihn die Genossen
Und verkaufen ihn an Händler?
Kannst du seine Haut bespicken,
Seinen Kopf mit Fischharpunen?
Leg an ihn nur deine Hand an,
Denke, was das für ein Kampf ist,
Nie wirst du es wieder machen.
Deine Hoffnung wird betrogen,
Du verlierst schon bei dem Anblick.
Keiner jemals darf ihn reizen,
Keiner wäre je so tollkühn,
Wer vermöcht ihm standzuhalten?
Wer trat jemals ihm entgegen
Und blieb heil an seinen Gliedern?
Wer wohl unterm ganzen Himmel?
Ich schweig nicht zu seinem Schwatzen,
Seinem aufgeblasnen Prahlen
Über seine Heldentaten!
Wer hat ihm das Kleid gehoben?
Wer dringt ein in seine Zähne,
Des Gebisses Doppelreihen?
Rings um sein Gebiss ist Schrecken!
Wer riß auf ihm seinen Rachen,
Der mit Siegeln fest verschlossen?
Eines reiht sich an das andre,
Lücken drängen sich dazwischen.
Jedes hängt da fest am andern,
Alle schließen sich zusammen.
Niesend lässt er Licht erglänzen,
Seine Augen Frührots Wimpern.
Fackeln fahren aus dem Rachen,
Ihm entsprühen Feuerfunken.
Dampf dringt vor aus seinen Nüstern
Wie aus einem heißen Kochtopf.
Heißer Kohle gleich sein Atem,
Flammen sprühn aus seinem Rachen.
Stärke wohnt auf seinem Halse,
Vor ihm tanze die Verzagtheit.
Fest sind seines Leibes Wampen,
Fett bewegt an ihm sich gar nicht.
Und sein Herz ist fest wie Felsen,
Wie ein Mühlstein fest gegossen.
Regt er sich, so bangen Wogen,
Sich verkriecht die Meeresbrandung.
Hält das Schwert nicht stand im Kampfe,
Lanze nicht, noch Pfeil und Panzer.
Strohgleich achtet er das Eisen,
Für verfaultes Holz die Erze.
Bogen kann ihn nicht verjagen,
Schleudersteine sind wie Stroh ihm,
Wie ein Strohhalm ist die Keule,
Und er lacht der Lanze Sausen.
Unter ihm sind scharfe Scherben,
Wie Dreschschlitten fährt durch Schlamm er.
Tiefe siedet wie ein Kessel,
Wasser gleicht dem Salbentöpfchen.
Hinter ihm der Pfad aufleuchtet,
Wogen sind wie Silberhaare.
Nichts kommt gleich ihm auf der Erde,
Er, geschaffen ohne Ängste,
Sinkt herab auf alles Hohe,
König aller stolzen Tiere!
HIOB
Ich weiß jetzt, dass du alles kannst, allein,
Nichts, was du denkst, ist je dir unerreichbar.
Wer da verhüllt den Ratschluß ohne Einsicht?
Ich sprach es aus in Unverstand, und darum,
Zu wunderbar ist, was ich nicht begreife!
So höre denn, o Herr, und lass mich reden:
Vom Hörensagen kannte ich dich nur,
Nun aber hat mein Auge dich geschaut!
Und darum widerruf ich, was ich sagte,
Bereue, tue Buß’ in Sack und Asche!
SPRÜCHE SALOMOS
I – IX
Sprüche Salomonis, Sohnes Davids,
König Israels war Salmone,
Zu verstehen Weisheit und Erziehung,
Einsicht zu gewinnen in die Weisheit,
In die Sprüche der Vernunft und Klugheit,
Zu erwerben die Erziehung, merkend
Auf Gerechtigkeit und Recht und Wahrheit,
Unerfahrenen zu geben Klugheit,
Jugendlichen heilige Erkenntnis
Und Besonnenheit. Es lausch der Weise
Und vermehre Einsicht und Erkenntnis,
Der Verständige erwerbe Künste,
Einsicht zu gewinnen in die Sprüche,
Weise Worte, heilige Orakel.
Ehrfurcht Jahwes ist Erkenntnis-Anfang.
Narren schmähen Weisheit und Erziehung.
Höre, o mein Sohn, die Zucht des Vaters,
Lausch der Unterweisung deiner Mutter,
Wie ein Kranz sind sie auf deinem Haupthaar
Und am Hals wie eine Silberkette.
Sohn, wenn dich die bösen Kerle locken,
Wenn dich Männer der Gewalt bereden,
Schenke ihnen nimmer deine Ohren.
Wenn sie sagen: Folg uns auf den Raubzug,
Lauern wollen wir aufs Blut der Menschen,
Den Unschuldigen die Netze stellen,
Wollen sie verschlingen wie die Hölle,
Blühende ins Grab hinunterziehen.
Großen Reichtum werden wir erlangen,
Unsre Häuser füllen mit der Beute.
Und du wirfst das Los in unsrer Mitte,
Soll Ein Beutel sein für alle Räuber.
Sohn, dann gehe nicht auf ihren Wegen,
Deinen Fuß entferne ihren Steigen,
Ihre Füße laufen rasch zum Bösen,
Sie vergießen leicht das Blut der Menschen.
Denn vergeblich wird das Netz geworfen
Vor den Vogelaugen aller Vögel,
Auf das eigne Menschenblut sie lauern,
Stellen ihren Seelen eine Falle.
So ist das Ergehen aller Räuber.
Denn die Seele nimmt es dem Besitzer.
Ewge Weisheit laut ruft auf der Straße,
Auf dem Platz erhebt sie ihre Stimme,
Durch den Lärm der Kreuzung ruft sie, rufend
In den Toren steht sie, predigt Umkehr.
In den Städten spricht sie ihre Sprüche:
Ach wie lange liebt ihr Toren Torheit,
Ach wie lang ihr Lüsternen die Wollust,
Haßt ihr Gottvergessenen Erkenntnis?
Kehrt zu meiner Weisung um, spricht Weisheit,
Denn ich werde meinen Geist ergießen,
Wissen lassen euch der Weisheit Worte.
Weil ich rief, ihr doch nichts wissen wolltet,
Meine Hand ausstreckte, niemand merkte,
Nicht befolgtet ihr der Weisheit Ratschlag
Und habt Weisungen nicht angenommen,
Darum lache ich bei eurem Unglück,
Spotte beim Eintreffen eures Grauens,
Wenn das Grauen eintrifft wie Gewitter,
Unglück kommt herbei wie eine Windsbraut,
Wenn hereinbricht Drangsal und Bedrückung.
Ruft ihr dann, so geb ich keine Antwort,
Suchen werdet ihr und doch nicht finden.
Dafür daß ihr hasstet die Erkenntnis
Und die Ehrfurcht nicht vor Gott erwähltet,
Angenommen nicht der Weisheit Ratschlag,
Alle meine Weisungen verschmähtet.
Essen werdet ihr des Weges Früchte,
An den Planungen euch überfressen.
Denn der Toren Abfall wird sie töten,
Tödlich ist der Narren eitle Einfalt.
Doch wer mir gehorcht, wird sicher wohnen,
Sorglos vor dem Grauen alles Übels.
Söhnlein, wenn du meine Worte annimmst,
Meine Weisungen bei dir bewahrest,
Daß dein Ohr aufmerket auf die Weisheit,
Wirst dein Herz du lenken zum Verständnis.
Wenn du die Verständigkeit erflehest,
Dem Verständnis hingibst deine Stimme,
Suchest das Verständnis du wie Silber
Und verborgne Schätze in der Tiefe,
Dann wirst du verstehen Ehrfurcht Jahwes
Und erfinden die Erkenntnis Gottes,
Denn die Gottheit Jahwe spendet Weisheit,
Jahwes Mund Verständnis und Erkenntnis,
Jahwe speichert Redlichen die Hilfe,
Ist ein Schild für die vollkommen wandeln,
Zu bewahren die gerechten Pfade,
Zu beschützen Wege seiner Frommen.
Dann wirst du Gerechtigkeit verstehen
Und Geradheit, jeden Weg des Guten,
Weisheit wird dir in die Seele fließen
Und Erkenntnis deinem Geiste wohltun.
Die Besonnenheit wird dich bewachen,
Die Verständigkeit wird dich behüten,
Dich den bösen Wegen zu entreißen,
Von dem Manne, der Verkehrtes redet,
Die verlasssen die geraden Pfade,
Um zu wandeln auf den finstern Wegen,
Die sich freuen, Böses anzufangen,
Jubeln über die verkehrten Wege,
Deren Pfade sind verdreht, verdorben,
Irre gehn sie auf den breiten Straßen;
Auch dich zu entreißen eitler Dirne,
Fremder Frau, die ihre Worte glättet,
Die verläßt den Liebling ihrer Jugend,
Die vergißt die Ehe ihres Gottes;
Denn zum Tode senkt sich ihre Hütte
Und zu den Verstorbnen ihre Bahnen;
Alle, die zu ihr eingehen, sterben,
Kehren nimmer auf den Pfad des Lebens.
Lerne Weisheit mit dem Ziel des Glaubens,
Daß du wandelst auf dem Weg des Guten,
Achtest auf die Pfade der Gerechten,
Denn die Wahrheit in dem Herzen tragen,
Werden wohnen in dem guten Lande,
Die Vollkommnen werden übrig bleiben.
Gottvergessne werden ausgerottet
Und die Ungetreuen ausgerissen.
Söhnchen, nicht vergesse meine Lehre,
Meine Weisungen bewahr im Herzen,
Lange Tage, lange Lebensjahre,
Wohlbefinden werden sie dir mehren.
Liebe, Treue sollen bei dir bleiben,
Binde sie um deinen Hals, mein Söhnchen,
Schreib sie auf die Tafel deines Herzens.
So wird sich der Weisheit Antlitz neigen,
So wirst du erlangen gute Einsicht
In den Augen Gottes und der Menschen.
Traue Jahwe du von ganzem Herzen,
Stütz dich nicht aufs eigene Verständnis.
Denk an ihn auf allen deinen Wegen,
Er wird ebnen deine Lebenspfade.
Sei nicht in den eignen Augen weise,
Fürchte Jahwe, weiche von dem Bösen!
Heilung wird das sein für deinen Nabel
Und Erquickung für den ganzen Körper.
Ehre Jahwe du mit deinen Gütern
Und den Erstgeburten deines Reichtums,
Überfließen werden deine Scheunen
Und die Vorratskammern überfließen
Und von Traubenmoste deine Kufen.
Die Ermahnung Jahwes, Sohn, verwirf nicht,
Sei geduldig du des Vaters Strafe.
Denn wen Jahwe liebt, wird er erziehen,
Wie des Vaters Zucht am Lieblingssöhnchen!
Wohl dem Menschen, der erlangt die Weisheit,
Wohl dem Menschen, der erreicht Verständnis.
Besser ihr Erwerb als Silberreichtum,
Besser ihr Ertrag als feines Gelbgold.
Ihre Kostbarkeit unübertrefflich
Übertrifft auch die Korallen kostbar.
Was du schätzest, ihr ists nicht vergleichbar.
Lange Tage trägt sie in der Rechten,
In der Linken Ehre, Ruhm und Reichtum.
Ihre Wege sind der Wonne Wege,
Alle ihre Steige Wohlbefinden.
Lebensbaum ist sie für die ihr Treuen,
Wer sie fasst, der wird beglückt und selig.
Jahwe gründete die Welt in Weisheit,
Stellte auf den Himmel in Verständnis.
Ozeane brachen aus dem Wissen
Und die Wolken träufeln Regen nieder.
Sohn, nicht soll sie deinen Augen weichen,
Du bewahre Umsicht, Weitsicht, Einsicht,
Diese werden Leben deiner Seele
Und ein Schmuck für deinen Hals, mein Söhnchen.
Sicher wirst du deine Wege gehen,
Und dein Fuß wird nicht an Steine stoßen.
Legst du dich, du brauchst dich nicht zu fürchten,
Liegst du, ist dein Schlummer süß und lieblich.
Fürchte du dich nicht vor jähem Schrecken,
Nicht vorm Untergang der Gottvergessnen,
Jahwe wird dir Zuversicht und Hoffnung,
Deinen Fuß bewahren vor der Falle.
Weigere Bedürftigen nichts Gutes,
Steht es in der Macht nur deiner Hände.
Sag dem Nächsten nicht: Zurück dich wende,
Morgen geb ich – hast dus bei dir heute.
Schaffe deinem Nächsten nimmer Böses,
Wohnt er arglos neben deinem Hause.
Führe Rechtsstreit nicht mit einem Menschen
Ohne Grund, wenn er getan nichts Böses.
Sei nicht neidisch auf die Übeltäter,
Nicht entscheide dich für ihre Wege,
Ungetreue sind ein Greuel Jahwe,
Den Aufrichtigen gilt sein Vertrauen.
Jahwes Fluch ist in dem Haus der Bösen,
Segen in der Wohnung der Gerechten.
Wahrlich, wahrlich, Jahwe spottet Spöttern,
Den Demütigen gibt Gnade Jahwe.
Ehre werden erben fromme Weise,
Eitle Narren tragen ihre Schande.
Höret, meine Söhne, ihr Geliebten,
Eures Herzensvaters Sittenlehre.
Gute Lehre geb ich euch in Weisheit,
Mein Gesetz und meine Weisung laßt nicht.
Ich war selber Sohn von einem Vater,
Zart und einzig Liebling einer Mutter.
Vater unterwies mich, hat gesprochen:
Halte fest mein Wort mit deinem Herzen.
Wahre die Gebote, lebe, lebe!
Weisheit dir erwirb, erwirb Erkenntnis,
Nicht vergesse Weisheit, Jahwes Weisheit,
Weich nicht von den Reden meines Mundes.
Laß sie nicht, denn sie beschützt dich sicher.
Weisheits-Anfang ist: Erwirb dir Weisheit
Und mit aller Kraft erwirb Erkenntnis.
Schätze hoch sie, sie wird dich erhöhen,
Rühme sie, wenn du umarmst sie liebend!
Sie gibt deinem Haupt den Kranz der Schönheit,
Schenkt dir eine königliche Krone!
Höre, Söhnchen, lausche meinen Reden,
Lebensjahre werden sich dir mehren.
Weisen will ich dir den Weg der Weisheit,
Gehen lassen dich auf rechten Wegen.
Deinem Wandeln sind nicht eng die Schritte,
Wirst du laufen, wirst du doch nicht straucheln.
Laß nicht nach, halt fest an der Erziehung,
Achte auf die Zucht, sie ist dein Leben.
Gottvergessner Pfade nicht betrete,
Gehe nicht einher der Bösen Wege.
Liegen laß der Bösen breite Straßen,
Weich von breiten Straßen, geh vorüber,
Böse schlafen nicht, bevor sie lästern,
Sie sind schlaflos, stellen sie nicht Fallen.
Sie verspeisen gottlos Brot der Torheit,
Trinken von dem Trunke der Gewalttat.
Aber der Gerechten schmale Pfade
Sind wie Herrlichkeit des Sonnenaufgangs,
Steigend, leuchtend zum Zenit des Tages.
Finsternis ist Gottvergessner Straße,
Merken selber nicht, wodurch sie straucheln.
Söhnchen, merke du auf meine Worte,
Meinen Reden neige deine Ohren.
Deinen Augen weiche nicht die Weisheit,
Wahre sie im Innern deines Herzens.
Ewges Leben ist mein Wort dem Finder
Und dem ganzen Leib Genesung, Heilung.
Mehr als Schätze hüte deine Seele,
Denn sie ist die Quelle deines Lebens.
Lege ab von dir den Trug der Lippen
Und entferne Sünden deiner Zunge.
Deine Augen sollen grade blicken,
Deine Wimpern schauen grad und strahlend.
Ebne du die Wege deiner Füße,
Jede deiner Strecken sei befestigt.
Nicht nach rechts und nicht nach links abweiche,
Halte ferne deinen Fuß vom Bösen.
Söhnchen, willig lausche meiner Weisheit,
Meiner Einsicht leihe du dein Lauschen,
Wahre Überlegungen der Weisheit,
Deine Lippen wahren die Erkenntnis.
Honig träufelt fremder Dirne Lippe,
Glatter ist als Balsamöl ihr Gaumen.
Doch das Ende ist wie Wermut bitter,
Scharf ist sie wie Schwerter doppelschneidig.
Ihre Füße wandeln zu den Toten,
Ihre Schritte streben in die Hölle.
Nicht schlägt ein sie Wege ewgen Lebens,
Ihre Füße beben ohne Einsicht.
Meine Söhne, lauschet meiner Weisheit,
Weicht nicht von den Reden meines Mundes.
Bleibe fern der fremden Frau des Andern,
Nahe dich nicht ihrer Hütte Pforte,
Geb nicht andern deines Lebens Frische,
Unbarmherzigen die Kraft des Lebens,
Daß nicht sättigt Fremde dein Vermögen,
Deine Arbeit kommt ins Haus des Fremden,
Daß du stöhnen wirst an deinem Ende,
Wenn hinschwinden wird dein Fleisch und Körper
Und du redest: Ich verwarf die Mahnung,
Meine Seele Warnung und Erziehung,
Lauschte nicht dem Wort der Unterweiser,
Neigte nicht die Ohren meinen Lehrern.
Fast wär ich geraten an das Böse
Mitten in Gemeinschaft und Versammlung.
Wasser trink aus eigener Zisterne,
Fließendes aus deines Brunnens Mitte.
Sollen deine Quellen überfließen,
Wasserbäche auf die breiten Straßen?
Sie, sie sollen einzig sein dein eigen,
Aber nicht für andre Nebenbuhler.
Deine Quelle, die gebenedeite,
Ist dein Glück, die jugendliche Fraue,
Liebliche Gazelle, Anmut-Hindin.
Ihre Brüste sollen dich berauschen,
Sollst gesättigt sein an ihrem Busen,
Taumle immerfort in ihrer Liebe!
Warum taumelst du um eine Fremde,
Stöhnst vor Brüsten einer Götzensklavin?
Jahwes Augen sehen Menschenwege,
Er beachtet alle Menschenpfade.
Gottvergessnen fangen seine Sünden,
Fesseln ihn der eignen Sünden Fesseln.
Er stirbt an dem Mangel an Erziehung,
Taumelt hin in Größe seiner Torheit.
Sohn, wenn du gebürgt für deinen Nächsten,
Handschlag gabest für den fremden Menschen,
Bist verstrickt in Worten deines Mundes,
Also handle, Söhnchen, dich befreie,
Wenn du kamest in die Hand des Nächsten,
Wirf dich nieder und bestürm den Nächsten,
Gönne nimmer Schlummer deinen Augen
Und den Schlaf nicht deinen Augenwimpern.
Wie ein Hirsch befrei dich aus den Händen,
Wie ein Vogel aus der Hand des Fängers.
Zur Ameise wandele, du Fauler!
Siehe ihre Wege, werde weise,
Die nicht Führer hat, nicht Treiber, Herrscher,
Die ihr Brot bereitet sich im Sommer,
Sammelt in der Ernte ihre Nahrung.
Ach wie lang, du Fauler, liegst du schlummernd,
Wann erhebst du dich von deinem Schlummer?
Noch ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer?
Ineinanderlegen deiner Hände?
Und es kommt die Eilende, die Armut,
Wie ein Wilddieb naht sich dir der Mangel.
Menschen Belials, der Sünde Menschen
Sind, die wandeln in des Mundes Falschheit,
Augenzwinkernd, stoßend mit den Füßen,
Zeigend mit den Fingern auf die andern,
Herzenskrumme, Böses nur bereitend,
Streitigkeiten auf der Erde stiftend.
Doch urplötzlich naht ihm sein Verderben,
Jäh wird er zerbrochen, ohne Heilung.
Sechs sind, welche Jahwe tief verabscheut,
Sieben sinds, die Greuel seiner Seele:
Stolze Augen und gespaltne Zungen,
Hände, die vergießen Blut unschuldig,
Herz, das Sündenanschlag vorbereitet,
Füße, eilig laufend zu dem Bösen,
Lügenbläserei der falschen Zeugen
Und wer Streit veranlaßt bei Geschwistern.
Wahre, Sohn, die Weisung deines Vaters,
Laß nicht von der Botschaft deiner Mutter.
Binde immerfort sie um das Herze,
Winde sie um deinen Hals, mein Söhnchen.
Leiten sie dich doch bei deinem Gehen,
Wachen über dich bei deinem Liegen,
Und erwachst du, werden sie dich grüßen.
Leuchte ist die Weisung, Licht die Botschaft,
Weg des Lebens ist dir die Erziehung,
Dich zu wahren vor der bösen Dirne,
Vor der Schmeichelei der Fremden-Zunge.
Nicht begehre sie in deinem Herzen,
Nicht begehre sie um ihre Schönheit,
Laß dich fangen nicht von ihren Wimpern.
Zu der Hure kommst du für ein Brötchen,
Doch die Gattin kostet dich die Seele.
Trägt wer Feuer in der Manteltasche
Und es brennen ihm nicht seine Kleider?
Geht wohl jemand auf erhitzten Kohlen,
Aber ihm verbrennen nicht die Füße?
So, wer eingeht zu der Frau des Nächsten,
Jeder wird gestraft, der sie berührte.
Man verachtet nicht den Dieb, den Räuber,
Wenn er stiehlt aus übergroßem Hunger,
Siebenfach ersetzt es der Ertappte,
Er gibt seines Hauses ganze Habe.
Ehebrecher, sie sind unvernünftig,
Ein Verderber seiner Seele tut es.
Schaden trifft ihn, Schmach trifft ihn und Schande,
Nimmer wird getilgt ihm seine Sünde.
Eifersucht ist Zorn und Grimm des Mannes,
Er wird schonen nicht am Tag der Rache.
Er nimmt Rücksicht nicht auf Sühnegelder,
Wird nicht willig dir, gibst du Geschenke.
Lieber Sohn, bewahre meine Reden,
Speichre bei dir meiner Weisheit Weisung.
Wahre meine Weisungen und lebe,
Wahre Weisheit wie des Auges Tochter.
Binde sie um deinen Ehefinger,
Schreibe sie auf deines Herzens Tafel.
Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester!
Die Erkenntnis rufe deine Freundin!
Dich zu wahren vor der losen Dirne,
Vor der Fremden mit der glatten Zunge.
Nämlich durch die Fenster meines Hauses
Schaute ich und durch die Fenstergitter,
Und da sah ich einen armen Toren,
Einen Jüngling unter jungen Narren,
Der in ihrem Winkel ging die Straße
Und betrat den Pfad zu ihrer Hütte
In der Dämmerung zur Abendstunde,
Als die Nacht kam, Finsternis des Dunkels.
Siehe, jene Frau trat ihm entgegen:
Hurenkleider und verborgne Seele,
Leidenschaftlich sie und ungefesselt,
Nicht in ihrer Hütte blieben ihre Füße,
Auf der Gasse bald, bald auf dem Marktplatz,
Bald auflauernd ihm in dunklen Winkeln.
Hielt sie fest sich an ihm fest und küsst ihn,
Heißen Angesichtes zu ihm sprechend:
Auf mir waren Heil- und Friedensopfer,
Heute hab erfüllt ich mein Gelübde.
Darum ging ich aus, dir zu begegnen,
Suchte dich und habe dich gefunden.
Teppiche auf meinem Ruhebette,
Buntgestreifte Seide aus Ägypten,
Auch besprengt das Bett mit Myrrhedüften
Und mit Aloe- und Zimt-Parfümen.
Komm, wir saugen Liebe bis zum Morgen,
Komm, wir trinken Liebestrank mit Minze.
Denn mein Ehemann ist nicht im Hause,
Der er wandert lange ferne Wege.
Seinen Beutel hat er mitgenommen,
Erst zur Nacht des Neumonds kommt er wieder.
So hat sie ihn lieblich überredet
Und geneigt gemacht durch Redekünste,
Ihn verführt durch Glätte ihrer Zunge.
Augenblicklich folgt er ihren Reizen,
Wie ein Ochse wird geführt zur Schlachtung,
Wie ins Netz gefangen geht der Vogel,
Bis ein Pfeil ihm seine Galle spaltet,
Er gefangen ward von ihrer Spange.
Er erkennt nicht, daß es gilt die Seele!
Meine Söhne, lauscht auf meine Worte
Und vernehmt die Reden meines Mundes.
Bieg dein Herz nicht ab auf ihre Wege,
Irre nicht umher auf ihren Steigen.
Viele sind es nämlich, die Durchbohrten,
Die sie hingerichtet hat durch Schönheit,
Ohne Zahl sind die erschlagnen Männer.
Höllenweg der Weg zu ihrer Hütte,
Welche sinkt ins Brautgemach des Todes.
Ists nicht so? Die Weisheit ruft vernehmlich,
Die Erkenntnis anhebt ihre Stimme.
Auf dem Gipfel, auf der Höh der Wege,
An der Wege Kreuzung steht sie redend.
An den Eingangstoren zu den Städten,
Auf der Städte Plätzen ruft sie deutlich:
Männer ihr! An euch ergeht mein Rufen,
Meine Stimme an die Menschensöhne.
Lernt, ihr Unerfahrenen, die Klugheit
Und ihr Trotzigen lernt Herz und Seele.
Hört, ihr Menschensöhne, Edles red ich,
Meiner Lippen Öffnen ist die Wahrheit.
Wahrheit, nichts als Wahrheit spricht mein Gaumen,
Gottvergessenheit ist mir ein Greuel.
Redlich sind die Reden meines Mundes,
Ohne Hinterlist und ohne Krummheit.
Sie sind Klarheit dem, der da vernünftig,
Zuverlässig Findern der Erkenntnis.
Nehmet meine Zucht an und nicht Silber
Und Erkenntnis lieber als das Feingold.
Weisheit ist doch besser als Korallen,
Allen Schätzen ist sie unvergleichbar.
Ich, die Weisheit, wohne bei der Einsicht,
Der Besonnenheit Erkenntnis hab ich,
Ehrfurcht Jahwes ist das Bosheit-Hassen,
Hochmut, Hoffahrt, Stolz und böser Wandel
Und die Lügenzunge sind mir Greuel.
Bei mir ist der Rat und ist die Umsicht,
Ich bin die Vernunft, bei mir ist Stärke.
Durch mich haben Könige die Herrschaft,
Haben Ruhm und Ehre Würdenträger.
Durch mich herrschen Fürsten, alle Edlen,
Richten alle die gerechten Richter.
Ich, die Liebenden der Weisheit lieb ich,
Und wer Weisheit suchet, der wird finden.
Reichtum ist und Ehre ist mein Anteil
Und Gerechtigkeit und edle Güter.
Besser meine Frucht als Gold und Feingold,
Mein Ertrag als das geprüfte Silber.
Weisheit wandelt auf gerechten Wegen,
Die Gerechtigkeit sind ihre Steige,
Auszuteilen meinen Minnern Wohlfahrt,
Die Schatzkammern fülle ich aus Gnade.
Jahwe zeugt mich in des Weges Anfang,
Erstes seiner Werke nin ich ewig,
Eingesetzt ich in den Ewigkeiten,
Anfang, von dem Anbeginn der Erde,
In der Meere Nichtsein ich geboren,
In der wasservollen Quellen Nichtsein.
Ehe wurden eingesenkt die Berge,
Vor den Hügeln wurde ich geboren.
Vor der Länder Schaffung und der Fluren
Ward ich und vorm ersten Staub des Festlands.
Als er aufgestellt das Reich der Himmel,
Abgesteckt den Kreis des Meeresspiegels,
Wolken er befestigt in der Höhe,
Stark gemacht die reinen Wasserquellen,
Er dem Ozean die Grenze setzte,
Daß die Wasserflut nicht überströmte,
Er gelegt das Fundament der Erde,
War ich bei ihm, war ich ihm zur Seite,
Throngenossin – Liebling – Architektin!
Ich war sein Ergötzen alle Tage,
Scherzte allezeit vor seinem Antlitz,
Spielend auf dem Runde seiner Erde,
Mein Ergötzen sind die Menschensöhne.
Höret also, meine Söhne, lauscht mir,
Glücklich sind, die meine Wege wahren.
Hört Erziehung, Söhne, werdet weise,
Laßt nicht von der Züchtigung der Weisheit.
Glücklich der, der lauschet meinen Worten,
Wachend Tag für Tag an meinen Pforten,
Zu bewahren meiner Pforten Flügel.
Denn wer findet mich, der findet Leben
Und erlangt von Jahwe Wohlgefallen.
Wer verfehlt mich, schädigt seine Seele,
Tod nur lieben jene, die mich hassen.
Fraue Weisheit hat ihr Haus gebauet,
Aufgerichtet ihre sieben Säulen,
Hat geschlachtet Fleisch, gemischt den Mischwein,
Hat bereitet ihre Tafelrunde,
Ausgesandt hat sie die weisen Mägde,
Ladend auf den Gipfeln hoher Städte.
Wer ist unerfahren, komme hierher!
Zu dem Unverständigen sie redet:
Komm und iß von dem geweihten Brote,
Trink vom reinen Wein, den ich gemischt hab.
Umkehr, Unerfahrene, und lebet!
Schreitet auf dem Wege der Erkenntnis!
Wer den Spötter mahnt, wird selbst verspottet.
Wer zurechtweist Gottvergessne, Schmach ihm.
Weise nicht zurecht gottlosen Spötter,
Sonst wird er dich hassen und verachten.
Weise du zurecht allein den Weisen,
Denn er wird dich lieben und verehren.
Gib dem Weisen und er wird noch weiser.
Lehre den Gerechten, er wird klüger.
Weisheits-Anfang ist die Jahwe-Ehrfurcht
Und Vernunft Erkenntnis ist des Höchsten.
Durch mich werden reichlich deine Tage
Und vermehrt die Jahre deines Lebens.
Bist du weise, bist dir selber weise,
Bist ein Spötter, selbst wirst du zu Spotte.
Weibchen Torheit ist voll Leidenschaften,
Unerfahren, kennt sie nicht Erkenntnis,
Sitzet an des Hauses offnen Türen,
Sitzt auf einem Thron in hohen Städten,
Einzuladen Wandelnde des Weges,
Die geradeaus gehn ihre Pfade.
Wer ist unerfahren, komme hierher!
Und zum Unverständigen sie redet:
Süß allein ist das gestohlne Wasser
Und verbotne Früchte schmecken lieblich.
Er erkennt nicht, daß dort sind Verstorbne,
Ihre Gäste in der Hölle Tiefen!
X
1 Die Sprüche Salomos. Ein weises Kind ist die Freude eines Vaters, ein törichtes Kind die Trauer einer Mutter.
2 Schätze, die vom Bösen kommen, geben keinen Nutzen, aber Aufrichtigkeit bringt die Rettung vom Tod.
3 Jahwe lässt den Geraden nicht hungern, sondern er macht die Gier der Gottlosen nichtig.
4 Eine schlaffe Hand bringt Armut, aber die Hand des Fleißigen bringt Reichtum.
5 Die Erntezeit ist das Zeichen der Vernünftigen, die zur Erntezeit schlafen, sind das Zeichen der Wertlosen.
6 Der Segen ist auf dem Kopf der Aufrechten, aber der Mund der Gottlosen ist eine Hülle für Gewalt.
7 Der Aufrichtige wird mit Segnungen in Erinnerung gebracht, der Name des Bösen verfällt.
8 Der Weise des Herzens nimmt Befehle an, aber ein verdummter Idiot geht zum Ruin.
9 Jeder, dessen Wege ehrenhaft sind, geht sicher, aber wer krummen Wegen folgt, wird bald entlarvt.
10 Ein Augenzwinkern bringt Ärger, ein kühner Tadel bringt Frieden.
11 Der Mund der Frommen ist ein lebensspendender Brunnen, aber der Mund der Gottlosen ist ein Schutzschild für Gewalt.
12 Hass provoziert Streitigkeiten, aber Liebe entschuldigt alle Vergehen.
13 Auf den Lippen des Erkennens liegt Weisheit, auf dem Rücken eines Narren der Stock.
14 Die weisen Menschen speichern Wissen, aber der Mund eines Idioten bringt dem Ruin nahe.
15 Der Reichtum der Reichen ist ihre Hochburg, die Armut ist die Verderbnis der Schwachen.
16 Der Lohn des Aufrichtigen gewährt Leben, aber die Sünde ist alles, was der Böse verdient.
17 Wer an Disziplin festhält, geht zum Leben, wer die Korrektur ignoriert, geht in die Irre.
18 Die Lippen der Lügner sind eine Hülle für Hass, wer Verleumdungen äußert, ist ein Narr.
19 Eine Flut von Worten ist niemals ohne Fehler; wer die Lippen kontrolliert, ist weise.
20 Die Zunge des Aufrichtigen ist reinstes Silber, das Herz der Gottlosen ist verderblich.
21 Die Lippen der Frommen ernähren viele Völker, aber Dummköpfe sterben aus Mangel an Vernunft.
22 Der Segen Jahwes ist das, was Reichtum bringt, dazu hat harte Arbeit nichts hinzuzufügen.
23 Ein Dummkopf hat Freude am Falschen, der Intelligente an der Kultivierung der Weisheit.
24 Was die bösen Ängste über ihn bringen oder was ihm die aufrichtigen Wünsche als Geschenk bringen.
25 Wenn der Sturm vorbei ist, sind die Gottlosen nicht mehr, aber der Aufrechte steht für immer fest.
26 Wie Essig zu den Zähnen, Rauch zu den Augen, so die Faulen zu demjenigen, der sie sendet.
27 Die Furcht Jahwes fügt dem Leben Länge hinzu, die Jahre der Gottlosen werden verkürzt.
28 Die Hoffnung der Aufrichtigen ist Freude, die Erwartungen der Gottlosen werden zu nichts.
29 Der Weg des HERRN ist ein Wall für die Ehrlichen, für die Übeltäter nichts als Ruin.
30 Der Aufrichtige wird niemals weichen müssen, aber das Land wird den Bösen kein Heim bieten.
31 Der Mund des Aufrichtigen spricht Weisheit, die Zunge, die täuscht, wird abgeschnitten.
32 Die Lippen des Aufrichtigen wissen um Güte, der Mund der Gottlosen um Betrug.
XI
1 Ein falsches Gleichgewicht ist für Jahwe abscheulich, ein gerechtes Gewicht gefällt ihm.
2 Stolz kommt zuerst; Schande folgt bald; mit dem Demütigen wird die Weisheit gefunden.
3 Die Ehrlichen haben ihre eigene Ehrlichkeit zur Führung, die Verräter werden durch ihre eigene Perfidie ruiniert.
4 Am Tag der Vergeltung wird der Reichtum nutzlos sein, aber die Rechtschaffenheit rettet vom Tod.
5 Die Aufrichtigkeit der Guten macht ihren rechten Weg, die Bösen fallen durch ihre eigene Bosheit.
6 Ihre Rechtschaffenheit setzt die Ehrlichen frei, die Verräter werden von ihren eigenen Wünschen inhaftiert.
7 Die Hoffnung der Gottlosen geht mit dem Tod um, die Hoffnung, die in Reichtümer gesetzt wird, kommt zu nichts.
8 Der Aufseher entkommt dem Leid, der Böse tritt ihm statt.
9 Durch seinen Mund ist der Gottlose der Untergang seines Nächsten, aber durch das Wissen werden die Aufrechten bewahrt.
10 Wenn der aufrechte Gedanke die Stadt erfreut und wenn die Gottlosen ruiniert sind, ist es ein Freudenschrei.
11 Eine Stadt wird auf den Segen der Ehrlichen hin erhoben und durch den Mund der Gottlosen niedergerissen.
12 Wer auf einen Nachbarn herabschaut, hat keinen vernünftigen Sinn; der Intelligente hat eine Kontrolle auf der Zunge.
13 Ein Kleingläubiger lässt Geheimnisse ausgehen, der Vertrauenswürdige hält die Dinge verborgen.
14 Aus Mangel an Führung geht ein Volk zugrunde, Sicherheit liegt in vielen Ratgebern.
15 Wer für einen Fremden bürgt, tut sich selbst schaden, aber derjenige, der die Sicherheit nicht verliert, ist sicher.
16 Eine graziöse Frau erwirbt Ehre, gewalttätige Menschen erwerben Reichtum.
17 Treue Liebe bringt ihren eigenen Lohn, die Unbeweglichen verletzen ihr eigenes Selbst.
18 Enttäuschung krönt die Arbeit der Bösen, wer die Aufrichtigkeit sät, erntet eine feste Belohnung.
19 Wer aufrichtig ist, ist auf dem Weg ins Leben, wer immer das Böse verfolgt, auf dem Weg zum Tode.
20 Die scharfen Herzen sind dem HERRN abscheulich, der ihm lieb ist, dessen Wege sind untadelig.
21 Sei gewiß, die Gottlosen werden nicht ungestraft bleiben, aber das Geschlecht der Aufrichtigen wird nicht zuschanden.
22 Ein goldener Ring in der Schnauze einer Sau ist eine schöne Frau, die keine Diskretion hat.
23 Die Hoffnung der Aufrichtigen ist nichts als Gutes, die Erwartung der Gottlosen ist Vergeltung.
24 Man streut Geld aus, aber nur zu seinem Reichtum, ein anderer ist übermäßig gemein, wird aber nur um so ärmer.
25 Die Seele, die segnet, wird gedeihen, wer auch immer andere befriedigt, wird auch zufrieden sein.
26 Der Fluch der Leute ist auf denjenigen, die den Weizen horten, ihr Segen auf dem Kopf derer, die ihn verkaufen.
27 Wer nach dem Guten strebt, erhält Gunst, wer das Böse sucht, wird böse werden.
28 Wer auf Reichtümer vertraut, wird fallen, der Aufrichtige wird gedeihen wie die Blätter.
29 Wer ein Haus in die Irre führt, erbt den Wind, und der Dummkopf wird dem Weisen zum Sklaven.
30 Die Frucht der Lippen ist ein Baum des Lebens; der Weise fesselt die Seelen.
31 Wenn hier auf Erden die Rechten belohnt werden, wie viel mehr die Bösen und Sünder!
XII
1 Wer Disziplin liebt, liebt Wissen, dumm sind diejenigen, die Korrektur hassen.
2 Der Ehrliche erhält Jahwes Gunst, der Intrigant verurteilt seine Verurteilung.
3 Niemand wird durch Bosheit gesichert, aber nichts schüttelt die Wurzeln der Frommen.
4 Eine fähige Frau ist die Krone ihres Mannes, eine schamlose Frau eine Krebserkrankung in seinen Knochen.
5 Die Pläne der Aufrichtigen sind ehrlich, die Intrigen der Gottlosen sind voller Betrug.
6 Die Worte der Gottlosen sind Schlingen, um Blut zu vergießen, des Ehrlichen Wort ist sicher.
7 Wenn sie niedergeworfen sind, so sind die Gottlosen nicht mehr, aber das Haus der Gerechten steht fest.
8 Klugheit gewinnt Lob, aber ein gewundenes Herz ist nur zur Verachtung.
9 Besser ein gewöhnlicher Kerl, der einen Sklaven hat, als jemand, der prahlt und nichts zu essen hat.
10 Der Aufseher hat Mitleid mit seinen Tieren, aber das Herz der Bösen ist rücksichtslos.
11 Wer sein Land bewirtschaftet, der soll Brot haben und nichts nötig haben, aber niemand, der nur Phantasien verfolgt, hat irgendeinen Sinn.
12 Die gottlosen Freuden sind in der Schlinge der Gottlosen, aber die Wurzel des Aufrechten trägt Früchte.
13 In der Sünde der Lippen liegt eine katastrophale Falle, aber der Fromme findet einen Weg aus dem Unglück.
14 Fülle von guten Dingen ist die Frucht der Lippen; Arbeit bringt ihre eigene Rückkehr.
15 Die Narren denken, dass die Art und Weise, wie sie gehen, gerade ist, die Klugen hören auf Rat.
16 Der Dummkopf zeigt sofort Wut, der Diskrete verbirgt Abneigung.
17 Die Wahrheit zu sagen, ist eine weitere Gerechtigkeit, ein falsches Zeugnis ist nichts anderes als ein Betrug.
18 Gedankenlose Worte können sich wie ein Schwert winden, aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
19 Aufrichtige Lippen bestehen für immer, die falsche Zunge hält nur einen Moment lang.
20 Täuschung ist im Herzen des Intriganten, Freude mit denen, die Ratschläge des Friedens geben.
21 Kein Schaden kann zu den Aufrechten kommen, aber die Gottlosen werden durch Unglück überschwemmt.
22 Lügende Lippen sind dem HERRN abscheulich; seine Liebe gilt denjenigen, die ihre Lebensweise wahrhaft machen.
23 Der Diskrete hält das Wissen verborgen, das Herz der Narren verkündet ihre Torheit.
24 Für die fleißige Hand Autorität; für die schlaffe Hand Zwangsarbeit.
25 Kummer macht ein Herz schwer, ein freundliches Wort macht es froh.
26 Der Fromme zeigt den Weg einem Freund; der Weg der Gottlosen führt sie in die Irre.
27 Der Hohlkopf hat kein Fleisch zum Braten; Fleiß ist jedermanns wertvollster Besitz.
28 Auf dem Weg der Aufrichtigkeit ist das Leben, die Wege der Rache führen zum Tod.
XIII
1 Ein weises Kind hört auf die Disziplin eines Vaters, ein Zyniker hört nicht auf Zurechtweisung.
2 Die Frucht des Mundes liefert ein gutes Mahl, aber die Seele des Verräters ernährt sich von Gewalt.
3 Eine Wache am Mund macht das Leben sicher, wer zu viel redet, ist verloren.
4 Der Faulenzer hungert, aber hat kein Essen; harte Arbeiter bekommen ihre Fülle.
5 Der Aufseher hasst ein lügendes Wort, aber der Böse verleumdet und diffamiert.
6 Aufrecht steht die Wache über einem, dessen Weg ehrlich ist, Sünde verursacht den Untergang der Bösen.
7 Es gibt einige, die mit nichts vorgeben, reich zu sein, manche geben mit großem Reichtum vor, arm zu sein.
8 Das Lösegeld für das Leben ist der Reichtum einer Person; aber die Armen werden den Tadel nicht hören.
9 Das Licht des Aufrichtigen ist fröhlich, die Lampe der Gottlosen geht aus.
10 Starrsinn erzeugt nur Streitigkeiten, Weisheit liegt bei denen, die Rat einholen.
11 Ein plötzliches Vermögen wird schwinden, Akkumulation nach und nach ist der Weg zum Reichtum.
12 Hoffnung aufgeschoben macht das Herz krank, ein Wunsch erfüllt ist ein Baum des Lebens.
13 Die Verachtung des Wortes ist selbstzerstörerisch, der Respekt vor dem Gebot gewinnt das Heil.
14 Die Lehre der Weisen ist eine lebensspendende Quelle, um den Schlingen des Todes zu entgehen.
15 Guter Sinn gewinnt Gefallen, aber der Weg des Verräterischen ist schwer.
16 Jeder mit Diskretion handelt durch das Licht der Erkenntnis, der Narr parodiert seine Torheit.
17 Ein schlechter Bote fällt ins Unglück, ein treuer Bote bringt Heilung.
18 Wer die Disziplin ablehnt, gewinnt Armut und Verachtung; für jedermann, der Korrektur annimmt, kommt Ehre.
19 Erfüllung ist süß in der Seele; Dummköpfe werden sich drehen zum Bösen.
20 Wer mit den Weisen geht, wird weise, wer sich mit den Narren vermischt, wird ruiniert.
21 Das Böse wird dem Sünder nachgehen, aber das Gute wird den Aufrechten belohnen.
22 Der Gute vererbt den Kinderskindern ein Erbe, der Reichtum des Sünders wird für die Aufrechten aufbewahrt.
23 Obwohl die Bauernhöfe der Armen viel Nahrung geben, gehen einige aus Mangel an Gerechtigkeit zugrunde.
24 Wer den Stock nicht benutzt, hasst sein Kind; wer zur Korrektur bereit ist, liebt es.
25 Der Aufrechte isst sich voll, der Bauch der Gottlosen wird leer bleiben.
XIV
1 Weisheit baut sich ein Haus; mit ihren eigenen Händen zieht die Torheit es herunter.
2 Wer sich aufrichtig verhält, fürchtet Jahwe, wer seine Wege verläßt, zeigt Verachtung für ihn.
3 Stolz sprießt im Mund des Narren, die Lippen der Weisen halten sie sicher.
4 Keine Ochsen – leere Krippe; starker Bulle – viel Geld.
5 Der wahrhaftige Zeuge sagt keine Lüge, der falsche Zeuge lügt bei jedem Atemzug.
6 Vergebens sucht der Spötter nach Weisheit, das Wissen kommt dem Intelligenten leicht.
7 Halte dich fern vom Dummkopf, du wirst keine klugen Lippen finden.
8 Mit Weisheit bewahrt der Weise sein Verhalten, aber die Torheit der Narren führt sie in die Irre.
9 Narren spotten über das Opfer für die Sünde, aber Gunst wohnt unter den Ehrlichen.
10 Das Herz kennt seinen eigenen Kummer am besten, noch kann ein Fremder seine Freude teilen.
11 Das Haus der Gottlosen wird zerstört, das Zelt des ehrlichen Willens wird gedeihen.
12 Es gibt Wege, die manche denken, aber sie führen am Ende zum Tod.
13 Sogar im Lachen findet das Herz Traurigkeit, und Freude macht Platz für die Trauer.
14 Der Missetäter wird den Lohn seines Handelns ernten und den Lohn seiner Taten.
15 Der Simple glaubt jede Nachricht, eine Person von Diskretion geht einen vorsichtigen Weg.
16 Der Weise fürchtet das Böse und vermeidet es, der Narr ist unverschämt und eingebildet.
17 Eine rasante Person begeht rasante Handlungen, aber ein Intrigant ist verabscheuungswürdig.
18 Simple haben Torheit für ihre Portion, Menschen mit Diskretion wissen um ihre Krone.
19 Die Bösen verneigen sich vor den Guten, die Gottlosen und Toren vor den Gerechten.
20 Die Armen sind selbst für einen Freund verabscheuungswürdig, aber viele sind diejenigen, die jemanden Reiches lieben.
21 Wer die Bedürftigen verachtet, ist schuldig, wer Mitleid mit den Armen hat, ist gesegnet.
22 Plane Böses – soll das nicht in die Irre gehen? Diejenigen, die Gutes planen, können treue Liebe und Beständigkeit verdienen.
23 Harte Arbeit bringt immer ihren Profit, leere Gespräche bringen nur Mangel.
24 Die Krone der Weisen ist ihr Reichtum; die Torheit der Narren ist Torheit.
25 Ein wahrhaftiger Zeuge rettet Leben, wer Lügen ausspricht, ist ein Betrüger.
26 In der Furcht vor Jahwe ist mächtige Sicherheit; für seine Kinder ist er eine Zuflucht.
27 Die Furcht vor Jahwe ist eine lebensspendende Quelle, um den Schlingen des Todes zu entkommen.
28 Große Bevölkerung – Herrlichkeit des Monarchen; schwindende Bevölkerung – Herrscher ruiniert.
29 Beherrschung der Temperamente ist ein hoher Beweis für Intelligenz, eine schnelle Laune macht Torheit schlimmer als je zuvor.
30 Das Leben des Körpers ist ein stilles Herz, aber Neid ist ein Krebs in den Knochen.
31 Die Schwachen zu unterdrücken, beleidigt den Schöpfer, die Güte gegenüber den Bedürftigen ehrt den Schöpfer.
32 Der Übeltäter wird die Frevler mit dem Kopf wegschleudern, aber in der Gerechtigkeit werden die Aufrechten Zuflucht finden.
33 Weisheit lebt in einem verstehenden Herzen; sie ist nicht in den Herzen der Narren zu finden.
34 Die Aufrichtigkeit macht eine Nation groß, durch die Sünde sind ganze Rassen in Ungnade gefallen.
35 Ein König zeigt Gunst gegenüber einem weisen Diener, aber Zorn gegen jemanden, der ihn beleidigt.
XV
1 Eine milde Antwort wendet Zorn ab, scharfe Worte rühren Wut auf.
2 Die Zunge der Weisen macht das Wissen willkommen, der Mund eines Dummkopfs täuscht mit Torheit.
3 Die Augen des HERRN sind überall; sie beobachten die Gottlosen und die Guten.
4 Die beruhigende Zunge ist ein Baum des Lebens; die perverse Zunge eine Herzensbrecherin.
5 Nur ein Dummkopf verschleiert die Disziplin eines Vaters, wer die Korrektur akzeptiert, ist diskret.
6 Im Haus des Aufrichtigen fehlt es nicht an Schätzen, die Verdienste der Gottlosen sind voller Angst.
7 Die Lippen der Weisen verbreiten Wissen, nicht so die Herzen der Narren.
8 Das Opfer der Gottlosen ist dem HERRN abscheulich, und ihm ist das Gebet der Ehrlichen lieb.
9 Das Verhalten der Gottlosen ist dem Herrn abscheulich, aber er liebt den Menschen, dessen Ziel die Geradheit ist.
10 Korrektur ist streng für jemanden, der den Weg verlässt; wer es hasst, gerügt zu werden, wird sterben.
11 Sheol und die Verdammnis liegen offen für Jahwe; wie viel mehr das menschliche Herz!
12 Der Spötter kümmert sich nicht darum, gerügt zu werden, und wird den Weisen nicht als Gefährten wählen.
13 Fröhliches Herz bedeutet glückliches Gesicht, wo das Herz traurig ist, ist der Geist gebrochen.
14 Das Herz des Weisen sucht Erkenntnis, ein Dummkopf misst Torheit ab.
15 Für die Armen ist jeder Tag böse, für das fröhliche Herz ist immer Festzeit.
16 Besser wenig und damit Furcht vor Jahwe zu haben, als ungeheurer Reichtum und damit Angst.
17 Besser eine Schüssel mit Kräutern, wenn die Liebe da ist, als ein gemästeter Ochse und Hass dazu.
18 Der heiße Kopf provoziert Auseinandersetzungen, die gleichmäßige Beleidigung Zwietracht.
19 Der Weg des Faulen ist wie eine dornige Hecke, der Weg des Ehrlichen ist eine breite Straße.
20 Ein weises Kind ist die Freude eines Vaters; nur ein Tier verachtet seine Mutter.
21 Torheit appelliert an jemanden ohne Sinn, eine Person des Verstehens geht geradeaus.
22 Ohne Überlegungen kommen Pläne zu nichts. Pläne sind erfolgreich, wenn Berater viele sind.
23 Wer eine fertige Antwort hat, hat auch Freude: wie befriedigend ist die richtige Antwort!
24 Für die Klügeren führt der Weg des Lebens nach oben und vermeidet so Sheol.
25 Jahwe reißt das Haus der Stolzen nieder, aber er hält die Grenzen der Witwe intakt.
26 Bosheit ist für Jahwe abscheulich, aber Worte, die freundlich sind, sind rein.
27 Das Verlangen nach unehrlichem Gewinn bringt einem Haus Ärger, der Hass auf Bestechung bringt Leben.
28 Das Herz des Aufrichtigen reflektiert, bevor er antwortet, der Mund des Bösen speit Böses aus.
29 Jahwe hält Abstand von den Gottlosen, aber er hört auf die Gebete der Aufrichtigen.
30 Ein freundlicher Blick gibt dem Herzen Freude, gute Nachrichten verleihen den Knochen Kraft.
31 Das Ohr, das auf gesunde Korrektur achtet, findet sich in der Gesellschaft der Weisen zu Hause.
32 Wer die Korrektur ablehnt, dem fehlt die Selbstachtung, wer die Zurechtweisung annimmt, wird verständnisvoll.
33 Die Furcht Jahwes ist eine Schule der Weisheit; ehe es Herrlichkeit geben kann, muss Demut sein.
XVI
1 Ein menschliches Herz macht die Pläne, Jahwe gibt die Antwort.
2 Die eigenen Handlungen eines Menschen scheinen dem Handelnden recht zu sein, aber Jahwe ist die Waage der Seelen.
3. Würdige, was du mit Jahwe tust, und was du planst, wird erreicht.
4 Jahwe hat alles zu seinem eigenen Zweck gemacht, ja sogar die Gottlosen für den Tag des Unglücks.
5 Jedes arrogante Herz ist für Jahwe abscheulich: achte darauf, dass dies nicht ungestraft bleibt.
6 Durch treuherzige Liebe und Beständigkeit wird die Sünde erlassen; durch Furcht vor Jahwe wird das Böse vermieden.
7 Lass Jahwe mit der Lebensweise eines Menschen zufrieden sein und er macht die Feinde dieser Person zu Freunden.
8 Besser wenig haben und damit Aufrichtigkeit, als große Einnahmen mit Ungerechtigkeit.
9 Das menschliche Herz kann einen Kurs planen, aber es ist Jahwe, der die Schritte sicher macht.
10 Die Lippen des Königs tragen Prophezeiungen vor, er hält den Glauben fest, wenn er im Gericht spricht.
11 Die Waage und Waagschalen gehören Jahwe, alle Gewichte in der Tasche sind von seiner Herstellung.
12 Böses Tun ist den Königen abscheulich, denn die Aufrichtigkeit ist die Grundlage eines Throns.
13 Aufrechte Lippen sind willkommen bei einem König, er liebt jemanden von ehrlichen Worten.
14 Der Zorn des Königs ist der Herold des Todes, aber die Weisen werden ihn beschwichtigen.
15 Wenn das Gesicht des Königs hell erleuchtet ist, ist seine Gunst wie der Regen im Frühling.
16 Gewinne besser Weisheit als Gold, wähle Verständnis vor Silber.
17 Vom Bösen sich abzuwenden ist der Weg des Ehrlichen; wer den Weg beobachtet, behält das Leben sicher.
18 Stolz geht vor der Zerstörung, ein hochmütiger Geist vor einem Sturz.
19 Besser sei demütig mit den Armen, als die Beute mit den Stolzen zu teilen.
20 Wer dem Wort gut zuhört, findet Glück; wer dem Herrn vertraut, ist gesegnet.
21 Die Weisen des Herzens werden als intelligent bezeichnet, die Süße der Sprache erhöht das Wissen.
22 Scharfsinn ist eine Quelle des Lebens für seinen Besitzer, die Torheit der Narren ist ihre eigene Strafe.
23 Das Herz der Weisen verleiht der Sprache Klugheit und macht Worte überzeugender.
24 Freundliche Worte sind eine Wabe, süß im Geschmack, gesund für den Körper.
25 Es gibt einen Weg, den manche gerade denken, aber er führt letztlich zum Tod.
26 Der Appetit eines Arbeiters arbeitet in seinem Namen, denn sein Hunger drängt ihn weiter.
27 Ein wertloser Mensch baut das Böse zusammen, so ein Gespräch ist wie ein brennendes Feuer.
28 Ein Unruhestifter sät Streit, ein Verleumder trennt den Freund vom Freund.
29 Der Gewaltige lockt seinen Nächsten in die Irre und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist.
30 Wer die Augen verengt, um Tricks zu ergründen, und die Lippen schminkt, hat schon Unrecht getan.
31 Weiße Haare sind eine Krone der Ehre, sie finden sich auf den Wegen der Aufrichtigkeit.
32 Besser eine gleichberechtigte Person als ein Held, jemand mit Selbstbeherrschung als einer, der eine Stadt nimmt.
33 In der Falte des Gewandes wird das Los geworfen, aber von Jahwe kommt die Entscheidung.
XVII
1 Besser ein Mund voll trockenes Brot mit Frieden als ein Haus mit streitsüchtigen Opfermählern.
2 Ein kluger Diener ist besser als ein unwürdiges Kind, er wird das Erbe mit den Brüdern teilen.
3 Ein Ofen für Silber, eine Gießerei für Gold, aber Jahwe für die Prüfung der Herzen!
4 Ein Übeltäter achtet auf böses Gerede, ein Lügner hört auf eine verleumderische Zunge.
5 Die Armen zu verspotten ist, den Schöpfer zu beleidigen, niemand, der über die Not lacht, wird ungestraft bleiben.
6 Die Krone der Alten sind die Kinder ihrer Kinder; der Ruhm der Kinder ist ihr Vater.
7 Schöne Worte kommen nicht den Törichten, falsche Worte gehören sich für den Fürsten noch weniger.
8 Ein Geschenk wirkt wie ein Talisman für jemanden, der es bringt: Es bringt auf Schritt und Tritt Wohlstand.
9 Wer eine Straftat zudeckt, fördert die Liebe, wer die Sache wieder aufwirft, trennt Freunde.
10 Ein Tadel macht mehr Eindruck auf eine Person des Verstehens als hundert Streiche auf einen Narren.
11 Der böse Mensch denkt an nichts als Rebellion, aber ein grausamer Bote wird zu solch einem geschickt werden.
12 Lieber eine Bärin, von ihren Jungen beraubt, als ein Narr in seiner Torheit.
13 Das Unglück wird nie weit von dem Hause eines sein, der das Böse für immer wiedergibt.
14 Auch eine Flut zu entfesseln ist, wie ein Streit beginnen; bevor der Streit ausbricht, lösche.
15 Die Schuldigen freizusprechen und die Aufrichtigen zu verurteilen, sind beide gleichermaßen für Jahwe abscheulich.
16 Was nützt Geld in der Hand eines Narren? Weisheit damit kaufen? Der Wunsch ist nicht da.
17 Ein Freund ist immer ein Freund, es ist für die Not, dass ein Bruder geboren wird.
18 Wer Garantien anbietet, hat wenig Sinn und geht für einen Nachbarn ins Gefängnis.
19 Der Doppelhändler liebt die Sünde, die stolzen Höfe ruinieren sich.
20 Die Tortur des Herzens findet kein Glück, die perverse Rede verfällt in Elend.
21 Was ein dummes Kind träumt, tut es dies zu seinem Kummer, der Vater eines Dummkopfs kennt keine Freude.
22 Ein frohes Herz ist eine ausgezeichnete Medizin, ein deprimierter Geist verzehrt die Knochen.
23 Unter dem Mantel nimmt ein böser Mann ein Geschenk, um den Gang der Gerechtigkeit zu pervertieren.
24 Der Kluge hat Weisheit vor sich, aber die Augen eines Toren reichen bis an die Enden der Erde.
25 Ein dummes Kind ist die Trauer eines Vaters und die Trauer von ihr, die das Kind geboren hat.
26 Es ist in der Tat ein Verbrechen, den Geraden zu bestrafen, den Edlen zu schlagen, ist eine Ungerechtigkeit.
27 Wer die Zunge beherrschen kann, weiß, was Wissen ist, jemand, der Verständnis hat, behält ein kühles Temperament.
28 Wenn der Narr seine Zunge hält, kann er als weise gelten; wenn er seine Lippen verschließt, kann er für intelligent erklärt werden.
XVIII
1 Wer allein lebt, folgt privaten Launen und ist durch Ratschläge jeglicher Art verärgert.
2 Ein Narr hat kein Vergnügen am Verstehen, sondern nur, seine Meinung zu äußern.
3 Wenn die Bosheit kommt, kommt auch die Unwürdigkeit, und mit Verachtung kommt Unehre.
4 Tiefe Wasser – so sind menschliche Worte; ein fließender Strom – die Äußerung der Weisheit.
5 Es ist nicht gut, den Bösen Befangenheit zu zeigen, und so den Rechtschaffenen zu berauben, wenn sie vors Gericht geben.
6 Die Lippen eines Narren gehen mit einem Mund, der zum Schlagen plädiert, zu den Gerichtshöfen.
7 Der Mund des Dummkopfs arbeitet am Ruin seines Besitzers, die Lippen eines Dummkopfs sind eine Falle für das Leben ihres Besitzers.
8 Die Worte eines Verleumders sind leckere Häppchen, die in den Bauch gehen.
9 Wer bei der Arbeit müßig ist, ist Blutsbruder des Zerstörers.
10 Der Name Jahwes ist ein starker Turm; der Fromme rennt zu ihm und ist sicher.
11 Der Reichtum der Reichen bildet eine Hochburg, eine hohe Mauer, wie die Reichen vermuten.
12 Das menschliche Herz ist hochmütig, bis die Zerstörung eintritt, bevor es Ruhm geben kann, muss Demut sein.
13 Zu antworten, ohne vorher zuzuhören, ist sowohl dumm als auch peinlich.
14 Krankheit kann der menschliche Geist ertragen, aber wenn der Geist zerbrochen ist, wer kann das ertragen?
15 Das Herz des Intelligenten erwirbt Lernen, die Ohren der Weisen suchen nach Wissen.
16 Ein Geschenk öffnet alle Türen und gewinnt den Zugang zu den Großen.
17 Der erste, der plädiert, wird als aufrecht beurteilt, bis der nächste kommt und ihn prüft.
18 Das Los beendet Streitigkeiten und entscheidet zwischen Männern der Macht.
19 Ein beleidigter Bruder ist schlimmer als eine befestigte Stadt, und die Streitereien sind wie die Schleusen einer Festung.
20 Mit der Frucht des Mundes wird ein Magen gefüllt, es ist der Ertrag der Lippen, der Zufriedenheit gibt.
21 Tod und Leben sind die Gabe der Zunge, diejenigen, die sie verwöhnen, müssen die Frucht essen, die sie hervorbringt.
22 Wer eine Frau findet, findet Glück und erhält von Jahwe ein Zeichen der Gunst.
23 Die Sprache der Armen ist Bitten, die Antwort der Reichen ist Härte.
24 Es gibt Freunde, die den Weg zum Ruin weisen, andere sind näher als ein Bruder.
XIX
1 Besser, die Armen leben ein ehrliches Leben, als der Adept bei einem Doppelzüngigen, der ein Dummkopf ist.
2 Wo Wissen fehlt, ist Eifer nicht gut; wer zu schnell geht, stolpert.
3 Die Torheit führt zum Irrweg, aber gegen Jahwe tobt das Herz vergeblich.
4 Der Reichtum vervielfacht Freunde, aber der eine Freund, den die Armen haben, wird weggebracht.
5 Der falsche Zeuge wird nicht ungestraft bleiben, niemand, der Lügen ausspricht, wird frei.
6 Der Edelmann hat viele, um seine Gunst zu suchen; um Geschenke zu bekommen, ist jeder ein Freund.
7 Die Brüder des armen Mannes hassen ihn; alle seine Freunde – wie viel mehr, die ihn verlassen! Er sucht nach Worten, aber es gibt keine dafür.
8 Wer Sinn gewinnt, der profitiert davon, wer Schätze schätzt, findet Glück.
9 Der falsche Zeuge wird nicht ungestraft bleiben, wer Lügen ausspricht, wird zerstört werden.
10 Es ist nicht passend für einen Dummkopf, im Luxus zu leben, noch weniger für einen Sklaven, Fürsten zu regieren.
11 Guter Sinn macht Selbstbeherrschung, und Stolz lässt eine Straftat übersehen.
12 Wie das Brüllen eines Löwen ist die Wut eines Königs, aber wie Tau auf dem Gras seine Gunst.
13 Ein törichtes Kind ist eine Katastrophe für den Vater, die Schreie einer Frau sind wie eine immer tropfende Rinne.
14 Von den Vätern kommt das Erbteil des Hauses und Reichtums, von Jahwe eine Frau, die verständig ist.
15 Die Faulheit schläft, die unbeschwerte Seele wird hungern.
16 Das Gebot halten ist Selbsterhaltung, aber wer auch immer diese Wege verachtet, wird sterben.
17 Wer zu den Armen gütig ist, leiht dem HERRN, der ihm die gütige Güte zurückzahlt.
18 Während es Hoffnung für es gibt, züchtige dein Kind, aber sei nicht so wütend, dass du es tötest.
19 Dem Gewalttätige leg eine Strafe auf; verschone ihn, und du verschlimmerst sein Verbrechen.
20 Höre dir Rat an, nimm Korrekturen an, um in der kommenden Zeit klüger zu sein.
21 Viele sind die Pläne im menschlichen Herzen, aber der Zweck Jahwes – der steht fest.
22 Treue Liebe ist das, wonach Menschen in einer Person suchen; sie ziehen die Armen einem Lügner vor.
23 Die Furcht Jahwes führt zum Leben, bringt Nahrung und Schutz, ohne Angst vor dem Bösen.
24 In den Teller taucht der Faulpelz seine Hand, aber bringt sie nicht zurück zu seinem Mund.
25 Schlage einen Zyniker, und die Einfältigen werden vorsichtiger sein; tadle den Intelligenten und er wird deine Bedeutung verstehen.
26 Wer seinen Vater schlecht behandelt und seine Mutter vertreibt, ist ein Kind, das wertlos und verdorben ist.
27 Hör auf, dem Unterricht zuzuhören, mein Kind, wenn du von Wörtern des Wissens abweichen willst.
28 Ein verletzter Zeuge hält das Gesetz in Verachtung; der Mund der Bösen spricht über das Böse.
29 Bestrafungen wurden für Spötter gemacht und Schläge für die Rücken von Narren.
XX
1 Wein ist rücksichtslos, Schnaps unordentlich; unweise ist jemand, den das verführt.
2 Wie das Brüllen eines Löwen ist die Wut eines Königs; wer ihn provoziert, sündigt gegen sich selbst.
3 Es ist lobenswert, von einem Rechtsstreit weg zu bleiben; nur ein Dummkopf fliegt in Wut.
4 Im Herbst pflügt der Faulenzer nicht, zur Erntezeit sieht er aus – nichts da!
5 Die Ressourcen des menschlichen Herzens sind wie tiefe Wasser: Ein verständiger Mensch muss nur auf sie zurückgreifen.
6 Viele beschreiben sich selbst als Menschen treuer Liebe, aber wer kann wirklich jemanden finden, dem man vertrauen kann?
7 Der Aufrechte, dessen Wege untadelig sind, segnet die Kinder, die danach kommen!
8 Ein König, der auf dem Richterstuhl thront, zerstreut mit einem Blick alles Böse.
9 Wer kann sagen: Ich habe mein Herz gereinigt, bin ich von meiner Sünde gereinigt?
10 Ein Gewicht hier, ein anderes dort; hier ein Maß, dort ein anderes: beide sind Jahwe abscheulich.
11 Der Charakter eines jungen Mannes erscheint in dem, was er tut, wenn sein Verhalten rein und gerade ist.
12 Ein Ohr, das hört, ein Auge, das sieht, hat Jahwe beide gemacht.
13 Liebe nicht den Schlaf oder du wirst die Armut kennen. Halte die Augen offen und iss genug.
14 Nicht gut, nicht gut! sagt der Käufer, aber er gratuliert sich selbst.
15 Es gibt Gold und Juwelen jeder Art, aber eine unbezahlbare Verzierung ist die Rede, die durch Wissen unterrichtet wird.
16 Nimm die Kleidung des Mannes! Er ist für einen Fremden gesegnet. Nimm ein Versprechen von ihm zum Profit unbekannter Personen!
17 Brot ist süß, wenn es durch Betrug kommt, aber später ist der Mund voller Kiesel.
18 Die Pläne werden durch Konsultation gereift; nimm weise Ratschläge an, wenn du Krieg führen willst.
19 Der Träger des Klatsches offenbart Geheimnisse; mische dich nicht mit Schwätzern.
20 Wer verflucht Vater und Mutter, wird seine Lampe in der tiefsten Dunkelheit erlöschen sehen.
21 Immobilien, die schnell kommen zuerst, werden nicht am Ende gesegnet sein.
22 Sage nicht: Ich will das Böse zurückzahlen. Setze deine Hoffnung auf Jahwe und er wird dich in Sicherheit bringen.
23 Ein Gewicht hier, ein anderes dort: Dies ist für Jahwe abscheulich, falsche Schuppen sind nicht gut.
24 Jahwe leitet die Schritte der Mächtigen, aber wer kann menschliche Wege verstehen?
25 Jeder ist gefangen, der „geweiht!“ schreit und beginnt erst nach dem Gelübde zu reflektieren.
26 Ein weiser König reißt die Gottlosen um und lässt das Rad über sie ziehen.
27 Der menschliche Geist ist die Lampe Jahwes und sucht das tiefste Selbst.
28 Treue Liebe und Loyalität wachen über den König, sein Thron ist darauf gegründet, Gerechtigkeit zu bewahren.
29 Der Stolz der Jungen ist ihre Stärke, die Verzierung der Alten graue Haare.
30 Verwundete Schläge sind eine gute Medizin für das Böse, Schläge wirken auf das innerste Selbst.
XXI
1 Wie fließendes Wasser ist das Herz eines Königs in der Hand Jahwes; er leitet es, wohin immer es ihm gefällt.
2 Alle Handlungen sind direkt in den Augen des Handelnden, aber es ist Jahwe, der die Herzen wiegt.
3 Das zu tun, was aufrichtig ist, ist Jahwe angenehmer als Opfer.
4 Hochmütiges Auge – stolzes Herz; die Lampe der Gottlosen – nichts als Sünde.
5 Die Fleißarbeit ist nachdenklich, und alles ist Gewinn; aber zu viel Eile, und alles, was davon kommt, ist Mangel.
6 Mit Hilfe einer Lügenzunge ein Vermögen zu machen: das ist die untätige Phantasie derer, die den Tod suchen.
7 Die Gewalt der Gottlosen beweist ihren Untergang, denn sie weigern sich zu tun, was richtig ist.
8 Der Weg des Verbrechers ist verschlagen, das Verhalten der Unschuldigen gerade.
9 Besser die Ecke eines Dachs zum Leben, als ein Haus, das mit einer streitsüchtigen Frau geteilt wird.
10 Die Seele der Gottlosen ist auf das Böse bedacht, für eine solche Person kann kein Nächster das Richtige tun.
11 Wenn ein Zyniker bestraft wird, werden die Einfältigen klüger, aber jemand, der Verständnis hat, erwirbt Wissen durch Unterweisung.
12 Der Aufrechte schaut auf das Haus der Gottlosen; er schleudert die Gottlosen ins Verderben.
13 Wer sich weigert, auf den Ruf der Schwachen zu hören, wird sich wiederum bekennen und nicht gehört werden.
14 Wut wird durch ein verdecktes Geschenk, wütende Wut durch ein Geschenk unter dem Mantel besänftigt.
15 Tu, was richtig ist, das erfüllt die Aufrichtigen mit Freude, aber Übeltäter mit Schrecken.
16 Wer sich vom Wege der Klugheit entfernt, wird in der Versammlung der Schatten ruhen.
17 Genussliebhaber bleiben arm, niemand wird reich, wer Wein und gutes Leben liebt.
18 Die Gottlosen sind ein Lösegeld für die Aufrichtigen und der Gesetzesbrecher für die Ehrlichen.
19 Besser in einem Wüstenland leben als mit einer streitsüchtigen und reizbaren Frau.
20 Der Weise hat zu Hause Wertsachen und Öl, aber ein Narr verschwendet bald beide.
21 Wer aufrichtige und treue Liebe verfolgt, wird Leben, Aufrichtigkeit und Ehre finden.
22 Ein Weiser kann eine besetzte Stadt erobern und den Wall zerstören, auf den sie sich stützt.
23 Mund und Zunge gehalten, das bewahrt den Beobachter vor dem Unglück.
24 Unverschämt, hochmütig – der Name ist Zyniker; übermütiger Stolz markiert solches Verhalten.
25 Die Wünsche des Faulen sind der Tod für ihn, da seine Hände keine Arbeit tun werden.
26 Den ganzen Tag lang wird der Gottlose von Sehnsucht erfüllt, der Aufrechte gibt, ohne sich jemals zu weigern.
27 Das Opfer der Gottlosen ist abscheulich, vor allem, wenn es aus schlechten Motiven angeboten wird.
28 Der falsche Zeuge wird umkommen, aber niemand, der weiß, wie man zuhört, wird jemals zum Schweigen gebracht werden.
29 Die Kraft des bösen Mannes zeigt sich in seinem Gesicht, aber ehrlich ist er, dessen Schritte fest sind.
30 Keine Weisheit, kein Verständnis, kein Rat ist vor Jahwe etwas wert.
31 Rüste die Kavallerie für den Tag der Schlacht aber der Sieg ist Jahwes.
XXII
1 Ruhm ist vor großem Reichtum, Gunst, Silber und Gold vorzuziehen.
2 Reiche und Arme reiben sich, Jahwe hat sie beide gemacht.
3 Der Diskrete sieht Gefahr und nimmt Zuflucht, Einfaltspinsel gehen voran und zahlen die Strafe.
4 Der Lohn der Demut ist die Furcht Jahwes und Reichtum, Ehre und Leben.
5 Dornen und Schlingen säumen den Weg der Gierigen, wer immer das Leben wert hält, wird fern bleiben.
6 Gib einem Jungen ein Training, das seinem Charakter entspricht, und selbst wenn er alt ist, wird er darauf zurückgreifen.
7 Die reichen Herren über die Armen, der Kreditnehmer ist der Sklave des Kreditgebers.
8 Wer Unrecht sät, der wird Unglück ernten, und der Stab solcher Wut wird verschwinden.
9 Ein freundliches Auge wird einen Segen erhalten, eine solche Person teilt das Essen mit den Armen.
10 Vertreibe den Spötter und der Streit geht auch, Rechtsstreit und Abneigung sterben ab.
11 Wer das reine Herz liebt und der Rede gnädig ist, hat den König zum Freund.
12 Die Augen des HERRN beschützen das Wissen, aber er verwirrt betrügerische Reden.
13 Da draußen ist ein Löwe, sagt der Faulenzer, ich werde auf der Straße getötet werden!
14 Der Mund einer Ehebrecherin ist eine tiefe Grube, da hinein fällt der Mann, den Jahwe tadelt.
15 Torheit ist im Herzen eines Jünglings verankert, die Peitsche der Unterweisung wird ihn davon befreien.
16 Eine raue Behandlung bereichert die Armen, aber ein Geschenk verarmt die Reichen.
17 Oh, hör auf die Worte der Weisen und wende dein Herz auf das, was ich weiß,
18 Denn es wird eine Freude sein, sie tief in dir zu behalten, damit sie alle auf deinen Lippen bereit sind.
19 Damit dein Vertrauen in Jahwe ist, bist du es, den ich heute unterweisen will.
20 Habe ich nicht dreißig Kapitel von Rat und Wissen geschrieben,
21 Damit du die Gewißheit der wahren Redewendungen kennst, damit du mit den gesunden Antworten zu denjenigen zurückkehren kannst, die dich geschickt haben?
22 Errette den Schwachen, denn er ist schwach, und betrübe die Armen nicht am Tor,
23 Denn Jahwe nimmt ihre Sache auf und erpresst das Leben ihrer Erpresser.
24 Schließe dich nicht jemandem an, der vor Zorn wütet, und mache nicht einen Choleriker zu deinem Begleiter,
25 Aus Angst, dass du solches Verhalten lernst und darin eine Falle für dich findest.
26 Sei nicht einer von denen, die Bürge sind, die Schulden machen:
27 Wenn du keine Mittel zur Begleichung hast, wird man dir das Bett unter dir wegnehmen.
28 Verdränge nicht den alten Grenzstein deiner Vorfahren.
29 Du siehst jemanden in seinem Geschäft aufmerksam? Sein Ziel wird es sein, Königen zu dienen; nicht für ihn ist der Dienst der Dunkelmänner.
XXIII
1 Wenn du an einem großen Tisch des Mannes Platz nimmst, achte sorgfältig darauf, was du vor dir hast;
2 Wenn du einen großen Appetit hast, leg ein Messer an deinen Hals.
3 Sorge dich nicht wegen seiner Köstlichkeiten, denn sie sind trügerisches Essen.
4 Suche nicht nach Reichtum, hör auf, deine Gedanken darauf anzuwenden.
5 Fixiere deinen Blick darauf und er ist nicht mehr da, denn er kann Flügel nehmen und wie ein Adler zum Himmel fliegen.
6 Iss nicht das Essen von jemandem, dessen Auge eifersüchtig ist, sehne dich nicht nach seinen Köstlichkeiten.
7 Denn was er wirklich denkt, ist: Iss und trink, sagt er dir, aber sein Herz ist nicht bei dir.
8 Du wirst alles ausspucken, was du gegessen hast, und findest deine Komplimente verschwendet.
9 Verschwende keine Worte an einen Idioten, der die Klugheit deiner Bemerkungen nicht anerkennen wird.
10 Vertreibe nicht den alten Grenzstein und betrete nicht die Länder der Waisen,
11 Denn sie haben einen mächtigen Rächer, und er wird ihre Sache gegen dich führen.
12 Wende dein Herz auf Disziplin und deine Ohren auf lehrreiche Worte.
13 Sei nicht unbesonnen, ein Kind zu korrigieren, ein Schlag ist wahrscheinlich nicht tödlich.
14 Gib ihm den Stock, du wirst seine Seele vor Sheol retten.
15 Mein Kind, wenn dein Herz weise ist, dann ist mein Herz froh,
16 Und mein Innerstes freut sich, wenn von deinen Lippen ehrliche Worte kommen.
17 Lass dein Herz nicht auf die Sünder neidisch sein, sondern bleibe jeden Tag in der Furcht Jahwes,
18 Denn es gibt eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden.
19 Höre, mein Kind, und sei weise und leite dein Herz auf den rechten Weg.
20 Sei nicht einer von denen, die immer Wein saufen, noch einer von denen, die immer Fleisch fressen;
21 Denn der Trunkenbold und der Vielfraß verarmt sich selbst, und die Schläfrigkeit ist in Lumpen gekleidet.
22 Höre auf deinen Vater, von dem du entsprungen bist, verachte deine Mutter nicht im Alter.
23 Kauf die Wahrheit – verkaufe sie niemals – Weisheit, Disziplin und Unterscheidung.
24 Der Vater des Rechtschaffenen wird sich freuen, denn wer ein weises Kind hat, wird Freude daran haben.
25 Dein Vater und deine Mutter werden glücklich sein, sie, die dich fröhlich geboren hat.
26 Mein Kind, achte auf mich, lass deine Augen Freude finden auf meinem Weg:
27 Eine Prostituierte ist eine tiefe Grube, ein enger Brunnen die Frau, die einem anderen gehört.
28 Ja, wie ein Rosstäuscher lügt sie und erhöht die Zahl der Gesetzesbrecher.
29 Für wen ist Mitleid, für wen Verachtung, für wen Streit, für wen Klage, für wen Schläge, zufällig getroffen, für wen das getrübte Auge?
30 Für diejenigen, die zu lange beim Wein verweilen, immer auf der Suche nach den gemischten Schnäpsen.
31 Schau nicht auf den Wein, wie rot er ist, wie er im Becher funkelt! Wie glatt rutscht er den Hals runter!
32 Am Ende ist sein Biss wie eine Schlange, sein Stachel so scharf wie ein Skorpion.
33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, du redest Unsinn in deinem Herzen.
34 Du wirst wie jemand sein, der mitten im Ozean schläft, wie einer, der im Mastkorb schläft.
35 Schlage mich, hast du was? Aber ich bin nicht verletzt. Ich habe mich selbst geschlagen? Ich fühle nichts. Wann soll ich aufwachen? Ich werde mehr Wein verlangen!
XXIV
1 Sei nicht böse auf die Bösen oder wünsche nicht ihre Gesellschaft,
2 Denn ihre Herzen sind intrigant und voll Gewalt, ihre Lippen reden Unfug.
3 Durch die Weisheit wird ein Haus gebaut, indem es versteht, dass es stark gemacht ist;
4 Durch Wissen seine Lagerräume sind mit Reichtum aller Art, selten und wünschenswert, gefüllt.
5 Die Weisen sind mächtig in der Macht, die Kraft wird durch die Wissenschaft verstärkt;
6 Denn es ist durch Strategie, dass du Krieg führen kannst, und der Sieg hängt davon ab, viele Berater zu haben.
7 Denn eine Narrheit ist eine unzugängliche Festung; am Stadttor öffnet sie ihren Mund nicht.
8 Wer Böses anstrebt, ist als Meister der List bekannt.
9 Törichte haben Träume von nichts als Sünde, der Spötter ist abscheulich.
10 Wenn du dein Herz verlierst, wenn etwas schief läuft, ist deine Stärke nicht viel wert.
11 Rette die, die zum Tode geschleppt werden, aber kannst du die auf dem Weg zur Hinrichtung retten?
12 Wenn du sagst: Aber schau, wir wussten es nicht – wird die Waage des Herzens keine Aufmerksamkeit haben? Wird der Wächter deiner Seele sich deiner nicht bewusst sein und dich zurückzahlen, wenn deine Taten es verdienen?
13 Iss Honig, mein Kind, da er gut ist; Honig, der aus der Wabetropft, ist süß von Geschmack:
14 Und so wird die Weisheit sicher deiner Seele sein: Finde sie und du wirst eine Zukunft haben und deine Hoffnung wird nicht untergehen.
15 Laure nicht, böser Mann, um die Wohnung des aufrechten Mannes, sein Haus nicht verwüste.
16 Denn wenn der Gerechte siebenmal fällt, steht er wieder auf; die Gottlosen sind diejenigen, die in Widrigkeiten stolpern.
17 Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht, wenn er stolpert, lass dein Herz nicht frohlocken:
18 Aus Furcht, dass Jahwe bei dem Anblick unzufrieden sein wird und seinen Ärger von ihm abwenden wird.
19 Sei nicht entrüstet über die Gottlosen, sei nicht böse auf das Böse,
20 Denn es gibt keine Zukunft für das Böse, die Lampe der Gottlosen wird ausgehen.
21 Fürchte Jehova, mein Kind, und fürchte den König! Verbünde dich nicht mit Erneuerern;
22 Denn plötzliche Katastrophe wird für sie, und wer weiß, was für ein Ruin sie und ihre Freunde ergreifen wird?
23 Die Weisheiten werden auch aus dem folgenden entnommen: Es ist nicht gut, Befangenheit im Urteil zu zeigen.
24 Wer den Bösen sagt: Du bist aufrichtig – die Völker verfluchen ihn, die Nationen beschimpfen ihn;
25 Aber diejenigen, die ihn berichtigen, kommen gut heraus, auf sie wird ein glücklicher Segen kommen.
26 Wer eine ehrliche Antwort zurückgibt, pflanzt einen Kuss auf die Lippen.
27 Plane, was du auf dem freien Boden tun willst, mache deine Vorbereitung auf dem Feld; dann geh und baue dein Haus.
28 Zeig nicht geringfügiges Zeugnis wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinen Lippen.
29 Sprich nicht: Ich werde meinen Nächsten behandeln, wie mein Nachbar mich behandelte; ich werde jedem zurückzahlen, was jeder verdient hat.
30 Durch das Feld des Faultiers ging ich, am Weinberg eines Mannes vorbei, der keinen Sinn hatte,
31 Dort lag alles tief in Dornen, völlig von Unkraut überwachsen und seine Steinmauer zerbrochen.
32 Und als ich schaute, dachte ich, da zog ich diese Lektion aus dem Anblick:
33 Ein wenig schlafen, ein wenig Schläfrigkeit, ein wenig Falten der Arme und sich zurücklehnen
34 Und Armut kommt wie ein Landstreicher, und, wie ein Bettler, der Mangel.
XXV
1 Hier sind einige mehr von Salomos Sprichwörtern, die am Hofe Hiskias, des Königs von Juda, transkribiert wurden:
2 Eine Sache zu verbergen, ist die Herrlichkeit Gottes, sie gründlich zu sichten, die Herrlichkeit der Könige.
3 Die Himmel in der Höhe und die Erde in der Tiefe – unergründlich wie die Herzen der Könige.
4 Vom Silber entferne die Schlacke und es wird vollständig gereinigt;
5 Von der Gegenwart des Königs entferne die Gottlosen, und auf Aufrichtigkeit ist sein Thron gegründet.
6 In der Gegenwart des Königs nimm dir keine Luft, nimm keinen Platz unter den Großen;
7 Es ist besser, eingeladen zu werden: Komm herauf – als in der Gegenwart des Prinzen gedemütigt zu werden.
8 Was deine Augen gesehen haben, produziere nicht zu schnell bei der Verhandlung, denn was solltest du am Ende tun, wenn dein Nachbar dich berührt?
9 Habe den Streit mit deinem Nachbarn. aber offenbare nicht das Geheimnis eines anderen,
10 Aus Angst, dass dein Zuhörer dich beschämt, und der Verlust der Wertschätzung ist unwiederbringlich.
11 Wie Äpfel aus Gold mit Silber eingelegt ist ein Wort, das treffend gesprochen wird.
12 Ein goldener Ring, ein Schmuck aus feinstem Gold, ist ein weiser Mund für ein aufmerksames Ohr.
13 Die Kühle des Schnees in der Erntezeit ist ein vertrauenswürdiger Bote für diejenigen, die ihn senden: er belebt die Seele seines Herrn.
14 Wolken und Wind, aber kein Regen: so ist jeder, dessen Versprechen fürstlich sind, aber die niemals eingehalten werden.
15 Mit Geduld kann ein Richter beschimpft werden: Eine weiche Zunge bricht Knochen.
16 Iss zu deiner Befriedigung, was für einen Honig du vielleicht findest, aber nicht zu viel, oder du wirst ihn wieder von dir geben.
17 Geh nicht zu oft Fuß in dein Nachbarhaus, aus Angst, der Nachbar wird deiner müde und beginnt, dich zu hassen.
18 Ein Streitkolben, ein Schwert, ein durchdringender Pfeil, das ist jeder, der falsche Zeugnisse gegen einen Gefährten trägt.
19 Verfallender Zahn, lahmer Fuß, so ist die Wankelmütigkeit, wenn man ihr in Zeiten der Not vertraut.
20 Auch bei bitterem Wetter zieh den Mantel aus. Du gießt Essig auf eine Wunde, wenn du einem traurigen Herzen frohe Lieder singst.
21 Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm etwas zu essen; wenn er durstig ist, gib ihm etwas zu trinken.
22 Dann wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt hämmern, und der HERR wird dich belohnen.
23 Der Nordwind zeugt vom Regen, und eine bissige Zunge sieht schwarz aus.
24 Besser die Ecke eines Dachs zum Leben, als ein Haus, das mit einer streitsüchtigen Frau geteilt wird.
25 Kaltes Wasser einem durstigen Hals, das sind gute Nachrichten aus einem fernen Land.
26 Ein aufgewühlter Frühling, ein Brunnen verschmutzt, so ist die aufrechte Person, die vor den Gottlosen zittert.
27 Es ist nicht gut, zu viel Honig zu essen und nicht Ruhm zu suchen.
28 Eine offene Stadt und ohne Verteidigung: so ist jeder, der keine Kontrolle über sich hat.
XXVI
1 Schnee gehört nicht mehr zum Sommer, noch Regen zur Erntezeit, so wenig Ehre zu einem Dummkopf.
2 Wie der Spatz entweicht und die Schwalbe wegfliegt, wird der unverdiente Fluch niemals seine Spuren einschlagen.
3 Eine Peitsche für das Pferd, ein Zaumzeug für den Esel und für den Rücken von Narren einen Stock.
4 Antworte nicht auf einen Dummkopf in den Begriffen seiner Torheit, aus Furcht, dass du selbst wie er wirst.
5 Beantworte einen Narren in den Begriffen seiner Torheit, aus Angst, dass er sich weise vorkommt.
6 Er verletzt sich selbst, er nimmt Gewalt als seinen Drink, der eine Nachricht mit einem Narren sendet.
7 Unzuverlässig wie die Beine der Lahmen, so ist ein Sprichwort im Mund der Dummköpfe.
8 Binde den Stein an die Schlinge, wie Ehre an einen Narren.
9 Ein Dornenzweig in der Hand eines Trunkenboldes, so ist ein Sprichwort im Mund der Dummköpfe.
10 Ein Bogenschütze, der alle verletzt, ist der, der den vorübergehenden Narren und Trunkenbold anheuert.
11 Wie ein Hund zu seinem Erbrochenem zurückkehrt, kehrt ein Dummkopf zu seiner Torheit zurück.
12 Du siehst jemanden, der sich für weise hält? Mehr ist zu hoffen von einem Idioten als von ihm!
13 Ein wildes Biest ist auf der Straße! sagt der Faulpelz, ein Löwe auf den Straßen!
14 Die Tür dreht sich in den Scharnieren, der Faule auf seinem Bett.
15 In den Teller taucht der Faule seine Hand, ist aber zu müde, um sie wieder an den Mund zu bringen.
16 Der Faulpelz dünkt sich weiser als sieben Menschen, die mit Diskretion antworten.
17 Er fasst einen streunenden Hund an den Ohren, der sich in den Streit eines anderen einmischt.
18 Wie ein Verrückter, der Feuerbrände, Pfeile und Tod schleudert,
19 So ist jeder, der einen Begleiter anlügt und dann sagt: Bin ich nicht amüsant?
20 Kein Holz, und das Feuer geht aus; kein Verleumder, und der Streit stürzt ab.
21 Holzkohle für lebendige Glut, Holz für Feuer und der Streitsüchtige für Zündholz.
22 Die Worte eines Verleumders sind leckere Häppchen, die bis in den Bauch reichen.
23 Basissilberplatte auf Ton: So sind glühende Lippen und ein böses Herz.
24 Wer hasst, der kann es in der Rede verbergen, aber tief im Inneren liegt Verrat;
25 Traue den schönen Reden dieser Person nicht, denn im Herzen lauern sieben Gräuel.
26 Der Hass kann sich mit List verbergen, um seine Bosheit später in der Versammlung zu offenbaren.
27 Wer eine Grube gräbt, fällt hinein, der Stein kommt zurück auf den, der ihn wirft.
28 Die lügende Zunge hasst ihre Opfer, der Mund der Wut macht Verderben.
XXVII
1 Gratuliere dir nicht wegen morgen, da du nicht wissen kannst, was das Heute hervorbringt.
2 Lass jemand anderes deinen Lobpreis singen, aber nicht deinen eigenen Mund, einen Fremden, aber nicht deine eigenen Lippen.
3 Schwer ist der Stein, schwer ist der Sand; schwerer als beide – ein Groll, der von einem Dummkopf getragen wird.
4 Grausam ist Zorn, überwältigend ist Wut; aber Eifersucht, wer kann das aushalten?
5 Besserer offene Zurechtweisung als vorgetäuschte Liebe.
6 Vertrauenswürdig sind Schläge von einem Freund, betrügerisch sind Küsse von einem Feind.
7 Die vollgestopfte Kehle revoltiert beim Honig, die hungrige Kehle findet alle Bitterkeit süß.
8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest weicht, ist auch jeder, der von zu Hause weggeht.
9 Öl und Parfüm erfreuen das Herz und die Süße der Freundschaft eher als Selbstvertrauen.
10 Gib deinen Freund oder den Freund deines Vaters nicht auf; wenn Schwierigkeiten kommen, geh nicht zum Haus deines Bruders, besser ein naher Nachbar als ein entfernter Bruder.
11 Lerne, weise zu sein, mein Kind, und erfreue mein Herz, damit ich eine Antwort für jeden habe, der mich beleidigt.
12 Der Diskrete sieht Gefahr und nimmt Zuflucht, Einfaltspinsel gehen voran und zahlen die Strafe.
13 Nimm die Kleidung des Mannes! Er ist für einen Fremden gesegnet. Nimm ein Versprechen von ihm für unbekannte Personen.
14 Wer im Morgengrauen seinen Nächsten laut segnet, das wird ihm als Fluch angerechnet.
15 Das Tropfen einer Regenrinne an einem regnerischen Tag und eine streitsüchtige Frau sind gleich;
16 Wer sie zurückhalten kann, kann den Wind zurückhalten und Fett festhalten.
17 Eisen wird durch Eisen geschärft, eine Person wird durch Kontakt mit einer anderen geschärft.
18 Wer den Feigenbaum liebt, der frisst seine Feigen, wer seinen Herrn bewahrt, wird geehrt.
19 Wie Wasser das Gesicht reflektiert, reflektiert ein menschliches Herz das andere.
20 Sheol und Begierde sind nie zufrieden, auch unersättlich sind menschliche Augen.
21 Ein Ofen für Silber, eine Gießerei für Gold: Ein Mensch ist das wert, was sein Ruf wert ist.
22 Stampfe einen Narren in einem Mörser, unter Getreide mit einem Stößel, seine Torheit wird ihn nicht verlassen.
23 Erkenne den Zustand deiner Herden gut, nimm dich gut deiner Herden an;
24 Denn Reichtümer dauern nicht ewig, Kronen geben sich nicht von Zeitalter zu Zeitalter weiter.
25 Das Gras war einmal weg, das nachwachsende erschien, das Heu sammelte sich auf den Bergen,
26 Du solltest Lämmer haben, um dich zu kleiden, Ziegen, um dir ein Feld zu kaufen,
27 Ziegenmilch, die ausreicht, um dich zu ernähren, deinen Haushalt zu füttern und für deine Mädchen zu sorgen.
XXVIII
1 Der Gottlose flieht, wenn niemand ihn verfolgt, der Hirte ist stark wie ein Löwe.
2 Ein Land in Aufruhr wirft viele Führer auf: Mit einer Person, die weise und erfahren ist, hast du Stabilität.
3 Der Gottlose unterdrückt die Schwachen: Hier ist ein verheerender Regen – und Lebewohl, Brot!
4 Diejenigen, die das Gesetz verlassen, singen das Lob der Gottlosen, und diejenigen, die das Gesetz beachten, werden von ihnen geärgert.
5 Die Gottlosen wissen nicht, was Gerechtigkeit bedeutet, die, die Jahwe suchen, verstehen alles.
6 Besser jemand, der arm ist, ein ehrliches Leben zu führen, als jemand, der so verschlagen ist, wie reich er ist.
7 Ein intelligentes Kind ist eins, das das Gesetz hält; ein Mitläufer von Verschwendern bringt seinem Vater Schande.
8 Wer den Reichtum durch Wucher und Zinsen erhöht, sammelt ihn für jemand anderen, der es den Armen schenkt.
9 Wer sich weigert, dem Gesetz zuzuhören, so ist eines solchen Gebet ein Gräuel.
10 Wer die Ehrlichen zum Bösen verführt, wird in seine eigene Grube fallen. Die Unbescholtenen sind die Erben des Glücks.
11 Die Reichen mögen sich für weise halten, aber der intelligente Arme wird ihn entlarven.
12 Wenn der Aufrechte im Triumph ist, herrscht großer Jubel: Wenn die Gottlosen im Aufwärtstrend sind, nehmen die Menschen Deckung.
13 Niemand, der seine Sünden verbirgt, wird gedeihen, wer sie immer bekennt und auf sie verzichtet, wird Barmherzigkeit finden.
14 Gesegnet die Person, die niemals ohne Angst ist, wer sein Herz verhärtet, wird in Bedrängnis geraten.
15 Wie ein brüllender Löwe oder ein springender Bär ist ein böser Herrscher eines machtlosen Volkes.
16 Ein unerleuchteter Herrscher ist reich an Raubgier, und wer Gier hasst, wird seine Tage verlängern.
17 Ein Mensch, der des Mordes schuldig ist, wird fliehen, bis er sein Grab erreicht hat. Niemand soll ihn aufhalten!
18 Wer ein ehrliches Leben lebt, der wird sicher sein, wer zwischen zwei Wegen schwankt, fällt auf einem von ihnen.
19 Wer sein Land bewirtschaftet, der soll Brot haben und nichts nötig haben, aber niemand, der nur Phantasien verfolgt, hat irgendeinen Sinn.
20 Eine vertrauenswürdige Person wird von Segnungen überwältigt, aber niemand, der versucht, schnell reich zu werden, wird ungestraft bleiben.
21 Es ist nicht gut, Befangenheit zu zeigen, aber die Leute werden Falsches für ein Stück Brot tun.
22 Die Person des gierigen Auges jagt nach Reichtum, nicht wissend, dass Armut das Ergebnis sein wird.
23 Wer einen anderen tadelt, wird am Ende mehr Gefallen finden als der Schmeichler.
24 Wer den Vater und die Mutter beraubt, spricht: Nichts ist daran falsch! der ist Kamerad eines Mörders.
25 Der Geizige provoziert Streitigkeiten, wer immer auf Jahwe vertraut, wird gedeihen.
26 Wer auf seinen eigenen Witz vertraut, ist ein Narr, jeder, dessen Wege weise sind, wird sicher sein.
27 Niemand, der den Armen gibt, wird jemals klein werden, aber wer seine Augen verschließt, wird Flüche in Fülle haben.
28 Wenn die Gottlosen im Aufwärtstrend sind, gehen die Menschen in Deckung, aber wenn sie umkommen, vermehren sich die Aufrechten.
XXIX
1 Wer unter Verweis steifen Halses ist, wird plötzlich und unwiederbringlich zerbrochen.
2 Wenn die Frommen aufsteigen, freuen sich die Menschen; wenn die Gottlosen an der Macht sind, stöhnt das Volk.
3 Der Geliebte der Weisheit macht seinem Vater Freude, aber der Gönner der Prostituierten zerfetzt seinen Reichtum.
4 Ein König gibt einem Land Stabilität durch Gerechtigkeit, ein Erpresser bringt es zum Verderben.
5 Wer seinem Begleiter schmeichelt, breitet ein Netz für seine Füße aus.
6 In der Sünde der Gottlosen liegt eine Schlinge, aber der Jünger jubelt und freut sich.
7 Der Aufrechte versteht die Ursache der Schwachheit, der Böse hat nicht den Witz, es zu verstehen.
8 Spötter setzen eine Stadt in Gärung, aber die Weisen mildern die Wut.
9 Lass jemanden klug argumentieren mit einem Dummkopf, Wut und guter Humor gleichermaßen verschwendet werden.
10 Die Blutrünstigen hassen die Ehrlichen, aber die Aufrechten suchen sie auf.
11 Der Narr blutet jedes böse Gefühl aus, aber der Weise unterwirft sie und hält sie zurück.
12 Wenn ein Herrscher falsche Berichte hört, werden alle seine Minister Schurken sein.
13 Arme und Unterdrücker sind zusammen gefunden, Jahwe gibt Licht für beide Augen.
14 Der König, der die Schwachen mit Billigkeit beurteilt, sieht seinen Thron für immer festgesetzt.
15 Der Stock und der Verweis geben Weisheit, ein junger Mann, der sich selbst überlassen ist, bringt seine Mutter in Schande.
16 Wenn die Gottlosen zunehmen, vermehrt sich die Sünde, aber die Aufrichtigen werden ihren Untergang bezeugen.
17 Korrigiere dein Kind, und es wird dir Freude machen. Es wird deine Seele erfreuen.
18 Wo keine Vision ist, geraten die Menschen außer Kontrolle; glücklich sind sie, die das Gesetz halten.
19 Nicht durch Worte wird ein Sklave korrigiert: Selbst wenn er versteht, wird er keine Notiz davon nehmen.
20 Du siehst jemanden redegewandt? Es gibt mehr zu hoffen von einem Narren!
21 Wenn ein Sklave von Kindheit an verwöhnt wird, wird er am Ende undankbar sein.
22 Der heiße Kopf provoziert Streitigkeiten, jemand in Wut begeht alle Arten von Sünden.
23 Stolz bringt Erniedrigung, wer auch immer sich erniedrigt, wird Ehre erringen.
24 Den Fluch zu hören und nicht offen zu legen, soll man sich mit dem Dieb teilen und sich selbst hassen.
25 Menschenfurcht ist eine Falle, wer auf Jahwe vertraut, ist sicher.
26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, aber die Rechte eines jeden kommen von Jahwe.
27 Abscheu vor den Aufrechten hat der Sündige, der den Bösen abscheulich ist, dessen Weg ist gerade.
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XXX – XXXI
Agurs Wort, Sohns Jakes, Spruch des Sehers,
Ist für Itiel, für ihn und Ukal.
Wie ein Vieh bin ich von einem Menschen,
Mir ist nicht Vernunft von Menschen eigen,
Nicht hab ich gelernt die wahre Weisheit,
Nicht erkannt des Heiligen Erkenntnis.
Wer ist aufgefahren in den Himmel,
Wer herabgefahren von dem Himmel?
Wind gesammelt in den hohlen Händen?
Wasser eingebunden in den Mantel?
Festgesetzt die Enden dieser Erde?
Wie sein Name? Seines Sohnes Name?
Gib mir Antwort, wenn du kennst die Wahrheit.
Gottes Rede rein ist, ganz durchläutert,
Schild und Schirm er denen, die sich bergen.
Füge nichts hinzu den Worten Gottes,
Er wird dich zur Rechenschaft sonst ziehen,
Du wirst dastehn als ein Narr und Lügner.
Zwei der Dinge will ich mir erbitten,
Mir versag sie nicht, bevor ich sterbe:
Trug und Lügenwort halt fern der Zunge,
Armut gib mir nicht, gib mir nicht Reichtum!
Laß genießen mich das Brot, das eigne,
Daß ich satt nicht werde und verleugne,
Sage meiner Seele. Wer ist Jahwe?
Daß ich arm nicht werde und nichts stehle,
Mich vergeh am Namen meines Gottes.
Kinder, welche ihrem Vater fluchen
Und nicht segnen ihre liebe Mutter,
Kinder, rein in ihren eignen Augen,
Ihre Sünde ist nicht abgewaschen!
Kinder, wie erheben sie die Augen,
Ziehen hoch mit Hochmut stolze Wimpern!
Kinder, scharfe Schwerter ihre Zähne,
Scharfe Messer ihre Schneidezähne,
Aufzufressen Menschen unter Mühsal
Und die armen Seelen unter Menschen!
Des Vampirs zwo Töchter: Gib! Noch mehr gib!
Drei Gestalten sind die Nimmersatten,
Vier Gestalten haben nie Genüge.
Totenreich, verschlossner Schoß der Weiber,
Mutter Erde wird nie satt vom Wasser,
Nimmer hat das Feuer ein Genüge.
Mannes Auge, das des Vaters spottet
Und verschmäht Gehorsam vor der Mutter,
Hacken Raben aus am Wasserbache,
Fressen gierig auf die Adlerjungen.
Drei Geschöpfe sind für mich ein Rätsel,
Vier der Wesen, die ich nicht verstehe.
Ist der Weg des Adlers an dem Himmel,
Weg der Schlange über einen Felsen,
Weg des Schiffes in des Meeres Herzen,
Weg des Mannes in dem Schoß der Jungfrau.
Ehebrecherischen Weibes Wege:
Speise speist sie, wischt sich ab die Lippen,
Spricht: Ich hab getan kein Werk der Sünde.
Unter drei Geschöpfen bebt die Erde,
Unter vieren will sie schier vergehen.
Sklave, wenn er wird zu einem Herrscher,
Narr, wenn er gesättigt wird vom Brote,
Die Verschmähte, wenn sie wird gefreiet,
Sklavin, wenn verdrängt sie ihre Herrin.
Vier Geschöpfe kleine sind auf Erden,
Aber Witzige nach ihre Weise.
Sind Ameisen Völkchen ohne Stärke
Und bereiten sich im Sommer Nahrung.
Die Klippdachse Völkchen ohne Kräfte,
Legen ihre Häuser in die Felsen.
Die Heuschrecken haben keinen König,
Ziehen doch geordnet aus in Heeren.
Die Eidechse greift man mit den Händen,
Wohnt doch in Palästen hoher Fürsten.
Drei Geschöpfe, welche stattlich schreiten,
Vier Geschöpfe, welche herrlich wandeln.
Löwe, ein Gewaltiger der Tiere,
Er kehrt nimmer um vor Kreaturen;
Der Geschnürte an den Hüften; Böcklein;
König, wenn mit ihm das Kriegsvolk auszieht.
Wenn du als ein Dummkopf hast gehandelt,
Als du dich erhoben über andre,
Wenn gehandelt du mit Überlegung:
Allenfalles Finger auf die Lippen!
Presst du Milch, bringst du heraus die Butter,
Nasen-Pressen bringt das Blut zum Fließen,
Zornes-Pressen bringt heraus die Streitlust.
Worte Lemuels, in Massa König,
Die gelehrt ihn seine weise Mutter.
Was, mein Sohn, was, Söhnchen meines Schoßes,
Was soll raten ich, Gelübdes Söhnchen?
Nicht gib schönen Frauen deine Kräfte,
Nicht die Wege dein, zu stürzen Fürsten.
Lemuel, ist Fürsten ungeziehmend,
Wahrlich ungeziemend, Wein zu trinken,
Fürsten zu befragen: Wo ist Rauschtrank?
Daß er trinkt nicht, nicht vergißt Gesetze,
Beugt Gerechtigkeit der Elendssöhne.
Rauschtrank dem gebt, der da geht zugrunde,
Süßen Wein den Seelen, die verbittert.
Jene trinken und vergessen Armut,
Denken nimmer an der Mühsal Elend.
Öffne deine Lippen für den Stummen,
Für das Recht der Söhne des Versinkens.
Öffne deinen Mund, Gerechter, richte,
Schaffe Recht Elendigen und Armen.
ABC DER STARKEN FRAUE
Ah, die starke Fraue, wer erlangt sie?
Über die Korallen ist ihr Adel!
Betend hofft auf sie das Herz des Mannes,
Nimmer wird es ihm am Segen fehlen.
Chochma-gleich tut Gutes sie, nicht Böses,
Gutes tut sie alle Lebenstage.
Dauernd sorgt für Wolle sie und Leinen,
Webend mit der Freude ihrer Hände.
Ehrlich ist sie wie die Kaufmannsschiffe:
Aus der Ferne bringt sie ihre Speise.
Freundlich steht sie auf in tiefen Nächten,
Gibt dem Hause Nahrung, Lohn den Mägden.
Gern sinnt sie auf Äcker, kauft die Felder,
Pflanzt von eigner Hände Frucht den Weinberg.
Hüften gürtet sie mit Kraft der Anmut,
Stärkt die Arme mit der Frauentugend.
Immer sie empfindet, gut ihr Schaffen,
Nicht verlöscht in Nächten ihre Leuchte.
Ja, die Hände streckt sie nach dem Rocken,
Ihre offnen Hände nach der Spindel.
Kostbar streckt sie Hände aus dem Armen,
Ihre Hände aus dem Elendsmenschen.
Lustig fleißig, fürchtet sie den Schnee nicht,
Denn ihr ganzes Haus hat doppelt Kleidung.
Milde Teppiche hat sie gefertigt,
Byssus sind und Purpur die Gewänder.
Namentlich bekannt ihr Mann den Märkten,
Sitzt er bei den Ältesten des Landes.
Oberkleider, sie verkauft sie Händlern,
Schöne Gürtel gibt sie an die Krämer.
Pracht und Kraft und Ehre ihre Kleider,
Und sie lacht den Tagen in der Zukunft.
Rosen-Mund eröffnet sie in Weisheit,
Das Gesetz der Liebe tönt die Zunge.
Sie bewacht des Hauses Wohlergehen,
Faules Brot der Faulheit ißt sie nimmer.
Töchter, Söhne preisen sie glückselig,
Ihr Gemahl steht auf und rühmt sie preisend.
Unsres Landes Töchter haben Tugend,
Aber du, du übertriffst sie alle.
Weibes Anmut Trug ist, Trug ist Liebreiz,
Weibes Jahwe-Ehrfurcht soll man rühmen.
Zehrt von ihren Früchten, Werk der Hände,
Preiset ihre Werke in den Pforten!
LOB DER MÄCHTIGEN FRAU
(Sprüche 31,10-31)
Wer findet die mächtige Frau?
Sie ist von edlerem Wert als Perlen!
Ihres Gatten Herz ist geborgen,
Nicht mangelt ihm ein Schatz.
Freigebig tut sie Gutes
Und wirkt kein Unglück
Alle Tage ihres Lebens.
Sie sucht Wolle und Leinen
Und wirkt freudig mit den Händen.
Sie gleicht dem Handelsschiff,
Das Brot aus der Ferne bringt.
Sie erhebt sich zur Nacht
Und gibt Speise ihrer Hausgemeinschaft
Und Gebote den Mädchen.
Sie plant den Acker zu erwerben
Und legt einen Weinberg an
Von den Früchten ihrer Hände.
Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft
Und stärkt ihre Arme.
Sie schmeckt das Gute ihres Handels.
Ihre Lampe erlöscht nicht in der Nacht.
Sie streckt die Hand aus nach dem Spinnrad,
Ihre Finger halten die Spindel fest.
Sie breitet ihre Hände aus zu den Bedrückten
Und reicht die offene Hand den Bedürftigen.
Für die Hausgemeinschaft fürchtet sie nicht den Schnee,
Denn die Hausgemeinschaft trägt scharlachne Kleider.
Sie wirkt Decken.
Aus weißem Leinen und Purpurstoffen sind ihre Röcke.
Ihr Gatte ist bekannt in den öffentlichen Toren,
Er sitzt bei den Alten des Staates.
Sie macht Hemden und verkauft sie,
Die Gürtel gibt sie dem Händler.
Majestät und Glorienschönheit sind ihre Gewänder,
Sie freut sich der kommenden Tage.
Sie tut den Mund auf, Weisheit zu hauchen,
Ihre Zunge gibt gnadenvolle Weisung.
Sie achtet auf die Gefährten der Hausgemeinschaft
Und ißt ihr Brot nicht faul.
Ihre Söhne erheben sich und preisen sie selig,
Ihr Gatte verklärt sie.
Viele Töchter tun Gewaltiges –
Sie aber übertrifft sie alle.
Anmut und Liebreiz sind unwesentliche Nichtigkeit –
Eine Frau, die Jahwe ehrt, ist glorreich!
Sie gibt und bringt dar von den Früchten ihrer Hände,
Ihre Werke verklären sie in den öffentlichen Toren.
DIE WEISHEIT SPRICHT
(Spruchworte Salomonis 8)
Das Locken der Weisheit,
Das Flüstern der Vernunft ist euch gegeben!
Oben, am ersten Wege,
Und im Haus am Pfade,
Da man durch die Pforte eingeht:
Da jubelt sie!
O Männer, ich lock‘ euch!
Söhne, ich flüstr‘ euch zu!
Einfältige Herzen, erkennt die Klugheit!
Toren, versteht mit dem Herzen!
Lauscht meiner führenden Rede!
Meine Lippen eröffnen euch Aufrichtigkeit,
Meine Zunge lallet die Wahrheit!
Meine Lippen verabscheuen wirklich den Bösen!
Die Verheißungen meines Mundes sind Gerechtigkeit,
Nichts Wildverschlungenes oder Verkehrtes dabei!
Die Aufrichtigkeit ist erkennbar
Und rechte Erkenntnis zu finden!
Nehmt meine Unterweisung lieber als Silberzeug an
Und erwählt euch meine güldne Erkenntnis!
Die Weisheit ist schöner als eine Perle,
Kein Ergötzen kommt der Weisheit gleich!
Ich, die Weisheit,
Wohne beim Erkenntnisvermögen,
Ich lasse geheime Erkenntnis finden!
Die Ehrfurcht vor Jahweh
Hasset das Böse,
Den Stolz, den Prunk,
Die Irrwege alle,
Ja, ich hasse die verkehrten Zungen!
Mein sind Entschluß und Vollendung!
Mein sind Vernunft und Vollmacht!
Durch mich regiert der König
Und setzt der Fürst die Gerechtigkeit fest,
Durch mich der Waltende waltet
Und der noble Statthalter auf der Erde!
Ich minne, die mich minnen!
Die mich ernstlich suchen, werden mich finden!
Wohlfahrt und Ruhm sind bei mir,
Bleibende Schätze und Gerechtigkeit!
Meine Frucht
Ist edler als Vergüldetes oder reines Gold
Und meine Ernte
Als erlesenes Silberzeug!
Ich walle auf gerechtem Wege,
Mitten auf dem Pfade des Gerichts!
Ich besitze die Substanz der Liebenden
Und erfülle ihren Schatz!
Jahweh hat mich zu eigen
Im Anbeginne seines Weges,
Vor seinem Werkeschaffen!
Ich bin ausgegossen
In Ewigkeit,
Im Anbeginne,
Vor der Erdwerdung,
Vor den wühlenden Abgründen,
Vor den wasserreichen Quellen,
Vor den Bergen und Senken,
Vor den Hügeln,
Ich tanzte!
Da die Erde geschaffen
Und ihr Äußeres
Und der Staub der Welt,
Da die Himmel fixiert,
Die Tiefsee umzirkelt,
Die Wolken zusammengebunden,
Die tiefen Grotten gefestigt,
Der See die Grenze gesetzt,
Daß die Wasser nicht überfluten,
Das Fundament der Erde gelegt
Nach gebietendem Munde –
Da war ich mit ihm,
Die Künstlerin!
Täglicher Wollust
Lachte ich vor seinem Antlitz immer!
Ich spielte in der Welt,
Und es war meine Lust mit den Menschensöhnen!
Lauscht mir, Söhne!
Glücklich alle, die auf meine Wege achten!
Lauscht meiner Unterweisung!
Werdet weise!
Und laßt mich nicht allein!
Glück dem Mann, der mir lauscht,
Der wacht an jedem Tag an meinem Tore
Und aufmerkt an den Pfosten meiner Pforte!
Wer mich findet, findet die Lebendige
Und erweckt die Wonne in Jahweh!
DIE VERSAMMLERIN
(Prediger Salomo / Koheleth)
Die Worte Koheleths, des Sohnes Davids,
Der war ein König von Jerusalem.
Ist nichts als Nichtigkeit von Nichtigkeiten,
Ist nichts als Nichtigkeit von Nichtigkeiten,
Ist Alles nichts als Nichts, sprach Koheleth.
Was für ein Nutzen hat der Mensch vom Mühen,
Mit dem er müht sich unter dieser Sonne?
Geschlechter gehen und Geschlechter kommen,
Die Mutter Erde, sie besteht für immer.
Die Sonne steigt herauf und geht dann unter
Und lechzt erneut nach ihrem Ursprungsort,
Dort geht sie wieder auf, die junge Sonne.
Es geht nach Süden, dreht sich nach dem Norden,
Und immer kreisend geht der Wind herum.
Zu seinem Kreislauf kehrt zurück der Wind.
Die Bäche fließen alle in das Meer,
Das Meer wird aber dennoch nimmer voll.
Zu jenem Ort, zu dem die Bäche fließen,
Dorthin zu fließen wenden sie sich immer.
Die Worte machen alle soviel Mühe,
Und dennoch nichts vermag ein Mann zu sagen.
Das Auge ist ein Nimmersatt, zu sehen,
Und nie die Ohren werden satt vom Hören.
Was ist gewesen? Das was wieder sein wird.
Was tat man? Das was wieder wird getan,
Es gibt nichts Neues unter dieser Sonne.
Kann man von irgendeinem Dinge sagen:
Sieh dieses Ding an, das ist eine Neuheit?
Längst ist gewesen es in alten Zeiten,
In den Äonen, die da vor uns waren.
Es gibt kein Angedenken an das Alte
Und auch nicht an das Letzte, das da sein wird,
Es wird kein Angedenken daran geben
Und nicht an das, was in der Zukunft sein wird.
Ich Koheleth war Fürst Jerusalems,
Ich richtete mein Herz allein darauf,
Zu suchen, zu ergründen in der Weisheit,
Was alles sich ereignet unterm Himmel.
Dies böse Ding hat Menschen Gott gegeben,
Sich damit unter Mühen abzumühen.
Und ich betrachtete die ganzen Taten,
Die da gewirkt sind unter dieser Sonne,
Sieh, alles ist ein Nichts, Verdruß des Geistes!
Gekrümmtes nimmer wird Gerades werden,
Das Fehlende vermag man nicht zu zählen.
Da sprach ich bei mir selbst, zu meiner Seele:
Ich habe Weisheit reichere erworben
Und zu der vorigen hinzugefügt
Als die da vor mir in Jerusalem.
Mein Herz sah Weisheit und Erkenntnis viel.
Mein Herz sah auf Erkenntnis, sah auf Weisheit,
Erkannt ich Wahnsinn und der Torheit Handeln.
Und ich erkannte tief in meiner Seele,
Daß dies Begehren ist nach leerer Hohlheit.
Viel Weisheit ist auch viel Verdruß des Geistes,
Erkenntnis wachsend läßt die Schmerzen wachsen!
Ich sagte bei mir selbst, bei meiner Seele:
Erproben will ich es an dir durch Freude,
Auf, auf, daß du genießen sollst das Gute.
Doch siehe, dieses auch war Nichtigkeit.
Zur Lustigkeit des Scherzens sprach ich: Unsinn!
Zur Freude sprach ich: Was denn tust du da?
Und ich ergründete in meinem Herzen,
Den Menschenleib mit edlem Wein zu laben,
Mein Herz doch führend mit Vernunft der Weisheit,
Und Torheit zu ergreifen, bis ich sähe,
Ob dieses ist das Gute für die Menschen,
Dies, was da tun die Menschen unterm Himmel
Die ganze kurze Zahl der Lebenstage.
Verrichtet hab ich große Werke, wahrlich,
Ich baute Häuser, pflanzte Weinterrassen,
Ich habe Parks und Gärten angelegt
Und manchen edlen Fruchtbaum eingepflanzt.
Ich legte an die stillsten Wasserteiche,
Aus ihnen einen ganzen Wald zu wässern,
Der da von Grünkraft in den Bäumen sproß.
Ich habe Sklaven, Sklavinnen erworben,
Im Haus geborne, mir zum Eigentum,
Viel Kleinvieh war mein eigen, viele Kühe,
Da war ich reicher als die andern alle,
Die vor mir waren in Jerusalem.
Ich habe Silber auch und Gold gehäuft,
Besitz von Königen und von Provinzen.
Und Sänger ich erwarb und Sängerinnen
Und auch die höchste Lust der Menschensöhne,
Die Liebe Fraue und die schönen Frauen.
Ich wurde groß und nahm mehr zu als alle,
Die vor mir waren in Jerusalem.
Auch meine Weisheit ist bei mir geblieben.
Und das, wonach verlangten meine Augen,
Das Schöne hab ich ihnen nicht verwehrt.
Ich habe meinem Herzen nichts versagt,
Nichts vorenthalten von der ganzen Freude,
Mein Herz war froh bei aller meiner Mühsal,
Dies war mein Anteil bei der ganzen Mühe.
Da schaute ich auf alle großen Werke,
Die meine Hände sich geschaffen hatten,
Ich sah die Mühe an des ganzen Schaffens,
Sieh! Alles Nichtigkeit! Verdruß des Geistes!
Ist alles sinnlos unter dieser Sonne!
Ich sah mich um, die Weisheit zu betrachten
Und Unsinn anzuschaun und eitle Taten:
Was tut der Mensch, der nach dem König kommt?
Er tut dasselbe, was man längst getan.
Die Weisheit ist doch besser als die Torheit,
Wie Licht ist besser als die Finsternis:
Der Weise trägt im Haupte seine Augen,
Blind geht der Tor um in der Finsternis.
Doch ich erkannte gleichfalls die Erkenntnis,
Daß Ein Ergehen Weise trifft und Toren.
Da sprach ich zu mir selbst, zu meiner Seele:
Entsprechend dem Ergehen eines Toren,
Wird’s mich auch treffen. Warum ward ich weise?
Da sprach ich zu mir selbst, zu meiner Seele:
Ach dies ist alles Nichts der Nichtigkeit!
Kein Angedenken gibt es an den Weisen,
Sowenig wie man stets gedenkt der Toren,
Weil in der Zukunft alles ist vergessen.
Wie stirbt der Weise doch mitsamt dem Toren!
Da hasste ich das Leben dieser Erde,
Zuwider war mir alles Menschentun,
Was da getan wird unter dieser Sonne,
Ist alles Nichtigkeit, Verdruß des Geistes!
Da hasst ich alle Werke meiner Mühe,
Die meine Mühsal unter dieser Sonne,
Die Werke, die ich hinterlassen werde
Dem Menschen, welcher nach mir kommen wird.
Wer weiß, wird weise er, wird töricht sein?
Wo er beherrschen soll doch mein Ermühtes,
Worum ich mich bemüht in meinen Mühen
Und Weisheit stiftet unter dieser Sonne.
Auch dies ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten!
Da wandt sich meine Seele zur Verzweiflung,
Verzweiflung über meiner Mühen Werke,
Die ich erschaffen unter dieser Sonne.
So ist es: Hat sich einer abgemüht
Mit Tüchtigkeit und Weisheit und Erkenntnis,
So fällts doch einem Taugenichtse zu.
Auch dies ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten
Und ist nichts andres als ein großes Übel.
Was bleibt dem Menschen nun in seinen Mühen?
Was bleibt ihm in dem Streben seines Herzens,
Mit dem er tätig unter dieser Sonne?
Denn seine ganze Zeit besteht aus Schmerzen
Und Seufzer sind alleine seine Arbeit.
Selbst in der Nacht darf ruhen nicht sein Herz.
Auch dies ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten.
Nichts ist so gut für eine Menschenseele,
Als daß er Speise ißt und trinkt den Trank
Und seine Seele Schönes sehen läßt.
Doch dieses auch hab ich erkennen können,
Daß es allein aus Gottes Händen kommt.
Denn wer kann essen, wer genießen da,
Wer, außer das es Gott ihm so gegeben?
Dem Menschen aber, welcher ihm gefällt,
Dem gibt er Freude, Weisheit und Erkenntnis,
Zu sammeln und zu häufen Sündern Mühsal,
Dem Gott Gefälligen das Gut zu geben.
Ach dies ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten,
Vergeblich Seufzen und Verdruß des Geistes!
Es hat da alles seine Spanne Zeit
Und jede Angelegenheit den Kairos.
So sind die Zeiten unter dieser Sonne,
Zeit zum Gebären ist und Zeit zu Sterben,
Zum Pflanzen Zeit und zum Entwurzeln Zeit,
Zum Töten eine Zeit und Zeit zum Heilen,
Zum Niederreißen Zeit und Zeit zum Bauen,
Zum Weinen Zeit und Zeit zum Lachen auch,
Zum Klagen Zeit und Zeit zum Tanzen auch,
Zum Steinewerfen Zeit, zum Steinesammeln,
Zum Kosen Zeit und fern sein von Liebkosung,
Zum Suchen Zeit und Zeit auch zum Verlieren,
Zeit zum Bewahren, Zeit auch zum Verwerfen,
Zeit zum Zerreißen, zum Zusammennähen,
Zum Schweigen Zeit und Zeit zum Reden auch,
Zum Lieben Zeit und Zeit zum Hassen auch,
Zum Streite Zeit und Zeit zum Friedenschließen.
Was hat der Schaffende für einen Vorteil
Von aller Mühsal, damit er sich abmüht?
Ich sah die Arbeit, die gab Gott den Menschen,
Daß jeder Mensch sich mühe in der Arbeit.
Gott machte alles schön zur rechten Zeit,
Er legte Ewigkeit in ihren Sinn.
Doch findet nicht der Mensch die Werke Gottes,
Erkennt sie nicht von Anbeginn bis Ende.
Ich sah, nichts besser ist als sich zu freuen
Und Schönheit sich im Leben zu bereiten.
Ein Mensch, der Speise speist und trinkt den Trank
Und der genießt bei aller Mühsal Gutes,
Er weiß es, dies ist eine Gabe Gottes.
Erkannt ich auch, daß alles, was tut Gott,
Das wird für immer, immerdar bestehen,
Hinzuzufügen nichts, nichts wegzunehmen.
Gott tut es, daß man Ehrfurcht vor ihm habe.
Das, was gewesen ist, war vordem da,
Und das, was sein wird, auch ist schon gewesen.
Und Gott allein sucht das Entschwundene.
Und weiter sah ich unter dieser Sonne:
Am Ort des Rechtes, siehe dort war Frevel,
Am Orte der Gerechtigkeit war Frevel.
Da sprach ich bei mir selbst, zu meiner Seele:
Gerechte wird und Frevler richten Gott,
Für jede Angelegenheit kommt Zeit
Und eine rechte Zeit für alles Tun.
Da sprach ich bei mir selbst, zu meiner Seele:
Ach, was betrifft die armen Menschenkinder,
Sie anzuschauen, darum geht es Gott,
Und daß sie sehen, daß sie sind wie Tiere,
Daß sie erkennen solches für sich selbst.
Denn Eine Widerfahrnis hat der Mensch
Und Eine Widerfahrnis haben Tiere,
Dieselbe Widerfahrnis ists für beide.
Wie dieser stirbt, so sterben jene auch,
Ist Eine Ruach doch für alles Leben!
Der Mensch ist edler nicht als Tiere – Nichts!
Es geht doch alles an denselben Ort,
Es wurde alles aus dem Staub der Erde
Und alles kehrt zurück zum Staub der Erde.
Wer weiß: Des Menschen Ruach steigt nach oben?
Der Tiere Ruach sinkt hinab zur Erde?
Ich sah, daß es nichts Bessers gibt auf Erden,
Als daß der Mensch sich freut an seinen Werken,
Das ist sein Teil in diesem eitlen Leben,
Denn wer bringt ihn dazu, zu freun sich daran,
Was nach ihm sein wird auf der eitlen Erde?
Erneut sah all die Unterdrückung ich,
Die da verübt wird unter dieser Sonne,
Und siehe da, der Unterdrückten Tränen,
Und keiner war bei ihnen, der sie tröstet,
Und viel Gewalt von Händen der Bedrücker,
Und keiner war bei ihnen, der sie tröstet.
Ich pries die Toten, welche längst gestorben,
Mehr als die Lebenden, die noch am Leben,
Doch mehr noch als die Lebenden und Toten
Den Menschen, der noch ungeboren ist,
Das böse Tun noch nicht gesehen hat,
Das da verübt wird unter dieser Sonne.
Und was ich sah, das war der große Aufwand
Und war der große Ehrgeiz eitlen Treibens,
Ja, Konkurrenz des einen mit dem andern,
Auch dies ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten,
Vergeblich Seufzen und Verdruß des Geistes.
Der Tor legt seine Hände in den Schoß
Und frißt mit seinem Maul sein eignes Fleisch.
Ist besser eine Handvoll in der Ruhe,
Als beide Fäuste voll mit schwerer Mühsal
Und nichtiger Begier nach Luftgespinsten.
Auch sah ich Eitles unter dieser Sonne:
Da gibt es einen, aber keinen zweiten,
Auch hat er keinen Sohn und keinen Bruder,
Doch gibt’s für alle seine Müh kein Ende,
Nie werden seine Augen satt vom Reichtum.
Er spricht: Für wen denn mühe ich mich ab,
So daß mein müdes Herz entbehrt des Schönen?
Auch das ist Nichtigkeit, ein böses Übel.
So sind doch besser zwei, als einer nur,
Gibt guten Lohn für sie bei ihrer Mühe.
Denn wenn sie fallen oder wenn sie stürzen,
Der eine richtet dann den andern auf.
Doch weh dem Einsamen, der fällt allein,
Weh dem, ist keiner da, der ihn erbaut!
Wenn zwei sich legen, wird es ihnen warm,
Dem Einsamen wird nimmer warm im Bette.
Und wenn ein Mann den einen angreift auch,
Gemeinsam können zwei doch widerstehen,
Und sind drei Fäden gar in Einer Schnur,
So wird die dicke Schnur nicht reißen rasch.
Ein Jüngling besser ist, der arm, doch weise,
Ist besser als ein Fürst, der alt, doch töricht,
Und der nicht klug und sich nicht raten läßt.
Ja, aus dem Kerker ging hervor der Jüngling,
Um schließlich noch zu werden Fürst im Lande,
Im Königtum geboren als ein Armer.
Ich sah die Menschen an im Land des Lebens,
Die Menschen, wandelnd unter dieser Sonne,
Ich sah sie mit dem Jünglinge, dem Armen,
Der an des Fürsten Stelle treten sollte.
Es ist kein Ende für das ganze Volk,
Für alle, denen nun der Jüngling vorsteht.
Nicht freuen sich die Kommenden an ihm,
Ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten, Hauch!
Bewahre dich, gehst du zum Tempel Gottes,
Zu nahen, um zu hören Gottes Wort,
Ist besser als der Toren Opfergabe.
Unwissend sind sie, daß sie Böses tun.
Sei nicht zu eilig du mit deinem Munde,
Sei nicht zu schnell mit deines Herzens Zunge,
Ein Wort ergehen lassend vor der Gottheit,
Gott ist im Himmel, du bist auf der Erde.
Drum seien deine Worte wenige,
Denn Traum kommt mit der Menge an Geschäft
Und Torenschwatzen mit der Worte Menge.
Wenn du vorm Gotte ein Gelübde ablegst,
Dann halte dich nicht auf, es zu erfüllen,
Denn kein Gefallen gibt es an den Toren.
Was du gelobst dem Gotte, das erfülle.
Sonst ist es besser, du gelobst erst nicht,
Als daß du es gelobst und nicht erfüllst.
Gib nicht dem Mund zu, schuldig dich zu machen,
Sprich nicht vorm Engel: Es war ein Versehen.
Soll Gotte zürnen über deine Reden
Und deiner Hände Werke dir verderben?
Trotz vieler Träume, vieler Nichtigkeiten,
Trotz vieler Worte ohne Maß und Zahl:
Gott, deinen Gott sollst du alleine fürchten!
Siehst Unterdrückung du der armen Menschen
Und Raub von Recht und von Gerechtigkeit
In der Provinz, so wundere dich nicht!
Ein Hoher wacht wohl über einen Hohen,
Ein Höherer wacht über beide Hohen.
Des Landes Vorteil ist in allem dies:
Ein König, der dem Ackerlande dient.
Wer Mammon liebt, wird nimmer satt am Mammon,
Wer Reichtum liebt, wird satt nicht am Gewinn.
Auch das ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten.
Wenn zahlreich aber werden gute Dinge,
So sind auch viele da, die es verzehren.
Was ist der Nutzen für den Eigentümer,
Es sei denn, daß er‘s sieht mit seinen Augen?
Süß ist der Schlummer des, der da geschaffen,
Ob er auch wenig isset oder viel.
Die Sattheit aber eines reichen Mannes
Bringt dennoch ihm zum Schlafen keine Ruhe.
Da gibt es eine wirklich böse Krankheit,
Die ich gesehen unter dieser Sonne:
Geld, vom Besitzer aufgehäuft, zum Unglück.
Vergeht der Reichtum durch Geschäftsverlust
Und hat der Reiche einen Sohn gezeugt,
So hat er nichts davon in seiner Hand.
Wie er hervorging aus dem Mutterschoß,
Nackt wird er gehen, nackt ist er gekommen.
Nichts trägt er mit davon für seine Mühe,
Nichts, das er mitgeführt in seiner Hand.
Und grade das ist eine böse Krankheit:
So wie er kam, so nackend wird er gehen.
Was für Gewinn wird schließlich für ihn bleiben?
Daß er sich abgemüht für Luftgespinste!
Auch alle Tage isset er im Finstern
Mit viel Verdruß und Ärgernis und Leiden.
Doch siehe, was ersehen ich als Gutes:
Schön ists zu essen, herrlich ists zu trinken
Und Schönheit anzuschaun bei aller Mühe,
Mit der man müht sich unter dieser Sonne
In der begrenzten Zahl der Lebenstage,
Die Gott der Schöpfer zugeteilt dem Menschen.
Das ist sein Anteil. Nämlich jeder Mensch,
Dem Gott gegeben seines Reichtums Schätze,
Und den er auch befähigt, zu genießen,
Befähigt, seinen Teil davon zu nehmen,
Bei aller Mühe Freude auch zu haben:
Schau, das ist eine Gnadengabe Gottes.
Er denkt nicht viel an die begrenzte Zeit
Des Lebens, weil die Gottheit ihn beschäftigt,
Beschäftigt mit der Wonne seines Herzens!
Und siehe, es gibt weiterhin das Böse,
Das ich gesehen unter dieser Sonne,
Das Übel lastet schwer auf Menschenseelen.
Ein Mensch, dem Gott gibt Reichtum, Schätze, Ehre,
Daß seine Seele nichts entbehrt von allem,
Was je begehrt die Seele jenes Mannes,
Doch Gott gibt nicht das Glück, es zu genießen,
Vielmehr ein fremder Mann genießt die Gaben,
Das auch ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten
Und ist ein böses Leiden in dem Leben.
Wenn auch ein Mann erzeugte hundert Kinder
Und lebte eine Unzahl Lebensjahre,
Die Zahl der Jahre wäre wirklich riesig,
Doch seine Seele wird nicht satt am Guten
Und auch kein Grabmal wäre ihm beschieden,
So ist dann besser dran die Fehlgeburt,
Sie kommt im Nichts und geht in Finsternis,
Ihr Name ist bedeckt von Finsternis,
Die Sonne sieht sie nicht und kennt sie nicht,
Die hat mehr Ruhe als der andre Mann.
Und lebte einer auch zweitausend Jahre
Und hätte doch das Gute nicht gesehen?
Es geht doch alles an denselben Ort.
Des Menschen Mühe ist für seinen Mund,
Und doch wird das Verlangen nicht gestillt.
Ja, was für einen Vorteil hat der Weise
Und was ist da der Nachteil eines Toren?
Was ist der Vorteil des geringen Menschen,
Der da in Demut vor dem Herrn versteht,
Im Lande der Lebendigen zu wandeln?
Ist besser doch das Sehen mit den Augen,
Als die Begierde nach dem Luftgespinste.
Auch das ist Nichts, vergeblich ist das Seufzen.
Was auch geschieht, genannt ist dessen Name,
Es ist bekannt schon längst, wer da ein Mensch.
Und er vermag mit jenem nicht zu rechten,
Mit jenem, der ihm überlegen ist.
Ach ja, es gibt unendlich viele Worte,
Die eitlen Eitelkeiten zu vermehren!
Was ist der Vorteil da für einen Menschen?
Wer weiß, was gut ist einem Menschenleben?
Die Zahl der Tage seines eitlen Lebens
Verbringt er ja so flüchtig wie ein Schatten!
Wer also teilt der Menschenseele mit,
Was nach ihm sein wird unter dieser Sonne?
Ein Nachruhm besser ist als gutes Salböl,
Der Tag des Todes doch als der Geburtstag.
Ist besser, in einer Trauerhaus zu gehen,
Als in das Feierhaus, als in die Schenke.
Dies offenbart dir aller Menschen Ende,
Der Lebende, er nimmt es sich zu Herzen.
Ist besser Trauerschmerz als das Gelächter,
Denn durch das Trauern wird das Herz gereinigt.
Des Weisen Herz ist in dem Haus der Trauer,
Der Toren Herz in Häusern des Gelächters.
Ist besser, zuzuhörn des Weisen Schelten
Als eitlen Liebesliedern eitler Narren.
Denn wie der Disteln Knistern unterm Kessel,
So ist der Toren närrisches Gelächter.
Auch das ist Nichtigkeit der Nichtigkeiten.
Der unrechtmäßige Gewinn und Reichtum
Macht selbst den weisen Mann zu einem Toren,
Bestechung ruiniert des Weisen Herz.
Der Sache Ende besser als ihr Anfang,
Langmütigkeit ist besser als der Hochmut.
Sei eilig nicht im Geiste, dich zu ärgern,
Es wohnt der Ärger in dem Schoß des Toren.
Sprich nicht: Was waren doch die alten Zeiten,
Die goldnen Zeiten besser doch als unsre?
Denn nicht in Weisheit stellst du solche Fragen.
Ein Gut ist Weisheit, auch mit Erbbesitz,
Ist ein Gewinn für die, die sehn die Sonne.
Denn bist du in der Gottesweisheit Schatten,
Beschirmt sie dich im Schatten auch des Geldes.
Doch ist der Nutzen größer von Erkenntnis,
Denn Weisheit schenkt das Leben dem Besitzer.
Betrachte du genau die Werke Gottes:
Wer macht das grad, was er hat krumm gemacht?
Am guten Tage sei du guter Dinge,
Am bösen Tage aber du bedenke,
Auch diesen hat wie jenen Gott gemacht,
Allein weil nie der Mensch erkennt die Zukunft,
Was nach ihm kommt, das kann er nicht erkennen.
Das sah ich an in meiner Eitelkeit:
Ist ein Gerechter, sterbend als Gerechter,
Ein Gottvergessner lebt in seiner Bosheit.
Du sei nicht zu gerecht und nicht gebärde
Du dich so weise wie die sieben Weisen,
Warum willst du dich selber einsam machen?
Doch sei auch nicht zu gottlos, sei kein Narr,
Warum willst du verscheiden vor der Zeit?
Gut ist, daß du an dieser Weisheit festhälst
Und auch von jener Weisheit dich nicht fernhälst,
Der Gottesfürchtige entgeht der Sünde.
Die Weisheit wird dem Weisen Kraft verleihen,
Mehr Kraft als zehn Gebietern in den Städten.
Es ist doch kein Gerechter auf der Erde,
Der nichts als Gutes täte, niemals fehlte.
Auch all den vielen Worten, die man redet,
All dem Geschwätz sollst du dein Herz nicht widmen,
Daß du nicht hörest deiner Knechte Lästern.
Denn oftmals schon, das hat dein Herz erkannt,
Denn oftmals schon hast Andre du verlästert.
Das alles prüfte ich in Gottes Weisheit.
Ich sprach zu mir: Ein Weiser will ich werden!
Sie aber, Sie, ach Sie blieb fern von mir!
Sehr fern ist das, was ist, das ist sehr tief,
Wer kann den Urgrund allen Seins erkennen?
Ich wandt mich um und richtete mein Herz
Auf die Erkenntnis und auf das Ergründen
Der Weisheit und das Urteil zu ergründen
Und ich erkannte allen Frevels Stumpfsinn,
Erkannte Torheit als des Unsinns Frucht
Und fand auch bittrer als den Tod das Weib –
Ein Netz ist sie, ein Fangnetz ist ihr Herz,
Wie Fesseln ihre Haare, ihre Hände.
Wem Gott ist gut, der wird dem Weib entrinnen,
Wer sich verfehlt, wird von dem Weib gefangen.
Schau, wahrlich, das hab ich herausgefunden,
Spricht Koheleth, das eine und das andre,
So bin gekommen ich zum weisen Urteil.
Was meine Seele auch noch untersucht
Und was gefunden meine Seele nimmer:
Wohl Einen Mann fand ich bei tausend Menschen,
Ein Weib hab ich bei Menschen nicht gefunden.
Ja, dies hab ich zu Herzen mir genommen,
Dies alles sorgsam und genau zu prüfen:
Daß die Gerechten nämlich und die Weisen
Und ihre Werke sind in Gottes Hand.
Es sei nun Liebe oder Haß, was weiß der Mensch?
Denn ihnen steht bevor noch Haß und Liebe.
Ist alles gleichsam für die ganze Menschheit,
Ein und dasselbe Schicksal allen Menschen,
Ein Schicksal den Gerechten und den Frevlern,
Den Guten und den Reinen und den Sündern,
Den Opfernden und den Nicht-Opfernden,
So wie dem Frommen, so ergehts dem Sünder,
Gelobendem, dem Meider des Gelübdes.
Das ist ein Übel unter dieser Sonne,
Daß es dasselbe Schicksal gibt für alle,
Daß auch das Herz des Menschen voll vom Bösen,
Daß Unsinn immerdar in ihrem Herzen,
Und schließlich geht das Herz hinab zu Toten.
Wird wer noch zu den Lebenden gezählt,
So ist für ihn noch eine Hoffnung da,
Denn einem Hund am Leben geht es besser,
Als einem Löwen in dem Totenreich.
Ist wer am Leben, weiß er, er muß sterben,
Was aber wissen überhaupt die Toten?
Gibt’s für die Toten ja auch keinen Lohn,
An sie ist die Erinnerung vergessen.
Der Toten Liebe und der Toten Haß,
Der Toten Eifer, alles längst vergessen,
Es gibt für sie auf Dauer keinen Anteil
An allem Wandel unter dieser Sonne.
So geh und iß mit Freude deine Speise
Und trinke lustig deinen edlen Wein,
An deinem Werk hat Gott ein Wohlgefallen.
Es seien deine Kleider allzeit frisch
Und Salböl soll auf deinem Haupt nicht mangeln.
Genieß dein Leben mit der Lieben Fraue,
Liebfraue, die du liebst von ganzem Herzen,
Du liebe sie dein ganzes Leben lang,
Das Gott dir schenkte unter dieser Sonne,
Die ganze Lebenszeit der Nichtigkeit.
Das ist dein Teil an deines Lebens Mühe,
Mit der du mühst dich unter dieser Sonne.
Tu alles das, was deine Hände finden,
Tu alles das mit deiner ganzen Kraft.
Sind keine Werke doch und keine Werte
Und nicht Erkenntnis mehr und nimmer Weisheit
In jenem Schattenreich, zu dem du wandelst.
Die toten Fliegen lassen Salböl stinken
Und lassen gären Öl des Salbenmischers.
Schwerwiegender als Weisheit selbst und Ehre
Ist nur ein wenig von der eitlen Torheit.
Das Herz des Weisen ist zu seiner Rechten,
Das Herz des Toren ist zu seiner Linken.
Auch auf dem Wege, wenn der Tor ihn geht,
Auf seinem Wege fehlts ihm an Verstand,
Er sagt zu jedem nur, er sei ein Tor.
Wenn Zorn des Herrschers aufsteigt gegen dich,
Verlasse nimmer deinen sichern Platz.
Denn Sanftmut läßt nicht große Schuld geschehen.
Es gibt ein Übel, das ich angeschaut,
Betrachtet habe unter dieser Sonne,
Wie ein Versehn, verursacht von dem Herrscher,
Erhoben wird ein Tor in höchste Stellung,
Und Reiche sitzen in der Niedrigkeit.
Ich schaute Knechte auch auf Pferden reiten
Und Fürsten gehen barfuß wie die Sklaven.
Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein,
Reißt wer die Mauer ein, den beißt die Schlange,
Wer Steine bricht, verletzt sich selbst daran,
Wer spaltet Holz, gefährdet sich dadurch.
Ist Eisen stumpf, man wetzt die Schneide nicht,
Dann muß man um so mehr der Kraft aufwenden.
Von Vorteil, Weisheit richtig anzuwenden.
Die Schlange beißt, bevor du sie beschworen,
Da gibt es nicht Gewinn für den Beschwörer.
Des Weisen Worte bringen Ruhm und Ehre,
Der Toren Lippen fressen nur den Toren.
Der Anfang seiner Worte ist die Torheit,
Das Ende seiner Rede übler Unsinn.
Wer da ein Tor ist, der schwatzt viele Worte,
Doch Einsicht fehlt dem Mann, in das was sein wird,
Was nach ihm sein wird, wer teilt ihm das mit?
Der Toren Arbeit, die ermüdet sie,
Vermag er nicht einmal, zur Stadt zu gehen.
Weh, Land, dir, wenn dein König ist ein Knabe
Und deine Fürsten morgens schon genießen.
Wohl, Land, dir, wenn dein König ist ein Edler,
Wenn Fürsten zu der rechten Zeit genießen
Als starke Männer, aber nicht im Saufen.
Zwei faule Hände senken das Gebälk,
Das Dach tropft durch der Hände Sinkenlassen.
Um froh zu lachen, hält man eine Mahlzeit,
Fürwahr, fürwahr, der Wein erfreut das Leben,
Das Geld, so heißt es, sorgt dann für das Ganze.
Selbst in Gedanken fluche nicht dem König,
In deinem Schlafgemache nicht dem Reichen.
Des Himmels Vögel tragen deine Stimme,
Die Herrn der Flügel künden deine Worte.
Schick deine Kuchen weithin übers Meer,
Nach vielen Tagen findest du sie wieder.
Verteil auf sieben Leute oder acht,
Du weißt nicht, was für Unheil noch geschieht.
Sind Wolken voll, kommt Regen auf die Erde,
Und fällt ein Baum nach Süden oder Norden,
Wohin er fällt, dort wird er liegen bleiben.
Wer achtet auf den Wind, kommt nicht zum Säen,
Wer auf die Wolken schaut, der wird nicht ernten.
Unwissend bist du über Windes Wege
Und ebenso kennst du nicht Gottes Werk,
Des Schöpfers, der das Ein und Alles wirkt.
Am Morgen streue deinen Samen aus,
Laß bis zum Abend deine Hand nicht ruhen,
Ob dieses dir gelingt, ob jenes dir,
Wer weiß, ob beides wird zusammen gut.
Dann wird es lieblich sein, das Licht des Lebens,
Den Augen tut es wohl, zu schaun die Sonne.
Denn wenn der Mensch auch viele Jahre lebt,
Soll er sich über alle Jahre freuen
Und denken an die Zeit der Finsternis,
Denn wahrlich zahlreich sind die finstern Tage.
Auch alles, was da kommen wird, ist eitel!
So freue, Jüngling, dich an deiner Kindheit,
Laß wohl sein deinem Herzen in der Jugend
Und lebe nach den Wegen deines Herzens
Und geh nach dem, wonach den Augen lüstet.
Bedenke wohl, daß wegen aller Werke
Einst Gott wird ziehen dich zur Rechenschaft.
Entferne also Kränkung aus dem Herzen
Und halte Unheil fern von deinem Leibe,
Denn Jugend sind und Lebensmorgen eitel!
Denk du an deinen Schöpfer in der Jugend,
Denk du an Gott, eh kommt die böse Zeit,
Eintreffen wird das Alter, du wirst sagen:
Ich hab an diesen Jahren kein Gefallen.
Dann wird die Sonne finster und das Licht,
Dann werden finster werden Mond und Sterne,
Die Wolken kehren wieder nach dem Regen.
In jener Zeit erzittern dann die Wächter
Des Hauses, krümmen sich die starken Männer,
Die Müllerinnen werden Pause machen,
Weil sie so wenige geworden sind.
Es werden dunkel, die da schaun durchs Fenster,
Verschlossen werden Türen zu der Straße,
Nachlassen wird das Klappern an der Mühle.
Erhebt man sich zur Stimme des Geflügels,
Dann sind gedämpft die Töchter der Gesänge.
Auch vor der Höhe wird man dann sich fürchten
Und vor den vielen Schrecken unterwegs.
In Blüte stehen wird der Mandelbaum,
Es schleppt sich mit den Lasten ab der Heuschreck,
Aufbrechen wird in Lust die Kapernknospe.
Doch geht der Mensch zu seiner ewgen Wohnung,
Auf Straßen jammern laut die Klageweiber.
Entfernt wird werden dann die Silberschnur,
Zerbrechen wird das goldne Ölgefäß,
Der Krug bricht auseinander an der Quelle,
Das Rad zerbrochen wird am Loch der Grube.
Der Staub kehrt heim zur Erde, wie er war,
Der Geist kehrt heim zu Gott, der ihn gehaucht.
Ein Nichts von Nichtigkeit, sprach Koheleth,
Ist Alles Nichts, ist nichts als Eitelkeit!
Und weiter? Koheleth war wahrlich weise,
Dazu Erkenntnis lehrt er die Menschen,
Er wägte, prüfte, dichtete die Sprüche,
Er mühte sich, das rechte Wort zu finden,
Gefälliges und schönes, war sein Trachten,
Aufrichtig dichten wahre schöne Worte.
Der Weisheit Worte sind wie Ochsenstachel,
Wie eingeschlagne Nägel sind die Sprüche.
Gegeben sind sie all von Einem Hirten.
Und was darüber noch hinausgeht, Sohn,
Vor mehr als diesem, Söhnchen, sei gewarnt!
Viel Büchermachen, ach, das nimmt kein Ende,
All das Studieren macht so müd den Leib!
Das Ziel des Ganzen wollen nun wir hören:
Du fürchte Gott und halte die Gebote,
Denn das allein macht aus den ganzen Menschen.
Denn Gott bringt alles Werk ins Weltgericht,
Was da geheim, sei’s Gutes oder Böses.
DER PREDIGER SALOMO
I
1) Worte des Weisheitslehrers, des Sohnes Davids, des Königs von Jerusalem.
2) Sinnlos, sinnlos, spricht der Weisheitslehrer; sinnlos, sinnlos, alles ist sinnlos!
3) Welchen Gewinn hat der Mensch von seiner Arbeit, die er unter der Sonne tut?
4) Ein Geschlecht vergeht, ein Geschlecht kommt auf, die Erde besteht bis in lange Zeiten.
5) Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter, sie eilt zu ihrem Ursprung, von dort wieder aufzuerstehen.
6) Es wandert der Wind nach Süden und wendet sich nach Norden, der Wind wendet sich im Kreis zurück.
7) Die Flüsse wandern ins Meer, doch wird das Meer nicht voll. Zum Ort, von wo die Flüsse ausgehen, kehren sie zurück.
8) Alle Worte sind so ermüdend! Nichts vermag ein Mensch zu sagen! Der Augen Schauen ist nie befriedigt, der Ohren Lauschen nie zufrieden!
9) Was gewesen ist, das wird sein. Was getan ward, das wird getan werden. Nichts Neues unter der Sonne!
10) Ist ein Ding, von dem zu sagen wäre: Siehe, das ist neu? Es ist bereits gewesen in den alten Zeiten, die vor uns waren.
11) Erinnerung gibt es nicht mehr an die Früheren, an die Späteren wird man sich nicht erinnern bei der Nachwelt.
12) Ich, der Weisheitslehrer, war Israels König in Jerusalem.
13) Ich gab mein Herz hin, zu suchen und zu untersuchen mit Weisheit die Taten, die man tut unter der Sonne. Schwere Arbeit hat Gott den Menschenkindern gegeben, sich damit abzuquälen.
14) Ich sah die Werke, die getan werden unter der Sonne: Alles sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes!
15) Was krumm ist, kann nicht gerade gemacht werden. Gezählt werden kann nicht das Fehlende.
16) Ich sprach in meinem Herzen: Weise ward ich und bedeutend und reicher als die, die vor mir gewesen in Jerusalem, mein Herz ward voll vielfältigster Weisheit, und Wissen hab ich erkannt.
17) Mein Herz gab ich hin, Weisheit zu erkennen, zu erkennen auch Wahnsinn und Torheit. Ich lernte aber die Erkenntnis, dass auch dies vergebliches Schmachten des Geistes ist.
18) Wo vielfältige Weisheit ist, da ist vielfältiges Weh. Wer mehr lernt, muß mehr leiden.
II
1) Ich sprach in meinem Innern: Auf! ich will versuchen, froh zu sein und Gutes zu sehen.
2) Aber siehe, auch das ist sinnlos. Ich erklärte dem Lachen: Du bist närrisch! und dem Jubel: Was bringst du schon?
3) Mein Herz versuchte, meinen Leib zu laben mit Wein: Möge mich dabei mein Herz mit Weisheit führen! Torheit wollt ich erfassen, bis ich sah, was den Menschenkindern gut ist und was sie tun sollen alle Zeiten ihres Lebens unter dem Himmel.
4) Ich tat herrliche Taten und baute Häuser und pflanzte Weingärten,
5) schuf Gärten und Parkanlagen und pflanzte fruchtbare Bäume mit vielerlei Früchten,
6) schuf Teiche, daraus zu tränken mit Wasser den Wald der wachsenden Bäume,
7) besaß Diener und Hausmägde und Kinder des Hauses, hatte reicheren Besitz an Rinderherden und Schafherden als alle, die vor mir gewesen in Jerusalem,
8) sammelte Silber und Gold und seltene Schätze von den Königen und Provinzen, legte mir Sängerinnen und Sänger zu und die Wonne der Menschensöhne: einen Harem von Konkubinen.
9) Herrlicher ward ich als alle, die vor mir gewesen in Jerusalem; und meine Weisheit stand mir bei.
10) Wonach es meinen Augen verlangte, das nahm ich, und verwehrte meinem Herzen keine Lust. Möge mein Herz fröhlich sein, bei aller Arbeit, denn das sei mein Anteil in meiner Mühsal.
11) Ich wandte mich zu den Werken, die meine Hände geschaffen, all die Arbeit hatte mir Mühe gemacht. Siehe, das war sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes und war mir kein Gewinn unter der Sonne.
12) Und ich wandte mich, zu schauen nach der Weisheit, nach Wahnsinn und Torheit. Was kann der Mensch tun, der nach dem König kommt? Nur das, was bereits getan ward.
13) Ich sah, daß die Weisheit besser ist als die Torheit, wie das Licht besser ist als die Finsternis.
14) Der Weise hat Augen im Kopf, der Narr geht in der Finsternis. Jedem geschieht sein Schicksal.
15) Da sprach ich in meinem Innern: Also geschieht das Schicksal dem Narren, besser ist es da weise zu sein. Da sprach ich in meinem Innern: Das ist auch sinnlos.
16) Nicht für immer erinnert man sich an den Weisen, wie auch an den Narren nicht. Bald schwinden die Tage ins Vergessen. Es stirbt der Narr seinen Tod, der Narr wie der Weise auch.
17) Da hasste ich mein Leben! Die Taten waren böse, die unter der Sonne getan wurden. Alles ist sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
18) Ich hasste meine Mühsal, der ich mich mühsam abmühte unter der Sonne. Alles muss ich lassen einem Menschen nach mir.
19) Weiß man, ob er ein Weiser oder ein Narr sein wird? Er wird doch herrschen über meine Arbeiten, die ich weise erarbeitet habe unter der Sonne. Das ist auch sinnlos.
20) Da wandte sich mein Herz zur Verzweiflung über all die Arbeit, die ich wirkte unter der Sonne.
21) Da war ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit und Kenntnissen und Geschicklichkeit tat, sie einem andern zum Erbteil zu lassen, der sie nicht erarbeitet hat. Das ist auch sinnlos und ein gewaltiges Übel.
22) Was wird dem Menschen von all seiner Mühsal und dem Streben seines Herzens, der er sich abmüht unter der Sonne?
23) Alle Tage hat er Schmerzen und Mühe und üble Laune. In der Nacht liegt sein Herz mit Mißmut darnieder. Das ist auch sinnlos.
24) Es ist gut dem Menschen, zu essen und zu trinken und seine Seele Gutes sehen zu lassen bei all der Arbeit. Dies sah ich, dass solches aus Gottes Händen kommt.
25) Denn wer kann essen und wer kann genießen ohne ihn?
26) Er gibt dem Menschen, der ihm gefällt, Weisheit und Wissen und Freude. Aber dem ihn Verfehlenden gibt er Geschäftigkeit, zu sammeln und anzuhäufen und doch es zu geben einem, der Gott gefällt. Auch das ist sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
III
1) Alles zu seiner Zeit! Jeder Plan unterm Himmel hat seine Gelegenheit.
2) Die Schwangerschaft hat ihre Zeit und der Tod hat seine Zeit. Das Pflanzen hat seine Zeit und das Ausreißen des Gepflanzten hat seine Zeit.
3) Die Zerstörung hat ihre Zeit und die Heilung hat ihre Zeit. Das Zerbrechen hat seine Zeit und das Bauen hat seine Zeit.
4) Das Weinen hat seine Zeit und das Lachen hat seine Zeit. Die Trauer hat ihre Zeit und der Tanz hat seine Zeit.
5) Das Steinewerfen hat seine Zeit und das Steinesammeln hat seine Zeit. Die Umarmung hat ihre Zeit und das Fernbleiben von Umarmung hat seine Zeit.
6) Das Suchen hat seine Zeit und das Verschwinden hat seine Zeit. Das Bewahren hat seine Zeit und das Wegwerfen hat seine Zeit.
7) Das Zerreißen hat seine Zeit und das Nähen hat seine Zeit. Das Schweigen hat seine Zeit und das Sprechen hat seine Zeit.
8) Die Liebe hat ihre Zeit und der Hass hat seine Zeit. Der Krieg hat seine Zeit und der Frieden hat seine Zeit.
9) Man tut wie ein Arbeiter, aber hat doch keinen Gewinn dadurch.
10) Ich sah die Arbeiten, die Gott den Menschenkindern gab, dass sie sich damit quälen.
11) Er macht es alles schön, schön zu seiner Zeit. Er gab die Ewigkeit in ihren Sinn. Nicht kann der Mensch erfassen das Werk, das Gott geschaffen von Anfang bis Ende.
12) Da wusste ich: Da ist nichts Besseres, als voll Freude zu sein und Gutes zu sehen im Leben.
13) Jeder Mensch soll essen und trinken und Gutes sehen bei seiner Arbeit, denn das ist ein Geschenk Gottes.
14) Ich sah, dass alles, was Gott tut, für lange Zeit besteht; nichts kann man hinzufügen, nichts kann man hinweg nehmen. Dies alles tut Gott, auf dass man ihn respektiere und ehre.
15) Was war, das ist nun, und was sein wird, das war schon. Gott verlangt nach dem Kommenden.
16) Ich sah unter der Sonne Gerichtssäle, dort herrschte Bosheit, und sah Hallen der Gerechtigkeit, dort herrschten Boshafte.
17) Da sprach ich in meinem Innern: Gott wird den Gerechten richten, den Gerechten und den Schuldigen. Denn jeder Plan und jede Tat hat seine Zeit.
18) Ich sprach in meinem Innern: Es ist wegen der Menschenkinder, dass Gott sie reinigt, und dass sie erkennen mögen, daß sie wie Tiere sind.
19) Der Menschenkinder Schicksal ist wie das der Tiere: Jenen der Tod und diesen der Tod, sie haben alle Einen Atem, so dass der Mensch dem Tier nicht überlegen ist. Denn alles ist Hauch und ein Schicksal.
20) Es geht alles an Einen Ort, denn alles ist aus Staub und kehrt zum Staub zurück.
21) Wer weiß vom Atem des Menschen, dass er aufsteigt, und vom Atem des Tieres, dass er zur Erde hinab sinkt?
22) Darum: Ich sah, dass es nichts Schöneres gibt, als dass ein Mensch sich freue bei seiner Arbeit, denn das ist sein Anteil. Wer wird ihn dahin bringen, zu schauen, was nach ihm sein wird?
IV
1) Ich wandte mich und sah die Unterdrückung, die unter der Sonne geschah. Siehe, da waren Tränen der Unterdrückten und kein Trost. Die Hände der Unterdrücker waren zu mächtig, darum war kein Trost.
2) Da rühmte ich die Toten, die schon tot sind, mehr als die Lebenden, die noch leben.
3) Besser als beiden geht es dem Ungewordenen, der nicht schaut des Bösen Taten, die unter der Sonne getan werden.
4) Ich sah die Mühsal und den Erfolg bei allen Werken, und dass jeder Mensch auf den andern eifersüchtig ist. Das ist auch sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
5) Ein Narr legt die Hände in den Schoß und frisst sein eigenes Fleisch.
6) Besser eine Handvoll in aller Ruhe, als beide Hände voll mit Mühsal und vergeblichem Schmachten des Geistes.
7) Ich wandte mich und sah die ganze Sinnlosigkeit unter der Sonne.
8) Da ist einer allein, kein anderer bei ihm, er hat keine Kinder und keine Geschwister; aber seine Mühsal ist ohne Ende, seine Augen werden nimmer satt des Reichtums: Für wen denn arbeite ich, für wen denn fehlt meiner Seele das Gute? – Das ist auch sinnlos und ein übles Geschäft.
9) Besser zwei als einer, darin liegt ein schöner Lohn für die Arbeit.
10) Stürzt einer, so hilft ihm sein Gefährte auf. Ach über den, der allein ist! Wenn er stürzt, ist kein anderer, der ihm aufhilft.
11) Auch, wo zwei liegen, da wird es ihnen warm; kann es aber einem Einsamen warm werden?
12) Einen kann man überwinden, aber zwei leisten Widerstand, und ein dreifaches Band zerreißt nicht so schnell.
13) Ein armer Knabe, der weise ist, der ist besser als ein alter König, der närrisch ist und sich nicht raten lässt.
14) Einer kommt aus dem Gefängnis und wird König, und ein zum König Geborener wird arm.
15) Ich sah die Lebenden unter der Sonne wandeln mit dem Knaben, der aufstehen und an des andern Stelle treten sollte.
16) Schließlich war des Volkes, das ihm nachging, kein Ende. Doch seine Nachkommen hatten an ihm keine Freude. Das ist auch sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
V
1) Achte auf deine Füße, wandelst du zum Tempel Gottes. Nahe dich, zu lauschen, und bringe nicht Narrenopfer dar, denn Narren wissen nicht, was sie Böses tun.
2) Sei nicht schnell mit der Zunge. Lass deines Geistes Rede nicht eilen, Worte hervorzubringen vor Gott, denn Gott ist im Himmel, du aber auf der Erde, darum mach du nur wenige Worte.
3) Viele Träume kommen durch viele Mühsal. Wo viele Worte sind, da schwatzen Narren.
4) Schwörst du Gott einen Schwur, so zögere nicht, ihn zu halten. Er hat ja keine Freude an Narren. Was du schwörst, das halte auch.
5) Besser, keinen Schwur zu schwören, als den Schwur nicht zu halten, den du geschworen.
6) Gewähre deiner Zunge nicht, dein Fleisch in die Irre zu führen. Sag dem Engel nicht: Es war ein Versehen. – Gott könnte zornig werden über deine Stimme und die Werke deiner Hände vernichten.
7) Wo viele Träume sind, da ist viel Nichtigkeit und viel Geschwätz. Du aber ehre Gott!
8) Siehst du Unterdrückung der Armen und Raub der Gerechtigkeit in den Provinzen, wundere dich darüber nicht. Es ist ein Hoher über den Hohen, der sie beaufsichtigt, und es sind Höhere über ihnen, die auf Gerechtigkeit achthaben.
9) Das ist ein Gewinn für ein Land, wenn der König sich kümmert um die Felder, auf denen gearbeitet wird.
10) Wer Geld liebt, wird nimmer satt an Geld; wer den Reichtum liebt, nicht des Einkommens. Das ist auch sinnlos.
11) Wo des Guten viel wird, da werden es viele fressen. Welchen Gewinn hat der Eigentümer, wenn er es nicht behalten kann und nicht anschauen mit den Augen?
12) Wer dient, dem ist süß der Schlaf, ob er viel oder wenig gegessen. Des Reichen Sattheit aber gibt ihm nicht die Ruhe des Schlafes.
13) Es ist eine böse Krankheit, die ich sah unter der Sonne: Reichtümer, aufgehäuft zum Unheil des Eigentümers.
14) Jene Reichtümer zerrinnen bei bösen Geschäften. Zeugte der Reiche einen Sohn, so hält der nichts in Händen.
15) Nackt kam er aus seiner Mutter Schoß, und nackt, so wie er gekommen, geht er dahin.
16) Welchen Gewinn denn brachte seine Arbeit, die er für den Wind gewirkt hat?
17) Alle Tage im Finstern, aß er mit viel Ärger und Zorn und Krankheit.
18) Ich sehe es für gut und schön an, wenn einer isst und trinkt und sieht Gutes bei aller Arbeit, die er wirkt unter der Sonne, in den Tagen seines Lebens, die Gott ihm gibt, denn das ist sein Anteil.
19) Dem Menschen, dem Gott reiche Schätze gibt und die Fähigkeit, davon zu leben und seinen Teil zu nehmen, dass er voller Freude ist bei all seiner Arbeit, dem ist dies ein Geschenk Gottes.
20) Er bedenkt nicht die Kürze seiner Lebenszeit, weil Gott ihm Freude des Herzens schenkt.
VI
1) Es ist ein Übel, welches ich unter der Sonne sah, das ist groß bei den Menschen:
2) Da gab Gott einem Menschen Schätze, Reichtum und Ehre, seiner Seele fehlte nichts von alledem, wonach ihn verlangte, und doch gab Gott ihm nicht die Fähigkeit, dies alles zu genießen; ein Fremder konsumierte das Seine. Auch das ist sinnlos und eine schlimme Krankheit.
3) Zeugte ein Mensch auch hundert Kinder und hätte viele Jahre zu leben, viele Tage und Jahre, aber seine Seele wäre nicht zufrieden mit dem Guten, auch würde ihm kein Grabmal werden – über solchen Menschen sag ich: eine Totgeburt ist besser dran.
4) Wie ein Hauch kommt sie und geht in die Nacht, ihr Name wird von Nacht verborgen,
5) auch sah sie nicht den Sonnenaufgang und wusste nicht von der Sonne; diese hat mehr Ruhe, diese hat mehr Frieden als jener.
6) Lebte er auch zweitausend Jahre, nichts Gutes sehend, so geht doch alles schließlich an Einen Ort.
7) Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Bauch, aber die Seele ist nie befriedigt.
8) Was hat ein Weiser besseres als ein Narr? Das, was ein Armer hat, der recht zu wandeln weiß vor den Lebenden.
9) Besser das, was vor Augen ist, als der Seele ziellose Sehnsucht. Jenes ist denn auch nur sinnlos und vergebliches Schmachten des Geistes.
10) Das, was sein wird, ist bereits mit Namen genannt. Bekannt ist bereits, was ein Mensch sein wird. Er kann nicht streiten mit dem, der ihm zu mächtig ist.
11) Es gibt zuviele sinnlose Dinge. Welchen Gewinn hat ein Mensch davon?
12) Wer weiß, was gut und schön für den Menschen zu seinen Lebzeiten ist, für die Tage seines Daseins in der Nichtigkeit, das er verbringt wie ein Schatten? Wer macht dem Menschen bekannt, was nach ihm sein wird unter der Sonne?
VII
1) Ein guter Name ist besser als erlesenes Öl. Der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.
2) Besser ist es, ins Haus der Totenklage zu gehen, als ins Haus, da man feiert; in jenem ist das Ende des Menschen, das nehme sich zu Herzen der Lebende.
3) Trauern ist besser als Lachen, denn durch Traurigkeit wird das Herz gebessert.
4) Das Herz des Weisen ist im Haus der Klage, das Herz des Narren im Haus der Lustigkeit.
5) Besser ist es, zu hören auf die Ermahnung des Weisen, als zu lauschen den Liedern der Narren.
6) Das frivole Spottgelächter der Narren klingt wie des Brennholzes Knistern unter den Kochtöpfen. Es ist sinnlos.
7) Bedrückung macht den Weisen verrückt. Bestechungsgeschenke verderben die Gesinnung.
8) Der Ausgang einer Rede ist feiner als der Anfang. Ein Geist der Geduld ist besser als ein Geist des Stolzes.
9) Sei in deinem Geist nicht schnell zum Zorn, denn Zorn wohnt im Busen des Toren.
10) Sage nicht: Warum waren die früheren Zeiten besser als diese? Du fragst dies nicht in Weisheit.
11) Weisheit ist schön mit einer Erbschaft, das ist Gewinn für die, welche die Sonne sehen.
12) Die Weisheit beschattet schützend, auch Silbermünzen beschatten schützend, aber der Vorteil der Klugheit ist, dass Weisheit ihrem Besitzer das Leben spendet.
13) Schau auf die Werke Gottes! Wer ist mächtig, das zu begradigen, was Gott gekrümmt hat?
14) Zur schönen Zeit, da laß es dir gut gehen. Die üble Zeit sieh so an, dass Gott sie zu dem Zweck geschaffen hat, dass der Mensch nicht kennen kann das Kommende.
15) Manches sah ich in den Tagen meiner Nichtigkeit. Da ist ein Gerechter in seiner Gerechtigkeit vernichtet worden, aber ein Schuldiger lebte lang in seiner Bosheit.
16) Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du nicht einsam wirst.
17) Sei nicht so sehr boshaft und sei kein Narr, damit du nicht sterben musst vor deiner Zeit.
18) Gut ist, das eine zu fassen und das andere nicht aus den Händen zu lassen. Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, entgeht dem allem.
19) Die Weisheit macht den Weisen mächtiger als zehn Mächtige aus der Stadt.
20) Auf der Erde ist kein Mensch so gerecht, daß er nur Gutes tut und nie fehlgeht.
21) Gib deine Aufmerksamkeit nicht allen gesprochenen Worten, damit du nicht das Fluchwort deines Dieners hören mußt.
22) In deinem Herzen weisst du, daß auch du oft Andern fluchtest.
23) Dies alles hab ich mit Weisheit geprüft. Ich sagte: Ich will die Weisheit gewinnen,- aber sie blieb distanziert.
24) Was distanziert ist, das ist in weiter Ferne und von geheimnisvoller Tiefe. Wie soll ich es ergründen?
25) Ich wandte mein Herz, zu suchen und kennenzulernen und zu erforschen die Weisheit und die Vernunft. Ich wollte wissen von der Dummheit der Falschen und dem Unverstand der Idioten.
26) Ich fand heraus, daß bitterer als der Tod solch eine Frau ist, deren Herz wie Fessel und Fangnetz ist und deren Arme Ketten sind. An wem Gott Gefallen hat, der wird vor ihr gerettet; aber der Unreine wird durch sie gefangen.
27) Siehe, dies fand ich heraus, spricht der Weisheitslehrer, eins ums andere, und ich fand Vernünftiges.
28) Was meine Seele suchte und nicht fand: Unter Tausenden fand ich Einen Mann, aber eine Frau fand ich nicht unter ihnen.
29) Siehe, allein fand ich heraus, dass Gott den Menschen zur Aufrichtigkeit geschaffen, aber die Meisten suchen viel nach Selbsterdachtem.
VIII
1) Wer gleicht dem Weisen? Wer kann die Worte deuten? Die Weisheit eines Menschen läßt sein Antlitz leuchten, die Härte seines Gesichtes wird verwandelt.
2) Bewahre die Worte des Königs, tu dies wegen des Gottesgelübdes.
3) Geh nicht so rasch von seinem Angesicht fort, beharre nicht auf bösen Worten, denn er schafft, was ihm gefällt.
4) Das Wort des Königs ist eine Macht. Wer darf zu ihm sagen: Was tust du da?
5) Wer die Weisung beachtet, wird keine bösen Worte kennenlernen. Der Geist des Weisen kennt Zeit und Gericht.
6) Für jeden Plan gibt es Zeit und Gericht. Die Bosheit des Menschen ist groß.
7) Er kennt nicht das Kommende; und wer macht ihm bekannt, wann es kommen wird?
8) Der Mensch hat über den Wind keine Macht, er kann den Wind nicht bändigen, er hat auch über die Todesstunde keine Macht, aus diesem Kriege gibt es keine Entlassung. Die Bosheit rettet den Bösen nicht.
9) Das alles sah ich. Mein Herz gab ich hin an alle Werke, die gewirkt werden unter der Sonne. In dieser Zeit beherrscht ein Mensch den andern zu seinem eigenen Unheil.
10) Darum: ich sah Boshafte, die begraben wurden und fuhren dahin, sie gingen fort von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt; auch das ist Sinnlosigkeit.
11) Weil nicht rasch ein Richtspruch gesprochen wird über die bösen Taten, darum sind die Herzen der Menschenkinder voll davon, Böses zu tun.
12) Wenn auch ein Unreiner böse Taten tut und lebt doch lang, so weiß ich dennoch, dass es wohlergehen wird denen, die Gott verehren, die ehren seine Person.
13) Aber dem Boshaften wird es nicht wohlergehen, auch sollen seine Tage nicht lange währen, sondern fliehen wie ein Schatten, denn er gibt Gott die Ehre nicht.
14) Dies ist eine Sinnlosigkeit auf der Erde: Gerechte werden geschlagen, als täten sie Taten der Boshaften; Schuldigen aber geschieht, als hätten sie der Gerechten Werke vollbracht. Da sagte ich: Auch das ist sinnlos.
15) Darum rühmte ich die Freude. Nichts Schöneres gibt es unter der Sonne für den Menschen, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Dies möge sich zu ihm gesellen, bei aller Mühsal in der Zeit seines Lebens, das Gott ihm gibt unter der Sonne.
16) Mein Herz gab ich hin, kennenzulernen die Weisheit. Ich bemerkte die Geschäftigkeit auf der Erde und dass Tag und Nacht der Schlaf den Augen eines Menschen flieht.
17) Ich sah die Werke Gottes alle. Ein Mensch kann das Werk nicht ergründen, das gewirkt wird unter der Sonne.
18) Wenn ein Mensch sich auch müht, es zu untersuchen, er wird seinen Grund nicht finden. Und selbst wenn der Weise spricht: Ich weiß! – so hat er doch die Macht nicht, es zu fassen.
IX
1) Dies liegt mir am Herzen, dass ich erkläre: Der Gerechte und Weise und sein Werk liegt fest in Gottes Händen. Die Persönlichkeit des Menschen kennt wahrlich nicht die Liebe und wahrlich nicht den Hass im Vorhinein.
2) Das selbe Schicksal für alle: für den Gerechten und für den Schuldigen, für den Guten und Reinen und für den Unreinen, für den Opfernden und für den Nicht-Opfernden. Wie es dem Guten ergeht, so ergeht es dem Frevler; wie es dem Gelobenden geht, so geht auch dem, der Angst hat vorm Gelübde.
3) Es ist ein Übel mit allem, was getan wird unter der Sonne; da ist Ein Schicksal für alle. Die Herzen der Menschenkinder sind voll des Bösen. Wahnsinn wohnt in ihren Seelen ihr ganzes Leben lang, und schließlich müssen sie sterben.
4) Darum: für den, der mit dem Lebendigen eins ist, gibt es Hoffnung. Denn ein lebender Hund ist mehr wert als ein toter Löwe.
5) Die Lebenden wissen: sie müssen sterben. Die Toten wissen nichts mehr. Sie bekommen keinen Lohn mehr, niemand erinnert sich mehr an sie, sie sind in Vergessenheit geraten.
6) Vorzeiten schwand ihre Liebe und ihr Hass und ihre Eifersucht, sie haben keinen Anteil mehr an den alten Zeiten und an dem, was getan wird unter der Sonne.
7) So wandle auf deinem Weg und iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit freudigem Herzen, denn Gott hat schon lang an deinem Werke Wohlgefallen.
8) Deine Kleidung möge immer reinlich sein und deinem Haupt nie Salbe mangeln.
9) Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst für alle Zeiten deines nichtigen Daseins, welches Gott dir gab unter der Sonne, alle Zeiten deiner Nichtigkeit. Denn das ist dein Anteil am Leben, bei aller Arbeit, die du unter der Sonne tust.
10) Was deine Hände zu schaffen finden, das schaffe mit Kraft. Da ist keine Vernunft und kein Werk, nicht Wissen noch Weisheit im Grab, dahin du wandelst.
11) Ich wandte mich und sah unter der Sonne: der Sieg im Wettrennen wird nicht dem Schnellen, die Schlacht nicht vom Starken gewonnen, die Speise wird nicht dem Weisen, der Schatz nicht geschenkt dem Verständigen und die Grazie wird nicht dem Schönen verliehen; sondern Zeit und Schicksal geschehen.
12) Der Mensch kennt seine Stunde nicht. Der Fisch wird gefangen im bösen Netz, der Vogel in die Schlinge gelockt, und die Menschenkinder werden bestrickt in der bösen Zeit, die jäh hereinbricht.
13) Diese Weisheit sah ich unter der Sonne, diese erhabene:
14) Da war eine kleine Stadt mit wenigen Menschen; da kam ein mächtiger König und umrundete sie und baute riesenhafte Belagerungstürme gegen sie.
15) Gefunden ward in ihr ein armer, weiser Mann, der das Dorf hätte retten können durch seine Weisheit, aber niemand dachte an diesen armen Mann.
16) Da sprach ich: Weisheit ist besser als Macht, aber die Weisheit des Armen verachtet man und hört auf seine Worte nicht.
17) Das Wort des Weisen wird vernommen in der Stille. Das ist besser als das Brüllen eines Herrschers inmitten von Dummköpfen.
18) Weisheit ist besser als Rüstung des Krieges, aber schon ein einziger Irrender kann viel Gutes zerstören.
X
1) Tote Fliegen fermentieren und machen stinkend die Salbe des Apothekers, so ist der Einfluss der Torheit auf den Ruhm der Weisheit.
2) Das Herz des Weisen ist an seiner rechten Seite, das Herz des Narren ist an seiner linken Seite.
3) Wenn des Narren Herz auf seinem Irrweg wandelt, fehlt ihm Weisheit, und seine Rede verrät den Narren.
4) Erhebt sich der Geist des Herrschenden gegen dich, verlasse deine Stelle nicht, denn innere Ruhe wehrt dem Angriff.
5) Da ist eine Misere, die ich sah, das ist die Ignoranz der Regierenden.
6) Ein Narr sitzt an hoher Stelle, ein Reicher wohnt in den Niederungen.
7) Diener sah ich auf hohen Rossen reiten und Fürsten wie Sklaven über die Erde gehen.
8) Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Wer eine Mauer durchbricht, wird von einer Schlange gebissen.
9) Wer Steine wegträgt, den wird es schmerzen. Wer Bäume fällt, gefährdet sich.
10) Wenn das Eisenschwert stumpf wird und keiner die Schneide schleift, dann braucht der Benutzer mehr Kraft. Weisheit wäre da ein reicher Gewinn.
11) Ein Meister der Zunge bringt nicht mehr Gewinn als eine Schlange, die vor der Beschwörung zubeißt.
12) Die Worte aus dem Mund des Weisen sind voller Anmut, aber die Lippen des Narren vernichten ihn selbst.
13) Seiner Rede Anfang ist Albernheit, seiner Rede Ausgang schlimmer Wahn.
14) Ein Narr macht große Worte. Aber ein Mensch kennt das Kommende nicht, und wer macht ihm bekannt, was später sein wird?
15) Des Narren Mühe macht ihn müde, und er weiß nicht einmal in die Stadt zu gehen.
16) Weh dem Land, dessen König ein Knabe ist und dessen Fürsten am frühen Morgen schon tafeln!
17) Gesegnet das Land, dessen König ein Edler ist und dessen Fürsten zu rechter Stunde speisen und sich nicht betrinken!
18) Durch Faulheit verfallen Gebäude, und wegen der trägen Hände tropft es durchs Hausdach.
19) Sie haben Brot zum Lachen, der Wein läßt die Lebenden jauchzen. Das Geld ist ihnen Antwort auf alle Fragen.
20) Fluche nicht dem König in deinem Herzen, und dem Wohlhabenden fluche nicht in deinem Schlafzimmer, denn die Vögel der Lüfte lassen deine Worte wandern, die Eigentümer von Schwingen machen deine Stimme bekannt.
XI
1) Sende dein Brot übers Meer, du wirst es wiederfinden nach langer Zeit.
2) Gib eine Portion an sieben Leute oder acht, denn du weißt nicht, welches Unheil noch über die Lande kommt.
3) Wenn die schwarzen Wolken voll sind, dann entleeren sie sich im Regenschauer überm Lande. Wenn die Bäume stürzen, so fallen sie nach Süden oder Norden; aber wohin ein Baum gestürzt ist, dahin ist er gestürzt.
4) Wer auf die Winde achtet, wird nicht säen; und wer auf die Wolken achtet, wird nicht ernten.
5) Du weißt die Wege des Windes nicht und nicht wie die Glieder gestaltet werden im Schoß der Schwangeren, so auch kannst du Gottes Werk nicht ergründen.
6) Am Morgen säe die Saat aus, am Abend laß ruhen die Hände. Du weißt nicht, ob reifen wird dies oder das und ob eines davon auch gut sein wird.
7) Das Licht ist lieblich, und den Augen ist es angenehm, die Sonne zu sehen.
8) Lebt lang ein Mensch, lebt viele Jahre, dann möge er sich allezeit freuen und sich erinnern der dunklen Stunden, derer viele waren, und daran denken, dass das Kommende auch sinnlos ist.
9) Freue dich, junger Mensch, freue dich deiner Jugend! Deine Seele soll jubeln in deiner Jugendzeit. Wandle den Weg deines Herzens, wandle nach deiner Augen Verlangen. Wisse, dass Gott dich für alles vor seinen Richterstuhl wird kommen lassen.
10) Wende Mißmut ab von deinem Herzen, und tu ab das Böse von deinem Fleisch. Die schwarzen Haare der Kindheit und Jugend verschwinden wie ein eitler Hauch.
XII
1) Denk an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, bevor die unangenehme Zeit hereinbricht und die Jahre dich schlagen, über die du sagen wirst: Ich hatte kein Verlangen danach;
2) bevor die Morgenröte und das Tageslicht und Mond und Sterne dunkel werden und schwarze Wolken nach dem Schauer wiederkommen;
3) bevor die Zeit ist, da des Hauses Hütern zittern, da die Starken gebeugt gehen, da die Müllerinnen die Schinderei beenden, weil ihrer wenige wurden, da die Fenstergucker trübe werden,
4) da die Pforten der Pfade geschlossen werden, da verstummen die Stimmen der Mühlen, da man mit den Liedern der Lerchen erwacht, wenn sich neigen die Singstimmen der Töchter des Gesanges,
5) da man sich fürchtet vor der Felsenhöhe und auf der Straße erschrickt, da zwar die Mandelbäume blühen und die Grashüpfer süß sich beladen und die Kapern der Wollust aufbrechen – aber der Mensch geht dahin, wo er lange wird wohnen müssen, wo die Weinenden stehen am Wegesrand;
6) bevor zerreißt die Silberschnur und zerbeult der Goldkrug und zu Scherben wird der Topf an der Quelle und zerbricht das Schöpfrad am Brunnen.
7) Denn der Staub muss zur Erde zurück, von wo er genommen. Aber der Geist kehrt zu Gott, der ihn gegeben.
8) Sinnlose Sinnlosigkeit! spricht der Weisheitslehrer, das alles ist sinnlos!
9) Und mehr noch lehrte der Weisheitslehrer Weisheiten, lehrte das Volk viel Wissenswertes und erwog und untersuchte und reihte eine Menge Sprüche.
10) Der Weisheitslehrer suchte, bis er schöne Worte fand, da schrieb er wahrhaftig Worte der Wahrheit.
11) Die Worte der weisen Männer treiben an wie ein Sporn und sitzen fest wie ein Nagel. Sie wurden gepflanzt von den Meistern der Sammlungen, weitergegeben von einem Hirten.
12) Laß dich durch diese Sprüche weiterhin ermahnen, mein Sohn. Des vielen Bücherschreibens ist kein Ende, das viele Studieren ermüdet den Leib.
13) Lausche dem erlauchten Schluß der Sprüche: Ehre Gott und bewahre seine Weisung! Das ist Alles dem Menschen.
14) Denn Gott wird alle Werke vor seinen Richterstuhl kommen lassen, sie seien gut oder böse, und auch die verborgenen.
JESUS SIRACH
ERSTES KAPITEL
1 Alle Weisheit ist von Gott, dem Herrn, und war immer mit ihm und ist vor aller Zeit.
2 Wer hat den Sand des Meeres, und die Tropfen des Regens, und die Tage der Welt gezählt? Wer hat die Höhe des Himmels, und die Breite der Erde, und die Tiefe des Abgrunds gemessen?
3 Wer hat die SOPHIA Gottes gesucht vor allen Dingen?
4 SOPHIA ist vor allen Dingen gezeugt worden, und das Verständnis der Klugheit ist von Ewigkeit.
5 Das Wort Gottes in der Höhe ist der Brunnen der SOPHIA, und ihre Wege sind die ewigen Gebote.
6 An wen ist die Wurzel der SOPHIA offenbart worden, und wer hat gekannt ihre weisen Ratschläge?
7 Wem ist die Disziplin der SOPHIA offenbart und kundgetan worden? und wer hat die Vielfalt ihrer Schritte verstanden?
8 Es ist der allerhöchste Schöpfer, der Allmächtige, der mächtige König, und sehr zu fürchten, der sitzt auf seinem Thron, und ist der Gott der Herrschaft.
9 Er schuf sie im Heiligen Geist, und er sah sie, und maß sie, und zählte sie.
10 Und er schenkte sie allen seinen Werken, und auf alles Fleisch goss er sie aus nach seinem Geschenk, und hat sie gegeben denen, die ihn lieben.
11 Die Furcht des Herrn ist Ehre und Herrlichkeit und Freude und eine Krone der Lust.
12 Die Furcht des Herrn erfreut das Herz, und bringt Wonne und Lust, und wird uns die Länge der Tage geben.
13 Dem, der den Herrn fürchtet, wird es gut gehen am letzten Ende, und am Tag seines Todes wird er gesegnet werden.
14 DIE LIEBE GOTTES IST DIE EHRENHAFTE SOPHIA!
15 Und sie wird sich selbst zeigen und ihre Liebe durch ihren Anblick und durch das Wissen ihrer großen Werke.
16 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der SOPHIA, und sie war mit den Gläubigen in der Gebärmutter, ist mit den auserwählten Frauen gewandelt, und ist mit den Gerechten und Gläubigen vertraut.
17 Die Furcht des Herrn ist die Religiosität des Wissens.
18 Religiosität bewahrt und rechtfertigt das Herz, so hat es Freude und Wonne.
19 Es soll ihm gut gehen, dass er den Herrn fürchtet, und in den Tagen seines Ende soll er gesegnet werden.
20 Die Furcht Gottes ist die Fülle der SOPHIA und bringt eine Fülle an Früchten hervor.
21 Sie werden alle ihr Haus mit ihrem Kommen und die Lagerhäuser mit ihren Schätzen füllen.
22 Die Furcht des Herrn ist eine Krone der SOPHIA, schenkt den Frieden und die Frucht der Erlösung:
23 Und er hat sie gesehen, und sie gezählt: aber sie ist die Gabe Gottes.
24 SOPHIA verteilt Wissen und Verständnis von Klugheit und erhebt ihren Ruhm, dass sie sie einhalten.
25 Die Wurzel der SOPHIA ist es, den Herrn zu fürchten: und die Zweige davon sind Langlebigkeit.
26 In den Schätzen der SOPHIA ist das Verständnis, und die Religiosität des Wissens: aber der Sünder Schlauheit ist ein Gräuel.
27 Die Furcht des Herrn vertreibt die Sünde:
28 Denn wer ohne Furcht ist, kann nicht gerechtfertigt werden: denn der Zorn seines Hochmuts ist sein Ruin.
29 Ein geduldiger Mann kann für eine Zeit Leid tragen, und danach wird ihm die Freude zurückgegeben.
30 Ein gutes Verständnis wird seine Worte für eine Zeit verbergen, und die Lippen werden seine SOPHIA erklären.
31 In den Schätzen der SOPHIA ist die Bedeutung der Disziplin:
32 Aber die Anbetung Gottes ist ein Gräuel für die Sünder.
33 Mein Sohn, wenn du SOPHIA begehrst, so halte die Gerechtigkeit, und Gott wird sie dir geben.
34 Denn die Furcht des Herrn ist SOPHIA und Disziplin: und das, was ihm angenehm ist,
35 Ist der Glaube und die Demut, und er verschenkt seine Schätze.
36 Sei nicht ungläubig an die Furcht des Herrn: und komme nicht, um ihn mit einem doppelten Herz zu versuchen.
37 Sei nicht ein Heuchler in den Augen der Menschen, und lass nicht deine Lippen ein Ärgernis bei dir sein.
38 Erhebe dich nicht über sie, damit du nicht fällst, und bringst Schande über deine Seele,
39 Und Gott entdeckt deine Geheimnisse, und wirft dich nieder in der Mitte der Gemeinde.
40 Weil du kamst zu dem Herrn übelgesonnen, und dein Herz ist voller List und Trug.
ZWEITES KAPITEL
1 Mein Kind, wenn du strebst, dem Herrn zu dienen, bereite dich auf eine Tortur vor.
2 Sei aufrichtig von Herzen, sei standhaft, und sei nicht beunruhigt, wenn die Katastrophe kommt.
3 Halte ihn fest und lass ihn nicht, damit du am Ende deiner Tage geehrt wirst.
4 Was auch immer mit dir geschieht, nimm es an, und in den Ungewissheiten deines bescheidenen Standes sei geduldig,
5 Da Gold im Feuer getestet wird, und der Auserwählte im Ofen der Demütigung.
6 Vertraue ihm, und er wird dich aufrecht erhalten, einem geraden Weg folge und auf ihn hoffe.
7 Du, der den Herrn fürchtet, warte auf seine Gnade; wende dich nicht ab, denn du fällst sonst.
8 Du, der den Herrn fürchtet, vertrau ihm, und du wirst nicht deiner Belohnung beraubt werden.
9 Du, der den Herrn fürchtet, hoffe auf die guten Gaben seiner ewigen Freude und Barmherzigkeit.
10 Schau auf die Generationen der Alten und siehe: Wer hat auch immer auf den Herrn vertraut und wurde beschämt? Oder wer auch immer fürchtete ihn und war verlassen? Oder wer hat ihn angerufen und wurde ignoriert?
11 Denn der Herr ist barmherzig und gnädig, er vergibt Sünden und rettet in der Zeit der Not.
12 Wehe dem schwachen Herzen und lustlosen Händen und dem Sünder, der zwei Wege geht.
13 Wehe dem lustlosen Herzen, das keinen Glauben hat, denn solches wird keinen Schutz haben.
14 Wehe dem, der die Kraft verloren hat; was wirst du bei der Herrschaft des Herrn tun?
15 Diejenigen, die den Herrn fürchten, verachten nicht seine Worte, und diejenigen, die ihn lieben, halten seine Wege.
16 Diejenigen, die den Herrn fürchten, tun ihr Bestes, um ihm zu gefallen, und diejenigen, die ihn lieben, werden im Gesetz Zufriedenheit finden.
17 Diejenigen, die den Herrn fürchten, halten ihre Herzen bereit und demütigen sich in seiner Gegenwart.
18 Lasst uns in die Hände des Herrn fallen, nicht in irgendwelche menschlichen Klauen; denn wie seine Majestät ist, so ist auch seine Barmherzigkeit.
DRITTES KAPITEL
1 Kind, höre auf mich, denn ich bin dein Vater, tu, was ich dir sage, und so sei es sicher;
2 Denn der Herr ehrt den Vater über seinen Kindern und bewahrt die Rechte einer Mutter über ihre Söhne.
3 Wer einen Vater respektiert, tilgt Sünden,
4 Wer eine Mutter ehrt, ist wie jemand, der ein Vermögen ansammelt.
5 Wer einen Vater respektiert, wird mit Kindern gesegnet sein, an dem Tag, an dem er um Hilfe bittet, wird er gehört.
6 Langes Leben kommt zu jedem, der einen Vater ehrt, wer dem Herrn gehorcht, macht eine Mutter glücklich.
7 Ein solcher dient den Eltern ebenso wie dem Herrn.
8 Respektiere deinen Vater in der Tat ebenso wie das Wort, damit dir der Segen von ihm kommen kann;
9 Da der Segen eines Vaters das Haus seiner Kinder fest macht, während der Fluch einer Mutter seine Fundamente einreißt.
10 Mache dich nicht über die Schande lustig, die deinen Vater eingeholt, die Schande deines Vaters macht dir keine Ehre.
11 Denn eine eigene Ehre stammt aus dem Respekt, der seinem Vater erwiesen wird, und eine Mutter, die in Unehre lebt, ist ein Vorwurf für ihre Kinder.
12 Mein Kind, stütze deinen Vater in seinem Alter, traue ihm nicht während seines Lebens.
13 Auch wenn sein Verstand scheitern sollte, zeige ihm Sympathie, verachte ihn nicht in deiner Gesundheit und Kraft;
14 Denn die Güte zu einem Vater wird nicht vergessen, sondern dient als Wiedergutmachung für deine Sünden.
15 An deinem eigenen Tag der Tortur wird Gott sich an dich erinnern: wie Frost im Sonnenschein, deine Sünden schmelzen hinweg.
16 Wer einen Vater verlässt, ist nicht besser als ein Lästerer, und wer eine Mutter bedrückt, wird vom Herrn verflucht.
17 Mein Kind, sei sanft in deinem Geschäft, und du wirst mehr geliebt werden als ein großzügiger Geber.
18 Je größer du bist, desto bescheidener sollst du dich verhalten, und dann wirst du Gunst bei dem Herrn finden;
19 (…)
20 Denn groß ist die Macht des Herrn, er nimmt die Huldigung der Demütigen an.
21 Versuche nicht, Dinge zu verstehen, die dir zu schwer sind, oder versuche nicht zu entdecken, was jenseits deiner Kräfte ist.
22 Konzentriere dich auf das, was dir zugewiesen wurde, du musst dich nicht um Mysterien sorgen.
23 Nicht sollst du dich in Dinge einmischen, die jenseits von dir sind; was du gelernt hast, übertrifft bereits den Umfang des menschlichen Geistes.
24 Denn viele sind durch ihre eigenen Vorstellungen irregeführt worden, die böse Vermutung war es, die ihr Urteil verbogen hat.
25 (…)
26 Ein hartnäckiges Herz wird zu einem schlechten Ende kommen, und wer mit Gefahr umgeht, wird in ihr umkommen.
27 Ein hartnäckiges Herz wird mit Sorgen gewogen, der Sünder häuft Sünde auf Sünde.
28 Für die Krankheit des Stolzen gibt es keine Heilung, da dort ein böses Wachstum entstanden ist.
29 Das Herz des Vernünftigen wird über Gleichnisse nachdenken, ein aufmerksames Ohr ist mit der Traurigkeit des Weisen.
30 Wasser löscht ein loderndes Feuer, Almosen tilgen Sünden.
31 Wer sich darum bemüht, achtet auf die Zukunft; im Moment des Sturzes wird eine solche Person Unterstützung finden.
VIERTES KAPITEL
1 Mein Kind, verweigere den Armen keinen Lebensunterhalt, beunruhige die Bedürftigen nicht.
2 Füge nichts zu den Leiden der Hungrigen hinzu, ködere niemanden in Not.
3 Verschlimmere nicht ein Herz, das schon wütend ist, noch bewahre das Leben vor deinen Almosen.
4 Weise nicht einen hartnäckigen Bettler ab, noch wende dein Gesicht von den Armen ab.
5 Verhülle deine Augen nicht vor den Bedürftigen, gib niemals eine Gelegenheit, dich zu verfluchen;
6 Denn wenn jemand dich in Not verflucht, so wird sein Schöpfer der Verwünschung Ohren leihen.
7 Gewinne die Liebe der Gemeinde, in der Gegenwart der Großen neige deinen Kopf.
8 Den Armen leihe ein Ohr und gib höflich den Gruß zurück.
9 Rette die Unterdrückten vor der Hand des Unterdrückers, und sei nicht gemein in deinen Urteilen.
10 Sei wie ein Vater für die Vaterlosen und so lieb wie ein Ehemann für ihre Mutter. Und du wirst wie ein Kind des Höchsten sein, der dich mehr liebt als deine eigene Mutter.
11 Sophia zieht ihre eigenen Kinder auf und sorgt für diejenigen, die sie suchen.
12 Wer sie liebt, der liebt das Leben, die, die sie früh suchen, werden von Freude erfüllt sein.
13 Wer sie besitzt, wird den Ruhm erben, und wohin ihn der Herr führt, dort wird er ihn segnen.
14 Diejenigen, die ihren Fürsten wie dem Heiligen dienen, der Herr liebt diejenigen, die ihn lieben.
15 Wer Sophia gehorcht, regiert die Völker, wer auch immer auf ihre Häuser achtet, ist sicher.
16 Wenn er sich ihr vertraut, wird er sie erben, und seine Nachkommen werden in ihren Besitz bleiben;
17 Denn obgleich sie ihn zuerst auf verschlungene Wege führt, Furcht und Ohnmacht über ihn bringt und ihn mit ihrer Disziplin prüft, bis sie ihm vertrauen kann und ihn mit ihren Prüfungen erprobt hat,
18 Sie führt dann auf die gerade Straße zurück, macht ihn glücklich und zeigt ihm ihre Geheimnisse.
19 Wenn er aber in die Irre geht, verlässt sie ihn und verlässt ihn zu seiner eigenen Zerstörung.
20 Nimm die Umstände in Berücksichtigung und hüte dich vor dem Bösen und habe keinen Grund, dich selbst zu schämen;
21 Denn es ist eine Schande, die zur Sünde führt, und eine Schande, die ehrenhaft und gnädig ist.
22 Sei nicht zu streng mit dir selbst, lass dich nicht beschämen, dich zu verderben.
23 Höre nicht auf zu reden, wenn du Gutes tun wirst, und verstecke nicht deine Weisheit;
24 Denn deine Weisheit wird bekannt gemacht von dem, was du sagst, deine Gelehrsamkeit durch die Worte, die du aussprichst.
25 Widerspreche nicht der Wahrheit, sondern erröte über deine eigene Unwissenheit.
26 Schäme dich nicht, deine Sünden zu bekennen, kämpfe nicht gegen den Strom des Flusses.
27 Nicht zu den Dummen krieche, zeige keine Einsicht in die einflussreichen Mächte.
28 Kämpfe bis zum Tode für die Wahrheit, und der Herr Gott wird auf deiner Seite Krieg führen.
29 Sei nicht kühn mit der Zunge, aber leer und schlaff in der Tat;
30 Sei nicht wie ein Löwe zu Hause oder feige vor deinen Mägden.
31 Lass deine Hände nicht ausgestreckt werden, um zu empfangen, aber willig, wenn die Zeit kommt, zurück zu geben.
FÜNFTES KAPITEL
1 Setz dein Vertrauen nicht in dein Geld oder sage: Damit bin ich autark.
2 Folge nicht deinem Appetit und deiner Energie, um den Leidenschaften deines Herzens zu folgen.
3 Und sage nicht: Wer hat Macht über mich? Denn der Herr wird dir bestimmt deine Wüste zuteilen.
4 Sage nicht: Ich habe gesündigt, aber was hat mich getroffen? Denn die Nachsicht des Herrn ist langmütig.
5 Sei nicht so sicher der Vergebung, dass du Sünde zur Sünde hinzufügst.
6 Und sprich nicht: Sein Mitgefühl ist groß, er wird mir meine vielen Sünden vergeben; denn mit ihm sind Gnade und Vergeltung, und sein Zorn geht nicht fort von den Sündern.
7 Zögere nicht mit der Rückkehr zum Herrn, lass sie nicht Tag für Tag ausbleiben; denn plötzlich wird der Zorn des Herrn entbrennen, und am Tag der Strafe wirst du ganz zerstört werden.
8 Setz dein Herz nicht auf unruhige Gewinne, sie werden dir am Tag der Katastrophe nichts nützen.
9 Folge nicht in jedem Wind oder geh bei jedem Weg wie der doppelzüngige Sünder.
10 Sei still in deiner Überzeugung und sei eine Mann ein Wort.
11 Sei schnell zu hören und bewusst, eine Antwort zu geben.
12 Wenn du die Sache verstehst, gib deinem Nachbar eine Antwort, wenn nicht, halte die Hand auf den Mund.
13 Sowohl Ehre als auch Schande kommen aus dem Reden, die Zunge ist der Untergang ihres Besitzers.
14 Habe keinen Namen für Skandale, stelle keine Fallen mit deiner Zunge; denn wie die Schande liegt bereit für den Dieb, so hart die harte Verurteilung für die Betrügerinnen.
15 Vermeide Straftaten in großen wie in kleinen Dingen, und tausche nicht Freundschaft gegen Feindschaft.
SECHSTES KAPITEL
1 Denn zu einem schlechten Namen verdammt dich Schande und Vorwurf, wie es dem doppelzüngigen Sünder geschieht.
2 Gehe nicht auf den Flügeln der Leidenschaft hoch, aus Furcht, dass deine Kraft zerreißt dich wie ein Stier,
3 Und du verschlingst dein eigenes Laub und zerstörst deine eigenen Früchte und endest, indem du wie ein Stück verbranntes Holz wirst.
4 Ein böses Temperament zerstört die Person, die es hat, und macht ihn zum Gelächter seiner Feinde.
5 Eine freundliche Redewendung zieht neue Freunde an, eine höfliche Zunge lädt viele zur freundlichen Antwort ein.
6 Lass deine Bekannten viele sein, aber zum Berater wähle einen von tausend.
7 Wenn du einen Freund bekommen willst, prüfe ihn, und sei nicht in Eile, ihm zu vertrauen;
8 Denn eine Art von Freund ist dies nur, wenn es ihm passt, aber wird nicht zu dir am Tag der Not stehen.
9 Eine andere Art von Freund wird mit dir streiten und zu deiner Bestürzung den Streit öffentlich machen.
10 Und eine dritte Art von Freund teilt deinen Tisch, aber wird nicht zu dir stehen am Tag der Not:
11 Wenn du es gut machst, wird er dein zweites Selbst sein und deine Diener rufen;
12 Wenn aber eine Katastrophe dich trifft, wird er von dir zurückschrecken und dich des Weges schicken.
13 Halte dich zurück von deinen Feinden, und sei vorsichtig mit deinen Freunden.
14 Ein treuer Freund ist eine mächtige Verteidigung: Wer auch immer einen findet, hat tatsächlich einen Schatz gefunden.
15 Ein treuer Freund ist etwas jenseits des Preises, es gibt kein Maß seines Wertes.
16 Ein treuer Freund ist das Elixier des Lebens, und diejenigen, die den Herrn fürchten, werden einen finden.
17 Wer den Herrn fürchtet, bekommt echte Freunde, denn wie ein Mensch ist, ist auch sein Freund.
18 Mein Kind, von deiner frühesten Jugend an wähle Unterweisung, und bis deine Haare weiß sind, wirst du immer Sophia finden.
19 Wie Pflüger und Sämann kultiviere sie und warte auf ihre feine Ernte, denn bei der Arbeit wirst du eine Weile Mühe haben, aber sehr bald wirst du essen ihr Getreide.
20 Wie sehr hart sie zum Undisziplinierten ist! Die Sinnlosen bleiben nicht lange bei ihr:
21 Sie wird so schwer für die Sinnlosen wie ein Prüfstein wiegen, und solch ein Mensch wird keine Zeit verlieren, sie von sich zu werfen;
22 Denn Sophia ist ihrem Namen treu, sie ist nicht vielen zugänglich.
23 Hör zu, mein Kind, und nimm meinen Rat an, lehne meinen Rat nicht ab:
24 Lege deine Füße in ihre Fesseln und deinen Hals in ihren Kragen;
25 Gib deine Schulter ihrer Last, sei nicht ungeduldig mit ihren Banden;
26 Liebe sie mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Haltung auf ihre Weise;
27 Suche sie, verfolge sie: sie wird sich offenbaren; sobald du sie hältst lass sie nicht mehr gehen.
28 Denn am Ende wirst du in ihr Ruhe finden, und sie wird dir Freude machen:
29 In ihren Fesseln findest du eine mächtige Verteidigung, ihre Halsbänder werden eine kostbare Halskette.
30 Ihr Joch wird ein goldenes Ornament sein, und ihre Bande sind purpurne Schnüre;
31 Du wirst sie wie ein Ehrenkleid tragen, du wirst sie wie eine Krone der Freude aufsetzen.
32 Wenn du es wünschst, mein Kind, kannst du gelehrt werden; wende dich an sie, und du wirst intelligent.
33 Wenn du es liebst zu hören, wirst du lernen, wenn du Aufmerksamkeit schenkst, wirst du klug werden.
34 Geh zur Versammlung der Ältesten; wenn es einen Weisen gibt, dann füge dich ihm.
35 Höre bereitwillig zu irgendeinem Diskurs, der von Gott handelt, lass nicht weise Sprichwörter dir entkommen.
36 Wenn du einen Mann des Verstehens siehst, besuche ihn früh, lass deine Füße die Türschwelle verschleißen.
37 Rede von den Unterweisungen des Herrn, beschäftige dich immer mit seinen Geboten. Er wird deinen Geist stärken, und Sophia, die du begehrst, wird dir gewährt werden.
SIEBTES KAPITEL
1 Gib kein Böses, und das Böse wird dir nicht widerfahren;
2 Scheue das Falsche, und es wird dich vermeiden.
3 Mein Kind, sähe nicht in den Furchen der Bosheit, aus Furcht, dass du sie siebenmal ernten wirst.
4 Bitte den Herrn nicht um den höchsten Platz oder den König um einen Ehrenplatz.
5 Bestehe nicht auf deiner Gerechtigkeit vor dem Herrn oder auf deiner Weisheit vor dem König.
6 Suche nicht, zum Richter ernannt zu werden, aus Furcht solltest du nicht stark genug sein, um Ungerechtigkeit zu tun, aus Angst, von jemandem beeinflusst zu werden und so den Verlust deiner Integrität zu riskieren.
7 Nicht fälsche den allgemeinen Körper der Bürger, und so versenke dich in beliebter Wertschätzung.
8 Sei nicht zweimal zur Sünde hingezogen, denn du wirst auch nicht einmal ungestraft bleiben.
9 Sage nicht: Gott wird von meinen zahlreichen Opfern beeindruckt sein; wenn ich Gott dem Höchsten opfere, ist er verpflichtet, mich zu akzeptieren.
10 Sei nicht zögernd im Gebet; vernachlässige nicht, Almosen zu geben.
11 Lache nicht über jemanden, der traurig ist von Herzen, denn wer tief herab kommt, kann hoch erhöht werden.
12 Lass dich nicht gegen deinen Bruder verbittern, noch gegen deinen Freund.
13 Du sollst keine Lügen erzählen, denn es kann kein Gutes daraus kommen.
14 Rede nicht zu viel bei der Unterweisung der Ältesten und wiederhole dich nicht bei deinen Gebeten.
15 Entziehe dich nicht anstrengenden Arbeiten oder landwirtschaftliche Arbeiten, die von dem Höchsten geweiht wurden.
16 Sei nicht in den Reihen der Sünder, denke daran, dass die Vergeltung nicht verzögern wird.
17 Sei sehr bescheiden, da die Rache für die Gottlosen Feuer und Würmer ist.
18 Tausche nicht einen Freund ein um des Profits willen, noch einen wahren Bruder für das Gold von Ophir.
19 Wende dich nicht gegen eine weise und gute Frau; ihre gnädige Gegenwart ist mehr wert als Gold.
20 Nicht schlecht behandle einen Sklaven, der ein ehrlicher Arbeiter ist, oder einen Lohnempfänger, der dir gewidmet ist.
21 Liebe einen intelligenten Sklaven mit deinem ganzen Herzen und versage keinem solchen Sklaven seine Freiheit.
22 Hast du Tiere? Pass auf sie auf; wenn sie dir einen Gewinn bringen, behalte sie.
23 Hast du Kinder? Erziehe sie von Kindheit an, dass sie den Nacken beugen.
24 Hast du Töchter? Achte auf ihre Körper, aber sei nicht über-nachsichtig.
25 Verheirate eine Tochter, und du hast ein gutes Werk getan; aber gebe sie einem Mann der Vernunft.
26 Hast du eine Frau nach deinen Wünschen? Schicke sie nicht weg; aber wenn du sie nicht liebst, dann vertraue ihr nicht.
27 Mit deinem Herzen ehre deinen Vater, vergiss niemals die Geburtswehen deiner Mutter.
28 Denke daran, dass du ihnen die Geburt schulden; wie kannst du das zurückzahlen, was sie für dich getan haben?
29 Mit all deiner Seele fürchte den Herrn und verehre seine Priester.
30 Mit all seiner Kraft möge dich derjenige lieben, der dich gemacht hat und seine Diener nicht aufgibt.
31 Fürchte den HERRN und ehre den Priester und gib ihm die Portion, die dir geboten ist: die ersten Früchte, das Opfer der Wiedergutmachung, das Schultergeschenk, das Heiligungsopfer, die ersten Früchte der heiligen Dinge.
32 Und gib den Armen großzügig, damit deinem Segen nichts fehlt.
33 Lass deine Großzügigkeit auf alle Lebendigen sich erstrecken, halte sie auch nicht vor den Toten zurück.
34 Kehre dich nicht von denjenigen ab, die weinen, sondern teile die Trauer der Trauernden.
35 Lass nicht ab vom Besuch der Kranken; auf diese Weise wirst du dich lieben lassen.
36 In allem, was du tust, erinnere dich an dein Ende, und du wirst niemals sündigen.
ACHTES KAPITEL
1 Versuche keine Schlussfolgerungen vor jedem Einflussreichen zu ziehen, du könntest später in seine Klauen fallen.
2 Streite nicht mit jemandem Reichen, falls er sein Gewicht gegen dich wendet; denn Gold hat viele zerstört und hat die Herzen der Könige beeinflusst.
3 Streiten Sie nicht mit jemandem Streitsüchtigen, staple nicht Holz auf dieses Feuer.
4 Witzle nicht mit irgendjemandem Ungehorsamem, aus Angst, er könnte deine Vorfahren beleidigen.
5 Schäme dich nicht eines reuigen Sünders; denke daran, dass wir alle schuldig sind.
6 Verachte niemanden im Alter; schließlich werden auch einige von uns alt.
7 Gehe nicht über den Tod des Menschen hinweg; denke daran, dass wir alle sterben müssen.
8 Verderbe nicht den Diskurs der Weisen, sondern mach dich mit ihren Maximen vertraut, denn von diesen erfährst du die Theorie und die Kunst, den Großen zu dienen.
9 Verwirf nicht, was die Alten sagen, denn auch sie wurden von ihren Eltern gelehrt; von ihnen wirst du lernen, wie man denkt, und die Kunst der rechtzeitigen Antwort.
10 Beeile dich nicht, die Kohlen des Sünders zu entzünden, du könntest dich an seiner Flamme versengen.
11 Weigere dich, von den Unverschämten provoziert zu werden, aus Angst, dass ein solcher versucht, dich in deinen eigenen Worten zu fangen.
12 Leihe niemandem, der stärker ist, als du bist. Wenn du leihe, bereite dich auf den Verlust vor.
13 Gib nicht über deine Mittel hinaus; wenn du sicher bist, sei bereit zu bezahlen.
14 Geh nicht mit einem Richter zum Gesetz, da das Urteil zu seinen Gunsten gegeben wird.
15 Gehe nicht mit einem Aussätzigen, aus Furcht, dass er dich belästigen wird; er wird handeln, wie die Laune ihn ankommt, und ihr werdet beide durch seine Torheit ruiniert.
16 Streite nicht mit einem harten Mann, geh nicht mit ihm, wo es keine anderen Menschen gibt, da Blut nichts in seinen Augen zählt, und wo keine Hilfe zu haben ist, wird er dich niederschlagen.
17 Bitte nicht einen Narren um Rat, da ein Narr nicht in der Lage sein wird, ein Vertrauen zu erwidern.
18 In der Gegenwart eines Fremden kann man nichts tun, was geheim gehalten werden soll, da man nicht sagen kann, was der Fremde daraus machen wird.
19 Öffne dein Herz nicht allen Hohen und mach keinen Anspruch auf ihre guten Ämter.
NEUNTES KAPITEL
1 Sei nicht eifersüchtig auf die Frau, die du liebst, lehre sie nicht Lektionen, wie man dir schaden kann.
2 Gib dich nicht in die Hände einer Frau, sonst kann sie dich ganz beherrschen.
3 Halte keine Gemeinschaft mit einer Prostituierten, sonst wirst du dich in ihren Schlingen verwickeln.
4 Geh nicht um mit einem singenden Mädchen, dass du nicht von ihren Flügeln erwischt wirst.
5 Nicht starre auf ein hübsches Mädchen, sonst werden du und sie die gleiche Strafe erleiden.
6 Gib dein Herz nicht den Huren, oder du wirst dein Erbe ruinieren.
7 Halte deine Augen auf dich selbst gerichtet in den Straßen der Stadt, du sollst nicht in ihren heimlichen Vierteln umherschweifen.
8 Wende deine Augen von einer hübschen Frau ab, starre nicht auf eine Schönheit, die jemand anderem gehört. Wegen der Schönheit einer Frau sind viele verloren gegangen; das macht, dass die Leidenschaft wie ein Feuer auflodert.
9 Setz dich niemals mit einer verheirateten Frau nieder und setz dich nicht mit ihr zum Weintrinken, wenn du dein Herz erliegen lässt und du alle Selbstbeherrschung verlierst und es zur Katastrophe kommt.
10 Verlasse keinen alten Freund; der neue wird nicht so ein gutes Spiel sein. Neuer Freund, neuer Wein; wenn er alt wird, trinkst du ihn mit Vergnügen.
11 Beneide den Sünder nicht wegen seines Erfolges; dDu weißt nicht, wie das enden wird.
12 Sei nicht voll Freude daran, was den Gottlosen gefällt; denke daran, dass sie nicht ungestraft bleiben werden.
13 Halte Abstand von dem Mann, der die Macht hat zu töten, und du wirst nicht von der Angst vor dem Sterben verfolgt werden. Wenn du ihm nahe kommst, mach keine falsche Bewegung, oder er kann dein Leben kosten. Erkenne, dass du an der Front gehst, dass du auf den hohen Zinnen spazierst.
14 Kultiviere deine Nächsten nach bestem Können und berate dich nur mit den Weisen.
15 Für Konversation suche die Intelligenz, lass alle deine Diskussionen auf das Gesetz des Allerhöchsten gerichtet sein.
16 Hebe die Stimme für deine Tischkameraden und lass deinen Stolz den Herrn fürchten.
17 Die Arbeit von erfahrenen Händen wird ihr Lob verdienen, aber ein Führer der Leute muss in Worten geschickt sein.
18 Ein Schwätzer ist ein Schrecken für seine Stadt, ein loser Redner wird verabscheut.
ZEHNTES KAPITEL
1 Ein scharfsinniger Herrscher erzieht sein Volk, und er macht seiner Untertanen Ordnung.
2 Wie der Richter ist, so werden seine Beamten sein, wie der Gouverneur ist, so werden die Bewohner seiner Stadt sein.
3 Ein undisziplinierter König wird der Ruin seines Volkes sein, eine Stadt verdankt ihren Wohlstand der Intelligenz ihrer führenden Männer.
4 Die Regierung der Erde ist in den Händen des Herrn, er setzt den richtigen Führer über sie zur rechten Zeit.
5 Der menschliche Erfolg liegt in den Händen des Herrn. Er investiert in des Schreibers Ruhm.
6 Gönne nicht den Nächsten jedes Vergehen, und handle niemals in Leidenschaft.
7 Der Stolz ist Gott und der Menschheit verhasst, und die Ungerechtigkeit ist für beide verabscheuungswürdig.
8 Die Souveränität geht von Nation zu Nation wegen der Ungerechtigkeit, der Arroganz und des Geldes.
9 Was hat Staub und Asche stolz zu sein? Auch im Leben sind seine Eingeweide abweisend.
10 Eine lange Krankheit braucht einen Doktor als Arzt; ein König heute ist eine Leiche morgen.
11 Denn im Tode werden alle zum Anteil der Insekten, wilden Tiere und Würmer.
12 Die erste Stufe des Stolzes ist, den Herrn zu verlassen und das Herz von dem Schöpfer zu befreien.
13 Da die erste Stufe des Stolzes die Sünde ist, wird jeder, der an ihm haftet, nur Dreck ergießen. Darum fügt der Herr unerwartete Strafen auf solche Menschen, die sie völlig zerstören.
14 Der HERR hat mächtige Fürsten von ihren Thronen gestürzt und setzte die Demütigen dorthin stattdessen.
15 Der Herr hat die Stolzen an den Wurzeln ausgerupft und die Niedrigen an ihren Platz eingepflanzt.
16 Der Herr hat die Länder der Völker gestürzt und sie zum Grund der Erde zerstört.
17 Manchmal hat er sie weggenommen und sie zerstört und ihre Erinnerung von der Erde ausgelöscht.
18 Der Stolz wurde nicht für Menschen geschaffen, noch wütende Wut für die, die von einer Frau geboren wurden.
19 Welche Rasse verdient Ehre? Die menschliche Rasse. Welche Rasse verdient Ehre? Diejenigen, die den Herrn fürchten. Welche Rasse verdient Verachtung? Die menschliche Rasse. Welche Rasse verdient Verachtung? Diejenigen, die das Gesetz brechen.
20 Ein Führer wird von seinen Brüdern geehrt, und diejenigen, die den Herrn fürchten, werden von ihm geehrt.
21 (…)
22 Die Reichen, die Adligen, die Armen sollen stolz sein, den Herrn zu fürchten.
23 Es ist nicht richtig, einen zu verachten, der arm ist, aber intelligent, und es ist nicht gut, einen zu ehren, der ein Sünder ist.
24 Magnat, Richter, Potentat, alle sollen geehrt werden, aber keiner ist größer als der, der den Herrn fürchtet.
25 Ein weiser Sklave wird über freie Männer herrschen, die auf ihn warten, und die Erleuchteten werden sich nicht beklagen.
26 Versuche nicht, zu schlau zu sein, wenn du deine Arbeit machst, blase dich nicht auf, wenn du in Schwierigkeiten bist.
27 Besser die Fleißigen, die viel von allem haben, als die Anspruchsvollen mit Verlust der Mahlzeit.
28 Mein Kind, sei bescheiden in deinem Selbstwertgefühl und lege auf dich Wert.
29 Wer wird einen rechtfertigen, der sich selbst Verletzungen zufügt, oder einen, der voller Selbstverachtung ist, wer wird ihn respektieren?
30 Die Armen sind wegen des Witzes geehrt, und die Reichen wegen des Reichtums.
31 In der Armut geehrt, wie viel mehr im Reichtum! Im Reichtum verachtet, wie viel mehr in der Armut!
ELFTES KAPITEL
1 Sophia ermöglicht es den Armen, aufrecht zu stehen, und gibt den Armen einen Platz mit den Großen.
2 Lobt niemanden für ein gutes Aussehen, und liebt niemanden für bloße Erscheinung.
3 Klein unter geflügelten Kreaturen ist die Biene, aber ihre Produktion ist die Süßeste der Süße.
4 Werde nicht stolz, wenn die Leute dich ehren; denn die Werke des Herrn sind wunderbar, aber verborgen vor den Menschen.
5 Viele Monarchen wurden gemacht, um auf dem Boden zu sitzen, und die Person, an die niemand dachte, hat die Krone getragen.
6 Viele einflussreiche Menschen waren völlig schändlich, und prominente Menschen sind in die Macht der Anderen gefallen.
7 Bestrafe keinen Fehler, bevor gründliche Untersuchung gemacht wurde; zuerst reflektiere, dann sprich einen Tadel aus.
8 Höre, bevor du antwortest, und unterbrich keine Rede, bevor sie fertig ist.
9 Treibe dich nicht um etwas, das dich nicht betrifft, mische dich nicht in den Streit der Sünder ein.
10 Mein Kind, nimm nicht eine große Menge an Geschäften auf; wenn du deine Interessen vermehrst, bist du verpflichtet, dafür zu leiden; eile, so schnell wie du kannst, doch wirst du niemals ankommen, noch wirst du entkommen, wenn du weggehst.
11 Manche Leute arbeiten sehr hart mit Höchstgeschwindigkeit, nur um sich wieder fallen zu lassen.
12 Oder es ist die langsame Art von Person, die Hilfe braucht, arm an Besitz und reich an Armut; und der Herr wendet ein gutes Auge auf ihn und hebt ihn aus seinem elenden Zustand
13 Und ermöglicht ihm, seinen Kopf hoch zu halten und damit ein allgemeines Erstaunen zu verursachen.
14 Gut und Böse, Leben und Tod, Armut und Reichtum, alle kommen vom Herrn.
15 (…)
16 (…)
17 Für die Frommen bleibt die Gabe des Herrn beständig, und seine Gunst wird dort sein, um sie für immer zu führen.
18 Andere werden durch Kneifen und Kratzen reich, und hier ist die Belohnung, die sie dafür erhalten:
19 Obwohl sie sagen: Jetzt kann ich mich zurücklehnen und den Nutzen von dem genießen, was ich habe – sie wissen nicht, wie lange das dauern wird; sie müssen ihre Güter anderen überlassen und sterben.
20 Halte dich an deinen Job, arbeite hart daran und werde alt bei deiner Arbeit.
21 Bewundere die Errungenschaften der Sünder nicht, vertraue dem Herrn und halte dein eigenes Geschäft fest; da es eine Kleinigkeit in den Augen des Herrn ist, in einem Moment, plötzlich, die Armen reich zu machen.
22 Der Segen des Herrn ist der Lohn der Frommen, in einem Augenblick bringt Gott seinen Segen zur Blüte.
23 Sag nicht: Was sind meine Bedürfnisse, wie viel soll ich in der Zukunft haben?
24 Und sage nicht: Ich bin autark, welche Katastrophe kann mich jetzt beeinflussen?
25 In wohlhabenden Zeiten sind Katastrophen vergessen, und in Zeiten der Katastrophe erinnert sich niemand an den Wohlstand.
26 Denn es ist eine Kleinigkeit für den Herrn an dem Tag, an dem jemand stirbt, ihm zurückzuzahlen, wie sein Verhalten es verdient hat.
27 Ein Moment der Not, und Freuden sind vergessen; in der letzten Stunde einer Person werden seine Taten offenbart.
28 Rufe niemandes Glück aus vor seinem Tod; es ist an seinem Ende, dass jemand berühmt sein wird.
29 Bring nicht alle mit nach Hause, denn viele sind die Fallen der Klugen.
30 Wie ein gefangenes Rebhuhn in einem Käfig, so ist das Herz des Stolzen: wie ein Spion, der dich zu deinem Untergang beobachtet,
31 Immer bei der Aussicht, verwandelnd Gutes in Schlechtes und findend Fehler an dem, was lobenswert ist.
32 Herzhaft glühende Kohlen beginnen mit einem einzigen Funken, und der Sünder lauert auf die Chance, Blut zu vergießen.
33 Hüte dich vor einem Schurken und seinen bösen Vorrichtungen, falls er dir für immer einen Abstrich macht.
34 Gib einem Fremden ein Zuhause, und er wird Schwierigkeiten machen und dich von deiner eigenen Familie entfremden.
ZWÖLFTES KAPITEL
1 Wenn du eine Freundlichkeit tust, wähle die richtige Person, dann werden deine guten Taten nicht verschwendet.
2 Gib jemandem, der fromm ist, und du wirst belohnt werden, wenn nicht von dieser Person, dann sicherlich von dem Höchsten.
3 Kein Gutes wird zu einem kommen, der im Bösen verharrt, oder der sich weigert, Almosen zu geben.
4 Gib den Frommen, sei nicht Hilfe eines Sünders.
5 Gib Gutes den Demütigen, gib den Gottlosen nichts. Verdirb sein Brot, gib ihm keins, es könnte ihn stärker machen, als du bist; dann würdest du das Böse zweimal zurückbezahlt bekommen für all das Gute, das du ihm getan hast.
6 Denn der Höchste selbst verabscheut die Sünder und wird den Gottlosen mit dem vergelten, was sie verdienen.
7 Gib dem Guten und sei nicht Hilfe eines Sünders.
8 Im Wohlstand kannst du nicht immer einen wahren Freund erkennen, aber im Unglück wirst du keinen Feind verkennen.
9 Wenn jemand gut ist, dann sind die Feinde dieser Person traurig, wenn jemand schlecht ist, wird auch ein Freund in einem weiten Abstand bleiben.
10 Vertraue niemals einem Feind; wie Bronze trübt, so auch die Bösartigkeit eines Gegners.
11 Auch wenn er sich demütig verhält und sich verbeugt und kratzt, pflege deine Reserviertheit und sei auf der Hut vor ihm. Verhalte dich zu ihm so, als ob du einen Spiegel polieren würdest, dann wirst du feststellen, dass sein Anlaufen nicht dauert.
12 Halte ihn nicht neben dir, wenn er dich ausstößt und deinen Platz einnimmt. Setze ihn nicht auf die richtige Seite, oder er wird nach deiner Position begierig sein, und dann wirst du dich erinnern, was ich gesagt habe, und traurig zugeben, dass ich recht hatte.
13 Wer hat Mitleid mit einem Schlangenbeschwörer, der von einer Schlange gebissen wird, oder mit denjenigen, die mit wilden Tieren Risiken aufnehmen?
14 Oder mit einem, der mit einem Sünder geht und wird ein Komplize seiner Sünden.
15 Er wird für eine Weile bei dir bleiben, aber wenn du einmal nachgibst, wird er seinen Vorteil ergreifen.
16 Ein Feind kann auf seinen Lippen Süße haben und in seinem Herzen einen Plan, dich in den Graben zu werfen. Ein Feind kann in seinen Augen Tränen haben, aber wenn er eine Chance bekommt, kann es niemals zu viel Blut für ihn geben.
17 Wenn du mit Unglück kommst, wirst du ihn dort vor dir finden, und wenn er vorgibt, dir zu helfen, wird er dich verraten.
18 Er wird mit dem Kopf schütteln und klatschen in die Hände, er wird viel flüstern und sein Gesichtsausdruck wird sich ändern.
DREIZEHNTES KAPITEL
1 Wer Lehm berührt, wird verunreinigt, und jeder, der sich mit dem Stolzen assoziiert, wird mit ihm umkommen.
2 Versuche nicht, eine Last zu tragen, die zu schwer für dich ist, nicht mit jemandem, der stärker und wohlhabend als du bist, dich zu assoziieren. Warum legst du den Tontopf neben den eisernen Kessel? Es wird nur brechen, wenn sie gegeneinander knallen.
3 Die Reichen sind falsch und nehmen einen hohen Weg; die Armen sind im Unrecht und müssen um Verzeihung bitten.
4 Wenn du nützlich bist, werden die Reichen dich ausbeuten, wenn du in Konkurs gehen, werden sie dich verlassen.
5 Bist du gut? Er wird mit dir leben, er wird dich ohne eine einzige Qual reinigen.
6 Braucht er dich, er wird dich wecken, lächelt dich an und erhöht deine Hoffnungen; er wird höflich zu dir sprechen und sagen: Gibt es etwas, das du brauchst?
7 Er wird dich bei seinen Gastmählern klein fühlen lassen und, nachdem du dich zwei- oder dreimal gereinigt hast, wird er dich am Ende auslachen. Danach, wenn er dich sieht, wird er dich vermeiden und den Kopf über dich schütteln.
8 Achtung, du bist gedemütigt durch deine eigene Dummheit.
9 Wenn eine einflussreiche Person dich einlädt, bezeuge sie, und sie wird seine Einladung um so mehr drückend machen.
10 Schiebe dich nicht vorwärts, falls du beiseite geschoben wirst, aber bleib nicht stehen, oder du wirst übersehen.
11 Bewege dich nicht, ihn als gleich zu behandeln, trau nicht seinem Wortfluss; da all dieses Reden ausdrücklich dazu bestimmt ist, dich zu testen, wird er dich unter dem Aspekt der Genialität abwägen.
12 Mitleidlos ist jeder, der Klatsch verkauft; er wird dir keine Schläge oder Ketten ersparen.
13 Sei vorsichtig, mache dir sehr große Sorge, weil du zu deinem eigenen Untergang gehst.
14 (…)
15 Jedes Lebewesen liebt seine eigene Sorte, und jeder Mensch seinen Genossen.
16 Jede Kreatur mischt sich mit ihrer Art, und die Menschen halten sich an ihre eigene Art.
17 Wie können Wolf und Lamm zusammenstimmen? So ist es mit Sündern und Frommen.
18 Welchen Frieden kann es zwischen Hyäne und Hund geben? Und welchen Frieden zwischen Reichen und Armen?
19 Wilde Wüsten-Esel sind die Beute der Löwen; auch der Arme ist der Steinbruch des Reichen.
20 Der Stolze findet die Demut verabscheuungswürdig; auch die Reichen verabscheuen die Armen.
21 Wenn der Reiche stolpert, wird er von Freunden unterstützt; wenn der Arme fällt, schieben ihn seine Freunde weg.
22 Wenn der Reiche ausrutscht gibt es viele Hände, ihn aufzufangen, wenn er Unsinn spricht, wird ihm gratuliert. Der Arme rutscht aus und ist dafür verantwortlich, er kann gut sprechen, aber kein Raum ist für ihn gemacht.
23 Die Reichen sprechen und jeder hört auf zu reden, und dann loben sie ihren Diskurs bis in den Himmel. Die Armen sprechen und die Leute sagen: Wer ist das schon? Und wenn er stolpert, dann jagen sie ihn noch weiter weg.
24 Reichtum ist gut, wo es keine Sünde gibt, die Armut ist böse, wie die Gottlosen sagen.
25 Das Herz formt den Ausdruck einer Person, ob besser oder schlechter.
26 Glückliches Herz – fröhlicher Ausdruck; aber mühsame Arbeit ist das Erfinden von Sprichwörtern.
VIERZEHNTES KAPITEL
1 Gesegnet ist jemand, der nicht gesprochen hat in der Rede und wer keine Reue für Sünden braucht.
2 Gesegnet ist jemand, dessen Gewissen keinen Vorwurf bringt und der die Hoffnung nie aufgegeben hat.
3 Reichtum ist nicht das Richtige für die Faulen, und welche Verwendung hat der Besitz der Geizigen?
4 Wer sich schlägt, der hängt für andere, und andere werden reichlich von seinem Reichtum leben.
5 Wenn jemand für sich selbst gesinnt ist, von wem profitiert er? Er genießt nicht einmal, was sein eigen ist.
6 Niemand ist gemeiner als die Person, die für sich selbst gesinnt ist, das ist, wie seine Bosheit ihm zurückgibt.
7 Wenn er etwas Gutes tut, tut er es unbeabsichtigt, und am Ende zeigt er selbst seine Bosheit.
8 Böser die Person, die ein neidisches Auge hat, ihr Gesicht abwendet und das Leben der Anderen schwer macht.
9 Das Auge des Greifenden ist nicht zufrieden mit dem, was er hat, die Gier schrumpft die Seele.
10 Den Geizhals stört das Brot, da ist Hungersnot an seinem Tisch.
11 Mein Kind, gib so viel Gutes, wie du dir leisten kannst, und dem Herrn würdige Opfer bringe.
12 Denke daran, dass der Tod nicht zögern wird, und dass du des Scheols Vertrag nie gesehen hast.
13 Sei freundlich zu deinem Freund, bevor du stirbst, behandle ihn so großzügig, wie du dir leisten kannst.
14 Verweigere dich nicht die guten Dinge von heute, lass deinen Anteil nicht an dem, was rechtmäßig erwünscht ist.
15 Wirst du dein Vermögen nicht dem andern überlassen? Und wird die Frucht deiner Arbeit durch das Los verteilt werden?
16 Geben und empfangen, genieße das. Es gibt keine Freuden in Scheol.
17 Wie Kleider wird jeder Körper verschleißen, das uralte Gesetz ist: Jeder muss sterben.
18 Wie das Laub auf einem buschigen Baum wächst, fallen einige Blätter, andere wachsen, so sind die Generationen von Fleisch und Blut: einer stirbt, ein anderer wird geboren.
19 Jede Errungenschaft vergeht und verschwindet, und mit ihr geht der Verfasser.
20 Selig ist, wer über Sophia meditiert und ist gegründet auf Intelligenz,
21 Der Sophias Wege in seinem Herzen studiert und über ihre Geheimnisse nachdenkt.
22 Er verfolgt sie wie ein Jäger und geht auf ihrem Weg;
23 Er guckt durch ihre Fenster und horcht an ihren Türen!
24 Er wendet sich in die Nähe ihres Hauses und fixiert seinen Stöpsel in ihren Wänden;
25 Er baut sein Zelt an ihrer Seite und wohnt in einer ausgezeichneten Wohnung;
26 Er legt seine Kinder in ihren Schatten und lagert unter ihren Zweigen;
27 Er ist von ihr vor der Hitze geschützt, und in ihrer Herrlichkeit baut er sein Haus.
FÜNFZEHNTES KAPITEL
1 Wer den Herrn fürchtet, wird so handeln, und wer das Gesetz erfasst, erhält Sophia.
2 Sie wird ihn wie eine Mutter treffen und ihn wie eine Jungfrau-Braut empfangen.
3 Sie wird ihm das Brot des Verständnisses geben, um es zu essen, und das Wasser der Weisheit zu trinken.
4 Er wird sich an sie lehnen und wird nicht fallen, er wird sich auf sie verlassen und nicht beschämt werden.
5 Sie wird ihn hoch über seine Nachbarn erheben, und in voller Versammlung wird sie seinen Mund öffnen.
6 Er wird Glück und eine Krone der Freude finden, er wird einen ewigen Namen erben.
7 Dummköpfe werden sie nicht besitzen, noch werden die Sünder auf sie aufmerksam werden.
8 Sie steht fern von Stolz, und Lügner können sie nicht anrufen.
9 Das Lob in dem Mund eines Sünders, das ist nicht vom Herrn hinein gelegt worden.
10 Denn das Lob soll nur in Weisheit geäußert werden, und der Herr selbst erfragt es dann.
11 Sage nicht: Der Herr war für meine Sünde verantwortlich, denn er tut nicht, was er hasst.
12 Sage nicht: Er war es, der mich in die Irre geführt hat – denn er hat keinen Sünder geführt.
13 Der Herr hasst alles Übel, und niemand, der ihn fürchtet, wird es lieben.
14 Er selbst machte die Menschen am Anfang und ließ sie dann frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
15 Wenn du wählst, wirst du die Gebote halten und so deinem Willen treu sein.
16 Er hat Feuer und Wasser vor dich gestellt; lege deine Hand auf das, was auch immer du bevorzugst.
17 Ein Mensch hat Leben und Tod vor sich; was auch immer er will, wird ihm gegeben werden.
18 Denn groß ist die Sophia des Herrn; er ist allmächtig und allweise.
19 Seine Augen sind auf diejenigen gerichtet, die ihn fürchten, er merkt jede menschliche Handlung.
20 Er hat niemandem befohlen, gottlos zu sein, er hat niemandem die Erlaubnis zur Sünde gegeben.
SECHZEHNTES KAPITEL
1 Sei nicht verlangend nach einer Brut von wertlosen Kindern und hab keine Freude an gottlosen Söhnen.
2 Wie viele aber du hast, hab kein Vergnügen an ihnen, es sei denn, die Furcht vor dem Herrn lebt in ihnen.
3 Zähle nicht auf ihr langes Leben, setze nicht zu viel Vertrauen in ihre Zahl; besser als tausend zu haben, besser sterben kinderlos, als Kinder zu haben, die gottlos sind.
4 Eine Person der Vernunft kann eine Stadt bevölkern, aber eine Rasse von gesetzlosen Menschen wird zerstört werden.
5 Meine Augen haben viele solche Dinge gesehen, meine Ohren haben die Dinge noch beeindruckender gehört.
6 Feuer entbrennt in einer sündigen Gesellschaft, Vergeltung brennt in einer rebellischen Nation.
7 Gott verzieh nicht den alten Riesen, die in ihrer Kraft zuversichtlich waren, die rebellierten.
8 Er verschonte nicht die Leute, mit denen Lot lebte; er verabscheute sie eher für ihren Stolz.
9 Er war erbarmungslos mit der Nation des Verderbens, den Leuten, die in ihren Sünden sich herrlich dünkten,
10 Wie auch mit den sechshunderttausend Mann auf dem Marsch, die in ihrer Hartnäckigkeit zusammengebunden waren.
11 Und wäre da nur ein Mann hartnäckig gewesen, wäre es erstaunlich gewesen, wenn er ungestraft entkäme, da Gnade und Zorn zugleich dem Herrn gehören, der mächtig ist, zu vergeben und Zorn auszuschütten.
12 So groß wie seine Gnade, so ist auch seine Strenge; er richtet jede Person, wie ihre Taten verdienen:
13 Der Sünder wird nicht mit seinem schlechten Gewinn entkommen, noch wird die Geduld der Frommen zunichte.
14 Er nimmt jede karitative Handlung zur Kenntnis, und jeder wird behandelt, wie er es verdient hat.
15 (…)
16 (…)
17 Sage nicht: Ich will mich vor dem Herrn verbergen; wer wird sich dort an mich erinnern? Ich werde unter so vielen Leuten nicht bemerkt werden; was bin ich schon in der Unermeßlichkeit der Schöpfung?
18 Denn siehe, der Himmel und der Himmel über dem Himmel, der Abgrund und die Erde schütteln sich bei seinem Besuch.
19 Die Berge und die Erdgräben beben und zittern, wenn er sie ansieht.
20 Aber das hört niemand. Wer behält seine Bewegungen im Auge?
21 Der Sturmwind selbst ist unsichtbar, und das meiste, was er tut, geht unentdeckt einher.
22 Wer wird berichten, ob Gerechtigkeit getan worden ist? Wer wird zuschauen? Der Bund ist fern!
23 Das sind die Gedanken der Person von wenig Vernunft, dumm, irregeleitet, seine Torheit schätzend.
24 Höre auf mich, mein Kind, und lerne Wissen und gebe deinen ganzen Geist meinen Worten.
25 Ich werde Disziplin methodisch auslegen und Wissen mit Präzision verkünden.
26 Als Gott seine Werke am Anfang erschuf, gab er ihnen ihre Plätze, sobald sie gemacht wurden.
27 Er bestimmte seine Werke für alle Zeit, von ihren Ursprüngen bis zu ihren entfernten Generationen. Sie wissen weder von Hunger noch von Müdigkeit, und sie verlassen nie ihre Pflichten.
28 Niemand ist jemals einem anderen in den Weg getreten, und sie werden seinem Wort immer gehorchen.
29 Und danach sah der Herr auf die Erde und erfüllte sie mit seinen guten Dingen.
30 Er bedeckte ihre Oberfläche mit jeder Art von Tieren, und dahin werden sie zurückkehren.
SIEBZEHNTES KAPITEL
1 Der Herr machte Menschen aus der Erde, um sie ihr zurückzugeben.
2 Er gab ihnen viele Tage und viel Zeit, er gab ihnen Autorität über alles auf Erden.
3 Er bekleidete sie mit Kraft, wie er selbst hat, und machte sie in seinem eigenen Bild.
4 Er erfüllte alle Lebewesen mit Furcht vor den Menschen und machte die Menschen zu Meistern über Tiere und Vögel.
5 (…)
6 Er machte ihnen eine Zunge, Augen und Ohren, und gab ihnen ein Herz zum Nachdenken.
7 Er füllte sie mit Wissen und Intelligenz und zeigte ihnen, was gut war und was böse war.
8 Er setzte sein eigenes Licht in ihre Herzen, um ihnen die Pracht seiner Werke zu zeigen.
9 (…)
10 Dies tat er, damit sie seinen heiligen Namen loben würden, wie sie von seinen großartigen Werken erzählten.
11 Er gab ihnen Kenntnis, er gab ihnen das Gesetz des Lebens.
12 Er gründete einen ewigen Bund mit ihnen und offenbarte seine Urteile ihnen.
13 Ihre Augen sahen die Majestät seiner Herrlichkeit, und ihre Ohren hörten die Herrlichkeit seiner Stimme.
14 Er sprach zu ihnen: Hütet euch vor allem Unrecht. Er gab jedem ein Gebot über seinen Nächsten.
15 Ihre Wege sind immer unter seinem Auge, sie können nicht vor seinem Anblick verborgen sein.
16 (…)
17 Über jede Nation hat er einen Gouverneur gesetzt, aber Israel ist das Volk des Herrn.
18 (…)
19 Ihre Handlungen sind ihm alle so klar wie die Sonne, und seine Augen ruhen ständig auf ihrem Verhalten.
20 Ihre Sünden sind nicht vor ihm verborgen, alle ihre Sünden sind vor dem Herrn.
21 (…)
22 Almosen ist wie ein Siegel-Ring für ihn, er schätzt Großzügigkeit wie die Tochter des Auges.
23 Eines Tages wird er aufstehen und sie belohnen, er wird ihre Taten ihren eigenen Köpfen zurückzahlen.
24 Aber denen, die Buße tun, wird er zurückgeben, und er ermutigt diejenigen, die die Hoffnung verloren haben.
25 Kehrt zum HERRN zurück und verzichtet auf eure Sünden, bittet vor seinem Angesicht, ihn nicht zu beleidigen.
26 Kommt zurück zum Höchsten, wendet euch von der Ungerechtigkeit ab und haltet euch fern von allem, was im abscheulich ist.
27 Wer wird den Höchsten in Scheol loben, wenn wir ihn nicht verherrlichen, während wir am Leben sind?
28 Die Toten können nicht mehr loben, wie diejenigen, die es nicht mehr gibt, nur die mit Leben und Gesundheit begabt können den Herrn loben.
29 Wie groß ist die Barmherzigkeit des Herrn, seine Verzeihung für die, die sich ihm zuwenden!
30 Denn wir können nicht alles haben, die Menschen sind nicht unsterblich.
31 Was ist heller als die Sonne? Und doch verblasst sie. Fleisch und Blut denken an nichts als Böses.
32 Er übersieht die Armeen des hohen Himmels, und alle von uns sind nur Staub und Asche.
ACHTZEHNTES KAPITEL
1 Der für immer lebt, hat die Summe der Dinge geschaffen.
2 Der Herr allein muss nur gefunden werden.
3 (…)
4 Er hat niemandem die Macht gegeben, seine Werke bis ans Ende zu verkündigen, und wer kann seine großartigen Taten ergründen?
5 Wer kann seine großartige Kraft beurteilen und wer kann weiter gehen und alle seine Barmherzigkeit erzählen?
6 Nichts kann ihnen hinzugefügt werden, nichts subtrahiert, es ist unmöglich, die Wunder des Herrn zu ergründen.
7 Wenn jemand am Ende ist, beginnt er erst, und wenn er aufhört, ist er so verwirrt wie eh und je.
8 Was ist ein Mensch, welchem Zweck dient er? Was ist gut und was ist schlecht für ihn?
9 Die Länge seines Lebens: höchstens hundert Jahre.
10 Wie ein Tropfen Wasser im Meer oder ein Sandkorn am Strand, so sind diese paar Jahre im Vergleich zur Ewigkeit.
11 Darum ist der Herr mit ihnen geduldig und gießt seine Gnade auf sie aus.
12 Er sieht und erkennt, wie elend ihr Ende ist, und so macht er seine Vergebung um so größer.
13 Das menschliche Mitleid erstreckt sich auf die Nächsten, aber das Mitleid des Herrn erstreckt sich auf alle; Tadeln, Korrigieren und Lehren, so bringt er sie zurück, wie ein Hirte seine Herde heim bringt.
14 Er hat Mitleid mit denen, die eine Korrektur akzeptieren und die inbrünstig nach seinen Urteilen suchen.
15 Mein Kind, tu nicht deine Gefälligkeiten mit Schuldzuweisung oder begleite irgendwelchen deiner Geschenke mit Worten, die weh tun.
16 Tötet nicht die Hitze? In gleicher Weise ist ein Wort mehr wert als ein Geschenk.
17 Darum ist ein gutes Wort besser als ein Geschenk, aber eine großzügige Person ist zu beidem bereit.
18 Ein Narr wird nichts als Beleidigung anbieten, und ein widerspenstiges Geschenk macht die Augen listig.
19 Lerne, bevor du sprichst, kümmere dich um dich, bevor du krank wirst.
20 Untersuche dich, bevor das Urteil kommt, und am Tag der Beschauung wirst du freigesprochen.
21 Demütige dich, bevor du krank wirst, tu Buße, sobald die Sünde begangen ward.
22 Lass dich nichts hindern, dass du ein Gelübde rechtzeitig erfüllst, und warte nicht bis zum Tod, um die Dinge richtig zu stellen.
23 Bereite dich vor, ein Gelübde zu tun, und sei nicht wie jemand, der den Herrn irreführt.
24 Denke an die Vergeltung der letzten Tage, die Zeit der Rache, wenn Gott sein Gesicht abwendet.
25 In einer Zeit der Hungersnot, denke die Wohlfahrt, und denke an die Armut, wenn du reich bist.
26 Die Zeit rutscht zwischen Dämmerung und Dämmerung, alles vergeht schnell für den Herrn.
27 Die Weisen werden vorsichtig sein in allem, in sündigen Zeiten wird man darauf achten, Gott nicht zu beleidigen.
28 Jeder Mensch des Geistes erkennt Sophia und respektiert jeden, der sie gefunden hat.
29 Diejenigen, die die Worte verstehen, haben sich um ihre Sophia gekümmert und haben genaue Maximen ausgegossen.
30 Lass dich nicht von deinen Leidenschaften regieren, deine Wünsche musst du zurückhalten.
31 Wenn du dir erlaubst, deine Wünsche zu befriedigen, wird das dich zum Lachen deiner Feinde machen.
32 Gönne dir nicht ein luxuriöses Leben, nicht in eine solche Gesellschaft lass dich verwickeln.
33 Schade dir nicht selbst, indem du Guthaben gibst, wenn du nichts in deiner Tasche hast.
NEUNZEHNTES KAPITEL
1 Ein betrunkener Arbeiter wird niemals reich werden, und wer kleine Dinge macht, wird allmählich sinken.
2 Wein und Weiber korrumpieren intelligente Männer, der Kunde der Huren verliert alle Schamgefühle.
3 Maden und Würmer werden ihn als ihr Vermächtnis haben, und der Mann, der keine Scham kennt, wird sein Leben verlieren.
4 Zu bereit sein zu vertrauen zeigt die Ungewissheit des Geistes, und die Sünde schadet dem Sünder.
5 Die Freude am Bösen verdient Verurteilung;
6 Durch das Hassen des Klatsches man vermeidet man Böses.
7 Wiederhole niemals, was dir gesagt wird, und du wirst keinen Schaden haben;
8 Ob zu Freund oder Feind, rede nicht darüber, es sei denn, es wäre sündhaft, sonst offenbare es nicht;
9 Du würdest gehört werden, dann wird man mißtrauisch, und zu gegebener Zeit wirst du gehasst werden.
10 Hast du etwas gehört? Lass es mit dir sterben! Hab Mut! Es wird dich nicht platzen lassen!
11 Ein Narr leidet an Geburtswehen über eine Nachricht, wie eine Frau, die mit dem Kind in Wehen liegt.
12 Wie ein Pfeil in dem Fleisch des Oberschenkels steckt, so ist eine Nachricht in einem Narren.
13 Frage deinen Freund, er hat überhaupt nichts getan; und wenn er etwas getan hat, wird er es nicht wieder tun.
14 Frage deinen Nächsten, er wird gar nichts gesagt haben; und wenn er etwas gesagt hat, wird er es nicht noch einmal sagen.
15 Frage deinen Freund, denn Verleumdung ist sehr verbreitet, glaube nicht alles, was du hörst.
16 Manchmal macht man einen Schimpf, ohne zu sagen, was sie sagen; und wer von uns hat nie durch Rede gesündigt?
17 Frage deinen Nächsten, bevor du ihn bedrohst und auf das Gesetz des Allerhöchsten dich berufst.
18 (…)
19 (…)
20 Sophia ist die Ehrfurcht vor dem Herrn, und Sophia wird durch die Erfüllung des Gesetzes gedient.
21 (…)
22 Das Lernen des Bösen ist aber nicht Weisheit, es gibt keine Klugheit im Rat der Sünder.
23 Es ist eine Klugheit, die abscheulich ist; wer nicht Sophia hat, ist ein Narr.
24 Besser arm an Verstand und voller Ehrfurcht, als reich an Klugheit und verletzend das Gesetz.
25 Es gibt eine Schlechtigkeit, die gewissenhaft scheint, aber dennoch unehrlich ist, und es gibt diejenigen, die die Gnade missbrauchen, um ihren Vorteil zu gewinnen.
26 Es ist die Person, die sich voll Kummer beugt, wenn innerlich nichts als Betrug ist:
27 Er verbirgt sein Gesicht und tut so, als ob er nicht entlarvt wäre, aber wenn er nicht entlarvt wird, wird er dich ausnutzen.
28 Da ist die Person, die durch Mangel an Kraft daran gehindert wird, zu sündigen, doch wird er es falsch machen, wenn er die Chance bekommt.
29 Du kannst benennen eine Person nach ihrem Aussehen, du kannst einen Denker durch den Blick in sein Gesicht erkennen.
30 Die Art, wie eine Person sich kleidet, wie sie lacht, wie sie geht, erzählt dir, was sie ist.
ZWANZIGSTES KAPITEL
1 Es gibt die Vorwürfe, die unzeitgemäß sind, und da ist die Person, die still ist, und die ist die Kluge.
2 Aber wie viel besser zu strahlen als zu rauchen!
3 Die Person, die einen eigenen Fehler anerkennt, wehrt die Strafe ab.
4 Wie ein Eunuch, der versucht, die Jungfräulichkeit eines Mädchens zu nehmen, ist jemand, der versucht, Gerechtigkeit mit Gewalt zu verhängen.
5 Es ist die Person, die still bleibt und als klug betrachtet wird, einem anderen wird Hass für das zu viele Sprechen.
6 Es ist die Person, die ruhig lebt, nicht wissend, wie man antworten soll, eine andere bleibt still und weiß, wann man sprechen soll.
7 Die Weisen werden still bleiben bis zum richtigen Moment, aber ein grässlicher Narr wird es immer falsch einschätzen.
8 Jemand, der zu viel spricht, wird Abneigung erzielen, und jemand, der die Autorität überwältigt, wird Hass verdienen.
9 Es gibt die Person, die im Unglück einen Segen findet, und es gibt das Glück, das sich in Verlust verwandelt.
10 Es gibt die Gabe, die dir keinen Gewinn bringt, und das Geschenk, das sich verdoppelt.
11 Es gibt Ehre, die zur Demütigung führt, und es gibt Menschen in einem niedrigen Zustand, die ihre Köpfe erheben.
12 Es gibt die Person, die vieles für wenig Geld kauft, aber bezahlt es siebenmal später.
13 Der Kluge gewinnt Liebe mit Worten, während die Toren die Flecken umsonst abwaschen können.
14 Die Gabe des Dummen bringt dir keinen Vorteil, seine Augen sehen siebenmal nach mehr.
15 Er gibt wenig und fordert viel, er öffnet seinen Mund wie die Marktschreier, er leiht heute und fordert die Zahlung morgen; er ist ein verabscheuungswürdiger Kerl.
16 Der Narr sagt: Ich habe keine Freunde, ich bekomme keine Dankbarkeit für meine guten Taten.
17 Die, die mein Brot essen, haben böswillige Zungen. Wie oft wird er ausgelacht werden, und von wie vielen!
18 Besser ein Schlupfwinkel auf dem Bürgersteig als ein Zungenschliff; das ist, wie ruiniert werden die bösen Überraschungen.
19 Eine grobkörnige Person ist wie eine indiskrete Geschichte, die endlos von den Unwissenden erzählt wird.
20 Eine Maxime wird abgelehnt, wenn sie von einem Narren kommt, da der Narr sie nicht bei der passenden Gelegenheit sagt.
21 Es ist eine Person, die daran gehindert wird, durch Armut zu sündigen; keine Gewissensbisse stören die Ruhe dieser Person.
22 Es gibt eine Person, die Zerstörung findet aus falscher Scham, Gerichte bringen Zerstörung um der Meinung eines Narren willen.
23 Es ist eine Person, die aus falscher Scham Versprechen an einen Freund macht und so einen Feind um nichts bekommt.
24 Lügen ist ein hässlicher Fleck auf jedermann und immer auf den Lippen der Undisziplinierten.
25 Ein Dieb ist vorzuziehen einem eingefleischten Lügner, aber beide sind auf dem Weg zum Ruin.
26 Lügen ist eine abscheuliche Gewohnheit, die Schande des Lüge dauert ewig.
27 Der Weise gewinnt durch Worte, der Kluge gewinnt Gunst von dem Großen.
28 Wer den Acker füllt, wird eine volle Ernte haben, wer auch immer die Gunst des großen Willens gewinnt, wird sich beim Vergehen entschuldigen.
29 Geschenke und Gaben machen blind die Augen der Klugen und ersticken den Tadel wie einen gestopften Mund.
30 Sophia verborgen, und ein Schatz unentdeckt, welche Verwendung ist von diesen?
31 Besser, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Sophia verbirgt.
EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Mein Kind, hast du gesündigt? Tue es nicht mehr und bitte um Vergebung für deine früheren Fehler.
2 Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange, wenn du sie anfasst, wird sie dich beißen; ihre Zähne sind Löwenzähne, sie nehmen das menschliche Leben weg.
3 Alle Gesetzessprüche sind wie ein zweischneidiges Schwert, die Wunden, die sie zufügen, sind jenseits der Heilung.
4 Terror und Gewalt machen Chaos des Reichtums, ebenso die Verwüstung überholt die Häuser der Stolzen.
5 Ein Plädoyer aus dem Mund der Armen geht direkt zum Ohr Gottes, dessen Urteil unverzüglich kommt.
6 Wer vorsichtig ist, geht nicht in den Fußstapfen des Sünders; wer den Herrn fürchtet, ist reumütig.
7 Der laute Sprecher ist weit und breit bekannt, aber der Vorsichtige erkennt jeden schlüpfrigen Pfad.
8 Dein Haus mit anderer Menschen Geld zu bauen, ist wie das Sammeln von Steinen für dein eigenes Grab.
9 Ein Treffen der Gesetzlosen ist wie ein Haufen Zunder: Sie werden in einem lodernden Feuer enden.
10 Die Sünderstraße ist glatt gepflastert, aber sie endet an der Grube von Scheol.
11 Wer das Gesetz festhält, wird seinen Instinkt beherrschen; die Furcht des Herrn ist vollkommen in Sophia.
12 Niemand, dem die Eignung fehlt, kann gelehrt werden, aber gewisse Fähigkeiten führen zu Bitterkeit.
13 Das Wissen des Weisen ist so reich wie der Abgrund, und sein Rat ist wie ein lebendiger Frühling.
14 Das Herz eines Narren ist wie ein gebrochenes Glas, es wird kein Wissen geben.
15 Wenn der Erzogene ein kluges Sprichwort hört, so lobt er es und fügt andere hinzu; wenn ein Narr es hört, mag er es nicht und wirft es hinter seinen Rücken.
16 Das Gespräch von einem Dummkopf ist wie eine Last auf einer Reise, aber es ist eine Freude, dem Intelligenten zuzuhören.
17 Die Äußerung des Klugen wird in der Versammlung eifrig erwartet, was er sagt, wird ernsthaft in Betracht gezogen werden.
18 Die Weisheit eines Narren ist wie das Wrack eines Hauses, die Kenntnis eines Sünders ist ein inkohärentes Gespräch.
19 Der sinnlose Lehrer ist wie Fesseln an den Füßen, wie Fesseln an der rechten Hand.
20 Ein Narr lacht mit lauter Stimme, aber der Intelligente leise lächelt.
21 Die kluge Anweisung ist wie eine goldene Verzierung, wie ein Armband am rechten Arm.
22 Der Schritt eines Narren geht direkt in ein Haus, aber eine Person von viel Erfahrung steht einen respektvoll vor der Tür;
23 Der Dumme guckt durchs Fenster, eine gut erzogene Person wartet draußen.
24 Das Horchen an den Türen ist ein Zeichen schlechter Erziehung, die Wahren würden sich schämen, dies zu tun.
25 Die Lippen der Klatschweiber wiederholen die Worte anderer, die Worte der Weisen werden sorgfältig abgewogen.
26 Das Herz der Narren ist in ihrem Mund, aber der Mund der Weisen ist in ihrem Herzen.
27 Wenn der Gottlose den Satan verflucht, flüstert er sich selbst das Urteil.
28 Der Ärgerniserreger schlägt sich selbst und verdient den Hass der Nachbarschaft.
ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Ein Hohlkopf ist wie ein Stein, der mit Dreck bedeckt ist, jeder pfeift über seine Schande.
2 Ein Hohlkopf ist wie ein Klumpen Mist, jeder, der ihn abholt, schüttelt ihn von der Hand.
3 Es ist eine Schande, einen schlecht erzogenen Sohn gezeugt zu haben, aber die Geburt einer schändlichen Tochter ist ein Verlust;
4 Eine vernünftige Tochter wird einen Mann finden, aber eine schamlose ist eine Trauer für ihren Vater.
5 Eine unverschämte Tochter ist Vater und Mutter zur Schande und wird von beiden verstoßen.
6 Eine unzeitige Erinnerung ist wie fröhliche Musik bei einer Beerdigung, aber ein Rat und eine Korrektur ist Sophia zu allen Zeiten.
7 (…)
8 (…)
9 Lehre für einen Narren ist wie das Kleben von Töpferwaren, du weckst jemanden, der vom Schlaf befallen ist.
10 Du könntest auch mit jemandem reden, der schläft; wenn du den Narren zu bereden beendet hast, sagt er: Was war los?
11 Weine Tränen über die Toten, die das Licht hinter sich gelassen haben; vergieße Tränen über den Narren, der seinen Verstand hinter sich gelassen hat. Schüttle leise Tränen für die Toten, die in Ruhe sind, denn das Narrenleben ist schlimmer als der Tod.
12 Trauer um die Toten dauert sieben Tage, für die Törichten und Ungöttlichen alle Tage ihres Lebens.
13 Vergeude nicht viele Worte auf die Dummen, geh nicht in die Nähe eines Tollen. Hüte dich vor ihm, oder du wirst Schwierigkeiten haben und durch den Kontakt mit ihm verschmäht werden; halte dich von ihm fern, und du wirst Frieden haben und nicht über seine Tollheit verärgert sein.
14 Was ist schwerer als Blei, und wie heißt es, wenn nicht Narr?
15 Sand und Salz und ein Stück Eisen sind eine leichtere Last als ein Toller.
16 Ein Bindebalken, der in ein Gebäude gebunden ist, wird nicht durch ein Erdbeben verschoben; auch ein Herz, das nach der fälligen Reflexion gelöst ist, wird nicht im kritischen Moment zurückfallen.
17 Ein Herz, das auf intelligente Reflexion gegründet ist, ist wie eine Stuckverzierung an einer glatten Wand.
18 Kiesel, die auf eine Mauer gelegt werden, werden dem Sturm nicht standhalten; nicht weniger wird sich das Herz eines Narren, der von seinen eigenen Gedanken erschreckt wird, sich fürchten.
19 Picke in ein Auge und du wirst eine Träne herausziehen, steche in ein Herz und es zeigt seine Gefühle.
20 Werfe Steine auf Vögel und du schreckst sie weg, mach einen Vorwurf einem Freund und du zerstörst die Freundschaft.
21 Wenn du dein Schwert auf einen Freund gezogen hast, verzweifle nicht; es gibt einen Weg zurück
22 Wenn du deinen Mund gegen deinen Freund geöffnet hast, mach dir keine Sorgen; es gibt Hoffnung auf Versöhnung; aber Beleidigung, Arroganz, Verrat von Geheimnissen und der Dolchstoß in den Rücken – in diesen Fällen geht jeder Freund verloren.
23 Gewinne das Vertrauen deines Nächsten, wenn er arm ist, damit du sein späteres Glück mit ihm genießen kannst. Stehe ihm bei in Zeiten der Mühe, um deinen Anteil zu haben, wenn er an ein Erbe kommt.
24 Das Feuer wird durch das Riechen des Ofens und des Rauches angekündigt, also auch Beleidigungen künden sich an.
25 Ich werde mich nicht schämen, einen Freund zu schützen, auch soll ich mich nicht vor ihm verstecken,
26 Und wenn das Böse zu mir durch ihn kommt, wird jeder, der darüber hört, sich vor ihm hüten.
27 Wer wird einen Wächter auf meinen Mund legen und ein wirksames Siegel auf meinen Lippen, um mich davon abzuhalten, zu fallen, und meiner Zunge zu wehren, meinen Ruin zu verursachen?
DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 HERR, Vater und Herr meines Lebens, verlasse mich nicht bei ihren Launen, lass mich nicht fallen wegen ihren Grillen.
2 Wer wird Peitschen auf meine Gedanken und die Disziplin Sophias in mein Herz legen, um meine Fehler gnadenlos zu sehen und meine Sünden nicht unkontrolliert zu lassen,
3 Aus Furcht, meine Fehler könnten sich vermehren, und meine Sünden wären dann reichlich, und ich fiele vor meinen Widersachern, und mein Feind erhöbe sich über mich.
4 Herr, Vater und Gott meines Lebens, lass meine Augen nicht stolz sein.
5 Ich beneide niemanden.
6 Lass mich nicht lecken und Lust mich ergreifen, lass mich keine Beute dem schamlosem Verlangen werden.
7 Kinder, hört zu, was ich lehre, niemand, der es hält, wird gefangen werden.
8 Der Sünder ist in seinen eigenen Lippen verstrickt, sowohl der Verletzte als auch der Stolze werden von ihnen bewegt.
9 Geht nicht in die Gewohnheit des Schwörens, macht keine Gewohnheit daraus, den Heiligen mit Namen zu benennen;
10 Denn so wie ein Sklave, der ständig überwacht wird, wird niemals ohne Prellungen sein, so wird jemand, der immer beim Namen schwört und ihn ausspricht, nicht von der Sünde befreit.
11 Ein Mann, der immer schwört, ist voller Schuld, und die Geißel wird nicht von seinem Hause weichen. Wenn er beleidigt, wird seine Sünde auf ihm sein, wenn er es nicht heimlich tat, hat er doppelt gesündigt; wenn er einen falschen Eid schwört, wird er nicht als unschuldig behandelt werden, sondern sein Haus wird mit Unglück erfüllt sein.
12 Eine Art zu reden ist wie der Tod, lass es nicht im Erbe Jakobs gefunden werden, da gläubige Menschen nichts damit zu tun haben: sie werden sich nicht in der Sünde wälzen.
13 Geht nicht in der Gewohnheit, eine grobe und dreckige Sprache zu verwenden, da dies sündige Worte beinhaltet.
14 Erinnere dich an deinen Vater und deine Mutter, wenn du mit dem Großen sitzest, aus Angst, du vergisst dich in seiner Gegenwart und benimmst dich wie ein Narr, und dann wünschst du, du wärst nicht geboren und verfluchst den Tag deiner Geburt.
15 Keiner sei in der Gewohnheit, eine schändliche Sprache zu benutzen, er wird sich sonst nicht davon entfernen, solange er lebt.
16 Es gibt zwei Arten von Menschen, die Sünde um Sünde begehen und ein Dritter, der Vergeltung anzieht.
15 Das Verlangen, das wie ein Ofen glüht, wird nicht sterben, bis es gesättigt ist. Der Mann, der den Mitgliedern seiner eigenen Familie lügt, wird nicht aufhören, bis er ganz verbrannt ist. Jedes Essen ist süß, das ein Vielfraß isst, und er wird nicht aufhören, bis er stirbt.
18 Und der Mann, der gegen das Ehebett sündigt und sagt zu sich selbst: Wer kann mich sehen? Es gibt Dunkelheit um mich herum, die Wände verstecken mich, niemand kann mich sehen, warum sollte ich mir Sorgen machen? Der Höchste wird sich nicht an meine Sünden erinnern.
19 Was er fürchtet, sind nur menschliche Augen, er merkt nicht, dass die Augen des Herrn zehntausendmal heller sind als die Sonne, indem sie jeden Aspekt des menschlichen Verhaltens beobachten und in die geheimsten Ecken sehen.
20 Alle Dinge waren ihm bekannt, bevor sie erschaffen wurden, und sind es noch jetzt, wo sie fertig sind.
21 Dieser Mann wird im Hinblick auf die ganze Stadt bestraft und wird ergriffen werden, wenn er es am wenigsten erwartet.
22 Ebenso ist die Frau untreu ihrem Mann, der ihn mit einem Erben eines anderen Mannes betrügt.
23 Zuerst hat sie dem Gesetz des Allerhöchsten nicht gehorcht; zweitens war sie ihrem Mann untreu gewesen; und drittens hat sie die Ehe gebrochen
24 Und konzipierte Kinder von einem anderen Mann. Sie wird vor die Versammlung geführt werden, eine Untersuchung wird über ihre Kinder stattfinden.
25 Ihre Kinder werden keine Wurzel schlagen, ihre Zweige werden keine Früchte tragen.
26 Sie wird ein verfluchtes Gedächtnis hinter sich lassen, ihre Schande wird niemals ausgelöscht werden.
27 Und die, die sie überleben, werden erkennen, dass nichts besser ist, als den Herrn zu fürchten, und nichts Süßeres als die Einhaltung der Gebote des Herrn.
VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL
SOPHIA lobt ihr eigenes Selbst und wird in Gott verehrt werden, und Herrlichkeit haben in der Mitte ihres Volkes,
Und soll den Mund in dem Tempel des Allerhöchsten öffnen, und soll sich in den Augen seiner Macht verherrlichen,
Und in der Mitte ihrer eigenen Leute soll sie erhöht werden, und ist in der heiligen Versammlung gegenwärtig.
Und in der Vielzahl der Auserwählten wird sie Lob haben, und unter den Seligen wird sie gesegnet werden, sie sagte:
Ich kam aus dem Mund des Höchsten, die Erstgeborene vor allen Kreaturen:
Ich war in den Himmeln leicht, das hörte niemals auf, und wie eine Wolke bedeckte ich die ganze Erde hernieder steigend:
Ich wohnte in den höchsten Stellen, und mein Thron ist auf einer Wolkensäule.
Ich allein habe erfasst die Ordnungen des Himmels, und bin in den Boden der Tiefe eingedrungen und ging auf den Wellen des Meeres,
Und stand auf der ganzen Erde: und in jedem Menschen,
Und in jedem Volk habe ich die Hauptregel eingesetzt:
Und durch meine Macht hab ich nieder getreten unter meine Füßen die Herzen aller großen und kleinen Menschen: Und in all diesen suchte ich Ruhe, und ich werde in dem Erbe des Herrn weilen.
Denn der Schöpfer aller Dinge hat mir befohlen, und sprach zu mir, und der mich gemacht, ruhte in meiner Hütte,
Und er sprach zu mir: Lass deine Wohnung in Jakob sein, und dein Erbe in Israel sein, und schlage Wurzeln in meinen Auserwählten.
Von Anfang an und vor der Welt wurde ich gezeugt, und bin in die Welt gekommen. Ich werde nicht aufhören zu sein, und in der heiligen Wohnung hab ich vor ihm gedient.
Und so wurde mein Sitz errichtet in Zion, und in der heiligen Stadt ebenfalls ruhte ich, und meine Macht war in Jerusalem.
Und ich fasste Wurzel in einem ehrenhaften Menschen, und in dem Teil des Volkes Gottes war mein Erbe, und mein Aufenthalt in der Gemeinschaft der Heiligen.
Ich war erhaben wie eine Zeder auf dem Libanon, und wie eine Zypresse auf dem Berg Zion.
Ich war erhaben wie eine Palme in Kadesch und wie eine Rose in Jericho:
Als schöner Olivenbaum war ich in der Ebene, und wie eine Platane am Wasser und an den Straßen, war ich erhaben.
Ich habe einen süßen Geruch wie Zimt und dufte wie Balsam: Ich gab einen süßen Geruch wie die beste Myrrhe:
Und ich parfümierte meine Wohnung mit Storax und Galbanum und Onyx und Aloe, und wie der Weihrauch, und mein Geruch ist wie der reinste Balsam.
Ich habe meine Zweige als Terebinthe ausgespannt, und meine Zweige sind lauter Ehre und Gnade.
Wie die Rebe habe ich einen angenehmen Geruch gebracht: und meine Blüten sind die Früchte der Ehre und des Reichtums.
ICH BIN DIE MUTTER DER SCHÖNEN LIEBE, und der Gottesfurcht, und der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung.
In mir ist alles Gnade auf dem Weg und in der Wahrheit, in mir ist alle Hoffnung des Lebens und der Tugend.
Kommt zu mir, alle, die ihr mich wünscht, und mit meinen Früchten sollt ihr gesättigt werden.
Denn mein Geist ist über den Honig hinaus süß und mein Erbe ist köstlicher als Honig aus Waben.
Mein Gedächtnis ist für ewige Generationen.
Sie, die mich essen, werden noch Hunger haben, und sie, die mich trinken, sollen noch Durst haben.
Wer mir zuhört, wird nicht zuschanden werden, und meine Arbeit ist, dass sie nicht sündigen.
Die mir vertrauen, die haben das ewige Leben.
Alle diese Dinge sind das Buch des Lebens, und der Bund des Höchsten, und die Erkenntnis der Wahrheit.
Mose gab ein Gesetz in den Vorschriften der Richter, und ein Erbe des Hauses Jakobs, und die Verheißungen an Israel.
Er ernannte David, seinen Diener zu erwecken, machte ihn zu einem sehr mächtigen König, und sitzt auf dem Thron der Herrlichkeit in Ewigkeit.
Er hat erfüllt SOPHIA wie den Pischon, und wie den Tigris in den Tagen der neuen Früchte.
Er machte das Verständnis reich wie den Euphrat, multiplizierte das Verständnis wie den Jordan in der Zeit der Ernte.
Er sandte Wissen als das Licht, und es geht wie der Gihon in der Zeit der Weinlese.
Er hat zuerst vollkommene Kenntnis von ihr, und eine schwächere gilt es nicht zu suchen.
Denn ihre Gedanken sind tiefer als das Meer, und ihr Rat tiefer als der große Ozean.
Ich, SOPHIA, habe Flüsse ausgeschüttet.
Ich, ich bin wie ein Bach aus dem Fluss eines mächtigen Wassers, ich, wie ein Kanal eines Flusses. Und ich bin wie ein Aquädukt, der kam aus dem Paradies.
Ich sagte: Ich werde meines Gartens Pflanzen gießen, und ich werde Wasser reichlich geben den Früchten meiner Wiese.
Und siehe, mein Bach wurde zu einem großen Fluss, und mein Fluss kam in die Nähe eines Meeres:
Denn ich lasse meine Lehre erstrahlen allen als Licht des Morgens, und ich werde es den Fernen erklären.
Ich werde all die unteren Teile der Erde durchdringen, und alle, die den Schlaf sehen, und alle mit der Hoffnung im Herrn erleuchten.
Ich werde noch auszugießen meine Lehre als Prophezeiung, und werde nie verlassen, die SOPHIA suchen, und werde nicht aufhören, an ihre Nachkommen mich zu wenden, an das heilige Alter.
Seht ihr, dass ich nicht für mich allein gearbeitet, sondern für alle, die versuchen, die Wahrheit herauszufinden?
FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Es gibt drei Sachen, die meine Seele erfreuen und die für Gott und für alle Menschen herrlich sind: die Übereinstimmung zwischen Brüdern, die Freundschaft zwischen den Nachbarn und eine Ehefrau und ein Ehemann, die glücklich zusammen leben.
2 Es gibt drei Arten von Leuten, die meine Seele hasst und deren Existenz ich für eine Empörung halte: die Armen, die von Stolz geschwollen sind, der Reiche, der ein Lügner ist, und ein ehebrecherischer alter Mann, der keinen Verstand hat.
3 Wenn du in deiner Jugend nichts gesammelt hast, wie kannst du in deinem Alter etwas haben?
4 Wie gut ein Ding: klares Urteil mit grauen Haaren und für den Graubart zu wissen, wie man sich beraten kann!
5 Wie gut ein Ding: Weisheit im Alter und Ratschläge von Menschen der Unterscheidung!
6 Die Krone der Alten ist reife Erfahrung, ihre Herrlichkeit ist die Furcht des Herrn.
7 Es gibt neun Dinge, an die ich denken kann, die mich so glücklich machen, und ein Zehntes, der jetzt auf meiner Zunge ist: der Mann, der stolz auf seine Kinder sein kann, der lebt, um den Untergang seiner Feinde zu sehen;
8 Glücklich ist der, der sein Haus mit einer vernünftigen Frau bewahrt; er, der nicht mit Ochsen und Eseln sich mühen muss; der mit seiner Zunge nie gesündigt hat; er, der nicht einem Mann dient, der weniger würdig ist als er selbst;
9 Glücklich ist er, der eine gute Vernunft erworben hat und aufmerksame Ohren für das finden kann, was er zu sagen hat;
10 Wie groß ist der, der Sophia erworben hat; unübertroffen ist derjenige, der den Herrn fürchtet.
11 Die Furcht des Herrn übertrifft alles; was kann mit jemandem verglichen werden, der sich beherrscht?
12 (…)
13 Jede Wunde lieber als eine Wunde des Herzens! Irgendeine Boshaftigkeit lieber als die der Frauen!
14 Jedes Übel lieber als ein Böses, das von einem Feind verursacht wird! Jede Rache lieber als die Rache eines Feindes!
15 Es gibt kein Gift, das schlimmer ist als das Gift einer Schlange, es gibt keine Wut, die schlimmer ist als die Wut eines Feindes.
16 Ich würde lieber ein Haus mit einem Löwen oder einem Drachen bewohnen, als das Haus mit einer boshaften Frau zu teilen.
17 Eine Frau verführt durch ihr Aussehen und macht ihr Gesicht so grimmig wie einen Bär.
18 Wenn ihr Mann mit seinen Nachbarn zum Abendessen geht, kann er nicht umhin, bittere Seufzer von sich zu geben.
19 Kein Trotz kann sich trotzig einer Frau nähern, es kann ein Sünder groß sein.
20 Wie das Hinaufklettern auf einen Sandhügel für ältere Füße, so ist eine lärmende Frau für einen ruhigen Mann.
21 Lass dich nicht von einer Frau Schönheit fangen, nie verliere deinen Kopf wegen einer Frau.
22 Schlechtes Temperament, Unverschämtheit und Schande, wo die Frau den Mann finanziell unterstützt.
23 Niedrige Stimmung, düsteres Gesicht, geschlagenes Herz: Das ist eine gehässige Frau. Schlaffe Hände und schlaffe Knie: Das ist die Frau, die ihren Mann nicht glücklich macht.
24 Sünde begann mit einer Frau, und dank Eva müssen wir alle sterben.
25 Lass das Wasser nicht ein Leck finden, noch einer gehässigen Frau gib der Zunge freien Lauf.
26 Wenn sie nicht tun wird, wie du es sagst, lass sie gehen.
SECHSUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Wie gesegnet ist der Ehemann einer wirklich guten Frau; die Anzahl seiner Tage wird verdoppelt.
2 Eine vollkommene Frau ist die Freude ihres Mannes, er wird die Jahre seines Lebens in Frieden leben.
3 Eine gute Frau ist die beste Gabe, die denen vorbehalten sind, die den Herrn fürchten;
4 Reich oder arm, ihre Herzen werden froh sein, ihre Gesichter fröhlich, was auch immer die Jahreszeit ist.
5 Es gibt drei Dinge, die ich fürchte, und ein Viertes, das mich erschreckt: Verleumdung durch eine ganze Stadt, die Versammlung des Mobs und eine falsche Anschuldigung, das sind alles Dinge schlimmer als der Tod;
6 Aber eine Frau, die auf eine Frau eifersüchtig ist, bedeutet Herzschmerz und Kummer, und das alles ist die Geißel der Zunge.
7 Eine böse Frau ist ein schlecht passendes Ochsenjoch, und versuchst du, sie zu beherrschen, ist es wie einen Skorpion anzufassen.
8 Eine betrunkene Frau wird einen zum Zorn bringen, sie kann ihre eigene Degradation nicht verbergen.
9 Der Wahnsinn einer Frau zeigt sich in ihrem irren Blick, ihre Wimpern lassen keinen Zweifel.
10 Halte eine eigensinnige Tochter unter fester Kontrolle, oder fühlt sie sich frei, wird sie davon profitieren.
11 Halte eine strenge Aufsicht über ihr schamloses Auge, sei nicht überrascht, wenn sie dich beschämt.
12 Wie ein durstiger Reisender wird sie ihren Mund öffnen und jedes Wasser trinken, auf das sie stößt; sie sitzt sich vor jedem Zeltstock und öffnet ihren Köcher jedem Pfeil.
13 Die Grazie einer Frau wird ihren Mann bezaubern, ihr Verständnis wird ihn zum Stärkeren machen.
14 Eine stille Frau ist ein Geschenk vom Herrn, kein Preis kann auf einen gut ausgebildeten Charakter ausgesetzt werden.
15 Eine bescheidene Frau ist zweimal ein Segen, ein keuscher Charakter kann nicht überbewertet werden.
16 Wie die Sonne über die Berge des Herrn aufsteigt, so ist die Schönheit einer guten Frau in einem gut geführten Haus.
17 Wie eine Lampe, die auf dem heiligen Lampenständer leuchtet, ist ein schönes Gesicht auf einem gut proportionierten Körper.
18 Wie goldene Säulen auf einer silbernen Basis, so sind formschöne Beine auf festen Fersen.
28 Es gibt zwei Dinge, die mein Herz trauern machen, und ein Drittes weckt meinen Zorn: ein Krieger, der wegen Armut verschwindet, der Intelligente mit Verachtung behandelt, jemand, der sich von der Tugend zur Sünde zurückwendet, der Herr merkt sich eine solche Person für einen heftigen Tod vor.
29 Es ist schwierig für einen Kaufmann zu vermeiden, falsches zu tun, und für einen Händler, nicht Sünde zu verursachen.
SIEBENUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Viele haben um des Profits willen gesündigt, wer hofft, reich zu sein, muss ein Auge zudrücken.
2 Ein Zapfen wird in der Verbindung zwischen zwei Steinen haften, und die Sünde wird sich zwischen den Verkauf und den Kauf einnisten.
3 Wer sich nicht bereithält für die Furcht des Herrn, wird sein Haus bald gestürzt sehen.
4 In einem geschüttelten Sieb wird der Müll zurückgelassen, so wie auch die Defekte eines Menschen in der Sprache erscheinen.
5 Der Ofen testet die Arbeit des Töpfers, der Test einer Person ist das Gespräch.
6 Der Obstgarten, wo der Baum wächst, wird durch seine Frucht beurteilt, ähnlich die Worte verraten, was ein Mensch fühlt.
7 Lobe niemanden, der noch nicht gesprochen hat, denn hier werden Menschen getestet.
8 Wenn du Tugend verfolgst, wirst du sie erreichen und sie wie ein Festkleid anziehen.
9 Vögel beruhigen mit ihrer Art, die Wahrheit kommt nach Hause zu denen, die sie üben.
10 Der Löwe lauert auf seine Beute, also ist die Sünde für diejenigen, die Unrecht tun.
11 Das Gespräch des Frommen ist Sophia zu allen Zeiten, aber der Narr ist so veränderlich wie der Mond.
12 Wenn du dumme Leute besuchst, bemesse den Moment, aber unter den Nachdenklichen nimm dir Zeit.
13 Das Gespräch der Narren ist ekelhaft, laut ihr Lachen in ihren sündigen Freuden.
14 Das Gespräch von hartnäckigen Leuten lässt dir deine Haare zu Berge stehen, ihre Schlägerei füllt dir mit Lärm die Ohren.
15 Ein Streit zwischen den Stolzen führt zum Blutvergießen, und ihre Beleidigungen sind peinlich zu hören.
16 Ein Verräter von Geheimnissen verliert alles Vertrauen und wird niemals die Art von Freund finden, den er will.
17 Sei gern ein Freund und halte den Glauben an ihn fest, aber wenn du seine Geheimnisse verraten hast, geh nicht mehr zu ihm;
18 Denn, wie man eine Person zerstört, indem man sie tötet, so hast du die Freundschaft deines Nächsten getötet,
19 Und wie man einen Vogel durch die Finger rutschen lässt, so hast du deinen Freund gehen lassen und wirst ihn nicht wieder einfangen.
20 Geh nicht zu ihm, er ist weit weg, er ist wie eine Gazelle aus der Schlinge geflohen.
21 Denn eine Wunde kann verbunden werden und Missbrauch vergeben werden, aber für den Verräter eines Geheimnisses gibt es keine Hoffnung.
22 Jemand mit einem listigen Augenzwinkern plant Unfug, niemand kann ihn davon abbringen.
23 Die Honig-Zunge vor deinem Gesicht, sie ist in Bewunderung vor deinen Worten verloren; aber hinter deinem Rücken hat sie noch andere Sachen zu sagen und macht deine Worte zu einem Stolperstein.
24 Ich habe viele Dinge zu hassen gefunden, aber nichts so sehr wie sie, und der Herr hasst sie auch.
25 Wer einen Stein in die Luft wirft, wirft ihn auf den Kopf; ein tückischer Schlag trennt die Wege.
26 Der Mann, der eine Grube gräbt, fällt hinein, wer eine Schlinge auslegt, wird von ihr gefangen.
27 Auf alle, die Böses tun, wird das Böse zurückkommen, ohne dass sie wissen, woher es kommt.
28 Zynismus und Mißbrauch sind das Zeichen der Arroganten, aber die Rache liegt wie ein Löwe für einen solchen bereit.
29 Die Falle schließt sich für alle, die sich am Untergang der Frommen freuen, und der Schmerz wird sie auffressen, bevor sie sterben.
30 Resentiment und Wut, das sind auch üble Dinge, und ein Sünder ist ein Meister in ihnen.
ACHTUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Wer Rache übt, wird die Rache des Herrn erfahren, der die Sünde streng richtet.
2 Verzeihe deinem Nächsten irgendwelche Ungerechtigkeiten, die er getan hat, und wenn du betest, werden deine Sünden vergeben werden.
3 Wenn jemand einen Zorn gegen einen anderen pflegt, kann man dann das Mitleid vom Herrn einfordern?
4 Schaden zu suchen für jemanden wie dich selbst, kannst du dann für die eigenen Sünden um Vergebung plädieren?
5 Nur Geschöpf des Fleisches, dennoch schätzender Groll! Wer wird einem Sünder vergeben?
6 Erinnere dich an die letzten Dinge, und hör auf zu hassen, Verwesung und Tod kommen, sei treu den Geboten.
7 Erinnere dich an die Gebote und trage deinen Mitmenschen nichts nach, erinnere dich an den Bund des Allerhöchsten und ignoriere das Vergehen.
8 Lass ab vom Streit und du wirst weniger sündigen; denn der Hitziggelaunte provoziert Streit,
9 Ein Sünder sät Mühe zwischen Freunden und führt Zwietracht unter den Friedlichen ein.
10 Die Art, wie ein Feuer brennt, hängt von seinem Zündstoff ab, ein Streit breitet sich im Verhältnis zu seiner Gewalt aus; die Wut eines Mannes hängt von seiner Kraft ab, seine Wut wird im Verhältnis zu seinem Reichtum stärker.
11 Ein plötzlicher Streit zündet Feuer an, ein eiliger Streit führt zum Blutvergießen.
12 Blase auf einen Funken und er flackert auf, spucke darauf und es geht aus; beides sind Auswirkungen deines Mundes.
13 Ein Fluch dem Ärgerniserreger und Doppelzüngigen, eine solche Person hat viele, die in Harmonie lebten, ruiniert.
14 Diese Zunge hat den Frieden von vielen zerschmettert und sie von Nation zu Nation vertrieben; sie hat die befestigten Städte heruntergezogen und die Häuser der Großen gestürzt.
15 Die lästernde Zunge hat aufrichtige Frauen geschieden, sie der Belohnung für ihre harte Arbeit beraubt.
16 Niemand, der es hört, wird jemals den Frieden des Geistes erkennen, wird jemals wieder in Frieden leben.
17 Ein Schlag der Peitsche ist eine Weile zu ertragen, aber ein Stich der Zunge zerbricht Knochen.
18 Viele sind am Rande des Schwertes gefallen, aber noch viel mehr sind von der Zunge gefallen.
19 Selig ist, wer vor ihr geschützt ist und hat ihre Wut nicht erlebt, der ihrn Joch nicht geschleppt hat oder mit ihren Ketten gebunden ist;
20 Denn ihr Joch ist ein Eisenjoch, ihre Ketten sind Bronzeketten;
21 Der Tod, den sie zufügt, ist ein elender Tod, da ist Sheol vorzuziehen.
22 Sie wird nicht über die Frommen herrschen, sie werden nicht durch ihre Flammen verbrannt.
23 Wer den HERRN verlässt, der wird in ihn hineinfallen, er wird unauslöschlich unter ihnen aufflackern, er wird sich wie ein Löwe gegen sie erheben, er wird sie wie ein Leoparden zerreißen.
24 Sei sicher, dass du eine Dornen-Hecke um dein Eigentum setzt, verriegle dein Silber und Gold;
25 Dann mache Waage und Gewichte für deine Worte und lege eine Riegel vor deinen Mund.
26 Pass auf dich auf, du gehst keinen falschen Schritt, wenn du Gottes Beute bist.
NEUNUNDZWANZIGSTES KAPITEL
1 Deinem Nächsten ein Darlehen zu geben, ist ein Akt der Barmherzigkeit, ihm eine helfende Hand zu leihen, heißt die Gebote zu halten.
2 Leihe deinem Nächsten in seiner Zeit der Not, und du sollst deinem Nächsten rechtzeitig zurückzahlen.
3 Sei so gut wie dein Wort und bleib ihm Glauben, und du wirst deine Bedürfnisse jedes Mal erfüllt finden.
4 Viele behandeln ein Darlehen als Windhauch und betrügen die, die zu ihrer Rettung gekommen sind.
5 Bis er etwas bekommt, wird ein Mann die Hand seines Nächsten küssen und unentwegt auf seinen Reichtum verweisen; aber wenn das Darlehen fällig wird, legt er das ab, er bezahlt mit Worten und plädiert auf die Unannehmlichkeiten der Zeit.
6 Auch wenn er bezahlt werden kann, wird sein Gläubiger sich kaum noch erholen, und bedenkt sogar einen Windhauch. Aber sonst wird er mit seinem Geld betrogen und sich unverdient einen Feind gewinnen; der Mann wird ihn in Flüchen und Missbrauch bezahlen und mit Beleidigungen der Ehre.
7 Viele, nicht aus Bösartigkeit, weigern sich zu leihen; sie sind nur darauf bedacht, sich um nichts betrügen zu lassen.
8 Dennoch sei geduldig mit denen, die arm sind, lass sie nicht auf deine Großzügigkeit warten.
9 Im Gehorsam gegen das Gebot hilf den Armen; lass die Armen nicht leer ausgehen.
10 Gib dein Geld deinem Bruder oder Freund, lass es nicht unter einem Stein, dass es verroste.
11 Benutze deinen Reichtum, wie der Höchste verordnet hat; du wirst das rentabler als Gold finden.
12 Lagere in deinen Lagerräume Almosen; das wird dich vor allem Unglück retten.
13 Besser als stabiles Schild oder gewichtiger Speer, das Almosen wird für dich gegen deinen Feind kämpfen.
14 Ein guter Mensch wird für seinen Nächsten Bürgschaft leisten; nur ein schamloser Elender wird ihn im Stich lassen.
15 Vergiss nicht die Gunst, die dein Garant dir erwiesen hat; er hat sein Leben für dich hingegeben.
16 Ein Sünder ist des Wohlstands seines Garanten unachtsam, der Undankbare vergisst seinen Erretter.
17 Die Bürgschaft hat viele, die wohlhabend waren, ruiniert und sie in ein tiefes Meer geworfen.
18 Sie hat die Mächtigen von zu Hause getrieben, um unter fremden Nationen zu wandern.
19 Ein böser Mann in Eile, als Garant in der Hoffnung auf Profit festzustehen, hat es eilig, verurteilt zu werden.
20 Komm mit der Hilfe zu deinem Nächsten, so weit du kannst, aber darauf sollst du achten, nicht in die gleiche Not zu fallen.
21 Das erste, was im Leben notwendig ist, ist Wasser und Brot und Kleidung und ein Haus um der Privatsphäre willen.
22 Besser das Leben der Armen unter einem Dach von Brettern, als aufwendige Kost in jemand anderes Haus.
23 Ob du wenig oder viel hast, kannst du damit zufrieden sein, und du wirst deinen Haushalt sich nicht beschweren hören.
24 Es ist ein miserables Leben, das von Haus zu Haus geht; wo immer du wohnst, wagst du es nicht, deinen Mund zu öffnen.
25 Dir gehört nichts, du bekommst keinen Dank für das Getränk, das du ausgießt, und verbitterte Worte wird man dich hören lassen:
26 Komm, Fremder, decke den Tisch, was hast du bereit? Gib mir etwas zu essen!
27 Geh weg, Fremder, mach Platz für jemanden Wichtiges; mein Bruder kommt, um zu bleiben, ich brauche das Haus.
28 Es ist schwer für die Vernünftigen, gnädig in Gastfreundschaft zu sein, um wie ein Schuldner beschämt zu werden.
DREISSIGSTES KAPITEL
1 Wer seinen Sohn liebt, wird ihn häufig schlagen, damit der Sohn nach Jahren sein Trost sein kann.
2 Wer mit seinem Sohn streng ist, wird den Nutzen ernten und ihn vor seinen Bekannten rühmen können.
3 Wer seinen Sohn erzieht, wird der Neid seines Feindes sein und wird stolz auf ihn sein unter seinen Freunden sein dürfen.
4 Auch wenn der Vater stirbt, möchte er wohl nicht tot sein, denn er hinterlässt sein Gleichnis hinter sich.
5 Im Leben hat er die Freude an seinen Vertrauten, im Sterben hat er keine Sorgen.
6 Er hinterlässt einen Rächer gegen seine Feinde und eine Wiedergutmachung der Gefälligkeiten für seine Freunde.
7 Wer seinen Sohn verkrümmt, wird seine Wunden verbinden, sein Herz wird sich bei jedem Schrei umkehren.
8 Ein schlecht erzogenes Pferd erweist sich als hartnäckig, ein Sohn, der sich selbst überlassen ist, ist hartnäckig.
9 Verwöhne dein Kind und es wird dich terrorisieren, spiele mit ihm, und es wird dir Leid bringen.
10 Lache nicht mit ihm, oder eines Tages wirst du mit ihm weinen und am Ende knirschen mit den Zähnen.
11 Während er jung ist, erlaube ihm nicht seine Freiheit und blinzle nicht bei seinen Fehlern.
12 Beuge seinen Hals in der Jugend, zerschlage seine Rippen, während er ein Kind ist, sonst wird er hartnäckig und ungehorsam werden und dich sehr verletzen.
13 Sei streng mit deinem Sohn und sei beharrlich mit ihm, oder du wirst seine Unverschämtheit dulden müssen.
14 Besser arm, wenn gesund und fit, als reich, wenn im Körper geplagt.
15 Gesundheit und Kraft sind besser als irgendein Gold, ein robuster Körper besser als unzähliger Reichtum.
16 Kein Reichtum kann die körperliche Gesundheit überwiegen, kein Genuss übertrifft ein fröhliches Herz.
17 Besserer Tod als ein elendes Leben und besser ewige Ruhe als chronische Krankheit.
18 Gute Dinge, die an einen geschlossenen Mund verschwendet werden, sind wie Lebensmittel-Opfer auf ein Grab gelegt.
19 Was ist das Opfer für ein Idol, das weder essen noch riechen kann? Wie beschreibt man jemand, der von dem Unmut des Herrn verfolgt wird?
20 Er sieht und seufzt wie ein Eunuch, der ein hübsches Mädchen umarmt – oh wie er seufzt!
21 Verlaß dich nicht darauf, dich selbst zu betrügen, und quäle dich nicht mit Grübeleien.
22 Freude im Herzen ist das Leben für jedermann, Freude ist es, die gibt Länge der Tage.
23 Gib deinem Kummer den Laufpass, trinke mit deinem Herzen, verjage die Schmerzen weit weg; denn das Leid ist der Untergang vieler und ist für niemanden nützlich.
24 Eifersucht und Wut verkürzen deine Tage, und Sorge bringt vorzeitiges Alter.
25 Ein geniales Herz macht ein gutes Mahl, er ist jemand, der ein gutes Essen genießt.
EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Die Schlaflosigkeit, die durch Reichtum gebracht wird, bringt eine Person dazu, Gewicht zu verlieren, die Sorge, die das verursacht, verjagt den Schlaf.
2 Die Sorgen des Tages verhindern, dass du schläfst, wie eine schwere Krankheit, sie schlafen in Unruhe.
3 Die Reichen haben für immer Mühe, Geld aufzuhäufen, und dann ist er weg geschwunden, er ist vom Luxusleben verschlungen;
4 Die Armen haben für immer Mühe, haben kaum genug zum Leben, und dann, verlassen, sind sie ärmer als je zuvor.
5 Niemand, der das Geld liebt, kann die Sünde vermeiden, wer auch immer den Profit verfolgt, wird dadurch verdorben.
6 Gold ist der Ruin von vielen; ihre kommende Zerstörung ist selbstverständlich,
7 Denn es ist eine Schlinge für diejenigen, die ihm opfern, und dumme Menschen werden alle in ihr gefangen.
8 Glücklich die Reichen, die gefunden werden, tadellos zu sein, und die nicht nach dem Gold jagen.
9 Wer ist er, damit wir ihm gratulieren können, denn er hat Wunder unter seinen Gefährten erreicht?
10 Wer hat diesen Test durchgemacht und ist perfekt geworden? Darauf kann er stolz sein! Wer hatte die Chance zu sündigen und hat nicht gesündigt, hatte die Chance, etwas falsch zu machen und hat es nicht getan?
11 Sein Vermögen wird fest, und die Gemeinde wird seine Großzügigkeit bejubeln.
12 Wenn du dich an einen verschwenderischen Tisch setzen, zeige deine Gier nicht, sag nicht: Wie viel zu essen!
13 Denke daran, es ist schlecht, ein gieriges Auge zu haben. Ist eine Kreatur böser als das Auge? Deshalb weint es immer!
14 Strebe nicht nach etwas, was dein Gastgeber in die Augen nimmt, und drücke dich nicht an die Schüssel.
15 Richte die Bedürfnisse deines Mitmenschen vor deinen eigenen, sei in jeder Hinsicht nachdenklich.
16 Iss, was dir angeboten wird, wie eine gut erzogene Person, nicht verschlinge wie ein Wolf dein Essen oder du verdienst Abneigung.
17 Um der Höflichkeit willen sei der Erste, der aufhört; stopfe dir nicht die Fresse, oder du wirst andere beleidigen,
18 Und wenn du auf einer großen Party bist, hilf du dir nicht vor den anderen.
19 Ein wenig ist genug für eine gut erzogene Person; ihre Atmung ist einfach, wenn sie im Bett liegt.
20 Eine mäßige Diät sorgt für einen guten Schlaf, man steht früh auf, in bester Stimmung. Schlaflosigkeit, bittere Galle und Magenprobleme sind das, was der Fresser zu ertragen hat.
21 Wenn du gezwungen bist, zu viel zu essen, steh auf, geh und erbreche dich, und du wirst dich besser fühlen.
22 Hör mir zu, mein Kind, verderbe dich nicht, irgendwann wirst du die Kraft meiner Worte sehen. Sei moderat in all deinen Aktivitäten, und Krankheit wird dich niemals einholen.
23 Die Leute loben die Person, die einen prächtigen Tisch hält, und ihre Meinung über ihre Großzügigkeit ist gesund.
24 Aber ein geiziger Wirt provoziert universelle Ressentiments, und die Leute werden Einzelheiten seiner Gemeinheit veröffentlichen.
25 Spiel nicht den Helden beim Wein, denn Wein ist der Untergang von vielen.
26 Der Ofen beweist die Güte des Stahls, und der Wein beweist die Herzen in den Trinkkämpfen der Prahlerei.
27 Wein gibt Leben, wenn er in Mäßigung getrunken wird. Was ist das Leben ohne Wein wert? Er ist entstanden, um die Leute glücklich zu machen.
28 Betrunken zur rechten Zeit und in der richtigen Menge, so macht der Wein ein frohes Herz und einen fröhlichen Geist.
29 Bitterkeit der Seele kommt vom Wein, wenn du betrunken überschüssig aus Temperament oder Laune.
30 Trunkenheit erregt die Dummen zu einer Wut zu ihrem eigenen Schaden, sie reduziert ihre Kraft, während sie zu Schlägen führt.
31 Erhebe dich nicht bei einem Weingelage, mach dich nicht lustig, wenn dein Genosse genießt, nimm ihn nicht auf die Arme oder ärgere ihn, indem er doch Lob verdient hat.
ZWEIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Hast du dich zum Präsidenten gemacht? Lass es nicht in deinen Kopf gehen, benimm dich wie jeder andere auf der Party, siehst du, dass sie glücklich sind, dann setze dich selbst hin.
2 Nachdem du deine Pflichten entlassen hast, nimm deinen Platz ein, damit deine Freude mit ihnen ist, und du kannst die Krone für deine Kompetenz erhalten.
3 Sprich, alter Mann – es ist richtig, dass du sprichst – aber mit Diskretion: und verderbe nicht die Musik.
4 Wenn jemand singt, stehe nicht auf und spiele nicht den Weisen im falschen Augenblick.
5 Ein bernsteinfarbenes Siegel auf einem Edelstein, das ist ein Konzert der Musik bei einem Weingelage.
6 Ein Smaragd-Siegel in einer goldenen Umfassung, das sind Töne der Musik mit einem guten Wein.
7 Sprich, junger Mann, wenn du musst, aber zweimal höchstens, und dann nur, wenn du befragt wirst.
8 Halte dich auf den Punkt, sage viel in wenigen Worten; gib den Eindruck, zu wissen, aber nicht sprechen zu wollen.
9 Unter den bedeutenden Menschen verhalte dich nicht so, als wärst du ihnen gleich; mach keine frivolen Bemerkungen, wenn jemand anderes spricht.
10 Der Blitz kommt vor dem Donner, Gunst geht einer bescheidenen Person voraus.
11 Verlasse die Party rechtzeitig, sei nicht das Heck, und beeile dich, nach Hause zu kommen, ohne zu bremsen.
12 Dort amüsiere dich und tu, wozu du den Geist hast, aber sündige nicht durch arrogantes Sprechen.
13 Und für all dies segne deinen Schöpfer, der dich mit seinen Wohlgefallen berauscht!
14 Wer den Herrn fürchtet, wird seine Korrektur annehmen; wer nach ihm sucht, wird seine Gunst gewinnen.
15 Wer das Gesetz sucht, wird von ihm genährt werden, der Heuchler wird es als einen Stolperstein finden.
16 Diejenigen, die den Herrn fürchten, gewinnen seine Zustimmung, ihre guten Taten glänzen wie ein Licht.
17 Die Sünder schiebe beiseite, du findest so eine Entschuldigung für hartnäckiges Verhalten.
18 Eine vernünftige Person verachtet nie eine Warnung; Fremde und Stolze wissen nichts von Ehrfurcht.
19 Handle niemals ohne Reflexion, und du wirst deine Handlungen nicht bereuen.
20 Wage dich nicht auf eine grobe Straße, aus Angst vor dem Stolpern über die Steine.
21 Sei nicht übermütig auf einer gleichmäßigen Straße
22 Und hüte dich vor deinen eigenen Kindern.
23 Beobachte dich in allem, was du tust. Das ist auch der Weg, um die Gebote zu halten.
24 Wer dem Gesetz vertraut, gehorcht seinen Geboten, niemand, der Vertrauen in den Herrn hat, wird zu Schaden kommen.
DREIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Kein Böses wird einem widerfahren, der den Herrn fürchtet, solch einer wird auch in der Tortur gerettet werden.
2 Niemand, der das Gesetz hasst, ist weise, wer heuchlerisch ist, ist wie ein Sturm.
3 Ein intelligenter Mensch wird dem Glauben vertrauen, denn das Gesetz ist so zuverlässig wie eine Prophezeiung.
4 Bereite vor, was du zu sagen hast und du wirst eine Anhörung bekommen, sammle Informationen, bevor du antwortest.
5 Die Gefühle eines Narren sind wie ein Wagenrad, ein Narr dreht sich wie eine Radachse.
6 Ein unruhiger Hengst ist wie ein zynischer Freund; er wirft den ab, der ihn reitet.
7 Warum ist ein Tag besser als ein anderer, obwohl die Sonne den ganzen Tag das gleiche Tageslicht gibt?
8 Sie haben sich im Geist des Herrn unterschieden, der die Jahreszeiten und Feste festgelegt hat;
9 Einige hat er wichtiger gemacht und hat sie geheiligt, andere hat er zu gewöhnlichen Tagen gemacht.
10 Der Mensch kommt aus dem Boden, Adam selbst wurde aus der Erde gebildet;
11 In der Fülle seiner Sophia hat der Herr zwischen ihnen Unterscheidungen gemacht und ihre Bedingungen festgelegt.
12 Einige von ihnen hat er gesegnet, geheiligt und sie in die Nähe gesetzt; andere hat er verflucht und gedemütigt, indem er sie von ihren Positionen entfernte.
13 Wie Lehm in den Händen des Töpfers zu dem wird, wie es ihm gefällt, so sind die Menschen in den Händen ihres Erschaffers und werden belohnt, wie er richtig richtet.
14 Gegenüber dem Bösen steht das Gute, gegenüber dem Tod das Leben; so gegenüber dem Frommen steht der Sünder.
15 Betrachte alle Werke des Allerhöchsten, du wirst finden, dass sie paarweise gehen, in Gegensätzen.
16 Obwohl als der Letzte gekommen, habe ich meine Augen offen gehalten wie ein Mann, der sammelt, was die Trauben-Pflücker hinterlassen haben.
17 Durch den Segen des Herrn bin ich zuerst gekommen, und wie ein wahrer Traubenpflücker hab ich meine Kelter gefüllt.
18 Und ich sage dies alles nicht nur für mich, sondern für alle, die Unterricht suchen.
19 Hört mir zu, wichtige öffentliche Figuren, Präsidenten der Versammlungen, leiht mir euer Ohr!
20 Weder dem Sohn noch der Frau, weder dem Bruder noch dem Freund gib die Macht über dich zu deinen Lebzeiten. Und gib dein Eigentum niemandem, denn falls du es bereutest, müsstest du nochmals darum bitten.
21 So lange du lebst und da ist Atem in deinem Körper, gib nicht die Macht über dich selbst anderen;
22 Besser ist es für deine Kinder, bei dir zu betteln, als für dich, bei ihnen betteln zu müssen.
23 Im ganzen bist du der Meister, und lass deinen Ruf ungeschminkt.
24 Den Tag, da dein Leben zieht zu seinem Ende, in der Stunde des Todes, da verteile dein Erbe.
25 Futter, den Stock und Lasten für einen Esel, Brot, Disziplin und Arbeit für einen Sklaven.
26 Lass deinen Sklaven hart arbeiten, und du wirst Frieden haben, die Hände lass ihm müßig, und er wird um seine Freiheit bitten.
27 Joch und Gurt wird den Hals beugen, für einen schlechten Diener seien Qualen und die eingeschlagene Zähne.
28 Setz ihm hart zu, hart zu arbeiten, damit er nicht müßig wird; Müßiggang lehrt jede Art von Unfug.
29 Halte ihn bei seinen Pflichten, wo er ungehorsam ist, klatsche ihn mit dem Bügeleisen.
30 Aber sei nicht übertrieben mit irgendjemandem und tu nichts gegen die Gerechtigkeit.
31 Du hast nur einen Sklaven? Behandle ihn wie dich selbst, da du ihn mit Blut erworben hast.
32 Du hast nur einen Sklaven? Behandle ihn als Bruder, da du ihn brauchst, wie du dich selbst brauchst.
33 Wenn du ihn schlecht behandelst und er wegläuft, auf welchem Weg wirst du nach ihm suchen?
VIERUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Vergebliche und täuschende Hoffnungen sind für die Toren, und Träume verleihen den Toren Flügel.
2 Auch Jagen nach Schatten und Wind ist, wie man glaubt an Träume.
3 Träume sind nicht anders als Spiegel; mit einem Gesicht konfrontiert, die Reflexion dieses Gesichtes.
4 Was kann durch Unreinheit gereinigt werden, was kann durch Falschheit verifiziert werden?
5 Divination, Auguren und Träume sind Quatsch, wie die Phantasien einer schwangeren Frau.
6 Sofern sie nicht als Abgesandte von dem Allerhöchsten geschickt werden, widme ihnen keinen Gedanken;
7 Denn die Träume haben viele in die Irre geführt, und diejenigen, die sich auf sie verlassen haben, sind zu großer Trauer gekommen.
8 Die Erfüllung des Gesetzes erfordert keine solche Lüge, und Sophia ist in Wahrhaftigkeit vollendet.
9 Ein viel gereister Mann kennt viele Dinge, und ein Mann von großer Erfahrung wird gesunde Vernunft sprechen.
10 Jemand, der noch nie etwas versucht hat, weiß wenig; aber der weitgereiste Mann ist Herr von jeder Situation.
11 Ich habe viele Dinge auf meinen Reisen gesehen, ich habe mehr verstanden, als ich in Worte fassen kann.
12 Ich bin oft in Gefahr des Todes gewesen, aber ich bin verschont worden, und das ist der Grund:
13 Der Geist derer, die den Herrn fürchten, kann überleben, denn ihre Hoffnung ist auf jemand mit Macht, sie zu retten.
14 Niemand, der den Herrn fürchtet, braucht jemals zu zögern oder jemals erschreckt zu werden, denn der Herr ist seine Hoffnung.
15 Glücklich die Seele von einem, der den Herrn fürchtet. Auf wem beruht er? Wer unterstützt ihn?
16 Die Augen des Herrn schauen auf die, die ihn lieben, er ist ihr mächtiger Schutz und ihre starke Unterstützung, ihr Schirm vor dem Wüstenwind, ihr Schutz vor der Mittagssonne, ein Wächter gegen das Stolpern, eine Versicherung gegen einen Sturz.
17 Er belebt den Geist und erhellt die Augen, er gibt Gesundheit, Leben und Segen.
18 Das Opfer einer ungerecht erworbenen Opfergabe ist ein Spott; solche Gaben der Gläubigen sind nicht akzeptabel.
19 Der Höchste hat keine Freude an den Opfern der Gottlosen, die Vervielfachung der Opfer wird nicht die Sünde tilgen.
20 Das Opfer aus dem Besitz der Armen genommen, ist so schlimm wie einen Sohn vor den Augen seines Vaters zu schlachten.
21 Eine magere Ernährung ist das Leben der Armen, ihnen es zu entziehen ist wie Mord zu begehen.
22 Das Mitleid mit dem Mitmenschen wegzunehmen, heißt ihn zu töten, einem Angestellten sein Lohn zu entziehen, heißt Blut zu vergießen.
23 Wenn eine Person aufbaut, während eine andere heruntergezogen wird, was werden sie daraus bekommen, als nur Ärger?
24 Wenn eine Person betet und eine andere einen Fluch ruft, wessen Stimme wird der Meister hören?
25 Wenn jemand nach dem Berühren einer Leiche sich wäscht und dann sie wieder berührt, was ist das Gute seiner Wäsche?
26 So ist es mit jemandem, der die Sünde gefressen, und dann geht und gibt sie wieder von sich. Wer wird das Gebet dieser Person hören? Was ist das Gute des Egoismus?
FÜNFUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Wer das Gesetz hält, vermehrt das Opfer; einer, der den Geboten folgt, bietet Kommunion-Opfer.
2 Der Beweis der Dankbarkeit ist ein Opfer von feinem Mehl, das ein Opfer des Lobes ausmacht.
3 Die Bosheit aufzugeben, ist das, was dem Herrn gefällt, das Unrecht zu lassen, ist ein Sühneopfer.
4 Komm nicht leer in die Gegenwart des Herrn; denn all diese Dinge sind unter dem Gebot fällig.
5 Das Opfer der aufrichtigen Gnade des Altars und sein Geschmack erhebt sich vor dem Höchsten.
6 Das Opfer des Gerechten ist akzeptabel, sein Denkmal wird nicht vergessen.
7 Ehre den Herrn mit Großzügigkeit, verweigere nicht die ersten Früchte, die du bringst.
8 Füge ein lächelndes Gesicht zu allen deinen Gaben hinzu, und sei fröhlich, wenn du deinen Zehnten widmest.
9 Gib dem Höchsten, wie er dir gegeben hat, so großzügig wie deine Mittel es sich leisten können;
10 Denn der Herr ist ein guter Vergelter, er wird dich siebenmal belohnen.
11 Versuche nicht, ihn mit Geschenken zu bestechen, er wird sie nicht akzeptieren, setze nicht deinen Glauben in falsch motivierte Opfer;
12 Denn der Herr ist ein Richter, der völlig unparteiisch ist.
13 Er zeigt nie die Vorliebe zum Nachteil der Armen, er hört auf die Bitte der verletzten Partei.
14 Er ignoriert nicht das Flehen der Waisen, noch der Witwen, wie sie ihre Beschwerde ausgießen.
15 Die Witwen-Tränen laufen nicht über ihre Wangen, wenn sie den Mann anklagt, der die Ursache von ihnen ist?
16 Wer vollkommen Gott dient, wird akzeptiert, seine Petitionen werden in die Wolken hinauf ziehen.
17 Das Gebet der Demütigen durchdringt die Wolken, und bis es wirkt, ist er nicht zu trösten,
18 Noch wird er aufhören, bis der Höchste auf ihn aufmerksam wird, den Gerechten freisetzt und das Urteil erlässt.
19 Und der HERR wird nicht langsam sein, noch wird er in seinem Namen schwach sein,
20 Bis er die Lenden der Gnadenlosen zerschmettert und mit Rache die Völker zermalmt,
21 Bis er die Horden der Arroganten beseitigt und die Zepter der Bösen zerbrochen hat,
22 Bis er allen Menschen zurückgezahlt hat, wie ihre Taten verdienen und ihr menschliches Handeln, wie ihre Absichten es verdienen,
23 Bis er den Fall seines Volkes gerichtet hat und sie sich in seiner Barmherzigkeit erfreuen.
24 Gnade ist in der Zeit der Mühe willkommen, wie Regenwolken in der Zeit der Dürre.
SECHSUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Erbarme dich, Meister, Herr des Universums, sieh uns an, verbreite dich bei allen anderen Völkern.
2 Hebe deine Hand gegen die fremden Völker und lass sie deine Macht sehen.
3 Wie du uns vor den Augen stehst, hast du dich an uns als heilig bewiesen, so jetzt, in unseren Augen, beweise sich großartig an ihnen.
4 Lass sie dich anerkennen, so wie wir erkannt haben, dass es keinen Gott außer dir gibt, HERR.
5 Sende neue Zeichen, mache frische Wunder, gewinne Ruhm für deine Hand und deinen rechten Arm.
6 Gieße deine Wut, gieße deine Wut aus, zerstöre den Gegner, vernichte den Feind.
7 Am Tag erinnere dich an den Eid und lass die Leute von deinen mächtigen Taten erzählen.
8 Lass den feurigen Zorn die Überlebenden verschlingen und die Zerstörung einholen die, die dein Volk unterdrückten.
9 Zerstöre die Köpfe feindseliger Herrscher, die sagen: Es gibt niemand außer uns!
10 Versammle alle Stämme Jakobs, rette ihnen ihr Erbe wie zu Beginn.
11 Hab Mitleid, Herr, mit den Leuten, die mit deinem Namen genannt werden, mit Israel, den du zu deinem Erstgeborenen gemacht hast.
12 Habe Mitleid mit deiner heiligen Stadt, mit Jerusalem, wo du ruhst.
13 Fülle Zion mit deinem Lob und dein Heiligtum mit deiner Herrlichkeit.
14 Zähle die, die du zuerst erschaffen hast, erfülle, was in deinem Namen prophezeit worden ist.
15 Gib denen, die auf deinen Lohn warten, lass deiner Propheten Worte wahr werden.
16 Gib, Herr, auf das Gebet deiner Knechte in den Worten von Aarons Segen Gnade deinem Volk,
17 Dass alle Bewohner der Erde erkennen können, dass du der Herr bist, der ewige Gott.
18 Der Magen nimmt alle Arten von Speisen auf, aber einige Lebensmittel sind besser als andere.
19 Wie der Gaumen den Geschmack des Braten erkennt, erkennt ein schlauer Zuhörer lügende Worte.
20 Ein perverser Charakter verursacht Depressionen zu verursachen in anderen; es braucht Erfahrung, um zu wissen, wie man solch einem zurückzahlen kann.
21 Eine Frau wird jeden Mann annehmen, aber eine Tochter ist besser als die andere.
22 Die Schönheit einer Frau erfreut den Betrachter, ein Mann mag nichts lieber.
23 Wenn ihre Zunge freundlich und sanft ist, ist ihr Mann der glücklichste von allen Männern.
24 Der Mann, der eine Frau nimmt, hat das Schicksal eines Vermögens, eine Helferin, sich zu versammeln, eine Säule der Unterstützung.
25 Wenn das Eigentum keinen Zaun hat, ist es offen zu plündern, wenn ein Mann keine Frau hat, irrt er ziellos umher und queruliert.
26 Wer vertraut einem bewaffneten Dieb, der von einer Stadt in die andere Stadt sich schlägt?
27 So ist es mit dem Mann, der kein Nest hat, und bleiben muss, wo die Nacht ihn überholt.
SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Jeder Freund sagt: Ich bin auch dein Freund – aber einige Freunde sind Freunde nur dem Namen nach.
2 Ist es nicht ein tödliches Leid, wenn ein Kamerad oder ein Freund zu, Feind wird?
3 O böse Neigung, warum bist du geschaffen, um die Erde mit Betrug zu bedecken?
4 Eine Art Kamerad gratuliert einem Freund in Wohlstand, aber in der Zeit der Mühe erscheint er auf der anderen Seite.
5 Eine Art von Genossen fühlt sich als einen Freund, und wenn es um einen Kampf geht, entflieht er den Waffen.
6 Vergiss nicht den echten Freund, schiebe ihn nicht aus dem Sinn, wenn du reich bist.
7 Jeder Berater wird Ratschläge anbieten, aber einige werden von Eigeninteresse geleitet.
8 Hüte dich vor jemandem, der Ratschläge anbietet; finde zuerst heraus, was er will, da sein Rat mit seinem eigenen Interesse zusammenfällt, falls er Absichten mit dir hat
9 Und sagt dir: Du bist auf dem richtigen Weg – aber steht fern, um zu sehen, was dir passieren wird.
10 Berühre niemanden, der dich anstarrt, verhülle deine Pläne vor eifersüchtigen Menschen.
11 Befrage nicht eine Frau über ihre Konkurrentin oder einen Feigling über den Krieg, einen Kaufmann über die Preise oder einen Käufer über den Verkauf, einen Hartherzigen über Dankbarkeit oder einen Egoisten über Freundlichkeit, einen faulen Kerl über irgendeine Art von Arbeit oder einen lässigen Arbeiter über die Wahl eines Berufs, einen untätigen Diener über ein großes Unternehmen – verlasse dich nicht auf diese für irgendeinen Rat.
12 Aber ständig greife zurück auf eine fromme Person, die du kennst, Hüterin der Gebote zu sein, deren Seele mit deiner eigenen übereinstimmt und die, wenn du fehl gehst, wird sympathisch mit dir leiden.
13 Schließlich bleib bei dem Rat, den dein eigenes Herz dir gibt, niemand kann dir wahrer raten als das;
14 Da die Seele einer Person oft eine klarere Warnung gibt als sieben Wächter auf einem Wachtturm.
15 Und außerdem bitte den Höchsten, deine Schritte in die Wahrheit zu führen.
16 Ein fester Grund sollte die Grundlage für jede Tätigkeit sein, die Reflexion muss vor jedem Unternehmen kommen.
17 Gedanken sind im Herzen verwurzelt, und das hat vier Zweige:
18 Gut und Böse, Leben und Tod, und Herrin von ihnen ist immer die Zunge.
19 Eine Art von Person ist klug, andere zu unterrichten, doch weiß nichts Gutes für sich selbst;
20 Ein anderer ist sehr beredt, wird verabscheut und endet durch Verhungern,
21 Die Gnade des Herrn hat er nicht gewonnen und ist von allen Weisheiten frei.
22 Ein anderer betrachtet sich als weise und verkündet seine intellektuellen Schlüsse als Gewissheiten.
23 Aber der wahrhaft Weise belehrt sein Volk, und seine intellektuellen Schlüsse sind Gewissheiten.
24 Der Weise ist mit Segen beregnet, und alle, die ihn sehen, werden ihn glücklich nennen.
25 Das menschliche Leben dauert eine Anzahl von Tagen, aber die Tage Israels sind jenseits des Zählens.
26 Der Weise wird das Vertrauen unter den Menschen verdienen, sein Name wird ewig leben.
27 Während deines Lebens, mein Kind, siehe, was zu deiner Verfassung passt, gib dir nicht, was mit dir nicht übereinstimmt;
28 Denn nicht alles ist gut für alle, und auch nicht jeder mag alles.
29 Sei nicht unersättlich für jede Süßigkeit, sei nicht gierig nach Nahrung,
30 Denn das Überfressen führt zu Krankheit und Überfluss führt zu Leber-Schäden.
31 Viele Menschen sind vom Überfressen gestorben; kontrolliere dich und du verlängerst dein Leben.
ACHTUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Behandle den Arzt mit der Ehre, die ihm unter Berücksichtigung seiner Dienste geschuldet ist; denn auch er ist vom Herrn erschaffen worden.
2 Heilung selbst kommt von dem Allerhöchsten, wie ein Geschenk von einem König empfangen.
3 Das Lernen des Arztes hält den Kopf hoch, und der Große blickt auf ihn mit Ehrfurcht.
4 Der Herr hat Heilkräuter aus dem Boden hervorgebracht, und niemand soll sie verachten.
5 Hatte nicht ein Stück Holz einmal das Wasser versüßt und damit seine Macht bezeugt?
6 Er hat auch einigen Leute Wissen gegeben, damit sie von seinen mächtigen Werken zeugen können.
7 Er benutzt diese zur Heilung und zur Linderung von Schmerzen; der Apotheker macht eine Mischung aus ihnen.
8 So gibt es kein Ende seiner Tätigkeit; dank ihm ist das Wohlergehen auf der ganzen Welt.
9 Mein Kind, wenn du krank bist, rebelliere nicht, sondern bete zum Herrn, und er wird dich heilen.
10 Tilge deine Fehler, halte deine Hände unversehrt und reinige dein Herz von allen Sünden.
11 Ein Opfer von Räucherwerk und ein Denkmal von feinem Mehl machen so reich ein Opfer, wie du es dir leisten kannst.
12 Dann lass den Doktor übernehmen – der Herr hat ihn auch erschaffen – verlasse ihn nicht, denn du brauchst ihn.
13 Es gibt Zeiten, in denen gute Gesundheit von Ärzten abhängt.
14 Denn sie werden den Herrn bitten, um ihnen die Gnade zu geben, dich zu entlasten und zu heilen und so dein Leben zu verlängern.
15 Wer in den Augen seines Schöpfers sündigt, so kommt er unter die Obhut des Arztes!
16 Mein Kind, vergißt die Toten, klage um die Toten, um dein Leid zu zeigen, dann begrabe den Leib mit der Zeremonie und versäume nicht, das Grab zu ehren.
17 Weine bitterlich, schlage deine Brust, beobachte die Trauer der Toten für einen Tag oder zwei, um richtende Kommentare zu vermeiden, und dann in deinem Leid sei getröstet;
18 Denn die Trauer kann zum Tode führen, ein trauriges Herz verliert alle Energie.
19 In der Bedrängnis das Leid bleibt, ein Leben der Trauer ist schwer zu ertragen.
20 Veranlasse dein Herz nicht zum Kummer, treib ihn weg, sonst kommt dein eigenes Ende.
21 Vergiss nicht, er kommt nicht zurück; du kannst dem Toten nicht helfen, und du wirst dir selbst schaden.
22 Erinnere dich an mein Schicksal, denn es wird auch deines sein; ich gestern, du heute!
23 Sobald die Toten zur Ruhe gelegt sind, lass ihre Erinnerung ruhen, nicht sollst du dich wegen ihnen ärgern, sobald ihr Geist abreist.
24 Freizeit gibt dem Schreiber die Chance, Sophia zu erwerben; ein Mann mit wenigen Verpflichtungen kann weise werden.
25 Wie kann der Pflüger weise werden, dessen einziger Ehrgeiz es ist, den Stachel zu führen, seine Ochsen zu treiben, sich in ihre Arbeit zu vertiefen, sein Gespräch auf Ochsen beschränkt,
26 Seine Gedanken in die Furchen versenkt, die er spürt, und seine langen Abende im Stall verbringt?
27 Ähnlich ist es mit allen Arbeiter und Handwerkern, Tag und Nacht schaffend; diejenigen, die Silber gravieren, denn immer versuchen sie, an ein neues Design zu denken, konzentrieren sich auf das Einfangen einer guten Ähnlichkeit und bleiben bis spät wach, um die Arbeit zu erledigen.
28 Ähnlich ist es mit dem Schmied, der vor seinem Amboß sitzt; er betrachtet, was mit dem Roheisen zu tun ist, der Atem des Feuers peitscht seine Haut, wie er mit der Hitze des Ofens kämpft; das Geräusch des Hammers macht ihn taub, seine Augen sind auf das Muster fixiert; er konzentriert sich darauf, den Job gut zu machen und bleibt bis spät wach, um den letzten Schliff zu beenden.
29 Ähnlich ist es mit dem Töpfer, der bei seiner Arbeit sitzt und das Rad mit den Füßen dreht; ständig achtsam auf seine Arbeit, jeder Schlag des Fingers vorsätzlich;
30 Er schlägt den Lehm mit dem Arm, und mit den Füßen knetet er ihn; er konzentriert sich darauf, die Glasur richtig anzuwenden und bleibt bis spät wach, um den Ofen zu reinigen.
31 Alle diese Leute verlassen sich auf ihre Hände und jeder ist geschickt in seinem eigenen Handwerk.
32 Eine Stadt könnte nicht ohne sie bewohnt werden, da wäre kein Absatz, kein Reisen.
33 Aber du wirst sie nicht im Parlament finden, sie haben keinen hohen Rang in der Versammlung. Sie sitzen nicht auf der Justizbank, und sie meditieren nicht über die Torah.
34 Sie sind nicht bemerkenswert für ihre Kultur oder ihr Urteil, noch werden sie gefunden, die Philosophen zu kennen. Sie tragen die Struktur der Welt, und ihr Gebet beschäftigt sich mit ihrem Handel.
NEUNUNDDREISSIGSTES KAPITEL
1 Nicht so mit einem, der seinen Geist und seine Meditation auf das Gesetz des Allerhöchsten konzentriert. Er erforscht die Sophia aller Alten, er verbringt seine Zeit mit den Prophezeiungen.
2 Er bewahrt die Diskurse der berühmten Männer, er ist zu Hause bei den Feinheiten der Gleichnisse.
3 Er recherchiert im verborgenen Sinn der Sprichwörter, er überlegt die Unklarheiten der Gleichnisse.
4 Er tritt in den Dienst der Fürsten, er wird in der Gegenwart von Herrschern gesehen. Er reist ins Ausland, er hat menschliches Gut und menschliches Übel erlebt.
5 Im Morgengrauen und von ganzem Herzen wendet er sich an den Herrn, seinen Schöpfer; er plädiert in der Gegenwart des Allerhöchsten, er öffnet seinen Mund im Gebet und bittet um Vergebung seiner Sünden.
6 Wenn dies der Wille des großen Herrn ist, wird er mit dem Geist der Intelligenz erfüllt, er wird die Worte der Sophia wie Schauer von sich geben und im Gebet dem Herrn Dank erweisen.
7 Er wird gerecht in Sinn und Gelehrtheit, er wird über die verborgenen Geheimnisse des Herrn nachdenken.
8 Er wird die Anweisung, die er empfangen hat, zeigen und seinen Stolz auf das Gesetz des Bundesgottes setzen.
9 Viele werden seine Intelligenz loben, und er wird niemals vergessen werden. Sein Gedächtnis wird nicht verschwinden, Generation nach Generation wird sein Name weiterleben.
10 Nationen werden seine Sophia verkündigen, die Gemeinde feiert sein Lob.
11 Wenn er lange lebt, wird sein Name herrlicher sein als tausend andere, und wenn er stirbt, wird der Nachruhm ihn befriedigen.
12 Und hier sind noch einige meiner Überlegungen: ja, ich bin so voll wie der Mond in vollem Umfang!
13 Hört mir zu, fromme Kinder, und blüht wie die Rose, die am Ufer eines Wasserlaufs wächst.
14 Gebt einen süßen Geruch wie Weihrauch, blüht wie die Lilie, verbreitet euren Duft im Ausland, singt ein Lied des Lobes und segnet den Herrn für alle seine Werke.
15 Erkenne die Größe seines Namens, verkünde sein Lob mit Liedern und mit der Leier, und so mußt du sein Lob singen:
16 Wie wunderbar sind die Handlungen des Herrn! Was auch immer er befiehlt, es kommt zur richtigen Zeit! Du darfst nicht sagen: Was ist das? Warum das? Es gibt eine richtige Zeit für jede Frage.
17 Bei seinem Wort das Wasser steht und türmt sich hoch, bei seiner Stimme nehmen die wässrigen Stauseen Gestalt an,
18 Auf seinen Befehl, was er will, ist getan, niemand kann ihn aufhalten, wenn er beabsichtigt zu retten.
19 Er kann sehen, was die Menschen tun, nichts kann vor seinem Auge verborgen sein;
20 Sein Blick reicht von Ewigkeit zu Ewigkeit, und nichts kann ihn erstaunen.
21 Du darfst nicht sagen: Was ist das? Warum das? Denn alles ist für einen bestimmten Zweck gemacht worden.
22 Wie sein Segen das trockene Land wie einen Fluss bedeckt und es wie eine Flut tränkt,
23 So Vergeltung ist sein Erbe für die Nationen, so wie er frisches Wasser zum Salzmeer gemacht hat.
24 Seine Wege sind so glatt für die Frommen, wie sie voller Hindernisse für die Bösen sind.
25 Gute Dinge wurden von Anfang an für gute Leute geschaffen, so schlimme für die Sünder.
26 Die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen zum Leben sind Wasser und Feuer, Eisen und Salz, Weizenmehl, Milch und Honig, der Saft der Traube, Öl und Kleidung.
27 Alle diese sind gut für diejenigen, die gut sind, aber für die Sünder schlecht.
28 Einige Winde sind geschaffen worden, um zu bestrafen, in seiner Wut nutzt er sie als Geißel; am Tag des Schicksals entfesseln sie ihre Gewalt und beschwichtigen den Zorn ihres Schöpfers.
29 Feuer und Hagel, Hungersnot und Tod, sie sind alle zur Bestrafung geschaffen worden.
30 Wildtierzähne, Skorpione, Vipern, das rächende Schwert für den Ruin der Gottlosen:
31 Alle freuen sich darauf, seine Befehle zu befolgen, bereit auf Erden, wann immer die Notwendigkeit entsteht und wenn ihre Zeit kommt, sein Wort zu erfüllen.
32 Darum war ich von Anfang an entschlossen, warum ich darüber nachgedacht habe und warum ich geschrieben habe.
33 Die Werke des Herrn sind alle gut, wenn die Zeit reif ist, gibt er alles, was gebraucht wird.
34 Du musst nicht sagen: Dies ist schlimmer als jenes – denn früher oder später erweist sich alles als recht.
35 So nun singe mit ganzem Herzen und süßer Stimme und segne den Namen des HERRN!
VIERZIGSTES KAPITEL
1 Ein hartes Stück ist für Menschen geschaffen worden, ein schweres Joch liegt auf den Kindern von Adam von dem Tag an, an dem sie aus dem Mutterleib kommen, bis zum Tagm, da kehren sie zur Mutter von allen zurück.
2 Was sie mit Vorahnung erfüllt und was ihre Herzen mit Furcht fürchten vor dem Tag des Todes.
3 Von dem, der auf einem glorreichen Thron sitzt, bis zu dem Elenden in Staub und Asche,
4 Von dem, der Purpur und eine Krone trägt, zu dem, der in Armut gekleidet ist, ist alles Wut und Eifersucht, Aufruhr und Unruhe, Angst vor dem Tod, Rivalität, Streit.
5 Und auch nachts, während er auf seinem Bett ruht, gibt ihm sein Schlaf nur eine neue Version seines Kummers:
6 Er hat sich kaum zur Ruhe gelegt, wenn er im Schlaf ist, wie im hellen Tage, wird er von Alpträumen beunruhigt, wie einer, der aus einer Schlacht entkommen ist,
7 Und im Moment der Rettung wacht er auf, erstaunt, dass es keinen Grund gibt, Angst zu haben.
8 Für alle Geschöpfe, Mensch und Tier – und siebenmal mehr für Sünder –
9 Es gibt Tod und Blut und Streit und das Schwert, Katastrophen, Hungersnot, Bedrängnis, Seuchen.
10 Diese Dinge wurden alle für die Bösen geschaffen, und die Sintflut kam wegen ihnen.
11 Alles, was von der Erde kommt, kehrt zur Erde zurück, und was kommt vom Wasser, kehrt zum Meer zurück.
12 Alle Bestechung und Ungerechtigkeit werden ausgelöscht, aber der gute Glaube wird für immer bestehen.
13 Unglücklicher Reichtum verschwindet wie ein Sturzbach, wie der einzige Donnerschlag, der den Regen verkündet.
14 Wenn er seine Hand öffnet, freut er sich, dass die Sünder zugleich ruiniert werden.
15 Die Zweige der Gottlosen werden nicht viele Zweige haben, verdorbene Wurzeln finden nur harten Felsen.
16 Das Schilf, das an jedem See und Flussrand wächst, ist die erste Pflanze, die entwurzelt werden soll.
17 Wohltätigkeit ist ein wahres Paradies des Segens und Almosengeben besteht für immer.
18 Für eine Person mit privaten Mitteln und eine, die hart arbeitet, ist das Leben angenehm, besser als für jeden, der einen Schatz findet.
19 Kinder und die Gründung einer Stadt verewigen einen Namen: mehr geschätzt wird eine perfekte Frau.
20 Wein und Musik lassen jubeln das Herz; besser die Liebe Sophias.
21 Flöte und Harfe fügen Süßigkeit zu einem Lied hinzu; besser eine melodische Stimme.
22 Das Auge sehnt sich nach Grazie und Schönheit; besser das Grün des Frühlings im Mai.
23 Freund oder Kamerad, der einem immer gut begegnet; besser eine Frau mit einem Mann.
24 Brüder und Verbündete sind in Zeiten der Mühe gut; besser Almosen, die sind gut für die Rettung.
25 Gold und Silber werden deine Füße festhalten; mehr geschätzt wird ein guter Rat.
26 Geld und Kraft machen ein selbstbewusstes Herz; besser die Furcht des Herrn. Mit der Furcht des Herrn fehlt dir nichts: keine Notwendigkeit, nach anderer Hilfe zu suchen.
27 Die Furcht des Herrn ist ein Paradies des Segens, ein besserer Schutz als das höchste Ansehen.
28 Mein Kind, lebe nicht, indem du anderen abgibst, besser sei tot, als ein Verschwender.
29 Ein Leben, das man mit dem Blick auf den Tisch eines anderen verbracht hat, kann kein Leben genannt werden. Das Essen der andern vereitelt die Speiseröhre; eine weise, gut erzogene Person wird sich dessen bewusst sein.
30 Was ein Verschwender sagt, mag sehr süß klingen, aber in seinem Bauch brennt ein Feuer.
EINUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 O Tod, wie bitter ist es für jemanden, sich an dich zu erinnern, der friedlich mit seinem Besitz lebt, für jemanden ohne Sorgen und dem alles gut geht und der sein Essen noch genießen kann!
2 O Tod, dein Urteil ist willkommen einem im Mangel, dessen Stärke versagt, einem im Alter und voll tausend Sorgen, verärgert und ungeduldig und erschöpft!
3 Fürchte dich nicht wegen des Todes! Erinnere dich an diejenigen, die vor dir waren, und jene, die nach dir kommen werden.
4 Dies ist das Urteil, das allen Lebewesen durch den Herrn gegeben wurde, also warum dem widerstreben, was dem Höchsten gut scheint? Ob dein Leben zehn oder hundert oder tausend Jahre dauert, wird seine Länge nicht gegen dich in Scheol gemessen werden.
5 Hasserfüllte Gören, so sind die Kinder der Sünder, die in den Spuk der Gottlosen vordringen.
6 Das Erbe der Kinder der Sünder ist zum Verderben verurteilt, ihre Nachwelt wird dauernden Vorwurf aussprechen.
7 Ein gottloser Vater wird von seinen Kindern für den Vorwurf beschuldigt, den er ihnen gebracht hat.
8 Eine schlechte Aussicht für euch, gottlose Menschen, die das Gesetz Gottes des Höchsten verlassen haben.
9 Als du geboren wurdest, bist du geboren worden, um verflucht zu sein, und wenn du stirbst, wird dieser Fluch dein Anteil sein.
10 Alles, was von der Erde kommt, kehrt zur Erde zurück, und so gehen die Gottlosen vom Fluch zur Zerstörung.
11 Trauer betrifft nur die Leichen der Toten, aber der wertlose Name der Sünder wird ausgelöscht.
12 Sei vorsichtig mit deinem Ruf, denn er wird länger dauern als tausend große Haufen von Gold.
13 Ein gutes Leben dauert eine gewisse Anzahl von Tagen, aber ein guter Ruf dauert ewig.
14 Haltet euch an meine Anweisungen und seid in Frieden, meine Kinder. Weisheit versteckt und ein Schatz nicht angedeutet, was nützt das?
15 Besser jemand, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verbirgt.
16 Bewahre ein Gefühl der Scham in den folgenden Dingen, denn nicht jede Art von Scham ist richtig, noch wird jede Situation richtig von allen beurteilt.
17 Schäme dich vor Vater und Mutter des verdorbenen Verhaltens und vor dem Fürsten oder Potentaten, Lügen zu erzählen;
18 Des Unrechts vor dem Richter oder Anwalt und der Leidenschaften vor der Versammlung des Volkes;
19 Der scharfen Praxis vor deinem Begleiter und deinem Freund und des Diebstahls vor der Nachbarschaft, in der du wohnst.
20 Vor der Wahrheit und dem Bund Gottes schäme dich, die Ellenbogen auf den Tisch zu lehnen,
21 Des Unglücks beim Geben oder Empfangen, jene ignorieren, die dich grüßen,
22 Eine lüsterne Frau zu betrachten, deinen Landsmann zurückzuweisen,
23 Vor der Veranlassung eines Geschenkes, der Zahlung von Geld an die Frau eines anderen Mannes,
24 Der Annäherung an deine Magd – gehe nicht in die Nähe ihres Bettes –
25 Unangenehmen Sachen zu Freunden zu sagen – folge keinem Geschenk mit einem Spottwort –
26 Des Wiederholens von allem, was du hörst, und Vertrauen zu verraten.
27 Dann wirst du wissen, was eine wahre Schande ist, und du wirst dich in allen Gnaden finden.
ZWEIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Die folgenden Dinge sind es, für die du dich nicht schämen solltest, und auch nicht aus Angst vor dem, was andere denken:
2 Des Gesetzes des Höchsten oder des Bundes, eines Urteils, das die Gottlosen trifft,
3 Des gemeinsamen Kontos mit einem reisenden Begleiter, der Übertragung deines Eigentums auf deine Freunde,
4 Der Genauigkeit bei Waage und Gewichten, der kleinen und großen Gewinne,
5 Der Gewinnung von kommerziellen Transaktionen, der strengen Disziplinierung deiner Kinder, des Auspeitschens eines bösen Sklave, bis du Blut siehst.
6 Mit einer störenden Frau ist es genauso wie dein Siegel zu benutzen, und wo es viele Hände gibt, sperren sich die Dinge.
7 Was auch immer für Ausgaben du ausgibst, tu es nach Anzahl und Gewicht, Ausgaben und Einnahmen notiere in schriftlicher Form.
8 Schäme dich nicht, eine dumme Person oder einen Narren zu korrigieren, oder eine alte Hexe, die mit jungen Leuten kämpft. Dann wirst du dich wirklich gut erzogen sein und gewinnt die Zustimmung von allen.
9 Unbekannt damit, eine Tochter hält ihren Vater wach, die Sorge, die sie ihm macht, treibt seinen Schlaf weg: in ihrer Jugend, falls sie nie heiratet, wenn verheiratet, dass sie nicht gemocht wird,
10 Als eine Jungfrau, dass sie sich verunreinigt und mit Kind im Haus ihres Vaters gefunden wird, wenn sie einen Mann hat, dass sie in die Irre geht, wenn verheiratet, dass sie steril sein sollte!
11 Deine Tochter ist hartnäckig? Halte einen scharfen Blick, dass sie nicht macht dich zum Spottvers deiner Feinde, zur Rede der Stadt, das Objekt des gemeinsamen Klatsches und zur öffentlichen Schande.
12 Nicht starren jeden Mann an für seine guten Blicke, setze dich nicht mit Frauen;
13 Denn die Motte kommt aus dem Kleid und die Frau aus der Frau.
14 Besser ein Mann als die Güte einer Frau: Frauen machen Schande und Vorwürfe.
15 Als nächstes werde ich dich an die Werke des Herrn erinnern und von dem erzählen, was ich gesehen habe. Durch das Wort des Herrn kommen seine Werke zum Sein und alle Schöpfung gehorcht seinem Willen.
16 Die glänzende Sonne schaut auf alles, und das Werk des Herrn ist voll von seiner Herrlichkeit.
17 Der Herr hat den Heiligen nicht die Macht gegeben, von all seinen Wundern zu erzählen, die der allmächtige Herr für das Universum fest gebaut hat, um in seiner Herrlichkeit fest zu stehen.
18 Er hat sowohl den Abgrund als auch das menschliche Herz erfasst und in ihre verschlagenen Wege gesehen; denn der Allerhöchste weiß alles, was da ist, und die Zeichen der Zeit sieht er.
19 Er erklärt, was vorbei ist und was sein wird, und zeigt den Trend der verborgenen Dinge.
20 Nicht ein Gedanke entgeht ihm, kein einziges Wort ist ihm verborgen.
21 Er hat die prächtigen Werke seiner Sophia verschönert, er ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, ihm kann nichts hinzugefügt werden, nichts weggenommen, er braucht keinen Rat.
22 Wie schön all seine Werke, wie blendend fürs Auge!
23 Sie alle leben und dauern ewig, und unter allen Umständen gehorchen ihm alle.
24 Alle Sachen gehen paarweise, durch Gegensätze, er hat nichts Unvollkommenes gemacht:
25 Eine Sache ergänzt die Vorzüglichkeit einer anderen. Wer könnte jemals müde werden, seine Herrlichkeit anzustarren?
DREIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Stolz der Höhen, ein klares Gewölbe des Himmels – so ist die Schönheit des Himmels, ein herrlicher Anblick.
2 Die Sonne, wie sie auftaucht, verkündet bei ihrem Aufstehen: Wie wunderbar ein Ding, das Werk des Höchsten!
3 In ihrem Zenit erobert sie den Boden, wer kann ihrer Flamme standhalten?
4 Wir müssen den Ofen blasen, um irgendeine Hitze zu erzeugen, die Sonne verbrennt die Berge dreimal so viel; Ausblasen von Feuerstrahlen, blinzelnd ihre Strahlen, sie blenden die Augen.
5 Groß ist der Herr, der sie erschaffen hat und dessen Wort sie auf ihrem Kurs beschleunigt.
6 Und dann der Mond, immer pünktlich, um die Zeit zu markieren, ein ewiges Zeichen:
7 Es ist der Mond, der die Feste signalisiert, eine Leuchte, die nach voller Beendigung schwindet.
8 Der Monat leitet seinen Namen von ihm ab, er wacht wunderbar in seinen Phasen, Banner der Heerscharen in der Höhe, leuchtend im Gewölbe des Himmels.
9 Die Herrlichkeit der Sterne macht die Schönheit des Himmels, eine glänzende Verzierung des Herrn in der Höhe.
10 Bei den Worten des Heiligen stehen sie, wie er verordnet, und wachsen niemals an Zeit.
11 Siehe den Regenbogen und lobe seinen Schöpfer, so hervorragend schön in seiner Pracht.
12 Über den Himmel bildet er einen herrlichen Bogen, der von den Händen des Allerhöchsten gezeichnet wird.
13 Durch seinen Befehl schickt er den Schnee, er beschleunigt den Blitz durch seinen Befehl.
14 In gleicher Weise öffnen sich seine Schatzkammern und die Wolken fliegen wie Vögel.
15 Seine große Macht verfestigt die Wolken, dann pulverisiert er sie in Hagel.
16 Bei dem Anblick von ihm die Berge beben. Bei seinem Willen weht der Südwind, oder der Sturm aus dem Norden und der Wirbelwind.
17 Bei dem Gebrüll seines Donners zerfällt die Erde in Wehen.
18 Er spritzt Schnee wie Vögel aufsteigen, er kommt herunter, wie Heuschrecken sich niederlassen. Das Auge besticht er durch die Schönheit seiner Weiße, und der Geist ist erstaunt über sein Fallen.
19 Über die Erde, wie Salz, gießt er auch Rauhreif, der, wenn es friert, starrt wie Borsten und wie Dornen.
20 Der kalte Wind weht aus dem Norden, und Eis bildet sich auf dem Wasser; es bildet sich auf jedem Stück stehenden Wassers und bedeckt es wie eine Brustplatte.
21 Der Wind verschlingt die Berge und versengt die Wüste, wie ein Feuer verbraucht er die Vegetation.
22 Aber die Wolke bringt eine schnelle Heilung, und Tau bringt Freude nach der Hitze.
23 Durch seinen eigenen Einfallsreichtum hat er den Abgrund gezähmt und mit Inseln bepflanzt.
24 Diejenigen, die über das Meer segeln, erzählen von seinen Gefahren, ihre Berichte füllen unsere Ohren mit Verwunderung:
25 Denn es gibt auch seltsame und wunderbare Werke, Tiere aller Art und riesige Meerestiere.
26 Danke Gott, sein Bote erreicht den Hafen, alles klappt nach seinem Wort.
27 Wir könnten viel mehr sagen und immer noch kurz sein; um es genau zu sagen: Er ist alles.
28 Wo finden wir genügend Kraft, um ihn zu verherrlichen, da er der Große ist, vor allen seiner Werke,
29 Der ehrfurchtgebietende Herr, der großartig und wunderbar in seiner Macht ist?
30 Erhebe den Herrn in deinem Lob so hoch wie du willst – noch übertrifft er dich. Trage alle deine Kraft aus, wenn du ihn erhöht hast, nicht müde werde – du wirst niemals zu Ende kommen.
31 Wer hat ihn jemals gesehen, um ihn zu beschreiben? Wer kann ihn verherrlichen, wie er es verdient hat?
32 Viele Geheimnisse bleiben noch, größer als diese, denn wir haben nur wenige seiner Werke gesehen,
33 Der Herr selbst hat alles geschaffen und Sophia dem Gläubigen gegeben.
VIERUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Als nächstes loben wir berühmte Männer, unsere Vorfahren in ihren aufeinanderfolgenden Generationen.
2 Der Herr hat eine Fülle von Herrlichkeit geschaffen und ihre Größe von den frühesten Zeiten aus gesehen.
3 Einige waren beherrschte Autorität als Könige und waren für ihre Stärke bekannt; andere waren intelligente Berater und sagten prophetische Redewendungen.
4 Andere richteten das Volk durch ihren Rat, durch ihr Verständnis des Volksgeistes und durch die klugen Worte ihrer Lehre;
5 Andere komponierten musikalische Melodien und setzen Balladen auf;
6 Andere waren reich und mächtig und lebten friedlich in ihren Häusern.
7 Alle diese wurden von ihren Zeitgenossen geehrt und waren die Herrlichkeit ihres Tages.
8 Einige von ihnen hinterließen einen Namen nach sich, so dass ihr Lob noch heute gesungen wird.
9 Während andere kein Gedächtnis hinterlassen haben und verschwunden sind, als hätte es sie nicht gegeben. Sie sind jetzt so, als wären sie noch nie gewesen, und so auch ihre Kinder nach ihnen.
10 Aber hier ist eine Liste von illustren Männern, deren gute Werke nicht vergessen worden sind.
11 In ihren Nachkommen finden sie ein reiches Erbe, ihre Nachkommenschaft selbst.
12 Ihre Nachkommen stehen treu bei den Geboten und dank ihnen auch die Kinder ihrer Kinder.
13 Ihre Nachkommen werden ewig dauern, ihre Herrlichkeit wird nicht verblassen.
14 Ihre Körper sind in Frieden begraben, und ihr Name lebt für alle Generationen.
15 Die Völker werden ihre Sophia verkündigen, die Versammlung feiert ihr Lob.
16 Henoch erfreute den Herrn und wurde in den Himmel versetzt, ein Beispiel für die Bekehrung aller Generationen.
17 Noah war vollkommen aufrecht, in der Zeit der Vergeltung wurde er zum Erben; denn von ihm wurde ein Überrest für die Erde bei dem Kommen der Flut bewahrt.
18 Ewige Bündnisse wurden mit ihm gemacht, dass niemals jedes Lebewesen durch Flut umkommen sollte.
19 Dem Abraham, dem großen Vorfahren einer Heerscharen von Völkern, war niemand in der Herrlichkeit gleich.
20 Er beobachtete das Gesetz des Allerhöchsten und trat mit ihm in einen Bund ein. Er bestätigte den Bund an seinem eigenen Fleisch und erwies sich als treu selbst unter Tortur.
21 Der Herr aber versprach ihm den Eid, die Völker durch seine Nachkommen zu segnen, ihn wie den Staub auf dem Boden zu vermehren, seine Nachkommen wie die Sterne zu erheben und ihnen das Land als ihr Erbe von einem Meer zum andern zu geben, vom Fluss bis zu den Enden der Erde.
22 Dem Isaak auch, um Abrahams, seines Vaters, willen, versicherte er
23 Den Segen der ganzen Menschheit; er ließ den Bund auf dem Kopf von Jakob ruhen. Er bestätigte ihn in seinen Segnungen und gab ihm das Land als sein Erbe; er teilte es in Portionen auf und teilte es unter den zwölf Stämmen.
FÜNFUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Von Jakobs Lager produzierte er einen großzügigen Mann, der in den Augen aller Menschheit, von Gott und dem Volk mit gesegneter Erinnerung geliebt wurde und Gunst gefunden hat, Mose.
2 Er machte ihn zum Gleichen der Heiligen in Herrlichkeit und machte ihn stark zum Schrecken seiner Feinde.
3 Durch das Wort Moses tat er Wunder und erhörte ihn hoch vor den Königen; er gab ihm Gebote für sein Volk und zeigte ihm etwas von seiner Herrlichkeit.
4 Für seine Loyalität und Sanftmut heiligte er ihn und wählte ihn allein aus allen Menschen;
5 Er erlaubte ihm, seine Stimme zu hören, und führte ihn in die Dunkelheit;
6 Er gab ihm die Gebote von Angesicht zu Angesicht, das Gesetz des Lebens und der Erkenntnis, Jakob seine Verordnungen und Israel seine Verordnungen zu lehren. Er hob Aaron auf, einen heiligen Mann wie Mose, seinen Bruder, aus dem Stamm Levi.
7 Er machte einen ewigen Bund mit ihm und gab ihm das Priestertum des Volkes. Er schmückte ihn mit beeindruckenden Gewändern, er zog ihm ein Gewand der Herrlichkeit an.
8 Er bekleidete ihn in herrlicher Perfektion und investierte in ihn mit reichen Ornamenten, Hosen, langem Gewand, Ephod.
9 Um das Gewand zu umgeben, gab er ihm Granatäpfel, und viele Goldglocken ringsum, um bei jedem Schritt zu klingen, denn ihr Geräusch hörte man im Tempel als Erinnerung an die Kinder seines Volkes;
10 Und eine heilige Gewandung von Gold und Aquamarin und Scharlach, die Arbeit eines Stickers; das Urteil des Loses, Urim und Thummim, den geflochtenen Purpur, die Arbeit eines Handwerkers;
11 Edelsteine geschnitten in Goldfassungen, die Arbeit eines Juweliers, als Erinnerung an ihre gravierten Inschriften nach der Zahl der Stämme Israels;
12 Und ein goldenes Diadem auf seinem Turban, graviert mit dem Siegel der Weihe; hervorragende Ornamentik, herrliche Arbeit, Verzierung, um das Auge zu erfreuen.
13 Es waren noch nie so schöne Dinge vor ihm, und niemand hat sie jemals angelegt, sondern nur seine eigenen Söhne und seine Nachkommen für alle Zeiten.
14 Seine Opfer sollten ganz verbrannt werden, zweimal täglich und für immer.
15 Mose weihte ihn und salbte ihn mit heiligem Öl; und dies war ein ewiger Bund für ihn und für seine Nachkommen, solange der Himmel trägt, dass er über die Anbetung vorsitze, als Priester handle und das Volk im Namen des Herrn segne.
16 Er wählte ihn aus allen Lebendigen, um dem Herrn Opfer zu bringen, Weihrauch und Parfüm als Gedenkstätte, um die Sühne für das Volk zu erwirken.
17 Er hat ihm seine Gebote anvertraut, ihn auf die Statuten des Gesetzes verpflichtet, Jakob seine Verordnungen zu lehren und Israel mit seinem Gesetz zu erleuchten.
18 Andere waren gegen ihn und wurden geplagt, sie waren eifersüchtig auf ihn in der Wüste, Dathan und Abiram und ihre Männer, Korah und seine Mannschaft in Wut und Grimm.
19 Der Herr sah es und war sehr missvergnügt, sein wütender Zorn machte ein Ende von ihnen; er arbeitete Wunder über sie und verzehrte sie durch sein loderndes Feuer.
20 Und er fügte Aarons Ruhm hinzu, er gab ihm ein Erbe; er gab ihm das Opfer der ersten Früchte, vor allem so viel Brot, wie er wollte.
21 So essen sie die Opfer des Herrn, die er ihm und seiner Nachkommenschaft gegeben hat.
22 Aber von dem Territorium des Volkes erbt er nichts, er allein von allen Leuten hat keinen Anteil, denn: Ich selbst bin dein Anteil und dein Erbe.
23 Pinehas, Sohn von Eleasar, ist Dritter in Herrlichkeit wegen seines Eifers in der Furcht des Herrn, weil er fest stand, als das Volk mit einem festen und mutigen Herzen sich auflehnte; und auf diese Weise wirkte er Sühne für Israel.
24 Darum wurde ein Friedensvertrag mit ihm versiegelt, der ihn zum Gouverneur sowohl des Heiligtums als auch des Volkes machte und ihm und seinen Nachkommen die höchste priesterliche Würde für immer sicherstellte.
25 Es war auch ein Bund mit David, Sohn von Jesse, von dem Stamm Juda, eine königlichen Nachfolge durch ausschließlich linearen Abstieg, aber die Nachfolge von Aaron geht an alle seine Nachkommen weiter.
26 Möge Gott dein Herz mit Sophia erleuchten, um sein Volk aufrichtig zu richten, damit die Tugenden deiner Vorfahren niemals verblassen und ihre Herrlichkeit zu allen ihren Nachkommen übergehen kann!
SECHSUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Mächtiger im Krieg war Josua, der Sohn Nuns, der Nachfolger von Mose im prophetischen Amt, der seinen Namen wohl verdiente, und war ein großer Retter des auserwählten Volkes, der an den Feinden, die ihm widersprachen, Rache übte und Israel in sein Erbe brachte .
2 Wie herrlich war er, wenn die Arme erhoben wurden, schwang er sein Schwert gegen die Städte!
3 Wer hatte jemals eine solche Entschlossenheit gezeigt wie er? Er selbst führte die Schlachten des Herrn.
4 War die Sonne nicht von seiner Hand zurückgehalten worden, und zwei Tage zu einem gemacht?
5 Er rief den Höchsten, den Mächtigen, während er die Feinde aus allen Richtungen drückte, und der große Herr antwortete ihm mit harten und heftigen Hagelkörnern.
6 Er fiel auf diese feindliche Nation, und bei der Abstammung zerstörte er allen Widerstand, dass die Völker zu erkennen seine kriegerischen Tapferkeit und dass er den Krieg im Namen des Herrn führte.
7 Denn er war ein Nachfolger des Mächtigen, in der Zeit, in der Mose seine Hingabe zeigte, er und Kaleb, Sohn von Jephunnes, indem er die ganze Gemeinde ablehnte, indem er die Menschen am Sündigen hinderte und das Murmeln der Rebellion zum Schweigen brachte.
8 Darum wurden diese beiden allein von sechshunderttausend Mann auf dem Marsch bewahrt und in ihr Erbe gebracht, in ein Land, wo Milch und Honig fließen.
9 Und der Herr verlieh auch Kaleb, der ihm im Alter geblieben war, das Hochland des Landes, das seine Nachkommen als ihr Erbteil behielten,
10 Damit jeder Israelit sehen könne, dass es gut ist, dem Herrn zu folgen.
11 Die Richter auch, jedesmal, wenn sie berufen wurden, alle Menschen, deren Herzen niemals untreu waren, die dem Herrn niemals den Rücken gekehrt haben – möge ihre Erinnerung gesegnet werden!
12 Mögen ihre Knochen wieder vom Grab gedeihen, und mögen die Namen jener berühmten Männer würdig von ihren Söhnen getragen werden!
13 Samuel war der Geliebte seines Herrn; Prophet des Herrn, er setzte das Reich ein und salbte Herrscher über sein Volk.
14 Durch das Gesetz des Herrn beurteilte er die Versammlung, und der Herr beobachtete Jakob.
15 Durch seine Loyalität wurde er als Prophet anerkannt, durch seine Worte war er bekannt, ein vertrauenswürdiger Seher zu sein.
16 Er rief den Herrn, den Mächtigen, an, als seine Feinde aus allen Richtungen drängten, indem er ein saugendes Lamm opferte.
17 Und der Herr donnerte vom Himmel und ließ seine Stimme in einem rollenden Keil hören;
18 Er schlug die Führer des Feindes und alle Herrscher der Philister.
19 Vor der Zeit seiner ewigen Ruhe zeigte er das Zeugnis vom Herrn und seinem Gesalbten: Von keinem Besitz, nicht einmal einem Paar Sandalen, habe ich jemals eine Seele beraubt. Auch niemand beschuldigte ihn.
20 Und nachdem er entschlafen war, weissagte er wieder und warnte den König von seinem Ende; er sprach aus der Tiefe der Erde in der Prophezeiung, um die Bosheit des Volkes auszulöschen.
SIEBENUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Nach ihm stand Nathan auf, um in der Zeit Davids weiszusagen.
2 Da das Fett von dem Kommunion-Opfer getrennt ist, wurde auch David aus den Israeliten erwählt.
3 Er spielte mit Löwen wie mit Kindern und mit Bären wie mit Lämmern.
4 Während er noch ein Junge war, hat er den Riesen geschlagen und die Schande des Volkes weggenommen, indem er einen Stein von seiner Schleuder geschleudert und die Prahlerei von Goliath abschnitt.
5 Denn er rief den Herrn, den Höchsten an, der seinem rechten Arm Kraft gab, einen mächtigen Krieger zu töten und die Kraft seines eigenen Volkes zu behaupten.
6 Darum gaben sie ihm Zehntausende und lobten ihn, während sie den Herrn segneten, indem er ihm eine Krone der Herrlichkeit gab.
7 Denn er zerstörte die Feinde an jeder Front, er vernichtete seine Feinde, die Philister, und zerschmetterte ihre Kraft für immer.
8 In all seinen Tätigkeiten dankte er dem Heiligen, dem Höchsten in Worten der Herrlichkeit; er setzte sein ganzes Herz in seine Lieder aus Liebe für seinen Schöpfer.
9 Er stellte Sänger vor den Altar, melodisch zu singen;
10 Er gab den Festen ihre Pracht, den Festen ihren feierlichen Pomp, was dazu führte, dass der heilige Name des Herrn gelobt wurde und das Heiligtum, um aus der Morgendämmerung zu klingen.
11 Der Herr nahm seine Sünden weg und machte seine Kraft immer größer; er gab ihm einen königlichen Bund und einen glorreichen Thron in Israel.
12 Ein weiser Sohn folgte ihm, und der mit ihm zufrieden war, dankte ihm.
13 Salomo herrschte in einer Zeit des Friedens, und Gott gab ihm Frieden überall, damit er ein Haus zu seinem Namen erheben und ein ewiges Heiligtum vorbereiten konnte.
14 Wie weise bist du trotz deiner Jugend, wie ein Fluss, der mit Intelligenz überragt!
15 Dein Verstand reichte auf die Erde, du hast sie mit geheimnisvollen Reden gefüllt.
16 Dein Name erreichte die entfernten Inseln, und du wurdest für deinen Frieden geliebt.
17 Deine Lieder, deine Sprichwörter, deine Sprüche und deine Antworten waren das Wunder der Welt.
18 Im Namen des Herrn Gottes, dem, der Gott Israels genannt wird, hast du Gold so viel wie Zinn angehäuft und Silber so verbreitet gemacht wie Blei.
19 Du hast deinen Körper den Frauen hingegeben, du wurdest der Sklave deines Appetits.
20 Du hast deine Ehre gefärbt, du hast deine Vorräte entweiht und bringst Vergeltung für deine Kinder und Bedrängnis für deine Torheit:
21 Das Reich spaltete sich in zwei, aus Ephraim entstand ein rebellisches Reich.
22 Aber der Herr geht niemals von seiner Barmherzigkeit ab, es hören niemals irgendwelche seiner Worte auf, er wird weder den Nachwuchs seinen Auserwählten verweigern noch die Linie des Mannes, der ihn liebte, und darum hat er Jakob einen Überrest gewährt und David eine Wurzel, die ihm entsprungen ist.
23 Salomo ruhte mit seinen Vorfahren aus und ließ einen seiner Söhne als seinen Nachfolger, das dümmste Mitglied der Nation, den hirnlosen Rehoboam, der das Volk zur Rebellion führte.
24 Als nächstes Jerobeam, der Sohn Nebats, der Israel sündigen machte und Ephraim auf den Weg des Bösen stellte; von da an vervielfachten sich ihre Sünden so übermäßig, daß sie sie aus ihrem Lande vertrieben wurden;
25 denn sie haben jede Art von Bosheit ausprobiert, bis die Rache sie überholte.
ACHTUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Da stand der Prophet Elia wie ein Feuer, und sein Wort flammte wie eine Fackel.
2 Er war es, der Hunger auf sie brachte und sie in seinem Eifer dezimierte.
3 Durch das Wort des Herrn hielt er den Himmel zurück, dreimal brachte er Feuer herab.
4 Wie herrlich bist du in deinen Wundern, Elia! Hat jemand Grund zu rühmen, wie du hast?
5 Eine Leiche aus dem Tode riefst du, von Scheol, durch das Wort des Höchsten;
6 Zogst die Könige zur Zerstörung hinauf, und hohe Würdenträger aus ihren Betten;
7 Anhörend Vorwürfe auf dem Sinai und Verordnungen der Strafe auf dem Horeb;
8 Salbend Könige als Rächer und Propheten, um dir zu folgen;
9 In dem Wirbelwind des Feuers aufgenommen, in einem Wagen mit feurigen Pferden;
10 In den Prophezeiungen des Schicksals bezeichnet, um Gottes Zorn zu zerstreuen, bevor die Wut zerbricht, die Herzen der Väter zu ihren Kindern zu bekehren und die Stämme Jakobs wiederherzustellen.
11 Gesegnet die, die dich sehen werden, und die, die in der Liebe eingeschlafen sind; denn auch wir werden sicherlich das Leben haben.
12 Das war Elia, der von einem Wirbelwind umhüllt war; und Elisa war mit seinem Geist erfüllt; während seines ganzen Lebens konnte kein Herrscher ihn erschüttern, und niemand konnte ihn unterwerfen.
13 Keine Aufgabe war ihm zu schwer, und selbst im Tode weissagte sein Leib.
14 Zu seinen Lebzeiten führte er Wunder durch, und im Tode waren seine Werke wunderbar.
15 Trotz alledem haben die Leute nicht bereut, noch haben sie ihre Sünden aufgegeben, bis sie aus ihrem Lande gejagt und auf der ganzen Erde zerstreut wurden;
16 Nur noch wenige von den Leuten waren mit einem Herrscher des Hauses Davids übrig geblieben. Einige von ihnen taten, was dem Herrn gefiel, andere setzten Sünde auf Sünde.
17 Hiskia befestigte seine Stadt und legte eine Wasserversorgung hinein; mit Eisen trommelte er durch den Felsen und baute Lagertanks.
18 In seiner Zeit fuhr Sennaherib ein und sandte den Rabschake; er hob seine Hand gegen Zion und rühmte sich laut in seiner Arroganz.
19 Dann zitterten ihre Herzen und Hände, sie spürten die Schmerzen einer Frau in Wehen,
20 Aber sie riefen den barmherzigen Herrn an und streckten ihm die Hände entgegen. Schnell hörte der Heilige sie vom Himmel und gab ihnen Jesaja;
21 Er schlug das Lager der Assyrer, und sein Engel vernichtete sie.
22 Denn Hiskia tat, was dem Herrn gefällt, und stand auf dem Wege Davids, seines Vaters, mit dem Propheten Jesaja, einem großen Mann, der in seiner Vision vertrauenswürdig war,
23 In seiner Zeit ging die Sonne zurück; er verlängerte das Leben des Königs.
24 In der Kraft des Geistes sah er die letzten Dinge, tröstete er die Trauernden von Zion,
25 Er enthüllte die Zukunft bis zum Ende der Zeit und verborgene Dinge, lange bevor sie passierten.
NEUNUNDVIERZIGSTES KAPITEL
1 Die Erinnerung an Josia ist wie gemischter Weihrauch, der von der Kunst des Parfümeurs vorbereitet wird; er ist so süß wie Honig für alle Münder und wie Musik bei einem Weingelage.
2 Er nahm den richtigen Weg, um die Leute zu verwandeln, er entwurzelte die ungerechten Gräuel,
3 Er setzte sein Herz auf den Herrn, in gottlosen Zeiten hielt er die Ursache der Religion fest.
4 Abgesehen von David, Hiskia und Josia, hielten sie alle am Unrecht falsch fest, sie verließen das Gesetz des Allerhöchsten: Die Könige von Juda verschwanden;
5 Denn sie gaben ihre Macht an andere und ihre Ehre an eine fremde Nation.
6 Die heilige, erwählte Stadt wurde niedergebrannt, ihre Straßen waren verlassen,
7 Wie Jeremia vorausgesagt hatte; denn sie hatten ihn schlecht behandelt, obwohl er als ein Propheten im Leib seiner Mutter geweiht war, zerriss und betrübte und vernichtete, aber war auch aufbauend und pflanzend.
8 Hesekiel sah eine Vision der Herrlichkeit, die Gott ihm über dem Wagen der großen geflügelten Geschöpfe zeigte,
9 Denn er erwähnte die Feinde im Regenguss zum Vorteil derer, die dem richtigen Weg folgen.
10 Wie die zwölf Propheten es mögen, sollen ihre Knochen wieder vom Grab aufblühen, da sie Jakob getröstet und ihn im Glauben und in der Hoffnung erlöst haben.
11 Wie sollen wir Serubbabel aussprechen? Er war wie ein Siegelring auf der rechten Hand,
12 So war auch Josua, Sohn von Jozadak; die in ihren Tagen den Tempel gebaut und ein dem Heiligen heiliges Heiligtum erhoben haben, das zur ewigen Herrlichkeit bestimmt war.
13 Groß ist auch die Erinnerung an Nehemia, der unsere Mauern, die in Trümmern lagen, wieder aufgebaut hat, die verschlossenen Tore errichtet und unsere Häuser wieder aufgebaut hat.
14 Niemand ist jemals auf Erden erschaffen worden, um Hnoch gleich zu sein, denn er wurde von der Erde hinaufgenommen.
15 Und niemand sonst ist geboren worden wie Joseph, der Führer seiner Brüder, die Stütze seines Volkes; seine Knochen erhielten einen Besuch.
16 Sem und Seth waren die geehrtesten Männer, aber über jedem Lebewesen ist Adam.
FÜNFZIGSTES KAPITEL
1 Es war der Hohepriester Simon, Sohn von Onias, der den Tempel zu seinen Lebzeiten reparierte und zu seiner Zeit das Heiligtum befestigte.
2 Er legte die Grundlagen der doppelten Tiefe, die hohen Strebepfeiler der Tempelbezirke.
3 In seiner Zeit wurde der Teich ausgegraben, ein Reservoir so groß wie das Meer.
4 Er bemühte sich, die Leute vor dem Ruin zu retten, er befestigte die Stadt gegen Belagerung.
5 Wie herrlich war er mit dem Volk, das um ihn herum drängte, als er aus dem vorgesetzten Schrein auftauchte,
6 Wie der Morgenstern unter den Wolken, wie der Mond voll,
7 Wie die Sonne, die auf den Tempel des Allerhöchsten scheint, wie der Regenbogen, der gegen glänzende Wolken glänzt,
8 Wie eine Rose im Frühling, wie eine Lilie im Frühling, wie ein Zweig des Weihrauchbaums im Sommer,
9 Wie Feuer und Weihrauch im Räuchergefäß, wie ein massives goldenes Gefäß, das mit jeder Art von Edelstein verziert ist,
10 Wie ein Olivenbaum, der mit Früchten beladen ist, wie eine Zypresse, die zu den Wolken emporsteigt;
11 Als er sein zeremonielles Gewand nahm und seine prächtigen Ornamente anzog, als er zum heiligen Altar hinaufging und die Heiligtümer mit seiner Pracht füllte;
12 Als er die Portionen von den Händen der Priester erhielt, stand er selbst am Altarherd, der mit dem Kreise seiner Brüder gekrönt war, wie eine Zeder des Libanon in ihrem Laub, wie von den Stämmen der Palmen umgeben.
13 Als alle Söhne Aarons in ihrer Herrlichkeit mit den Opfern des Herrn in ihren Händen vor der ganzen Versammlung Israels standen,
14 Während er die Riten an den Altären vollendete, die dem Allmächtigen, dem Höchsten, geweiht sind,
15 Er streckte seine Hand auf die Schale und goss ein Trankopfer von Wein aus und strömte es am Fuße des Altars hin, einen Duft, der dem Höchsten, dem König von allen, gefällt;
16 Dann werden die Söhne Aarons schreien und ihre Metall-Trompeten blasen, so dass ein mächtiger Klang als Erinnerung vor dem Allerhöchsten herauskam;
17 Und sofort werden die Leute alle zusammen auf ihre Gesichter auf den Boden fallen, in Anbetung ihres Herrn, des Allmächtigen, Gottes des Höchsten,
18 Und mit den Kantoren singen sie ihre Hymnen des Lobes. Süß war die Melodie all dieser Stimmen,
19 Wie die Leute vor dem Herrn, dem Höchsten plädierten und in der Gegenwart des Barmherzigen beteten, bis der Dienst des Herrn vollendet war und die Zeremonie zu Ende war.
20 Dann wird er herabkommen und seine Hände über die ganze Versammlung der Israeliten erheben, um ihnen den Segen des Herrn von seinen Lippen zu geben, indem er privilegiert war, Gottes Namen auszusprechen;
21 Und noch einmal werden die Leute sich niederlassen, um den Segen des Allerhöchsten zu empfangen.
22 Und nun segne uns der Gott aller Dinge, der Täter der großen Taten überall, der unsere Tage aus dem Leib erhoben hat und gnädig an uns gehandelt hat.
23 Möge er uns fröhliche Herzen geben und Frieden in unserer Zeit, in Israel für Ewigkeiten ins hohe Alter bringen.
24 Möge seine Gnade mit uns treu sein, möge er uns zu unserer Zeit erlösen!
25 Es gibt zwei Nationen, die meine Seele verabscheut, die dritte ist überhaupt keine Nation:
26 Die Bewohner des Berges Seir, die Philister und die dummen Leute, die in Sichem wohnen.
27 Anleitung in Weisheit und Erkenntnis ist, was in diesem Buch geschrieben wurde von Jesus, Sohn von Sira Eleasar von Jerusalem, der einen Regen der Sophia aus seinem Herzen gegossen hat.
28 Selig ist, der ihm seine Zeit widmet und weise wird, indem er sie zu Herzen nimmt!
29 Wenn er sie praktiziert, wird er für alles stark genug sein, denn das Licht des Herrn ist sein Weg.
EINUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
1 Ich danke dir, Herr und König, und preise dich, Gott, mein Heiland, ich danke deinem Namen;
2 Denn du bist meine Wache und Unterstützung gewesen und erlöst meinen Leib von der Zerstörung, von der Schlinge der lügenden Zunge, von den Lippen, die die Lüge lieben; in der Gegenwart meiner Angreifer warst du auf meiner Seite; du warst meine Unterstützung, du hast mich erlöst,
3 Wenn du in deiner reichhaltigen Güte treu bist und der Größe deines Namens, du befreit mich von den Reißzähnen derer, die mich zerreißen wollen, und von den Klauen derjenigen, die mein Leben heimsuchen, von den vielen Prüfungen, die ich zu ertragen habe,
4 Von der erstickenden Hitze, die mich in dem Herzen eines Feuers brennt, das ich nicht entfacht hatte,
5 Aus der Tiefe im Bauch von Scheol,
6 Vor verräterischen Kundgebungen des Königs. Meine Seele war dem Tod nahe, mein Leben war an den Rand von Scheol gegangen.
7 Ich war ganz umgeben, es war niemand, der mir helfen konnte. Ich suchte jemanden, der mir helfen konnte, da war niemand.
8 Dann erinnerte ich mich an deine Gnade, Herr, und deine Taten von den frühesten Zeiten an, wie du jene prüfst, die geduldig auf dich warten, und sie vor den Fängen ihrer Feinde rettest.
9 Und ich schickte meine Bitte von der Erde, ich bat, vom Tode befreit zu werden.
10 Ich rief den Herrn an, den Vater, meinen Herrn: Verlass mich nicht in den Tagen der Tortur, in den Tagen der Stolzen, wenn wir hilflos sind. Ich werde deinen Namen unaufhörlich loben und dankbar besingen.
11 Und meine Bitte wurde gehört, denn du hast mich vor der Zerstörung gerettet, du hast mich von dieser Zeit des Bösen befreit.
12 Darum will ich dir danken und dich preisen und den Namen des Herrn segnen.
Als jung ich war, noch nicht auf Reisen ging,
Da suchte ich schon Hagia Sophia.
Bald kam sie zu mir in der reinen Schönheit
Und bis zum Ende will ich sie erstreben.
Chockma! Wie nach dem Blühen Trauben reifen
Zur Lust, erkannt ich sie von Jugend an.
Da schritt mein Fuß auf einem schmalen Pfad,
Da lauschte ich nur kurz und fand die Lehre.
Es war mir Hagia Sophia Amme –
Auch meinem Lehrer dank ich die Belehrung.
Fromm wollte ich erleben reine Freude
Und strebte nach dem wahren Glück des Lebens.
Ganz voll Begierde brannte ich nach ihr
Und wandte nimmer ab von ihr mein Auge.
Ha, ich begehrte sie auf ihren Höhen,
Tat auf ihr Tor und schaute sie leibhaftig!
Ich wusch in Unschuld meine Hände rein
Und fand Sophia in des Herzens Reinheit.
Ja, sehr erregt war ich, sie anzuschauen,
Drum hab ich sie erworben, edles Gut.
Kunstfertig machte meine Lippen Gott,
Mit meiner Zunge will ich danken Gott.
Lauft rasch herbei, Unwissende, zu mir,
Verweilt und lernt in meinem Lehrhaus.
Müsst ihr noch lange alles das entbehren
Und immer dürsten, dürsten in der Seele?
Nun öffn‘ ich meinen Mund und preis Sophia.
Erwerb der Weisheit kostet euch kein Geld.
O neiget eure Nacken unters Joch,
Ihr Joch ist sanft und ihre Last ist leicht.
Pur naht sie denen, die sie sehnlich suchen,
Wer sich ihr hingibt ganz, der findet sie.
Ruh fand ich viel und mühte mich nur wenig.
Kommt alle, schaut mit euren eignen Augen.
So hört auf meine Lehre, knapp bemessen,
Die edler ist als Silber oder Gold.
Tut eure Werke vor der Zeit des Urteils,
So gibt euch Gott den Lohn zur rechten Zeit.
Und freuet euch an Hagia Sophia
In meinem Lehrstuhl. Stolz seid auf mein Lied!
Wohl sei gepriesen Gott für alle Zeiten
Gemäß der Weisheit Jesus‘, Sohnes Sirachs.
Zum Schluß gepriesen sei dein Name, Jahwe,
Äone um Äone unser Gott!
BARUCH
ERSTES KAPITEL
1 Dies ist der Text des Buches, geschrieben in Babylon, von Baruch, dem Sohn Nerajas, dem Sohn Mahsejas, des Sohnes Zedekias, des Sohnes Hasadjas, des Sohnes Hilkias,
2 Im fünften Jahr, am siebten Tag des Monats, zu der Zeit, als die Chaldäer Jerusalem gefangen und verbrannt hatten.
3 Baruch las den Text dieses Buches laut dem Jekonja vor, dem Sohn Jojakims, dem König von Juda, und allen Leuten, die gekommen waren, um das Lesen zu hören,
4 Den Adligen und den Söhnen des Königs und den Ältesten; den ganzen Leuten, das heißt, den Kleinen nicht weniger als den Größten, allen, die in Babylon an dem Flusse Sud lebten.
5 Als sie es hörten, weinten sie, fasteten und beteten vor dem Herrn;
6 Und sie sammelten so viel Geld wie jeder sich leisten konnte,
7 Und sandte es nach Jerusalem an den Priester Jehojakim, den Sohn Hilkias, des Sohnes Schallums, und an die andern Priester und alle Leute, die bei ihm in Jerusalem waren.
8 Auch am zehnten Tage des Monat Sivan erhielt er die Utensilien des Hauses des Herrn, die aus dem Tempel entfernt worden waren, um sie in das Land Juda zurückzubringen; das waren silberne Utensilien, die Zedekia, der Sohn Josias, der König von Juda, gemacht hatte,
9 Nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, hatte Jelonja von Jerusalem nach Babylon deportiert, zusammen mit den Fürsten, den Metallarbeitern, den Adligen und dem gemeinen Volk.
10 Jetzt schrieben sie: Wir senden euch Geld, um für Brandopfer, Opfergaben für Sünde, und Weihrauch zu bezahlen. Bereitet Opfer und bringt sie dar auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes,
11 Und betet für das lange Leben von Nebukadnezar, dem König von Babel, und von seinem Sohn Belschazar, dass sie es auf Erden ertragen können, solange der Himmel sie erträgt;
12 Und dass der Herr uns Kraft gebe und unsere Augen erleuchte, damit wir unser Leben unter dem Schutz des Nebukadnezar, des Königs von Babel, und seines Sohnes Belschazar, führen können und dass wir ihnen lange dienen und ihre Gunst gewinnen mögen.
13 Und betet zum Herrn, unserem Gott, für uns, weil wir gegen ihn gesündigt haben, und der Zorn, die Wut des Herrn, hat sich noch nicht von uns abgewandt.
14 Letztendlich müsst ihr die Broschüre lesen, die wir euch senden, öffentlich im Hause des Herrn am Festtag und an geeigneten Tagen.
15 Ihr müsst sagen: Die Gerechtigkeit der Rettung ist des Herrn, wir haben nur den Scham der Schande, die wir tragen, wie es heute für das Volk von Juda und die Bewohner von Jerusalem der Fall ist,
16 Für unsere Könige und Fürsten, unsere Priester, unsere Propheten und für unsere Väter,
17 Weil wir vor dem Herrn gesündigt haben,
18 Haben ihm nicht gehorcht und haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört, der uns sagte, den Geboten zu folgen, die der Herr für uns bestimmt hatte.
19 Von dem Tage an, da der Herr unsere Vorfahren aus Ägypten befreit und bis heute hierher gebracht hat, sind wir dem Herrn, unserem Gott, ungehorsam gewesen, wir sind untreu gewesen und weigerten uns, auf seine Stimme zu hören.
20 Und wir sind noch nicht frei von den Katastrophen und dem Fluch, den der Herr durch seinen Knecht Mose ausgesprochen hat, als er unsere Vorfahren aus Ägypten herausgebracht hat, um uns ein Land zu geben, das von Milch und Honig überfließt.
21 Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört in all den Worten jener Propheten, die er uns geschickt hat.
22 Denn nach dem Diktat unseres bösen Herzens haben wir es unternommen, fremden Göttern zu dienen und zu tun, was dem Herrn, unserem Gott, unangenehm ist.
ZWEITES KAPITEL
1 Und so hat der Herr das Urteil gesprochen, das er uns auferlegte, unseren Richtern, die Israel regierten, unseren Königen und Führern und dem Volk von Israel und Juda;
2 Was er zu Jerusalem getan hat, ist niemals unter dem weiten Himmel geschehen, in Übereinstimmung mit dem, was in dem Gesetz des Mose geschrieben wurde;
3 Wir wurden reduziert, um das Fleisch unserer eigenen Söhne und Töchter zu fressen.
4 Des weiteren hat er sie in die Macht all der Reiche übergeben, die uns umgeben, Objekte der Verachtung und Verführung aller benachbarten Völker, unter die der Herr sie verstreut hat.
5 Anstatt Herren zu sein, fanden sie sich versklavt, weil wir gegen den Herrn, unseren Gott, gesündigt hatten, indem wir nicht auf seine Stimme lauschten.
6 Die Gerechtigkeit der Rettung ist des Herrn; wir und unsere Väter haben nur den Schauder, den wir heute tragen.
7 Alle Katastrophen, die der Herr gegen uns ausgesprochen hat, sind uns jetzt begegnet.
8 Und doch haben wir nicht versucht, die Gnade des Herrn zu gewinnen, indem jeder von uns auf das Diktat seines eigenen bösen Herzens verzichtet;
9 So ist der Herr auf unsere Untaten aufmerksam geworden und hat uns Unglück gebracht, da der Herr gerecht ist in allem, was er uns befohlen hat,
10 Und wir haben nicht auf seine Stimme gehört, um den Geboten zu folgen, die der Herr für uns bestimmt hatte.
11 Und nun, Herr, Gott Israels, der du dein Volk mit einer mächtigen Hand, mit Zeichen und Wundern, mit großer Macht und mit ausgestrecktem Arm aus Ägypten herausgebracht hast, um dir einen Namen zu machen, wie du heute hast,
12 Wir haben gesündigt, wir haben Sakrilegien begangen; Herr, unser Gott, wir haben alle deine Gebote gebrochen.
13 Lass deine Wut sich von uns abwenden, da wir nicht mehr als ein kleines Überbleibsel unter den Völkern sind, wohin du uns verstreut hast.
14 Höre, Herr, auf unsere Gebete und unsere Bitten; erlöse uns um deinetwillen und lass uns die Gunst der Leute gewinnen, die uns deportiert haben,
15 Damit die ganze Welt erkennen kann, dass du, der Herr, unser Gott bist, da Israel und seine Kinder deinen Namen tragen.
16 Schau her, o Herr, von deinem heiligen Wohnort und denke an uns, neige dein Ohr und höre zu,
17 Öffne deine Augen, Herr, und schau; Die Toten in Sheol, deren Atem aus ihren Körpern genommen worden ist, sind nicht die, die dem Herrn Ruhm erweisen und ihn gebührend anerkennen;
18 Wer auch immer mit Leiden überwältigt ist, der geht hin, verbeugt sich und ist zerbrechlich, mit scheiternden Augen und hungernder Seele, das ist derjenige, der dir die Herrlichkeit und die gebührliche Anerkennung gibt, Herr.
19 Wir verlassen uns nicht auf die Vorzüge unserer Vorfahren und unserer Könige, um dir unsere bescheidene Bitte anzubieten, Herr, unser Gott.
20 Nein, du hast deinen Zorn und deine Wut auf uns gesandt, wie du durch deine Diener, die Propheten, gedroht hast, als sie sagten:
21 Der Herr sagt dies: Bückt eure Hälse und dient dem König von Babel, und ihr werdet in dem Lande bleiben, das ich euren Vorfahren gegeben habe.
22 Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des Herrn hört und dem König von Babel nicht dient?
23 Dann werde ich die Schreie der Freude und der Wonne und die Stimmen des Bräutigams und der Braut in den Städten Judas und den Straßen von Jerusalem zum Schweigen bringen, und das ganze Land wird in die Wüste gebracht, ohne Einwohner.
24 Aber wir wollten nicht auf deine Stimme hören und dem König von Babel dienen, und so führtest du das aus, was du durch deine Knechte angedroht hattest, die Propheten, dass die Knochen unserer Könige und unserer Vorfahren von ihren Ruhestätten genommen würden.
25 Sie wurden tatsächlich in die Hitze des Tages und den Frost der Nacht geworfen. Und die Menschen starben in schrecklicher Qual, vor Hunger, Schwert und Pest.
26 Und so, wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, hast du dieses Haus, das trägt deinen Namen, so gemacht, wie es heute ist.
27 Und doch, Herr, unser Gott, hast du uns in einer Weise bewahrt, die deiner Güte und grenzenlosen Zärtlichkeit würdig ist,
28 So wie du durch deinen Knecht Mose versprochen hast, an dem Tag, an dem du ihm gesagt hast, dass du dein Gesetz in der Gegenwart der Israeliten schreibst, und sagtest:
29 Wenn du nicht auf meine Stimme hörst, wird diese große und unzählige Menge sicherlich zu einem winzigen Rest unter den Völkern, wohin ich sie zerstreuen werde,
30 Denn ich wusste, dass sie, ein halsstarriges Volk, nicht auf mich hören würden. Aber im Land ihres Exils kommen sie zu sich selbst
31 Und erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott bin. Ich werde ihnen ein neues Herz und ein aufmerksames Ohr geben,
32 Und sie werden mein Loblied im Land ihres Exils singen, sie werden sich an meinen Namen erinnern;
33 Sie werden aufhören, halsstarrig zu sein, und sich erinnern, was aus ihren Vätern geworden ist, die vor dem Herrn gesündigt haben, dann werden sie sich von ihren bösen Taten abwenden.
34 Dann bringe ich sie in das Land zurück, das ich ihren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob, mit einem Eid versprochen habe, und mache sie darin wohnhaft. Ich werde ihre Zahl wachsen lassen; sie werden nicht wieder schwinden.
35 Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen machen; so dass ich ihr Gott bin und sie sind mein Volk. Und niemals werde ich mein Volk Israel aus dem Lande vertreiben, das ich ihnen gegeben habe.
DRITTES KAPITEL
1 Allmächtiger Herr, Gott Israels, eine Seele in Angst, ein unruhiges Herz schreit jetzt zu dir:
2 Höre und habe Mitleid, Herr, denn wir haben vor dir gesündigt.
3 Du sitzt für immer inthronisiert, während wir für immer umkommen.
4 Allmächtiger Herr, Gott Israels, höre das Gebet der Toten Israels, der Kindern derer, die gegen dich gesündigt haben und nicht auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, gehört haben; daher die Katastrophen, die uns richten.
5 Denke nicht an die Untaten unserer Väter, sondern erinnere dich stattdessen an deine Macht und deinen Namen.
6 Du bist in der Tat der Herr, unser Gott, und wir werden dich preisen, Herr,
7 Denn du hast Respekt für dich in unser Herz gelegt, um uns zu ermutigen, deinen Namen anzurufen. Wir lernten dich in unserem Exil zu loben, denn wir haben unsere Herzen von der Bosheit unserer Väter, die gegen dich gesündigt haben, befreit.
8 Schau, heute sind wir noch im Exil, wo du uns als etwas Verächtliches verstreut, verflucht, verurteilt hast für alle Untaten unserer Väter, die den Herrn, unseren Gott, aufgegeben hatten.
9 Hör zu, Israel, den Befehlen, die das Leben bringen; höre und lerne, was Wissen bedeutet.
10 Warum, Israel, warum bist du im Land deiner Feinde, älter und älter werdend in einem fremden Lande,
11 Verurteilt mit den Toten, gerechnet zu denen, die zur Sheol gehen?
12 Es ist, weil du den Brunnen der Weisheit verlassen hast!
13 Wärest du auf dem Weg Gottes gegangen, würdest du in Frieden für immer leben.
14 Erfahre, wo Wissen ist, wo Kraft, wo Verständnis, und so lerne, wo Länge der Tage ist, wo das Leben, wo das Licht der Augen und wo Frieden.
15 Aber wer hat herausgefunden, wo sie (Sophia) wohnt, wer hat ihre Schatzkammer betreten?
16 Wo nun sind die Führer der Völker und diejenigen, die sogar die Tiere der Erde regierten,
17 Diejenigen, die mit den Vögeln des Himmels sprachen, diejenigen, die Silber und Gold ansammelten, auf die alle Menschen sich verlassen und deren Besitz kein Ende hatte,
18 Diejenigen, die so sorgfältig in Silber gearbeitet haben – aber deren Werke keine Spur hinterlassen?
19 Sie sind verschwunden, gegangen zur Sheol. Andere sind an ihren Plätzen gestiegen,
20 Jüngere Generationen haben den Tag gesehen und die Erde bevölkert, aber die Art der Erkenntnis haben sie auch nicht gefunden;
21 Sie haben nicht die Wege erkannt, auf denen man sie trifft. Auch haben ihre Kinder kein Verständnis von ihr, sie sind weit weg von ihrem Weg.
22 Nichts ward von ihr in Kanaan gehört, in Teman ist nichts von ihr gesehen worden;
23 Die Kinder von Hagar, auf der Suche nach weltlicher Weisheit, die Kaufleute von Midian und Teman, die Märchen-Spinner und die Philosophen, haben nicht den Weg zur Weisheit gefunden oder erinnerten sich an die Wege, wo man sie trifft.
24 Wie groß ist Israel, ist das Haus Gottes, wie weit sein Gebiet,
25 Unermesslich breit, unendlich hoch!
26 In ihm wurden die Riesen geboren, berühmt von Anfang an, ungeheuer groß, Experten im Krieg;
27 Die Wahl Gottes galt nicht diesen, er zeigte ihnen nicht den Weg der Erkenntnis;
28 Sie sind aus Mangel an Weisheit umgekommen, die aus ihrer eigenen Torheit umkamen.
29 Wer hat jemals den Himmel erklettert und sie beschlagnahmt, um sie von den Wolken herab zu bringen?
30 Wer hat jemals den Ozean überquert und sie gefunden, um sie wieder im Austausch gegen das feinste Gold zu bringen?
31 Niemand kann den Weg zu ihr lernen, niemand kann den Weg verstehen, wo man sie trifft.
32 Aber derjenige, der alles kennt, entdeckte sie, er hat sie mit seinem eigenen Intellekt erfasst, er hat die Erde für immer fest gemacht und füllte sie mit vierfüßigen Tieren,
33 Er schickt das Licht, und es geht, er erinnert sich daran, und zitternd gehorcht es;
34 Die Sterne leuchten freudig auf ihren Posten;
35 Wenn er sie anruft, antworten sie: Hier sind wir! Sie leuchten, um ihren Schöpfer zu erfreuen.
36 Er ist es, der unser Gott ist, kein anderer kann mit ihm verglichen werden.
37 Er hat den ganzen Weg der Erkenntnis aufgedeckt und sie seinem Knecht Jakob gezeigt, Israel, seinem Geliebten;
38 Dann erschien sie auf Erden und lebte unter den Menschen.
VIERTES KAPITEL
1 Sie (Sophia) ist das Buch der Gebote Gottes, die Torah, die für immer steht; die, die sie behalten, werden leben, wer sie verlassen will, wird sterben.
2 Kehre um, Jakob, erobere sie, in ihrer Ausstrahlung mache deinen Weg zum Licht:
3 Gib deine Ehre nicht einem anderen, dein Privileg keinem Volk, das nicht dein eigenes ist.
4 Israel, gesegnet sind wir: Was Gott gefällt, ist uns offenbart worden!
5 Fasse Mut, mein Volk, Denkmal Israels!
6 Du wurdest an die Völker verkauft, aber nicht zur Vernichtung. Du hast Gott provoziert; und so wurdest du deinen Feinden ausgeliefert,
7 Denn du hast deinen Schöpfer verärgert, indem du den Dämonen Opfer brachtest und nicht Gott.
8 Du hast den ewigen Gott vergessen, der dich aufgezogen hat. Du hast auch Jerusalem betrübt, die dich gepflegt hat.
9 Denn als sie sah, daß Gottes Zorn auf dich fiel, sprach sie: Höre, du Nachbarin von Zion: Gott hat mir großen Kummer geschickt.
10 Ich habe meine Söhne und Töchter in Gefangenschaft gebracht, die der Ewige auf sie herabgestürzt hat.
11 Ich hatte sie freudig aufgezogen; unter Tränen, in Trauer, sah ich sie wegziehen.
12 Nicht, ein jeder von euch, jubelt über mich, eine Witwe, die von so vielen verlassen ist. Ich bin traurig wegen der Sünden meiner Kinder, die sich von der Torah Gottes abwenden,
13 Die seine Gebote nicht kennen wollten und den Wegen seiner Gebote nicht folgen wollten oder die Wege der Disziplin in seiner Gerechtigkeit verfolgen.
14 Komm her, Nachbarin von Zion! Erinnere dich an die Gefangenschaft meiner Söhne und Töchter, die der Ewige auf sie herabstürzen ließ.
15 Wie er eine ferne Nation auf sie herabschickte, eine rücksichtslose Nation, die eine Fremdsprache sprach, sie zeigten weder Respekt vor dem Alten noch Mitleid mit dem Kind;
16 Sie trugen die geliebten Söhne der Witwe weg, sie ließen sie ganz allein, beraubt ihrer Töchter.
17 Wie könnte ich euch helfen?
18 Der die Katastrophen auf euch herabgebracht hat, der ist es, euch aus den Gefängnissen eurer Feinde zu befreien.
19 Geht, meine Kinder, geht euren Weg! Ich muss beraubt und einsam bleiben;
20 Ich habe die Kleider des Friedens abgelegt und den Sack der Bitten angezogen; mein ganzes Leben lang werde ich zum Ewigen schreien.
21 Fasst Mut, meine Kinder, ruft Gott an; er wird euch von der Tyrannei erlösen, retten aus den Fängen eurer Feinde;
22 Denn ich sehe zum Ewigen für eure Rettung, und die Freude ist zu mir gekommen von dem Heiligen mit der Barmherzigkeit, die euch bald von eurem Erretter, dem Ewigen, erreichen wird.
23 In Leid und Tränen beobachtete ich, wie ihr weggeht, aber Gott wird euch in Freude und Wonne für immer zurückkehren lassen.
24 Wie die Nachbarin von Zion nun eure Gefangenschaft erlebt hat, so wird sie bald eure Rettung bei Gott sehen, die mit großer Herrlichkeit und Pracht des Ewigen über euch kommen wird.
25 Meine Kinder, tragt geduldig den Zorn, der zu euch von Gott gebracht wurde. Euer Feind hat euch verfolgt, aber bald werdet ihr seine Zerstörung erleben und euren Fuß auf seinen Nacken setzen.
26 Meine liebsten Kinder sind auf rauhen Straßen gereist, wie eine Herde von einem marodierenden Feind weggetragen.
27 Fasst Mut, meine Kinder, ruft Gott an: Der da kommt, der wird sich an euch erinnern.
28 Wie mit eurem Wille ihr zuerst von Gott abgeirrt seid, also jetzt kehrt um und sucht ihn zehnmal intensiver;
29 Denn er hat diese Katastrophen auf euch herabgebracht, so wird er euch auch retten und euch ewige Freude geben.
30 Fasse Mut, Jerusalem: Der dir deinen Namen gegeben hat, wird dich trösten.
31 Die Katastrophe kommt zu allen, die dich misshandelt und über deinen Fall sich gefreut haben.
32 Die Katastrophe kommt in die Städte, wo deine Kinder Sklaven waren; die Katastrophe, je nachdem, was deine Kinder empfingen,
33 Denn gerade so, wie sie sich über deinen Fall freuten und froh waren, dich zu ruinieren, so werden sie über ihre eigene Verwüstung trauern.
34 Ich werde ihnen die Freude an einer bevölkerungsreichen Stadt rauben, und ihre Unverschämtheit wird sich der Trauer zuwenden;
35 Feuer vom Ewigen wird ihnen für viele Tage folgen, und Dämonen werden in ihnen für Ewigkeiten wohnen.
36 Jerusalem, wende deine Augen nach Osten, siehe die Freude, die dir von Gott kommt.
37 Schau, die Kinder, die du beobachtet hast, sind auf dem Heimweg. Aus dem Osten und aus dem Westen wieder zusammengeführt, sind sie auf dem Heimweg, auf Befehl des Heiligen, der sich in Gottes Herrlichkeit freut.
FÜNFTES KAPITEL
1 Jerusalem, zieh dein Kleid von Kummer und Not aus, stelle die Schönheit der Herrlichkeit Gottes für immer her,
2 Wickle den Mantel von Gottes rettender Gerechtigkeit um dich herum, setze das Diadem der Ewigen Einheit auf deinen Kopf,
3 Denn Gott will deine Pracht allen Völkern unter dem Himmel zeigen,
4 Und der Name, den Gott dir für immer gibt, wird „Frieden-durch-Gerechtigkeit und Ruhm-durch-Hingabe“ sein.
5 Erhebe dich, Jerusalem, stehe auf den Höhen und wende deine Augen nach Osten: Deine Kinder kommen aus Westen und Osten wieder auf den Befehl des Heiligen, die sich freuen, weil Gott sich an sie erinnert hat.
6 Und sie haben dich zu Fuß verlassen, von Feinden vertrieben, jetzt bringt Gott sie zu dir zurück, getragen herrlich wie auf einem königlichen Thron.
7 Denn Gott hat die Abflachung jedes Hochgebirges, der ewigen Hügel, die Füllung der Täler verordnet, um das Grundniveau gleich zu machen, damit Israel sicher in Gottes Herrlichkeit wandeln kann.
8 Und die Wälder und jeder duftende Baum wird Schatten für Israel geben, auf Gottes Befehl;
9 Denn Gott wird Israel in Freude durch das Licht seiner Herrlichkeit führen, mit der Gnade und der Rettung, die von ihm kommt.
SECHSTES KAPITEL
(Eine Kopie des Briefes, den Jeremia zu jenen geschickt hat, die von dem König der Babylonier gefangen genommen werden sollen, sie nach Babylon zu führen, um ihnen zu sagen, was ihm von Gott geboten worden war.)
1 Denn wegen der Sünden, die du vor Gott begangen hast, sollst du von Nebukadnezar, dem König der Babylonier, nach Babylon deportiert werden.
2 Sobald du Babylon erreicht hast, bleibe dort für viele Jahre, sieben Generationen; danach werde ich dich in Frieden heimbringen.
3 Und in Babylon wirst du Götter aus Silber, aus Gold, aus Holz sehen, die schulterhoch sind und die die Heiden mit Furcht erfüllen.
4 Sei auf der Hut! Imitiere die Ausländer nicht, habe keine Angst vor ihren Göttern,
5 Wenn du siehst, dass ihre Verehrer sich vor und hinter ihnen niederwerfen. Stattdessen sag in deinem Herzen: Meister, du bist es, den wir anbeten müssen.
6 Denn mein Engel ist mit dir; dein Leben wird in seiner Obhut sein.
7 Überzogen mit Gold und Silber, ihre Zungen glatt poliert von einem Handwerker, sie sind gefälscht und haben keine Macht zu sprechen.
8 Wie für ein Mädchen, das gerne Schmuck hat, nehmen diese Leute Gold und machen Kronen für die Köpfe ihrer Götter.
9 Und manchmal schütteln die Priester Gold und Silber von ihren Göttern, um sich selbst zu bereichern, und geben sogar einiges davon den Prostituierten auf der Terrasse.
10 Sie verkleiden diese Götter aus Silber, Gold und Holz, mit Kleidern, wie Menschen; auf eigene Faust können sie sich nicht vor Trockenheit oder dem Holzwurm schützen;
11 Wenn sie in purpurne Umhänge gekleidet sind, müssen ihre Gesichter abgestaubt werden, wegen des Staubes, der sich dicht an ihnen befindet.
12 Einer hält ein Zepter wie der Gouverneur einer Provinz, aber er ist ohnmächtig, jemanden zu töten, der ihn beleidigt;
13 Ein anderer hält Schwert und Keule in seiner rechten Hand, ist aber ohnmächtig, sich gegen Krieg oder Diebe zu verteidigen.
14 Daraus ist ersichtlich, dass es keine Götter sind; fürchte dich nicht vor ihnen.
15 So wie ein Topf zum gemeinen Gebrauch nutzlos wird, sobald er zerbrochen ist, so sind diese Götter in ihren Nischen verankert.
16 Ihre Augen sind voll von Staub, der von den Füßen der Betroffenen auferweckt wird.
17 So wie die Türen auf allen Seiten für jemanden gesperrt sind, der einen König beleidigt hat und unter dem Todesurteil steht, so sichern die Priester die Tempel dieser Götter mit Toren und Schrauben und Stäben aus Furcht vor Einbruch.
18 Sie leuchten mehr mit den Lampen für sie, als sie für sich selbst tun, und die Götter sehen keinen von ihnen.
19 Sie sind wie einer der Tempelbalken, von denen man sagt, dass sie von innen angenagt werden. Die Termiten kriechen aus dem Boden und fressen sie und ihre Kleider auch, und sie fühlen nichts.
20 Ihre Gesichter sind durch den Rauch geschwärzt, der aus dem Tempel aufsteigt.
21 Fledermäuse, Schwalben, Vögel aller Arten nisten auf ihren Körpern und Köpfen, und so auch Katzen.
22 Darum könnt ihr sehen, dass sie keine Götter sind; fürchte dich nicht vor ihnen.
23 Das Gold, mit dem sie ihre Vergeblichkeit vor der Welt verhüllen, soll sie schön aussehen lassen, aber wenn jemand es von der Anhäufung abreißt, werden diese Götter nicht viel tun können, und selbst während sie umgeworfen wurden, fühlten sie nichts.
24 So viel wurde für sie bezahlt, es gibt doch keinen Atem des Lebens in ihnen.
25 Da sie nicht gehen können, müssen sie auf den Schultern der Männer getragen werden, was zeigt, wie vergeblich sie sind. Es ist auch erniedrigend für ihre Verehrer, die sie wieder aufheben müssen, wenn sie umkippen.
26 Sobald sie aufgestanden sind, können sie sich nicht alleine bewegen; wenn sie schräg umkippen, können sie sich nicht selber erheben; Opfer, die ihnen dargebracht wurden, könnten auch den Toten dargebracht werden.
27 Was auch immer ihnen geopfert wird, die Priester verkaufen und tauschen den Gewinn; während ihre Frauen einen Teil davon salzen, aber den Armen oder dem Hilflosen nichts geben. Was die Opfer selbst betrifft, warum haben Frauen während ihrer Periode und Frauen im Kindsbett keine Angst, sie zu berühren!
28 Darum kannst du sagen, dass sie keine Götter sind; fürchte dich nicht vor ihnen.
29 Wie können sie denn auch Götter heißen, wenn die Frauen diesen Göttern Silber, Gold und Holz anbieten?
30 In ihren Nischen bleiben die Priester, ihre Kleider zerrissen, Köpfe und Bart rasiert und die Köpfe bloß;
31 Sie brüllen und schreien vor ihren Göttern, wie die Leute bei Beerdigungsfeiern tun.
32 Die Priester nehmen Roben von den Göttern, um ihre eigenen Frauen und Kinder zu bekleiden.
33 Ob diese Götter schlecht oder gut behandelt werden, sie sind unfähig, eine Behandlung zurückzuzahlen; so sind sie unfähig, Könige zu machen oder ihnen zu entkommen,
34 Gleichermaßen unfähig, Reichtum oder Geld zu verteilen. Wenn jemand es versäumt, ein Gelübde zu erfüllen, das er ihnen gemacht hat, können sie ihn nicht zur Rechenschaft rufen.
35 Sie können weder jemanden vom Tode retten noch die Schwachen vor den Starken retten,
36 Noch den Blick den Blinden geben, noch jemand in Schwierigkeiten retten,
37 Noch Mitleid mit einer Witwe haben, noch großzügig zu einem Waisenkind sein.
38 Diese mit Gold und Silber überzogenen Holzgötter sind ungefähr so zul gebrauchen wie Felsen, die aus dem Berg herausgeschnitten sind. Ihre Verehrer sind verwirrt!
39 Wie kann jemand denken oder sagen, dass sie Götter sind?
40 Die Chaldäer selbst erweisen ihnen keine Ehre; wenn sie jemanden finden, der taub ist und nicht sprechen kann, stellen sie ihn Bel vor und bitten ihn um die Gabe der Rede, als ob er es wahrnehmen könnte!
41 Und sie sind unfähig, die Schlußfolgerung zu ziehen und diese Götter aufzugeben, das ist ihr Mangel an Wahrnehmung.
42 Frauen mit Gürteln um ihre Taillen sitzen auf den Straßen, brennende Kleie wie Weihrauch verbrennend;
43 Wenn eine von ihnen von einem Passanten abgeholt und mit ihm zu Bett gegangen ist, dann überhebt sie sich über ihre Nachbarin, weil sie nicht so würdig wie sie selbst erachtet worden ist und weil sie ihre Schnur nicht zerrissen hat.
44 Was auch immer für sie getan wird, ist störend. Also, wie kann jemand denken oder sagen, dass sie Götter sind?
45 Von Holzarbeitern und Goldschmieden gemacht, sind sie nur das, was diese Arbeiter beschließen, aus ihnen zu machen.
46 Ihre Macher haben nicht lange, um selbst zu leben, also wie können die Dinge, die sie machen, Götter sein?
47 Ihr Erbe für ihre Nachkommen ist nichts als Täuschung und Unehre.
48 Wenn Krieg oder Katastrophen ihnen begegnen, besprechen die Priester, wo sie sich am besten verbergen und wo sie diese Götter verbergen;
49 Wie kann man da nicht erkennen, dass es sich nicht um Götter handelt, wenn sie sich nicht vor Krieg oder Katastrophen retten können?
50 Und da sie nur aus Holz mit Gold oder Silber überzogen sind, wird es später deutlich, dass sie störend sind; es wird für alle offensichtlich sein, den Völkern und den Königen, dass es sich nicht um Götter handelt, sondern um die Arbeit menschlicher Hände, und dass es keine göttliche Tätigkeit in ihnen gibt.
51 Muss jemand noch überzeugt werden, dass es sich nicht um Götter handelt?
52 Sie können weder einen König über ein Land ernennen noch den Menschen Regen geben,
53 Noch ihre eigenen Angelegenheiten regeln, noch jemanden retten, der ein Unrecht leidet; sie sind so hilflos wie Krähen zwischen Himmel und Erde.
54 Wenn Feuer in den Tempel dieser Holzgötter, die mit Gold oder Silber überzogen sind, fällt, fliehen ihre Priester in Sicherheit, während sie für ihren Teil dort wie Balken bleiben, um verbrannt zu werden.
55 Sie können keinen Widerstand gegen einen König oder Feinde leisten.
56 Wie kann man denn denken oder sagen, dass sie Götter sind?
57 Diese hölzernen Götter, die mit Gold oder Silber überzogen sind, können den Dieben oder Marodeuren nicht entgehen; starke Männer können sie ihres Goldes und Silbers berauben und mit den Roben, die sie tragen, Vögel abschrecken; doch sind sie ohnmächtig, sich selbst selbst zu helfen.
58 Besser ein König sein, der seine Tapferkeit zeigt, einen Haushalt des Gebrauchs an seinen Besitzer zu geben, als diese gefälschten Götter zu sein; oder besser nur die Tür eines Hauses, das das Innere schützt, als diese gefälschten Götter; oder besser eine hölzerne Säule in einem Palast als diese gefälschten Götter.
59 Die Sonne, der Mond und die Sterne, die leuchten und die Arbeit gegeben haben, sind gehorsam;
60 In ähnlicher Weise ist der Blitz, wie er blinkt, ein schöner Anblick; in gleicher Weise weht der Wind über jedes Land,
61 Die Wolken führen die Ordnung aus Gott gibt ihnen, um über die ganze Erde zu gehen, und das Feuer, das von oben gesandt wird, um Berg und Wald zu verzehren, führt seine Befehle aus.
62 Nun sind diese Götter nicht ihresgleichent, weder in der Schönheit noch in der Macht.
63 So kann niemand denken oder sagen, dass sie Götter sind, machtlos, die Gerechtigkeit zu verwalten oder irgendjemandem Gutes zu tun.
64 Darum wisse, dass sie keine Götter sind, fürchte dich nicht vor ihnen.
65 Denn sie können weder Könige verfluchen noch segnen,
66 Noch Zeichen am Himmel für die Völker erscheinen lassen, noch leuchten wie die Sonne, noch Licht geben wie der Mond.
67 Die Tiere sind besser dran als sie sind, die in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern, indem sie Deckung suchen.
68 Es gibt nicht den geringsten Fetzen von Beweisen, dass sie Götter sind; also habe keine Angst vor ihnen!
69 Ihre hölzernen Götter, die mit Gold und Silber überzogen sind, sind wie eine Vogelscheuche in einem Feld von Gurken, nichts zu schützen.
70 Oder wieder sind ihre hölzernen Götter, die mit Gold und Silber überzogen sind, wie ein Dornbusch im Garten, irgendeine Art von Vogel kann auf ihm hocken, oder wie eine Leiche, die in die Dunkelheit geworfen wird.
71 Von dem Purpur und Leinen, die auf ihrem Rücken verrotten, kannst du sagen, dass sie keine Götter sind; und am Ende, aufgefressen, werden sie die Unehre des Landes sein.
72 Besser also ein Gerechter, der keine Götzen hat; Schande wird ihm nie nahe kommen.
DAS BUCH DER WEISHEIT
ODER
BUCH DER SOPHIA SALOMOS
ERSTES KAPITEL
Liebt Gerechtigkeit, ihr Richter der Erde! Denkt an den Herrn in Güte und sucht ihn in der Einfachheit des Herzens:
Denn er wird von denen, die ihn versuchen, nicht gefunden, und er zeigt sich denen, die den Glauben an ihn haben.
Perverse Gedanken trennen von Gott, und seine Macht, wenn sie versucht wird, weist zurück die Torheit.
SOPHIA wird es nicht in einer bösen Seele geben, noch in einem Körper wohnen, der den Sünden unterliegt.
Denn der Heilige Geist der Disziplin wird von den Falschen fliehen, und sich von Gedanken zurückziehen, die nicht verstehen, und er kann es nicht ausstehen, wenn Ungerechtigkeit herein kommt.
Denn der Geist SOPHIAS ist wohlwollend, und wird nicht ungestraft lassen das Böse, das laut von den Lippen kommt: denn Gott ist Zeuge seiner Zucht, und er ist ein wahrer Erforscher der Herzen und ein Hörer jeder Zunge.
Denn der Geist des Herrn hat die ganze Welt erfüllt: und das, was alle Dinge erhält, hat Kenntnis der Stimme.
Deshalb kann der, der redet ungerechte Dinge, nicht verborgen bleiben, und die Züchtigung wird das Urteil fällen über ihn.
Denn eine Inquisition wird die Gedanken der Gottlosen erforschen, und das Hören seiner Worte ist zu Gott gekommen, zur Züchtigung seiner Missetaten.
Denn das Ohr der Eifersucht hört alles, und der murrende Tumult darf nicht verborgen bleiben.
Haltet euch also fern vom Murren, das nichts nütze ist, und unterlasse es, mit deine Zunge zu lästern, denn eine obskure Sprache wird nicht umsonst ausgehen: und der Mund, der lügt, tötet die Seele.
Trachte nicht nach dem den Tod in den Fehlern deines Lebens, noch schaffe herbei die Zerstörung durch die Werke deiner Hände.
Denn Gott hat den Tod nicht geschaffen, noch hat er Freude an der Zerstörung des Lebens.
Denn er hat alle Dinge erschaffen, dass sie sein können, und er machte die Völker der Erde zur Gesundheit: und es ist kein Gift der Zerstörung in ihnen, noch ist das Reich der Hölle auf Erden.
Denn die Gerechtigkeit ist unbegrenzt und unsterblich.
Aber die Gottlosen mit ihren Werken und Worten haben den Tod gerufen: und wertschätzen ihn als einen Freund, sie sind abgefallen und haben einen Bund mit dem Tod geschlossen: weil sie es würdig sind, Teil von ihm zu sein.
ZWEITES KAPITEL
Denn sie haben gesagt in Argumentation mit sich selbst, die aber nicht richtig ist: Die Zeit unseres Lebens ist kurz und langweilig, und vorm Ende eines Mannes gibt es kein Heilmittel, und kein Mensch ist bekannt, der aus der Unterwelt zurückgekehrt ist:
Denn wir sind vom Nichts gekommen, und nach dem Leben werden wir, als ob wir nicht gewesen wären: denn der Atem in unserer Nase ist Rauch: und die Sprache ist ein Funke, um unser Herz zu bewegen,
Wenn unser Wesen vergeht, unser Körper ist dann Asche, und unser Geist wird als weiche Luft vergossen werden, und unser Leben wird vergehen wie die Spur einer Wolke, und wird als Nebel, der sich von den Bäumen gelöst, verteilt werden von der Sonne, und geht überwältigt von der Hitze davon:
Und unser Name wird mit der Zeit vergessen, und kein Mensch hat eine Erinnerung an unsere Werke.
Denn unsere Zeit ist wie die Weitergabe eines Schattens, und es gibt keinen Weg zurück von unserer Seite: denn es ist fest versiegelt, und kein Mensch kehrt zurück:
Kommt also und lasst uns genießen die guten Dinge, die vorhanden sind, und lasst uns schnell mit den Kreaturen in der Jugend spielen!
Füllen wir uns mit teurem Wein und Salben: und lasst uns nicht die Blume der Zeit verstreichen.
Lasst uns Kränze aufsetzen von Rosen, bevor sie welken: Lasst uns keine Wiese verschonen mit unserem Aufruhr.
Lasst niemanden von uns ohne seinen Teil am Luxus gehen: Lasst uns überall Freude nehmen: denn das ist unser Teil, und dies unser Los.
Lasst uns bedrücken die Armen und den gerechten Mann, und nicht schonen die Witwe, noch ehren des Alten graues Haar.
Aber lasst unsere Kraft allein das Gesetz der Gerechtigkeit sein: denn das, was schwach ist, wird festgestellt, dass es nichts wert ist.
Lasst uns daher auf der Lauer liegen und lauern auf den Geraden, weil er nicht für unsere Art ist, und er steht im Gegensatz zu unseren Taten, und er macht uns Vorwürfe wegen unserer Übertretungen des Gesetzes und er protestiert gegen die Sünden unserer Art zu leben.
Er rühmt sich, dass er das Wissen von Gott hat, und nennt sich selbst einen Sohn Gottes.
Er wird zu einer Zensur unserer Gedanken.
Es ist schwer für uns, ihn auch nur anzuschauen: sein Leben ist nicht wie das anderer Männer, und seine Wege sind sehr unterschiedlich.
Wir sind geschätzt von ihm als Falschmünzer, und er weicht von unseren Wegen der Unsauberkeit ab, und er bevorzugt das letzte Ende des Gerechten und rühmt, dass er Gott als seinen Vater hat.
Lasst uns dann sehen, ob seine Worte wahr sind, und lasst uns prüfen, was mit ihm geschieht, und wir werden wissen, was sein Ende sein wird.
Denn wenn er ist ein wahrer Sohn Gottes, wird Er ihn verteidigen, und wird ihn aus den Händen seiner Feinde befreien.
Lasst uns ihn prüfen mit Ausschreitungen und Folterungen, dass wir seine Sanftmut kennen lernen, und versuchen seine Geduld.
Lasst uns ihn verurteilen zu einem schändlichen Tod: denn es wird ihm ja nach seinen eigenen Worten Hilfe zuteil.
Dies waren die Dinge, die sie dachten, und wurden getäuscht: denn ihre eigene Bosheit hat sie verblendet.
Und sie wussten nichts von den Geheimnissen Gottes, noch hofften sie auf Lohn der Gerechtigkeit, noch schätzten sie die Ehre der heiligen Seelen.
Denn Gott schuf den Menschen unverderblich, und als das Bild nach seinem Gleichnis machte er ihn.
Aber durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt:
Und sie folgen ihm, die von seiner Partei sind.
DRITTES KAPITEL
Aber die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und die Qual des Todes kann sie nicht berühren.
In den Augen des Unklugen schienen sie zu sterben: und ihr Abschied schien ein Elend zu sein:
Und sie sind nun weg von uns, denn völlige Zerstörung traf sie: aber sie sind im Frieden.
Und obwohl in den Augen der Menschen sie Qualen litten, ist ihre Hoffnung voll Unsterblichkeit.
Bedrängten sie ein paar Dinge, in vielen Dingen werden sie auch belohnt werden: denn Gott hat sie geprüft und fand sie seiner würdig.
Wie Gold im Schmelzofen hat er sie geprüft, und als Opfer eines Holocaust hat Er sie erhalten und angenommen.
Der Gerechte wird leuchten und wird hin und her wie Funken überm Stoppelfeld eilen.
Sie dürfen beurteilen Nationen und herrschen über die Menschen und ihr Herr ist König ewiglich.
Sie sollen Vertrauen in ihn haben und sollen die Wahrheit verstehen, und sie, die treu in der Liebe sind, werden in ihm ruhen: denn Gnade und Frieden sind für seine Auserwählten.
Aber die Gottlosen werden nach ihren eigenen Werken bestraft werden: Wer sind die, die den geraden Weg vernachlässigt haben und haben sich gegen den Herrn empört?
Denn der, der verachtet SOPHIA und Disziplin, ist unglücklich: und ihre Hoffnung ist vergeblich, und ihre Arbeit ohne Frucht, und ihre Werke unergiebig.
Ihre Frauen sind dumm und ihre Kinder böse.
Ihre Nachkommen sind verflucht, aber glücklich ist der Unfruchtbare und Unbefleckte, der nicht sein Bett mit Sünde befleckt hat, er wird Frucht ernten in der Visitation der heiligen Seelen.
Und der Eunuch, der nicht bearbeitete Schuld mit seinen Händen, noch dachte böse Dinge gegen Gott, sondern bewahrte das kostbare Geschenk des Glaubens, dem wird gegeben werden eine sehr akzeptable Menge in dem Tempel Gottes.
Denn die Frucht der guten Arbeit ist herrlich, und die Wurzel SOPHIAS hört niemals auf.
Aber die Kinder der Ehebrecher kommen nicht bis zur Perfektion, und der Samen des rechtswidrigen Bettes soll ausgemerzt werden.
Und wenn sie lange leben, werden sie doch nichts gelten, und ihr letztes Alter ist ohne Ehre.
Und wenn sie schnell sterben, so werden sie keine Hoffnung haben, noch Worte des Trostes hören in den Tagen der Prüfung.
Denn schrecklich ist das Ende eines bösen Lebenslaufes.
VIERTES KAPITEL
Wie schön ist die keusche Generation mit Ruhm: denn das Gedächtnis von ihnen ist unsterblich: weil die Tugend bei Gott und bei den Menschen bekannt ist.
Wenn sie vorhanden ist, imitieren sie sie, und sie suchen sie, wenn sie sich zurückgezogen hat, und sie triumphiert gekrönt für immer und gewinnt die Belohnung für die Unbeflecktheit inmitten der Konflikte.
Aber die multiplizierte Brut des Bösen wird nicht gedeihen, und der Bastard hat keine tiefe Wurzel, noch eine festes Fundament.
Und wenn sie in den Zweigen für eine Zeit gedeihen, kaum stehen sie, schon werden sie vom Wind erschüttert, und durch die Kraft der Winde werden sie ausgemerzt.
Denn die Zweige sind nicht perfekt, die gebrochen werden, und ihre Früchte sind unergiebig und sauer zu essen und geeignet zu nichts.
Denn die Kinder, die von rechtswidrigen Betten geboren sind, sind Zeugen für die Bosheit ihrer Eltern bei deren Untersuchung.
Aber der Gerechte, wenn er mit dem Tod verschwindet, wird in der Ruhe sein.
Denn ein ehrwürdiges Alter ist nicht so, dass die lange Zeit gezählt wird durch die Anzahl der Jahre: aber das Verständnis des Menschen ist das wahre graue Haar.
Und ein makelloses Leben ist das rechte Alter.
Er gefiel Gott und wurde geliebt, und da er sein Leben unter den Sündern führen musste, wurde er hinweggenommen.
Er wurde hinweggenommen, damit die Bosheit sein Verständnis nicht verändere, oder die Täuschung seine Seele betöre.
Denn die bezaubernde Eitelkeit verdunkelt gute Seelen, und die Wanderungen der Begierde überwinden den unschuldigen Geist.
Zur Vollendung gelangt in kurzer Zeit, erfüllte er eine lange Zeit.
Denn seine Seele hat Gott gefallen, darum eilte Er, um ihn hinwegzubringen aus der Mitte der Sünden: aber die Leute sehen das, und verstehen es nicht, noch lagen solche Dinge in ihren Herzen:
Dass die Gnade Gottes und seine Barmherzigkeit ist mit seinen Heiligen, und was er tut in Bezug auf seine Auserwählten.
Aber das ist so, dass der gerechte Tote verdammt die Gottlosen, die leben, und die Jugend, die bald beendet war, verdammt die lange Lebensdauer der Ungerechten.
Denn sie werden sehen das Ende des weisen Mannes, und es ist nicht zu verstehen, was Gott für ihn entworfen hat, und warum der Herr ihn in Sicherheit gebracht hat.
Sie werden ihn sehen, und werden ihn verachten: aber der Herr lacht sie aus und verspottet sie.
Und sie werden danach ohne Ehre fallen, und ihr Vorwurf wird unter den Toten für immer sein: denn sie werden platzen, aufgeblasen und sprachlos, und es werden ihre Grundfesten erschüttert, und sie werden völlig verwüstet sein: sie werden in Trauer sein, und ihr Gedächtnis wird umkommen.
Sie werden voller Angst sein bei dem Gedanken, ihren Sünden zu begegnen, und ihre Missetaten werden sich gegen sie stellen, sie zu verurteilen.
FÜNFTES KAPITEL
Dann wird der Einfache stehen mit großer Konstanz gegen diejenigen, die ihn heimgesucht haben, und ihm seine Arbeit übelgenommen haben.
Diese sehen es, sie werden von schrecklicher Angst geplagt werden, und werden über die Plötzlichkeit seiner unerwarteten Rettung erstaunt sein,
Sagen sich selbst: Es ist zu bereuen, und stöhnen aus Angst des Geistes: Dieser ist es, den wir verspottet haben, und der uns gut war für einen Vorwurf.
Wir Narren schätzten sein Leben als Wahnsinn ein, und sein Ende sahen wir als ohne Ehre an.
Siehe, wie er unter die Kinder Gottes gezählt wird, und sein Schicksal ist unter den Heiligen.
Deshalb sind wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt, und das Licht der Gerechtigkeit hat nicht geglänzt für uns, und die Sonne der Erkenntnis ist nicht aufgegangen über uns.
Wir ermüdeten auf dem Weg der Ungerechtigkeit und der Zerstörung, und sind auf harten Wegen gegangen, aber den Weg des Herrn haben wir nicht gekannt.
Was hat der Stolz uns nun für einen Profit gebracht? Oder welchen Vorteil hat die Prahlerei des Reichtums uns gebracht?
All diese Dinge sind weg, wie ein Schatten vergangen, und wie ein Beitrag, der vergeht,
Und wie ein Schiff, dass fährt durch die Wellen: wenn es weg ist, kann die Spur nicht gefunden werden, noch der Weg seines Kiels in den Gewässern:
Oder wie wenn ein Vogel fliegt durch die Luft, nach der Passage kann keine Spur gefunden werden, sondern nur der Klang der Flügel schlägt die leichte Brise, und sie pfeilen hindurch mit der Kraft ihrer Flucht: sie bewegen ihre Flügel, und durchströmen die Luft, und es gibt keine Markierung später von ihrem Weg:
Oder wie wenn ein Pfeil auf eine Zielscheibe geschossen wird, die geteilte Luft schnell kommt wieder zusammen, so dass der Durchgang davon nicht bekannt ist:
So sind wir auch geboren worden, hörten unverzüglich auf zu sein: und konnten keine Spuren der Tugend zeigen: aber haben uns selbst in unserer Schlechtigkeit verbraucht.
Solche Dinge wie diese die Sünder sagen in der Hölle:
Denn die Hoffnung der Gottlosen ist wie Staub, der mit dem Wind weggeblasen wird, und als wie ein dünner Schaum, der durch den Sturm verteilt wird: und wie Rauch, der vom Wind zerstreut wird, und wie die Erinnerung an den Gast eines Tages, der weg geht.
Der Gerechte aber wird für immer leben und sein Lohn ist beim Herrn, und seine Pflege wird vom Höchsten sein.
Deshalb erhalten sie ein Reich der Herrlichkeit, und eine Krone der Schönheit in der Hand des Herrn: denn mit seiner rechten Hand wird er sie bedecken, und mit seinem heiligen Arm wird er sie verteidigen.
Und seinen Eifer nimmt er als Rüstung, und er wird die Kreatur zur Rache an seinen Feinden wappnen.
Er zieht Gerechtigkeit an wie einen Panzer, und nimmt wahres Urteil als Helm:
Er wird Heiligkeit als einen unbesiegbaren Schild nehmen:
Und er schärft seinen schweren Zorn zum Speer, und die ganze Welt soll mit ihm gegen die Narren kämpfen.
Dann werden Wellen des Blitzes direkt aus den Wolken schießen, wie von einem Bogen gut gespannt, so werden sie erschossen werden, und der Pfeil wird ins Ziel treffen.
Und dicker Hagel wird auf sie aus steinhartem Zorn geworfen werden: Das Wasser des Meeres wird gegen sie wüten, und die Flüsse werden zusammen laufen auf schreckliche Weise.
Ein mächtiger Wind wird sich gegen sie erheben, und ein Wirbelwind wird sie trennen, und ihre Freveltat wird die ganze Erde in eine Wüste verwandeln, und ihre Bosheit die Throne der Mächtigen stürzen.
SECHSTES KAPITEL
Weisheit ist besser als Stärke: und ein weiser Mann ist besser als ein starker Mann.
Hört also, ihr Könige, und versteht, lernt, ihr Richter der Enden der Erde.
Hört ihr, die ihr Regenten seid der Menschen, und das bitte ich euch im Namen der Nationen:
Denn Energie wird euch vom Herrn kommen, und Kraft wird euch gegeben vom Allerhöchsten, der wird prüfen eure Werke: und er beachtet eure Gedanken:
Da du wirst Minister deines Reiches, hast du nicht das Recht, zu beurteilen immer das Gesetz der Gerechtigkeit, noch gingest du nach dem Willen Gottes.
Schrecklich und schnell wird er dir erscheinen: denn eine sehr schwere Entscheidung wird es für dich, dass du Regent warst.
Doch dem, der gering ist, wird Gnade gewährt: aber der Mächtige wird mächtig gequält.
Denn Gott achtet nicht des Mannes Person, er wird nicht in Ehrfurcht vor jemandes Größe stehen: denn er hat die Kleinen und die Großen gemacht, und er kümmert sich um alle.
Aber eine größere Strafe ist bereit für die Mächtigen.
Für euch sind daher, o Könige, diese meine Worte, damit ihr SOPHIA kennen lernt, und nicht von ihr abfallt.
Denn die, die der Dinge Recht behalten, sind begründet, und die, die diese Dinge gelernt haben, werden finden, was zu antworten ist.
Begehre daher meine Worte, und liebe sie, und du sollst Weisung finden.
SOPHIA ist herrlich, und nie verwelkt sie, und ist leicht von denen, die sie lieben, zu sehen, und wird von denen, die sie suchen, gefunden.
Sie kommt ihnen zuvor, die sie begehren, so dass sie zum ersten Mal sich ihnen zeigt.
Wer aufwacht früh, um sie zu suchen, so braucht er nicht viel Arbeit, denn er sieht sie sitzen an seiner Tür, wo sie zu finden ist.
Nachzudenken daher über sie, ist ein vollkommenes Verständnis, und er, der da wacht wegen ihr, der findet sie schnell und sicher.
Denn sie geht umher und sucht, wer ihrer würdig ist, und sie zeigt sich ihnen fröhlich auf dem Weg und führt sie mit ihrer Vorsehung.
Denn der Anfang von ihr ist die wahre Lust an Disziplin.
Und die Pflege der Disziplin ist die Liebe: und die Liebe ist das Halten ihrer Gesetze: und das Halten ihrer Gesetze ist die feste Grundlage der Unvergänglichkeit:
Und Unvergänglichkeit bringt Nähe zu Gott.
Daher der Wunsch nach SOPHIA bringt uns in das ewige Reich.
Wenn denn eure Freude an Thronen und Zeptern ist, so liebt, ihr Könige der Menschen, SOPHIA, damit ihr für immer regieren könnt.
Liebt das Licht SOPHIAS, alle, die ihr tragt die Herrschaft über Völker.
Nun, wer SOPHIA ist, und was ihre Herkunft ist, werde ich erklären, und ich werde nicht vor euch die Geheimnisse Gottes verbergen, sondern sie suchen am Beginn ihrer Geburt, und bringen das Wissen von ihr, das Licht, und werde nicht übergehen die Wahrheit:
Noch werde ich mit stolzem Neid umgehen: Denn ein solcher Mann wird nicht teilhaftig SOPHIA.
Denn die Vielzahl der Weisen ist das Wohl der ganzen Welt: und ein weiser König ist die Bewahrung der Menschen.
Empfangt daher Einweisung durch meine Worte, und es soll profitabel sein für euch.
SIEBENTES KAPITEL
Ich selbst bin ein sterblicher Mensch, wie alle anderen, und der Sohn von dem, der zuerst von Erde gemacht wurde, und in der Gebärmutter meiner Mutter wurde ich gebildet, um Fleisch zu sein.
In der Zeit von zehn Monaten wurde ich im Blut verdichtet, aus dem Samen des Mannes, und aus der Freude des Beischlafs von Übereinstimmenden.
Und da ich geboren wurde, zog ich in die gemeinsame Luft ein, und fiel auf die Erde, wie alle gleichermaßen hergestellt werden, und die erste Stimme, die ich ausgesprochen habe, war ein Weinen, wie alle anderen tun.
Ich war in Windeln gepflegt mit großer Sorge.
Denn keiner der Könige hatte anderen Anfang der Geburt.
Denn alle Menschen haben Einen Eintritt ins Leben, und desgleichen Einen Ausgang.
Darum bat ich, und das Verständnis wurde mir gegeben, und ich rief Gott an, und der Geist SOPHIAS kam auf mich:
Und ich zog sie vor Königreichen und Thronen, und geschätzten Reichtum achtete ich nichts im Vergleich mit ihr.
Ich kann sie nicht einem Edelstein vergleichen: denn Gold, im Vergleich mit ihr, ist wie ein wenig Sand, und Silber, in Bezug auf sie, so wie Lehm geschätzt.
Ich liebte sie über die Gesundheit und die Schönheit, und wählte sie statt des Lichtes: ihr Licht kann nicht gelöscht werden.
Nun sind alle guten Dinge zu mir gekommen zusammen mit ihr und unzählige Reichtümer durch ihre Hände,
Und ich freute mich über all diese: denn SOPHIA ging vor mir, und ich wusste nicht, dass sie die MUTTER von allem war.
Die ich ohne Falsch gelernt, die will ich kommunizieren ohne Neid, und ihren Reichtum verberge ich nicht.
Denn sie ein unendlicher Schatz für Männer: welche, die sie verwenden, die Freunde Gottes werden, das ist das Lob für die Gaben der Disziplin.
Und Gott, der sie mir gegeben hat, lehrte mich von ihr sprechen und Gedanken würdig jener Gabe, die mir gegeben wurde, zu denken: denn er ist die Führung SOPHIAS, und der Direktor der Weisen:
Denn in seiner Hand sind wir und unsere Worte und alle Weisheit und das Wissen und das Können von Werken.
Denn er hat mir die wahre Erkenntnis der Dinge gegeben, als da sind: die Entstehung der ganzen Welt, und die Tugenden der Elemente gab er mir zu kennen,
Den Anfang und das Ende und die Mitte der Zeiten, die Veränderungen ihrer Bewegungen und den Wechsel der Jahreszeiten,
Die Revolutionen des Jahres, und die Ordnungen der Sterne,
Die Natur der Lebewesen, und die Wut der wilden Tiere, die Kraft der Winde und die Argumentationen von Männern, die Vielfalt der Pflanzen und die Kräfte der Wurzeln,
Und alle diese Dinge, wie sie versteckt sind und nicht vorhersehbar, habe ich gelernt: Denn SOPHIA, die die SCHÖPFERIN aller Dinge ist, hat es mich gelehrt.
Denn in ihr ist der Geist der Verständigung; heilig, einig, verteilt, subtil, eloquent, aktiv, unbefleckt, klar, süß, liebevoll, gut, schnell, ungehindert, wohltätig,
Sanft, freundlich, standhaft, sicher, fest, mächtig, die Aufsicht über alle Dinge, und sie enthält alle Geister: vernünftige, reine, subtile:
Denn SOPHIA ist aktiver als alle aktiven Dinge, und reicht überall hin wegen ihrer Reinheit.
Denn sie ist ein Hauch der Kraft Gottes, und eine reine Emmanation der Herrlichkeit des allmächtigen Gottes und somit kommt keine unreine Sache in sie.
Denn sie ist die Helligkeit des ewigen Lichtes und der unbefleckte Spiegel der Majestät Gottes, und das Bild seiner Güte.
Und da, die sie Eine ist, kann sie alles tun: und sie bleibt doch immer die Gleiche, sie erneuert alle Dinge und begibt sich in heilige Seelen, macht sie zur Freunden Gottes und Propheten.
Denn Gott liebt niemanden, als allein den, der wohnt bei SOPHIA.
Denn sie ist schöner als die Sonne, und vor allem als die Ordnung der Sterne: mit dem Licht verglichen, wird sie als besser erfunden.
Denn nach diesem kommt die Nacht, aber kein Übel überwindet SOPHIA.
ACHTES KAPITEL
Sie reicht von einem Ende mächtig zum anderen, und ordnet alle Dinge süß.
SIE HAB ICH GELIEBT UND HABE SIE GESUCHT SEIT MEINER JUGEND UND GEWÜNSCHT, SIE ZU MEINER FRAU ZU NEHMEN UND ICH WURDE EIN LIEBHABER IHRER SCHÖNHEIT!
Sie verherrlicht ihren Adel, indem sie verwandt ist mit Gott: ja, der Herr aller Dinge hat sie geliebt!
Denn sie ist es, die lehrt das Wissen von Gott und ist die Verwalterin seiner Werke.
Und wenn Reichtum im Leben erwünscht ist, wer ist reicher als SOPHIA, die alle Dinge macht?
Und wenn ein Sinn erwünscht ist, eine Arbeit zu tun: Wer ist eine kunstvollere Arbeiterin, als sie, die alle Dinge schuf, die sind?
Und wenn ein Mensch liebt die Gerechtigkeit: ihr Werk sind die Tugenden: denn sie lehrt Mäßigung und Klugheit und Gerechtigkeit und Tapferkeit, und solche Dinge sind den Menschen rentabel im Leben, wenn man sie haben kann.
Und wenn ein Mann den Wunsch hat nach großem Wissen: Sie kennt die Vergangenheit und richtet die Dinge, die kommen: sie kennt die Spitzfindigkeiten von Reden, und die Lösungen von Argumenten: sie kennt Zeichen und Wunder, bevor sie durchgeführt werden, und die Ereignisse der Zeiten und Äone.
Ich gedachte daher, sie zu mir zu nehmen, dass sie mit mir lebe: zu wissen, dass sie mir von ihren guten Dingen erzählt, und ein Trost in meinen Sorgen und meiner Trauer.
Um ihretwillen werde ich Ruhm unter der Menge und Ehre bei den Alten haben, obwohl ich jung bin:
Und ich werde schnell Urteile abgeben und werde in den Augen der Mächtigen zu bewundern sein, und die Gesichter der Fürsten werden mich fragen.
Sie werden auf mich warten, wenn ich meinen Frieden habe, und sie werden auf mich sehen, wenn ich spreche, und wenn ich viel rede, sie sollen dann ihre Hände auf den Mund legen.
Darüber hinaus werde ich durch ihr Mittel Unsterblichkeit erlangen: und werde hinter mir lassen eine ewige Erinnerung denen, die nach mir kommen.
Ich setze die Menschen in die richtige Reihenfolge: und Nationen unterliegen mir.
Ungenügende Könige, wenn sie von mir hören, haben Angst vor mir: unter der Menge werde ich für gut befunden, und tapfer im Kampf sein.
Wenn ich in mein Haus gehe, werde ich Ruhe haben mit ihr: denn ihr Gespräch hat keine Bitterkeit, noch ihre Werke Langeweile, sondern lauter Freude und Wonne.
Da ich bedachte diese Dinge bei mir, und bewegte sie in meinem Herzen, das ist, mit SOPHIA zusammen sein heißt, verbündet zu sein mit der Unsterblichkeit,
Und dass große Freude ihre Freundschaft bringt und unerschöpflicher Reichtum liegt in den Werken ihrer Hände, und in der Ausübung der Konferenz mit ihr liegt Weisheit, und Ruhm in der Kommunikation ihrer Worte: Ich ging umher und suchte, damit ich sie mir nehme.
Und ich war ein geistreiches Kind, und hatte eine gute Seele.
Und weil ich gut war, kam ich in einen makellosen Körper.
Und da ich wusste, dass ich konnte nicht anders Zufriedenheit finden, außer Gott gab sie mir, und das war auch Weisheit, zu wissen, wessen Gabe sie war, da ging ich zum Herrn und flehte ihn an und sprach aus ganzem Herzen:
NEUNTES KAPITEL
Gott meiner Väter und Herr des Erbarmens, der du alle Dinge mit deinem Wort geschaffen,
Und durch deine Weisheit hast bestellt den Menschen, dass er Herrschaft über die Kreatur ausübt, die von dir gemacht wurde,
Dass er die Welt in Güte und Gerechtigkeit bestellt und führt ein Leben in Gerechtigkeit mit einem aufrechten Herzen:
Gib mir SOPHIA, die sitzt auf deinem Thron, und verwirf mich nicht aus der Mitte deiner Kinder:
Denn ich bin dein Sklave, der Sohn deiner Magd, ein schwacher Mann, und von kurzer Zeit und verfehlte oft das Verständnis des Urteils und der Gesetze.
Denn wenn man perfekt sein will unter den Kindern der Menschen, aber wenn deine SOPHIA nicht mit ihm ist, so ist er als Nichts zu betrachten.
Du hast mich auserwählt, König deines Volkes zu sein, und ein Richter deiner Söhne und Töchter zu sein:
Und hast mir befohlen, einen Tempel auf deinem heiligen Berg zu bauen, und einen Altar in der Stadt in der Stätte deiner Wohnung, eine Ähnlichkeit deines heiligen Tabernakels, das du von Anfang an bereitet hast:
Und deine SOPHIA mit dir, die kennt deine Werke, die auch anwesend war, als du die Welt gemacht hast, und wusste, was angenehm war deinen Augen, und was recht war in deinen Geboten,
Sende du mir sie aus deinem heiligen Himmel, und vom Thron deiner Majestät, dass sie mit mir zusammen sein kann, und kann die Arbeit tun mit mir, damit ich weiß, was dir akzeptabel ist:
Denn sie kennt und versteht alle Dinge, so wird sie mich nüchtern führen in meinen Werken, und wird mich durch ihre Macht bewahren.
So sollen meine Werke dir akzeptabel sein, und ich werde dein Volk gerecht regieren, und würdig sein des Throns meines Vaters.
Denn wer unter den Menschen ist es, der den Ratschluss Gottes kennt? oder wer kann denken, was der Wille Gottes ist?
Denn die Gedanken der Sterblichen sind ängstlich, und unsere Ratschläge ungewiss.
Denn der vergängliche Körper ist eine Last auf der Seele, und die irdische Behausung presst den Geist, der meditiert über viele Dinge.
Und kaum haben wir vermutet richtig von den Dingen, die auf der Erde sind: und kaum mit viel Arbeit finden wir die Dinge, die vor uns liegen. Aber die Dinge, die im Himmel sind, wird die Suche erfolgreich sein?
Und wer soll kennen deine Gedanken, wenn du nicht SOPHIA gibst und sendest deinen Heiligen Geist von oben:
Und so sind die Möglichkeiten, dass sie von denen, die auf Erden sind, korrigiert werden können, und Männer können die Dinge, die dir gefallen, lernen.
Denn durch SOPHIA sind sie gerettet worden, die dich erfreuen, o Herr, von Anfang an.
ZEHNTES KAPITEL
Sie bewahrte ihn, der wurde zuerst von Gott, dem Vater der Welt, gebildet, als er allein geschaffen wurde,
Und sie brachte ihn aus seiner Sünde heraus, und gab ihm Macht, alle Dinge zu regeln.
Aber als der Ungerechte von ihr weg ging in seinem Zorn, starb er durch die Wut, womit er seinen Bruder ermordet hatte.
Denn die Ursache, wegen der das Wasser die Erde zerstörte, hat SOPHIA wieder geheilt, die geführt hat hindurch auf einem verächtlichen Holz.
Außerdem, als die Nationen sich verschworen hatten, um der Schlechtigkeit zuzustimmen, wusste sie das gerade, und bewahrte ihn ohne Schuld vor Gott, und erhielt ihn stark gegen das Mitgefühl mit seinem Knaben.
Sie schützte den gerechten Mann, der vor den Gottlosen geflohen war, die verloren gehen, als das Feuer kam herab auf Pentapolis:
Deren Land, zum Zeugnis ihrer Schlechtigkeit, öde ist, und raucht bis zum heutigen Tag, und die Bäume tragen Früchte, die nicht reifen, und eine stehende Salzsäule ist ein Denkmal der ungläubigen Seele.
Die zum Betrachten nicht Weisheit haben, sie glitten nicht nur in diesem, dass sie nicht guter Dinge waren, aber sie haben auch den Männern ein Denkmal ihrer Torheit hinterlassen, so dass in den Dingen, in denen sie gesündigt haben, sie konnten nicht so viel Lüge verbergen.
Aber SOPHIA hat vom Leid die, die auf ihre Teilnahme hoffen, bewahrt.
Sie führte ihn, als er vor seines Bruders Zorn floh, die richtigen Wege und zeigte ihm das Reich Gottes, und gab ihm das Wissen der heiligen Dinge, machte ihn ehrenvoll in seiner Arbeit, und er erreichte die Früchte seiner Arbeit.
Bei dem Betrug jener, die ihn überlistet haben, stand sie ihm bei und machte ihn ehrenhaft.
Sie schützte ihn vor seinen Feinden, und sie verteidigte ihn vor der Verführerin, und gab ihm einen starken Konflikt, den er zu überwinden hatte, und das Wissen, dass SOPHIA ist mächtiger als alle!
Sie verließ ihn nicht, als er verkauft wurde, sondern erlöste ihn von den Sündern: sie ging mit ihm in die Grube.
Und in Banden verließ sie ihn nicht, bis sie ihm das Zepter des Reiches und die Macht gegen diejenigen, die ihn unterdrückt hatten, gegeben, und zeigte ihn den Lügnern, die ihn beschuldigt hatten, und gab ihm die ewige Herrlichkeit.
Sie schützte die Menschen, und den untadeligen Samen, vor der Nation, die sie unterdrückt hatte.
Sie trat ein in die Seele des Dieners Gottes und stand ihm gegen schreckliche Könige bei mit Wundern und Zeichen.
Und sie gab ihnen den Lohn ihrer Arbeit, und führte sie auf wunderbare Weise: und sie war ihnen ein Schirm am Tag, und das Licht der Sterne in der Nacht:
Und sie brachte sie durch das Rote Meer, und trug sie über ein großes Wasser.
Aber ihre Feinde ertränkte sie im Meer, und in die Tiefe der Hölle warf sie sie. Deshalb nahmen die Gerechten einfach die Beute der Bösen.
Und sie haben deinem heiligen Namen, Herr, gesungen, und sie lobten einmütig deine siegreiche Hand.
Denn SOPHIA eröffnete den Mund der Stummen und machte die Zungen der Kinder beredt.
ELFTES KAPITEL
Sie machte ihre Handlungen erfolgreich durch einen heiligen Propheten.
Sie reisten unbeschwert durch die Wüste und stellten ihre Zelte an unzugänglichen Stellen auf.
Sie standen fest gegen ihre Feinde, bekämpften ihre Feinde.
Zu dir riefen sie, wenn sie durstig waren, und von der felsigen Klippe wurde ihnen Wasser gegeben, aus hartem Stein ein Heilmittel für ihren Durst.
Was also gedient hatte, um ihre Feinde zu bestrafen, kam ihnen in ihren Schwierigkeiten zugute.
Während ihre Feinde nur die immer fließende Quelle eines Flusses hatten, der von vermischtem Blut und Schlamm verschmutzt war,
Um sie für ihre Erlasse zur Kindestötung zu bestrafen, gabst du deinem Volk, gegen alle Hoffnung, Wasser in Hülle und Fülle,
Sobald du durch den Durst gezeigt hast, dass sie erlebten, wie schwer du deine Feinde bestraft hast.
Von ihren eigenen Prüfungen, die nur der Korrektur dienten, erkannten sie, wie ein wütender Spruch die Gottlosen quälte;
Denn du hast dein eigenes Volk geprüft, wie ein Vater es mahnt, aber die anderen, die du als ein erbarmungsloser König bestraft hast, hast du verurteilt,
Und ob fern oder nahe, waren sie gleichermaßen betroffen.
Denn eine doppelte Trauer hatte sie ergriffen und ein Stöhnen in der Erinnerung an die Vergangenheit;
Als sie erfuhren, dass die Strafen, die sie erhielten, für die anderen vorteilhaft waren, erkannten sie, dass es der Herr war,
Während für den Mann, den lange zuvor sie ausgesetzt und später spöttisch zurückgewiesen hatten, fühlten sie nur Bewunderung, als alles getan war, nachdem er einen Durst erlitten hatte, der so anders war als der der Gerechten.
Denn ihre törichten und bösen Vorstellungen, die sie in die Irre geführt hatten, um geistlose Reptilien und verächtliche Käfer anzubeten, schickten ihnen eine Horde von geistlosen Tieren, um sie zu bestrafen
Und sie zu lehren, dass der Agent der Sünde ist der Agent der Strafe.
Und deiner mächtigen Hand, die die Welt aus formloser Materie erschuf, fehlte es nicht an Mitteln, um eine Horde von Bären oder wilden Löwen auf sie zu hetzen
Oder unbekannte Tiere, neu erschaffen, voller Wut, atmend Feuer oder ausstoßend stinkenden Rauch oder blitzend furchtsame Funken aus ihren Augen,
Tiere, die nicht nur sie zerstören können, so wild, sondern sogar sie durch ihre schreckliche Erscheinung totschlagen können.
Aber ohne dieses, ein Atemzug könnte sie weggeblasen haben, verfolgt von der Gerechtigkeit, wirbelnd durch den Atem deiner Macht. Du hast aber alle Dinge nach Maß, Zahl und Gewicht bestimmt.
Denn deine große Macht ist immer in deiner Gnade, und wer kann der Macht deines Arms widerstehen?
Die ganze Welt, für dich, ist nicht mehr als ein Gleichgewicht, wie ein Tropfen Morgentau, der auf den Boden fällt.
Denn du bist barmherzig zu allem, denn du bist allmächtig, du übersiehst die Sünden der Menschen, damit sie bereuen können.
Ja, du liebst alles, was existiert, und nichts, was du gemacht hast, ekelt dich an, denn wenn du etwas gehasst hättest, hättest du es nicht geschaffen.
Und wie könnte ein Ding bestehen, hättest du es nicht gewollt? Oder wie könnte es bewahrt werden, wenn nicht von dir ins Dasein gerufen?
Nein, du machst alles, denn alles ist dein, Herr, Liebhaber des Lebens!
ZWÖLFTES KAPITEL
Denn dein unvergänglicher Geist ist in allem!
Und so, allmählich, korrigierst du diejenigen, die dich beleidigen; du ermahnst und erinnerst sie, wie sie gesündigt haben, damit sie sich dem Bösen entziehen und auf dich vertrauen, Herr.
Die alten Bewohner deines heiligen Landes,
Du hasstest sie für ihre abscheulichen Praktiken, ihre Taten der Zauberei und unheiligen Riten.
Die rücksichtslosen Mörder von Kindern, die Fresser der Eingeweide des menschlichen Fleisches und des Blutes an den Festen, die Eingeweihten der geheimen Bruderschaften,
Die mörderischen Eltern der wehrlosen Wesen, du hast bestimmt, sie durch die Hände meiner Vorfahren zu zerstören,
Dass dieses Land, das dir lieber war als ein anderes, eine würdige Kolonie der Kinder Gottes werden könnte.
Dennoch, da diese menschlich waren, behandeltest du sie nachsichtig und schicktest Hornissen als Vorläufer deiner Armee, um sie nach und nach auszurotten.
Nicht, dass du nicht in der Lage warst, die Gottlosen in der Schlacht zu stellen oder sie sofort durch wilde Tiere oder ein hartes Wort zu zerstören;
Aber, indem du deine Sprüche allmählich ausführst, hast du ihnen eine Chance gegeben, Buße zu tun, obwohl du wusstest, dass sie von Natur aus böse waren,
Und in ihrer Schlechtigkeit fixiert; denn sie waren von Anfang an eine böse Rasse. Es war auch nicht aus Furcht vor irgendjemand, dass du ihre Sünden ungestraft lassen würdest.
Denn wer ist da zu fragen: Was hast du getan? Oder wer ist da, um mit deinem Spruch nicht einverstanden zu sein? Wer soll dich beschuldigen, Nationen zu zerstören, die du erschaffen hast? Wer konfrontiere dich, dass du die Bösen versuchtest?
Denn es gibt keinen Gott außer dir, der sich um jeden kümmert, dem du zu beweisen hättest, dass deine Urteile gerecht sind.
Nicht kann ein König oder Despot dich wegen derer, die du bestraft hast, herausfordern.
Denn du bist gerecht, du beherrschst das Universum gerecht und hältst es für unvereinbar mit deiner Macht, jemanden zu verurteilen, der es nicht verdient hat, bestraft zu werden.
Denn deine Kraft ist die Grundlage deiner rettenden Gerechtigkeit, und deine Souveränität über alle macht dich allen gegenüber nachsichtig.
Du zeigst deine Kraft, wenn die Leute nicht an deine absolute Macht glauben, und du verwandelst jede Unverschämtheit in denen, die dich kennen.
Aber du, du kontrollierst deine Kraft, bist mild im Urteil und regierst uns mit großer Nachsicht, denn du musst nur den Willen haben, und deine Macht ist da.
Wenn du so handelst, hast du dein Volk gelehrt, dass der Gerechte freundlich zu seinen Mitmenschen sein muss, und du hast deinen Kindern die gute Hoffnung gegeben, dass du nach den Sünden Reue geben wirst.
Denn wenn du mit solcher Sorgfalt und Nachsicht die Feinde deiner Kinder bestraft hast, obwohl sie zum Tode verurteilt waren und ihnen Zeit und Ort gegeben wurden, um ihre Bosheit loszuwerden,
Mit welcher genauen Aufmerksamkeit hast du deine Kinder nicht beurteilt, deren Vorfahren durch Eide und Bündnisse du so großzügige Versprechen gemacht hast?
So belehre uns, wenn du unsere Feinde in Maßen bestrafst, dass wir über deine Freundlichkeit nachdenken sollten, wenn wir urteilen, und wenn wir gerichtet werden, sollten wir nach deiner Gnade suchen.
Und darum wurden Menschen, die ein törichtes und böses Leben führen, von dir mit ihren eigenen Gräueln gefoltert;
Denn sie hatten sich zu weit auf den Wegen des Irrtums verirrt, indem sie die dümmsten und verabscheuungswürdigsten Tiere für die Götter hielten und sich wie törichte kleine Kinder täuschen ließen.
Also, für Kinder ohne Sinn, gabst du ihnen einen Spruch, der Narren aus ihnen macht.
Diejenigen, die nicht vor einer spöttischen Zurechtweisung die Warnung ablehnen wollten, übten bald einen Gottesdienst, der Gottes würdig war.
Die Geschöpfe, die sie leiden ließen und gegen die sie protestierten, jene Geschöpfe, die sie für Götter angenommen hatten und durch die sie bestraft wurden, sahen sie in ihrem wahren Licht; und die ihn bis dahin abgelehnt hatten, erkannten sie, der war der wahrer Gott. Und darum fiel die endgültige Verdammnis auf sie.
DREIZEHNTES KAPITEL
Ja, natürlich blöd sind alle, die sich Gottes nicht bewusst sind und die aus guten Dingen nicht in der Lage gewesen sind, ihn zu entdecken, wer er ist, oder durch das Studium der Werke den Künstler nicht erkannt haben.
Feuer aber oder Wind oder die schnelle Luft, die Sphäre der Sterne, das ungestüme Wasser, die Lichter des Himmels, sind das, was sie gehalten haben für Götter, die die Welt regieren.
Wenn sie von ihrer Schönheit bezaubert sind, haben sie diese für Götter angenommen, lasse sie wissen, wieviel der Meister von ihnen sie auszeichnet, da er die Quelle der Schönheit ist, die sie erschuf.
Und wenn sie von ihrer Kraft und Energie beeindruckt sind, so lasse man daraus ableiten, wie viel mächtiger der ist, der sie gebildet hat,
Da durch die Größe und die Schönheit der Geschöpfe können wir, analog, ihren Autor betrachten.
Kleine Schuld aber haftet ihnen an, denn vielleicht gehen sie nur auf die Suche nach Gott und ihr Eifer ist es, ihn zu finden;
Vertraut mit seinen Werken, sie untersuchen sie und fallen als Opfer von Erscheinungen, da sie sehen so viel Schönheit.
Aber auch so haben sie keine Entschuldigung:
Wenn sie in der Lage sind, genügend Wissen zu erwerben, um die Welt untersuchen zu können, wie sind sie dann so langsam gewesen, um ihren Meister zu finden?
Und erbärmlich sind sie, mit ihren Hoffnungen auf tote Dinge, die den Titel der Götter menschlichen Artefakten, Gold oder Silber gegeben haben, geschickt gearbeitet, Figuren von Tieren oder nutzlosem Stein, von einer Hand vor langer Zeit geschnitzt.
Nimm einen Holzfäller. Er fällt einen passenden Baum, schält die Rinde ganz gut ab, und dann mit bewundernswerter Geschicklichkeit macht er das Holz zu einem im täglichen Leben nützlichen Gegenstand.
Die Splitter, die von seiner Arbeit übrig geblieben sind, benutzt er, um sein Essen zu kochen, dann isst er seine Speise.
Es ist noch ein bisschen übrig geblieben, ein knorriger und geknoteter Stumpf: er nimmt ihn und schlägt ihn mit der Konzentration seiner Freizeitstunden, er formt ihn mit der Erfahrung, er gibt ihm eine menschliche Gestalt,
Oder vielleicht macht er ihn zu einem gewaltigen Tier, beschmiert es mit Ocker, malt seine Oberfläche rot, beschichtet all seine Verunstaltungen.
Er macht dann ein würdiges Zuhause, lässt es in die Wand ein, fixiert es mit einer eisernen Klammer.
So stellt er sicher, dass es nicht fallen wird, wohl bewusst, dass es sich nicht helfen kann, da es nur ein Bild ist und ihm geholfen werden muss.
Und wenn er aber um seine Güter beten will, um seine Ehe, um seine Kinder, so errötet er nicht, um dieses leblose Ding zu betrachten, um die Gesundheit ruft er an, was selbst schwach ist,
Um das Leben plädiert er bei dem, was tot ist, um Hilfe bettelt er beim Unerfahrenen, für eine Reise betet er zu dem, was kann nicht einmal seine Füße bewegen kann,
Um Profit, ein Unternehmen und Erfolg bei der Verfolgung seines Handwerks fragt er um Geschick etwas, dessen Hände haben keine Geschick für was auch immer.
VIERZEHNTES KAPITEL
Oder jemand anderes, mit dem Schiff, um die wilden Wellen zu überqueren, ruft laut ein Stück Holz an auf dem Schiff, das ihn trägt.
Einverstanden ist das Schiff als das Produkt eines Verlangens nach Gewinn, sein Bau verkörpert die Weisheit des Schiffbruchs;
Aber deine Vorsehung, Vater, ist es, was es lenkt, du hast einen Weg durch das Meer und einen sicheren Weg über die Wellen eröffnet,
Das zeigt, dass du retten kannst, was auch immer passiert, so dass auch ohne Erfahrung jemand zum Meer gehen kann.
Es ist nicht dein Wille, dass die Werke deiner Weisheit steril sein sollten, so dass die Leute ihr Leben dem kleinsten Holzstück anvertrauen, die Wellen auf einem Floß kreuzen und doch sicher und gesund bleiben.
Darum, als die stolzen Riesen am Anfang waren, die Hoffnung der Welt ist auf ein Floß geflüchtet und von deiner Hand gelenkt worden, da bewahrte sie den Samen einer neuen Generation für die kommenden Zeiten.
Denn gesegnet ist das Holz, das der Ursache der Gerechtigkeit dient,
Aber verflucht ist das künstliche Idol, ja, es und sein Schöpfer, er, weil er es geschaffen hat, und es, weil es, obwohl verderblich, Gott genannt wurde.
Denn Gott hält die Gottlosen und ihre Gottlosigkeit in gleichem Hass;
Arbeit und Arbeiter werden gleichermaßen bestraft.
Darum werden auch die Götzen der Völker eine Heimsuchung haben, denn in Gottes Schöpfung sind sie zum Gräuel geworden, ein Skandal für die menschlichen Seelen, eine Schlinge für die Füße der Toren.
Die Idee, Idole zu machen, war der Ursprung der Hurerei, ihre Entdeckung korrumpierte das Leben.
Sie gab es nicht am Anfang, sie werden nicht ewig existieren;
Die menschliche Eitelkeit brachte sie in die Welt, und ein schnelles Ende ist daher für sie reserviert.
Ein Vater, der von unzeitgemäßer Trauer geplagt war, hat ein Bild von seinem Kind, so bald hinweg genommen, gemacht, und jetzt zahlt er dem göttliche Ehren, was gestern nur eine Leiche war, übergibt ihm Mysterien und Zeremonien des Volkes;
Die Zeit vergeht, die Gewohnheit härtet und wird als Gesetz beobachtet.
Herrscher waren diejenigen, die befahlen, dass Statuen angebetet werden sollten: Menschen, die sie nicht persönlich ehren konnten, weil sie zu weit weg lebten, hatten ein Porträt von ihrem fernen Gesicht gegeben, um ein Bild zu haben, das sie vom König sehen konnten, den sie geehrt haben; bedeutend durch diesen Eifer, dem Fehlenden zu schmeicheln, als ob er anwesend wäre.
Auch Leute, die ihn nicht kennen, wurden angeregt, seinen Kult durch die Begeisterung des Künstlers zu verbreiten;
Denn die letzteren, die zweifellos dem Obersten zu gefallen wünschten, alle seine Fähigkeiten übten sie aus, um die Wirklichkeit zu übertreffen,
Und die Menge, angezogen von der Schönheit der Arbeit, verwechselte mit einem Gott jemand, den sie vor kurzem als Mensch geehrt hatten.
Und dies wurde eine Schlinge für das Leben, dass die Leute, ob durch das Unglück oder die Tyrannei versklavt, den unaussprechlichen Namen auf Stöcke und Steine geschrieben haben.
Es ist aber nicht genug für sie, solchen Irrglauben über Gott zu haben; denn sie leben in dem heftigen Krieg der Unwissenheit, sie nennen diese schrecklichen Übel auch noch Frieden.
Mit ihren kindermordenden Riten, ihren okkulten Geheimnissen und ihren rasenden Orgien mit außergewöhnlichen Bräuchen
Sie behalten keine Reinheit mehr in ihrem Leben oder in ihren Ehen, eine tückische Ermordung eines anderen verüben sie oder verletzen durch Ehebruch.
Überall eine Welt von Blut und Mord, Diebstahl und Betrug, Korruption, Verrat, Aufruhr, Meineid,
Störung der menschenwürdigen Menschen, Vergesslichkeit der Gefälligkeiten, Verschmutzung der Seelen, Sünden gegen die Natur, Unordnung in der Ehe, Ehebruch und Ausschweifung.
Denn die Verehrung der Götzen ohne Namen ist der Anfang, die Ursache und das Ende jedes Bösen.
Denn diese Leute tragen ihre Fröhlichkeit bis zur Raserei, oder sie weissagen, was nicht wahr ist, oder sie leben böse Leben, oder sie verdammen sich ohne Zögern;
Denn sie vertrauen auf leblose Götzen, die ihnen nicht helfen, ihre falschen Eide können ihnen schaden.
Aber sie werden mit Recht für dieses doppelte Verbrechen bestraft; für die Verschlechterung des Gottesbegriffs durch die Einhaltung der Götzenkulte; und weil sie sich in Verachtung für das Heilige selbst verletzen.
Denn es ist nicht die Macht der Dinge, bei denen sie schwören, aber die Strafe für die Sünder ist reserviert, die immer den Vergehen der bösen Menschen folgt.
FÜNFZEHNTES KAPITEL
Aber du, unser Gott, bist gütig und wahr, langsam zum Zorn und regierst das Universum mit Barmherzigkeit.
Auch wenn wir sündigen, sind wir dein, da wir deine Macht anerkennen, aber wir werden nicht sündigen, weil wir wissen, wie wir geliebt sind.
Zu wissen, dass du in der Tat die perfekte Tugend bist und deine Macht zu kennen, ist die Wurzel der Unsterblichkeit.
Wir sind nicht durch Erfindungen von falsch angewandter menschlicher Geschicklichkeit oder durch die sterile Arbeit der Maler, durch Figuren, die mit verschiedenen Farben bemalt sind, getäuscht,
Der Anblick dessen, wonach sich die Dummköpfe sehnen, die sich nach der leblosen Gestalt eines nicht atmienden Bildes sehnten
Liebhaber des Bösen sind sie und würdig solcher Hoffnungen sind diejenigen, die sie machen, diejenigen, die sie begehren, und diejenigen, die sie anbeten.
Nimm einen Töpfer, jetzt, mühsam bearbeiten sie die weiche Erde, gestalten jedes Objekt, es für uns zu verwenden. Aus dem selben Ton heraus modelliert er Dinge, die für einen edlen Gebrauch bestimmt sind, und die für einen gegensätzlichen Zweck, alles gleichermaßen, aber welche von diesen beiden Verwendungen jedes Ding hat, ist für den Töpfer selbst zu entscheiden.
Dann schlecht verbrachte Anstrengung, aus demselben Lehm modelliert er einen vergeblichen Gott, obwohl er vor kurzem aus der Erde selbst gemacht wurde und kurz darauf zu ihr zurückkehrt, woraus er genommen wurde, wenn er gebeten wird, die Seele zurückzugeben, die war ihm nur geliehen.
Trotzdem macht er sich keine Sorgen um zu sterben oder über die Kürze seines Lebens, sondern strebt danach, die Goldschmiede und Silberschmiede zu übertreffen, die Bronzearbeiter zu imitieren, und ist stolz darauf, Fälschungen zu modellieren.
Asche sein Herz; leichter als die Erde seine Hoffnung; elender als Lehm sein Leben!
Denn er hat den Einen, der ihn modelliert hat, falsch betrachtet, der eine aktive Seele in ihn hinein gegossen und einen lebendigen Geist inspiriert hat.
Was ist mehr, er schaut auf dieses unser Leben als eine Art Spiel, und unsere Zeit hier sieht er an wie ein hübsches, billiges Schnäppchen. Aber das bedeutet, sagt er, ein Mann muss leben.
Er, mehr als jeder andere, weiß, dass er sündigt, der aus einem erdigen Zeug beides, brüchige Töpfe und Götzen, macht.
Aber die meist Törichten, noch erbärmlicher als die Seele eines kleinen Kindes, sind die Feinde, die einmal den Tyrannen mit deinem Volk gespielt haben
Und haben alle Götzen der Heiden für Götter angenommen; diese können weder ihre Augen für das Sehen noch ihre Nasenlöcher zum Atmen der Luft noch ihre Ohren zum Hören noch die Finger ihrer Hände für die Handhabung und ihre Füße zum Wandern verwenden.
Sie sind gemacht worden, siehe, von einem Menschen, modelliert von einem Wesen, dessen eigener Atem nur geliehen ist. Kein Mensch kann einen Gott modellieren, dass er auch nur dem Menschen ähnelt;
Dem Tod unterworfen, seine gottlosen Hände können nur etwas Toten produzieren. Er selbst ist wertvoller als die Dinge, die er anbetet; er wird wenigstens gelebt haben, aber jene niemals.
Und sie verehren auch die abscheulichsten Tiere, schlimmer als der Rest in ihrem hohen Grad der Dummheit,
Tiere ohne eine Spur von Schönheit, wenn das überhaupt, was bei Tieren ist, attraktiv sein kann, und von Gottes Lob und Segen ausgeschlossen.
SECHZEHNTES KAPITEL
So wurden sie von ähnlichen Kreaturen geplagt und von Schwärmen von Ungeziefer geplagt.
Im Gegensatz zu dieser Strafe hast du deinen Leuten eine Freundlichkeit erwiesen und, um ihren scharfen Appetit zu befriedigen, Wachteln gesandt, eine üppige Rarität, für sie zu essen.
So wurden die Ägypter bei dem widerwärtigen Anblick der Kreaturen, die gegen sie geschickt wurden, gefunden, dass sie, obwohl sie nach Nahrung sich sehnten, ihren natürlichen Appetit verloren hatten; während deine eigenen Leute nach einer kurzen Entbehrung eine seltene Freude für ihren Teil haben sollten.
Unvermeidlich, dass unerbittliche Wünsche auf die ehemaligen Unterdrücker kommen sollten; genug für deine Leute zu zeigen, wie ihre Feinde gefoltert wurden.
Auch wenn die ängstliche Wut der wilden Tiere sie überholte und sie von den Bissen der sich windenden Schlangen umkamen, ging deine Vergeltung nicht bis ans Ende.
Die Bedrängnis schlug sie kurz vor der Warnung, und sie hatten ein rettendes Zeichen, um sie an das Gebot deines Gesetzes zu erinnern,
Denn wer sich ihm zugewandt hat, wurde gerettet, nicht von dem, was er sah, sondern von dir, dem Erretter von allen.
Und auf diese Weise hast du unseren Feinden bewiesen, dass du derjenige bist, der von jedem Bösen abhält;
Für sie die Bisse von Heuschrecken und Fliegen erwiesen sich als tödlich, und kein Heilmittel konnte gefunden werden, um ihr Leben zu retten, da sie es verdienten, von solchen Kreaturen bestraft zu werden.
Aber deine Kinder, nicht einmal die Reißzähne von giftigen Schlangen konnten sie herabbringen; denn deine Gnade kam ihnen zu Hilfe und heilte sie.
Ein Stachel - wie schnell geheilt! - um sie an deine Aussprüche zu erinnern, anstatt dass sie, indem sie in tiefe Vergesslichkeit versinken, von deiner Freundlichkeit abgeschnitten werden sollten.
Kein Kraut, kein Umschlag heilte sie, aber dein alles heilende Wort, Herr.
Ja, du bist derjenige mit Macht über Leben und Tod und bringst die Toren in den Hades und wieder hinauf.
Ein Mensch, der aus Bösartigkeit kommt, kann töten, kann aber den verstorbenen Geist nicht zurückbringen oder die Seele befreien, die der Hades einmal erhalten hat.
Es ist nicht möglich, deiner Hand zu entkommen.
Die Gottlosen, die dich nicht anerkennen wollten, wurden von der Kraft deines Armes gepeitscht, von keinem gewöhnlichen Regen, Hagel und unerbittlichen Regenfällen verfolgt und durch Feuer verzehrt.
Noch schöner, im Wasser, das alles löscht, das Feuer wütete härter als je zuvor; denn die Elemente kämpfen für die Gerechten.
In einem Augenblick starb das Feuer, um zu vermeiden, dass die Tiere, die gegen die Gottlosen geschickt wurden, verzehrt würden, und ihnen durch diesen Anblick klar zu machten, dass der Spruch Gottes sie verfolgte;
An einem anderen Ort, im Herzen des Wassers, würde es heftiger brennen als Feuer, um das Erzeugnis eines bösen Landes zu ruinieren.
Wie anders mit deinen Leuten! Du gabst ihnen das Essen der Engel, vom Himmel unermüdlich, ihnen das Brot, bereits vorbereitet, mit jeder Freude, um jeden Geschmack zu befriedigen.
Und die Substanz, die du gegeben hast, zeigte deine Süße gegenüber deinen Kindern, denn sie verwandelte sich in den Geschmack von jedem, der es aß, in das, was jeder Esser wünschte.
Schnee und Eis ertrugen das Feuer, ohne zu schmelzen; das war, um ihnen zu zeigen, dass, um die Ernten ihrer Feinde zu zerstören, Feuer würde sogar in Hagel und Aufflackern in fallendem Regen verbrennen,
In der Erwägung, dass es andererseits sogar seine eigene Kraft im Dienste der Nahrung des Gerechten vergessen würde.
Denn die Schöpfung, die in deinem Dienste steht, ihrem Schöpfer, ist bestrebt, die Gottlosen zu bestrafen und zu schwören zugunsten derer, die auf dich vertrauen.
Und darum bediente sie sich, indem sie sich in alle Dinge verwandelte, gehorsam deiner all-nährenden Güte, die den Wünschen der Bedürftigen entspricht.
Dass deine geliebten Kinder, Herr, erfahren mögen, dass die verschiedenen Getreide nicht das sind, was Nahrung gibt, sondern dein Wort, das alle, die an dich glauben, bewahrt.
Denn das, was das Feuer nicht zerstörte, wurde geschmolzen in der Hitze eines einzigen flüchtigen Sonnenstrahls,
Um zu zeigen, dass, um dir Dank zu geben, müssen wir vor der Sonne aufstehen und uns am Morgen des Tages treffen;
Während die Hoffnung der Undankbaren schmilzt wie der Winterfrost und fließt weg, wie Wasser verschwindet.
SIEBZEHNTES KAPITEL
Ja, deine Urteile sind groß und undurchdringlich, weshalb nicht instruierte Seelen in die Irre gegangen sind
Während die Gottlosen glaubten, sie hätten eine heilige Nation in ihrer Macht, sie selbst aber lagen als die Gefangenen der Dunkelheit, in den Fesseln der langen Nacht, die unter ihren eigenen Dächern beschränkt waren, verbannt von der ewigen Vorsehung.
Während sie dachten, unbemerkt mit ihren geheimen Sünden zu bleiben, die in dunkler Vergesslichkeit vorübergegangen waren, waren sie in schrecklicher Bestürzung verstreut, erschrocken durch Erscheinungen.
Das Versteck, das sie beschützte, konnte ihre Angst nicht abwehren; schreckliche Geräusche hallten um sie herum; und düstere, grimmige Gespenster verfolgten sie.
Kein Feuer hatte Macht genug, um ihnen Licht zu geben, noch konnten die hell lodernden Sterne diese schreckliche Nacht erleuchten.
Das einzige Licht für sie war eine wilde, spontane Flamme, ein ängstlicher Anblick! Und in ihrem Schrecken, sobald dieser Anblick verschwunden war, dachten sie, was sie schrecklicher als je zuvor gesehen hatten.
Ihre magischen Illusionen waren jetzt kraftlos, und ihre Ansprüche auf Intelligenz waren schändlich verwandelt;
Denn diejenigen, die versprachen, Furcht und Unruhen von kranken Seelen zu vertreiben, waren jetzt selbst krank vor lächerlichem Schrecken.
Auch wenn es nichts Schreckliches gab, sie zu erschrecken, das Ungeheuer ging vorbei und das Zischen der Reptilien füllte sie mit Panik;
Sie starben vor Schreck, verweigerten sogar, auf die leere Luft zu schauen, die sowieso nicht entzogen werden kann!
Die Bosheit ist zugegeben sehr feige, und sie verurteilt sich selbst; unter dem Ungewissen nimmt es immer das Schlimmste an.
Furcht ist ja nichts anderes als das Versagen der Hilfe der Vernunft.
Je weniger ihr euch in diesem verlassen habt, desto alarmierender ist es, nicht die Ursache deines Leidens zu kennen.
Und sie setzten sich alle in demselben Schlaf ein, während diese Dunkelheit dauerte, was in der Tat ganz machtlos war und aus den Tiefen gleichermaßen des machtlosem Hades,
Wurden sie nun von ungeheuerlichen Gespenstern gejagt, die jetzt von der Ohnmacht ihrer Seelen gelähmt wurden; denn ein plötzlicher, unerwarteter Schrecken hatte sie angegriffen.
Und so, wer es auch sein könnte, der dort fiel, blieb er in diesem Gefängnis ohne Stäbe an der Stelle eingeklemmt.
Ob er Bauer oder Hirte war oder jemand, der in der Wüste arbeitete, war er immer noch eingeholt und erlitt das unvermeidliche Schicksal, denn alle waren an die eine Kette der Finsternis gebunden.
Das Schlagen des Windes, das stimmungsvolle Geräusch der Vögel in den ausgebreiteten Zweigen, der gemessene Schlag des Wassers in seinem kraftvollen Kurs, der Lärm der Felsen,
Der unsichtbare Weg der wilden Tiere, das Gebrüll der wildesten Raubtiere, das Echo, das von den Spalten in den Bergen kam, hielt sie alle vor Angst gelähmt.
Denn die ganze Welt leuchtete mit dem Licht der Tage und ging ungehindert an ihre Arbeit;
Über ihnen allein dort verbreitete sich eine schwere Dunkelheit, Bild der Dunkelheit, die sie empfangen würde. Aber schwerer als die Dunkelheit war die Last, die sie sich selbst waren.
ACHTZEHNTES KAPITEL
Für deine Heiligen aber gab es ein sehr großes Licht. Die Ägypter, die sie hören konnten, aber sie nicht sahen, nannten sie glücklich, weil sie auch nicht gelitten hatten;
Sie bedankten sich dafür, dass sie keine Verletzung im Gegenzug für frühere Ungerechtigkeiten zufügten, und baten um Vergebung für ihren in der Vergangenheit zugefügten Missbrauch.
Im Gegensatz zur Dunkelheit gabst du deinen Leuten eine Säule des lodernden Feuers, um sie auf ihrer unbekannten Reise zu führen, eine milde Sonne für ihre ehrgeizige Migration.
Aber auch die anderen verdienten es, dass ihnen das Licht entzogen wird und sie in der Finsternis inhaftiert wurden, denn sie hatten deine Kinder in Gefangenschaft gehalten, durch die das unbestechliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte.
Da sie sich entschlossen hatten, die Kleinen der Heiligen zu töten und von denen, die nur ein Kind geboren hatten, wurden sie bestraft, indem sie ihre Horde von Kindern verloren und sie alle im wilden Wasser zerstört wurden.
Diese Nacht war im Vorfeld unseren Vorfahren bekannt geworden, so dass, wissend, dass sie wussten, wem sie vertrauen konnten, aie waren sich seiner Versprechen sicher.
Dein Volk wartete also sowohl auf die Rettung der Aufrichtigen als auch auf den Ruin der Feinde;
Denn durch die Rache, die du gegen unsere Widersacher ausgeübt hast, hast du uns verherrlicht, indem du uns zu dir gerufen hast.
Und die heiligen Kinder der Guten opferten im Geheimen, und mit einem Einverständnis erließen sie dieses heilige Gesetz, dass die Heiligen Gutes und Gefahren gleichermaßen bestehen sollten; und sofort sangen sie die Hymnen der Ahnen.
Im Echo kamen die widerspenstigen Schreie ihrer Feinde, und die erbärmlichen Klagen der Trauer um ihre Kinder konnten aus der Ferne gehört werden.
Ein und dieselbe Strafe hatte Sklaven und Herren gleich geschlagen, und jetzt Sklave und König hatten die gleichen Leiden zu ertragen.
Von demselben Tod getroffen, hatten alle unzählige Tote. Es waren nicht genug Lebewesen, um sie zu begraben, denn auf einen Schlag war die Blume ihrer Nachkommen ums Leben gekommen.
Diejenigen, deren Zauber sie völlig ungläubig gemacht hatte, als sie mit der Zerstörung ihres Erstgeborenen konfrontiert waren, erkannten dieses Volk als Sohn Gottes.
Als die friedliche Stille über allem lag und die Nacht die Hälfte ihres schnellen Kurses gelaufen war,
Aus dem Himmel, aus dem königlichen Thron, sprang dein allmächtiges Wort wie ein erbarmungsloser Krieger in das Herz eines Landes, das zur Zerstörung verurteilt ist. Tragend deinen eindeutigen Befehl wie ein scharfes Schwert,
Stand es da und füllte das Universum mit dem Tode; obwohl er auf der Erde stand, berührte er den Himmel.
Sofort träumten sie Träume, und grausame Visionen erfüllten sie mit Schrecken, unerwartete Ängste griffen sie an.
Aufgewühlt, einige hier, einige dort, halb tot, konnten sie sagen, warum sie starben;
Denn die Träume, die sie beunruhigt hatten, hatten sie vorher gewarnt, so dass sie nicht zugrunde gehen sollten, ohne zu wissen, warum sie geplagt waren.
Die Erlebnisse des Todes aber berührten die Gerechten auch, und in der Wüste wurden viele gefangen. Aber die Vergeltung dauerte nicht lange,
Denn ein tadelloser Mann eilte zu ihrer Verteidigung herbei. Als er die Waffen seines heiligen Amtes, des Gebetes und des Weihrauchs beherrschte, stellte er die Vergeltung vor und beendete die Pest und zeigte damit, dass er dein Diener war.
Er überwand die Feindseligkeit, nicht durch körperliche Kraft, noch durch Gewalt von Waffen; sondern durch Worte herrschte er über den Quälgeister, indem er die Eide mit den Vätern und die Bündnisse anrief.
Schon waren die Leichen in Haufen gestapelt, als er die Vergeltung zurückschlug und den Lebensunterhalt abschnitt.
Denn die ganze Welt war auf seinem fließenden Gewand, die herrlichen Namen der Väter, die auf den vier Reihen von Steinen eingraviert waren, und deine Majestät auf dem Diadem auf seinem Kopf.
Von diesem stürzte sich der Zerstörer hinweg, er hatte Angst vor diesem. Das eine Erlebnis der Vergeltung war genug.
NEUNZEHNTES KAPITEL
Aber die Gottlosen wurden von gnadenlosem Zorn bis ans Ende angegriffen, denn er wusste vorher, was sie tun würden,
Wie, nachdem sie seine Leute verlassen und ihre Abreise beeilt hatten, würden sie ihre Meinung ändern und sie jagen.
Sie waren eigentlich immer noch bei ihren trauernden Riten und klagten an den Gräbern ihrer Toten, als ein anderes verrücktes Schema in ihre Köpfe kam, und sie machten sich auf, die Leute, die sie vertrieben hatten, zu verfolgen und anzubetteln.
Ein wohlverdientes Schicksal drängte sie in dieses Extrem und ließ sie vergessen, was bereits geschehen war, damit sie ihren Peinlichkeiten die eine Strafe verdienen würden.
Und während dein Volk eine Reise erlebt hat, die allen Erwartungen widerspricht, würde sie selbst ein außergewöhnlicher Tod erfüllen.
Denn die ganze Schöpfung, die deinen Geboten unterwürfig war, ließ ihre Natur neu erschaffen, damit deine Kinder vor Schaden gerettet werden sollten.
Um das Lager zu überschatten, war die Wolke da. Wo es Wasser gab, wurde trockenes Land gesehen, um aufzusteigen; das Rote Meer wurde nicht gehindert, die stürmischen Wellen wurden eine grüne Ebene;
Von deiner Hand geschützt, ging die ganze Nation hinüber und blickte auf diese erstaunlichen Wunder.
Sie waren wie Pferde auf der Weide, sie hüpften wie Lämmer und sangen dein Lob, Herr, ihr Erretter.
Denn sie erinnerten sich noch an die Ereignisse ihres Exils, wie das Land Moskitos anstelle von Tieren gezüchtet hatte, und der Fluss hatte Millionen von Fröschen anstelle von Fischen erzogen.
Später sahen sie einen neuen Weg für Vögel, um zu kommen, als, von Gier geplagt, sie etwas Leckeres verlangten,
Und Wachteln kamen aus dem Meer, um sie zu befriedigen.
Auf die Sünder aber stürzten die Strafen nicht ohne heftigen Donner als Frühwarnung; und sie litten, was ihre eigenen Verbrechen zu Recht verdient hatten, seit sie so bitteren Hass auf Ausländer gezeigt hatten.
Andere hatten es verabsäumt, Fremde zu begrüßen, die zu ihnen kamen, aber die Ägypter hatten ihre eigenen Gäste und Wohltäter versklavt.
Die Sünder werden übrigens sicherlich dafür bestraft werden, da sie den Ausländern ein feindliches Willkommen gegeben haben;
Aber die letzteren, die den Menschen, die bereits dieselben Rechte wie sie selbst geteilt hatten, einen festlichen Empfang gegeben hatten, gaben ihnen später schreckliche Arbeiten auf.
Darum wurden sie mit Blindheit geschlagen, wie die Sünder am Tor der Gerechten, als die Gnade um sie herum gähnte, jeder mußte durch seine eigene Tür tappen.
Eine neue Einstimmung der Elemente trat ein, wie auf einer Harfe die Noten ihren Rhythmus ändern können, obwohl sie denselben Ton bewahren; und das ist genau das, was passiert ist:
Landtiere wurden aquatisch, Schwimmtiere nahmen das Land ein,
Feuer verstärkte seine Kraft im Wasser, und Wasser vergaß die Macht, es zu löschen;
Flammen dagegen haben nicht das Fleisch von zarten Tieren, die sich in es hinein wagten, verzehrt, noch schmolzen sie die himmlische Nahrung, die dem Eis ähnelt und so leicht geschmolzen ist.
Ja, Herr, in jeder Hinsicht hast du dein Volk groß und herrlich gemacht; du hast es niemals versäumt, ihnen jederzeit zu helfen.
1. KORINTHER
SOPHIA
(1.Korinther 1,18-2,16)
Denn der Logos vom Kreuze
Ist eine Torheit aber den Verdorbnen,
Uns entgegen, den Gesunden,
Ists der Gottheit Dynamik.
Denn geschrieben steht:
Zunichte mach Ich die Sophia der Philosophen
Und die Klugheit der Klugen mach Ich zunichte.-
Wo die Philosophen?
Wo die Schriftgelehrten?
Wo die Sophisten dieses Äons?
Machte denn nicht die Gottheit
Die Sophia dieses Kosmos töricht?
Denn nachdem der Kosmos durch seine Sophia
Nicht erkannte die Gottheit in Ihrer Sophia,
Wollte die Gottheit durch törichte Verkündigung
Gesund machen die, die vertrauen.
Und nachdem die Juden Wunderzeichen erbitten
Und die Hellenen suchen Sophia,
Rufen wir aber aus
Den Gekreuzigten, den Gesalbten;
Den Juden zwar ein Skandal,
Den Hellenen aber eine Torheit;
Aber denen, die berufen sind,
Juden und Hellenen, der Gesalbte:
Der Gottheit Dynamik und
Die göttliche Sophia!
Weil nämlich die törichte Gottheit
Ist weiser als das Menschliche
Und der Gottheit Schwäche
Ist stärker als das Menschliche.
Nämlich, schaut, Geschwister, auf eure Berufung:
Nicht viele fleischliche Philosophen,
Nicht viele Mächtige,
Nicht viele Hochgeborene,
Sondern die Toren des Kosmos
Hat die Gottheit erwählt,
Damit entwürdigt würden die Philosophen;
Die Schwachen des Kosmos
Hat die Gottheit erwählt,
Damit entwürdigt würden die Starken;
Und das Niedriggeborne des Kosmos
Und das Nichtige hat die Gottheit erwählt
Und was da Nichts ist,
Damit Sie Selbst zunichte mache, was da etwas ist,
Auf daß kein Fleisch vor Ihr prahle!
Aus Ihr Selbst aber seid ihr
In dem Gesalbten, Jesus,
Welcher nämlich ward geboren für uns
Von der Gottheit zur Sophia:
Gerechtigkeit und Heiligung und Befreiung.
Damit, wie geschrieben steht:
Wer sich rühme, rühme sich im Kyrios!
Ich aber, o Geschwister, zu euch gekommen, kam nicht,
Zum Zweck erhabenen Logos oder Sophia
Euch zu verkündigen das göttliche Zeugnis.
Nämlich mein Urteil war,
Daß ich nicht Eines erkennte bei euch
Außer Jesus, den Gesalbten,
Nämlich den Gekreuzigten!
Und ich war bei euch in Schwachheit
Und in Furcht und vielem Zittern.
Und meine Rede und meine Verkündigung war
Nicht im überredenden Logos menschlicher Sophia,
Sondern in Erweis der Geistperson
Und der Dynamik, damit euer Vertrauen
Nicht bestehe durch die menschliche Sophia,
Sondern mittels der Dynamik der Gottheit.
Wovon wir reden aber,
Das ist Sophia den Eingeweihten –
Aber nicht die Sophia dieses Äons,
Auch nicht der Ersten dieses Äons,
Das ein Ende nimmt.
Wohlan denn, wir sprechen in Mysterien
Der geheimen Sophia der Gottheit,
Welche die Gottheit vorherbestimmt
Vor diesem Äon
Zu unserer Glorienwürde,
Welche auch nicht Einer der Ersten dieses Äons erkannte,
Nämlich wenn sie Sie erkannt hätten,
So hätten sie nicht den Kyrios dieser Glorienwürde
Gekreuzigt!
Sondern, wie geschrieben steht:
Was nimmer ein Auge erkannt
Und nimmer ein Ohr vernommen
Und was in keines Menschen Herz hinaufstieg,
Das hat die Gottheit vorbereitet
Denen, die Sie lieben!
Uns aber enthüllte die Gottheit Sich
Mittels Ihrer eignen Geistperson.
Nämlich die Geistperson ergründet alles,
Auch die Tiefe der Gottheit.
Nämlich, welcher Mensch weiß das Menschliche,
Wenn nicht die Geistperson, die im Selbst ist?
Ebenso auch weiß niemand das Göttliche
Außer der Geistperson der Gottheit.
Wir aber haben empfangen
Nicht den Hauch des Kosmos,
Sondern den Hauch aus der Gottheit,
Damit wir wissen,
Was gnädig uns geschenkt ward von der Gottheit.
Davon reden wir auch,
Nicht mittels des Logos menschlicher Sophia,
Sondern mittels der heiligen Geistperson unterwiesen,
Deuten wir Spirituelles spirituell.
Der psychische Mensch aber empfängt nicht
Die Geistperson der Gottheit,
Denn seinem Ich ist es Torheit
Und er vermag es nicht zu erkennen,
Nämlich es muß erkundet werden spirituell.
Der spirituelle Mensch aber erkundet zwar,
Wird aber von niemand erkundet.
Nämlich, wer hat den Sinn des Kyrios erkannt,
Daß er ihn unterweisen könnte?
Wir aber haben des Gesalbten Sinn.
ERSTER KORINTHERBRIEF
ERSTES KAPITEL
1 Paul, nach dem Willen Gottes berufen zum Apostel Jesu Christi, und unser Bruder Sosthenes,
2 An die Kirche Gottes, die in Korinth ist, in Jesus Christus geheiligt, berufen als Heilige mit allen, die an jedem Ort anrufen den Namen des Herrn Jesus Christus, ihres Herrn und unseres:
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
4 Ich danke Gott allezeit für euch wegen der Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus,
5 Dass ihr in jeder Weise seid in ihm mit aller Rede und aller Erkenntnis bereichert –
6 Sogar als das Zeugnis für Christus bei euch bestätigt wurde –
7 So dass ihr nicht entbehrt jede geistliche Gabe, wie ihr auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus wartet;
8 Der euch bis zum Ende aufrecht zu erhalten weiß, schuldlos an dem Tag
unseres Herrn Jesus Christus.
9 Gott ist treu, durch den ihr in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn, aufgenommen wurdet.
10 Ich appelliere an euch, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass alle von euch zustimmen und dass es keine Spaltungen unter euch gibt, sondern dass ihr vereint in demselben Sinn und demselben Urteil seid.
11 Denn es wurde mir von Chloe berichtet, dass es Menschen gibt unter euch, die streiten, meine Brüder.
12 Was ich meine, ist, dass jeder von euch sagt: Ich will Paul gehören, oder: Ich gehöre zu Apollos, oder: Ich gehöre zu Kephas, oder: Ich gehöre zu Christus.
13 Ist denn Christus zerteilt? Ward Paul für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paul getauft worden?
14 Ich bin dankbar, dass ich keinen von euch, außer Crispus und Gajus, getauft habe;
15 Damit niemand sagen kann, dass er in meinem Namen getauft wurde.
Ich habe auch getauft den Haushalt des Stefanas. Darüber hinaus weiß ich nicht, ob ich irgendjemanden anderen getauft habe.
16 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, und nicht mit beredter Weisheit, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird.
17 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren sind, aber für uns, die gerettet werden, ist es die Kraft Gottes.
18 Denn es steht geschrieben: Ich werde zerstören die Weisheit der Weisen, und die Klugheit der Klugen werde ich vereiteln.
19 Wo ist der weise Mann? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo ist der Debattierer in diesem Zeitalter? Hat nicht Gott zur Torheit gemacht die Weisheit der Welt?
20 Denn da die Welt nicht erkannte Gott durch ihre Weisheit, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung zu denen, die glauben, zu sprechen.
21 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit,
Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten, ein Skandal für Juden und für Heiden eine Torheit,
22 Aber für diejenigen, die gerufen sind, sowohl Juden wie Griechen, IST CHRISTUS DIE KRAFT GOTTES UND DIE WEISHEIT GOTTES.
Denn die Torheit Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.
23 Denn betrachtet eure Berufung, Brüder, nicht viele von euch waren weise nach weltlichen Maßstäben, nicht viele Mächtige, nicht viele von edler Geburt,
24 Sondern Gott hat das Törichte in der Welt erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und es wählte Gott das Schwache in der Welt, um das Starke zuschanden zu machen,
25 Gott erwählt, was niedrig und verachtet ist in der Welt, um Dinge, die nichts sind, zu etwas zu machen,
26 So dass kein Mensch könnte sich in der Gegenwart Gottes rühmen.
Er ist die Quelle des Lebens in Christus Jesus, den Gott gemacht hat zu unserer SOPHIA, zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung;
27 Daher, wie es geschrieben steht: Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn.
ZWEITES KAPITEL
1 Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht zu verkünden das Zeugnis Gottes in hehren Worten oder Weisheit.
2 Denn ich beschloss, nichts unter euch zu kennen außer Jesus Christus und ihn gekreuzigt.
3 Und ich war bei euch in Schwachheit und in viel Furcht und Zittern;
4 Und meine Rede und meine Botschaft sagte ich nicht in plausiblen Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft,
5 Dass euer Glaube nicht in der Weisheit der Menschen, sondern in der Kraft Gottes ruhe.
6 Doch unter den Reifen vermitteln wir SOPHIA, obwohl es sich nicht um eine SOPHIA dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt handelt, die dem Untergang geweiht sind.
7 ABER WIR VERMITTELN EINE GEHEIME UND VERBORGENE GÖTTLICHE SOPHIA, DIE GOTT VOR ALLER ZEIT FÜR UNSRE VERHERRLICHUNG VERORDNET HAT.
8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie verstanden, denn wenn sie verstanden hätten, sie hätten dann nicht den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt.
9 Aber, wie es geschrieben steht: Was kein Auge gesehen, gehört kein Ohr, noch die Herzen der Menschen gedacht, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben!
10 Gott hat sich uns durch den Geist offenbart. Denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
11 Denn welche Person kennt eines Menschen Gedanken als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So auch niemand die Gedanken Gottes als nur der Geist Gottes.
12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Gaben, die uns von Gott geschenkt wurden, verstehen können.
13 Und wir vermitteln dieses in Worten, nicht wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern vermittelt durch den Geist, sind wir Dolmetscher spiritueller Wahrheiten für diejenigen, die den Geist besitzen.
14 Der geistlose Mensch besitzt nicht die Gaben des Geistes Gottes, denn sie sind ihm Torheit, und er ist nicht in der Lage, sie zu verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muss.
15 Der geistliche Mensch richtet alle Dinge, aber lässt sich von niemandem beurteilen.
16 Denn wer kennt den Geist des Herrn, so weise er ihn! Aber wir haben den Geist Christi.
DRITTES LAPITEL
1 Und so, Brüder, war ich nicht in der Lage, mit euch als mit geistigen Menschen zu sprechen; ich mußte mit euch reden wie mit Leuten, die noch von deinen natürlichen Neigungen leben, noch Kleinkinder sind in Christus;
2 Ich habe euch mit Milch und nicht mit festem Essen gefüttert, denn ihr wart noch nicht in der Lage, es zu empfangen, und auch jetzt seid ihr noch nicht in der Lage dazu,
3 Denn ihr lebt noch von euren natürlichen Neigungen. Solange es Eifersucht und Rivalität unter euch gibt, bedeutet das sicher, dass ihr immer noch von euren natürlichen Neigungen und nach bloß menschlichen Prinzipien lebt.
4 Während es einen gibt, der sagt: Ich gehöre zu Paulus, und einen anderen, der sagt: Ich gehöre zu Apollos, seid ihr nicht nur allzu menschlich?
5 Denn was ist Apollos und was ist Paulus? Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid, und jeder hat nur das, was der Herr ihm gegeben hat.
6 Ich habe die Pflanzung gemacht, Apollos hat die Bewässerung gemacht, aber Gott gab das Wachstum.
7 Darum zählt weder der Pflanzer noch der Bewässerer irgendetwas; nur Gott, der wachsen macht.
8 Es ist nicht alles, der die Pflanzung macht und der die Bewässerung macht, und jeder wird die richtige Bezahlung für die Arbeit haben, die er getan hat.
9 Denn wir teilen uns in Gottes Werk; ihr seid Gottes Hof, Gottes Gebäude.
10 Durch die Gnade Gottes, die mir gegeben wurde, legte ich die Grundlagen wie ein ausgebildeter Baumeister, und jemand anderes baut auf ihnen auf. Jetzt muss jeder vorsichtig sein, wie er das Gebäude baut.
11 Denn niemand kann ein anderes Fundament legen, als das, was da ist, nämlich Jesus Christus.
12 Auf dieser Grundlage können verschiedene Menschen mit Gold, Silber, Juwelen, Holz, Heu oder Stroh bauen,
13 Aber jeder Person Handarbeit wird als das, was es ist, offenbar werden. Der Tag, der im Feuer dämmert, wird es klar machen, und das Feuer selbst wird die Qualität der Arbeit jeder Person prüfen.
14 Demjenige, dessen Arbeit steht – er wird ihm seinen Lohn geben;
15 Derjenige, dessen Arbeit niedergebrannt ist, wird den Verlust derselben erleiden, obwohl er selbst errettet wird; Er wird gerettet werden, wie jemand erwarten könnte, aus einem Feuer gerettet zu werden.
16 Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid mit dem Geist Gottes, der in euch lebt?
17 Wenn jemand den Tempel Gottes zerstören will, wird Gott diese Person zerstören, weil Gottes Tempel heilig ist; und ihr seid der Tempel.
18 Es gibt keinen Raum für Selbsttäuschung. Jeder von euch, der denkt, er sei klug nach weltlichen Maßstäben, muss lernen, ein Tor zu sein, um wirklich weise zu sein.
19 Denn die Weisheit der Welt ist Torheit vor Gott. Wie die Schrift sagt: Er fängt die Schlauen in der Schlinge ihrer eigenen List
20 Und wieder: Der Herr kennt die Pläne der Weisen und wie fade sie sind.
21 So gibt es keine Prahlerei über Menschen: alles gehört euch,
22 Ob Paulus oder Apollos oder Kephas, die Welt, das Leben oder der Tod, die Gegenwart oder die Zukunft – alle gehören euch;
23 Aber ihr gehört Christus, und Christus gehört Gott.
VIERTES KAPITEL
1 Die Leute sollten an uns denken als an die Diener Christi, die mit den Geheimnissen Gottes betraut sind.
2 In solch einer Angelegenheit, was von Dienern erwartet wird, ist, dass jeder vertrauenswürdig sein sollte.
3 Es ist mir nicht wichtig, wie ihr oder irgendein anderes menschliches Gericht mich beurteilt: Ich werde nicht einmal der Richter meines eigenen Selbst sein.
4 Es ist wahr, dass mein Gewissen mich nicht verklagt, aber das ist nicht genug, um mich zu rechtfertigen: Es ist der Herr, der mein Richter ist.
5 Hattet ihr denn nichts vor der rechtzeitigen Zeit, bis der Herr kommt? Er wird alles ans Licht bringen, was in der Dunkelheit verborgen ist und die Entwürfe aller Herzen offenbaren. Dann wird jeder von Gott die entsprechende Anerkennung erhalten.
6 Ich habe das alles für mich und Apollos um euretwillen angewandt, damit ihr lernen könnt, wie das Sprichwort sagt: Nicht über das Geschriebene hinaus, was von uns wahr ist: Kein Individuum unter euch muss mit seiner eigenen Bedeutung erfüllt werden und Vergleiche machen zu eines anderen Schaden.
7 Wer hat euch so wichtig gemacht? Was wurde euch nicht gegeben? Und wenn es euch gegeben wurde, warum rühmt ihr euch, als ob es euer eigenes wäre?
8 Ihr habt schon alles, ihr seid schon reich, ihr seid in euer Reich gekommen, ohne Hilfe von uns! Nun, ich wünschte, ihr wärt Könige, und wir könnten Könige mit euch sein!
9 Denn es scheint mir, dass Gott uns am Ende ansieht, wie die Menschen zum Tode verurteilt, die Apostel: Wir sind als ein Schauspiel für das ganze Universum, sowohl Engeln als auch Menschen, dargestellt worden.
10 Hier sind wir, Toren um Christi willen, während ihr die Klugen in Christus seid; wir sind schwach, während ihr stark seid; ihr werdet geehrt, während wir schändlich sind.
11 Bis heute gehen wir ohne Essen und Trinken und Kleider, wir sind geschlagen, und wir haben keine Häuser;
12 Wir verdienen unser Leben, indem wir mit eigenen Händen arbeiten; wenn wir verflucht werden, antworten wir mit einem Segen; wenn wir schlechter als Hunde behandelt werden, überlegen wir es passiv;
13 Wenn wir beleidigt werden, geben wir eine höfliche Antwort. Wir werden auch jetzt als die Abschaum der Welt behandelt, der allerletzte Dreck!
14 Ich schreibe das alles, nicht um euch zu beschämen, sondern einfach daran zu erinnern, meine lieben Kinder;
15 Denn auch wenn ihr zehntausend Sklaven hättet, sich um euch in Christus zu kümmern, so habt ihr doch keinen Vater mehr, und ich war es, der euch in Christus Jesus durch das Evangelium gezeugt hat.
16 Darum dränge ich euch, mich als euer Muster zu nehmen.
17 Und darum habe ich euch geschickt Timotheus, der ein lieber und treuer Sohn mir im Herrn, der euch an meine Verhaltensregeln in Christus erinnern wird, wie ich sie überall in jeder Kirche lehre.
18 Unter der Annahme, dass ich nicht zu euch gekommen bin, sind einige von euch mit eigenem Stolz erfüllt;
19 Aber ich werde bald zu euch kommen, wenn der Herr es will, und dann werde ich nicht herausfinden, was diese eigensinnigen Leute reden, sondern welche Macht sie haben.
20 Denn das Reich Gottes besteht nicht in gesprochenen Worten, sondern in Kraft.
21 Was wollt ihr denn? Bin ich zu euch mit einem Stock in meiner Hand gekommen oder in der Liebe und mit einem Geist der Sanftmut?
FÜNFTES KAPITEL
1 Es wird weithin berichtet, dass es sexuelle Unmoral unter euch gibt, Unmoral einer Art, die auch unter den Heiden nicht gefunden wird: dass einer von euch mit seiner Stiefmutter lebt.
2 Und ihr seid so erfüllt von eurer eigenen Selbstbedeutung! Es wäre besser gewesen, wenn ihr bitterlich traurig gewesen wärt, damit der Mann, der das getan hat, aus der Gemeinde herausgeworfen wird.
3 Für meinen Teil, so fern ich zwar körperlich bin, bin ich im Geiste gegenwärtig und habe schon den Mann verurteilt, der sich so verhalten hat, so als wäre ich persönlich anwesend.
4 Wenn ihr euch im Namen unseres Herrn Jesus versammelt habt, mit der Gegenwart meines Geistes und in der Kraft unseres Herrn Jesus,
5 Übergebt einen solchen Mann dem Satan, um so weit das natürliche Leben zu zerstören, so dass am Tag des Herrn sein Geist gerettet werden kann.
6 Eure Selbstzufriedenheit ist schlecht begründet. Wisst ihr nicht, dass schon ein wenig Hefe viel Teig verdirbt?
7 Werft die alte Hefe heraus, damit ihr der frische Teig sein könnt, der ungesäuert ist, wie ihr seid. Denn unser Pascha ist geopfert worden, das heißt Christus;
8 So lasst uns das Fest also mit keiner alten Hefe und keinem Treiben von Bösem und Bosheit begehen, sondern nur mit dem ungesäuerten Brot der Aufrichtigkeit und Wahrheit.
9 In meinem Brief schrieb ich euch, dass ihr nicht mit Menschen leben sollt, die ein unmoralisches Leben leben.
10 Ich habe nicht alle in dieser gegenwärtigen Welt darin eingeschlossen, die sexuell unmoralisch sind, oder jeden, der gierig oder unehrlich ist oder falsche Götter anbetet – das würde ja sonst bedeuten, dass ihr euch von der Welt abschneiden müsstet.
11 In der Tat, was ich meinte, war, dass ihr nichts mit irgendjemandem mit dem Namen eines Bruders zu tun haben sollt, der sexuell unmoralisch ist oder gierig ist oder falsche Götter anbetet oder ein Verleumder oder ein Säufer oder unehrlich ist; niemals sollt ihr eine Mahlgemeinschaft mit solch einem haben.
12 Es ist nicht meine Sorge, Außenseiter zu beurteilen. Es ist an euch, diejenigen zu beurteilen, die drinnen sind, nicht wahr?
13 Aber Außenseiter wird Gott beurteilen. Ihr müsst diesen Übeltäter unter euch verbannen.
SECHSTES KAPITEL
1 Ist einer von euch mit einer Beschwerde gegen einen anderen so unverschämt, um das Urteil von den Sündern und nicht von Gottes heiligem Volk zu suchen?
2 Wisst ihr nicht, dass das heilige Volk Gottes die Richter der Welt sein sollen? Und wenn die Welt von euch beurteilt werden soll, seid ihr nicht für kleinliche Fälle zuständig?
3 Wisst ihr nicht, dass wir die Richter der Engel sein werden? So dann ganz sicher über die Angelegenheiten dieses Lebens.
4 Wenn ihr aber Angelegenheiten von diesem Leben zu richten habt, so bringt ihr sie vor jene, die in der Kirche nichts zu tun haben!
5 Ich sage dies, um euch zu beschämen. Kann es wirklich sein, dass es unmöglich ist, in der Gemeinde eine vernünftige Person zu finden, die fähig ist, Fragen zwischen Brüdern zu entscheiden?
6 Und darum geht der Bruder gegen den Bruder vor, und das vor den Ungläubigen?
7 Nein; es ist eure Schuld, dass einer von euch überhaupt gegen das Gesetz verstößt: Warum zieht ihr es nicht vor, Ungerechtigkeit zu leiden, warum nicht lieber betrogen werden?
8 Und hier seid ihr, tut die Ungerechtigkeit und Betrügereien gegen eure eigenen Brüder.
9 Wisst ihr nicht, dass Menschen, die Böses tun, niemals das Reich Gottes erben werden? Macht keinen Fehler – die sexuell unmoralischen, Götzendiener, Ehebrecher, die Egoisten, Sodomiten,
10 Diebe, Säufer, Verleumder und Betrüger, keiner von ihnen wird das Reich Gottes erben.
11 Manch einer von euch war früher so, aber ihr wurdet rein gewaschen, ihr wurdet geheiligt, und ihr wurdet im Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes gerechtfertigt.
12 „Mir ist alles erlaubt“; vielleicht, aber nicht alles tut gut. Wahrlich, mir ist alles erlaubt, aber ich bin entschlossen, nicht von irgendetwas beherrscht zu werden.
13 Speisen sind für den Magen, und der Magen ist für die Lebensmittel; und Gott wird sie beide zerstören. Aber der Körper ist nicht für sexuelle Unmoral;
14 Er ist für den Herrn, und der Herr ist für den Leib. Gott hat den Herrn auferweckt, und er wird uns auch durch seine Macht auferwecken.
15 Wisst ihr nicht, dass eure Körper Glieder des Leibes Christi sind; glaubt ihr, man könne Teile des Leibes Christi nehmen und sich dem Körper einer Prostituierten vereinigen? Außer Frage!
16 Oder wisst ihr nicht, dass jeder, der sich mit einer Prostituierten vereinigt, ein Körper mit ihr ist, da die beiden, wie es heißt, ein Fleisch werden?
17 Wer aber dem HERRN gehört, der ist eines Geistes mit ihm.
18 Haltet euch von sexueller Unmoral fern. Alle anderen Sünden, die Menschen begehen können, sind außerhalb des Körpers getan; aber die sexuell unmoralische Person sündigt gegen ihren eigenen Körper.
19 Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott empfangen habt?
20 Ihr seid doch nicht euer Eigentum. Ihr wurdet zu einem hohen Preis gekauft. So benutzt eure Körper für die Herrlichkeit Gottes.
SIEBTES KAPITEL
1 Jetzt zu den Fragen, über die ihr geschrieben habt. Ja, es ist eine gute Sache für einen Mann, keine Frau zu berühren;
2 Doch um Unmoral zu vermeiden, sollte jeder Mann seine eigene Frau und jede Frau ihren eigenen Mann haben.
3 Der Mann muss seiner Frau geben, was sie erwartet, und auch die Frau ihrem Mann.
4 Die Frau hat keine Autorität über ihren eigenen Körper, aber der Mann hat sie; und in gleicher Weise hat der Mann keine Autorität über seinen eigenen Körper, aber die Frau hat sie.
5 Ihr dürft euch nicht gegenseitig berauben, außer im gegenseitigen Einvernehmen für eine begrenzte Zeit, um euch für das Gebet frei zu stellen, und danach sollt ihr wieder zusammen kommen; sonst könnte Satan von jedem Mangel an Selbstbeherrschung profitieren, um euch auf die Probe zu stellen.
6 Ich sage euch das als Konzession, das ist kein Befehl.
7 Ich möchte immer noch alle so, wie ich selbst bin; aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, einer diese Art und der nächste etwas anderes.
8 Zu den Unverheirateten und zu den Witwen sage ich: Es ist gut für sie zu bleiben, wie sie sind, wie ich.
9 Wenn sie aber keine Selbstbeherrschung ausüben können, dann sollen sie heiraten, denn es ist besser, verheiratet zu sein, als verzehrt zu werden.
10 Den Verheirateten gebe ich dieses Urteil, und das ist nicht meines, sondern des Herrn: Eine Frau darf nicht von ihrem Mann getrennt werden –
11 Oder wenn sie ihn schon verlassen hat, muss sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen – und ein Ehemann darf sich nicht von seiner Frau scheiden lassen.
12 Für andere Fälle sind diese Anweisungen meine eigenen, nicht die des Herrn. Wenn einer der Brüder eine Frau hat, die nicht gläubig ist, und sie bereit ist, bei ihm zu bleiben, sollte er sich nicht von ihr scheiden;
13 Und wenn eine Frau einen Ehemann hat, der nicht gläubig ist, und er bereit ist, bei ihr zu bleiben, sollte sie sich nicht von ihrem Mann scheiden lassen.
14 Ihr seht, der ungläubige Ehemann wird durch seine Frau geheiligt, und die ungläubige Frau wird durch den Bruder geheiligt. Wenn das nicht so wäre, wären eure Kinder unrein, während sie tatsächlich heilig sind.
15 Wenn aber der Ungläubige zu gehen wünscht, dann lasst die Trennung stattfinden: unter diesen Umständen ist der Bruder oder die Schwester nicht mehr gebunden. Aber Gott hat euch berufen, in Frieden zu leben.
16 Frau, wie kannst du sagen, ob du die Rettung deines Mannes sein wirst? Mann, wie kannst du sagen, ob du die Rettung deiner Frau sein wirst?
17 Jedenfalls möge jeder in dem Teil fortfahren, den der Herr ihm gegeben hat, wie er war, als Gott ihn rief. Das ist die Regel, die ich allen Kirchen gebe.
18 Wenn ein Mann, der berufen wird, schon beschnitten worden ist, dann muss er beschnitten bleiben; wenn ein unbeschnittener Mann berufen wird, darf er nicht beschnitten werden.
19 Beschnitten zu sein, ist nicht wichtig, und unbeschnitten zu sein, ist nicht wichtig; Was wichtig ist, ist die Beibehaltung der Gebote Gottes.
20 Jeder sollte in jedem Zustand bleiben, in dem er war, als er berufen wurde.
21 Wenn du also berufen wurdest, als du ein Sklave warst, denke nicht dran, auch wenn du eine Chance auf Freiheit hast, solltest du es vorziehen, deinen Zustand als Sklave voll zu nutzen.
22 Du siehst, jeder, der im Herrn berufen wurde, während er ein Sklave war, ist ein Ehrenbürger des Herrn; und in gleicher Weise ist jeder, der frei war, als er berufen wurde, ein Sklave Christi.
23 Ihr wurdet zu einem hohen Preis gekauft; seid nicht Sklaven für jeden Menschen.
24 Jeder von euch, Brüder, soll vor Gott in dem Stand bleiben, in dem ihr berufen wurdet.
25 Über die Leute, die Jungfrau bleiben, habe ich keine Anweisungen vom Herrn, aber ich gebe meine eigene Meinung hier als eine Person, die die Gnade des Herrn erhalten hat, treu zu sein.
26 Nun, wegen des Stresses, der auf uns lastet, scheint dies das Richtige zu sein: Es ist gut für die Menschen zu bleiben, wie sie sind.
27 Wenn du mit einer Frau verbunden bist, suche nicht, freigelassen zu werden. Wenn du von einer Frau befreit bist, suche keine Frau.
28 Wenn ihr aber heiratet, das ist keine Sünde, und es ist nicht sündhaft für eine Jungfrau, in die Ehe einzutreten. Aber solche Leute werden die Schwierigkeiten haben, die sich auf die menschliche Natur beziehen, und ich möchte, dass ihr ohne das seid.
29 Was ich meine, Brüder, ist, dass die Zeit begrenzt ist, und von nun an sollten diejenigen, die Ehegatten haben, leben, als hätten sie keine;
30 Und diejenigen, die trauern, als wären sie nicht traurig; diejenigen, die das Leben genießen, als ob sie es nicht genießen würden; diejenigen, die Eigentum gekauft haben, als hätten sie keinen Besitz;
31Und diejenigen, die mit der Welt verbunden sind, als wären sie Menschen, die sich nicht darin vertiefen. Weil diese Welt, wie wir wissen, vergeht.
32 Ich möchte, dass ihr euren Verstand von allen Sorgen befreit habt. Der unverheiratete Mann vermittelt die Angelegenheiten des Herrn und wie er dem Herrn gefallen kann;
33 Aber der Mann, der verheiratet ist, vermittelt die Angelegenheiten dieser Welt und wie er seiner Frau gefallen kann, und er ist im Kopf geteilt.
34 Und auch die unverheiratete Frau und die Jungfrau richten sich nach den Angelegenheiten des Herrn und des Heiligen in Leib und Geist; aber die verheiratete Frau gibt ihre Meinung den Angelegenheiten dieser Welt und wie sie ihrem Mann gefallen kann.
35 Ich sage dies nur, um euch zu helfen, nicht um ein Zaumzeug auf euch zu legen, aber so dass alles so ist, wie es sein sollte, und ihr könnt eure ungeteilte Aufmerksamkeit dem Herrn geben.
36 Wenn jemand mit starken Leidenschaften denkt, dass er sich schlecht gegenüber seiner Verlobten benimmt und dass die Dinge ihren Kurs nehmen sollten, so soll er seinen Wünschen folgen. Es gibt keine Sünde darin; sie sollten heiraten.
37 Wenn er aber in seinem Entschluß, ohne Zwang, aber mit voller Kontrolle über seinen eigenen Willen, fest steht und beschließt, sie als seine Verlobte bleiben zu lassen, dann handelt er gut.
38 Mit anderen Worten: Wer seine Verlobte heiratet, tut gut, und wer nicht, tut besser.
39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann am Leben ist. Aber wenn der Mann stirbt, ist sie frei, jemanden zu heiraten, den sie mag, nur muss es im Herrn sein.
40 Sie würde glücklicher sein, wenn sie bliebe, wie sie ist, nach meiner Denkweise – und ich glaube, dass auch ich den Geist Gottes habe.
ACHTES KAPITEL
1 Nun über das Essen, das falschen Göttern gewidmet ist. Wir sind uns bewusst, dass alle von uns Wissen haben; aber während das Wissen aufpustet, ist die Liebe das, was auferbaut.
2 Jemand kann denken, dass er volles Wissen von etwas hat, und doch nicht so gut weiß, wie er sollte;
3 Aber jemand, der Gott liebt, ist von Gott erkannt.
4 Auf dem Gegenstand des Essens von Speisen, die falschen Göttern gewidmet sind, ist uns wohl bewusst, dass keiner der falschen Götter in der Realität existiert und dass es keinen anderen Gott als den einen gibt.
5 Denn es gibt sogenannte Götter, in den Himmeln oder auf Erden – und es gibt viele Götter und viele Herren –
6 Denn für uns ist nur ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge kommen und für den wir existieren, und ein Herr Jesus Christus, durch den alle Dinge kommen und durch den wir existieren.
7 Jedoch hat nicht jeder dieses Wissen. Es gibt einige, in deren Gewissen falsche Götter noch so eine Rolle spielen, dass sie das Essen nehmen, als ob es einem Gott gewidmet worden wäre; dann ist ihr Gewissen, das verwundbar ist, verunreinigt.
8 Aber natürlich kann das Essen uns nicht Götter als Gott akzeptieren lassen; wir verlieren nichts, indem wir es nicht essen, wir gewinnen nichts, indem wir es essen.
9 Seid nur vorsichtig, dass diese Freiheit in keiner Weise zu einem Hindernis wird, um diejenigen, die anfällig sind, zu beirren.
10 Angenommen, jemand sieht dich, der das Wissen hat, sitzen, um im Tempel eines falschen Gottes zu essen, glaubst du nicht, dass sein Gewissen, das anfällig ist, wie es ist, ermutigt werden könnte, Nahrungsmittel zu essen, die falschen Göttern gewidmet sind?
11 Und dann wäre es durch dein Wissen, dass dieser Bruder, für den Christus gestorben ist, verwundbar wie er ist, verloren geht.
12 So sündigst du gegen deine Brüder und verwundest ihr verletzliches Gewissen, du würdest so gegen Christus sündigen.
13 Darum, wenn das Essen die Ursache des Untergangs eines Bruders sein könnte, werde ich niemals mehr Fleisch (der Götteropfer) essen, anstatt den Untergang meines Bruders zu verursachen.
NEUNTES KAPITEL
1 Bin ich nicht frei? Bin ich kein Apostel? Habe ich Jesus nicht gesehen? Bist du nicht meine Arbeit im Herrn?
2 Auch wenn ich für andere kein Apostel bin, dir doch bin ich es, für dich habe ich das Siegel meines Apostolats im Herrn.
3 Für diejenigen, die mich verhören wollen, ist das meine Antwort.
4 Haben wir nicht jedes Recht zu essen und zu trinken?
5 Und jedes Recht, von einer Frau begleitet zu werden, wie die anderen Apostel, wie die Brüder des Herrn und wie Kephas?
6 Sind Barnabas und ich die einzigen, die kein Recht haben zu arbeiten?
7 Welcher Soldat würde jemals in der Armee auf eigene Kosten dienen? Und wer ist da, der einen Weinberg pflanzen und niemals die Frucht davon essen würde; oder wer würde eine Herde halten und nicht die Milch von seiner Herde trinken?
8 Denkt nicht, dass dies nur weltliche Weisheit ist. Sagt das Gesetz nicht genau das gleiche? Es steht geschrieben in dem Gesetz Moses:
9 Du darfst keinen Ochsen fangen, wenn er den Mais herausführt. Ist es wegen der Ochsen, dass Gott hier besorgt ist?
10 Oder ist es nicht ganz um unsertwillen? Es ist klar, dass es um unsertwillen geschrieben wurde, denn es ist richtig, dass jeder, der pflügt, mit der Erwartung, seinen Anteil zu pflügen, pflügen sollte, und wer auch immer dreschen sollte, sollte es mit der Erwartung tun, seinen Anteil zu haben.
11 Wenn wir den Samen der geistigen Dinge in euch gesät haben, ist es zu viel zu fragen, dass wir von euch eine Ernte von materiellen Dingen empfangen sollten?
12 Andere haben solche Rechte über euch sich genommen, und verdienen wir nicht mehr? Tatsächlich haben wir dieses Recht nie ausgeübt. Im Gegenteil, wir haben das Evangelium Christi in keiner Weise behindert.
13 Wisst ihr nicht, dass die Diener im Tempel ihre Nahrung aus dem Tempel bekommen, und diejenigen, die am Altar dienen, können ihren Anteil vom Altar beanspruchen?
14 In gleicher Weise gab der Herr die Anweisung, dass diejenigen, die das Evangelium predigen, von dem Evangelium leben sollten.
15 Allerdings habe ich noch keine Rechte dieser Art gebraucht; Und ich habe das nicht geschrieben, um eine solche Behandlung für mich zu sichern; ich würde lieber sterben als das. Niemand wird von mir diesen Grund des Ruhmes nehmen.
16 In der Tat, die Verkündigung des Evangeliums gibt mir nichts zu rühmen, denn ich bin unter Zwang, und ich sollte in Schwierigkeiten sein, wenn ich es nicht getan hätte.
17 Wenn ich es aus eigener Initiative tat, würde ich eine Belohnung verdienen; aber wenn ich es unter Zwang mache, akzeptiere ich einfach eine Aufgabe, die mir anvertraut ist.
18 Welche Belohnung habe ich denn? Dass ich in meiner Predigt das Evangelium unentgeltlich anbiete, um die Rechte zu vermeiden, die mir das Evangelium erlaubt.
19 So, obwohl ich kein Sklave irgendeines Menschen war, setzte ich mich in die Sklaverei zu allen Menschen, um so viele zu gewinnen, wie ich konnte.
20 Für die Juden machte ich mich zum Juden, um die Juden zu gewinnen; zu denen unter dem Gesetz als einen unter dem Gesetz (obwohl ich es nicht bin), um die unter dem Gesetz zu gewinnen;
21 Zu denen außerhalb des Gesetzes als einen außerhalb des Gesetzes, obwohl ich nicht außerhalb des Gesetzes bin, sondern unter dem Gesetz Gottes stehe, um die außerhalb des Gesetzes zu gewinnen.
22 Für die Schwachen habe ich mich schwach gemacht, um die Schwachen zu gewinnen. Ich habe mich den Menschen in allen verschiedenen Situationen untergeordnet, damit ich mit allen möglichen Mitteln etwelche zur Rettung bringen könnte.
23 All dies tue ich um des Evangeliums willen, damit ich seine Vorteile mit anderen teilen kann.
24 Wisst ihr nicht, dass, obwohl alle Läufer im Stadion am Rennen teilnehmen, nur einer von ihnen den Preis bekommt? Lauft so, um zu gewinnen.
25 Jeder Athlet konzentriert sich ganz auf das Training, und das ist es, um einen Kranz zu gewinnen, der verwelken wird, während unser Kranz uns niemals verwelken wird.
26 So laufe ich, nicht ohne ein klares Ziel; und wie ich böxe, nicht verschwende ich Schläge an die Luft.
27 Ich bestrafe meinen Körper und bringe ihn unter Kontrolle, um jegliches Risiko zu vermeiden, dass ich selbst als Verkünder für andere gehandelt habe, doch könnte ich selbst auch disqualifiziert werden.
ZEHNTES KAPITEL
1 Ich möchte, dass ihr ganz sicher seid, Brüder, dass unsere Vorfahren alle die Wolke über sich hatten und alle durch das Meer gingen.
2 In der Wolke und im Meer waren sie alle in Mose getauft;
3 Alle aßen die gleiche spirituelle Nahrung,
4 Und alle tranken das gleiche spirituelle Getränk, da sie aus dem spirituellen Felsen tranken, der ihnen folgte, und dieser Fels war Christus.
5 Trotzdem war Gott nicht mit den meisten von ihnen zufrieden, und ihre Leichen waren über die Wüste verstreut.
6 Nun sind diese Geschehnisse Beispiele zu unserem Nutzen, so dass wir unsere Herzen nicht auf den Bösen setzen sollten.
7 Noch sollt ihr falsche Götter anbeten, wie einige von ihnen taten, wie es in der Schrift heißt: Die Leute setzten sich hin, um zu essen und zu trinken, und danach standen sie auf, um sich zu amüsieren.
8 Noch sollen wir nicht in die sexuelle Unmoral fallen- Einige von ihnen taten dies, und drei und zwanzigtausend fanden ihren Untergang an einem Tag.
9 Und wir sollen den Herrn nicht auf die Probe stellen; einige von ihnen haben ihn auf die Probe gestellt, und sie wurden von Schlangen getötet.
10 Wir sollen uns niemals beschweren; einige von ihnen beschwerten sich, und sie wurden vom Zerstörer getötet.
11 Nun geschah dies allmählich, und es wurde schriftlich beschrieben, um dass es eine Lehre für uns sei, zu denen es in den letzten Tagen des Zeitalters gekommen ist.
12 Jeder, egal wie fest er denkt, dass er stehe, muss vorsichtig sein, dass er nicht er fällt.
13 Keine der Prüfungen, die auf euch gekommen sind, ist mehr als ein Mensch ertragen kann. Ihr könnt vertrauen, dass Gott euch nicht über die Kraft hinaus auf die Probe stellen wird, aber mit jeder Versuchung wird auch ein Ausweg geben, indem ihr es euch erlaubst, darin auszuruhen.
14 Darum haben meine lieben Freunde nichts mit der Anbetung falscher Götter zu tun.
15 Ich spreche mit euch als mit vernünftigen Leuten; wägt ab, was ich zu sagen habe.
16 Der Segenskelch, den wir segnen, ist es nicht ein Anteil des Blutes Christi; und das Brot, das wir brechen, ist es nicht ein Anteil des Leibes Christi?
17 Und da ist ein Laib, so dass wir, obwohl es viele von uns gibt, ein einziger Körper sind, denn wir alle teilen uns in dem einen Laib.
18 Jetzt vergleicht das natürliche Volk Israels: Ist es nicht wahr, dass diejenigen, die das Opfer essen, den Altar teilen?
19 Was bedeutet das? Dass die Widmung von Nahrung an falsche Götter etwas bedeutet? Oder dass falsche Götter selbst etwas wären?
20 Nein, das geht nicht. Einfach ist das, wenn die Heiden opfern, was von ihnen geopfert wird, das wird den Dämonen geopfert, die nicht Gott sind. Ich möchte nicht, dass ihr mit Dämonen teilt.
21 Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn und den Kelch der Dämonen auch trinken; ihr könnt auch nicht an dem Tisch des Herrn und an dem Tisch der Dämonen teilhaben.
22 Wollen wir wirklich die Eifersucht des Herrn wecken; sind wir stärker als er?
23 „Alles ist erlaubt“; vielleicht ist es auch so, aber nicht alles tut gut. Wahrlich, alles ist zulässig, aber nicht alles baut Menschen auf.
24 Niemand sollte nach egoistischem Vorteil suchen, aber jeder für jemand anderes bemüht sein.
25 Esst alles, was in den Metzgereien verkauft wird. Es besteht keine Notwendigkeit, Fragen um des Gewissens wegen zu stellen,
26 Denn dem Herrn gehört die Erde und alles, was sie enthält.
27 Wenn ein Ungläubiger euch zu einer Mahlzeit einlädt, geht, wenn ihr wollt, ihr müsst nicht zuerst Fragen des Gewissens stellen.
28 Wenn aber jemand zu euch sagt: „Dieses Essen ist im Opfer angeboten worden“, esst es nicht, aus Berücksichtigung auf die Person, die es euch gesagt hat, um des Gewissens willen –
29 Nicht deines eigenen Gewissens, ich meine das so, aber das der anderen Person. Warum sollte meine Freiheit von einem anderen Gewissen beschränkt werden?
30 Vorausgesetzt, dass ich es mit Dankbarkeit akzeptiere, warum sollte ich dafür verantwortlich gemacht werden, Essen zu essen, für das ich danke?
31 Was auch immer ihr esst oder trinkt, und was auch immer ihr tut, tut alles für die Herrlichkeit Gottes.
32 Seid niemals eine Ursache für Vergehen, weder für Juden noch für Griechen, noch für die Kirche Gottes,
33 So wie ich versuche, alle in allem unterzubringen, nicht meinen eigenen Vorteil zu suchen, sondern den Vorteil von allen anderen, damit sie gerettet werden können.
ELFTES KAPITEL
1 Nehmt mich als euer Muster, so wie ich Christus als meines nehme.
2 Ich gratuliere euch, mich so konsequent zu erinnern und die Traditionen zu behalten, genau wie ich sie an euch weitergegeben habe.
3 Aber ich möchte, dass ihr versteht, dass der Kopf eines jeden Mannes Christus ist, der Kopf der Frau ist der Mann, und der Kopf Christi ist Gott.
4 Für jeden Mann, zu beten oder zu weissagen mit Kopfbedeckung, das zeigt Respektlosigkeit für seinen Kopf.
5 Und für eine Frau, zu beten oder zu weissagen ohne Kopfbedeckung, das zeigt Respektlosigkeit für ihren Kopf; es ist genau das gleiche, als hätte sie ihre Haare abrasiert.
6 Wenn eine Frau ohne Schleier geht, soll sie auch ihre Haare abschneiden; aber wenn es eine schändliche Sache für eine Frau ist, ihre Haare abgeschnitten oder abrasiert zu haben, dann sollte sie einen Schleier tragen.
7 Aber für einen Mann ist es nicht richtig, dass sein Kopf bedeckt ist, da er das Bild Gottes ist und die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt; aber die Frau ist die Reflexion der Herrlichkeit des Mannes.
8 Denn der Mann kam nicht von der Frau; nein, die Frau kam vom Mann;
9 Noch war der Mensch um der Frau willen, aber die Frau um des Mannes willen:
10 Und deshalb ist es richtig für eine Frau, auf dem Kopf ein Zeichen der Autorität über sich zu tragen, wegen der Engel.
11 Aber im Herrn, obwohl die Frau nichts ohne den Mann ist, ist der Mann nichts ohne die Frau;
12 Und obwohl die Frau vom Manne kam, so kommt jeder Mann von einer Frau, und alles kommt von Gott.
13 Entscheidet für euch selbst: Ist es passend, dass eine Frau zu Gott ohne Schleier beten sollte?
14 Gibt es nicht die Natur selbst, dass, wenn ein Mann lange Haare hat, das ist eine Schande für ihn,
15 Aber wenn eine Frau lange Haare hat, dann ist das ihre Herrlichkeit? Schließlich wurde ihr Haar ihr gegeben, um eine Bedeckung zu sein.
16 Wenn jemand darüber streiten will, sage ich, dass wir keine solche Sitte haben, noch irgendeine der Kirchen Gottes.
17 Nun, da ich bei den Anweisungen bin, kann ich euch nicht zu den Treffen gratulieren, die ihr abhaltet. Sie schaden mehr als dass sie gut wären.
18 In erster Linie höre ich das, wenn ihr alle in eurer Versammlung zusammenkommt, es gibt getrennte Fraktionen unter euch, und in gewisser Weise glaube ich es auch.
19 Es ist auch keine schlechte Sache, dass es unter euch unterschiedliche Gruppen geben sollte, damit diejenigen, die unter euch vertrauenswürdig sind, klar erkannt werden können.
20 Wenn ihr also zusammenkommt, ist es nicht das Mahl des Herrn, dass ihr esst;
21 Denn wenn das Essen beginnt, hat jeder von euch sein eigenes Abendessen zuerst, und da ist ein hungrig, während ein anderer sich betrinkt.
22 Ihr habt doch eine Wohnung für Essen und Trinken. Oder habt ihr solche Missachtung für Gottes Versammlung, dass ihr beschämt, die nichts haben können? Was soll ich euch sagen? Gratulieren? Deswegen kann ich euch nicht gratulieren.
23 Denn die Tradition, die ich vom Herrn empfangen und auch euch übergeben habe, ist, dass in der Nacht, in der er verraten wurde, der Herr Jesus ein Brot nahm,
24 Und nachdem er Dank gesprochen hatte, brach er es, und er sprach: Das ist mein Leib, der für euch ist; tut das in Erinnerung an mich.
25 Und in gleicher Weise mit dem Kelch nach dem Brot und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Wann immer ihr ihn trinkt, tut das als Gedächtnis an mich.
26 Wann immer ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt.
27 Darum ist jeder, der das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt unwürdig, für den Leib und das Blut des Herrn verantwortlich.
28 Jeder soll sich selbst untersuchen und erst dann von dem Brot essen oder trinken;
29 Denn eine Person, die isst und trinkt, ohne den Leib zu erkennen, isst und trinkt seine eigene Verurteilung.
30 Darum sind viele von euch schwach und krank und eine große Zahl ist gestorben.
31 Wenn wir uns selbst kritisch untersuchten, würden wir nicht verurteilt,
32 Aber wenn wir vom Herrn gerichtet werden, werden wir vom Herrn korrigiert, um uns davon abzuhalten, mit der Welt verurteilt zu werden.
33 So also, meine Brüder, wenn ihr euch zu einer Mahlzeit trefft, wartet auf einander;
34 Wer hungrig ist, sollte zu Hause essen. Dann wird euer Treffen nicht eure Verurteilung bringen. Die anderen Angelegenheiten werde ich arrangieren, wenn ich komme.
ZWÖLFTES KAPITEL
1 Über die Gaben des Geistes, Brüder, ich will, dass ihr ganz sicher seid.
2 Ihr erinnerst euch, dass ihr, als ihr Heiden wart, unwiderstehlich angezogen wurdet, heidnische Götter zu verehren.
3 Darum möchte ich euch ganz klar machen, dass niemand, der sagt: „Ein Fluch über Jesus“ kann im Geist Gottes sprechen, und niemand kann sagen: „Jesus ist der Herr“ außer im Heiligen Geist.
4 Es gibt viele verschiedene Geschenke, aber es ist immer derselbe Geist;
5 Es gibt viele verschiedene Arten zu dienen, aber es ist immer der gleiche Herr.
6 Es gibt viele verschiedene Formen der Tätigkeit, aber in jedem ist es derselbe Gott, der in ihnen allen arbeitet.
7 Die besondere Manifestation des Geistes, der jedem gegeben wird, soll für das allgemeine Gute verwendet werden.
8 Einem ist aus dem Geist die Gabe der Rede gegeben, die Weisheit ausdrückt; dem anderen die Gabe der Rede, die das Wissen ausdrückt, in Übereinstimmung mit demselben Geist;
9 Dem andern Glauben aus demselben Geist; und dem andern die Gaben der Heilung, durch diesen einen Geist;
10 dem andern die Werke der Wunder; dem anderen Prophezeiung; dem anderen die Macht, Geister zu unterscheiden; einem die Gabe der verschiedenen Zungen und dem anderen die Interpretation der Zungen.
11 Aber bei der Arbeit in all diesen ist ein und derselbe Geist, der sie nach Belieben an jeden einzelnen verteilt.
12 Denn wie bei dem menschlichen Körper, der eine Einheit ist, obwohl er viele Teile hat – alle Teile des Körpers, obwohl viele, die doch einen einzigen Körper bilden – so ist es bei Christus.
13 Wir wurden in einen Leib in einem einzigen Geist getauft, Juden wie Griechen, Sklaven und Freie, und uns wurden allen der gleiche Geist zu trinken gegeben.
14 Und der Körper besteht nicht aus einem Glied allein, sondern aus vielen.
15 Wenn der Fuß sagen würdee: Ich bin keine Hand und so gehöre ich nicht zum Leib, er gehörte doch dem Körper nicht weniger.
16 Oder wenn das Ohr sagen würde: Ich bin kein Auge, und so gehöre ich nicht zum Körper, es würde nicht aufhören, dem Körper zuzugehören.
17 Wenn der ganze Körper nur ein Auge wäre, wie würde es ein Gehör geben? Wenn der ganze Körper hörte, wie würde er irgendetwas riechen?
18 Wie es ist, hat Gott alle getrennten Teile in den Körper gelegt, als er sie erwählte.
19 Wenn sie alle gleich wären, wie könnte es ein Körper sein?
20 Wie es ist, sind die Teile viele, aber der Körper ist einer.
21 Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: Ich brauche dich nicht, noch kann der Kopf zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.
22 Was mehr ist, so sind es gerade die Teile des Körpers, die die Schwächsten zu sein scheinen, die die Unentbehrlichsten sind.
23 Es sind die Teile des Leibes, die wir am wenigsten für würdig halten, dass wir sie mit der größten Würde umgeben; und unseren weniger vorzeigbaren Teilen wird eine größere Diskretion gegeben,
24 Die unsere vorzeigbaren Teile nicht brauchen. Gott hat den Leib komponiert, so dass nichts ohne Würde ist,
25 Und so, dass es keine Unstimmigkeiten im Inneren des Körpers gibt, aber jeder Teil soll für alle anderen gleichermaßen besorgt sein.
26 Wenn ein Teil verletzt ist, teilen sich alle Teile seinen Schmerz. Und wenn ein Teil geehrt wird, teilen sich alle Teile seine Freude.
27 Nun ist der Leib Christi einer, jeder von euch mit seinem Teil, um im Ganzen zu spielen.
28 Und die, die Gott in der Kirche bestimmt hat, sind zum ersten Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer; nach ihnen, wunderbare Kräfte, dann Geschenke der Heilung, hilfreiche Handlungen, Leitung, verschiedene Arten von Zungen.
29 Sind alle Apostel? Oder alle Propheten? Oder alle Lehrer? Oder alle Wundertäter?
30 Haben alle die Gaben der Heilung? Haben sie alle in Zungen geredet und deuten sie alle aus?
31 Setzt euren Verstand auf die höheren Geschenke. Und jetzt werde ich euch den besten Weg darstellen.
DREIZEHNTES KAPITEL
1 Wenn ich in den Zungen spreche von Männern oder von Engeln, aber keine Liebe habe, bin ich nur ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
2 Wenn ich die Gabe der Prophetie hätte und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis zu ergründen wüsste, und wenn ich einen Glauben hätte, der Berge versetzen kann, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts.
3 Wenn ich alle meine Habe den Armen geben würde und würde geben meinem Körper alle Härte, dass ich mich rühmen könnte, aber keine Liebe hätte, nützte es mir nichts.
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie beneidet nicht, sie rühmt sich nicht, sie ist nicht stolz.
5 Sie entehrt nicht andere, sie kennt keinen Eigennutz, sie ist nicht leicht verärgert, sie macht keine Aufzeichnung des Unrechts.
6 Sie liebt nicht das Böse, sondern freut sich und begeistert sich an der Wahrheit.
7 Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
8 Die Liebe hört nie auf. Aber wo es Prophezeiungen gibt, sie werden aufhören; wo es Zungenrede gibt, sie wird verstummen; wo es Erkenntnis gibt, sie wird vergehen.
9 Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise,
Aber wenn die Vollkommenheit kommt, wird das Stückwerk verschwinden.
10 Als ein Kind war, habe ich wie ein Kind gehandelt, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, ließ ich die Wege der Kindheit hinter mir.
11 Denn jetzt sehen wir nur eine Reflexion wie in einem dunklen Spiegel, dann werden wir sehen von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich ganz erkannt bin.
12 Und nun bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe.
13 Die Größte aber von diesen ist die Liebe.
VIERZEHNTES KAPITEL
1 Liebe dein Ziel; aber auch für spirituelle Gaben und besonders für die Prophezeiung sei eifrig.
2 Die, die in einer Zunge sprechen, sprechen zu Gott, aber nicht zu anderen Menschen, weil niemand sie versteht; sie sprechen im Geist, und die Bedeutung ist verborgen.
3 Auf der anderen Seite spricht jemand, der weissagt, mit anderen Menschen, baut sie auf und gibt ihnen Ermutigung und Beruhigung.
4 Diejenigen, die in einer Zunge sprechen, können sich aufbauen, aber diejenigen, die weissagen, wissen die Gemeinschaft aufzubauen.
5 Während ich gerne möchte, dass ihr alle in Zungen sprecht, würde ich doch lieber, dass ihr weissagt; denn diejenigen, die weissagen, sind von größerer Bedeutung als diejenigen, die in Zungen sprechen, es sei denn, sie können interpretieren, was sie sagen, damit die Kirche davon aufgebaut wird.
6 Nun, Brüder, ich komme zu euch und rede in Zungen, was soll ich euch tun, wenn mein Sprechen keine Offenbarung oder Erkenntnis oder Prophezeiung oder Unterweisung ist?
7 Es ist das gleiche mit einem unbelebten Musikinstrument. Wenn man nicht zwischen den Noten unterscheidet, wie kann man erkennen, was auf Flöte oder Leier gespielt wird?
8 Wenn die Trompete einen Anruf klingen lässt, der nicht erkennbar ist, wer wird sich auf den Angriff vorbereiten?
9 Es ist das gleiche mit euch: Wenn ihr eure Zunge nicht benutzt, um Rede zu produzieren, die leicht verstanden werden kann, wie kann man wissen, was ihr sagt? Ihr werdet mit der Luft reden.
10 Wie viele Sprachen in der Welt verwendet werden, alle benutzen den Klang;
11 Aber wenn ich die Bedeutung des Klanges nicht verstehe, bin ich ein Barbar vor der Person, die spricht, und der Sprecher ist ein Barbar für mich.
12 So mit euch, wie ihr eifrig seid, geistliche Kräfte zu haben, zielt darauf ab, reich an denen zu sein, die die Gemeinschaft auferbauen.
13 Darum muss jeder, der in einer Zunge spricht, beten, dass er die Interpretation empfangen kann.
14 Denn wenn ich in einer Zunge bete, so kann mein Geist beten, aber mein Verstand hat davon keine Frucht.
15 Was nun? Ich werde mit dem Geist beten, aber ich werde auch mit dem Verstand beten: Ich werde Lob mit dem Geist singen, und ich werde auch mit dem Verstand Lob singen.
16 Andernfalls, wenn ihr euren Segen nur mit dem Geist sagt, wie wird der Uneingeweihte „Amen“ zu deinem Dank sagen können, ohne zu verstehen, was du sagst?
17 Ihr könnt eure Danksagung gut machen, aber die andere Person ist überhaupt nicht auferbaut.
18 Ich danke Gott, dass ich mit Zungen mehr spreche als irgend einer von euch;
19 Wenn ich in der Versammlung bin, würde ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand sagen, um auch andere zu belehren, als zehntausend Worte in einer Zunge.
20 Brüder, bleib nicht Kinder in eurem Denken; seid Kleinkinder in der Schlechtigkeit, aber in eurem Denken seid Erwachsene.
21 Es steht im geschriebenen Gesetz: In fremden Zungen und in einer fremden Sprache werde ich mit dieser Nation reden, und selbst so werden sie sich weigern zuzuhören, sagt der Herr.
22 So sind also fremde Sprachen nicht für Gläubige, sondern für Ungläubige bedeutsam; während auf der anderen Seite die Prophezeiung nicht für die Ungläubigen ist, sondern für die Gläubigen.
23 Angenommen, wenn die ganze Gemeinde sich trifft und alle von ihnen in Zungen sprechen, und einige uneingeweihte Leute oder Ungläubige sollten hereinkommen, meinst du nicht, dass sie sagen würden, dass ihr alle Schwärmer seid?
24 Wenn ihr aber alle weissagt, wenn ein Ungläubiger oder ein Uneingeweihter hereinkommt, würde er von allen auf die Probe gestellt und von allen beurteilt
25 Und es würden die Geheimnisse seines Herzens offenbart; und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und erklären, dass Gott tatsächlich unter euch ist.
26 Wie soll es denn sein, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, bringe jeder von euch einen Psalm oder eine Unterweisung oder eine Offenbarung mit, spreche in einer Zunge oder gebe eine Interpretation. Lasst all diese Dinge in einer Weise getan werden, die die Gemeinschaft auferbauen wird.
27 Wenn es irgendwelche Leute gibt, die in einer Zunge sprechen, dann lasst es nur zwei oder höchstens drei sein, und dies zu einer Zeit, und lasst es einen interpretieren.
28 Wenn es keinen Dolmetscher gibt, dann lasst jeder von ihnen in der Versammlung ruhig sein und nur für sich selbst mit Gott sprechen.
29 Lass zwei oder drei Propheten sprechen, während der Rest ihre Worte erwägt;
30 Und wenn eine Offenbarung zu jemand anderem kommt, der sitzt, sollte der Sprecher aufhören zu sprechen.
31 Ihr könnt alle weissagen, aber einer zu einer Zeit, dann werden alle etwas lernen und alle erhalten Ermutigung.
32 Der prophetische Geist soll unter der Kontrolle der Propheten stehen,
33 Denn Gott ist ein Gott nicht der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Kirchen des heiligen Gottes,
34 Frauen sollen in den Versammlungen ruhig bleiben, da sie keine Erlaubnis haben zu lehren: ihrer ist ein untergeordneter Teil, wie das Gesetz selbst sagt.
35 Wenn es etwas gibt, was sie wissen wollen, sollten sie ihre Ehemänner zu Hause fragen: Es ist beschämend für eine Frau, in der Versammlung zu sprechen.
36 Glaubt ihr wirklich, dass ihr die Quelle des Wortes Gottes seid? Oder dass ihr die einzigen Leute seid, zu denen es gekommen ist?
37 Wer behauptet, ein Prophet zu sein oder irgendwelche geistigen Kräfte zu haben, muss erkennen, dass das, was ich dir schreibe, ein Gebot des Herrn ist.
38 Wenn jemand das nicht erkennt, ist es, weil diese Person sich nicht selbst erkannt hat.
39 So, meine Brüder, seid bereit zu weissagen und unterdrückt nicht die Gabe, in Zungen zu sprechen.
40 Aber stellt sicher, dass alles in einer ordnungsgemäßen und vernünftigen Weise getan wird.
FÜNFZEHNTES KAPITEL
1 Ich möchte euch ganz klar machen, Brüder, was die Botschaft des Evangeliums, die ich euch gepredigt habe, ist; ihr habt sie akzeptiert und habt euch darauf gestellt,
2 Und ihr werdet von ihr gerettet, wenn ihr euch an die Botschaft haltet, die ich euch gepredigt habe; sonst war euer Kommen zum Glauben umsonst.
3 Die Tradition, die ich euch an erster Stelle übergab, eine Tradition, die ich selbst empfangen hatte, war, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, in Übereinstimmung mit den Schriften,
4 Und dass er begraben wurde; und dass er am dritten Tage nach den Schriften zum Leben erweckt wurde;
5 Und dass er Kephas erschien; und später den Zwölfen;
6 Und als nächstes erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zur gleichen Zeit, die meisten von ihnen sind immer noch bei uns, obwohl einige entschlafen sind;
7 Dann erschien er Jakobus und dann allen Aposteln.
8 Zuletzt erschien er mir auch, als wäre ich ein Kind, das ungewöhnlich geboren wurde.
9 Denn ich bin der Geringste der Apostel und bin nicht wirklich geeignet, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt hatte;
10 Aber was ich jetzt bin, bin ich durch die Gnade Gottes, und die Gnade, die mir gegeben wurde, ist nicht verschwendet worden. Tatsächlich habe ich härter gearbeitet als alle anderen, nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.
11 Jedenfalls, ob sie es war oder ich, das ist es, was wir predigen und was ihr geglaubt habt.
12 Wenn nun Christus aus den Toten verkündet wird, wie können einige von euch sagen, dass es keine Auferstehung der Toten gibt?
13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann auch Christus nicht auferstanden sein,
14 Und wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist unsere Verkündigung ohne Substanz, und so ist euer Glaube.
15 Außerdem hätten wir uns als falsche Zeugen für Gott erwiesen, um Gott zu bezeugen, dass er Christus zum Leben erweckt hat, da er ihn nicht erhoben hat – wenn es wahr ist, dass die Toten nicht auferstanden sind.
16 Denn wenn die Toten nicht auferweckt sind, so ist es auch kein Christus.
17 Und wenn Christus nicht auferweckt worden ist, ist euer Glaube sinnlos und ihr seid doch nicht von euren Sünden befreit worden.
18 Auch diejenigen, die in Christus entschlafen sind, sind völlig verloren.
19 Wenn unsere Hoffnung in Christus nur für dieses Leben gewesen ist, sind wir von allen Menschen am meisten erbärmlich.
20 In der Tat aber ist Christus von den Toten auferstanden, als die erste Frucht von allen, die entschlafen sind.
21 Wie es von einem Mann war, dass der Tod kam, so durch einen Mann ist die Auferstehung der Toten gekommen.
22 So wie alle in Adam sterben, so wird in Christus alles zum Leben erweckt werden;
23 Aber alle von ihnen in ihrer richtigen Ordnung: Christus die erste Frucht, und als nächstes, bei seinem Kommen, die, die ihm gehören.
24 Danach wird das Ende kommen, wenn er das Reich an Gott, den Vater, übergeben wird, indem er jedes Fürstentum, jede herrschende Kraft und Macht, abgeschafft hat.
25 Denn er soll König sein, bis er seine Feinde zu seinem Fußschemel gemacht hat,
26 Und der letzte der Feinde, die ihm unterworfen werden sollen, ist der Tod, denn er hat alles unter seine Füße getreten.
27 Aber wenn gesagt wird, dass alles unterworfen ist, kann dies offensichtlich nicht denjenigen einschließen, der ihm alles unterworfen hat.
28 Wenn ihm alles unterworfen ist, so wird der Sohn selbst dem, der ihm alles unterworfen hat, unterworfen werden, damit Gott alles in allem sein möge.
29 Ansonsten warum sind da Leute, die sich im Namen der Toten getauft haben? Wenn die Toten überhaupt nicht erweckt werden, was ist der Sinn, in ihrem Namen getauft zu werden?
30 Und was ist mit uns? Warum sollten wir uns jede Stunde unseres Lebens gefährden?
31 Ich schwöre bei dem Stolz, den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, annehme, dass ich jeden Tag dem Tod begegne.
32 Wenn ich wilde Tiere in Ephesus in einer rein menschlichen Perspektive bekämpfte, was hatte ich davon zu gewinnen?
33 Wenn die Toten nicht auferweckt werden, dann lasst uns fressen und saufen, denn morgen werden wir tot sein.
34 So lasst euch niemand in die Irre führen. Schlechte Gesellschaft korrumpiert gute Wege. Wacht aus eurem Schlaf auf, wie ihr wollt, und die Sünde lasst. Einige von euch haben kein Verständnis von Gott; ich sage euch das, um euch deren Schande zu vermitteln.
35 Jemand kann fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und welche Art von Körper haben sie, wenn sie kommen?
36 Wie töricht! Was du säst, muss sterben, bevor es neues Leben gibt;
37 Und was du säst, ist nicht der Leib, der sein soll, sondern nur ein nacktes Getreide, von Weizen, das ich auswerfen darf, oder irgendeine andere Art;
38 Es ist Gott, der ihm die Art von Leib gibt, die er dafür erwählt hat, und für jede Art von Samen seine eigene Art von Körper.
39 Nicht alles Fleisch ist das gleiche Fleisch: es ist menschliches Fleisch; Tiere haben eine andere Art von Fleisch, Vögel eine andere und Fische noch eine andere.
40 Da sind Himmelskörper und irdische Leiber; die Himmlischen haben eine Pracht von ihren eigenen Leibern, und die Irdischen eine andere Pracht.
41 Die Sonne hat ihre eigene Pracht, der Mond noch eine Pracht und die Sterne noch eine Pracht; und die Sterne unterscheiden sich in Pracht.
42 Es ist das gleiche auch mit der Auferstehung der Toten: was gesät ist, ist verderblich, aber was erhoben wird, ist unvergänglich;
43 Was gesät ist, ist verächtlich, aber was erhoben ist, ist herrlich; was gesät ist, ist schwach, aber was erhoben wird, ist mächtig;
44 Was gesät ist, ist ein natürlicher Körper, und was auferstanden ist, ist ein geistiger Körper. Wenn es einen natürlichen Körper gibt, gibt es auch einen spirituellen Körper.
45 So der erste Mann, Adam, wie die Schrift sagt, wurde eine lebendige Seele; und der letzte Adam ist ein Leben gebender Geist geworden.
46 Aber zuerst kam der natürliche Körper, nicht der geistige; der kam erst danach.
47 Der erste Mensch, der aus der Erde gemacht ist, ist von Natur aus irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.
48 Der irdische Mensch ist das Muster für das irdische Volk, der himmlische Mensch für die Himmlischen.
49 Und wie wir das Gleichnis des irdischen Menschen getragen haben, so werden wir das Gleichnis des Himmlischen tragen.
50 Was ich sage, Brüder, ist, dass die bloße menschliche Natur das Reich Gottes nicht erben kann: was verderblich ist, kann nicht erben, was unvergänglich ist.
51 Jetzt werde ich euch ein Geheimnis erzählen: Wir werden nicht alle entschlafen,
52 Aber wir werden alle in den Augenblicken erwachen, wenn die letzte Trompete klingt. Die Trompete wird klingen, und dann werden die Toten auferweckt unvergänglich, und wir werden verändert werden,
53 Weil diese unsere verderbliche Natur die Unvollkommenheit anziehen muss, es muss diese sterbliche Natur die Unsterblichkeit anziehen.
54 Und nachdem diese verderbliche Natur die Unvergänglichkeit angezogen hat und diese sterbliche Natur die Unsterblichkeit angezogen hat, werden die Worte der Schrift in Erfüllung gehen: Der Tod wird vom Sieg verschluckt.
55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
56 Der Stachel des Todes ist die Sünde, und die Macht der Sünde kommt aus dem Gesetz.
57 Gott sei Dank, dass er uns den Sieg durch Jesus Christus, unseren Herrn, gegeben hat.
58 So, meine lieben Brüder, haltet fest und seid unbeweglich, immer reich an Energie für die Arbeit des Herrn, seid sicher, dass im Herrn keine eurer Arbeiten verschwendet wird.
SECHZEHNTES KAPITEL
1 Jetzt über die Sammlung für Gottes heiliges Volk; ihr sollt dasselbe tun, wie ich für die Kirchen in Galatien vorgeschrieben habe.
2 Am ersten Tag der Woche soll jeder von euch beiseite legen und so viel reservieren, wie jeder ersparen kann; verzögert nicht die Sammlung, bis ich ankomme.
3 Wenn ich komme, werde ich nach Jerusalem mit Briefen der Empfehlung jene Leute schicken, die ihr billigt, um euer Geschenk zu liefern;
4 Wenn es sich lohnt, werde ich auch gehen, dann können sie mit mir reisen.
5 Auf jeden Fall werde ich zu euch kommen, nachdem ich durch Mazedonien gegangen bin, da ich durch Mazedonien gehen muss;
6 Und ich kann noch einige Zeit mit euch bleiben, vielleicht im Winter, so dass ihr mich auf meine nächste Reise schicken könnt, wo immer ich hingehe.
7 Ich will dir euch nur einen vorübergehenden Besuch abstatten, und ich hoffe, eine Zeitlang mit euch zu verbringen, der Herr erlaubt es.
8 Aber ich bleibe in Ephesus bis Pfingsten,
9 Denn eine sehr vielversprechende Tür steht mir weit offen, und es gibt viele gegen uns.
10 Wenn Timotheus kommt, dann sorgt dafür, dass er nichts von euch zu fürchten hat. Er tut die Arbeit des Herrn, so wie ich es tu,
11 Und niemand soll ihn unterschätzen. Begrüßt ihn in Frieden auf seiner Reise, um zu mir zu kommen: die Brüder und ich warten auf ihn.
12 Unseren Bruder Apollos drängte ich ernsthaft, mit den Brüdern zu euch zu kommen, aber er war ganz fest, dass er noch nicht gehen wollte, und er wird kommen, wenn er eine Gelegenheit findet.
13 Seid wachsam, bleibt fest im Glauben, seid mutig und stark.
14 Lasst alles, was ihr tut, in der Liebe getan werden.
15 Es gibt noch etwas, zu dem ich euch drängen muss, Brüder, zu tun. Ihr wisst, wie die Familie von Stephanas die ersten Früchte von Achaia gewesen ist und sich dem Dienst des heiligen Volkes Gottes gewidmet hat;
16 Ich bitte euch darum, euch selbst in den Dienst der Menschen zu stellen und alles zu tun, was in dieser schwierigen Aufgabe gearbeitet werden muss.
17 Ich freue mich, daß Stephanas und Fortunatus und Achaikus angekommen sind; die haben sich dafür entschieden, dass ihr nicht hier seid.
18 Sie haben mich in Ruhe gebracht, so wie sie es getan haben. Ihr solltet Leute wie sie schätzen.
19 Die Kirchen von Asien senden ihre Grüße. Aquila und Prisca senden ihre besten Wünsche im Herrn, zusammen mit der Kirche, die sich in ihrem Haus trifft.
20 Alle Brüder senden ihre Grüße. Grüßt euch mit dem heiligen Kuss.
21 Dieser Gruß ist von meiner eigenen Hand geschrieben – Paul.
22 Wenn es jemand gibt, der den Herrn nicht liebt, ein Fluch auf einen solchen. Maranatha.
23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit euch.
24 Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus.
DER JAKOBUSBRIEF
I
1 Von Jakobus, Diener Gottes und des Herrn Jesus Christus. Grüße an die zwölf Stämme der Diaspora.
2 Meine Brüder, betrachtet es als große Freude, wenn Prüfungen vieler Art über euch kommen,
3 Denn ihr wisst sehr wohl, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt,
4 Ausdauer muss seine Arbeit vollenden, damit ihr voll entwickelt, vollständig und in keiner Weise mangelhaft werdet.
5 Jeder von euch, dem es an Weisheit (SOPHIA) mangelt, muss Gott bitten, der allen großzügig und ohne Schimpfwörter gibt; Sie wird gegeben werden.
6 Aber das Gebet muss mit Glauben und ohne Zweifel erfolgen, denn ein Mensch, der Zweifel hat, ist wie die Wellen, die im Meer durch das Beben des Windes aufgeworfen werden.
7 Diese Art von Mensch, di-psychos,
8 Inkonsistent in jeder Aktivität, darf nicht erwarten, etwas vom Herrn zu empfangen.
9 Es ist richtig, dass der Bruder unter bescheidenen Umständen die Ehre hat, aufgehoben zu werden,
10 Und die Reichen werden untertauchen. Denn die Reichen werden nicht länger bestehen als die Wildblumen;
11 Die sengende Sonne geht auf, und das Gras welkt, seine Blume fällt, seine Schönheit geht verloren. So ist es auch bei den Reichen: Inmitten eines geschäftigen Lebens werden die Reichen verkümmern.
12 Selig ist, wer beharrlich ist, wenn Prüfungen kommen. Ein solcher Mensch ist von bewährtem Wert und wird den Preis des Lebens gewinnen, die Krone, die der Herr denen versprochen hat, die ihn lieben.
13 Niemals, wenn du auf die Probe gestellt wirst, sprich: Gott versucht mich; – Gott kann nicht vom Bösen versucht werden, und er versucht niemanden.
14 Jeder wird auf die Probe gestellt, indem er von dem eigenen falschen Begehren angezogen und verführt wird.
15 Dann empfängt und gebärt das Begehren die Sünde, und wenn die Sünde ihr volles Wachstum erreicht, bringt sie den Tod zur Welt.
16 Macht keinen Fehler, meine lieben Brüder und Schwestern:
17 Alles Gute, alles Vollkommene wird uns von oben gegeben; es kommt vom Vater allen Lichts herab; bei ihm gibt es keine Veränderung, keinen Schatten, der durch Veränderung verursacht wird.
18 Nach seiner eigenen Wahl hat er uns durch die Botschaft der Wahrheit geboren, so dass wir eine Art Erstlingsfrucht seiner ganzen Schöpfung sein sollten.
19 Denkt daran, meine lieben Brüder und Schwestern: Jeder sollte schnell zuhören, aber langsam sprechen und den menschlichen Zorn verlangsamen;
20 Gottes rettender Gerechtigkeit wird nie durch menschlichen Zorn gedient;
21 So beseitigt alle Unreinheiten und Überreste des Bösen. Nehmt demütig das Wort an, das in euch eingepflanzt wurde und das eure Seelen retten kann.
22 Aber ihr müsst tun, was das Wort euch sagt, und nicht nur darauf hören und so euch selbst verführen.
23 Jeder, der auf das Wort hört und nichts tut, ist wie jemand, der seine eigenen Gesichtszüge in einem Spiegel betrachtet,
24 Und sobald er gesehen hat, wie er aussieht, geht er los und vergisst es sofort.
25 Aber jeder, der ständig auf das vollkommene Gesetz der Freiheit schaut und sich daran hält (nicht zuhören und vergessen, sondern es in die Tat umsetzen), wird in jedem Unternehmen gesegnet sein.
26 Niemand, der es versäumt, einen engen Zügel an die Zunge zu legen, kann behaupten, religiös zu sein; dies ist reine Selbsttäuschung; die Religion dieser Person ist wertlos.
27 Reine, unverfälschte Religion in den Augen Gottes, unseres Vaters, ist folgendes: den Waisenkindern und Witwen in ihren Nöten zur Hilfe zu kommen und sich von der Welt unbefleckt zu halten.
II
1 Meine Brüder und meine Schwestern, lasst nicht zu, dass Klassenunterschiede in euren Glauben an Jesus Christus, unseren verherrlichten Herrn, eingehen.
2 Angenommen, ein Mann kommt in eure Synagoge, gut gekleidet und mit einem goldenen Ring, und gleichzeitig kommt ein armer Mann in schäbigen Kleidern herein,
3 Und ihr beachtet den gut gekleideten Mann und sagt: Komm hier entlang zu den besten Sitzen; – dann sagt ihr dem armen Mann: Steh da drüben, oder: Du kannst an meiner Fußstütze auf dem Boden sitzen.
4 Habt ihr bei dieser Unterscheidung unter euch nicht einen korrupten Standard verwendet?
5 Hört zu, meine lieben Brüder und meine lieben Schwestern: Es waren diejenigen, die in der Welt arm waren, die Gott auserwählt hat, um reich im Glauben zu sein und die Erben des Königreichs zu sein, das er denen versprochen hat, die ihn lieben.
6 Ihr hingegen habt die Armen entehrt. Sind es nicht die Reichen, die ihr über euch herrschen lasst?
7 Sind das nicht diejenigen, die euch vor Gericht ziehen, die den ehrenwerten Namen, der über euch ausgesprochen wurde, beleidigen?
8 Nun, das Richtige ist, das höchste Gesetz der Schrift einzuhalten: Du wirst deinen Nächsten lieben wie dich selbst;
9 Aber sobald ihr Klassenunterschiede macht, begeht ihr Sünde und werdet verurteilt, weil ihr das Gesetz gebrochen habt.
10 Seht ihr, jeder, der das ganze Gesetz hält, aber in einem einzigen Punkt frevelt, ist immer noch schuldig, alles gebrochen zu haben.
11 Wer sprach: Du darfst nicht ehebrechen, der sagte auch: Du darfst nicht töten. – Wenn du jetzt einen Mord begehst, brauchst du nicht auch noch Ehebruch zu begehen, um ein Gesetzesbrecher zu werden.
12 Sprecht und benehmt euch wie Menschen, die nach dem Gesetz der Freiheit gerichtet werden.
13 Wer ohne Gnade handelt, wird ohne Gnade gerichtet werden, aber die Charis kann es sich leisten, über das Gericht zu lachen!
14 Was hilft es, meine Brüder und Schwestern, wenn jemand, der noch nie eine einzige gute Tat getan hat, behauptet, Glauben zu haben? Wird dieser Glaube Erlösung bringen?
15 Wenn einer der Brüder oder eine der Schwestern Kleidung braucht und nicht genug Nahrung zum Leben hat,
16 Und einer von euch sagt zu ihnen: Ich wünsche dir alles Gute; halte dich warm und iss gut, – ohne ihnen diese nackten Lebensbedürfnisse zu geben, was nützt das dann?
17 Ebenso ist der Glaube, wenn gute Taten nicht dazu gehören, tot!
18 Aber jemand mag sagen: Also hast du Glauben und ich gute Taten? Zeige mir diesen Glauben von dir ohne Taten! Durch meine Taten werde ich dir meinen Glauben zeigen!
19 Ihr glaubt an den Einen Gott? Das ist glaubwürdig genug, aber auch die Dämonen haben den gleichen Glauben, und sie zittern vor Angst.
20 Du Narr! Willst du nicht wissen, dass der Glaube („allein“) ohne Taten nutzlos ist?
21 Wurde Abraham, unser Vater, nicht durch seine Tat gerechtfertigt, weil er seinen Sohn Isaak auf dem Altar anbot?
22 So könnt ihr sehen, dass sein Glaube mit seinen Taten zusammenarbeitete; sein Glaube wurde durch das, was er tat, vollkommen.
23 Auf diese Weise wurde die Schrift erfüllt: Abraham setzte seinen Glauben auf Gott, und das wurde als eine gefrechte Haltung angesehen, und er erhielt den Namen „Freund Gottes“.
24 Ihr seht jetzt, dass jemand durch Taten und nicht nur durch den Glauben („allein“) gerechtfertigt ist!
25 Es gibt noch ein weiteres Beispiel der gleichen Art: Rahab, die heilige Hure, wurde sie nicht durch ihre Taten gerechtfertigt, weil sie die Boten begrüßte und ihnen einen anderen Weg zeigte, um ihn zu gehen?
26 Wie ein Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Taten tot!
III
1 Nur wenige von euch, meine Brüder, sollten Lehrer sein, wenn man bedenkt, dass wir ein strengeres Urteil erhalten werden.
2 Denn wir alle sind in vielerlei Hinsicht aufgestanden. Wer nicht mit der Zunge stolpert, hat die Perfektion erreicht und ist in der Lage, den ganzen Körper mit einem engen Zügel zu lenken.
3 Sobald wir dem Pferd ein Gebiss in das Maul gelegt haben, damit es das tut, was wir wollen, haben wir das ganze Tier unter unserer Kontrolle.
4 Oder denkt an Schiffe: Egal wie groß sie sind, auch wenn ein Sturm sie antreibt, sie werden von einem winzigen Ruder gesteuert, wohin immer die Laune des Steuermannes entscheidet.
5 So ist die Zunge nur ein winziger Teil des Körpers, aber ihre Prahlereien sind groß. Stellt euch vor, wie klein eine Flamme einen riesigen Wald in Brand setzen kann;
6 Die Zunge ist auch eine Flamme. Unter allen Teilen des Körpers ist die Zunge eine ganze böse Welt: Sie infiziert den ganzen Körper; sie entzündet sich selbst an der Hölle und entzündet das ganze Rad der Schöpfung.
7 Wilde Tiere und Vögel, Reptilien und Fische aller Art können alle von Menschen gezähmt werden und wurden gezähmt;
8 Aber niemand kann die Zunge zähmen! Sie ist ein Schädling, der nicht stillhalten will, voll von tödlichem Gift.
9 Wir benutzen sie, um den Herrn und Vater zu segnen, aber wir benutzen sie auch, um Menschen zu verfluchen, die nach dem Bild Gottes geschaffen sind:
10 Der Segen und der Fluch kommen aus dem gleichen Mund. Meine Brüder und Schwestern, das muss falsch sein.
11 Gibt es eine Wasserversorgung, die einen Fluss von Süß- und Salzwasser aus dem gleichen Rohr liefert?
12 Kann ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, meine Brüder und Schwestern, oder eine Rebe Feigen? Meerwasser kann kein Süßwasser liefern.
13 Wer unter euch weise oder verständnisvoll ist, sollte aus einem guten Leben Zeugnis ablegen von Taten, die in der Sanftmut SOPHIAS geschehen.
14 Aber wenn ihr im Herzen die Bitterkeit der Eifersucht oder des egoistischen Ehrgeizes habt, dann seid nicht prahlerisch und versteckt die Wahrheit nicht mit Lügen;
15 Dies ist nicht die SOPHIA, die von oben kommt (SOPHIA URANIA), sondern die irdische, menschliche und teuflische.
16 Wo immer es Eifersucht und Ehrgeiz gibt, gibt es auch Disharmonie und Bosheit jeder Art;
17 In der Erwägung, dass SOPHIA, die von oben herabkommt, im Innern etwas Reines ist; Sie ist auch friedlich, freundlich und rücksichtsvoll; Sie ist voller Barmherzigkeit und zeigt sich, indem Sie Gutes tut; nicht ist in Ihr eine Spur von Vorurteilen oder Heuchelei zu finden!
18 Der Frieden, der von den Friedensstiftern gesät wird, bringt eine Ernte der Gerechtigkeit.
IV
1 Wodurch beginnen diese Kriege und Kämpfe unter euch zuerst? Liegt es nicht gerade an den Begierden, die in eurem eigenen Selbst kämpfen?
2 Du willst etwas und es fehlt dir; also tötest du. Du hast einen Ehrgeiz, den du nicht befriedigen kannst; also kämpfst du, um deinen Weg mit Gewalt zu finden. Weil ihr nicht betet, werdet ihr nicht empfangen!
3 Wenn du betest und nicht empfängst, dann deshalb, weil du falsch gebetet hast und nur deinen Leidenschaften nachgeben willst!
4 Du Ehebrecher! Ist dir nicht klar, dass die Liebe zur Welt Hass auf Gott ist? Jeder, der sich die Welt zur Freundin auswählt, ist ein Feind Gottes!
5 Könnt ihr den Sinn des Sprichworts in der Schrift nicht erkennen: Die Sehnsucht des Geistes, den er gesandt hat, in uns zu wohnen, ist eine eifersüchtige Sehnsucht?
6 Aber er hat uns eine noch größere Gnade gegeben, wie die Schrift sagt: Gott widersetzt sich den Stolzen, aber er gewährt den Demütigen seine Huld.
7 Dann gib dich Gott hin; widersetze dich dem Teufel, und er wird vor dir davonlaufen.
8 Je näher ihr zu Gott geht, desto näher wird Gott zu euch kommen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und reinigt euren Geist, ihr Zauderer.
9 Schätze deine Erbärmlichkeit ein und weine darum im Elend! Dein Lachen muss in Trauer verwandelt werden, dein Glück in Trübsal!
10 Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch aufrichten!
11 Brüder und Schwestern, verleumdet euch nicht gegenseitig. Jeder, der einen Bruder verleumdet oder verurteilt, spricht gegen das Gesetz und verurteilt das Gesetz. Aber wenn du das Gesetz verurteilst, hast du aufgehört, ihm unterworfen zu sein und bist ein Richter darüber geworden.
12 Es gibt nur Einen Gesetzgeber, und Er ist der einzige Richter und hat die Macht zu retten oder zu zerstören. Wer bist du, dass du ein Urteil über deinen Nächsten fällst?
13 Nun, ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen gehen wir in diese oder jene Stadt; wir werden dort ein Jahr verbringen, handeln und etwas Geld verdienen;
14 Du weißt nie, was morgen passieren wird: Du bist nicht mehr als ein Nebel, der für eine kurze Zeit auftaucht und dann verschwindet…
15 Stattdessen solltest du sagen: Wenn es der Wille des Herrn ist, werden wir noch leben, um dies oder jenes zu tun.
16 Aber wie es ist, wie großspurig und laut ihr seid! Derartige Prahlereien sind immer falsch.
17 Jeder, der weiß, was das Richtige ist und es nicht tut, begeht eine Sünde.
V
1 Nun gut, du Reicher! Klage, weine um das Elend, das zu dir kommt!
2 Dein Reichtum verrottet, deine Kleider sind alle mottenzerfressen!
3 All euer Gold und euer Silber verrosten, und die gleiche Korrosion wird ein Zeuge gegen euch sein und in euren Körper fressen. Es ist wie ein Feuer, das du für die Letzten Tage aufgehoben hast!
4 Kannst du hören, wie gegen dich die Löhne schreien, die du von den Arbeitern, die deine Felder mähen, zurückgehalten hast? Die Schreie der Schnitter haben die Ohren des Herrn Sabaoth erreicht.
5 Auf Erden hattet ihr ein Leben voller Trost und Luxus; in der Zeit des Schlachtens habt ihr weiter nach Herzenslust gegessen.
6 Ihr habt die Gerechten verurteilt und getötet; sie haben euch keinen Widerstand geleistet.
7 Seid aber geduldig, Brüder und Schwestern, bis der Herr kommt. Denkt an einen Bauern: Wie geduldig wartet er auf die kostbaren Früchte der Erde, bis es Herbstregen und Frühlingsregen gegeben hat!
8 Auch ihr müsst geduldig sein; verliert nicht den Mut! Denn das Kommen des Herrn wird bald sein!
9 Beschwert euch nicht übereinander, Brüder, um nicht selbst zum Gericht gebracht zu werden; der Richter ist bereits vor den Toren!
10 Zum Beispiel, Brüder, nehmt euch die Propheten, die im Namen des Herrn gesprochen haben, indem ihr euch geduldig der Verfolgung stellt;
11 Denkt daran, dass es diejenigen sind, die Ausdauer hatten, von denen wir sagen, dass sie die Seligen sind. Ihr habt von der Beharrlichkeit Hiobs gehört und die Absicht des Herrn verstanden und erkannt, dass der Herr freundlich und barmherzig ist.
12 Vor allem, meine Brüder und Schwestern, schwört nicht beim Himmel oder bei der Erde und benutzt überhaupt keine Eide. Wenn ihr „ja“ meint, müsst ihr „ja“ sagen; wenn ihr „nein“ meint, sagt „nein“. Ansonsten sprecht ihr euch selbst das Urteil.
13 Jeder von euch, der in Schwierigkeiten ist, sollte beten; jeder, der gute Laune hat, sollte einen Psalm singen.
14 Jeder von euch, der krank ist, sollte nach den Ältesten (Priestern) der Gemeinde rufen, und sie müssen den Kranken im Namen des Herrn mit Öl salben und über ihn beten.
15 Das Glaubensgebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn wieder auferwecken; und wenn er irgendwelche Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.
16 So bekennt eure Sünden und betet, dass ihr geheilt werden; das herzliche Gebet eines Gerechten wirkt sehr kraftvoll.
17 Elias war ein Mensch, der so gebrechlich war wie wir selbst, er betete aufrichtig, dass es nicht regnet, und dreieinhalb Jahre lang fiel kein Regen;
18 Dann betete er wieder, und der Himmel gab Regen und die Erde gab Ernten.
19 Meine Brüder, wenn einer von euch von der Wahrheit abweicht, und ein anderer bringt ihn zurück zu ihr,
20 Kann er sicher sein, dass jeder, der einen Sünder von seinen Irrtümern zurückbringen kann, seine Seele vor dem Tod bewahren und so manche Sünde überdecken wird.