Hört das Lied vom Ewgen Juden,
Der Ahasveros genannt ward,
Der bei Kreuzigung des Christus
Gegenwärtig und geschrieen:
Kreuzigt, kreuzigt Nazarenus!
Und er bat um den Verbrecher
Barrabas, den Sohn des Vaters.
Nach der Kreuzigung des Christus
Traute er sich nicht zu kommen
Gen Jerusalem und Zion,
Auch sein Weib und seine Söhne
Wurden nimmermehr gesehen.
Aber stets blieb er am Leben,
Und er ist vor wenig Jahren
Auch in Hamburg angekommen,
Kam auch in das Land Masuren.
Dieses hat der Doktor Markus,
Doktor in den Heilgen Schriften,
Welcher Bischof war von Hamburg,
Der in Oldenburg studierte,
Aufgeschrieben uns zur Lehre,
Auch verbunden mit den Kirchen
Im bedrängten Oriente,
Wie Ahasveros, der Jude,
Sich nach Christi Tod verlaufen
Und gekommen ist nach Hamburg,
Was uns alle bringt zum Staunen.
Also heißt es im Matthäus
In dem sechzehnten Kapitel:
Wahrlich, wahrlich, ich bezeuge,
Dass hier stehen manche Leute,
Die den Tod nicht schmecken werden,
Bis sie kommen sehen werden
Gottes Sohn, den Sohn Mariens,
Wie er kommt in schönster Glorie
In sein Himmelreich auf Erden.
Dieses Lied ward übergeben
Einem Publikum von Narren
Vom Verleger Paul Marzinzik,
Ward im Internet verlegt und
So dem Weltnetz übergeben
Aus dem schönen Buxtehude
In dem Jahr Zweitausendachtzehn.
Weil in diesen bösen Zeiten
Neues mag ich nicht berichten,
Drum berichte ich das Alte,
Welches doch ist zum Erstaunen
(Staunen ist der Weisheit Anfang),
Dass man es als Neues nehme,
Dieses will ich euch erzählen,
Welches sich verhielt wie folgend.
Dieses hat der Doktor Markus,
Der ein Doktor ist der Bibel,
Welcher ist in Hamburg Bischof,
Prediger zu Buxtehude,
Welcher ward geweiht zum Bischof
Von der Bischofsmutter Margot,
Dieser fromme Doktor Markus
Ist ein Mann nach Gottes Herzen,
Ist ein Mann des festen Glaubens,
Bibelfest und voll des Geistes,
Der gefunden die Erzählung
In der Bücherei des Netzes,
Wo zu finden ist auch Platon
Und die Schriften Martin Luthers
Und die Dichtungen von Goethe,
Und auch das Gedicht von Goethe,
Da er singt den Ewgen Juden,
Dieses las der Doktor Markus,
Der in Oldenburg studierte,
Auch in Wittenberg gewesen
Und gesehn den Fleck von Tinte,
Den der heilige Martinus
Spritzte gegen den Versucher,
Aber dann der Doktor Markus
Fuhr zu seiner treuen Mutter,
Welche war zuhaus in Bremen,
Der verfasste die Geschichte.
Dieser Bischof Doktor Markus
Hielt an einem Wintersonntag
Eine Predigt in der Kirche,
In dem großen Michel Hamburgs,
Da er schaute von der Kanzel
Einen Mann von fünfzig Jahren,
Langen Bart und lange Haare,
Eine Brille vor den Augen,
Ein Nase rot vom Weinsuff,
Einen langen Lumpenmantel,
Bloße Füße in Sandalen.
Dieser schaute auf zur Kanzel,
Lauschte tief des Bischofs Predigt,
In der Liturgie die Lesung
Aus dem Alten Testamente
Hörte er mit großer Andacht
Und er sang die Psalmen Davids
Auch mit Liebe und mit Inbrunst,
Als jedoch gelesen wurde
Aus dem Neuen Testamente
Und aus Jesu Freudenbotschaft,
Als genannt ward Jesu Name,
Schlug er sich an seinen Busen
Voller Reue, voller Buße,
Voller Seufzen, voller Stöhnen.
Dieser Mann von fünfzig Jahren
Trug nun keine andre Kleidung
Als die Jeans mit vielen Löchern
Und als Jacke einen Blaumann,
Wie ihn trägt der Mann der Arbeit,
Bloße Füße in Sandalen,
Die ihm viel zu groß gewesen.
Er war groß, fast wie ein Friese,
Wie ja Dante schon berichtet,
Dass ein Riese in der Hölle
War von einer solchen Größe,
Wie drei Friesen übernander.
Nun der Bischof Doktor Markus
Musste sich doch sehr verwundern
Über diesen Mann der Armut,
Der ihm schien ein frommer Büßer,
Und er fragte nach dem Manne
Seine Küsterin Elfriede.
Und die Küsterin Elfriede
Sagte zu dem Bischof Markus:
Eure Eminenz, der Mann ist
Jude aus der Tochter Zion,
Von Jerusalem gekommen,
Heute lebt er hier in Hamburg
Als ein bettelarmer Schuster. -
Schuster war auch Jakob Böhme,
Als er sah im Zinn des Tellers
Gottes Weisheit, seine Herrin,
Sprach der Doktor lieb und weise.
Sprach die Küsterin Elfriede:
Bei der Kreuzigung des Christus
War der Jude gegenwärtig,
Blieb seit jenem Tag am Leben,
Lebt nun schon zweitausend Jahre,
Und er ging durch viele Leiden,
Durch den Antisemitismus
Und den Judenhass von Luther
Und durch mancherlei Progrome
Und den Sündenfall von Deutschland,
Als der Dämon Hitler herrschte.
Dieser Ewge Jude also
Sah, wie Christus ward gefangen
Und geküsst von seinem Freunde
(Durch des Judas Männerfreundschaft)
Und geführt ward zu Pilatus,
Der von seiner Frau belehrt ward,
Die den Sokrates gesehen
In dem Limbo, der gesagt hat,
Dass der Herr ist ohne Sünde
Wie auch seine reine Mutter,
Wie dann Jesus ward gekreuzigt
Von den Römern und der Kirche,
Von dem Staat und dem Altare,
Wie er manches auch gesehen,
Was die Bibel nicht berichtet,
Wie Herr Jesus auferstanden
Als der Ersten ist erschienen
Seiner reinsten Jungfrau Mutter,
Dann erst ist erschienen Jesus
Magdalena und Susanna,
Und er weiß auch zu berichten
Von den Syrern und den Türken,
Afrikanern und Chaldäern,
Wie sie Christen sind gewesen,
Bis die Jünger des Mohammed
Mit dem Schwerte sind gekommen,
Wie die Ritter von dem Kreuze
Gen Jerusalem gepilgert,
Dort die Christen zu beschützen
Vor dem Krieg der Muselmannen,
Wie von Kaiser Karl dem Großen
Bis zu Kaiser Karl dem Fünften
War das Christentum monarchisch,
Wie dann Luther rebellierte,
Rebellierte Thomas Müntzer,
Johann Calvin, Ulrich Zwingli,
Wie der Krieg von Dreißig Jahren
Dann verwüstet hat Europa,
Und es kam der Atheismus
Von Voltaire, dem großen Spötter,
Und Rousseau, dem jungen Wilden,
Wie dann Robespierre geherrscht hat
Mit der Macht der Guillotine,
Lenin dann die Macht ergriffen,
Stalin sich mit Hitler teilte
In die Herrschaft über Polen,
Wie dann kam der Zweite Weltkrieg
Und der Holocaust an Juda,
Wie der Kommunismus herrschte
Und das Christentum verfolgte,
Bis Johannes Paul der Große
Hat die Tyrannei vernichtet
Durchs Gebet des Rosenkranzes,
Alles dies erlebte dieser
Ewge Jude, der nun hier lebt
In des Nordens Schönheit, Hamburg,
Wohnt allein in Buxtehude.
Und der selbe hat gesehn auch,
Wie Johannes ging nach Patmos,
Dort die Hohe Frau zu schauen,
Paulus lehrte in Athene,
Dionysios ihm folgte,
Petrus mit der Gattin Hanna
Und der Tochter Petronissa
Ward zum Papst der Ewgen Roma,
Thomas austrieb Göttin Kali,
Markus Bischof ward von Kairo
Und der Patriarch Venedigs,
Ja, die Kirche der Apostel
Ist die selbe, so wie gestern,
So auch heute, Una Sancta,
Sprach die Küsterin Elfriede.
Dieses hörte Doktor Markus
Von der Küsterin Elfriede,
Und er war darob verwundert,
Wie die kleinen Knaben staunen,
Wenn die Oma Märchen murmelt,
Und der Doktor nun begehrte
Diesen Juden anzuhören,
Was er von sich selbst bezeugte.
Als Jesus in Jerusalem
Gewirkt, da lebte ich auch dort,
Ich aber hielt den lieben Herrn
Für einen Gotteslästerer,
Weil er sich nannte Gottes Sohn
Und machte sich Jehova gleich,
Und ein Verführer schien er mir,
Verführer eines dummen Volks,
Ich hab es anders nicht gewusst,
So hat mein Rabbi mich gelehrt,
Die Hohenpriester dachten so,
Die Schar der Schriftgelehrten auch,
Die aber waren mir sehr lieb,
Die kannten jedes Jota gut
In Gottes Alten Testament.
Und weil ich also ward belehrt,
War ich dem lieben Meister gram.
So strengte ich mich denn auch an,
Dass der Verführer dummen Volks
Gehalten ward für Gottes Feind,
So wie es weiland tat Athen
Mit ihrem weisen Sokrates.
Da flehte ich zu jeder Zeit,
Dass Gott den Sünder schlüge tot,
Den Sünder schlage an das Kreuz.
Ich war dann in der Schar dabei,
Die Jesus in dem Garten fing,
Da er zu Tode war betrübt,
Die Freunde ließen ihn allein,
Sein Freund jedoch, der Judas, kam
Und gab ihm einen Bruderkuss,
So dass der Herr gefangen ward,
Zum Hohepriester ward geführt
Und zu Pilatus, Romas Mann,
Der wusste nicht, was Wahrheit sei.
Da ward der Meister angeklagt.
Da hat das dumme Volk geschrien,
Das weiland Hosianna schrie,
Dass Gottes Sohn soll an das Kreuz
Und sterben solle an dem Kreuz.
Da war ich bei dem dummen Volk,
Die wollten Nazarenus nicht,
Vielmehr den Revolutionär,
Den Barrabas, des Vaters Sohn.
Da hörte ich mit Freude, dass
Pilatus ihn verurteilt hat
Zum bittern Tode an dem Kreuz.
Im Hohepriester Juda wars,
Die Gottes Sohn gekreuzigt hat,
Und in Pilatus war es Rom,
Mit Rom die ganze Heidenwelt,
Die Gottes Sohn gekreuzigt hat,
In Judas aber, Jesu Freund,
Da wars die ganze Christenheit,
Die Gottes Sohn gekreuzigt hat,
Und ich in meiner Wenigkeit
Hab auch gekreuzigt Gottes Sohn.
Das Urteil war gesprochen nun,
Da trat ich sinnend aus dem Haus,
Da Jesus ward vorbei geführt,
Die via dolorosa ging,
Da sagte ich zu meiner Magd,
Die mir mein schönes Haus geputzt:
Schau, Eva, das ist Gottes Sohn!
Und Eva wollte sehn den Herrn.
Und meine Söhne kamen auch,
Drei Knaben gab mir Gott der Herr,
Zum Jüngsten aber Jesus trat,
Sein Name der war Minjamin,
Und Jesus nahm ihn auf den Arm,
Vier Jahre alt war Minjamin,
Und Jesus segnete mein Kind.
Da sagte ich zu Minjamin:
Mein Liebling, das ist Gottes Sohn!
Da sagte Minjamin naiv:
Ist dieser Jesus Gottes Sohn,
Muss Gott wohl seine Mutter sein. -
Ja, Kindermund tut Wahrheit kund,
Wie auch der Säufer und der Narr.
Und Jesus Christus trug sein Kreuz,
Und Simon von Kyrene half
Dem Herrn, der er der Vater war
Des Rufus, Alexander war
Des treuen Simon Lieblingssohn,
Da kam auch die Veronika
Und gab dem Herrn ein Leinentuch,
Zu trocknen vom Gesicht den Schweiß,
Da blieb auf jenem Leinentuch
Das Angesicht des Menschensohns,
Man zeigt das heilige Gesicht
Noch heute in dem Petersdom.
Und Jesus lehnte müd sich an
An meines Hauses rote Wand,
Ich aber ward erfüllt von Zorn
Und rief zum sterbensmüden Herrn:
Geh, hilf dir selber, lieber Arzt!
Da schickte ich den Meister weg
In meiner Unbarmherzigkeit.
Da schaute mich der Meister an
Mit Augen voller Traurigkeit,
Ganz wie ein armes Bettelweib,
Der man verweigert etwas Geld.
Da sprach der Menschensohn zu mir:
Ich stehe hier und ruh mich aus,
Du aber geh aus deinem Haus. -
Da setzte Jesus meinen Sohn
Zur Erde, meinen Minjamin,
Gab einen Kuss ihm auf die Stirn.
Ich konnt nicht bleiben in dem Haus,
Ich musste Jesus folgen bis
Zu seiner Kreuzigung am Kreuz,
Da sah ich Gottes Mutter auch,
Wie sie mit ihrem Sohne litt,
Zur Mutter aller Menschheit ward,
Maria Miterlöserin.
Und Jesus Christus starb am Kreuz.
Nachdem das alles war vollbracht,
Da konnte ich nicht gehen mehr
Ins heilige Jerusalem,
Und ich verließ mein liebes Weib,
Und ich verließ die Söhne auch,
Und ich zog einsam durch die Welt,
In meiner Seele nur das Bild
Des Gottessohnes an dem Kreuz.
Als ich nach vierzig Jahren kam
Ins heilige Jerusalem,
Da hatte der Tiberius
Die ganze schöne Stadt verbrannt
Und auch den Tempel Salomos
In Schutt und Asche ganz gelegt,
Es blieb die Klagemauer bloß,
Wo neulich Papst Johannes Paul
Gebetet hat der Buße Psalm
Für alle Schuld der Christenheit.
Was wollte nun mein Gott von mir?
Dass mich mein Gott durchs Leben führt,
Und wäre es auch tausend Jahr,
Zweitausend Jahre Leben, Leid,
Ja, müsst ich leiden bis zum Tag,
Wenn Gottes Sohn kommt zum Gericht,
Ich trag das Leiden mit Geduld,
Dass ich ein treuer Zeuge bin
Der Kreuzigung des Gottessohns.
Das dumme Volk, das gottlos ist,
Das abergläubisch wie das Vieh,
Das lebt in falscher Religion,
Dass ich das Volk zur Buße ruf,
Zum Glauben an das Heil im Kreuz,
So will ich leiden mit Geduld,
Bis mich aus diesem Jammertal,
Bis mich aus diesem Tränental
Jehova ruft ins Paradies!
Mein Bischof Doktor Markus, hör
Das Elend an im Orient,
Da ward die frühe Christenheit
Vertrieben vom Islam durchs Schwert,
Und auch die Ritter von dem Kreuz
Nicht konnten hindern den Islam,
So ist der ganze Orient
Nun in den Händen von Allah,
Allah hat keinen Sohn gezeugt,
Bis nun die Jünger Mohammeds
Den letzten kleinen Christenrest
In Syrien und Babylon
Wie Jesus schlagen an das Kreuz.
Das wisse, du gelehrter Mann,
Das heute das Martyrium
Den Orient in Blut getaucht.
Ich aber floh aus Babylon,
Wo lange ruhig ich gelebt,
Studierte Aristoteles
Und unsern Maimonides dort,
So kam ich nach Germania
Und lebe in dem Norden hier
Und Hamburg ist mir Heimatstadt,
In Buxtehude steht mein Haus.
Ich leb mein Leben still und fromm,
Bin allezeit allein zu Haus,
Ich schweige viel wie ein Trappist,
Ich rede nur, wenn man mich fragt.
Und wenn ein Freund mich lädt zu Gast,
Ein Mann der Stillen in dem Land,
Dann trink ich keinen Becher Wein
(Ich trank schon allzu viel vom Wein)
Und esse auch nur etwas Brot,
Salat und etwas Knoblauchquark,
Und trink dazu ein Gläschen Tee.
Und schenkt mir einer etwas Geld,
Wie neulich eine reiche Frau
Fünfhundert Euro mir geschenkt,
So geb ich es den Armen hin,
Wie ich vom Geld der reichen Frau
Ein Fahrrad für ein Kind gekauft,
Das sein Papa verlassen hat
Und dessen Mutter ist in Not.
Was brauche ich den Mammonas?
Ich habe ja die Gottesfurcht,
Und die ist edler als das Gold.
Ich brauch auch keine Bücherei,
Ich hab Homer und hab Vergil
Und hab den deutschen Goethe auch,
Und das genügt, am liebsten les
Ich sowieso die Biblia,
Und da ich bin von Israel,
Les ich im Alten Testament
Am allerliebsten Tag und Nacht.
Gott sorgt wohl für sein liebes Kind,
Die Hohe Providentia
Wird sorgen wohl für Brot und Milch.
Ich reiste durch die ganze Welt,
Ich spreche das Hebräisch gut,
Homer les ich auf griechisch und
Vergilius les ich Latein,
Auf Russisch les den Puschkin ich,
Auf englisch les den Shakespeare ich
Und auf Französisch den Racine,
Ich spreche auch ein gutes Deutsch,
Der Luther las und Goethe las
Und sprech Hannovers Hochdeutsch rein
Und kann auch etwas friesisch Platt.
So lebe ich in Deutschland nun
Und bin doch manchmal fast besorgt,
Denn Antisemitismus gibts
Im dumpfen Pöbel manchmal noch,
Manch eingewanderter Muslim
Ist doch noch voll von Judenhass.
Doch Michael schützt Israel
Und schützt dazu Germania.
Wenn ich jedoch das dumme Volk
Bei Gottes Namen fluchen hör,
Ists wie ein Messer in der Brust,
In Bayern hörte ich den Fluch
Von Kruzifix und Sakrament,
In Friesland hörte ich den Fluch
Vom Hari Jasses, Gottes Sohn.
Den Namen Gottes ehr ich sehr
Und auch den Namen seines Sohns,
Und seiner Mutter Namen auch,
Und sage zu dem dummen Volk:
Was fluchst du, Pöbel, deinen Gott,
Der doch für dich am Kreuze starb,
Auf dass du kommst ins Paradies.
Ja, schwöre nur bei Mammonas,
Du endest in der Hölle dann!
So Ahashveros, der Jude,
Sprach zu Bischof Doktor Markus
In der Michel-Kirche Hamburgs.
Ich, der Dichter Torsten Schwanke,
Hab es ganz genau erfahren
Von der Küsterin Elfriede,
Die ich schon seit langem liebe,
Wenn sie auch in ihrer Jugend
Machte mich verliebt durch Liebreiz
Und durch Sexappeal des Weibes,
Aber nun mit fünfzig Jahren
Ehre ich sie als Matrone.
Ich, der Oldenburger Dichter,
Hab es alles aufgeschrieben,
Wie die Muse mir diktierte.
Dieses schrieb ich in den Tagen,
Als die Kanzlerin von Deutschland
Lud die Flüchtlinge nach Deutschland,
Da die Kanzlerin war frommer
Als das Heidenvolk von Deutschland,
Da der Bürgerkrieg gewütet
In dem schönen Land der Syrer,
Des Apostels Paul Damaskus
Sah die letzten Christen fliehen,
Da in Babylon-Chaldäa
Voller Hass die Satanisten
Christenmädchen vergewaltigt,
Christenpriester gar gekreuzigt,
Da gedachte ich des Juden,
Der beherrschte doch die Sprache,
Die gesprochen ward in Babel,
Er erzählte mir die Mythen
Von der Königin Inanna
Und von Gilgamesch, dem König,
Und von Enkidu, dem Freunde,
Gut gezähmt von einer Hure.
Was nun weiter von dem Juden
Ist zu denken, soll ein jeder
Selbst entscheiden im Gewissen.
Mir ist jeder Jude heilig
Wie das Testament, das Neue.
Gottes Weg ist unerforschlich,
Gottes Weisheit ist ein Dschungel,
Gottes Bund mit seinem Volke
Israel ist unauflöslich,
Und es werden kommen Tage,
Da die Kinder Israselis
Jesus den Messias preisen.
Oldenburg in dem Augustus
An der Himmelfahrt Mariens
In dem Jahr Zweitausendachtzehn.
Und Ahasveros, der Jude,
Hatte Hornhaut an den Füßen,
Weil er ist so weit gewandert
Wie zu Fuße die Apostel.
Auch im Jahr Zweitausendsiebzehn
In dem Lutherjahre sah man
Ihn im schönen Land Masuren.