Deutsch von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Am 21.1.2018
St. Agnes Abend - Ah, bittere Kälte war es!
Die Eule war trotz aller Federn kalt.
Der Hase humpelte durch das gefrorene Gras.
Und still war die Herde in Wolle:
Taub waren die Finger des Beters, während er zählte
Seinen Rosenkranz und während sein eisiger Atem,
Wie frommer Weihrauch aus einem Weihrauchfass,
Scheint zu fliegen in den Himmel, ohne Tod,
Vorbei am Bild der süßen Jungfrau, während sein Gebet er sagt.
Sein Gebet sagt er, dieser geduldige, heilige Mann;
Dann nimmt er seine Lampe und erhebt sich von seinen Knien
Und zurück kehrt er, dürftig, barfuß, fahl,
Entlang des Kapellengangs langsam,
Die Skulptur tot auf jeder Seite scheint zu frieren,
Gefangen in schwarzen, fegefeurigem Scheinen:
Ritter, meine Damen, beten in dumpfen Oratorien,
Er geht vorbei; und sein schwacher Geist versagt,
Darüber nachzudenken, wie sie in eisigen Kapuzen schmerzen.
Nach Norden dreht er durch eine kleine Tür,
Und knapp drei Schritte, vor der Musik goldenen Zunge,
Schmeichelhaft, um diesen alten Mann und Armen zu reißen;
Aber nein – es hatte schon seine Todesglocke geläutet;
Die Freuden seines ganzen Lebens waren gesungen:
Seine harte Buße an St. Agnes Abend:
Einen anderen Weg ging er und bald in
Grober Asche saß er für die Begnadigung seiner Seele,
Und die ganze Nacht wach gehalten, um die Sünde zu betrauern.
Dieser alte Beter hörte das Vorspiel weich;
Und so war es, denn für viele war eine Tür weit,
In der Eile hin und her schwingend. Bald, hoch,
Die silbernen, knurrenden Trompeten waren zu hören:
Die Kammern, bereit mit ihrem Stolz,
Glühten, um tausend Gäste zu empfangen:
Die geschnitzten Engel, immer mit eifrigen Augen,
Starrten, wo auf ihren Köpfen das Gesims ruht,
Mit zurück gewehten Haaren und Flügeln quer über ihre Brüste.
Endlich platzte in die silberne Feierlichkeit,
Mit Federn, Tiara und allen reichen Reihen,
Unzählige wie Schatten spukend
Im Gehirn, neues Zeug der Jugend, mit triumphierenden Freuden
Von alter Romantik. Diese lassen uns wegwünschen,
Und wenden uns allein an eine Frau dort,
Deren Herz hatte gegrübelt den ganzen Wintertag,
Über die Liebe und die heilige Fürsorge der heiligen Agnes,
Wie sie alte Damen schon oft gehört haben.
Sie erzählten ihr, wie am St. Agnes Abend
Junge Jungfrauen könnten Visionen der Freude haben,
Und weichen Schmuck von ihren Lieben erhalten
Mitten in der Nacht, mitten in der Nacht,
Wenn die fälligen Zeremonien richtig waren;
Schlaflos ins Bett müssen sie sich zurückziehen,
Und liegen auf dem Rücken ihrer Schönheiten, Lilien weiß;
Schauen nicht nach hinten, noch seitwärts, sondern fordern
Vom Himmels mit aufwärts gerichteten Augen, was sie begehren.
Voller Laune war Marion nachdenklich:
Die Musik, sehnend wie ein Gott im Schmerz,
Sie hörte kaum: ihre Jungfrauenaugen göttlich,
Fixiert auf dem Boden, sahen viele einen durchgehenden Zug
Vorbei gehen - sie achtete gar nicht darauf: vergeblich
Kamen viele Zehenspitzen, amouröse Kavaliere,
Und zurückgekehrt; nicht durch hohe Verachtung kühl,
Aber sie sah sie nicht: Ihr Herz war anderswo:
Sie seufzte nach Agnes‘ Träumen, dem süßesten des Jahres.
Sie tanzte mit unbestimmten Augen,
Besorgte ihre Lippen, ihr Atem schnell und kurz:
Die heilige Stunde war nahe. Sie seufzte
Inmitten der Tamburine und der pulsierenden Töne
Von Flüstern im Zorn oder im Spaß;
Unter Blicken der Liebe, Trotz, Hass und Verachtung,
Geisterwinken mit Feen-Phantasie; alles amorisierend,
Rettend St. Agnes und ihre Lämmer ungeschoren,
Und all die Glückseligkeit, um morgen früh froh zu sein.
Also, jeden Moment ausnutzend, um zur Ruhe zu gehen,
Sie hielt sich noch immer auf. Inzwischen, über die Moore,
Kam der junge Porphyro, mit dem Herzen in Flammen
Für Marion. Neben den Portaltüren,
Aber im Mondlicht, steht er und fleht
Alle Heiligen an, um ihn Marion sehen zu lassen,
Aber für einen Moment in den langweiligen Stunden,
Dass er sie ungesehen anblicken und anbeten könnte;
Vielleicht sprechen, knien, berühren, küssen.
Er wagt sich herein: Lass nicht Fliegenflüstern erzählen:
Alle Augen sind gedämpft oder hundert Schwerter
Werden sein Herz bestürmen, Amors feurige Zitadelle:
Für ihn besaßen diese Kammern barbarische Horden,
Hyänen und heißblütige Herren,
Deren Hunde Verwünschungen heulen würden
Gegen seine Abstammung: nicht eine Brust bietet
Ihm eine Gnade, in dieser üblen Villa,
Rettend ihn eine alte Dame, schwach an Körper und Seele.
Ah, glücklicher Zufall! die gealterte Kreatur kam,
Mit elfenbeinfarbenem Zauberstab schlurfend,
Wo er stand, versteckte er sich vor der Flamme der Fackel,
Hinter einer breiten Halbsäule, weit darüber hinaus
Der Klang der Fröhlichkeit und des Chors mild:
Er erschreckte sie; aber bald erkannte sie sein Gesicht,
Und ergriff seine Finger mit ihrer gelähmten Hand,
Spricht: „Gnade, Porphyro! Geh von diesem Ort;
Sie sind alle heute Nacht hier, die ganze blutdurstige Rasse!“
„Halte dich gut! Kommt her! Da ist der Zwerg Hildebrand;
Er hatte Fieber und im Anfall
Er verfluchte dich und dein Haus und Land:
Dann ist da dieser alte Lord Maurice, nicht ein bisschen
Zahmer mit seinen grauen Haaren – Weh mir! husch!
Flitze wie ein Gespenst weg!“ - „Ah, Klatschweib, liebees,
Wir sind sicher genug. hier in diesem Sessel zu sitzen,
Und sag mir wie...“ - „Gute Heilige! nicht hier, nicht hier;
Folge mir, Kind, sonst sind diese Steine deine Bahre.“
Er folgte einem leicht gewölbten Weg,
Die Spinnweben mit seiner hohen Feder bürstend,
Und als sie murmelte: „Naja, na gut!“
Er fand sich in einem kleinen Mondscheinzimmer,
Blass, kalt und still wie ein Grab.
„Jetzt sag mir, wo ist Marion“, sagte er,
„Oh sag mir, Angela, beim heiligen Webstuhl,
Den nichts als geheime Schwesternschaft sehen kann,
Wenn die Wolle von St. Agnes fromm gewebt wird.“
„St. Agnes! Ah! Es ist St. Agnes Abend -
Doch Männer werden an heiligen Tagen dich ermorden:
Du musst Wasser in einem Hexensieb halten,
Und sei Lehnsherr aller Elben und Feen,
Um es zu wagen: es erfüllt mich mit Erstaunen,
Dich zu sehen, Porphyro! Sankt Agnes Abend!
Gottes Hilfe! Meine schöne Dame - der Beschwörer spielt
Noch heute Nacht: Gute Engel, sie täuschen dich!
Aber lass kurz lachen, ich muss Zeit zum Kummer haben.“
Schwach lacht sie im trägen Mond,
Während Porphyro auf ihr Gesicht sieht,
Wie ein verwirrter Bengel auf eine alte Frau,
Die hat ein wundersames Rätselbuch geschlossen,
Als Brillenträgerin sitzt sie in der Kaminnische.
Aber bald wurden seine Augen glänzend, als sie erzählte
Das Ziel seiner Dame; und ihm konnten kaum sprießen
Tränen beim Gedanken an diese Verzauberungen,
Und Marion schläft im Schoß der alten Legenden.
Plötzlich kam ein Gedanke wie eine ausgewachsene Rose,
Seine Stirn runzelnd und in seinem gequälten Herzen
Purpurrote Scham wuchs: dann schlägt er vor
Eine Strategie, die die alte Dame beginnt:
„Ein grausamer Mann und gottlos bist du:
Süße Dame, lass sie beten und schlafen und träumen
Allein mit ihren guten Engeln, weit voneinander entfernt
Von bösen Männern wie dir. Geh, geh! - Ich glaube,
Du kannst nicht derselbe sein, der du zu sein scheinst.“
„Ich werde ihr nicht schaden, bei allen Heiligen, ich schwöre“,
Sprach Porphyro: „Oh, ich kann nie Gnade finden
Wenn meine schwache Stimme ihr letztes Gebet flüstern wird,
Wenn ich eine ihrer weichen Locken verliere,
Oder schaue mit roher Leidenschaft in ihr Gesicht:
Gute Angela, glaub mir bei diesen Tränen;
Oder ich werde, auch in einem Moment,
Erwachen mit schrecklichem Ruf in die Ohren meiner Feinde,
Und schnauze sie an, obwohl sie wilder als Wölfe und Bären.“
„Ach, warum wirst du eine schwache Seele beleidigen?
Ein armes, schwaches, gelähmtes Kirchhofding,
Deren vorübergehender Glocke könnte um Mitternacht läuten;
Deren Gebete für dich, jeden Morgen und Abend,
Wurden nie vermisst.“ - So wird es gedeihen, so bringt sie
Eine sanftere Rede dem brennendem Porphyro;
So wölfisch und von so tiefem Leid,
Dass Angela verspricht, sie wird es tun,
Was auch immer er wünscht, wird ihr Wohl oder Weh.
Was, um ihn zu führen, in enger Geheimhaltung,
Sogar zu Marions Kammer, und dort verstecken
Ihn in einem Schrank, solche Privatsphäre,
Dass er ihre Schönheit unempfindlich sehen könne,
Und vielleicht in dieser Nacht eine Braut gewinnen,
Während Legionäre der Feen die Decke schmücken,
Und bleicher Zauber hielt sie schläfrig.
Nie in solch einer Nacht haben sich Liebende getroffen,
Seit Merlin seinem Dämon alle Schulden bezahlt hat.
„Es soll sein, wie du willst“, sagte die Dame.
„Alle Kuchen und Leckereien sollen dort gelagert werden
Schnell an diesem Festtag: am Tambourrahmen
Ihre eigene Laute wirst du sehen: keine Zeit mehr,
Denn ich bin langsam und schwach und wage es kaum,
Auf eine solche Verpflegung vertraut mein schwindliger Kopf.
Warte hier, mein Kind, mit Geduld; knie im Gebet
Die Zeit: Ah! du musst die Frau heiraten,
Oder darf ich niemals mein Grab unter den Toten verlassen?“
Mit diesen Worten humpelte sie mit hektischer Angst davon.
Die endlosen Minuten des Liebhabers vergingen langsam;
Die Dame kehrte zurück und flüsterte ihm ins Ohr,
Ihr zu folgen; mit gealterten Augen entsetzt
Vor Schreck von Geisterfurcht. Endlich sicher,
Durch viele düstere Galerien gewinnen sie
Die Kammer des Mädchens, seidig, still und keusch;
Wo Porphyro sich versteckt, wo er sich amüsiert hatte.
Seine arme Führerin eilte mit Tränen in ihrem Gehirn zurück.
Ihre Hand auf der Balustrade,
Die alte Angela fühlte nach der Treppe,
Als Marion, die verzauberte Magd der St. Agnes,
Erhob sich, wie ein Missionsgeist, nicht bewusst:
Mit silbernem Licht und frommer Pflege,
Sie drehte sich um, und das alte Klatschweib führte hinunter
Auf eine sichere Matte. Bereite dich jetzt vor,
Junger Porphyro, um auf dieses Bett zu schauen;
Sie kommt, sie kommt wieder, wie die Ringeltaube.
Als sie herein eilte, ging der Kegel heraus;
Sein kleiner Rauch in bleichem Mondschein starb:
Sie schloss die Tür, sie keuchte, alles ähnlich
Wie Geister der Luft und Visionen weit:
Keine ausgesprochene Silbe, oder wehe!
Aber zu ihrem Herzen war ihr Herz redegewandt,
Ihre balsamische Seite mit Eloquenz betäubend;
Als ob eine zungenlose Nachtigall schwellen würde
Ihre Kehle vergebens, und sterben, in ihrem Nest.
Ein Flügel hoch und dreifach gewölbt war da,
Alles ist mit Bildern geschmückt
Von Früchten und Blumen und Sträußen von Knotengras,
Und mit Scheiben von wunderlichen Diamanten,
Unzählig von Flecken und herrlichen Farben,
So wie die tiefdamastartigen Flügel der Tigermotte;
Und in der Mitte, unter tausendfaltiger Heraldik,
Und dämmernden Heiligen und düsteren Verzierungen,
Ein abgeschirmter Schild blühte mit Königinnen.
Voll auf diesen Flügel leuchtete der winterliche Mond,
Und warf warmen Schimmer auf Marions schöne Brust,
Als sie niederkniete, kniete sie um Gnade und Segen des Himmels;
Rosenblüten fielen auf ihre Hände, zusammen gefaltet,
Und auf ihrem silbernen Kreuz weicher Amethyst,
Und auf ihren Haaren eine Glorie, wie eine Heilige:
Sie schien ein prächtiger Engel, neulich gekleidet,
Breitend die Flügel gen Himmel: - Porphyro wurde schwach:
Sie kniete nieder, so rein, so frei von tödlichem Makel.
Wieder sein Herz wiederbelebt: ihre Vesper fertig,
Von all den gekräuselten Perlen befreit sie ihr Haar;
Schneidet ihre erwärmten Juwelen nacheinander aus;
Löst ihr duftendes Negligé; nach und nach
Ihre reiche Kleidung sinkt rasch in die Knie.
Halb verborgen, wie eine Meerjungfrau im Seegras,
Nachdenklich eine Weile träumt sie wach und sieht
Die schicke, schöne St. Agnes in ihrem Bett,
Wagt aber nicht, zurückzuschauen, oder der Charme flieht.
Bald zitternd in ihrem weichen und kühlen Nest,
In einer Art wacher Ohnmacht lag sie verwirrt,
Bis die poppige Wärme des Schlafes unterdrückte
Ihre besänftigten Glieder und die müde Seele;
Geflogen wie ein Gedanke bis zum Morgen;
Glückselig vor Freude und Schmerz;
Eingeschlossen wie ein Missale, wo Bauern beten;
Von Sonnenschein und Regen gleichermaßen geblendet,
Als ob eine Rose sich schließen und wieder Knospe sein sollte.
Gestohlen in dieses Paradies, und so verzaubert,
Porphyro starrte auf ihr leeres Kleid,
Und hat auf ihr Atmen gehört, wenn es zufällig war
In einer schlummernden Zärtlichkeit erwacht;
Was, als er es hörte, diese Minute segnete er,
Und atmete auf: Dann kroch er aus dem Schrank,
Geräuschlos wie Angst in einer weiten Wildnis,
Und über den stillen Teppich, still, schritt er,
Und guckte durch die Gardinen, siehe, wie sie schlief.
Dann am Bett, wo der verblasste Mond
Machte eine düstere, silberne Dämmerung, er stellte
Einen Tisch auf und halb gequält warf er darauf
Ein Tuch aus gewebtem Karmesin, Gold und Jade:
O für ein schläfriges Morphium-Amulett!
Die ausgelassene, mitternächtliche, festliche Klarinette,
Die Kesseltrommel und die weit gehörte Flöte,
Befleckten seine Ohren, aber im sterbenden Ton:
Die Hallentür schließt sich wieder und das Geräusch ist weg.
Und immer noch schlief sie einen azurblauen Schlaf,
In blanchierter Wäsche, glatt und lavendelfarben,
Während er aus dem Schrank kam, brachte er einen Haufen
Von kandiertem Apfel, Quitte und Pflaume und Kürbis;
Mit Gelee und cremigem Quark,
Und klarem Sirup, mit Zimt bestrichen;
Manna und Datteln, in Schiffen übertragen
Von Fez; und gewürzte Köstlichkeiten, alles,
Vom seidenen Samarkand zum zedernfarbenen Libanon.
Diese Feinheiten hat er mit glühender Hand gehäuft
Auf goldenen Tellern und in Körben hell
Aus silbernem Stoff: üppig stehen sie
In der Ruhe der Nacht,
Den kühlen Raum mit Parfümlicht füllend.-
„Und nun, meine Liebe, meine Seraphine schön, erwache!
Du bist mein Himmel und ich dein Eremit!
Öffne deine Augen, denn die heilige Agnes kommt,
Oder ich werde neben dir einschlafen, denn meine Seele schmerzt.“
So flüsternd, sein warmer, entnervter Arm
Sank in ihr Kissen. Beschattet war ihr Traum
Bei den abendlichen Vorhängen: Es war ein Mitternachtszauber,
Unmöglich als Eisstrom zu schmelzen:
Die glänzenden Salben im Mondlicht leuchten;
Ein breiter goldener Rand auf dem Teppich liegt:
Es schien, dass er niemals erlösen konnte
Von so einem festen Zauber die Augen seiner Dame;
So war es eine Weile, enthüllt in gequälten Phantasien.
Erweckend nahm er ihre hohle Laute,
Tumultuös und in Akkorden, die die liebsten sind,
Er spielte ein uraltes Lied, längst stumm,
In der Provence genannt „La belle dame sans mercy“:
Nah an ihrem Ohr, das die Melodie berührt;
Womit beunruhigt, stieß sie ein sanftes Stöhnen aus:
Er hat aufgehört - sie keuchte schnell - und plötzlich
Ihre weit aufgerissenen blauen Augen leuchteten:
Auf seine Knie sank er, bleich wie glattgeschliffener Stein.
Ihre Augen waren offen, aber sie sah immer noch,
Jetzt hellwach, die Vision ihres Schlafes:
Es gab eine schmerzhafte Veränderung, die beinah vertrieben
Die Blitze ihres Traums sind so rein und tief.
An welchem schönen Tag fing Marion an zu weinen,
Und stöhne mit vielem Seufzen sinnlose Worte;
Während sie immer noch Porphyro ansahen;
Der kniete mit verbundenen Händen und kläglichen Augen,
Voll Angst, sich zu bewegen, sie sah so verträumt aus.
„Ah, Porphyro!“ sagte sie, „aber jetzt schon
Deine Stimme war süß in meinem Ohr,
Gesprochen mit jedem süßesten Gelübde;
Und diese traurigen Augen waren spirituell und klar:
Wie möchtest du Kunst machen? Wie bleich, kalt und trostlos!
Gib mir diese Stimme wieder, mein Porphyro,
Das sieht unsterblich aus, diese Beschwerden, Lieber!
Oh lass mich nicht in diesem ewigen Weh,
Denn wenn du stirbst, mein Lieber, weiß ich nicht wohin.“
Jenseits eines sterblichen Mannes, der weit weg war,
Bei diesen wollüstigen Akzenten stand er auf
Ätherisch, flüchtig und wie ein pochender Stern,
Gesehen in der tiefen Ruhe des Saphir-Himmels;
In ihren Traum schmolz er, wie die Rose
Blendet mit ihrem Geruch das Veilchen,
Erlösung süß: Inzwischen weht der Frostwind
Wie Amors Alarm der Schneeregen plappert
Gegen die Fensterscheiben; St. Agnes Mond ist untergegangen.
Es ist dunkel: schnell plappert der Schneeregen:
„Das ist kein Traum, meine Braut, meine Marion!“
Es ist dunkel: Die eisigen Böen toben immer noch:
„Kein Traum, ach! Leider! Und Wehe ist mein!
Porphyro wird mich hier lassen und verblassen.
Grausam! Welcher Verräter könnte dich hierher bringen?
Ich fluche nicht, denn mein Herz ist verloren in dir,
Obwohl du ein betrogenes junges Ding verlässt;
Eine verlorene Taube mit krankem ungeübtem Flügel.“
„Meine Marion! Süße Träumerin! Schöne Braut!
Sprich: Darf ich dein gesegneter Vasall sein?
Dein Schild der Schönheit, herzförmig und rosig gefärbt?
Ah, Silberschrein, hier werde ich mich ausruhen
Nach so vielen Stunden Arbeit und Abenteuer,
Ein hungriger Pilger, der durch ein Wunder gerettet wurde.
Obwohl ich gefunden habe, werde ich dein Nest nicht berauben,
O Errettung deines süßen Selbst; wenn du gut denkst,
Mir zu vertrauen, Marion, keinem unhöflichen Ungläubigen.“
„Horch! Es ist ein Elfensturm aus Feenland,
Von hagerer Erscheinung, aber tatsächlich ein Segen:
Stehe auf! der Morgen ist nahe;
Die aufgeblasenen Wächter werden uns nie beachten:
Lass uns, meine Liebe, mit glücklicher Geschwindigkeit hinweg;
Es gibt keine Ohren zu hören oder Augen zu sehen,
Ertrunken alles in Rheinwein und verschlafenem Met:
Erwache! erstehe! meine Liebe, und furchtlos sei,
Denn die südlichen Moore haben ein Zuhause für dich.“
Sie beeilte sich mit seinen Ängsten,
Denn überall waren schlafende Drachen,
Auf greller Wache, vielleicht, mit bereiten Speeren.
Auf der breiten Treppe fanden sie einen dunklen Weg.
Im ganzen Haus hörte man kein menschliches Geräusch.
An jeder Tür flimmerte eine Kettenlampe.
Die Arras, reich an Reitern, Falken und Hunden,
Flatterte im Aufruhr des belagernden Windes;
Und die langen Teppiche stiegen auf dem böigen Boden auf.
Sie gleiten wie Phantome in die breite Halle;
Wie Phantome gleiten sie zur eisernen Veranda;
Wo lag der Pförtner, in unruhiger Zerstreuung,
Mit einem riesigen leeren Hund an seiner Seite:
Der wache Bluthund erhob sich und schüttelte sein Fell,
Aber sein scharfsinniges Auge sah, das ein Insasse besitzt:
Durch eins, und noch eins, die Bolzen einfach gleiten:
Die Ketten liegen still auf den Füße-tragenden Steinen;
Der Schlüssel dreht sich, und die Tür in ihren Angeln stöhnt.
Und sie sind weg: vor langer Zeit
Diese Liebenden flohen in den Sturm.
In dieser Nacht träumte der Baron von vielen Weh,
Und all seine Krieger-Gäste, mit Schatten und Form,
Von Hexe und Dämon und großem Sargwurm,
Es war eine lange Nacht gewesen. Angela die Alte
Starb an der Lähmung, mit magerem Gesicht deformiert;
Der Beter, nach tausend Aves gezählt,
Als jemand, der nicht gefragt war, schlief kalt in seiner Asche.