DIE QUENTIN-BIBEL


BIBEL FÜR EINSTEIGER


VON TORSTEN SCHWANKE



VORWORT


Lieber Quentin,


wenn du nun Philosophie und Literatur studierst, ist es ratsam, grundlegende Texte der Bibel zu kennen. Die abendländische Literatur und Philosophie ist ohne Grundwissen in biblischer Literatur und Weisheit nicht recht zu verstehen. Da die Bibel ein sehr dickes Buch ist – was dich ja nicht abschreckt - vor allem aber, weil man die Bibel nicht von Anfang bis Ende wie einen Roman liest, habe ich dir einige Schriften ausgewählt aus dem „Buch der Bücher“ und sie angeordnet in der Reihenfolge, wie ein Einsteiger sie lesen sollte. Das heißt, ich fange mit der Weihnachtsgeschichte an und ende mit dem „Jüngsten Tag“. Man mag sich wundern, dass ich für den Einstieg auch die „geheime Apokalypse“ ausgewählt habe, die viele für unverständlich halten, andere dagegen für hochaktuell. Die Bibelübersetzung, die ich hier verwende, ist die Schwanke-Bibel.


16.6.2025, Oldenburg



DAS EVANGELIUM NACH LUKAS


ERSTES KAPITEL


1 In Anbetracht dessen, dass viele andere sich verpflichtet haben, Berichte über die Ereignisse zu erstellen, die unter uns ihre Erfüllung fanden,


2 da uns diese von jenen überliefert wurden, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren,


3 nachdem ich die ganze Geschichte von Anfang an sorgfältig durchgelesen habe, habe ich beschlossen, einen bestellten Bericht für dich zu schreiben, Theophilus,


4 damit Eure Exzellenz erfahren kann, wie fundiert der Unterricht ist, den Ihr erhalten habt.


5 In den Tagen des Königs Herodes von Judäa lebte ein Priester namens Sacharja, der zur Abija-Abteilung des Priestertums gehörte, und er hatte eine Ehefrau, Elisabeth mit Namen, die eine Nachfahrin Aarons war.


6 Beide waren vor Gott aufrichtig und führten alle Gebote und Vorschriften des Herrn tadellos aus.


7 Aber sie waren kinderlos: Elisabeth war unfruchtbar, und sie waren beide int Jahren fortgeschritten.


8 Nun geschah es, dass er an der Reihe war, zu dienen, und er übte sein priesterliches Amt vor Gott aus,


9 als es ihm zufiel, wie es der priesterliche Brauch war, das Heiligtum des Herrn zu betreten und dort zu weihräuchern.


10 Und zur Stunde des Räucherns waren alle Leute draußen und beteten.


11 Da erschien ihm der Engel des Herrn, der rechts vom Räucherbecken stand.


12 Der Anblick störte Zacharias, und er wurde von Furcht erfüllt.


13 Der Engel aber sprach zu ihm: Sacharja, fürchte dich nicht, denn dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth soll dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Johannes nennen.


14 Er wird deine Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen.


15 Denn er wird groß sein vor den Augen des Herrn; er darf keinen Wein trinken, kein starkes Getränk; vom Mutterleib an wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein,


16 und er wird viele der Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen.


17 Mit dem Geist und der Kraft Elias wird er vor ihnen einhergehen, um die Väter mit ihren Kindern und die Ungehorsamen mit dem gesunden Menschenverstand zu versöhnen, und für den Herrn ein für ihn geeignetes Volk vorzubereiten.


18 Sacharja sprach zu dem Engel: Wie kann ich das wissen? Ich bin ein alter Mann, und meine Frau geht in die Jahre.


19 Der Engel antwortete: Ich bin Gabriel, der in der Gegenwart Gottes steht, und ich wurde gesandt, um mit dir zu sprechen und dir diese gute Nachricht zu bringen.


20 Schau! Da du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer festgesetzten Zeit in Erfüllung gehen werden, wirst du zum Schweigen gebracht und hast keine Redefähigkeit, bis dies geschehen ist.


21 Inzwischen warteten die Leute auf Zacharias und waren überrascht, dass er so lange im Heiligtum blieb.


22 Als er herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen, und sie erkannten, dass er im Heiligtum eine Vision gesehen hatte. Aber er konnte ihnen nur Zeichen machen und blieb stumm.


23 Als seine Dienstzeit zu Ende ging, kehrte er nach Hause zurück.


24 Einige Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger, und sie blieb fünf Monate lang zuhause und sagte:


25 Der Herr hat das für mich getan, jetzt, da es ihm gefallen hat, die Demütigung, die ich in der Öffentlichkeit erlitt, zu beseitigen.


26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth gesandt


27 zu der Jungfrau, die mit dem Mann namens Josef aus dem Hause Davids verlobt ist; und der Name der Jungfrau ist Maria.


28 Er ging hinein und sagte zu ihr: Freue dich, die du ganz erfüllt bist von Gottes Gnade! Der Herr ist bei dir!


29 Sie war zutiefst beunruhigt von diesen Worten und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte.


30 Der Engel aber sprach zu ihr: Maria, fürchte dich nicht; du bist Gottes Favoritin!


31 Schau! Du sollst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du musst ihn Jesus nennen.


32 Er wird groß sein und wird Sohn des Allerhöchsten genannt. Der Herr Gott wird ihm den Thron seines Vorfahren David geben;


33 er wird das Haus Jakob für immer regieren, und seine Regierung wird kein Ende haben.


34 Maria sagte zu dem Engel: Wie kann das geschehen, da ich mit keinem Mann schlafen werde?


35 Der Engel antwortete: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich mit seinem Schatten bedecken. Und so wird das Kind heilig sein und wird Sohn Gottes genannt.


36 Und ich sage es dir auch: Deine Cousine Elisabeth hat in ihrem hohen Alter auch einen Sohn empfangen, und die, die die Leute unfruchtbar nannten, ist jetzt im sechsten Monat.


37 Denn nichts ist Gott unmöglich.


38 Maria sagte: Siehe, ich bin die Gottesmagd, lass es mir geschehen, wie du gesagt hast. – Und der Engel hat sie verlassen.


39 Maria machte sich damals auf den Weg und ging so schnell sie konnte in das Hügelland in eine Stadt in Juda.


40 Sie ging in das Haus von Sacharja und begrüßte Elisabeth.


41 Nun geschah es, dass, sobald Elisabeth den Gruß Marias hörte, dass das Kind in ihrem Leib hüpfte und Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt war.


42 Sie rief laut und sagte: Von allen Frauen bist du am meisten gebenedeit, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.


43 Warum sollte ich mit einem Besuch der Mutter meines Herrn geehrt werden?


44 Schau, als dein Gruß meine Ohren erreichte, sprang das Kind in meinem Leib vor Freude!


45 Ja, gesegnet ist sie, die glaubte, dass die Verheißung, die sie vom Herrn erhalten hatte, erfüllt werden würde.


46 Maria sagte: Meine Seele verkündet die Größe des Herrn


47 und mein Geist freut sich in Gott, meinem Retter;


48 weil er auf die Demut seiner Magd gesehen hat. Ja, von nun an werden mich alle Generationen selig preisen,


49 denn der Allmächtige hat große Dinge für mich getan. Heilig ist sein Name,


50 und seine treue Liebe erstreckt sich von Zeitalter zu Zeitalter auf diejenigen, die ihn ehren.


51 Er hat die Kraft seines Arms eingesetzt, er hat den Arroganten des Herzens überwunden.


52 Er hat die Fürsten von ihren Thronen gestürzt und die Kleinen hoch erhoben.


53 Er hat den Hungernden mit guten Dingen gefüllt, die Reichen leer hinaus geschickt.


54 Er ist seinem Diener Israel zur Hilfe gekommen, in Anbetracht seiner treuen Liebe,


55 Gemäß der Verheißung, die er unseren Vorfahren gegeben hat, gemäß seiner Barmherzigkeit gegenüber Abraham und seinen Nachkommen für immer.


56 Maria blieb drei Monate bei ihr und ging dann nach Hause.


57 Es kam die Zeit für Elisabeth, ihr Kind zu bekommen, und sie gebar einen Sohn;


58 und als ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine treue Liebe verschwendet hatte, teilten sie ihre Freude.


59 Nun geschah es, dass sie am achten Tag kamen, um das Kind zu beschneiden; sie wollten ihn Zacharias nach seinem Vater nennen,


60 aber seine Mutter sprach sich dagegen aus. Nein, sagte sie, er soll Johannes heißen.


61 Sie sprachen zu ihr: Niemand in deiner Familie hat diesen Namen.


62 Und sie machte seinem Vater Zeichen, um herauszufinden, wie er ihn genannt haben wollte.


63 Der Vater bat um eine Schreibtafel und schrieb: Sein Name ist Johannes. – Und sie waren alle erstaunt.


64 In diesem Augenblick kehrte seine Redefähigkeit zurück und er sprach und pries Gott.


65 Alle ihre Nachbarn waren voller Ehrfurcht und die ganze Sache wurde im ganzen Hügelland von Judäa besprochen.


66 Alle, die davon hörten, schätzten es in ihren Herzen. Wer wird dieses Kind sein? wunderten sie sich. Und in der Tat war die Hand des Herrn auf ihm.


67 Sein Vater Sacharja war vom Heiligen Geist erfüllt und sprach diese Prophezeiung:


68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht, er hat sie befreit,


69 und er hat für uns eine rettende Macht im Haus seines Knechtes David errichtet,


70 so wie er es verkündet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten aus alter Zeit,


71 dass er uns vor unseren Feinden und vor den Händen all derer retten würde, die uns hassen,


72 und zeigen unseren Vorfahren treue Liebe und denken an seinen heiligen Bund.


73 Dies war der Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hatte:


74 dass er uns frei von Furcht gewähren würde, von den Händen unserer Feinde befreit zu werden,


75 um ihm in all unserer Zeit in Heiligkeit und Aufrichtigkeit in seiner Gegenwart zu dienen.


76 Und du, kleines Kind, sollst Prophet des Allerhöchsten heißen, denn du wirst vor den Herrn einher gehen, um ihm einen Weg zu bereiten,


77 um seinem Volk Wissen über die Erlösung durch Vergebung ihrer Sünden zu geben,


78 wegen der treuen Liebe unseres Gottes, in der die aufgehende Sonne von oben gekommen ist, um uns zu besuchen,


79 um denen, die in Dunkelheit und Schatten des Todes leben, Licht zu geben, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu führen.


80 Mittlerweile war das Kind groß und sein Geist wurde stärker. Und er lebte in der Wüste bis zu dem Tag, als er Israel offen erschien.


ZWEITES KAPITEL


1 Nun geschah es, dass Caesar Augustus zu dieser Zeit ein Dekret erlassen hatte, dass eine Volkszählung über die gesamte bewohnte Welt gemacht werden sollte.


2 Diese Volkszählung, die erste, fand statt, als Quirinius Gouverneur von Syrien war.


3 Und jeder ließ sich registrieren, jeder in seiner eigenen Stadt.


4 So zog Josef aus der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa zu Davids Stadt, genannt Bethlehem, da er aus Davids Haus und Linie stammte,


5 um zusammen mit Maria, seiner Braut, die ein Kind hatte, eingetragen zu werden.


6 Nun geschah es, dass, während sie dort waren, die Zeit kam, dass sie ihr Kind bekam.


7 Und sie gebar den einzigen Sohn, ihren Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil im Wohnraum kein Platz für sie war.


8 Auf dem Land in der Nähe gab es Hirten auf den Feldern, die während der Nachtwache ihre Schafe hüteten.


9 Ein Engel des Herrn stand über ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn schien um sie herum. Sie hatten Angst.


10 Der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht! Seht, ich bringe euch eine Nachricht von großer Freude, eine Freude, die das ganze Volk teilen wird.


11 Heute ist dir in der Stadt Davids der Erlöser geboren worden; er ist Christus, der Herr.


12 Und hier ist ein Zeichen für euch: Ihr werdet ein Baby finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.


13 Und mit dem Engel war auf einmal eine große Menge der Scharen des Himmels, die Gott mit den Worten priesen:


14 Ruhm ist Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für seine Favoriten!


15 Nun geschah es, als die Engel von ihnen in den Himmel gegangen waren, sagten die Hirten: Lasst uns nach Bethlehem gehen und dieses Ereignis sehen, das der Herr uns bekannt gemacht hat.


16 Und sie liefen davon und fanden Maria und Josef und das Baby in der Krippe.


17 Als sie das Kind sahen, wiederholten sie, was ihnen von ihm erzählt worden war.


18 Und alle, die es hörten, waren erstaunt darüber, was die Hirten ihnen sagten.


19 Was Maria anbelangt, so schätzte sie all diese Dinge sehr und meditierte darüber in ihrem Herzen.


20 Und die Hirten gingen zurück, verherrlichten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.


21 Als der achte Tag kam und das Kind beschnitten werden sollte, gaben sie ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel ihm vor seiner Empfängnis gegeben hatte.


22 Und als der Tag gekommen war, dass sie nach dem Gesetz des Mose gereinigt werden mussten, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu präsentieren.


23 Sie beachteten, was im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Jeder erstgeborene Mann muss dem Herrn geweiht werden.


24 Und sie wollten auch das Opfer zu bringen, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.


25 Nun war in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war ein aufrichtiger und frommer Mann; er freute sich auf die Wiederherstellung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.


26 Es war ihm durch den Heiligen Geist offenbart worden, dass er den Tod nicht sehen würde, bevor er den Messias des Herrn gesehen hatte.


27 Vom Geist aufgefordert, kam er zum Tempel; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um für ihn zu tun, was das Gesetz verlangte,


28 nahm er das Baby in die Arme und segnete Gott; und er sagte:


29 Nun, Meister, lässt du deinen Diener in Frieden gehen, wie du es versprochen hast,


30 denn meine Augen haben das Heil gesehen,


31 das du bereitet hast vor allen Nationen;


32 ein Licht der Offenbarung für die Völker und ein Ruhm für dein Volk Israel.


33 Als der Vater und die Mutter des Kindes sich wunderten, was über ihn gesagt wurde,


34 segnete Simeon sie und sagte zu seiner Mutter Maria: Schau, er ist für den Fall und für den Aufstieg vieler in Israel bestimmt, und ist dazu bestimmt ein Zeichen zu sein, dem widersprochen werden wird.


35 Und ein Schwert wird deine Seele durchbohren, damit die geheimen Gedanken vieler freigelegt werden!


36 Es war auch eine Prophetin da, Anna, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser. Sie war alt an Jahren. In den Mädchenjahren war sie sieben Jahren verheiratet,


37 bevor sie Witwe wurde. Sie war jetzt vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie, um Gott Tag und Nacht mit Fasten und Gebet zu dienen.


38 Sie kam gerade in diesem Moment hinein und begann Gott zu preisen; und sie sprach zu allen von dem Kind, die sich auf die Erlösung Jerusalems freuten.


39 Als sie alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa zurück, in ihre eigene Stadt Nazareth.


40 Und als das Kind erwachsen wurde, wurde es mit Sophia erfüllt; und Gottes Charis war bei ihm.


41 Jedes Jahr gingen seine Eltern zum Passahfest nach Jerusalem.


42 Als er zwölf Jahre alt war, gingen sie wie üblich zum Fest.


43 Als die Festtage vorüber waren und sie sich auf den Heimweg machten, blieb der junge Jesus in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es wussten.


44 Sie nahmen an, dass er sich irgendwo in der Gruppe befand, und erst nach einer eintägigen Reise suchten sie ihn zwischen ihren Verwandten und Bekannten.


45 Als sie ihn nicht finden konnten, gingen sie zurück nach Jerusalem, um ihn überall zu suchen.


46 Es geschah, dass sie ihn drei Tage später im Tempel fanden, zwischen den Meistern sitzend, ihnen zuhörend und ihnen Fragen stellend;


47 und alle, die ihn hörten, waren erstaunt über seine Intelligenz und seine klugen Antworten.


48 Sie waren überwältigt, als sie ihn sahen, und seine Mutter sagte zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, wie sehr ich und dein Vater dich mit Schmerzen gesucht haben!


49 Er antwortete: Warum sucht ihr mich? Wusstest ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?


50 Aber sie verstanden nicht, was er meinte.


51 Dann ging er mit ihnen hinunter und kam nach Nazareth und lebte unter ihrer Autorität. Seine Mutter hat all diese Worte und Ereignisse in ihrem Herzen aufbewahrt.


52 Und Jesus wuchs in Sophia, nahm zu an Größe und wuchs in der Charis Gottes und der Menschen.


DRITTES KAPITEL


1 Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft von Tiberius Cäsar, als Pontius Pilatus Gouverneur von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch der Gebiete Ituraea und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene war,


2 und während Hannas und Kaiphas das Hohepriestertum innehatten, kam das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste.


3 Er ging durch das gesamte Gebiet von Jordanien und verkündete eine Taufe der Reue zur Vergebung der Sünden.


4 Es war, wie es in dem Buch der Sprüche des Propheten Jesaja geschrieben steht: Eine Stimme eines Menschen, der in der Wüste ruft: Bereitet dem Herrn einen Weg, macht seine Wege gerade!


5 Lasst jedes Tal ausgefüllt sein, jeden Berg und Hügel nivelliert, kurvige Wege begradigt, und raue Straßen sollen glatt gemacht werden.


6 Und die ganze Menschheit wird das Heil Gottes sehen.


7 Er sagte daher zu den Menschenmengen, die von ihm getauft werden wollten: Brut der Vipern, wer sagte euch, dass ihr der kommenden Vergeltung entfliehen könnt?


8 Produziert Früchte im Einklang mit der Reue und sagt nicht: Wir haben Abraham als unseren Vater, – denn ich kann euch sagen, dass Gott Kinder für Abraham aus diesen Steinen erziehen kann.


9 Ja, jetzt wird die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt, so dass jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, gefällt und ins Feuer geworfen wird.


10 Als alle Leute ihn fragten: Was müssen wir dann tun?


11 Er antwortete: Wer zwei Tuniken hat, muss mit demjenigen teilen, der keine hat, und jeder, der etwas zu essen hat, muss dasselbe tun.


12 Es gab auch Kopfsteuereintreiber, die zur Taufe kamen, und diese sagten zu ihm: Meister, was müssen wir tun?


13 Er sagte zu ihnen: Genau, nicht mehr als den festgesetzte Satz.


14 Einige Soldaten fragten ihn wiederum: Was ist mit uns? Was müssen wir tun? Er sagte zu ihnen: Keine Einschüchterung! Keine Erpressung! Seid zufrieden mit eurem Lohn!


15 Ein Gefühl der Erwartung war unter den Menschen gewachsen, die sich fragten, ob Johannes der Christus sein könnte.


16 So erklärte Johannes vor allen: Ich taufe euch mit Wasser, aber es kommt jemand, der mächtiger ist als ich, und ich kann den Riemen seiner Sandalen nicht lockern; er wird euch mit dem Heiligen Geist und Feuer taufen.


17 Seine Worfschaufel ist in seiner Hand, um seine Dresche zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; aber die Spreu wird er in einem Feuer verbrennen, das niemals ausgehen wird.


18 Und er verkündete die gute Nachricht auch mit vielen anderen Ermahnungen an das Volk.


19 Aber Herodes, der Tetrarch, wurde von Johannes wegen seiner Beziehung zu Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all der anderen Verbrechen, die er begangen hatte, getadelt.


20 Er fügte dem Rest ein weiteres Verbrechen hinzu, indem er Johannes im Gefängnis einsperrte.


21 Nun geschah es, als das ganze Volk getauft worden war, dass Jesus nach seiner eigenen Taufe im Gebet war, da öffnete sich der Himmel,


22 und der Heilige Geist stieg in einer physischen Form wie eine Taube auf ihn herab. Und eine Stimme kam vom Himmel: Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt.


23 Als er anfing, war Jesus etwa dreißig Jahre alt und war, wie man dachte, Sohn Josefs, des Sohnes Elis,


24 Sohn von Matthat, Sohn von Levi, Sohn von Melchi, Sohn von Jannai, Sohn von Josef,


25 Sohn von Mattathias, Sohn von Amos, Sohn von Nahum, Sohn von Esli, Sohn von Naggai,


26 Sohn von Maath, Sohn von Mattathias, Sohn von Semein, Sohn von Josech, Sohn von Joda,


27 Sohn von Joanan, Sohn von Rhesa, Sohn von Serubbabel, Sohn von Shealtiel, Sohn von Neri,


28 Sohn von Melchi, Sohn von Addi, Sohn von Cosam, Sohn von Elmadam, Sohn von Er,


29 Sohn von Josua, Sohn von Elieser, Sohn von Jorim, Sohn von Matthat, Sohn von Levi,


30 Sohn von Symeons, Sohn von Judas, Sohn von Josef, Sohn von Jonam, Sohn von Eliakim,


31 Sohn von Meleas, Sohn von Menna, Sohn von Mattatha, Sohn von Nathan, Sohn Davids,


32 Sohn von Jesse, Sohn von Obed, Sohn von Boas, Sohn von Salas, Sohn von Nahshon,


33 Sohn von Amminadab, Sohn von Admin, Sohn von Arni, Sohn von Hezron, Sohn von Perez, Sohn von Juda,


34 Sohn Jakobs, Sohn Isaaks, Sohn Abrahams, Sohn Terahs, Sohn Nahors,


35 Sohn von Serug, Sohn von Regu, Sohn von Peleg, Sohn von Eber, Sohn von Shelah,


36 Sohn von Kainan, Sohn von Arphaxad, Sohn von Sem, Sohn von Noah, Sohn von Lamech,


37 Sohn von Methusalah, Sohn von Henoch, Sohn von Jared, Sohn von Mahalaleel, Sohn von Kainan,


38 Sohn von Enos, Sohn von Seth, Sohn Adams, Sohn Gottes.


VIERTES KAPITEL


1 Mit der Heiligen Ruach erfüllt, verließ Jesus den Jordan und wurde von Ruach in die Wüste geführt.


2 Zwei Tage lang wurde er vom Teufel versucht. In dieser Zeit aß er nicht,s und am Ende war er hungrig.


3 Da sprach der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, sage diesem Stein, er soll sich in ein Brotlaib verwandeln.


4 Jesus aber antwortete: Die Schrift sagt: Die Menschen leben nicht nur vom Brot.


5 Dann führte ihn der Teufel in die Höhe und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche der Welt


6 und sprach zu ihm: Ich gebe dir all diese Macht und ihren Glanz, denn sie ist mir übergeben worden, damit ich sie jedem geben kann, den ich erwähle.


7 So huldige mir, und alles soll dir gehören.


8 Jesus aber antwortete ihm: Die Schrift sagt: Du musst dem Herrn, deinem Gott, huldigen, ihm allein musst du dienen.


9 Dann führte er ihn nach Jerusalem und setzte ihn auf die Brüstung des Tempels. Wenn du Gottes Sohn bist, sagte er zu ihm, stürze dich von hier herab,


10 denn die Schrift sagt: Er hat seinen Engel befohlen, dich zu bewachen, und noch einmal:


11 Sie werden dich in den Armen tragen, falls du über einen Stein stolperst.


12 Jesus aber antwortete ihm: Die Schrift sagt: Versuche nicht den Herrn, deinen Gott.


13 Der Teufel hatte alle Möglichkeiten, ihn zu versuchen, erschöpft und verließ ihn bis zum nächsten günstigen Moment.


14 Jesus kehrte mit der Kraft der Ruach in ihm nach Galiläa zurück. Und sein Ruf verbreitete sich im ganzen Land.


15 Er lehrte in ihren Synagogen, und alle priesen ihn.


16 Er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging am Sabbat wie üblich in die Synagoge. Er stand auf, um vorzulesen,


17 und sie reichten ihm die Rolle des Propheten Jesaja. Er entrollte die Schriftrolle und fand die Stelle, an der geschrieben stand:


18 Die Ruach des Herrn ist auf mir, denn er hat mich gesalbt, um den Betroffenen die gute Nachricht zu bringen. Er hat mich gesandt, um den Gefangenen die Freiheit zu verkünden, den Blinden sehend zu machen, die Unterdrückten frei zu lassen,


19 ein Jubel-Jahr des Herrn zu verkünden.


20 Dann rollte er die Schriftrolle zusammen, gab sie dem Assistenten zurück und setzte sich. Und alle Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.


21 Dann begann er zu ihnen zu sprechen: Dieser Text erfüllt sich heute, gerade wenn ihr zuhört.


22 Und er gewann die Anerkennung aller, und sie wurden durch die gnädigen Worte überrascht, die von seinen Lippen kamen. Sie sagten: Dies ist Josefs Sohn, oder?


23 Er aber antwortete: Zweifellos werdet ihr mir das Sprichwort zitieren: Arzt, heile dich selbst, und sagt mir: Wir haben alles gehört, was in Kapernaum passiert ist, tu dasselbe hier in deinem eigenen Land.


24 Und er fuhr fort: In Wahrheit sage ich euch, dass in seinem eigenen Land kein Prophet angenommen wird.


25 Es gab viele Witwen in Israel, ich kann es euch versichern, zu Elias Zeiten, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate geschlossen blieb und eine große Hungersnot im ganzen Land wütete.


26 Aber Elia wurde zu keiner von diesen gesandt; er wurde zu einer Witwe in Zarephath, einer Stadt in Sidonia, geschickt.


27 Und zu der Zeit des Propheten Elischa litten viele an virulenten Hautkrankheiten in Israel, aber keiner davon wurde geheilt, nur Naaman der Syrer.


28 Als sie das hörten, waren alle in der Synagoge wütend.


29 Sie sprangen auf und stießen ihn aus der Stadt; und sie brachten ihn zur Stirn des Hügels, auf dem ihre Stadt erbaut wurde, um ihn von der Klippe zu stürzen.


30 Aber er ging direkt durch die Menge und ging davon.


31 Er ging hinunter nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat.


32 Und seine Lehre machte einen tiefen Eindruck auf sie, weil sein Wort Autorität hatte.


33 In der Synagoge befand sich ein Mann, der vom Geist eines unreinen Teufels besessen war, und er schrie mit seiner Stimme:


34 Ha! Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, um uns zu zerstören? Ich weiß, wer du bist: der Heilige von Gott.


35 Jesus aber tadelte ihn und sprach: Sei still! Komm raus aus ihm! – Und der Teufel, der den Mann in die Mitte warf, ging aus ihm heraus, ohne ihn überhaupt zu verletzen.


36 Erstaunen ergriffen sie, und sie sagten alle: Was ist in seinen Worten? Er befiehlt unreinen Geistern mit Autorität und Macht, und sie kommen heraus.


37 Und die Nachricht von ihm reiste durch die umgebende Landschaft.


38 Er verließ die Synagoge und ging zu Simons Haus. Jetzt hatte Simons Schwiegermutter hohes Fieber, und sie baten ihn, etwas für sie zu tun.


39 Über ihr stehend, tadelte er das Fieber, und es verließ sie. Sie stand sofort auf und begann ihnen zu dienen.


40 Bei Sonnenuntergang brachten ihm alle, die Freunde hatten, die an Krankheiten der einen oder anderen Art leiden, diese zu ihm, und er legte ihnen die Hände auf.


41 Auch Teufel kamen aus vielen Leuten und riefen: Du bist der Sohn Gottes. – Aber er warnte sie und erlaubte ihnen nicht zu sprechen, weil sie wussten, dass er der Christus war.


42 Als es hell wurde, verließ er das Haus und machte sich auf zu einem einsamen Ort. Die Menge suchte ihn, und als sie ihn eingeholt hatten, wollten sie verhindern, dass er sie verließ.


43 Aber er antwortete: Ich muss auch den anderen Städten die gute Nachricht vom Reich Gottes verkünden, denn dazu wurde ich gesandt.


44 Und er setzte seine Verkündigung in den Synagogen von Judäa fort.


FÜNFTES KAPITEL


1 Nun stand er eines Tages am Gennesaret-See, und die Menge drängte sich um ihn und lauschte dem Wort Gottes,


2 als er zwei Boote am Rand des Wassers sah. Die Fischer hatten sie verlassen und wuschen ihre Netze.


3 Er stieg in eines der Boote – es war Simons – und bat ihn, etwas vom Ufer wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte die Menge vom Boot aus.


4 Als er mit dem Sprechen fertig war, sagte er zu Simon: Fahre in tiefes Wasser und wirf deine Netze zum Fang aus.


5 Simon antwortete: Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen, aber wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.


6 Und als sie das getan hatten, brachten sie so viele Fische zusammen, dass ihre Netze zu zerreißen begannen.


7 Und sie signalisierten ihren Genossen im anderen Boot, ihnen zu helfen; als diese kamen, füllten sie beide Boote bis zum Untergehen.


8 Als Simon Petrus das sah, fiel er auf die Knie vor Jesus und sagte: Verlass mich, Herr; ich bin ein sündiger Mann!


9 Denn er und alle seine Gefährten waren völlig verblüfft über den Fang, den sie gemacht hatten;


10 So waren auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Partner waren. Jesus aber sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von jetzt an sind es die Leute, die du fangen wirst.


11 Dann brachten sie ihre Boote wieder an Land und verließen alles und folgten ihm.


12 Nun geschah es, dass Jesus in einer der Städte war, als plötzlich ein Mann erschien, der von einer Hautkrankheit bedeckt war. Als er Jesus sah, fiel er auf sein Gesicht und bat ihn, er solle ihn heilen, und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.


13 Er streckte die Hand aus und berührte ihn und sagte: Ich bin willig. Sei gereinigt. – Sofort verließ ihn die Hautkrankheit.


14 Er befahl ihm, niemandem etwas zu sagen: Geh aber hin und zeige dich dem Priester und bringe das Opfer zu deiner Reinigung, so wie Mose es ihnen vorgeschrieben hat, als Beweis für sie.


15 Aber die Nachricht von ihm breitete sich aus, und große Menschenmengen versammelten sich, um ihn zu hören und ihre Krankheiten heilen zu lassen.


16 Aber er wollte an einen verlassenen Ort gehen und beten.


17 Nun lehrte er eines Tages, und Pharisäer und Lehrer des Gesetzes, die aus jedem Dorf in Galiläa, aus Judäa und aus Jerusalem gekommen waren, saßen dort. Und die Macht des Herrn war da, damit er heilen konnte.


18 Und nun erschienen einige Männer und brachten einen gelähmten Mann auf einem Bett, den sie vorbringen wollten.


19 Da sie den Mann jedoch nicht durch die Menschenmenge führen konnten, stiegen sie auf die Oberseite des Hauses und ließen ihn und seine Trage durch die Fliesen in die Mitte der Versammlung vor Jesus nieder.


20 Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mein Freund, dir sind deine Sünden vergeben!


21 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer begannen darüber nachzudenken. Wer ist dieser Mann, der Blasphemie spricht? Wer außer Gott allein kann Sünden vergeben?


22 Jesus aber, der sich ihrer Gedanken bewusst war, antwortete ihnen: Was sind diese Gedanken, die ihr in eurem Herzen habt?


23 Welches von diesen ist einfacher: zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben – oder zu sagen: Steh auf und geh!?


24 Aber um euch zu beweisen, dass der Menschensohn auf Erden die Autorität hat, Sünden zu vergeben, – sagte er zu dem Gelähmten: Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause.


25 Und unmittelbar vor ihren Augen stand er auf, nahm das auf, worauf er gelegen hatte, und ging heim und lobte Gott.


26 Sie waren alle erstaunt und priesen Gott und wurden von Ehrfurcht erfüllt und sagten: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen…


27 Als er danach aus dem Haus ging, bemerkte er einen Kopfsteuereintreiber namens Levi, der im Finanzamt saß, und sagte zu ihm: Folge mir nach.


28 Und sofort alles verlassend, stand Levi auf und folgte ihm.


29 Zu seinen Ehren hielt Levi in seinem Haus einen großen Empfang, und mit ihnen am Tisch war eine große Ansammlung von Kopfsteuereintreibern und anderen.


30 Die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten beklagten sich bei seinen Jüngern und sagten: Warum isst und trinkt er mit Kopfsteuereintreibern und Sündern?


31 Jesus antwortete ihnen: Es sind nicht die Starken, die den Arzt brauchen, sondern die Schwachen.


32 Ich bin gekommen, nicht um die Gerechten, sondern um die Sünder zur Umkehr zu rufen.


33 Da sprachen sie zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten und beten immer und die Jünger der Pharisäer auch, aber deine Jünger essen und trinken weiter.


34 Jesus antwortete: Sicher könnt ihr die Freunde des Bräutigams nicht fasten machen, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist?


35 Aber die Zeit wird kommen, wenn der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie in diesen Tagen fasten.


36 Er erzählte ihnen auch ein Gleichnis: Niemand reißt ein Stück von einem neuen Mantel, um es auf einen alten Mantel zu legen; andernfalls wird das Neue nicht nur zerrissen, sondern das aus dem Neuen entnommene Stück stimmt nicht mit dem Alten überein.


37 Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; andernfalls wird der neue Wein die Schläuche platzen und verderben lassen, und die Schläuche werden ruiniert.


38 Nein; neuer Wein muss in frische Häute gefüllt werden!


39 Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen. Der alte ist besser, sagt er.


SECHSTES KAPITEL


1 Es geschah, dass er an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, und seine Jünger suchten nach Ähren, rieben sie in ihren Händen und aßen sie.


2 Einige der Pharisäer sagten: Warum tust du etwas, was am Sabbattag verboten ist?


3 Jesus antwortete ihnen: So habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Anhänger hungrig waren,


4 Wie er ging in das Haus Gottes und nahm die Brote des Opfers, aß sie und gab sie seinen Anhängern, Brote, die nur die Priester essen dürfen?


5 Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr des Sabbats.


6 An einem anderen Sabbat ging er in die Synagoge und begann zu unterrichten, und ein Mann war anwesend und seine rechte Hand war verdorrt.


7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn, um zu sehen, ob er jemanden am Sabbat heilen würde, in der Hoffnung, etwas zu finden, mit dem sie ihn anklagen könnten.


8 Aber er kannte ihre Gedanken; und er sagte zu dem Mann mit der welken Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er trat vor und stand dort.


9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich sage euch: Ist es am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder es zu zerstören?


10 Dann sah er alle an und sagte zu dem Mann: Strecke deine Hand aus. Er tat es und seine Hand wurde wieder hergestellt.


11 Aber sie waren wütend und fingen an, über den besten Umgang mit Jesus zu diskutieren.


12 Nun geschah es damals, dass er auf den Berg ging, um zu beten; und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.


13 Als der Tag kam, rief er seine Jünger zusammen und suchte zwölf von ihnen aus; er nannte sie Apostel:


14 Simon, den er Petrus nannte, und sein Bruder Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus,


15 Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Simon, genannt der Zelot,


16 Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot, der ein Verräter wurde.


17 Dann kam er mit ihnen hinunter und hielt auf einem ebenen Boden, wo sich eine große Menge seiner Jünger mit einer großen Menschenmenge aus allen Teilen Judäas und Jerusalems und der Küstenregion von Tyrus und Sidon versammelte,


18 die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Menschen, die von unreinen Geistern gequält wurden, wurden ebenfalls geheilt,


19 und jeder in der Menge versuchte, ihn anzufassen, weil die Macht aus ihm herauskam, die sie alle heilte.


20 Dann richtete er seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig seid ihr, die ihr arm seid, das Reich Gottes ist euer!


21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungrig seid, ihr sollt satt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, ihr werdet lachen!


22 Selig seid ihr, wenn die Leute euch hassen, euch wegtreiben, euch missbrauchen, euren Namen wegen des Menschensohns als kriminell anprangern!


23 Freut euch, wenn dieser Tag kommt, und tanzt vor Freude, siehe, euer Lohn wird groß sein im Himmel! So behandelten ihre Vorfahren die Propheten.


24 Aber wehe euch, die ihr reich seid, ihr habt jetzt schon euren Trost.


25 Wehe euch, die ihr jetzt viel zu essen habt, ihr werdet hungern müssen. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, ihr werdet jammern und heulen.


26 Wehe euch, wenn alle gut von euch reden. So behandelten ihre Vorfahren die falschen Propheten.


27 Aber ich sage euch das, wenn ihr zuhört: Liebt eure Feinde, tut denen, die euch hassen, Gutes,


28 segnet die, die euch verfluchen, betet für die, die euch schlecht behandeln.


29 Jedem, der dich auf die rechte Wange schlägt, halte auch die linke Wange hin. Wer den Mantel von dir nimmt, den gib auch deine Tunika.


30 Gebt jedem, der euch bittet, und verweigert euch keinem, der euch etwas nimmt.


31 Behandelt andere so, wie sie euch behandeln sollen.


32 Wenn ihr diejenigen liebt, die euch lieben, welchen Profit könnt ihr erwarten? Auch Sünder lieben die, die sie lieben.


33 Und wenn ihr denen, die euch Gutes tun, Gutes tut, welchen Profit könnt ihr erwarten? Denn auch Sünder tun so.


34 Und wenn ihr denen, von denen ihr hoffen, Geld zurückzubekommen, Kredite gewährt, welchen Profit könnt ihr erwarten? Sogar Sünder leihen Sündern, um den gleichen Betrag zurückzubekommen.


35 Liebt stattdessen eure Feinde und tut ihnen Gutes und leiht ohne Hoffnung auf eine Rückgabe. Ihr werdet einen großen Lohn haben, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein, denn er selbst ist gütig gegenüber den Undankbaren und den Gottlosen.


36 Seid so barmherzig wie euer Vater barmherzig ist.


37 Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden; vergebt, und euch wird vergeben werden.


38 Gebt, und es wird Geschenke für euch geben: ein volles Maß, zusammengedrückt, geschüttelt und übervoll wird in euren Schoß gegossen; denn der von euch verwendete Standard wird der euch zugemessene Standard sein.


39 Er sagte ihnen auch ein Gleichnis: Kann ein Blinder einen anderen Blinden führen? Sicher werden beide in eine Grube fallen?


40 Der Schüler ist dem Lehrer nicht überlegen; aber ein voll ausgebildeter Schüler wird wie ein Lehrer sein.


41 Warum beobachtest du den Splitter in den Augen deines Bruders und bemerkst nie das große Holz in deinen eigenen?


42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich diesen Splitter in deinem Auge herausnehmen – wenn du das große Holz nicht in deinen eigenen Augen sehen kannst? Heuchler! Nimm zuerst den Stamm aus deinen eigenen Augen, und dann wirst du deutlich genug sehen, um den Splitter in den Augen deines Bruders herauszunehmen.


43 Es gibt keinen gesunden Baum, der verdorbene Früchte hervorbringt, noch einen verdorbenen Baum, der gesunde Früchte produziert.


44 Jeder Baum kann an seiner eigenen Frucht erkannt werden: Die Menschen pflücken weder Feigen von Dornen, noch sammeln sie Trauben von Disteln.


45 Gute Menschen ziehen das Gute aus dem Vorrat des Guten in ihren Herzen hervor; schlechte Menschen ziehen das Schlechte aus dem Vorrat an Schlechtigkeit. Denn die Worte des Mundes fließen aus dem heraus, was das Herz erfüllt.


46 Warum nennt ihr mich Herr Herr und tut nicht, was ich sage?


47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt, ich werde euch zeigen, wie eine solche Person ist.


48 Solch eine Person ist wie der Mann, der, als er ein Haus baute, tief grub und tiefer grub und die Grundsteine auf einen Felsen legte; als der Fluss in Flut anschwoll, drang er an dieses Haus ein, konnte es aber nicht erschüttern, es war so gut gebaut.


49 Aber jemand, der zuhört und nichts tut, ist wie der Mann, der auf Sand ein Haus ohne Fundament gebaut hat; sobald der Fluss auf ihn eindrang, brach es zusammen. Und was für eine Ruine wurde dieses Haus!


SIEBENTES KAPITEL


1 Als er am Ende von allem war, was er wollte, dass das Volk es hörte, ging er nach Kapernaum.


2 Ein Zenturio hatte einen Diener, einen Favoriten, der krank und dem Tode nahe war.


3 Nachdem er von Jesus gehört hatte , sandte er einige jüdische Älteste zu ihm, um ihn zu bitten, zu kommen und seinem Diener zu heilen.


4 Als sie zu Jesus kamen, baten sie ihn ernsthaft und sagten: Er hat dies von dir verdient,


5 weil er unserem Volk wohlgesonnen ist; er hat uns unsere Synagoge selbst gebaut.


6 Also ging Jesus mit ihnen und war nicht weit vom Haus entfernt, als der Zenturio ihm durch einige Freunde die Nachricht sandte, zu ihm zu sagen: Herr, mache dir keine Mühe, denn ich bin es nicht wert, dich unter meinem Dach zu empfangen;


7 und deshalb habe ich nicht gewollt, dass ich selbst zu dir komme; lass meinen Jungen geheilt werden, indem du das Wort gibst.


8 Denn ich bin selbst eine Autorität und habe Soldaten unter mir; und ich sage zu einem Mann: Geh, und er geht; zu einem anderen: Komm, und er kommt; zu meinem Diener: Tu das, und er tut es.


9 Als Jesus diese Worte hörte, wunderte er sich über ihn und drehte sich um und sagte zu der Menge, die ihm folgte: Ich sage euch, nicht einmal in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.


10 Und als die Boten ins Haus zurückkehrten, fanden sie den Diener bei vollkommener Gesundheit.


11 Es geschah, dass er bald darauf in eine Stadt namens Nain ging, begleitet von seinen Jüngern und einer großen Anzahl von Menschen.


12 Als er sich in der Nähe des Stadttores befand, wurde ein Toter hinausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe. Und eine beträchtliche Anzahl der Bürger war bei ihr.


13 Als der Herr sie sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht!


14 Dann ging er hinauf und berührte die Bahre, und die Träger standen still, und er sagte: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!


15 Und der Tote setzte sich auf und begann zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.


16 Alle waren von Ehrfurcht erfüllt und verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden! Gott hat sein Volk besucht.


17 Und diese Ansicht verbreitete sich in ganz Judäa und im ganzen Land.


18 Die Jünger des Johannes brachten ihm alle diese Nachrichten, und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich.


19 Er schickte sie zum Herrn und fragten: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir jemanden anderen erwarten?


20 Als die Männer zu Jesus kamen , sagten sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir geschickt, um zu fragen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir jemand anderen erwarten?


21 Zu dieser Zeit heilte er viele Menschen von Krankheiten und Leiden und von bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Sehvermögen.


22 Dann gab er den Boten ihre Antwort: Geht zurück und sagt Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Die Blinden sehen wieder, der Lahme geht, die an virulenten Hautkrankheiten Leidenden werden gereinigt und die Tauben hören, die Toten werden auferweckt zum Leben, es wird die gute Nachricht den Armen verkündet;


23 und gesegnet ist jeder, der mich nicht als Ursache des Falls ansieht.


24 Als die Boten von Johannes gegangen waren, begann er mit den Leuten über Johannes zu sprechen.


25 Was seid ihr in die Wüste gegangen, um zu sehen? Ein Schilf im Wind sich wiegend? Nein! Was seid ihr dann gegangen, um zu sehen? Einen Mann in feinen Kleidern? Diejenigen, die in prächtiger Kleidung gehen und luxuriös leben, sind an königlichen Höfen zu finden!


26 Was seid ihr dann gegangen, um zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, viel mehr als einen Propheten:


27 Er ist derjenige, von dem die Schrift sagt: Schau, ich werde meinen Boten vor dir her schicken, um deinen Weg vor dir vorzubereiten.


28 Ich sage euch, von allen Kindern, die von Frauen geboren wurden, gibt es keinen Größeren als Johannes. doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.


29 Alle Menschen, die ihn hörten, und auch die Kopfsteuereintreiber, erkannten Gottes rettende Gerechtigkeit an, indem sie die Taufe von Johannes annahmen.


30 Aber da sie die Taufe von ihm ablehnten, vereitelten die Pharisäer und die Anwälte den Plan Gottes für sie.


31 Welchen Vergleich kann ich dann für die Menschen dieser Generation finden? Wie sind sie?


32 Sie sind wie Kinder, die sich gegenseitig zuschreien, während sie auf dem Marktplatz sitzen: Wir haben für euch die Flöten geblasen, und ihr wolltet nicht tanzen; wir sangen schluchzende Lieder, und ihr wolltet nicht weinen.


33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, ohne Brot zu essen und ohne Wein zu trinken, und ihr sagt: Er ist besessen.


34 Der Menschensohn ist gekommen, um zu essen und zu trinken, und ihr sagt: Schaut, ein Fleischfresser und ein Säufer, ein Freund von Kopfsteuereintreibern und Sünderinnen!


35 Doch Sophia wird von allen ihren Kindern gerechtfertigt!


36 Einer der Pharisäer lud ihn zu einer Mahlzeit ein. Als er im Haus des Pharisäers ankam und seinen Platz am Tisch einnahm,


37 kam plötzlich eine Frau herein, die in der Stadt einen schlechten Ruf hatte. Sie hatte gehört, dass er mit dem Pharisäer speiste und hatte ein Alabasterglas mit Salbe mitgebracht.


38 Sie wartete hinter ihm zu seinen Füßen und weinte, und ihre Tränen fielen auf seine Füße, und sie wischte sie mit ihren Haaren weg; dann bedeckte sie seine Füße mit Küssen und salbte sie mit der Salbe.


39 Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, dies sah, sagte er zu sich selbst: Wenn dieser Mann ein Prophet wäre, würde er wissen, wer diese Frau ist und was für eine Person sie ist, die ihn berührt, und welchen schlechten Ruf sie hat.


40 Da nahm Jesus ihn an und sagte: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er antwortete: Rede weiter, Meister.


41 Es gab einmal einen Gläubiger, der zwei Männer in der Schuld hatte; einer schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere fünfzig.


42 Sie konnten nicht bezahlen, also ließ er sie beide frei. Welcher von ihnen wird ihn mehr lieben?


43 Simon antwortete: Der, dem mehr entlassen wurde, nehme ich an. Jesus sagte: Du hast recht.


44 Dann wandte er sich an die Frau und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast kein Wasser über meine Füße gegossen, aber sie hat ihre Tränen über meine Füße gegossen und sie mit ihren Haaren weggewischt.


45 Du hast mir keinen Kuss gegeben, aber sie hat meine Füße mit Küssen bedeckt, seit ich hereingekommen bin.


46 Du hast meinen Kopf nicht mit Öl gesalbt, aber sie hat meine Füße mit Salbe gesalbt.


47 Aus diesem Grund sage ich dir, dass ihre Sünden, so viele sie auch sind, ihr vergeben sind, weil sie eine so große Liebe gezeigt hat. Es ist jemand, dem wenig vergeben wird, der wenig Liebe zeigt.


48 Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.


49 Diejenigen, die bei Tisch bei ihm waren, sagten zu sich selbst: Wer ist dieser Mann, der Sünden vergibt?


50 Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh in Frieden.


ACHTES KAPITEL


1 Nun geschah es, dass er danach durch Städte und Dörfer ging, um zu predigen und die gute Nachricht vom Reich Gottes zu verkünden. Mit ihm gingen die Zwölf,


2 sowie bestimmte Frauen, die von bösen Geistern und Leiden geheilt worden waren: Maria hieß Magdalena, von der sieben Dämonen ausgetrieben worden waren,


3 Johanna (Gott ist Gnade), die Frau von Herodes‘ Kinderhüter Chuza, Susanne (Lotusblume), – und viele andere, die ihm als Diakoninnen dienten mit ihrer ganzen eigenen Substanz.


4 Einer großen Menschenmenge und Menschen aus allen Städten, die den Weg zu ihm fanden, erzählte er dieses Gleichnis:


5 Ein Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Nun, als er säte, fielen einige Samen an den Rand des Weges und wurden mit Füßen zertreten, und die Vögel der Luft fraßen sie auf.


6 Einige Samen fielen auf Stein, und als sie hochkamen, verdorrten sie und hatten keine Feuchtigkeit.


7 Einige Samen fielen in die Mitte der Dornen, und die Dornen wuchsen mit und erstickten sie.


8 Und etwas Saatgut fiel in guten Boden und wuchs und brachte sein Getreide hundertfach hervor. Mit diesen Worten rief er: Wer Ohren hat, sollte zuhören!


9 Seine Jünger fragten ihn, was dieses Gleichnis bedeuten könnte.


10 Und er sagte: Euch wird gewährt, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen; für den Rest bleibt es in Gleichnissen, damit sie schauen, aber nicht wahrnehmen, hören, aber nicht verstehen.


11 Das bedeutet also das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.


12 Die am Rande des Weges sind Menschen, die es gehört haben, und dann kommt der Teufel und trägt das Wort aus ihrem Herzen, dass sie nicht glauben und gerettet werden.


13 Die auf dem Felsen sind Menschen, die, wenn sie es zum ersten Mal hören, das Wort mit Freude begrüßen. Aber diese haben keine Wurzel; sie glauben für eine Weile, und in der Probezeit geben sie auf.


14 Was den Teil betrifft, der in Dornen gefallen ist, so sind dies Menschen, die gehört haben, aber wenn sie ihren Weg gehen, werden sie von den Sorgen und Reichtümern und Lüsten des Lebens erstickt und produzieren niemals Getreide.


15 Was den Teil des reichen Bodens betrifft, so sind dies Menschen mit einem edlen und großzügigen Herzen, die das Wort gehört haben und es zu sich nehmen und durch ihre Beharrlichkeit eine Ernte bringen.


16 Niemand zündet eine Lampe an, um sie mit einer Schüssel zu bedecken oder unter ein Bett zu stellen. Nein, es steht auf einem Lampenständer, damit die Leute das Licht sehen können, wenn sie hereinkommen.


17 Denn nichts ist verborgen, aber es wird klargestellt, nichts geheim, aber es wird bekannt gemacht und ans Licht gebracht.


18 Passt also auf, wie ihr zuhört; wer hat, wird mehr bekommen; wer nicht getan hat, wird sogar dessen beraubt, was er zu haben glaubt.


19 Seine Mutter und seine Vettern suchten ihn, konnten aber wegen der Menschenmenge nicht zu ihm kommen.


20 Ihm wurde gesagt: Deine Mutter und deine Vettern stehen draußen und wollen dich sehen.


21 Er aber antwortete: Meine Mutter und meine Brüder sind diejenigen, die das Wort Gottes hören und in die Tat umsetzen.


22 Eines Tages stieg er mit seinen Jüngern in ein Boot und sagte zu ihnen: Lasst uns auf die andere Seite des Sees gehen. So machten sie sich auf.


23 Und als sie segelten, schlief er ein. Als ein Windstoß auf den See kam, begann das Boot Wasser zu fassen, und sie befanden sich in Gefahr.


24 Da wollten sie ihn wecken und sagten: Meister! Meister! Wir sind verloren! Da wachte er auf und wies den Wind und das raue Wasser zurück. Und sie ließen nach, und es war wieder ruhig.


25 Er sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? – Sie waren verblüfft und erstaunt und sagten zu einander: Wer kann das sein, der sogar Wind und Wellen befiehlt, und sie gehorchen ihm?


26 Sie landeten auf dem Territorium der Gerasener gegenüber Galiläa.


27 Er trat an Land, als ein Mann aus der Stadt, der von Teufeln besessen war, auf ihn zukam; der Mann hatte lange Zeit ohne Kleidung gelebt, nicht in einem Haus, sondern in den Gräbern.


28 Als er Jesus erblickte, schrie er auf, fiel zu seinen Füßen und schrie laut: Was willst du von mir, Jesus, Sohn des allerhöchsten Gottes? Ich flehe dich an, verfolge mich nicht.


29 Denn Jesus hatte dem unreinen Geist gesagt, er solle aus dem Mann kommen. Er hatte ihn viele Male ergriffen, und dann banden sie ihn mit Ketten und Fesseln, um ihn zurückzuhalten, aber er zerbrach immer die Bande, und der Teufel wollte ihn in die Wildnis treiben.


30 Jesus fragte ihn: Wie ist dein Name? Er sagte: Legion – weil viele Teufel in ihn eingegangen waren.


31 Und diese baten ihn, sie nicht in den Abgrund zu werfen.


32 Nun weidete dort auf dem Berg eine große Schweineherde, und die Teufel baten ihn, sie hineinzulassen. Also gab er ihnen die Erlaubnis.


33 Die Teufel kamen aus dem Mann und gingen in die Schweine, und die Herde stieß die Klippe hinunter in den See und ertrank.


34 Als die Schweinehirten sahen, was geschehen war, liefen sie davon und erzählten ihre Geschichte in der Stadt und in der Umgebung.


35 Und die Leute gingen hinaus, um zu sehen, was passiert war. Als sie zu Jesus kamen, fanden sie den Mann, von dem die Teufel ausgegangen waren, zu Füßen Jesu sitzend, in Kleidung und in seinem richtigen Verstand; und sie hatten Angst.


36 Diejenigen, die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie der besessene Mann gerettet worden war.


37 Die gesamte Bevölkerung des Territoriums von Gerasa war in großer Angst und bat Jesus, sie zu verlassen. Also stieg er ins Boot und ging zurück.


38 Der Mann, von dem die Teufel ausgegangen waren, bat darum, bei ihm bleiben zu dürfen, aber er schickte ihn weg und sagte:


39 Geh nach Hause und berichte alles, was Gott für dich getan hat. – Also ging der Mann hinaus und verkündete in der ganzen Stadt, was Jesus für ihn getan hatte.


40 Bei seiner Rückkehr wurde Jesus von der Menge begrüßt, denn sie warteten alle auf ihn.


41 Und plötzlich kam ein Mann namens Jairus, der Präsident der Synagoge war. Er fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen,


42 weil er eine einzige Tochter im Alter von etwa zwölf Jahren hatte, die im Sterben lag. Und die Menge bedrängte Jesus, als er ging.


43 Nun gab es da eine Frau, die seit zwölf Jahren an einer Blutung litt, die niemand heilen konnte.


44 Sie trat hinter ihn und berührte den Rand seines Umhangs; und die Blutung hörte in diesem Augenblick auf.


45 Jesus sagte: Wer hat mich berührt? – Als sie das alle bestritten, sagte Petrus: Meister, es ist die Menge um dich herum, die drückt.


46 Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt. Ich hatte das Gefühl, dass die Kraft von mir ausgegangen ist.


47 Da die Frau sich selbst entdeckt sah, kam sie zitternd nach vorne und fiel vor seinen Augen zu Boden, und sagte, weshalb sie ihn berührt hatte und wie sie gerade geheilt worden war.


48 Meine Tochter, sagte er, dein Glaube hat dich gerettet; geh in Frieden.


49 Während er noch sprach, kam jemand aus dem Haus des Präsidenten der Synagoge und sagte: Deine Tochter ist gestorben. Störe den Meister nicht weiter.


50 Jesus aber hörte es und sprach zu dem Mann: Fürchte dich nicht, habe nur Vertrauen, und sie wird gerettet sein.


51 Als er zu dem Haus kam, erlaubte er niemandem, mitzukommen, außer Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater und der Mutter des Mädchens.


52 Sie weinten und trauerten um sie, aber Jesus sagte: Hört auf zu weinen! Sie ist nicht tot, sondern sie schlummert!


53 Aber sie verspotteten ihn und wussten, dass sie tot war.


54 Aber er nahm sie bei der Hand und sprach zu ihr: Mädchen, steh auf!


55 Und ihr Geist kehrte zurück und sie stand in diesem Moment auf. Dann bat er sie, ihr etwas zu essen zu geben.


56 Ihre Eltern waren erstaunt, aber er befahl ihnen, niemandem zu erzählen, was geschehen war.


NEUNTES KAPITEL


1 Er rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Macht und Autorität über alle Teufel und um Krankheiten zu heilen.


2 Und er sandte sie aus, um das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.


3 Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts für die Reise mit: weder Stab noch Beutel noch Brot oder Geld; und habt keine Ersatztunika.


4 Was für ein Haus ihr auch betretet, bleibt dort; und wenn ihr geht, reist von dort aus weiter.


5 Wenn sie euch nicht willkommen heißen, schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr ihre Stadt verlässt, als Beweis gegen sie.


6 Und sie brachen auf und gingen von Dorf zu Dorf, um überall die gute Nachricht und Heilung zu verkünden.


7 Inzwischen hatte der Tetrarch Herodes von allem gehört, was los war. Und er war verwirrt, weil einige Leute sagten, Johannes sei von den Toten auferstanden,


8 andere, dass Elias wieder aufgetaucht war, und wieder andere, dass einer der alten Propheten wieder zum Leben erwacht wäre.


9 Herodes aber sprach: Johannes? Ich habe ihn geköpft. Von wem höre ich solche Berichte? Und er wollte ihn unbedingt sehen.


10 Bei ihrer Rückkehr gaben die Apostel ihm einen Bericht über alles, was sie getan hatten. Dann nahm er sie mit und zog sich in eine Stadt namens Bethsaida zurück, wo sie alleine sein konnten.


11 Aber die Menschenmassen erfuhren es und gingen ihm nach. Er hieß sie willkommen und sprach mit ihnen über das Reich Gottes; und er heilte diejenigen, die Heilung brauchten.


12 Es war später Nachmittag, als die Zwölf zu ihm kamen und sagten: Schicke die Leute weg, und sie können in die Dörfer und Bauernhöfe gehen, um Herberge und Essen zu finden; denn wir sind hier an einem einsamen Ort.


13 Er antwortete: Gebt ihnen etwas zu essen. Sie sagten jedoch: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, wir sollen selbst gehen und Lebensmittel für all diese Leute kaufen.


14 Denn es waren ungefähr fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Bringt sie dazu, sich in etwa fünfzig Parteien niederzulassen.


15 Sie taten es und ließen alle sich setzen.


16 Dann nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, hob den Blick zum Himmel und sprach den Segen über sie; dann brach er sie und reichte sie seinen Jüngern, um sie unter der Menge zu verteilen.


17 Sie aßen alle so viel, wie sie wollten, und als die übriggebliebenen Reste gesammelt wurden, füllten sie zwölf Körbe.


18 Nun war es so, dass er allein betete, und seine Jünger kamen zu ihm, und er stellte ihnen die Frage: Wer sagt die Menge, dass ich bin?


19 Sie antworteten: Einige sagen, Johannes der Täufer; andere Elias; andere wiederum einer der alten Propheten erwachte zum Leben.


20 Aber ihr, sagte er zu ihnen, wer sagt ihr, dass ich bin? – Es war Petrus, der sprach. Der Messias Gottes, sagte er.


21 Aber er gab ihnen strikte Befehle und forderte sie auf, dies niemandem zu sagen.


22 Er sagte: Der Menschensohn ist dazu bestimmt, schwer zu leiden, von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten verworfen und am dritten Tag zu Tode gebracht zu werden.


23 Dann sprach er zu allen und sprach: Wenn jemand einer meiner Jünger sein will, so gebe er sich selbst auf und nehme jeden Tag sein Kreuz auf sich und folge mir nach.


24 Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten.


25 Welchen Nutzen hat es für jedermann, die ganze Welt zu gewinnen und seine eigene Seele zu verlieren?


26 Denn wenn sich jemand für mich und meine Worte schämt, wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner eigenen Herrlichkeit und in der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel kommt.


27 Ich sage euch, es gibt einige, die den Tod nicht schmecken werden, bevor sie das Reich Gottes sehen.


28 Nun, etwa acht Tage, nachdem dies gesagt worden war, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit und ging zum Berg hinauf, um zu beten.


29 Und es geschah, als er betete, veränderte sich sein Gesicht und seine Kleidung wurde leuchtend weiß.


30 Und plötzlich sprachen zwei Männer mit ihm; sie waren Mose und Elias,


31 die erschienen in Herrlichkeit, und sie sprachen von seinem Tod, den er in Jerusalem vollbringen sollte.


32 Petrus und seine Genossen waren schwer vom Schlaf, aber sie wachten auf und sahen seine Herrlichkeit und die beiden Männer, die bei ihm standen.


33 Als diese ihn verließen, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist wunderbar für uns, hier zu sein. So machen wir drei Hütten, eine für dich, eine für Mose und eine für Elias. – Er wusste nicht, was er sagte.


34 Als er dies sagte, kam eine Wolke und bedeckte sie mit Schatten; und als sie in die Wolke gingen, hatten die Jünger Angst.


35 Und eine Stimme kam aus der Wolke und sagte: Dies ist mein Sohn, der Auserwählte. Hör ihm zu!


36 Und nachdem die Stimme gesprochen hatte, wurde Jesus allein gefunden. Die Jünger schwiegen und erzählten damals niemandem, was sie gesehen hatten.


37 Nun geschah es, dass am nächsten Tag, als sie vom Berg herunterkamen, eine große Menschenmenge auf ihn zukam.


38 Und plötzlich schrie ein Mann in der Menge auf. Meister, sagte er, ich flehe dich an, meinen Sohn anzusehen. Er ist mein einziges Kind.


39 Ein Geist wird ihn plötzlich ergreifen, und auf einmal gibt er einen plötzlichen Schrei von sich, und der Geist wirft den Jungen mit Schäumen am Mund in Krämpfe; er ist langsam, ihn zu verlassen, aber wenn dies der Fall ist, ist der Junge ganz erschöpft.


40 Ich bat deine Jünger, ihn zu vertreiben, und sie konnten es nicht.


41 In seiner Antwort sagte Jesus: Eine untreue und perverse Generation! Wie lange muss ich noch unter euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher.


42 Während der Junge kam, warf der Teufel ihn in Krämpfen zu Boden. Aber Jesus tadelte den unreinen Geist und heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.


43 Und alle waren von der Größe Gottes beeindruckt. Aber während alle für alles, was er tat, voller Bewunderung waren, sagte er zu seinen Jüngern:


44 Ihr müsst diese Worte ständig im Sinn haben: Der Menschensohn wird in die Macht der Menschen entlassen.


45 Aber sie verstanden nicht, was er sagte; es war ihnen verborgen, damit sie die Bedeutung nicht sehen konnten, und sie hatten Angst, ihn danach zu fragen.


46 Es kam zu einem Streit zwischen ihnen, welcher von ihnen der Größte wäre.


47 Jesus wusste, welche Gedanken sie durchmachten, und er nahm ein kleines Kind, das er an seine Seite stellte,


48 und dann sagte er zu ihnen: Wer dieses kleine Kind in meinem Namen aufnimmt, heißt mich willkommen. und jeder, der mich aufnimmt, heißt den willkommen, der mich gesandt hat. Der Kleinste unter euch ist der Größte.


49 Johannes sprach. Meister, sagte er, wir haben jemanden gesehen, der Teufel in deinem Namen vertrieb, und weil er nicht mit uns ist, haben wir versucht, ihn zu stoppen.


50 Jesus aber sprach zu ihm: Du darfst ihn nicht aufhalten. Wer nicht gegen mich ist, ist für mich.


51 Nun geschah es, als er näher kam, wandte er sein Gesicht entschlossen gen Jerusalem


52 und schickte Boten vor sich her. Diese brachen auf, und sie gingen in ein Samariterdorf, um Vorbereitungen für ihn zu treffen.


53 Aber das Volk wollte ihn nicht empfangen, weil er nach Jerusalem ging.


54 Als die Jünger Jakobus und Johannes dies sahen, sagten sie: Herr, soll das Feuer vom Himmel herabgerufen werden, um sie zu verbrennen?


55 Aber er drehte sich um und tadelte sie.


56 Und sie gingen in ein anderes Dorf.


57 Als sie entlang gingen, trafen sie einen Mann auf der Straße, der zu ihm sagte: Ich werde dir folgen, wohin du gehst.


58 Jesus antwortete: Füchse haben Löcher und die Vögel der Luft haben Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, um seinen Kopf hinzulegen.


59 Ein anderer, zu dem er sagte: Folge mir nach – antwortete: Lass mich erst gehen und begraben meinen Vater.


60 Er aber antwortete: Lass die Toten ihre Toten begraben; es ist deine Pflicht, die Nachricht vom Reich Gottes zu verbreiten.


61 Ein anderer sagte: Ich werde dir folgen, mein Herr, aber lass mich zuerst gehen und von meinen Leuten zu Hause Abschied nehmen.


62 Jesus sagte zu ihm: Sobald die Hand auf den Pflug gelegt ist, ist niemand, der zurückschaut, für das Reich Gottes geeignet.


ZEHNTES KAPITEL


1 Danach bestellte der Herr zweiundsiebzig andere und schickte sie paarweise in alle Städte und Orte, die er selbst besuchen wollte.


2 Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist reich, aber es gibt nur wenige Arbeiter, darum bittet den Herrn der Ernte, Arbeiter zur Ernte zu schicken.


3 Beginnt jetzt, aber ich schicke euch wie Lämmer zwischen die Wölfe.


4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keinen Rucksack, keine Sandalen. Begrüßt niemanden auf der Straße.


5 Welches Haus auch immer ihr betretet, lasst eure ersten Worte sein: Friede diesem Haus!


6 Und wenn ein Mensch des Friedens dort lebt, wird euer Frieden ausgehen und auf ihm ruhen; wenn nicht, wird er zu euch zurückkommen.


7 Bleibt im selben Haus und nehmt die Speisen und Getränke an, die sie zu bieten haben; denn der Arbeiter verdient seinen Lohn. Bewegt euch nicht von Haus zu Haus.


8 Wann immer ihr in eine Stadt geht, in der ihr willkommen seid, esst, was vor euch liegt.


9 Heilt die Schwachen, die krank sind, und sagt: Das Reich Gottes ist euch sehr nahe.


10 Wann immer ihr eine Stadt betretet und sie euch nicht willkommen heißen, geht auf die Straße und sagt:


11 Wir wischen den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen haftet, ab und lassen ihn bei euch Doch seid euch dessen sicher: Das Reich Gottes ist sehr nahe.


12 Ich sage euch, am großen Tag wird es für Sodom erträglicher sein als für diese Stadt.


13 Wehe, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Wenn die in dir vollbrachten Wunder in Tyrus und Sidon geschehen wären, hätten sie vor langer Zeit bereut und in Sackleinen und Asche gesessen.


14 Und doch wird es für Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher sein als für euch.


15 Und du, Kapernaum, wolltest du zum Himmel erhoben werden? Du wirst in die Hölle geworfen werden!


16 Jeder, der auf euch hört, hört auf mich; wer euch ablehnt, lehnt mich ab, und wer mich ablehnt, lehnt den ab, der mich gesandt hat.


17 Die zweiundsiebzig kamen freudig zurück. Herr, sagten sie, selbst die Teufel unterwerfen sich uns, wenn wir deinen Namen verwenden.


18 Er sagte zu ihnen: Ich sah, wie Satan wie ein Blitz vom Himmel fiel.


19 Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, Schlangen und Skorpione und die ganze Kraft des Feindes niederzuschlagen; nichts wird euch jemals verletzen.


20 Doch freut euch nicht, dass die Geister sich euch unterwerfen; freut euch stattdessen, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.


21 Zu dieser Zeit, voll Freude der Heiligen Ruach, sagte er: Ich segne dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge vor den Gelehrten und Schlauen verborgen hast und sie den Unmündigen enthüllt hast. Ja, Vater, denn das hat dich erfreut.


22 Alles wurde mir von meinem Vater anvertraut; und niemand weiß, wer der Sohn ist, außer dem Vater, und wer der Vater ist, außer dem Sohn und diejenigen, denen der Sohn ihn offenbaren will.


23 Dann wandte er sich an seine Jünger und sprach zu ihnen: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht.


24 Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige sehen wollten, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.


25 Und nun stand ein Anwalt auf und fragte ihn, um ihn zu prüfen: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?


26 Er sprach zu ihm: Was ist im Gesetz geschrieben? Was liest du davon?


27 Er antwortete: Du musst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deiner Kraft und mit all deinem Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst.


28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet, mach das, und das Leben gehört dir.


29 Der Mann aber wollte sich unbedingt rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?


30 In der Antwort sagte Jesus: Ein Mann war einmal auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho und fiel in die Hände von Banditen. Sie zogen ihn aus, schlugen ihn und warfen ihn auf den Weg, und ließen ihn halb tot liegen.


31 Ein Priester reiste zufällig dieselbe Straße hinunter, aber als er den Mann sah, ging er auf der anderen Seite vorbei.


32 In derselben Weise sah ihn ein Levit, der an den Ort kam, und ging auf der anderen Seite vorbei.


33 Ein samaritanischer Reisender, der auf ihn zukam, war jedoch mitleidig, als er ihn sah.


34 Er ging zu ihm und verband seine Wunden und begoss sie mit Öl und Wein. Dann hob er ihn auf sein eigenes Pferd, brachte ihn in ein Gasthaus und sah nach ihm.


35 Am nächsten Tag holte er zwei Denare heraus und reichte sie dem Wirt und sagte: Pass auf ihn auf, und auf meinem Rückweg werde ich alle zusätzlichen Kosten, die du hast, gutmachen.


36 Welcher von diesen dreien hat sich als der Nächste des Mannes erwiesen, der in die Hände der Banditen gefallen ist?


37 Er antwortete: Derjenige, der Mitleid mit ihm zeigte. Jesus sagte zu ihm: Gehe hin und tu dasselbe.


38 Auf ihrer Reise kam er in ein Dorf, und eine Frau namens Martha hieß ihn in ihrem Haus willkommen.


39 Sie hatte eine Schwester namens Maria, die sich zu Füßen des Herrn setzte und ihm zuhörte.


40 Nun kam Martha, die mit allem Dienen abgelenkt war, zu ihm und sagte: Herr, interessiert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein lässt, um den Dienst zu tun? Bitte sag ihr, sie soll mir helfen.


41 Aber der Herr antwortete: Martha, Martha, sagte er, du machst dir Sorgen und Ärger über so viele Dinge.


42 Und doch werden nur wenige benötigt, und zwar nur eins. Es ist Maria, die den besseren Teil erwählt hat, und das soll ihr nicht genommen werden.


ELFTES KAPITEL


1 Nun geschah es, dass er an einem bestimmten Ort betete, und als er fertig war, sagte einer seiner Jünger: Herr, lehre uns das Beten, wie Johannes seine Jünger gelehrt hat.


2 Er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, dann sollt ihr sagen: Pater, möge dein Name geheiligt sein, dein Reich komme;


3 gib uns täglich unser substantielles Brot für morgen, und vergib uns unsere Schulden,


4 denn wir vergeben selbst auch jedem, der uns etwas schuldet. Und stell uns nicht auf die Probe.


5 Er sagte auch zu ihnen: Angenommen, einer von euch hat einen Freund und geht mitten in der Nacht zu ihm und sagt: Mein Freund, leih mir drei Brote.


6 weil ein Freund von mir auf seinen Reisen gerade bei mir eingetroffen ist und ich ihm nichts anzubieten habe;


7 und der Mann antwortet aus dem Haus: Störe mich nicht. Die Tür ist jetzt verriegelt, und meine Kinder sind schon im Bett; ich kann nicht aufstehen, um dir etwas zu geben.


8 Ich sage euch: Wenn der Mann nicht aufsteht und es aus Freundschaftsliebe ihm gibt, wird doch die Beharrlichkeit dazu führen, dass er aufsteht und seinem Freund alles gibt, was er haben will.


9 So sage ich euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und die Tür wird sich euch öffnen.


10 Denn jeder, der bittet, empfängt; jeder, der sucht, findet; jedem, der anklopft, wird die Tür geöffnet.


11 Welcher Vater unter euch würde ihm eine Schlange geben, wenn sein Sohn um einen Fisch bittet?


12 Oder wenn er um ein Ei bittet, ihm einen Skorpion geben?


13 Wenn ihr nun, so böse ihr auch seid, wisst, wie ihr euren Kindern das Gute geben könnt, um wie viel mehr wird der himmlische Pater die Heilige Ruach denen geben, die ihn darum bitten!


14 Er hat einen Teufel vertrieben, und der war stumm; und es geschah, als der Teufel gegangen war, sprach der stumme Mann, und die Leute waren erstaunt.


15 Einige aber sagten: Durch Beelzebul, den Fürsten der Teufel, treibt er die Teufel aus.


16 Andere baten ihn zur Prüfung um ein Zeichen vom Himmel.


17 Da er aber wusste, was sie dachten, sagte er zu ihnen: Jedes Königreich, das in sich geteilt ist, wird ruiniert und das Haus gegen das Haus bricht zusammen.


18 Und so ist es auch mit Satan: Wie kann sein Königreich bestehen, wenn er in sich selbst gespalten ist? da ihre behauptet, dass ich durch Beelzebul die Teufel vertrieb.


19 Wenn ich nun durch Beelzebul die Teufel austreibe, durch wen treiben eure eigenen Söhne sie hinaus? Sie werden dann eure Richter sein.


20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Teufel austreibe, dann hat euch das Reich Gottes tatsächlich überrascht.


21 Solange ein starker bewaffneter Mann sein Zuhause bewacht, sind seine Güter ungestört.


22 Wenn aber jemand, der stärker ist als er, angreift und ihn besiegt, nimmt der Stärkere alle Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und teilt seine Beute aus.


23 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der wirft weg.


24 Wenn ein unreiner Geist jemanden verlässt, wandert er durch ein wasserloses Land und sucht nach einem Ort, an dem er sich ausruhen kann. Er findet keinen, dann sagt er: Ich gehe zurück in die Heimat, aus der ich gekommen bin.


25 Aber bei der Ankunft fand er es gefegt und aufgeräumt,


26 Dann geht er weiter und bringt sieben andere Geister mit, die böser sind als er selbst, und sie gehen hinein und bauen dort ein Haus auf, so dass diese Person schlimmer als zuvor endet.


27 Es kam vor, dass eine Frau in der Menge ihre Stimme erhob und sagte: Selig die Gebärmutter, die dich trug, und die Brüste, die dich genährt haben!…


28 Er antwortete: Ja! Und noch gesegneter die, die das Wort Gottes hören und es behalten!


29 Die Menge wurde noch größer, und er wandte sich an sie: Dies ist eine böse Generation; sie bittet um ein Zeichen. Das einzige Zeichen, das gegeben wird, ist das Zeichen von Jona.


30 Denn so wie Jona ein Zeichen für das Volk von Ninive geworden ist, wird auch der Menschensohn dieser Generation ein Zeichen sein.


31 Am Gerichtstag wird sich die Königin des Südens gegen das Volk dieser Generation aufstehen und zu ihrer Verurteilung werden, weil sie von den Enden der Erde gekommen ist, um die Sophia Salomos zu hören. und siehe, hier ist eine größere Sophia als Salomos.


32 Am Gerichtstag werden die Männer von Ninive gegen diese Generation auftreten und ihre Verurteilung sein, denn als Jona predigte, bereuten sie; und siehe, hier ist ein Größerer als Jona.


33 Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie unter einer Schüssel. Sie stellen sie auf den Lampenfuß, damit die Menschen das Licht sehen können, wenn sie hereinkommen.


34 Die Lampe des Körpers ist das Auge. Wenn dein Auge rein ist, ist auch dein ganzer Körper mit Licht erfüllt; aber wenn es neidisch blickt, wird auch dein Körper dunkel.


35 Darum sorge dafür, dass das Licht in dir keine Dunkelheit ist.


36 Wenn also dein ganzer Körper von Licht erfüllt ist und überhaupt nicht verdunkelt wird, so wird er ganz Licht sein, wie wenn die Lampe mit ihren Strahlen auf dich strahlt.


37 Er hatte gerade zu Ende gesprochen, als ein Pharisäer ihn einlud, in seinem Haus zu essen. Er ging hinein und setzte sich an den Tisch.


38 Der Pharisäer sah das und war überrascht, dass er sich vor dem Mahl nicht zuerst gewaschen hatte.


39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer! Ihr reinigt die Außenseite von Becher und Teller, während ihr in euch selbst mit Erpressung und Bosheit gefüllt seid.


40 Narren! Hat nicht auch der, der das Äußere gemacht hat, das Innere gemacht?


41 Stattdessen gib Almosen von dem, was du hast, und siehe, alles wird für dich rein sein.


42 Aber wehe euch Pharisäern, weil ihr euren Zehnten von Minze und Dill und allerlei Gartenkräuter bezahlt und die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes vernachlässigt! Dieses hättet ihr üben sollen, ohne das andere zu vernachlässigen.


43 Wehe euch Pharisäern, weil ihr gerne in den Synagogen Ehrenplätze einnehmt und auf den Marktplätzen respektvoll begrüßt werden wollt!


44 Wehe euch, denn ihr seid wie die unmarkierten Gräber, auf denen die Menschen, ohne es zu wissen, weitergehen!


45 Ein Anwalt meldete sich dann. Meister, sagte er, wenn du so sprichst, beleidigst du uns auch.


46 Er aber sprach: Wehe auch euch, Rechtsanwälte, denn ihr belastet unerträglich die Menschen, wo ihr selbst nicht mit den Fingerspitzen helfen wollt.


47 Wehe euch, weil ihr Grabstätten für die Propheten baut, die Menschen, die eure Vorfahren getötet haben!


48 Auf diese Weise bezeugt ihr, was eure Vorfahren getan haben, und billigt es; sie haben den Mord begangen, ihr macht das Gebäude.


49 Und deshalb sagte die Göttliche Sophia : Ich werde ihnen Propheten und Apostel senden; einige werden sie schlachten und verfolgen,


50, so dass diese Generation für jedes Prophetenblut, das seit der Gründung der Welt vergossen wurde, verantwortlich sein muss,


51 vom Blut Abels bis zum Blut von Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage euch, diese Generation wird für alles verantwortlich sein.


52 Wehe euch Anwälten, die den Schlüssel des Wissens weggenommen haben! Ihr seid nicht selbst hinein gegangen und habt andere daran gehindert, einzutreten, wenn sie wollten.


53 Als er dort aufbrach, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer einen wütenden Angriff auf ihn und versuchten, Antworten auf unzählige Fragen zu erzwingen.


54 Sie lagen auf der Lauer, um ihn bei etwas zu erwischen, das er sagen würde.


ZWÖLFTES KAPITEL


1 Inzwischen hatten sich die Menschen zu Tausenden versammelt, so dass sie sich gegenseitig traten. Und er fing an, zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen. Hütet euch vor der Hefe der Pharisäer, ihrer Heuchelei.


2 Alles, was jetzt vertuscht ist, wird aufgedeckt, und alles, was jetzt verborgen ist, wird klargestellt.


3 Deshalb wird alles, was ihr im Dunkeln gesagt habt, bei Tageslicht gehört, und was ihr an verborgenen Orten geflüstert habt, wird von den Dächern ausgerufen.


4 Zu euch, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Körper töten und danach nichts mehr tun können.


5 Ich werde euch sagen, wen ihr fürchten solltet: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, die Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, den fürchtet.


6 Könnt ihr nicht fünf Spatzen für zwei Cent kaufen? Und doch ist vor Gott niemand vergessen.


7 Nun, jedes Haar auf eurem Kopf wurde gezählt. Ihr braucht keine Angst zu haben: ihr seid mehr wert als viele Spatzen.


8 Ich sage euch, wenn sich jemand in Gegenwart von Menschen offen für mich erklärt, wird sich der Menschensohn in Gegenwart von Gottes Engeln für ihn erklären.


9 Wer aber mich in Gegenwart von Menschen verleugnet, wird vor den Engeln Gottes verleugnet.


10 Jedem, der ein Wort gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben, aber niemandem, der gegen die Heilige Ruach lästert, wird vergeben.


11 Wenn sie euch vor Synagogen, Amtsrichter und Behörden bringen, macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt.


12 Denn wenn die Zeit kommt, wird die Heilige Ruach euch beibringen, was ihr sagen sollt.


13 Ein Mann in der Menge sagte zu ihm: Meister, sag meinem Bruder, er soll mich an unserem Erbe beteiligen.


14 Er sprach zu ihm: Mein Freund, wer hat mich zu eurem Richter oder zum Schiedsrichter eurer Ansprüche ernannt?


15 Dann sagte er zu ihnen: Hütet euch vor jeglicher Art von Habgier, denn das Leben besteht nicht aus Besitztümern, selbst wenn jemand mehr hat, als er braucht.


16 Dann erzählte er ihnen ein Gleichnis: Es war einmal ein reicher Mann, der eine gute Ernte aus seinem Land gemacht hatte.


17 Der dachte bei sich: Was soll ich tun? Ich habe nicht genug Platz, um meine Ernte einzulagern.


18 Dann sagte er: Das werde ich tun: Ich werde meine Scheunen niederreißen und größere bauen und mein ganzes Getreide und meine Güter darin aufbewahren.


19 Und ich werde zu meiner Seele sagen: Meine Seele, du hast viele gute Dinge für viele Jahre vor dir; nimm die Dinge ruhig, iss und trink, habe eine gute Zeit.


20 Gott aber sprach zu ihm: Dummkopf! In dieser Nacht wird deine Seele von dir geforert; und dieser Schatz von dir, wem wird er dann gehören?


21 So sammelt jemand einen Schatz für sich, anstatt in den Augen Gottes reich zu werden.


22 Dann sagte er zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch, dass ihr euch um euer Leben keine Sorgen machen müsst und was ihr essen sollt, noch um euren Körper und wie ihr euch kleiden sollt.


23 Denn das Leben ist mehr als Nahrung und der Körper mehr als Kleidung.


24 Denkt an die Raben. Sie säen oder ernten nicht; sie haben keine Lager und keine Scheunen. doch Gott ernährt sie. Und wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!


25 Kann einer von euch, egal wie sehr er sich Sorgen macht, seiner Lebenszeit eine einzige Spanne hinzufügen?


26 Wenn eine sehr kleine Sache schon über euren Kräften liegt, warum sorgt ihr euch dann um den Rest?


27 Denkt nach, wie die Blumen wachsen. Sie müssen niemals spinnen oder weben; ich versichere euch jedoch, dass nicht einmal Salomo (oder Sulamith) in all seinen herrlichen Gewändern wie eine von ihnen gekleidet war.


28 Wenn nun Gott eine Blume kleidet, die heute wild wächst und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr wird er auf euch aufpassen, die so wenig Glauben haben!


29 Aber ihr dürft euer Herz nicht auf Essen und Trinken setzen; noch müsst ihr euch Sorgen machen.


30 Es sind die Heiden dieser Welt, die sich mit all diesen Dingen beschäftigen. Euer Vater weiß, dass ihr sie braucht.


31 Nein; setzt euer Herz in sein Reich, und diese anderen Dinge werden euch auch gegeben.


32 Es besteht keine Notwendigkeit, Angst zu haben, kleine Herde, denn es hat eurem Vater erfreut, euch das Reich zu geben.


33 Verkauft eure Besitztümer und gebt sie den Bedürftigen. Holt euch Geldbörsen, die nicht abgenutzt sind, einen Schatz, den ihr nicht verfehlen werdet, im Himmel, wo kein Dieb ihn erreichen und keine Motte ihn zerstören kann.


34 Denn wo auch immer dein Schatz ist, dort wird auch dein Herz sein.


35 Stelle sicher, dass du deinen Gürtel angelegt und deine Lampe angezündet hast.


36 Seid wie Menschen, die darauf warten, dass ihr Meister vom Hochzeitsfest zurückkehrt, und sind bereit, die Tür zu öffnen, sobald er kommt und anklopft.


37 Selig die Knechte, die der Meister bei seiner Ankunft wach findet. In Wahrheit sage ich euch, er wird seinen Gürtel umlegen, sich an den Tisch stellen und euch bedienen.


38 Vielleicht kommt er in der zweiten Nachtwache oder in der dritten, aber gesegnet sind diese Diener, wenn er sie bereit findet.


39 Ihr könnt euch sicher sein, wenn der Hausvater gewusst hätte, wann der Einbrecher kommen würde, hätte er nicht zulassen, dass jemand die Hauswand durchbricht.


40 Auch ihr müsst bereit sein, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, die ihr nicht erwartet.


41 Petrus sagte: Herr, meinst du dieses Gleichnis für uns oder für alle?


42 Der Herr antwortete: Wer ist denn der weise und vertrauenswürdige Verwalter, den der Meister über sein Haus setzen wird, um ihnen rechtzeitig die Nahrung zu geben?


43 Selig dieser Diener, wenn ihn die Ankunft seines Herrn genau so findet.


44 Ich sage euch aufrichtig, er wird ihn für alles verantwortlich machen, was er besitzt.


45 Wenn aber der Diener zu sich selbst sagt: Mein Herr nimmt sich Zeit zu kommen – und macht sich daran, die Männer und die Dienerinnen zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu betrinken,


46 sein Meister wird an einem Tag kommen, den er nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß. Der Meister wird ihn zerschneiden und ihm das gleiche Schicksal wie den Untreuen schicken.


47 Der Diener, der weiß, was sein Herr will, aber nichts bereit hat und nichts in Übereinstimmung mit diesen Wünschen getan hat, wird sehr viele Schläge erhalten.


48 Wer nichts gewusst hat, aber so gehandelt hat, dass er Schläge verdient, wird weniger Schläge bekommen. Wenn jemandem viel gegeben wird, wird von dieser Person viel verlangt; wenn jemandem sehr viel anvertraut wird, wird von dieser Person noch mehr erwartet.


49 Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu bringen, und wie ich wünschte, es würde schon brennen!


50 Es gibt eine Taufe, die ich noch erhalten muss und unter welcher Zwang ich bin, bis sie vollendet ist!


51 Glaubt ihr, ich bin hier, um Frieden auf Erden zu bringen? Nein, ich sage es euch, sondern eher Spaltung.


52 Denn von nun an wird ein Haushalt von fünf Personen aufgeteilt: drei gegen zwei und zwei gegen drei;


53 Der Vater wehrt sich gegen Sohn, der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter, die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter, die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.


54 Er sagte noch einmal zu den Menschenmassen: Wenn ihr im Westen eine Wolke auftauchen seht, sagt ihr sofort, dass es regnen wird, und das tut es auch.


55 Und wenn der Wind aus dem Süden kommt, sagt ihr, es wird heiß, und das wird es auch.


56 Heuchler! Ihr wisst, wie man das Angesicht der Erde und des Himmels interpretiert. Wie könnt ihr denn diese Zeiten nicht interpretieren?


57 Warum beurteilt ihr nicht selbst, was gerecht ist?


58 Zum Beispiel: Wenn ihr mit eurem Gegner vor Gericht geht, bemüht ihr euch, euch auf dem Weg mit ihm zu einigen, oder er kann euch vor den Richter ziehen, und der Richter wird euch dem Offizier übergeben, und ihr werdet ins Gefängnis geworfen.


59 Ich sage euch, ihr werdet nicht rauskommen, bis ihr den letzten Cent bezahlt habt.


DREIZEHNTES KAPITEL


1 Es war ungefähr zu dieser Zeit, als einige Leute ankamen und ihm von den Galiläern erzählten, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfer vermischt hatte. Darauf sagte er zu ihnen:


2 Nehmt ihr an, dass diese Galiläer schlimmere Sünder waren als alle anderen, dass ihnen das hätte passieren sollen?


3 Ich sage: Nein. Nein; aber wenn ihr nicht bereut, werdet ihr alle so sterben, wie es ihnen geschehen ist.


4 Oder die achtzehn, auf die der Turm von Siloam fiel und sie alle umbrachte? Nehmt ihr an, dass sie schuldiger waren als alle anderen in Jerusalem lebenden Menschen?


5 Ich sage: Nein. Nein; aber wenn ihr nicht bereut, werdet ihr alle so sterben, wie es ihnen geschehen ist.


6 Er sagte zu ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte einen Feigenbaum in seinem Weinberg gepflanzt, und er kam auf der Suche nach Früchten daran, fand aber keine.


7 Er sagte zu seinem Weingärtner: Seit drei Jahren suche ich auf diesem Feigenbaum nach Früchten und finde keine. Ich haue ihn um. Warum sollte er den Boden einnehmen?


8 Herr, antwortete der Mann , lass ihn noch ein Jahr stehen und gib mir Zeit , um um ihn herum zu graben und ihn zu düngen:


9 er kann im nächsten Jahr Früchte tragen; wenn nicht, kannst du ihn immer noch umhauen.


10 Eines Sabbats lehrte er in einer der Synagogen.


11 Und dort vor ihm war eine Frau, die seit achtzehn Jahren von einem Geist besessen war, der sie verkrüppelte; Sie war doppelt gebeugt und konnte nicht aufrecht stehen.


12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deiner Behinderung befreit.


13 Und er legte seine Hände auf sie. Und sofort richtete sie sich auf und verherrlichte Gott.


14 Aber der Präsident der Synagoge war empört, weil Jesus am Sabbat geheilt hatte, und wandte sich an alle Anwesenden und sagte: Es gibt sechs Tage, an denen gearbeitet werden muss. Kommt und werdet an einem dieser Tage geheilt, aber nicht am Sabbat.


15 Aber der Herr antwortete ihm und sprach: Heuchler! Gibt es jemanden von euch, der seinen Ochsen oder Esel nicht von der Krippe am Sabbat loslöst und zum Tränken herausnimmt?


16 Und diese Frau, eine Tochter Abrahams, die der Satan diese achtzehn Jahre gebunden hatte, war es nicht richtig, diese Verbindung am Sabbattag zu lösen?


17 Als er dies sagte, waren alle seine Widersacher verwirrt, und alle Menschen waren über all die Wunder, die er tat, überglücklich.


18 Er fuhr fort zu sagen: Wie ist das Reich Gottes? Womit soll ich es vergleichen?


19 Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann nahm und in seinen Garten warf; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel der Luft wohnen in seinen Zweigen.


20 Wieder sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?


21 Es ist wie die Hefe, die eine Frau genommen und mit drei Maß Mehl vermischt hat, bis das Mehl durchdrungen war.


22 Er ging durch Städte und Dörfer und lehrte auf dem Weg nach Jerusalem.


23 Jemand sagte zu ihm: Herr, werden nur wenige gerettet? Er sagte zu ihnen:


24 Versucht euer Bestes, um durch die schmale Tür einzutreten, denn, ich sage euch, viele werden versuchen, einzutreten, und werden keinen Erfolg haben.


25 Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür abgeschlossen hat, steht ihr möglicherweise draußen und klopft an der Tür und sagt: Herr, öffne uns, – aber er wird antworten: Ich weiß nicht, woher ihr kommt.


26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben einmal in deiner Gesellschaft gegessen und getrunken; du hast auf unseren Straßen gelehrt.


27 Aber er wird antworten: Ich weiß nicht, woher ihr kommt; weg von mir alle bösen Täter!


28 Dann wird es Heulen und Zähneknirschen geben, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes seht und euch hinausgeschmissen.


29 Und Leute aus Ost und West, aus Nord und Süd werden kommen und sich zu einem Fest im Reich Gottes legen.


30 Schau, es gibt jetzt die Letzten, die die Ersten sein werden, und die jetzt Ersten, die die Letzten sein werden.


31 Gerade um diese Zeit kamen einige Pharisäer. Geh weg, sagten sie. Verlasse diesen Ort, denn Herodes will dich töten.


32 Er antwortete: Ihr könnt diesem Fuchs diese Botschaft geben: Schau! Heute und morgen treibe ich Teufel aus und heile, und am dritten Tag erreiche ich mein Ende.


33 Aber für heute und morgen und am nächsten Tag muss ich weitermachen, da es für einen Propheten nicht richtig wäre, außerhalb Jerusalems zu sterben.


34 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die zu dir Gesandten! Wie oft habe ich mich danach gesehnt, deine Kinder zusammenzubringen, wie eine Henne (Glucke) ihre Küken unter ihren Flügeln sammelt, und ihr habt es abgelehnt!


35 Schau! Euer Haus wird euch verlassen sein. Ja, ich verspreche euch, ihr werdet mich nicht sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr sagt: Gesegnet ist der, der im Namen des Herrn kommt!


VIERZEHNTES KAPITEL


1 Nun geschah es, dass er an einem Sabbat zu einem gemeinsamen Essen im Haus eines der führenden Pharisäer gegangen war; und sie beobachteten ihn genau.


2 Nun war vor ihm ein Mann mit Wassersucht,


3 und Jesus wandte sich an die Anwälte und Pharisäer mit den Worten: Ist es gegen das Gesetz, jemanden am Sabbat zu heilen, oder nicht?


4 Sie aber schwiegen, so nahm er den Mann, heilte ihn und schickte ihn weg.


5 Da sprach er zu ihnen: Wer von euch hier, wenn sein Sohn in einen Brunnen fällt oder sein Ochse, wird ihn nicht ohne Zögern an einem Sabbat herausziehen?


6 Und darauf konnten sie keine Antwort finden.


7 Dann erzählte er den Gästen ein Gleichnis, weil er bemerkt hatte, wie sie sich die Ehrenplätze ausgesucht hatten. Er sagte das:


8 Wenn jemand euch zu einem Hochzeitsfest einlädt, setzt euch nicht an den Ehrenplatz. Eine angesehenere Person als ihr könnte eingeladen sein,


9 und die Person , die euch beide eingeladen hat, kann kommen und sagen: Gib diesem Mann deinen Platz auf. – Und dann, zu deiner Verlegenheit, musst du den niedrigsten Platz einnehmen.


10 Nein; wenn du ein Gast bist, mach dich auf den Weg zum niedrigsten Ort und setze dich dort, damit er, wenn dein Gastgeber kommt, sagen kann: Mein Freund, komm nach oben. Dann wird jeder, der mit dir am Tisch ist, dich geehrt sehen.


11 Denn jeder, der sich erhöht, wird gedemütigt werden, und derjenige, der sich selbst klein macht, wird auferstehen.


12 Dann sagte er zu seinem Gastgeber: Wenn due zu Mittag oder zu Abend essen willst, lade nicht deine Freunde oder Brüder oder Verwandten oder reichen Nachbarn ein, dass sie dich wieder einladen und dir alles zurückzahlen.


13 Nein; wenn Sie eine Party machen willst, lade die Armen, die Verkrüppelten, die Lahmen, die Blinden ein.


14 dann wirst du gesegnet sein, denn sie haben keine Mittel, um es dir zurückzuzahlen, und dir wird zurückgezahlt werden, wenn die Gerechten auferstehen.


15 Als er dies hörte, sagte einer der am Tisch versammelten Personen zu ihm: Gesegnet ist, wer das Mahl im Reich Gottes teilt!


16 Er aber sprach zu ihm: Es gab einen Mann, der ein großes Festmahl gab, und er lud viele Leute ein.


17 Als es Zeit für das Festmahl war, schickte er seinen Diener zu den eingeladenen Gästen: Kommt mit, alles ist jetzt fertig.


18 Aber alle begannen, sich zu entschuldigen. Der erste sagte: Ich habe ein Stück Land gekauft und muss es besehen. Bitte akzeptiere meine Entschuldigung.


Ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und bin auf dem Weg, sie auszuprobieren. Bitte akzeptiere meine Entschuldigung.


20 Ein anderer sagte: Ich habe gerade geheiratet und kann deshalb nicht kommen.


21 Der Diener kam zurück und meldete dies seinem Herrn. Dann sagte der Hausvater wütend zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und bring die Armen, die Verkrüppelten, die Blinden und die Lahmen herein.


22 Herr, sagte der Diener, deine Befehle wurden ausgeführt, und es ist noch Platz vorhanden.


23 Der Meister sagte zu seinem Diener: Geh auf die offenen Straßen und an die Hecken und dränge die Leute, hereinzukommen, um sicherzustellen, dass mein Haus voll ist.


24 Denn ich sage dir, keiner der Eingeladenen soll einen Eindruck von meinem Bankett bekommen.


25 Große Menschenmengen begleiteten ihn auf seinem Weg, und er drehte sich um und sprach zu ihnen.


26 Wer zu mir kommt, ohne Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, ja und auch sein eigenes Leben gering zu schätzen, kann nicht mein Schüler sein.


27 Niemand, der sein Kreuz nicht trägt und mir folgt, kann mein Schüler sein.


28 Und in der Tat, wer von euch hier, der einen Turm bauen will, würde sich nicht zuerst hinsetzen und die Kosten ausrechnen, um zu sehen, ob er genug hat, um ihn fertigzustellen?


29 Andernfalls, wenn er den Grundstein legte und dann nicht in der Lage war, die Arbeit zu Ende zu bringen, würde jeder, der es sieht, sich über ihn lustig machen und sagen:


30 Hier hat jemand angefangen zu bauen und konnte nicht fertig werden.


31 Oder wieder: Welcher König, der gegen einen anderen König in den Krieg marschiert, würde sich nicht zuerst hinsetzen und überlegen, ob er mit zehntausend Mann dem anderen, der mit zwanzigtausend gegen ihn vorrückt, standhalten könnte?


32 Wenn nicht, dann würde der andere König, solange es noch ein weiter Weg war, Gesandte senden, um Frieden zu schließen.


33 So kann keiner von euch mein Schüler sein, ohne alles aufzugeben, was er besitzt.


34 Salz ist eine gute Sache. Aber wenn Salz selbst seinen Geschmack verliert, was kann es dann wieder salzig machen?


35 Es ist weder für die Erde noch für den Misthaufen gut. Die Leute werfen es weg. Wer Ohren hat zum Zuhören, sollte zuhören!


FÜNFZEHNTES KAPITEL


1 Die Kopfsteuereintreiber und Sünder drängten sich jedoch alle, um ihn zu hören.


2 Und die Pharisäer und Schriftgelehrten beklagten sich und sagten: Dieser Mann empfängt Sünder und isst mit ihnen.


3 Also erzählte er ihnen dieses Gleichnis:


4 ‚Welcher von euch mit hundert Schafen würde, wenn er eines verliert, die neunundneunzig nicht in der Wüste lassen und dem vermissten Schaf nachgehen, bis er es gefunden hat?


5 Und wenn er es gefunden hat, würde er es nicht freudig auf seine Schultern nehmen?


6 Und als er nach Hause kam, rief er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagte zu ihnen: Freut euch mit mir, ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.


7 Auf dieselbe Weise, sage ich euch, wird es im Himmel mehr Freude über einen reuigen Sünder geben als über neunundneunzig gerechte Menschen, die keine Buße brauchen.


8 Oder wiederum, welche Frau mit zehn Drachmen würde nicht, wenn sie eine verliert, eine Lampe anzünden, das Haus ausfegen und gründlich suchen, bis sie sie gefunden hat?


9 Und als sie es gefunden hatte, rief sie ihre Freundinnen und Nachbarn zusammen und sagte zu ihnen: Freut euch mit mir, ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.


10 Auf dieselbe Weise, sage ich euch, freuen sich die Engel Gottes über einen reuigen Sünder.


11 Dann sagte er: Es gab einen Mann, der zwei Söhne hatte.


12 Der Jüngere sagte zu seinem Vater: Vater, lass mich den Anteil des Nachlasses haben, der zu mir kommen wird. Der Vater teilte das Eigentum zwischen ihnen auf.


13 Einige Tage später brachte der jüngere Sohn alles zusammen, was er hatte, und ging in ein fernes Land, wo er sein Geld für ein ausschweifendes Leben verschwendete.


14 Als er alles ausgegeben hatte, erlebte dieses Land eine schwere Hungersnot, und jetzt spürte er die Notlage;


15 deshalb vermietete er sich an einen der einheimischen Einwohner, der ihn auf seine Farm stellte, um die Schweine zu füttern.


16 Und er hätte sich freiwillig mit den Eicheln gefüllt, die die Schweine fraßen, aber niemand wollte sie ihn haben lassen.


17 Dann kam er zur Besinnung und sagte: Wie viele der angestellten Männer meines Vaters haben alles, was sie wollen, und mehr, und hier sterbe ich vor Hunger!


18 Ich werde diesen Ort verlassen und zu meinem Vater gehen und sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt;


19 ich habe es nicht mehr verdient, als dein Sohn bezeichnet zu werden. Behandle mich als einen deiner gemieteten Männer.


20 Also verließ er den Ort und ging zu seinem Vater zurück. Als er noch weit weg war, sah ihn sein Vater schon und wurde von Mitgefühl bewegt. Er rannte zu dem Jüngling, nahm ihn in seine Arme und küsste ihn.


21 Und sein Sohn sagte: Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich habe es nicht mehr verdient, dein Sohn genannt zu werden.


22 Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Schnell! Bringt das beste Gewand heraus und zieht es ihm an; steckt einen Ring an seinen Finger und zieht Sandalen seinen Füßen an.


23 Bring das Kalb, das wir gemästet haben, und tötet es! Wir feiern mit einem Fest,


24 weil mein Sohn tot war und wieder lebendig geworden ist; er war verloren und wurde gefunden. Und sie begannen zu feiern.


25 Nun war der ältere Sohn draußen auf den Feldern, und als er sich dem Haus näherte, hörte er auf dem Rückweg Musik und Tanz.


26 Als er einen der Bediensteten anrief, fragte er, worum es ging.


27 Der Diener sagte zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Kalb getötet, das wir gemästet haben, weil er ihn gesund und munter zurück hat.


28 Da war er wütend und wollte nicht hineingehen, und sein Vater kam heraus und drängte ihn, hereinzukommen;


29 aber er erwiderte seinen Vater: All diese Jahre habe ich mich dir versklavt und nie einen deiner Befehle missachtet, aber du hast mir nie ein Kalb angeboten, um mit meinen Freunden zu feiern.


30 Aber für diesen Sohn, als er zurückkehrt, nachdem er deinen Besitz verschleudert hat – er und seine liederlichen Weiber – tötest du das Kalb, das wir gemästet haben.


31 Der Vater sagte: Mein Sohn, du bist immer bei mir, und alles, was ich habe, ist dein.


32 Aber es war nur richtig, dass wir feiern und uns freue, weil dein Bruder hier tot war und lebendig geworden ist; er war verloren und wurde gefunden.


SECHZEHNTES KAPITEL


1 Er sagte auch zu seinen Jüngern: Es gab einen reichen Mann, und er hatte einen Diener, der wegen seiner Verschwendung mit seinem Besitz angeprangert wurde.


2 Er rief nach dem Mann und sagte: Was höre ich von dir? Schreibe mir einen Bericht über deine Treuhandschaft auf, weil du nicht länger mein Diener sein sollst.


3 Da sagte der Diener zu sich selbst: Nun, da mein Herr die Dienerschaft von mir nimmt, was soll ich tun? Arbeiten? Ich bin nicht stark genug. Betteln? Ich sollte mich schämen.


4 Ah, ich weiß, was ich tun werde, um sicherzustellen, dass es einige geben wird, die mich in ihren Häusern begrüßen, wenn ich aus dem Amt entlassen werde.


5 Dann rief er die Schuldner seines Herrn einzeln an. Zum ersten sagte er: Wie viel schuldest du meinem Herrn?


6 Einhundert Maß Öl, sagte er. Der Diener sagte: Hier, nimm deine Anleihe; setz dich hin und schreibe schnell fünfzig.


7 Zu einem anderen sagte er: Und du, Herr, wie viel schuldest du? Einhundert Maß Weizen, sagte er. Der Diener sagte: Hier, nimm deine Anleihe und schreibe achtzig.


8 Der Meister lobte den unehrlichen Diener für seine Scharfsinnigkeit. Denn die Kinder dieser Welt sind klüger im Umgang mit ihrer eigenen Art als die Kinder des Lichts.


9 Und so sage ich euch das: Benutzt das stinkende Geld, um euch Freunde zu gewinnen, und stellt sicher, dass sie euch, wenn das Geld versagt, in den ewigen Wohnungen willkommen heißen.


10 Wer in kleinen Dingen vertrauenswürdig ist, ist in großen Dingen vertrauenswürdig; wer in kleinen Dingen unehrlich ist, ist in großen auch unehrlich.


11 Wenn du nicht mit dem Geld vertrauenswürdig umgehst, diesem stinkenden Zeug, wer wird dir wahren Reichtum anvertrauen?


12 Und wenn ihr nicht vertrauenswürdig umgeht mit dem, was euch nicht gehört, wer wird euch das geben, was euch gehört?


13 Kein Diener kann der Sklave zweier Herren sein: Er wird entweder den ersten hassen und den zweiten lieben, oder an dem ersten hängen und den zweiten verachten. Ihr könnt nicht der Sklave Gottes und des Geldes sein.


14 Die Pharisäer, die das Geld liebten, hörten dies alles und johlten über ihn.


15 Er sagte zu ihnen: Ihr seid genau die, die sich vor den Augen der Menschen als rechtschaffen ausgeben, aber Gott kennt eure Herzen. Was in den Augen der Menschen hochgeschätzt wird, ist in den Augen Gottes verabscheuungswürdig.


16 Bis zu Johannes waren es die Torah und die Propheten. Von da an wurde das Reich Gottes gepredigt, und jeder drängt sich hinein.


17 Es ist leichter, dass Himmel und Erde verschwinden, als dass ein I-Punkt der Torah aufgelöst werde.


18 Jeder, der sich von seiner Frau scheiden lässt und eine andere heiratet, ist des Ehebruchs schuldig, und der Mann, der eine von ihrem Ehemann geschiedene Frau heiratet, begeht Ehebruch!


19 Es gab einen reichen Mann der sich in Purpur und feinem Leinen gekleidet hatte und jeden Tag großartig schlemmte.


20 Und an seinem Tor lag einst ein armer Mann namens Lazarus, der mit Eiterbeulen bedeckt war,


21 der sich danach sehnte, sich nur mit dem zu füllen, was vom Tisch des reichen Mannes fiel. Die treuen Hunde kamen und leckten seine Wunden.


22 Nun geschah es, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Umarmung getragen wurde. Der reiche Mann starb und wurde begraben.


23 In seiner Folter im Hades sah er auf und sah Abraham weit weg mit Lazarus in seiner Umarmung.


24 Und er rief: Vater Abraham, bedauere mich und schicke Lazarus, damit er seine Fingerspitze in Wasser taucht und meine Zunge kühlt, denn ich bin in diesen Flammen in großen Qualen!


25 Abraham sagte: Mein Sohn, erinnere dich daran, dass du dich während deines Lebens mit guten Dingen gefüllt hast, so wie Lazarus sich mit Üblem füllen musste. Nun wird er hier getröstet, während du in der Qual bist!


26 Aber das ist noch nicht alles: Zwischen uns hier und euch dort wurde eine große Kluft geschaffen, um zu verhindern, dass die von unserer Seite zu eurer oder die von eurer Seite zu unserer wechseln können.


27 Und er sagte: Vater, ich flehe dich an, Lazarus in das Haus meines Vaters zu schicken,


28 da ich fünf Brüder habe, um sie zu warnen, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qualen kommen!


29 Abraham sagte: Sie haben Mose und die Propheten, sie sollen auf sie hören.


30 Der Reiche antwortete: Ach nein, Vater Abraham, aber wenn jemand von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.


31 Da sprach Abraham zu ihm: Wenn sie weder Mose noch den Propheten zuhören wollen, werden sie auch nicht überzeugt sein, wenn jemand von den Toten auferstehen sollte.


SIEBZEHNTES KAPITEL


1 Er sagte zu seinen Jüngern: Die Ursachen des Falles werden mit Sicherheit kommen, aber wehe für den, durch den sie auftreten!


2 Es wäre besser für einen solchen Menschen, mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen zu werden, als der Untergang eines einzelnen dieser kleinen Kinder!


3 Passt auf euch auf! Wenn dein Bruder etwas falsch macht, tadle ihn und verzeih ihm, wenn es ihm Leid tut.


4 Und wenn er dich siebenmal am Tag beleidigt und siebenmal zu dir zurückkommt und sagt: Es tut mir leid, musst du ihm vergeben.


5 Die Apostel sagten zu dem Herrn: Stärke unseren Glauben.


6 Der Herr antwortete: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und werde im Meer gepflanzt, und er würde euch gehorchen.


7 Wer von euch, mit einem Diener, der Schafe weidet oder sich um euch kümmert, würde zu ihm sagen, wenn er von den Feldern zurückkehrte: Komm und iss sofort?


8 Würde er nicht wahrscheinlicher sagen: Mach mir mein Abendessen fertig, schnalle dir den Gürtel an und warte auf mich, während ich esse und trinke. Du kannst selbst danach essen und trinken!?


9 Muss er dem Diener dankbar sein, dass er das getan hat, was ihm gesagt wurde?


10 Also mit euch: Wenn ihr alles getan habt, was ihr tun solltet, sagt: Wir sind nutzlose Diener. Wir haben nicht mehr als unsere Pflicht getan.


11 Nun passierte es, dass er auf dem Weg nach Jerusalem in die Grenzgebiete von Samaria und Galiläa reiste.


12 Als er eines der Dörfer betrat, trafen ihn zehn Männer mit einer virulenten Hautkrankheit. Sie standen in einiger Entfernung


13 und riefen zu ihm: Jesus! Meister! Hab Mitleid mit uns.


14 Als er sie sah, sagte er: Geht hin und zeigt euch den Priestern. – Als sie fortgingen, wurden sie gereinigt.


15 Als er sich gesund fühlte, kehrte einer von ihnen zurück und lobte Gott mit seiner Stimme


16 und warf sich vor den Füßen Jesu nieder und dankte ihm. Der Mann war ein Samariter.


17 Dies veranlasste Jesus zu sagen: Wurden nicht alle zehn rein gemacht? Die anderen neun, wo sind sie?


18 Es scheint, als sei niemand zurückgekommen, um Gott zu loben, außer diesem Fremden.


19 Und er sagte zu dem Mann: Steh auf und geh weiter. Dein Glaube hat dich gerettet.


20 Auf die Frage der Pharisäer, wann das Reich Gottes kommen sollte, gab er ihnen die Antwort: Das Kommen des Reiches Gottes lässt keine Beobachtung zu,


21 und es wird niemanden geben, der sagt: Schau, es ist hier! Schau, es ist da! Siehe, das Reich Gottes ist in euch.


22 Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch sehnen werdet, nur Einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und werdet ihn nicht sehen.


23 Sie werden zu euch sagen: Schau, er ist da! Oder: Schau, er ist hier! Macht keine Bewegung daraus; folgt ihnen nicht;


24 Sondern so wie der Blitz, der aus einem Teil des Himmels blitzt, den anderen beleuchtet, so wird auch der Menschensohn sein, wenn sein Tag kommt.


25 Aber zuerst ist er dazu bestimmt, schwer zu leiden und von dieser Generation verworfen zu werden.


26 So wie zu Noahs Zeiten, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.


27 Leute aßen und tranken, heirateten Ehefrauen und Ehemänner, bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und die Sintflut kam und sie alle zerstörte.


28 Es wird genauso sein wie zu Lots Zeiten: Die Menschen aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten,


29 aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und zerstörte sie alle.


30 Es wird dasselbe sein, wenn der Tag kommt, an dem der Menschensohn offenbart wird.


31 Wenn dieser Tag kommt, soll niemand auf dem Dach zu seinem Besitz ins Haus herabkommen, um ihn abzuholen, und niemand soll auf den Feldern umkehren.


32 Erinnert euch an Lots Frau!


33 Wer sein Leben zu erhalten versucht, wird es verlieren; und jeder, der es verliert, wird es sicher aufbewahren.


34 Ich sage euch, in dieser Nacht, wenn zwei in einem Bett sind, wird einer genommen, die andere gelassen;


35 Wenn zwei Frauen zusammen Mais mahlen, wird eine genommen, die andere bleibt zurück.


36 (…)


37 Die Jünger sprachen auf und fragten: Wo, Herr? Er sagte: Wo der Körper ist, werden sich auch die Geier sammeln.


ACHTZEHNTES KAPITEL


1 Dann erzählte er ihnen ein Gleichnis von der Notwendigkeit, ständig zu beten und niemals den Mut zu verlieren.


2 In einer bestimmten Stadt gab es einen Richter, der weder Gottesfurcht noch Respekt vor irgendjemandem hatte.


3 In derselben Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Ich will Gerechtigkeit von dir gegen meinen Feind!


4 Er lehnte es lange ab, sagte aber schließlich zu sich selbst: Auch wenn ich weder Gott fürchte noch Respekt für irgendeinen Menschen habe –


5 Ich muss dieser Witwe ihre gerechten Rechte geben, da sie mich ständig belästigt, oder sie wird kommen und mir ins Gesicht schlagen!


6 Und der Herr sagte: Merkt ihr, was der ungerechte Richter euch zu sagen hat?


7 Wird Gott nicht zusehen, dass seine Auserwählten Gerechtigkeit erfahren, wenn sie Tag und Nacht zu ihm rufen, obwohl er immer noch zögert, ihnen zu helfen?


8 Ich verspreche euch, sie werden Gerechtigkeit erleben, und zwar schnell. Aber wenn der Menschensohn kommt, wird er dann noch Glauben auf Erden finden?


9 Er sprach das folgende Gleichnis zu einigen Leuten, die stolz darauf waren, gerecht zu sein, und alle anderen verachteten.


10 Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten, einer war ein Pharisäer, der andere ein Kopfsteuereintreiber.


11 Der Pharisäer stand da und sagte dieses Gebet zu sich selbst: Ich danke dir, mein Gott, dass ich nicht ungerecht, unehrlich und ehebrecherisch wie alle anderen bin, und vor allem, dass ich hier nicht wie dieser Kopfsteuereintreiber bin.


12 Ich fast zweimal pro Woche; ich zahle den Zehnten für alles, was ich bekomme.


13 Der Kopfsteuereintreiber stand in einiger Entfernung und wagte nicht einmal, den Blick gen Himmel zu heben; aber er schlug seine Brust und sagte: O Gott, sei mir barmherzig, denn ich bin ein Sünder.


14 Dieser Mann, ich sage euch, ist gerechtfertigt nach Hause gegangen; der andere nicht. Denn jeder, der sich erhöht, wird gedemütigt, aber jeder, der sich selbst klein macht, wird auferstehen.


15 Menschen brachten ihm sogar Babys, damit er sie anfassen konnte; aber als die Jünger dies sahen, schalten sie sie.


16 Jesus aber rief die Kindchen zu sich und sagte: Lass die kleinen Kindchen zu mir kommen und halte sie nicht auf; denn diesen gehört das Reich Gottes.


17 In Wahrheit sage ich euch: Jeder, der das Reich Gottes nicht wie ein neugeborener Säugling empfängt, wird es niemals betreten.


18 Einer der Herrscher stellte ihm die Frage: Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?


19 Jesus sagte zu ihm: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut, außer Gott allein.


20 Du kennst die Gebote: Du sollst keinen Ehebruch begehen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deine Mutter.


21 Er antwortete: Ich habe all dies seit meinen frühesten Tagen bewahrt.


22 Als Jesus das hörte, sagte er: Es fehlt dir noch etwas. Verkaufe alles, was du besitzt, und verteile das Geld an die Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. dann komm, folge mir nach.


23 Als er das hörte, überkam ihn die Trauer, denn er war sehr reich.


24 Jesus sah ihn an und sagte: Wie schwer ist es für diejenigen, die Reichtum haben, in das Reich Gottes zu gelangen!


25 Ja, es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für jemanden, der reich ist, in das Reich Gottes einzutreten.


26 Diejenigen, die das hörten, sagten: Wer kann dann gerettet werden?


27 Er antwortete: Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.


28 Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen, weil wir dir folgen wollten.


29 Er sagte zu ihnen: In Wahrheit sage ich euch, niemand hat das Haus verlassen, Frau, Brüder, Eltern oder Kinder, um des Reiches Gottes willen


30 der wird in dieser Zeit und in der kommenden Welt nicht viel mehr erhalten!


31 Dann nahm er die Zwölf beiseite und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf, und alles, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben, wird in Erfüllung gehen.


32 Denn er wird den Heiden übergeben und verspottet, misshandelt und angespuckt werden.


33 Und wenn sie ihn geißeln, werden sie ihn töten; und am dritten Tag wird er wieder auferstehen.


34 Aber daraus konnten sie nichts machen; was er sagte, war für sie ganz undeutlich, sie verstanden nicht, was er ihnen erzählte.


35 Nun geschah es, als er sich Jericho näherte, dass ein blinder Mann am Straßenrand saß und bettelte.


36 Als er hörte, wie die Menge vorbeiging, fragte er, worum es ging.


37 Und sie sagten ihm, dass Jesus Nazarenus vorbeigehen würde.


38 Und er rief: Jesus, Sohn Davids, habe Mitleid mit mir.


39 Die Leute vor ihm schalten ihn und forderten ihn auf, ruhig zu bleiben, aber er rief nur noch lauter: Sohn Davids, habe Mitleid mit mir.


40 Jesus blieb stehen und befahl ihnen, den Mann zu ihm zu bringen, und als er heraufkam, fragte er ihn:


41 Was soll ich für dich tun? – Herr, antwortete er, lass mich wieder sehen.


42 Jesus sagte zu ihm: Nimm deine Sicht wieder an. Dein Glaube hat dich gerettet.


43 Und alsbald kehrte sein Blick zurück, und er folgte ihm und pries Gott, und alle Leute, die es sahen, priesen Gott.


NEUNZEHNTES KAPITEL


1 Er trat in Jericho ein und ging durch die Stadt.


2 Und plötzlich tauchte ein Mann mit Namen Zachäus auf; er war einer der führenden Kopfsteuereintreiber und ein wohlhabender Mann.


3 Er versuchte ständig zu sehen, welcher Jesus war, aber er war zu klein und konnte ihn vor der Menge nicht sehen;


4 Also lief er voraus und kletterte auf eine Platane, um einen Blick auf Jesus zu erhaschen, der diesen Weg passieren sollte.


5 Als Jesus die Stelle erreichte, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, komm runter. Beeil dich, denn ich will heute bei dir zu Hause bleiben.


6 Und er eilte hinunter und begrüßte ihn freudig.


7 Alle beschwerten sich, als sie sahen, was geschah. Er ist in ein Sünderhaus gegangen, sagten sie.


8 Aber Zachäus stand auf und sagte zu dem Herrn: Sieh mal, Herr, ich werde die Hälfte meines Vermögens den Armen geben, und wenn ich jemanden betrogen habe, werde ich ihmn viermal so viel zurückzahlen.


9 Jesus sagte zu ihm: Heute ist in diesem Haus die Erlösung gekommen, denn auch dieser Mann ist ein Sohn Abrahams.


10 Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorene zu suchen und zu retten.


11 Während das Volk dem zuhörte, erzählte er ein Gleichnis, weil er sich in der Nähe von Jerusalem befand und sie dachten, das Reich Gottes werde sich hier und dort zeigen.


12 Darauf sagte er: Ein Mann von edler Geburt ging in ein fernes Land, um sich zum König ernennen zu lassen und dann zurückzukehren.


13 Er rief zehn seiner Knechte zusammen und gab ihnen zehn Talente und sagte zu ihnen: Handelt mit diesen, bis ich zurückkomme.


14 Aber seine Landsleute verabscheuten ihn und schickten eine Delegation, um ihm mit dieser Botschaft zu folgen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König ist.


15 Nun geschah es, dass er nach seiner Rückkehr, nachdem er seine Ernennung zum König erhalten hatte, die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, sandte, um herauszufinden, welchen Gewinn sie durch Handel erzielt hatten.


16 Der erste kam herein: Herr, sagte er, dein eines Talent hat zehn eingebracht.


17 Er antwortete: Gut gemacht, mein guter Diener! Da du dich in einer sehr kleinen Sache als vertrauenswürdig erwiesen hast, wirst du die Regierung von zehn Städten inne haben.


18 Dann kam der zweite: Herr, sagte er, dein eines Talent hat fünf eingebracht.


19 Auch zu diesem sagte er: Und du wirst fünf Städte regieren.


20 Als nächstes kam der dritte: Herr, sagte er, hier ist dein Talent. Ich steckte es sicher in ein Tuch gehüllt,


21 weil ich Angst vor dir hatte; denn du bist ein anspruchsvoller Mann: du sammelst, was du nicht angelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.


22 Er sagte zu ihm: Du böser Diener! Ich verurteile dich aus deinem eigenen Mund. Also wusstest du, dass ich ein anspruchsvoller Mann bin, der das sammelt, was ich nicht angelegt hatte, und das ernte, was ich nicht gesät habe?


23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gelegt? Bei meiner Rückkehr hätte ich es mit Zinsen abheben können.


24 Und er sprach zu denen, die daneben standen: Nehmt das Talent von ihm und gebt es dem Mann, der zehn Talente hat.


25 Sie sprachen zu ihm: Aber er hat schon zehn Talente.


26 Ich sage euch, jedem, der hat, wird mehr gegeben; wer aber nicht hat, wird auch dessen, was er hat, beraubt.


27 Meine Feinde aber, die mich nicht als ihren König haben wollten, bringt sie hierher und straft sie in meiner Gegenwart.


28 Als er das gesagt hatte, ging er voran nach Jerusalem.


29 Nun geschah es, als er sich in der Nähe von Betfage und Bethanien befand, nahe des Ölbergs, wie er genannt wird, dass er zwei der Jünger aussandte und sagte:


30 Geht in das gegenüberliegende Dorf, und wenn ihr das Dorf betretet, findet ihr ein angebundenes Fohlen, das noch niemand geritten hat. Löst es und bringt es hierher.


31 Wenn euch jemand fragt: Warum löst ihr es? Dann sollt ihr sagen: Der Meister braucht es.


32 Die Boten gingen weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte.


33 Als sie das Fohlen lösten, sagten die Besitzer: Warum löst ihr es?


34 Und sie antworteten: Der Meister braucht es.


35 Und sie brachten den Hengst zu Jesus und hoben ihre Umhänge auf den Rücken und hoben Jesus an.


36 Als er sich entfernte, breiteten sie ihre Mäntel auf der Straße aus.


37 Und jetzt, als er sich dem Abstieg des Ölberges näherte, begann die ganze Gruppe von Jüngern freudig, Gott für all die Wunder, die sie gesehen hatten, mit der Spitze ihrer Zungen zu preisen.


38 Sie schrien: Gesegnet ist der, der im Namen des Herrn als König kommt! Friede ist im Himmel und die Herrlichkeit in den höchsten Himmeln!


39 Einige Pharisäer in der Menge sagten zu ihm: Meister, tadle deine Jünger!


40 Er aber antwortete: Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.


41 Als er näher kam und in die Stadt kam, vergoss er Tränen


42 und sagte: Wenn du nur an diesem Tag nur den Weg zum Frieden erkannt hättest! Aber in der Tat ist es vor deinen Augen verborgen.


43 Ja, es kommt eine Zeit, in der deine Feinde überall um dich Festungen errichten werden, wenn sie dich umzingeln und dich auf jeder Seite eingrenzen;


44 Sie werden dich und die Kinder in deinen Mauern auf den Boden schleudern; sie werden nicht einen Stein auf einem anderen in dir stehen lassen, weil du den Moment deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.


45 Dann ging er in den Tempel und begann, diejenigen auszutreiben, die mit dem Handel beschäftigt waren, und sagten zu ihnen:


46 Nach der Schrift soll mein Haus ein Gebetshaus sein, aber ihr habt es in eine Banditenhöhle verwandelt!


47 Er lehrte jeden Tag im Tempel. Die Hohepriester und die Schriftgelehrten versuchten in Begleitung der führenden Bürger, ihn zu vernichten.


48 Aber sie konnten keinen Weg finden, dies durchzuführen, weil das ganze Volk an seinen Worten hing.


ZWANZIGSTES KAPITEL


1 Nun geschah es, dass eines Tages, als er die Menschen im Tempel unterrichtete und die gute Nachricht verkündete, die Hohepriester und die Schriftgelehrten zusammen mit den Ältesten ankamen


2 und sprachen mit ihm. Sag uns, sagten sie, welche Autorität hast du, um so zu handeln? Oder wer gibt dir diese Autorität? ‚


3 Darauf sagte er zu ihnen: Und ich werde euch eine Frage stellen, nur eine. Sagt mir:


4 Die Taufe des Johannes: Was war der Ursprung, himmlisch oder menschlich?


5 Und sie diskutierten auf diese Weise untereinander: Wenn wir himmlisch sagen, wird er erwidern: Warum habt ihr euch geweigert, ihm zu glauben?


6 Und wenn wir menschlich sagen, wird uns das ganze Volk steinigen, denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.


7 Ihre Antwort war, dass sie nicht wüssten, woher sie kam.


8 Und Jesus sprach zu ihnen: Ich werde euch auch nicht von meiner Vollmacht sagen, so zu handeln.


9 Und er fuhr fort, den Leuten dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mann pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Pächter und ging für lange Zeit ins Ausland.


10 Als der richtige Zeitpunkt kam, schickte er einen Diener zu den Pächtern, um seinen Anteil an den Erzeugnissen des Weinbergs zu erhalten. Aber die Pächter schlugen ihn und schickten ihn leer weg.


11 Aber er fuhr fort, einen zweiten Diener zu schicken; sie schlugen ihn auch und behandelten ihn schändlich und schickten ihn mit leeren Händen weg.


12 Er schickte noch einen dritten; sie verwundeten auch diesen und warfen ihn raus.


13 Dann dachte der Besitzer des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich werde ihnen meinen geliebten Sohn schicken. Vielleicht werden sie ihn respektieren.


14 Als aber die Pächter ihn sahen, steckten sie die Köpfe zusammen und sprachen: Dies ist der Erbe, wir wollen ihn töten, damit das Erbe uns gehört.


15 Also warfen sie ihn aus dem Weinberg und töteten ihn. Was macht nun der Besitzer des Weinbergs mit ihnen?


16 Er wird kommen und diesen Pächtern ein Ende machen und den Weinberg anderen geben. – Als sie dies hörten, sagten sie: Gott bewahre!


17 Aber er sah sie an und sagte: Was bedeutet denn dieser Text in den heiligen Schriften: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden?


18 Wer auf diesen Stein fällt, wird in Stücke gerissen; jeder, auf den er fällt, wird zermalmt.


19 Und die Schriftgelehrten und die Hohepriester hätten in diesem Moment gern die Hand an ihn gelegt, weil sie erkannten, dass dieses Gleichnis gegen sie gerichtet war, aber sie hatten Angst vor dem Volk.


20 Sie erwarteten also ihre Gelegenheit und schickten Agenten, um sich als aufrichtige Männer darzustellen und ihn herauszufordern, das er etwas sagen möchte und es ihnen ermöglichen, ihn der Gerichtsbarkeit und der Autorität des Gouverneurs zu übergeben.


21 Sie stellen ihm die Frage: Meister, wir wissen, dass du sagst und lehrst, was richtig ist; du bevorzugst niemanden, sondern lehrst den Weg Gottes in aller Ehrlichkeit.


22 Ist es uns erlaubt, Cäsar Steuern zu zahlen, oder nicht?


23 Aber er war sich ihrer List bewusst und sagte:


24 Zeigt mir einen Denar. Wessen Porträt und Titel sind darauf? – Sie sagten: Cäsars.


25 Er sagte zu ihnen: Nun, zahlt Cäsar, was Cäsar gehört, und Gott, was Gott gehört.


26 Sie konnten ihn mit nichts herausfordern, was er öffentlich zu sagen hatte; sie waren erstaunt über seine Antwort und wurden zum Schweigen gebracht.


27 Einige Sadduzäer – diejenigen, die behaupten, dass es keine Auferstehung gibt – haben sich an ihn gewandt und haben ihm diese Frage gestellt:


28 Meister, Moses hat uns vorgeschrieben, wenn der verheiratete Bruder eines Mannes kinderlos stirbt, muss der Mann die Witwe heiraten, um Kinder für seinen Bruder aufzuziehen.


29 Nun, da waren sieben Brüder; der erste, der eine Frau geheiratet hatte, starb kinderlos.


30 So auch der zweite.


31 Und dann heiratete der dritte die Witwe. Und genauso alle sieben, und alle starben ohne Kinder.


32 Schließlich starb die Frau selbst.


33 Bei der Auferstehung, wessen Frau wird sie sein, da sie mit allen sieben verheiratet war?


34 Jesus antwortete: Die Kinder dieser Welt nehmen Ehefrauen und Ehemänner,


35 aber diejenigen, die für einen Ort in der anderen Welt und in der Auferstehung von den Toten als würdig beurteilt werden, heiraten nicht,


36 weil sie nicht mehr sterben können, denn sie sind gleich wie die Engel, und als Kinder der Auferstehung sind sie Kinder Gottes.


37 Und Mose selbst deutet an, dass die Toten wieder auferstehen, in der Passage um den Busch, wo er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt.


38 Nun ist er Gott nicht von den Toten, sondern von den Lebenden; denn für ihn lebt jeder.


39 Dann sprachen einige Schriftgelehrte. Sie sagten: Gut gesagt, Meister.


40 Sie wagten nicht, ihm weitere Fragen zu stellen.


41 Dann sagte er zu ihnen: Wie können die Menschen behaupten, dass der Menschensohn Davids Sohn ist?


42 Warum sagt David selbst im Buch der Psalmen: Der Herr hat meinem Herrn gesagt: Nmm deinen Platz ein zu meiner Rechten,


43 bis ich deine Feinde zum deinem Fußstuhl gemacht habe.


44 David nennt ihn hier Herrn; wie kann er dann sein Sohn sein?


45 Während alle Leute zuhörten, sagte er zu den Jüngern:


46 Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gerne in langen Roben herumlaufen und gerne auf den Marktplätzen respektvoll begrüßt werden, um in den Synagogen die Ehrenplätze und bei bei Banketten die vordersten Plätze einzunehmen,


47 die, die das Vermögen der Witwen verschlingen, und zur Schau stellen lange Gebete. Desto schwerer wird die Strafe sein, die sie erhalten.


EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL


1 Als er aufblickte, sah er reiche Leute, die ihre Opfergaben in die Schatzkiste steckten.


2 Und er bemerkte eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen einlegte.


3 Und er sagte: Ich sage euch, wahrlich, diese arme Witwe hat mehr als einer von ihnen eingesetzt;


4 denn diese haben Geld aus ihrem Überfluss hineingesteckt, aber sie hat alles, was sie zum Leben braucht in ihrer Armut, eingesetzt.


5 Als einige über den Tempel sprachen und bemerkten, wie er mit feinem Mauerwerk und Votivtafeln geschmückt war, sagte er:


6 All diese Dinge, die ihr jetzt anstarrt, die Zeit wird kommen, wenn kein Stein auf einem anderen stehen bleibt; alles wird zerstört werden.


7 Und sie stellten ihm die Frage: Meister, sagten sie. Wann wird es denn geschehen, und welches Zeichen wird es geben, dass es bald stattfinden wird?


8 Er aber sprach: Seid vorsichtig, dass ihr nicht getäuscht werdet, denn viele kommen in meinem Namen und sagen: Ich bin der Eine, und die Zeit ist nahe. – Weigert euch, ihnen beizutreten.


9 Und wenn ihr von Kriegen und Revolutionen hört, erschreckt nicht, denn dies muss zuerst geschehen, aber das Ende wird nicht sofort kommen.


10 Dann sagte er zu ihnen: Nation wird gegen Nation und Königreich gegen Königreich kämpfen.


11 Es wird an verschiedenen Orten große Erdbeben, Plagen und Hungersnöte geben; es wird schreckliche Ereignisse und großartige Zeichen vom Himmel geben.


12 Aber bevor dies alles geschieht, werdet ihr ergriffen und verfolgt; ihr werdet den Synagogen und der Gefangenschaft übergeben und um meines Namens willen vor Könige und Statthalter gebracht.


13 Und das wird eure Gelegenheit sein, Zeugnis abzulegen.


14 Entscheidet euch, eure Verteidigung nicht vorzubereiten,


15 denn ich selbst werde euch eine Beredsamkeit und Sophia geben, der keiner eurer Gegner widerstehen oder widersprechen kann!


16 Ihr werdet selbst von Eltern und Brüdern, Verwandten und Freunden betrogen werden; und einige von euch werden getötet werden.


17 Ihr werdet wegen meines Namens allgemein gehasst werden!


18 Aber kein Haar eures Kopfes geht verloren.


19 Eure Ausdauer wird euch für euer Leben gewinnen.


20 Wenn ihr Jerusalem von Armeen umgeben seht, müsst ihr erkennen, dass sie bald verwüstet sein wird.


21 Dann müssen die in Judäa in die Berge flüchten, die in der Stadt müssen sie verlassen, und die in den Landbezirken dürfen sich nicht in sie flüchten.


22 Denn dies ist die Zeit der Vergeltung, wenn alles, was die Schrift sagt, erfüllt sein wird.


23 Wehe denjenigen, die ein Kind im Schoße tragen oder ein Baby an der Brust, wenn diese Tage kommen!


24 Auf das Land wird großes Elend herabkommen, und dieses Volk wird Vergeltung finden. Sie werden von der Kante des Schwertes fallen und in jedes nichtjüdische Land gefangen weggeführt werden; und Jerusalem wird von den Heiden niedergetreten werden, bis ihre Zeit voll ist.


25 Es wird Zeichen an der Sonne und am Mond und an den Sternen geben; an Nationen der Erde in Agonie, verwirrt vom Aufruhr des Ozeans und seiner Wellen;


26 Menschen, die vor Angst und Schrecken in Ohnmacht fallen, was die Welt bedroht, denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert.


27 Und dann werden sie den Sohn des Menschen in der Wolke mit Kraft und schönster Herrlichkeit kommen sehen!


28 Wenn diese Dinge sich ereignen, steht auf und haltet den Kopf hoch, denn eure Befreiung ist nahe!


29 Und er erzählte ihnen ein Gleichnis: Schaut euch den Feigenbaum und jeden Baum an.


30 Sobald ihr sie knospen seht, könnt ihr selbst sehen, dass der Sommer jetzt nahe ist.


31 Wenn ihr also seht, dass dies geschieht, wisst, dass das Reich Gottes nahe ist!


32 In Wahrheit sage ich euch, bevor diese Generation vergangen ist, wird alles geschehen sein.


33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden niemals vergehen.


34 Passt auf, oder eure Herzen werden durch Ausschweifungen und Trunkenheit und die Sorgen des Lebens verdüstert, und dieser Tag wird unerwartet über euch kommen


35 wie eine Falle. Denn er wird auf alle, die auf der Erde leben, niedergehen.


36 Bleibt wach und betet zu allen Zeiten um die Kraft, alles zu überleben, was geschehen wird, und um vor dem Menschensohn bestehen zu können.


37 Den ganzen Tag lang wollte er im Tempel unterrichten, aber er wollte die Nacht auf dem Hügel namens Ölberg verbringen.


38 Und vom frühen Morgen an drängten sich die Leute zu ihm im Tempel, um ihm zuzuhören.


ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL


1 Das Fest der ungesäuerten Brote, Pessach genannt, näherte sich nun.


2 Und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, ihn heimlich zu beseitigen, weil sie Angst vor dem Volk hatten.


3 Dann trat der Satan in den Judas mit dem Namen Ischariot ein, der einer der Zwölf war.


4 Er wandte sich an die Hohepriester und an die Wachoffiziere, um zu besprechen, wie er Jesus übergeben könnte.


5 Sie freuten sich und stimmten zu, ihm Geld zu geben.


6 Er akzeptierte das und suchte nach einer Gelegenheit, ihn an sie zu verraten, ohne dass die Menschen davon Kenntnis bekämen.


7 Es kam der Tag des ungesäuerten Brotes, an dem das Pessach-Opfer geopfert werden musste.


8 Und er sandte Petrus und Johannes und sagte: Geht und macht die Vorbereitungen, damit wir das Pessach essen können.


9 Sie fragten ihn: Wo sollen wir es vorbereiten?


10 Er sagte zu ihnen: Schau, wenn ihr in die Stadt geht, werdet ihr einem (essenischen) Mann begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er geht,


11 und sagt dem Hausbesitzer: Der Meister sagt dir: Wo ist der Raum für mich, mit meinen Jüngern das Pessach-Lamm zu essen?


12 Der Mann zeigt euch einen großen oberen Raum mit Sofas. Trefft dort die Vorbereitungen.


13 Sie machten sich auf und fanden alles, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Pessachfest vor.


14 Als es soweit war, nahm er seinen Platz bei Tisch ein und die Apostel bei ihm.


15 Und er sprach zu ihnen: Ich habe es eifrig gewollt, dieses Pessach mit euch zu essen, bevor ich leide;


16 denn ich sage euch, ich werde es nicht mehr essen, bis es im Reich Gottes erfüllt ist.


17 Dann nahm er einen Becher, dankte und sagte: Nehmt das und teilt es unter euch.


18 Denn von nun an sage ich euch, ich werde nie wieder Wein trinken, bis das Reich Gottes kommt.


19 Dann nahm er Brot, und als er sich bedankte, brach er es und gab es ihnen und sagte: Dies ist mein Leib, der euch gegeben wird; tut dies zu meiner Vergegenwärtigung!


20 Er tat dasselbe mit dem Kelch nach dem Abendmahl und sagte: Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für dich ausgegossen wird.


21 Aber siehe, hier bei mir auf dem Tisch liegt die Hand des Mannes, der mich betrügt.


22 Der Menschensohn befindet sich zwar auf dem Weg, der bestimmt ist, aber wehe dem Mann, von dem er verraten wird!


23 Und sie fingen an, einander zu fragen, wer von ihnen es sein könnte, wer dies tun wollte.


24 Es begann auch ein Streit zwischen ihnen, wer als der Größte angerechnet werden sollte.


25 Er aber sprach zu ihnen: Unter den Heiden sind es die Könige, die über sie herrschen, und diejenigen, die Autorität über sie haben, erhalten den Titel Wohltäter.


26 Bei euch darf das nicht passieren. Nein; der Größte unter euch muss sich so verhalten, als wäre er der Kleinste, der Führer, als ob er derjenige wäre, der dient.


27 Denn wer ist der Größere: derjenige am Tisch oder derjenige, der dient? Der am Tisch sicher? Aber hier bin ich unter euch wie einer, der dient.


28 Ihr seid die Männer, die mir treu in meinen Prüfungen zur Seite gestanden haben;


29 und jetzt erteile ich euch ein Königreich, so wie mein Vater mir eins verliehen hat:


30 Ihr werdet an meinem Tisch in meinem Königreich essen und trinken, und ihr werdet auf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten.


31 Simon, Simon! Siehe, Satan hat den Wunsch, dich wie Weizen zu sieben;


32 aber ich habe für dich gebetet, Simon, damit dein Glaube nicht versiegt, und wenn du dich erst einmal erholt hast, musst du deine Brüder stärken.


33 Herr, antwortete er, ich wäre bereit, mit dir ins Gefängnis zu gehen und zum Tode.


34 Jesus antwortete: Ich sage dir, Petrus: Wenn heute der Hahn kräht, wirst du dreimal bestritten haben, dass du mich kennst.


35 Er sagte zu ihnen: Als ich euch ohne Handtasche, Beutel oder Sandalen ausschickte, fehlte euch doch nichts?


36 Nein, nichts, sagten sie. Er sagte zu ihnen: Wenn ihr aber einen Geldbeutel habt, nehmt ihn und dasselbe mit einem Tragebeutel. Wenn ihr kein Schwert habt, verkauft euren Mantel und kauft euch eins,


37 weil ich euch sage, dass diese Worte der Schrift dazu bestimmt sind, sich in mir zu erfüllen: Er wurde als einer der Rebellen gezählt. Ja, das, was es über mich sagt, erreicht jetzt seine Erfüllung.


38 Sie sagten: Herr, hier sind zwei Schwerter. Er sagte zu ihnen: Das reicht!


39 Dann ging er wie üblich zum Ölberg, und die Jünger folgten ihm.


40 Als er den Ort erreichte, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in der Versuchung fallt.


41 Dann zog er sich einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder und betete.


42 Vater, sagte er, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir. Lass doch deinen Willen geschehen, nicht meinen.


43 Dann erschien ihm ein Engel, der vom Himmel kam, um ihm Kraft zu geben.


44 In seiner Todesangst betete er noch ernsthafter, und sein Schweiß fiel zu Boden wie große Blutstropfen.


45 Als er sich vom Gebet erhob, ging er zu den Jüngern und fand sie vor leidvollem Schmerz eingeschlafen.


46 Und er sprach zu ihnen: Warum schlaft ihr? Steht auf und betet, dass ihr nicht in der Versuchung fallt.


47 Plötzlich tauchten mehrere Männer auf, als er noch sprach, und an ihrer Spitze lief der Mann Judas, einer der Zwölf, der zu Jesus ging, um ihn zu küssen.


48 Jesus sagte: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss?


49 Seine Anhänger sahen, was geschehen würde, und sprachen: Herr, sollen wir unsere Schwerter benutzen?


50 Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohepriesters und schnitt ihm das rechte Ohr ab.


51 Jesus aber sagte dazu: Das ist genug. Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn.


52 Jesus sagte zu den Hohepriestern und Obersten der Tempelwächter und zu den Ältesten, die zu ihm gekommen waren: Bin ich ein Bandit, den ihr mit Schwertern und Knüppeln fangen müsst?


53 Als ich Tag für Tag unter euch im Tempel war, habt ihr nie versucht, mich anzufassen. Aber dies ist eure Stunde. Dies ist die Herrschaft der Finsternis.


54 Sie ergriffen ihn und führten ihn weg und führten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus folgte aus einiger Entfernung.


55 Sie hatten mitten im Hof ein Feuer angezündet, und Petrus setzte sich zwischen sie.


56 Und als er dort am Feuer saß, sah ihn eine Magd, sah ihn an und sagte: Dieser Mann war auch bei ihm.


57 Aber er leugnete es. Frau, ich kenne ihn nicht, sagte er.


58 Kurz darauf sah ihn ein anderer und sagte: Du bist auch einer von ihnen. Aber Petrus antwortete: Ich bin nicht sein Freund.


59 Etwa eine Stunde später bestand ein anderer Mann darauf und sagte: Dieser Bursche war bestimmt bei ihm. Er ist ein Galiläer.


60 Petrus sagte: Mein Freund, ich weiß nicht, wovon du sprichst. – In diesem Augenblick, während er noch sprach, krähte der Hahn.


61 Und der Herr drehte sich um und sah Petrus direkt an, und Petrus erinnerte sich an die Worte des Herrn, als er zu ihm gesagt hatte: Bevor der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben.


62 Und er ging nach draußen und weinte bitterlich!


63 Inzwischen verspotteten und schlugen ihn die Männer, die Jesus festhielten.


64 Sie verbanden ihm die Augen und fragten ihn und sagten: Prophetie! Wer hat dich denn geschlagen?


65 Und sie belagerten ihn mit vielen anderen Beleidigungen.


66 Als der Tag unterging, fand eine Versammlung der Ältesten des Volkes, der Hohepriester und Schriftgelehrten statt. Er wurde vor ihren Rat gebracht,


67 und sie sagten zu ihm: Wenn du der Messias bist, sag es uns! – Er antwortete: Wenn ich es euch sage, werdet ihr doch nicht glauben,


68 und wenn ich euch frage, werdet ihr mir nicht antworten.


69 Aber von nun an wird der Menschensohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen.


70 Sie sagten alle: So bist du also der Sohn Gottes? Er antwortete: Ihr sagt es, ich bin es!


71 Dann sagten sie: Warum brauchen wir Beweise? Wir haben es von seinen eigenen Lippen gehört.


DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL


1 Dann stand die ganze Versammlung auf, und sie brachten ihn vor Pilatus.


2 Sie begannen mit ihrer Anklage mit den Worten: Wir fanden diesen Mann, der unser Volk zum Aufstand aufhetzte, die Zahlung des Tributs an Cäsar ablehnte und behauptete, Christus, ein König, zu sein.


3 Pilatus stellte ihm die Frage: Bist du der König der Juden? Er antwortete: Du sagst es.


4 Da sprach Pilatus zu den Hohepriestern und der Menge: Ich finde keinen Grund gegen diesen Mann.


5 Aber sie beharrten darauf: Er entzündet das Volk mit seinen Lehren in ganz Judäa und den ganzen Weg von Galiläa, wo er angefangen hat, bis hierher.


6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei.


7 Als er feststellte, dass er unter die Zuständigkeit von Herodes stand, übergab er ihn Herodes, der zu dieser Zeit auch in Jerusalem war.


8 Herodes freute sich, Jesus zu sehen; er hatte von ihm gehört und wollte ihn schon lange sehen; außerdem hoffte er auf ein Wunder, das von ihm gewirkt wurde.


9 Er befragte ihn ausführlich, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten.


10 Inzwischen waren die Hohepriester und die Schriftgelehrten dort und drängten heftig auf ihre Anklagen.


11 Dann behandelte ihn Herodes mit seinen Wachen mit Verachtung und machte sich über ihn lustig; er zog ihm einen reichen Mantel an und schickte ihn zu Pilatus zurück.


12 Und obwohl Herodes und Pilatus vorher Feinde waren, wurden sie noch am selben Tag versöhnt.


13 Pilatus rief dann die Hohepriester und die führenden Männer und das Volk zusammen.


14 Er sagte zu ihnen: Ihr habt diesen Mann als populären Aufrührer vor mich gebracht. Jetzt bin ich in eurer Gegenwart selbst in die Angelegenheit gegangen und habe keinen Grund für die Anklage gefunden, die ihr gegen ihn erhoben habt.


15 Und Herodes auch nicht, da er ihn zu uns zurückgeschickt hat. Wie ihr sehen könnt, hat der Mann nichts getan, was den Tod verdient,


16 so werde ich ihn auspeitschen lassen und dann gehen lassen.


17 (…)


18 Aber wie Ein Mann schrien sie: Weg mit ihm! Gib uns Barabbas!


19 Dieser Mann war wegen Aufruhr in der Stadt und wegen Mord ins Gefängnis geworfen worden.


20 In seinem Wunsch, Jesus zu befreien, wandte sich Pilatus erneut an sie,


21 aber sie schrien wieder: Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!


22 Und zum dritten Mal sprach er zu ihnen: Was hat dieser Mann denn getan? Ich habe keinen Grund gegen ihn gefunden, der den Tod verdient, also werde ich ihn auspeitschen lassen und ihn dann gehen lassen.


23 Aber sie schrien immer wieder laut und forderten, dass er gekreuzigt werden sollte. Und ihre Rufe wurden immer lauter.


24 Pilatus gab dann sein Urteil ab: ihre Forderung sollte gewährt werden.


25 Er entließ den Mann, um den sie gebeten hatten, der wegen Unruhen und Mordes inhaftiert worden war, und übergab Jesus ihnen, das sie ihn nach Belieben behandeln.


26 Als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen Mann, Simon von Kyrene, der aus dem Lande kam, und ließen ihn das Kreuz schultern und hinter Jesus her tragen.


27 Zahlreiche Menschen folgten ihm und auch Frauen, die um ihn trauerten und klagten.


28 Jesus aber wandte sich ihnen zu und sprach: Töchter Jerusalems, weint nicht um mich; weint lieber über euch selbst und um eure Kinder.


29 Denn es werden sicherlich Tage kommen, an denen die Leute sagen werden: Selig sind diejenigen, die unfruchtbar sind, die Gebärmutter, die niemals Kinder geboren hat, die Brüste, die nie gestillt haben!


30 Dann werden sie anfangen zu den Bergen zu sagen: Fallt auf uns! Und zu den Hügeln: Bedeckt uns!


31 Denn wenn es darum geht, dies mit dem grünen Holz zu machen, was wird getan, wenn das Holz trocken ist?


32 Nun führten sie auch zwei weitere Verbrecher hinaus, die mit ihm hingerichtet wurden.


33 Als sie den Ort namens Schädelstätte erreichten, kreuzigten sie ihn und die beiden Verbrecher, einen zu seiner Rechten, den anderen zu seiner Linken.


34 Jesus sagte: Vater, vergib ihnen; sie wissen nicht, was sie tun. – Dann werfen sie Lose, um seine Kleidung auszuteilen.


35 Die Leute blieben dort und schauten zu. In Bezug auf die Führer verspotteten sie ihn mit den Worten: Er hat andere gerettet, er soll sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Auserwählte.


36 Auch die Soldaten verspotteten ihn und kamen zu ihm und dienten ihm mit Essig


37 und sagten: Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst!


38 Über ihm befand sich eine Inschrift: Dies ist der König der Juden.


39 Einer der Verbrecher verspottete ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich und uns auch.


40 Der andere aber sprach und tadelte ihn: Hast du überhaupt keine Ehrfurcht vor Gott? Sagte er. Du hast das gleiche Urteil wie er,


41 Aber in unserem Fall haben wir es verdient: Wir zahlen für das, was wir getan haben. Aber dieser Mann hat nichts Böses getan.


42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!…


43 Er antwortete ihm: In Wahrheit sage ich dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein!…


44 Es war jetzt etwa die sechste Stunde, und das Sonnenlicht erlosch, so dass die Dunkelheit bis zur neunten Stunde über das ganze Land kam.


45 Der Schleier des Heiligtums wurde in der Mitte hinunter gerissen.


46 Jesus schrie mit lauter Stimme und sprach: Vater, ich gebe meinen Geist in deine Hände. – Mit diesen Worten atmete er seinen letzten Hauch.


47 Als der Zenturio sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Wahrlich, das war ein aufrichtiger Mann.


48 Und als alle Menschen, die sich zu dem Schauspiel versammelt hatten, sahen, was geschehen war, gingen sie nach Hause und schlugen sich an ihre Brüste.


49 Alle seine Freunde standen in einiger Entfernung; so auch die Frauen, die ihn aus Galiläa begleitet hatten und sahen, wie all dies geschah.


50 Und nun kam ein Mitglied des Konzils, ein guter und aufrichtiger Mann namens Josef.


51 Er hatte nicht zugestimmt, was die anderen geplant und durchgeführt hatten. Er kam aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und er lebte in der Hoffnung, das Reich Gottes zu sehen.


52 Dieser Mann ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.


53 Dann nahm er ihn ab, wickelte ihn in ein Leichentuch und legte ihn in ein Grab, das in Stein gehauen wurde und in dem sich noch nie eine Leiche befunden hatte.


54 Es war der Vorbereitungstag, und der Sabbat wurde langsam hell.


55 Inzwischen folgten die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, hinterher. Sie bemerkten das Grab und wie die Leiche gelegt worden war.


56 Dann kehrten sie zurück und bereiteten Gewürze und Salben zu. Und am Sabbat ruhten sie, wie es das Gesetz verlangte.


VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL


1 Am ersten Tag der Woche, beim ersten Anzeichen der Morgenröte, gingen sie mit den Gewürzen, die sie vorbereitet hatten, zum Grab.


2 Sie fanden heraus, dass der Stein vom Grab weggerollt worden war.


3 Aber beim Eintreten konnten sie den Körper des Herrn Jesus nicht finden.


4 Da sie darüber verwirrt da standen, tauchten plötzlich zwei Männer in glänzender Kleidung neben ihnen auf.


5 Die Frauen neigten verängstigt den Kopf zu Boden. Aber die beiden sagten zu ihnen: Warum sucht ihr hier nach einem lebendigen Menschen?


6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Erinnert euch daran, was er euch erzählt hat, als er noch in Galiläa war:


7 dass der Menschensohn dazu bestimmt war, in die Macht der sündigen Menschen überführt zu werden, gekreuzigt zu werden und am dritten Tag wieder aufzuerstehen.


8 Und sie erinnerten sich an seine Worte.


9 Und sie kehrten aus dem Grab zurück und erzählten alles den Elfen und allen anderen.


10 Die Frauen waren Maria von Magdala, Johanna und Maria, die Mutter von Jakobus. Und die anderen Frauen mit ihnen sagten es auch den Aposteln.


11 Aber diese Geschichte von ihnen schien ihnen reiner Unsinn zu sein, und sie glaubten ihnen nicht.


12 Petrus ging jedoch zu dem Grab und rannte dahin. Er bückte sich und sah hinein und sah die Leinentücher, aber sonst nichts; dann ging er zurück nach Hause, erstaunt über das, was passiert war.


13 Am selben Tag waren zwei von ihnen auf dem Weg zu einem Dorf namens Emmaus, sieben Meilen von Jerusalem entfernt.


14 Und sie redeten miteinander über alles, was geschehen war.


15 Und es geschah, als sie miteinander redete und darüber diskutierte, trat Jesus selbst auf und ging an ihrer Seite.


16 Aber ihre Augen konnten ihn nicht erkennen.


17 Er sagte zu ihnen: Was ist das alles, worüber ihr redet, da ihr weitergehst? – Sie hörten auf zu reden, ihre Gesichter waren niedergeschlagen.


18 Und einer von ihnen, genannt Kleopas, antwortete ihm: Du musst der einzige in Jerusalem sein, der nicht weiß, was in den letzten Tagen dort passiert ist.


19 Er fragte: Was für Dinge? Sie antworteten: Alles über Jesus von Nazareth, der sich als ein in Aktion und Rede mächtiger Prophet vor Gott und dem ganzen Volk erwies;


20 und wie unsere Hohepriester und unsere Führer ihn zum Tode verurteilten und ihn kreuzigen ließen.


21 Unsere eigene Hoffnung war es gewesen, dass er derjenige sein würde, der Israel befreit. Und das ist noch nicht alles: Zwei ganze Tage sind vergangen, seit alles passiert ist.


22 Und einige Frauen aus unserer Gruppe haben uns verwirrt: Sie sind am frühen Morgen zum Grab gegangen,


23 und als sie die Leiche nicht finden konnten, kamen sie zurück und sagten uns, sie hätten eine Vision von Engeln gesehen, die angaben, er lebe.


24 Einige unserer Freunde gingen zum Grab und fanden alles genau so, wie die Frauen berichtet hatten, aber von ihm sahen sie nichts.


25 Dann sagte er zu ihnen: Ihr dummen Männer! So langsam, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben!


26 War es nicht notwendig, dass der Christus leiden muss, bevor er in seine Herrlichkeit eingeht?


27 Dann begann er mit Mose und ging alle Propheten durch und erklärte ihnen die Passagen in den Schriften, die über ihn selbst gesagt waren.


28 Als sie sich dem Dorf näherten, zu dem sie gingen, tat er, als wolle er weitergehen;


29 aber sie drängten ihn, bei ihnen zu bleiben und sagten: Es ist fast schon Abend, und der Tag ist fast vorbei. – Also ging er hinein, um bei ihnen zu bleiben.


30 Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot und sagte den Segen. Dann brach er es und reichte es ihnen.


31 Und ihre Augen wurden geöffnet, und sie erkannten ihn; aber er war aus ihren Augen verschwunden.


32 Da sprachen sie zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf der Straße mit uns sprach und uns die heiligen Schriften erklärte?


33 Sie brachen in diesem Augenblick auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie die Elf zusammen mit ihren Genossen versammelt,


34 die zu ihnen sprachen: Der Herr ist auferstanden und ist Simon erschienen.


35 Dann erzählten sie ihre Geschichte, was auf der Straße passiert war und wie sie ihn beim (eucharistischen) Brotbrechen erkannt hatten.


36 Sie redeten immer noch darüber, als er selbst unter ihnen stand und zu ihnen sagte: Friede sei mit euch!


37 In einem Zustand der Angst und Furcht glaubten sie, sie würden einen Geist sehen.


38 Er aber sprach: Warum seid ihr so aufgeregt, und warum rühren euch diese Zweifel in euren Herzen?


39 Seht an meinen Händen und Füßen, dass ich es selbst bin. Berührt mich und überzeugt euch selbst. Ein Geist hat kein Fleisch und keine Knochen, wie ihr sie sehen könnt.


40 Und als er dies sagte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße.


41 Ihre Freude war so groß, dass sie es immer noch nicht glauben konnten, da sie verblüfft waren. Also sagte er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen?


42 Und sie boten ihm ein Stück gegrillten Fisch an.


43 Er nahm den gegrillten Fisch und aß ihn vor ihren Augen.


44 Dann sagte er zu ihnen: Dies habe ich gemeint, als ich sagte, als ich noch bei euch war, dass alles, was im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben wurde, dazu bestimmt war, sich zu erfüllen.


45 Dann öffnete er ihnen das Herz, um die heiligen Schriften zu verstehen.


46 Und er sprach zu ihnen: So steht geschrieben, dass der Christus leiden würde und am dritten Tag von den Toten auferstehen.


47 Und dass in seinem Namen die Buße für die Vergebung der Sünden allen Völkern gepredigt werden würde, angefangen bei Jerusalem.


48 Ihr seid Zeugen dafür.


49 Und jetzt sende ich über euch, was der Vater versprochen hat. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft von oben bekleidet werdet.


50 Dann führte er sie bis an die Außenbezirke von Bethanien und hob die Hände und segnete sie.


51 Und als er sie gesegnet hatte, zog er sich zurück und wurde in den Himmel getragen.


52 Sie beteten ihn an und gingen dann voller Freude nach Jerusalem zurück;


53 und sie waren ständig im Tempel und priesen Gott.







GENESIS



ERSTES KAPITEL


Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.


Und die Erde war wüst und leer, und es kam eine Finsternis über die Tiefe, aber ein göttlicher Wind brütete über den Wassern.


Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.


Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott schied das Licht von der Finsternis.


Gott nannte das Licht Tag, und Finsternis nannte er Nacht. Der Abend kam und der Morgen kam: der erste Tag.


Gott sprach: Lasst es ein Gewölbe werden in der Mitte des Wassers, um das Wasser in zwei Teile zu teilen. Und so war es.


Gott machte das Gewölbe, und es teilte sich das Wasser unter dem Gewölbe von den Wassern oberhalb des Gewölbes.


Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Der Abend kam und der Morgen kam: der zweite Tag.


Gott sprach: Lasst die Wasser unter dem Himmel zusammen in einer einzigen Masse kommen, und lasst das trockene Land erscheinen. Und so war es.


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Und Gott nannte das trockene Land Erde und die Masse der Gewässer Meere. Und Gott sah, dass es gut war.


Gott sprach: Es lasse die Erde produzieren eine Vegetation: Samenpflanzen und Obstbäume auf der Erde, Früchte mit ihren Samen im Inneren, die jeweils eine eigene Spezies hervorbringen. Und so war es.


Die Erde produziert eine Vegetation: die verschiedenen Arten von Samenpflanzen und die Obstbäume mit Samen im Inneren, die jeweils ihre eigene Spezies hervorbrachten. Gott sah, dass es gut war.


Es wurde Abend und es wurde Morgen: der dritte Tag.


Gott sprach: Es seien Lichter am Gewölbe des Himmels, um Tag und Nacht zu teilen, und lasst sie anzeigen Festivals, Tage und Jahre.


Lasst Lichter am Gewölbe des Himmels über der Erde leuchten. Und so war es.


Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages, das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne.


Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, über der Erde zu leuchten,


Zu regieren den Tag und die Nacht und das Licht von der Finsternis zu trennen. Gott sah, dass es gut war.


Es wurde Abend und es wurde Morgen: der vierte Tag.


Gott sprach: Lasst die Wasser lebendig sein mit einem Schwarm von Lebewesen, und Vögel sollen fliegen ihren Weg über die Erde hin unter dem Gewölbe des Himmels. Und so war es.


Gott schuf große Seeungeheuer und all die Kreaturen, die gleiten und wimmeln in den Gewässern in ihrer eigenen Art, und geflügelte Vögel in ihrer eigenen Spezies. Gott sah, dass es gut war.


Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, vermehrt euch, und bevölkert das Wasser der Meere; und die Vögel an Land sollen sich multiplizieren.


Es wurde Abend und es wurde Morgen: der fünfte Tag.


Gott sprach: Es lasse die Erde produzieren jede Art von Lebewesen in seiner eigenen Art: Vieh, Gewürm und wilde Tiere aller Art. Und so war es.


Gott machte wilde Tiere in ihrer eigenen Art, und das Vieh mit ihnen, und jede Kreatur, die auf der Erde kriecht in ihrer eigenen Spezies. Gott sah, dass es gut war.


Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, in unserer Gestalt, und lasst sie Meister sein der Fische des Meeres, der Vögel des Himmels, des Viehs, all der wilden Tiere und aller Geschöpfe, die kriechen werden über den Boden.


Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn, männlich und weiblich schuf er sie.


Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch, bevölkert die Erde und regiert sie. Seid Meister der Fische des Meeres, der Vögel des Himmels und aller Lebewesen, die sich auf der Erde bewegen.


Dann sprach Gott: Schaut, euch gebe ich alle Samenpflanzen überall auf der Oberfläche der Erde, und alle Bäume mit Samen-tragenden Früchten; dies wird eure Nahrung sein.


Und all den wilden Tieren, den Vögeln des Himmels und allen Lebewesen, die auf dem Boden kriechen, gebe ich all das Laub der Pflanzen als Nahrung. Und so war es.


Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Der Abend kam und der Morgen kam: der sechste Tag.



ZWEITES KAPITEL


So Himmel und Erde wurden mit ihrer ganzen Reihe abgeschlossen.


Am siebenten Tag hatte Gott die Arbeit, die er getan hatte, abgeschlossen. Er ruhte am siebenten Tag nach all der Arbeit, die er getan hatte.


Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an diesem Tag nach all seinem Schaffens-Werk ausgeruht hatte.


So war die Geschichte des Himmels und der Erde, wie sie geschaffen wurden. Zu der Zeit, als Gott, der Herr, Himmel und Erde gemacht,


Gab es noch keinen wilden Busch auf der Erde, noch keine wilde Pflanze, noch hatte Jahwe-Gott nicht regnen lassen auf Erden, auch gab es keine Menschen, die Erde zu bebauen.


Stattdessen floss Wasser aus dem Boden und tränkte die ganze Oberfläche des Bodens.


Jahwe-Gott nahm den Menschen aus dem Boden der Erde und blies den Atem des Lebens in seine Nase, und also ward der Mensch ein lebendiges Wesen.


Jahwe-Gott pflanzte einen Garten in Eden, der im Osten ist, und er setzte dorthin den Menschen, den er gestaltet hatte.


Aus dem Boden ließ Jahwe-Gott jede Art von Bäumen wachsen, verlockend anzusehen und gut zu essen, mit dem Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.


Ein Fluss floss im Garten Eden, den Garten zu bewässern, und von dort verteilt zu vier Strömen.


Der erste ist der Pischon, und dieser fließt durch das Land Hawila, wo es Gold gibt.


Das Gold dieses Landes ist rein; Bdellium und Karneol-Stein sind dort zu finden.


Der zweite Fluss ist der Gihon, und dieser fließt durch das Land Kusch.


Der dritte Fluss ist der Tigris, und dieser fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Euphrat.


Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und sich um ihn zu kümmern.


Dann sprach Gott und gab dem Menschen diesen Befehl: Du bist frei, von allen Bäumen im Garten zu essen.


Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du davon isst, bist du dazu verdammt zu sterben.


Gott, der Herr, sagte: Es ist nicht richtig, dass der Mensch allein ist. Ich werde ihm eine Hilfe machen.


So aus dem Boden formte Jahwe-Gott all die wilden Tiere und alle Vögel des Himmels. Diese brachte er zum Menschen, zu sehen, wie er sie nennen würde; jedes würde den Namen, den der Mensch ihm gab, tragen.


Der Mensch gab Namen allem Vieh, allen Vögeln des Himmels und allen wilden Tieren. Aber keine Hilfe für den Menschen war gefunden.


Dann ließ Gott, der Herr, den Menschen fallen in einen Tiefschlaf. Und während er schlief, nahm er eine seiner Flanken und schloss das Fleisch wieder.


Jahwe-Gott formte die Flanke, die er vom Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen.


Und der Mann sagte: Diese Eine ist endlich Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Sie soll Männin heißen, weil sie vom Mann genommen wurde.


Dies ist es, darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt sich an seine Frau, und sie werden Ein Fleisch.


Nun waren beide nackt, der Mann und seine Frau, aber sie schämten sich nicht voreinander.


DER GARTEN EDEN


(Genesis 2)


Vollendet Himmel und Erde mit aller Schar!


So vollendet‘ die Gottheit am siebenten Tag ihr Werk, die Schöpfung,


Ruhte am siebenten Tage von ihren Werken, die sie geschaffen.


Die Gottheit segnete sich den siebenten Tag


Und weihte ihn,


Um der Ruhe willen nach allen Werken,


Welche die Gottheit geschaffen und gestaltet.


Diese, Himmel und Erde,


Gingen hervor als Geschaffene jenes Tages,


Da die Gottheit Jahweh Erde und Himmel gestaltet.


Und Blumen der Gefilde waren noch nicht auf der Erde


Und Gräser der Gefilde waren noch nicht gesprossen,


Weil die Gottheit Jahweh noch keinen Regen gesandt zur Erde


Und auch Adam (der Mensch) noch nicht da war,


Die Erd‘ in Arbeit zu gestalten.


Eine Nebelwolke hob sich von der Erde


Und tränkte das Land.


Und die Gottheit Jahweh bildete Adam


Aus Adama, aus der Erde Staub,


Und hauchte lebendigen Geisthauch in sein Antlitz,


Adams lebendige Seele.


Und die Gottheit Jahweh pflanzte die Aue Eden,


Wonne, im Morgenland,


Und stellte Adam hinein, ihr Geschöpf.


Und die Gottheit Jahweh ließ sprießen


Aus der Erde Fruchtbäum‘,


Wollüstig anzuschaun


Und mit köstlichen Früchten,


Und den Baum des Lebens in der Mitte der Aue,


Und den Baum der Kenntnisse alles Guten und Bösen.


Und aus Eden ging ein Schwall hervor,


Zu tränken die Aue,


Und teilte sich in vier Sammlungen auf:


Und der erste Schwall hieß mit Namen Pischon, Steigerung,


Und umgab das Land Chawila, Runde,


In welchem Goldenes war,


Und das Goldene jenes Landes war angenehm,


Und dort war auch Bedolah-Gummi und der Edelstein Schoham.


Und der zweite Schwall hieß mit Namen Gichon, Hervorbruch,


Und umgab das Land Kusch, die Schwarze.


Und der dritte Schwall hieß mit Namen Kiddekel, Schnelle,


Und umfloß den Osten Aschurs, Spur.


Und der vierte Schwall war der Phrat, die Fruchtbarkeit.


Und die Gottheit Jahweh nahm Adam


Und ließ ihn wohnen in der Aue Eden,


Daß er sie bearbeite und bewahre.


Und die Gottheit Jahweh gebot dem Adam und sprach:


Iß von allen Fruchtbäumen dieser Aue,


Aber vom Baum der Kenntnisse alles Guten und Bösen nicht!


Denn an dem Tag, an dem du von ihm issest,


Mußt du Todes sterben!


Und die Gottheit Jahweh sprach:


Es ist nicht wohlgefällig Adams Einsamkeit,


Ich will ihm eine Hilfe bilden!


Und die Gottheit Jahweh formte aus Erde


Lebendige der Gefilde und Gefiederte Himmels,


Zu wallen zu Adam,


Zu schauen, wie er sie nenne,


Denn wie Adam die lebendigen Wesen nennen würde,


Also sollten sie heißen mit Namen.


Und Adam nannte alle Tiere,


Alle Gefiederten Himmels


Und alle Lebewesen der Erde mit Namen.


Aber nicht gefunden ward die Hilfe für Adam.


Und die Gottheit Jahweh


Ließ Adam in einen Tiefschlaf fallen;


Und er schlief ein;


Und nahm von seiner Seite Eine


Und schloß die Stelle mit Fleisch.


Und die Gottheit Jahweh bildete eine Fraue, Ischa,


Von der Seite Adams,


Und führte sie Adam zu.


Da sprach Adam:


Sie ist nun und immer meines Beines Bein und meines Fleisches Fleisch.


Man wird sie Ischa nennen,


Weil sie vom Manne Isch genommen ist.


So wird ein Mann seinen Papa und seine Mama verlassen


Und zusammen sein mit seiner Fraue,


Sie werden ein einig Fleisch.


Und die beiden waren nackend, Adam und die Fraue, ohne Beschämung.



JOSEF UND SEINE BRÜDER


Dies ist die Geschichte von Josef. Josef war siebzehn Jahre jung. Als er jung war, hütete er die Herde mit seinen Brüdern, mit den Söhnen der Ehefrauen seines Vaters, Bilha und Silpa, und Josef brachte seinem Vater schlechte Berichte über sie.


Jakob liebte Josef mehr als alle seine anderen Söhne, denn er war der Sohn seines Alters, und er hatte eine besondere Tunika für ihn gemacht.


Aber seine Brüder, als sie sahen, wie viel ihn sein Vater mehr liebte als alle seine anderen Söhne, kamen, um ihm einige Worte des Hasses zu sagen.


Jetzt hatte Josef einen Traum, und er wiederholte ihn seinen Brüdern, die ihn dann mehr denn je hassten.


Hört“, sagte er, „den Traum, den ich hatte:


Wir banden Garben auf dem Feld, als meine Garbe plötzlich sich erhob und aufrecht stand, und dann waren gesammelt eure Garben in der Runde und verbeugten sich vor meiner Garbe.“


So willst du wohl König über uns sein“, erwiderten seine Brüder, „du willst Herr über uns sein?“ Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen dem, was er gesagt hatte.


Er hatte einen Traum, den er seinen Brüdern erzählte: „Schaut, ich habe noch einen Traum gehabt“, sagte er. „Es gab die Sonne, den Mond und elf Sterne, die beugten sich vor mir.“


Er sagte das seinem Vater und seinen Brüdern, und sein Vater hat ihn ausgeschimpft: „Ein schöner Traum ist das!“ sagte er zu ihm. „Sind wir alle so, ich, deine Mutter und deine Brüder, gekommen und haben uns verneigt zur Erde vor dir?“


Seine Brüder hielten zusammen gegen ihn, aber sein Vater hat über die Sache nachgedacht.


Seine Brüder gingen, um die Schafe ihres Vaters in Sichem zu weiden.


Und Israel sprach zu Josef: „Deine Brüder sind mit der Herde in Sichem, nicht wahr? Komm, ich werde dich zu ihnen senden.“ – „Ich bin bereit“, antwortete er.


Er sagte zu ihm: „Geh und sieh, was deine Brüder und die Herde tun, und sag es mir.“ Er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und Josef kam in Sichem an.


Ein Mann fand ihn wandernd in der Landschaft und fragte ihn: „Was suchst du?“


Ich suche meine Brüder“, antwortete er. „Bitte sag mir, wo sie weiden ihre Schafe.“


Der Mann antwortete: „Sie haben sich auf von hier wegbewegt, in der Tat hörte ich sie sagen: Lasst uns nach Dothan gehen!“ Also ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie bei Dothan.


Sie sahen ihn aus der Ferne, und bevor er sie erreichte, fassten sie den Plan, ihn umzubringen.


Da kommt er, der Träumer!“, sagten sie zueinander.


Kommt, lass uns ihn jetzt töten und ihn werfen in eine Grube, wir können sagen, dass ein wildes Tier ihn gefressen hat. Dann werden wir sehen, was aus seinen Träumen wird.“


Aber Ruben hörte das, und er rettete ihn aus ihren Klauen. „Wir müssen ihm nicht sein Leben nehmen“, sagte er.


Vergießt kein Blut „, sagte Ruben zu ihnen, „werft ihn in die Wüste, aber tötet ihn doch nicht.“ Das sagte er in der Absicht, ihn vor ihnen zu retten und ihn zu seinem Vater wieder zu bringen.


Also, als Josef seine Brüder erreichte, zogen sie ihm seine Tunika aus, die verzierte Tunika, die er trug,


Und fassten ihn, warfen ihn in den Brunnen. Der Brunnen war leer, es war kein Wasser darin.


Sie setzte sich dann zu essen. Sie blickten auf, sahen eine Gruppe von Ismaeliten, die von Gilead kamen, ihre Kamele beladen mit Tragant, Balsam und Harz, die sie brachten nach Ägypten.


Da sprach Juda zu seinen Brüdern: „Was gewinnen wir durch das Töten unseres Bruders und für sein Blut?


Kommt, lasst uns ihn verkaufen den Ismaeliten, dann werden wir nicht Hand an ihn selbst zu legen haben. Immerhin, er ist unser Bruder und unser eigenes Fleisch.“ Seine Brüder vereinbarten das so.


Nun kamen einige midianitischen Kaufleute vorbei, und sie zogen Josef aus dem Brunnen. Sie verkauften Josef den Ismaeliten für zwanzig Silberlinge, und diese Männer nahmen Josef mit nach Ägypten.


Als Ruben zurückging zu dem Brunnen, gab es kein Zeichen von Josef. Da zerriss er seine Kleider


Und ging zurück zu seinen Brüdern: „Der Junge ist weg“, sagte er. „Was soll ich tun?“


Sie nahmen Josefs Tunika und schlachteten eine Ziege, tauchten die Tunika in das Blut.


Dann schickten sie die reichdekorierte Tunika zu ihrem Vater mit der Nachricht: „Das ist, was wir gefunden haben. Erkennst du es als deines Sohnes Tunika oder nicht?“


Er erkannte sie und rief: „Tunika meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Josef wurde in Stücke gerissen!“


Er zerriss seine Kleidung und legte Sacktuch um seine Taille, Jakob betrauerte seinen Sohn viele Tage.


Alle seine Söhne und Töchter versuchten, ihn zu trösten, aber er weigerte sich, getröstet zu werden. „Nein“, sagte er, „ich werde in die Grube voller Trauer gehen und in Kummer um meinen Sohn!“ Und sein Vater beweinte ihn.


Inzwischen hatten die Midianiter ihn verkauft in Ägypten an Potiphar, einen der Pharao-Beamten und Befehlshaber der Wache.


*


Jetzt hatte sich Josef in Ägypten aufnehmen lassen. Potiphar, der Ägypter, einer der Beamten des Pharao und Kommandant der Garde, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn nach dort unten mitgenommen hatten.


Jahwe war mit Josef, und alles, was er unternahm, gelang ihm. Er wohnte in dem Haus seines ägyptischen Herrn,


Und als sein Herr sah, wie Jahwe mit ihm war und wie Jahwe ihm alles, was er unternahm, gelingen ließ,


Da hat er Josef zu seinem persönlicher Diener gemacht, und sein Herr machte ihn verantwortlich für seinen Haushalt und vertraute ihm all seinen Besitz an.


Und von der Zeit an legte er ihm die Verantwortung auf für seinen Haushalt und all seinen Besitz, und Jahwe segnete das Haus des Ägypters aus Rücksicht auf Josef; Jahwes Segen erweiterte seinen ganzen Besitz, sowohl das Haus als auch die Besitzungen.


So überließ er es Josef, alle seine Besitztümer zu behandeln, und selbst kümmerte er sich um nichts als um die Nahrung, die er aß. Josef war gut gebaut und gut aussehend,


Und es geschah einige Zeit später, dass die Frau seines Herrn ein Auge auf Josef warf und sagte: „Schlaf mit mir!“


Aber er weigerte sich. „Schau“, sagte er zu der Frau seines Herrn, „mein Meister kümmert sich um nichts, was in dem Haus passiert, all seinen Besitz hat er mir anvertraut.


Er selbst übt keine Autorität mehr in diesem Haus aus, sondern ich. Er hat nichts vor mir zurückgehalten, außer dich selbst, weil du seine Ehefrau bist. Wie könnte ich so etwas Schlechtes tun und Sünde gegen Gott?“


Obwohl sie eindrang auf Josef Tag für Tag, stimmte er ihr nicht zu, mit ihr zu schlafen oder intim zu sein mit ihr.


Aber eines Tages, als Josef in das Haus kam, um seine Arbeit zu tun, und keiner der Leute im Haushalt da war,


Packte sie ihn an seinem Gewand und sagte: „Schlaf mit mir!“ Aber er ließ die Tunika in ihrer Hand, nahm Reißaus und lief davon.


Als sie sah, dass er die Tunika zurückgelassen hatte in ihren Händen, als er davonlief,


Rief sie ihre Diener und sagte zu ihnen: „Seht euch das an! Mein Mann brachte einen hebräischen Mann hierher, eine Närrin aus mir zu machen! Er wollte mich vergewaltigen, aber ich schrie,


Und als er mich schreien hörte, ließ er seine Tunika neben mir zurück und rannte aus dem Haus.“


Sie hielt seine Tunika fest, bis sein Herr nach Hause kam.


Dann erzählte sie ihm die gleiche Geschichte: „Der hebräische Sklave, den du zu uns gebracht hast, drang auf mich ein, eine Närrin aus mir zu machen!


Aber als ich schrie, ließ er sein Gewand neben mir zurück und lief weg.“


Als sein Herr seine Frau sagen hörte: „So war es, wie dein Sklave mich behandelte“, wurde er wütend.


Josefs Herr hat ihn verhaftet und in das Gefängnis geworfen, wo des Königs Gefangene festgehalten wurden. Und da blieb er im Gefängnis.


Aber Jahwe war mit Josef. Er zeigte ihm seine treue Liebe und machte ihn bei dem Chef-Kerkermeister beliebt.


Der Chef-Kerkermeister machte Josef für alle Gefangenen im Gefängnis verantwortlich.


Der Chef-Kerkermeister hat alles unter seine Obhut gestellt, da Jahwe mit ihm war, und Jahwe ließ alles, was er unternahm, gelingen.


*


Es geschah einige Zeit später, dass der Mundschenk und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, sich verfehlten.


Pharao war zornig über seine beiden Beamten, den Obermundschenken und den Oberbäcker,


Und nahm sie in Gewahrsam in dem Haus des Kommandanten der Wache, im Gefängnis, wo Josef ein Gefangener war.


Der Kommandant der Garde hatte Josef ihnen zugeordnet, um ihre Wünsche zu erfüllen, und sie blieben in Haft für einige Zeit.


Jetzt hatten beide Träume in der gleichen Nacht, jeder mit einer eigenen Bedeutung für den Mundschenken und den Bäcker des Königs von Ägypten, die Gefangene im Gefängnis waren.


Als Josef kam, um sie am Morgen zu besuchen, sah er, dass sie düster dreinschauten,


Und er bat die beiden Beamten, die in der Haft mit ihm im Hause seines Herrn waren: „Warum dieses traurige Aussehen heute?“


Sie antworteten: „Wir hatten jede einen Traum, aber niemand ist da, ihn zu interpretieren.“ – „Ist das Gottes Sache nicht, die Interpretation?“ fragte sie Josef. „Erzählt mir von ihnen.“


So beschrieb der Obermundschenk dem Josef seinen Traum und sagte zu ihm: „In meinem Traum war ein Weinstock vor mir.


Der hatte drei Reben, kaum gekeimt, als er blühte, und seine Trauben wurde reifen Trauben.


Ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand, ich nahm die Trauben und drückte sie in den Becher des Pharao aus, und gab den Becher in die Hand des Pharao.“


Das ist, was es bedeutet,“ sagte Josef zu ihm. „Die drei Zweige sind drei Tage.


In weiteren drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben durch die Wiedereinsetzung dein in deine Position. Dann wird die Hand des Pharao seinen Becher von dir nehmen wie zuvor, als du sein Mundschenk warst.


Aber achte darauf, dich an mich zu erinnern, wenn alles gut geht mit dir, und halte den Glauben, und erinnere freundlicherweise den Pharao an mich, um mich aus diesem Haus zu befreien.


Ich wurde aus dem Land der Hebräer entführt an den ersten Platz, und auch hier habe ich nichts zu entschuldigen, der ich in den Kerker gebracht wurde.“


Der Oberbäcker, sehend, dass die Interpretation günstig gewesen war, sagte zu Josef: „Ich hatte einen Traum, es waren drei Korbschalen auf meinem Kopf.


In der oberen Ablage gab es alle Arten von Gebäck für den Pharao, wie es ein Bäcker machen könnte, und die Vögel waren auf meinem Kopf und fraßen aus dem Fach.“


Josef antwortete wie folgt: „Dies ist, was es bedeutet: Die drei Schalen sind drei Tage.


In weiteren drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben durch Erhängen am Galgen, und die Vögel werden das Fleisch fressen von deinen Knochen.“


Und so geschah es, der dritte Tag war Geburtstag des Pharao, und er gab ein Festmahl für alle seine Beamten. Von seinen Beamten erhob er den Kopf des Obermundschenken und des Oberbäckers,


Den Obermundschenken durch die Wiederherstellung seiner Position, so dass er wieder überreiche Pharao den Becher;


Und durch das Aufhängen den Oberbäcker, wie Josef es ihnen erklärt hatte.


Aber der Obermundschenk dachte nicht an Josef, er hatte ihn vergessen.


*


Zwei Jahre später kam es, dass der Pharao einen Traum hatte: da war er, da stand er am Nil,


Und dort, vom Nil, kamen sieben Kühe, schön und fett, und sie begannen, sich im Schilf zu ernähren.


Und dann sieben andere Kühe, elend und mager, kamen aus dem Nil, hinter ihnen, und diese gingen und stellten sich neben die anderen Kühe am Ufer des Nils.


Die elenden und mageren Kühe fraßen die sieben schönen und fetten Kühe. Dann wachte Pharao auf.


Er schlief wieder ein und träumte ein zweites Mal: Es wuchs ein Halm, daran waren sieben Ähren, voll und reif.


Und dann sprossen nach ihnen sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt.


Die spärlichen Ähren verschlangen die sieben vollen und reifen Ähren. Und Pharao erwachte, es war ein Traum gewesen.


Am Morgen war Pharao das Gefühl gestört, er hatte alle Zauberer und Weisen von Ägypten zu sich gerufen. Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber es war niemand da, um sie für Pharao zu deuten.


Da sprach der Ober-Mundschenk des Pharao: „Heute habe ich mich erinnert, es ist meine Schuld gewesen.


Als Pharao zornig war über seinen Knecht, legte er mich und den Oberbäcker in Gewahrsam in das Haus des Kommandanten der Wache.


Wir hatten einen Traum, in der gleichen Nacht, er und ich, und jedes Mannes Traum hatte einen Sinn für sich selbst.


Es war ein junger Hebräer mit uns, einer der Sklaven des Kommandanten der Wache. Wir erzählten ihm unsere Träume und er interpretierte sie für uns, sagend, was jeder von uns bei seinem Traum zu denken habe.


Es stellte sich heraus, es kam genau nach seiner Interpretation: Ich wurde in meine Position wieder eingesetzt, aber der andere Mann wurde gehängt.“


Und Pharao hat Josef gerufen, und aus dem Kerker eilte er zu ihm. Er rasierte sich und wechselte seine Kleidung, und stellte sich vor den Pharao.


Pharao sprach zu Josef: „Ich habe einen Traum gehabt, und es ist niemand da, ihn zu interpretieren. Aber ich habe über dich gehört, dass du einen Traum, den du hörst, interpretieren kannst.“


Nicht ich,“ antwortete Josef dem Pharao, „Gott wird Pharao eine günstige Antwort geben.“


Und Pharao sagte zu Josef: „In meinem Traum war ich da, stand an dem Ufer des Nils.


Und es waren sieben Kühe da, schön und fett, die kamen aus dem Nil, und sie begannen, im Schilf sich zu ernähren.


Und dann kamen sieben andere Kühe, nach ihnen, ausgehungert, sehr elend und mager, ich habe noch nie so schlechte Kühe in ganz Ägypten gesehen.


Die mageren und elenden Kühe fraßen die sieben ersten schönen fetten Kühe.


Aber als sie sie gefressen hatte, war es unmöglich zu sagen, dass sie sie gefressen hatten, weil sie so elend wie immer aussahen. Dann wachte ich auf.


Und dann war ich wieder in einem Traum, da wuchs auf ein Halm, da waren sieben Ähren, schön und reif;


Aber dann sprossen hinter ihnen sieben Ähren, verwelkt, mager und vom Ostwind versengt.


Dann die geschrumpften Ähren verschlangen die sieben reifen Ähren. Ich habe es den Magiern erzählt, aber niemand hat mir die Antwort gegeben.“


Josef sprach zu Pharao: „Pharaos Träume sind ein und derselbe: Gott offenbart Pharao, was Er tun wird.


Die sieben schönen fetten Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen reifen Ähren sind sieben Jahre, es ist ein und derselbe Traum.


Die sieben mageren Kühe kommen nach ihnen, sie sind sieben Jahre, so sind die sieben dürren Ähren, vom Ostwind versengt: Es wird sieben Jahre Hungersnot sein.


Es ist so, wie ich Pharao gesagt habe: Gott offenbart Pharao, was Er tun wird.


Sieben Jahre kommen, bringen große Mengen ganz Ägypten,


Aber sieben Jahre der Hungersnot werden ihnen folgen, wenn alle genug in Ägypten gegessen haben, und Hunger wird das Land erschöpfen.


Die Hungersnot, die folgen wird, wird so sehr stark sein, dass niemand sich daran erinnern wird, wie viel im Land verwendet wurde, um es zu genießen.


Der Grund, warum Pharao zweimal den gleichen Traum hatte, ist, dass die Ausführung bereits von Gott bestimmt ist, und Gott wird es in Kürze herbeiführen.


Pharao sollte jetzt einen Intelligenten und Klugen bestimmen, Ägypten zu regieren.


Pharao sollten Maßnahmen ergreifen, die Aufsichtsbehörden zu ernennen für das Land, und zu verhängen eine Steuer von einem Fünftel auf Ägypten in den sieben Jahren des Überflusses.


Sie alle werden die Speisen während der guten Jahre, die kommen werden, sammeln, speichern und das Korn unter des Pharao Autorität stellen, indem sie es in den Städten sammeln.


Das Essen wird eine Reserve für das Land für die sieben Jahre der Hungersnot sein, die kommen soll über Ägypten, so dass das Land nicht von der Hungersnot zerstört wird.“


Pharao und seine Minister haben das, was er gesagt hatte, genehmigt.


Da fragte Pharao seine Minister: „Können wir sonst jemand mit dem Geist Gottes begabt sehen wie ihn?“


Und Pharao sprach zu Josef: „Da Gott dir Kenntnis von all diesem gab, kann es niemanden so intelligenten und weisen wie dich geben.


Du sollst mein Kanzler sein, und alle meine Leute achten deine Aufträge. Nur dieser mein Thron soll über dich gesetzt sein.“


Da sprach Pharao zu Josef: „Ich mache dich hiermit zum Gouverneur von ganz Ägypten.“


Pharao nahm seinen Ring von der Hand und legte ihn an Josefs Hand. Er kleidete ihn in Gewänder aus feinem Leinen und legte eine goldene Kette um seinen Hals.


Er setzte ihn in den besten Wagen, dass er seinem eigenen musste nachfahren, und sie schrieen alle: „Abrek!“ So wurde er Gouverneur von ganz Ägypten.


Da sprach Pharao zu Josef: „Ich bin zwar Pharao, doch darf sich niemand zu Hand oder Fuß ohne deine Erlaubnis in ganz Ägypten bewegen.“


Pharao nannte Josef nun Zaphnath-Paneah und gab ihm Aseneth, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Josef begann zu reisen durch ganz Ägypten.


Josef war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand. Nachdem er Pharao verlassen, reiste Josef in der gesamten Länge und Breite von Ägypten umher.


In den sieben Jahren des Überflusses ergab der Boden großzügige Ernten.


Er sammelte alle Speise der sieben Jahre, während es eine Fülle in Ägypten gab und in den Städten, er speicherte das Essen, indem er jedem die Lebensmittel aus dem Umland abnahm.


Josef sammelte Korn wie Sand am Meer, in einer solchen Menge, dass er es aufgab zu zählen, da war es vorbei mit der Buchhaltung.


Bevor das Jahr der Hungersnot kam, wurden Josef zwei Söhne geboren: Aseneth, Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar ihm diese.


Josef nannte den Erstgeborenen Manasse: „Weil“ , sagte er, „Gott mich völlig meine Not und meines Vaters Haus vergessen lassen hat.“


Er nannte den zweiten Ephraim: „Weil“, sagte er, „Gott mich fruchtbar gemacht hat im Land meines Unglücks.“


Und die sieben Jahre des Überflusses, die es in Ägypten gegeben hatte, gingen zu Ende,


Und die sieben Jahre der Hungersnot setzten ein, wie Josef vorausgesagt hatte. Es gab Hungersnöte in jedem Land, aber in ganz Ägypten gab es Essen.


Aber als alle in Ägypten begannen, den Hunger zu fühlen, und die Menschen appellierten an Pharao um Nahrung, sagte Pharao allen Ägyptern: „Geht zu Josef und tut, was er sagt.“


Es gab Hungersnöte auf der ganzen Welt. Da öffnete Josef alle Getreidespeicher und rationierte das Getreide an die Ägypter, als die Hungersnot sogar noch schlimmer wurde in Ägypten.


Menschen kamen nach Ägypten aus der ganzen Welt, um Lieferungen von Josef zu bekommen, denn die Hungersnot war schwer in der ganzen Welt.


*


Jakob, sehend, dass sie die Versorgung aus Ägypten hatten, sagte zu seinen Söhnen: „Warum starrt ihr einander an?


Ich höre“, sagte er, „dass es Lieferungen gibt in Ägypten. Geht hinab und beschafft einiges für uns, damit wir überleben und nicht sterben.“


So die zehn Brüder Josefs gingen hinab, um in Ägypten Getreide zu beschaffen.


Jakob aber sandte nicht Josefs Bruder Benjamin mit seinen Brüdern. „Nichts soll ihm geschehen“, dachte er.


So waren die Söhne Israels unter den anderen Menschen, die auf Lieferungen hofften, da Hungersnot in Kanaan herrschte.


Es war Josef der Mann in Autorität über das Land, der die Rationen für die gesamte Bevölkerung verteilte. So gingen die Brüder Josefs und verbeugten sich vor ihm, die Gesichter den Boden berührend.


Sobald Josef seine Brüder sah, erkannte er sie. Aber er hat nicht gezeigt, dass er sie kennt, und er sprach zu ihnen hart. „Wo kommt ihr her?“, fragte er. „Von Kanaan, Essen zu bekommen“, antworteten sie.


Als nun Josef erkannte seine Brüder, haben sie ihn nicht erkannt,


Josef erinnerte sich an die Träume, die er über sie hatte, und sagte zu ihnen: „Ihr seid Spione. Ihr seid gekommen, um die Schwächen des Landes zu entdecken.“


Nein, mein Herr“, sagten sie, „deine Knechte sind gekommen, um Essen zu bekommen.


Wir sind alle Kinder des gleichen Mannes. Wir sind ehrliche Menschen, deine Knechte sind keine Spione.“


Oh nein“, antwortete er, „ihr seid gekommen, um die Schwächen des Landes zu entdecken.“


Deine Diener waren zwölf Brüder“, sagten sie, „Söhne des gleichen Mannes in Kanaan, aber der jüngste ist bei unserem Vater geblieben, und der andere ist nicht mehr.“


Josef erwiderte: „Es ist so, wie ich gesagt, ihr seid Spione.


Das ist der Test, den ihr euch unterziehen sollt: so sicher, wie Pharao lebt, sollst ihr nicht kommen, es sei denn, euer jüngster Bruder kommt mit.


Sendet einen der Euren, um euren Bruder zu holen, die anderen werden verhaftet, so dass eure Aussagen getestet werden können, um zu sehen, ob ihr ehrlich seid. Wenn nicht, dann, so sicher, wie Pharao lebt, seid ihr Spione.“


Daraufhin legte er sie alle in Gewahrsam für drei Tage.


Am dritten Tag sprach Josef zu ihnen: „Tut dies und ihr werdet leben, denn ich bin ein Mann, der Gott fürchtet.


Wenn ihr ehrliche Menschen seid, lasst einen eurer Brüder festgenommen werden, wo ihr eingesperrt wart, der Rest von euch gehe und liefere zuhause Speise für eure hungernden Familien.


Aber ihr müsst euren jüngsten Bruder zu mir zurückbringen, auf diese Weise wird, was ihr gesagt habt, überprüft werden, und ihr werdet nicht sterben!“ Und das war es, was sie taten.


Und sie sagten zueinander: „Es ist klar, wir werden für das, was wir unserem Bruder taten, bestraft. Wir sahen sein tiefes Elend, als er uns anflehte, aber wir wollten nicht hören, und jetzt dieses Elend ist nach Hause zurück zu uns gekommen.“


Ruben antwortete ihnen: „Habe ich euch nicht sagen, ihr solltet nicht zu Unrecht den Jungen plagen? Aber ihr wolltet nicht hören. Jetzt kommt die Abrechnung.“


Sie wussten nicht, dass Josef sie verstand, denn es war ein Dolmetscher zwischen ihnen.


Er wandte sich von ihnen ab und weinte. Als er in der Lage war, wieder zu sprechen, wählte er Simeon aus ihrer Zahl und band ihn, während sie zusahen.


Josef gab den Befehl, ihre Koffer mit Getreide zu füllen, das Geld eines jeden Menschen in seinem Sack zurückzutun, und ihnen Bestimmungen für die Reise zu geben. Dies ward getan.


Da haben sie ihre Vorräte geladen auf ihre Esel und gingen weg.


Aber als sie für die Nacht lagerten, einer von ihnen öffnete seinen Sack, um seinem Esel etwas Futter zu geben, und er sah sein Geld – in seinem Sack war es.


Er sagte zu seinen Brüdern: „Mein Geld wurde mir zurückgegeben! Hier ist es, in meinem Sack.“ Ihre Herzen sanken hinab, und sie sahen einander in Panik an, und sagten: „Was ist das, was Gott uns angetan?“


Rückkehrend zu ihrem Vater Jakob in Kanaan, gaben sie ihm einen vollständigen Bericht über das, was mit ihnen geschehen war:


Der Mann, der Herr des Landes, sprach hart zu uns, er beschuldigte uns der Spionage im Land.


Wir haben ihm gesagt: Wir sind ehrliche Leute, wir sind keine Spione.


Wir waren zwölf Brüder, Söhne des gleichen Vaters. Einer von uns ist nicht mehr, und der Jüngste ist bei unserem Vater in Kanaan.


Aber der Mann, der Herr des Landes ist, sagte zu uns: „Dies ist es, wie ich wissen werde, ob ihr ehrlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir und der Rest nehme Lieferungen für eure hungernden Familien mit und gehe.


Aber bringt mir euern jüngsten Bruder, und dann werde ich wissen, dass ihr keine Spione seid, sondern ehrliche Männer. Dann werde ich euren Bruder euch zurückgeben, und ihr könnt euch kostenlos durch das Land bewegen.“


Als sie ihre Säcke geleert hatten, entdeckte jeder in seinem Sack sein Geld. Beim Anblick ihre Taschen voller Geld, da hatten sie Angst, und ihr Vater ebenso.


Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: „Ihr raubt mir meine Kinder; Josef ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr, und nun wollt ihr mir auch noch Benjamin nehmen! Ich trage die Hauptlast des ganzen Kummers!“


Da sprach Ruben zu seinem Vater: „Du kannst meine beiden Söhne töten, wenn ich ihn nicht wieder zu dir zurück bringe. Gib ihn in meine Obhut, und ich werde ihn zurück zu dir bringen.“


Er aber antwortete: „Mein Sohn wird nicht mit euch herab ziehen, denn sein Bruder ist tot, nun ist er der einzige, den ich noch habe. Wenn ihm ein Schaden geschieht auf der Reise, die ihr unternehmen werdet, würdet ihr meinen grauen Kopf nach unten in die Grube mit tiefer Trauer schicken!“


*


Aber die Hungersnot im Land wurde immer schlimmer,


Und als sie mit dem Essen der Lieferungen, die sie aus Ägypten gebracht hatten, fertig waren, sagte ihr Vater zu ihnen: „Geht zurück und holt uns noch ein wenig Speise.“


Aber“, antwortete Juda, „der Mann warnte uns ausdrücklich: Ihr werdet nicht zu meiner Anwesenheit zugelassen, es sei denn, euer Bruder ist mit euch.


Wenn du bereit bist, unseren Bruder mit uns zu senden, werden wir hinab gehen und etwas zu Essen für dich holen.


Aber wenn du nicht bereit bist, ihn zu senden, werden wir nicht hinab gehen, angesichts der Warnung des Mannes: Ihr werdet nicht zu meiner Anwesenheit zugelassen, es sei denn, euer Bruder ist mit euch.“


Und Israel sagte: „Warum habt ihr dieses Elend auf mich gebracht, indem ihr dem Mann gesagt habt, dass ihr noch einen Bruder habt?“


Sie antworteten: „Er befragte uns über uns selbst und unsere Familie, und fragte: Lebt euer Vater noch? Und: Habt ihr noch einen Bruder? Deshalb haben wir es ihm gesagt. Wie konnten wir wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder hierher?“


Juda sagte dann zu seinem Vater Israel: „Lass den Knaben mit mir gehen, und lass uns ziehen, dass wir überleben und nicht sterben, wir, du und unsere Angehörigen.


Ich will als Bürge für ihn gehen, und du kannst mich für ihn verantwortlich machen. Wenn ich ihn nicht zurückbringe und stelle ihn wieder vor dich, lass mich mein Leben lang die Schuld tragen.


In der Tat, wenn wir nicht so viel Zeit verschwendet hätten, wir wären schon hin und zurück zweimal!“


Und ihr Vater Israel hat zu ihnen gesagt: „Wenn es so sein muss, dann tut dies: Nehmt einige der besten Produkte des Landes im Gepäck mit euch und bringt es dem Mann als Geschenk: etwas Balsam, etwas Honig, Tragakant, Harz, Pistazien und Mandeln.


Nehmt die doppelte Menge an Geld mit euch und bringt das Geld zurück, das in euren Säcken war, es kann ein Fehler gewesen sein.


Nehmt euren Bruder, und geht zurück zu dem Mann.


Möge El Shaddai bewegen den Mann, nett zu euch zu sein, und bringt wieder euren anderen Bruder und Benjamin. Was mich betrifft, wenn ich beraubt werden muss, so muss ich beraubt werden.“


Die Männer nahmen dieses Geschenk, sie nahmen mit sich die doppelte Menge an Geld, und Benjamin. Sie machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.


Da sah sie Josef mit Benjamin und sprach zu seinem Kämmerer: „Nimm diese Männer ins Haus. Ein Tier schlachte und bereite es für diese Männer, dass sie mit mir zu Mittag essen.“


Der Mann tat, wie Josef befohlen hatte, und nahm die Männer in Josefs Haus.


Die Männer hatten Angst, in Josef Haus gebracht zu werden, und sagten: „Wir werden wegen des Geldes, das das erste Mal in unseren Säcken war, gefangen genommen. Sie werden über uns gesetzt, sie werden auf uns fallen und machen uns zu Sklaven, und nehmen unsere Esel.“


Also gingen sie zu Josef Kämmerer und sprachen mit ihm am Eingang zum Haus.


Mit Verlaub, Herr“, sagten sie, „wir kamen schon einmal, um Versorgung zu bekommen,


Und als wir erreicht unser Camp und unsere Säcke öffneten, lag das Geld eines jeden Mannes in seinem Sack, in vollen Zügen. Aber wir haben es mit uns zurück gebracht,


Und wir haben mehr Geld mit uns für die Versorgung gebracht. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“


Beruhigt euren Verstand“, antwortete er,“ habt keine Angst. Euer Gott und der Gott eures Vaters legte den Schatz in eure Säcke für euch. Ich habe euer Geld.“ Und er führte Simeon zu ihnen.


Der Mann nahm dann die Männer in Josefs Haus. Er bot ihnen Wasser an, um ihre Füße zu waschen, und gab ihren Eseln Futter.


Sie nahmen ihr Geschenk, während sie darauf warteten, bis Josef am Mittag komme, denn sie hatten gehört, dass sie dort zu Abend essen würden.


Als Josef am Haus ankam, boten sie ihm das Geschenk, dass sie mit sich hatten, und verbeugten sich tief vor ihm.


Er begrüßte sie freundlich und fragte: „Geht es eurem Vater gut, dem alten Mann, von dem ihr mir erzählt habt? Ist er noch am Leben?“


Deinem Knecht, unserem Vater geht es gut“, antworteten sie, „er ist noch am Leben“, und sie verbeugten sich respektvoll.


Blickend herüber, sah er seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter. „Ist das euer jüngster Bruder“, bat er, „von dem ihr mir erzählt habt?“ Und er fügte hinzu: „Gott sei gut zu dir, mein Sohn.“


Josef eilte, so stark war die Zuneigung, die er fühlte für seinen Bruder, dass er weinen musste. Er ging in sein Zimmer und weinte.


Nach dem Waschen seines Gesichts kehrte er zurück, und sich zu beherrschen, gab er den Befehl: „Serviert das Essen.“


Ihm wurde separat serviert, da waren sie, und da waren die Ägypter, die in seinem Haushalt aßen, denn die Ägypter nahmen nicht Nahrung zu sich mit Hebräern, Ägypter haben einen Horror davor.


Ihnen wurden in der Reihenfolge ihres Alters aufgetan, ihm gegenüber, von dem ältesten bis zum jüngsten, und die Männer sahen einander erstaunt an.


Er hat alles geteilt, und von seiner eigenen Schale der Teil für Benjamin war fünf Mal größer als der für jeden der anderen. Und sie feierten mit ihm und tranken frei.


*


Und Josef beauftragte seinen Kammerherrn wie folgt: „Fülle diesen Männern die Säcke mit so viel Nahrung wie sie tragen können, und lege das Geld eines jeden Menschen in die Öffnung seines Sacks.


Und meinen Becher, den aus Silber, tu in die Öffnung des Sacks des Jüngsten sowie das Geld für seine Rationen.“ Er tat, wie Josef angewiesen hatte.


Bei Tagesanbruch wurden die Männer mit ihren Eseln fortgeschickt.


Sie waren nur ein kleines Stück von der Stadt entfernt, als Josef sagte zu seinem Kämmerer: „Und folge den Männern. Wenn du sie einholst, sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösen vergolten?


Ist das nicht der Becher, den mein Herr verwendet zum Trinken und auch zum Lesen der Omen? Was ihr getan habt, ist falsch.“


Als er sie einholte, wiederholte er diese Worte.


Sie fragten ihn: „Warum macht unser Herr das? Deine Diener würden nie denken, so etwas zu tun.


Siehe, wir brachten euch das Geld zurück, das wir in den Öffnungen unserer Säcke gefunden hatten, haben den ganzen Weg aus Kanaan hierher gemacht. Sollten wir wirklich Silber oder Gold aus dem Haus deines Herrn gestohlen haben?


Unabhängig davon, bei welchem deiner Knechte es gefunden werden sollte, er wird sterben, und der Rest von uns wird zu Sklaven unseres Herrn.“


Sehr gut, so soll es sein, wie ihr sagt,“ antwortete er, „bei wem der Becher gefunden wird, der soll mein Sklave werden, aber der Rest von euch kann frei ausgehen.“


Jeder von ihnen hat da schnell gelegt seinen Sack auf den Boden, und jeder hat seinen eigenen Sack geöffnet.


Er suchte, beginnend mit dem Ältesten und endend mit dem Jüngsten, und fand den Becher in Benjamins Sack.


Da zerrissen sie ihre Kleider, und als jeder seinen Esel beladen hatte, kehrten sie in die Stadt zurück.


Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs, da er noch da war, so dass sie zu Boden fielen vor ihm.


Was tut ihr, indem ihr solches tut?“ fragte sie Josef. „Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich es bin, ein Leser von Omen ist?“


Was können wir meinem Herrn antworten?“ antwortete Juda. „Was können wir sagen? Wie können wir uns rechtfertigen? Gott selbst hat deiner Knechte Schuld aufgedeckt. Hier sind wir, Sklaven meines Herrn, wir sind nicht weniger schuldig als der im Besitz des Bechers gefunden wurde.“


Möge ich so etwas nicht denken“, antwortete er. „Der Mann, in dessen Besitz der Becher gefunden wurde, wird mein Sklave sein, aber ihr könnt wieder ungehindert gehen zu eurem Vater.“


Hierbei trat Juda zu ihm und sagte: „Möge bitte mein Herr deinen Knecht ein Wort reden lassen privat mit meinem Herrn. Sei nicht böse mit deinem Knecht, denn du bist der Pharao selbst.


Mein Herr hatte seinen Dienern die Frage gestellt: Habt ihr Vater oder Bruder?


Und wir hatten zu meinem Herrn gesagt: Wir haben einen alten Vater und einen jüngeren Bruder, ihm in seinem Alter geboren. Sein Bruder ist tot, und er ist der einzige, der von dieser Mutter nun nach blieb, und sein Vater liebt ihn.


Dann sagtest du zu deinen Knechten: Bringt ihn zu mir, so dass ich die Augen auf ihn werfe.


Wir antworteten meinem Herrn: Der Junge kann nicht verlassen den Vater. Wenn er ihn verlässt, wird sein Vater sterben.


Aber du sagtest zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, werdet ihr nicht zu meiner Anwesenheit wieder zugelassen werden.


Als wir zurückkamen zu deinem Knecht, meinem Vater, wiederholten wir ihm das, was mein Herr gesagt hatte.


Also, unser Vater sagte: Geht zurück und erhaltet für uns ein wenig Speise.


Da haben wir gesagt: Wir können nicht herab gehen. Wir können nur gehen, wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, denn es sei denn, unser jüngster Bruder ist bei uns, sonst werden wir nicht in die Gegenwart des Mannes zugelassen werden.


Und dein Knecht, unser Vater sagte zu uns: Ihr wisst, dass mir mein Weib zwei Kinder geschenkt hat.


Als einer von ihnen mich verlassen hatte, nahm ich an, dass er in Stücke gerissen worden, und ich habe ihn nie wieder gesehen.


Wenn ihr auch diesen von mir nehmt und er zu Schaden kommt, werdet ihr meinen weißen Kopf nach unten in die Grube mit Trauer schicken.


Wenn ich jetzt gehe zu deinem Knecht, meinem Vater, und wir haben nicht den Jungen bei uns, wird er, sobald er sieht, dass der Junge nicht mit uns ist, sein Herz sterben lassen;


Und deine Knechte werden deines Knechtes weißen Kopf, unseres Vaters weißen Kopf hinunter in die Grube mit Trauer gesendet haben.


Jetzt ist dein Diener gekommen mit Bürgschaft vor meinem Vater für den Jungen. Ich sagte: Wenn ich ihn nicht zurückbringe, lass mich die Schuld vor meinem Vater mein Leben lang tragen.


Lass deinen Diener hier bleiben als Sklave meines Herrn anstelle des Jungen, ich flehe dich an, und lass den Jungen zurück mit seinen Brüdern.


Wie in der Tat könnte ich zurückkommen zu meinem Vater und den Knaben nicht mit mir bringen? Ich könnte es nicht ertragen, das Elend, das meinen Vater überwältigen würde.“


*


Und Josef konnte nicht kontrollieren seine Gefühle vor allen seinen Gefolgsleuten , und er rief: „Lasst alle mich verlassen.“ Niemand war daher bei ihm, während Josef sich vertraute seinen Brüdern,


Aber er weinte so laut, dass alle Ägypter es hörten, und die Nachrichten Pharaos Palast erreichte.


Josef sprach zu seinen Brüdern: „Ich bin Josef. Ist mein Vater wirklich noch am Leben?“ Seine Brüder konnten ihm nicht antworten, sie waren so verblüfft, ihn zu sehen.


Da sprach Josef zu seinen Brüdern: „Komm näher zu mir.“ Als sie näher zu ihm zu kamen, sagte er: „Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt.


Aber jetzt sollt ihr nicht trauern, macht euch selbst keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott hat mich euch vorausgeschickt, um euer Leben zu bewahren.


Denn dies ist das zweite Jahr, da es Hungersnot im Land gibt, und es gibt noch fünf Jahre ohne Pflügen oder Ernte.


Gott hat mich vor euch vorausgeschickt, das Überleben eurer Rasse auf der Erde zu sichern und euer Leben durch eine große Errettung.


So ward ihr es nicht, die mich hierher geschickt, sondern Gott, und er hat mich zum Vater des Pharao als Herr seines ganzen Hauses und Gouverneur von ganz Ägypten eingesetzt.


Kehrt schnell zu unserm Vater zurück und sagt ihm: „Dein Sohn Josef sagt dieses: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht, komm zu mir ohne Verzögerung.


Du wirst in der Region Goschen leben, in meiner Nähe, du, deine Kinder und deine Enkel, deine Herden, dein Vieh und alle deine Besitztümer.


Ich werde für dich sorgen, denn es kommen noch fünf Jahren der Hungersnot, so dass du, dein Haushalt und alle bei dir nicht in Armut leben müssen.


Ihr könnt mit eigenen Augen sehen, und mein Bruder Benjamin kann es sehen, dass ich es bin, der ich sage, dass ich es bin.


Gebt meinem Vater einen vollständigen Bericht aller Ehre, die ich genieße in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt, und schnell bringt meinen Vater hier herab.“


Da warf er seine Arme um den Hals seines Bruders Benjamin, er weinte, und Benjamin weinte an seiner Schulter.


Er küsste alle seine Brüder und weinte über jeden einzelnen. Erst dann waren seine Brüder in der Lage, mit ihm zu sprechen.


Die Nachricht erreichte den Palast des Pharao, dass Josefs Brüder gekommen waren, und der Pharao war erfreut, dies zu hören, und auch seine Diener.


Pharao sagte zu Josef: „Sprich zu deinen Brüdern: Tut dies: Nehmt eure Tiere und schnell weg nach Kanaan.


Nehmt euren Vater und eure Familien und kommt zurück zu mir. Ich gebe euch das beste Gebiet in Ägypten, wo man vom Fett des Landes leben kann.


Und ihr, für euren Teil, gebt ihnen diesen Auftrag: Tut dies: Nehmt Wagen aus Ägypten, für eure Kleinen und eure Frauen. Holt euren Vater und kommt.


Sorge dich nicht, denn das Beste von ganz Ägypten wird dein sein.“


Die Söhne Israels taten, wie ihnen gesagt wurde. Josef gab ihnen Wagen, wie der Pharao befohlen hatte, und er gab ihnen Vorschriften für die Reise.


Jedem gab er neue Kleidung, und Benjamin dreihundert Silberlinge und fünf Sorten von Kleidung.


Und seinem Vater sandte er zehn Esel, beladen mit dem Besten, was Ägypten anbot, und zehn Esel beladen mit Getreide, Brot und Lebensmitteln für die Reise seines Vaters.


Und so schickte er seine Brüder auf den Weg. Seine letzten Worte waren: „Und lasst es keine Überraschungen auf dem Weg geben!“


Und so verließen sie Ägypten. Als sie ihren Vater Jakob in Kanaan erreicht hatten,


Gaben sie ihm diesen Bericht: „Josef lebt noch. Er ist in diesem Moment Gouverneur von ganz Ägypten!“ Aber er war fassungslos, er glaubte ihnen nicht.


Allerdings, als sie ihm alles erzählt hatten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist ihres Vaters Jakob wieder auf,


Und Israel sagte: „Das ist genug! Mein Sohn Josef lebt. Ich muss gehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.“


*


So kam Israel mit all seinem Besitz nach Beerscheba, dort brachte er Opfer dar für den Gott seines Vaters Isaak.


Gott sprach zu Israel in einer Vision in der Nacht: „Jakob, Jakob“, sagte er. „Hier bin ich“, antwortete er.


Ich bin El, Gott deines Vaters“, sagte er. „Hab keine Angst, zu gehen nach Ägypten, denn ich werde dich dort zu einem großen Volk machen.


Ich werde mit dir gehen nach Ägypten, und ich selbst werde dich wieder zurückbringen, und Josefs Hand wird dir die Augen schließen.“


Und Jakob verließ Beerscheba. Die Söhne Israels brachten ihrem Vater Jakob, ihren kleinen Kindern und ihren Frauen die Wagen, die Pharao gesandt hatte, um sie zu holen.


Und ihr Vieh und alles, was sie in Kanaan erworben hatten, kam nach Ägypten – Jakob und alle seine Nachkommen.


Mit ihm nach Ägypten brachte er seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen – alle seine Nachkommen.


Das waren die Namen der Israeliten, Jakob und seine Nachkommen, die in Ägypten angekommen waren: Ruben, Jakobs Erstgeborener,


Und die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.


Die Söhne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn der kanaanäischen Frau.


Die Söhne Levis: Gerschon, Kahath und Merari.


Die Söhne Judas: Er, Onan, Sela, Perez und Serach (in Kanaan sind Er und Onan gestorben), und Hezron und Hamul, Söhne des Perez.


Die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub, Simron.


Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jahleel.


Das sind die Kinder, die Lea dem Jakob in Mesopotamien neben seiner Tochter Dina geboren hatte, in allem, seine Söhne und Töchter zählten dreiunddreißig.


Die Söhne Gads: Ziphion, Haggi, Suni, Ezbon, Eri, Arodi und Areli.


Die Söhne Assers: Jimnah, Jishva, Jishvi, Beria, mit ihrer Schwester Serah, und die Söhne Berias: Heber und Malkiel.


Das sind die Kinder von Silpa, die Laban gab seiner Tochter Lea, sie gebar diese dem Jakob – sechzehn Personen.


Die Söhne von Jakobs Frau Rachel: Josef und Benjamin.


Geboren dem Josef in Ägypten waren: Manasse und Ephraim, Söhne Aseneths, der Tochter des Priesters von On, Potipheras.


Die Kinder Benjamins: Bela, Becher, Asbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosh, Muppim und Huppim, und Ard.


Das sind die Kinder, die Rachel dem Jakob geboren – vierzehn Personen in allem.


Die Söhne Dans: Huschim.


Die Söhne Naftalis: Jahzeel, Guni, Jezer, Sillem.


Das sind die Söhne der Bilha, die Laban gab seiner Tochter Rahel, die diese gebar dem Jakob – sieben Personen in allem.


Insgesamt waren die Mitglieder der Familie Jakobs, die mit ihm in Ägypten angekommen – seine eigene Frauen, die Frauen der Söhne Jakobs nicht mitgerechnet – sechsundsechzig.


Mit den Söhnen Josefs, ihm in Ägypten geboren – zwei Personen – die Mitglieder der Familie Jakobs, die nach Ägypten ging, betrug siebzig.


Israel hatte Juda vorausgeschickt zu Josef, so dass Juda könnte sich Josef in Goschen präsentieren. Als sie ankamen in Goschen,


Josef hatte seinen Wagen fertig gemacht und ging bis Goschen, um seinen Vater Israel zu treffen. Als er erschien, schlang er seine Arme um seinen Hals und für eine lange Zeit weinte er an seiner Schulter.


Israel sprach zu Josef: „Jetzt kann ich sterben, jetzt, da ich dich persönlich gesehen habe und habe gesehen, dass du noch am Leben bist.“


Und Josef sprach zu seinen Brüdern und der Familie seines Vaters: „Ich werde zurückgehen und bringen die Nachrichten zum Pharao. Ich werde ihm sagen: Meine Brüder und die Familie meines Vaters, die in Kanaan waren, sind zu mir gekommen.


Die Männer sind Hirten und kümmern sich ums Vieh, und sie haben ihre Schafe und Rinder und all ihren Besitz hierher gebracht.


So, wenn der Pharao euch ruft und fragt: Was seid ihr von Beruf?


Dann sollt ihr sagen: „Seit unserer Kindheit haben deine Knechte Vieh betreut, wir und unsere Väter vor uns, – so dass ihr in der Region Goschen bleiben könnt. Denn die Ägypter haben einen Horror vor allen Hirten.“


*


So ging er und sagte zu Pharao: „Mein Vater und meine Brüder aus Kanaan mit ihren Herden und Vieh und all ihren Besitz kamen zu Josef. Hier sind sie in dem Bereich von Goschen.“


Er hatte fünf seiner Brüder getroffen, und er präsentierte sie jetzt dem Pharao.


Pharao fragte seine Brüder: „Was seid ihr von Beruf?“ Und sie gaben die Antwort dem Pharao: „Deine Knechte sind Schafhirten, wie unsere Väter vor uns.“


Sie gingen zum Pharao und sagten: „Wir sind gekommen, um in diesem Land zur Zeit zu bleiben, da es keine Weide für die Herden deiner Diener gibt, da Kanaan von einer Hungersnot heimgesucht ist. So, jetzt erlaube bitte deinen Dienern, sich in der Region Goschen niederzulassen.“


Da sprach Pharao zu Josef: „Sie können in der Region Goschen bleiben, und wenn du irgend Männer unter ihnen weißt, stelle sie in die Verantwortung für mein eigenes Vieh.“ Jakob und seine Söhne kamen nach Ägypten, wo Josef war. Pharao, der König von Ägypten, hörte davon und sagte zu Josef: „Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.


Das Land Ägypten ist offen: Lasse sich nieder dein Vater und deine Brüder in der besten Region.“


Josef brachte seinen Vater und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob machte seine Aufwartung dem Pharao.


Pharao fragte Jakob: „Wie viele Jahre hast du gelebt?“


Jakob sprach zu Pharao: „Die Jahre meines Aufenthaltes auf der Erde summieren sich auf 130 Jahre. Nur wenige und unglückliche Jahre wurden mir, verglichen mit meiner Vorfahren Jahren ihres Aufenthalts auf der Erde.“


Jakob nahm dann Abschied von Pharao und zog sich aus seiner Gegenwart zurück.


Josef dann siedelt seinen Vater und seine Brüder an, indem er ihnen Landbesitz in Ägypten gab, im besten Teil des Landes, der Region von Ramses, wie Pharao befohlen hatte.


Josef versorgte seinen Vater, seine Brüder und alle Familie seines Vaters mit Lebensmitteln, bis hin zum Kleinsten von ihnen.


Und auf der ganzen Erde gab es jetzt kein Essen, denn die Hungersnot war sehr schwer geworden, und Ägypten und Kanaan waren beide schwach vor Hunger.


Josef sammelt all das Geld, in Ägypten und Kanaan, das im Austausch für die Lieferungen herausgeben wurde, und das Geld kam in Pharaos Palast.


Als das ganze Geld in Ägypten und Kanaan erschöpft war, kamen alle Ägypter zu Josef und flehten: „Gib uns Nahrung, es sei denn, du wolltest uns vor deinen Augen sterben sehen! Denn unser Geld ist zu einem Ende gekommen.“


Josef antwortete: „Gebt mir euer Vieh, und ich werde euch Lebensmittel im Austausch für euer Vieh geben, wenn euer Geld zu einem Ende gekommen ist.“


Und sie brachten ihr Vieh zu Josef, und Josef gab ihnen Nahrung im Austausch für Pferde und Vieh, ob Schafe oder Rinder oder Esel. So gab er ihnen dieses Jahr Essen im Austausch für all ihr Vieh.


Als das Jahr vorbei war, kamen sie zu ihm im nächsten Jahr, und sagten zu ihm: „Wir können es nicht vor unserm Herrn verbergen: die Wahrheit ist, unser Geld ist aufgebraucht und das Vieh ist in unsres Herrn Besitz. Es ist nichts mehr da für unsern Herrn, außer unserem Körper und unserem Land.


Wenn wir und unser Land nicht zugrunde gehen sollen, nimm uns und unser Land im Austausch für Essen, und wir mit unseren Land werden Pharaos Leibeigene werden, nur gib uns zu säen, damit wir überleben können und nicht sterben und das Land nicht zurückbleibt als Wüste!“


So erwarb Josef das ganze Land für den Pharao in Ägypten, da einer nach dem anderen die Ägypter verkauften ihre Felder, so schwer waren sie durch den Hunger geplagt, und das ganze Land ging in des Pharao Besitz über,


Während er die Menschen in die Leibeigenschaft erniedrigte von einem Ende Ägyptens bis zum anderen.


Das einzige Land, das er nicht erwerben konnte, gehörte den Priestern, denn die Priester erhielten eine Zulage von Pharao und lebten von der Zulage, die Pharao ihnen gab. Daher sahen sie keine Notwendigkeit, ihr Land zu verkaufen.


Und Josef sagte zu den Menschen: „Das ist es, wie wir stehen: Ich habe euch gekauft, mit eurem Land, in des Pharao Namen. Hier ist Samen für euch, das Land zu besäen.


Aber von der Ernte müsst ihr ein Fünftel Pharao geben. Die anderen vier Fünftel nehmt für eure Felder zur Aussaat, um Nahrung für euch und eure Haushalte zu liefern und Essen für die Kinder.“


Du hast uns das Leben gerettet!“ antworteten sie. „Wenn es gefällt unserm Herrn, werden wir Leibeigene des Pharao werden.“


Und Josef setzte ein Gesetz in Kraft, das ist noch heute in Kraft, in Bezug auf den Boden Ägyptens, dass ein Fünftel dem Pharao gehört. Nur das Land der Priester kam nicht zum Pharao.


So ließ sich Israel in Ägypten nieder, in der Region Goschen. Sie erwarben Grundstücke, sie waren fruchtbar und wurden sehr zahlreich.


Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägypten, also das Gesamtalter Jakobs war hundertvierundsiebzig Jahre.


Als Israels Zeit zu sterben sich näherte, hat er nach seinem Sohn Josef geschickt und sagte zu ihm: „Wenn du mich wirklich liebst, lege deine Hand unter meine Hüfte als Pfand, dass du mit treuer Liebe an mir handeln wirst: Du sollst mich nicht begraben in Ägypten!


Wenn ich liege mit meinen Vorfahren, führe mich aus Ägypten und begrabe mich in ihrem Grab.“ – „Ich werde tun, was du sagst“, antwortete er.


Schwöre mir“, betonte er. So schwor er es ihm, und Israel sank zurück auf das Kissen.


*


Einige Zeit später wurde Josef mitgeteilt: „Dein Vater ist krank geworden.“ So nahm er seine beiden Söhne Manasse und Ephraim.


Als man Jakob sagte: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir, hat Israel beschworen seine Kraft und setzte sich auf im Bett.


El Shaddai erschien mir zu Lus in Kanaan“, sagte Jakob zu Josef, „und er hat mich gesegnet,


Und sagte zu mir: Ich mache dich fruchtbar und zahlreich, und zu einer Versammlung von Völkern und gebe dieses Land deinem Samen nach dir, dass sie es auf Dauer besitzen.


Jetzt deine zwei Söhne, die dir geboren in Ägypten, bevor ich kam nach Ägypten, sollen mein sein, Ephraim und Manasse sollen mir so viel wie Ruben und Simeon sein.


Aber im Hinblick auf die Kinder, die du von ihnen haben wirst, sie werden dein sein, und sie werden den Namen ihrer Brüder erben.


Als ich auf dem Weg von Mesopotamien war, meine Trauer war, dass der Tod nahm deine Mutter Rahel von mir in Kanaan weg, auf der Reise, nur eine kurze Strecke von Ephratha. Ich begrub sie dort auf der Straße nach Ephratha – jetzt Bethlehem.“


Als Israel die beiden Söhne Josefs sah, fragte er: „Wer sind diese?“


Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben“, sagte Josef seinem Vater. „Dann bring sie zu mir“, sagte er, „so dass ich sie segne.“


Nun, Israels Augen waren mit dem Alter schwach geworden, und er konnte nicht sehen. Also ließ Josef sie näherkommen zu ihm und er küsste und umarmte sie.


Und Israel sprach zu Josef: „Ich dachte nicht, dass ich dich jemals wieder sehen würde, und jetzt hat Gott mich deine Kinder sehen lassen, wie schön!“


Dann nahm Josef sie von seinem Schoß und neigte sich zu Boden.


Dann nahm Josef die zwei, Ephraim mit seiner rechten Hand, damit er auf der linken Seite Israels sei, und Manasse mit seiner linken Hand, damit er auf der rechten Seite Israels sei, und brachte sie zu ihm.


Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf den Kopf von Ephraim, dem jüngeren, und legte seine linke Hand auf den Kopf von Manasse und verschränkte seine Hände – Manasse war der ältere.


Und er segnete Josef und sprach: „Der Gott, in dessen Gegenwart meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen von meiner Geburt an bis heute,


Der Engel, der mich vor allem Schaden gerettet hat, segne diese Knaben, so dass mein Name in ihnen lebe, und die Namen meiner Vorfahren Abraham und Isaak, und sie sollen in Scharen auf der Erde wimmeln!“


Josef sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf den Kopf von Ephraim legte, und das dachte er wäre falsch, so nahm er die Hand seines Vaters und versuchte, sie vom Kopf Ephraims auf den Kopf Manasses zu schieben.


Josef protestierte vor seinem Vater: „Nicht so, Vater! Dieser ist der ältere, lege deine rechte Hand auf diesen Kopf.“


Aber sein Vater weigerte sich. „Ich weiß, mein Sohn, ich weiß“, sagte er. „Auch er wird ein Volk werden, er wird zu groß sein. Aber sein jüngerer Bruder wird größer sein, seine Nachkommen werden ausreichen, um Nationen darstellen zu können.“


Also segnete er sie des Tages und sprach: „Gott mache dich wie Ephraim und Manasse. Durch dich wird Israel sich segnen und sprechen: Ziehe Ephraim dem Manasse vor.“


Und Israel sprach zu Josef: „Jetzt bin ich bereit zu sterben. Aber Gott wird mit euch sein und euch zurück in das Land deiner Vorfahren bringen.“


*


Jakob rief seine Söhne und sprach: „Versammelt euch rund um mich, so dass ich euch sage, was für euch kommen wird in den letzten Tagen.


Sammelt euch in der Runde, Söhne Jakobs, und hört, hört euren Vater Israel.


Ruben, du bist mein Erstgeborener, meine Kraft und der Erstling meiner Manneskraft, vor allem im Stolz, vor allem in der Stärke,


Unkontrolliert wie Wasser: Du wirst nicht in der ersten Linie sein, denn du bestiegest das Bett deines Vaters, und so hast du besudelt meine Schlafstätte, zu meiner Trauer.


Simeon und Levi sind Brüder bei der Durchführung ihrer böswilligen Pläne.


Möge meine Seele nicht in ihren Rat kommen, noch mein Herz kommen in ihr Unternehmen, denn sie haben in ihrer Wut Männer gelähmt und Stiere nach Lust und Laune umgebracht.


Verflucht sei ihre Wut für ihre Rücksichtslosigkeit, verflucht sei ihr Zorn für seine Wildheit. Ich werde sie in Jakob verteilen, ich werde sie in Israel zerstreuen.


Juda, deine Brüder werden dich loben: Du greifst deinen Feinden an den Hals, die Söhne deines Vaters werden dir huldigen.


Juda ist ein junger Löwe; du stehst über deiner Beute, mein Sohn. Wie ein Löwe hockt er und legt sich wie eine mächtige Löwin: Wer wagt es ihn zu wecken?


Das Zepter wird nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis ihm Tribut gebracht wird und die Völker erweisen ihm Gehorsam.


Er bindet seinen Esel an den Weinstock, an sein Lager das Fohlen seiner Eselin. Er wäscht seine Kleider in Wein, seine Kleider im Blut der Trauben.


Seine Augen sind vom dunklen Wein rot und seine Zähne sind weiß von Milch.


Sebulon wird an der Meeresküste leben und ein Matrose an Bord der Schiffe sein, mit Sidon an seiner Flanke.


Issachar ist ein starker Esel, liegend bei den Ställen.


Als er sah, wie gut die Ruhestätte und wie angenehm das Land, beugte er seine Schulter unter die Last und wurde ein Sklave zur Zwangsarbeit.


Dan wird sein Volk wie jedes andere von den Stämmen Israels regieren.


Möge Dan eine Schlange auf der Straße sein, eine Viper auf dem Weg, die das Pferd beißt am Sprunggelenk, so dass sein Reiter fällt rückwärts hinab!


Ich sehne mich nach deiner Befreiung, Jahwe!


Gad wird von Plünderern überfallen werden, und er wird an den Fersen angefallen.


Reiche werden das Essen von Asser herstellen: Er wird Essen passend für die Könige bringen.


Naftali ist eine schnelle schöne Hirschkuh.


Josef ist ein fruchtbarer Weinstock in der Nähe einer Quelle, dessen Ranken über die Mauer reichen.


Bogenschützen in ihrer Feindschaft spannten ihre Bögen und griffen ihn an.


Aber ihre Bögen wurden von dem mächtigen Einen zerbrochen, die Sehnen ihrer Waffen wurden von der Macht des Mächtigen Jakobs zerrissen, es half ihm der Name des Felsens Israels,


Der Gott deines Vaters, der dir hilft, El Shaddai, der dich segnet: Segen oben vom Himmel herab, Segen von der Tiefe unterhalb liegend, Segen der Brüste und des Schoßes,


Segnungen des Getreides und der Blumen, Segnungen der ewigen Berge, Lohn von den ewigen Hügeln – mögen sie steigen auf Josefs Kopf, auf die Krone des einen, der unter seinen Brüdern geweiht ist!


Benjamin ist ein reißender Wolf, am Morgen verschlingt er die Beute, am Abend ist er immer noch mit der Aufteilung der Beute beschäftigt.“


Alle diese machen die Stämme Israels aus, zwölf an der Zahl, und das ist, was ihr Vater zu ihnen sagte, wie er sie zum Abschied segnete, so dass jeder einen geeigneten Segen bekam.


Da gab er ihnen diese Anweisungen: „Ich werde zu meinem Volk versammelt werden. Begrabt mich bei meinen Vorfahren, in der Höhle, die im Bereich des Ephron, des Hethiters, liegt,


In der Höhle im Feld Machpela, gegenüber Mamre in Kanaan, die Abraham kaufte von Ephron, dem Hethiter, als seine eigene Begräbnisstätte.


Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben. Isaak und seine Frau Rebekka sind dort begraben, und dort begrub ich Lea,


Das Feld und die Höhle, die sie von den Hethitern gekauft hatten.“


Als Jakob seine Anweisungen an seine Söhne vollendet hatte, zog er seine Füße in das Bett, und die Atmung wurde beendet, seine letzte Atmung, und er wurde zu seinem Volk versammelt.


*


Josef warf sich auf das Gesicht seines Vaters, bedeckte es mit Tränen und Küssen.


Dann befahl Josef die Ärzte in seinem Dienst zu seinem Vater, um ihn einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten Israel ein,


Und es dauerte vierzig Tage, denn die Einbalsamierung dauert vierzig Tage, um sie abzuschließen. Die Ägypter trauerten um ihn siebzig Tage.


Als die Zeit der Trauer um ihn um war, sagte Josef zu Pharaos Haushalt: „Wenn ihr Zuneigung für mich habt, seht zu, dass diese Meldung Pharaos Ohren erreicht,


Mein Vater hat mich unter Eid beschworen und sprach: Ich gehe zu sterben in der Gruft, die ich in Kanaan gegraben für mich, das ist, wo du mich begraben sollst. Also kann ich Urlaub nehmen, zu gehen und meinen Vater zu begraben, und dann zurück zu kommen?“


Pharao antwortete: „Geh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er es gewünscht, was du zu tun geschworen.“


Josef ging, seinen Vater zu begraben, und mit ihm alle Beamten des Pharao, die Würdenträger seines Palastes und alle Würdenträger von Ägypten gingen mit ihm,


Sowie alle aus Josefs Familie, seine Brüder und die Familie seines Vaters. Die einzigen Menschen, die sie hinter sich gelassen in Goschen, waren die Reiseunfähigen und ihre Schafe und Rinder.


Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, es war ein sehr großes Gefolge.


Bei Goren-ha-Atad sind sie über den Jordan gekommen, sie hielten dort eine lange und feierliche Klage, und Josef beobachtet sieben Tage Trauer um seinen Vater.


Als die Kanaaniter, die Bewohner, erlebten die Trauer bei Goren-ha-Atad, sagten sie: „Dies ist ein feierlicher Akt der Trauer von den Ägyptern“, deshalb wurde dem Ort der Name Abel-Mizraim gegeben am Jordan.


Seine Söhne taten, was er ihnen befohlen hatte, für ihn zu tun.


Seine Söhne führten ihn nach Kanaan und begruben ihn in der Höhle im Feld Machpela, gegenüber Mamre, die Abraham hatte von Ephron, dem Hethiter, als Begräbnisstätte für sich selbst gekauft.


Und Josef kehrte nach Ägypten zurück und seine Brüder und alle, die mit ihm gekommen waren, um seinen Vater zu begraben.


Sehend, dass ihr Vater gestorben war, sagten Josefs Brüder: „Was ist nun, wenn Josef beabsichtigt, uns als Feinde zu behandeln und wir bezahlen alles Schlechte, was wir ihm angetan haben?“


So schickten sie diese Nachricht an Josef: „Bevor dein Vater starb, gab er uns diesen Auftrag:


Ihr sollt zu Josef sagen: Jetzt bitte verzeihe das Verbrechen und die Fehler deiner Brüder und alles Schlechte, was sie dir angetan haben. – So, jetzt bitte verzeihe das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters.“ Josef weinte bei der Botschaft, die sie ihm geschickt hatten.


Dann gingen seine Brüder zu ihm selbst und werfen sich ihm zu Füßen und sagten: „Nimm uns als deine Sklaven an!“


Aber Josef erwiderte: „Habt keine Angst, ist es für mich recht, mich an Gottes Stelle zu setzen?


Das Böse, das ihr tatet, ward für mich, geplant von Gottes Plan, zum Guten, um der Gegenwart Ergebnis zu bringen: das Überleben einer Vielzahl von Menschen.


Es gibt also keine Notwendigkeit, Angst zu haben, ich werde für euch und eure Angehörigen sorgen.“ Auf diese Weise versicherte er ihnen, sich liebevoll um sie zu kümmern.


Und Josef blieb in Ägypten mit der Familie seines Vaters, und Josef lebte hundert und zehn Jahre.


Josef sah die dritte Generation von Ephraims Linie, wie auch die Kinder von Machir, dem Sohn Manasses, der auf Josefs Schoß geboren wurde.


Schließlich sagte Josef zu seinen Brüdern: „Ich gehe zu sterben. Gott aber wird sicher sich an euch freundlich erinnern, und ihr nehmt ein das Land, das Land, das er unter Eid Abraham und Isaak und Jakob versprochen hat.“


Und Josef legte den Söhnen Israels einen Eid auf und sprach: „Wenn Gott sich erinnert an euch mit Freundlichkeit, lasst meine Gebeine von hier wegführen.“


Josef starb im Alter von hundertzehn, er wurde einbalsamiert und in einen Sarg in Ägypten gelegt.







EXODUS


(KAPITEL I – XX)


ERSTES KAPITEL


1 Dies sind die Namen der Israeliten, die mit Jakob nach Ägypten gingen, und jeder von ihnen ging mit seiner Familie:


2 Reuben, Simeon, Levi und Juda,


3 Issachar, Zebulun und Benjamin,


4 Dan und Naphtali, Gad und Ascher.


5 Insgesamt zählten die Nachkommen Jakobs siebzig Personen. Josef war schon in Ägypten.


6 Dann starb Joseph mit seinen Brüdern und dieser ganzen Generation.


7 Aber die Israeliten waren fruchtbar und mehrten sich; sie wurden so zahlreich und mächtig, dass schließlich das ganze Land von ihnen erfüllt war.


8 Dann kam in Ägypten ein neuer König an die Macht, der noch nie von Josef gehört hatte.


9 Schaut, sagte er zu seinem Volk, die Israeliten sind nun zahlreicher und stärker als wir.


10 Wir müssen Vorkehrungen treffen, um sie daran zu hindern, weiter zu wachsen, oder wenn der Krieg ausbrechen sollte, könnten sie sich den Reihen unserer Feinde anschließen. Sie könnten sich gegen uns bewaffnen und dann aus dem Land fliehen.


11 Dementsprechend ließen sie die Israeliten arbeiten, um sie durch Zwangsarbeit zu zermürben. Auf diese Weise bauten sie die Städte Pithom und Rameses für den Pharao.


12 Je schwerer jedoch ihr Leben wurde, desto mehr und mehr verbreiteten sie sich, bis die Menschen die Israeliten fürchteten.


13 Die Ägypter gaben ihnen keine Gnade in ihren Forderungen,


14 ihr Leben wurde durch harte Arbeit erbärmlich: Mit Lehm graben, Ziegelsteine herstellen, verschiedene Arten von Feldarbeit verrichten, alles Arten von Arbeit, die sie ihnen ohne Gnade auferlegten.


15 Der König von Ägypten sprach dann zu den hebräischen Hebammen, von denen eine Schifra genannt wurde und die andere Pua:


16 Wenn ihr hebräische Frauen bei der Geburt besucht, sagte er, schaut euch die beiden Kinder an. Wenn es ein Junge ist, tötet ihn; wenn es ein Mädchen ist, lasst sie leben.


17 Aber die Hebammen waren gottesfürchtige Frauen und gehorchten nicht den Anweisungen des Königs von Ägypten, sondern ließen die Knaben leben.


18 Der König von Ägypten rief die Hebammen herbei und sagte zu ihnen: Was meint ihr damit, die Knaben leben zu lassen?


19 Die Hebammen sagten zu dem Pharao: Hebräische Frauen sind nicht wie ägyptische Frauen, sie sind robust und gebären, bevor die Hebamme sie erreichen kann.


20 Darum war Gott gut zu den Hebammen, und die Menschen vermehrten sich und wurden mächtiger.


21 Und da die Hebammen Gott fürchteten, gab er ihnen ihre eigenen Familien.


22 Der Pharao gab dann allen seinen Leuten den Befehl: Werft jeden neugeborenen Jungen in den Fluss, aber lasst alle Mädchen leben.


ZWEITES KAPITEL


1 Es war ein Mann, der von Levi abstammte, der genommen hatte eine Frau von Levi als seine Frau.


2 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und als sie sah, was für ein hübsches Kind er war, hielt sie ihn drei Monate lang versteckt.


3 Als sie ihn nicht mehr verstecken konnte, nahm sie einen Papyruskorb für ihn; sie überzog den Korb mit Bitumen und Pech, legte das Kind hinein und legte es zwischen das Schilf am Rand des Flusses.


4 Seine Schwester stellte sich in einiger Entfernung auf, um zu sehen, was mit ihm passieren würde.


5 Nun ging die Tochter des Pharao hinunter, um im Fluss zu baden, während ihre Mägde am Ufer entlanggingen. Im Schilf bemerkte sie den Korb und schickte ihr Zimmermädchen, um es zu holen.


6 Sie öffnete den Korb und sah das Kind: das Baby weinte. Er tat ihr leid, und sie sagte: Dies ist einer der kleinen Hebräer.


7 Die Schwester des Kindes sagte dann zu der Tochter des Pharao: Soll ich dir unter den hebräischen Frauen eine als Amme suchen, um das Kind für dich zu stillen?


8 Ja, sagte die Tochter des Pharao, und das Mädchen ging und rief die eigene Mutter des Kindes.


9 Die Tochter des Pharaos sprach zu ihr: Nimm dieses Kind mit und stille es für mich. Ich werde dich dafür selbst bezahlen. – Also nahm die Frau das Kind mit und stillte es.


10 Als das Kind aufwuchs, brachte sie es zu Pharaos Tochter, die es wie einen Sohn behandelte; sie nannte ihn Mose, weil, sagte sie, ich ihn aus dem Wasser gezogen.


11 Eines Tages, als Mose erwachsen war, ging er zu seinen Verwandten. Während er ihre Zwangsarbeit beobachtete, sah er auch einen Ägypter, der einen Hebräer, einen seiner Verwandten, erschlug.


12 Als er auf diese und jene Weise schaute und niemanden in Sichtweite sah, tötete er den Ägypter und versteckte ihn im Sand.


13 Am nächsten Tag kam er zurück, und es gab zwei Hebräer, die stritten sich. Er sagte zu dem Mann, der im Unrecht war: Was meinst du damit, deinen Verwandten zu schlagen?


14 Und wer hat dich ernannt, antwortete der Mann, um Fürst über uns zu sein und uns zu richten? Willst du mich töten, so wie du den Ägypter getötet hast? – Mose hatte Angst. Offensichtlich ist dieses Geschäft ans Licht gekommen, dachte er.


15 Als der Pharao von der Sache hörte, versuchte er, Mose zu töten, aber Mose floh vor dem Pharao. Er ging in das Gebiet der Midianiter und setzte sich neben einen Brunnen.


16 Es war aber ein Priester von Midian mit sieben Töchtern. Sie kamen, um Wasser zu holen und die Tröge zu füllen, um die Herde ihres Vaters zu tränken.


17 Einige Hirten kamen und vertrieben sie; aber Mose sprang zu ihrer Hilfe herbei und tränkte ihre Herde.


18 Als sie zu ihrem Vater Reguel zurückkehrten, sagte er zu ihnen: Warum seid ihr heute so früh zurück?


19 Ein Ägypter beschützte uns vor den Hirten, sagten sie, und er holte sogar Wasser für uns und tränkte die Herde.


20 Und wo ist er? fragte er seine Töchter. Warum habt ihr den Mann dort gelassen? Sagt ihm, er soll mit uns essen.


21 Mose stimmte zu, dort bei dem Mann zu bleiben, der ihm seine Tochter Zippora zur Frau gab.


22 Sie gebar einen Sohn, den er Gerschom nannte, weil, wie er sagte, ich ein Fremdling in einem fremden Land bin.


23 Während dieser langen Zeit starb der König von Ägypten. Die Israeliten, die in ihrer Sklaverei stöhnen, schrien um Hilfe, und aus der Tiefe ihrer Sklaverei kam ihr Schrei zu Gott.


24 Gott hörte ihr Stöhnen; Gott dachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob.


25 Gott sah die Israeliten und nahm es zur Kenntnis.


DRITTES KAPITEL


1 Moses kümmerte sich um die Herde seines Schwiegervaters Jethro, des Priesters von Midian; er führte sie zur anderen Seite der Wüste und kam zum Horeb, dem Berg Gottes.


2 Der Engel des Herrn erschien ihm in einer Flamme, die aus einem Busch loderte. Moses sah hin; da brannte der Busch, aber der Busch wurde nicht verbrannt.


3 Mose sagte: Ich muss hinübergehen und diesen seltsamen Anblick sehen und warum der Busch nicht verbrannt wird.


4 Als der HERR sah, wie er hinschaute, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch. Mose, Mose! Sagte er. Hier bin ich, antwortete der.


5 Komm nicht näher, sagte er. Zieh deine Sandalen aus, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden.


6 Ich bin der Gott deiner Vorfahren, sagte er, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. – Dabei Mose sein Gesicht bedeckte, denn er hatte Angst, Gott zu sehen.


7 Da sprach der HERR: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen. Ich habe gehört, wie sie wegen ihrer Aufseher um Hilfe schreien. Ja, ich weiß um ihre Leiden.


8 Und ich bin herabgekommen, um sie aus den Fängen der Ägypter zu retten und sie aus diesem Land in ein reiches und breites Land zu führen, in ein Land, in dem Milch und Honig fließt, in die Heimat der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, der Perisiter, der Heviter und der Jebusiter.


9 Ja, der Hilferuf der Israeliten hat mich erreicht, und ich habe auch den grausamen Weg gesehen, auf dem die Ägypter sie unterdrücken.


10 Nun sende ich dich zum Pharao, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.


11 Mose sprach zu Gott: Wer sagt, ich soll zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten führen?


12 Ich werde bei dir sein, sagte Gott, und dies ist das Zeichen, durch das du erkennen wirst, dass ich derjenige war, der dich gesandt hat. Nachdem du das Volk aus Ägypten geführt hast, wirst du Gott auf diesem Berg anbeten.


13 Mose sagte dann zu Gott: Schau, wenn ich zu den Israeliten gehe und zu ihnen sage: Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt, und sie sagen zu mir: Wie ist sein Name? – Was soll ich ihnen sagen?


14 Gott sprach zu Mose: ICH BIN, DER ICH BIN. – Und er sagte: Dies ist, was du den Israeliten sagen sollst: Ich bin zu euch gesandt.


15 Und Gott sprach weiter zu Mose: Du sollst den Israeliten sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. – Dies ist mein Name für alle Zeiten, und damit will ich für alle kommenden Generationen angerufen werden.


16 Geh, sammle die Ältesten Israels alle zusammen und sage ihnen: Jahwe, der Gott deiner Vorfahren, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat euch tatsächlich besucht und gesehen, was euch in Ägypten angetan wird,


17 und hat gesagt: Ich werde euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, der Perisiter, der Heviter und der Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.


18 Sie werden auf deine Worte hören, und du und die Ältesten Israels sollen zum König von Ägypten gehen und zu ihm sagen: Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. So erlaube uns jetzt, drei Tagesreise in die Wüste zu gehen und Opfer für den Herrn, unseren Gott, darzubringen.


19 Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass der König von Ägypten euch nicht gehen lassen wird, wenn er nicht durch eine starke Hand gezwungen wird.


20 Er wird euch nicht gehen lassen, bis ich meinen Arm ausgestreckt und Ägypten mit all den Wundern getroffen habe, die ich dort zu wirken gedenke.


21 Ich werde dafür sorgen, dass die Ägypter so sehr beeindruckt sind von diesem Volk, dass, wenn ihr geht, ihr nicht mit leeren Händen gehen werdet.


22 Jede Frau wird ihre Nachbarinn und die Frau, die sich in ihrem Haus aufhält, nach Silber- und Goldschmuck und Kleidung fragen. Damit wirst du deine eigenen Söhne und Töchter anziehen und die Ägypter berauben.


VIERTES KAPITEL


1 Mose antwortete wie folgt: Angenommen, sie werden mir nicht glauben oder auf meine Worte hören und zu mir sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen!?


2 Da sprach der HERR: Was ist das in deiner Hand? – Ein Stab, sagte er.


3 Wirf ihn auf die Erde, sagte der HERR. Mose warf ihn auf den Boden; der Stab verwandelte sich in eine Schlange und Mose riss sich davon los.


4 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand aus und fang sie am Schwanz. – Er streckte seine Hand aus, fing sie auf und in seiner Hand wurde daraus ein Stab.


5 So können sie glauben, dass der HERR, der Gott ihrer Vorfahren, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, dir erschienen ist.


6 Als nächstes sprach der HERR zu ihm : ‚Lege deine Hand in deine Tunika. – Er steckte seine Hand in seine Tunika und zog sie wieder heraus. Seine Hand war krank, weiß wie Schnee.


7 Da sprach der HERR: Stecke deine Hand wieder in deine Tunika. – Er legte seine Hand wieder in seine Tunika und als er sie herausgezogen hatte, wurde sie wieder hergestellt, genau wie der Rest seines Fleisches.


8 Trotzdem: Sollten sie dir nicht glauben oder vom ersten Zeichen überzeugt sein, wird das zweite Zeichen sie überzeugen;


9 aber sollten sie nicht durch eines dieser beiden Zeichen überzeugt werden und sich weigern zu hören, was du sagst, nimm etwas Wasser aus dem Fluss und gieße es auf den Boden, und das Wasser, das du aus dem Fluss genommen, wird Blut werden auf dem Trockenen.


10 Mose sagte zu dem HERRN: Bitte, mein Herr, ich war nie wortgewandt, selbst nachdem du mit deinem Knecht geredet hast, denn ich bin langsam und zögerlich in der Rede.


11 Wer hat einer Person den Mund gegeben? sprach der HERR zu ihm. Wer macht eine Person stumm oder taub, gibt Sicht oder macht blind? Bin es nicht ich, Jahwe?


12 Nun geh, ich werde dir helfen zu sprechen und zu sagen, was ich sagen will.


13 Bitte, mein Herr, Mose antwortete, bitte sende jemand, den du senden willst, entscheide!


14 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Mose und er sprach zu ihm: Da ist dein Bruder Aaron, der Levit, oder nicht? Ich weiß, dass er ein guter Sprecher ist. Hier kommt er, um dich zu treffen. Wenn er dich sieht, wird sein Herz von Freude voll sein.


15 Du wirst mit ihm sprechen und ihm sagen, welche Botschaft er geben soll. Ich werde dir und ihm auch beim Sprechen helfen und dich anweisen, was zu tun ist.


16 Er wird mit den Leuten an deiner Stelle sprechen; er wird dein Sprachrohr sein, und du wirst sein wie der Gott, der ihn inspiriert.


17 Und nimm diesen Stab in deine Hand; damit wirst du die Zeichen ausführen.


18 Mose ging zu seinem Schwiegervater Jethro zurück und sagte zu ihm: Gib mir die Erlaubnis, zu meinen Verwandten in Ägypten zurückzukehren und zu sehen, ob sie noch leben. Und Jethro sagte zu Mose: Geh in Frieden!


19 Der HERR sprach zu Mose in Midian: Geh nach Ägypten, denn alle, die dich töten wollten, sind tot.


20 Da nahm Mose seine Frau und seinen Sohn und führte sie auf einem Esel und zog nach Ägypten zurück; und Mose nahm den Stab Gottes in die Hand.


21 Der HERR sprach zu Mose: Denk an die Wunder, die ich dir gegeben habe, sobald du wieder in Ägypten bist! Du sollst sie vor dem Pharao aufführen, aber ich selbst werde ihn zu einer Hartnäckigkeit kommen lassen, und er wird das Volk nicht gehen lassen.


22 Dann wirst du zum Pharao sagen: Dies sagt der Herr: Israel ist mein erstgeborener Sohn.


23 Ich habe dir gesagt: Lass meinen Sohn gehen und bete mich an; aber da du dich weigerst, ihn gehen zu lassen, na dann! Ich werde deinen erstgeborenen Sohn zum Tode bringen.


24 Auf der Reise, als er für die Nachtruhe angehalten hatte, begegnete Jahwe ihm und versuchte, ihn zu töten.


25 Dann nahm Zippora einen Feuerstein und schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab, berührte damit seine Füße und sagte: Du bist mein blutiger Bräutigam!


26 Also ließ er ihn gehen. Sie sagte Blut-Bräutigam in Bezug auf die Beschneidung.


27 Der HERR sprach zu Aaron: Geh in die Wüste, um Mose zu begegnen. – Also ging er hin und traf ihn am Berg Gottes und küsste ihn.


28 Mose erzählte Aaron alles, was der Herr gesagt hatte, als er ihn gesandt hatte, und alle Zeichen, die er geboten hatte.


29 Mose und Aaron dann ging hin und versammelten alle Ältesten der Israeliten.


30 Und Aaron wiederholte alles, was der HERR zu Mose gesagt hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes.


31 Das Volk war überzeugt und freute sich, dass der HERR die Israeliten besucht und ihr Elend gesehen hatte, und sie beugten sich in Anbetung auf den Boden.


FÜNFTES KAPITEL


1 Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sprachen zu ihm: Dies ist, was der HERR, der Gott Israels, sagt: Lass mein Volk ziehen, damit es zu meinen Ehren in der Wüste ein Fest feiern kann.


2 Wer ist der HERR, antwortete der Pharao, damit ich dem gehorche, was er sagt, und Israel gehen lasse? Ich weiß nichts vom Herrn, und ich werde Israel nicht gehen lassen.


3 Der Gott der Hebräer ist uns begegnet, antworteten sie. Lass uns frei, dass wir eine dreitägige Reise in die Wüste machen und Opfer darbringen Jahwe, unserem Gott, oder er wird dich mit einer Pest oder mit dem Schwerte schlagen.


4 Der König von Ägypten sprach zu ihnen: Mose und Aaron, was meint ihr damit, das Volk von seiner Arbeit abzulenken? Geht zurück zu eurer Zwangsarbeit.


5 Und der Pharao sprach: Nun, da die Menschen im Land zu einer solchen Zahl herangewachsen sind, was meint ihr damit, ihre Zwangsarbeit zu unterbrechen?


6 An diesem Tag erteilte der Pharao den Auftraggebern des Volkes und ihren Schriftgelehrten den Befehl:


7 Stellt den Leuten nicht wie früher Stroh für die Ziegelherstellung zur Verfügung; lasst sie gehen und selber Stroh für sich sammeln.


8 Aber ihr werdet die gleiche Menge an Ziegelsteinen wie zuvor herausnehmen und sie nicht reduzieren, da sie faul sind, und nur deshalb lautet ihr Ruf: Lass uns gehen und opfern unserem Gott.


9 Gebt diesen Leuten mehr Arbeit und seht zu, dass sie es tun, anstatt Lügenreden anzuhören.


10 Die Volksmeister und Schriftgelehrten des Volkes gingen zu den Leuten und sagten: Der Pharao sagt dies: Ich werde euch keinen Strohhalm mehr geben.


11 Geht hin und sammelt Stroh für euch selbst, wo ihr es finden könnt. Aber eure Aufgabe soll nicht weniger sein.


12 Also zerstreute sich das Volk in ganz Ägypten, um Stoppeln Stroh zu sammeln.


13 Die Meister belästigten sie. Ihr müsst eure tägliche Quote abschließen, sagten sie, als wäre das Stroh da.


14 Und die Vorarbeiter der Israeliten, die von dem Pharao beauftragt worden waren, wurden ausgepeitscht und fragten: Warum habt ihr eure Quote an Ziegeln, die heute wie zuvor hergestellt wurden, nicht erfüllt?


15 Die Vorarbeiter der Israeliten gingen hin und wandten sich an den Pharao. Warum behandelst du deine Diener so?sagten sie.


16 Es wird kein Stroh für deine Diener zur Verfügung gestellt, und trotzdem heißt es Ziegelsteine machen! Und jetzt werden deine Diener auch noch ausgepeitscht!


17 Ihr seid faul, faul, gab er zurück. Darum sagt ihr: Lass uns gehen und dem HERRN opfern.


18 Macht euch sofort wieder an eure Arbeit. Ihr werdet nicht mit Stroh versorgt; immerhin, ihr werdet die Zahl der Ziegel liefern.


19 Die Vorarbeiter der Israeliten sahen, dass sie sich in einer schwierigen Lage befanden, als ihnen gesagt wurde: Sie werden eure tägliche Ziegelproduktion nicht reduzieren.


20 Als sie die Gegenwart des Pharaos verließen, trafen sie Mose und Aaron, die sich ihnen in den Weg stellten.


21 Der HERR schaut auf euch herab und richtet! sagten sie zu ihnen. Ihr habt uns beim Pharao und seinen Beamten in schlechten Geruch gebracht; ihr habt ein Schwert in die Hand genommen, um uns zu töten.


22 Mose ging zu Jahwe zurück und sagte: Herr, warum behandelst du dieses Volk so hart? Warum hast du mich geschickt?


23 Seit ich zum Pharao gekommen bin und mit ihm in deinem Namen gesprochen habe, hat er dieses Volk misshandelt, und du hast nichts getan, um dein Volk zu retten.


SECHSTES KAPITEL


1 Da sprach der HERR zu Mose: Nun wirst du sehen, was ich dem Pharao antun werde. Eine mächtige Hand wird ihn zwingen, sie gehen zu lassen, eine mächtige Hand wird ihn zwingen, sie aus seinem Land zu vertreiben.


2 Gott sprach zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR.


3 Für Abraham, Isaak und Jakob erschien ich als El Shaddai, aber ich machte meinen Namen Jahwe nicht bei ihnen bekannt.


4 Ich machte auch einen Bund mit ihnen, um ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land, in dem sie als Fremde lebten.


5 Außerdem habe ich das Stöhnen der von den Ägyptern versklavten Israeliten gehört und mich an meinen Bund erinnert.


6 Also zu den Israeliten sage: Ich bin der HERR, ich will euch von der Zwangsarbeit der Ägypter befreien. Ich werde sie aus ihrer Sklaverei retten, und ich werde sie mit ausgestrecktem Arm und mächtigen Handlungen des Gerichts befreien.


7 Ich nehme dich als mein Volk und ich werde dein Gott sein. Und du wirst wissen, dass ich Jahwe, dein Gott, bin, der dich von der Zwangsarbeit der Ägypter befreit hat.


8 Dann werde ich dich in das Land führen, von dem ich schwor, dass ich es Abraham, Isaak und Jakob geben würde, und ich werde es dir als dein Erbe geben, ich, Jahwe.


9 Und Mose wiederholte dies den Israeliten, aber sie wollten nicht auf Mose hören, so niedergeschlagen war ihr Geist und so groß die Grausamkeit ihre Sklaverei.


10 Da sprach der HERR zu Mose:


11 Gehe zu Pharao, dem König von Ägypten, und fordere ihn auf, die Israeliten sein Land verlassen zu lassen.


12 Aber Mose sprach in Jahwes Gegenwart und sagte: Die Israeliten haben nicht auf mich gehört, also warum sollte Notiz von einem schlechten Sprecher wie ich es bin nehmen der Pharao?


13 Der HERR sprach zu Mose und Aaron und sandte sie zum Pharao, dem König von Ägypten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen.


14 Dies waren ihre Familienoberhäupter: Die Söhne von Ruben, Israels Erstgeborenem: Hanoch, Pallu, Hezron und Karmi; dies sind die Clans von Ruben.


15 Die Söhne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Sohar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Simeons-Sippen.


16 Dies sind die Namen der Söhne Levis mit ihren Nachkommen: Gerschon, Kohat und Merari. Levi lebte hundert dreiunddreißig Jahre.


17 Die Söhne Gerschons: Libni und Simi mit ihren Clans.


18 Die Söhne Kohats: Amram, Izhar, Hebron und Ussiel. Kohat lebte hundert dreiunddreißig Jahre.


19 Die Söhne Meraris: Machli und Muschi. Dies sind die Clans von Levi mit ihren Nachkommen.


20 Amram heiratete Jochebed, seine Tante, die ihm Aaron und Mose gebar. Amram lebte hundert und siebenunddreißig Jahre.


21 Die Söhne von Izhar waren: Korah, Nepheg und Zichri.


22 Und die Söhne Ussiels: Mischael, Elzaphan und Sitri.


23 Aaron heiratete Elischebas Tochter Amminadab, die Schwester Nachschons, und sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleazar und Itamar.


24 Die Söhne Korahs: Assir, Elkana und Abiasaf. Dies sind die Clans der Korahiten.


25 Eleazar, der Sohn Aarons, heiratete eine von Putiels Töchtern, die ihm Pinhas geboren hatten. Dies waren die levitischen Familienoberhäupter.


26 Es war zu diesen, Aaron und Mose, dass der HERR sprach: Die Führung Israeliten aus Ägypten mit ihren Armeen.


27 Sie sprachen mit Pharao, dem König von Ägypten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen, nämlich Mose und Aaron.


28 Der Tag, an dem der HERR zu Mose in Ägypten geredet hatte,


29 da sprach der HERR zu Mose: Sag dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich dir sagen werde.


30 Aber Mose sprach zu Jahwes Antlitz: Ich bin ein schlechter Redner, also warum soll Notiz der Pharao von mir nehmen?


SIEBENTES KAPITEL


1 Der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zum Gott gemacht für den Pharao und dein Bruder Aaron ist dein Prophet.


2 Du musst sagen, was ich dir gebiete, und dein Bruder Aaron wird dem Pharao wiederholen, dass er die Israeliten sein Land verlassen lässt.


3 Aber ich selbst werde den Pharao störrisch machen und in Ägypten viele Zeichen und Wunder tun.


4 Da Pharao nicht auf sie hören wird, werde ich meine Hand legen auf Ägypten und mit großen Taten des Gerichts meine Armeen führen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten zu befreien.


5 Und die Ägypter werden wissen, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Hand gegen die Ägypter ausstrecken und die Israeliten aus ihrem Land führen werde.


6 Mose und Aaron taten genau so, wie der Herr es befohlen hatte.


7 Mose war achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig, als sie mit dem Pharao sprachen.


8 Der HERR sprach zu Mose und Aaron:


9 Wenn der Pharao zu dir sagt: Zeige mir ein Wunder, – musst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao und lass ihn in sich eine Schlange verwandeln!


10 Mose und Aaron gingen zum Pharao und taten, wie der HERR es befohlen hatte. Aaron warf seinen Stab vor dem Pharao und seinen Beamten nieder, und daraus wurde eine Schlange.


11 Dann forderte der Pharao seinerseits die Weisen und Zauberer, und mit ihren Zaubereien machten die Magier in Ägypten dasselbe.


12 Jeder warf seinen Stab hin, und diese verwandelte sich in Schlangen. Aber Aarons Stab verschluckte ihre.


13 Der Pharao blieb jedoch hartnäckig und weigerte sich, wie der Herr es vorhergesagt hatte, auf Mose und Aaron zu hören.


14 Da sprach der HERR zu Mose: Der Pharao ist unnachgiebig. Er weigert sich, die Leute gehen zu lassen.


15 Gehe morgen zum Pharao, wenn er zum Wasser geht, konfrontiere ihn am Ufer des Flusses und nimm in deine Hand den Stab, der sich in eine Schlange verwandelte.


16 Sage zu ihm: Der HERR, der Gott der Hebräer, lässt mich sagen: Lass mein Volk gehen und beten in der Wüste. Bis jetzt hast du dich geweigert zuzuhören.


17 So spricht Jahwe: Ihr werdet wissen, dass ich der Herr bin. – Mit dem Stab, der in meiner Hand ist, werde ich die Wasser des Flusses schlagen, und sie werden sich in Blut verwandeln.


18 Der Fisch im Fluss wird sterben, und der Fluss wird stinken, und die Ägypter werden das Wasser des Flusses nicht trinken können.


19 Der HERR sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand über die Gewässer Ägyptens, über ihre Flüsse und Kanäle, ihr Sumpfland und all ihre Reservoirs, und sie werden sich in Blut verwandeln und so wird in ganz Ägypten Blut sein, auch in Stöcken und Steinen.


20 Mose und Aaron taten, wie der HERR befohlen hatte. Er hob seinen Stab und schlug auf das Wasser des Flusses, während der Pharao und seine Beamten zuschauten, und alles Wasser im Fluss wurde zu Blut.


21 Der Fisch im Fluss starb und der Fluss stank; und die Ägypter konnten das Flusswasser nicht mehr trinken. In ganz Ägypten gab es Blut.


22 Aber durch ihre Zaubereien taten die Magier in Ägypten dasselbe; der Pharao blieb hartnäckig und weigerte sich, wie der Herr es vorhergesagt hatte, auf Mose und Aaron zu hören.


23 Der Pharao wandte sich ab und ging in seinen Palast zurück, ohne dass er dies beachtete.


24 Und die Ägypter gruben auf der Suche nach Trinkwasser entlang des Flussufers Löcher, da sie das Flusswasser nicht trinken konnten.


25 Nachdem der HERR den Fluss geschlagen hatte, vergingen sieben Tage.


26 Da sprach der HERR zu Mose: Gehe zum Pharao und sprich zu ihm: Der HERR sagt dies: Lass mein Volk gehen und mich anbeten.


27 Wenn du dich weigerst, sie gehen zu lassen, werde ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.


28 Der Fluss wird mit Fröschen schwärmen; sie werden in deinen Palast gelangen, in dein Schlafzimmer, auf dein Bett, in die Häuser deiner Beamten und Untertanen, in deine Öfen, in deine Knetschüsseln.


29 Die Frösche werden tatsächlich auf dich klettern, auf deine Untertanen und auf alle deine Beamten.


ACHTES KAPITEL


1 Da sprach der Herr zu Mose: Sage Aaron: Strecke deine Hand mit deinen Fingern über die Flüsse, die Kanäle und die Marschen und bringe die Frösche über das Land Ägypten.


2 So Aaron streckte seine Hand über das Wasser in Ägypten, und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten.


3 Aber die Zauberer machten dasselbe, indem sie Frösche über Ägypten brachten.


4 Dann rief der Pharao Mose und Aaron und sagte: Bittet den HERRN, mir und meinen Untertanen die Frösche wegzunehmen, und ich verspreche, das Volk gehen zu lassen, dass sie dem HERRN Opfer bringen können.


5 Mose sprach zum Pharao: Du bist derjenige, der sie es gewinnen lassen kann: Wann du möchtest, dass ich für dich, für deine Beamten und deine Untertanen zu beten, dass du und deine Häuser von den Frösche befreit werden, damit sie wird verlassen den Palast und kehren in den Fluss?


6 Morgen, sagte er. Mose sagte: Es ist, wie du sagst, so dass du wissen wirst, dass es niemand wie der HERR ist, unser Gott.


7 Die Frösche werden dich, deine Häuser, deine Beamten und deine Untertanen verlassen und werden im Fluss bleiben.


8 Mose und Aaron verließen den Pharao, und Mose bat den Herrn wegen der Frösche, die er dem Pharao zugefügt hatte.


9 Der HERR tat, wie Mose bat, und in Haus, Hof und Feld starben die Frösche.


10 Sie stapelten sie und das Land stank.


11 Als aber der Pharao sah, dass es eine Erleichterung gegeben hatte, wurde er hartnäckig und lehnte es ab, wie der Herr es vorhergesagt hatte, auf sie zu hören.


12 Da sprach der HERR zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub der Erde, und er wird in ganz Ägypten zu Mücken werden.


13 Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub der Erde, und es gab Mücken auf Mensch und Tier; der ganze Staub der Erde verwandelte sich in ganz Ägypten in Mücken.


14 Durch ihre Zaubereien versuchten die Magier, auf dieselbe Weise Moskitos herzustellen, scheiterten jedoch, und es gab Moskitos auf Mensch und Tier.


15 Da sagten die Zauberer zu Pharao: Dies ist der Finger Gottes. Aber der Pharao war hartnäckig und weigerte sich, wie der Herr es vorhergesagt hatte, ihnen zuzuhören.


16 Da sprach der HERR zu Mose: Steh früh auf und konfrontiere den Pharao, wenn er zum Wasser geht. Sprich zu ihm: Der HERR sagt dies: Lass mein Volk gehen und mich anbeten.


17 Aber wenn du mein Volk nicht ziehen lassen wirst, werde ich auf Bremsen dich, auf deine Beamten, deine Untertanen und Häuser schicken. Der Ägypter Häuser werden voll Schwärmen von Bremsen, und so wird der Boden aufstehen gegen dich.


18 Aber ich werde die Region Goschen, in der mein Volk an jenem Tag lebt, ausnehmen; dort wird es keine Bremsen geben, so dass du wissen wirst, dass ich der HERR bin, hier in diesem Land.


19 Ich werde zwischen meinen und deinen Leuten unterscheiden. Dieses Zeichen wird morgen stattfinden.


20 Der HERR tat dies, und große Schwärme von Bremsen fanden ihren Weg in den Palast des Pharao, in die Häuser seiner Beamten und in ganz Ägypten. Das Land wurde von den Bremsen zerstört.


21 Dann rief der Pharao Mose und Aaron und sagte: Geht und opfert eurem Gott im Lande.


22 Das soll niemals passieren, sagte Mose, denn was wir dem HERRN, unserem Gott, opfern, ist für die Ägypter empörend. Wenn die Ägypter sehen, wie wir Opfer opfern, die sie empören, werden sie uns nicht steinigen?


23 Wir machen eine dreitägige Reise in die Wüste, um Jahwe, unserem Gott, zu opfern, wie er uns befohlen hat.


24 Der Pharao sprach: Ich werde euch gehen lassen und euch dem HERRN, eurem Gott, in der Wüste opfern lassen, vorausgesetzt, ihr geht nicht sehr weit. Betet für mich.


25 Sobald ich dich verlasse, sagte Mose, werde ich den HERRN für dich bitten. Morgen früh werden die Bremsen den Pharao, seine Beamten und seine Untertanen verlassen. Aber der Pharao muss aufhören, mit uns zu spielen, indem er den Menschen nicht erlaubt, zu gehen und dem HERRN zu opfern.


26 Mose verließ die Gegenwart des Pharao und betete zu Jahwe.


27 Und der HERR tat, wie Mose bat; die Bremsen verließen den Pharao, seine Beamten und seine Untertanen; nicht eine ist geblieben.


28 Aber der Pharao wurde hartnäckig und ließ das Volk nicht ziehen.


NEUNTES KAPITEL


1 Da sprach der Herr zu Mose: Zum Pharao geh und zu ihm sage: Der Herr, der Gott der Hebräer, sagt dies: Lass mein Volk gehen und mir dienen.


2 Wenn du dich weigerst, sie gehen zu lassen und sie noch länger in Haft hältst,


3 schau, die Hand des Herrn wird dein Vieh auf den Feldern schlagen, Pferde, Esel, Kamele, Ochsen und Herden mit einer tödlichen Seuche.


4 Der HERR wird zwischen dem Vieh in Israel und dem Vieh in Ägypten einen Unterschied machen: Nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird sterben.


5 Jahwe hat die Zeit festgelegt. Für Morgen hat er gesagt: Jahwe wird dies auf dem Lande tun.


6 Am nächsten Tag tat Jahwe dies: Alles Vieh der Ägypter starb, aber nichts von den Viehbeständen, die den Israeliten gehörten, starb.


7 Der Pharao ließ Nachforschungen anstellen und stellte fest, dass von dem Viehbestand der Israeliten kein einziges Tier gestorben war. Aber der Pharao blieb hartnäckig und ließ die Menschen nicht gehen.


8 Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Nimm eine Handvoll Ruß aus dem Ofen und lass Mose ihn vor Pharao in die Luft werfen.


9 Er wird sich in ganz Ägypten zu feinem Staub entwickeln und in ganz Ägypten zu Wunden an Mensch und Tier führen.


10 Also nahmen sie Ruß aus dem Ofen und stellten sich vor den Pharao, und Mose warf ihn in die Luft, und auf Mensch und Tier brachte er Geschwüre hervor, die in Wunden ausbrachen.


11 Und die Magier konnten sich nicht mit Mose in der Angelegenheit der Furunkel messen, denn die Magier waren wie alle anderen Ägypter mit Furunkeln bedeckt.


12 Aber der HERR machte den Pharao störrisch, und er hörte, wie der HERR es Mose vorhergesagt hatte, nicht auf sie.


13 Da sprach der HERR zu Mose: Steh früh auf und konfrontiere den Pharao. Sprich zu ihm: Der HERR, der Gott der Hebräer, sagt dies: Lass mein Volk gehen und mich anbeten.


14 Zu diesem Zeitpunkt werde ich alle meine Plagen auf dich werfen, auf deine Beamten und auf deine Untertanen, so dass du wissen wirst, dass es niemand wie mich in der ganzen Welt gibt.


15 Hätte ich meine Hand ausgestreckt, um dich und deine Untertanen mit Pestilenz zu schlagen, wärst du von der Erde gefegt worden.


16 Aber ich habe dich aus diesem Grund überleben lassen: um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Welt ansprechen zu lassen.


17 Da du gegen mein Volk eine stolze Hand hast und es ablehnst, sie gehen zu lassen,


18 nun gut, zu diesem Zeitpunkt morgen werde ich verursachen so stark einen Hagel, wie nie bekannt in Ägypten vom Tag seiner Gründung bis heute.


19 Nun sende eine Nachricht, damit dein Vieh und alles andere, was du auf den Feldern hast, unter Decken gebracht werde. Auf Mensch oder Tier, was zufällig auf den Feldern ist und nicht ins Haus gebracht wird, wird der Hagel fallen und sie werden sterben.


20 Die Beamten des Pharao, die das respektierten, was der Herr gesagt hatte, brachten ihre Sklaven und ihr Vieh in die Wohnungen.


21 Aber diejenigen, die das, was der Herr gesagt hatte, nicht zu Herzen nahmen, ließen ihre Sklaven und ihr Vieh auf den Feldern.


22 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand zum Himmel aus, so dass sie auf ganz Ägypten, auf Mensch und Tier und auf alles, was irgendwo in Ägypten wächst, den Hagel herabzieht.


23 Mose streckte seinen Stab zum Himmel aus, und der HERR donnerte und es regnete Hagel. Der Blitz schlug auf die Erde und der Herr regnete Hagel auf Ägypten nieder.


24 Und so gab es Hagel, und Blitze begleiteten den Hagel sehr streng, wie er noch nie in Ägypten bekannt war, seit er zu einer Nation wurde.


25 Überall in Ägypten schlug der Hagel alles, was auf den Feldern war, Mensch und Tier, und der Hagel schlug alles, was auf den Feldern wuch, und zerschmetterte alle Bäume auf den Feldern.


26 Der einzige Ort, an dem es keinen Hagel gab, war in der Region Goschen, wo die Israeliten lebten.


27 Der Pharao sandte dann nach Mose und Aaron und sagte: Dieses Mal habe ich gesündigt. Jahwe ist im Recht; Ich und meine Untertanen haben Unrecht.


28 Bittet den HERRN, denn wir können diesen Donner und diesen Hagel nicht mehr ertragen. Ich verspreche, euch gehen zu lassen. Ihr braucht nicht länger zu bleiben.


29 Mose sprach zu ihm: Sobald ich die Stadt verlasse, strecke ich zu dem HERRN die Hände aus. Der Donner wird aufhören, und es wird keinen Hagel mehr geben, damit du weißt, dass die Erde dem Herrn gehört.


30 Was aber dich und deine Beamten angeht, ich weiß sehr wohl, dass ihr dem Herr-Gott keinen Respekt entgegenbringt.


31 Der Flachs und die Gerste waren ruiniert, da die Gerste in Ähren und der Flachs in Knospen stand.


32 Aber Weizen und Dinkel wurden nicht zerstört, da es sich um späte Ernten handelte.


33 Mose verließ den Pharao und verließ die Stadt. Er streckte seine Hände zu Jahwe aus, und Donner und Hagel hörten auf und der Regen hörte auf, auf die Erde zu strömen.


34 Als der Pharao sah, dass Regen und Hagel und Donner aufgehört hatten, fiel er in die Sünde zurück.


35 Und er und seine Beamten wurden wieder hartnäckig. Der Pharao war hartnäckig und weigerte sich, wie der Herr ihm durch Mose vorausgesagt hatte, die Israeliten gehen zu lassen.


ZEHNTES KAPITEL


1 Da sprach der Herr zu Mose: Zum Pharao geh, denn ich habe ihn und seine Beamten hartnäckig gemacht, diese Zeichen von mir unter ihnen anzuzeigen;


2 damit du deinen Söhnen und deinen Enkeln sagen kannst, wie ich unter den Ägyptern Narren gefunden und welche Zeichen ich unter ihnen getan habe, damit du weißt, dass ich Jahwe bin.


3 Mose und Aaron gingen zum Pharao und sprachen zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, sagt dies: Wie lange willst du dich nicht unterwerfen? Lass mein Volk gehen und mich anbeten.


4 Oder wenn du dich weigerst, mein Volk gehen zu lassen, werde ich morgen Heuschrecken in dein Land schicken.


5 Sie werden die Oberfläche des Bodens bedecken, so dass der Boden nicht mehr zu sehen ist. Sie werden den Rest von dem verschlingen, was dir nach dem Hagel noch geblieben ist. Sie werden alle deine Bäume verschlingen, die auf den Feldern wachsen;


6 sie werden deine Häuser füllen, alle Häuser deiner Beamten und alle Häuser der Ägypter, etwas, was deine Vorfahren und die Vorfahren deinen Vorfahren von dem Tag an, da sie zum ersten Mal auf der Erde erschienen sind, noch nie gesehen haben. – Und er verließ die Gegenwart des Pharao.


7 Daraufhin sagten die Beamten des Pharao zu ihm: Wie lange sollen wir von diesem Burschen noch ausgetrickst werden? Lass das Volk gehen und Jahwe, ihren Gott, anbeten. Ist dir nicht endlich klar, dass Ägypten vor dem Ruin steht?


8 Also wurden Mose und Aaron zum Pharao zurückgebracht, der zu ihnen sprach: Gehe hin und bete den HERRN, deinen Gott, an. Aber wer soll gehen?


9 Mose antwortete: Wir nehmen unsere jungen Männer und unsere alten Männer, wir nehmen unsere Söhne und Töchter, unsere Herden und das Vieh, da wir zu Ehren des Herrn ein Fest feiern werden.


10 Der Pharao sprach: So soll ich dich mit deinen Frauen und Kindern gehen lassen? Möge Jahwe dich bewahren! Klar, du hast nichts Gutes vor!


11 Oh nein! Nur ihr Männer darf Jahwe anbeten, denn dies war eure ursprüngliche Bitte. – Damit wurden sie aus der Gegenwart des Pharao vertrieben.


12 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand über Ägypten für die Heuschrecken. Sie sollen in Ägypten einmarschieren und verschlingen, was im Land wächst, was auch immer der Hagel übriggelassen hat!


13 Mose streckte seinen Stab über Ägypten, und über das Land sandte der Herr einen Ostwind, der den ganzen Tag und die ganze Nacht wehte. Am Morgen hatte der Ostwind die Heuschrecken gebracht.


14 Die Heuschrecken fielen in ganz Ägypten ein und besiedelten in großen Schwärmen ganz Ägypten; noch nie hatte es so viele Heuschrecken gegeben, und wird es auch nie wieder geben.


15 Sie bedeckten die Erdoberfläche, bis das Land verwüstet war. Sie fraßen alles, was auf den Feldern wuchs, und alle Früchte, die der Hagel hinterlassen hatte. Auf den Feldern in Ägypten war kein Grün auf Bäumen oder Pflanzen mehr zu sehen.


16 Der Pharao sandte dringend nach Mose und Aaron und sagte: Ich habe gegen den HERRN, deinen Gott, und gegen dich gesündigt.


17 Nun vergib mir meine Sünde, ich flehe dich nur einmal an, und flehe du zu Jahwe, deinen Gott, dieses tödliche Ding von mir abzuwenden.


18 Als Mose die Gegenwart des Pharao verließ, betete er zum HERRN.


19 Und der HERR verwandelte den Wind in einen sehr starken Westwind, der die Heuschrecken wegtrug und in das Schilfmeer fegte. Es gab in ganz Ägypten keine einzige Heuschrecke mehr.


20 Aber der HERR machte den Pharao störrisch, und er ließ die Israeliten nicht gehen.


21 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand zum Himmel aus und lass eine Finsternis, die Finsternis so dicht, dass man sie fühlen kann, Ägypten bedecken.


22 Da streckte Mose seine Hand zum Himmel aus und drei Tage lang herrschte in ganz Ägypten Dunkelheit.


23 Niemand könnte jemand anderes sehen oder über drei Tage sich bewegen, aber alle Kinder Israel hatten Licht, wo sie lebten.


24 Der Pharao rief Mose und sagte: Geh und bete den HERRN an, aber deine Herden und dein Vieh sollen hier bleiben. Deine Frauen und Kinder können auch mitgehen.


25 Mose sprach: Nun aber musst du uns Opfertiere bringen und Brandopfer geben, um Jahwe, unserem Gott, zu opfern.


26 Und unser Vieh wird auch mit uns gehen; kein Huf wird zurückbleiben; denn von diesen können wir Tiere brauchen, um Jahwe, unseren Gott, anzubeten. Denn bis wir dort sind, können wir selbst nicht sagen, wie wir den HERRN anbeten sollen.


27 Aber der HERR machte den Pharao störrisch, und er weigerte sich, sie gehen zu lassen.


28 Der Pharao sprach zu Mose: Von meinen Augen hinweg! Stell sicher, dass du mein Gesicht nie wieder sehen wirst, denn das nächste Mal, wenn du mein Gesicht sehen wirst, stirbst du!


29 Mose sagte dann: Du hast es selbst gesagt. Ich werde dein Gesicht nie wieder sehen.


ELFTES KAPITEL


1 Da sprach der Herr zu Mose: Ich werde noch eine Plage über Pharao und Ägypten bringen, danach er wird euch lassen weggehen. Wenn er euch gehen lässt, wird er euch tatsächlich vertreiben!


2 Nun weise das Volk an, dass jeder Mann seinen Nachbarn und jede Frau nach silbernem und goldenem Schmuck fragen soll.


3 Und der HERR machte die Ägypter vor den Menschen beeindruckt, während Moses selbst ein Mann von großer Bedeutung in Ägypten war in der Stellungnahme des Pharaos, der Beamten und des Volkes.


4 Da sprach Mose: Der HERR sagt dies: Um Mitternacht werde ich durch Ägypten ziehen.


5 Und alle Erstgeborenen in Ägypten werden sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, dem Erben seines Thrones, bis zum Erstgeborenen der Sklavin an der Mühle und allen Erstgeborenen des Viehbestands.


6 Und in ganz Ägypten wird großes Wehklagen sein, wie nie zuvor, noch wird es wieder so sein.


7 Aber gegen die Israeliten, egal ob Mensch oder Tier, wird nie ein Hund bellen, damit ihr wisst, dass der Herr zwischen Ägypten und Israel einen Unterschied macht.


8 Dann werden alle diese Beamten zu mir kommen und vor mir sich tief verbeugen und sagen: Geh weg, du und alle Leute, die dir folgen! Danach werde ich gehen. – Und voller Wut verließ er die Gegenwart des Pharaos.


9 Der HERR sprach zu Mose: Der Pharao wird euch nicht hören, so dass mehr meiner Wunder in Ägypten angezeigt werden müsssen.


10 Mose und Aaron vollbrachten all diese Wunder in der Gegenwart des Pharao, aber der HERR machte den Pharao zu einem störrischen Menschen, und er ließ die Israeliten sein Land nicht verlassen.


ZWÖLFTES KAPITEL


1 Der HERR sprach zu Mose und Aaron in Ägypten:


2 Dieser Monat muss der erste aller Monate für euch sein, der erste Monat eures Jahres.


3 Sprich mit der ganzen Gemeinde Israels und sage: Am zehnten Tag dieses Monats muss jeder Mann für seine Familie ein Tier aus der Herde nehmen: ein Tier für jeden Haushalt.


4 Wenn der Haushalt für das Tier zu klein ist, muss er sich mit seinem nächsten Nachbarn zusammenschließen, je nach Anzahl der Personen. Bei der Auswahl des Tieres wird berücksichtigt, was jeder essen kann.


5 Es muss ein Tier ohne Makel sein, ein Männchen, das ein Jahr alt ist; ihr könnt es wählen zwischen den Schafen oder den Ziegen.


6 Ihr müsst es behalten, bis zum vierzehnten Tag des Monats, wenn die ganze Versammlung der Gemeinde Israel es in der Dämmerung schlachten wird.


7 Ein Teil des Blutes muss abgenommen und auf die Türpfosten und den Sturz der Häuser gelegt werden, wo das Tier gegessen wird.


8 In dieser Nacht muss das Fleisch gegessen und über dem Feuer gebraten werden. es muss mit Fladenbrot und bitteren Kräutern gegessen werden.


9 Esst nichts davon roh oder gekocht in Wasser, sondern bratet es mit Kopf, Füßen und Eingeweiden über dem Feuer.


10 Ihr dürft bis zum Morgen nichts davon übrig lassen; was bis zum Morgen übrig bleibt, müsst ihr verbrennen.


11 So müsst ihr es essen: Mit einem Gürtel um die Taille, den Sandalen an den Füßen und dem Stab in der Hand. Ihr müsst es eilig essen: Es ist das Passahfest zu Ehren Jahwes.


12 In dieser Nacht werde ich gehen durch Ägypten und niederstrecken alle Erstgeborenen in Ägypten, Mensch und Tier gleichermaßen, und will ausführen Gerechtigkeit auf allen Göttern und Göttinnen Ägyptens, ich, der HERR!


13 Das Blut wird ein Zeichen sein für euch an den Häusern, wo ihr seid. Wenn ich das Blut sehe, werde ich über euch hinweggehen, und ihr werdet der zerstörerischen Plage entfliehen, wenn ich Ägypten besiege.


14 Dieses Tages muss von euch gedacht werden, und ihr müsst ihn als Fest zu Ehren des Herrn halten. Ihr müsst ihn für alle Generationen als Festtag halten. Dies ist ein Erlass für alle Zeiten.


15 Sieben Tage lang müsst ihr ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag müsst ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegbringen, denn wer vom ersten bis zum siebenten Tag Sauerteigbrot isst, muss aus Israel verbannt sein.


16 Am ersten Tag musst du eine heilige Versammlung abhalten, und am siebten Tag auch eine heilige Versammlung. An diesen Tagen darf keine Arbeit gemacht werden; ihr werdet nur das vorbereiten, was jeder zum Essen braucht.


17 Ihr müsst das Fest der ungesäuerten Brote halten, denn an demselben Tag brachte ich eure Armeen aus Ägypten. Ihr werdet diesen Tag Generation für Generation halten; dies ist ein Erlass für alle Zeiten.


18 Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tages bis zum Abend des einundzwanzigsten Tages, müsst ihr ungesäuertes Brot essen.


19 Sieben Tage lang darf kein Sauerteig in euren Häusern sein, denn jemand, der ein Fremder oder ein Bürger des Landes ist und Sauerteigbrot isst, wird aus der Gemeinschaft Israels verbannt.


20 Du wirst nichts essen mit Sauerteig darin; wo auch immer du wohnst, wirst du ungesäuertes Brot essen.


21 Mose rief alle Ältesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Geht hin und wählt ein Lamm oder ein Kitz für eure Familien und tötet das Passahopfer.


22 Dann nehmt einen Büschel Ysop, taucht ihn in das Blut, das sich im Becken befindet, und berührt mit dem Blut aus dem Becken den Türsturz und die beiden Türpfosten. Dann darf sich keiner von euch bis zum Morgen aus dem Haus wagen.


23 Wenn dann der HERR geht durch Ägypten, es zu schlagen, und sieht das Blut auf dem Türsturz und an beiden Türpfosten, wird er über der Tür passieren und nicht zulassen, dass der Zerstörer eure Häuser betritt und schlägt.


24 Ihr werdet dies als eine Verordnung betrachten, die euch und eure Kinder für alle Zeiten bindet.


25 Und wenn du in das Land eingegangen bist, das der Herr dir geben wird, wie er es versprochen hat, so wirst du dieses Ritual einhalten.


26 Und wenn deine Kinder dich fragen: Was bedeutet dieses Ritual?


27 Du wirst ihnen sagen: Es ist das Passahopfer zu Ehren des HERREN, der über die Häuser der Israeliten in Ägypten hinweggegangen und schlug Ägypten, aber verschonte unsere Häuser. – Und die Leute verneigten sich in Anbetung.


28 Die Israeliten zogen weg und taten, wie der HERR Mose und Aaron befohlen hatte.


29 Und um Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeborenen in Ägypten von dem Erstgeborenen des Pharao, dem Erben seinen Thron, bis zu dem Erstgeborenen im Kerker des Gefangenen und dem Erstgeborene von allem Vieh.


30 Pharao und alle seine Beamten und alle Ägypter standen in der Nacht auf, und in Ägypten gab es großes Wehklagen, denn es gab kein Haus ohne Tote.


31 Es war noch dunkel, als der Pharao Mose und Aaron anrief und sagte: Oh, lasst meine Untertanen, du und die Israeliten! Geht und betet den HERRN an, wie du gebeten hast!


32 Und nimm deine Herden und dein Vieh, wie du gebeten hast, und geh! Und segne mich auch!


33 Die Ägypter drängten das Volk und drängten es aus dem Land, weil sie sagten: Sonst werden wir alle tot sein.


34 So trugen die Leute ihren Teig noch ungesäuert, ihre Schüsseln im Umhang und auf ihren Schultern.


35 Die Israeliten taten, wie Mose es ihnen gesagt hatte, und baten die Ägypter um Silber- und Goldschmuck und Kleidung.


36 Der Herr machte die Ägypter so beeindruckt von den Menschen, dass sie ihnen das gaben, was sie erbaten. Also beraubten sie die Ägypter.


37 Die Israeliten verließen Rameses nach Sukkot, ungefähr sechshundert tausend Mann, also ihre Familien nicht gezählt.


38 Eine gemischte Menge von Leuten ging mit ihnen, und Herden und Vieh, Mengen von Vieh.


39 Und mit dem Teig, den sie aus Ägypten mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Kuchen, denn der Teig war nicht aufgegangen, da sie ohne Zeit zum Verweilen oder zum Zubereiten von Essen aus Ägypten vertrieben worden waren.


40 Die Zeit, die die Israeliten in Ägypten verbrachten, war vierhundert dreißig Jahre.


41 Und am selben Tag, als die vierhundert dreißig Jahre endeten, verließen alle Armeen Jahwes Ägypten.


42 Die Nacht, in der der HERR Wache hielt, um sie aus Ägypten herauszuführen, muss von allen Israeliten für alle Generationen als Wache zu Ehren des Herrn gehalten werden.


43 Der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist das Ritual für das Passah: Kein Fremder darf es essen.


44 Aber jeder Sklave, den man für Geld gekauft hat, kann es essen, sobald man ihn beschnitten hat.


45 Kein Fremder und kein Angestellter darf es essen.


46 Es muss nur in einem Haus gegessen werden; du wirst kein Fleisch aus dem Haus nehmen; du darfst auch keine Knochen brechen.


47 Die ganze Gemeinde Israels muss es behalten.


48 Wenn ein mit euch wohnender Fremder das Passahfest zu Ehren Jahwes halten möchte, müssen alle Männer seines Hauses beschnitten werden: Er darf es dann halten und wird als Bürger des Landes gezählt. Aber keine unbeschnittene Person darf es essen.


49 Das gleiche Gesetz wird dem Bürger und den Fremden, unter euch wohnend, gelten.


50 Die Israeliten taten alles, wie der HERR Mose und Aaron befohlen hatte.


51 Und am selben Tag führte der HERR die Israeliten in ihren Armeen aus Ägypten.


DREIZEHNTES KAPITEL


1 Der Herr sprach zu Mose und sprach:


2 Heiligt alle Erstgeborenen mir, die erste Geburt von jedem Schoß, unter den Kindern Israel. Ob Mensch oder Tier, es gehört mir.


3 Mose sprach zu dem Volk: Erinnere dich an diesen Tag, an dem du aus Ägypten, aus dem Ort der Sklavenarbeit, herausgekommen bist, denn der Herr hat dich durch die Kraft seiner Hand hieraus geführt; es darf kein Sauerteigbrot gegessen werden.


4 An diesem Tag, im Monat Abib, verließest du Ägypten.


5 Und als der Jahwe dich in das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, der Heviter und der Jebusiter gebracht hat, die von Milch und Honig fließen, die er deinen Ahnen geschworen hat, dass er sie dir geben wird, dann musst du diesen Ritus beachten im selben Monat.


6 Sieben Tage lang wirst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tag muss ein Fest zu Ehren des Herrn sein.


7 Während dieser sieben Tage kann ungesäuertes Brot gegessen werden; kein gesäuertes Brot darf unter dir gesehen werden, kein Sauerteig unter dir in deinem gesamten Gebiet.


8 Und an diesem Tag wirst du deinem Sohn erklären: Dies ist wegen dem, was der HERR für mich getan hat, als ich aus Ägypten kam.


9 Dies wird als Zeichen dienen auf der Hand oder eine Erinnerung an der Stirn, und auf diese Weise das Gesetz des HERRN wird auf den Lippen immer sein, denn mit starker Hand brachte Jahwe dich aus Ägypten.


10 Du musst dieses Gesetz Jahr für Jahr zu seiner festgesetzten Zeit einhalten.


11 Als Jahwe dich in das Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir und deinen Vorfahren geschworen hat, er würde es dir geben und dir schenken,


12 Jahwe musst du geben, was auch immer den ersten Ausgang aus dem Schoß macht, und jedes Erstgeborene von Tieren, die dir gehören: Diese Männchen gehören Jahwe.


13 Aber jedem erstgeborenen Esel, den du mit einem Lamm oder einem Kitz erlösen wirst, Wenn du ihn nicht erlösen willst, musst du den Hals brechen. Die ganze menschliche Erstgeburt jedoch unter deinen Söhnen wirst du einlösen.


14 Und wenn dich dein Sohn in den kommenden Tagen fragt: Was bedeutet das? Du wirst ihm sagen: Durch seine Kraft hat der Herr uns aus Ägypten herausgeführt, aus dem Ort der Sklavenarbeit.


15 Als der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns gehen zu lassen, Jahwe tötete alle Erstgeborenen in Ägypten, von Mensch und Tier gleichermaßen. Aus diesem Grund ich opfere alles, was männlich erster Ausgang aus dem Mutterleib ist, Jahwe und erlöse jeden Erstgeborenen meiner Söhne.


16 Dies wird als Zeichen auf deiner Hand dienen oder als Stirnband auf deiner Stirn, denn der Herr hat uns durch die Kraft seiner Hand aus Ägypten herausgeführt.


17 Als der Pharao die Menschen gehen ließ, ließ Gott sie nicht den Weg zum Territorium der Philister gehen, auch wenn dies der kürzeste Weg wäre. Für den Fall, dachte Gott, die Aussicht auf einen Kampf bringt die Menschen dazu, ihre Meinung zu ändern und umzukehren zurück nach Ägypten.


18 Stattdessen führte Gott das Volk einen Umweg durch die Wüste des Schilfmeers. Die Israeliten verließen Ägypten vollständig bewaffnet.


19 Mose nahm die Gebeine Josefs mit, da Josef das erbeten hatte von Israel im feierlichen Eid mit den Worten: Es ist sicher, dass Gott dich besuchen wird, hatte er gesagt, und wenn dieser Tag kommt, musst du meine Knochen wegzunehmen von hier mit dir.


20 Sie brachen von Sukkot auf und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste.


21 Der Herr ging ihnen voraus, am Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen Licht zu geben, damit sie Tag und Nacht marschieren konnten.


22 Die Wolkensäule hat weder tagsüber noch nachts die Feuersäule ihren Platz vor den Menschen verlassen.


VIERZEHNTES KAPITEL


1 Der Herr sprach zu Mose und sprach:


2 Sage den Israeliten, sie sollen umkehren und vor Pi-Hahiroth zwischen Migdol und dem Meer ein Lager aufschlagen, mit Blick auf Baal-Zephon. Ihr müsst euer Lager gegenüber diesem Platz neben dem Meer aufschlagen.


3 Und dann der Pharao wird denken: Die Israeliten wandern hin und her auf dem Lande, die Wüste hat sie eingeschlossen.


4 Dann werde ich den Pharao störrisch machen, und er macht sich auf die Suche nach euch. Und ich werde gewinnen Ehre für mich auf Kosten des Pharao und seiner ganzen Armee, und dann die Ägypter werden wissen, dass ich der HERR bin. – Und die Israeliten haben das getan.


5 Als dem Pharao, dem König von Ägypten, mitgeteilt wurde, dass das Volk geflohen war, änderten er und seine Beamten ihre Haltung gegenüber dem Volk. Was haben wir getan, sagten sie, dass Israel unseren Dienst verlassen konnte?


6 Da ließ der Pharao seinen Wagen anspannen und brach mit seinen Truppen auf.


7 Sie nahmen sechshundert der besten Wagen und alle anderen Wagen in Ägypten mit Offizieren.


8 Der Herr machte den Pharao zum König von Ägypten, und er jagte den Israeliten nach. Die Israeliten marschierten zuversichtlich davon.


9 Aber die Ägypter, alle Pferde des Pharaos, seine Wagen, seine Reiter und sein Heer, machten Jagd und holten sie ein, wo sie am Ufer des Meeres in der Nähe von Pi-Hahiroth lagen und Baal-Zephon gegenüberstanden,


10 Als der Pharao sich näherte, den Israeliten nachzujagen, und es waren die Ägypter bei der Verfolgung von ihnen, die Israeliten hatten Angst und riefen dem HERRN um Hilfe an.


11 Zu Mose sagte sie: War es Mangel an Gräbern in Ägypten, dass du uns heraus führtest, um zu sterben in der Wüste? Was war der Sinn, uns aus Ägypten herauszubringen?


12 Haben wir dir in Ägypten nicht so viel erzählt? Lass uns in Ruhe, sagten wir, wir würden lieber für die Ägypter arbeiten! Wir arbeiten lieber für die Ägypter, als zu sterben in der Wüste!


13 Mose sagte zu dem Volk: Fürchte dich nicht! Steh fest, und du wirst sehen, was der HERR tun wird, dich heute zu retten: die Ägypter siehst du heute und du wirst sie nie wieder sehen.


14 Der HERR wird für dich kämpfen; du brauchst nur ruhig zu bleiben.


15 Da sprach der HERR zu Mose: Warum rufst du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen weiter marschieren.


16 Dein Teil besteht darin, deinen Stab zu heben und deine Hand über das Meer zu strecken und es zu teilen, damit die Israeliten auf trockenem Boden durch das Meer gehen können,


17 während ich für meinen Teil die Ägypter so hartnäckig machen werde, dass sie ihnen folgen werden, und ich werde auf Kosten des Pharao und seines ganzen Heeres, Wagen und Reiter, Ruhm für mich gewinnen.


18 Und wenn ich gewonnen habe Ruhm für mich auf Kosten des Pharao und seiner Wagen und Reiter, die Ägypter werden wissen, dass ich der HERR bin.


19 Dann wechselte der Engel Gottes, der der Armee Israels vorausging, seine Position und folgte ihnen nach. Die Wolkensäule bewegte sich von vorne und positionierte sich hinter ihnen.


20 Sie kam zwischen der Armee der Ägypter und der Armee Israels. Die Wolke war dunkel, und die Nacht verging, ohne dass sich die eine Nacht der anderen näherte.


21 Dann streckte Mose seine Hand über das Meer aus, und Jahwe trieb das Meer die ganze Nacht mit starkem Ostwind zurück und machte das Meer zu trockenem Land. Die Gewässer waren geteilt,


22 und die Israeliten gingen auf dem Trockenen direkt durch das Meer, mit Wänden aus Wasser rechts und links von ihnen.


23 Die Ägypter folgten, und alle Pferde, Wagen und Reiter des Pharaos gingen nach ihnen ins Meer.


24 In der Morgenwache sah der HERR auf das Heer der Ägypter aus der Feuersäule und der Wolke herab und warf die ägyptische Armee in Verwirrung.


25 Er verstopfte ihre Wagenräder so, dass sie nur mühsam weiterfuhren, worauf die Ägypter sagten: Wir wollen fliehen vor Israel, denn der HERR kämpft auf ihrer Seite gegen die Ägypter!


26 Dann der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand über das Meer und lass das Wasser auf die Ägypter zurückfließen und auf ihre Wagen und ihre Reiter.


27 Mose streckte die Hand über das Meer, und als der Tag anbrach, kehrte das Meer zu seinem Bett zurück. Die fliehenden Ägypter rannten geradewegs hinein, und Jahwe stürzte die Ägypter mitten im Meer.


28 Die zurückkehrenden Wasser spülten direkt über die Wagen und Reiter der gesamten Armee des Pharao, die den Israeliten ins Meer gefolgt waren; keiner von ihnen war noch übrig.


29 Die Israeliten waren jedoch auf trockenem Boden mit Wasserwänden rechts und links von ihnen durch das Meer marschiert.


30 An diesem Tag rettete der HERR Israel aus den Klauen der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot liegen an dem Meeresufer.


31 Als Israel sah die Großtat, die der HERR an den Ägyptern durchgeführt hatte, das Volk verehrte Jahwe und setzen ihren Glauben in Jehova und in Mose, seinen Knecht.


FÜNFZEHNTES KAPITEL


1 Es war dann, dass Mose und die Israeliten das Lied zu Jahwes Ehren sangen: Ich will dem HERRN singen, denn er hat sich in Herrlichkeit gezeigt, Pferd und Reiter hat er ins Meer geworfen.


2 Jah ist meine Kraft und mein Lied. Ihm verdanke ich meine Erlösung. Er ist mein Gott und ich werde ihn preisen, den Gott meines Vaters, und ich werde ihm lobsingen.


3 Der HERR ist ein Krieger; Jahwe ist sein Name.


4 Die Wagen und die Armee des Pharao, die er in das Meer geschleudert hat, sind mit der Ernte seiner Offiziere im Schilfmeer ertrunken.


5 Der Ozean hat sich über ihnen geschlossen; sie sind wie ein Stein nach unten gesunken.


6 Deine rechte Hand, Jahwe, gewinnt die Herrlichkeit durch ihre Kraft, deine rechte Hand, Jahwe, zerschmettert deine Feinde.


7 Und durch deine große Majestät hast du deine Angreifer gestürzt; du entfesseltest deine Wut, sie verzehrte sie wie Spreu.


8 Eine Explosion kam von deinen Nasenlöchern und den hohen Wassern; die Wellen standen fest wie ein Deich; das Meeresbett wurde fester Boden.


9 Der Feind sagte: Ich werde nachjagen und einholen, ich werde die Beute austeilen und mich an sie hängen. Ich werde mein Schwert ziehen, meine Hand wird sie zerstören.


10 Du bliesest mit deinem Atem, das Meer war über ihnen; sie sanken wie Blei in den schrecklichen Gewässern.


11 Jahwe, wer ist wie du, majestätisch in der Heiligkeit, wer wie du unter den Heiligen, furchterregend mit Taten, Wundermeister?


12 Du hast deine rechte Hand ausgestreckt, die Erde hat die Feinde verschluckt!


13 In deiner treuen Liebe hast du die Menschen, die du erlöst hast, herausgeführt, in deiner Kraft hast du sie in deine heilige Wohnung geführt.


14 Als sie das hören, zittern die Völker. Greift die Menschen im Philister-Land an!


15 Die Häuptlinge von Edom sind bestürzt, die Fürsten von Moab, Panik hat sie ergriffen, alle Einwohner von Kanaan sind dahingeschmolzen.


16 Auf sie fallen Schrecken und Furcht; durch die Kraft deines Arms sind sie immer noch erstarrt, während dein Volk vorübergeht, Jahwe, während das Volk, das du gekauft hast, vorbeigeht.


17 Du wirst sie hineinbringen und auf dem Berg einpflanzen, der dein Erbe ist, den Ort, den du, Jahwe, zu deiner Wohnung gemacht hast, dem Heiligtum, Jahwe, das durch deine eigenen Hände vorbereitet ward.


18 Der HERR wird für immer König sein.


19 Denn als Pharao und seine Kavallerie, mit seinen Wagen und Reitern ins Meer gegangen war, der HERR brachte das Wasser des Meeres zurück über sie, obwohl die Israeliten auf trockenen Boden gingen direkt durch das Meer.


20 Die Prophetin Miriam, Aarons Schwester, nahm ein Tamburin, und alle Frauen folgten ihr mit Tamburinen und tanzten,


21 während Miriam von ihnen den Refrain aufnahm: Singt dem HERRN, denn er hat sich in Herrlichkeit gehüllt, Pferd und Reiter hat er ins Meer geworfen.


22 Mose führte Israel vom Schilfmeer weg und sie drangen in die Wüste von Schur ein. Dann reisten sie drei Tage durch die Wüste, ohne Wasser zu finden.


23 Als sie Mara erreichten, konnten sie das Mara-Wasser nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb wurde der Ort Mara genannt.


24 Die Leute beklagten sich bei Mose und sprachen: Was sollen wir trinken?


25 Mose bat den HERRN um Hilfe, und der HERR zeigte ihm ein Stück Holz. Als Mose es ins Wasser warf, wurde das Wasser süß. Dort legte er ihnen ein Gesetz und ein Gebot vor und stellte sie auf die Probe. Dann sagte er:


26 Wenn ihr sorgfältig auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hören werdet und tun, was er für richtig hält, wenn ihr seine Gebote beachtet und alle seine Gesetze einhaltet, werde ich euch niemals eine der Krankheiten zufügen, die ich den Ägyptern angetan habe, denn ich bin der HERR, dein Heiland.


27 Und sie kamen nach Elim, wo es zwölf Quellen und siebzig Palmen gab. und dort schlugen sie ihr Lager am Wasser auf.


SECHZEHNTES KAPITEL


1 Von Elim aus ging die gesamte Gemeinschaft der Israeliten in die Wüste von Sin, die zwischen Elim und dem Sinai lag, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats, nachdem sie Ägypten verlassen hatten.


2 Und die ganze Gemeinschaft der Israeliten begann sich in der Wüste über Mose und Aaron zu beklagen


3 und sprachen zu ihnen: Warum starben wir nicht durch Jahwes Hand in Ägypten, wo wir uns an die Fleischtöpfe setzten und nach Herzenslust essen konnten? So habt ihr uns in diese Wüste geführt, um die gesamte Versammlung zu Tode zu hungern!


4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich werde für euch Brot vom Himmel herabregnen. Jeden Tag müssen die Leute ausgehen und ihre Tagesration sammeln; ich schlage vor, sie auf diese Weise zu prüfen, um zu sehen, ob sie meinem Gesetz folgen oder nicht.


5 Am sechsten Tag aber, wenn sie sich darauf vorbereiten, was sie eingebracht, so ist dies doppelt so viel, wie sie sammeln an gewöhnlichen Tagen.


6 Mose und Aaron sprachen dann zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Heute Abend werdet ihr wissen, dass der HERR es war, der euch aus Ägypten geführt hat.


7 Und morgen früh werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn sehen, denn der Herr hat eure Klagen über ihn gehört. Wer sind wir, dass eure Beschwerde gegen uns sein sollte?


8 Da sprach Mose: Heute Abend wird euch der HERR Fleisch geben und morgen früh Brot nach Herzenslust, denn der HERR hat eure Klagen über ihn gehört. Wofür zählen wir? Eure Klagen sind nicht gegen uns, sondern gegen den Herrn.


9 Da sprach Mose zu Aaron: Sage der ganzen Gemeinde der Israeliten: Nähert euch dem Herrn, denn er hat eure Klagen gehört.


10 Als Aaron zur ganzen Gemeinschaft der Israeliten gesprochen, wandten sie sich gegen die Wüste, und die Herrlichkeit des HERRN erschien in der Wolke.


11 Da sprach der HERR zu Mose und sprach:


12 Ich habe die Klagen der Israeliten gehört. Sprich zu ihnen wie folgt: In der Dämmerung werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr nach Herzenslust Brot haben, und dann werdet ihr wissen, dass ich der HERR, euer Gott, bin.


13 An diesem Abend flogen Wachteln herein und bedeckten das Lager, und am nächsten Morgen gab es rings um das Lager eine Schicht Tau.


14 Als sich die Tau-Schicht hob, lag auf der Oberfläche der Wüste etwas Feines und Körniges, so fein wie Raureif auf dem Boden.


15 Sobald die Israeliten dies sahen, sagten sie zueinander: Was ist das (Man hu)? Ich wusste nicht, was es war. Das, sagte Mose zu ihnen, ist das Essen, das der Herr euch zu essen gegeben hat.


16 Dies ist der Befehl des Herrn: Jeder von euch muss soviel sammeln, wie er essen muss, einen Homer pro Kopf für jede Person in seinem Zelt.


17 Das haben die Israeliten getan. Sie sammelten es, einige mehr, einige weniger.


18 Als sie gemessen, was als Homer gesammelt wurde, hatte niemand, der mehr gesammelt hatte, zu viel, niemand, der weniger gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er essen musste.


19 Mose sagte dann: Niemand darf etwas davon für morgen behalten.


20 Aber einige von ihnen nahmen Mose nicht zur Kenntnis und behielten einen Teil davon für den nächsten Tag, und es züchtete Maden und roch schlecht; und Mose war sauer auf sie.


21 Morgen für Morgen sammelten sie es, jeder Mann so viel, wie er zu essen brauchte, und sobald die Sonne heiß wurde, schmolz es.


22 Nun sammelten sie am sechsten Tag die doppelte Menge an Nahrung: zwei Homer pro Person, und alle Führer der Gemeinde kamen und sagten dies Mose.


23 Mose antwortete: Dies ist, was der Herr gesagt hat: Morgen ist ein Tag der völligen Ruhe, ein Sabbat , der dem Herrn heilig ist. Backt, was ihr backen wollt, kocht, was ihr kochen wollt; für morgen.


24 Und so, wie Mose befohlen hatte, legten sie es für den folgenden Tag beiseite, und sein Geruch war nicht übel und es waren keine Maden darin.


25 Esst es heute, sagte Mose, denn heute ist ein Sabbat für Jahwe; ihr werdet heute auf den Feldern nichts finden.


26 Sechs Tage lang werdet ihr sammeln, aber am siebten Tag, dem Sabbat, wird es nichts geben.


27 Am siebten Tag gingen einige Leute aus, um es einzuholen, fanden aber nichts.


28 Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange willst du dich weigern, meine Gebote und Gesetze zu befolgen?


29 Siehe, der HERR hat dir den Sabbat gegeben; deshalb gibt er dir am sechsten Tag für zwei Tage zu essen; jeder von euch muss an seinem Platz bleiben; am siebten Tag darf niemand sein Zuhause verlassen.


30 Am siebten Tag ruhte das Volk.


31 Das Haus Israel nannte es MANNA. Es war wie Koriandersamen; es war weiß und schmeckte wie Waffeln aus Honig.


32 Mose sagte dann: Dies ist der Befehl des Herrn: Fülle einen Homer damit und bewahre ihn für deine Nachkommen auf, damit sie das Brot sehen können, mit dem ich dich in der Wüste gefüttert habe, als ich dich aus Ägypten herausgeführt habe.


33 Mose sprach zu Aaron: Nimm einen Krug und stecke eine volle Portion von Manna hinein und bewahre es in der Gegenwart des Herrn auf, damit es für deine Nachkommen aufbewahrt wird.


34 Dementsprechend lagerte Aaron es vor dem Zeugnis, um es zu erhalten, wie der HERR es Mose befohlen hatte.


35 Die Israeliten aßen Manna vierzig Jahre lang, bis zu der Zeit, da sie bewohntes Land erreicht: sie aßen Manna bis zum Zeitpunkt, da sie die Grenzen von Kanaan erreicht.


36 Ein Homer ist ein Zehntel eines Efa.


SIEBZEHNTES KAPITEL


1 Die gesamte Gemeinschaft der Israeliten verließ die Wüste von Sin und reiste nach Stationen, wie der Herr es befohlen hatte. Sie haben ein Lager in Rephidim aufgeschlagen, wo den Leuten kein Wasser zum Trinken bereit stand.


2 Das Volk stellte Mose dafür zur Rede und sagte: Gib uns Wasser zu trinken. Mose antwortete: Warum fragst du mich? Warum stellst du Jahwe auf die Probe?


3 Aber vom Durst geplagt, beklagten sich die Leute bei Mose: Warum hast du uns aus Ägypten herausgeholt, sagten sie, nur um uns, unsere Kinder und unser Vieh verdursten zu lassen?


4 Mose bat den HERRN um Hilfe. Wie soll ich mit diesen Leuten umgehen? sagte er. Jeden Moment werden sie mich steinigen!


5 Da sprach der HERR zu Mose: Geh dem Volk voraus und nimm einige Älteste Israels mit; in deine Hand nimm den Stab, mit dem du den Fluss geschlagen hast, und geh.


6 Ich werde dort auf dem Felsen am Horeb auf dich warten. Schlage den Felsen, und Wasser wird herauskommen, damit die Leute trinken können. – Dies tat Mose, und die Ältesten Israels sahen zu.


7 Er gab dem Ort die Namen Massa und Meriba, weil die Israeliten zerstritten waren und weil sie den HERRN auf die Probe stellten, indem sie sagten: Ist der HERR bei uns oder nicht?


8 Die Amalekiter kamen und griffen Israel in Rephidim an.


9 Mose sagte zu Josua: Wähle ein paar Männer aus und geh morgen los und beschäftige Amalek. Ich werde meinerseits auf dem Hügel mit dem Stab Gottes in der Hand stehen.


10 Josua tat, wie Mose es ihm gesagt hatte, und ging hinaus, um Amalek anzugreifen, während Mose, Aaron und Hur auf den Hügel gingen.


11 Solange Mose seine Arme hochhielt, hatte Israel den Vorteil; als er seine Arme fallen ließ, ging der Vorteil an Amalek.


12 Aber Moses Arme wurden schwer, und sie nahmen einen Stein und legten ihn unter, und darauf saß er, wobei Aaron und Hur seine Arme auf jeder Seite stützten. So blieben seine Arme bis zum Sonnenuntergang unverändert.


13 Und Josua besiegte Amalek und übergab sein Volk dem Schwert.


14 Da sprach der HERR zu Mose: Schreibe dies in ein Buch, um daran zu denken, und sage es Josua noch einmal, denn ich werde alle Erinnerungen an Amalek unter dem Himmel auslöschen.


15 Dann baute Mose einen Altar und nannte ihn Jahwe-Nissi,


16 das bedeutet: Fasse Jahwes Banner! Jahwe wird in seinem Krieg mit Amalek Generation um Generation siegen.


ACHTZEHNTES KAPITEL


1 Jethro, der Priester von Midian, Moses Schwiegervater, hatte alles darüber gehört, was Gott für Mose und für sein Volk Israel getan hatte: wie der HERR Israel aus Ägypten geführt hatte.


2 Jethro, Moses Schwiegervater, nahm dann Zippora zurück, Moses Frau, die Moses nach Hause geschickt hatte,


3 mit ihren beiden Söhnen; einer von ihnen wurde Gerschom genannt, weil Mose gesagt hatte: Ich bin ein Ausländer in einem fremden Land.


4 Und der andere ward genannt Eliezer, weil der Gott meines Vaters meine Hilfe ist und mich von Pharaos Schwert befreit hat.


5 Dann kam Jethro, der Schwiegervater Moses, mit den Söhnen und der Frau von Mose, zu Mose in der Wüste, wo er lag, an dem Berg Gottes.


6 Hier ist dein Schwiegervater Jethro, sagte er zu Mose, mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen.


7 Da ging Mose hinaus, um seinen Schwiegervater zu begrüßen, verneigte sich vor ihm und küsste ihn; und als jeder gefragt hatte, wie es dem anderen ginge, gingen sie ins Zelt.


8 Mose erzählte dann seinem Schwiegervater alles darüber, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen angetan hatte, und über all die Nöte, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der HERR sie gerettet hatte.


9 Und Jethro freute sich über die ganze Güte Jahwes gegenüber Israel, sie aus den Fängen der Ägypter gerettet zu haben.


10 Gesegnet sei der HERR, rief Jethro aus, weil er dich vor den Fängen der Ägypter und den Fängen des Pharao gerettet hat, weil er das Volk vor dem Zugriff der Ägypter gerettet hat!


11 Nun weiß ich, dass der HERR größer ist als alle anderen Götter und Göttinnen.


12 Jethro, Moses Schwiegervater, bot dann ein Brandopfer und andere Opfer Gott an; und Aaron und alle Ältesten Israels kamen und aßen mit Moses Schwiegervater in der Gegenwart Gottes.


13 Am folgenden Tag nahm Mose seinen Sitz ein, um dem Volk Gerechtigkeit zu bringen, und das Volk stand von morgens bis abends um ihn herum.


14 Da Jethro alles gesehen hatte, was Mose für das Volk tat, sagte er zu ihm: Warum tust du das für das Volk? Warum sitzt du hier allein mit dem Volk, das von morgens bis abends um dich herum steht?


15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Weil die Leute zu mir kommen, um Gott zu befragen.


16 Wenn sie ein Problem haben, kommen sie zu mir, und ich gebe eine Entscheidung zwischen der einen und der anderen Partei und mache ihnen Gottes Satzungen und Gesetze bekannt.


17 Moses Schwiegervater sagte dann zu ihm: Was du tust, ist nicht richtig.


18 Du wirst dich nur ermüden, und auch die Leute mit dir, denn die Arbeit ist zu schwer für dich. Du kannst es nicht alles selbst machen.


19 Nun höre auf den Rat, den ich dir geben werde, und Gott sei mit dir! Deine Aufgabe ist es, die Menschen vor Gott zu vertreten, ihre Fälle Gott vorzulegen


20 und ihnen die Satzungen und Gesetze beizubringen und ihnen zu zeigen, wie sie folgen sollen und wie sie sich verhalten sollen.


21 Gleichzeitig wählen die Menschen unter den Menschen fähige und gottesfürchtige Männer, Menschen, die vertrauenswürdig und unbestechlich sind, und stellen sie ihnen als Häupter von Tausenden, Hunderten, Fünfzig und Zehn zur Verfügung


22 und machen sie zu den ständigen Richtern des Volkes. Sie werden alle wichtigen Angelegenheiten an dich weiterleiten, aber alle kleineren Angelegenheiten werden sie selbst entscheiden, so dass du die Sache leichter machst, indem du die Last mit ihnen teilst.


23 Wenn du das tust, und möge Gott es dir gebieten , wirst du die Anstrengung ertragen können, und alle diese Leute werden zufrieden nach Hause gehen.


24 Mose folgte dem Rat seines Schwiegervaters und tat genau das, was er gesagt hatte.


25 Mose wählte fähige Männer aus ganz Israel aus und stellte sie dem Volk als Oberhäupter von Tausenden, Hunderten, Fünfzig und Zehn zur Verfügung.


26 Diese fungierten als ständige Richter des Volkes. Sie verwiesen schwere Fälle an Mose, entschieden jedoch in kleineren Angelegenheiten.


27 Mose brachte dann seinen Schwiegervater auf den Weg und er reiste in sein eigenes Land zurück.


NEUNZEHNTES KAPITEL


1 Drei Monate nach dem Tag des Auszugs aus Ägypten Israel erreichte die Wüste Sinai.


2 Von Rephidim aus erreichten sie die Wüste Sinai und schlugen ein Lager in der Wüste auf; dort, mit Blick auf den Berg, schlug Israel ein Lager auf.


3 Da ging Mose zu Gott hinauf, und der HERR rief vom Berg zu ihm und sagte: Sage dies dem Haus Jakob! Sag den Israeliten:


4 Ihr habt selbst gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe und wie ich euch auf Adelers Fittichen weggetragen und zu mir gebracht habe.


5 Wenn du also wirklich bereit bist, mir zu gehorchen und meinen Bund zu halten, wirst du von allen Völkern mein persönlicher Besitz sein, denn die ganze Welt gehört mir.


6 Für mich sollst du ein Königreich von Priestern sein, ein heiliges Volk. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.


7 Da ging Mose hin und rief die Ältesten des Volkes zusammen und machte sie mit allem bekannt, was der HERR ihm geboten hatte.


8 Und das Volk antwortete, alle einig: Was auch immer der Herr gesagt hat, wir werden es tun. – Mose berichtete dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.


9 Der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich werde in einer dichten Wolke zu dir kommen, so dass die Leute werden hören, wenn ich zu dir spreche, und glauben dir. – Mose erzählte dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.


10 Der HERR sprach zu Mose: Gehe zu den Menschen und sage ihnen, dass sie sich heute und morgen heiligen sollen. Sie müssen ihre Kleider waschen


11 und bereit sein für übermorgen; denn den Tag nach morgen, vor den Augen aller Menschen, der HERR wird auf den Berg Sinai herabsteigen.


12 Du wirs markieren die Grenzen des Berges und sagen: Achtet darauf, nicht auf den Berg zu gehen oder den Rand zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft werden.


13 Niemand darf eine Hand auf ihn legen; er muss sonst gesteinigt oder mit einem Pfeil erschossen werden; ob Mensch oder Tier, er soll nicht leben. Wenn das Widderhorn eine lange Explosion von sich gibt, musst du den Berg hinaufgehen.


14 Da stieg Mose vom Berg zum Volk herab; er ließ die Leute sich selbst heiligen und sie wuschen ihre Kleider.


15 Dann sagte er zu den Leuten: Seid für den nächsten Tag bereit; fasst keine Frau an.


16 Bei Tagesanbruch zwei Tage später gab es Donner und Blitze, dichte Wolken auf dem Berg und eine sehr laute Posaune; und im Lager zitterten alle Leute.


17 Dann führte Mose das Volk aus dem Lager, um Gott zu treffen; und sie stellten sich am Fuße des Berges auf.


18 Der Berg Sinai war völlig in Rauch gehüllt, weil der HERR in Form von Feuer darauf herabgestiegen war. Der Rauch stieg wie Rauch aus einem Ofen auf und der ganze Berg bebte heftig.


19 Immer lauter wurden die Trompeten. Mose sprach, und Gott antwortete ihm im Donner.


20 Der Herr stieg auf den Berg Sinai auf dem Gipfel des Berges hinab, und der HERR rief Mose auf den Gipfel des Berges. Und Moses ging hinauf.


21 Da sprach der Herr zu Mose: Geh nach unten und warne das Volk, nicht durchzubrechen und Jahwe zu suchen, oder viele von ihnen werden zu Grunde gehen.


22 Sogar die Priester, die Zugang zu Jahwe haben, müssen sich selbst heiligen, oder der HERR wird gegen sie ausbrechen.


23 Mose sagte zu Jahwe: Das Volk kann nicht den Berg Sinai hinaufkommen, da du selbst uns gewarnt hast, die Grenzen des Berges zu markieren und ihn für heilig zu erklären.


24 Der HERR sprach: Weg mit dir! Geh! Dann komm zurück und bring Aaron mit. Aber lass nicht zu, dass die Priester und das Volk durchbrechen, um zu Jahwe zu kommen, sonst könnte er gegen sie ausbrechen.


25 Da ging Mose zum Volk hinab und redete mit ihnen.


ZWANZIGSTES KAPITEL


1 Dann sprach Gott all diese Worte. Er sagte:


2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, wo du als Sklave lebtest.


3 Du wirst keine anderen Götter und Göttinnen haben, die mir Konkurrenz machen könnten.


4 Du wirst nicht ein geschnitztes Bild oder ein Abbild von irgendetwas im Himmel oder auf der Erde oder in den Gewässern unter der Erde machen.


5 Du wirst dich nicht vor ihnen verneigen oder ihnen dienen. Denn ich, Jahwe, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott! und ich bestraft die Schuld eines Vaters an den Kindern, den Enkelkindern und den Urenkeln unter denen, die mich hassen.


6 Aber ich handle mit treuer Liebe an Tausenden von denen, die mich lieben und meine Gebote halten.


7 Du wirst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht missbrauchen, denn der HERR wird niemanden, der seinen Namen missbraucht, nicht ungestraft lassen.


8 Erinnere dich an den Sabbat und halte ihn heilig.


9 Sechs Tage wirst du arbeiten und alle deine Arbeit tun,


10 aber der siebte Tag ist ein Sabbat für Jahwe, deinen Gott. Du wirst an diesem Tag keine Arbeit tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch deine Knechte, Männer oder Frauen, noch deine Tiere oder der mit dir zusammen lebende Ausländer.


11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer und alles, was diese enthalten, gemacht, aber am siebenten Tage ruhte er; deshalb hat der HERR den Sabbat gesegnet und geheiligt.


12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das Jahwe, dein Gott, dir gibt.


13 Du wirst nicht morden.


14 Du wirst nicht Ehebruch begehen.


15 Du wirst nicht stehlen.


16 Du wirst keine falschen Beweise gegen deinen Nächsten vorlegen.


17 Du wirst dein Herz nicht auf das Haus deines Nächsten richten. Du wirst dein Herz nicht auf die Gattin deines Nächsten oder auf Diener, Mann oder Frau, Ochsen oder Esel oder irgendeinen Besitz deines Nächsten richten.


18 Als sie das Donnern des Donners, das Aufblitzen des Blitzes, den Klang der Posaune und den Rauch des Berges sahen, hatten die Leute alle Angst und hielten Abstand.


19 Sprich du zu uns, sagten sie zu Mose, und wir werden gehorchen; aber lass Gott nicht zu uns sprechen, sonst werden wir sterben.


20 Mose sprach zu dem Volk: Fürchtet euch nicht; Gott ist gekommen, um euch zu prüfen, damit euch eure Ehrfurcht vor ihm, die immer in eurem Geist ist, von der Sünde abhält.


21 Das Volk hielt Abstand, während sich Mose der dunklen Wolke näherte, in der Gott war.


22 Der HERR sprach zu Mose: Sage den Israeliten: Ihr habt selbst gesehen, wie ich vom Himmel zu euch geredet habe.


23 Ihr werdet euch keine Silbergötter machen, noch werdet ihr Goldgötter machen.


24 Ihr werdet mir bauen einen Altar von Erde, auf dem opfert eure Brandopfer und Gemeinschaftsschlachtopfer, eure Schafe und Rinder. Überall dort, wo ich wählen werde, dass mein Namen in Erinnerung gerufen wird, werde ich zu euch kommen und euch segnen.


25 Wenn ihr mir einen Altar aus Stein macht, so baut ihn nicht aus behauenen Steinen; denn wenn ihr einen Meißel darauf verwendet, werdet ihr ihn entweihen.


26 Ihr dürft nicht schrittweise zu meinem Altar hinaufgehen, damit ihr nicht eure Scham entblößt.






EXODUS – DAS BUNDESBUCH


XXI


1 Dies sind die Gesetze, die du ihnen geben musst:


2 Wenn ihr einen hebräischen Sklaven kauft, wird sein Dienst sechs Jahre dauern. Im siebten Jahr wird er als ein freier Mann ohne Entschädigung euch verlassen.


3 Wenn er allein gekommen ist, wird er allein abreisen; wenn er verheiratet ist, wird seine Frau mit ihm ziehen.


4 Wenn sein Herr ihm eine Frau gibt und sie Söhne oder Töchter gebiert, werden die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn gehören, und er wird alleine gehen.


5 Wenn aber der Sklave sagt: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder; ich möchte nicht befreit werden,


6 dann wird sein Herr ihn vor Gott bringen, und dann führt er ihn zur Tür oder zum Türpfosten. Er wird sein Ohr mit einer Ahle durchbohren und der Sklave wird dauerhaft seiner sein.


7 Wenn ein Mann seine Tochter als Sklavin verkauft, wird sie nicht wie ein männlicher Sklave gehen.


8 Wenn sie ihrem Herrn, der sie für sich bestimmt hat, nicht gefällt, muss er sie zurückkaufen. Er hat kein Recht, sie an Ausländer zu verkaufen, denn dies wäre ein Vertrauensbruch an ihr.


9 Wenn er sie für seinen Sohn beabsichtigt, muss er sie nach der Gewohnheit behandeln, wie Töchter behandelt werden.


10 Wenn er eine andere Frau nimmt, darf er das Essen, die Kleidung oder das eheliche Recht der ersten Frau nicht einschränken.


11 Wenn er sie um diese drei Dinge beraubt, wird sie ihn als eine freie Frau verlassen, ohne Entschädigung zu zahlen.


12 Jeder, der durch Gewalt den Tod verursacht, muss getötet werden.


13 Wenn er es jedoch nicht geplant hat, sondern es von Gott durch seine Hand kommt, kann er an einem Ort sich eine Zuflucht suchen, den ich für euch benennen werde.


14 Sollte es aber jemand wagen, einen anderen mit bewusster Planung zu töten, wirst du ihn sogar von meinem Altar wegnehmen, um ihn zu töten.


15 Jeder, der Vater oder Mutter schlägt, wird getötet.


16 Wer eine Person entführt, unabhängig davon, ob diese Person verkauft wurde oder noch immer inhaftiert ist, wird zu Tode gebracht.


17 Wer Vater oder Mutter verflucht, wird getötet.


18 Wenn sich die Leute streiten und einer dem anderen einen Schlag mit Stein oder Faust gibt, so dass der Geschädigte, obwohl nicht tot, im Bett liegen muss,


19 aber er erholt sich später und kann sogar mit einem Stock umhergehen, dann derjenige, der den Schlag geschlagen hat, hat keine Haftung, es sei denn, die verletzte Person wird für die erzwungene Untätigkeit entschädigt und die verletzte Person wird bis zum Abschluss der Heilung betreut.


20 Wenn jemand seinen Sklaven schlägt, männlich oder weiblich, und der Sklave stirbt von seinen Händen, muss er die Strafe bezahlen.


21 Sollte der Sklave jedoch ein oder zwei Tage überleben, wird er keine Strafe zahlen müssen, weil der Sklave sein Kaufrecht war.


22 Wenn Menschen bei einer Schlägerei einer schwangeren Frau weh tun und sie eine Fehlgeburt erleidet, jedoch keine weiteren Schäden angerichtet werden, wird die verantwortliche Person eine Entschädigung zahlen, die vom Meister der Frau festgelegt wird, und zwar so viel, wie es die Richter entscheiden.


23 Wenn jedoch weiterer Schaden angerichtet wird, wirst du das Leben für das Leben geben,


24 Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,


25 Verbrennen für Verbrennen, Wunden für Wunden, Schlag für Schlag.


26 Wenn jemand seinem Sklaven, seinem Mann oder seiner Frau, ins Auge stößt und dessen Verwendung zerstört, wird er dem Sklaven die Freiheit geben, das Auge muss er entschädigen.


27 Wenn er seinem Sklaven den Zahn ausschlägt, gibt er dem Sklaven die Freiheit, den Zahn muss er entschädigen.


28 Wenn ein Ochse einen Mann oder eine Frau zu Tode treibt, wird der Ochse gesteinigt, und sein Fleisch wird nicht gegessen, aber der Besitzer des Ochsen haftet nicht.


29 Wenn aber der Ochse früher wild war und sein Besitzer gewarnt wurde, ihn aber nicht unter Kontrolle hielt, sollte dieser Ochse einen Mann oder eine Frau töten, wird er gesteinigt und sein Besitzer getötet.


30 Wenn dem Eigentümer ein Lösegeld auferlegt wird, zahlt er das Auferlegte, um sein Leben zu retten.


31 Wenn der Ochse einen Jungen oder ein Mädchen stößt, wird er nach dieser Regel behandelt.


32 Wenn der Ochse einen Sklaven, ein Mann oder eine Frau, stößt, wird sein Besitzer den Preis von dreißig Schekel an ihren Herrn zahlen, und der Ochse wird gesteinigt.


33 Wenn jemand eine Grube unbedeckt lässt oder eine Grube gräbt und sie nicht bedeckt, und ein Ochse oder ein Esel fällt hinein,


34 dann wird der Besitzer der Grube den Verlust wettmachen, indem er seinen Besitzer entschädigt, und das tote Tier wird sein eigenes sein.


35 Wenn ein Ochse den Tod eines anderen Ochsen verursacht, werden die Eigentümer das Geld dafür verkaufen und teilen; sie werden auch das tote Tier teilen.


36 Wenn es jedoch allgemein bekannt ist, dass der Ochse früher wild war und sein Besitzer ihn nicht unter Kontrolle gehalten hat, wird der Besitzer Ochsen für Ochsen zurückzahlen und das tote Tier behalten.


37 Wenn jemand einen Ochsen oder ein Schaf stiehlt und ihn schlachtet oder verkauft, wird er fünf Tiere aus der Herde für den Ochsen und vier Tiere aus der Herde für die Schafe zurückzahlen.


XXII


1 Wenn ein Dieb beim Einbruch erwischt wird und einen tödlichen Schlag erleidet, darf sein Blut nicht gerächt werden.


2 Wenn es aber nach Sonnenaufgang geschieht, kann sein Blut gerächt werden. Er wird volle Rückerstattung leisten; wenn er nicht über die Mittel verfügt, wird er verkauft, um das zu bezahlen, was er gestohlen hat.


3 Wird das gestohlene Tier in seinem Besitz lebend gefunden, sei es Ochse, Esel oder Tier aus der Herde, so zahlt er das Doppelte zurück.


4 Wenn jemand seine Tiere auf einem Feld oder Weinberg zum Weiden bringt und sie auf dem Feld eines anderen weiden lässt, wird er den Teil des Feldes, der aufgrund seines Weidens seinen Ertrag verlor, zurückzahlen. Wenn er aber das ganze Feld abweiden lässt, wird er im Verhältnis zur besten Ernte des Feldes oder Weinbergs eine Rückerstattung vornehmen.


5 Wenn ein Feuer ausbricht und Dornenbüsche und brennende Stapel, stehender Mais oder das Feld als Ergebnis verbrennen, wird die Person, die das Feuer ausgelöst hat, die vollständige Rückerstattung vornehmen.


6 Wenn jemand jemandem Geld oder Güter anvertraut und diese aus dem Haus dieses Menschen gestohlen werden, wird der Dieb, wenn er entdeckt werden kann, das Doppelte zurückzahlen.


7 Wenn der Dieb nicht entdeckt wird, wird der Hausbesitzer in die Gegenwart Gottes kommen, um zu erklären, dass er das Eigentum der anderen Person nicht in die Hände genommen hat.


8 In jedem Fall eines Gesetzesbruchs, an dem ein Ochse, Esel, Tier aus der Herde, Kleidungsstücke oder verlorenes Eigentum jeglicher Art beteiligt ist, um dessen Besitz es sich handelt, werden beide Parteien vor Gott Klage erheben. Die Partei, die Gott für schuldig erklärt, zahlt doppelt.


9 Wenn jemand jemandem einen Esel, einen Ochsen, ein Tier aus der Herde oder ein anderes Tier einer anderen Tierhaltung anvertraut, und es stirbt oder bricht sich ein Glied oder wird davon getragen, ohne dass jemand etwas sieht,


10 ein Eid des Herrn wird zwischen den beiden Parteien entscheiden, ob der Halter das Eigentum des anderen Besitzers aufgegeben hat oder nicht. Der Besitzer nimmt das, was bleibt, der Halter muss den Verlust nicht wettmachen.


11 Nur wenn das Tier von ihm gestohlen wurde, wird es für den Besitzer eine Rückerstattung geben.


12 Wurde es von einem wilden Tier geraubt, muss er die geraubten Überreste des Tieres als Beweismittel vorlegen und muss dann keine Rückerstattung vornehmen.


13 Wenn jemand ein Tier von jemand anderem borgt und es in Abwesenheit des Besitzers sich ein Glied bricht oder stirbt, wird er die volle Rückerstattung leisten.


14 Wenn aber der Besitzer des Tieres anwesend war, muss er den Verlust nicht wettmachen. Wenn der Eigentümer es vermietet hat, erhält er die Mietkosten.


15 Wenn ein Mann eine Jungfrau verführt, die nicht verlobt ist, wird er ihren Brautpreis bezahlen und sie zu seiner Frau machen.


16 Wenn ihr Vater es absolut ablehnt, sie ihm zu geben, zahlt er eine Summe, die dem Brautpreis einer Jungfrau entspricht.


17 Du wirst nicht zulassen, dass eine Zauberin lebt.


18 Wer mit einem Tier Geschlechtsverkehr hat, wird zu Tode gebracht.


19 Jeder, der anderen Göttern opfert, wird unter dem Fluch der Zerstörung stehen.


20 Du wirst keine Fremden belästigen oder unterdrücken, denn du selbst warst früher ein Ausländer in Ägypten.


21 Du wirst Witwen oder Waisen nicht schlecht behandeln;


22 wenn du sie auf irgendeine Weise misshandelst und sie mich um Hilfe bitten, werde ich sicherlich ihren Anruf hören.


23 Mein Zorn wird sich erwecken, und ich werde dich zum Schwert verurteilen; dann werden deine eigenen Frauen Witwen und deine eigenen Kinder Waisen sein.


24 Wenn du einem meiner Leute Geld gibst, einem Armen unter dir, wirst du den Wucherer nicht mit ihm spielen: du wirst keinen Zins von ihm verlangen.


25 Wenn du jemandes Mantel als Pfand nimmst, wirst du ihn ihm bei Sonnenuntergang zurückgeben.


26 Es ist alles, was er zum Bedecken hat; es ist der Mantel, in den er seinen Körper einwickelt; in was schläft er sonst noch? Wenn er mich anruft, werde ich zuhören. Zumindest bei mir wird er Mitleid finden!


27 Du wirst Gott weder schmähen noch den Anführer deines Volkes verfluchen.


28 Sei nicht langsam, indem du Opfer aus deinem Überfluss und deinem Überschuss gibst. Du wirst mir den Erstgeborenen deiner Kinder geben.


29 Du wirst dasselbe mit deinen Herden und deinem Vieh tun. In den ersten sieben Tagen bleibt der Erstgeborene bei seiner Mutter; am achten Tag wirst du ihn mir geben.


30 Ihr müsst mir geweihte Menschen sein. Du wirst kein Fleisch von etwas auf dem Land essen, das von wilden Tieren gerissen wurde. Du wirst es den Hunden vorwerfen.


XXIII


1 Ihr werdet keine falschen Gerüchte verbreiten. Ihr werdet den Gottlosen nicht unterstützen, indem ihr unwahre Beweise vorlegtn.


2 Ihr werdet weder von der Mehrheit in die Irre geführt, noch, wenn ihr in einer Klage Beweise vorbringt, auf die Seite der Mehrheit treten, um den Kurs der Gerechtigkeit zu verfälschen.


3 Auch werdet ihr dem Armen in einer Klage nicht parteiisch sein.


4 Wenn du auf den Feind oder den Esel deines Feindes triffst, der sich verirrt, wirst du ihn zu ihm zurückbringen.


5 Wenn du den Esel eines Menschen siehst, der dich hasst, der unter seine Last zu fallen droht, lehne dich nicht zurück; du musst gehen und ihm helfen.


6 Du wirst die Armen in ihren Rechten nicht betrügen.


7 Betrug vermeide. Verursache nicht den Tod von Unschuldigen oder Aufrichtigen und befreie nicht die Schuldigen.


8 Du wirst keine Bestechungsgelder annehmen, denn eine Bestechung macht den Blinden blind und ist der Untergang der Sache des Aufrichtigen.


9 Du wirst den Fremden nicht unterdrücken; du weißt, wie sich ein Ausländer fühlt, denn ihr selbst wart einst in Ägypten Ausländer.


10 Sechs Jahre lang wirst du dein Land besäen und seine Produkte sammeln,


11 aber im siebten Jahr wirst du es brachliegen lassen und alle Produkte darauf ruhen lassen, damit die Armen deines Volkes davon essen können und die Wildtiere essen, was übrig ist. Du wirst dasselbe mit deinem Weinberg und deinem Olivenhain machen.


12 Sechs Tage lang wirst du deine Arbeit tun, und am siebten wirst du dich ausruhen, damit dein Ochse und dein Esel sich ausruhen können und das Kind deiner Sklavin eine Atempause hat und auch der Ausländer.


13 Nimm alles zur Kenntnis, was ich dir gesagt habe, und erwähne nicht den Namen eines anderen Gottes: Lass keinen anderen Gottesnamen von deinen Lippen hören.


14 Drei Mal im Jahr veranstalte mir ein Fest zu Ehren.


15 Du wirst das Fest der ungesäuerten Brote beobachten. Sieben Tage lang wirst du ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit im Monat Abib, denn in diesem Monat kamst du aus Ägypten heraus. Niemand wird vor mir mit leeren Händen erscheinen.


16 Du wirst auch das Fest der Ernte, die ersten Früchte deiner Arbeit beim Säen der Felder, und das Fest der Einsammlung am Ende des Jahres beobachten, sobald du die Früchte deiner Arbeit von den Feldern mitgebracht hast.


17 Dreimal im Jahr erscheinen alle deine Männer vor dem HERRN.


18 Du wirst das Blut meines Opfers nicht mit Sauerteigbrot opfern, und das Fett meines Festes wird nicht bis zum nächsten Tag aufbewahrt werden.


19 Du wirst das Beste der ersten Früchte deines Bodens in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du wirst ein Kitz nicht in der Muttermilch kochen.


20 Schau, ich sende deinen Engel, der dir vorangeht, um dich zu schützen, während du gehst und dich zu dem Ort begibst, den ich vorbereitet habe.


21 Verehre ihn und gehorche dem, was er sagt. Fordere ihn nicht heraus: Er wird dir kein Fehlverhalten vergeben, denn mein Name ist in ihm.


22 Wenn du jedoch dem gehorchst, was er sagt, und was auch immer ich befehle, werde ich deinen Feinden ein Feind sein und deinen Gegnern ein Gegner.


23 Mein Engel wird dir vorausgehen und dich zum Haus der Amoriter, der Hethiter, der Perisiter, der Kanaaniter, der Heviter und der Jebusiter führen, die ich ausrotten werde.


24 Du wirst dich nicht vor ihren Göttern verneigen oder sie anbeten oder ihre Riten beobachten, sondern sie umstürzen und ihre Kultsteine zertrümmern.


25 Du wirst Jahwe, deinen Gott, anbeten, und dann werde ich dein Essen und dein Wasser segnen und dich von Krankheiten befreien.


26 In deinem Land wird keine Frau fehlgebären, keine wird sich sterilisieren lassen, und ich werde dir deine volle Lebenszeit geben.


27 Ich werde Schrecken vor dir her senden. Ich werde alle Völker, denen du begegnest, in Verwirrung stürzen und alle deine Feinde werden die Fersen in die Hände nehmen.


28 Ich werde Hornissen vor dir herschicken, um die Heviter, Kanaaniter und Hethiter vor dir auszutreiben.


29 Ich werde sie nicht in einem einzigen Jahr vor dir vertreiben, sonst könnte das Land zu einer Wüste werden, in der sich die wilden Tiere zu deinem Schaden vermehren könnten.


30 Ich werde sie nach und nach vor dir vertreiben, bis deine Zahl reicht, um das Land in Besitz zu nehmen.


31 Und deine Grenzen werde ich vom Schilfmeer zum Meer der Philister und von der Wüste zum Fluss fixieren, denn ich werde die Bewohner des Gebietes deiner Gnade unterwerfen, und du wirst sie vor dir hinausjagen.


32 Du wirst mit ihnen oder ihrem Gott keinen Pakt schließen.


33 Sie dürfen nicht in deinem Land bleiben, oder sie könnten dich gegen mich zur Sünde verführen, denn du würdest ihrem Gott dienen, und das wäre eine Schlinge für dich!


XXIV


1 Und er sprach zu Mose: Komm zu Jahwe, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig der Ältesten Israels, und verneige dich in einiger Entfernung.


2 Mose allein wird sich dem HERRN nähern; die anderen werden sich nicht nähern, noch werden die Leute mit ihm kommen.


3 Mose ging hin und sagte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Gesetze, und alles Volk antwortete mit Einer Stimme: Alle Worte, die der HERR geredet hat, werden wir ausführen!


4 Mose schrieb alle Worte des Herrn auf, und am nächsten Morgen baute er am Fuße des Berges einen Altar mit zwölf stehenden Steinen für die zwölf Stämme Israels.


5 Dann sandte er bestimmte junge Israeliten, um dem HERRN Brandopfer als Opfergaben darzubringen.


6 Mose nahm dann die Hälfte des Blutes und tat es in Becken, und die andere Hälfte sprühte er auf den Altar.


7 Dann nahm er das Buch des Bundes und las es den hörenden Menschen vor, die dann sagten: Wir werden alles tun, was der Herr gesagt hat; wir werden gehorchen.


8 Mose nahm das Blut und sprengte es über das Volk und sprach: Dies ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch gemacht hat und der all diese Bestimmungen mit sich bringt.


9 Mose, Aaron, Nadab, Abihu und siebzig Älteste Israels gingen hinauf,


10 und sie sahen den Gott Israels, unter seinen Füßen war es wie ein Saphir, der rein aussah wie der Himmel selbst.


11 Aber er schadete den israelitischen Persönlichkeiten nicht; sie sahen tatsächlich Gott und aßen und tranken.


12 Der HERR sprach zu Mose: Komm zu mir auf den Berg! Bleib dort, und ich werde dir die Steintafeln geben, das Gesetz und das Gebot, die ich zu ihrer Unterweisung geschrieben habe.


13 Mose machte sich mit Josua, seinem Assistenten, bereit, und sie gingen den Berg Gottes hinauf.


14 Er sagte zu den Ältesten: Wartet hier auf uns, bis wir zu euch zurückkommen. Ihr habt Aaron und Hur bei euch; wenn jemand etwas zu regeln hat, lasst ihn zu ihnen gehen.


15 Mose ging dann den Berg hinauf. Die Wolke bedeckte den Berg.


16 Die Herrlichkeit Jahwes ruhte auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang. Am siebenten Tag rief der HERR aus der Wolke zu Mose.


17 Denn die beobachtenden Israeliten sahen die Herrlichkeit Jahwes wie ein verschlingendes Feuer auf dem Berggipfel.


18 Mose ging direkt in die Wolke und ging den Berg hinauf. Mose blieb vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg.


XXV


1 Der Herr sprach zu Mose und sprach:


2 Sage den Israeliten, sie sollen einen Beitrag für mich bereitstellen. Sie werden einen Beitrag von jedem annehmen, dessen Herz ihn dazu auffordert.


3 Und das wirst du von ihnen annehmen: Gold, Silber und Bronze;


4 Materialien blau-purpurn, rot-purpurn und purpurrot gefärbt, feines Leinen, Ziegenhaar;


5 rot gefärbte Widderfelle, feines Leder, Akazienholz ;


6 Öl für das Licht, Gewürze für das Salböl und Duftöl;


7 Kornelchen und andere Steine werden in das Ephod und das Brustschild gesetzt.


8 Mache mir ein Heiligtum, damit ich unter ihnen wohnen kann.


9 Du wirst alles nach dem Entwurf für die Wohnung und dem Entwurf für ihre Einrichtung machen, den ich dir jetzt zeigen werde.


10 Du musst mir eine Lade aus Akazienholz machen , zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.


11 Du wirst sie innen und außen mit reinem Gold überlagern und ringsum mit Gold formen.


12 Du wirst vier goldene Ringe dafür gießen und an ihren vier Stützen befestigen: zwei Ringe auf einer Seite und zwei Ringe auf der anderen Seite.


13 Du wirst werden auch Akazienholzschäfte herstellen und sie mit Gold überziehen,


14 und führe die Schäfte durch die Ringe an den Seiten der Lade, um sie zu tragen.


15 Die Schäfte bleiben in den Ringen der Lade und werden nicht zurückgezogen.


16 In die Lade wirst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde.


17 Du mache auch einen Gnadenstuhl aus reinem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit,


18 und du wirst zwei große geflügelte Kreaturen aus geschlagenem Gold modellieren, die du an den beiden Enden des Gnadenstuhls machen wirst.


19 Modelliere eine der geflügelten Kreaturen an einem Ende und die andere geflügelte Kreatur am anderen Ende. Du modelliere die geflügelten Kreaturen aus einem Stück mit dem Gnadenstuhl an jedem Ende.


20 Bei den geflügelten Kreaturen müssen die Flügel nach oben gespreizt sein, den Gnadenstuhl mit den Flügeln schützen und sich gegenüberstehen, wobei ihre Gesichter dem Gnadenstuhl zugewandt sind.


21 Du wirst den Gnadenstuhl auf die Oberseite der Lade setzen, und in die Lade wirst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde.


22 Dort werde ich dir begegnen; über dem Gnadenstuhl, zwischen den beiden geflügelten Geschöpfen, die sich auf der Lade des Zeugnisses befinden, werde ich dir alle meine Befehle für die Israeliten geben.


23 Du musst auch einen Tisch aus Akazienholz machen, zwei Ellen lang, eine Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.


24 Du wirst ihn reinem Gold überlagern und ringsum ein Goldformstück machen.


25 Du wirst ihn mit Streben von einer Handbreite ausstatten und um die Streben ein goldenes Formteil bilden.


26 Du wirst vier goldene Ringe dafür machen und die vier Ringe an den vier Ecken an den vier Beinen befestigen.


27 Die Ringe müssen nahe an den Streben liegen, um die Schäfte zum Tragen des Tisches zu halten.


28 Du musst die Beine aus Akazienholz herstellen und sie mit Gold überziehen. Der Tisch muss von diesen getragen werden.


29 Du musst Geschirr, Tassen, Gläser und Trinkschalen dafür machen; du musst diese aus reinem Gold machen,


30 und auf den Tisch, in meiner Gegenwart, wirst du immer die Brote des Dauerbedarfs legen.


31 Du wirst auch einen Lampenständer aus reinem Gold machen; der Fuß der Leuchte muss aus geschlagenem Gold, Sockel und Vorbau bestehen. Seine Kelche wie Blütenblätter müssen ein Stück davon sein.


32 Sechs Zweige müssen von den Seiten her springen: drei Zweige des Lampenständers von einer Seite, drei Zweige des Lampenständers von der anderen Seite.


33 Der erste Zweig muss drei Becher mit Mandelblüten und Kelchen und Blütenblättern tragen; auch der zweite Zweig muss drei Becher tragen, die wie Mandelblüten geformt sind, jeder mit seinem Kelch und seiner Knospe, und in ähnlicher Weise für alle sechs Zweige, die vom Leuchter entspringen.


34 Der Lampenständer selbst muss vier Becher mit Mandelblüten und Kelch und Knospe tragen:


35 ein Kelch unter den ersten beiden Zweigen, die vom Fuß der Leuchte entspringen, ein Kelch unter dem nächsten und ein Kelch unter dem letzten Zweigpaar, also für alle sechs Zweige, die vom Fuß der Leuchte ausgehen.


36 Die Kelche und die Zweige werden aus einem Stück mit dem Lampenständer bestehen, und das Ganze wird aus einem einzigen Stück aus reinem Gold hergestellt, das herausgeschlagen wird.


37 Du wirst auch sieben Lampen dafür machen und die Lampen so montieren, dass sie den Raum davor erleuchten.


38 Die Schnupfer und Tafeln müssen aus reinem Gold bestehen.


39 Du verwende ein Talent aus reinem Gold für den Fuß der Leuchte und das gesamte Zubehör.


40 Und sieh zu, dass du nach dem Entwurf arbeitest, der dir auf dem Berg gezeigt wurde.


XXVI


1 Die Wohnung selbst wirst du mit zehn Lagen fein gewebtem Leinen herstellen, das blau-purpurn, rot-purpurnt und purpurrot gefärbt ist. Du wirst sie mit großen geflügelten Kreaturen besticken lassen.


2 Die Länge eines einzelnen Bogens soll achtundzwanzig Ellen betragen, seine Breite vier Ellen, alle Bogen gleich groß.


3 Fünf der Blätter sind miteinander zu verbinden, und die anderen fünf Blätter sind miteinander zu verbinden.


4 Du wirst am Rand des ersten Blattes am Ende des Satzes violette Schleifen erstellen und entlang des Randes des letzten Blattes des anderen Satzes dasselbe tun.


5 Du wirst fünfzig Schleifen auf dem ersten Blatt und fünfzig Schleifen entlang der äußeren Kante des Blattes des zweiten Satzes erstellen, wobei die Schleifen einander entsprechen.


6 Du wirst auch fünfzig Goldklammern machen und die Laken mit den Klammern verbinden. Auf diese Weise wird die Wohnung ein einheitliches Ganzes sein.


7 Du wirst Ziegenhaare machen, um ein Zelt über der Wohnung zu bilden; du wirst elf davon machen.


8 Die Länge eines einzelnen Bogens muss dreißig Ellen betragen, seine Breite vier Ellen, die elf Blätter müssen alle dieselbe Größe haben.


9 Du wirst fünf Blätter zu einem Satz und sechs Blätter zu einem anderen zusammenfügen. Am sechsten faltest du die Vorderseite des Zeltes doppelt.


10 Du wirst an der Kante des ersten Bogens am Ende des ersten Satzes fünfzig und am Rande des zweiten Satzes fünfzig Schleifen machen.


11 Du machst fünfzig Bronzeklammern und steckst die Klammern in die Schlaufen, um das Zelt zusammen zu ziehen und zu einem einheitlichen Ganzen zu machen.


12 Von dem zusätzlichen Teil der Blätter, die sich überlappen, besteht die Hälfte darin, an der Rückseite der Wohnung herunterzuhängen.


13 Die zusätzliche Elle auf beiden Seiten der Zeltplanken muss an beiden Seiten der Wohnung herabhängen, um sie abzudecken.


14 Und für das Zelt wirst du eine Decke aus rot gefärbten Widderfellen und darüber eine Decke aus feinem Leder machen.


15 Für die Wohnung wirst du vertikale Rahmen aus Akazienholz herstellen.


16 Jeder Rahmen muss zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein.


17 Jeder Rahmen muss zwei Zapfen haben; so müssen alle Rahmen für die Wohnung gemacht werden.


18 Du wirst Rahmen für die Wohnung schaffen: zwanzig Rahmen für die Südseite, im Süden,


19 und mache vierzig Silberfassungen unter den zwanzig Rahmen, zwei Fassungen unter einem Rahmen für seine zwei Zapfen, zwei Stecker unter dem nächsten Rahmen für seine zwei Zapfen;


20 und für die andere Seite der Wohnung, die Nordseite, zwanzig Rahmen


21 und vierzig silberne Sockel, zwei Sockel unter einem Rahmen, zwei Sockel unter dem nächsten Rahmen.


22 Für den hinteren Teil der Wohnung im Westen wirst du sechs Bilder machen.


23 Und mach zwei Rahmen für die Ecken an der Rückseite der Wohnung;


24 diese müssen unten und ganz nach oben bis zur Ebene des ersten Rings gekuppelt sein; dies für die zwei Rahmen, die die zwei Ecken bilden müssen.


25 Es werden also acht Rahmen mit ihren silbernen Fassungen sein: sechzehn Stecker; zwei Stecker unter einem Rahmen und zwei Stecker unter dem nächsten Rahmen.


26 Du wirst Querstangen aus Akazienholz machen: fünf für die Rahmen der ersten Seite der Wohnung,


27 fünf Querstangen für die Rahmen der gegenüberliegenden Seite der Wohnung und fünf Querstangen für die Rahmen, die den hinteren Teil der Wohnung bilden, im Westen.


28 Der mittlere Balken muss die Rahmen von einem Ende zum anderen auf halber Höhe verbinden.


29 Du wirst die Rahmen mit Gold überlagern, Goldringe für sie herstellen, durch die die Querbalken gelegt werden, und die Querbalken mit Gold überlagern.


30 So musst du die Wohnung aufbauen, wie du es auf dem Berg gesehen.


31 Du machst einen Vorhang aus fein gewebtem Leinen, blau-purpurn, rot-purpurn und purpurrot gefärbt und bestickt mit großen geflügelten Wesen,


32 und lege ihn auf vier mit Gold überzogene Stangen aus Akazienholz mit goldenen Haken, die in vier Silberhülsen eingesetzt werden.


33 Du lege den Vorhang unter die Klammern, so dass du die Lade des Zeugnisses hinter dem Vorhang platzieren kannst, und der Vorhang wird die Trennung zwischen dem heiligen Ort und dem Allerheiligsten für euch markieren.


34 Du wirst den Gnadenstuhl auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten legen.


35 Du wirst den Tisch außerhalb des Vorhangs und den Lampenständer auf der Südseite der Wohnung gegenüber dem Tisch platzieren; du wirst den Tisch auf die Nordseite stellen.


36 Für den Eingang zum Zelt stelle eine Leinwand aus fein gewebtem Leinen her, das mit blau-purpurnen, rot-purpurnen und purpurroten Stickereien bestickt ist.


37 Und für den Schirm machst du fünf Stangen aus Akazienholz und überziehst sie mit Gold, mit goldenen Haken, und für sie wirst du fünf Bronzehülsen entwerfen.


XXVII


1 Du machst den Altar aus Akazienholz, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit; der Altar wird quadratisch und drei Ellen hoch sein.


2 An seinen vier Ecken wirst du Hörner machen, die Hörner müssen ein Stück davon sein, und du wirst ihn mit Bronze überziehen.


3 Und dafür wirst du Pfannen machen, um die fette Asche wegzunehmen, Schaufeln, Becken, Haken und Feuerpfannen; du wirst alle Altar-Accessoires aus Bronze machen.


4 Du machst auch ein Gitter aus Bronze-Netzwerk, und an den vier Ecken des Gitters wirst du vier Bronze-Ringe machen.


5 Du wirst es unter den Rand des Altars legen, so dass es auf halbe Höhe des Altars kommt.


6 Du machst Schäfte für den Altar, Schäfte aus Akazienholz, und überkleidest sie mit Bronze.


7 Die Schäfte werden so durch die Ringe geführt, dass sich die Schäfte auf beiden Seiten des Altars befinden, um ihn zu tragen.


8 Du wirst den Altar aus Brettern hohl machen; du wirst es schaffen, wie dir auf dem Berg gezeigt wurde.


9 Dann wirst du den Hof der Wohnung machen. Auf der Südseite muss der Vorhang des Hofes aus fein gewebtem Leinen bestehen, einhundert Ellen lang für die erste Seite.


10 Seine zwanzig Stangen und seine zwanzig Sockel sind aus Bronze und die Haken und Stangen aus Silber.


11 Auch für die Nordseite müssen hundert Ellen Vorhänge sein, deren zwanzig Stangen und zwanzig Sockel aus Bronze sind, und die Haken und Stangen aus Silber.


12 Über die ganze Breite des Hofes, auf der Westseite, müssen fünfzig Ellen Vorhang sein, mit seinen zehn Stangen und zehn Buchsen.


13 Die Breite des Hofes auf der Ostseite, die dem Sonnenaufgang zugewandt ist, muss fünfzig Ellen betragen,


14 mit fünfzehn Ellen Vorhang auf einer Seite des Eingangs, mit seinen drei Masten und ihren drei Steckern,


15 und auf der anderen Seite des Eingangs fünfzehn Ellen Vorhang mit seinen drei Masten und ihren drei Steckern;


16 und für das Tor zum Hof muss es eine zwanzig Ellen große Leinwand aus fein gewebtem Leinen geben, die mit blau-purpur, rot-purpur und purpurrot bestickt ist, mit ihren vier Stangen und ihren vier Steckern.


17 Alle Stangen rund um den Hof müssen durch Silberstangen miteinander verbunden sein; ihre Haken müssen aus Silber sein und ihre Hülsen aus Bronze.


18 Die Länge des Hofes muss hundert Ellen betragen, seine Breite fünfzig Ellen und seine Höhe fünf Ellen. Alle Vorhänge müssen aus fein gewebtem Leinen und Bronzefassungen bestehen.


19 Sämtliches Zubehör für den allgemeinen Gebrauch in der Wohnung, alle Heringe des Hofes müssen aus Bronze sein.


20 Du wirst den Israeliten befehlen, dir reines Olivenöl für das Licht zu bringen und eine Lampe die ganze Zeit brennen zu lassen.


21 Aaron und seine Söhne kümmern sich im Zelt der Versammlung darum, außerhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis hängt, von der Abendämmerung bis zum Morgengrauen vor dem Herrn. Dies ist ein ewiger Erlass für alle Generationen von Israeliten.


XXVIII


1 Rufe aus den Israeliten deinen Bruder Aaron und seine Söhne zu Priestern in meinem Dienst: die Söhne von Aaron, Nadab, Abihu, Eleazar und Ithamar.


2 Für deinen Bruder Aaron wirst du heilige Gewänder machen, um ihm Würde und Herrlichkeit zu verleihen.


3 Du wirst alle fähigen Männer, die ich mit Sachkenntnis ausgestattet habe, anweisen, Aarons Gewänder für seine Weihe an mein Priestertum zu machen.


4 Dies sind die Gewänder, die sie herstellen müssen: ein Brustgewand, einen Ephod, eine Robe, eine bestickte Tunika, einen Turban und einen Gürtel. Sie müssen heilige Gewänder für deinen Bruder Aaron und seine Söhne machen, damit sie Priester in meinem Dienst sind.


5 Sie verwenden Gold- und Purpurmaterial, Rot-Purpur und Blau-Purpur und fein gewebtes Leinen.


6 Sie stellen das Ephod aus fein gewebtem Leinen her, das mit Gold, Blau-Purpur, Rot-Purpur und Purpurrot bestickt ist.


7 Es werden zwei Schultergurte damit verbunden sein; es wird an den beiden Kanten mit ihnen verbunden.


8 Der Taillenbund des Ephods, um ihn in Position zu halten, muss von derselben Verarbeitung sein und ein Stück mit ihm sein: aus Gold, Blau-Purpur, Rot-Purpur und purpurrotem Material und fein gewebtem Leinen.


9 Dann nimm zwei Kornelien und graviere sie mit den Namen der Söhne Israels.


10 Sechs ihrer Namen auf einem Stein, die übrigen sechs auf dem anderen in der Reihenfolge ihrer Geburt.


11 Bei der Kunst des Steinmetzers, dem Siegelstechen, wirst du die beiden Steine mit den Namen der Söhne Israels gravieren. Du wirst sie in Goldeinstellungen montieren lassen


12 und wirst die beiden Steine auf die Schultergurte des Ephods legen, um an die Söhne Israels zu erinnern. Auf diese Weise wird Aaron zur Erinnerung ihre Namen auf seinen beiden Schultern vor Jahwe tragen.


13 Du wirst auch goldene Rosetten machen


14 und zwei Ketten aus reinem Gold, die wie eine Schnur gedreht sind, und wirst die schnurähnlichen Ketten an den Rosetten befestigen.


15 Du wirst das Brustschild des Gerichts aus demselben gestickten Werk wie den Ephod machen; du wirst aus Gold, blaupurpurnem, rotpurpurnem und purpurrotem Material und fein gewebtem Leinen hergestellt.


16 Es muss quadratisch und doppelt sein, eine Spannweite und noch eine Spannweite.


17 Darin wirst du vier Reihen von Steinen einsetzen: einen Sarder, Topas und Smaragd für die erste Reihe;


18 für die zweite Reihe einen Granat, Saphir und Diamant;


19 für die dritte Reihe einen Hyazinth, Rubin und Amethyst;


20 und für die vierte Reihe einen Beryll, eine Kornelie und einen Jaspis. Diese müssen in Goldeinstellungen montiert werden.


21 Die Steine werden den Namen der Söhne Israels entsprechen, zwölf wie ihre Namen, eingraviert wie Siegel, und jeder mit dem Namen eines der zwölf Stämme.


22 Für das Brustschild wirst du Ketten aus reinem Gold machen, die wie Schnüre gedreht sind.


23 Und auf dem Brustpanzer wirst du zwei goldene Ringe machen, indem du die beiden Ringe an die beiden äußeren Kanten des Brustpanzers setzt


24 und Befestigen der beiden Goldkordeln an den beiden Ringen an den Außenkanten des Brustpanzers.


25 Die anderen beiden Enden der Kordeln wirst du an den beiden Rosetten befestigen und diese an den Schultergurten des Ephods an der Vorderseite befestigen.


26 Du wirst auch zwei goldene Ringe machen und sie an den beiden Rändern des Brustpanzers an der Innenseite gegen den Ephod legen;


27 und du wirst zwei goldene Ringe machen und sie auf die Vorderseite der beiden Schulterstücke des Ephods legen, in der Nähe der Verbindung, über dem Bund des Ephods.


28 Das Brustschild wird durch eine blaupurpurne Schnur gesichert, die durch seine Ringe und die des Ephods geführt wird, so dass das Brustschild über dem Bund sitzt und sich nicht vom Ephod löst.


29 Also wird Aaron die Namen der Söhne Israels auf dem Brustschild im Hof tragen, wenn er das Heiligtum betritt, zur Erinnerung immer vor dem HERRN.


30 Zum Brustpanzer des Gerichts wirst du den Urim und den Thummim hinzufügen, und diese werden auf Aarons Herzen sein, wenn er in die Gegenwart des Herrn geht, und Aaron wird das Gericht der Israeliten in der Gegenwart des Herrn in seinem Herzen tragen.


31 Du wirst das Gewand des Ephods ganz aus Blaupurpur machen.


32 In der Mitte wird es eine Öffnung für den Kopf haben, die Öffnung um einen Rand herum, der wie das Tuch eines Segels gewebt ist, damit er nicht zerrissen wird.


33 Am unteren Saum wirst du Granatäpfel aus Blaupurpur, Rotpurpur und Purpurrot und aus fein gewebtem Leinen um den Saum machen, zwischen denen goldene Glocken angeordnet sind.


34 Eine goldene Glocke und dann ein Granatapfel, abwechselnd ringsum den unteren Saum der Robe.


35 Aaron muss es tragen, wenn er amtiert, und das Klirren wird gehört, wenn er in das Heiligtum in die Gegenwart des Herrn geht oder es verlässt, und so wird er nicht den Tod erleiden.


36 Du wirst eine Blume aus reinem Gold machen und darauf, wie du ein Siegel gravieren würdest, wirst du eingravieren: Dem Herrn geweiht.


37 Du wirst es an eine blaupurpurne Schnur legen; es wird um den Turban gehen; die Vorderseite des Turbans ist der Ort, um den es gehen muss.


38 Das wird auf Aarons Stirn gelegt, und so wird Aaron die Mängel in den heiligen Dingen, die von den Israeliten geweiht sind, von allen ihren heiligen Opfer entfernen. Es wird dauerhaft auf seiner Stirn sein, um sie für Jahwe annehmbar zu machen.


39 Die Tunika wirst du aus feinem Leinen weben und einen Turban aus feinem Leinen und einen bestickten Bund machen.


40 Für die Söhne Aarons wirst du Tuniken und Taillenbänder herstellen. Du wirst auch Kopfbedeckungen herstellen, um ihnen Würde und Pracht zu verleihen.


41 Du wirst deinen Bruder Aaron und seine Söhne darin kleiden; dann wirst du sie salben, einweihen und weihen, dass sie mir im Priestertum dienen.


42 Du wirst auch Leinenhosen machen, die von der Taille bis zum Oberschenkel reichen, um ihr nacktes Fleisch zu bedecken.


43 Aaron und seine Söhne werden diese tragen, wenn sie in das Zelt der Versammlung gehen und wenn sie sich dem Altar nähern, um im Heiligtum zu dienen, als Vorsichtsmaßnahme gegen die Erlangung tödlicher Schuld. Dies ist eine fortwährende Verordnung für Aaron und für seine Nachkommen nach ihm.


XXIX


1 Das wirst du ihnen antun, um sie meinem Priestertum zu weihen. Nimm einen jungen Stier und zwei Widder ohne Makel,


2 auch ungesäuertes Brot, ungesäuerte Kuchen mit Öl gemischt und ungesäuerte Waffeln mit Öl bestrichen, hergestellt aus feinem Weizenmehl,


3 und lege diese in einen Korb und präsentiere sie gleichzeitig mit dem Stier und den beiden Widdern im Korb.


4 Du wirst Aaron und seine Söhne zum Eingang des Zeltes der Versammlung bringen und sie baden.


5 Dann nimmst du die Gewänder und ziehst Aaron die Tunika an, das Gewand des Ephods, den Ephod und den Brustpanzer und bindest den Taillenbund des Ephods um seine Taille.


6 Dann setzt du den Turban auf sein Haupt und darauf das Symbol der heiligen Weihe.


7 Dann nimmst du das Salböl, gießt es auf seinen Kopf und salbst ihn.


8 Als nächstes bringst du seine Söhne herbei und kleidest sie in Tuniken,


9 und du legst die Taillenbündchen ihnen um die Taille und setzt die Kopfbedeckungen ihnen auf den Kopf. Durch ewiges Dekret wird das Priestertum ihnen gehören. Dann weihe Aaron und seine Söhne.


10 Du wirst den Stier vor das Zelt der Versammlung bringen, und Aaron und seine Söhne werden ihre Hände auf den Kopf des Stiers legen.


11 Dann wirst du den Stier vor dem Herrn am Eingang zum Zelt der Versammlung abschlachten.


12 Dann nimm etwas Blut des Stiers und leg es mit den Fingern auf die Hörner des Altars. Als nächstes gieße den Rest des Blutes am Fuße des Altars aus.


13 Und dann nimm alles Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren mit ihrem Fett, und verbrenne sie auf dem Altar.


14 Aber das Fleisch des jungen Bullen, seine Haut und seine Innereien wirst du außerhalb des Lagers verbrennen, denn dies ist ein Sündopfer.


15 Dann wirst du einen der Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne werden ihre Hände auf den Widderkopf legen.


16 Dann wirst du den Widder abschlachten, sein Blut nehmen und alles gegen den Altar ausgießen.


17 Als nächstes schneide das Horn in Viertel, wasche die Eingeweide und Beine und lege sie auf die Viertel und den Kopf.


18 Dann verbrenne den ganzen Widder auf dem Altar. Dies wird ein Brandopfer für den Herrn sein, ein angenehmer Geruch, ein Speiseopfer für den Herrn.


19 Dann wirst du den anderen Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne werden ihre Hände auf den Widderkopf legen.


20 Dann wirst du den Widder abschlachten, etwas von seinem Blut nehmen und es an das rechte Ohr von Aaron, an das rechte Ohr seiner Söhne, an die Daumen ihrer rechten Hände und an die großen Zehen ihrer rechten Füße legen. Und gieße den Rest des Blutes ringsum gegen den Altar.


21 Dann nimmst du etwas Blut vom Altar und etwas Salbgöl und sprenkelst es auf Aaron und seine Kleider und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne: damit er und seine Kleider geweiht werden und seine Söhne auch und die Gewänder seiner Söhne.


22 Dann wirst du die fettigen Teile des Widders nehmen: den Schwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren mit ihrem Fett und auch den rechten Oberschenkel, denn dies ist ein Weihe-Widder,


23 und einen Laib Brot, einen Brotkuchen aus Öl und eine Oblate aus dem Korb ungesäuerten Brotes vor dem HERRN,


24 und legte alles in die Hände Aarons und seiner Söhne und machte die Geste des Opfers vor dem HERRN.


25 Dann wirst du sie zurücknehmen und auf dem Altar mit dem Brandopfer verbrennen, wie ein vor dem HERRN wohlriechender Geruch, ein dem HERRN verbranntes Speiseopfer.


26 Dann wirst du die Vorderteile des Widder von Aarons Weihe nehmen und damit die Geste des Opfers vor Jahwe machen; das wird dein Anteil sein.


27 Du wirst die Vorderviertel, die auf diese Weise geopfert worden sind, sowie den Oberschenkel, der beiseite gelegt wird, weihen, was angeboten wurde und was vom Widder der Weihe von Aaron und seinen Söhnen zurückgestellt wurde.


28 Durch ewige Verordnung wird dies der Anteil sein, den Aaron und seine Söhne von den Israeliten erhalten werden, denn es ist der Teil, der beiseite gelegt wird, der Teil, den die Israeliten von ihren Israels-Opfern zur Verfügung gestellt haben: einen Teil, der dem Herrn vorbehalten ist.


29 Die heiligen Gewänder Aarons müssen seinen Söhnen zukommen, und sie werden sie zur Salbung und Weihe tragen.


30 Wer von den Söhnen Aarons im Priestertum nachfolgt und das Zelt der Versammlung betritt, um im Heiligtum zu dienen, wird sie sieben Tage lang tragen.


31 Du wirst den Widder der Weihe nehmen und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen.


32 Aaron und seine Söhne werden am Eingang des Versammlungszeltes das Fleisch des Widders und das im Korb befindliche Brot essen.


33 Sie werden essen, was bei ihrer Weihe und Einweihung zu ihrer Sühne diente. Kein Unbefugter darf diese essen; es sind heilige Dinge.


34 Sollte eines der Fleischstücke aus dem Weihe-Opfer oder das Brot bis zum Morgen übrig bleiben, verbrenne das, was übrig ist. Es darf nicht gegessen werden; es ist eine heilige Sache.


35 Das wirst du für Aaron und seine Söhne tun, indem du alle Befehle ausführst, die ich dir gegeben habe. Sie werden sieben Tage Zeit haben, um ihre Weihe zu vollziehen.


36 An jedem dieser Tage wirst du einen jungen Stier als Opfer für die Sünde anbieten, zur Sühne. Du wirst ein Sündenopfer für den Altar darlegen, wenn du dafür Sühne bringst; dann wirst du es durch Salbung weihen.


37 Sieben Tage lang wirst du den Altar sühnen, dann wirst du ihn weihen. Es wird dann besonders heilig sein, und was den Altar berührt, wird heilig.


38 Das musst du auf dem Altar anbieten: Zwei jährige männliche Lämmer täglich.


39 Das erste Lamm, das du im Morgengrauen opfern wirst , und das zweite in der Abenddämmerung.


40 Und mit dem ersten Lamm ein Zehntel einer Portion feines Mehl, vermischt mit einem Viertel zerstoßenen Olivenöls und, um ein Trankopfer zu erhalten, ein Viertel Wein.


41 Das zweite Lamm, das du in der Abenddämmerung opfern wirst und es mit einem ähnlichen Getreideopfer und Trankopfer wie in der Morgendämmerung, das opferst du als angenehmen Geruch, als Opfergabe für Jahwe,


42 ein ewiges Brandopfer für alle deine Generationen vor dem HERRN, am Eingang des Zeltes der Versammlung, wo ich dich treffen und mit dir sprechen werde.


43 Dort werde ich die Israeliten an dem Ort treffen, der durch meine Herrlichkeit geweiht ist.


44 Ich werde das Zelt der Versammlung und den Altar weihen; ich werde Aaron und seine Söhne auch weihen, dass sie Priester in meinem Dienst seien.


45 Und ich werde mit den Israeliten leben und ihr Gott sein


46 und sie werden wissen, dass ich der HERR, ihr Gott, bin, der sie aus Ägypten geführt hat, um unter ihnen zu leben: Ich, Jehova, ihr Gott.


XXX


1 Du machst einen Altar, auf dem du Räucherwerk verbrennen kannst. Du wirst ihn aus Akazienholz machen,


2 eine Ellen lang und eine Ellen breit, er muss quadratisch sein, und zwei Ellen hoch; seine Hörner müssen ein Stück davon sein.


3 Du wirst die Oberseite, die Seiten ringsum und die Hörner mit reinem Gold überziehen und ein goldenes Formteil formen, das rundum geht.


4 Du wirst zwei goldene Ringe unter dem Formteil an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten herstellen, um die Schäfte aufzunehmen, die für das Tragen verwendet werden.


5 Du wirst die Stiele aus Akazienholz herstellen und mit Gold überziehen.


6 Du wirst ihn vor den Vorhang an der Lade des Zeugnisses stellen, vor den Gnadenstuhl, der auf dem Zeugnis ist, wo ich dich treffen werde.


7 Darauf wird Aaron jeden Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen entzündet, wird er darauf räuchern.


8 Und wenn Aaron die Lampen in der Abenddämmerung zurückstellt, wird er darauf räuchern, ständig vor dem HERRN, damit alle Generationen kommen können.


9 Du wirst kein unerlaubtes Räucherwerk oder Brandopfer oder Getreideopfer darauf darbieten, und du wirst kein Trankopfer darüber ausgießen.


10 Einmal im Jahr wird Aaron den Ritus der Sühne an den Hörnern des Altars durchführen; einmal im Jahr, am Tag der Sühne, wird er mit dem Blut des Opfers für die Sünde sich selbst für alle Generationen versöhnen. Es ist besonders heilig für den Herrn.


11 Da sprach der HERR zu Mose und sprach:


12 Wenn du die Israeliten durch Volkszählung zählst, muss jeder von ihnen Jahwe ein Lösegeld für sein Leben zahlen, um jede Art von Seuche unter ihnen zu vermeiden, während du die Volkszählung abhältst.


13 Jeder, der der Volkszählung unterworfen ist, zahlt einen halben Schekel nach der Rechnung des Heiligtums-Schekel: zwanzig Gera für den Schekel. Dieser halbe Schekel wird für Jahwe zur Seite gelegt.


14 Jeder, der der Volkszählung unterliegt, das heißt zwanzig Jahre und älter ist, wird die für den Herrn vorgesehene Summe zahlen.


15 Der Reiche darf nicht mehr und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn er die Summe zahlt, die der HERR für dein Leben zurückfordert.


16 Du wirst das Lösegeld der Israeliten nehmen und es in den Dienst des Zeltes der Versammlung einsetzen, damit es eine Erinnerung an die Israeliten vor Jahwe ist, als Lösegeld für euer Leben.


17 Da sprach der HERR zu Mose und sprach:


18 Du wirst auch ein Bronzebecken auf dem Bronzeständer zum Waschen herstellen. Du wsirst es zwischen dem Zelt der Versammlung und dem Altar aufstellen und Wasser hineintun,


19 in dem Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße waschen werden.


20 Wann immer sie das Zelt der Versammlung betreten sollen, werden sie sich waschen, um den Tod zu vermeiden; und wann immer sie sich dem Altar zu ihrem Dienst nähern, ein Opfer für den Herrn zu verbrennen,


21 werden sie ihre Hände und Füße waschen, um den Tod zu vermeiden. Dies ist eine fortwährende Verordnung für ihn und seine Nachkommen für alle nachfolgenden Generationen.


22 Der HERR sprach weiter zu Mose und sprach:


23 Nimm die feinsten Gewürze: fünfhundert Schekel frische Myrrhe, halb so viel duftenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel duftenden Schilfrohres


24 fünfhundert Schekel Kassia und ein Scheffel Olivenöl.


25 Du wirst daraus ein heiliges Salböl machen, eine solche Mischung, die der Parfümeur machen könnte; dies wird ein heiliges Salböl sein.


26 Mit ihm salbt man das Zelt der Versammlung und die Lade des Zeugnisses,


27 den Tisch und sein gesamtes Zubehör, den Leuchter und sein Zubehör, den Weihrauchaltar,


28 den Altar der Brandopfer und alle ihre Accessoires und das Becken mit seinem Ständer,


29 sie werden so geweiht, so dass sie besonders heilig sind, und was auch immer sie berührt, wird heilig.


30 Und du wirst Aaron und seine Söhne salben und sie als Priester in meinem Dienst weihen.


31 Dann wirst du mit den Israeliten sprechen und sagen: Dieses Salböl wird für alle eure Generationen heilig sein.


32 Es darf weder zur Salbung des menschlichen Körpers verwendet werden, noch dürft ihr dieselbe Mischung herstellen. Es ist eine heilige Sache. Ihr sollt es heilig halten.


33 Wer dasselbe Öl herstellt oder bei einem Unbefugten verwendet, wird von seinem Volk vertrieben.


34 Da sprach der HERR zu Mose: Nimm süße Gewürze: Storax, Onych, Galbanum, süße Gewürze und reinen Weihrauch zu gleichen Teilen,


35 und einen Weihrauch zusammenstelle, eine solche Mischung, die der Parfümeur machen könnte, gesalzen, rein und heilig.


36 Du wirst einiges davon sehr fein zermahlen und vor das Zeugnis im Zelt der Versammlung stellen, wo ich dich treffen werde. Du wirst es besonders heilig halten.


37 Du darfst kein Räucherwerk mit ähnlicher Zusammensetzung für deinen eigenen Gebrauch herstellen. Du wirst es heilig halten, für Jahwe reserviert. Jeder, der dasselbe als Parfüm verwendet, wird von seinem Volk vertrieben.


XXXI


1 Da sprach der HERR zu Mose und sprach:


2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn von Uri, den Sohn von Hur, aus dem Stamm Juda herausgesucht


3 und haben ihn mit dem Geist Gottes in Weisheit, Wissen und Können in jeder Art von Kunsthandwerk gefüllt:


4 bei der Gestaltung und Ausführung von Arbeiten in Gold und Silber und Bronze,


5 beim Schneiden von Steinen, beim Schnitzen und bei der Ausführung aller Arten von Arbeiten.


6 Und um ihm zu helfen, habe ich ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, aus dem Stamm Dan, gegeben und die Herzen aller fähigen Männer mit der Fähigkeit ausgestattet, alles zu schaffen, was ich dir geboten habe:


7 das Zelt der Versammlung; die Lade des Zeugnisses; den Gnadenstuhl darüber; und alle Möbel des Zeltes;


8 den Tisch und sein Zubehör; den reinen Lampenständer und alle seine Ausrüstung; den Weihrauchaltar;


9 den Altar der Brandopfer und alle seine Gegenstände; das Becken und seinen Standplatz;


10 die liturgischen Gewänder, die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder für seine Söhne für ihre priesterlichen Funktionen;


11 das Salböl und den duftenden Weihrauch für das Heiligtum. Du wirst alles tun, was ich dir befohlen habe.


12 Da sprach der HERR zu Mose:


13 Sprich zu den Israeliten und sage: Ihr werdet meine Sabbate ordnungsgemäß einhalten, denn dies ist ein Zeichen zwischen mir und euch, damit alle eure Generationen kommen werden, so dass ihr wisst, dass ich, Jahwe, euch heilige.


14 Dann wirst du den Sabbat einhalten; du wirst ihn für heilig halten. Wer den entweiht, wird getötet werden; jeder, der an diesem Tag Arbeit verrichtet, wird von seinem Volk geächtet.


15 Die Arbeit muss sechs Tage lang erledigt werden, aber der siebte Tag wird ein Tag der völligen Ruhe sein, der dem Herrn geweiht ist. Jeder, der am Sabbat arbeitet, wird getötet.


16 Die Israeliten werden den Sabbat einhalten und den Sabbat für alle kommenden Generationen beobachten. Dies ist ein ewiger Bund.


17 Zwischen mir und den Israeliten ist dies ein Zeichen für immer, denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde, aber am siebten Tag ruhte er sich aus und schöpfte Atem.


18 Nachdem er auf dem Berg Sinai mit Mose gesprochen hatte, gab er ihm die beiden Tafeln des Zeugnisses, Steintafeln, die vom Finger Gottes beschrieben waren.


XXXII


1 Als das Volk sah, dass Mose lange von dem Berg nicht herabkam, versammelten sie sich um Aaron und sagten zu ihm: Mach dich zur Arbeit, mache uns einen Gott, der uns an der Spitze voran gehen soll; denn dieser Moses, der Mann, der uns aus Ägypten hierher gebracht hat, wir wissen nicht, was aus ihm geworden ist.


2 Aaron antwortete: Zieht die goldenen Ringe in den Ohren eurer Frauen und eurer Söhne und Töchter aus und bringt sie mir.


3 Das Volk zog alle Goldringe von den Ohren und brachte sie zu Aaron.


4 Er erhielt, was sie ihm gaben, schmolz es in eine Form und machte daraus die Statue eines Kalbes. O Israel, rief das Volk, hier ist dein Gott, der dich aus Ägypten hierher gebracht hat!


5 Als Aaron das beobachtete, baute er vor der Statue einen Altar und machte diese Proklamation: Morgen wird ein Fest zu Ehren Jahwes sein.


6 Am nächsten Morgen opferten sie Brandopfer und brachten Kommunionsopfer dar. Die Leute setzten sich dann zum Essen und Trinken und standen danach auf, um sich zu amüsieren.


7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh sofort hinab, denn dein Volk, das du aus Ägypten hierher gebracht hast, ist verdorben.


8 Sie haben schnell den Weg verlassen, den ich ihnen befohlen habe. Sie haben sich ein metallisches Kalb entworfen, beten es an und opferten ihm und schrien: O Israel, hier ist dein Gott, der dich aus Ägypten hierher gebracht hat!


9 Da sprach der HERR zu Mose: Ich kenne diese Leute; ich weiß, wie hartnäckig sie sind!


10 Also lass mich jetzt, damit meine Wut auf sie losgehen kann und ich ihnen ein Ende bereiten kann! Ich werde stattdessen eine große Nation aus dir machen.


11 Moses versuchte, den Herrn, seinen Gott, zu beruhigen. O Jahwe, sagte er, warum sollte dein Zorn über dein Volk ausbrechen, das du durch deine große Macht und mächtige Hand aus Ägypten geholt hast?


12 Warum sollten die Ägypter sagen: Er brachte sie mit böser Absicht heraus, sie in den Bergen zu schlachten und sie von der Erde abzuwischen? – Gib deinen brennenden Zorn auf. Diese Katastrophe lass nicht kommen, die für dein Volk bestimmt ist.


13 Erinnere dich an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob, denen du bei dir selbst geschworen hast und dieses Versprechen gemacht hast: Ich werde deinen Nachwuchs so zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, werde ich geben an deine Nachkommen, und es wird für immer ihr Erbe sein.


14 Jahwe lehnte sich nun gegen die Katastrophe auf, die er seinem Volk zufügen wollte.


15 Mose drehte sich um und kam mit den beiden Tafeln des Zeugnisses in den Händen den Berg hinunter, auf beiden Seiten beschriftet, auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben.


16 Die Tafeln waren das Werk Gottes, und die Schrift darauf war Gottes Schrift, die in die Tafeln eingraviert war.


17 Als Josua das Geschrei des Volkes hörte, sagte er zu Mose: Es hört sich wie eine Schlacht im Lager an!


18 Er aber antwortete: Kein Lied des Sieges ist dieses Geräusch, keine Klage, dieses Geräusch zu besiegen; aber ich höre, wie wenn ein Chor Antwort gäbe!


19 Und als er sich dem Lager näherte, sah er das Kalb und die Gruppen tanzen. Moses loderte vor Wut. Er warf die Tafeln, die er in der Hand hielt, am Fuße des Berges nieder.


20 Er ergriff das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es, zermahlte es zu Pulver, das er auf dem Wasser zerstreute, und ließ es die Israeliten trinken.


21 Mose sprach zu Aaron: Was haben dir diese Leute getan, dass du ihnen eine so große Sünde gebracht hast?


22 Aaron antwortete: Mein Herr sollte nicht so wütend sein. Du weißt selbst, in welch schlechtem Zustand sich diese Menschen befinden!


23 Sie sprachen zu mir: Lass uns einen Gott an unserer Spitze gehen; denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten hierher gebracht hat, wir wissen nicht, was aus ihm geworden ist.


24 Ich sagte dann zu ihnen: Wer Gold hat, zieh es aus! – Sie haben es mir gegeben. Ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb kam heraus!


25 Als Mose sah, dass das Volk außer Kontrolle war, denn Aaron hatte sie außer Kontrolle geraten lassen, um ihre Feinde ringsumher sie verhöhnen zu lassen,


26 Stand Mose am Tor des Lagers und rief: Wer ist für den HERRN? Zu mir! – Und alle Leviten sammelten sich um ihn.


27 Er sprach zu ihnen: Der HERR, der Gott Israels, sagt dies: Schnallt euch an, jeder von euch, und zieht das Lager von Tor zu Tor auf und ab, jeder von euch schlachte Bruder, Freund und Nächsten ab.


28 Die Leviten taten, wie Mose sagte, und an diesem Tag kamen ungefähr dreitausend Menschen um.


29 Heute, sagte Mose, hast du dich dem HERRN geweiht, einer auf Kosten seines Sohnes, ein anderer auf Kosten seines Bruders; und deshalb verleiht er dir heute einen Segen.


30 Am folgenden Tag sagte Mose zu dem Volk: Du hast eine große Sünde begangen. Aber jetzt gehe ich hinauf zum HERRN. Vielleicht kann ich für deine Sünde Sühne erwirken.


31 Mose ging zum Herrn zurück und sagte: Oh, dieses Volk hat eine große Sünde begangen, indem es sich selbst einen Goldgott gemacht hat.


32 Und wenn es dir nur gefiele, ihre Sünde zu vergeben…! Wenn nicht, lösche mich bitte aus dem Buch, das du geschrieben hast!


33 Der HERR sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den will ich aus meinem Buch streichen.


34 Und nun führe die Leute zu dem Ort, den ich dir versprochen habe. Mein Engel wird in der Tat an deiner Spitze gehen, aber am Tag der Strafe werde ich sie für ihre Sünde bestrafen.


35 Und der HERR bestrafte das Volk, weil es das Kalb gemacht hatte, das Aaron gemacht hatte.


XXXIII


1 Da sprach der HERR zu Mose: Verlasse den Ort, geh von hier, du und das Volk, das du aus Ägypten hierher gebracht hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, dass ich es ihren Nachkommen geben werde.


2 Ich werde einen Engel vor dir her schicken und die Kanaaniter, die Amoriter, die Hethiter, die Perisiter, die Heviter und die Jebusiter vertreiben.


3 Geh weiter in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, aber ich selbst werde nicht mit euch gehen, oder ich könnte euch auf dem Weg vernichten, denn ihr seid ein hartnäckiges Volk.


4 Als sie diese strengen Worte hörten, trauerten die Leute, und niemand trug seinen Schmuck.


5 Da sprach der HERR zu Mose: Sprich zu den Israeliten: Du bist ein hartnäckiges Volk. Wenn ich auch nur einen Augenblick mit dir gehen wollte, müsste ich dich vernichten. Jetzt zieh deine Verzierungen aus und dann werde ich entscheiden, wie ich mich um dich kümmern will!


6 An dem Berg Horeb beraubten sich die Israeliten ihrer Verzierungen.


7 Moses nahm das Zelt und stellte es außerhalb des Lagers auf, weit weg vom Lager. Er nannte es das Zelt der Versammlung. Jeder, der Jahwe konsultieren wollte, ging außerhalb des Lagers zum Zelt der Versammlung.


8 Wann immer Mose in das Zelt ging, standen die Leute alle auf, und jeder Mann stand an der Tür seines Zeltes und beobachtete Mose, bis er in das Zelt ging.


9 Und wann immer Mose in das Zelt ging, kam die Wolkensäule herunter und stellte sich am Eingang des Zeltes auf, während der HERR mit Mose sprach.


10 Die Leute konnten alle die Wolkensäule sehen, die am Eingang des Zeltes stationiert war, und die Leute standen alle auf und verneigten sich tief an der Tür ihres Zeltes.


11 Jahwe sprach mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redete, und danach sollte er ins Lager zurückkehren, aber der junge Mann, der sein Knecht war, Josua, der Sohn Nuns, verließ das Zelt nie.


12 Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Bring das Volk voran, aber du hast mir nicht gesagt, wen du mit mir schicken wirst, obwohl du gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen und du hast meine Gunst.


13 Wenn ich wirklich deine Gunst genieße, zeig mir bitte deine Wege, damit ich dich verstehe und weiterhin deine Gunst genieße; bedenke auch, dass diese Nation dein Volk ist.


14 Da sprach der HERR: Ich werde mit dir gehen, und ich werde dir Ruhe geben.


15 Darauf sagte Mose: Wenn du nicht selbst kommst, so lass uns nicht von hier aus weiterziehen.


16 Denn wie kann man wissen, dass ich und mein Volk sich deiner Gunst erfreuen, wenn du nicht mit uns kommst? Dadurch werden wir, ich und dein Volk, von allen Völkern auf Erden unterschieden.


17 Da sprach der HERR zu Mose: Ich werde wieder tun, was du verlangt hast, weil du meine Gunst genießt und weil ich dich beim Namen kenne.


18 Dann sagte Mose: Bitte zeig mir deine Herrlichkeit.


19 Der HERR sprach: Ich werde vor dir alle meine Güte vorübergehen lassen, und vor dir werde ich den Namen Jahwe aussprechen; und ich bin denen gnädig, denen ich gnädig bin, und ich habe Mitleid mit denen, mit denen ich Mitleid habe.


20 Aber mein Antlitz, sagte er, kannst du nicht sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und überleben.


21 Da sprach der HERR: Hier ist ein Ort in meiner Nähe. Du wirst auf dem Felsen stehen.


22 Und wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, werde ich dich in eine Felsenspalte stecken und dich mit meiner Hand abschirmen, bis ich vorbeigezogen bin.


23 Dann werde ich meine Hand wegnehmen und du wirst meinen Rücken sehen; aber mein Antlitz wird nicht gesehen.


XXXIV


1 Der HERR sprach zu Mose: Schneide zwei Steintafeln wie die ersten und komm zu mir auf den Berg, und ich werde die Worte auf die Tafeln schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast.


2 Sei im Morgengrauen bereit; komm im Morgengrauen den Berg Sinai hinauf und warte auf mich oben auf dem Berg.


3 Niemand darf mit dir kommen, niemand darf irgendwo auf dem Berg gesehen werden; die Herden und das Vieh weiden vielleicht nicht einmal vor diesem Berg.


4 Und er schnitt zwei Steintafeln wie die ersten, und Mose ging, mit den zwei Steintafeln in den Händen, am frühen Morgen den Berg Sinai hinauf, wie der Herr es befohlen hatte.


5 Da stieg der HERR in einer Wolke hinab und stand mit ihm da und sprach den Namen Jahwe aus.


6 Da ging der HERR vor ihm her und rief: Jahwe, der HERR, der Gott der Zärtlichkeit und des Mitleids, langsam im Zorn, reich an treuer Liebe und Beständigkeit,


7 Er hat seine treue Liebe für Tausende aufrechterhalten, Schuld, Verbrechen und Sünde vergeben und dabei nichts übrig gelassen, und wird die Schuld der sündigen Eltern bei den Kindern und bei den Enkelkindern der dritten und vierten Generation bestrafen!


8 Mose verneigte sich sofort in Anbetung.


9 Dann sagte er: Wenn ich wirklich deine Gunst genieße, komm bitte, mein Herr, mit uns, obwohl sie ein hartnäckiges Volk sind; und vergib unsere Fehler und Sünden und nimm uns als dein Erbe an.


10 Dann sagte er: Siehe, ich schließe jetzt einen Bund: Ich werde solche Wunder an der Spitze deines ganzen Volkes wirken, die noch nie in einem anderen Land oder einer anderen Nation gewirkt haben, und alles Volk um dich herum wird sehen, was der Herr kann. Tu es, denn was ich durch dich tun werde, wird dich beeindrucken.


11 Merke also, was ich dir heute gebiete. Ich werde die Amoriter, die Kanaaniter, die Hethiter, die Periziter, die Heviter und die Jebusiter vor dir her vertreiben.


12 Pass auf, dass du mit den Einwohnern des Landes, in das du einreisen willst, keinen Pakt schließt, sonst werden sie eine Schlinge für deine Gemeinde sein.


13 Du wirst ihre Altäre niederreißen, ihre Kultsteine zerschlagen und ihre heiligen Säulen abhauen,


14 Denn du wirst keinen anderen Gott anbeten, denn der Name des Herrn ist: der Eifersüchtige; er ist ein eifersüchtiger Gott!


15 Schließe mit den Bewohnern des Landes keinen Pakt, oder wenn sie sich vor ihren eigenen Göttern prostituieren und ihnen opfern, werden sie dich einladen und du wirst an ihrem Opfer teilnehmen.


16 Und dann wirst du Frauen für deine Söhne aus ihren Töchtern auswählen, und ihre Töchter, die sich vor ihren eigenen Göttern prostituieren, werden deine Söhne veranlassen, sich vor ihren Göttern zu prostituieren.


17 Du wirst keine Metallgötter für dich selbst entwerfen.


18 Du wirst das Fest der ungesäuerten Brote beobachten. Sieben Tage lang wirst du ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit im Monat Abib, denn im Monat Abib bist du aus Ägypten herausgekommen.


19 Alles, was zuerst aus dem Mutterschoß kommt, gehört mir: jeder Mann, jeder Erstgeborene aus der Herde oder vom Vieh.


20 Aber den erstgeborenen Esel wirst du mit einem Tier aus der Herde erlösen; wenn du ihn nicht erlöst, musst du ihm den Hals brechen. Alle Erstgeborenen deiner Söhne wirst du erlösen, und niemand wird mit leeren Händen vor mir erscheinen.


21 Sechs Tage lang wirst du arbeiten, aber am siebten Tag wirst du dich ausruhen; du wirst die Arbeit auch während des Pflügens und Erntens beenden.


22 Du wirst das Fest der Wochen, die ersten Früchte der Weizenernte und das Fest der Einsammlung am Ende des Jahres beobachten.


23 Dreimal im Jahr erscheinen alle deine Männer vor dem HERRN, dem Gott Israels,


24 Denn ich werde die Völker vor dir vertreiben und deine Grenzen ausdehnen, und niemand wird sein Herz auf dein Territorium legen, wenn du gehst, um dreimal im Jahr vor dem HERRN, deinem Gott, zu erscheinen.


25 Du wirst das Blut meines Opfers nicht mit gesäuertem Brot opfern, und das Opfer wird am Passahfest geboten, bis es zum nächsten Tag übrig bleibt.


26 Du wirst das Beste der ersten Früchte deines Bodens in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du wirst ein Kitz nicht in der Muttermilch kochen.


27 Da sprach der HERR zu Mose: Schreibe diese Worte schriftlich auf, denn dies sind die Bedingungen des Bundes, den ich mit dir und mit Israel geschlossen habe.


28 Dort blieb er vierzig Tage und vierzig Nächte bei Jahwe, aß und trank nichts und schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte.


29 Als Mose vom Berg Sinai mit den beiden Tafeln des Zeugnisses in seinen Händen herunterkam, als er den Berg herunterkam, wusste Mose nicht, dass seine Haut strahlte, weil er mit Ihm gesprochen hatte.


30 Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte sein Gesicht so hell, dass sie Angst hatten, sich ihm zu nähern.


31 Mose aber rief ihnen zu, und Aaron und alle Führer der Gemeinde schlossen sich ihm an, und Mose sprach mit ihnen.


32 Danach kamen alle Israeliten näher, und er gab ihnen alle Anordnungen weiter, die der Herr ihm auf dem Berg Sinai gegeben hatte.


33 Nachdem Mose mit ihnen gesprochen hatte, legte er einen Schleier über sein Gesicht.


34 Wann immer Mose in die Gegenwart des Herrn trat, um mit ihm zu sprechen, zog er den Schleier ab, bis er herauskam. Und wenn er herauskam, erzählte er den Israeliten, welche Befehle er erhalten hatte.


35 Und die Israeliten konnten Moses Gesicht strahlen sehen. Dann legte Moses den Schleier über sein Gesicht, bis er das nächste Mal mit Ihm sprach.


XXXV


1 Mose versammelte die gesamte Gemeinde der Israeliten und sagte: Dies ist, was der Herr befohlen hat:


2 Die Arbeit muss sechs Tage lang verrichtet werden, aber der siebte Tag muss für euch ein heiliger Tag sein, ein Tag vollkommener Ruhe zu Ehren des Herrn. Jeder, der an diesem Tag Arbeit verrichtet, wird zu Tode gebracht.


3 Du wirst am Sabbattag in keinem deiner Häuser ein Feuer anzünden.


4 Mose sprach mit der ganzen Gemeinschaft der Israeliten. Dies, sagte er, hat der Herr befohlen:


5 Lege einen Betrag für den Herrn aus deinem Besitz beiseite. Jeder, dessen Herz ihn dazu auffordert, sollte für Jahwe einen Beitrag leisten: Gold, Silber und Bronze;


6 Materialien, violetten Purpur, roten Purpur und purpurrot gefärbten Purpur, fein gewebtes Leinen, Ziegenhaar,


7 rot gefärbte Widderfelle, feines Leder, Akazienholz,


8 Öl für das Licht, Gewürze für das Salböl und für den Duft von Weihrauch;


9 Onyx und andere Steine zum Einlegen in das Efod und das Brustschild.


10 Und alle von euch, die die Sachkenntnis haben, müssen kommen und alles machen, was der HERR befohlen hat:


11 Die Wohnung, ihr Zelt und ihre Hülle, ihre Verschlüsse und Rahmen, ihre Querlatten, ihre Säulen und ihre Sockel;


12 Die Lade, ihre Schäfte und alle ihre Zubehörteile, den Gnadensitz und den Vorhang;


13 Den Tisch, seine Schäfte und alle seine Zubehörteile, und die Brote des Dauerbedarfs;


14 Den Lampenständer für das Licht, sein Zubehör, seine Lampen und das Öl für das Licht;


15 Den Weihrauchaltar und seine Schäfte, das Salböl, den duftenden Weihrauch und den Schirm für den Eingang zum Eingang des Zeltes;


16 Den Altar der Brandopfer und sein Bronzegitter, seine Schäfte und alle seine Zubehörteile; das Becken und seinen Standplatz;


17 Den Vorhang für den Hof, seine Masten, seine Steckdosen und den Schirm für den Eingang zum Hof;


18 Die Stöpsel für die Wohnung und die Stöpsel für den Hof und die Schnüre;


19 Die liturgischen Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder für seine Söhne, für ihre priesterlichen Funktionen.


20 Die gesamte Gemeinschaft der Israeliten zog sich dann von Moses Gegenwart zurück.


21 Und alle, deren Herz es erregte, und alle, deren Geist sie dazu veranlasste, brachten einen Beitrag für den Herrn, für die Arbeit am Versammlungszelt, für seinen allgemeinen Dienst und für die heiligen Gewänder.


22 Männer und Frauen kamen, alle, deren Herz sie dazu veranlasste, Broschen, Ringe, Armbänder, Halsketten und goldene Gegenstände aller Art zu bringen,- alle, die dem HERRN ihr Gold gelobt hatten.


23 Alle die, die zufällig violette, rote oder purpurrote Materialien besaßen, fein gewebtes Leinen, Ziegenhaar, rot gefärbte Widderfelle oder feines Leder,


24 Alle, die einen Silber- oder Bronzebeitrag leisteten, brachten ihren Beitrag für Jahwe und alle, die Akazienholz besaßen, das für alle zu erledigenden Arbeiten geeignet war, brachten dies.


25 Alle geschickten Frauen legten ihre Hände zum Spinnen an und brachten, was sie gewoben hatten: violette, rote oder purpurrote Materialien und feines Leinen.


26 Während all die Frauen, deren Herz sie aufgrund ihres Könnens dazu bewegte, Ziegenhaare brachten.


27 Die Anführer brachten Onyx und andere Steine mit in das Efod und das Brustschild


28 Und die Gewürze und das Öl für das Licht, für das Salböl und für den duftenden Weihrauch.


29 All diese Israeliten, Männer und Frauen, deren Herz sie dazu veranlasste, zu der gesamten Arbeit beizutragen, die der HERR durch Mose befohlen hatte, leisteten dem Herrn einen Beitrag.


30 Mose sprach zu den Israeliten: Siehe, der HERR hat Bezalel, den Sohn von Uri, den Sohn von Hur, aus dem Stamm Juda herausgesucht


31 und hat ihn mit dem Geist Gottes in Weisheit, Wissen und Können in jeder Art von Kunsthandwerk gefüllt:


32 Bei der Gestaltung und Ausführung von Arbeiten in Gold und Silber und Bronze,


33 Beim Schneiden von Steinen, beim Schnitzen und beim Ausführen aller Arten von Arbeiten.


34 Und ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, aus dem Stamm Dan, hat er die Gabe gegeben, zu lehren,


35 Und erfüllte sie mit der Fähigkeit, jede Art von Arbeit auszuführen, die des Stechers, die des Stickers, die des Handarbeiters in violetten, roten und purpurnen Materialien und feinem Leinen, die des Webers und in der Tat das eines jeden Kunsthandwerkers und Designers.


XXXVI


1 Bezalel, Oholiab und alle Männer, die Jahwe mit der Sachkenntnis und dem Wissen ausgestattet hat, um zu wissen, wie die ganze Arbeit, die im Heiligtum zu leisten ist, auszuführen ist, werden genau so tun, wie Jahwe es befohlen hat.


2 Mose rief daraufhin Bezalel, Oholiab und alle geschickten Männer, deren Herz Jahwe mit Geschicklichkeit ausgestattet hatte, und alle, deren Herz sie dazu bewegte, nach vorne zu kommen und die Arbeit zu verrichten.


3 Von Mose erhielten sie alles, was die Israeliten mitgebracht hatten, als Beitrag für die Ausführung des Bauwerks des Heiligtums, und jeden Morgen, wenn sie ihre Opfergaben brachten,


4 Verließen die erfahrenen Männer, die die ganze Arbeit für das Heiligtum verrichteten, alle ihre besondere Arbeit


5 Und sprachen zu Mose: Das Volk bringt mehr, als für die von Jahwe gebotene Arbeit erforderlich ist.


6 Dann gab Mose den Befehl, und im ganzen Lager wurde verkündigt: Niemand, egal ob Mann oder Frau, darf etwas mehr für das Heiligtum beitragen. – So wurden die Menschen davon abgehalten, mehr zu bringen,


7 Denn das zur Verfügung stehende Material war genug und mehr als genug, um die gesamte Arbeit abzuschließen.


8 Alle erfahrenen Männer, die die Arbeit verrichteten, machten die Wohnung. Mose machte es mit zehn Lagen fein gewebtem Leinen, violett, rot und purpurrot gefärbt und bestickt mit großen geflügelten Kreaturen.


9 Die Länge eines einzelnen Bogens betrug achtundzwanzig Ellen, seine Breite vier Ellen, wobei alle Bogen gleich groß waren.


10 Er fügte fünf Blätter zusammen und die anderen fünf Blätter miteinander.


11 Er machte am Ende des Satzes violette Schlaufen entlang der Kante des ersten Blattes und tat dies auch am Rand des letzten Blattes des anderen Satzes.


12 Er machte fünfzig Schlaufen auf dem ersten Bogen und fünfzig Schlaufen entlang der äußeren Kante des Bogens des zweiten Satzes, wobei die Schlaufen einander entsprachen.


13 Er machte fünfzig Goldverschlüsse und fügte die Laken mit den Verschlüssen zusammen. Auf diese Weise war die Wohnung ein einheitliches Ganzes.


14 Als nächstes nahm er Ziegenhaare für das Zelt über der Wohnung. Er machte elf davon.


15 Die Länge eines einzelnen Bogens betrug dreißig Ellen und seine Breite vier Ellen; die elf Blätter waren alle gleich groß.


16 Er fügte fünf Blätter zu einem Satz zusammen und sechs Blätter zu einem anderen.


17 Er machte fünfzig Schleifen am Rand des letzten Bogens des ersten Satzes und fünfzig Schleifen am Rand des Bogens des zweiten Satzes.


18 Er machte fünfzig Bronzeklammern, um das Zelt zusammenzuziehen und zu einem einheitlichen Ganzen zu machen.


19 Und für das Zelt machte er eine Decke aus rot gefärbten Widderfellen und darüber eine Decke aus feinem Leder.


20 Für die Wohnung fertigte er vertikale Rahmen aus Akazienholz an.


21 Jedes Gestell war zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit.


22 Jeder Rahmen hatte zwei Zapfen; so stellte er alle Rahmen für die Wohnung her.


23 Er machte Rahmen für die Wohnung: zwanzig Rahmen für die Südseite, im Süden,


24 Uund machte vierzig Silberfassungen unter den zwanzig Rahmen, zwei Sockel unter einem Rahmen für zwei Zapfen, zwei Sockel unter dem nächsten Rahmen für zwei Zapfen;


25 Und für die andere Seite der Wohnung, die Nordseite, zwanzig Rahmen


26 Und vierzig silberne Sockel, zwei Sockel unter einem Rahmen, zwei Sockel unter dem nächsten Rahmen.


27 Für den hinteren Teil der Wohnung machte er im Westen sechs Rahmen.


28 Er machte auch zwei Rahmen für die Ecken an der Rückseite der Wohnung;


29 Diese waren unten zusammengekoppelt und blieben so weit oben auf dem Niveau des ersten Rings; dies tat er mit den beiden Rahmen, die die beiden Ecken bildeten.


30 Es gab also acht Rahmen mit ihren sechzehn Silberfassungen; zwei Steckdosen unter jedem Rahmen.


31 Er stellte Kreuzstangen aus Akazienholz her, fünf für die Rahmen der ersten Seite der Wohnung,


32 Fünf Querstangen für die Rahmen der anderen Seite der Wohnung und fünf Querstangen für die Rahmen, die die Rückseite der Wohnung bildeten, im Westen.


33 Er machte die mittlere Stange, um die Rahmen von einem Ende zum anderen auf halber Höhe zu verbinden.


34 Er überzog die Rahmen mit Gold, machte Goldringe für sie, durch die die Querstangen gelegt werden konnten, und überzog die Querstangen mit Gold.


35 Er machte einen Vorhang aus fein gewebtem Leinen, violett, rot und purpurrot gefärbt und bestickt mit großen geflügelten Wesen,


36 Und dazu stellte er vier Stangen aus Akazienholz her und überzog sie mit Gold, mit goldenen Haken, für die er vier Silberhülsen entwarf.


37 Für den Eingang zum Zelt stellte er eine Leinwand aus fein gewebtem Leinen her, das mit violetten, roten und purpurnen Stickereien bestickt war,


38 Wie auch die fünf Säulen dafür und ihre Haken; er überzog ihre Kapitelle und Stäbe mit Gold, aber ihre fünf Fassungen waren aus Bronze.


XXXVII


1 Bezalel machte die Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.


2 Er überzog sie innen und außen mit reinem Gold und formte sie mit Gold.


3 Er warf vier goldene Ringe an ihren vier Stützen: zwei Ringe auf einer Seite und zwei Ringe auf der anderen.


4 Er machte auch Stiele aus Akazienholz und überzog sie mit Gold,


5 Und führte die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, von denen sie getragen werden konnte.


6 Und er machte einen Gnadenstuhl aus reinem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit,


7 Und modellierte zwei große geflügelte Kreaturen aus geschlagenem Gold, die sie an die beiden Enden des Gnadenstuhls setzten,


8 Eine geflügelte Kreatur an einem Ende und die andere geflügelte Kreatur am anderen Ende, wodurch die geflügelten Kreaturen aus einem Stück mit dem Gnadenstuhl an jedem Ende gemacht wurden.


9 Die Flügel der geflügelten Kreaturen waren nach oben gespreizt, schützten die Lade mit ihren Flügeln und blickten sich an, ihre Gesichter waren dem Gnadenstuhl zugewandt.


10 Er machte den Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen lang, eine Ellen breit und anderthalb Ellen hoch,


11 Und machte rundherum ein goldenes Formteil.


12 Er bestückte ihn mit einer Handbreite von Streben und formte eine Goldform um die Streben.


13 Er entwarf vier goldene Ringe dafür und befestigte die Ringe an den vier Ecken, wo sich die vier Beine befanden.


14 Die Ringe lagen nahe an den Streben, um die Schäfte für den Tisch zu halten.


15 Er machte die Stiele aus Akazienholz und überzog sie mit Gold; diese waren für das Tragen des Tisches.


16 Er stellte die Accessoires her, die auf den Tisch kommen sollten: Geschirr, Tassen, Gläser und Trinkschalen aus reinem Gold.


17 Er machte auch den Lampenständer aus reinem Gold, den Lampenständer, Sockel und Stiel aus geschlagenem Gold, seine Becher, Kelche und die Knospen, die damit ein Stück sind.


18 Sechs Zweige sprossen von seinen Seiten: drei Zweige des Leuchtenständers von einer Seite, drei Zweige des Leuchtenständers von der anderen Seite.


19 Der erste Zweig trug drei Becher, die wie Mandelblüten geformt waren, jeder mit Kelch und Knospe; auch der zweite Zweig trug drei Becher, die wie Mandelblüten geformt waren, jeder mit seinem Kelch und seiner Knospe, und ebenso alle sechs Zweige, die vom Lampenfuß aufsprangen.


20 Der Lampenständer selbst trug vier Becher, die wie Mandelblüten geformt waren, und jeder mit Kelch und Knospe:


21 Ein Kelch unter den ersten beiden Ästen, die vom Leuchtenfuß entspringen, ein Kelch unter dem nächsten und ein Kelch unter dem letzten Ästepaar, also für alle sechs Äste, die vom Leuchtenfuß ausgehen.


22 Die Kelche und die Zweige bildeten ein Stück mit dem Lampenständer, und das Ganze war aus einem einzigen Stück reinen Goldes herausgeschlagen.


23 Und seine sieben Lampen, seine Schnupfer und Tafeln machte er aus reinem Gold.


24 Den Lampenständer und sein gesamtes Zubehör hat er aus purem Gold hergestellt.


25 Er machte den aus Weihrauchholz gefertigten Räucheraltar, eine Ellen lang und eine Ellen breit, er war quadratisch,- und zwei Ellen hoch, und seine Hörner waren ein Stück davon.


26 Er überzog seine Oberseite, seine Seiten ringsum und seine Hörner mit reinem Gold und formte ein Formteil, um sich ringsum zu bewegen.


27 Er machte zwei goldene Ringe für sie unterhalb des Formteils an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten, um die Schäfte zu tragen, mit denen er getragen wurde.


28 Er machte die Stiele aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.


29 Er stellte auch das heilige Salböl und den duftenden Weihrauch her und mischte es wie ein Parfümeur.


XXXVIII


1 Er machte den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit; es war quadratisch und drei Ellen hoch.


2 An seinen vier Ecken baute er Hörner, die Hörner waren damit ein Stück, und er überzog sie mit Bronze.


3 Er fertigte alle Zubehörteile für den Altar an: die Aschenpfannen, Schaufeln, Becken, Haken und Feuerpfannen; er stellte alle Altarzubehörteile aus Bronze her.


4 Er machte auch ein Gitter für den Bronze-Altar, unter seinem Rand, darunter auf halber Höhe.


5 Er goss vier Ringe für die vier Ecken des Bronzegitters, um die Schäfte aufzunehmen.


6 Er stellte die Schäfte aus Akazienholz her und überzog sie mit Bronze.


7 Er führte die Schäfte durch die Ringe an den Seiten des Altars, um ihn zu tragen. Er machte den Altar aus Brettern hohl.


8 Er stellte das Bronzebecken und seinen Bronzestand aus den Spiegeln der Frauen her, die am Eingang zum Zelt der Versammlung dienten…


9 Er hat den Hof gemacht. Auf der Südseite, im Süden, bestand der Vorhang des Hofes aus fein gewebtem Leinen von hundert Ellen Länge.


10 Seine zwanzig Stangen und seine Hülsen sind aus Bronze und seine Haken und Stangen aus Silber;


11 Und auf der Nordseite waren hundert Ellen Vorhang, dessen zwanzig Stangen und zwanzig Sockel aus Bronze und seine Haken und Stangen aus Silber waren.


12 Auf der Westseite befanden sich fünfzig Ellen Vorhang mit zehn Pfosten und zehn Pfannen, wobei die Haken und Stangen aus Silber waren;


13 Und auf der Ostseite im Osten waren fünfzig Ellen.


14 Auf der einen Seite befanden sich fünfzehn Ellen Vorhang mit seinen drei Masten und drei Buchsen.


15 Und auf der anderen Seite, auf beiden Seiten des Tors zum Hof, befanden sich fünfzehn Ellen Vorhang mit seinen drei Masten und drei Steckdosen.


16 Der Vorhang rund um den Hof bestand aus fein gewebtem Leinen.


17 Die Steckdosen für die Stangen waren aus Bronze, die Haken und Stangen der Schäfte aus Silber, ihre Kapitelle waren mit Silber überzogen, und alle Schäfte des Hofes hatten Silberstangen.


18 Der Schirm für das Tor zum Hof war aus fein gewebtem Leinen, bestickt mit violettem, rotem und purpurrotem Stoff, zwanzig Ellen langem und fünf Ellen hohem den ganzem Weg, wie der Vorhang des Hofes.


19 Seine vier Stangen und vier Hülsen waren aus Bronze, die Silberhaken, die mit Silber überzogenen Kapitelle und die Stangen aus Silber.


20 Alle Pflöcke rund um die Wohnung und den Hof waren aus Bronze.


21 Dies sind die Berichte für die Wohnung, die Wohnung des Zeugnisses, die im Auftrag von Moses, das Werk der Leviten, von Ithamar, dem Sohn des Priesters Aaron, angefertigt wurde.


22 Bezalel, der Sohn von Uri, der Sohn von Hur, aus dem Stamm Juda machte alles, was der HERR dem Mose geboten hatte,


23 Sein Assistent war Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, Stecher, Besticker und Näharbeiter in violetten, roten und purpurnen Materialien und feinem Leinen.


24 Die Menge an Gold, die für die Arbeit verwendet wurde, für die gesamte Arbeit für das Heiligtum, das zu diesem Zweck geweihte Gold, betrug neunundzwanzig Talente und siebenhundert dreißig Schekel, nach dem Heiligtums- Schekel gerechnet.


25 Das Silber aus der Volkszählung war einhundert Talente und eintausend siebenhundert fünfundsiebzig Schekel, gerechnet nach dem Heiligtums-Schekel,


26 Ein Beqa pro Kopf, ein halber Schekel, gerechnet nach dem Heiligtums-Schekel, für jeden von zwanzig Jahren und älter, der in die Volkszählung einbezogen wurde, für sechshundert dreißigtausend fünfhundert fünfzig Personen.


27 Hunderte Talente aus Silber wurden zum Abgießen der Sockel für das Heiligtum und die Sockel für den Vorhang verwendet: Hundert Sockel aus hundert Talenten, ein Talent pro Sockel.


28 Von den eintausend siebenhundert fünfundsiebzig Schekeln machte er die Haken für die Stangen, überzog ihre Kapitelle und stellte die Stangen für sie her.


29 Die zu diesem Zweck geweihte Bronze hatte siebzig Talente und zweitausend vierhundert Schekel.


30 Und er machte daraus die Sockel für den Eingang des Zeltes der Versammlung, den Bronzealtar, das Bronzegitter und das gesamte Zubehör des Altars,


31 Die Steckdosen rund um den Hof, die Steckdosen für das Tor zum Hof, alle Heringe für die Wohnung und alle Heringe rund um den Hof.


XXXIX


1 Sie machten aus den violetten, roten und purpurroten Materialien die liturgischen Gewänder für den Dienst im Heiligtum. Sie machten die heiligen Gewänder für Aaron, wie der HERR Mose befohlen hatte.


2 Sie machten das Efod aus Gold, aus violetten, roten und purpurroten Materialien und fein gewebtem Leinen.


3 Sie schlugen Gold in dünne Platten und schnitten diese in Fäden, um die violetten, roten und purpurroten Materialien und das feine Leinen per Handarbeit zu verarbeiten.


4 Für das Efod machten sie Schultergurte, die an den beiden Kanten mit ihm verbunden waren.


5 Der Bund des Efods, um ihn in Position zu halten, war ein Stück davon und hatte dieselbe Verarbeitung: aus Gold, Violett-Purpur, Rot-Purpur und fein gewebtem Leinen, wie der HERR Mose befohlen hatte.


6 Sie bearbeiteten die in goldener Fassung montierten Onyxsteine und gravierten wie ein eingraviertes Siegel die Namen der Söhne Israels ein.


7 Und sie legten die Steine auf die Schultergurte des Efod, um an die Söhne Israels zu erinnern, wie der HERR Mose befohlen hatte.


8 Sie stellten das Brustschild aus demselben gestickten Werk wie das Efod her: aus Gold, violetten, roten und purpurroten Materialien und fein gewebtem Leinen.


9 Es war quadratisch und doppelt, eine Spannweite in der Länge und eine Spannweite in der Breite.


10 Darin legten sie vier Reihen von Steinen auf: einen Sarder, einen Topas und einen Smaragd für die erste Reihe;


11 Für die zweite Reihe einen Granat, einen Saphir und einen Diamanten;


12 Für die dritte Reihe einen Hyazinth, einen Rubin und einen Amethyst;


13 Und für die vierte Reihe einen Beryll, einen Onyx und einen Jaspis: in Goldfassung montiert


14 Die Steine, die den Namen der Söhne Israels entsprechen, zwölf wie ihre Namen, graviert wie Siegel, und jeder mit dem Namen eines der zwölf Stämme.


15 Für das Brustschild machten sie Ketten aus reinem Gold, die wie Schnüre gedreht waren.


16 Sie machten zwei goldene Rosetten und zwei goldene Ringe und legten die beiden Ringe an die beiden äußeren Ränder der Brustplatte


17 Und befestigten die beiden Goldkordeln an den beiden Ringen an den Außenkanten des Brustpanzers.


18 Die anderen beiden Enden der Schnüre, die sie an den beiden Rosetten befestigten, legten sie auf die Schultergurte des Efods, vorne.


19 Sie machten auch zwei goldene Ringe und legten sie an die beiden äußeren Ränder des Brustpanzers an der Innenseite gegen das Efod;


20 Und sie machten zwei weitere Goldringe und legten sie auf die Vorderseite der beiden Schultergurte des Efods, nahe der Verbindungsstelle, über dem Bund des Efods.


21 Sie befestigten den Brustbereich durch eine violette Schnur, die durch seine Ringe und die des Efods geführt wurde, so dass der Brustumfang über dem Hosenbund sitzen und sich nicht vom Efod lösen sollte, wie der HERR Mose befohlen hatte.


22 Sie machten das Gewand des Efods, das ganz aus violettem Purpur gewebt war.


23 Die Öffnung in der Mitte des Gewandes war wie der Hals eines Postsacks; um die Öffnung herum war eine Grenze, damit sie nicht zerrissen wurde.


24 Am unteren Saum der Robe machten sie Granatäpfel aus violett-purpurnem, rot-purpurnem und purpurrotem Stoff und fein gewebtem Leinen.


25 Und sie machten Glocken aus reinem Gold, die Glocken zwischen den Granatäpfeln um den unteren Saum der Robe legend:


26 Abwechselnd eine Glocke und dann ein Granatapfel rund um den unteren Saum des Amtsgewandes, wie der HERR Mose befohlen hatte.


27 Sie machten die Tuniken aus fein gewebtem Leinen für Aaron und seine Söhne,


28 Den Turban aus feinem Leinen, die Kopfbedeckungen aus feinem Leinen, die Hosen aus fein gewebtem Leinen,


29 Die mit violett, rot und purpurrot bestickten Hüften aus fein gewebtem Leinen, wie der HERR es Mose befohlen hatte.


30 Sie machten auch die Blume, das Symbol der heiligen Weihe, aus reinem Gold, und darauf gravierten sie wie ein eingraviertes Siegel: Dem Herrn geweiht.


31 Sie legten sie an eine violette Schnur, um sie hoch oben am Turban zu befestigen, wie der HERR Mose befohlen hatte.


32 Damit war die gesamte Arbeit für die Wohnung, für das Zelt der Versammlung, abgeschlossen. Sie hatten alles genau so gemacht, wie der Herr Mose befohlen hatte.


33 Sie brachten dann Mose die Wohnung, das Zelt und alle seine Accessoires: seine Verschlüsse, Rahmen, Querstangen, Masten und Steckdosen;


34 Die Decke aus rot gefärbten Widderhäuten, die Decke aus feinem Leder und der Vorhang;


35 Die Lade des Zeugnisses und ihre Schäfte und den Gnadenstuhl;


36 Den Tisch, sein gesamtes Zubehör, und die Dauerbrote;


37 Den Lampenständer aus reinem Gold, seine Lampen, die Lampenreihe, und alle ihre Zubehörteile, und das Öl für das Licht;


38 Den goldenen Altar, das Salböl, den duftenden Weihrauch und den Schirm für den Eingang zum Zelt;


39 Den Bronzealtar und sein Bronzegitter, seine Schäfte und alle seine Zubehörteile; das Becken und seinen Standplatz;


40 Den Vorhang für den Hof, seine Stangen, seine Steckdosen und den Schirm für das Tor zum Hof, seine Schnüre, seine Stöpsel und alles Zubehör für den Dienst der Wohnung, für das Zelt der Versammlung;


41 Die liturgischen Gewänder für das Amt im Heiligtum, die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder für seine Söhne, für die priesterlichen Funktionen.


42 Die Israeliten hatten die ganze Arbeit genau so gemacht, wie der HERR Mose befohlen hatte.


43 Mose inspizierte alle Werke. Sie hatten es tatsächlich getan, wie der Herr es befohlen hatte. Und Mose segnete sie.


XL


1 Da sprach der HERR zu Mose und sprach:


2 Am ersten Tag des ersten Monats errichte die Wohnung, das Zelt der Versammlung,


3 Und lege die Lade des Zeugnisses hinein und schirme sie mit dem Vorhang ab.


4 Bringe dann den Tisch mit und arrangiere, was darauf zu arrangieren ist. Bringe dann den Lampenständer und stelle seine Lampen auf.


5 Du wirst den goldenen Weihrauchaltar vor der Lade des Zeugnisses platzieren und den Schirm am Eingang der Wohnung platzieren.


6 Du wirst den Altar der Brandopfer vor den Eingang der Wohnung stellen, das Zelt der Versammlung,


7 Und du wirst das Becken zwischen das Zelt der Versammlung und den Altar stellen und es mit Wasser füllen.


8 Richte dann den umliegenden Hof ein und hänge den Schirm am Tor des Hofs auf.


9 Dann nimmst du das Salböl, salbst die Wohnung und alles im Innern, weihst sie und alle ihre Accessoires. Dann wird sie heilig sein.


10 Dann wirst du den Altar der Brandopfer und alle seine Accessoires salben und den Altar weihen. Der Altar wird dann besonders heilig sein.


11 Dann wirst du das Becken und seinen Stand salben und weihen.


12 Dann wirst du Aaron und seine Söhne zum Eingang des Zeltes der Versammlung bringen, gründlich baden


13 Und ziehst Aaron dann die heiligen Gewänder an und salbst und weihst ihn, damit er mir im Priestertum dient.


14 Dann bringst du seine Söhne und kleidest sie in Tuniken


15 Und salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, um mir im Priestertum zu dienen. Ihre Salbung wird ihnen ein ewiges Priestertum für alle kommenden Generationen verleihen.


16 Mose tat dies; er tat genau so, wie Jahwe ihm befohlen hatte.


17 Am ersten Tag des ersten Monats im zweiten Jahr wurde die Wohnung errichtet.


18 Mose errichtete die Wohnung. Er reparierte die Steckdosen, stellte die Rahmen auf, stellte die Querstangen in Position und stellte die Stangen auf.


19 Er breitete das Zelt über die Wohnung und die Decke des Zeltes darüber aus, wie der HERR Mose befohlen hatte.


20 Er nahm das Zeugnis und legte es in die Lade, positionierte die Schäfte auf der Lade und stellte den Gnadenstuhl auf die Lade.


21 Er brachte die Lade in die Wohnung und brachte den Sichtschutzvorhang an, so dass die Lade des Zeugnisses gesichtet wurde, wie der HERR Mose befohlen hatte.


22 Er stellte den Tisch in das Zelt der Versammlung, gegen die Seite der Wohnung im Norden, außerhalb des Vorhangs,


23 Und darauf wurden die Brote vor dem HERRN angeordnet, wie der HERR Mose befohlen hatte.


24 Er stellte den Lampenständer in das Zelt der Versammlung, gegenüber dem Tisch, auf die Südseite der Wohnung.


25 Und er stellte die Lampen vor dem HERRN auf, wie der HERR Mose befohlen hatte.


26 Er stellte den goldenen Altar in das Zelt der Versammlung vor den Vorhang.


27 Und er brannte darauf duftendes Räucherwerk ab, wie der HERR Mose befohlen hatte.


28 Dann stellte er den Schirm vor den Eingang der Wohnung.


29 Er stellte den Brandopferaltar vor den Eingang der Wohnung, in das Zelt der Versammlung, und bot darauf das Brandopfer und das Getreideopfer an, wie der HERR Mose befohlen hatte.


30 Er stellte das Becken zwischen das Zelt der Versammlung und den Altar und tat Wasser für die Waschungen hinein,


31 Wo Mose, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße wuschen,


32 Wann immer sie das Zelt der Versammlung betraten oder sich dem Altar näherten, wuschen sie sich, wie der HERR Mose befohlen hatte.


33 Dann richtete er den Hof um die Wohnung und den Altar herum auf und stellte den Schirm am Tor zum Hof auf. So vollendete Mose die Arbeit.


34 Dann bedeckte die Wolke das Zelt der Zusammenkunft, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.


35 Mose konnte das Zelt der Versammlung nicht betreten, da die Wolke über ihm blieb und die Herrlichkeit Jahwes die Wohnung erfüllte.


36 Auf jeder Etappe ihrer Reise würden die Israeliten, wenn die Wolke aus der Wohnung aufstieg, ihren Marsch fortsetzen.


37 Wenn die Wolke nicht aufging, würden sie ihren Marsch erst an dem Tag fortsetzen, an dem sie aufging.


38 Denn die Wolke des Herrn blieb tagsüber über der Wohnung, und nachts brach in der Wolke Feuer aus, das das ganze Haus Israel auf jeder Etappe ihrer Reise sehen konnte.






JOHANNESEVANGELIUM — PROLOG (Fassung 1)


Im Urprinzip war die Allvernunft


Und die Allvernunft war mit der Gottheit


Und die Gottheit war die Allvernunft.


Dieselbe war im Urprinzip mit der Gottheit.


Das All ward durch Sie geschaffen,


Geschieden von Ihr ward nicht eins geschaffen vom Geschaffnen.


In Ihr war das Leben


Und das Leben war die Lichtflamme aller Menschen.


Die Lichtflamme leuchtete in der Finsternis,


Aber die Finsternis hat Sie nicht aufgenommen.


(…)


Es war die wahre Lichtflamme,


Die jeden Menschen erleuchtet,


Der im Kosmos geschaffen wird.


Sie war im Kosmos,


Der Kosmos ward durch Sie geschaffen,


Aber der Kosmos erkannte Sie nicht.


Gekommen war Sie in Ihr Eigentum,


Aber die Ihren nahmen Sie nicht auf.


Soviele Sie aber aufgenommen,


Ihnen ward gegeben die Freiheit,


Kinder der Gottheit zu sein,


Ihnen, die Ihrem Namen trauen,


Welche nicht vom Blute,


Noch aus dem Verlangen des Fleisches,


Nicht aus dem Verlangen des Mannes sind,


Sondern vielmehr sind von der Gottheit geboren!




JOHANNESEVANGELIUM — PROLOG (Fassung 2)



Im Anfang war die Vernunft, und die Vernunft war bei Gott, und Gott war die Vernunft.


Sie war mit Gott im Anfang.


Durch sie ist alles geschaffen, ohne dieselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.


In ihr war das Leben, und das Leben war das Licht der gesamten Menschheit.


Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht zu überwunden.


Es war ein Mensch, von Gott, dessen Name war Johannes.


Er kam als Zeuge, um dieses Licht zu bezeugen, so dass durch ihn alle glauben könnten.


Er war nicht das Licht, er kam nur als Zeuge für das Licht,


Das wahre Licht, das Licht gibt jedem, der in die Welt kommt.


Er war in der Welt, und wenn die Welt auch durch ihn geworden war, die Welt erkannte ihn doch nicht.


Er kam zu dem, was sein Eigentum war, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.


Doch allen, die ihn empfangen haben, die an seinen Namen glauben, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden,


Kinder nicht natürlicher Herkunft, noch aus menschlicher Entscheidung oder nach eines Mannes Willen geboren, sondern von Gott geboren.


Und die Vernunft ward Fleisch und wohnte unter uns. Wir haben ihre Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes, der vom Vater ist, voller Gnade und Wahrheit.


Aus seiner Fülle haben wir alle empfangenen Gnade über Gnade, bereits gegeben.


Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.


Niemand hat Gott je gesehen, aber der einzige Sohn, der selbst Gott ist und steht in intimster Beziehung zum Vater, hat ihn bezeugt.




DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES


ERSTES KAPITEL


1 Am Anfang war der Logos: Der Logos war bei Gott, und der Logos war Gott.


2 Er war am Anfang bei Gott.


3 Durch ihn sind alle Dinge entstanden, außer durch ihn ist nichts entstanden.


4 Was in ihm entstanden ist, war das Leben, das das Licht der Menschen war;


5 und Licht leuchtet in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht überwältigen.


6 Ein Mann kam, von Gott gesandt. Sein Name war Johannes.


7 Er kam als Zeuge, um das Licht zu bezeugen, damit alle durch ihn glauben könnten.


8 Er war nicht das Licht, er sollte das Licht bezeugen.


9 Der Logos war das wahre Licht, das jedem Licht gibt; er kam in die Welt.


10 Er war in der Welt, die durch ihn entstanden war, und die Welt erkannte ihn nicht.


11 Er kam zu seinen Eigentum, und sein eigenes Volk akzeptierte ihn nicht.


12 Denjenigen aber, die ihn annahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glaubten,


13 die nicht aus menschlichem Stamm oder menschlichem Verlangen oder menschlichem Willen, sondern aus Gott selbst geboren wurden.


14 Der Logos wurde Fleisch, er lebte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit, die er vom Vater hat, als einziger Sohn des Vaters, voller Gnade und Wahrheit.


15 Johannes bezeugt ihn. Er verkündet: Dies ist der, von dem ich sagte: Derjenige, der nach mir kommt, ist mir vorausgegangen, weil er vor mir existierte.


16 Tatsächlich haben wir alle aus seiner Fülle erhalten, ein Geschenk, das ein anderes ersetzt,


17 denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, Gnade und Wahrheit sind durch Jesus Christus gekommen.


18 Niemand hat Gott jemals gesehen; es ist der einzige Sohn, der dem Herzen des Vaters nahe steht und ihn bekannt gemacht hat.


19 Dies war das Zeugnis von Johannes, als die Juden Priester und Leviten aus Jerusalem zu ihm sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du?


20 Er erklärte, er leugnete nicht, sondern erklärte: Ich bin nicht der Christus.


21 Und sie fragten: Dann bist du Elias? Er antwortete: Ich bin es nicht. – Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.


22 Sie sprachen zu ihm: Wer bist du? Wir müssen eine Antwort an diejenigen zurücksenden, die uns geschickt haben. Was hast du über dich zu sagen?


23 Und er sprach: Ich bin, wie Jesaja vorhergesagt hatte: Eine Stimme eines Menschen, der in der Wüste ruft: Bereite dem Herrn einen Weg. Macht seine Pfade gerade!


24 Die Gesandten waren also Pharisäer,


25 und sie stellten ihm diese Frage: Warum taufst du, wenn du nicht der Christus bist und nicht Elias und nicht der Prophet?


26 Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser; aber der unter euch steht – euch unbekannt –


27 ist derjenige, der nach mir kommt; und ich kann den Riemen seiner Sandale nicht lösen.


28 Dies geschah in Bethanien, am anderen Ufer des Jordan, wo Johannes taufte.


29 Am nächsten Tag sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Schaut, da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.


30 Von ihm sagte ich: Nach mir kommt einer, der vor mir gegangen ist, weil er vor mir existierte.


31 Ich kannte ihn selbst nicht, und doch wollte ich mit Wasser taufen, damit er Israel offenbart werden konnte.


32 Und Johannes erklärte: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel auf ihn herabkommen und auf ihm ruhen.


33 Ich kannte ihn selbst nicht, aber derjenige, der mich mit Wasser zur Taufe gesandt hatte, hatte zu mir gesagt: Der Mann, auf den du den Geist fallen und ruhen siehst, ist derjenige, der mit dem Heiligen Geist taufen soll.


34 Ich habe gesehen und bezeuge, dass er der Auserwählte Gottes ist.


35 Am nächsten Tag, als Johannes wieder mit zwei seiner Jünger dort stand, ging Jesus an ihm vorbei.


36 Johannes sah ihn an und sagte: Schaut, da ist das Lamm Gottes.


37 Und die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus nach.


38 Jesus drehte sich um, sah sie folgen und sagte: Was wollt ihr? Sie antworteten: Rabbi, was Lehrer bedeutet, wo lebst du?


39 Er antwortete: Kommt und seht! Also gingen sie und sahen, wo er wohnte, und blieben an diesem Tag bei ihm. Es war ungefähr die zehnte Stunde.


40 Einer dieser beiden, der Jesus gefolgt war, nachdem er gehört hatte, was Johannes gesagt hatte, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.


41 Das erste, was Andreas tat, war, seinen Bruder zu finden und zu ihm zu sagen: Wir haben den Messias gefunden, was Christus bedeutet.


42 Und er brachte Simon zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: Du bist Simon, Sohn des Johannes. Du sollst Kefa genannt werden, was Fels bedeutet.


43 Am nächsten Tag, nachdem Jesus beschlossen hatte, nach Galiläa zu gehen, traf er Philippus und sagte: Folge mir nach!


44 Philippus kam aus derselben Stadt, Bethsaida, wie Andreas und Petrus.


45 Philippus fand Nathanael und sprach zu ihm: Wir haben ihn gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten weissagten, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.


46 Nathanael sprach zu ihm: Von Nazareth? Kann etwas Gutes von diesem Ort kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!


47 Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein wahrer Israelit, der ohne Fehl und Tadel ist.


48 Nathanael sagte zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sagte zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen.


49 Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!


50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres sehen als das.


51 Und er spricht zu ihm: Amen, Amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf und herab schweben über dem Menschensohn.




ZWEITES KAPITEL


1 Am dritten Tag fand eine Hochzeit in Kana in Galiläa statt. Die Mutter Jesu war da,


2 und auch Jesus und seine Jünger waren eingeladen worden.


3 Und sie hatten keinen Wein mehr, da der Wein, der für das Fest vorgesehen war, verbraucht worden war, und die Mutter Jesu sagte zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.


4 Jesus sagte: O Frau, was ist das dir und mir? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.


5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Tut, was er euch sagt.


6 Dort standen sechs steinerne Wasserkrüge, die für die bei den Juden üblichen Waschungen bestimmt waren: Jede konnte zwanzig oder dreißig Gallonen fassen.


7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.


8 Dann sagte er zu ihnen: Schöpft jetzt etwas und bringt es dem Präsidenten des Festes.


9 Das haben sie getan; Der Präsident schmeckte das Wasser, und es hatte sich in Wein verwandelt. Keine Ahnung, woher es kam – obwohl die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, es wussten -, rief der Präsident des Festes den Bräutigam


10 und sagte: Jeder serviert zuerst guten Wein und den schlechteren Wein, wenn die Gäste gut getrunken haben; aber du hast bis jetzt den besten Wein zurückbehalten.


11 Dies war das erste Zeichen Jesu: Es war in Kana in Galiläa. Er offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.


12 Danach ging er mit seiner Mutter und seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kapernaum hinunter, aber sie blieben nur wenige Tage dort.


13 Als die Zeit des jüdischen Passah nahe war, zog Jesus nach Jerusalem hinauf.


14 Und im Tempel fand er Leute, die Vieh, Schafe und Tauben verkauften, und die Geldwechsler, die dort saßen.


15 Er machte eine Peitsche aus einer Schnur, vertrieb sie alle aus dem Tempel, Schafe und Vieh, zerstreute die Münzen der Geldwechsler und warf ihre Tische um


16 und sagte zu den Taubenverkäufern: Tragt das alles hier raus und hört auf, das Haus meines Vaters als Markt zu benutzen.


17 Da erinnerten sich seine Jünger an die Worte der Schrift: Ich werde vom Eifer für dein Haus verzehrt.


18 Die Juden griffen ein und sagten: Welches Zeichen kannst du uns zeigen, dass du so handeln sollst?


19 Jesus antwortete: Zerstört diesen Tempel, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.


20 Die Juden antworteten: Es hat sechsundvierzig Jahre gedauert, um diesen Tempel zu bauen. Willst du ihn in drei Tagen wieder aufrichten?


21 Aber er sprach von dem Tempel, der sein Körper war.


22 Und als Jesus von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem, was er gesagt hatte.


23 Während seines Aufenthalts in Jerusalem zum Passahfest glaubten viele an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat.


24 Jesus aber kannte alle Menschen und vertraute nicht auf sie.


25 Er brauchte nie Beweise über jemanden; er konnte sagen, was jemand in sich hatte.



DRITTES KAPITEL


1 Es gab einen der Pharisäer namens Nikodemus, einen Führer der Juden,


2 der nachts zu Jesus kam und sagte: Rabbi, wir wissen, dass du als Lehrer von Gott gekommen bist; denn niemand könnte die Zeichen, die du tust, ausführen, wenn Gott nicht bei ihm wäre.


3 Jesus antwortete: In aller Wahrheit sage ich dir, niemand kann das Reich Gottes sehen, ohne von oben geboren zu sein.


4 Nikodemus sagte: Wie kann jemand, der schon alt ist, geboren werden? Kann man wieder in den Mutterleib zurückkehren und geboren werden?


5 Jesus antwortete: In aller Wahrheit sage ich dir, niemand kann das Reich Gottes betreten, ohne durch Wasser und Geist geboren zu sein.


6 Was aus der menschlichen Natur geboren wird, ist menschlich. Was aus dem Geist geboren wird, ist Geist.


7 Sei nicht überrascht, wenn ich sage: Du musst von oben geboren werden.


8 Der Wind weht, wo er will; du kannst den Klang hören, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.


9 Wie ist das möglich? fragte Nikodemus.


10 Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels, und du kennst diese Dinge nicht?


11 In aller Wahrheit sage ich dir, wir sprechen nur über das, was wir wissen und bezeugen, nur das, was wir gesehen haben, und dennoch lehnt ihr unsere Beweise ab.


12 Wenn du mir nicht glaubst, wenn ich mit dir über irdische Dinge spreche, wie wirst du mir dann glauben, wenn ich mit dir über himmlische Dinge rede?


13 Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn;


14 Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöhte, muss der Menschensohn erhöht werden,


15 damit jeder, der glaubt, das ewige Leben in sich haben kann.


16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt: Er hat seinen einzigen Sohn hingegeben, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.


17 Denn Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, nicht um die Welt zu richten, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werden kann.


18 Niemand, der an ihn glaubt, wird gerichtet werden; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, denn diese Person glaubt nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes.


19 Und das Urteil lautet: Obwohl das Licht in die Welt gekommen ist, haben die Menschen die Dunkelheit dem Licht vorgezogen, weil ihre Taten böse waren.


20 Und in der Tat hasst jeder, der Unrecht tut, das Licht und vermeidet es, um zu verhindern, dass seine Handlungen gezeigt werden;


21 aber wer auch immer die Wahrheit tut, kommt ins Licht, so dass das, was er tut, offenbar als in Gott getan erscheint.


22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa und blieb dort bei ihnen und taufte.


23 Johannes taufte sich auch in Aenon bei Salim, wo es reichlich Wasser gab, und die Leute gingen dorthin und ließen sich taufen.


24 Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis gekommen.


25 Nun kam es zu einer Diskussion zwischen einigen Jüngern des Johannes und einem Juden über die Reinigung.


26 Und sie gingen zu Johannes und sagten: Rabbi, der Mann, der mit dir am anderen Ufer des Jordan war, der Mann, von dem du Zeugnis abgibst, tauft jetzt, und alle gehen zu ihm.


27 Johannes antwortete: Niemand kann etwas haben außer dem, was ihm vom Himmel gegeben wird.


28 Ihr selbst mögt mich ertragen. Ich sagte: Ich bin nicht der Christus; ich bin derjenige, der gesandt wurde, um vor ihm her zu gehen.


29 Es ist der Bräutigam, der die Braut hat; und doch ist der Freund des Bräutigams, der dort steht und auf ihn hört, von der Stimme des Bräutigams erfüllt. Dies ist die Freude, die ich fühle, und sie ist vollkommen.


30 Er muss größer werden, ich muss kleiner werden.


31 Wer von oben kommt, ist über allen anderen; wer von der Erde ist, ist selbst irdisch und spricht auf irdische Weise. Der vom Himmel kommt,


32 bezeugt, was er gesehen und gehört hat, aber sein Zeugnis wird von niemandem akzeptiert,


33 obwohl jeder, der sein Zeugnis akzeptiert, bezeugt, dass Gott wahr ist,


34 denn der, den Gott gesandt hat, spricht Gottes eigene Worte, denn Gott gibt ihm den Geist ohne Vorbehalt.


35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles seinen Händen anvertraut.


36 Jeder, der an den Sohn glaubt, hat ein ewiges Leben, aber jeder, der sich weigert, an den Sohn zu glauben, wird niemals das Leben sehen: Gottes Vergeltung hängt über ihm.



VIERTES KAPITEL


1 Als Jesus hörte, dass die Pharisäer herausgefunden hatten, dass er mehr Jünger machte und mehr taufte als Johannes,



2 obwohl in der Tat seine Jünger tauften, nicht Jesus selbst,



3 er verließ Judäa und kehrte nach Galiläa zurück.



4 Er musste durch Samaria gehen.



5 Auf dem Weg kam er in die samaritanische Stadt Sychar in der Nähe des Landes, das Jakob seinem Sohn Josef gab.



6 Jakobs Brunnen war da, und Jesus, müde von der Reise, setzte sich an den Brunnen. Es war ungefähr die sechste Stunde.



7 Als eine Samariterin kam, um Wasser zu ziehen, sagte Jesus zu ihr: Gib mir etwas zu trinken.



8 Seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Lebensmittel zu kaufen.



9 Die Samariterin sagte zu ihm: Du bist ein Jude. Wie kommt es, dass du mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bittest? – Juden verbinden sich natürlich nicht mit Samaritanern.



10 Jesus antwortete ihr: Wenn du nur wüsstest, was Gott dir anbietet und wer dir sagt: Gib mir etwas zu trinken, wärest du diejenige gewesen, die gefragt hätte, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.



11 Du hast keinen Eimer, Herr, antwortete sie, und der Brunnen ist tief: Wie bekommst du dieses lebendige Wasser?



12 Bist du ein größerer Mann als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat und mit seinen Söhnen und seinem Vieh selbst davon getrunken hat?



13 Jesus antwortete: Wer dieses Wasser trinkt, wird wieder durstig sein;



14 aber niemand, der das Wasser, das ich geben werde, trinkt, wird jemals wieder durstig sein: Das Wasser, das ich geben werde, wird zu einer Quelle aus Wasser werden, die zum ewigen Leben aufsteigt.



15 Herr, sagte die Frau, gib mir etwas von diesem Wasser, damit ich niemals durstig bin oder wieder hierher kommen muss, um Wasser heraufzuziehen.



16 Geh und ruf deinen Ehemann, sagte Jesus zu ihr, und komm hierher zurück.



17 Die Frau antwortete: Ich habe keinen Ehemann. Jesus sagte zu ihr: Du hast Recht zu sagen: Ich habe keinen Ehemann.



18 Denn obwohl du fünf Männer gehabt hast, ist der, den du jetzt hast, nicht dein Ehemann. Du hast darin die Wahrheit gesagt.



19 Ich sehe, du bist ein Prophet, Herr, sagte die Frau.



20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, obwohl ihr sagt, dass Jerusalem der Ort ist, an dem man anbeten sollte.



21 Jesus sagte: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, in der ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet.



22 Ihr verehrt, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden.



23 Aber die Stunde kommt, ja, sie ist schon da, wenn die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten: das ist die Art von Anbetern, die der Vater sucht.



24 Gott ist Geist, und die, die anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.



25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias – das heißt Christus – kommt, und wenn er kommt, wird er alles erklären.



26 Jesus sagte: Das bin ich, ich rede zu dir.



27 An diesem Punkt kehrten seine Jünger zurück und waren überrascht, dass er mit einer Frau sprach, obwohl keiner von ihnen fragte: Was willst du von ihr? Oder: Worüber sprichst du mit ihr?



28 Die Frau stellte ihren Wassereimer ab und eilte in die Stadt zurück, um den Leuten zu sagen:



29 Kommt und seht einen Mann, der mir alles erzählt hat, was ich getan habe; könnte das der Christus sein?



30 Dies brachte die Menschen aus der Stadt heraus, und sie gingen auf ihn zu.



31 In der Zwischenzeit drängten die Jünger zu ihm: Rabbi, hast was zu essen?



32 Er aber sprach: Ich habe etwas zu essen, von dem ihr nichts wisst.



33 Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?



34 Jesus aber sagte: Mein Essen ist es, den Willen desjenigen zu tun, der mich gesandt hat, und seine Arbeit zu vollenden.



35 Habt ihr nicht ein Sprichwort: Vier Monate und dann die Ernte? Nun, ich sage euch, schaut euch um, schaut auf die Felder; schon sind sie weiß, bereit zur Ernte!



36 Schon hat der Schnitter seinen Lohn ausgezahlt, schon bringt er das Korn für das ewige Leben ein, damit sich Sämann und Schnitter gemeinsam freuen können.



37 Denn hier gilt das Sprichwort: Einer sät, ein anderer erntet.



38 Ich habe euch gesandt, um eine Ernte zu ernten, für die ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben dafür gearbeitet; und ihr seid in die Belohnung ihrer Arbeit gekommen.



39 Viele Samariter dieser Stadt glaubten an ihn aufgrund der Aussage der Frau: Er hat mir alles erzählt, was ich getan habe.



40 Als die Samaritaner zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage.



41 Viele andere glaubten aufgrund der Worte, die er zu ihnen sprach.



42 Und sie sagten zu der Frau: Jetzt glauben wir nicht mehr wegen dem, was du uns gesagt hast; wir haben ihn selbst gehört und wissen, dass er tatsächlich der Erretter der Welt ist.



43 Als die beiden Tage vorbei waren, ging Jesus nach Galiläa.



44 Er selbst hatte erklärt, dass ein Prophet in seiner Heimatstadt nicht geehrt wird.



45 Bei seiner Ankunft empfingen die Galiläer ihn freundlich, nachdem sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte, an dem auch sie teilgenommen hatten.



46 Und Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn war krank und lag in Kapernaum.



47 Der hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, und ging zu ihm und bat ihn, mit ihm zu kommen und seinen Sohn zu heilen; denn der war todkrank.



48 Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, dann glaubt ihr nicht.



49 Der königliche Beamte sagte zu ihm: Herr, komm mit, ehe mein Kind stirbt!



50 Jesus sagte zu ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus ihm gesagt, und ging.



51 Und während er noch ging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.



52 Da fragte er sie nach der Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern in der siebenten Stunde verließ ihn das Fieber.



53 Da merkte der Vater, dass es die Stunde gewesen war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Haus.



54 Das war das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war.




FÜNFTES KAPITEL



1 Danach gab es ein jüdisches Fest, und Jesus ging nach Jerusalem hinauf.



2 Nun, in Jerusalem, neben dem Schafbecken, gibt es einen Teich mit dem Namen Bethesda auf hebräisch, der fünf Säulenhallen hat;



3 und da waren Menschenmassen krank, blind, lahm, gelähmt.



4 Denn in regelmäßigen Abständen kam der Engel des Herrn auf den Teich hinab, und das Wasser wurde bewegt, und die erste Person, die nach dieser Bewegung ins Wasser trat, wurde von jeder Krankheit geheilt, an der er litt.



5 Dort hatte ein Mann eine Krankheit, die achtunddreißig Jahre gedauert hatte.



6 Und als Jesus ihn dort liegen sah und wusste, dass er sich schon lange in diesem Zustand befunden hatte, sagte er: Willst du wieder gesund werden?



7 Herr, antwortete der Kranke, ich habe niemanden, der mich in den Teich bringen könnte, wenn das Wasser bewegt wird; und während ich noch unterwegs bin, steht jemand anderes vor mir da.



8 Jesus sagte: Steh auf, nimm deine Schlafmatte und geh umher!



9 Der Mann war sofort geheilt, er nahm seine Matte auf und ging herum. Nun war an jenem Tag der Sabbat,



10 da sagten die Juden zu dem Mann, der geheilt worden war: Es ist der Sabbat; du darfst deine Schlafmatte nicht tragen.



11 Er antwortete: Aber der Mann, der mich geheilt hatte, sagte zu mir: Nimm deine Schlafmatte und geh umher.



12 Sie fragten: Wer ist der Mann, der zu dir sagte: Nimm deine Schlafmatte und geh herum?




13 Der Mann hatte keine Ahnung, wer es war, da Jesus verschwunden war, da der Ort überfüllt war.



14 Nach einer Weile traf Jesus ihn im Tempel und sagte: Nun geht es dir wieder gut, sündige nicht mehr, oder es könnte dir etwas Schlimmeres passieren.



15 Der Mann ging zurück und sagte den Juden, dass Jesus ihn geheilt hatte.



16 Weil er am Sabbat so etwas tat, begannen die Juden, Jesus zu schikanieren.



17 Seine Antwort darauf war: Mein Vater arbeitet immer noch, und ich arbeite auch.



18 Aber das machte die Juden nur noch mehr daran interessiert, ihn zu töten, denn er brach nicht nur den Sabbat, sondern er sprach von Gott als seinem eigenen Vater und machte sich so Gott gleich.



19 Dazu antwortete Jesus: In aller Wahrheit sage ich euch, dass der Sohn allein nichts tun kann; er kann nur das tun, was er den Vater tun sieht.



20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut, und er wird ihm noch größere Dinge zeigen als diese Werke, die euch in Erstaunen versetzen werden.



21 So wie der Vater die Toten auferweckt und ihnen Leben gibt, so gibt der Sohn jedem, den er erwählt, das Leben;



22 denn der Vater richtet niemanden; er hat dem Sohn alles Gericht anvertraut,



23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer dem Sohn die Ehre verweigert, verweigert dem Vater, der ihn gesandt hat, die Ehre.



24 In aller Wahrheit sage ich euch, wer auf meine Worte hört und an den glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben; ohne vor Gericht gebracht zu werden, ist eine solche Person vom Tod in das Leben übergegangen.



25 In aller Wahrheit sage ich euch, die Stunde kommt, ja, sie ist bereits hier, da werden die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören und alle, die sie hören, werden leben.



26 Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er dem Sohn auch das Leben in sich selbst gewährt;



27 und weil er der Menschensohn ist, hat er ihm die Macht gegeben, das Gericht zu halten.



28 Seid nicht überrascht, denn es kommt die Stunde, da die Toten beim Klang seiner Stimme ihre Gräber verlassen werden:



29 die Gutes taten, werden zum Leben kommen; und diejenigen, die Böses taten, werden zum Gericht kommen.



30 Ich kann allein nichts tun; ich kann nur richten, wenn mir gesagt wird, dass ich richten soll, und mein Urteil ist gerecht, weil ich nicht meinen eigenen Willen zu tun versuche, sondern den Willen desjenigen, der mich gesandt hat.



31 Wenn ich allein in meinem eigenen Namen aussagen würde, wäre mein Zeugnis nicht wahr;



32 aber es gibt einen anderen Zeugen, der für mich spricht, und ich weiß, dass sein Zeugnis wahr ist.



33 Ihr habt Boten zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben.



34 Nicht dass ich auf menschliches Zeugnis angewiesen bin; nein, ich erwähne es für eure Erlösung.



35 Johannes war eine Lampe, die erleuchtete und glänzte, und für eine Weile wart ihr zufrieden, das Licht zu genießen, das er gab.



36 Aber mein Zeugnis ist größer als das von Johannes: Die Taten, die mein Vater mir gegeben hat, diese Taten von mir bezeugen, dass der Vater mich gesandt hat.



37 Außerdem zeugt der Vater, der mich gesandt hat, von mir selbst. Ihr habt noch nie seine Stimme gehört, ihr habt noch nie seine Form gesehen.



38 Und sein Wort ist in euch nicht zu Hause, weil ihr nicht an denjenigen glaubt, den er gesandt hat.



39 Ihr stöbert in der Heiligen Schrift und glaubt, dass ihr in ihr das ewige Leben finden könnt; es ist diese Schrift, die mich bezeugt,



40 und doch weigert ihr euch, zu mir zu kommen, um das Leben zu empfangen.



41 Menschliche Herrlichkeit bedeutet mir nichts.



42 Außerdem kenne ich euch zu gut: ihr habt keine Liebe zu Gott in euch.



43 Ich bin gekommen im Namen meines Vaters, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommen wird, den werdet ihr annehmen.



44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ruhm voneinander annehmt, und den Ruhm, der von dem all-einen Gott ist, sucht ihr nicht?



45 Denkt nicht, dass ich euch vor dem Vater anklagen werde; der euch anklagt, ist Mose, auf den ihr hofft.



46 Wenn ihr Mose glaubten würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn er hat von mir geschrieben.



47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinem Wort glauben?





SECHSTES KAPITEL



1 Danach überquerte Jesus den See Genezareth – oder See von Tiberias –



2 und eine große Menge folgte ihm, beeindruckt von den Zeichen, die er bei der Heilung der Kranken getan hatte.



3 Jesus stieg den Hügel hinauf und setzte sich mit seinen Jüngern dort hin.



4 Die Zeit des jüdischen Passahfestes war nahe.



5 Als Jesus aufblickte, sah er, wie sich die Menschenmengen näherten, und sagte zu Philippus: Wo können wir etwas Brot kaufen, das diese Leute essen können?



6 Er sagte dies nur, um Philippus auf die Probe zu stellen; er selbst wusste genau, was er tun würde.



7 Philippus antwortete: Zweihundert Denare würden nicht genug kaufen, um ihnen jeweils ein kleines Stückchen zu geben.



8 Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sagte:



9 Hier ist ein kleiner Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen; aber was ist das unter so vielen?



10 Jesus sagte zu ihnen: Lasst die Leute sich setzen. Dort war viel Gras, und fünftausend Männer setzten sich.



11 Da nahm Jesus die Brote, dankte und verteilte sie an die, die dort saßen; dann tat er dasselbe mit dem Fisch und verteilte so viel, wie er wollte.



12 Als sie genug gegessen hatten, sagte er zu den Jüngern: Hebt die übriggebliebenen Stücke auf, damit nichts verschwendet wird.



13 Sie nahmen sie auf und füllten zwölf große Körbe mit Krümeln von fünf Gerstenbroten.



14 Als das Volk das Zeichen sah, das er getan hatte, sagte das Volk: Dies ist in der Tat der Prophet, der in die Welt kommen soll.



15 Jesus, als er begriff, dass sie kommen und ihn mit Gewalt nehmen und zum König machen wollten, floh allein zurück auf die Hügel.



16 An jenem Abend gingen die Jünger zum Ufer hinab



17 und stiegen in ein Boot, um auf die andere Seite des Meeres nach Kapernaum zu fahren. Mittlerweile wurde es dunkel, und Jesus war noch nicht wiedergekommen.



18 Der Wind wehte stark, und das Meer wurde rauer.



19 Sie hatten drei oder vier Meilen gerudert, als sie sahen, wie Jesus auf dem Meer auf das Boot zuging. Sie hatten Angst,



20 aber er sagte: ICH BIN es. Habt keine Angst.



21 Sie waren bereit, ihn in das Boot zu nehmen, und sofort erreichte es das Ufer an dem Ort, zu dem sie wollten.



22 Am nächsten Tag sah die Menge, die auf der anderen Seite geblieben war, dass nur ein Boot dort gewesen war und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein losgefahren waren.



23 Andere Boote hatten jedoch von Tiberias, nahe der Stelle, wo das Brot gegessen worden war, abgelegt.



24 Als das Volk sah, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in diese Boote und gingen nach Kapernaum, um nach Jesus zu suchen.



25 Als sie ihn auf der anderen Seite fanden, sagten sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?



26 Jesus antwortete: In aller Wahrheit sage ich euch, ihr sucht nach mir, nicht weil ihr die Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr all das Brot gegessen habt.



27 Arbeitet nicht für schlechtes Essen, sondern für das ewige Leben, das der Menschensohn euch geben wird, denn der Vater, Gott selbst, hat auf ihn sein Siegel gesetzt.



28 Da sprachen sie zu ihm: Was müssen wir tun, wenn wir Gottes Werk ausführen wollen?



29 Jesus gab ihnen die Antwort: Dies führt Gottes Werk aus: Ihr müsst an das glauben, den er gesandt hat.



30 Da sprachen sie: Was für ein Zeichen wirst du selbst tun, durch dessen Anblick wir an dich glauben werden? Welche Arbeit wirst du tun?



31 Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste; wie die Schrift sagt: Er gab ihnen Brot vom Himmel zum Essen.



32 Jesus antwortete ihnen: In aller Wahrheit sage ich euch, nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, mein Vater gibt euch das Brot vom Himmel, das wahre Brot;



33 denn das Brot Gottes ist das Brot, das vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.



34 Herr, sagten sie, gib uns immer dieses Brot.



35 Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Keiner, der zu mir kommt, wird jemals hungern; Niemand, der an mich glaubt, wird jemals dürsten.



36 Aber wie ich euch gesagt habe, könnt ihr mich sehen, und trotzdem glaubt ihr nicht.



37 Jeder, den der Vater mir gibt, wird zu mir kommen; ich werde sicherlich niemanden zurückweisen, der zu mir kommt,



38 Denn ich bin aus dem Himmel gekommen, nicht um meinen eigenen Willen zu tun, sondern um den Willen desjenigen zu tun, der mich gesandt hat.



39 Aber der Wille desjenigen, der mich gesandt hat, ist, dass ich keinen von allen, die er mir gegeben hat, verlieren werde, sondern dass ich sie am Jüngsten Tag erheben werde.



40 Es ist der Wille meines Vaters, dass derjenige, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ein ewiges Leben haben soll und dass ich diese Person am Jüngsten Tag erheben soll.



41 Inzwischen beklagten sich die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.



42 Sie sagten: Das ist doch Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen. Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?



43 Jesus antwortete ihnen: Hört auf, euch zu beschweren.



44 Niemand kann zu mir kommen, wenn er nicht vom Vater, der mich gesandt hat, angezogen wird, und ich werde ihn erheben am Jüngsten Tage.



45 Es steht geschrieben in den Propheten: Sie werden alle von Gott gelehrt sein. – Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.



46 Nicht dass jemand den Vater je gesehen hat; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen.



47 Amen, Amen, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.



48 Ich bin das Brot des Lebens.



49 Eure Väter haben in der Wüste Manna gegessen und sind doch gestorben.



50 Da ist das Brot, das vom Himmel kommt, und wer davon isst, wird nicht sterben.



51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von jenem Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Das Brot, das ich gebe, ist mein Fleisch und ist für das Leben der Welt.



52 Da stritten die Juden untereinander und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?



53 Jesus sagte zu ihnen: Amen, Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.



54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage erheben.



55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.



56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.



57 Und wie mich der lebendige Vater gesandt hat, und ich lebe für den Vater, so wird der, wer mich isst, für mich leben.



58 Das ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die Manna gegessen haben und doch gestorben sind. Wer dieses Brot isst, der wird in Ewigkeit leben.



59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum predigte.



60 Aber viele seiner Jünger, die das hörten, sagten: Das ist eine seltsame Rede; wer kann sie verstehen?



61 Da Jesus aber merkte, dass seine Jünger deswegen haderten, sagte er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?



62 Wie nun, wenn ihr den Menschensohn auffahren sehen werdet, dahin, wo er zuvor gewesen?



63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist zu nichts zu gebrauchen. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben.



64 Aber es sind einige unter euch, die glauben nicht. – Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht wirklich glaubten, und wer ihn ausliefern wird.



65 Und er sagte: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, es ist ihm vom Vater gegeben.



66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger von ihm ab und gingen nicht länger mehr mit ihm.



67 Da sagte Jesus zu den Zwölf: Wollt ihr auch weggehen?



68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens;



69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.



70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich euch Zwölf denn nicht auserwählt? Und doch ist einer von euch ein Dämon.



71 Er redete von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der lieferte ihn später aus und war doch einer der Zwölf.




SIEBENTES KAPITEL



1 Danach reiste Jesus durch Galiläa; er konnte nicht um Judäa herumreisen, weil die Juden ihn töten wollten.



2 Als das jüdische Fest der Laubhütten näher rückte,



3 sseine Brüder sagten zu ihm: Verlasse diesen Ort und geh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen können, die du tust;



4 niemand, der öffentlich bekannt sein will, handelt im Verborgenen; wenn du das tust, solltest du dich der Welt zeigen.



5 Nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn.



6 Jesus antwortete: Für mich ist der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen, aber für euch ist jederzeit der richtige Zeitpunkt.



7 Die Welt kann euch nicht hassen, aber sie hasst mich, weil ich beweise, dass ihre Wege böse sind.



8 Geht selbst zum Festival: Ich gehe nicht zu diesem Festival, denn für mich ist die Zeit noch nicht reif.



9 Nachdem er das gesagt hatte, blieb er in Galiläa zurück.



10 Nachdem seine Brüder jedoch zum Fest gegangen waren, stieg er auch hinauf, nicht öffentlich, sondern heimlich.



11 Während des Festivals suchten die Juden nach ihm: Wo ist er? Sagten sie.



12 Es wurde viel über ihn in der Menge gesprochen. Einige sagten: Er ist ein guter Mensch; andere sagten: Nein, er führt die Leute in die Irre.



13 Aber niemand sprach aus Furcht vor den Juden offen über ihn.



14 Als das Fest zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel und begann zu unterrichten.



15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie hat er lesen gelernt? Er ist nicht gelehrt worden.



16 Jesus antwortete ihnen: Meine Lehre ist nicht von mir selbst; sie kommt von dem, der mich gesandt hat;



17 Jeder, der bereit ist, Gottes Willen zu tun, wird wissen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich für mich selbst spreche.



18 Wenn jemand für sich selbst spricht, sucht er Ruhm für sich; wenn er aber den Ruhm der Person sucht, die ihn gesandt hat, dann ist er wahr und insgesamt ohne Unehrlichkeit.



19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Und doch hält keiner von euch das Gesetz! Warum wollt ihr mich töten?



20 Die Menge antwortete: ‚Du bist verrückt! Wer will dich töten?



21 Jesus antwortete: Eine Arbeit habe ich gemacht, und ihr wundert euch alle darüber.



22 Mose hat euch befohlen, die Beschneidung zu praktizieren – nicht, dass sie mit ihm begann, sie geht auf die Patriarchen zurück – und ihr beschneidet am Sabbat.



23 Wenn nun jemand am Sabbat beschnitten werden kann, damit das Gesetz des Mose nicht gebrochen wird, warum ärgert man sich dann, weil ich am Sabbat jemanden völlig gesund gemacht habe?



24 Urteilt nicht weiter nach dem Aussehen; lasst euer Urteil nach dem sein, was richtig ist.



25 Inzwischen sagten einige Leute in Jerusalem: Ist das nicht der Mann, den sie töten wollen?



26 Und hier spricht er offen, und sie haben ihm nichts zu sagen! Kann es wahr sein, dass die Behörden erkannt haben, dass er der Christus ist?



27 Aber wir wissen alle, woher er kommt, aber wenn der Christus erscheint, wird niemand wissen, woher er kommt.



28 Als Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich komme. Aber ich bin nicht von selbst gekommen; sondern der mich gesandt hat, ist wahr; ihr kennt ihn nicht,



29 aber ich kenne ihn, weil ich mein Wesen von ihm habe und er es war, der mich gesandt hat.



30 Sie wollten ihn damals verhaften, aber weil seine Stunde noch nicht gekommen war, legte niemand eine Hand an ihn.



31 Es waren jedoch viele Menschen in der Menge, die an ihn glaubten; sie sagten: Wenn der Christus kommt, wird er mehr Zeichen geben als dieser Mann?



32 Als die Pharisäer diese Rede über ihn hörten, breiteten sie sich aus und schickten die Tempelwächter, um ihn festzunehmen.



33 Da sagte Jesus: Für kurze Zeit bin ich noch bei euch; dann werde ich zu dem zurückkehren, der mich gesandt hat.



34 Ihr werdet nach mir suchen und mich nicht finden; wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.



35 Da sprachen die Juden zueinander: Wohin will er gehen, damit wir ihn nicht finden können? Beabsichtigt er, zu den unter den Griechen zerstreuten Juden ins Ausland zu gehen und die Griechen zu unterrichten?



36 Was meint er, wenn er sagt: Ihr werdet nach mir suchen und mich nicht finden; wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen?



37 Am letzten Tag, dem großen Festtag, stand Jesus auf und rief: Wer Durst hat, komme zu mir!



38 Wer an mich glaubt, soll kommen und trinken! Wie die Schrift sagt: Aus seinem Herzen sollen Ströme lebendigen Wassers fließen.



39 Er sprach vom Geist, den die, die an ihn glaubten, annehmen sollten; denn es gab noch keinen Geist, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.



40 Einige, die zuhörten, sagten: Er ist in der Tat der Prophet.



41 Und einige sagten: Er ist der Christus. Aber andere sagten: Würde der Christus aus Galiläa kommen?



42 Sagt die Schrift nicht, dass der Christus von David abstammen muss und aus Bethlehem kommt, dem Dorf, in dem David geboren worden?



43 Das Volk konnte sich also nicht einigen.



44 Einige wollten ihn verhaften, aber niemand legte eine Hand an ihn.



45 Da kamen die Knechte zu den Hohepriestern und Pharisäern; und die fragten sie: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?



46 Die Knechte antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.



47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt worden?



48 Glaubt denn einer von den Führern oder von den Pharisäern an ihn?



49 Nur das Volk tut es, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist das Volk.



50 Da sagte zu ihnen Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war:



51 Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn angehört und erforscht hat, was er tut?



52 Sie antworteten und sagten zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und erkenne: Aus Galiläa kommt kein Prophet.



53 Und sie gingen fort, jeder in sein Haus.





ACHTES KAPITEL



1 Und Jesus ging zum Ölberg.



2 Bei Tagesanbruch erschien er wieder im Tempel; und als alle Leute zu ihm kamen, setzte er sich und begann sie zu unterrichten.



3 Die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau mit, die beim Ehebruch erwischt worden war; und sie dort in der Mitte stehen zu lassen.



4 Sie sagten zu Jesus: Meister, diese Frau wurde gerade beim Ehebruch erwischt.



5 Und im Gesetz hat Mose uns befohlen, Frauen dieser Art zu steinigen. Was hast du dazu zu sagen?



6 Sie fragten ihn zur Prüfung und suchten nach einer Anklage, die sie gegen ihn verwenden wollten. Aber Jesus bückte sich und begann mit dem Finger auf dem Boden zu schreiben.



7 Da sie auf ihrer Frage beharrten, richtete er sich auf und sagte: Wer schuldlos ist, sei der Erste, der einen Stein auf sie wirft.



8 Dann bückte er sich und schrieb weiter auf dem Boden.



9 Als sie das hörten, gingen sie mit dem Ältesten fort, bis der letzte gegangen war und Jesus mit der Frau allein gelassen wurde, die in der Mitte blieb.



10 Jesus richtete sich wieder auf und sagte: Frau, wo sind sie? Hat dich niemand verurteilt?



11 Niemand, Herr, antwortete sie. Ich verurteile dich auch nicht, sagte Jesus. Geh, und von diesem Moment an sündige nicht mehr.



12 Als Jesus wieder zu den Menschen sprach, sagte er: Ich bin das Licht der Welt; wer mir folgt, wird nicht im Dunkeln gehen, sondern das Licht des Lebens haben.



13 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Du zeugst in deinem eigenen Namen; dein Zeugnis ist nicht wahr.



14 Jesus antwortete: Obwohl ich in meinem eigenen Namen aussage, ist mein Zeugnis immer noch wahr, weil ich weiß, wo ich herkomme und wohin ich gehe; aber ihr wisst nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.



15 Ihr beurteilt nach menschlichen Maßstäben; ich richte niemanden,



16 wenn ich aber urteile, so wird mein Urteil wahr sein, denn ich bin nicht allein. Der mich gesandt hat, ist bei mir.



17 Und in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Zeugen wahr ist.



18 Ich bezeuge in meinem eigenen Namen, aber der Vater, der mich gesandt hat, bezeugt auch meinen Namen.



19 Sie fragten ihn: Wo ist denn dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt mich nicht, noch kennt ihr meinen Vater; Wenn ihr mich kennen würdet, würdet ihr auch meinen Vater kennen.



20 Er sprach diese Worte in der Schatzkammer, während er im Tempel lehrte. Niemand verhaftete ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.



21 Wieder sprach er zu ihnen: Ich gehe weg; ihr werdet nach mir suchen und in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen.



22 Da sprachen die Juden zueinander: Will er sich umbringen, dass er sagt: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen?



23 Jesus ging weiter: Ihr seid von unten; ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt; ich bin nicht von dieser Welt.



24 Ich habe euch schon gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben. Ja, wenn ihr nicht glaubt, dass ich Er bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.



25 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Jesus antwortete: Was ich euch von Anfang an gesagt habe.



26 Über euch habe ich viel zu sagen und zu urteilen; aber derjenige, der mich gesandt hat, ist wahr, und was ich der Welt erkläre, habe ich von ihm gelernt.



27 Sie erkannten nicht, dass er mit ihnen über den Vater redete.



28 Jesus sagte: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr wissen, dass ich Er bin und nichts von mir aus tue. Was ich sage, ist das, was der Vater mich gelehrt hat.



29 Der mich gesandt hat, ist bei mir und hat mich nicht mir selbst überlassen, denn ich tue immer, was ihm gefällt.



30 Als er dies sagte, glaubten viele an ihn.



31 Zu den Juden, die an ihn glaubten, sagte Jesus: Wenn ihr mein Wort zu eurem Zuhause machst, werdet ihr in der Tat meine Jünger sein;



32 ihr werdet die Wahrheit erfahren, und die Wahrheit wird euch frei machen.



33 Sie antworteten: Wir stammen von Abraham ab, und wir waren noch nie Sklaven von irgend jemandem. Was meinst du damit: Ihr werdet frei sein?‘



34 Jesus antwortete: In aller Wahrheit sage ich euch: Jeder, der eine Sünde begeht, ist ein Sklave der Sünde.



35 Nun hat ein Sklave keine feste Stellung im Haushalt, aber ein Sohn gehört für immer dazu.



36 Wenn euch der Sohn befreit, werdet ihr in der Tat frei sein.



37 Ich weiß, dass ihr von Abraham abstammt. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort keinen Platz in euch findet.



38 Worüber ich spreche, ist das, was ich an der Seite meines Vaters gesehen habe, und auch ihr setzt die Lehren in Kraft, die ihr von eurem Vater gelernt habt.



39 Sie wiederholten: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder seid, macht es wie Abraham.



40 So wie es aber ist, wollt ihr mich töten, einen Mann, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gelernt habe; das hat Abraham nicht getan.



41 Ihr tut die Arbeit eures Vaters. Sie antworteten: Wir wurden nicht unehelich geboren, der einzige Vater, den wir haben, ist Gott.



42 Jesus antwortete: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben, denn ich habe meinen Ursprung in Gott und bin von ihm gekommen; ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich geschickt.



43 Warum versteht ihr nicht, was ich sage? Weil ihr es nicht ertragen könnt, auf meine Worte zu hören.



44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr handeln. Der aber ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.



45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.



46 Wer unter euch kann mich einer Sünde überführen? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?



47 Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte; ihr hört darum nicht, weil ihr nicht von Gott seid.



48 Da antworteten die Juden und sagten zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und von einem Dämon besessen bist?



49 Jesus antwortete: Ich bin nicht besessen, sondern ich ehre meinen Vater, aber ihr nehmt mir die Ehre.



50 Ich suche nicht meinen Ruhm; es ist aber einer, der ihn sucht und richtet.



51 Amen, Amen, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.



52 Da sagten die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham ist gestorben und die Propheten auch, und du sprichst: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.



53 Bist du mehr als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind auch gestorben. Was machst du aus dir selbst?



54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selber rühme, so ist mein Ruhm nichts. Es ist aber mein Vater, der mich rühmt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.



55 Und ihr kennt ihn nicht, ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort.



56 Abraham, euer Vater, war froh, als er meinen Tag sah, und er sah ihn auch und freute sich.



57 Da sagten die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt – und hast Abraham gesehen?



58 Jesus sagte zu ihnen: Amen, Amen, ich sage euch: Ehe Abraham geboren wurde, BIN ICH.



59 Da hoben sie Steine auf, um ihn zu steinigen. Aber Jesus versteckte sich und ging aus dem Tempel hinaus.





NEUNTES KAPITEL



1 Als er weiterging, sah er einen Mann, der von Geburt an blind war.



2 Seine Jünger fragten ihn: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser Mann oder seine Eltern, dass er blind geboren werden sollte?



3 Er und seine Eltern haben nicht gesündigt, antwortete Jesus, er wurde blind geboren, damit die Werke Gottes an ihm offenbart werden können.



4 Solange der Tag dauert, müssen wir die Arbeit desjenigen ausführen, der mich gesandt hat; die Nacht wird bald da sein, wenn niemand arbeiten kann.



5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.



6 Nachdem er dies gesagt hatte, spuckte er auf den Boden, machte mit dem Speichel eine Paste, legte diese über die Augen des Blinden



7 und sprach zu ihm: Geh und wasche im Teich von Siloam (der Name bedeutet: einer, der gesandt wurde). Also ging er weg und wusch sich und konnte wieder sehen.



8 Seine Nachbarn und die Leute, die ihn früher gesehen hatten (denn er war ein Bettler), sagten: Ist das nicht der Mann, der früher gesessen und gebettelt hat?



9 Einige sagten: Ja, er ist derselbe. Andere sagten: Nein, aber er sieht genauso aus wie er. Der Mann selbst sagte: Ja, ich bin es.



10 Da sprachen sie zu ihm: Wie haben sich dann deine Augen geöffnet?



11 Er antwortete: Der Mann, der sich Jesus nennt, machte eine Paste, bedeckte meine Augen damit und sagte zu mir: Geh und wasche dich bei Siloam. also ging ich hin, und als ich mich wusch, erlangte ich meine Sehkraft.




12 Sie fragten: Wo ist er? Er antwortete: Ich weiß es nicht.



13 Sie brachten den Blinden zu den Pharisäern.



14 Es war ein Sabbattag, als Jesus die Paste machte und die Augen des Mannes öffnete.



15 Als die Pharisäer ihn fragten, wie er seine Sehkraft erlangt hatte, sagte er: Er hat mir eine Paste auf die Augen gelegt, und ich habe mich gewaschen, und ich kann sehen.



16 Da sagten einige der Pharisäer: Dieser Mann kann nicht von Gott sein; er hält den Sabbat nicht. Andere sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen erzeugen? Und es gab Spaltungen unter ihnen.



17 Und sie sprachen wieder zu dem Blinden: Was sagst du über ihn selbst, jetzt da er deine Augen geöffnet hat? Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet.



18 Die Juden wollten jedoch nicht glauben, dass der Mann blind gewesen war, ohne zuerst nach den Eltern des Mannes zu suchen, der seine Sehkraft erlangt hatte



19 Sie fragen: Ist dieser Mann wirklich euer Sohn, von dem sie sagen, er sei blind geboren worden? Wenn ja, wie sieht er nun?



20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist, und wir wissen, dass er blind geboren wurde.



21 Aber wie er sehen kann, wissen wir nicht, wer ihm die Augen geöffnet hat. Fragt ihn. Er ist alt genug: lasst ihn für sich selbst sprechen.



22 Seine Eltern sprachen so aus Angst vor den Juden, die bereits zugestimmt hatten, jeden, der Jesus als Christus anerkennen sollte, aus der Synagoge zu verbannen.



23 Deshalb sagten seine Eltern: Er ist alt genug; fragt ihn.



24 Da sandten die Juden wieder nach dem Mann und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir sind der Meinung, dass dieser Mann ein Sünder ist.



25 Der Mann antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; ich weiß nur, dass ich blind war und jetzt sehen kann.



26 Sie sprachen zu ihm: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?



27 Er antwortete: Ich habe es euch schon einmal gesagt, und ihr wolltet nicht hören. Warum wollt ihr das alles nochmal hören? Wollt ihr selbst seine Jünger werden?



28 Daraufhin beschimpften sie ihn: Du bist sein Jünger, wir aber sind Jünger Moses.



29 Wir wissen, dass Gott mit Mose gesprochen hat, aber wir wissen nicht, woher dieser kommt.



30 Der Mann antwortete: Das ist es, was so erstaunlich ist! Ihr wisst nicht, woher er kommt, und er hat mir die Augen geöffnet!



31 Wir wissen, dass Gott nicht auf Sünder hört, aber Gott hört auf Menschen, die fromm sind und seinen Willen tun.



32 Seit dem Beginn der Welt ist niemand unbekannt, der einem blind Geborenen die Augen öffnen kann;



333 Wenn dieser Mann nicht von Gott wäre, hätte er nichts tun können.



34 Sie antworteten: Versuchst du, uns zu belehren, und bist doch ein Sünder durch und durch, seit du geboren wurdest! – Und sie haben ihn hinausgeworfen.



35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten, und als er ihn gefunden hatte, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?



36 Herr, antwortete der Mann, sag mir, wer er ist, damit ich an ihn glauben kann.



37 Jesus sagte: Du hast ihn gesehen; er spricht mit dir.



38 Der Mann sagte: Herr, ich glaube, – und betete ihn an.



39 Jesus sagte: Ich bin zum Gericht gekommen, bin in diese Welt zu gekommen, damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.



40 Als sie das hörten, sagten einige anwesende Pharisäer zu ihm: Also sind wir blind, oder?



41 Jesus antwortete: Wenn ihr blind wärt, wärt ihr nicht schuldig, aber da ihr sagt: Wir können sehen, bleibt eure Schuld bestehen.





ZEHNTES KAPITEL



1 In aller Wahrheit sage ich euch: Jeder, der nicht durch die Pforte in die Schafhürde geht, sondern auf andere Weise hinein klettert, ist ein Dieb und ein Bandit.



2 Wer durch das Tor eintritt, ist der Hirte der Herde.



3 Der Torwächter lässt ihn herein, die Schafe hören seine Stimme, eins nach dem anderen ruft er seine eigenen Schafe und führt sie heraus.



4 Wenn er alle, die ihm gehören, herausgebracht hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen, weil sie seine Stimme kennen.



5 Sie werden niemals einem Fremden folgen, sondern vor ihm davonlaufen, weil sie die Stimme der Fremden nicht erkennen.



6 Jesus sagte ihnen dieses Gleichnis, aber sie verstanden nicht, was er zu ihnen sagte.



7 Also sprach Jesus wieder zu ihnen: In aller Wahrheit sage ich euch: Ich bin das Tor der Schafhürde.



8 Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Banditen, aber die Schafe haben sie nicht beachtet.



9 Ich bin das Tor. Jeder, der durch mich hereinkommt, wird in Sicherheit sein: Ein solcher wird ein- und ausgehen und Weide finden.



10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu zerstören. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.



11 Ich bin der gute Hirte: Der gute Hirte legt sein Leben für seine Schafe nieder.



12 Der gemietete Mann, da er nicht der Hirte ist und die Schafe nicht zu ihm gehören, verlässt die Schafe, sobald er einen Wolf kommen sieht, und läuft weg, und dann greift der Wolf an und zerstreut die Schafe.



13 Er rennt weg, weil er nur ein angestellter Mann ist und sich nicht um die Schafe kümmert.



14 Ich bin der gute Hirte. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich,



15 so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lege mein Leben für meine Schafe nieder.



16 Und es gibt noch andere Schafe, die ich nicht habe, und ich muss diese auch führen. Sie werden auch auf meine Stimme hören, und es wird nur eine Herde geben und einen Hirten.



17 Der Vater liebt mich, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder aufzunehmen.



18 Niemand nimmt es mir; ich lege es aus freiem Willen nieder, und da ich die Macht habe, es niederzulegen, so habe ich auch die Macht, es wieder aufzunehmen; und dies ist der Befehl, den ich von meinem Vater erhalten habe.



19 Diese Worte führten zu einer neuen Spaltung unter den Juden.



20 Viele sagten: Er ist besessen, er ist schwärmerisch; warum hört ihr auf ihn?



21 Andere sagten: Dies sind nicht die Worte eines Mannes, der von einem Dämon besessen ist: Könnte ein Dämon die Augen der Blinden öffnen?



22 Es war die Zeit des Tempelweihfestes in Jerusalem. Es war Winter,



23 Und Jesus war im Tempel und ging auf und ab in der Halle Salomos.



24 Die Juden versammelten sich um ihn und sagten: Wie lange willst du uns noch in Atem halten? Wenn du der Christus bist, sag es uns offen.



25 Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters mache, sind mein Zeuge.



26 Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen.



27 Die Schafe, die mir gehören, hören auf meine Stimme. Ich kenne sie und sie folgen mir.



28 Ich gebe ihnen das ewige Leben; sie werden niemals verloren gehen und niemand wird sie jemals aus meiner Hand stehlen.



29 Der Vater ist wegen dem, was er mir gegeben hat, größer als jeder andere, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters stehlen.



30 Der Vater und ich sind eins.



31 Die Juden holten Steine, um ihn zu steinigen,



32 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich habe euch von meinem Vater viele gute Werke gezeigt; für welche steinigt ihr mich?



33 Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen guter Arbeit, sondern wegen Gotteslästerung; obwohl du nur ein Mensch bist, behauptest du, Gott zu sein.



34 Jesus antwortete: Ist es nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich sage, ihr seid Götter!?



35 Er verwendet also das Wort „Götter“ für Menschen, an die das Wort Gottes gerichtet war – und die Schrift kann nicht beiseite gelegt werden.



36 Aber zu jemandem, den der Vater geweiht und in die Welt gesandt hat, sagt ihr: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin der Sohn Gottes.



37 Wenn ich das Werk meines Vaters nicht tue, besteht kein Grund, mir zu glauben;



38 aber wenn ich sie tue, dann glaubt auch, wenn ihr euch weigert, an mich zu glauben, glaubt zumindest an meine Arbeit. Dann werdet ihr sicher wissen, dass der Vater in mir ist und ich im Vater bin.



39 Sie wollten ihn erneut festnehmen, aber er entging ihren Fängen.



40 Er ging wieder auf die andere Seite des Jordan, in den Bezirk, in dem Johannes zuerst getauft hatte und dort geblieben war.



41 Viele Leute, die zu ihm kamen, sagten: Johannes gab keine Zeichen, aber alles, was er über diesen Mann sagte, ist wahr.



42 Und viele von ihnen glaubten an ihn.





ELFTES KAPITEL



1 Es gab einen Mann namens Lazarus von Bethanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Martha, und er war krank.



2 Es war dieselbe Maria, die Schwester des kranken Lazarus, die den Herrn mit Salbe salbte und mit ihren Haaren seine Füße wischte.



3 Die Schwestern schickten diese Botschaft an Jesus: Herr, der Mann, den du liebst, ist krank.



4 Als Jesus die Botschaft erhielt, sagte er: Diese Krankheit wird nicht im Tod enden, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werden kann.



5 Jesus liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus.



6 Als er jedoch hörte, dass er krank war, blieb er noch zwei Tage dort, wo er war,



7 bevor er zu den Jüngern sagen: Gehen wir zurück nach Judäa.



8 Die Jünger sagten: Rabbi, es ist nicht lange her, seit die Juden versucht haben, dich zu steinigen; und nun gehst du wieder dorthin zurück?



9 Jesus antwortete: Gibt es nicht zwölf Stunden am Tag? Niemand, der tagsüber geht, stolpert, und er hat das Licht dieser Welt vor sich.



10 Jeder, der nachts herumläuft, stolpert und hat kein Licht als Führer.



11 Er sagte das und fügte hinzu: Unser Freund Lazarus ruht sich aus; ich werde ihn wecken.



12 Die Jünger sagten zu ihm: Herr, wenn er ruht, wird er errettet werden.



13 Jesus sprach vom Tod des Lazarus, aber sie dachten, er meinte mit Ruhe den Schlaf.



14 Jesus hat es offen gesagt: Lazarus ist tot;



15 und um euretwillen bin ich froh, dass ich nicht da war, denn jetzt werdet ihr glauben. Aber lasst uns zu ihm gehen.



16 Da sagte Thomas – der Zwilling – zu den anderen Jüngern: Lasst uns auch mit ihm sterben!



17 Als Jesus ankam, stellte er fest, dass Lazarus bereits seit vier Tagen im Grab war.



18 Bethanien ist nur etwa zwei Meilen von Jerusalem entfernt.



19 Und viele Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie über ihren Bruder zu trösten.



20 Als Martha hörte, dass Jesus kam, ging sie ihm entgegen. Maria blieb im Haus sitzen.



21 Martha sagte zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben,



22 Ich weiß aber auch jetzt, dass Gott dir alles geben wird, was du von ihm verlangst.



23 Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird wieder auferstehen.



24 Martha sagte: Ich weiß, er wird am Jüngsten Tag bei der Auferstehung wieder auferstehen.



25 Jesus sagte: Ich bin die Auferstehung. Jeder, der an mich glaubt, obwohl diese Person stirbt, wird sie leben,



26 Und wer an mir lebt und glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?



27 Ja, Herr, sagte sie, ich glaube, du bist der Christus, der Sohn Gottes, derjenige, der in diese Welt kommen sollte.



28 Als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria. Sie sagte leise: Der Meister ist hier und möchte dich sehen.



29 Als Maria dies hörte, stand sie schnell auf und ging zu ihm.



30 Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war immer noch an dem Ort, an dem Martha ihn getroffen hatte.



31 Als die Juden, die Maria trösteten, sahen, dass sie so schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr und dachten, dass sie zum Grab gehen würde, um dort zu weinen.



32 Maria ging zu Jesus, und als sie ihn sah, warf sie sich zu seinen Füßen nieder und sagte: Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben.



33 Beim Anblick ihrer Tränen und der Juden, die mit ihr gekommen waren, war Jesus sehr verzweifelt, und mit einem tiefen Seufzer sagte er:



34 Wo habt du ihn hingelegt? Sie sagten: Herr, komm und sieh.



35 Jesus weinte;



36 Und die Juden sagten: Wie sehr hat er ihn geliebt!



37 Aber es gab einige, die sagten: Er öffnete den Blinden die Augen. Könnte er nicht den Tod dieses Mannes verhindert haben?



38 Wieder seufzend erreichte Jesus das Grab: Es war eine Höhle mit einem Stein, um die Öffnung zu schließen.



39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg. – Martha, die Schwester des Toten, sagte zu ihm: Herr, jetzt wird er schon stinken; dies ist der vierte Tag seit seinem Tod.



40 Jesus antwortete: Habe ich dir nicht gesagt, dass du, wenn du glaubst, die Herrlichkeit Gottes sehen wirst?



41 Und sie nahmen den Stein weg. Dann hob Jesus seine Augen und sagte: Vater, ich danke dir, dass du mein Gebet gehört hast.



42 Ich selbst weiß, dass du mich immer hörst, aber ich spreche für alle, die um mich herum stehen, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.



43 Als er das gesagt hatte, rief er laut: Lazarus, komm heraus!



44 Der Tote kam heraus, seine Füße und Hände mit Stoffstreifen und einem Tuch über sein Gesicht gebunden. Jesus sagte zu ihnen: Entbindet ihn, lasst ihn frei gehen.



45 Viele der Juden, die Maria besucht hatten und gesehen hatten, was er tat, glaubten an ihn.



46 Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern, um ihnen zu sagen, was Jesus getan hatte.



47 Da berieten sich die Hohepriester und Pharisäer in einer Versammlung. Hier arbeitet dieser Mann mit all diesen Zeichen, sagten sie, und was unternehmen wir?



48 Wenn wir ihn auf diese Weise weitergehen lassen, wird jeder an ihn glauben, und die Römer werden kommen und den Heiligen Ort und unsere Nation unterdrücken.



49 Einer von ihnen, Kaiphas, der Hohepriester in jenem Jahr, sagte: Ihr scheint die Situation überhaupt nicht verstanden zu haben.



50 Ihr bedenkt nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht.



51 Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in diesem Jahr Hohepriester war, darum weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk



52 und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen.



53 An dem Tag hatten sie beschlossen, ihn zu töteten.



54 Da ging Jesus nicht mehr frei unter den Juden umher, sondern er ging von dort weg in eine Gegend nahe der Wüste, in eine Stadt mit Namen Ephraim, und dort blieb er mit seinen Jüngern.



55 Aber das Passafest der Juden war nah; und viele aus der Gegend gingen nach Jerusalem vor dem Fest, damit sie sich reinigten.



56 Da suchten sie Jesus und redeten miteinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr? Er wird doch nicht etwa zu uns zum Fest kommen?



57 Die Hohepriester und Pharisäer aber geboten: Wenn jemand weiß, wo er ist, sollte er es sagen, damit sie ihn gefangen nehmen können.




ZWÖLFTES KAPITEL



1 Sechs Tage vor dem Passahfest ging Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte.



2 Sie gaben ihm dort ein Abendessen; Martha bediente, und Lazarus war bei denen am Tisch.



3 Maria brachte ein Pfund sehr kostspieliger Salbe, ganz rein, und salbte damit die Füße Jesu und wischte die Füße mit ihren Haaren ab. Das Haus war erfüllt von dem Duft der Salbe.



4 Da sprach Judas Ischariot, einer seiner Jünger, der Mann, der ihn ausliefern würde:



5 Warum wurde diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und das Geld den Armen gegeben?



6 Er sagte dies nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war; er war verantwortlich für die gemeinsame Kasse und benutzte das Geld sich selbst.



7 Jesus sagte: Lass sie in Ruhe. sie hat es für den Tag meiner Beerdigung getan.



8 Ihr habt die Armen immer bei euch, aber ihr werdet mich nicht für immer haben.



9 Inzwischen hörte eine große Anzahl von Juden, dass er dort war, und sie kamen nicht nur wegen Jesus, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.



10 Da beschlossen die Hohepriester, auch Lazarus zu töten.



11 Denn es war seinetwegen, dass viele der Juden sie verließen und an Jesus glaubten.



12 Am nächsten Tag hörte die große Menschenmenge, die zu dem Fest gekommen war, dass Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war.



13 Sie nahmen Palmenzweige und gingen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet ist der, der im Namen des Herrn, des Königs von Israel, kommt.



14 Jesus fand einen jungen Esel und bestieg ihn, wie die Schrift sagt:



15 Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Schau, dein König nähert sich und reitet auf dem Fohlen einer Eselin.



16 Zunächst verstanden seine Jünger das nicht, aber später, nachdem Jesus verherrlicht worden war, erinnerten sie sich daran, dass dies über ihn geschrieben worden war und dass dies mit ihm geschehen war.



17 Die Menge, die bei ihm gewesen war, als er Lazarus aus dem Grab rief und ihn von den Toten auferweckte, bezeugte ihn weiterhin;



18 und dies war ein weiterer Grund, warum die Menge herauskam, um ihn zu empfangen: Sie hatten gehört, dass er dieses Zeichen gegeben hatte.



19 Da sagten die Pharisäer zu ihnen: Ihr seht, ihr macht keine Fortschritte; seht, die ganze Welt ist ihm nachgelaufen!



20 Unter denjenigen, die auf dem Fest zum Gottesdienst gingen, waren einige Griechen.



21 Diese wandten sich an Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa stammte, und forderten ihn auf: Herr, wir möchten Jesus sehen.



22 Philippus ging hin, um es Andreas zu sagen, und Andreas und Philippus gingen zusammen, um es Jesus zu sagen.



23 Jesus antwortete ihnen: Nun ist die Stunde gekommen, in der der Sohn des Menschen verherrlicht werden wird.



24 In aller Wahrheit sage ich euch: Wenn kein Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es nur ein einziges Korn. stirbt es aber, bringt es eine reiche Ernte.



25 Wer sein Leben liebt, verliert es; jeder, der sein Leben in dieser Welt hasst, wird es für das ewige Leben bewahren.



26 Wer mir dient, muss mir folgen, und mein Knecht wird mit mir sein, wo auch immer ich bin. Wenn mir jemand dient, wird mein Vater ihn ehren.



27 Nun ist meine Seele beunruhigt. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber genau aus diesem Grund bin ich zu dieser Stunde gekommen.



28 Vater, verherrliche deinen Namen! – Eine Stimme kam vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht, und ich werde ihn wieder verherrlichen.



29 Die anwesende Menge, die das hörte, sagte, es sei ein Donnerschlag gewesen; andere sagten: Es war ein Engel, der zu ihm sprach.



30 Jesus antwortete: Es war nicht meinetwegen, dass diese Stimme kam, sondern für euch.



31 Jetzt wird über diese Welt ein Urteil gefällt; jetzt soll der Fürst dieser Welt vertrieben werden.



32 Und wenn ich von der Erde emporgehoben werde, werde ich alle Leute euchzu mir ziehen.



33 Mit diesen Worten deutete er an, welche Art von Tod er sterben würde.



34 Die Menge antwortete: Das Gesetz hat uns gelehrt, dass der Christus für immer bleiben wird. Wie kannst du also sagen: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn?



35 Jesus sagte: Das Licht wird jetzt nur ein wenig länger bei euch sein. Geht euren Weg, während ihr das Licht habt, oder die Dunkelheit wird einholen, und niemand, der im Dunkeln geht, weiß, wohin er geht.



36 Solange ihr noch Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Lichtkinder werdet. – Nachdem er das gesagt hatte, verließ Jesus sie und wurde vor ihren Augen verborgen.



37 Obwohl sie anwesend waren, als er so viele Zeichen gab, glaubten sie nicht an ihn.



38 Dies sollte die Worte des Propheten Jesaja erfüllen: Herr, wer hat dem, was er von uns gehört hat, Glauben geschenkt, und wer hat darin eine Offenbarung des Armes des Herrn gesehen?



39 In der Tat konnten sie nicht glauben, denn Jesaja sagt noch einmal:



40 Er hat ihre Augen geblendet, er hat ihr Herz verhärtet, um zu verhindern, dass sie mit ihren Augen sehen, mit ihrem Herzen verstehen, ihre Wege ändern und von mir geheilt werden.



41 Jesaja sagte dies, weil er seine Herrlichkeit sah, und seine Worte bezogen sich auf Jesus.



42 Doch auch von den Führern glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden.



43 Denn sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen als die Ehre bei Gott.



44 Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht nur an mich, sondern auch an den, der mich gesandt hat.



45 Und wer mich schaut, der schaut den, der mich gesandt hat.



46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit der, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.



47 Und wer meine Worte nur hört, aber sie nicht befolgt, den richte ich nicht; denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette.



48 Wer mich aber verschmäht und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.



49 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir geboten, was ich tun und reden soll.



50 Und ich weiß: Sein Wille ist das ewige Leben. Was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.





DREIZEHNTES KAPITEL



1 Vor dem Passahfest hatte Jesus, der wusste, dass seine Stunde da war, da er von dieser Welt zum Vater gehen würde, die, die in der Welt die Seinen waren, geliebt und bis zum Ende geliebt.



2 Sie waren beim Abendessen, und der Satan hatte es bereits in den Sinn von Judas Ischariot, dem Sohn von Simon, gelegt, ihn auszuliefern.



3 Jesus wusste, dass der Vater alles in seine Hände gesteckt hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte.



4 Und er stand vom Tisch auf, zog seine Oberbekleidung aus und nahm ein Handtuch und wickelte es um seine Taille;



5 Dann goss er Wasser in ein Becken und begann, die Füße der Jünger zu waschen und sie mit dem Handtuch, das er trug, abzuwischen.



6 Er kam zu Simon Petrus, und der sagte zu ihm: Herr, willst du mir die Füße waschen?



7 Jesus antwortete: Im Moment weißt du nicht, was ich tue, aber später wirst du es verstehen.



8 Niemals! sagte Petrus. Du wirst niemals meine Füße waschen. – Jesus antwortete: Wenn ich dich nicht wasche, kannst du nichts mit mir teilen. Simon Petrus sagte:



9 Nun, Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch meine Hände und auch meinen Kopf!



10 Jesus sagte: Niemand, der gebadet hat, muss sich waschen, ein solcher Mensch ist überall sauber. Du bist auch sauber, obwohl nicht alle von euch es sind.



11 Er wusste, wer ihn ausliefern würde, und deshalb sagte er: Aber nicht alle von euch.



12 Nachdem er ihre Füße gewaschen und seine Oberbekleidung wieder angezogen hatte, ging er zum Tisch zurück. Versteht ihr, sagte er, was ich euch getan habe?



13 Ihr nennt mich Meister und Herrn und zu Recht; so bin ich.



14 Wenn ich denn, Herr und Meister, eure Füße gewaschen habe, müsst ihr einander die Füße waschen.



15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr kopieren könnt, was ich euch getan habe.



16 In aller Wahrheit sage ich euch: Kein Knecht ist größer als sein Herr, kein Bote ist größer als der, der ihn gesandt hat.



17 Nun, da ihr das wisst, seid ihr gesegnet, wenn ihr euch entsprechend verhaltet.



18 Ich spreche nicht von euch allen: Ich kenne die, die ich ausgewählt habe; aber was die Schrift sagt, muss erfüllt werden: Der meinen Tisch teilt, nutzt mich aus.



19 Ich sage es euch jetzt, bevor es passiert, damit ihr glauben könnt, dass ich Er bin.



20 In aller Wahrheit sage ich euch, wer denjenigen, den ich sende, begrüßt, begrüßt mich, und wer mich begrüßt, der begrüßt den, der mich gesandt hat.



21 Nachdem dies gesagt worden war, war Jesus zutiefst beunruhigt und erklärte: In aller Wahrheit sage ich euch, einer von euch wird mich ausliefern.



22 Die Jünger sahen sich an und fragten sich, wen er meinte.



23 Der Jünger, den Jesus liebte, lehnte sich an Jesus;



24 Simon Petrus sagte zu ihm: Frag, wen er meint.



25 So lehnte er sich an Jesu Brust und sagte: Wer ist es, Herr?



26 Jesus antwortete: Es ist derjenige, dem ich das Stück Brot gebe, das ich in die Schüssel tauche. Und als er das Stück Brot eingetaucht hatte, gab er es Judas, dem Sohn von Simon Ischariot.



27 In diesem Augenblick, als Judas das Brot genommen hatte, trat Satan in ihn ein. Jesus sagte dann: Was du tun willst, mach es schnell.



28 Keiner der anderen bei Tisch verstand, warum er das sagte.



29 Da Judas die Verantwortung für die gemeinsame Kasse hatte, dachten einige von ihnen, Jesus würde ihm sagen: Kaufe, was wir für das Fest brauchen, oder er sage ihm, er solle den Armen etwas geben.



30 Sobald Judas das Stück Brot genommen hatte, ging er hinaus. Es war Nacht.



31 Als er gegangen war, sagte Jesus: Nun ist der Sohn des Menschen verherrlicht worden, und in ihm ist Gott verherrlicht worden.



32 Wenn Gott in ihm verherrlicht wurde, wird Gott ihn wiederum in sich selbst verherrlichen und wird ihn sehr bald verherrlichen.



33 Kinder, ich werde nur noch ein bisschen länger bei euch sein. Ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte, wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen.



34 Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander; ihr müsst einander lieben, so wie ich euch geliebt habe.



35 Durch eure Liebe zueinander werden euch alle als meine Jünger erkennen.



36 Simon Petrus sagte: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete: Nun kannst du mir nicht folgen, wohin ich gehe, aber später sollst du mir folgen.



37 Petrus sagte zu ihm: Warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Ich werde mein Leben für dich niederlegen.



38 Legst dein Leben für mich nieder? antwortete Jesus. In aller Wahrheit sage ich dir, bevor der Hahn kräht, hast du mich dreimal entehrt.






VIERZEHNTES KAPITEL



1 Lasst eure Herzen nicht beunruhigt sein. Ihr vertraut auf Gott, vertraut auch auf mich.



2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Orte zum Leben; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt. Ich werde jetzt einen Platz für euch vorbereiten,



3 Und nachdem ich gegangen bin und euch einen Ort bereitet habe, werde ich zurückkehren, um euch zu mir zu bringen, damit ihr bei mir sein könnt, wo ich bin.



4 Ihr kennt den Weg zu dem Ort, an den ich gehe.



5 Thomas sagte: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, wie können wir den Weg kennen?



6 Jesus sagte: Ich bin der Weg. Ich bin Wahrheit und das Leben. Niemand kann zum Vater kommen, außer durch mich.



7 Wenn ihr mich kennt, werdet ihr auch meinen Vater kennenlernen. Von diesem Moment an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.



8 Philippus sagte: Herr, zeig uns den Vater, und dann werden wir zufrieden sein. Jesus sagte zu ihm:



9 War ich die ganze Zeit bei dir, Philippus, und du kennst mich immer noch nicht? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kann man also sagen: Zeig uns den Vater?



10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Was ich euch sage, spreche ich nicht von mir aus: Es ist der Vater, der in mir lebt und seine Werke tut.



11 Ihr müsst mir glauben, wenn ich sage, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; oder glaubt zumindest an die Beweise dieser Werke.



12 In aller Wahrheit sage ich euch: Wer an mich glaubt, wird dieselben Werke vollbringen wie ich selbst und noch größere Werke, weil ich zum Vater gehe.



13 Was auch immer ihr in meinem Namen erbittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.



14 Wenn ihr in meinem Namen bittet, werde ich es tun.



15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.



16 Ich werde den Vater fragen, und er wird euch einen anderen Paraklet geben, damit er für immer bei euch sein kann,



17 den Geist der Wahrheit, den die Welt niemals annehmen kann, da sie ihn weder sieht noch kennt; aber ihr kennt ihn, denn er ist bei euch, er ist in euch.



18 Ich werde euch nicht verlassen, Waisenkinder. Ich werde zu euch kommen



19 Die Welt wird mich in kurzer Zeit nicht mehr sehen; aber ihr werdet sehen, dass ich lebe, und ihr werdet auch leben.



20 An diesem Tag werdet ihr wissen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.



21 Wer sich an meine Gebote hält und hält, der liebt mich; und wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.



22 Judas – nicht Judas Ischariot – sprach zu ihm: Herr, was ist passiert, dass du dich uns zeigen willst und nicht der Welt?



23 Jesus antwortete: Jeder, der mich liebt, wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und in ihm ein Zuhause machen.



24 Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das du hörst, gehört nicht mir. Es ist das Wort des Vaters, der mich gesandt hat.



25 Ich habe dir diese Dinge gesagt, während ich noch bei dir bin.



26 Aber der Paraklet, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles beibringen und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.



27 Frieden gebe ich euch, meinen eigenen Frieden gebe ich euch, einen Frieden, den die Welt nicht geben kann, das ist mein Geschenk an euch. Lasst eure Herzen sich nicht beunruhigen und fürchtet euch nicht.



28 Ihr habt mich sagen hören: Ich gehe weg und werde wiederkommen. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr froh sein, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.



29 Ich habe es euch jetzt gesagt, bevor es passiert, damit ihr glauben könnt, wenn es geschieht.



30 Ich werde nicht mehr lange mit euch reden, weil der Fürst dieser Welt unterwegs ist. Er hat keine Macht über mich,



31 Aber die Welt muss erkennen, dass ich den Vater liebe und dass ich so handle, wie es der Vater befohlen hat. Kommt jetzt, lasst uns gehen.





FÜNFZEHNTES KAPITEL



1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.



2 Jeden Ast in mir, der keine Früchte trägt, schneidet er ab, und jeden Ast, der Früchte trägt, beschneidet er, damit er noch mehr trägt.



3 Ihr seid bereits rein durch das Wort, das ich mit euch geredet habe.



4 Bleibt in mir wie ich in euch. Da ein Zweig keine Früchte allein tragen kann, es sei denn, er bleibt Teil der Rebe, und ihr könnt es auch nicht, es sei denn, dass ihr in mir bleibt.



5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der trägt reichlich Frucht; denn von mir abgeschnitten könnt ihr nichts tun.



6 Wer nicht in mir bleibt, wird wie ein Ast weggeworfen und verdorrt; diese Zweige werden gesammelt und ins Feuer geworfen und verbrannt.



7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, könnt ihr um alles bitten, was ihr wollt, und ihr werdet es bekommen.



8 Zur Ehre meines Vaters sollt ihr viel Frucht bringen und meine Jünger sein.



9 Ich habe euch so geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe!



10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.



11 Ich habe euch dies gesagt, damit meine eigene Freude in euch sein und eure Freude vollkommen sein kann.



12 Dies ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!



13 Niemand kann eine größere Liebe haben, als sein Leben für seine Freunde niederzulegen.



14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.



15 Ich werde euch nicht länger Knechte nennen, denn ein Knecht kennt das Geschäft des Herrn nicht; ich nenne euch Freunde, weil ich euch alles bekannt gemacht habe, was ich von meinem Vater gelernt habe.



16 Ihr habt mich nicht erwählt, nein, ich habe euch erwählt; und ich habe euch beauftragt, hinauszugehen und Frucht zu tragen, Frucht, die dauern wird; so dass der Vater euch alles geben wird, was ihr in meinem Namen erbittet.



17 Ich gebiete euch, einander zu lieben!



18 Wenn euch die Welt hasst, müsst ihr erkennen, dass sie mich gehasst hat, bevor sie euch gehasst hat.



19 Wenn ihr zur Welt gehört, wird die Welt euch als ihre eigenes lieben; aber weil ihr nicht zur Welt gehört, weil meine Wahl euch aus der Welt gezogen hat, hasst euch die Welt.



20 Denkt an die Worte, die ich euch sagte: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgen, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort hielten, werden sie auch eures halten.



21 Aber es wird wegen mir sein, dass sie das alles mit euch tun werden, weil sie nicht wissen, wer mich gesandt hat.



22 Wenn ich nicht gekommen wäre, wenn ich nicht mit ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Schuld gewesen; Aber wie es ist, haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.



23 Wer mich hasst, hasst meinen Vater.



24 Hätte ich solche Werke nicht ausgeführt, wie sie sonst niemand getan hat, so wären sie ohne Schuld. Aber wie es ist, hassen sie, trotz allem, was sie gesehen haben, sowohl mich als auch meinen Vater.



25 Aber dies alles diente nur dazu, die in ihrem Gesetz geschriebenen Worte zu erfüllen: Sie hassten mich ohne Grund.



26 Wenn der Paraklet kommt, den ich vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, zu euch senden werde, wird er mein Zeuge sein.



27 Und auch ihr werdet Zeugen sein, weil ihr von Anfang an bei mir wart.




SECHZEHNTES KAPITEL



1 Ich habe euch das alles gesagt, damit du nicht abfallt.



2 Sie werden euch aus den Synagogen ausschließen, und in der Tat kommt die Zeit, in der jeder, der euch umbringt, glaubt, einen heiligen Dienst an Gott zu erbringen.



3 Sie werden dies tun, weil sie weder den Vater noch mich gekannt haben.



4 Aber ich habe euch das alles erzählt, damit ihr euch daran erinnern könnt, dass ich es euch gesagt habe, wenn die Zeit dafür kommt. Ich habe euch dies nicht von Anfang an gesagt, während ich bei euch war;



5 aber jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Keiner von euch fragt: Wohin gehst du?



6 Aber ihr seid im Herzen traurig, weil ich euch das gesagt habe.



7 Trotzdem sage ich euch die Wahrheit: Ich gehe zu eurem eigenen Besten, denn wenn ich nicht gehe, wird der Paraklet nicht zu euch kommen. aber wenn ich gehe, werde ich ihn zu euch schicken.



8 Und wenn er kommt, wird er der Welt zeigen, wie falsch sie war, wird über die Sünde richten und darüber, wer Recht hatte, und über das Gericht reden.



9 Über die Sünde: indem sie sich weigern, an mich zu glauben;



10 Darüber, wer recht hatte: denn ich gehe zum Vater, und ihr werdet mich nicht mehr sehen;



11 Über das Gericht: es ist der Fürst dieser Welt bereits verurteilt.



12 Ich habe euch noch viel zu sagen, aber es wäre zu viel für euch, um es jetzt schon zu ertragen.



13 Wenn jedoch der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch zur vollständigen Wahrheit führen, da er nicht von sich aus sprechen wird, sondern nur sagen wird, was ihm gesagt wurde; und er wird dir die Dinge offenbaren, die kommen werden.



14 Er wird mich verherrlichen, denn alles, was er euch offenbart, wird von dem genommen, was mir gehört.



15 Alles, was der Vater hat, gehört mir; deshalb sagte ich: alles, was er euch offenbart, wird von dem genommen, was mir gehört.



16 In kurzer Zeit werdet ihr mich nicht mehr sehen, und kurze Zeit später werdet ihr mich wiedersehen.



17 Da sagten einige seiner Jünger zueinander: Was meint er damit: In kurzer Zeit werdet ihr mich nicht mehr sehen, und kurze Zeit später werdet ihr mich wiedersehen, und: Ich gehe in die Vater?



18 Was ist diese kurze Zeit? Wir wissen nicht, was er meint.



19 Jesus wusste, dass sie ihn befragen wollten, und er sagte: Ihr fragt einander, was ich meinte, wenn ich sage: In kurzer Zeit werdet ihr mich nicht mehr sehen, und kurze Zeit später werdet ihr mich wieder sehen.



20 In aller Wahrheit sage ich euch, ihr werdet weinen und heulen, während die Welt sich freuen wird; ihr werdet traurig sein, aber euer Leid wird sich in Freude verwandeln.



21 Eine Frau bei der Geburt leidet, weil ihre Zeit gekommen ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, vergisst sie das Leiden in ihrer Freude, dass ein Mensch in die Welt hineingeboren wurde.



22 So ist es auch bei euch: Ihr seid jetzt traurig, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird voller Freude sein, und diese Freude kann niemand von euch nehmen.



23 Wenn dieser Tag kommt, werdet ihr mir keine Fragen mehr stellen. In aller Wahrheit sage ich euch, alles, was ihr vom Vater verlangt, wird er in meinem Namen gewähren.



24 Ihr habt bisher nichts in meinem Namen erbeten. Bittet und erhaltet, und so wird eure Freude vollkommen sein.



25 Ich habe euch diese Dinge in verschleierter Sprache erzählt. Die Stunde kommt, in der ich nicht mehr in verschleierter Sprache zu euch sprechen werde, sondern in einfachen Worten über den Vater erzähle.



26 Wenn dieser Tag kommt, werdet ihr in meinem Namen bitten; und ich sage nicht, dass ich für euch zum Vater beten werde,



27 weil der Vater selbst euch liebt, weil er mich liebt und ihr glaubt, dass ich von Gott gekommen bin.



28 Ich bin vom Vater gekommen und bin in die Welt gekommen, und jetzt verlasse ich die Welt, um zum Vater zu gehen.



29 Seine Jünger sagten: Jetzt sprichst du offen und verwendest keine verschleierte Sprache.



30 Jetzt sehen wir, dass du alles weißt und nicht warten musst, bis Fragen in Worte gefasst werden. Aus diesem Grund glauben wir, dass du von Gott kamst.



31 Jesus antwortete ihnen: Glaubt ihr endlich?



32 Hört zu; die Zeit wird kommen – ja, sie ist schon gekommen – wenn ihr zerstreut sein werdet, jeder geht seinen eigenen Weg und lässt mich allein. Und doch bin ich nicht allein, weil der Vater bei mir ist!



33 Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden finden könnt. In der Welt werdet ihr Schwierigkeiten haben, aber seid mutig: Ich habe die Welt erobert.




SIEBZEHNTES KAPITEL



1 Nachdem er dies gesagt hatte, hob Jesus seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen: verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlichen kann;



2 So wie du ihm Macht über die ganze Menschheit gegeben hast, kann er allen, die du ihm anvertraut hast, ewiges Leben geben.



3 Und ewiges Leben ist dies: dich kennenzulernen, den einzig wahren Gott, und Jesus Christus, den du gesandt hast.



4 Ich habe dich auf Erden verherrlicht, indem ich die Arbeit beendet habe, die du mir gegeben hast.



5 Nun, Vater, verherrliche mich mit jener Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt existierte.



6 Ich habe deinen Namen denjenigen offenbart, die du aus der Welt genommen hast, um sie mir zu geben. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten.



7 Endlich haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt,



8 denn ich habe ihnen die Lehre gegeben, die du mir gegeben hast, und sie haben sie tatsächlich angenommen und wissen sicher, dass ich von dir gekommen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast.



9 Ich bete für sie. Ich bete nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, weil sie dir gehören.



10 Alles, was ich habe, ist dein, und alles, was du hast, ist mein, und in ihnen werde ich verherrlicht.



11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre die, die du mir gegeben hast, in deinem Namen, damit sie eins sind wie wir.



12 Während ich bei ihnen war, bewahrte ich die, die du mir gegeben hast, in deinem Namen. Ich habe auf sie aufgepasst, und niemand ist verloren, außer einer, der dazu bestimmt war, verloren zu gehen, und dies sollte die Schrift erfüllen.



13 Aber jetzt komme ich zu dir und sage diese Dinge in der Welt, um meine Freude voll und ganz mit ihnen zu teilen.



14 Ich habe dein Wort an sie weitergegeben, und die Welt hasst sie, weil sie nicht mehr der Welt angehören, wie ich der Welt nicht angehöre.



15 Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt zu entfernen, sondern sie vor dem Bösen zu schützen.



16 Sie gehören genauso wenig zur Welt wie ich zur Welt gehöre.



17 Weihe sie in die Wahrheit! Dein Wort ist die Wahrheit.



18 Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende ich sie in die Welt.



19 Und ich weihe mich dir für sie selbst, damit auch sie in Wahrheit geweiht seien.



20 Ich bete nicht nur für diese, sondern auch für diejenigen, die durch ihre Lehre an mich glauben werden.



21 Mögen sie alle eins sein, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, damit sie auch in uns sind, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.



22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind.



23 Mit mir in ihnen und mit dir in mir mögen sie in der Einheit so vollkommen sein, dass die Welt erkennen wird, dass du mich gesandt hast, und dass du sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.



24 Vater, ich möchte, dass diejenigen, die du mir gegeben hast, bei mir sind, wo ich bin, damit sie immer meine Herrlichkeit sehen können, die du mir gegeben hast, weil du mich vor dem Fundament der Welt geliebt hast.



25 Vater, Gerechter, die Welt hat dich nicht gekannt, aber ich habe dich gekannt, und diese haben gewusst, dass du mich gesandt hast.



26 Ich habe deinen Namen ihnen bekannt gemacht und werde ihn weiterhin bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.




ACHTZEHNTES KAPITEL



1 Nachdem er das alles gesagt hatte, ging Jesus mit seinen Jüngern und durchquerte das Kidron-Tal, in dem sich ein Garten befand, in den er mit seinen Jüngern ging.



2 Judas, der Verräter, kannte den Ort auch, da Jesus seine Jünger dort oft getroffen hatte.



3 Also brachte Judas die Kohorte zusammen mit Wachen, die von den Hohepriestern und den Pharisäern gesandt wurden, mit Laternen, Fackeln und Waffen an diesen Ort.



4 Da Jesus alles wusste, was ihm widerfahren sollte, trat er vor und sagte: Wen sucht ihr?



5 Sie antworteten: Jesus den Nazarener. Er sagte: ICH BIN. – Jetzt stand Judas, der Verräter, unter ihnen.



6 Als Jesus zu ihnen sagte: ICH BIN, – zogen sie sich zurück und fielen zu Boden.



7 Er fragte sie ein zweites Mal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus den Nazarener.



8 Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ICH BIN. Wenn ich derjenige bin, nach dem ihr sucht, dann lasst diese anderen gehen.



9 Dies sollte die Worte erfüllen, die er gesagt hatte: Keinen von denen, die du mir gegeben hast, habe ich verloren.



10 Simon Petrus, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Diener des Hohepriesters und schnitt ihm das rechte Ohr ab. Der Diener hieß Malchus.



11 Jesus sagte zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide; soll ich nicht den Kelch trinken, den der Vater mir gegeben hat?



12 Die Kohorte und ihr Tribun und die jüdischen Wachen ergriffen Jesus und banden ihn.



13 Sie brachten ihn zuerst zu Hannas, denn Hannas war der Schwiegervater von Kaiphas, der in diesem Jahr Hohepriester war.



14 Es war Kaiphas, der den Juden geraten hatte: Es ist besser, das ein Mann für das Volk stirbt.



15 Simon Petrus folgte mit einem anderen Jünger Jesus. Dieser Jünger, der dem Hohepriester bekannt war, ging mit Jesus in den Palast des Hohepriesters.



16 Aber Peter blieb vor der Tür. Also ging der andere Jünger, der dem Hohepriester bekannt war, hinaus, sprach mit dem Pförtner und brachte Petrus herein.



17 Das diensthabende Mädchen an der Tür sagte zu Petrus: Bist du nicht einer der Jünger dieses Mannes? Er antwortete: Ich bin nicht.



18 Nun war es kalt, und die Diener und Wachen hatten ein Holzkohlefeuer angezündet und standen dort und wärmten sich; so stand auch Petrus da und wärmte sich mit den anderen auf.



19 Der Hohepriester fragte Jesus nach seinen Jüngern und seiner Lehre.



20 Jesus antwortete: Ich habe offen gesprochen, damit alle Welt hören kann. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo sich alle Juden treffen. Ich habe nichts im Verborgenen gesagt.



21 Warum fragst du mich? Frag meine Zuhörer, was ich unterrichtet habe. Sie wissen, was ich gesagt habe.



22 Bei diesen Worten gab einer der Wachen, die daneben standen, Jesus einen Schlag ins Gesicht und sagte: Ist das die Art, wie du dem Hohepriester antwortest?



23 Jesus antwortete: Wenn etwas falsch war, was ich gesagt habe, so weise es nach, aber wenn nicht, warum schlägst du mich?



24 Dann sandte Hannas ihn gebunden zu Kaiphas, dem Hohepriester.



25 Als Simon Petrus dort stand, um sich aufzuwärmen, sagte jemand zu ihm: Bist du nicht einer seiner Jünger? Er leugnete es und sagte: Ich bin nicht.



26 Einer der Diener des Hohepriesters, ein Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Hab ich dich nicht mit ihm im Garten gesehen?



27 Wieder leugnete Petrus es; und sofort krähte ein Hahn.



28 Dann führten sie Jesus aus dem Hause Kaiphas in das Prätorium. Es war jetzt Morgen. Sie gingen nicht selbst ins Prätorium, um nicht verunreinigt zu werden und so das Passahfest nicht essen zu können.



29 Da trat Pilatus nach draußen und sagte: Was für eine Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann? Sie antworteten:



30 Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn nicht an dich übergeben.



31 Pilatus sprach: Nehmt ihn und prüft ihn nach eurem Gesetz. Die Juden antworteten: Wir dürfen niemanden töten.



32 Dies sollte die Worte erfüllen, die Jesus gesagt hatte, und zeigen, wie er sterben würde.



33 Da ging Pilatus ins Prätorium zurück und rief Jesus zu sich und fragte ihn: Bist du der König der Juden?



34 Jesus antwortete: Fragst du das von dir selbst oder haben andere es über mich gesagt?



35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Es sind dein eigenes Volk und die Hohepriester, die dich mir übergeben haben. Was hast du getan?



36 Jesus antwortete: Mein ist kein Königreich dieser Welt; wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, hätten meine Männer dafür gekämpft, dass ich mich den Juden nicht ergeben müsste. Mein Reich gehört nicht hierher.



37 Pilatus sagte: Also bist du ein König? Jesus antwortete: Du sagst, dass ich ein König bin. Ich bin dafür geboren, ich bin dafür in die Welt gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen; und alle, die auf der Seite der Wahrheit stehen, hören auf meine Stimme.



38 Wahrheit? sagte Pilatus. Was ist das? – Und so sagte er, und er war wieder zu den Juden gegangen, er sagte: Ich finde keinen Grund gegen ihn.



39 Aber nach einem Brauch von euch soll ich einen Gefangenen am Passahfest freigeben; möchtet ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?



40 Da schrien sie: Nicht diesen, sondern Barabbas! – Barabbas aber war ein Mörder.





NEUNZEHNTES KAPITEL



1 Pilatus hatte dann Jesus weggenommen und gegeißelt;



2 und danach verwandelten die Soldaten einige Dornen zu einer Krone, legten sie auf seinen Kopf und kleideten ihn in eine purpurne Robe.



3 Sie kamen immer wieder zu ihm und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und schlugen ihm ins Gesicht.



4 Pilatus kam wieder nach draußen und sagte zu ihnen: Schaut, ich werde ihn zu euch bringen, damit ihr sehst, dass ich keinen Grund gegen ihn finde.



5 Jesus kam dann heraus und trug die Dornenkrone und das purpurne Gewand. Pilatus sagte: Seht den Menschen!



6 Als sie ihn sahen, schrien die Hohepriester und die Wachen: Kreuzige ihn! Kreuzige ihn! – Pilatus sagte: Nehmt ihn und kreuzigt ihn: Ich finde keinen Grund gegen ihn.



7 Die Juden antworteten: Wir haben ein Gesetz, und gemäß diesem Gesetz muss er getötet werden, weil er behauptet hat, Sohn Gottes zu sein.



8 Als Pilatus hörte, dass sie dies sagten, nahmen seine Ängste zu.



9 Beim Eintritt in das Prätorium sagte er zu Jesus: Wo kommst du her? Aber Jesus gab keine Antwort.



10 Da sprach Pilatus zu ihm: Willst du nicht mit mir sprechen? Du weißt doch, ich habe die Macht, dich freizulassen, und ich habe die Macht, dich zu kreuzigen?



11 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben worden wäre; deshalb hat der Mann, der mich dir übergeben hat, die größere Schuld.



12 Von diesem Moment an wollte Pilatus ihn befreien, aber die Juden schrien: Wenn du ihn befreist, bist du nicht Cäsars Freund. Wer sich selbst zum König macht, widersetzt sich Cäsar.



13 Als Pilatus diese Worte hörte, ließ er Jesus herausbringen und setzte ihn auf einen Gerichtssitz an einem Ort, der Steinweg heißt, auf hebräisch Gabbatha.



14 Es war der Tag der Vorbereitung, ungefähr um die sechste Stunde. Hier ist euer König, sagte Pilatus zu den Juden.



15 Sie aber schrien: Weg mit ihm, weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus sagte: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohepriester antworteten: Wir haben keinen König außer Cäsar.



16 Daraufhin übergab Pilatus ihn ihnen, dass er gekreuzigt werde. Sie übernahmen dann die Verantwortung für Jesus.



17 Und er trug sein eigenes Kreuz und ging zum Schädelplatz oder, wie es auf hebräisch heißt, Golgatha,



18 wo sie ihn mit zwei anderen gekreuzigt haben, einer auf jeder Seite, und Jesus ist in der Mitte.



19 Pilatus schrieb eine Mitteilung und ließ sie am Kreuz befestigen; es hieß: Jesus der Nazarener, König der Juden.



20 Diese Mitteilung wurde von vielen Juden gelesen, weil sich der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde, in der Nähe der Stadt befand und die Schrift in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache verfasst war.



21 Die jüdischen Hohepriester sagten zu Pilatus: Du sollst nicht König der Juden schreiben, sondern dass der Mann sagte: Ich bin der König der Juden.



22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.



23 Als die Soldaten die Kreuzigung Jesu beendet hatten, nahmen sie seine Kleidung und teilten sie in vier Teile auf, eins für jeden Soldaten. Seine Unterwäsche war nahtlos und in einem Stück von Hals bis Saum gewebt.



24 Und sie sagten einander: Statt es zu zerreißen, werfen wir Würfel, um zu entscheiden, wer es haben soll. Auf diese Weise erfüllten sich die Worte der Schrift: Sie teilen meine Gewänder unter sich auf und werfen Lose für meine Kleider. Das haben die Soldaten getan.



25 Am Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau von Klopas, und Maria von Magdala.



26 Als er seine Mutter und den Jünger sah, den er liebte, in ihrer Nähe, sagte Jesus zu seiner Mutter: Frau, das ist dein Sohn!



27 Dann sagte er zu dem Jünger: Sie ist deine Mutter. Und ab dieser Stunde nahm der Jünger sie in sein Inneres auf.



28 Danach wusste Jesus, dass jetzt alles abgeschlossen war, und damit die Schrift vollständig erfüllt werden konnte, sagte er: Ich habe Durst!



29 Ein Glas voll sauren Weins stand da; also steckten sie einen in den Wein getränkten Schwamm auf einen Ysop-Stock und hielten ihn an seinen Mund.



30 Nachdem Jesus den Wein genommen hatte, sagte er: Es ist erfüllt. Und er neigte den Kopf und gab seinen Geist auf.



31 Es war der Tag der Vorbereitung, und um zu vermeiden, dass die Leichen während des Sabbats am Kreuz verblieben – da dieser Sabbat ein Tag besonderer Feierlichkeit war -, baten die Juden Pilatus, die Beine zu brechen und die Leichen wegzubringen.



32 Daraufhin kamen die Soldaten und brachen dem ersten Mann, der mit ihm gekreuzigt worden war, und dann dem anderen die Beine.



33 Als sie zu Jesus kamen, sahen sie, dass er bereits tot war, und brachen ihm nicht die Beine.



34 Einer der Soldaten durchbohrte seine Seite mit einer Lanze; und sofort kam Blut und Wasser heraus.



35 Dies ist der Beweis eines Menschen, der es gesehen hat – ein wahrer Beweis, und er weiß, dass das, was er sagt, wahr ist – und er gibt es weiter, damit ihr auch glauben könnt.



36 Das ist geschehen, damit die Schrift erfüllt wird: Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen.



37 Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.



38 Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, aber heimlich, aus Furcht vor den Juden, erbat Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfte. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab.



39 Es kam aber auch Nikodemus, der früher in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe, gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund.



40 Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit Salben, wie die Juden zu begraben pflegen.



41 Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war.



42 Dahin legten sie Jesus wegen des Vorbereitungstages der Juden, weil das Grab in der Nähe war.




ZWANZIGSTES KAPITEL



1 Es war sehr früh am ersten Tag der Woche und noch dunkel, als Maria von Magdala zum Grab kam. Sie sah, dass der Stein vom Grab weggerollt worden war.



2 Und sie kam zu Simon Petrus und dem anderen Jünger gerannt, demjenigen, den Jesus liebte. Sie haben den Herrn aus dem Grab geholt, sagte sie, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht haben.



3 Also machte sich Petrus mit dem anderen Schüler auf, um zum Grab zu gehen.



4 Sie liefen zusammen, aber der andere Jünger, der schneller lief als Petrus, erreichte zuerst das Grab;



5 er bückte sich und sah die Leinentücher auf dem Boden liegen, ging aber nicht hinein.



6 Simon Petrus folgte ihm auch, stieg in das Grab und sah die Leinentücher auf dem Boden liegen



7 und auch das Tuch, das über seinem Kopf war; dies geschah nicht mit den Leinentüchern, sondern sie waren an einem Ort von selbst aufgerollt.



8 Dann ging auch der andere Jünger, der zuerst das Grab erreicht hatte, hinein; er sah und glaubte.



9 Bis zu diesem Moment hatten sie die Schrift noch nicht verstanden, dass er von den Toten auferstehen muss.



10 Die Jünger gingen dann nach Hause zurück.



11 Maria aber stand draußen in der Nähe des Grabes und weinte. Dann, als sie weinte, bückte sie sich und schaute hinein.



12 Und sie sah zwei weiße Engel, die dort saßen, wo der Körper Jesu gewesen war, einer am Kopf, der andere zu den Füßen.



13 Sie sagten: Frau, warum weinst du? – Sie haben meinen Herrn weggenommen, antwortete sie, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingebracht haben.



14 Als sie dies sagte, drehte sie sich um und sah Jesus dort stehen, obwohl sie nicht wusste, dass es Jesus war.



15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Nach wem suchst du? – In der Annahme, er wäre der Gärtner, sagte sie: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wo du ihn hingebracht hast, und ich werde dich gehen lassen.



16 Jesus sagte: Maria!… Sie drehte sich dann um und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni! das bedeutet Meister.



17 Jesus sagte zu ihr: Häng dich nicht an mich, denn ich bin noch nicht zum Vater aufgestiegen. Geh aber zu den Brüdern und sage ihnen: Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.



18 Und Maria von Magdala sagte zu den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und er habe dies ihr gesagt.



19 Am Abend desselben Tages, am ersten Tag der Woche, wurden die Türen zu dem Raum geschlossen, in dem sich die Jünger befanden, aus Angst vor den Juden. Jesus kam und stand unter ihnen. Er sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!



20 Und nachdem er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Die Jünger waren voller Freude, den Herrn zu sehen.



21 Und er sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.



22 Nachdem er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist!



23 Wenn ihr jemandes Sünden vergebt, wird im vergeben; Wenn ihr die Sünden von jemandem behaltet, werden diese behalten.



24 Thomas, der Zwilling genannt wurde, der einer der Zwölf war, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.



25 Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Aber er antwortete: Wenn ich nicht die Wunden sehe, die die Nägel in seinen Händen gemacht haben und meinen Finger in die Wunden stecken kan, die sie geschlagen haben, und wenn ich nicht meine Hand in seine Seite legen kann, ich weigere mich zu glauben.



26 Acht Tage später waren die Jünger wieder im Haus und Thomas war bei ihnen. Die Türen waren geschlossen, aber Jesus kam herein und stand zwischen ihnen. Friede sei mit euch, sagte er.



27 Dann sprach er mit Thomas: Stecke deinen Finger hierher; schau, hier sind meine Hände. Gib mir deine Hand; lege sie in meine Seite. Sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!



28 Thomas antwortete: Mein Herr und mein Gott!



29 Jesus sagte zu ihm: Du glaubst, weil du mich sehen kannst. Selig sind die, die nicht gesehen haben und dennoch glauben.



30 Es gab noch viele andere Zeichen, dass Jesus vor den Jüngern tat, aber sie sind in diesem Buch nicht alle aufgeführt.



31 Diese sind aufgezeichnet, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes, ist und dass ihr, wenn ihr daran glaubt, durch seinen Namen Leben haben könnt.




EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL



1 Später offenbarte sich Jesus den Jüngern erneut. Es war am Meer von Tiberias, und es geschah so:



2 Simon, Thomas, genannt der Zwilling, Nathanael aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei weitere seiner Jünger waren zusammen.



3 Simon Petrus sagte: Ich gehe fischen. Sie antworteten: Wir kommen mit dir. Sie gingen raus und stiegen in das Boot, fingen aber in dieser Nacht nichts.



4 Als es schon hell war, stand Jesus am Ufer, obwohl die Jünger nicht erkannten, dass es Jesus war.



5 Jesus rief: Habt ihr nichts gefangen, Freunde? Und als sie antworteten: Nein.



6 Er sagte: Werft das Netz nach Steuerbord und ihr werdet etwas finden. – Also warfen sie das Netz aus und konnten es wegen der Fischmenge nicht einholen.



7 Der Jünger, den Jesus liebte, sagte zu Petrus: Es ist der Herr! Bei diesen Worten: Es ist der Herr, band Simon Petrus sich sein äußeres Gewand um (denn er war nackt) und sprang ins Wasser.



8 Die anderen Jünger machten sich im Boot auf und schleppten das Netz mit den Fischen; sie waren nur etwa hundert Meter vom Land entfernt.



9 Sobald sie an Land kamen, sahen sie, dass dort etwas Brot war und ein Kohlenfeuer mit Fischen darauf brannte.



10 Jesus sagte: Bringt einige Fische mit, die ihr gerade gefangen habt.



11 Simon Petrus ging an Bord und schleppte das Netz an Land, voll von großen Fischen, 153 davon; und obwohl es so viele gab, ging das Netz nicht kaputt.



12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt und frühstückt! Keiner der Jünger war mutig genug zu fragen: Wer bist du? Sie wussten ganz genau, dass es der Herr war.



13 Jesus trat dann vor, nahm das Brot und gab es ihnen und tat dasselbe mit den Fischen.



14 Dies war das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.



15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (Agape) mehr als diese anderen? Er antwortete: Ja, Herr, du weißt, ich liebe dich (Philia). Jesus sagte zu ihm: Nähre meine Lämmer!



16 Ein zweites Mal sagte er zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (Agape)? Er antwortete: Ja, Herr, du weißt, ich liebe dich (Philia). Jesus sagte zu ihm: Kümmere dich um meine Schafe!



17 Dann sprach er ein drittes Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (Philia)? Petrus war verletzt, dass er ihn ein drittes Mal fragte: Liebst du mich? und sagte: Herr, du weißt alles; du weißt, ich liebe dich (Philia). Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!



18 In aller Wahrheit sage ich dir, als du jung warst, zogst du deinen eigenen Gürtel an und gingst dahin, wohin du wolltest; aber wenn du alt wirst, streckst du deine Hände aus, und jemand anderes legt einen Gürtel um dich und bringt dich dahin, wo du lieber nicht hingehst.



19 In diesen Worten bezeichnete er die Art des Todes, durch die Petrus Gott die Ehre geben würde. Danach sagte er: Folge mir nach!



20 Petrus drehte sich um und sah den Jünger, den Jesus liebte, ihnen nachfolgen, denjenigen, der sich beim Abendessen nahe an seine Brust gelehnt hatte und zu ihm gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich ausliefern wird?



21 Als er ihn sah, sagte Petrus zu Jesus: Was ist mit ihm, Herr?



22 Jesus antwortete: Wenn ich will, dass er zurückbleibt, bis ich komme, was geht das dich an? Du sollst mir folgen!‘



23 Da ging unter den Brüdern das Gerücht aus, dass dieser Jünger nicht sterben werde. Jesus hatte jedoch nicht zu Petrus gesagt: Er wird nicht sterben, sondern: Und wenn ich will, dass er zurückbleibt, bis ich komme?



24 Dieser Jünger ist derjenige, der sich für diese Dinge einsetzt und sie aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.



25 Es gab viel mehr, was Jesus tat; wenn es im Detail alles niedergeschrieben wäre, könnte ich nicht annehmen, dass die Welt selbst alle Bücher fassen könnte, die geschrieben werden würden.









DIE DAME UND DER DRACHE


(Apokalypse 12,1-17)



Und es erschien ein mächtiges Zeichen im Himmel:


Die Dame,


Die Sonne umgewunden


Und Mond unter ihren Füßen


Und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen.


Und sie war schwanger


Und schrie in Wehen und Qual des Gebärens.


Und es erschien ein andres Zeichen im Himmel, siehe,


Ein gewaltiger feuerroter Drache,


Der hatte sieben Köpfe, zehn Hörner


Und auf seinen Köpfen sieben Diademe.


Und sein Schweif, der schleifte


Ein Drittel der Himmelssterne


Und warf sie zur Erde.


Und der Drache stellte sich auf


Vor dem Angesicht der Dame,


Die im Begriff stand zu gebären,


Damit, wenn sie geboren hätte,


Er das Kind verschlinge.


Und sie gebar den Sohn, den männlichen,


Welcher alle Völker sich anschickte, sie zu weiden


Mit eisernen Hirtenstab.


Und ihr Kind ward entrückt


Zur Gottheit und ihrem Thron.


Und die Dame floh in die Einsamkeit,


Wo ihr ein Ort gehört,


Bereitet von der Gottheit,


Damit sie genährt dort würde


Tausendzweihundertsechzig Tage.


Und es entstand ein Krieg im Himmel:


Michael und seine Boten


Kämpften gegen den Drachen


Und der Drache kämpfte und seine Boten


Und siegten nicht,


Gefunden ward ihre Stätte auch nicht mehr im Himmel


Und hinausgeworfen ward


Der gewaltige Drache, die archaische Schlange,


Genannt der Verleumder und Satan,


Der den ganzen Weltkreis irreführt,


Und ward niedergeschleudert zur Erde


Und seine Boten wurden auch niedergeworfen.


Und ich hörte eine mächtige Stimme,


Die erklärte im Himmel:


Jetzt wird das Heil und die Kraft und das Königreich


Unserer Gottheit


Und das freie Schalten ihres Gesalbten,


Da der Ankläger unsrer Geschwister unterworfen ist,


Der Ankläger war am Tag und in der Nacht.


Und sie besiegen ihn


Durch des Lämmleins Blut


Und das Wort ihrer Zeugenschaft


Und haben ihr Leben nicht geliebt


Bis an den Tod.


Drum freue dich, Himmelswelt,


Und die in dir wohnen!


Wehe der Erde Bewohnern und des Meeres!


Denn der Verleumder steigt zu euch herab


Und hat gewaltige Leidenschaften


Und weiß, er hat nur geringe Chance.


Und da der Drache weiß, daß er niedergeworfen ist auf die Erde,


Verfolgt er die Dame,


Die geboren den Männlichen.


Und gegeben wurden der Dame


Zwei Schwingen des mächtigen Adlers,


Damit zu fliegen


In die Einsamkeit


An ihren Ort,


Wo sie ernährt wird


Eine Zeit und zwei Zeiten und die Hälfte einer Zeit,


Getrennt vom Angesicht der Schlange.


Und die Schlange warf


Der Dame hinterher


Aus ihrem Schlunde Wasser wie eine Flut,


Arbeitend, so sie zu ertränken.


Und die Erde half der Dame


Und öffnete ihren Mund


Und verschluckte die Fluten,


Welche der Drache aus seinem Schlunde geschleudert.


Und der Drache war gereizt zum Zorne gegen die Dame


Und ging hin, um Krieg zu wirken


Gegen die Übrigen ihres Keimes,


Die der Gottheit Vorschrift bewahren


Und halten fest an der Zeugenschaft


Von Jesus Christus.




DIE OFFENBARUNG DES JOHANNES



ERSTES KAPITEL


Die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten, was in Kürze geschehen soll, zu zeigen, und er sandte hin und hat sie durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gezeigt:


Der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, und alles, was er sah.


Selig ist, der da liest und sie, die Worte der Weissagung, hört und behält, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.


Johannes an die sieben Gemeinden in Asia: Gnade sei mit euch und Friede von ihm, der da ist und der war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind;


Und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge und der Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und reingewaschen von den Sünden mit seinem Blut,


Und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, und auch die, welche ihn durchbohrt haben: und alle Geschlechter der Erde werden seinetwegen jammern. Amen.


Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der da kommt, der Allmächtige.


Ich, Johannes, der auch euer Bruder ist und Begleiter in der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus Christus.


Ich war im Geist am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune:


Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, und: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden in Asia: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamos und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea.


Und ich wandte mich an die Stimme, die mit mir redete. Und da ich mich umdrehte, sah ich sieben goldene Leuchter;


Und in der Mitte der sieben Leuchter einen, den Sohn des Menschen, mit einem Kleidungsstück bis zu den Füßen bekleidet, und umgürtet die Brust mit einem goldenen Gürtel.


Sein Kopf und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme;


Und seine Füße wie aus feinem Messing, als ob sie in einem Ofen glühten, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.


Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne: und aus seinem Munde ging ein scharfes zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war wie die Sonne, wenn sie leuchtet in ihrer Kraft.


Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht, ich bin der Erste und der Letzte,


Ich bin der Lebendige, und war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.


Schreibe die Dinge, die du gesehen hast, und die Dinge, die sind, und die Dinge, die nachher sein werden;


Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden: und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind sieben Gemeinden.


ZWEITES KAPITEL


Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der hält die sieben Sterne in seiner rechten Hand, der in der Mitte der sieben goldenen Leuchter wandelt:


Ich kenne deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld, und wie du nicht ertragen kannst jene, die böse sind, und du hast sie geprüft, die sagen, sie seien Apostel, und sind es nicht, und hast sie als Lügner befunden:


Und hast getragen und hast Geduld, und um meines Namens willen hast du gearbeitet, und bist nicht ohnmächtig.


Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.


Denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke; oder ich werde bald zu dir kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht bereust.


Aber dieses hast du, dass du die Werke der Nikolaiten, die auch ich hasse, hassest.


Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.


Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig:


Ich kenne deine Werke und deine Bedrängnis und deine Armut (du bist aber reich) und ich kenne die Lästerung von denen, die sich Juden nennen, und sind es nicht, sondern sind die Synagoge des Satans.


Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir geben die Krone des Lebens.


Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, den wird nicht der zweite Tod vernichten.


Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der hat das scharfe zweischneidige Schwert:


Ich kenne deine Werke und wo du wohnst, auch wenn es der Thron des Satans ist, und du hältst an meinem Namen fest und hast nicht verleugnet den Glauben, auch in jenen Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, das war, wo der Satan wohnt.


Aber ich habe ein paar Dinge gegen dich, weil du festhältst an der Lehre Bileams, die Balak lehrte, ein Ärgernis für die Söhne Israels, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben.


So hast auch du solche, die halten fest die Lehre der Nikolaiten, was ich hasse.


Kehre um; oder ich werde bald zu dir kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes.


Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm geben einen weißen Stein und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben, den kein Mensch kennt, außer wer ihn empfängt.


Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füße sind wie Golderz:


Ich kenne deine Werke und die Nächstenliebe und den Dienst und den Glauben und deine Geduld und deine Werke, und die letzten sind größer als die ersten.


Ungeachtet dessen hab ich ein paar Dinge gegen dich, weil du gut leiden kannst, dass die Frau Isebel, die sich eine Prophetin nennt, bei dir lehrt und meine Diener verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.


Und ich gab ihr Zeit, ihre Hurerei bereuen, und sie tat nicht Buße.


Siehe, ich will sie auf ein Bett werfen, und jene, die Ehebruch mit ihr getrieben, in große Trübsal bringen, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken.


Und ihre Kinder werde ich töten, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und ich werde jedem von euch nach seinen Werken geben.


Aber euch sage ich und zu den übrigen in Thyatira, so viele, wie diese Lehre nicht haben und die haben nicht die Tiefen des Satans erkannt, wie sie sagen, ich will auf euch legen weiter keine Belastung.


Aber das, was ihr bereits habt, haltet fest, bis ich komme.


Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden:


Und er wird sie weiden mit eisernem Stabe, wie die Gefäße eines Töpfers sollen sie zerbrochen werden: wie auch ich von meinem Vater empfangen habe.


Und ich werde ihm geben den Morgenstern.


Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


DRITTES KAPITEL


Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der hat die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke, dass du einen Namen hast, dass du lebst, und bist doch tot.


Seid wachsam, und stärkt die Dinge, die bleiben, die dabei sind zu sterben, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen erfunden vor Gott.


Bedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.


Du hast ein paar Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben, und sie werden mit mir in weißen Kleidern einhergehen, denn sie sind es wert.


Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde nicht tilgen seinen Namen aus dem Buch des Lebens, sondern ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.


Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt, der heilig ist, er, der wahr ist, er, der den Schlüssel Davids hat, der auftut, und niemand schließt, und schließt zu, und niemand tut auf;


Ich kenne deine Werke: Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.


Siehe, ich will schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen, und sind es nicht, sondern lügen; siehe, ich werde zu dir kommen und dich ehren, und du sollst wissen, dass ich dich geliebt habe.


Weil du das Wort meiner Geduld gehalten, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganzen Welt kommen soll, um die, die auf der Erde wohnen, zu versuchen.


Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, dass niemand deine Krone nehme.


Wer überwindet, den werde ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, das ist die neue Jerusalem, die herabkommt aus dem Himmel von meinem Gott, und ich werde auf ihn schreiben meinen neuen Namen.


Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:


Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist: Ich wollte, du wärest kalt oder warm.


So aber, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.


Denn du sprichst: Ich bin reich an Waren und brauche nichts, und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und nackt:


Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, geprüft im Feuer, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht gezeigt werde, und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.


Viele weise ich zurecht und züchtige, die ich liebe: So sei nun fleißig und tue Buße.


Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an: Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich kommen, um mit ihm zu essen, und er mit mir.


Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.


Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!


VIERTES KAPITEL


Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel: und die erste Stimme, die ich hörte, war wie eine Trompete, die mit mir redete; die sagte: Komm hier herauf, und ich werde dir alles zeigen, was nachher geschehen muss.


Und sofort war ich im Geist: und siehe, ein Thron stand im Himmel, und Einer saß auf dem Thron.


Und er war anzusehen wie ein Jaspis und Sardis, der da saß: und ein Regenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.


Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Stühle: und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, bekleidet mit weißen Kleidern, und sie hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.


Und von dem Thron gingen aus Blitze und Donner und Stimmen: und es gab sieben Fackeln mit Feuer, die brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.


Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron waren vier Tiere, voll Augen vorn und hinten.


Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das zweite Tier wie ein Kalb, und das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte Tier war gleich einem fliegenden Adler.


Und die vier Tiere hatte jeder von ihnen sechs Flügel, und sie waren voll Augen, und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und ist und der da kommt.


Und als diese Tiere Herrlichkeit und Ehre und Dank an ihn gerichtet, der auf dem Thron saß, der für immer und ewig lebt,


Fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten ihn an, der lebt für immer und ewig, und legten ihre Kronen vor dem Thron nieder und sprachen:


Du bist würdig, o Herr, zu nehmen Ruhm und Ehre und Kraft, denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen sind sie und wurden sie geschaffen.


FÜNFTES KAPITEL


Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, das war innen und außen beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln.


Und ich sah einen starken Engel, der rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?


Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch öffnen, noch darauf schauen.


Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, zu öffnen und das Buch zu lesen, noch darauf zu schauen.


Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht! Siehe, der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, hat erreicht, das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu lösen.


Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier Tiere und in der Mitte der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.


Und er kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.


Und als er das Buch nahm, fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen.


Und sie sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, denn du wurdest geschlachtet und hast für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen;


Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden auf der Erde herrschen.


Und ich sah, und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und die Tiere und die Ältesten: und die Zahl von ihnen war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend;


Die sprachen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.


Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf der Erde und unter der Erde und in dem Meer und alles, was in ihnen ist, alle hörte ich sagen: Lob und Ehre und Herrlichkeit und Macht gehören ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm für immer und ewig.


Und die vier Tiere sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten ihn an, der für immer und ewig lebt.


SECHSTES KAPITEL


Alpha


Und ich sah, wie das Lamm öffnete eines der Siegel, und ich hörte, wie sie das Geräusch des Donners machten, eins der vier Tiere sagen: Komm und sieh.


Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und er, der auf ihm saß, hatte einen Bogen, und eine Krone wurde ihm gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen.


Und als er das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh.


Und es kam ein anderes Pferd, das war rot: und Macht wurde ihm gegeben, der darauf saß, den Frieden von der Erde zu nehmen, und dass sie einander töten, und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.


Und als er das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm und sieh. Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der, der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand.


Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere sagen: Ein Maß Weizen um einen Groschen und drei Maß Gerste für einen Denar, und siehe, du verletzt nicht das Öl und den Wein.


Und als er das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tieres sagen: Komm und sieh.


Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und sein Name, der auf ihm saß, war Tod, und die Hölle folgte ihm. Und ihnen ward Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, zu töten mit Schwert und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden Tiere der Erde.


Und als er das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die für das Wort Gottes getötet wurden, und wegen des Zeugnisses, das sie bezeugten:


Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, willst du nicht urteilen und rächen unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?


Und weiße Gewänder wurden jedem von ihnen gegeben, und es wurde ihnen gesagt, dass sie ruhen sollten noch eine kleine Zeit, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder kommen würden, die sollten noch getötet werden.


Und ich sah, wie er das sechste Siegel geöffnet hatte, und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut;


Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Feigen abwirft, wenn sie von starkem Wind bewegt werden.


Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort.


Und die Könige der Erde und die großen Männer und die Reichen und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge;


Und sie sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes:


Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?


SIEBENTES KAPITEL


Und nach diesen Dingen sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde, dass der Wind sollte nicht auf die Erde blasen noch über das Meer noch über irgendeinen Baum.


Und ich sah einen anderen Engel aus dem Osten, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen es gegeben war, die Erde und das Meer zu verletzen,


Und sprach: Verletzt die Erde nicht, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.


Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: und es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels versiegelt.


Aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Ruben zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Gad zwölftausend versiegelt.


Aus dem Stamm Asser zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Naftali zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Manasse zwölftausend versiegelt.


Aus dem Stamm Simeon zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Levi zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Issachar zwölftausend versiegelt.


Aus dem Stamm Sebulon zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Joseph zwölftausend versiegelt. Aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.


Nach diesem schaute ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen kann, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, mit weißen Gewändern bekleidet, und Palmen in ihren Händen;


Und rief mit lauter Stimme und sprach: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!


Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Tiere und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an,


Und sprachen: Amen, Ehre und Weisheit und Dank und Ruhm und Macht und Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen? und woher sind sie gekommen?


Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen, und haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.


Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.


Sie hungern und dürsten nicht mehr, noch fällt die Sonne auf sie, oder irgendeine Hitze.


Denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie sollen zu Wasserquellen des Lebens geführt werden, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.


ACHTES KAPITEL


Und als er das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel über den Zeitraum einer halben Stunde.


Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.


Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß, und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, dass er es mit den Gebeten aller Heiligen darbringe auf dem goldenen Altar vor dem Thron.


Und der Rauch des Weihrauchs, der mit den Gebeten der Heiligen kam, stieg vor Gott auf aus der Hand des Engels.


Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde, und es gab Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben.


Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, hatten sich gerüstet zu blasen.


Der erste Engel posaunte: und es kam Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde: und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.


Und der zweite Engel blies seine Posaune, und es ward ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut;


Und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe, die im Meer waren und hatten das Leben, starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet.


Und der dritte Engel posaunte: und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen;


Und der Name des Sterns heißt Wermut; und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht worden waren.


Und der vierte Engel posaunte, und der dritte Teil der Sonne wurde geschlagen, und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, so wie der dritte Teil von ihnen verfinstert wurde, und der Tag leuchtete nicht für einen dritten Teil, und ebenfalls die Nacht.


Und ich sah und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der sprach mit lauter Stimme: Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der anderen Stimmen der Posaunen der drei Engel, die noch zu klingen haben!


NEUNTES KAPITEL


​​Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde, und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben.


Und er öffnete den Abgrund, und es entstand ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden wegen der Rauchs des Brunnens verdunkelt.


Und es kamen aus dem Rauch Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.


Und es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur jene Menschen, die nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen hatten.


Und ihnen war es gegeben, dass sie nicht getötet wurden, sondern sie sollten gequält werden für fünf Monate, und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.


Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn nicht finden, und werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen.


Und die Gestalten der Heuschrecken waren wie Pferde zur Schlacht vorbereitet, und auf ihren Köpfen waren sie gekrönt wie mit Gold, und ihre Gesichter waren wie die Gesichter der Menschen.


Und sie hatten Haare wie von Frauen, und ihre Zähne waren wie die Zähne der Löwen.


Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen mit vielen Pferden, die laufen in die Schlacht.


Und sie hatten Schwänze gleich Skorpionen, und es war in ihren Schwänzen ihre Macht, zu verletzen Menschen fünf Monate lang.


Und sie hatten über sich einen König, das war der Engel des Abgrunds, dessen Name in der hebräischen Sprache ist Abaddon, aber in der griechischen Sprache ist sein Name Apollyon.


Ein Wehe ist vorüber, und siehe, es kommen noch zwei Wehe später.


Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist,


Die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.


Und die vier Engel wurden gelöst, sie wurden für eine Stunde vorbereitet, und einen Tag, einen Monat, ein Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen.


Und die Zahl der Armee der Reiter war zweihunderttausend, und ich hörte die Zahl von ihnen.


Und so sah ich die Pferde in der Vision, und jene, die saßen auf ihnen, mit Brustpanzern aus Feuer, und Hyazinth, und Schwefel: und die Köpfe der Pferde waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern ergoss sich Feuer und Rauch und Schwefel.


Von diesen dreien ward der dritte Teil der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und von dem Schwefel, ausgegossen aus ihren Mündern.


Denn ihre Macht ist in ihrem Mund, und in ihren Schwänzen: denn ihre Schwänze waren wie Schlangen und hatten Häupter, mit ihnen weh zu tun.


Und der Rest der Männer, die nicht durch diese Plagen getötet waren und taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die Teufel und Götzen aus Gold und Silber und Erz und Stein und Holz: welche weder sehen, noch hören, noch gehen können:


Weder bereuten sie ihr Morden, noch ihre Zaubereien, noch ihre Unzucht, noch ihre Diebstähle.


ZEHNTES KAPITEL


Und ich sah einen anderen starken Engel vom Himmel herabkommen, bekleidet mit einer Wolke: und ein Regenbogen war auf seinem Kopf, und sein Gesicht war wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen:


Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken Fuß auf die Erde,


Und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt, und als er geweint hatte, erhoben sieben Donner ihre Stimmen.


Und als die sieben Donner gesprochen hatte mit ihrer Stimme, wollte ich es aufschreiben, und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf.


Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine Hand zum Himmel,


Und schwor bei dem, der immer und ewig lebt, der den Himmel geschaffen, und die Dinge, die darin sind, und die Erde, und die Dinge, die darin sind, und das Meer, und die Dinge, die darin sind, dass es keine Zeit mehr sein soll:


Aber in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er wird anfangen zu klingen, soll das Geheimnis Gottes vollendet sein, wie er erklärt hat seinen Knechten, den Propheten.


Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, sprach zu mir wieder und sprach: Gehe hin und nimm das kleine Buch, das offen ist in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht.


Und ich ging zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein. Und er sprach zu mir: Nimm es und iss es, und es wird in deinem Bauch bitter sein, aber es wird in deinem Mund süß wie Honig sein.


Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es, und es war in meinem Mund süß wie Honig: und sobald ich es gegessen hatte, war es in meinem Bauch bitter.


Und er sprach zu mir: Du musst abermals weissagen vor vielen Völkern und Nationen und Sprachen und Königen.


ELFTES KAPITEL


Und es wurde mir ein Rohr gleich einem Stab gegeben: und der Engel stand da und sagte: Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar, und jene, die beten darin.


Aber den Vorhof außerhalb des Tempels wirf hinaus und miss ihn nicht aus, denn er ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate.


Und ich will meine zwei Zeugen schicken, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage, in Sack bekleidet.


Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen.


Und wenn jemand sie verletzen wird, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde: und wenn jemand ihnen schaden will, muss er auf diese Weise getötet werden.


Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, dass es nicht regnet in den Tagen ihrer Weissagung, und haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde mit allen Plagen zu schlagen, so oft sie wollen.


Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird aufsteigen das Tier, das aus dem Abgrund Krieg gegen sie führt, und es wird sie überwinden und sie töten.


Und ihre Leichname werden in der Straße der großen Stadt liegen, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.


Und die von den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname drei Tage und einen halben, und werden nicht ihre Leichname in Gräber legen.


Und die auf Erden wohnen, freuen sich darüber und sind fröhlich und bringen einander Geschenke, denn diese zwei Propheten quälten die auf Erden wohnten.


Und nach drei Tagen und einem halben der Geist des Lebens aus Gott kommt in sie, und sie werden stehen auf ihren Füßen, und eine große Furcht fällt auf die, die sie sehen.


Und sie hören eine große Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Kommt hier herauf. Und sie steigen auf in den Himmel in einer Wolke, und es sehen sie ihre Feinde.


Und zur selben Stunde war es ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und bei dem Erdbeben wurden von den Männern siebentausend erschlagen und der Rest war erschreckt, und sie gaben Ehre dem Gott des Himmels.


Das zweite Wehe ist vorüber, und siehe, das dritte Wehe kommt schnell.


Und der siebente Engel posaunte, und es wurden große Stimmen im Himmel gehört, die sprachen: Die Reiche dieser Welt sind geworden das Reich unseres Herrn und seines Christus, und er wird für immer und ewig regieren.


Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an,


Und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und warst und der du kommst, weil du hast eingegriffen, um deine große Macht zu zeigen, und hast regiert.


Und die Völker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, dass sie gerichtet werden sollen, und dass du gibst den Lohn deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die fürchten deinen Namen, klein und groß, und zu verderben, welche die Erde zerstören.


Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und es wurde in seinem Tempel die Lade seines Bundes gesehen: und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel.


ZWÖLFTES KAPITEL


Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: Die Frau mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen:


Und sie war schwanger, schrie in Wehen bei der Geburt, und unter Schmerzen gebar sie.


Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und sieben Kronen auf seinen Köpfen.


Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde: Und der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte ihr Kind, denn er wollte, sobald es geboren wurde, es verschlingen.


Und sie gebar einen Knaben, der alle Nationen mit eisernem Stab weiden soll, und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron.


Und die Frau floh in die Wüste, wo sie einen Ort bereitet hatte von Gott, dass sie sich ernähren sollte tausendzweihundertundsechzig Tage.


Und es war ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen, und der Drache kämpfte und seine Engel,


Und sie siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel.


Und der große Drache wurde die alte Schlange genannt, der Teufel, der Satan, der die ganze Welt verführt, er wurde hinabgeworfen: er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.


Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes gekommen und die Macht seines Christus: der Ankläger unserer Brüder ist verworfen, der sie angeklagt hat vor unserem Gott Tag und Nacht.


Und sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod.


Darum freut euch, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe den auf Erden Wohnenden und auf dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur noch eine kurze Zeit hat.


Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die geboren den Knaben.


Und es wurden der Frau zwei Flügel des großen Adlers gegeben, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie eine Zeit lang ernährt wird, und zwei Zeiten und eine halbe Zeit vor dem Angesicht der Schlange geschützt.


Und die Schlange spie aus dem Mund Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, dass der Strom sie ertränke.


Und die Erde half der Frau, und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde spie.


Und der Drache wurde zornig über die Frau und zog in den Krieg mit den Übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi.


DREIZEHNTES KAPITEL


Und ich trat an den Strand des Meeres und sah ein Tier aufsteigen aus dem Meer, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung.


Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße waren wie die Füße eines Bären und sein Mund wie eines Löwen Mund: und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Autorität.


Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine tödliche Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte über das Tier.


Und sie beteten den Drachen an, der die Macht dem Tier gab, und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist wie das Tier? Und wer kann mit ihm kämpfen?


Und es wurde ihm ein Mund gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, zweiundvierzig Monate.


Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Zelt, und jene, die im Himmel wohnen.


Und es wurde ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden, und es wurde ihm Macht gegeben über alle Geschlechter und Sprachen und Nationen.


Und alle, die auf Erden wohnen, werden ihn anbeten, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes, das von Grundlegung der Welt geschlachtet wurde.


Wer Ohren hat, der höre!


Wer in Gefangenschaft geführt wird, wird in die Gefangenschaft gehen: Wer erschlagen wird vom Schwert, wird mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen notwendig.


Und ich sah ein zweites Tier aufsteigen aus der Erde, und es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.


Und es übte alle Macht des ersten Tieres vor ihm aus, und wirkt, dass die Erde und die darauf wohnen das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war.


Und es tut große Zeichen, so dass es Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen,


Und verführt, die auf Erden wohnen, mit den Mitteln dieser Wunder, die es hatte die Macht zu tun von dem Tier, und es sagte denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen von dem Tier, welches hatte die Wunde vom Schwert und war lebendig geworden.


Und es hatte die Macht, Leben dem Bild des Tieres zu geben, dass das Bild des Tieres sprechen konnte, und dazu zu führen, dass so viele, die nicht anbeten das Bild des Tieres, getötet werden sollten.


Und es macht, dass die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn:


Und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Zeichen oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.


Hier ist die Sophia vonnöten! Lasse ihn, der Verstand hat, zählen die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl 666.


VIERZEHNTES KAPITEL


Und ich sah, und siehe, es stand ein Lamm auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, mit den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben.


Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines großen Donners, und ich hörte die Stimme der Harfenspieler, die strichen ihre Harfen:


Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen, außer den hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde genommen wurden.


Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfräuliche. Diese sind es, die dem Lamm folgen, wohin es geht. Diese sind aus den Menschen erlöst, wobei sie die Erstlinge für Gott und das Lamm sind.


Und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; denn sie sind ohne Fehler vor dem Thron Gottes.


Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkünden denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern,


Und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und das Meer und die Wasserquellen.


Und ein anderer Engel folgte und sprach: Babylon ist gefallen, sie ist gefallen, die große Stadt; denn sie hat allen Nationen den Wein des Zorns ihrer Hurerei zu trinken gegeben.


Und der dritte Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand,


Der gleiche wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zornes, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und in der Gegenwart des Lammes:


Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Zeichen seines Namens trägt.


Hier ist Geduld der Heiligen notwendig; die sind es, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus.


Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an: Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen können von ihrer Mühe, und ihre Werke folgen ihnen.


Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleichwie der Sohn des Menschen, auf dem Kopf eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.


Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief mit lauter Stimme zu ihm, der auf der Wolke saß: Mit deiner Sichel ernte, denn die Zeit ist gekommen für dich zu ernten, denn die Ernte der Erde ist reif.


Und der auf der Wolke saß, schlug mit seiner Sichel die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.


Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte eine scharfe Sichel.


Und ein anderer Engel kam von dem Altar, der Macht über das Feuer hatte, und rief mit einem lauten Schrei zu ihm, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Schneide mit deiner scharfen Sichel und ernte die Trauben des Weinstocks der Erde, denn seine Beeren sind reif.


Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde, und die Trauben am Weinstock der Erde warf er in die große Kelter des Zornes Gottes.


Und die Kelter wurde getreten vor der Stadt, und das Blut floss von der Kelter, ja, bis an das Zaumzeug der Pferde, durch den Raum von tausendsechshundert Stadien.


FÜNFZEHNTES KAPITEL


Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Engel mit den sieben letzten Plagen, denn in ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.


Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt, und die bekommen hatten den Sieg über das Tier und über sein Bild und über sein Zeichen und über die Zahl seines Namens, die auf dem Meer stehen aus Glas und halten Harfen Gottes.


Und sie singen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott, gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen.


Wer wird dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig: denn alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar gemacht.


Und danach sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet:


Und die sieben Engel kamen aus dem Tempel, mit den sieben Plagen, in reines und weißes Leinen gekleidet, und ihre Brüste gegürtet mit goldenen Gürteln.


Und einer der vier Tiere gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der für immer und ewig lebt.


Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel erfüllt wurden.


SECHZEHNTES KAPITEL


Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die Schalen des Zornes Gottes auf die Erde.


Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde, und es kam ein schreckliches und schlimmes Geschwür zu den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten, und zu ihnen, die sein Bild anbeteten.


Und der zweite Engel goss aus seine Schale ins Meer; und es ward zu Blut wie eines Toten: und alle lebendigen Seelen starben in dem Meer.


Und der dritte Engel goss aus seine Schale auf die Flüsse und Wasserquellen, und sie wurden zu Blut.


Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Du bist gerecht, o Herr, der du bist und warst und sein wirst, weil du so urteilst.


Denn sie haben das Blut der Heiligen und Propheten vergossen, und du hast ihnen Blut zu trinken gegeben, denn sie sind es wert.


Und ich hörte einen anderen von dem Altar her sagen: Trotzdem sind, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaftig und gerecht deine Gerichte.


Und der vierte Engel goss aus seine Schale auf die Sonne, und ihm wurde Macht gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen.


Und die Menschen wurden mit großer Hitze versengt und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm zum Ruhm.


Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres, und sein Reich war voller Finsternis, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen,


Und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße von ihren Werken.


Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und das Wasser daraus wurde aufgetrocknet, dass der Weg der Könige des Ostens vorbereitet werden konnte.


Und ich sah drei unreine Geister wie Frösche aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten kommen.


Denn es sind Geister des Teufels, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der Erde und der ganzen Welt, um sie zum Kampf zu rufen am großen Tag Gottes, des Allmächtigen.


Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.


Und er versammelte sie an einen Ort, in der hebräischen Sprache Armageddon genannt.


Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel des Himmels, vom Thron, die sprach: Es ist vollbracht.


Und es wurden Stimmen und Donner und Blitze, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind, solch großes Erdbeben.


Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Heiden stürzten ein: und die große Babylon kam in Erinnerung vor Gott, um ihr zu geben den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes.


Und alle Inseln flohen, und die Berge wurden nicht gefunden.


Und es fiel auf die Menschen ein großer Hagel vom Himmel, jedes Hagelkorn hatte das Gewicht eines Talents: und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage war überaus groß.


SIEBZEHNTES KAPITEL


Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil über die große Hure, die sitzt an vielen Wassern:


Mit der die Könige der Erde Unzucht getrieben haben, und welche die Bewohner der Erde betrunken gemacht hat mit dem Wein ihrer Hurerei.


Und er brachte mich im Geist in die Wüste und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner.


Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei:


Und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Hurerei und der Gräuel auf Erden.


Und ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und von dem Blut der Märtyrer Jesu: und als ich sie sah, fragte ich mich mit großer Verwunderung.


Und der Engel sprach zu mir: Warum staunst du? Ich will dir sagen das Geheimnis des Weibes und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und zehn Hörner hat.


Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aufsteigen aus dem Abgrund und ins Verderben gehen, und sie, die auf der Erde wohnen, werden sich wundern, deren Namen nicht im Buch des Lebens stehen seit der Grundlegung der Welt, wenn sie das Tier, das war und ist nicht, schauen, wie es sein wird.


Und hier ist der Geist, der Sophia hat, notwendig. Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen das Weib sitzt.


Und es sind sieben Könige: fünf sind gefallen, und einer ist, und der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben.


Und das Tier, das war und ist nicht, es ist der achte und ist von den sieben und fährt in die Verdammnis.


Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben, aber Kraft empfangen wie Könige eine Stunde mit dem Tier.


Die haben Eine Meinung und werden ihre Kraft und Macht dem Tier geben.


Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr der Herren und König der Könige: und die mit ihm sind, die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.


Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen.


Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, sind jene, die diese Hure hassen und werden sie öde und nackt lassen und werden ihr Fleisch essen, und sie mit Feuer verbrennen.


Denn Gott hat in ihre Herzen gegeben, seinen Willen zu erfüllen, und sich zu vereinigen, und zu geben ihr Reich dem Tier, bis die Worte Gottes erfüllt werden.


Und das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, die über die Könige auf Erden herrscht.


ACHTZEHNTES KAPITEL


Und nach diesen Dingen sah ich einen anderen Engel vom Himmel herabkommen, eine große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Klarheit.


Und er schrie voll Macht mit großer Stimme und sprach: Die große Babylon ist gefallen, sie ist gefallen, und hat sich zu einer Behausung der Teufel gemacht, und zu einem Aufenthalt aller unreinen Geister und einem Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel.


Denn alle Länder haben von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute der Erde sind reich geworden durch die Fülle ihrer Köstlichkeiten.


Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf dass ihr nicht empfangt von ihren Plagen.


Denn ihre Sünden reichen bis in den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.


Belohne sie, wie auch sie dich belohnt, und nach ihren Werken gib ihr doppelt: in den Becher, den sie gefüllt hat, fülle ihr doppelt ein.


Wie viel sie sich verherrlicht hat und lebte herrlich, so viel Qual und Leid ist ihr zu geben: Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze hier als eine Königin und bin keine Witwe, und Leid werde ich nicht sehen.


Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen, Tod und Trauer und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.


Und die Könige der Erde, die haben Unzucht getrieben und lebten herrlich mit ihr, werden sie beweinen und beklagen, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen,


Stehend von ferne aus Furcht vor ihrer Qual, und werden sagen: Wehe, wehe, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! Denn in Einer Stunde ist dein Gericht gekommen.


Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, denn kein Mensch kauft mehr ihre Waren:


Die Waren von Gold, Silber und Edelsteinen und Perlen und feines Leinen und Purpur und Seide und Scharlach und alle edlen Hölzer und allerlei Gefäße aus Elfenbein und allerlei Schiffe, die bringen Edelholz und Messing, Eisen und Marmor,


Und Zimt und Parfüme und Salben, Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Sklaven, und die Seelen der Menschen.


Und die Früchte, nach denen deine Seele lüstern war, sind von dir geschieden, und alle Dinge, die zierlich und stattlich waren, sind von dir weg, und du sollst sie nicht mehr finden an ihren Orten.


Die Kaufleute dieser Dinge, die reich geworden waren durch sie, stehen fern aus Furcht vor ihrer Qual, weinen und klagen,


Und sprachen: Ach weh, die große Stadt, die sich in feines Leinen kleidete und roten Purpur und Scharlach und mit Gold und Edelsteinen sich geschmückt und Perlen!


Denn in Einer Stunde sind so große Reichtümer zu nichts geworden. Und jeder Kapitän und die ganze Gesellschaft in Schiffen und die Matrosen und so viele wie auf dem Seeweg sind, sie standen von ferne,


Und weinten, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Welche Stadt ist gleich dieser großen Stadt!


Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und klagend und sagen: Ach weh, die große Stadt, es wurden reich gemacht alle, die Schiffe auf dem Meer hatten auf Grund ihrer Köstlichkeiten! Denn in Einer Stunde ist sie verwüstet.


Freut euch über sie, du Himmel und ihr heiligen Apostel und Propheten, denn Gott hat euch an ihr gerächt.


Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach: So mit Gewalt wird die große Stadt Babylon niedergerissen werden, und nicht mehr gefunden werden.


Und die Stimme der Sänger und Musiker und der Pfeifer und Trompeter wird nicht mehr gehört sein in dir, und ein Handwerker, der immer arbeitet, wird nicht mehr in dir gefunden werden, und das Geräusch eines Mühlsteins wird nicht mehr in dir gehört werden;


Und das Licht einer Kerze wird nicht mehr in dir leuchten, und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden: denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, denn durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt.


Und in ihr wurde das Blut der Propheten gefunden und der Heiligen und aller, die auf der Erde geschlachtet worden waren.


NEUNZEHNTES KAPITEL


Und nach diesen Dingen, die ich hörte, sagte eine große Stimme von vielen Menschen in dem Himmel: Halleluja! Heil und Herrlichkeit und Ehre und Macht dem Herrn, unserm Gott:


Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, denn er hat die große Hure, die korrumpiert hat die Erde mit ihrer Hurerei, abgeurteilt und hat gerächt das Blut seiner Knechte an ihrer Hand.


Und wieder sagten sie: Halleluja! Und ihr Rauch stieg auf für immer und ewig.


Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen, Halleluja!


Und eine Stimme kam von dem Thron, die sprach: Lobt unsern Gott, all seine Knechte, und ihr, die ihr ihn fürchtet, klein und groß.


Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen.


Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht.


Und es ward ihr gegeben, dass sie in feinem Leinen geht, sauber und weiß gekleidet: denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.


Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.


Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht: Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben: Gott bete an: denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.


Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, hieß der Treue und Wahrhaftige, und in Gerechtigkeit richtet er und führt Krieg.


Seine Augen waren wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er hatte einen Namen geschrieben, den niemand kannte, als er allein.


Und er wurde mit einem Gewand bekleidet, in Blut getaucht, und sein Name heißt: Der Logos Gottes.


Und die Heere im Himmel folgten ihm auf weißen Pferden, bekleidet mit feinem Leinen, weiß und sauber.


Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert, dass er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eisernem Stabe, und er tritt die Kelter des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.


Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.


Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Abendmahl des großen Gottes;


Dass ihr das Fleisch der Könige fresst und das Fleisch der Hauptleute und das Fleisch der Starken und das Fleisch von Pferden, und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch von allen Menschen, allen Freien und Knechten, klein und groß.


Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg gegen ihn zu führen, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer.


Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, mit dem er jene, die das Zeichen des Tieres annahmen, getäuscht hatte und jene, die sein Bild anbeteten. Diese beiden wurden lebendig geworfen in den Feuersee, der mit Schwefel brennt. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch:


Und die andern wurden mit dem Schwert des, der auf dem Pferd saß, erschlagen, das Schwert ging aus seinem Munde.


ZWANZIGSTES KAPITEL


Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.


Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre,


Und warf ihn in den Abgrund und verschloss den und setzte ein Siegel auf den, dass er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die tausend Jahre vollendet sind, und danach muss er eine kleine Zeit gelöst werden.


Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen gegeben, und ich sah die Seelen derer, die für das Zeugnis von Jesus enthauptet worden waren, und um des Wortes Gottes willen, und die hatten nicht verehrt das Tier noch sein Bild und hatten nicht sein Zeichen an ihrer Stirn und an ihren Händen, und sie lebten und regierten mit Christus tausend Jahre.


Aber der Rest der Toten wurde nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.


Selig und heilig, der Teil hat an der ersten Auferstehung: Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein, und mit ihm herrschen tausend Jahre.


Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,


Und wird ausgehen, die Nationen, die an den vier Ecken der Erde wohnen, zu täuschen, und Gog und Magog zu versammeln zum Kampf: deren Zahl ist wie der Sand des Meeres.


Und sie zogen herauf die Breite der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie.


Und der Teufel wurde geworfen in den See von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet hineingeworfen wurden, und sie werden gequält werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.


Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde und der Himmel flohen, und es wurde keine Stätte für sie gefunden.


Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens: Und die Toten wurden nach den Dingen, die geschrieben standen in den Büchern, beurteilt, nach ihren Werken.


Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten heraus, die darin waren, und es wurde jedem Menschen nach seinen Werken vergolten.


Und der Tod und die Hölle wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod.


Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde in den Feuersee geworfen.


EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL


Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und es gab kein Meer mehr.


Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, die Neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel kommen, bereitet wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.


Und ich hörte eine große Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, wird ihr Gott sein.


Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch wird es Schmerzen geben: denn das Erste ist vergangen.


Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er sprach zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahr und getreu.


Und er sprach zu mir: Es ist vollbracht. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich werde ihnen geben für ihren Durst die Quelle des Wassers des Lebens umsonst.


Wer überwindet, der wird es alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.


Aber den Feigen und Ungläubigen und Frevlern und Mördern und Hurenböcken und Magiern und Götzendienern und alle Lügnern, deren Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod.


Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.


Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, die Heilige Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott,


Und sie hatte die Herrlichkeit Gottes, und ihr Licht war gleich einem wertvollsten Stein, wie ein Jaspis, klar wie Kristall;


Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels:


Im Osten drei Tore, im Norden drei Tore, im Süden drei Tore, und im Westen drei Tore.


Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine ​​und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.


Und er, der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer.


Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß wie die Breite, und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe sind gleich.


Und er maß ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, nach dem Maß eines Menschen, das heißt der Engel Maß.


Und der Bau der Mauer war von Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich dem reinen Glase.


Und die Grundsteine ​​der Mauer der Stadt waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,


Der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.


Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jegliches Tor war von Einer Perle: und die Straße der Stadt reines Gold, wie ein durchscheinendes Glas.


Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, und das Lamm sind der Tempel.


Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet es, und das Lamm ist das Licht darin.


Und die Heiden, die bewahrt wurden, wandeln in ihrem Licht, und die Könige der Erde haben ihre Herrlichkeit in sie gebracht.


Und die Tore werden nicht verschlossen am Tage: denn da wird keine Nacht sein.


Und man wird die Herrlichkeit und den Ruhm der Völker in sie bringen.


Und es wird in keiner Weise in sie eingehen irgend etwas, dass befleckt ist, weder wer überhaupt Gräuel verübt, noch wer getan die Lüge: sondern nur die in des Lammes Buch des Lebens geschrieben sind.


ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL


Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes.


In der Mitte der Straße, und auf beiden Seiten des Flusses, da war der Baum des Lebens, der trug zwölfmal Früchte und brachte seine Früchte alle Monate: und die Blätter der Bäume waren gut für die Heilung der Nationen.


Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein: aber der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen:


Und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein.


Und es wird keine Nacht da sein, und sie brauchen keine Kerze, noch das Licht der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden für immer und ewig regieren.


Und er sprach zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr: Gott, der Herr der heiligen Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten, was bald geschehen muss, zu zeigen.


Siehe, ich komme bald: Selig ist, der festhält die Worte der Weissagung in diesem Buch.


Und ich sah diese Dinge, und habe sie gehört. Und als ich gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte, anzubeten.


Da sprach er zu mir: Siehe zu, tue es nicht, denn ich bin dein Mitknecht, und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die halten die Worte dieses Buches: Gott bete an!


Und er sprach zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe.


Wer ungerecht ist, bleibe noch ungerecht: und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein, und wer gerecht ist, soll weiter rechtschaffen sein: und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.


Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeglichen, wie seine Werke sein werden, zu vergelten.


Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.


Selig sind, die seine Gebote halten, dass sie das Recht haben, den Baum des Lebens zu sehen, und sie können durch die Tore gehen in die Stadt.


Denn draußen sind die Hunde und die Magier und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der liebt und tut die Lüge.


Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.


Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wer Durst hat, der komme. Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.


Ich bezeuge jedem, der da hört die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand zu diesen Dingen etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen:


Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil aus dem Buch des Lebens, und aus der heiligen Stadt, und von dem, was in diesem Buch geschrieben steht.


Er, der diese Dinge spricht, bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen! Komm bald, Herr Jesus!


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen. Amen.