Deutsch von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
In der geschichtlichen Stunde, da der kommunistische Diktator von Nord-Korea die Menschheit mit einem Atomkrieg bedroht, übersetze ich koreanische Lyrik aus der Zeit von Christi Geburt bis zum 16. Jahrhundert. Ich kämpfe mit Blüten der Poesie gegen Atomraketen! Dies ist mein Gebet um Frieden. Hiermit weihe ich das koreanische Volk der Unbefleckten Seele der Mutter der Barmherzigkeit.
Die Orchideen-Tür
Anonym
Gestillt ist die Lautensaite nach Stunden des Liedes.
Der Brunnen ist ein Schauer des Regenbogens
Und leuchtet am Mond. Auf den verunreinigten Boden
Gast nach Gast fällt in betrunkenen Schlaf.
Weinbecher werden entwässert. Das flackernde Laternen-Licht
Schimmert über ein müdes Mädchen,
Es glänzen die bernsteinfarbenen Spangen, die ihre Haare halten,
Kein Flecken in der Pfingstrosen-Knospe, die ihr Mund ist,
Den Jasminblüten, die ihre Augenlider senken.
Was sind mir solche Freuden? Ich wende mich ab
Jenseits des Brunnens der Zehntausend Juwelen
Im duftenden Schatten wartet eine Orchideen-Tür.
Klage der Frau des Fährmanns Yaw-oh
Graue Weidenbäume, die am Fluss schwanken,
Grünes Schilf, das in dem kiesigen Sand flüstert,
Wirst du nicht um sie weinen?
Wind, der Tag für Tag durch den Wald weht,
Fluss, der so schnell zum Meer fließt,
Hast du sie nicht gehört?
Über die Wiese, bunt mit Iris' Blumen,
Sie sprang; aber umsonst kam sie zu spät.
Wirst du nicht weinen, blaue Blume?
Gelbe Vögel
König Yoori
In gelbem Sonnenlicht auf der goldenen Straße
Ich stehe allein.
Alles, alles sind Reisfelder und goldene Straßen,
Alles andere als die eine Sache, die ich wünsche.
In einem Baum an der Straße fügen sich zwei gelbe Vögel zusammen.
Warum müssen sie so fröhlich singen?
In der Nacht
Choi Choong
Licht der silbernen Fackel, die keinen Rauch hat,
Erinnert mich an die siebente Welt des Schlafes.
Eine Schattenkiefer wächst an meiner Wand.
Auf dem weißen Papier meiner Fensterscheibe
Ein Schattenhügel mit Schattenpinsel ist gezeichnet.
Alles Leben ist heute Abend Schatten in meinem Zimmer.
Ich weiß nicht, wann ich aufwache oder wann ich schlafe -
Musik atmet durch die Stille; kann es sein
Wind in der Schattenkiefer oder ein Lied
Von einer verborgenen Harfe, die keine Saiten hat?
Lamentation um Prinz Chagoo
Anonym
Über dem Drachenfels erscheint der Mond.
Wie kann ich es ertragen, seine Schönheit zu sehen?
Wo sind die Sterne wie zehntausend gefrorene Tränen?
Wo ist Prinz Chagoo jetzt? Die stille Halle
Steht auf seine Spuren, während die schwachen Lichter ebben
Niedrig in den Lampen des Todes, und Schatten fallen.
Sie falten und ziehen ihn zu seinem Schicksal.
Der Vollmond geht hinter dem Weidenbaum unter.
Gibt es kein schwaches Schimmern in dieser schrecklichen Dunkelheit?
Morgenröte bricht über dem gezackten Rand der Berge herein,
Der Wald rührt sich mit blühendem Atem.
Kein parfümierter Wind kann ihm ein neues Leben geben.
Der Pirol wacht auf. Ich frage mich, warum er singt
So leise den ganzen Tag neben meiner Tür,
Wenn einer, der so gut liebte, der Klang der Flügel
Hört nicht mehr.
Bei dem Adler-Pass
Allein auf dem Adlerpass stehe ich
Und schau durch Tränen in Richtung des leeren Meeres.
Wer hat zuerst Schiffe gemacht, um das Leben wegzutragen?
Wer hat die Wellen gemacht? Sie schäumen zehntausend Meilen,
Bevor die Nacht fällt, kehren aber immer zurück,
Um den langen mondgelben Strand zuhause zu berühren.
Es wird keine Rückkehr für meinen Herrn geben.
Nebel auf dem Land, wo wilde Barbaren warten,
Um ihn zu töten; Nebel auf überfüllten Gipfeln,
Da bleiben die Füße, die zu diesem Abschied sprangen
Und kamen zu spät, und jetzt werden sie nicht mehr beschleunigt.
O Seele, geh von mir aus; eine Wolke werde
Und mit dem grauen Nebel fliege über die Wellen!
Die Weite schlägt den Pass. Die Adler schreien,
Die gelben Schatten steigen auf, um meine Tränen zu verspotten.
Tee
Choi Chwun
Tee ist die Blume von Soo. Die Knospenblätter
Füllen mit ihrem Murmeln jeden duftenden Garten.
Hier, während mein goldener Kessel sanft singt,
Ich brühe dein Geschenk und schlucke langsam,
Während parfümierter Dampf aufsteigt.
Auf solch einer Wolke steigt der Geist eines Dichters hinan.
Sicherlich wird meine Seele die Höhen berühren
Und kommt wieder mit süßen unsterblichen Liedern.
Oder warum sollte ein solches Getränk - der Wein der Götter -
Erfrischen einen bescheidenen Gelehrten wie mich?
Es gab eine Zeit, in der ich im Schlaf suchen wollte
Die Pflaume, die blüht im Schnee
Und löscht meinen fiebrigen Durst.
Und oft habe ich diese Drachenvase gefüllt
Mit Lilien - Blumen des Friedens - um meine Augen zu beruhigen.
Aber jetzt - dein Geschenk des Tees! Ich brauche nicht mehr,
Um meinen Geist zu beruhigen oder meine Träume zu erfrischen.
Langsam schlucke ich und im aufsteigenden Dampf
Sehe ich jede Stunde die Freundschaft, die wir uns kennengelernt haben.
Akzeptiere meinen dankbarsten Dank!
Der Fluss
O-Reuk
Gehend allein auf dem linken Ufer des Flusses,
Ich beobachtete, wie der Reiher sein Schilf-Nest suchte.
Beobachtend die weißen Wolken, die wie Watte-Jacken fallen
In den Raum zwischen zwei Berggipfeln,
Sogar meine Seele fand Ruhe von ihren Sorgen.
Nur der ruhelose Fluss eilte weiter,
Kehrend von Grotten der Bergschlucht
Zu den flachen Reisfeldern der Ebene,
Beeilend sich eilig zum Ozean.
Warum fliehst du so schnell, kleiner Fluss?
Du wirst im blauen Raum des Ozeans verloren gehen,
Und zu deinen Bergen gibt es keine Rückkehr.
Die Schwalben
Choi Chwun
Nachdem der Pfirsichbaum seine rosige Blüte vergossen hat,
Ich wende mich nach Süden und beobachte euch.
Leicht schwebt ihr vor der sanften Brise,
Wie Blüten aus dem Garten des Mondes.
So kommt ihr von fernen verzauberten Ländern zurück,
Wo rotgefiederte Vögel, die ich fürchte, zu nennen,
Schweben in schrecklichen Sümpfen und wo Drachen lauern.
Nun, in unseren scharfen Untiefen des Nordens
Ihr scheint zufrieden, euch euren ruhigen Freunden anzuschließen -
Dem weißem Reiher und dem Ibis des Stroms.
Süß ist die Stunde des Sonnenaufgangs, wenn ich aufwache,
Um zu hören, dass ihr unter meinen Traufe klappert.
Süß ist der Mittag. Ich sitze mit meiner Pfeife da
Und beobachte eure Flügel am tiefblauen Himmel,
Flackernd wie silberne Flammen.
Wir sind alte Freunde.
Frühling um Frühling warte ich auf eure Rückkehr.
Herbst um Herbst, wenn die kalten Winde wehen,
Meine Augen werden dunkel, wenn ihr wieder nach Süden fliegt.
Ich freue mich, dass ihr mein Dach teilt
Und baut euer Nest unterhalb dieser bemalten Traufe.
Ich wünschte nur, ihr würdet meine Sparren nicht verschmutzen!
Ich schäme mich für euch - böse Vögel!
Gedanken nach einer Audienz bei dem König
Kim Pok Sik
Mondschein und Frieden am Ufer des Flusses!
Nach einer Audienz am Drachen-Thron
Wie nett mir diese sanfte Stille scheint!
Nach bunten seidenen Roben und winkenden Fächern
Wie erholsam ist die stattliche Tapisserie
Von Weidenböcken unter dem aufsteigenden Mond!
Nach der Pracht des bemalten Daches
Wie weich finde ich die blauen Distanzen,
Aus den Gaze-Schleiern des Mondes entfaltet!
Gipfel um Gipfel, blau getönte Hügel des Traums
Steigen auf, um den fernen Horizont zu durchbrechen.
Da möchte meine Seele fliehen, die dringend Ruhe braucht.
Doch hier ist viel Schönheit, viel Freude!
Bleib eine Weile, meine Seele! Der Fluss singt,
Kehrt unter die Mauer, an die ich mich lehne.
Ich bin von der schweren Aufgabe beunruhigt,
Die liegt vor mir. In der Weiden-Schenke
Neben dem Fluss werde ich heute Nacht ruhen.
Ich trinke ein wenig Wein und vergesse bald
Diese unruhigen Gedanken.
Noch heller scheint der Mond.
Der König hat mir eine Schlachtaxt gegeben.
Unter den Weiden am Ufer des Flusses
Ein Mitternachtsangler schwingt seine Bambusangel.
Sein ist ein ruhiger Geist, gut und zufrieden.
Er ist wie To-Mok-Joo, der vor langer Zeit
Kam, schon vor dem Tod, zu Freiheit und Frieden.
Ich möchte auch solche ruhigen Wege kennen und doch -
Warum habe ich versprochen, eine Armee zu leiten?
Eine Angelrute, Bäume, Wein unter dem Mond,
Das ist alles, was ich wirklich verlange.
Bin ich betrunken?
Meditierend über den Beginn einer neuen Ära
Yo In-Io
Meine Kerze brennt eine Flamme der Jade.
Der Pfirsichkamm geht durch meine Haare
Auf diese Weise und jene. Mein Kopf ist sauber.
Die alten toten Haare fallen zu Boden.
Ich knüpfe meinen Haarknoten frisch und fest.
Wäre das nur so, dass wir könnten den Staat kämmen
Frei von Torheit und Habgier!
So beiseite zu legen alte tote Ideen
Und bauen neue Kraft, um unseren Feinden zu begegnen!
Zu bald meine Kerzen rinnen nach unten,
Die Flamme der Jade ist im Fett verloren,
Und der Schlaf ertränkt meine Sehnsucht.
Ein Treffen der Freunde in den Bergen
Kwak Yu
Inr den Bergen nach dreißig Jahren
Wir treffen uns wieder, die wir in unserer Jugend eins waren.
Wir kamen bei Kerzenlicht zusammen,
Bis das Mondhorn blass wurde, die Weide grau.
Aber verlängernde Sonnen haben uns weit auseinandergezogen.
Du hast deine Augen von den Orchideen entfernt.
Den Hain der Pinsel riefst du umsonst an.
Nur der blaue Kranich und die silberne Wolke,
Immer zurückgegangen, haben dich je angezogen.
Sonnenuntergang und Morgendämmerung waren deine roten Brokate,
Mondschein dein Wein, gegossen reichlich in einen Lapislazuli-Becher.
Nun, mit meinen Füßen auf der Brücke von Jade,
Ich pausiere, ich falle, sprachloser Blicke auf dich.
Wie können unsere Geister sich treffen?
Kwak Yu empfangen am Einsiedler-Rückzugsort
Yi Chah Yun
Letzte Nacht die herbstlich mondenden Flügel.
Heute ist dein Besuch, und der Sommer ist zurück.
Jeden Tag seit unserer Trennung ich habe an dich gedacht.
Nachts frage ich den Mond, um durch dein Fenster zu blicken,
Wenn er auf diesen Berg zurückkehrt,
Er kann mir Nachricht von meinem Freund bringen.
Aber der Mond ist immer still.
Oft frage ich mich, ob auch du dich erinnerst,
Wenn du blaue Blumen blühen siehst
Und den Mond betäuben.
Lies die alten Bücher, die du gesammelt hast,
Wie viele suchten den wolkenverdeckten Weg.
Sookje, Paiki, Namen um Namen, sie leuchten
Wie Kristallperlen auf Seidenschnüre geschraubt.
Oft, wenn ich an dich dachte, fragte ich mich,
Wie schnell würdest du müde der Stempel und Siegel.
Nimm deinen breiten Hut ab, lass dein Haar frei!
Der Wind wird dir den Weltstaub aus dem Kopf blasen!
Ruhe hier in Frieden auf diesem felsigen Bett!
Obwohl Kiefern flüstern, sind sie nicht verschworen.
Die wachsamen Sterne suchen niemals das Böse.
Das weiche Kleid der Wolken versteckt kein Messer.
Wir haben unseren Frühling geteilt. Vorbei am Winter zusammen,
Jenseits der Schneefallgrenze erreichen wir den unsterblichen Garten.
Krähender Hahn
Yi Kyu Bo
Der Hahn kräht in seinem strohgedeckten Haus am Fluss.
Ich weiß, dass die Morgendämmerung nahe kommt.
Der Mond wird blass.
Schwarz sind die Kräuselungen, eine nach der anderen,
Wie Schatten auf der weißen Brücke des Mondes.
Die Dämmerungsbrise weckt, wo hängende Weiden schwanken.
Aus der Stille kommt ein fernes Lied,
Nah und näher,
Die Mitternachtsfischer gehen nach Hause.
Weiß sind ihre Kleider wie die weißen Schilf-Blumen,
Weiß mit weißen Mondstrahlen.
Sind es Geister oder Menschen?
Ich kann es nicht sagen. Ihr Gesang stirbt weg.
Auf den Tod seiner kleinen Tochter
Yi Kyu Bo
Mein kleines Mädchen mit dem Gesicht wie glänzendem Schnee -
Wie leer jetzt die stillen Höfe scheinen,
Wo einmal ihr bunter Rock unter den Blumen blitzte!
Mit zwei sprach sie wie ein weiser Papagei.
Mit drei, in Ruhe, süß und sehr schüchtern,
Sie versteckte sich hinter dem äußeren Tor.
In diesem Jahr, mit vier, sollte ihre kleine Hand halten
Ihre erste kleine Bürste. Ich hätte sie gut gelehrt.
Aber sie ist weg! Nur die Bürste bleibt.
Meine kleine Taube aus diesem unruhigen Nest,
Warum bist du so bald weggeflogen?
Ein Blitz des Lichts - du bist gekommen -
Ein Blitz - du bist geflohen.
Ich, der gelernt habe, die Tage zu beobachten,
Kann sie ruhig noch zählen. Aber wer soll trocknen
Die Tränen deiner Mutter?
Über die Felder
Ein wütender Sturm nähert sich.
Das reifende Getreide
Wird vor dem heulenden Wind heute Abend fallen.
Von alle, was wir säen, wie wenig wir ernten!
Die Laus und der Hund
Yi Kyu Bo
Laus oder Hund, es ist alles gleich,
Jeder geht auf sein vorherbestimmtes Ende zu.
Doch warum, wenn der Hund nicht sterben mag,
Tötet er die Laus?
Jetzt geh, mein Freund,
Betrachte das, und wenn du lernst,
Die Schnecke und den Käfer so hoch zu bewerten
Wie den stattliche Ochsen oder das Pferd, komm wieder,
Und wir reden über Religion, du und ich.
Morgen-Gedanken
Yi Kyu Bo
Sonnenstrahl um Sonnenstrahl verjagt den Nebel
Von den Berggipfeln im Morgengrauen.
Graue Klippen glänzen jetzt wie Gold über dem Meer,
Vergesslich der Wolken, die sie bedeckten,
Die versteckten letzte Nacht den Glanz des Mondes.
Wollte ich so die Träume verjagen,
Die mich die ganze Nacht festhielten und immer noch verfolgen
Meinen Geist am Tag!
Abfahrt
Yi Kyu Bo
Am letzten Tag des dritten Mondes hat der Dichter
Eine Phantasie bei der Abreise des Gottes des Frühlings.
Die fallenden Blütenblätter des Blütenpavillons
Schmücken mit Mode sein parfümiertes Bett.
Dort, zur letzten Glocke des Mondes, ruht er.
In seiner Hand hält eine purpurne Rebenblüte.
Der Duft ihres Taus
Lacht, er weckt Betrunkene mit dem Blütenatem.
Er wandert durch den Garten und sucht die Liebe.
Wen wird er nehmen, um seine Ekstase mitzuteilen?
Den Pfirsich? Seine mutwilligen Geschenke haben ihn ermüdet.
Die Berg-Aprikose? Zu hart ihr Ton.
Aber die Seidenröcke der Pfingstrosen schimmern wie getönte Motten.
Ihre scharlachroten Blütenblätter zittern.
Sie erweckt seinen Namen.
Sogar im westlichen Garten würde er keine schönere Blume finden.
Schnell geht die letzte Stunde des Mondes unter,
Und Flammen des Morgens springen von Hügel zu Hügel.
Rückzug. Im Morgengrauen ein leerer Hof,
Abweichende Echos der Kavalkade.
Pfingstrosenblumenblätter fallen in den Blumenpavillon.
Es gibt ein Geräusch von Tränen.
Der Kiefer-Schirm
Yi Kyu Bo
Studierend ein Gemälde des Künstler-Mönchs Sol-go.
Er baute dieses Einsiedlerhaus inmitten der Kiefern,
Und hier lebte er sein Leben allein mit Bäumen.
Jeden Atem, den er zog, war mit ihrem Atem duftend vereint.
Er verstand ihre Rede. Ihr Schweigen
Brachte ihm die Weisheit, die die Weisen suchen.
Seine Ohren wurden dem Klang geöffnet, der wohnt
Jenseits des Randes der Stille.
So hörte er
Musik, die keine Stimme für geringere Menschen hat.
Seine Augen haben die Form wahrgenommen
Jenseits der Kreaturformen.
Tag für Tag sitze ich und schaue, bis,
Betrunken mit Schönheit, das Wunder packt mich.
Diese Tinte und Pinsel möchten ein solches Leben hervorbringen,
Wiederholen durch zehntausendfache Stille,
Die verborgenen Dinge, die dieser Meister von den Bäumen gelernt hat.
Wie dunkel diese Hügel! Wie schwach das einsame Ufer,
Wo Schlangen sich langsam in Richtung der Flut bewegen,
Die, zurück schwingend, hat sie entkleidet und nackt gelassen.
Schreckliche Monster ruhen ihre knöchernen Formen
Gegen die Klippen, ihre Köpfe gegen den Himmel,
Geheimnisvolle Gesichter flackern durch die Bäume,
Wenn das Tageslicht ändert sich in diesem stillen Raum,
Und die Nacht bringt Schatten zu den abgebildeten Hügeln.
Unter diesen schrecklichen Felsen klagt ein Drache,
Wird er mit dem Mondschein aus den Bäumen herauskommen?
Sein Schatten im Wasser
Yi Kyu Bo
Spaziergang neben dem Fluss.
Ich beobachte meinen Schatten tanzend
Von Kräuselung zu Kräuselung in wilden Verrenkungen.
Ich denke an So Tongpa vom Yungsoo-Teich.
Was hat er gesehen?
Nur ein windgeblasenen Schatten?
Zweihundert Augenbrauen und hundert Bärte?
Oder schaute er, bis unter seinem Schatten
Er fand die Weisheit, die ich immer suche?
Mit Blick auf den Brunnen
Allein zu leben, wer kümmert sich um einen Spiegel?
Ich hatte vergessen, wie mein Gesicht war.
Jetzt blicke ich in den Brunnen, ich höre ein Zeichen,
Eine Hälfte ist erkannt -
Kann ich das sein?
Erinnerung an den Süden
Oo Tak
Ein Jahr verbrachte ich dort in meiner fernen Jugend.
Jetzt wächst alt, meine schwankende Bürste erinnert sich
Die weiten Wälder und Wälder des Südens;
Der grüne Nebel des Weidenbaums, der fällt
Auf Spiegelpools, wo gefiederte Gräser winken
Über dem gelben Sand des flachen Flusses,
Und noch weiße Wolken das glatte blaue Wasser pflastern
Mit Marmorblöcken im Märchenland.
Weich ist der südliche Regen, ein silberner Flügel
Den Efeu auf eine bemalte Wand putzen
Leise singen die Stimmen im Reisfeld,
Bis aus der Dämmerung Brokat Vorhänge fallen
Um vor einem Mond von Elfenbein zu trennen.
Entlang des Flusses wie ein Schattenfahrzeug,
Aus dem grünen Nebel eines Weidenbaumes,
Driftet langsam an die Ufer des Waldes.
Chinas Schnee
Yi Che-Hyun
Wind und Schnee fegen über die Moore,
Fluten ihre Geister-Schatten über Hügel und Fluss.
In den weiten Wolken faltet sich der gehäutete Schnee.
Wie bald wird er fallen? fragen wir in ängstlichem Denken,
Wo liegt das Gasthaus jenseits dieses blendenden Sturms?
Um mich herum ist jetzt der Boden glatt und weiß,
Als ob der Silberfluss auf Erden strömte
In glitzernden Kaskaden, oder wie die Hügel,
Von dem Sturm zermalmt, auf das Feld gefallen waren.
Wie viele Farben wirbeln in Flocken?
Die passende Sonne macht sie zu Phönix-Vögeln.
Mein Pony rutscht auf der eisigen Straße aus.
Mein Wollkleid wird von dem Schnee schwer.
In meinem Mantel drängte ich mich, zu denken
An Yang-Yang auf seinem Esel im Sturm.
Verloren in diesen Bergen, ohne jedes Essen,
Er fütterte mit reichen Versen seinen hungrigen Magen!
Ruhend im Gasthaus nach dem Reiten durch den Schnee
Yi Che-hyun
Hier im Gasthaus ein Glas Wein, um mich zu erwärmen,
Sicher mit der Katze auf dem Fußboden,
Wärme zieht von Knochen zu Knochen.
Mein Verstand wird wütend.
Ich denke an Cho-sangs Bild vom Schnee.
Auf einer kleinen Rolle weckt er
Eine solche weiße Verzauberung,
Wie ich heute gesehen habe.
Weiden-Zweige
Werden schwer. Der Gasthof hat seine Tür geschlossen.
Ein Gast fängt an seinem kleinen Wagen zu hantieren an,
Ein stolzer Beamter, der im Schnee zittert.
Zweifellos beneidet er viele Kleine.
Er zieht eine warme Steppdecke hoch zu den frierenden Ohren
Und in der Bequemlichkeit eines Fußbodens
Driftet er durch den Tag mit gemeinsamen Träumen.
Ich habe einen solchen Schnee gesehen, wie Cho-sang gemalt,
Freue mich auf den Austausch von Versen mit ihm.
Die drei gehörnten Gipfel
Yi Chon-o.
Vor der Tür meines Hauses zähle ich drei Berggipfel.
Der lange Weg dahin ist der Weg meines Verlangens.
Oft in der Dämmerung ruft meine Stimme meinen Namen
Und die Liebe fließt zu mir von diesen weiten Höhen.
Oft kann ich sie nicht sehen, denn ihre Form
Ist im Nebel verschleiert, und ich bin fast blind.
Doch den Lotus auf ihrem Gipfel sehe ich immer.
Aus dem Tal
Über dem Tal entstehen felsige Hügel.
Dämmerung um Dämmerung bemühen sie sich,
Den Himmel zu durchbohren,
Ich suche eine verlorene Vision; durch unzählige Jahre
Sie zerreißen die Wolken und werfen sie auf das Meer -
Das sind ihre Tränen.
Lamentation um seinen Meister
Yi Soong-in
Mein Herz ist voller Leid, denn der Klang
Von Grillen, die fröhlich im Regen zirpen,
Ist wie sein Lachen, wieder zurückgekommen.
Meine Augen sind voller Leid, denn die Morgendämmerung,
Eine karminrote Tapisserie auf Hügeln von Jade,
Ist wie seine rote Robe und sein grüner Brokat.
Mein Haus ist voller Leid, denn der Klang
Von allen Stimmen im Hof scheint dazu da,
Um seine Stimme zu verspotten, die jetzt nur ein Traum ist.
Fledermausflügel flackern in der letzten Glocke des Mondes,
Die alten Bäume sind noch da,
Wartend auf die Dämmerung, die kommt in einer Stunde.
Also durch mein Herz flackern Gedanken von dir,
Aber ich werde vielleicht tausend Jahre noch warten müssen!
Erinnere dich an deinen Freund
Yi Soong-in
Leere im Hof, wo wir zusammen geschritten sind,
Zählend die gelben Blüten im Frühjahr.
Hier, wo wir früher waren,
Redend von alten Weisen,
Dein Gedicht liegt auf der geschmolzene Mauer.
Der Wind hat es zerrissen, und der Regen hat es geschlagen,
Auf zerschmetterten Schirmen die Worte, die du geschrieben hast.
Doch immer noch spüre ich deine Pinselstriche und erinnere mich
An dein Herbstlied, die Träne, mit der du geschrieben hast.
Herbstlied
Blätter des Herbstes eilten durch den Hof.
Im vergangenen Jahr klangen Tanzschritte,
In diesem Jahr das Geräusch von Tränen.
Tiefroter Ahorn spiegelt sich noch, tiefe Wasser.
Letztes Jahr gab es das Herz eines glücklichen Dichters.
In diesem Jahr wurde das Blut eines Kriegers vergossen.
Der Pfirsich-Garten
Chin Wha
Wilde Pfirsichbäume sind die Mauern.
Der schwache süße Klang
Von fallenden Blütenblättern schließt die Welt.
Bäche, die den Sonnenaufgang reflektieren, blitzen ihr Licht
Über die Morgendämmerung.
Sterne inmitten von Blütenbäumen
Sind alle als Laternen der Mitternacht immer bekannt.
Hunde bellen zu aufwändigen Wolken und jagen den Wind.
Menschen gehen dort zusammen und singen die Lieder, die
Wir sangen, bevor unsere heiligen Bücher verbrannt wurden.
.Sie zählen nur das Wandern der Wolken,
Die Veränderung der Jahreszeiten auf dem Gras,
Das fallende Blütenblatt und das entfaltete Blatt.
Sie suchen keine weitere Freude und kennen keine Tränen.
Manchmal kommt von fern ein Wanderer
Durch verwirrtes Gras und dornige Wildnis,
Um die goldenen Pfirsiche zu probieren.
Alles zu früh,
Der Weg ist verloren!
Von der Welt erobert,
Für immer geht ein solcher Wanderer und Streuner
Durch Marktplatz und Hof ganz allein.
Ich suche einen unerreichbaren Wunsch,
Betrachte vergeblich den rauchigen östlichen Himmel,
Wo Blumen des Himmels jenseits der Welt blühen.
In Kang-Nam
Chin Wha
Im fernen Kang-Nam tausend Gärten blühen
Mit rotem Hibiskus und Granatapfelblüten.
Wie die Sterne auf einem seidenen Webstuhl gestickt,
Die Jasminblüten fallen in parfümierten Schauern
Über die glänzenden Gärten von Kang-nam.
Und ich erinnere mich an Tore von Bambus,
Gelb wie Berghonig. Die Weisen sagten,
Die Tauben liebten solche Tore. Sie flogen immer
Langsam da, mit erholsamen Flügeln ausgebreitet,
Über den gelben Torwegen von Kang-nam.
Doch auch in Kang-nam erhöht man die Steuern,
Ein wenig schwerer mit den vergangenen Jahren.
Entlang jeder Straße gehen die Zöllner,
Die Türen mit Zetteln beschlagend, sammeln sie Tränen
Und Speichel von den Kaufleuten von Kang-nam.
Wie schön ein Ort wie Kang-nam wäre
Wenn Steuern nicht da wären, um Menschen zu stören!
In der Tat ist der Gedanke oft zu mir gekommen,
Dass die ganze Welt ein Garten sein könnte,
Schön wie jeder Garten in Kang-nam!
Der Palast des Mondes
Chin Wha
Ein windgeblasener Nebel fließt den Himmel hinunter
Und hoch über dem Wald schwingt der Mond.
Zwischen weißen Wolken fließt der Silberne Fluss,
Es lappen weiche Wellen zu den Kristalltüren.
Welcher Schirm der Weite Kühle Palast der Welt!
Mein Geist hört und meine sehnsüchtigen Augen
Starren, um Dinge zu entdecken, die sie nicht sehen können.
Geh aus, meine Seele, und lerne die geflügelten Lieder
Von denen, die über den Mitternachtshimmel gleiten,
Die reisen von Wolke zu Wolke auf Phönix-Flügeln
Und schwelgen im Palast des Mondes!
Die Edelsteine, die in ihren fließenden Roben klingeln,
Sind mit Licht von fallenden Sternen durchschossen.
Vor zehntausend Jahren tranken sie den Wein
Der Jugend. Es machte sie mit viel Freude betrunken.
Und wenn sie betrunken waren, vergaßen sie zu sterben.
Was singen sie? O dass ich hören könnte
Eine geflügelte Note oder fangen einen parfümierten Atem!
Sie werfen ihre Blumen
Über die Brücke, die sich spannt
Über den silbernen Strom.
Sie beleuchten den Weg des Hirten.
Kann ich nicht einmal eine verlorene Blüte sammeln?
Ein blassgrünes Juwel, gerissen von einem seidenen Gewand?
Das Buch der blauen Jade
Yi Saik
Über den staubigen Marktplatz kam man,
Bergkräuter zu verkaufen und Kürbisse voll Wein.
Er hob seine Hand zu dem Pong-Nai-Hügel
Und sang zu mir:
Warum wohnst du hier?
Warum teilst du die Brände der Gier nach Gewinn?
Lösche sie für immer und fahre mit mir auf!
Soll ich dich nicht das Blaue-Jade-Buch lehren?
Trinke aber einen Becher des Mondschein-Weins
Und in dem parfümierten Dampf eines solchen Weines
Diese Erde verschwindet wie ein lustvoller Traum...
Dann kletterst du die Dämmerungshöhe von Taisan hinauf,
Bis der Ozean wie eine abgerundete Scheibe erscheint.
Weit, weit unten deine Augen lernen zu lesen
Abdrücke von Tagen, die du jetzt denkst, sie seien verloren.
Dann wirst du erfahren, dass nichts kommt oder geht,
Ausgenommen Träume, die in Träumen verschwinden.
Du wirst wie die wandellose Kiefer, die steht
Unberührt von der Zeit am Flussrand.
Aber die, die auf dem Marktplatz verweilen,
Sind nur wie Schilf, sie verblassen, wenn der Sommer geht.
An einen toten buddhistischen Freund
Kim Koo Yong
Du bist weit weg gegangen.
Über die getrübten Gipfel hinaus wollten wir klettern.
Wir fanden keine Spuren auf der staubigen Straße,
Um zu sagen, ob nach Osten oder Westen unser Meister gegangen.
Du bist weit weg gegangen.
Der Bambushain singt in der silbernen Dämmerung
Die Lieder, die du gesungen hast.
Der glänzende Bogen des neuen Mondes
Schaute durch den Kiefernwald, er suchte dich umsonst.
Du bist weit weg gegangen.
Mit stetigem Personal klettertest du die Aufwärtsstraße hinauf.
Neben einem Strom hielt man inne, um eine Weile zu ruhen.
Dann blinzelten die Nebel, und du warst weg.
Wann darf ich dir folgen?
Nicht, bis ich meinen verrückten Blick wegnehme
Von Bambusdickicht und Sichelmond
Und verliere mich in den formlosen Wolken!
Die vernachlässigte Frau
Ein Mond der Freude, den ich kannte,
Und in der abnehmenden Ausstrahlung dieses Mondes
Ich habe dir einen Fächer gegeben.
Deine Liebe war leichter als der duftende Wind,
Gerührt von diesen Weihrauchstäbchen.
Der Mond versank hinter der Stadtmauer.
Wie bitter war der Wein, den wir im Morgengrauen tranken!
Bald kam das Flüstern eines seidenen Rockes.
Bald kam das Parfüm einer Jasminblüte.
Schnell für dich stieg ein weiterer Mond auf.
Das Gesicht deiner neuen Frau ist wie ein Jasminblütenblatt
Und wie ein gefallenes Blütenblatt wird es verblassen,
Nachdem der Mond untergegangen ist.
Ich glaube du weißt nicht, wie grausam du bist.
Aber warum war dein Abschiedsgeschenk für mich
Ein weiterer Fächer?
Gedanken in einem ländlichen Rückzugsort
Pyun Ke-ryang
Ruhig ist dieses Dorf unter dem Berg gefaltet.
Sanft fallen die Schatten auf frisch gezogenen Furchen.
Unten durch den Strom wandere ich und sammelte Simples,
Während meine Bücher verbreitet waren,
Um in der bleichenden Sonne zu trocknen.
Unter dem tiefen Gewölbe des Himmels war das wilde Gänseblümchen.
Der blaue Flügel des Berges verdunkelte sich.
Durch die Dämmerung drückte eine Glocke eine reiche Note.
Jetzt durch das Bambus-Dickicht Mondstrahlen zitterten.
Was für endlose Gedanken in der Nacht erwachen!
Mit sehnsüchtigen Augen, die tausend Meilen überbrücken,
Ich schaute nach Seoul, zu dir, Freund von Freunden,
Und schreibe dieses kleine Lied von flüchtigen Gedanken.
An meinen Meister
Kang Heu-In Sung Kan
Ich blickte den ganzen Tag auf das Gemälde meines Meisters.
Ich las seine Gedichte bis in die Nacht.
Kurz vor der Morgendämmerung erkannten meine Augen die Wahrheit.
Ein Gedicht ist ein Bild, das zum Lied gewandelt wird.
Ein Bild ist ein Gedicht, woher die Worte
Haben das Leben genommen und in die Wolken geflohen sind.
Wie soll der Nachfolger seinen Meister nennen?
Künstler oder Dichter? Voll von den klaren Tiefen
Seines großen Verstandes, der so funkelnde Schätze,
Gedichte und Bilder wie getönten Schaum
Kaskaden-gleich ergoss von einem gepflegten Bergsee.
Heute hebt er seinen Pinsel. Ein schneller sicherer Schlag,
Eine atemlose Geste, diszipliniert, streng,
Dann fließt aus seiner Hand ein sonniger Fluss,
Erhabene Felsen entstehen, grüne Ufer und alte Bäume,
Die fegen das Wasser mit ihren verdrehten Ästen.
Ich blickte den ganzen Tag auf Bilder wie diese.
Ich dachte, der Meister Chong No ist zurückgekehrt,
Der du, mein Ion, warst in den vergangenen Tagen.
Tausend Gedichte sangen in meinem Kopf.
Aber Farben verblassten mit dem Alter.
Reiche Töne wurden stumpf
Bei Berührung von Regen oder Rauch von Holzkohlebränden.
Es kann sein, dass endlich dein Ruhm leben wird
In Gedichten, die Bilder zum Lied gewandelt sind.
Das Alter kann das Feuer der geschmückten Worte nicht verdunkeln.
Stehle nicht den Duft von Brisen, die blasen werden
Durch das müde Alter deiner Seele.
Das Grab von So-Koon
Sung Kan
Reitend in Richtung Norden,
Durch die Dunkelheit die Wüstensterne beobachtend,
Ich denke an sie, die, wüst und allein,
Hält ihre Kamel hier
Wie Blumen unter dem Mond.
Die Schönheit aller anderen Mädchen schien
Eine, die einen Augenblick auf die Welt sah.
Doch unter diesen kalten Sternen kam sie zu Tode,
Hier, wo ich meinen Zügel anziehe, erinnere ich mich an sie.
Weiße Banner
Die langen weißen Banner flattern in der Brise.
Trommeln rollen und donnern,
Um mein Leben wegzujagen.
Hier gibt es überall grinsende Lippen
Und spöttische Augen.
Ich beobachte die sinkende Sonne.
Wo soll ich ruhen, wenn alle meine Schmerzen vorüber sind?
Es gibt keine Gasthöfe bei den Gelben Schatten -
Wo ich heute Nacht schlafen werde, kann kein Mensch mir sagen.
Denkend an Yi Chahyun auf dem Pyungsan-Hügel
Yi Whang
Graue Berge drängen sich gegen den Abendhimmel.
Der Fluss schwingt nach Westen.
Ich gehe weiter und weiter, mit schlagendem Herzen,
Denn jeden Schritt dieser steilen Straße trat er.
Hier, auf dem Pyungsan-Hügel, wohnte der Meister,
Pflügte allein das Feld, das ihm Essen gab.
Träume von einem solchen Weisen verblassen mit den Zeiten.
So wie der aufsteigende Mond den ganzen Himmel füllt,
Mit strahlendem Licht bleibt also seine große Seele
Für immer strahlend und für immer
Mit den Berggipfeln, die nur die Wolken suchen.
Sie liebten ihn.
Dennoch widersprachen sie seinen großen Gedanken,
Halten aber immer noch den grenzenlosen Frieden,
Der in seiner Seele war.
Ihre Stille war die Pracht, die er kannte.
Für ihn die wütende Herrlichkeit unserer Welt
War nur ein Spinnengewebe vor den Augen.
Meditation auf den Chiri-Hügeln
Chung Yu-Chang
Die Ruten flattern im sterbenden Wind.
Sie flüstern leise zu mir in der Dämmerung.
Durch sie schaue ich die untergehende Sonne.
Über ihnen jetzt der aufsteigende gelbe Mond
Gießt sein weiches Licht aus. Zwischen ihren spitzen Speeren
Er webt einen silbernen Schleier aus Flussnebel.
Die Ruten flattern sanft an meiner Tür.
Die reifende Gerste flüstert. Alles ist im Frieden.
Die Hügel von Chiri verbergen mich vor der Welt.
Zwischen ihnen, die langsam den Strom hinunter schwimmen,
Allein steige ich in mein Boot und fahre in die Nacht.
Meditation an einem Sommerabend
Yi Whang
Ich vergesse so bald. Auch heute Abend
Mein verwandter Geist wird sich umdrehen und wieder tappen.
Ich suche eine Wahrheit, die eine Stunde lang funkelte
Und dann verloren war. Ich sammle meine Bücher auf
Und lege sie eins nach dem anderen an die Brust.
Die Sonne geht unter. Lange Schatten dämmern in meinem Zimmer
Und Schatten überbrücken das Wasser des Stromes,
Das kräuselt sanft vor dem äußeren Hof.
Sonnenverwöhnte und duftende Kiefern duften in der Brise.
Blasse Wolken sind eins mit entfernten Berggipfeln.
Stechend der Duft von Rauch, der langsam flockt
Wie blasse blaue Federn im Abendfeuer.
Die Hirse hängt mit reifendem Korn.
Bald werden Tage kommen, man wird voll Freude ernten
Mit Klang von Trommelschlägen und Singen.
Langsam zwischen den Bäumen, auf faulem Flügel,
Die hagere Krähe heimwärts fliegt. Der schöne Kranich
Steht auf, ein klarer Schritt durch den Strom.
Wie schön, wie sehr freundlich diese Stunde
Der sanften Dämmerung, und langsam vertiefende Träume,
Nur für mich ist die Stille erfüllt
Mit gebrochenen Erinnerungen. Und es gibt Tränen,
Die nicht fallen dürfen. Sie schweben wie eine Wolke
Immer zwischen mir und der untergehenden Sonne.
Doch ich schweige. Worte wurden nie gemacht,
Um solche Schmerzen zu erzählen wie meine.
Ich berühre meine Harfe.
Saite um Saite ruft durch die stille Nacht.
Während der Reise als Gesandter nach China
Yi Chung-Kwi
Friedlich dieses Gasthaus am Rand des Flusses,
Wo blasse grüne Weiden über dem Schilf wehen.
Hier blühen Blütenblätter im weichen blauen Dunst
Vom Morgenhimmel.
Und hier fällt der Abend,
Ein seidiges Banner auf dem Berg.
Lange Tage der Reise sah mein müde Gesicht.
Kenne ich doch noch keine ruhigere Ruhe als dies.
Meine Gedanken sind wie die Weidenäste,
Winken hin und her über dem plätschernden Strom.
Meine Verse sind Wellen, die aus einem Traume kommen.
Der blumige Felsen-Pavillon
Yi-I
Die roten Blätter an den Ahornbäumen sind noch da
Wie karminrote Kleider, die fallen, wenn die Tänzer ruhen,
Nachdem die letzte klare Flötennote vergangen ist.
Heute Abend gibt es keine Tänzer auf den Hügeln.
Grüne Blätter, Goldblätter und Rotlaub, wie hängen sie noch!
Stille das Schilf und Gras, das gestern
Flüsterte in dem Sumpf der Reisfelder.
Heute Abend schlafen die Wälder. Nun, sie wissen es,
Wer geht von Pfad zu Pfad, der unsichtbar wird
Von Roben, leicht auf dem Gras,
Schuppen von jeder Falte, ein Schleier von Versen.
Sein Atem, wie blauer Rauch, verweilt in der Luft,
Süß, bitter, sauber, der erste schwache Atem des Frostes.
Der einsame Mond schaut auf einsame Hügel hinunter.
Traurig über den Sümpfen wilde Gänse weinen.
Denkend an die Qualen seines Landes
Yi-I
Drei Monde sind verblasst, seitdem ich meine Seele erzählt habe,
Dieser Schmerz kann keinen anderen Mond sehen.
Aber der Frühling kam, und das verwelkte Gras ward grün,
Kamen gelbe Veilchen und ein späterer Mond.
Der große Regen fiel. Die Bergeflüsse brüllten.
Dann, in der Stille, die nach dem Regen folgt,
Grüne Frösche sangen schrill in meinem Garten.
Aber trotzdem fielen Tränen.
Ein Künstler malt ein Bild von Purpur-Orchideen
Anonym
Kurz nach Sonnenaufgang sammelte ich purpurne Orchideen.
Ich habe sie den ganzen Tag gemalt,
Im Streben, ein Bild für meinen Freund zu machen.
Aber nicht für einen Moment konnte ich
Den Atem ihrer Schönheit fangen.
Nicht einmal blühten sie aus meinem Pinsel.
Jetzt, vor Sonnenuntergang, scheint es, dass auch ihr Duft
Ist mir verloren gegangen. Die purpurnen Blütenblätter fallen
In der Hitze dieses verschlossenen Raumes.
Ich öffne meine Tür. Ich wende mich in den östlichen Garten.
Aus dem Cocon kommt ein Schmetterling.
Er wirbelt und taucht über die Vase der Orchideen.
Betrunken von Parfüm, von Blüten, blühenden,
Ich, der so stark angestrebt habe, ihren Duft festzuhalten,
Soll ich es verlieren, wie ein Schmetterling, der wegfliegt?
Ein Angellied
Han Chong-Yoo
Die leichten Schauer flüstern auf der Flussebene.
Jenseits des Schilfes höre ich eine geflügelte Note
Von einem, der allein im fallenden Regen spielt.
O Grab, wie vor meinem König im Rat,
In schwarzem Kopfband und gelbem Hanfmantel,
Ich sehe auf Fische, die zu mir nicht gekommen sind.
Wen interessiert das?
Die weiche Frühlingsbrise berührt meine Wange.
Sie bringen mir Parfüm aus zehntausend Blumen.
Die Sonne geht hinter dem Berggipfel unter.
Der Mond, der seine Flügel über den Aufwärtstrend ausbreitet,
Bringt mich nach Hause. Süß sind verschwendete Stunden!
Die Anmerkung der Flöte folgt durch die gesammelte Nacht.
Eine Blume der Hügel
Hyang-nang
Hoch, hoch ist der Himmel über meinem Kopf.
Breit, breit ist die Erde; tiefblau die Flut,
In all den Wiesen freuen sich wilde Blumen
Ihres getönten Lächelns. Doch kein Lächeln für mich!
Unter diesem felsigen Teich wird es Ruhe geben.
Unter den Wasserkräutern wird es Raum geben
Sogar für mich. Über meiner müden Brust
Der kleine Silberfisch baut mein Grab.
Angeschrieben an das Tor der Ehre
Anonym
Nur die sanfte Brise des Frühlings
Streichelt ihr kleines Paar einsame Schuhe.
Wo bist du jetzt, o traurige und duftende Blume?
Es ist zu spät, ein Lied für dich zu machen.
Nicht alle Gesänge von hundert Jahren
Können die Einsamkeit, die du kennst, abhalten
In einer unzähligen Stunde der Tränen!
Bedauern im Exil
Kwang-hai
Der Nordwind weht den traurigen Herbstregen
Von Straße zu Straße. Rund um die Stadtmauer
Ein kalter Nebel hängt. Es tropft von Stein zu Stein,
Echo wiederholt die Tränen.
Ich höre die Gezeiten brüllen im einsamen Sand,
Wo großes grünes Schilf ist von Regen und Schaum durchnässt.
Denkend an dieses, eine Weile, mein Heimweh im Herzen
Vergisst seine Ängste.
Träumend, ich wandere auf und ab am Ufer,
Aber nicht ein vorbeifahrendes Schiff spricht zu mir
Und kein Echo von den stillen Hügeln
Antwortet meinem Anruf.
Ich weiß nicht, ob mein Staat nach oben oder nach unten geht.
Nichts bleibt für mich, nur Wind und Wellen
Oder blendende Nebel, die wie meine müden Tränen waren,
Tropften von der Mauer.
Die müden Ochsen
Königin In-mok
Der müde Ochse, der mit jahrelanger Mühe alt geworden ist,
Kann nicht lange ausschlafen.
Schlechtes, gebrochenes Tier, zerbrochener Hals,
Zerrissene Haut, hagere Knochen und Hufe,
Die auf Meilen von sengenden Steinen getragen wurden!
Das Pflügen ist vorbei. Jetzt fallen die Frühlingsregen.
Warum halten sie ihn an dieser Mauer gebunden?
Warum schlägt sein Meister ihn mit dem Stachel?
Er konnte keine weitere Reiselast tragen.
Seine Augen sind erschrocken, und seine Glieder kehren zurück.
Hilflos um ihn weine ich.
Wer hat zuerst die Menschen gelehrt,
Den grausamen Stachel zu benutzen?
Blick auf des Meisters Schachtel
Anonym
Dies war die Schachtel, in der er seinen Fächer bewahrte,
Der einzige Luxus, den er je kannte,
Der große und einsame Mann.
Ich winkte hin und her, er sprach mit mir.
Immer seine grauen traurigen Augen sahen gut aus,
Wie schwach wir, seine Freunde, ihm folgen würden
Auf den weiten Höhen, wo er wohnen wollte.
Wir sahen ihn auf, bis unser Anblick dunkel wurde.
Wir haben ihn verloren, hoch in den Kristallfelsen
Und getrübten Gipfeln, den großen und einsamen Mann.
Alles, was jetzt bleibt, ist die Pfirsichschachtel,
Die bewahrte seinen Fächer.
Denkend an Lady Yang um Mitternacht
Allein durch die alte Stadtmauer zu beobachten,
Denkend an eine, die zu schön war,
Die habe ich gesehen, die habe ich gehört.
Mondschein, zitternd über leeren Höfen,
Eine Stimme ruft aus dem Mitternachtsschatten,
Ein Name, ihr Name, hallt in der Stille.
Leichte Füße, ihre Füße, in Schuhen von Pfauenfedern,
Tanzend durch die leeren Hallen. Werden sie niemals ausruhen?
Denkend an Freuden, die enden, und Sorgen, die niemals enden,
Ich finde meine weiße Robe mit Tränen um sie benetzt.
Lesend einer Poesie-Schriftrolle und denkend an Lady Yang
Anonym
Erinnere dich an die Geschichten, die von ihr erzählt wurden,
Ich drehe die Gespensterblätter als ein Schattenbuch.
Jede Berührung ihrer hellen Hände, jeder schläfrige Blick
Von ihren Kamelien-Blütenblatt-schattigen Augen,
Waren wie die Schmetterlinge,
Die schweben von Schriftzeichen zu Schriftzeichen.
Alles unten haben diese alte Dichter gemalt,
Was jetzt auf Stäbchen von Elfenbein ich rolle,
Und, in seidigem Duft eingehüllt, lag es beiseite.
Also schweigend erinnere ich mich, ich verstecke
Ihren Namen, eingeschrieben auf Tafeln meiner Seele.
Von fünftausend Schriftzeichen nicht eines
Könnte ihre Schönheit und meine Tränen um sie erzählen.