Bearbeitet von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
JANUAR
Auf strengen Winters
Zucht
Folgt süße
Sommerfrucht.
Im Januar ein hartes
Eis,
Im Mai ein
üppig-schwellend Reis.
Der Januar muss
krachen,
Soll froh der
Frühling lachen.
Gibts im Jänner
Wind von Osten,
Tut die Erde langsam
frosten.
Januaris trocken und
rau,
Nützet dem
Getreidebau.
Ist der Jänner
licht und weiß,
Wird der Sommer
gerne heiß.
Knarrt im Jänner
Eis und Schnee,
Gibts zur Ernte Korn
und Klee.
Kommt der Frost im
Jänner nicht,
Zeigt im März er
sein Gesicht.
Wächst das Gras im
Januar,
Ists im Sommer in
Gefahr.
Wenn im Januar viel
Nebel steigt,
Sich ein
wunderschönes Frühjahr zeigt.
A und O vom Monat
Januar
Zeigt das Wetter für
das ganze Jahr.
Hat der Januar viel
Regen,
Bringts den Früchten
keinen Segen.
Im Januar der
Mückentanz
Verdirbt die
Futterernte ganz.
Der Januaris ohne
Schnee
Tut Bäumen, Bergen,
Tälern weh.
So viele Tropfen
sind im Januar,
So viel fällt
Schnee im Maien gar.
Soll man den Jänner
loben,
So muss er frieren,
toben.
Wirft der Maulwurf
in dem Januar,
Dauert Winter bis
zum Mai sogar.
Auf trocknen, kalten
Januar
Viel Schnee folgt
dann im Februar.
Januaris muss vor
Kälte knacken,
Soll die Ernte gut
und reichlich sacken.
1. Januar: Neujahr,
Hochfest der Mutter Maria
So wie Sankt
Kathrein
Wirds im Neujahr
sein.
Die Neujahrsnacht
ganz hell und klar,
Sie deutet auf ein
reiches Jahr.
Neujahrsnacht ganz
still und klar
Deutet auf ein gutes
Jahr.
Das Morgenrot am
ersten Tage
Unwetter bringt und
große Plage.
Wenns um Neujahr
Regen gibt,
Oft um Ostern Schnee
noch stiebt.
Am Neujahrstage
Sonnenschein,
Das lässt das Jahr
uns fruchtbar sein.
2. Januar: St.
Makarios, St. Basilius
Makarius das Wetter
prophezeit
Uns für die ganze
große Erntezeit.
Wie das Wetter an
Makari war,
Wird der September:
trübe oder klar.
Makarius, der sicher
singt,
Was uns das ganze
Jahr so bringt.
Wie der Basilius,
So des Septembers
Kuss.
3. Januar: St.
Genoveva
Bringt Genoveva
Sturm und Wind,
So ist uns Waltraud
oft gelind.
6. Januar: Heilige
Drei Könige
Von Weihnacht bis
zum Dreie-König-Tag
Aufs Wetter man
genau wohl achten mag,
Denn wie das Wetter
da sich dann verhält,
So ists die neuen
Monde dann bestellt.
Ist bis Dreikönig
nicht ein Winter,
So kommt auch keiner
mehr dahinter.
Ist bis Dreikönig
Winter nicht geworden,
Kriegt er bis Ostern
auch dann keinen Orden.
Kam bis
Dreikönigstag der Winter nicht,
Sieht man bis Ostern
auch nicht sein Gesicht.
Ist Heiligdreikönige
sonnig und still,
Der Winter vor
Ostern nicht weichen dann will.
Ist der Dreikönig
hell und klar,
Gibts reichlich Wein
im neuen Jahr.
8. Januar: St.
Erhard / St. Severin
Sanktus Erhard mit
der Hack
Steckt den Winter in
den Sack.
Der Erhard mit der
Hack,
Steckt Weihnacht in
den Sack.
Wenn es dem Severin
gefällt,
Dann bringt er mit
die große Kält.
9. Januar: St.
Julian, St. Gregor
Sankt Julian, der
bricht das Eis;
Und bricht ers
nicht, umarmt ers heiß.
Sankt Julian, der
bricht das Eis,
Sonst bringt ers mit
von seiner Reis’.
Scheint an Gregor
die schön Sonne,
Herrscht bei Korn
und Weinberg Wonne.
10. Januar: Paulus
der Einsiedler
An Sankt Pauli
Sonnenschein
Bringt viel Korn und
guten Wein.
Ist der Paulustag
gelinde,
Gibts im Frühjahr
raue Winde.
Lässt Paulus keine
Tropfen fallen,
So gibts zur Heuzeit
wenig Ballen.
15. Januar: St.
Habakuk
Spielt auch die Mück
um Habakuk,
Der Bauer nach dem
Futter guck.
Die Schnake, die hat
leichtes Spiel,
Wenn bringt der
Jänner Wärme viel.
Jedoch sticht unsre
Mücke nicht,
Schwillt auch nicht
Habakuks Gesicht.
16. Januar: St.
Theobald, St. Marcellus
Der Theobald, der
Theobald,
Ach der macht unsre
Häuser kalt.
Die bittre Kälte,
die kommt angegangen,
Wenn bis zu Theobald
die Tage langen.
Wie das Wetter an
Marzellus war,
Wird es im
September: trüb und klar.
17. Januar: St.
Antonius
Wenn zu Antonius die
Luft ist klar,
Dann gibt es gar ein
trocknes Jahr.
Große Kälte an dem
Antonstag
Manchmal nicht lang
halten mag.
Der Antonius mit
weißem Bart,
Regnets da nicht, er
den Schnee nicht spart.
Um Antons Tag die
Tage nehmen zu
Um eine kleine
stille Mönchesruh.
Große Kälte am
Antonitag,
Große Hitze am
Lorenzitag.
Am weißen
Flocken-Schnee nicht spart
Sankt Anton mit dem
weißen Bart.
20. Januar: St.
Fabian, St. Sebastian
An Fabian und an
Sebastian
Fängt Baum und Tag
erneut zu wachsen an.
An Fabian und an
Sebastian,
Da fängt der rechte
kalte Winter an.
Um Fabian und um
Sebastian,
Da fängt der Baum
erneut zu saften an.
Sturm und scharfer
Frost an Fabian,
Da ist allen Saaten
wohlgetan.
Fabian im Nebelhut,
Der tut den Bäumen
gar nicht gut.
Sebastian je kälter
und je heller,
Dann werden Scheuer,
Fässer umso völler.
Um Fabian und um
Sebastian,
Da nimmt der Tauber
auch die Taube an.
21. Januar: St.
Agnes
Wenn Agnes dann und
Vinzenz kommen,
Wird neuer Saft im
Baum vernommen.
Die kleine
Agnessonne
Hat weder Kraft noch
Wonne.
Scheint Sonnenschein
am Agnestag,
Die Frucht
wurmstichig werden mag.
Scheint zum Agnestag
die Sonne,
Wird die Ernte einst
zur Wonne.
Ziehen Agnes-Wolken
übern Grund,
Bleibt die liebe
Ernte stets gesund.
22. Januar: St.
Vinzenz
Beim heiligen
Vincentius
Gibts Frost noch
oder Winterschluss.
Am Tage von Vinzent,
Der Winter hat kein
End.
Kommt Sankt Vinzenz
tief im Schnee,
Bringt das Jahr viel
Heu und Klee.
An dem Tag
Vinzenzius
Jede Rebe treiben
muss.
Wie das Wetter an
Sankt Vinzenz war,
Kann es sein das
ganze liebe Jahr:
Schönes gutes
Wetter bringt Gewinn,
Merke dir den Tag in
deinem Sinn.
An Vinzenzi voller
Sonnenschein
Hoffen lässt auf
reichlich Korn und Wein.
An Vinzenzi voller
Sonnenschein
Bringt dem Winzer
guten Wein.
Vinzenzi Schein
Bringt reichlich
Wein.
Scheint die Sonne an
Vinzenzi blass,
Oh, mit gutem Wein
füllt sie das Fass.
Hat der Vinzenz
Wasserflut,
Ist es für den Wein
nicht gut.
Geht der Vinzenz
tief im Schnee,
Gibt es reichlich
Heu und Klee.
25. Januar: Pauli
Bekehrung
Am Tage, da sich
Paul bekehrt,
Der Winter hin, der
Winter fährt.
St. Paulus kalt mit
Sonnenschein,
Da wird das Jahr
wohl fruchtbar sein.
Je kälter unser
Paul und auch je heller,
Um desto voller
werden Scheune, Keller.
Scheint die Sonne
schön an Pauls Bekehrung,
Bringts den Früchten
herrliche Bescherung.
Ist an Pauls
Bekehrung Wetter schön,
Werden wir ein
warmes Frühjahr sehn;
Ist es an dem Tage
feucht und schlecht,
Kommt das Frühjahr
spät als fauler Knecht.
Wenn die Sonne zu
dem Paulus scheint,
Dann wird stets ein
gutes Jahr gemeint.
Wird es aber
schneien oder regnen,
Dann kann uns ein
übles Jahr begegnen.
Wenns an Paulus
regnet oder schneit,
Dann folgt leider
eine teure Zeit.
An Pauls Bekehr
Kein Winter mehr.
Paul, bekehr dich,
Winter, scher dich!
Ists an Paulus klar,
Kommt ein gutes
Jahr.
Hat er frischen
Wind,
Regnet es geschwind.
Wenn es regnet oder
schneit,
Teuer wird dann das
Getreid.
Ist der Nebel stark,
Krankheit füllt den
Sarg.
Aber Gott allein
Wendet alle Pein.
26. Januar: St.
Timotheus
Sankt Timotheus, der
bricht das Eis;
Hat es keins, so
macht er eins sich weiß.
30. Januar: St.
Martina von Rom
An Martina
Sonnenschein
Gibt viel Frucht und
guten Wein.
Scheint Martina dann
die Sonne mild,
So ist sie der guten
Ernte Bild.
Wenn der Januar viel
Regen bringt,
Werden Gottesäcker
gut gedüngt.
Bringt Martina
Sonnenschein,
Hofft man reichlich
Korn und Wein.
31. Januar:
Virgilius von Trient
Und friert es um
Virgilius,
Im März viel Kälte
kommen muss.
A und O vom kalten
Januar
Zeigt das Wetter für
ein ganzes Jahr.
FEBRUAR
Der Februar muss
stürmen oder blasen,
Wenn soll das Vieh
im grünen Lenze grasen.
Wenn im Februar die
Mücken geigen,
Müssen sie im
milden Märzen schweigen.
Spielen Mücken in
dem Februar,
Frieren Schaf und
Biene all das Jahr.
Nasser Februar
Bringt ein fruchtbar
Jahr.
Je nasser ist der
nasse Februar,
Um desto nasser wird
das ganze Jahr.
Ist der Februar nur
trocken, kalt,
Kommt im März die
erste Hitze bald.
Lässt der Februar
das Wasser fallen,
Lässt der März
gefrieren dann das Wallen.
Nebelqualm im
Februar,
Kälte für das
ganze Jahr.
Starker Nordwind
bläst im Februar,
Der verkündet uns
ein fruchtbar Jahr.
Wenn der Nordwind
doch nicht will,
Kommt er sicher im
April.
Im Februar die
Stürme müssen fackeln,
Dass gar dem Ochs
die harten Hörner wackeln.
Ists im Februar zu
warm,
Friert man Ostern in
dem Darm.
Februar mit Frost
und Wind
Macht die Ostertage
lind.
Im Februar viel
Schnee und Eis,
Das macht den Sommer
lang und heiß.
Wenns im Februar
nicht schneit,
Schneit es in der
Osterzeit.
Kalter Februar,
Gutes Roggenjahr.
Wenns der Februar
nur gnädig macht,
Bringt der junge
Lenz den Frost bei Nacht.
Ach, alle Monde in
dem ganzen Jahr
Verwünschen einen
warmen Februar.
2. Februar: Mariä
Lichtmess
Maria Lichtmess
fängt der Bauersmann
Ganz neu mit seines
Jahres Arbeit an.
Lichtmess im Klee,
Ostern im Schnee.
Maria Lichtmess
lasst es Winter sein,
Dann kommt der
Frühling bald herein.
Nach Lichtmess kann
es gerne Winter sein,
Kommt nur der junge
Frühling früh herein.
Gibts an Lichtmess
Sonnenschein,
Wirds ein später
Frühling sein.
Maria Lichtmess
Sonnenschein,
Der bringt noch
reichlich Schnee herein;
Gibts Regen, keinen
Sonnenblick,
Der Winter kehrt
nicht mehr zurück.
Scheint an Lichtmess
schon die Sonne klar,
Gibts noch späten
Frost, kein fruchtbar Jahr;
Wenns an Lichtmess
stürmt und schneit,
Ist der Frühling
nicht mehr weit.
Maria Lichtmess hell
und schön,
Da wird der Winter
niemals gehn.
Fällt Regennass um
Lichtmess nieder,
Dann kommt der
Winter kaum mehr wieder.
Wenn es zu Lichtmess
stürmt und tobt,
Der Bauer sich das
Wetter lobt;
Scheint aber da die
Sonne froh,
Dann Bauer, hüte du
dein Stroh.
Je stärker Wind und
Sturm um Lichtmess ist,
So sicherer ein
gutes Frühjahr ist.
Maria Lichtmess
kalt,
Der Winter wird
nicht alt.
Es bleibt gewöhnlich
lang die Kält,
Wenn der Nebel nass
zu Lichtmess fällt.
Scheint an Lichtmess
Sonnenglut,
Dann gerät die
Biene gut.
Maria Lichtmess
Lerchensang,
Das macht uns um den
Lenz nicht bang.
Singt die Lerche
jetzt schon hell,
Gehts dem Bauern an
das Fell.
Wenns zu Lichtmess
stürmt und schneit,
Dann ist der
Frühling nicht mehr weit.
Ists Maria Lichtmess
hell und klar,
Ist der Winter weder
halb noch gar.
Ists zu Lichtmess
klar und hell,
Kommt der Frühling
nicht so schnell.
Wenns zu Lichtmess
stürmt und schneit,
Ist der Frühling
nicht mehr weit.
Ists zu Lichtmess
mild und warm,
Frierts zu Ostern,
Gott erbarm.
Wenns an Lichtmess
stürmt und schneit,
Ist der Frühling
nicht mehr weit,
Ist es aber klar und
hell,
Kommt der Lenz noch
nicht so schnell.
3. Februar: St.
Blasius
Sankt Blasius ist
schon im Trab
Dem Winter stößt
die Hörner ab.
Sankt Blasius und
Urban ohne Regen,
Da folgt ein guter
reicher Erntesegen.
5. Februar: St.
Agatha
An dem Agathentage
wieder,
Das Wasser rinnt die
Berge nieder.
Agathe, unsere
Gottesbraut,
Die macht, dass
Schnee und Eis wegtaut.
Den Tag von Sankt
Agathe, weh,
War oftmals reich an
weißem Schnee.
An Sankt Agathe
Sonnenschein
Bringt reichlich
Korn und guten Wein.
6. Februar: St.
Dorothea
Manchmal bringt die
Dorothee
Uns den allermeisten
Schnee.
O, die heilge
Dorothee
Watet gerne durch
den Schnee.
Sankt Dorothee
Bringt meist Schnee.
Und nach dem
Dorotheentag
Kein Schnee mehr
gerne kommen mag.
Bringt Dorothee viel
Schnee,
Der Sommer bringt
viel Klee.
9. Februar: St.
Apollonia
Kommt die Jungfrau
Apollonia,
Sind auch bald die
Lerchen wieder da.
Ists an Apollonia
feucht,
Winter oft sehr spät
entfleucht.
12. Februar: St.
Eulalia
Eulalia Sonnenschein
Bringt viel Obst und
guten Wein.
Eulalia in dem
Sonnenschein
Bringt viel Äpfel,
reichlich Apfelwein.
14. Februar: St.
Valentin
Am Tage des St.
Valentein,
Da friert das Rad
samt Mühle ein.
Hat der Valentin
viel Regenwasser,
Wird der junge
Frühling noch viel nasser.
Ists am Valentin
noch weiß,
Blüht zu Ostern
schon das Reis.
An dem Tage von
Sankt Valentin
Gehen beide Eis und
Schnee dahin.
Hat es zu Sankt
Valentin gefroren,
Ist das feuchte
Wetter lang verloren.
Kalter Valentin,
Früher Lenzbeginn.
Vor dem Tag Sankt
Valentein
Friert das Rad samt
Mühlbach ein.
16. Februar: St.
Simeon
Frierts an Simeon
ganz plötzlich,
Bleibt der Frost
nicht lang gesetzlich.
Der Simon zeigt mit
seinem Tage,
Der Frost ist nicht
mehr lange Plage.
18. Februar: St.
Simon
Nach den kalten
Simonstagen
Soll uns Frost nicht
lange plagen.
21. Februar: St.
Felix
Felix, Petrus,
zeigen uns die beiden,
Was wir vierzig Tag
für Wetter leiden.
22. Februar: Petri
Stuhlfeier
Der Klemens uns den
Winter bringt,
Sankt Petri Stuhl
dem Frühling winkt;
Den Sommer bringt
uns Urban dann,
Der Herbst fängt
nach dem Barthel an.
Wenn es friert auf
Petri Feier,
Friert es
vierzehnmal noch heuer.
Weht es kalt um
Petri Stuhl,
Bleibts noch
vierzehn Tage cool.
Wies Petrus vor
Matthias macht,
So bleibts noch
vierzig Tage Nacht.
Die Nacht zu Petri
Stuhl zeigt an den Frommen,
Was uns noch vierzig
Tag für Wetter kommen.
Ist Petri
Thronesfeier eisig kalt,
Der Winter hat noch
vierzig Tag Gewalt.
War es in der
Petersnacht sehr kalt,
Hat der Winter lange
noch Gewalt.
Ist Sankt Petrus
kalt,
Hat der Frost
Gewalt.
Petri Feier kalt,
Wird der Winter alt.
Gefriert es in der
Petersnacht,
Dann lange noch das
Eise kracht.
Hat Petri Feier noch
viel Eis und Ost,
So bringt der
Februar noch starken Frost.
Nach der Kälte in
der Petersnacht,
Der Winter wird
verlieren seine Macht.
Ist es an Sankt
Peter kalt,
Hat der Winter lange
Halt.
Ist es mild, nach
Petri frei der Bach,
Kommt kein großes
Eis auch mehr danach.
Wenn zu Petri sind
die Bäche offen,
Wird auch bald kein
Eis mehr drauf getroffen.
Ist an Petrus gar
das Wetter schön,
Kann man bald auch
Kohl und Erbsen säen.
Schließt Petrus die
Wärme auf,
Schließt sie
Matthias dann zu,
So fröstelt das
Kälbchen im Schoße der Kuh.
24. Februar: St.
Matthias
Matthias bricht das
Eis, doch sacht,
Sonst Kälte kommt
im Lenz zur Macht.
Der Sankt Matthias,
ja der bricht das Eis,
Und hat er keins, so
macht er eins sich weiß.
Herrschte an
Matthias Kält,
Auch der Frost noch
lange hält.
Ist es an Matthias
kalt,
Hat die Kälte lang
Gewalt.
Wenn neues Eis
Matthias bringt,
So frierts noch
vierzehn Tage;
Wenn noch so schön
die Lerche singt,
Die Nacht bringt
neue Plage.
Trat Matthias
stürmisch ein,
Kanns bis Ostern
Winter sein.
Hat Matthias seine
Hacke erst verloren,
Wird Sankt Josef
erst das Eis durchbohren.
Die Sonne an dem Tag
Mattheis,
Die wirft den heißen
Stein ins Eis.
Der Sankt Matthias
hat uns lieb,
Er gibt dem Baum den
ersten Trieb.
Nach dem Tage Sankt
Mattheis
Geht kein Fuchs mehr
übers Eis.
Wenn Matthias kommt
herbei,
Legt das Huhn das
erste Ei.
Bald nach dem
Matthias, ach,
Springen Frösche in
den Bach.
Imker, am
Matthiastag
Deine Biene fliegen
mag.
25. Februar: St.
Walburga
Wenn sich Sankt
Walburgis zeigt,
Birkensaft nach oben
steigt.
Walburgaschnee
Tut immer weh.
Unsre Sankta
Wallaburgel
Geht dem Winter an
die Gurgel.
26. Februar: St.
Alexander von Alexandria
Alexander und
Leander
Riechen Märzluft
miteinander.
27. Februar: St.
Leander
Alexander und
Leander
Riechen Märzluft
miteinander.
28. Februar: St.
Romanus
Sankt Roman hell und
klar,
Das heißt ein gutes
Jahr.
29. Februar: St.
Roman
Sankt Roman hell und
klar,
Das heißt ein gutes
Jahr.
War der Roman hell
und klar,
Kommt zu uns ein
gutes Jahr.
Romanus und
Lupizinius,
Unsre liebe Sonne
scheinen muss.
MÄRZ
Der März soll
kommen wie ein Wolf
Und gehen wie ein
Lamm, mein Rolf.
Ein fauler feuchter
März
Ist jedes Bauern
Schmerz.
Märzengrün
Ist bald hin.
Märzensonne,
Kurze Wonne.
Fürchte nicht den
Schnee im März,
Drunter schlägt ein
warmes Herz.
Märzenschnee und
Jungfernpracht
Halten oft nur eine
Nacht.
Wenn im März die
Veilchen blühn,
Ludwig schon die
Schwalben ziehn.
Schnee, der erst im
Märzen weht,
Abends kommt und
gleich vergeht.
Siehst du im März
die gelbe Blum im Freien,
Magst du getrost nur
deinen Samen streuen.
Säst du im März zu
früh,
Ists oft vergebne
Müh.
Wies im Märzen
regnet,
Juniregen segnet.
Gibts im März zu
vielen Regen,
Bringt die Ernte
wenig Segen.
Der Märzenstaub
Bringt Gras und
Laub.
Lässt der März
sich trocken an,
Bringt er Brot für
jedermann.
Märzenstaub und
Märzenwind
Guten Sommers Boten
sind.
Auf den Märzenregen
Folgt kein
Sonnensegen.
1. März: St. Albin
Regnets stark an
Albinus,
Machts dem Bauern
viel Verdruss.
Sankt Albin im
Regen,
Kommt kein
Erntesegen.
Wenns an Albin
regnet, oh,
Gibt es weder Heu
noch Stroh.
3. März: St.
Kunigunde
Sankt Kunigunden
Macht warm von
unten.
Mit Lachen
Kunigunde,
Sie bringt uns frohe
Kunde.
War Kunigunde
tränenschwer,
So bleibet oft die
Scheuer leer.
Ist die Kunigunde
tränenschwer,
So bleiben oft die
Fässer leer.
Donnert es um
Kunigund,
Treibts der Winter
lange bunt.
Und wenns am Tage
Kunigunde friert,
Noch vierzig Nächte
lang der Frost regiert.
6. März: St.
Fridolin
Um den Tag von
Fridolin
Zieht der letzte
Winter hin.
Und nach dem
Fridolin,
Da zieht der Winter
hin.
Mit ihren Schafen
wieder hin
Die Schäfer ziehn
zu Fridolin.
Nach dem Tage
Fridolein
Muss der Pflug im
Felde sein.
7. März: St.
Perpetua und St. Felizitas
Perpetua, Felizitas,
Die bringen uns das
erste Gras.
8. März: St.
Cyprian
Wenns donnert um St.
Cyprian,
Dann zieht man noch
den Handschuh an.
10. März: 40
Märtyrer
Vierzig Marterzeugen
Eis und Schnee
Tun dem Ofen vierzig
Tage weh.
Regen, den die
Vierzig senden,
Wird nach vierzig
Tagen enden.
Wie das Wetter
vierzig Ritter anfällt,
Vierzig Tage noch
das Wetter anhält.
Frierts am
vierzig-Ritter-Tage, ach,
Kommen vierzig
Fröste noch danach.
Wie Wetter auf die
vierzig Ritter fällt,
Das Wetter sich noch
sieben Wochen hält.
11. März: Rosamunde
Sturm und Wind an
Rosamunde
Bringen eine gute
Kunde.
Bringt Rosamunde
Sturm und Wind,
So ist Sybilla uns
gelind.
12. März: St.
Gregor
Wehet um Gregori
stark der Wind,
Vierzig Tage weiter
windig sind.
Gregor zeigt dem
Bauern an,
Dass im Feld er säen
kann.
Wenn Gregorius sich
stellt,
Muss der Bauer auf
das Feld.
Der Gregor zeigt dem
Bauern an,
Ob er die Saat jetzt
säen kann,
Denn so wie sich
Gregori stellt,
So muss er mit der
Saat aufs Feld.
Um den Tag des Sankt
Gregor
Die Schwalben kommen
auch hervor.
An Gregor kommt die
Schwalbe an den Ort
Wohl über Meeres
aufgewühlten Port,
Und an Bartholomäus,
auf mein Wort,
Da ist die liebe
Schwalbe wieder fort.
Nach dem Tage
Gregorei
Wilde Ente legt ihr
Ei.
15. März: St.
Lukretia
Lukretia feucht,
Der Kornsack leicht.
17. März: St.
Gertrud
Sonniger
Gertrudentag
Glück dem Bauer
bringen mag.
Ist Gertrude sonnig,
Wirds dem Gärtner
wonnig.
Gertrud mit dem
frommen Sinn
Ist die erste
Gärtnerin.
Gertrude nützt dem
Gärtner fein,
Wenn sie kommt mit
Sonnenschein.
Friert es an der
heiligen Gertrud,
Winter vierzig Tage
noch nicht ruht.
Sieht die Gertrud
Eis,
Wird das Jahr nicht
heiß.
19. März: St.
Josef, St. Sibylle
Josef klar,
Gutes Jahr.
Hat Matthias seine
Hacke erst verloren,
Wird der Josef schon
das Eis durchbohren.
Ist es an dem Josef
klar,
Wird es ein gesegnet
Jahr.
Ists am Josefstage
klar,
Folgt darauf ein
fruchtbar Jahr.
Wenn dann erst mal
Josef ist,
Endet bald des
Winters Frist.
Ists am Josefstage
schön,
Kann es gut nur
weitergehn.
Bringt Rosamunde
Sturm und Wind,
So ist Sibylle uns
gelind.
20. März:
Frühlingsanfang
Wie das Wetter ist
am Lenzanfang,
Ist es dann den
ganzen Sommer lang.
Wie die Sonne sich
zum Frühling wendet,
So auch unser lieber
Sommer endet.
21. März: St.
Benedikt
Benedikt dir leitet
deine Hand,
Säest mit ihm die
Frucht ins Land.
Soll das Korn gar
reich üppig stehen,
So soll mans an
Sankt Benedikt aussäen.
Willst du Gerste,
Erbsen, Zwiebeln reich bestückt,
Säe du die Samen
nach Sankt Benedikt.
Der heilige Sankt
Benedikt,
Der macht die Möhren
reich bestückt.
Nach Benedikt, der
Weisheit voll,
Man seinen Hafer
säen soll.
Und nach dem
Benediktus-Tag
Man Erbsen, Zwiebeln
legen mag.
23. März: St. Otto
Weht kalter Wind am
Ottotag,
Das Wild vier Wochen
Eicheln mag.
24. März: Erzengel
Gabriel
Scheint auf Sankt
Gabriel die Sonne,
Der Bauer hat viel
Lust und Wonne.
25. März: Mariä
Verkündigung
An Marie
Verkündigung
Kommen die Schwalben
wieder jung.
An Marie Verkündung
so hell und klar
Ist ein Gottes-Segen
für das ganze Jahr.
Maria bindet uns die
Reben auf
Und nimmt auch
leichten Frost in Kauf.
Hats nach der
Mariennacht gefroren,
Werden vierig Fröste
noch geboren.
Ist Maria schön und
helle,
Kommt viel Obst auf
alle Fälle.
Kommen Nebel noch
nach diesem Tag,
Doch den Reben Frost
nicht schaden mag.
Schöner Sankt
Marien-Morgen
Uns befreit von
vielen Sorgen.
Sternenmengen am
Verkündungsmorgen
Ganz befrein den
Landmann von den Sorgen.
War vor Marie
Verkündung
Der Himmel nachts
ganz klar,
Bedeutet es im
Frühling jung
Ein gutes
Wetterjahr.
Wenn Maria sich
verkündet,
Storch und Schwalbe
heimwärts findet.
Ist Maria schön und
klar,
Naht die ganze
Schwalbenschar.
26. März: St.
Ludger
Ists um Ludger
draußen feucht,
Bleibt des Kornes
Boden leicht.
27. März: St.
Rupert
Ist an Rupert nur
der Himmel rein,
Wird ers auch im
schönen Juli sein.
29. März: St.
Berthold
Wie Sankt Berthold
ist gesonnen,
Kommen auch die
Frühlingswonnen.
Wie der
neunundzwanzigste im März,
Also auch des
Frühling reines Herz.
30. März
Wie der dreißigste
im Monde März,
Also auch des
Sommers heißes Herz.
31. März
Wie der
einunddreißigste im Monde März,
Also auch der Herbst
mit seinem vollen Herz.
APRIL
April, April,
Tut was er will.
Der Mond April kann
rasen.
Nur Maienmond hält
Maßen.
Wenn April bläst in
sein Horn,
Steht es gut um Heu
und Korn.
Wenn April Spektakel
macht,
Korn und Heu in
voller Pracht.
Je eher im April der
Schlehdorn blüht,
je früher dann der
Mann zur Ernte zieht.
Heller Mondschein im
April so licht
Schadet jungen
schönen Blüten nicht.
Aprilschnee rein wie
Glas,
Der brütet aus das
Gras.
April voll Schnee
Bringt Gras und
Klee.
Aprilgewitter,
Liebesglück,
Die wechseln jeden
Augenblick.
April und
Weiberwillen,
Die ändern sich im
Stillen.
Blüht die Esche vor
der Eiche,
Gibt es eine große
Bleiche.
Blüht die Eiche vor
der Esche,
Gibt es eine große
Wäsche.
1. April:
Scherz verscheucht
Unheil feucht.
Den ersten im April
musst überstehen,
Dann kann dir Böses
nichts geschehen.
Das Säen an dem
ersten im April
Verdirbt den Bauern
ganz mit Stumpf und Stiel.
2. April: St.
Rosamunde
Bringt Rosamunde
Sturm und Wind,
Ist er viel später
uns gelind.
Sturm und Wind an
Rosamunde
Bringt dem Bauern
gute Kunde.
3. April: St.
Chrestus
Wer am Tage
Christian säet Lein,
Der bringt schönen
Flachs in seinen Schrein.
4. April: St.
Ambrosius
War es an Ambrosius
so schön und rein,
Wirds an Florian um
desto wilder sein.
Der heilige
Ambrosius
Schneit oft dem
Bauern auf den Fuß.
Erbsen säe an
Ambrosius,
Also bringen sie dir
reichen Mus.
5. April: St.
Vinzenz
Ist Sankt Vinzenz
Sonnenschein,
Bringt es viele
Körner ein.
Tritt Sankt Vinzenz
in die Hallen,
Bringt er uns die
Nachtigallen.
Ist Sankt Vinzenz
Sonnenschein,
Gibt es vielen guten
Wein.
8. April: St.
Amantius
Regnets viel um den
Amantiustag,
Wohl ein dürrer
Sommer folgen mag.
Und ist es um
Amandus schön,
Der Sommer keine
Dürre wird dann sehn.
9. April: St.
Waltraud
Hört Waltraud nicht
den Kuckuck schrein,
Dann muss er wohl
erfroren sein.
Bringt Genoveva
Sturm und Wind,
So ist uns Waltraud
oft gelind.
10. April: St.
Hesekiel
An Sankt Hesekiel,
Dem hundersten Tag
nach dem neuen Jahr,
Da säe Leinsamen
schnell,
Dann gedeihet der
Leinsamen wunderbar.
Hesekiel, mach
schnell, machs fein,
Tu du deinen Lein
ins Geld hinein.
13. April: St.
Martin
So wie Pappa Martin
es nur will,
Zeigt sich insgesamt
dann der April.
14. April: St.
Tiburtius
Tiburtius mit Sang
und Schall
Den Kuckuck bringt,
die Nachtigall.
Wenn der Tiburtius
laut schellt,
Dann grünt der
Garten und das Feld.
Am heiligen
Tiburtiustag
Natur nun endlich
grünen mag.
Tiburtius kommt sehr
gelegen
Mit seinem grünen
Blättersegen.
Nach dem
Tiburtiustag
Nun alles grünen
mag.
15. April:
Kuckuckstag
Der fünfzehnte
April
Tag Kuckuck heißen
will.
Am fünfzehnten
April der Kuckuck rufen soll,
Und ruft aus hohlem
Baum er auch wie toll.
Tiburzi ist des
Bauern Freund,
Doch nur, wenn auch
der Kuckuck weint.
22. April: Sankt
Georg
Gewitter vor Sankt
Georg, ach,
Dem folgt gewiss
noch Kälte nach.
Wenn vor Sankt Georg
Regen fehlt,
Dann wird man bald
damit gequält.
23. April: St. Georg
Sankt Georg kommt
nach alten Sitten
Zumeist auf einem
Schimmel angeritten.
Kommt der Georg auf
dem Flocken-Schimmel,
Kommt ein gutes
Frühjahr von dem Himmel.
Ist es an Sankt
Georg warm und schön,
Wird man doch noch
raue Wetter sehn.
Ist es an Sankt
Georg hell und warm,
Gibts ein Wetter
noch, dass Gott erbarm.
Georg, Markus, ohne
Trost,
Schrecken uns sehr
oft mit Frost.
Gabs Gewitter an
Sankt Georg, ach,
Folgt gewiss noch
bittre Kälte nach.
Auf Sankt Georgs
Güte
Alle Bäume stehn in
Blüte.
Was bis Georg nur
die Reben treiben,
Wird nicht bis zum
Gallustage bleiben.
Zu Sankt Georg
blinde Reben
Volle Trauben später
geben.
Sind die lieben
Reben an Sankt Georg blind,
Freut sich der
Winzer mit Frau und Kind.
An Sankt Georg
zeigen sich schon Schwalbe,
Einen Augenblick
Und die Schwalben
ziehn sich allenthalben
Noch einmal zurück.
Kann der lieber
Georg in dem Korn
Schwarze Krähn
verstecken,
Wird sich das Mehl,
der weiße Born,
Sein in prallen
Säcken.
An dem Georgstag
soll sich das neue Korn
Schon so mächtig
recken,
Dass sich auch die
Krähe hinten kann und vorn
Tief darin
verstecken.
Und es deutet eine
gute Ernte an,
Wenn die Krähe sich
im Korn verstecken kann.
Des guten Georgs
Pferde
Den Hafer treten in
die Erde.
Der fromme
Georgstag,
Der Pferde Ehrentag.
Der Sankt Georg nun
Kommt in grünen
Schuhn.
Zu Sankt Georg
blinde Reben
Volle Trauben später
geben.
24. April: St.
Fidelis
Wenn es friert am
Tage Fidel,
Bleibts noch
leuchtend dem Einsiedel.
25. April: St.
Markus
Georg, Markus ohne
Trost,
Schrecken uns sehr
oft mit Frost.
Georg und Sankt Mark
Treibens allzu arg.
Wie an Markus sich
das Wetter hält,
Ist im Herbst die
Ernte oft bestellt.
Wehe, vor dem
Markustag
Sich der Bauer hüten
mag.
Gibts an Markus
Sonnenschein,
Hat der Winzer guten
Wein.
Ists jetzt um den
Markus warm,
Friert man dann bis
in den Darm.
Wer zu Markus legt
die Bohnen,
Dem wird er es
reichlich lohnen;
Gerste, die sei
längst gesät,
Denn nach Markus
ists zu spät.
An Mark versteckt
die Socken
Die Krähe in dem
Roggen.
Bauen um Sankt
Markus schon die Schwalben,
Gibts viel Futter,
Korn und Kühe-Kalben.
Lege erst nach
Markus Bohnen,
So wird er es reich
dir lohnen.
27. April: St.
Petrus Canisius
Hat Peter erst das
Wetter schön,
So kannst du Kohl
und Erbsen sä’n.
Auf des frommen
Peters Fest
Sucht der liebe
Storch sein Nest.
28. April: St.
Vitalis
Ists noch kalt auf
St. Vital,
Friert es uns noch
fünfzehnmal.
Frierts an Sankt
Vidal,
Frierts noch
fünfzehnmal.
30. April:
Walpurgisnacht
Der Regen in
Walpurgis Nacht
Hat stets ein gutes
Jahr gebracht.
In der
Walpurgisnacht der Regen
Bringt uns reichen
Erntesegen.
Walpurgisfrost
Ist schlechte Kost.
Walpurgisnacht mit
Regen oder Tau
Dann auf ein gutes
reiches Jahr du bau.
Wilder Sturm und
Wind in der Walpurgisnacht
Hat die Scheune und
den Keller vollgemacht.
Auf ihren Besen und
mit bösem Sinn
Reiten Hexen zu dem
Blocksberg hin.
Ist die Hexennacht
voll Regen,
Wirds ein Jahr mit
reichlich Segen.
MAI
Donner, Frost im
Wonnemond,
Müh und Arbeit
wenig lohnt.
Das Jahr sehr
fruchtbar sei,
Wenns donnert viel
im Mai.
Ist der Mai recht
heiß und trocken,
Kriegt der Bauer
kleine Brocken.
Ist der Mai recht
kühl und nass,
Füllts dem Bauern
Scheune, Fass.
Wenn im Mai die
Wichteln schlagen,
Läuten sie von
Regentagen.
Regen im Mai
Brot bringt und Heu.
Gewitter in dem Mai
Bringt reiche Frucht
herbei.
Ein Bienenschwarm im
Mai
Ist wert ein Fuder
Heu.
Mairegen
Bringt Segen.
Ein nasser Mai
Schafft Milch
herbei.
Ein kühler Mai wird
hoch geacht,
Hat stets ein gutes
Jahr gebracht.
1. Mai: St.
Philippus, St. Jakobus, St. Walburga
Am ersten Mai kommt
Reif, wirds nass,
Das macht dem Bauern
immer Spaß.
So viele Fröste vor
dem Wenzel fallen,
So viele Fröste
nach Philippi wallen.
Wenn das Licht ist
gut am ersten Mai,
Dann gibt es viel
Korn und gutes Heu.
Regnet Ströme es am
ersten Mai,
Regen weiter auch
aus Wolken sei.
Regnet es am ersten
Maientag,
Viele Früchte man
erwarten mag.
Wenns Wetter gut am
ersten Mai,
Dann gibt es viel
und gutes Heu.
Wenn der erste Maien
schellt,
O dann grünt das
ganze Feld.
Fällt Reif am
ersten Mai,
Bringt Segen er
herbei.
Kommt der erste Mai
mit Schall,
Bringt er Kuckuck,
Nachtigall.
Sind Philippus und
Jakobus nass,
Hat der Bauer großen
Spaß.
3. Mai:
Kreuzauffindung, St. Jakobus, St. Philippus
Wies Wetter ist am
Kreuzestag,
Bis Himmelfahrt es
bleiben mag.
Wenn es am Kreuztag
heftig regnet,
Sind Nüsse leer und
nicht gesegnet.
Zu Philipp und
Jakobi Regen
Bedeutet reichlich
Erntesegen.
An dem Philipps-Tag
Zum Feld die Linsen
trag.
4. Mai: St. Florian
War es an Sankt
Ambrosius nur schön und rein,
So wirds an Florian
um desto wilder sein.
Der Florian, der
Florian,
Noch einen Schneehut
tragen kann.
7. Mai: St.
Stanislaus
Wenn sich naht Sankt
Stanislaus,
Schlagen alle Bäume
aus.
Wenn sich naht Sankt
Stanislaus,
Rollen die
Kartoffeln raus.
Wenn Tränen weint
der Stanislaus,
Das tut uns gar
nicht leid,
Es werden blanke
Taler draus
In einer kurzen
Zeit.
10. Mai: St. Gordian
Der Gordian, der
Gordian,
Der richtet oft noch
Schaden an.
Florian und Gordian
Richten oft noch
Schaden an.
Dem kleinen Gordian
Man gar nicht trauen
kann.
Bohnen lege erst dir
an,
Wenn vorbei Sankt
Gordian.
Dem Gordian, dem
Gordian,
Man besser niemals
trauen kann.
11. Mai: Eisheilige
Der heilige Mamerz,
Der hat von Eis ein
Herz.
Pankratius hält den
Nacken steif,
Sein Harnisch klirrt
von Frost und Reif.
Servatius’ Hund
der Ostwind ist,
Hat manches Blümlein
totgeküsst.
Und zum Schluss uns
fehlt sie nie,
Unsre eisige Sophie.
12. Mai: Eisheilige
Wenns an Pankratius
gefriert,
So wird im Garten
ruiniert.
Pankratius hält den
Nacken steif,
Sein Harnisch klirrt
von Frost und Reif.
Ist Sankt Pankratius
schön,
Wird guten Wein man
sehn.
Wenns am
Pankratiustag ist schön,
Ist schöner reicher
Herbst zu sehn.
Pankraz und auch
Servaz, zwei böse Brüder,
Was Lenz gemacht,
zerstören beide wieder.
Pankraz muss erst
vorüber sein,
Will man vor
Nachtfrost sicher sein.
13. Mai: Eisheilige
Servaz muss erst
vorüber sein,
Will man vor
Nachtfrost sicher sein.
Nach Servaz kommt
kein bittrer Frost mehr her,
Der unserm Rebstock
noch gefährlich wär.
Servatius’ Mund
der Ostwind ist,
Hat manches Blümlein
totgeküsst.
14. Mai: Eisheilige
Vor Bonifazius kein
Sommer kommt,
Nach der Sophie kein
Frost mehr frommt.
15. Mai: Eisheilige
Die eisige Sophie,
die bringt zum Schluss
Ganz gern noch einen
kalten Regenguss.
Vor Nachtfrost bist
du sicher nicht,
Bevor vorüber ist
Sophias Licht.
16. Mai: St. Nepomuk
Der Nepomuk uns
Wasser macht,
Dass uns ein schönes
Frühjahr lacht.
Der heilige Sankt
Nepomück
Treib uns den
Wasserguss zurück.
Lacht zu Nepomuk die
Sonne,
Dann gerät der Wein
zur Wonne.
24. Mai: St. Esther
Lein, gesät an
Esthern,
Wächst am
allerbestern.
25. Mai: St. Urban
Der Klemens uns den
Winter bringt,
Sankt Petri Stuhl
dem Frühling winkt;
Den Sommer bringt
uns St. Urban,
Der Herbst fängt
nach dem Barthel an.
Wie sich das Wetter
an Urban verhält,
So ist es zwanzig
Tage noch bestellt.
Das Wetter um den
Sankt Urban
Zeigt auch des
Herbstes Wetter an.
Scheint die Sonne
hell am Urbanstage,
Dann wächst guter
Wein nach alter Sage;
Wenn es aber regnet,
So ist nichts
gesegnet.
Viel Sonne bringen
muss Sankt Orben,
Sonst sind die
Trauben leicht verdorben.
Wenn der Urban
schlechtes Wetter hält,
Ach, das Weinfass in
die Pfütze fällt.
Urban, lass die
Sonne scheinen,
Dass wir nicht beim
Weine weinen.
Wie der Urban nur
sein Wetter hat,
Findet es auch in
der Lese statt.
Der Urban mit viel
Sonnenschein,
Der segnet unsere
Fässer ein.
Sankt Blasius und
Urban ohne Regen,
Dem folgt ein guter
reicher Erntesegen.
Sankt Urban hell und
rein
Gibt reichlich Korn
und Wein.
Fronleichnam
Corpus Christi schön
und klar,
Guter Wein in diesem
Jahr.
31. Mai: St.
Petronella (Maria Regina)
Gibts an Petronella
Regen,
Wird sich auch der
Hafer legen.
Wer Hafer sät
zuerst an Petronell,
Dem wächst er
gerne, gut und schnell.
Ist es klar an
Petronelle,
Messt den Flachs ihr
mit der Elle.
JUNI
Menschensinn und
Juniwind
Ändern sich oft
sehr geschwind.
Ohne Tau gibts
keinen Regen,
Heißts im Juni
allerwegen.
Ist im Juni kühl
und trocken,
Gibts was in die
Milch zu brocken.
Und wenn im Juni
Nordwind weht,
Das Korn zur Ernte
trefflich steht.
Gibt’s im Juni
Donnerwetter,
Wird gewiss Getreide
fetter.
Im Juni ein
Gewitterschauer,
Das Herz wird froh
dem lieber Bauer.
Wenn kalt und nass
der Juni war,
Verdirbt er uns das
ganze Jahr.
Ist der Juni warm
und nass,
Gibts viel Korn und
noch mehr Gras.
1. Juni: St.
Fortunatus, Sankt Justinus
Wars an Fortunatus
klar,
Gibts ein gutes
Erntejahr.
Das schöne Wetter
Fortunat,
Ein gutes Jahr zu
bringen hat.
Justin klar,
Gutes Jahr.
8. Juni: St.
Medardus
An Sankt Medard wird
ausgemacht,
Ob vierzig Tag die
Sonne lacht.
Wie jetzt Medardus
gar gewittert,
Solch Wetter dreißig
Tage zittert.
Wie das Wetter auf
Medardus fällt,
Es bis zu Mondes
Schluss anhält.
Was der Medardus für
ein Wetter hält,
Solch Wetter auch
bis in die Ernte fällt.
Die sonnigen
Medardustage,
Die stillen aller
Bauern Klage.
Ists an Sankt
Medardus feucht und nass,
Regnets weiter ohne
Unterlass.
Der Regen am
Medardustag
Verdirbt den ganzen
Heu-Ertrag.
Wer auf Medardus
baut,
Der kriegt viel
Flachs und Kraut.
10. Juni: St.
Margarethe
Regnets am
Margrethentage,
Bleibt der Regen
vierzig Tage.
Hat die Margret
keinen Sonnenschein,
Bringt man Heu nicht
trocken rein.
11. Juni: St.
Barnabas
Apostel Barnabas die
Sonne weicht,
Luzia dann sie
wieder zu uns schleicht.
Barnabas die Sichel
nie vergaß,
Darum hat er auch
das längste Gras.
Barnabas
Schneidet Gras.
Mit seiner Sense
Barnabas kommt her
Und schneidet ab das
Gras, as grüne Meer.
Wenn Barnabas bringt
Regen,
Gibts reichen
Traubensegen.
Regnet es an
Barnabas,
Schwimmen Trauben
bis ins Fass.
Der Barnabas, wenn
er uns gnädig ist,
Macht wieder gut,
was schon verdorben ist.
13. Juni: St.
Antonius
Wenn Anton gutes
Wetter lacht,
Sankt Peter viel im
Wasser macht.
Regnet es am
Antonstag,
Wird das Wetter, wie
es mag.
15. Juni: St. Veit
Ist zu Veit der
Himmel klar,
Gibts gewiss ein
gutes Jahr.
Veit, der hat schon
fast den längsten Tag,
Luzie dann längste
Nacht vermag.
Nach dem frommen
Veit
Ändert sich die
Jahreszeit.
Der alte Vit
Bringt Regen mit.
Das Regenwasser an
Sankt Vit
Verträgt die späte
Gerste nit.
Den Regen am Sankt
Vitustag
Die Gerste nicht
ertragen mag.
Regnets an Sankt
Veit,
Gerste hat viel Leid
O lieber Vitus,
regne nicht,
Dass es uns nicht am
Korn gebricht,
Denn Regen an dem
Vitustag
Die Gerste nicht
ertragen mag.
Ist abgeblüht der
Wein am Vit,
Bringt er ein
schönes Weinjahr mit.
Nach dem lieben Veit
Ändert sich die
Zeit.
Da fängt das Laub
zu stehen an,
Der Vogel hat die
Brut getan.
Der Wind, der dreht
sich um Sankt Veit,
Da legt das Laub
sich auf die andere Seit.
Hat Sankt Veit nur
starken Regen,
Bringt er
unermesslich Segen.
Kommt am Vitus
reicher Regen
Kommt der Pilze
reicher Segen.
16. Juni: St. Benno
Wer auf Sankt Benno
baut,
Der kriegt viel
Flachs und Kraut.
19. Juni: St.
Gervasius
Wenns regnet auf
Gervasius,
Es vierzig Tage
regnen muss.
21. Juni:
Sommersonnenwende
Ist die Milchstraß
klar zu sehn,
Bleibt das Wetter
lange schön.
Funkeln heut die
Stern,
Spielt der Wind den
Herrn.
24. Juni: Geburt
Johannes des Täufers
Bis Sankt Johannes
wird gepflanzt,
Ein Tag, den du dir
merken kannst.
Am Sankt Johannestag
Die Kirsch nach
Hause trag.
Vor Johannes bitt um
Regen,
Nachher kommt er
ungelegen.
Und regnets am
Johannestag,
So regnet es noch
vierzehn Tag.
Der Reif in der
Johannesnacht
Den Bauern viel
Beschwerde macht.
Des Sankt Johannes
Regengüsse
Verderben uns die
besten Nüsse.
Kommt an Sankt
Johannes Regen,
Kommt der Pilze
reicher Segen.
Bis Johannes nicht
vergessen:
Sieben Wochen
Spargel essen!
27. Juni:
Siebenschläfer
Ist der
Siebenschläfer nass,
Regnets ohne
Unterlass.
29. Juni: Peter und
Paul
Regnet es an Peter
und an Paul,
Wird des Winzers
Ernte faul.
Peter und auch Paul
so hell und klar
Bringen uns ein
gutes Gnadenjahr.
JULI
Trübe Aussicht an
des Hundes Tagen,
Trübe Aussicht
immerdar zu sagen.
Fällt kein Tau im
Julius,
Regen man erwarten
muss.
Im Juli muss vor
Hitze braten,
Was im September
soll geraten.
Ein Juli schön und
klar,
Gibt gutes
Bauernjahr.
Bringt der Juli
heiße Glut,
So gerät September
gut.
Ein tüchtig
Juliusgewitter
Ist gut für Winzer
und für Schnitter.
Im Juli will der
Bauer schwitzen,
Als müßig hinterm
Ofen sitzen.
2. Juli: Mariä
Heimsuchung
Mariä Heimsuchung
wird es bestellt,
Wies Wetter sich für
vierzig Tage hält.
Geht Maria durchs
Gebirge nass,
Bleiben leer die
Scheune und das Fass.
4. Juli: St. Ulrich
Regen am Sankt
Ulrich Tage
Macht die Birnen
faul, o Klage.
8. Juli: St. Kilian
Kilian, der gute
Mann,
Stellt die ersten
Schnitter an.
Ist es an Sankt
Kilian sehr schön,
Werden viele gute
Tage uns vergehn.
An Sankt Kilian
Säe Wicken, Rüben
an.
10. Juli: Sieben
Brüder
Wie es die sieben
Brüder treiben,
Solls sieben Wochen
lang noch bleiben.
Wenn sich die sieben
Brüder sonnen,
Dann kommen sieben
Wochen Wonnen.
An Siebenbrüder
Regen
Bringt Bauern keinen
Segen.
15. Juli:
Apostelfest
Ist erst das heilige
Apostelfest sehr schön,
Der sieben Brüder
Wetter kann dann ruhig gehn.
17. Juli: St.
Alexius
Wenn Alexius
verregnet heuer,
Werden Korn und
Früchte teuer.
Wenns an Alexius
stark regnet,
Ist Ernte und ist
Frucht gesegnet.
19. Juli: St.
Vinzenz
Vinzenz Sonnenschein
Füllt das Fass mit
Wein.
20. Juli: St.
Margarethe
Wies Wetter an Sankt
Margaret,
Das weiter noch vier
Wochen steht.
Der heilige
Margretenregen
Wird erst nach
Monatsfrist sich legen.
Margaretens Regen
Bringt keinen Segen.
Regen am
Margretentag
Sagt dem Hunger:
Guten Tag.
Gegen Margareten und
Jakoben
Die stärksten der
Gewitter toben.
An Margareten
starker Regen
Bringt Heu und
Nüssen keinen Segen.
Klar muss Margarete
sein,
Dann bringt man gute
Ernte heim.
22. Juli: St. Maria
Magdalena
An Magdalena regnets
gern,
Weil sie geweint hat
um den Herrn.
23. Juli: St.
Apollinaris
Klar muss Sankt
Apollinaris sein,
Soll der Bauer sich
daran erfreun.
25. Juli: St.
Jakobus
Bläst Jakobus weiße
Wölkchen in die Höh,
Sind es Winterblüten
zu dem vielen Schnee.
Sind an Jakobus nur
die Tage warm,
Dann gibts im Winter
Kälte viel und Harm.
Um Jakobus heiß und
trocken,
Kann der Bauersmann
frohlocken.
Sankt Jakob nimmt
hinweg die Not,
Bringt erste Frucht
und frisches Brot.
Ist Jakobus klar und
rein,
Wird das Christfest
frostig sein.
Wenn der heilige
Jakobus tagt,
Wird der junge
Storch vom Nest gejagt.
Wenn Jakobus kommt
heran,
Man den Roggen
schneiden kann.
Ist Jakobus am Ort,
Ziehen bald die
Störche fort.
26. Juli: St. Anna
Sankt Mutter Anna
klar und rein,
Wird bald das Korn
geborgen sein.
Ist Sankta Anna erst
vorbei,
Dann kommt der
Morgen kühl herbei.
Sankta Anna warm und
trocken
Macht den Bauersmann
frohlocken.
29. Juli: St. Flora
Ist Sankta Flora
trocken blieben,
Schickt sie Raupen
in die Rüben.
31. Juli: St.
Ignatius
So wie Ignatius sich
stellte ein,
So wird der nächste
Jänner sein.
AUGUST
Augustusregen wirkt
wie Gift,
Wenn er die jungen
Trauben trifft.
Stellt im August
sich Regen ein,
So regnets Honigseim
und Wein.
Trübe Aussicht an
des Hundes Tagen,
Trübe Aussicht
immerdar zu sagen.
Je dicker sind die
Tropfen im August,
Je dicker wird der
Most zu unsrer Lust.
Im August wird
Schnee des nächsten Winters blühen,
Wenn am hohen Himmel
weiße Wolken ziehen.
Der Tau tut dem
August so not,
Wie jedermann das
täglich Brot.
Ist nass August und
ohne Trost,
Dann wird zu teuer
uns die Kost.
Ists in der ersten
Woche des Augustus heiß,
So bleibt der
Winter, der da kommt, noch lange weiß.
Bringt Augustus viel
Gewitter,
Wird der Winter kalt
und bitter.
Was Augustus nicht
vermocht,
Kein September uns
mehr kocht.
1. August: Petri
Kettenfeier
Ists von Petri bis
Lorenzi heiß,
Dann bleibt der
Winter lange weiß.
An Petri Kettenfeier
hier vom Ort
Die
Kinderbringer-Störche ziehen fort.
5. August: Maria
Schnee
Regen an Maria
Schnee,
Tut dem Korn
empfindlich weh.
7. August: St. Aphra
An Sankta Aphra
starker Regen
Kommt für den Bauer
ungelegen.
An Sankta Aphra
Regen fällt,
Den Bauern es noch
lange quält.
8. August: St.
Dominikus
Ists an Domini sehr
heiß,
Wird der Winter lang
und weiß.
Und ist es heiß an
Sankt Dominikus,
Der Winter streng
mit Kälte kommen muss.
Auf Hitze an
Dominikus
Ein strenger Winter
folgen muss.
Je mehr Dominikus
die Hitze schürt,
Je länger später
man im Winter friert.
10. August: St.
Laurentius
Sankt Laurentius mit
heißem Hauch
Füllt dem guten
Bauern Fass und Schlauch.
Sankt Laurentius in
finstrer Nacht
Kommt gewiss mit
Sternenschnuppenpracht.
Laurentius, wenn
heiter gut,
Uns schönen Herbst
verheißen tut.
Laurentius im
Sonnenschein,
So wird der Herbst
gesegnet sein.
Kommt Laurentius
daher,
So wächst das Holz
nicht mehr.
13. August: St.
Hippolyt / St. Kassian
Wie das Wetter ist
an Hippolyt,
So es manche Tage
noch geschieht.
Wie das Wetter ist
zu Kassian,
Hält es viele Tage
lange an.
14. August
Leuchten vor Maria
Himmelfahrt die Sterne,
O dann hält das
gute Wetter sich noch gerne.
15. August: Maria
Himmelfahrt
Wie das Wetter ist
am Himmeltstag,
So der ganze Herbst
verbleiben mag.
Scheint die Sonne
hell und zart
An Maria
Himmelfahrt,
Wird es schönen
Herbst bedeuten.
Sagt das Sprichwort
allen Leuten.
Um Maria
Himmelfahrt, das wisse,
Gibt es schon die
ersten Nüsse.
Wer Rüben will
recht gut und zart,
Der säe an Maria
Himmelfahrt.
Mariä Himmelfahrt
im Sonnenschein
Bringt vielen Wein
und guten Wein.
16. August: St.
Rochus
Wenn Sankt Rochus
trübe schaut,
Kommen Raupen in das
Kraut.
18. August: St.
Agapitus
Holz, am Agapitustag
geschlagen,
Fault nicht bis zu
jenen Jüngsten Tagen.
19. August: St.
Sebaldus
Regnet es an Sankt
Sebald,
Naht die Teuerung
sehr bald.
20. August: St.
Bernhard
Wie der Tag Sankt
Bernhard ist,
Man auch den
September misst.
24. August: St.
Bartholomäus
Wie sich das Wetter
stellt am Barthel ein,
So soll es immer im
September sein.
Wie der Barthel nun
sich hält,
So ists in dem
Herbst bestellt.
Liegt Reif um den
Barthelmi offen,
So ist ein warmer
Herbst zu hoffen.
Bleibt Sankt Barthel
da im Regen stehen,
Ist ein guter Herbst
vorherzusehen.
Sind Lorenz und sind
Barthel schön,
So bleiben Kräuter
lang noch stehn.
Bartholomä voll
Sonnenglut
Macht Wein und Reben
stark und gut.
26. August: St.
Ludwig
Wenn im März die
Veilchen blühn,
An Ludwig oft die
Schwalben ziehn.
28. August: St.
Augustin
Am alten Vater
Augustin
Da gehn die warmen
Tage hin.
Um Bischof Augustin,
Da ziehn die Wetter
hin.
Um die Zeit von
Augustin
Da gehn die warmen
Tage hin.
30. August: St.
Felix
Bischof Felix zeigt
mit seinen Gaben,
Was wir vierzig Tag
für Wetter haben.
31. August: St.
Raimund
Sankt Raimund mit
dem Braus
Treibt schlechtes
Wetter aus.
SEPTEMBER
Wie der Basilius,
So der
September-Guss.
September warm und
klar
Verheißt ein gutes
Jahr.
Siehe, am
Septemberregen
Ist dem Bauer viel
gelegen.
Donnerts im
September noch,
Wird der Schnee um
Weihnacht hoch.
Im September Birnen
fest am Stiel,
Bringt der strenge
Winter Kälte viel.
Wenn im September
viele Spinnen kriechen,
Sie einen harten
kalten Winter riechen.
Viel Nebel im
September, Tal und Höh,
Das bringt im Winter
einen tiefen Schnee.
Viel Eicheln im
September,
Viel Flocken im
Dezember.
Wenn Bucheneckern
gut geraten toll,
Wenn Nuss- und
Eichbaum hängen Früchte voll,
So folgt ein harter
strenger Winter drauf,
Und weiß es fällt
der feuchte Schnee zuhauf.
1. September: St.
Ägidius
Wie das Wetter an
Ägidius,
So es Wochen vier
dann bleiben muss.
Ist Ägidius ein
heller Tag,
Ich dir schönen
Herbstzeit sag.
Ägidius der Regen
Kommt Bauern
ungelegen.
Gib auf Ägidius
wohl Acht,
Er sagt dir, was der
Monat macht.
Wer Korn schon um
Ägidi sät,
Der nächstes Jahr
viel Früchte mäht.
4. September: St.
Rosalia
Zu Vater Veit
Gehts auf die Weid,
Und Sankt Rosal
Treibts Vieh ins
Tal.
6. September: St.
Magnus
Wie das Wetter ist
am Magnustag,
So es viere Wochen
bleiben mag.
7. September: St.
Regina
Ist Regina warm und
sonnig,
Bleibt das Wetter
lange wonnig.
Ist Regina warm und
wonnig,
Bleibt das Wetter
lange sonnig.
8. September: Mariä
Geburt
Wie sich das Wetter
an Marie Geburt verhält,
So ists noch viere
Wochen weiterhin bestellt.
Wird an Marie Geburt
gesät,
Ists nicht zu früh
und nicht zu spät.
Und zu Marie Gebohrt
Die Schwalben
fliegen fort.
Und bleiben sie noch
da,
Der Winter ist nicht
nah.
9. September: St.
Gorgon
Ist Vater Gorgon
schön,
Bleibts noch sechs
Wochen schön.
Bringt der Vater
Gorgon Regen,
Folgt ein Herbst mit
bösen Wegen.
Und regnet es am
Gorgons Tag,
Verloren geht der
Ernte-Sack.
11. September: St.
Proteus
Wennes am
Proteus-Tag nicht nässt,
Dürrer Herbst sich
sehen lässt.
12. September: Mariä
Namen
An Mariä Namen,
Sagt der Sommer
Amen.
An dem Tag Mariä
Namen
Schwalben kommen
froh zusammen.
14. September:
Kreuzerhöhung
Ist es hell an
Kreuzerhöhung, ach,
Folgt ein strenger
bittrer Winter nach.
15. September: St.
Ludmilla
Ludmilla, frommes
Kind,
Bringt Regen mit und
Wind.
Ludmilla will nicht
artig sein,
Bringt reichlich
Wind und Regen rein.
16. September: St.
Cyprianus
Am Bischof Cyprian
Da zieht man
Handschuh an.
17. September: St.
Lambert
Auf Lamberti klar
Folgt ein trocknes
Jahr.
18. September: St.
Lampert
Trocken wird das
Frühjahr sein,
Ist Lamperti klar
und rein.
21. September: St.
Matthäus
Hat Matthäus
schönen Tag im Haus,
Hält er heiter noch
vier Wochen aus.
Tritt Matthäus
stürmisch ein,
Wirds bis Ostern
Winter sein.
Wenn Matthäus weint
statt lacht,
Essig aus dem Wein
er macht.
Wenn Matthäus
freundlich schaut,
Man auf gutes Wetter
baut.
22. September: St.
Mauritius
Klares Wetter an
Mauritius,
Nächsten Jahr viel
Sturmwind kommen muss.
Ist Mauritus nur
hell und klar,
Stürmt der scharfe
Winter, das ist wahr.
Zeigt sich klar der
Tag Mauritius,
Viele Stürme er uns
bringen muss.
24. September: St.
Virgil
Und friert es an
Virgilius,
Im Märzen Kälte
kommen muss.
25. September: St.
Kleophas
Nebelt es an
Kleophas,
Wird der ganze
Winter nass.
26. September: St.
Damian und St. Kosmas
Kosmas kommt mit
Damian,
Fängt das Laub zu
färben an.
27. September: St.
Hiltrud
Wenn Hiltrud im
Kalender steht,
Wird noch einmal das
Gras gemäht.
28. September: St.
Wenzel
Kommt König Wenzel
mit des Regens Gaben,
Wir werden Nüsse
bis zur Weihnacht haben.
29. September: Der
Erzengel Michael
Und regnet es am
Michel, ach,
Folgt milder Winter
nach.
Wenn aber Michael
der Wind kalt weht,
Ein harter Winter zu
erwarten steht.
Auf nassen
Michaelistag
Ein nasser Herbst
wohl folgen mag.
Gibt Michaeli
Sonnenschein,
Wird in zwei Wochen
Winter sein.
Fallen Eicheln vor
Sankt Michel ab,
Steigt der liebe
Sommer früh ins Grab.
Um Engel Michel in
der Tat
Gedeiht die beste
Wintersaat.
30. September: St.
Hieronymus
Von Michel und
Hieronymus
Aufs
Weihnachtswetter zieh den Schluss.
OKTOBER
Ach der
Oktoberschnee
Tut Mensch und
Tieren weh.
Ist der Oktober warm
und fein,
Dann kommt ein
scharfer Winter drein.
Ist er nun aber nass
und kühl,
Dann mild der Winter
werden will.
Oktober rau,
Der Jänner flau.
Im Oktober Nebel
viel
Bringt im Winter
Flocken-Spiel.
Bringt der Oktober
Regen,
Ists für die Felder
Segen.
Warm Oktober bringt
fürwahr
Einen kalten
Februar.
Wenns im Oktober
friert und schneit,
Dann bringt der
Jänner milde Zeit.
Schneits im Oktober
gleich,
So wird der Winter
weich.
Hilft der Oktober
nicht mit Sonne,
Der Winzer hat dann
keine Wonne.
1. Oktober: St.
Remigius
Regen an Remigius
Bringt den ganzen
Mond Verdruss.
2. Oktober: St.
Leodegar
Laubfall an Sankt
Leodgar
Kündigt an ein
fruchtbar Jahr.
Fällt das gelbe
Laub auf Leodgar,
Ist das nächste
Jahr ein fruchtbar Jahr.
4. Oktober: St.
Franziskus
Sonne an Sankt Franz
Gibt dem Wein den
Glanz.
6. Oktober: St.
Bruno
Sankt Bruno, der
Kartäuser,
Lässt Fliegen in
die Häuser.
8. Oktober: St.
Pelagia
Sankt Pelagia,
Pelei,
Hagel, Donner führt
herbei.
9. Oktober: St.
Dionysius
Regnet es an Dionys,
Wird der Winter nass
gewiss.
13. Oktober: St.
Koloman
O du heilger
Koloman,
Schick mir einen
braven Mann!
14. Oktober: St.
Burkhard
An Sankt Burkhard
Sonnenschein
Schüttet Zucker in
den Wein.
15. Oktober: St.
Theresa
Und zu Therese
Beginnt die Lese.
16. Oktober: St.
Hedwig und St. Gallus
Sankt Hedwig und
Sankt Gall,
Die machen Schnee im
All.
Gießt Sankt Gallus
wie ein Fass,
Wird der nächste
Sommer nass;
Ist der Tag von
Gallus trocken
Folgt vom Sommer
noch ein Brocken.
Sankt Hedwig und
Sankt Gall,
Da schweigt der
Vögel Schall.
Sankt Hedwig bricht
den Wetterlauf,
Da hört das schöne
Wetter auf.
An Sankt Galles
Heim schaff alles!
17. Oktober
Nach Hedwig und
Sankt Gallus Tag
Nichts mehr im
Garten bleiben mag.
Nach dem Sanktus
Gall
Bleibt die Kuh im
Stall.
18. Oktober: St.
Lukas
Wer an Lukas Roggen
streut,
Nächstes Jahr es
nicht bereut.
Ist Sankt Lukas mild
und warm,
Folgt ein Winter,
Gott erbarm.
20. Oktober: St.
Wendelin
Sankt Wendelin,
verlass uns nie,
Schirm unsern Stall,
schütz unser Vieh!
21. Oktober: St.
Ursula
Zu Ursel muss das
Kraut herein,
Sonst wirds noch
lange draußen sein.
Lacht Ursula mit
Sonnenschein,
Wird wenig Schnee
vorm Christfest sein.
An Ursel muss das
Kraut herein,
Sonst schneit der
Simon bald darein.
Sankt Ursel will uns
sagen,
Bald Schnee das Feld
kann tragen.
23. Oktober: St.
Severin
Wenn es Sankt
Severin gefällt,
So bringt er mit die
erste Kält.
25. Oktober: St.
Krispin
Und mit dem Sankt
Krispin
Sind alle Fliegen
hin.
26. Oktober: St.
Albin
Warmer Sankt Albin
fürwahr
Bringt den kalten
Januar.
27. Oktober
Wer Weizen sät vorm
schönen Simonstage,
Dem trägt er goldne
Ähren ohne Frage.
Bevor man Simon und
auch Judas schaut,
Da pflanze Bäume
und da schneide Kraut.
28. Oktober: Apostel
Simon Zelotes und Apostel Judas Thaddäus
Und ists an Judas
hell und klar,
Gibts Regen an
Cäcilia gar.
Simon, Juda auch,
die zwei,
Führen oft den
Schnee herbei.
Simon und der Sankt
Judä
Hängen an die
Stauden Schnee.
29. Oktober
Wenn dann
Simon-Judas ist vorbei,
Rückt der Winter
schnell herbei.
30. Oktober
Zum Schluss
Oktober-Regen
Bringt gutes Jahr
zuwegen.
31. Oktober: St.
Wolfgang
Der Regen am
Sankt-Wolfgangs-Tag
Gut für das nächste
Jahr sein mag.
Und der
Sankt-Wolfgang-Regen
Verspricht ein Jahr
voll Segen.
Am Wolfgang-Regen
Ist viel gelegen.
NOVEMBER
Wer im November
nicht das Feld gestürzt,
Der wird im nächsten
Jahre dann verkürzt.
November schön und
hell und klar
Ist übel für das
nächste Jahr.
Ist November warm
und klar,
Keine Angst fürs
nächste Jahr.
Hängt in November
noch das Laub hinein,
So wird der Winter
ziemlich lange sein.
Hält der Baum die
Blätter lange,
Macht ein später
Winter bange.
Bringt der November
Morgenrot,
Der Aussaat dann
viel Schaden droht.
Wenn der November
blitzt und kracht,
Im nächsten Jahr
der Bauer lacht.
Gefriert November
schon das Wasser,
So wird der Jänner
umso nasser.
Und donnerts im
November gar,
So folgt ihm ein
gesegnet Jahr.
Baums Blüte im
November gar
Noch nie ein gutes
Zeichen war.
Blühn im November
Bäume neu,
Dann währt der
Winter bis zum Mai.
1. November:
Allerheiligen
Allerheiligen bringt
Sommer
Für alte Weiber,
Denn der ist dem
letzten Sommer
Zuletzt Vertreiber.
Ist es dann zu
Allerheiligen nur rein,
Tritt der Alten
Weiber Sommer ein.
Hat Allerheiligen
den Sonnenschein,
So wird es um
Martini kälter sein.
Allerheiligen der
Reif
Macht zur Weihnacht
alles steif.
Bricht vor
Allerheiligen der Winter ein,
Dann so waltet um
Martini Sonnenschein.
2. November:
Allerseelen
Der Allerseelentag
Drei Tropfen Regen
mag.
Um Allerseelen kalt
und klar,
Das macht zur
Weihnacht alles starr.
3. November: St.
Hubertus
Bringt Hubertus
Schnee und Eis,
Bleibt es den
November weiß.
4. November: St.
Karl Borromäus
Wenns an Karolus
stürmt und schneit,
Dann lege deinen
Pelz bereit.
6. November: St.
Leonhard
Wenn Leonhardi Regen
fällt,
Ists mit dem Weizen
schlecht bestellt.
Nach der vielen
Arbeit Schwere
Leonhard die Pferde
ehre.
7. November: Sankt
Karine
Am Tag von Sankt
Karine
Zum Tod mach heitre
Miene.
11. November: St.
Martin
Wenn an Martini
Nebel sind,
So wird der Winter
meist gelind.
Wenn um Martini
Regen fällt,
Ists um den Weizen
schlecht bestellt.
Ist Martini klar und
rein,
Bricht der Winter
bald herein.
Und treiben Wolken
am Martinitag,
Der Winter
unbeständig werden mag.
Hat Martini einen
weißen Bart,
Wird der Winter lang
und hart.
Wenn die
Martinsgänse auf dem Eise gehen,
Dann muss das
Christuskind im Schmutze stehen.
Wenns Laub nicht vor
Martini fällt,
Kommt eine große
Winterkält.
Sankt Martin
Sonnenschein,
Trittkalter Winter
ein.
Sankt Martin setzt
sich schon mit Dank
Am warmen Ofen auf
die Bank.
Sankt Martin kommt
nach guten alten Sitten
Zumeist auf einem
Schimmel angeritten.
15. November: St.
Leopold
Der liebe heilige
Sankt Leopold
Ist oft noch dem
Altweibersommer hold.
17. November: St.
Gertrud
Tummeln sich an
Gertrud Haselmäuse,
Ist es weit noch mit
des Winters Eise.
19. November: St.
Elisabeth
Sankt Elisabeth
zeigt an,
Was der Winter für
ein Mann.
Es kündigt die
Elisabeth,
Was für ein Winter
vor uns steht.
21. November: Mariä
Opferung
Mariä Opferung ist
hell und rein,
Bringt einen harten
Winter uns herein.
Mariä Opferung ist
klar und hell,
So naht ein strenger
Winter uns sehr schnell.
22. November: St.
Cäcilia
Die heilige Cäcilia
mit Dank,
Sie setzt sich gerne
auf die Ofenbank.
Wenn es an Cäcilia
schneit,
Ist der Winter
nimmer weit.
Cäcilia im weißen
Kleid
Erinnert an die
Winterzeit.
23. November: St.
Clemens
Dem heilgen Clemens
traue nicht,
Der selten zeigt ein
Froh-Gesicht.
Sankt Clemens Lieder
singt,
Der uns den Winter
bringt.
25. November: St.
Katharina von Alexandria
Ist an Kathrein das
Wetter matt,
Im Frühjahr kommt
erst spät das Blatt.
Wie das Wetter um
Kathrein,
Wirds den ganzen
Winter sein.
Ach die Sankt
Kathrein
Stellt das Tanzen
ein.
Wer eine fette Gans
zum Essen mag,
Beginn zu mästen am
Katrinentag.
Sankt Kathrein
Wirft den Stein
In den Rhein,
Und Sophie
Findt ihn nie.
26. November: St.
Konrad
An Konrad steht kein
Mühlenrad,
Weil der ja immer
Wasser hat.
Der Konrad und die
Sankt Kathrein,
Die knien sich in
den Dreck hinein.
27. November: St.
Virgil
Und friert es an
Virgilius,
Im Märzen Kälte
kommen muss.
30. November: St.
Andreas
Andreas, hell und
klar,
Verspricht ein gutes
Jahr.
Wirft herab Andreas
Schnee,
Tut es Korn und
Weizen weh.
Der
Sankt-Andreas-Schnee
Tut Korn und Weizen
weh.
Hält Andreas Schnee
zurück,
Schenkt er reiches
Saatenglück.
Es verrät dir die
Andreasnacht,
Was das Wetter
morgen wohl so macht.
DEZEMBER
Dezember lieb und
lind,
Der Winter ist ein
Kind.
Dezember Schnee und
Frost
Verheißt viel Korn
und Most.
Dezember kalt und
fruchtbar Jahr,
Die sind vereinigt
immerdar.
Auf Dezember kalt
mit vielem Schnee,
Folgt ein fruchtbar
Jahr mit reichlich Klee.
Der Dezember, kalt
mit Schnee,
Tut dem Ungeziefer
weh.
Ist der Dezember
wild mit Regen,
Das nächste Jahr
hat wenig Segen.
Donnerts im Dezember
gar,
Kommt viel Wind im
nächsten Jahr.
Herrscht im Dezember
strenge Kält,
Sie volle achtzehn
Wochen hält.
Dezember ist
veränderlich und lind,
So ist der ganze
Winter wie ein Kind.
1. Dezember: St.
Eligius
Fällt auf Eligius
ein starker Wintertag,
Die strenge Kälte
wohl vier Monde dauern mag.
2. Dezember: St.
Bibiana
Gibts Regen an dem
Bibianatag,
Es vierzig Tage
weiter regnen mag.
4. Dezember: St.
Barbara
Geht Barbara im
Klee,
Kommts Christuskind
im Schnee.
Knospen an Sankt
Barbara,
Sind zum Christfest
Blüten da.
5. Dezember
Nach Barbara, da
geht das Frosten an,
Kommts früher, ist
es gar nicht wohlgetan.
6. Dezember: St.
Nikolaus
Regnets an Sankt
Nikolaus,
Wird der Winter
streng und graus.
Trockner Bischof
Nikolaus,
Milder Winter rund
ums Haus.
7. Dezember: St.
Ambrosius von Milan
Ist Ambrosius sehr
schön und rein,
Wird Sankt Florian
ein Wilder sein.
Ambrosius, Ambrosius
Schneit oft dem
Bauern auf den Fuß.
8. Dezember: Mariä
Unbefleckte Empfängnis
Zu Marie Empfängnis
Regen
Bringt dem Heu doch
keinen Segen.
13. Dezember: St.
Lucia
Sankt Luzia kürzt
des Tages Pracht
Und macht bereits
die längste Nacht.
16. Dezember: St.
Adelheid
Die Adelheid liebt
weiße Flocken,
So bleibt die Erde
selten trocken.
Um die Zeit von
Adelheid
Macht sich gern der
Winter breit.
Um Adelheid, da
kommt der Schnee,
Der tut der
Wintersaat nicht weh.
17. Dezember: St.
Lazarus
Ist Lazarus ganz
nackt und bar,
So gibts ein schönes
neues Jahr.
Sankt Lazarus ganz
nackt und bar
Macht einen linden
Februar.
18. Dezember: St.
Wunibald
Um den Tag des
Wunibald
Wird es meistens
richtig kalt.
21. Dezember: St.
Thomas
Wenn Sankt Thomas
dunkel war,
Gibts ein schönes
neues Jahr.
Sankt Thomas bringt
die lange Nacht,
Weil er den kurzen
Tag gebracht.
23. Dezember
Vor Weihnacht große
Wassernot,
Nach Sankt Johannes
gibts kein Brot.
24. / 25. Dezember:
Heiliger Abend, Weihnachten
Wenn es Weihnacht
flockt auf allen Wegen,
O das bringt den
Feldern reichlich Segen.
Hängt zu Weihnacht
Eis dann von den Weiden,
Kannst du schon zu
Ostern Palmen schneiden.
Ist es an dem
Weihnachtsfeste kalt,
Kurz der Winter ist,
der Lenz kommt bald.
Wer sein Holz nach
Weihnacht fällt,
Dessen Hütte
zehnfach hält.
Weihnachts-Schnee,
Oster-Klee.
Bis Weihnacht gibt
es Speck und Brot,
Dann kommt die Kälte
und die Not.
Je dicker dann das
Eis um Weihnacht liegt,
Je früher dann der
Bauer Frühling kriegt.
Bringt das
Christkind Kälte uns und Schnee,
Drängt das Korn des
Winters in die Höh.
Wenns
Christuskindlein Tränen weint,
Vier Wochen keine
Sonne scheint.
Weihnacht, die im
grünen Kleid,
Hält für Ostern
Schnee bereit.
Viel Wind in
Weihnachtstagen,
Viel Obst die Bäume
tragen.
26. Dezember: St.
Stefan
Bringt uns der
Bruder Stefan Wind,
Die Winzer nicht
voll Freude sind.
Scheint am
Stefanstag die Sonne,
So gerät der Flachs
zur Wonne.
Windstill soll Sankt
Stefan sein,
Soll der nächste
Wein gedeihn.
27. Dezember: St.
Johannes
Hat Johannes Eis,
Machts der Täufer
heiß.
28. Dezember:
Unschuldige Kinder
Haben es die
Kindlein kalt,
Weicht der Frost uns
nicht so bald.
Sitzen da die
Kindlein in der Kälte,
So vergeht der Frost
uns nicht in Bälde.
31. Dezember: St.
Silvester
Silvesternacht, ob
düster oder klar,
Sagt an ein gutes
neues Lebensjahr.
Wenns Silvester
stürmt und schneit,
Dann ist Neujahr
nicht mehr weit.
Ist der Papst
Silvester hell und klar,
Ist am nächsten Tag
ein neues Jahr.