von
Josef Maria von der
Ewigen Weisheit
„Und
dein Briefwechsel – ist ein Gespräch des Dichters mit seinem
Genius. Das geht keinen Dritten was an.“
(Marina
Zwetajewa)
*
Lieber
Papst Franziskus!
Weder
liberal, noch traditionalistisch, sondern papistisch! Ich bin ein
deutscher
Dichter, ich liebe Hölderlin, wie Sie. In Laudato Si schrieben
Sie,
wir bräuchten die Weisheit der Alten und die Poesie aller Völker.
Das
ist meine Arbeit. Bitte erkennen Sie bald Maria von Medjugorje an,
die
Gospa hat mich von einem Pfingstler zu einem Catholiken gemacht. Und
nehmen Sie sich bitte auch der Schizophrenen und Depressiven an! Ich
feire zweimal täglich Heilige Messe, und jedesmal bete ich für Sie.
Ich
verehre
die Hagia Sophia...
In
der Karitas Gottes verbunden,
Ihr
Schäfchen.,
Torsten
Schwanke
*
Lieber
Baal-Shem oder Ehemann der Frau Byblia!
Ich
denke, man könnte mit der Veröffentlichung der Schwanke-Bibel schon
anfangen, und die neue Webseite nach und nach ergänzen. Ein
Titelbild würde ich mir für die Seite wünschen: Den Herrn vom
Grabtuch von Turin. Das ganze liefe unter meinem Taufnamen, etwa: Die
Bibel, deutsch von Torsten Schwanke. Es würden dann die ganzen
biblischen Bücher geordnet, so dass man anklicken kann ein
biblisches Buch. Die Ordnung soll die einer katholischen Bibel sein,
siehe Inhaltsverzeichnis der Einheitsübersetzung. Dann sind da noch
einige Einzelstellen, die würden gesondert angeboten, etwa zum
Anklicken: Hiob 3, 1-19 oder so ähnlich. Einige Bücher, wie
Prediger und Hohelied, liegen doppelt vor, bitte beide Fassungen
veröffentlichen. Hiob liegt fast ganz vor, das heißt die Dialoge in
Versform, ich will aber noch Prolog und Epilog übersetzen.
Psalter
liegt einmal das Erste Buch in Versen vor und fast der ganze
Psalter
bis Ps. 118 in Prosa, das will ich noch zuende führen. Die
Homepage
müsste also so aufgebaut sein, das man sie immer überarbeiten
kann.
Bitte nicht Schwanke-Bibel schreiben, sondern nur Die Bibel. Was
denkst
du darüber?
Sohn
der Frau Weisheit,
Toto
*
Wort
Gottes zu meinem Geburtstag, Jeremia 15:
Die
Last des Prophetenamts (Jeremias Klage)
10
Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, gegen den jedermann
hadert und streitet im ganzen Lande! Ich habe niemandem geliehen, und
keiner hat mir geliehen, und doch flucht mir jedermann.(...). 17 Ich
saß nicht im Kreis der Fröhlichen und freute mich, sondern saß
einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du hast mich erfüllt mit Gram.
18 Warum währt doch mein Leiden so lange und ist meine Wunde so
schlimm, dass sie nicht heilen will!? (...) 19 Darum, so spricht der
HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten,
und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und
nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu
dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! 20 Denn ich mache
dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer.
Toto
*
Liebe
Mama,
Marco
wird ja eines Tages, wenn ich alles amtliche geklärt habe,
Patientenverfügung,
Vorsorgevollmacht und Testament von mir aufbewahren, falls ich eines
Tages mit Herzinfarkt tot umfalle. Ich sehe Marco und Susanne auch
jede Woche, so wissen die beiden ganz gut über mich Bescheid. Hier
ihre Adresse:
Alles
Liebe!
*
Hochedle
Frau Königin-Mutter!
Wir,
der König des Geistes von China bis Ägypten, bedanken Uns bei
Unserer
Mutter für das an Unserem Wiegenfest ankommende Geschenk des
köstlichsten Kaffees. Wir saßen gerade mit Unserer Ex-Königin Eva
und der Mutter Unserer Königin Karina zusammen, zwei würdigen
Matronen, als der Bote Uns Euer Geschenk brachte, auch das Manna. Wir
werden heute Abend im Tempel Unseres Gottes Unserer Mutter und Ihrer
Schmerzen der Geburt dankbar gedenken. Der Himmel segne Euch!
Der
König, Euer Sohn.
*
Marco,
ein
kleiner Scherz zum Jesaja-Studium, bitte mitbringen, nicht am 9.11.,
sondern
am 16.11, ein Vers aus Jesaja 28,13 Zawlazaw und Kawlakaw, nach den
Pfingstlern Zungenrede bedeutend, mit absurden Verdolmetschungen, ein
wahrer Spaß!
*
Malek,
du
fragtest, was ich mir wünsche, dass du es mir wünschest, ich sagte:
ein
junges schönes Mädchen. Danke für deinen frommen Wunsch. Ich war
chinesisch
essen, die junge charmante Chinesin, mit liebenswürdigem
Lächeln,
leuchtenden Augen, schlanken Armen, feinen Händen und
zauberhafter
Stimme gab mir mein Trinkgeld wieder und sagte: Bis zum
nächsten
Mal. Auf dem Weg zum Einkauf sah ich ein junges Mädchen mit
langen
schwarzen Haaren, südamerikanischem Teint, schwarzen Augen,
tiefrotem
Mund und grünem Mantel, fast die Jungfrau von Guadelupe. Im
Einkaufsladen
saßen zwei Kassiererinnen, eine vielleicht zwanzig, mit
langen
blonden Locken, weißes Gesicht und sehr unschuldigem
Gesichtsausdruck,
die andere vielleicht vierundzwanzig, mit goldenen
Zöpfen,
lachenden Augen, lachendem Gesicht, sie strahlte mich an und
organisierte
mir meinen Tabak. Die Unbefleckte Weisheit in der Höhe ist
doch
die Quelle aller Schönheit!
Toto
*
Liebe
Mama,
die
Pfeffernüsse schmecken sehr gut. Die andern Süßigkeiten hab ich
Evi
geschenkt,
ich darf ja nicht so viel Süßes. Aber die Kekse ess ich,
nachdem
ich meine Homer-Übersetzung fertig geschrieben habe, zur
Stärkung.
Danke.
*
Marco,
kannst
du mir noch mal die Liste der Jesaja-Auswahl senden? Mir ists
verloren
gegangen beim Einrichten des neuen IT. Hast du noch die
Übersetzungsvarianten
zu Jesaja 28, 13? Da kommt zum nächsten Thema
sicher
noch Text dazu, ich kann aber erst vorbereiten, wenn ich die
Liste
hab. Danke,
Torsten
*
Ich
muss dich ernsthaft ermahnen. Ohne Maria wirst du die Weisheit
Gottes
nicht finden. Wenn du vorhast, sie zu verlassen und nicht länger
zu
verehren, bist du ein weiteres Schwert in ihrem Herzen, und das freut
Jesus
gar nicht.
*
Der
heilige Regina, - Jungfrau und Märtyrerin
Der
Verehrungstag ist der 7. September
*
unbekannt † 251
Du
hast vielleicht, liebe Leserin dieser Zeilen, schon eine blühende
Jungfrau als Hirtin abgebildet gesehen, den Hirtenstab in der einen,
ein Schwert in der anderen Hand, ein weißes Lämmlein neben sich.
Dies ist das Bild der heiligen Regina, die wirklich war, was ihr Name
bedeutet, eine reine Braut Jesu Christi.
Ihr
Vater war ein angesehener Mann zu Alise in Südfrankreich, leider
aber der Abgötterei blind ergeben. Bald nach ihrer Geburt starb ihre
Mutter und der Vater sah sich gezwungen, das Kind einer Säugamme zu
überlassen, die auf dem Lande wohnte und zum Glück, ohne daß er es
wußte, eine eifrige Christin war. Die gute Amme liebte Regina wie
ihr eigenes Kind und ließ sie sogleich heimlich taufen, mit dem
festen Vorsatz, das Kind Christo dem Herrn zu erziehen. Frühzeitig
schon machte sie Regina mit dem christlichen Glauben bekannt, die
begierig ihre Worte aufnahm und beherzigte. Sie konnte ihr auch keine
größere Freude machen, als wenn sie von den Kämpfen und Siegen der
heiligen Märtyrer erzählte und ihr lebhaft schilderte, wie so treu
dieselben Jesum geliebt, wie sie dir Götzen verabscheut und freudig
ihr Blut für Jesus hingaben, um die ewige Krone im Himmel zu
erringen. Die Amme tat dies, in der Voraussicht, daß Regina wohl
einen ähnlichen Kampf werde kämpfen müssen, um sie im Glauben und
in der Liebe fest zu begründen, und sie hatte auch die Freude zu
sehen, wie die kleine Regina voll Verlangen war, auch für Jesus
leiden zu dürfen.
So
wuchs das fromme Mädchen unter den Augen der frommen Amme zu einer
blühenden, engelreinen Jungfrau heran und der Vater machte große
Augen, als er sie nach langer Zeit wieder sah und in sein Haus
abholte, damit sie dort ausgebildet werde und eine anständige
Versorgung erhalte. Um diese Zeit nahte das Fest, das die Heiden
alljährlich einer Göttin zu Ehren feierten und wobei Regina mit
andern Mädchen in prunkenden Gewändern erscheinen sollte. Schon
freute sich der Vater, daß seine Tochter bei diesem Feste alle an
Schönheit übertreffen werde, bis er zu seinem Schrecken wahrnahm,
daß Regina eine Christin sei, weil sie nicht wie andere Mädchen der
Eitelkeit und den sündhaften Lüsten ergeben war, sondern still und
zurückgezogen lebte und besonders die Keuschheit über Alles liebte.
Der verblendete Vater war ganz wütend vor Zorn über das Benehmen
seiner Tochter und ließ ihr nur die Wahl, entweder Christum zu
verleugnen oder sein Haus zu verlassen. —
Regina
war nicht lange unschlüßig, sie verließ den Vater und das Haus,
gedenkend der Worte Jesu:
„Wer
Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert,”
und
eilte wieder freudig zu der frommen Amme auf das Land, wo sie die
Schafe hütete. Hier in der Einsamkeit, umgeben von den unschuldigen
Lämmlein und Schafen, wurde im Gebete und in der Betrachtung ihre
Liebe zu Jesus noch glühender, und ihr Herz, fleckenlos und rein,
gehörte nur mehr ihrem göttlichen Bräutigam.
Da
geschah es, daß eines Tages der römische Statthalter Olybrius des
Weges zog, wo gerade Regina ihre Schafe hütete. Voll unreiner Gierde
betrachtete der gottlose Heide die schöne, blühende Jungfrau, die
schamhaft ihre Augen zu Boden schlug und sich sogleich mit ihren
Schafen entfernte. Kaum war Olybrius in der Stadt Alise angekommen,
als er sogleich einen Gerichtsboten abschickte und Regina holen ließ.
Als sie erschienen war,erkundigte er sich nach ihren Eltern und
erklärte ihr dann seinen Entschluß, sie zu sich zu nehmen. Regina
wurde glühend rot im Gesichte, seufzte innerlich zu Jesus um Hilfe
und erklärte dann laut und fest:
„Ich
habe schon einen Bräutigam, von dem mich nichts trennen wird, Jesum
Christum.” „Wie” rief Olybrius, „du hängest diesem Galiläer
an?” „Ich erkenne ihn,” entgegnete Regina, „als meinen
Erlöser und schätze mich glücklich, seine Dienerin zu sein, und
hoffe es mit seiner Gnade immer zu bleiben.”
Da
sah der Statthalter ein, daß er mit dieser Jungfrau nicht so leicht
zum Ziel kommen werde, und übergab sie, weil der eben eine Reise vor
hatte, ihrem Vater mit dem Auftrage, sie zum Götzendienste und zur
Einwilligung in seinen Antrag um jeden Preis zu zwingen.
Ihr
im Götzendienste verstrickter Vater wendete auch wirklich alle
Mittel an, sie vom Glauben abwendig zu machen und schrieb ihre
Standhaftigkeit der Zauberei der Christen zu. Aber Regina gab ihm zur
Antwort:
„Ich
bin nicht bezaubert, der christliche Glaube ist kein verächtlicher
Glaube, vielmehr der größte Schatz und die höchste Ehre. Ich bin
eine Christin und will als Christin leben und sterben.”
Da
ließ der Vater, ergrimmt hierüber, sie in Ketten legen und so fest
schließen, daß sie weder liegen noch sich bewegen konnte. So mußte
sie, nur mit der notdürftigsten Nahrung versehen, im dunkeln Kerker
weilen bis zur Ankunft des Statthalters. Gott aber war mit ihr,
überhäufte sie mit süßem Troste und erhöhte auch noch ihre
Schönheit.
Kaum
war Olybrius zurückgekehrt, veranstaltete er sogleich ein Götzenofer
und ließ Regina vorführen. Wie von Sinnen über ihr blühendes
Aussehen und von wilder Lust hingerissen, sprach er mit
schmeichelnden Worten: „Ich habe Mitleid mit deiner Jugend und
deiner seltenen Schönheit und möchte dich deshalb glücklich
machen. Bete die Götter des Reiches an, opfere, und ich will dich
zur vornehmsten Frau im ganzen Lande erheben. Weigerst du dich aber,
dann werden die schrecklichsten Qualen dein Los sein.” Doch die
mutige Jungfrau würdigte ihn keiner Antwort. Wütend hierüber ließ
sie der Wüterich auf die Folter spannen und furchtbar geisseln. Als
ihr Blut zur Erde rann und das Volk sah, wie geduldig die Jungfrau
leide, sprachen einige der Anwesenden weinend zu ihr: „Regina! wie
kannst du deine Schönheit für einen gekreuzigten Menschen hingeben;
füge dich in den Willen des Statthalters.” — Doch ruhig und
ernst gab ihnen die Jungfrau zur Antwort:
„Ihr
seid schlechte Ratgeber! Wie, ich sollte meine unsterbliche Seele dem
ewigen Verderben preisgeben, um eine Schönheit zu retten, die bald
ein Raub der Würmer sein wird! Nie werde ich den Götzen opfern.
Christus ist mein Gott, mein Heil, meine Stärke.”
Jetzt
wurde der Statthalter noch grimmiger und befahl, den Leib der
Jungfrau mit eisernen Kämmen zu zerfleischen. Über dieses grausen
erregende Schauspiel aber wurde das Volk unwillig und brach in lautes
Murren aus. Selbst der Wüterich konnte den Anblick der blutenden
Jungfrau nicht ertragen, bedeckte sein Gesicht mit dem Mantel und
schrie ihr zu: „Verblendete Unglückliche, schone deiner, opfere
den Göttern!” Doch mutig gab sie ihm zur Antwort:
„Verblendet
bist du; ich bin in Mitte der grausamen Martern weit glücklicher,
als du im Schooße alles Vergnügens: nie werde ich meinem Herrn und
Erlöser die Treue brechen.”
Das
Murren des Volkes wurde jetzt immer lauter, und aus Furcht hierüber
ließ sie der Statthalter in das Gefängnis abführen.
Die
christliche Heldin brachte die ganze Nacht im Gebete zu und hatte
dabei folgende Erscheinung: Sie sah ein hell strahlendes Kreuz, das
von der Erde zum Himmel reichte, und über demselben eine weiße
Taube. Dabei hörte sie deutlich die Worte: „Habe Mut, geliebte
Braut Jesu Christi! Deine Unschuld und Geduld haben dir eine Krone
zubereitet, die du bald empfangen wirst. Dein Kreuz und dein Leiden
wird dir eine Leiter in den Himmel sein.”
Sie
sah sich plötzlich von allen Wunden geheilt und brach nun laut in
Lobpreisungen Gottes aus bis zum Anbruch des Morgens, bereit, noch
mehr für Jesus zu leiden. Sie wird wieder vor den Richterstuhl des
Statthalters geschleppt, der erstaunte, als er sie ganz geheilt in
wunderbarer Schönheit vor sich stehen sah, aber ohne Mitleid ihr
zuherrschte, zu opfern oder zu sterben. Aber Regina entgegnete
lächeln:
„Nie
werde ich den Götzen opfern. Mein Opfer gehört Jesu Christo, der
sein Leben für mich gegeben, mich getröstet und geheilt hat.
Glücklich bin ich, wenn ich mein Blut für ihn hingeben kann.”
Voll
Ingrimm hierüber befahl der Tyrann, sie mit Fackeln zu brennen und
dann in eiskaltes Wasser zu werfen. Allein Regina achtete die Qualen
nicht, sondern sang die Worte des Psalmes: „Wir gingen durch Feuer
und Wasser, aber du, o Herr, führest uns heraus in Erquickung”
(65,12) und ermahnte das Volk zur Bekehrung. Während sie sprach,
zerbrachen ihre Fesseln, die Erde bebte, und es erschien dieselbe
Taube über ihrem Haupte, in ihrem Schnabel eine glänzende Krone
haltend, und man hörte den Ruf: „Komm Regina! um mit deinem
Bräutigam im Himmel zu regieren.” Jetzt bekehrten sich mehr als
800 Heiden;
Olybrius
aber blieb verstockt und ließ die unvergleichliche Heldin des
Glaubens und der Liebe zu Jesus enthaupten, da sie kaum 16 Jahre
zählte, um das Jahr 251.
*
Lieber
Paul Paulinsky,
mein
Freund Marco hat sich mein Problem schon angeschaut, die Software ist
gesund, aber die Hardware ist kaputt. Ist aber nicht schlimm. Ich hab
einen Recorder und höre gerade Puschkin-Gedichte. In den nächsten
Tagen kommt ein neues Buch von mir. Ich habe schreckliche Schmerzen
im Herzen.
Torsten
*
Im
Wortlaut: Katholisch-lutherische Erklärung zum
Reformationsgedenkjahr
Gemeinsame
Stellungnahme des Lutherischen Weltbundes und des Päpstlichen Rates
zur Förderung der Einheit der Christen zum Abschluss des gemeinsamen
Reformationsgedenkjahres, 31. Oktober 2017
Am
31. Oktober 2017, dem letzten Tag des gemeinsamen ökumenischen
Reformationsgedenkjahres, empfinden wir tiefe Dankbarkeit für die
spirituellen und theologischen Gaben, die uns die Reformation
geschenkt hat und derer wir gemeinsam sowie mit unseren ökumenischen
Partnern weltweit gedacht haben. Ebenso haben wir auch um Vergebung
gebeten für unser Versagen und dafür, wie Christen und Christinnen
in den fünfhundert Jahren seit Beginn der Reformation bis heute den
Leib des Herrn verletzt und einander gekränkt haben.
Als
lutherische und katholische Christen und Christinnen sind wir
zutiefst dankbar für den ökumenischen Weg, den wir in den
vergangenen 50 Jahren gemeinsam gegangen sind. Dieser von unserem
gemeinsamem Gebet, gemeinsamen Gottesdiensten und ökumenischem
Dialog getragene Pilgerweg hat bewirkt, dass Vorurteile beseitigt
wurden, das gegenseitige Verständnis gewachsen ist und entscheidende
theologische Übereinstimmungen herausgearbeitet worden sind.
Angesichts des vielfältigen Segens, der uns auf diesem Weg
zuteilgeworden ist, erheben wir unsere Herzen und preisen den
dreieinigen Gott für das Erbarmen, das er uns schenkt.
Am
heutigen Tag blicken wir zurück auf ein Jahr der bemerkenswerten
ökumenischen Ereignisse, das am 31. Oktober 2016 begann mit dem
gemeinsamen lutherisch-katholischen ökumenischen Gottesdienst in
Lund (Schweden) in Anwesenheit unserer ökumenischen Partner. Dem
Gottesdienst standen Papst Franziskus und Bischof Munib A. Younan,
der damalige Präsident des Lutherischen Weltbundes, vor, die in
diesem Rahmen eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten, die den
Vorsatz formulierte, miteinander den ökumenischen Weg zu der Einheit
hin fortzusetzen, für die Christus gebetet hat (vgl. Johannes
17,21). Am gleichen Tag wurde unser gemeinsamer Dienst an jenen, die
unserer Hilfe und Solidarität bedürfen, ebenfalls gestärkt durch
eine Absichtserklärung von Caritas Internationalis und dem
Weltdienst des Lutherischen Weltbundes.
Papst
Franziskus und Präsident Younan erklärten gemeinsam: „Viele
Mitglieder unserer Gemeinschaften sehnen sich danach, die Eucharistie
an einem Tisch zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen
Einheit. Wir erfahren den Schmerz all derer, die ihr ganzes Leben
teilen, aber Gottes erlösende Gegenwart am eucharistischen Tisch
nicht teilen können. Wir erkennen unsere gemeinsame pastorale
Verantwortung, dem geistlichen Hunger und Durst unserer Menschen,
eins zu sein in Christus, zu begegnen. Wir sehnen uns danach, dass
diese Wunde im Leib Christi geheilt wird. Dies ist das Ziel unserer
ökumenischen Bemühungen. Wir wünschen, dass sie voranschreiten,
auch indem wir unseren Einsatz im theologischen Dialog erneuern.“
Ein
weiterer Segen, den dieses Gedenkjahr gebracht hat, besteht darin,
dass zum ersten Mal die lutherische und die katholische Seite die
Reformation aus ökumenischer Perspektive betrachtet haben. Das hat
eine neue Sicht auf die Ereignisse des 16. Jahrhunderts ermöglicht,
die zu unserer Trennung führten. Wir sind uns bewusst, dass die
Vergangenheit zwar nicht zu ändern ist, aber ihr Einfluss auf uns
heute umgewandelt werden kann in einen Impuls zur wachsenden
Gemeinschaft und ein Zeichen der Hoffnung für die Welt im Sinne der
Überwindung von Spaltung und Zersplitterung. Es ist aufs Neue
deutlich geworden, dass das, was uns eint, sehr viel mehr ist als
das, was uns noch trennt.
Wir
sind voller Freude darüber, dass die „Gemeinsame Erklärung zur
Rechtfertigungslehre“, die der Lutherische Weltbund und die
römisch-katholische Kirche 1999 feierlich unterzeichnet haben, im
Jahr 2006 auch vom Weltrat Methodistischer Kirchen und, während des
Reformationsgedenkjahres, von der Weltgemeinschaft Reformierter
Kirchen unterzeichnet wurde. Am heutigen Tag nun wird sie von der
Anglikanischen Kirchengemeinschaft in einem feierlichen Akt in der
Westminster Abbey begrüßt und entgegengenommen. Auf dieser
Grundlage können unsere christlichen Gemeinschaften eine immer
engere Bindung des spirituellen Einvernehmens und des gemeinsamen
Zeugnisses im Dienst am Evangelium aufbauen.
Wir
nehmen mit Anerkennung die vielen gemeinsamen Andachten und
Gottesdienste, die die lutherische und katholische Seite zusammen mit
ihren ökumenischen Partnern in den verschiedenen Weltregionen
feierten und feiern, sowie die theologischen Begegnungen und die
bedeutenden Publikationen zur Kenntnis, die diesem Gedenkjahr
Substanz verliehen haben.
Für
die Zukunft verpflichten wir uns, unter der Führung von Gottes Geist
unseren gemeinsamen Weg zur größeren Einheit fortzusetzen, gemäß
dem Willen unseres Herrn Jesus Christus. Mit Gottes Hilfe wollen wir,
getragen vom Gebet, unser Verständnis von Kirche, Eucharistie und
Amt prüfen im Bemühen um einen wesentlichen Konsens mit dem Ziel
der Überwindung der zwischen uns verbleibenden Differenzen. Mit
tiefer Freude und Dankbarkeit vertrauen wir darauf, „dass er, der
bei [uns] das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum
Tag Christi Jesu.“ (Phil 1,6)
*
Paul
Paulinsky,
neue
Fragen der Anthropologie. Ersten die Genmanipulation. Das kann zwar
genetische Krankheiten besiegen, aber auch neu-genetische
Menschentypen schaffen. Wird der Mensch noch homo sapiens sapiens
sein, oder ein genetischer Übermensch. Zweitens
Neuro-Wissenschaften. Die Hirnforschung rührt an die Probleme von
freiem Willen. Seele, Geist. Wird der Mensch materialistisch
definiert? Drittens künstliche Intelligenz. Werden die Computer dem
Menschen das Denken abnehmen? Das sind apokalyptische Visionen.
*
Liebe
Susanne,
in
depressiver Verstimmung hilft mir Musik. Hier dein Sänger, der in
einer
Kathedrale eine Wintermusik spielt.
Ansonsten
empfiehlt der heilige Thomas bei Traurigkeit ein heißes Bad.
Wichtig
ist viel Schlaf. Gut essen und gut trinken, auch ruhig Wein oder
Likör,
das empfiehlt König Salomo. Zum heißen Bad sind auch
Entspannungsöle
zu empfehlen. Wichtig ist, möglichst wenig anderen
Menschen
zu klagen, sonst schlagen sie dich tot mit guten Ratschlägen.
Finde
dich am besten damit ab, dass du eine Phase der Traurigkeit hast.
Der
Prediger Salomo sagt: Durch Trauern wird das Herz gebessert. Jesus
sagte:
Meine Seele ist zu Tode betrübt. Er versteht dich also. Christliches
Leben ist nicht immer nur Lachen, sondern das Weinen gehört dazu. Um
so schöner wird dann Ostern und der Marien-Mai. Am besten ist, du
tröstest dich selbst, sei zu dir selbst wie eine liebe Großmutter
und
gute
Mutter und tu dir was Gutes. Ich bete für dich.
Dein
Freund.
*
Marco,
Papst
Franziskus versteigert Luxus-Auto. Falls du Interesse hast. Kannst
du
deiner traurigen Frau schenken.
*
Lieber
Heinz:
Der
Prophet Jeremia klagt: Herr, warum hast du mich aus
dem
Schoß meiner Mutter kommen lassen! Wäre doch meine Mutter mein Grab
geworden, der ich nur Elend und Jammer sehen muss!
Dert
Prediger Salomo sagt: Besser als die Lebenden haben es die Toten,
und
besser als die Toten haben es die, die noch nie geboren worden sind.
Paulus
sagt: Ich hätte nicht übel Lust abzuscheiden und beim Herrn zu
sein.
Der
griechische Tragödien-Dichter Sophokles sagt: Besser als das Leben
ist
der Tod.
Der
Prediger Salomo sagt: Der Tag des Todes ist besser als der Tag der
Geburt.
Der
römische Komödiendichter Plautus sagt: Wen die Götter lieben, den
lassen
sie jung sterben.
Buddha
sagt: Leben ist Leiden, und Erlöschen ist Erlösung.
Damit
segne dich die Weisheit Gottes!
*
Lieber
Marco,
was
hältst du von meiner Idee, dieses Sting-Winter-Kathedralen-Konzert
für
Susanne auf CD zu brennen und die Musik ihr in Jesu Namen zum Trost
zu schenken?
*
Lieber
Marco,
heute
Mittag hab ich die dritte Susannen-Litanei geschrieben, inspiriert
von
den Tränen der Muse. Die erste Litanei ist für die Susanna aus dem
Buch
Daniel, die zweite für die Susanna aus dem Lukasevangelium, die
dritte
für die Susanna aus den Märtyrerakten. Vielleicht bringt es deine
Liebe
Frau zum Lächeln.
*
Liebe
Monika,
an
diesem Sonntag wurde im katholischen Gottesdienst das Lob der
tüchtigen
Frau aus den Sprüchen Salomos vorgetragen. Da musste ich an
dich
denken.
Lob
der tüchtigen Frau
31,
10 Eine tüchtige Frau ist das kostbarste Juwel, das einer finden
kann.
11
Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und mehrt seinen
Besitz.
12 Ihr ganzes Leben lang macht sie ihm Freude und enttäuscht ihn
nie.
13 Sie sorgt dafür, dass sie immer Flachs und Wolle hat; sie spinnt
und
webt mit fleißigen Händen. 14 Sie schafft von überall her Nahrung
herbei
wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern. 15 Sie steht schon auf,
wenn
es noch dunkel ist, bereitet die Mahlzeiten vor und weist den
Mägden
die Arbeit zu. 16 Sie schaut sich nach einem Stück Land um, kauft es
mit dem Geld, das sie selber verdient hat, und bepflanzt es mit
Reben.
17 Sie packt ihre Aufgaben energisch an und scheut keine Mühe. 18
Sie merkt, dass ihre Mühe etwas einbringt; darum arbeitet sie beim
Schein
der Lampe bis spät in die Nacht. 19 In jeder freien Minute nimmt
sie
die Spindel zur Hand. 20 Den Armen und Notleidenden gibt sie
reichlich
und gern. 21 Schnee und Frost bereiten ihr keine Sorgen, weil
sie
für alle im Haus warme Kleidung bereithält. 22 Sie macht sich
schöne
Decken;
ihre Kleider sind aus feinem Leinen und purpurroter Wolle. 23
Sie
hat einen Mann, der von allen geachtet wird; sein Wort gilt etwas im
Rat
der Gemeinde. 24 Sie fertigt Tücher und Gürtel an und verkauft sie
an
Händler. 25 Als wohlhabende und angesehene Frau blickt sie ohne
Sorgen
in die Zukunft. 26 Was sie redet, zeugt von Weisheit; mit
freundlichen
Worten gibt sie Anweisungen und Ratschläge. 27 Alles, was
im
Haus geschieht, behält sie im Auge; Müßiggang ist ihr unbekannt.
28
Ihre
Kinder sind stolz auf sie und ihr Mann lobt sie. 29 »Es gibt viele
tüchtige
Frauen«, sagt er; »aber du bist die allerbeste!« 30 Anmut und
Schönheit
sind vergänglich und kein Grund, eine Frau zu rühmen; aber
wenn
sie den Herrn ernst nimmt, dann verdient sie Lob. 31 Ihre Mühe darf
nicht
unbelohnt bleiben: Für das, was sie leistet, soll die ganze Stadt
sie
ehren.
*
Liebe
Susanne,
ich
hab dich bei den Losungen angemeldet, dass du jeden Tag einen
Bibelvers
als Email bekommst. Du bekommst von den Losungen eine Anfrage, ob du
die Anmeldung bestätigen möchtest. Die Freiheit deines Willens wird
also respektiert.
Alles
Liebe!
*
Dear
Marco!
Dame
Folly spoke in the church: Our master is intelligent, therefore I
didn't
like him. - But the Poet thought: My friend is blessed by the
Lord
God Almighty with an high intelligence, he is very sophisticated,
therefore
I like him.
*
Liebe
Mama,
ich
weiß gar nichts über deine Kindheit und Jugend. Erinnerst du dich
nicht
gern daran? Da wir nicht viel zusammen sind, fände ich es schön,
wenn
du mir etwas darüber in Mails schreiben möchtest. Ich stelle dir
Fragen
und du antwortest. Was hältst du davon.
Erste
Frage: Aus wem bestand deine Herkunftsfamilie und was ist deine
frühste
Erinnerung und wen hattest du als Kind am liebsten? Hattest du
auch
eine Großmutter im Haus?
Dein
*
Sehr
geehrter Herr Paul Paulinsky,
es
war eine schöne Zeit, als ich Briefe von Ihnen bekommen habe, es war
ein
Kult der Freundschaft der Empfindsamkeit, aber das ist nun wohl
vorbei.
Sie gehen Ihrer eigenen Wege. Gott mit Ihnen! Falls Sie noch
einmal
einen wissenschaftlichen Text bei scribd veröffentlichen wollen,
wäre
es mir lieb, wenn Sie dieses afrikanische Heldenepos Sundiata für
mich organisieren und mir als Textdatei zusenden könnten. Ob ich es
je
schaffe, mich selbst dort anzumelden? Ich, der ich nur noch mit
Geistern
rede.
Ihr
*
Hallo
Sabine,
können
wir noch einmal einen Gebetspakt schließen? Evi hat schon seit
fast
einem Jahr Taubheitsgefühle in den Armen. Erst suchte sie eine
Heilpraktikerin
auf, die Hellseherin war und ihr die Hände auflegte.
Kurzfristig
waren die Beschwerden weg, kamen aber wieder. Donnerstag
geht
sie zu ihrer Hausärztin, hat aber große Angst vor Untersuchungen.
Ich
recherchierte, das eine Ursache dieses Phänomens ein Schlaganfall
sein
kann, es gibt aber auch harmlosere Erklärungen. Ich bin in Sorge um
Evi.
Bist du so lieb und hilfst mir für sie zu beten? Wie geht es denn
dir?
Schreib mir doch mal, ich habe lang nichts von dir gelesen. Tom
wünscht
sich zu Weihnachten Hanteln und schöne Anziehsachen. Das finde ich
gut, dass er etwas für seine Erscheinung tun will, denn darauf
achten
die Mädchen.
*
Liebe
Evi,
Taubheitsgefühl
– Was tun?
Hinter
einem Taubheitsgefühl in den Armen, den Oberschenkeln, den Füßen
oder im Gesicht können verschiedene Ursachen stecken. Oft ist eine
mangelnde Durchblutung oder ein abgeklemmter Nerv für die
Beschwerden verantwortlich. Aber auch ernste Erkrankungen wie ein
Bandscheibenvorfall oder ein Schlaganfall können mit einem
Taubheitsgefühl einhergehen.
Damit
musst du unbedingt zu einer seriösen Ärztin deines Vertrauens!
Zu
den möglichen Ursachen des Taubheitsgefühls gehören unter anderem:
Durchblutungsstörungen
Abgeklemmte
Nerven
Karpaltunnelsyndrom
Polyneuropathie
Bandscheibenvorfall
Schlaganfall
Infektionen
Vitamin
B12-Mangel
Also,
nicht weibisches Zagen, sondern männliches Wagen rufet die Arme der
Götter herbei!
*
Liebe
Mama,
heute
am Ersten Advent singt die heilige Mutter Kirche: Macht hoch die
Tür,
das Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit. Was ist
das?
Öffne in der Adventszeit dein Herz für den lebendigen, dich
liebenden
Gott. Was hältst du davon, das nächste Mal, wenn du eine Kerze
am
Adventsgesteck anzündest, ein Vaterunser zu sprechen? Denn wir
werden dem Heiland eines Tages begegnen, und dann ist es gut, ihn
auch vorher gegrüßt zu haben. Jedenfalls wünsch ich dir stille
Momente und ein
Weihnachten
nicht des Konsums und des Materialismus, wie es die meisten feiern,
sondern ein Weihnachten Gottes, des Heilands.
Dein
*
Marco,
den
Rousseau auf die Festplatte kopieren, das wäre sicher die beste
Idee,
entweder schreibst du mir auf, wie das geht, oder du schleichst
dich
mal an einem freien Tag in deinen Ferien in meinen Laptop.
Danke
für deine Bemühungen.
Torsten
*
Hallo
Marco,
schönen
Ersten Advent. Die Liturgie feiert im Advent die Wiederkunft
Jesu.
Das ist natürlich nichts für die lauen Pfaffen mit ihrem
Seifenblasen-Jesus,
ihrem selbstgemachten Softie Jesus. Ich habe heute
Nacht
von dir geträumt, da fand ich in meinen Studien einen dreitausend
Jahre
alten Text der Chaldäer, eine Anleitung für ein Gesellschaftsspiel
namens
Anna, ein Spiel für die ganze Familie. Es ging darum, Anna so oft
wie
möglich zu stechen. Ich übersetzte die chaldäische Spielanleitung
und
gab sie dir mit der Bitte, im familiären Kreis zu überprüfen, ob
die
antike
Spielanweisung vollständig überliefert ist und man das Spiel
spielen
kann.
*
Wenn
du vor Kummer nicht Schreiben und nicht Lesen kannst, dann bleibt
doch
Gottes Musik.
*
Liebe
Mama,
ich
habe gerade mit Johann telefoniert, er sagte, ihr stimmt demnächst
eure
Kalender ab, wann ihr zu mir kommen könnt. Am Montag, den 4., kommt
eine Frau von der DAK, um zu fragen, ob alles klappt mit der Pflege,
am Dienstag den 5. hab ich eine Blutuntersuchung bei der Hausärztin,
am Mittwoch den 6. bin ich mit meiner todkranken ehemaligen
Haushaltshilfe zum Nikolaus verabredet, am Donnerstag den 7. muss ich
einen Bibelabend zum Propheten Jesaja leiten, am Freitag den 8. kommt
morgens um acht Uhr meine Haushaltshilfe, dann werde ich am
Wochenende wohl erschöpft sein. Darum würde ich mich freuen, wenn
ihr zwischen Montag dem 11. und Heiligabend einmal zu mir kommen
könntet. Und wenn ihr in der Woche kommt, und falls du das lieber
willst als mein China, können wir beim Mittagstisch der Fleischerei
essen, da gibt es Nudeln, Sauerkraut, Rotkohl, Bratwurst, Rouladen,
Schnitzel, Eintöpfe. Aber ich geh auch immer wieder gern zu meiner
Lieblings-chinesischen-Kellnerin.
*
Hallo
Heinz!
Hier
habe ich Auszüge aus einem Text "über den christlichen Sinn
menschlichen Leidens".
Die
heilbringende Kraft des Leidens erklärend sagt der Apostel Paulus:
»Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen
Leben, was an den Leiden Christi noch fehlt«.
Diese
Worte stehen gleichsam am Ende des langen Weges, der sich durch die
Leiden hin erstreckt, die zur Geschichte des Menschen gehören und
vom Wort Gottes erhellt werden. Es kommt ihnen fast die Bedeutung
einer endgültigen Entdeckung zu, die von Freude begleitet ist; daher
schreibt der Apostel: »Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich
für euch ertrage«.(2) Die Freude kommt aus der Entdeckung des
Sinnes des Leidens. Eine solche Entdeckung ist, obwohl Paulus von
Tarsus, der diese Worte schreibt, ganz persönlich davon betroffen
ist, zugleich auch gültig für andere. Der Apostel teilt seine
eigene Entdeckung mit und freut sich darüber wegen all jener, denen
sie helfen kann - so wie sie ihm geholfen hat -, den heilbringenden
Sinn des Leidens zu ergründen.
In
jedem einzelnen Leiden, das der Mensch erfährt, und zugleich an der
Wurzel der gesamten Welt der Leiden taucht unvermeidlich die Frage
auf: Warum? Es ist eine Frage nach der Ursache und dem Grund, eine
Frage nach dem Zweck (wozu?) und letztlich immer eine Frage nach dem
Sinn. Sie begleitet nicht nur das menschliche Leiden, sondern scheint
geradezu seinen menschlichen Inhalt zu bestimmen, das nämlich,
wodurch das Leiden zum menschlichen Leiden wird.
Ijob
hingegen bestreitet die Richtigkeit dieses Prinzips, welches das
Leiden mit der Strafe für die Sünde gleichsetzt. Er tut es auf
Grund seiner eigenen Erfahrung. Denn er ist sich bewußt, eine solche
Bestrafung nicht verdient zu haben; er erläutert vielmehr das Gute,
das er in seinem Leben getan hat. Schließlich tadelt Gott selbst die
Freunde Ijobs für ihre Anklagen und erkennt an, daß Ijob nicht
schuldig ist. Sein Leiden ist das eines Unschuldigen; es muß als ein
Geheimnis angenommen werden, das der Mensch mit seinem Verstande
letztlich nicht zu durchdringen vermag.
Bei
seinem messianischen Wirken in Israel hat Christus sich fortwährend
der Welt des menschlichen Leidens zugewandt. »Er zog umher und tat
Gutes«;(32) dieses sein Handeln betraf in erster Linie die Leidenden
und solche, die auf Hilfe warteten. Er heilte die Kranken, tröstete
die Trauernden, sättigte die Hungernden, befreite die Menschen von
Taubheit und Blindheit, vom Aussatz, vom bösen Geist und von
verschiedenen körperlichen Gebrechen; dreimal gab er Toten das Leben
zurück. Er war empfänglich für jedes menschliche Leiden, für das
des Leibes ebenso wie für das der Seele.
Christus
hat sich der Welt des menschlichen Leidens aber vor allem dadurch
genähert, daß er selbst dieses Leiden auf sich genommen hat. Bei
seinem öffentlichen Wirken hat er nicht nur Mühe und Anstrengung,
das Fehlen einer Wohnung sowie Unverständnis sogar von seiten der
ihm Nahestehenden erfahren, sondern noch mehr als das: Er wurde immer
unausweichlicher von Feindseligkeit umgeben, und immer deutlicher
wurden die Vorbereitungen, um ihn aus dem Wege zu räumen. Christus
ist sich dessen bewußt, und oftmals spricht er zu seinen Jüngern
von den Leiden und dem Tod, die ihn erwarten: »Wir gehen jetzt nach
Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und
den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen
und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspeien,
geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen«.(35)
Christus geht seinem Leiden und Tod im vollen Bewußtsein der Sendung
entgegen, die er gerade auf diese Weise erfüllen muß. Gerade durch
sein Leiden soll er bewirken, »daß der Mensch nicht stirbt, sondern
das ewige Leben hat«. Durch sein Kreuz soll er an die Wurzeln des
Übels rühren, die in die Geschichte und in die Seelen der Menschen
eingesenkt sind. Durch sein Kreuz soll er das Heilswerk vollbringen.
Dieses Werk hat im Plan der ewigen Liebe einen erlösenden Charakter.
Der
Erlöser hat an Stelle des Menschen und für den Menschen gelitten.
Jeder Mensch hat auf seine Weise teil an der Erlösung. Jeder ist
auch zur Teilhabe an jenem Leiden aufgerufen, durch das die Erlösung
vollzogen wurde. Er ist zur Teilhabe an jenem Leiden gerufen, durch
das zugleich jedes menschliche Leiden erlöst worden ist. Indem er
die Erlösung durch das Leiden bewirkte, hat Christus gleichzeitig
das menschliche Leiden auf die Ebene der Erlösung gehoben. Darum
kann auch jeder Mensch durch sein Leiden am erlösenden Leiden
Christi teilhaben.
Johannes
Paulus der Große
*
Hallo
Marco,
gerade
hab ich die Idee, ob wir nach Best of Jesaja einmal Best of
Johannes-Evangelium
machen. Aber wir müssen mal die Genossinnen fragen, welches
revolutionäre Thema sie begeistern würde.
Gruß,
Torsten
*
Liebe
Susanne,
es
wäre sicher schön, von dir wiederbelebt zu werden, aber da ich des
Lebens
schon lange müde bin, lass mich lieber verscheiden. Schön, dass
die
Losungen dir gefallen. Bringst du zum Raclette wieder Kartoffelcreme
mit?
Ich denke, ich bringe Schinkenwürfel und Mandarinen mit. Wenn du
nächsten
Donnerstag nach der Arbeit und vorm Hauskreis bei mir Abendbrot essen
magst, sag einen Tag vorher Bescheid, das ich was besorge. Es wäre
mir ein Fest.
Ich
bin dir wohlgesonnen,
Torsten
*
Liebe
Evi,
hier
ein Zitat aus einer Rede von Papst Franziskus vor asiatischen
Buddhisten in einem Land, wo eine muslimische Minderheit von den
Buddhisten verfolgt wird. Ich denke, diese Sätze können auch für
unsere Spiritualität eine Richtschnur sein.
Die
Worte des Buddha sind für jeden von uns ein Wegweiser: „Besiege
die Wut mit der Nicht-Wut, besiege den Bösen mit der Güte, besiege
den Geizigen mit der Großzügigkeit, besiege den Lügner mit der
Wahrheit“ (Dhammapada, XVII, 223). Eine ähnliche Gesinnung drückt
ein dem heiligen Franziskus zugeschriebenes Gebet aus: „Herr, mache
mich zu einem Werkzeug deines Friedens. Dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt … dass ich Licht entzünde, wo
Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt“.
*
Paul
Paulinsky,
ich
habe ein anderes Versepos über das Leben Buddhas gefunden, das ich
übersetzen
kann. Papst Franziskus ist gerade in Myanmar und Bangladesh,
er
schenkte der Präsidentin von Myanmar aus der Vatikanbibliothek ein
illustriertes
Buch über das Leben Buddhas in der Sprache Myanmars. Ich
bin
stolz auf den Papst, er drängt keinem das neue Testament auf.
Josef
*
Liebe
Evi!
WITWENBUCKEL
UND RUNDRÜCKEN
THERAPIE
UND VORBEUGUNGSMASSNAHMEN
Rückenschmerzen,
Muskelverspannungen und eine gekrümmte Haltung? Der Rundrücken ist
eine der häufigsten Erkrankungen des Rückens und kann den normalen
Alltag stark beeinträchtigen. Betroffen sind meist ältere Menschen,
bei denen es durch Osteoporose (Knochenschwund) zu
Wirbelkörperbrüchen und dadurch zur Bildung von sogenannten
Keilwirbeln kommt. Diese formen dann den typischen „Buckel“. Da
Osteoporose vor allem bei älteren Frauen auftritt, wird der
Rundrücken im Volksmund auch „Witwenbuckel“ genannt. Betroffene
können jedoch dank geeigneter therapeutischer Maßnahmen sowie
medizinischer Hilfsmittel (Orthesen) langfristige Schäden vermeiden
und die Haltung verbessern.
RUNDRÜCKEN
– DAS SIND DIE URSACHEN
Bei
einem Rundrücken handelt es sich um eine verstärkte Krümmung des
oberen Rückens (der Brustwirbelsäule) nach hinten. Der medizinische
Fachbegriff lautet „Hyperkyphose“. Eine übermäßige Kyphose
kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens entstehen. Die häufigste
Ursache für die Entwicklung eines Rundrückens sind Bewegungsmangel
und Haltungsfehler, die über Jahre hinweg anhalten. Fehlhaltungen
können aber auch durch eine schwach ausgeprägte Rückenmuskulatur,
bestehendes Übergewicht oder durch langjähriges Arbeiten in
gebückter Haltung entstehen.
Bei
älteren Menschen bildet sich ein Rundrücken sehr häufig als Folge
einer Osteoporose-Erkrankung. Im Rahmen der Krankheit nimmt mit
zunehmendem Alter die Knochendichte verstärkt ab, was zur Porosität
und Brüchigkeit der Knochen führt. Insbesondere die Wirbelkörper
können dann schon bei geringer Belastung brechen. Genauer gesagt
handelt es sich um ein in sich Zusammensinken der Wirbelkörper, was
eine Verkürzung und Verformung der Wirbelsäule mit sichtbarer
Krümmung des Rückens nach sich zieht. Verletzungen durch einen
Sturz oder durch einen Unfall können ebenfalls Ursache für die
Bildung eines Rundrückens sein.
SYMPTOME
EINER VERSTÄRKTEN KYPHOSE – KRUMMER RÜCKEN UND SCHMERZEN
Eine
ausgeprägte Verformung des Oberkörpers kann unterschiedliche
Beschwerden hervorrufen. So können Menschen mit einem Rundrücken
weder im Stehen noch im Sitzen eine aufrechte Körperhaltung
einnehmen und sind in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt. Zudem
werden die inneren Organe durch die gekrümmte Haltung in ihrer
Funktion beeinträchtigt. Betroffene können deshalb Schwierigkeiten
mit der Atmung bekommen, da sich die Lunge durch die Einschränkung
des Brustvolumens nicht mehr vollständig entfalten kann. Auch
Verdauungsprobleme und Herz-Kreislauf-Beschwerden können sich im
Rahmen der Lageveränderungen der Organe im Bauchraum entwickeln.
Je
nach Ausprägung der Wirbelsäulenverformung haben Betroffene leichte
oder auch starke Schmerzen im Rücken, die bis in die Arme oder Beine
ausstrahlen können.
Außerdem
leiden Menschen mit einer verstärkten Kyphose oftmals sehr unter
ihrem Aussehen und entwickeln überdurchschnittlich häufig
depressive Verstimmungen bis hin zu ausgeprägten Depressionen.
WICHTIG:
Ist der Rundrücken Folge osteoporotischer Wirbelfrakturen, muss so
schnell wie möglich behandelt werden, da dann eine erhöhte Gefahr
für weitere Wirbelbrüche und somit einer Verschlechterung des
Zustands besteht.
Nicht
nur eine erbliche Veranlagung führen zwangsläufig zu Besenreisern.
Auch die individuelle Lebensweise – insbesondere Ernährungs- und
Bewegungsgewohnheiten – spielt bei der Entstehung einer
Besenreiservarikosis eine wichtige Rolle.
RUNDRÜCKEN
– DIE THERAPIEMÖGLICHKEITEN
Die
Behandlung eines Rundrückens erfolgt zunächst einmal konservativ.
So stärken krankengymnastische Übungen die Muskulatur im Brust- und
Rückenbereich und sollen die Aufrichtung der Wirbelsäule bewirken.
Ein zweiter Grundpfeiler der Rundrückentherapie sind Atemübungen.
Sie sollen das Atemvolumen vergrößern und Atemnot vermeiden. Neben
diesen Behandlungsstrategien werden zudem unterstützende
medizinische Hilfsmittel eingesetzt. Besonders ausgeprägte Formen
eines Rundrückens werden zum Beispiel mit Orthesen behandelt.
Außerdem werden den Betroffenen Bewegungsstrategien für den Alltag
vermittelt, damit sich die Erkrankung möglichst wenig auf das
berufliche und private Leben auswirkt.
*
Paul
Paulinsky,
Sohn
des Gottlieb Paulinsky, danke für deinen Lehrvortrag über die
beiden
evangelischen Stammbäume Jesu, dass wir nicht Rudolf Steiner
folgen,
sondern Matthäus gibt den Sohn der Verheißung und des Königtums
und Lukas den Menschensohn, Mariens Sohn. Somit ist der lukanische
Stammbaum Jesu der Stammbaum Mariens, der Tochter Zion, der
Nachfahrin Evas, die zweite oder neue Eva. Nur zur Ahnenforschung
werde ich nicht begeistert. Mein toter Vater verfolgt mich wie ein
Dämon in manchen demütigenden Träumen.
Josef
*
Hochgeschätzte
Frau!
Ich
habe Euch in einem Film gesehen, da Ihr den "schönen Schein"
spieltet,
und ich war atemlos beeindruckt von dieser schrecklichen und
schönen
Göttin. Da suchte ich nach einem Bild von Euch und fand einen
wahren
Madonnenkopf, vor dem ich die Kniee meines Herzen beuge und bete:
Madonna, wie schön Du bist! - Euer Madonnenkopf wird mich, den
Poeten, noch zu vielen Hymnen inspirieren. Ihr seid eine Muse.
Verehrungsvoll,
Torsten
Schwanke
*
Paul
Paulinsky,
heute
war Evi bei mir und erzählte von einem dreitägigen Seminar zu
Psychologie
der Geneaologie, wie sie ihre beiden Großmütter oder Eva und Lilith
repräsentiere und ihr Bruder die Großväter und verstorbenen
Onkel,
und noch mehr wirres Zeug, der erstgeborene Sohn (mein Bruder)
repräsentiere
die Großeltern, der zweitgeborene Sohn (ich) den Vater...
Ich,
der ich Null von meinem Vater geerbt habe und eigentlich nur der
Sohn
meiner verwitweten, also jungfräulichen Großmutter bin. Da es aber
in
meiner Vorfahrenlinie weder einen bekannten Künstler, noch einen
bekannten
psychisch Leidenden gab, bin ich ohne Vorfahren, stamme
unmittelbar
von Gottvater oder Freyja, der Göttin der Nordsee. Ist das
nun
Psychologie oder ist das ein Sud aus der esoterischen Hexenküche? Da
las ich im Spiegel: Ahnenforschung, einst ein Hobby für kahlköpfige
Sonderlinge
(...), ist nach dem Sex zum zweitliebsten Hobby der
Deutschen
geworden. Karine übrigens, meine Geliebte aus Antimaterie, aus der
Seine geboren in der Stadt der Liebe, stammte von den
Merowingerkönigen
ab, die wiederum abstammten von dem gemeinsamen Sohn von Jesus und
Magdalena. Womit wir bei deiner Predigt wären.
Josef
*
Hallo
Marco,
ich
habe das vietnamesische Nationalepos in französischer Übersetzung
und
Roboterübersetzung ins Deutsche gefunden, kann den Text aber nicht
kopieren,
um ihn in meinem Schreibprogramm zu bearbeiten. Kannst du mir da
helfen? Ich benutze odt-Schreibdateien, vielleicht kannst du mir die
Seite
so zuschicken?
Gruß
und Segenswunsch!
Torsten
*
Wenn
der Dichter ein Mädchen aus Anti-Materie liebt, ist er auf die
Platonische
Liebe angewiesen.
*
Liebe
Susanne,
schön,
dass es dir wieder etwas besser geht. Denn wer soll mich trösten,
wenn
du auch traurig bist. Ich freue mich, mit dir Weihnachten zu feiern.
*
Liebe
Mama,
in
einer Woche beginnt der Advent. Am Donnerstag, den 14. 12. werden wir
vom Bibelkreis Weihnachtsabend mit Raclette haben und am 'Heiligen
Abend bin ich wieder bei Marco und Susanne eingeladen. Falls du mir
eine kleine Freude machen willst, könnte ich einen einfachen
batteriebetriebenen
Wecker gut gebrauchen, möglichst nicht Digital, mit
allen
möglichen Programmiertasten, sondern möglichst einfach und
altmodisch.
Ich hoffe, ich sehe dich und Johann noch im Dezember, ich
hab
was Schönes für Johann, aber nicht verraten, dass er nicht auf die
Idee
kommt, mir was zu schenken. Mir geht es trotz miserablen Wetters
recht
gut und ich arbeite fleißig.
*
Paul
Paulinsky,
danke
für deine Bemühungen. Heute hab ich angefangen, das Epos von
Ernesto
Cardenal zu lesen, Canto Cosmico oder Gesang vom Universum. Ich hätte
es dir gerne geschenkt, aber du wolltest ja keine Geschenke. Es
kostet
bei Amazon nur 3 Euro. Ich empfehle es dir also. Es ist auf dem
allerneusten
Stand der Astrophysik und ein Lehrgedicht und eine
physikalisch-mystische
Vision. Allerdings ist es von einem Priester
gedichtet,
das heißt, es ist für mich ein Lehrgedicht über moderne
Wissenschaft,
aber - ein musenloses Poem. Dafür beschenkte mich die
Madonna
mit einem besonderen Segen. Ich saß um Mitternacht auf meinem
Balkon, mit Sehnsucht nach Mädchenschönheit, da kam meine
zwanzigjährige ehemalige Nachbarin Eske vom Besuch ihrer Mutter,
ging an mir vorbei und sagte liebevoll: Hallo! Sie war eine
Madonnen-Vision, jung, schön, in einen weißen Pelzmantel gehüllt,
lange rote Haare und ein tiefroter Mund.
Josef
*
Marco,
im
Buch Esther ist der König Ahaschweros König von Indien, dem
Hindukusch,
Afghanistan und Teheran oder dem Schloss Susan, und seine
Frau
und Königin ist Vashti, und der König gibt ein Gelage seinen
Freunden
und befiehlt, Vashti solle kommen und sich den Betrunkenen
zeigen,
ihre Schönheit zeigen - mit nichts als einer Krone bekleidet.
*
Liebe
Susanne,
die
alte Stadt Susa oder Susan ist ja nach dir benannt. Darum hier einige
Informationen über dein Schloss, das im Buch Esther besungen wird.
Susa
- eine der ältesten Städte der Welt
Die
persische Stadt Susa gehört zu den ältesten urbanen Siedlungen der
Welt. Funde deuten auf eine Besiedlung um 4.000 v. Chr. hin. Seit dem
dritten Jahrtausend bildete Susa das Zentrum des Reiches von Elam und
blieb auch nach dessen Untergang eine der wichtigsten Städte im
heutigen Iran. Susa wird mehrfach in der biblischen Überlieferung
erwähnt und ist der Schauplatz vieler alttestamentarischer
Erzählungen. Bedeutende Funde aus verschiedenen Epochen machen Susa
zur archäologischen Schatzkammer Persiens.
Susa
- Persiens archäologische Schatzkammer
Bei
Ausgrabungen in Susa wurden zahlreiche Tongefäße, Keramikfiguren,
Siegel und Reliefe gefunden, die die Bedeutung der Stadt im
akkadischen und neusumerischen Reich belegen. Seine Blütezeit
erlebte Susa zwischen 1.500 und 1.000 v. Chr. Viele Monumente und
Siegeszeichen wurden in dieser Periode von Feldzügen in die Stadt
verbracht. Darunter auch der berühmte Codex Hammurapi, der in Susa
entdeckt wurde.
Die
Bebauung der Stadt entwickelte sich kontinuierlich fort. Im Zentrum
standen die Akropolis, zahlreiche Tempel und die Königsstadt. Einige
Details über die Besiedelung und die Geschichte von Susa sind aus
Lehmziegeln und Urkunden bekannt. Viele Baudenkmäler aus
mesopotamischer Zeit sind allerdings der Plünderung und Zerstörung
der Stadt durch die Assyrer 647 v. Chr. zum Opfer gefallen.
In
der Zeit des persischen Achäminidenreiches wurde Susa mit
prachtvollen Palästen zur Hauptstadt ausgebaut. Die berühmten
persischen Könige Xerxes und Dareios hatten hier ihre Paläste, die
noch heute besichtigt werden können.
In
diesem Zusammenhang steht auch einer der berühmtesten
archäologischen Funde aus Susa: Die geflügelte Sphinx aus dem
Palast Darius des Großen.
Hellenisierung
nach Alexander dem Großen
Einen
Wendepunkt in der Geschichte Susas stellte die Eroberung der Stadt
durch Alexander den Großen dar. In der Folgezeit wurde Susa
griechisch besiedelt und kulturell hellenisiert. Funde belegen die
Einführung der griechischen Sprache und griechischer Götter.
147
v. Chr. ging Susa von den Seleukiden an die Parther und 224 n. Chr.
an die Sassaniden über. Es bildete keine prunkvolle Königsstadt
mehr, aber immer noch ein wichtiges Handelszentrum, was durch
zahlreiche Münzprägungen belegt ist. Zur sassanidischen Zeit gab es
in Susa eine christliche Gemeinde.
Besichtigung
von Susa
Susa
liegt im Südwesten des Iran unweit der Grenze zum Irak. Die
Siedlungsreste des antiken Susa befinden sich in der Nähe der
heutigen Stadt Schusch.
Bei
einem Besuch der Region sollte man sich eine Besichtigung der
Überreste von Persiens archäologischer Schatzkammer nicht entgehen
lassen. Sachkunde Führungen werden vor Ort angeboten.
*
Paul
Paulinsky,
das
wäre schön, wenn du heute Abend anrufen würdest, denn ich kann
zwar Puschkin und Ovid auf meinem Recorder hören, aber nicht
Rousseau, denn das sind Mp3-CDs.
Josef
*
Hallo
Marco,
mir
könntest du mit Camoes eine Freude machen. Das ist der größte
portugisische
Renasissance-Dichter. Bei Amazon gibt es von Camoes die
Lusiaden,
ein Versepos, und ganz günstig Ausgewählte Sonette aus der
Inselbücherei.
Heute nacht hab ich vom Hauskreis geträumt, ich hab
Susanne
zum Weinen gebracht.
*
Liebe
Evi,
eben
las ich Else Lasker-Schüler, und bei folgenden Worten dachte ich an
dich:
"Er
erzählte von Prinzessinnen, die in Goldpantoffeln und
Seidenstrümpfen
scheuern müssen und sich die Hände blutig reiben und
aber
der Himmel ihnen alle Sterne schulde. Ich glaube, ich bin im Anfang
aus
einem goldenen Stern, aus einem funkelnden Riesenpalast auf die
schäbige
Erde gefallen... Wenn sich mein Budget besser gestaltet, sagt
Herr
von Kuckuck, so braucht Prinzessin keine Erbsen mehr zu kochen."
*
Marco,
es
wäre mir ein schönes Fest, mit dir und Susanne und Alina und Valea
zu
feiern.
Ansonsten bliebe ich allein, was auch nicht schlimm wäre, aber
ich
denke, ihr wisst, dass ich euch gern hab. Allerdings ein
Wermutstropfen ist zu beichten: Ich erfuhr von Susanne zu spät, dass
man
dir
mit Überraschungsgeschenken keine Freude machen kann. Aber ich hab
schon lange ein Geschenk für dich, wie immer etwas ganz und gar
Unnützes,
also verzeih mir, ich werde versuchen, mich zu bessern.
Torsten
*
A
geh, du bist a närrischs Mädele!
*
Liebe
Mama,
das
hat mir große Freude gemacht, dass du mir geschrieben
hast.
Du musst nichts tröstliches schreiben. Zwischen Oma selig und mir
ist
alles in bester Ordnung! Es geht mir um Dich! Bist du denn in der
Villa
Petheda groß geworden? Bist du zuhause geboren oder in einer
Hebammenstation?
Was hat Opa denn auf Baltrum dann gearbeitet, gleich
bei
der Frisia-Fähre? Und war Oma ganz für dich da oder hat sie auch
noch
gearbeitet? Ich hoffe, bei Gelegenheit schreibst du noch mal. Danke!
*
Liebe
Susanne,
heute
Nacht hab ich von dir geträumt. Du standest mit deinem Auto vor
meinem
Elternhaus und fuhrest wieder ab, ich winkte dir nach und blieb
am
Auto kleben, du fuhrest an meiner Kindheit Schule vorbei, da
schüttelte
dein Auto mich ab. In der Schule sprach ein Prophet, der
aussah
wie Gottvater mit schneeweißem Haar und Bart, er sprach vom
Paradies
des Lernens. Die Evangelikalen vor der Schule kritisierten ihn.
Ich
dankte ihm für das Wort vom Paradies des Lernens. Dann schaute ich
mir
in der Bibliothek seine Bücher an, er schrieb vom Vater allein, vom
En-Soph
und Unserer Sophia und ein Buch mit Hymnen an die Himmelskönigin
Maria. Ich kaufte ein Buch von ihm über die Hagia Sophia (Frau
Weisheit), da lächelte er mich an und sagte: Gut, Monsieur. - Ich
danke dir also, Susanne, dass du mich dahingefahren hast.
*
Liebe
Mama,
danke!
Lass dich von mir nicht hetzen, aber ich freue mich über deine
Antworten.
Hast du irgendetwas von Nazi-Zeit und Krieg mitbekommen? Opa war ja
wohl Bürgermeister unter den Nazis, Oma mochte die SA nicht, die mit
ihren Gürtelschnallen die Stühle zerkratzten, Thedi war noch
Flakhelferin.
Thedi war im BDM, wo sie Blumenkränze flochten. Hast du an
dergleichen Erinnerungen? Kümmerte sich die sagenhafte
Gemeindeschwester Lisbeth auch um dich? Spielten Henni, Thedi und
Hildegard mit dir oder war der Altersunterschied zu groß? Deine
Freundin Edith ist doch meine Patentante, nicht wahr? Was hast du mit
ihr gespielt? Hattest du lange blonde Zöpfe und wann abgeschnitten?
Dein
*
Hallo
Marco,
entschuldige
bitte meine Belästigung. Ich suche ein afrikanisches
Versepos
auf englisch, dass es nur bei scribd und als pdf gibt. Sonst
gelang
es mir auch schon pdf Dateien zu markieren und dann in eine
Textdatei
zu kopieren, aber hier gelingt mir das nicht. Ob es dir
möglich
ist, diese pdf Datei mir als Textdatei zuzusenden? Dein Geisterseher
Torsten
*
Liebe
Mama,
hier
meine Notizen über unser Telefonat. Ich hoffe, es ist alles richtig.
Verzeih
mir, ich kann es mir immer nicht merken, ob du 1928 oder 39
geboren
bist, aber ich glaube 1938, so dass du dann nächstes Jahr 80
wirst.
Falls es etwas Falsches gibt in meinen Notizen, sag es mir bei
unserer
hoffentlichen Weihnachtsfeier.
Torsten
Nach
dem Ferngespräch notiert:
Mama
konnte nicht auf der Schwesternstation zur Welt kommen, weil dort
Tante
Bertha gerade niederkam mit Edith (meiner Patentante), die später
Mamas
Freundin wurde. Die Gemeindeschwester musste dann hin und her
laufen
zwischen Schwesternstation und Villa Petheda, wo Oma mit Mama
niederkam.
Edith ist am 23. und Mama am 24. September 1938 geboren. Die andere
Freundin von Mama war ihre Cousine Ursel. Deren Vater Eberhard Meyer
war Omas Bruder und hatte eine Bäckerei. Mit ihren Schwestern hat
Mama nicht gespielt. Henny war 8, Thedi 12 und Hildegard 13 Jahre
älter. Die mussten in Villa Peteda im Gästebetrieb mithelfen und
sagten zu Mama: Geh, du kannst das nicht. Lieber war Mama bei Meyers
(Bäckerei Eberhard Meyer), wo sie mit ihrer Cousine Ursel spielte.
Doris, Ursel und Edith spielten mit Puppen und Völkerball und
überhaupt viel draußen. An Krieg und Nazis kann Mama sich nicht
erinnern, nur dass sie alle einmal in einen Strohbunker mussten. Und
eines Tages mussten sie aus allen Büchern, in denen ein Hakenkreuz
war, das Hakenkreuz entfernen.
*
Liebe
Mama,
hier
meine Fragen für unser nächstes Telefonat:
Was
ich wissen will:
Hast
du gerne gesungen? Wie wars mit Instrumenten? Hast du in der Schule
Gedichte auswendig gelernt, kannst du dich noch an eins erinnern? Wie
hieltest du es mit der Religion in der Kindheit. Weißt du, wann du
getauft bist. Wart ihr in der Kirche? Hattest du in der Schule
Religionsunterricht? Wann bist du in die Baltrumer Gitarrengruppe
gegangen? Was war dein Lieblingslied?
*
Hallo
Marco,
eben
hörte ich von einem katholischen Priester, dass Billy Graham, the
great
preacher, ihm sagte, er denke bei seinen Predigten immer an ein
Pubuikum
von sixth grade students. Was für ein Alter mag das sein, weißt
du
das? Dass ich mich danach richte.
*
Malek.
Danke
für das epische Gedicht aus Afrika. Ich hab mich auch bei Scribd
angemeldet
und mein neues Buch dort veröffentlicht.
*
Liebe
Sabine,
heute
kam Evi nach der Beerdigung zu mir in einer schwarzen Wolke der
Traurigkeit, die auch mich anfiel. Das letzte Wort der Pflegemutter
an Milan und Simon: Danke für alles! Die Kinder sagten: Wir haben zu
danken! Ich brauche auch Gebet, denn Satan mit seinen höllischen
Heerscharen führt Krieg gegen mich. Was hältst du davon, wenn wir
am Dienstag noch mal im italienischen Restaurant essen? Die haben ab
17.30 geöffnet. Wann hättest du Zeit? Du kannst aber auch zu mir
kommen, sag mir nur, was du trinken magst, ich habe keinen Tee
zuhause, nur Kaffee.
Torsten
im Herzen Jesu und Mariens.
*
Liebe
Mama,
komm
gut ins neue Jahr! Ich wünsche dir ein schönes Konzert. Ich werde
ohne
Party, mit stillen Gedanken ins neue Jahr gehen. Manchmal ist die
Sonne
stark am Himmel, da ist alles schön, da geht es mir gut, und die
Madonna
diktiert mir schöne Verse.
*
Liebe
Sabine,
da
du für Milan betest, musst du wissen, dass der Vierzehnjährige
Waise
jetzt
auch seine Pflegemutter durch den Tod verloren hat. Zur Beerdigung
fahren
Evi und Tom hin. Ich werde wie immer und überall ausgegrenzt,
aber
ich schrieb einen Brief. Bete für sein Herz, dass Gott der einzige
Tröster
es heilt.
Guten
Rutsch,
Torsten
*
Marco,
eigentlich
wäre Jesaja 53 drangewesen, das Lied vom leidenden
Gottesknecht,
aber das wollte ich aufschieben und zog als Liturgiker
Jesaja
60 vor, in dem die Heiligen Drei Könige vorkommen und das noch
eine
weihnachtliche Stimmung hat. Ich konnte wieder nicht auf alle
einzelnen
Perlen eingehen, Jesaja ist einfach zu umfangreich, um ihn
Satz
für Satz durchzugehen. Ich habe wieder Schwergewicht auf das
Verhältnis
Jesaja-Prophezeiung und Christus-Ertfüllung gelegt. Ich kann
es
nicht anders. Anbei die Materialien zum Ausdrucken.
Guten
Rutsch!
*
In
den letzten dunklen Nächten muss ich öfters an dich denken.
Hoffentlich hast du in dieser Zeit auch eine Stunde himmlischen
Zaubers! Ich werde immer alleiniger und rede nur noch mit der
Jungfrau, der Weisheit und meiner toten Geliebten. Fast geh ich gar
nicht mehr aus dem Haus. Hast du für dich schon Bettine von Arnim
entdeckt? Anbei sende ich dir meine Übersetzung chinesischer
Dichterinnen. Wer bin ich? Das Wesen meines Wesens in mir weiß es.
Wie sieht es in dir aus? Schreibe!
Torsten
PS:
Am 4.1. werde ich an dich denken. Ich wünsche dir dann ein Zeichen
der Liebe.
*
Liebe
Mama,
leider
fand ich im Internet keine CD der Baltrumer-Gitarrengruppe, auch
keine
ostfriesischen Volkslieder, nur den Baltrumer Shanty-Chor, aber
das
ist ja nicht deine Musik. Schade. Nur die Narren sind los auf
Baltrum
und singen dieses Lied...
*
Liebe
Mama,
wenn
du noch mal das Lied von der Glocke hören willst - hier wird es dir
vorgetragen:...
*
Liebe
Mama,
ist
das alles so richtig?
Telefon-Notizen:
Oma
und Opa waren evangelisch-lutherisch, aber die Religion spielte
zuhause keine Rolle, Weihnachten ging man in die Kirche. Mama ging
acht Jahre zur Volksschule auf Baltrum, die hatte zwei Schulgruppen,
eine Gruppe war erste bis vierte Klasse, die andere Gruppe fünfte
bis achte Klasse. Danach mit 15 Jahren ging Mama ans Festland, nach
Norden, zur Handelsschule und wohnte bei fremden Leuten. In der
Schule war sie gut in Diktat und in Rechnen. Ob sie Gedichte
auswendig gelernt habe? Ja, sicherlich, aber sie könne sich nur noch
an die ersten vier Strophen von Schillers Glocke erinnern. Gitarre
spielen hat sie bei einem Herrn gelernt, da war sie etwa zehn, mit
zwölf kam sie in die Baltrumer Gitarrengruppe. (Früher erzählte
sie einmal, dass sie als Kind gerne Klavier gespielt hätte, aber ihr
Vater wollte kein Klavier im Haus haben.) In der Schule liebte sie
das Singen, sie haben zweistimmig gesungen. Sie konnte sich noch an
den Namen ihres Musiklehrers erinnern, den ich aber nicht verstanden
habe. Hildegard war ihre älteste Schwester, dann kam Petheda, dann
Henriette, dann Paula (die als Säugling oder Kleinkind gestorben
ist), dann Doris. Doris heißt eigentlich Doris Paula. Ihre Mutter
Paula Margarethe, geborene Meier, Tochter von Margarethe Johanna
Meier.
In
meiner Kindheit sang mir Mama oft dieses Lied vor, dass sie wohl in
der Baltrumer Gitarrengruppe gesungen hat:
In
einen Harung jung und stramm,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
der
auf dem Meeresgrunde schwamm,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
verliebte
sich, o Wunder, ´ne olle Flunder,
verliebte
sich, o Wunder, ´ne olle Flunder.
Der
Harung sprach :"Du bist verrückt,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
du
bist mir viel zu plattgedrückt.
Zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
rutsch
mir den Buckel ´runter, du olle Flunder!
Rutsch
mir den Buckel ´runter, du olle Flunder!"
Da
stieß die Flunder auf den Grund,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
wo
sie ´nen goldnen Rubel fund,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
ein
Goldstück von zehn Rubel, o welch ein Jubel!
Ein
Goldstück von zehn Rubel, o welch ein Jubel!
Da
war die olle Schrulle reich,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
da
nahm der Harung sie sogleich,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
denn
so ein alter Harung, der hat Erfahrung,
denn
so ein alter Harung, der hat Erfahrung.
Und
die Moral von der Geschicht?
Zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
verlieb
dich in 'nen Harung nicht;
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
denn
so ein alter Harung, der hat Erfahrung,
denn
so ein alter Harung, der hat Erfahrung.
Oder:
Und
die Moral von der Geschicht?
Zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
trau
einem alten Harung nicht,
zwo,
drei, vier, sit tata, tirallala,
es
sei denn du hast Zaster, du olles Laster,
es
sei denn du hast Zaster, du olles Laster.
Dies
die erste Strophe von Schillers Glocke:
Friedrich
Schiller
Das
Lied von der Glocke
Festgemauert
in der Erden
Steht
die Form aus Lehm gebrannt.
Heute
muß die Glocke werden,
frisch,
Gesellen, seid zur Hand!
Von
der Stirne heiß
rinnen
muß der Schweiß,
soll
das Werk den Meister loben;
doch
der Segen kommt von oben.
*
Marco,
wenn
ihr Heilig Abend in die Pfingstkirche geht, würde ich mitkommen. In
jedem
Fall bin ich zu jeder studentischen Zeit bereit, du brauchst mir
also
nur mitzuteilen, wann du so gnädig bist, mich abzuholen.
*
Hallo
Marco,
schon
wieder ich... Hast du zuhause einen Drucker, dass du das Material
für
Jesaja 53 für den Hauskreis am 4.1. ausdrucken kannst? Sonst würde
ich
die Andacht jetzt vorbereiten, dass du es noch im Büro ausdrucken
kannst.
Torsten
PS:
Malek
hat mir angeboten, nächstes Jahr für meine Schwanke-Bibel eine
eigene
homepage einzurichten.
*
In
der That, ich habe bis zu meinen reifsten Jahren immer nur schlecht
gegessen, – moralisch ausgedrückt »unpersönlich«, »selbstlos«,
»altruistisch«, zum Heil der Köche und andrer Mitchristen. Ich
verneinte zum Beispiel durch Leipziger Küche, gleichzeitig mit
meinem ersten Studium Schopenhauer's (1865), sehr ernsthaft meinen
»Willen zum Leben«. Sich zum Zweck unzureichender Ernährung auch
noch den Magen verderben – dies Problem schien mir die genannte
Küche zum Verwundern glücklich zu lösen. (Man sagt, 1866 habe
darin eine Wendung hervorgebracht – .) Aber die deutsche Küche
überhaupt – was hat sie nicht Alles auf dem Gewissen! Die Suppe
vor der Mahlzeit (noch in Venetianischen Kochbüchern des 16.
Jahrhunderts alla tedesca genannt); die ausgekochten Fleische, die
fett und mehlig gemachten Gemüse; die Entartung der Mehlspeise zum
Briefbeschwerer! Rechnet man gar noch die geradezu viehischen
Nachguss-Bedürfnisse der alten, durchaus nicht bloss alten Deutschen
dazu, so versteht man auch die Herkunft des deutschen Geistes – aus
betrübten Eingeweiden ... Der deutsche Geist ist eine Indigestion,
er wird mit Nichts fertig. – Aber auch die englische Diät, die, im
Vergleich mit der deutschen, selbst der französischen, eine Art
»Rückkehr zur Natur«, nämlich zum Canibalismus ist, geht meinem
eignen Instinkt tief zuwider; es scheint mir, dass sie dem Geist
schwere Füsse giebt – Engländerinnen-Füsse ... Die beste Küche
ist die Piemont's. – Alkoholika sind mir nachtheilig; ein Glas Wein
oder Bier des Tags reicht vollkommen aus, mir aus dem Leben ein
»Jammerthal« zu machen, – in München leben meine Antipoden.
Gesetzt, dass ich dies ein wenig spät begriff, erlebt habe ich's
eigentlich von Kindesbeinen an. Als Knabe glaubte ich, Weintrinken
sei wie Tabakrauchen anfangs nur eine Vanitas junger Männer, später
eine schlechte Gewöhnung. Vielleicht, dass an diesem herben Urtheil
auch der Naumburger Wein mit schuld ist. Zu glauben, dass der Wein
erheitert, dazu müsste ich Christ sein, will sagen glauben, was
gerade für mich eine Absurdität ist. Seltsam genug, bei dieser
extremen Verstimmbarkeit durch kleine, stark verdünnte Dosen
Alkohol, werde ich beinahe zum Seemann, wenn es sich um starke Dosen
handelt. Schon als Knabe hatte ich hierin meine Tapferkeit. Eine
lange lateinische Abhandlung in Einer Nachtwache niederzuschreiben
und auch noch abzuschreiben, mit dem Ehrgeiz in der Feder, es meinem
Vorbilde Sallust in Strenge und Gedrängtheit nachzuthun und einigen
Grog von schwerstem Kaliber über mein Latein zu giessen, dies stand
schon, als ich Schüler der ehrwürdigen Schulpforta war, durchaus
nicht im Widerspruch zu meiner Physiologie, noch vielleicht auch zu
der des Sallust wie sehr auch immer zur ehrwürdigen Schulpforta ...
Später, gegen die Mitte des Lebens hin, entschied ich mich freilich
immer strenger gegen jedwedes »geistige« Getränk: ich, ein Gegner
des Vegetarierthums aus Erfahrung, ganz wie Richard Wagner, der mich
bekehrt hat, weiss nicht ernsthaft genug die unbedingte Enthaltung
von Alcoholicis allen geistigeren Naturen anzurathen. Wasser thut's
... Ich ziehe Orte vor, wo man überall Gelegenheit hat, aus
fliessenden Brunnen zu schöpfen (Nizza, Turin, Sils); ein kleines
Glas läuft mir nach wie ein Hund. In vino veritas: es scheint, dass
ich auch hier wieder über den Begriff »Wahrheit« mit aller Welt
uneins bin: – bei mir schwebt der Geist über dem Wasser ... Ein
paar Fingerzeige noch aus meiner Moral. Eine starke Mahlzeit ist
leichter zu verdauen als eine zu kleine. Dass der Magen als Ganzes in
Thätigkeit tritt, erste Voraussetzung einer guten Verdauung. Man
muss die Grösse seines Magens kennen. Aus gleichem Grunde sind jene
langwierigen Mahlzeiten zu widerrathen, die ich unterbrochne
Opferfeste nenne, die an der table d'hôte. – Keine
Zwischenmahlzeiten, keinen Café: Café verdüstert. Thee nur morgens
zuträglich. Wenig, aber energisch; Thee sehr nachtheilig und den
ganzen Tag ankränkelnd, wenn er nur um einen Grad zu schwach ist.
Jeder hat hier sein Maass, oft zwischen den engsten und delikatesten
Grenzen. In einem sehr agaçanten Klima ist Thee als Anfang
unräthlich: man soll eine Stunde vorher eine Tasse dicken entölten
Cacao's den Anfang machen lassen. – So wenig als möglich sitzen;
keinem Gedanken Glauben schenken, der nicht im Freien geboren ist und
bei freier Bewegung, in dem nicht auch die Muskeln ein Fest feiern.
Alle Vorurtheile kommen aus den Eingeweiden. – Das Sitzfleisch –
ich sagte es schon einmal – die eigentliche Sünde wider den
heiligen Geist.
Nietzsche
*
Hallo
Marco,
heute
hab ich meine Schwanke-Bibel im Netz veröffentlicht. Ich schenke
sie
dir hiermit schon mal zu Weihnachten, es gibt sie nicht als Buch,
aber
vielleicht magst du sie auf deinem Rechner haben.
*
Hallo
Malek,
ich,
ich erlaube mir, dir zu Weihnachten meine (nicht ganz vollständige)
Bibel
zu schenken, sie möchte auf dein e-book, dann kannst du in deiner
Rente
drin lesen, dann bin ich schon weg in der Anderswelt, wenn Gott
will.
Gesegnete Weihnachten dir und deiner ganzen Sippschafrt.
*
Lieber
Marco,
danke
für deine Hilfe. Heute im Traum hatte ich keine Wohnung mehr, ich
irrte in Bremen umher, um irgendwo ein Zimmer zu finden. Da sagte
ich: Wenn ich nicht mehr in Oldenburg wohne, kann Marco mich nicht
mehr beschützen und Susanne mich nicht mehr vor den Dämonen
beschützen. -
Also
bitte, mein Hauskreisleiter und Freund, beschütze mich, den armen
Idioten, weiter, den der Satan anficht mit Mutlosigkeit, Weltekel,
Lebensüberdruss und Todessehnsucht.
Torsten
PS:
Der Herr Christus tröstet mich und sagt am 3. Advent Gaudete:
Rejoice! Rejoice! Und wisse, wer du bist!
Einen
schönen dritten Advent und bis Heilig Abend!
*
Liebe
Susanne,
heute
im Traum hatte ich keine Wohnung mehr, ich irrte in Bremen umher,
um
irgendwo ein Zimmer zu finden. Da sagte ich: Wenn ich nicht mehr in
Oldenburg
wohne, kann Marco mich nicht mehr beschützen und Susanne mich nicht
mehr vor den Dämonen beschützen. - Also bitte, Susanne, beschütze
mich weiter vor den Dämonen, die mir einblasen: Schlucke Gift und du
bist tot!
*
Liebe
Monika, lieber Heinz,
ein
Tischgebet bedeutet nicht, dass man Angst hat, die Köchin wolle
einen
vergiften. Ich zum Beispiel halte keine lange Rede an Gott vor dem
Mahl,
sondern mach ein Kreuzzeichen und sage: Danke, Gott! Wie wäre es,
wenn ihr es einführt, vor dem Mittagessen zusammen zu sagen:
Komm,
Herr Jesus, sei unser Gast
Und
segne, was du uns bescheret hast!
Damit
wünsch ich euch fröhliche Weihnachten.
*
Liebe
Mama,
ich
wünsche dir einen schönen dritten Advent. Der Wecker funktioniert,
danke
dafür. Der Grünkohl war lecker, auch dafür danke ich. Meine
Renovierungshelfer
hab ich beschert, sie haben sich gefreut wie kleine
Kinder
und mich in den Arm genommen und gesagt: Schön, dass es dich
gibt.
Der Bibelkreis hat sich feierlich für meine Andachten bedankt,
Marco
hat den Hut vor mir gezogen. Nun hör ich Bachs Weihnachtsoratorium.
*
Hallo
Marco,
wünsche
gut geschlafen zu haben. Dies zur Information:
Papst
Franziskus hat einen guten Draht mit evangelikalen Kirchen. Das
bestätigen auch Vertreter der Weltweiten Evangelischen Allianz, die
an diesem Donnerstagmorgen den Papst im Vatikan getroffen haben. Der
deutsche Theologe Thomas Schirrmacher ist stellvertretender
Generalsekretär der Allianz und war beim Treffen mit Franziskus
dabei. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont Schirrmacher kurz vor
der Audienz, dass die Zusammenarbeit mit dem Papst bisher sehr viele
positive Früchte hervorgebracht hat.
„In
der heutigen Audienz unseres Generalsekretärs (Bischof Efraim
Tendero, Anm. d. Red.) mit Papst Franziskus geht es um einen
Vorschlag des Papstes, ein ständiges Komitee zu haben, das die
ganzen Arbeiten und Gespräche koordiniert. Die katholische Kirche
ist natürlich die größte Kirche der Welt mit 1,2 Milliarden
Christen. Wir können nicht genau sagen, wie viele es bei uns sind.
Die Zahl schwankt zwischen 600 Millionen und 900 Millionen Gläubigen.
Während auf der einen Seite unsere Theologen gründlich aufarbeiten,
was wir gemeinsam haben und was uns noch trennt, gibt es andererseits
eine große Kooperation im Bereich sozialer Fragen und
Menschenrechte. Es geht auch um das Bild nach außen, denn das, was
Jesus Christus in die Welt gebracht hat, kommt nicht in vielen
Varianten daher, sondern es soll deutlich werden, dass es immer um
das gleiche geht.“
Mit
Papst Franziskus hat sich der Dialog „durchaus stark verändert“,
gibt Schirrmacher zu. Dies sei innerhalb der evangelikalen Kirchen
nicht überall gleich positiv wahrgenommen worden. So haben erst
kürzlich einige lokale Vereinigungen einen offenen Brief an die
Vertreter der Weltweiten Evangelischen Allianz geschrieben, in dem
sie die Mutterorganisation zu großer Kritiklosigkeit gegenüber dem
Vatikan und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) bezichtigen.
Schirrmacher:
„Die
Kontakte zwischen der Weltweiten Evangelischen Allianz und dem
Vatikan sind sehr alt, andererseits muss man sagen, dass sich unter
Papst Franziskus durchaus etwas geändert hat. Das hat jedoch vor
allem im praktischen Bereich folgen: früher mussten wir monatelang
auf eine Papstaudienz warten, jetzt können wir praktisch ein und
ausgehen. Damit kann man auch sehr niederschwellige Angelegenheiten
sehr schnell besprechen. Dazu kommt, dass sich generell in vielen
Ländern das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den
Evangelikalen entspannt hat. Mir ist durchaus bewusst, dass es in
Ländern wie beispielsweise Brasilien noch einiges aufzuarbeiten
gibt. Die positive Entwicklung hängt aber damit zusammen, dass die
Religionsfreiheit insgesamt zugenommen hat, das bedeutet für unsere
Kirchen auf beiden Seiten die Auseinandersetzung im theologischen
Bereich in der Diskussion lassen und nicht mehr uns mit Hilfe des
Staates gegenseitig zwicken.“
Hürden
seien von vorhanden, deshalb seien die Gespräche auch sinnvoll.
Schirrmacher nennt die Hindernisse auch beim Namen:
„Die
klassischen Unterschiede sind natürlich noch da. Es gibt
Fortschritte wie beispielsweise die Rechtfertigungslehre. Es gibt
aber Bereiche, da haben wir noch gar nicht angefangen, darüber zu
sprechen. Ich denke an die Frage um Maria. Das sind Themen, die vor
allem in katholisch geprägten Ländern für Protestanten sehr
schwerwiegend sind.“
Was
jedoch nicht trennt, ist die „Ökumene der Märtyrer“ – oder
auch „Ökumene des Blutes“ genannt. Papst Franziskus habe immer
wieder hervorgehoben, dass bei der Christenverfolgung in der Welt
kein Unterschied dabei gemacht werde, welcher Konfession die Opfer
angehörten.
„In
den Kirchen, die an Christenverfolgung leiden, macht die Ökumene
beachtliche Fortschritte. Gerade evangelikale Christen haben großen
Respekt vor anderen Christen, die wegen ihres Glauben leiden müssen.
Es fällt mittlerweile wirklich schwer, das zu sagen, was man
vielleicht noch vor zweihundert Jahren sagte, nämlich dass die Opfer
anderer Konfessionen gar nicht richtige Christen seien.“
*
Ich
war auf dem Karneval der Tiere. Die Stute war wie immer maulfaul,
sie
gähnte, ihr alter Hengst hatte sie die ganze Nacht nicht schlafen
lassen.
Der Wolf im Schafspelz hatte keine Lust zu predigen. Die
Elefantenmatrone
redete den ganzen Abend allein. Sie kam mit ihrem
dritten
Ehemann, einer Bulldogge, der gerne von seinem Sabbern sprach.
Er
saß neben dem Rottweiler, der sich für den heiligen Krieg gegen den
Islam
rüstete. Die friesische Kuh hielt einer feierliche Rede und lobte
die
Weisheit des Schmetterlings. Leider war die Gazelle nicht gekommen,
sie
war in München, um ihre schlanke Taille dem Christkindl zu
präsentieren.
Die alte Affenmutter hatte für alle vom Johannesbrotbaum
Leckereien
gepflückt. Das war ein Wiehern, ein Brüllen, ein Bellen! Der
Schmetterling
taumelte betrunken durch die Nacht zu seiner dornenlosen
Rose
heim.
*
Liebe
Susanne,
bitte
verzeih mir meinen im Übermut misslungenen Scherz, der dich empört
hatte. Ich weiß, dass du viel Arbeit hast als Arzthelferin, Mutter
und Hausfrau. Im Gegenteil würde ich dir gerne mehr Muße gönnen.
Also glaub nicht, dass ich schlecht von dir denke.
*
Hallo
Stefan,
ich
wünsche Dir hiermit eine gesegnete Weihnachtszeit und Gottes Segen
fürs
neue Jahr. Mein kleines Geschenk für Dich (im Anhang) sind meine
plattdeutschen
Gedichte im Versmaß Homers. Vielleicht findest Du einmal
etwas
Muße, sie zu lesen. Ich wünsche Dir, dass die Arbeit Dich nicht
kaputt
macht. Pass auf Dich auf.
*
Liebe
Mama,
hier
ein Wort von Papst Franziskus für die Christen im Dezember:
„Ein
Volk, das sich nicht gut um seine Großeltern kümmert, ist ein Volk,
das keine Zukunft hat. Die Weisheit liegt bei den Alten. Ihnen ist es
anvertraut, die Erfahrung des Lebens weiterzureichen; die Geschichte
einer Familie, einer Gemeinschaft, eines Volkes.“
Wie
Franziskus bereits mehrmals betont hat, hätten die Großeltern und
allgemein ältere Menschen eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft:
sie seien die Hüter der Erinnerung.
„Denken
Sie an unsere Alten, dass sie, unterstützt von Familien und
Instituten, mit ihrer Weisheit und Erfahrung an der Erziehung der
neuen Generationen mitarbeiten.“
Damit
haben wir beide des Papstes Segen für unsere Memoiren...
*
Liebe
Mama,
danke
für deinen Neujahrssegen. Dass du dich freust auf die Mandelbäume
von
Mallorca, verstehe ich gut. Der Herr sprach zum Propheten: Was
siehst
du? Der Prophet sprach: Ich sehe einen erwachenden Mandelzweig.
Richtig,
sprach der Herr, so auch werde ich wachen über mein Wort, dass
es
in Erfüllung geht. (Aus der Bibel.) Möge Gott dir deine Gesundheit
erhalten,
dass du das Land deiner Seele, Spanien, wieder sehen darfst
und
dass es dir im Vorfrühling ein Vorgeschmack des Paradieses werde.
Ich
gehe mit der Gottesmutter ins Neue Jahr.
*
Liebe
Sabine,
hier
zur Erinnerung an unser Essen zu Neujahr ein ökumenisches Gespräch.
Maria,
Luther un de kathoolsche Kark
vun
Pastorin Anita Christians-Albrecht un Heinrich Siefer
Anita:
Weest, wor ik Jo Kathoolschen hen un her um beneiden do, leeve
Heinrich?
Heinrich:
Üm usen Papst?
Anita:
Na ja, de finn ik good mit sien Oort un Wies up de Welt totogahn. Man
nee, de meen ik nich, Heinrich. Ik meen Maria!
Heinrich:
Maria, use Himmelskönigin!
Anita:
Nu överdriev man nich gliek weer. Himmelskönigin. Dat is mi vöölst
to wiet weg. Maria weer doch en Frau ut Fleesch un Bloot.
Heinrich:
Over se was doch'n besünner Frau. Se hett Gott to Welt brocht. Se
weer Christus sien Mudder.
Anita:
Dat stimmt. Man ik glööv, man kann noch'n heel Bült mehr van hör
leern.
Heinrich:
Wat meenst du denn? Wat kann man van ehr leern?
Anita:
Ik denk to'n Bispill an de Geschicht, wor Maria hör Kusin Elisabeth
treffen deit. Beid sünd se in anner Umständen. Maria mit Jesus un
Elisabeth mit Johannes. Jede kikkt genau, wat de anner woll helpen
kann un se seggen sük gegensiedig wat Goods. Se dragen dat, wat dat
Leven hör upgifft, tosamen.
Heinrich:
So löppt dat ja nich immer of, wenn Froolüüd dat mit'nanner to
doon kriegen.
Anita:
Stimmt, obber hier is dat so.
Heinrich:
Se harn dat ja beide nich licht. Stell di dat bloot mal vör in de
domalige Tied: In anner Umständen, nich verhieraot't un de Verlobte
is noch nich maol de Vadder. Maria het seker mannig Nacht keen Oog
dicht kregen.
Anita:
Man se het immer an hör Totraun fast holln. Un dorum hebben wi ok
dit wunnerbore Lied van hör, wor se Gott mit priesen deit.
Heinrich:
Dat Magnificat! Ja, dat spält bi us in de kathoolsche Kark en groote
Rull.
Anita:
Sünd ja uk Worden, de een so richtig to Harten gaht. Gott maakt
stark. Dat hett se beleevt, dat het se murken. Un dat seggt se nu för
de heele Welt an: Gott dreiht allns um. He helpt de Minschen.
Heinrich:
Stimmt. Das Magnificat het nix Seutes un nix Nüüdeliget. Dat is
handfast un ganz un gor up Gerechtigkeit utricht.
Anita:
Un dorum het uk Martin Luther immer vööl van Maria holln. Maria is
för hum en Frau mit een ganz fasten Glöven. Dat, wat se dor singt,
is dat, wat se beleevt het. Un dat is Martin Luther alltied dusendmal
lever west as noch so klooke Worden ohn Glövensgrund.
Heinrich:
Ganz moi modern, wat he dor meent. Ik hebb jüst van de
Psychoanalytiker Werner Huth ut München leesen. De seggt dat uk: Dat
väl Theologen vandaoge good mit d' Mund könnt, over faoken genug
sülvst man minn mit ehrn Gloven belevet.
Anita:
Un dat se dorum de Minschen nix mehr to seggen hebben?
Heinrich:
Genau. Un dat seggt disse Psychoanalytiker nich eenfach bloot so, dat
is he gewohr worn in sien Praxis, wor he över Johrteihnten
Karkenmitarbeiders beraoden un behannelt hett.
Anita:
Luther het woll wusst, wo dat tosamenhangt. He het dat, wat de över
Marias Magnificat schreven het, de achteihnjohrig Herzog Johann
Friedrich van Sachsen vermaakt. He seggt Danke för dat, wat disse
Mann för de Reformation deit, man he will hum uk wiesen: Wenn du di
up Gott verlaten deist, so as Maria, denn kannst du wat Goods in
disse Welt rindragen, of du in d' Regierung büst of Koopmann of
Huusfrau of Mester. Nechgliek.
Heinrich:
Good, Anita! Ik seih dat in. Ik will use Maria geern mit di deilen.
*
Lieber
Heinz,
die
Heiligen sagen: Es gibt nur eins, um das die Engel uns Menschen
beneiden,
und das ist unser Leid, durch das wir dem Gekreuzigten ähnlich
werden
können, wie es den immer-heiteren Engeln nie gelingt.
*
Liebe
Sabine,
als
ich von unserm Treffen nach Hause kam, sagte mir die Mutter Gottes:
Ich
bin deine Mutter und höre dir gerne zu. Erzähle mir von all deinen
Nöten,
Problemen und Schwierigkeiten. Ich weiß, du hast viele
Schwierigkeiten,
aber ich werde sie mir alle eine um die andere anhören.
-
Und genau das hast du getan, liebe Sabine, der schwer Gedrückte, der
niemanden
mehr hat, dem er sein Herz ausschütten kann, durfte dir sein
bedrängtes
Herz ausschütten. Du warst die Klagemauer (der Salomonische
Tempel)
und ich der lamentierende Jude (so nannte mich Oma immer), und
damit
bist du zu einem Instrument der Mutter Gottes geworden, die dich
darum
segnet, denn auch du bist ihre Tochter. Danke.
*
Hallo
Marco,
die
Dienstanweisung für einen Unterteufel gibt es doch nicht so günstig,
wie
ich dachte. Ich habe jetzt nur 1 Exemplar bestellt. Entweder lesen
wir
aus diesem Buch jeden Abend ein Kapitel, oder vielleicht gibt es
eine
Möglichkeit, Kapitel auszuwählen und teilweise zu fotokopieren. Ich
habe
noch ein Buch zur Offenbarung bestellt (das mich selbst
interessiert).
Möchtest du das Buch von C.S.Lewis dann vielleicht haben?
Es
kostet 5 Euro plus 3 Euro Porto. Ich denke, das wird interessant, das
Buch
gemeinsam zu lesen und zu besprechen. Es wird von Evangelikalen und
katholischen Mönchen gleicherweise geschätzt.
*
Hallo
Mama,
was
du mir noch erzählen musst: Was hast du in der Handelsschule
gelernt.
Bei wem hast du gewohnt. Hattest du neue Freundinnen gefunden.
Warst
du verliebt. Hast du Johann in der Handelsschule kennen gelernt.
Was
hast du zu der Zeit in deiner Freizeit gemacht. Hast du Heimweh
gehabt
oder warst du froh. Wie lange bist du zur Handelsschule gegangen.
*
Liebe
Mama,
ich
hoffe es wird alles gut mit deiner Wohnung und nicht zu teuer. Heute
hat
mich der Bibelkreis geärgert. Erst wollten sie mir immer einen Hund
anschwatzen,
jetzt wollen sie mir auf Teufel komm raus eine Ehefrau
suchen.
Ich sage, ich werde nicht heiraten, aber sie hören
offensichtlich
nicht zu. Ich war bei drei alten Damen aus der
Nachbarschaft
zum Geburtstagsfrühstück und obwohl ich die ganze Nacht
nicht
hatte schlafen können, war ich gut gelaunt und gesprächig, die
Damen
waren sehr nett zu mir. Ich werde auch Karines blinde, taube,
gehbehinderte
Mutter nach ihren Erinnerungen ausfragen und es
aufschreiben
für ihre Enkel. Ich träume ständig Liebesträume von Milan,
meinem
Liebling. Heute hab ich an meinem philosophischen Wörterbuch
weitergeschrieben,
schreibe seit 2 Jahren daran und bin erst beim
Buchstaben
H.
Alles
Gute und Beste!
*
Hallo
Marco,
was
du über Jesus noch nicht wusstest: Der Christus kommt immer, wenn
die
Menschheit in Not ist. Dann inkarniert er auf Erden. Einst war er
Krishna,
später Zarathustra. Er ist 99mal inkarniert, bis er die
geistige
Reife erreicht hatte, um Jesus von Nazareth zu werden. Zwischen
seinem
12. und 30. Lebensjahr lernte Jesus esoterischen Okkultismus bei
den
Esssenern, ging nach Ägypten und wurde eingeweiht in die Mysterien
der
verschleierten Isis, ging nach Persien, studierte die Weisheit
Zarathustras,
den Kult des Mithras und die Astrologie der Magier, ging
dann
nach Indien, lernte buddhistische Meditation und von den Brahmanen
den
Yoga. So erklärt sich, dass er auf dem Wasser gehen konnte, das
können
Yogis nämlich auch. Dann ist der Christus auferstanden und
aufgefahren
als ein spiritueller Meister, wie Buddha Maitreya einer ist,
sie
leben in der Astralwelt der großen weißen Bruderschaft. Ein
größerer
Meister
als Jesus ist nur noch Saint Germain, ein französischer
Okkultist
aus der Zeit der Revolution. Die große weiße Bruderschaft lebt
unerkannt
unter uns. Zur Zeit ist Christus inkarniert in einem indischen
Guru.
Für das Jahr 1999 wird prophezeit von diesem Guru, dass der
Kontinent
Atlantis in diesem Jahr aus dem Atlantik wieder auftauchen
wird
mit einem Riesen-Kristall, der genug Energie für die ganze
Menschheit
liefern wird. Schüler bereiten sich schon vor und machen es
zu
ihrer Lebensaufgabe, nach diesem Kristall zu forschen. Wir warten
gespannt
auf das Jahr 1999!
*
Evi!
Kannst
du mir bitte die Hand halten, wenn ich sterbe?
*
Lieber
Marco,
eben
hör ich mein Idol Eric Clapton auf youtube, eine Sammlung von sehr
ruhigen
Balladen, die es nicht als CD gibt, die ich aber gerne meiner
Mutter
schenken möchte, mit der ich mich immer besser verstehe. Könntest
du mir noch einmal eine CD brennen, bei Gelegenheit?
Danke,
Torsten
*
Liebe
Evi,
während
des Gottesdienstes fand folgender Dialog statt:
Torsten:
Mein
Jesus, ich liebe die Sonne und den Mond und die Sterne, ich liebe
meine
Oma, ich liebe Karine und ihre Kinder, ich liebe Evi und ihre
Kinder,
ich liebe geniale Poesie, harmonische Musik und hübsche Mädchen.
Jesus:
Mein
Torsten, du musst nicht mehr weinen, das alles liebe ich ja auch!
*
Liebe
Susanne,
ich
habe einmal im französischen Radio einen Vortrag gehört, nicht über
Maria
und die Neue Frau, sondern über die Frau und die Neue Maria. Die
Frau
von heute ist nicht nur Mutter und Hausfrau, sondern meist auch
berufstätig.
Inwiefern kann Maria ein Vorbild für berufstätige Frauen
sein?
Maria war ja mit Josef verheiratet, und Jesus hat 30 Jahre bei
ihnen
gewohnt. Josef war Zimmermann, aber nicht einfach nur Tischler,
sondern
auch eine Art Architekt und Techniker, eine Art Bauunternehmer.
Maria
hat sicher nicht nur gekocht und geputzt. Vielleicht war sie auch
Zimmerin.
Vielleicht hat sie Josef inspiriert bei Architekturprojekten,
etwa,
wie der Herodianische Tempel aussehen soll, sie war also auch
Architektin.
Vielleicht hat sie auch im Büro des Bauunternehmers
gearbeitet
als Sekretärin oder Bürokauffrau. Als Jesus klein war, hat
sie
vielleicht zusammen mit dem Jesuskind viele Kinder aus Nazareth
betreut,
war also Kindergärtnerin. Als sie Jesus Lesen und Schreiben
beigebracht
hat, unterrichtete sie weitere Kinder, war also Lehrerin. In
der
Vorbereitung auf des zwölfjährigen Jesus Konfirmation oder
Bar-Mizwa,
unterrichtete Maria mehrer pubertäre Kinder in der Religion,
war
also Religionslehrerin oder ehrenamtliche Katechetin. Als Elisabeth
mit
dem Täufer schwanger war, arbeitete Maria als Krankenschwester,
Gynäkologin
und Hebamme. Sie hat natürlich auch für den Sohn Gottes gut
gekocht, war also Köchin, Kuchenbäckerin. Sie haben vielleicht auch
Kleinvieh
gehabt, Hühner, Lämmer, Ziegen, Rinder, für das Fleisch, die
Milch
und die Eier, Maria war also auch Bäuerin. Sicher hat sie für den
Sohn
Gottes auch das Haus gereinigt, sie war also auch Haushaltshilfe
und
Putzfrau. Man sagt, Lukas habe das erste Bild von Maria gemalt, sie
war
also auch Model und Muse. Sie hat einen Lobgesang gedichtet und
gesungen,
sie war also Dichterin und Sängerin. Sie hat Lukas die
Kindheitsgeschichte
Jesu erzählt, in Ägypten die ägyptischen Götter
gestürzt
und später in Ephesos in Kleinasien (Türkei') mit Johannes
gelebt,
sie war also Apostelin, Evangelistin, Hagiographin und
Missionarin.
Sie hat in Ephesos mit Johannes gelebt, wo sie sich ganz
dem
Gebet gewidmet hat, war also sowohl Stiefmutter eines jungen Mannes
und Theologen als auch eine kontemplative Nonne.
*
Liebe
Kathi,
in
meiner Einsamkeit und meinen psychischen Schmerzen sehne ich mich
manchmal
nach einer mütterlichen Freundin, die mich tröstet und
Heile-Heile-Segen
spricht. Heute hab ich von dir geträumt. Ich war
völlig
allein und hilflos nach Oldenburg gekommen und wusste nicht, wo
wohnen,
wo arbeiten, wo Freunde und Kirchengemeinde finden. Da wollte
ich
mit Karine sprechen, aber sie sprach mit einem andern Mann und sagte
zu
mir: Lass mich in Ruhe, du gehst mir auf die Nerven. Da hast du dich
meiner
angenommen, mir versprochen, mir zu helfen, in Oldenburg Fuß zu
fassen,
und hast mir ein Gericht mit Kartoffeln, Bohnen und Braten bereitet.
*
Marco,
dann
sprechen wir am 25. 1. (eventuell bei Monika - das müsstest du
organisieren)
über die Lobgesänge von Hanna und Maria. Am 1.2. hältst du dann
deine Einführung in die Apokalypse. Am 8. 2. halte ich den Abend zu
den ersten beiden Sendschreiben. Das Material dazu im Anhang. Bring
es doch nächsten Donnerstag schon mit. Am 8. können wir dann erst
nach dem Plaudern eine Gebetsgemeinschaft haben, denn vielleicht
kommst du etwas später, dann fangen wir etwa viertel vor acht mit
den Sendschreiben an. SO GOTT WILL UND WIR LEBEN
*
Liebe
Susanne,
Ende
letzten Jahres von Totensonntag bis Weihnachten hab ich einige
Sonette
über dich geschrieben, die ich nun gerade veröffentliche. Da ich
weiter
an deinem Denkmal gebaut habe, lasse ich sie dir rechtmäßig
zukommen,
ob du sie nun lesen magst oder nicht.
Herzliche
Grüße,
Torsten
*
Hallo
Marco!
Und
sag dem Engel der Gemeinde von Madeira:
Als
Christus kam zur Welt, begann die Neue Ära.
Der
Hauskreis ist ausgefallen, da Meikes Vater ernstlich erkrankt ist
und
Heinz und Monica Hausschäden hatten. Susanne war trotzdem bei mir
zum
Abendbrot. Wir können also entweder nächste Woche über die
Lobgesänge
von Hanna und Maria reden oder mit der Apokalypse beginnen, wie du
willst. Ob wir uns nächste Woche bei Meike treffen können, ist noch
ungewiss. Ich gönne dir die Tage auf Madeira von Herzen, hoffentlich
kannst du die Schöpfung genießen.
*
Sabine,
ich
glaube, Tom hatte etwas Sehnsucht nach mir, er hat in der letzten
Woche
dreimal angerufen. Evi und Jörg können sich die Wohnung nicht mehr
leisten, wollen getrennt wohnen, das heißt, Evi und Tom brauchen
eine neue Wohnung. Dafür hofft Evi auf ihr mütterliches Erbe und
einen
Kredit,
sowie einen besser bezahlten Job. Bitte erbitte Evi und Tom eine
neue
gute Wohnung. Von Milan hörte ich, dass die drei Jungs noch
trauern,
aber die Hoffnung nicht aufgeben und auf das neue Licht des
Lebens
warten. Bitte bete auch für Milan um Trost und Hoffnung. Meine
Wenigkeit
hat Schmerzen zu ertragen.
*
Liebe
Mama,
also
wird Johann dies Jahr 80? Doch wohl am 25. März, wenn ich mich
recht
erinnere? Da feiert die Kirche, neun Monate vor Weihnachten, die
Empfängnis
Jesu im Schoß seiner Mutter. Ich habe für Johann eine
Festschrift
geschrieben, die liegt im Copy-Shop, die werde ich bei
Gelegenheit
an dich abschicken. Wenn du sie noch schön verpacken
könntest,
wäre das mir lieb. Du gibst sie ihm dann bitte zum Fest. Ich
bin
ja auf Kommunikation aus der Ferne angewiesen aufgrund meiner
Schwäche.
Aber der Philosoph Nietzsche sagt, dass die Gebrechlichkeit
Voraussetzung
ist fürs Dichtergenie. Nun, dann ist ja alles gut. Gott
weiß
schon, was er mit mir tut.
Dein
*
Hallo
Susanne,
wirst
du am Donnerstag zum Abendbrot zu mir kommen? Etwa um 18 Uhr? Schreib
mir nur Ja, ich komme, oder Nein, ich hole dich später ab, oder
Nein, ich komme nicht zum Hauskreis. Du bist willkommen.
*
Hallo
Marco,
damit
du siehst, dass auch ich fleißig bin, hier mein Koran. Ich habe
alle
Suren übersetzt, die sich mit biblischen Gestalten beschäftigen.
In
meinem Koran ist keine Beleidigung Jesu vorhanden. Vielleicht ist es
für
dich interessant, eine christliche Koranübersetzung in irgendeiner
Schublade
abgelegt zu haben.
*
Lieber
Heinz:
Wenn
Gott sagen wird: O Jesus, du Sohn Marias, erinnere Dich an Meine
Gnade für Dich und Deine Mutter, wie ich Dich mit dem Heiligen Geist
gezeugt habe! - Du sprachst zu dem Volk von der Wiege aus und in der
Reife. die Schrift und die Weisheit und die Tora und das Evangelium,
und erinnere Dich daran, dass Du aus Lehm die Form einer Taube durch
Meine Erlaubnis geformt und dann in sie Atem eingeatmet hast, und es
wurde eine lebendige Taube durch Meine Erlaubnis, und Du hast die
Blinden und Lepra-Lranken durch Meine Erlaubnis geheilt, und Du hast
die Toten durch Meine Erlaubnis auferweckt, und erinnere Dich daran,
dass Ich die Kinder Israels von Dir zurückgehalten habe, als Du
ihnen die klaren Wunder gebracht hast, aber die, die unter ihnen
ungläubig waren, sagten: Das ist offensichtlich nur Magie.
Dein
Mohammed (aus dem Koran)
*
Hallo
Evi,
eben
schreibe ich die letzten Verse meiner Koran-Übersetzung. Dieser Vers
ist für dich:
O
du, der du glaubst! Rauschgift, Glücksspiel, Abgötterei und
Wahrsagerei sind Gräueltaten des Satans. Vermeide sie, damit du
gedeihen kannst.
*
Liebe
Mama,
ich
habe Stefan deine Erinnerungen geschickt, aber er hat nicht
zurückgeschrieben.
Ich denke oft an deinen 80. Geburtstag, das ist ja
dein
Ehrentag. Ich weiß nicht, ob du schön nachdenkst, wie du ihn feiern
willst,
mit einem Urlaub, mit Freunden, mit der Familie. Ich werde wohl
nicht
kommen können. Ich werde sicher an dich denken, aber weder
gesellschaftliche
Treffen von deinen Bekannten, noch Familientreffen
kann
ich psychisch mehr leisten. Versuch das bitte zu verstehen. Du
weißt
ja, dass du mir nicht gleichgültig bist. Wir haben mehr
voneinander,
wenn wir uns dann im September oder Oktober mal wieder mit Johann zu
dritt treffen. Wie das allerdings mit uns werden soll, wenn du eines
Tages nicht mehr nach Oldenburg kommen kannst, weiß ich nicht.
Ehrlich
gesagt, den Rest der Familie Schwanke mag ich nicht mehr leiden.
Alles
Liebe,
Torsten
*
Liebe
Christel,
"Wie
über Alle hin das Leid geschah..." (Rilke). Dass Milan und
Simon noch so einen Mutterverlust erleiden mussten, hat mir auch das
Herz gebrochen. Evi hat mir von der Beerdigung erzählt. Wie Konrad
das wohl übersteht? Maite macht mir auch Sorgen, sie ist blind, kann
nicht mehr laufen, kann ihr Hörgerät nicht bedienen und ihre Seele
ist einsam und voller Kummer. Ich hab heute Nacht von dir geträumt,
darum dieser Gruß. Auch an Konrad meinen herzlichen Gruß: "Trotz
Tod und alledem, Trotz alledem!"
*
Liebe
Valea,
heute
in meinem Morgentraum hab ich von dir geträumt. Ich
stand
in der Haustür deines Elternhauses und sah hinaus. Draußen war
Winter,
es lag Schnee. Es war heller Tag. Da liefen über die
Humboldt-Straße
zwei kleine Elefanten. Ich rief ins Haus: Valea, komm,
hier
sind zwei kleine Elefanten! Da kamst du angerannt. Du hattest weiße
Socken
an und bist auf Socken in den Schnee draußen gelaufen, was deine
Eltern
nicht lustig fanden. Mit dir rannten deine zwei Hunde (mittlerer
Größe)
den Elefanten-Jungen hinterher. Dann sah ich noch deine Nase. Du
hattest
eine schöne Nase. Und schöne Nasen sind sehr selten auf Erden.
Ist
das ein lustiger Traum?
*
Hallo
Marco,
du
meine bartlose Knabenmuse! Ich habe alle meine christlichen Andachten
für lutherischen und pfingstlichen Bibelkreis zu einem Buch für die
Veröffentlichung zusammen gestellt und sende es dir hiermit.
*
Lieber
Marco,
gerade
höre ich die "berüchtigte" Regensburger Rede von Benedikt
16. Ich
dachte,
das wäre doch was für Marco, falls du am Wochende mal Lust auf
Theologie
hast.
Torsten
*
Marco,
ich
denke, wir brauchen kein Hörbuch zu kaufen. Susanne, Meike und du
lesen
ja gut vor. Wir können einfach einen Brief vorlesen und dann
darüber
reden, und spontan entscheiden, ob wir noch einen Brief lesen.
Wenn
mein Buch ankommt, bring ich es mit und wir können es uns angucken.
Was das Geld betrifft, vielleicht hat ja Meike Interesse an dem Buch.
Da ich diesen Monat meine Schwankebibel bekomme, bin ich etwas knapp
mit dem Mammon.
*
Liebe
Evi,
hier
mein literarisches Grabmal für Ulli. Übrigens, wenn du mal mutlos
und
verzagt bist und die Probleme sich vor dir auftürmen, dann meditiere
über
den Psalmvers:
Mit
meinem Gott kann ich über Mauern springen!
*
Hallo
Marco,
hier
die Andacht zu Jesaja 53. Übrigens hat Mittwoch, den 10.1. Dineke
Geburtstag,
falls du ihr schreiben willst.
Gruß!
*
Hallo
Marco,
hier
Material zu zwei biblischen Lobpreisliedern für den Hauskreis, von
Hanna
aus dem 1. Buch Samuel und von Maria aus Lukas, nebst einen
Hinweis
auf Luthers Schrift zum Magnifikat und einer Predigt eines
evangelischen
Bischofs über das Revolutionslied Magnifikat. Das bitte
ich
dich auszudrucken, und mir diesen Donnerstag schon mitzubringen,
falls
Susanne unwohl ist am nächsten Donnerstag.
Gruß
Gottes,
Torsten
*
Hallo
Malek,
hier
ein Bericht meiner Polenreise:
Im
August 1991 fuhr ich mit meiner Konkubine Karine nach Berlin. Dort
trafen wir ihre Busenfreundin Evi. Wir fuhren zu dritt mit dem Zug
nach Polen. Der Zug war voll mit alten Mütterchen mit Kopftüchern,
die gackernde Hühner auf dem Schoß hielten. Ich sah unendliche
grüne Weiden aus dem Zugfenster, schöne Birkenwälder und einen
purpur-goldenen Sonnenuntergang über der weiten grünen Natur
Polens. Wir kamen nachts auf dem Bahnhof von Krakau an. Da breiteten
wir unsere Schlafsäcke und Decken im großen Wartesaal aus und
schlummerten ein wenig. Da kamen auch andere Jugendliche an. Evi und
ich waren 25 Jahre alt, Karine 24 . Als wir am Morgen erwachten,
waren da schon viele Jugendliche aus Deutschland und Polen, die auf
den Bus warteten, der sie alle ins Zeltlager bringen Sollte. Es ging
in ein unberührtes Naturschutzgebiet, das durch den Staat bedroht
war durch eine geplante Industrialisierung. Der Bus war voll mit
langhaarigen jungen Männern und Frauen, die spielten Gitarre und
Trommeln und Tamburin und sangen. Wir kamen am späten Nachmittag im
Naturschutzgebiet an. Es lag an dem Flusse San, am Fuß der Karpaten,
an der Grenze zur Ukraine. In einem Strom von jungen Leuten gingen
wir einen sandigen Fußweg zum Zeltlager. Rechts und links des Weges
weite Graswiesen, der Horizont umkreist von dunkelgrünen Wäldern.
Karine fror immer, wenn sie schlief, darum hatte sie übermenschlich
viele Decken mitgenommen, die ich als ihr Kavalier und Lastesel
natürlich alle schleppen musste. Wir gingen auf dem Weg zum
Zeltlager auch durch einen Wald von Laub- und Nadel-Bäumen, da
flossen Bäche durch den Wald mit klarem Wasser. Es wurde dunkel.
Alle anderen jungen Leute waren schneller gewesen als wir, so waren
Karine, Evi und ich allein im Wald. Wir kamen in der Abenddämmerung
im Zeltlager an. Da versuchten wir im Dunkel des Abends oder der
frühen Nacht noch notdürftig eins unserer zwei Zelte aufzustellen.
Dann legten Evi und Karine und ich im Zelt uns schlafen. Evi zu
meiner Linken, Karine zu meiner Rechten, schlief ich gut gebettet wie
im mohammedanischen Paradies. Ich erwachte von einem lebhaften
Morgentraum, wohl inspiriert von den heidnischen Trommeln im Feld,
ich hatte eines Gottes Epiphanie geträumt, nämlich von einer
riesigen steinernen Götzensäule in Form eines Phallus, oder Lingam,
wie die Inder sagen, und die steinerne Götzensäule öffnete sich
und der indische Gott Shiva trat hervor. Ich ging am Morgen allein
durch die Wiesen und Wege am Flusse San, da tauchten nackte Heiden
vor mir auf, die sich im Schlamm gewaschen. Nun, die Neuheiden sind
wie wilde Tiere. Eines Abends saßen wir am Lagerfeuer. Karine sagte,
sie glaube nicht an Drachen, dass seien keine Geschöpfe der Natur,
sondern Hirngespinste der Menschen. Ein junger Mann gab Antwort. Er
war ein Jünger des Hare Krishna, der Verkörperung des Gottes
Vishnu, und sagte: Nur wer von Gräsern Milch melken kann, kann auch
die Drachen erleben. Vor einem Jahr war Evis und Karines Freundin
Sabine auch schon hier gewesen und hatte einen Wetterzauber gelernt,
indem man die altgermanischen Runen mit seinem Leib nachbildet, kann
man Regen und Sonne beschwören. Meistens ging ich allein durch die
Natur. In den Wäldern, hieß es, lebten noch Bären und Wölfe. Ha,
echte slawische Wölfe! Am Himmel schwebte majestätisch ein Adler!
Ich hatte drei Bücher mitgenommen. Angeregt von Rudolf Steiner hatte
ich begonnen, in der Bibel zu lesen, ich las im Evangelium von Martha
und Maria und Lazarus, den drei Geschwistern, die Jesus liebte. Ich
war Lazarus, Karine war Martha, denn sie war irdisch gesinnt, aber
Maria war Marion, die ich vor Karine geliebt hatte, und die ich in
meinen lebhaften Träumen so kräftig idealisierte, bis sie zur
Jungfrau Maria geworden war. Ich hatte mich also in meinen Träumen
in die Jungfrau Maria verliebt, ohne zu wissen, dass sie es war. Ich
ging nun an einen einsamen Arm der San, da weit und breit kein Mensch
war, nur der Fluss, der Wald, und der Himmel. Da dachte ich an einen
Vers der russischen Dichterin Anna Achmatowa, dass sie mit
"sympathetischer Tinte" Verse voller Magie schriebe. Da
schrieb ich auch mit symapthetischer Tinte Verse voll Magie an Marion
oder Maria von Bethanien oder die Jungfrau Maria, wer es genau war,
die ich liebte, wusste ich nicht, nur dass es die weiße Frau meiner
Träume war. Neben dem Evangelium hatte ich noch die Poems des
englischen Renaissance-Dichters Ben Jonson bei mir. Der war ein
Zeitgenosse Shakespeares und war mir immer lieber als Shakespeare,
weil er antiker war und ein Musenpriester. Ja, er war mir so
vertraut, dass ich manchmal ahnte, dass sein Geist vom Himmel mich
umschwebe. Er schrieb in einem Gedicht, dass er nicht eher Ruhe gebe,
bis mein Idol sei rein und klar wie ein Spiegel. Oder, fragte er,
willst du dienen der Geheimnisvollen Schwester? Das dritte Buch, das
ich immer bei mir trug, waren die gesammelten Gedichte von Rainer
Maria Rilke. Den kannte ich in- und auswendig, ich träumte oft von
ihm, und auch bei ihm hatte ich den Eindruck, dass seine unsterbliche
Geistseele mich oft im Traum besuchen käme. Karine studierte
Slawistik, und sie hat mich eigentlich erst eingeführt in die
Mysterien der russischen Poesie. Sie hatte als Buch den Idioten von
Dostojewski mit. Der Idiot, ein Narr mit reinem Herzen, war eine
Vision des Russischen Christus. Er liebte zwei Frauen: die wilde
sinnliche Nadeshda, die unglücklich war, und die reine tugendhafte
Aglaja, blauäugig, im weißen Kleid. Ich war Fürst Myshkin, der
wahnsinnige Narr, zerrissen zwischen Nadeshda-Karine und
Aglaja-Marion. Eines Morgens lag ich im Zelt und las in der Bibel. Da
trat ein heidnischer Freund Karines herein, der einmal nach Indien
gepilgert war. Er hatte dort ein Mantra meditiert, das heißt Om mani
padme hum. Es ist das Mantra des Boddhisattwa Avalokiteshvara, des
Boddhisattwa der Barmherzigkeit. Übersetzt heißt das: Das Juwel ist
in der Lotosblüte. In der tantrischen Sexualmagie ist das Juwel der
Phallus, und die Lotosblüte ist die Vulva. Aber philosophisch ist
der Juwel der Gottesgeist, die Lotosblüte ist der Menschengeist.
Dieser Neuheide sah, dass ich in der Bibel las und raunte mit
mystischer Stimme: Don't read the Book! Neben dem Zelt von Karine und
mir und neben dem Zelt von Evi neben uns hatten junge polnische
Katholikinnen ihre Zelte aufgestellt. Ich hörte sie fröhlich auf
polnisch schwatzen. Ein Wort wurde immer wieder wiederholt, es klang
wie "kurva". Ich fragte Karine, was es heiße. Karine
sprach neben Deutsch, Französisch, Englisch und Russisch auch
Polnisch und sagte, es heiße Hure. Ben Jonson erwiderte einem
Freund, der ihn bat, nicht mehr das Wort Hure in seinen Versen zu
gebrauchen, dann könne er ja gleich aufhören, über Frauen zu
schreiben. Eines Mittags lag ich im Sonnenschein in unserm Zelt
allein und las in der Bibel, da stürzte ein leidenschaftliches
junges Mädchen herein und begann auf polnisch zu schwatzen, ich
verstand kein Wort, aber sie war sehr schön, erotisch. Sie war
vielleicht sechzehn Jahre jung, hatte tiefschwarze Locken, große
schwarze Augen, ein gebräuntes Gesicht, trug ein schwarzes Kleid,
Arme und Beine nackt, und viel silbernen Schmuck, und alles, was ich
erfuhr, war, dass sie Anja heiße und eine Zigeunerin war. Sie
freundete sich ein wenig mit Karine an. Aber eines Tages merkte
Karine, dass ihr etwas gestohlen worden war, und sie verdächtigte
die Zigeunerin Anja. Das empörte Evi aufs Tiefste. Denn Evi war in
ihrer Kindheit in einem Viertel groß geworden, das als Stadtteil der
Armen galt, da in unmittelbarer Nachbarschaft in Baracken Zigeuner
lebten, mit denen sie befreundet war, und hatte immer als Kind mit
Zigeunerkindern gespielt. Dass Karine nun einer Zigeunerin ohne
Beweise unterstellte, sie bestohlen zu haben, empörte Evi. Und die
beiden Busenfreundinnen zankten sich deswegen. Apropos Evi. Eines
Abends saßen Karine und ich am Lagerfeuer, Evi saß auf der
gegenüberliegenden Seite des Feuers in der Nacht. Sie trug ein
weißes Kleid, ihr schwarze Haar hochgebunden, Schmachtlöckchen
fielen auf die Wange, sie war beleuchtet von den spielenden
Flammenzungen, sie war schön wie eine Vision, wie die weiße Dame
meiner Träume, und ich dachte: Sie ist eine Muse! Eines Nachts stieg
ich auf einen Hügel, der mitten im Zeltlager lag. Auf dem Hügel
saßen junge Leute, die sangen zu Gitarre, Flöten und Trommeln. Ich
stellte mich auf und schaute zum Sternenhimmel auf und sang für die
Sternenjungfrau ein französisches Lied, das Karine mir beigebracht
hatte, als sie von meiner Begeisterung für die italienische Komödie
erfuhr, für den lustigen Narren Harlekin, den traurigen Narren
Pierrot, und die Zofe Colombine oder Täubchen. Meine Geliebte war
immer Colombine, manchmal war ich Harlekin und manchmal Pierrot. Ich
sang:
Au
clair de la lune,
Mon
ami Pierrot,
Prête-moi
ta plume
Pour
écrire un mot.
Ma
chandelle est morte,
Je
n'ai plus de feu ;
Ouvre-moi
ta porte,
Pour
l'amour de Dieu.
Das
war der letzte Abend in Polen. Ich erinnere mich noch an die
Rückreise mit dem Zug, da saßen Evi und Karine im Zugabteil
nebeneinander, mir gegenüber, und plötzlich hatte ich nur Augen für
Evi, mit ihren schwarzen Schmachtlöckchen, ihrem weißen
Seidenkleid, mein Ideal. Karine und ich kehrten dann im Elternhaus
ihrer Berliner Freundinnen Claudia und Madel ein. Die Eltern waren
Katholiken vom slawischen Stamm der Sorben. Die Wohnung war voll mit
russisch-orthodoxen Ikonen der Gottesmutter mit dem Gotteskind. Ich
weiß, ich hatte große Ehrfurcht vor diesen Ikonen der Gottesmutter.
Übrigens ist Karine gestorben mit Blick auf die Gottesmutter von
Kazan, dem russischen Nationalheiligtum. Karine hatte mir liebevoll
ein leckeres Essen bereitet, aber ich schlang es unachtsam hinunter
und wandte mich wieder meinem Buch zu. Das hatte Karine verletzt, sie
hat sich später noch oft daran erinnert. Ich las unter den Augen der
Sorbischen Gottesmutter Dostojewskis Roman die Erniedrigten und
Beleidigten und musste vor Rührung und Reue weinen.
*
Liebe
Mama,
hier
unser 'Text "Mamas Memoiren". Das war schön, dies von dir
zu hören. Vielleicht magst du den Text ja Johann zeigen.
Alles
Liebe,
Torsten
*
Hallo
Malek,
willst
du mir denn gar nicht mehr schreiben? Ich hab im Hauskreis an 12
Abenden
Deuterojesaja vorgestellt, nun mach ich 7 Abende zur Apokalypse. Ich
höre gerade oft den amerikanischen Jesuiten Mitch Pacwa, Professor
der Philosophie und der Theologie. Heute hörte ich Benedikts
Regensburger Rede. Einmal die Woche seh ich Evi, sie plaudert so nett
mit mir. Als Poet versuche ich mich an Heldenepen, nebenbei als
Lyriker besing ich eine schwangere Christin. Sind bei dir alle
gesund?
*
Liebe
Mama,
ich
habe die in meinem Sinn schönsten Bücher der Bibel übersetzt, 1000
Seiten, ein Mann vom Copyshop hat mir ein gebundenes Buch daraus
gemacht, so lese ich jetzt immer in der Schwanke-Bibel. Malek
versprach, sie noch im Internet auf einer eigenen Webseite zu
veröffentlichen. Er schreibt leider gar nicht mehr, angeblich wegen
Überarbeitung, so dass es sich anfühlt, wie - Ich habe einen Freund
verloren. Dazu hab ich Toms Liebe auch verloren. Aber Evi kommt
einmal die Woche zu mir, hilft mir in der Küche und bleibt dann noch
und plaudert mit mir, das ist schön. Vielleicht hält sie mir die
Hand, wenn ich sterbe, ich bat sie darum. Wie war Herrn Igwecks
Beerdigung? Ich hab ihm als Kind immer süße Erbsen aus seinem
Garten geklaut. Was macht deine Bronchitis? Wie schläfst du? Ich
schlafe immer schlecht. Aber ich hab noch viel Arbeit, was ich alles
noch schreiben will, einzig dafür lebe ich noch.
An
Johann
Lieber
Johann, gerade las ich einen Vers in der Bibel, da musste ich an dich
denken:
DAS
BUCH JESUS SIRACH
Vom
Tod
41,
1 O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich ein Mensch denkt, der gute
Tage und genug hat und ohne Sorgen lebt 2 und dem es wohlgeht in
allen Dingen und der noch gut essen kann!
3
O Tod, wie wohl tust du dem Armen, 4 der schwach und alt ist, der in
allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen noch zu erwarten
hat!
5
Fürchte den Tod nicht! Denke an die, die vor dir gewesen sind und
nach dir kommen werden. So ist es vom Herrn verordnet über alle
Menschen. 6 Und was wehrst du dich gegen den Willen des Höchsten? Ob
du zehn oder hundert oder tausend Jahre lebst, 7 im Tod fragt man
nicht, wie lange einer gelebt hat.
Euer
Torsten
*
Lieber
Heinz,
mein
Weltekel richtet sich nicht gegen die Natur. Ich liebe Sonne, Mond,
Venus
und Orion, das Meer, die Berge, die Bäume, die Blumen, das Gras,
die
Amseln, die Tauben, die guterzogenen Hunde, die Eichhörnchen, die
Mutterkühe
und die Schwäne und Schmetterlinge, ich liebe kleine Kinder,
hübsche
Mädchen, sanfte Frauen, kluge Männer und weise Greise.
Aber
ich ekel mich vor der Gottlosigkeit, vor dem Aberglauben, vor den
Unglauben
und vor dem Irrglauben, ich ekel mich vor
Abtreibungsterrorismus
und Euthanasie, ich ekel mich vor Krieg und
Terror,
rechtsradikaler oder linksradikaler Diktatur, vor den Lügen der
Politiker,
dem Dreck der Zeitungen, der geistigen Umweltverschmutzung
des
Fernsehen, ich ekel micch vor Prostitution, Sexsklaverei,
Kindesmissbrauch
und Menschenhandel, Kinderarbeit und Kindersoldaten und all dem
Scheiß Satans.
*
Liebe
Sabine,
ich
habe einen Dankbrief von Milan und Bruder und Pflegevater bekommen,
herzlichen Dank für meine Anteilnahme und die vielen Briefe und
Bücher, das schönste daran war Milans handschriftliche
Unterschrift. Ich hielt den sechsjährigen Milan im Traum lange
umarmt und seufzte aufwachend: Ach Jesus, es war nur ein Traum. In
einem andern Traum hab ich das Baby Milan gewickelt, dann gab es mir
einen Kuss auf den Mund.
PS:
Ich
ärgere mich dummerweise sehr über die penetranten Versuche, mir
eine Ehefrau zu suchen, obwohl ich deutlich gesagt habe, dass Gott
mich zur Jungfräulichkeit berufen hat und ich Ja dazu gesagt habe
und Gott mein Gelübde der Ehelosigkeit abgelegt habe. Warum wird das
nicht respektiert?
PPS:
Dass
du sagst, ich gehöre zu einem vergangenen Jahrhundert, da ein
Dichtermönch
mit Gänsefederkiel auf Pergamente schreibt, beweist deine
Menschenkenntnis.
*
HAGIA
SOPHIA
Sophia
oder Weisheit ist das, was die Chinesen suchen, sie nennen es
Tao,
und Lao Tse nennt Tao die Mutter der zehntausend Wesen, das
Geheimnis
des Weiblichen, das unaussprechliche Geheimnis, das Urbild
aller
Bilder. In der chinesischen Bibel ist der Logos des
Johannesprologs
mit Tao übersetzt. Konfuzius, Menzius, Mo Ti, Lao Tse,
Tschuang
Tse und Liä Dsi waren allesamt Diener des Tao. Das griechische
Wort
für Weisheit, Sophia, bezeichnet ursprünglich die Geschicklichkeit
des
Zimmermannes. Das ist interessant, denn Jesus, die menschgewordene
Weisheit
Gottes, war Zimmermann. Pindar, der Poet und Prophet, spricht
von
der Sophia des Künstlers, sie ist seine Muse, seine Inspiration, die
ihn
zum Propheten macht. Denn Pindar war nicht ein einfacher Poet, der
mit
Versmaß und Reim spielte, sondern ein Poet und Seher, wie später
Dante,
John Milton, Klopstock und Hölderlin. Das ist die Sophia der
Poeten.
Die größte Verehrung findet Sophia in der Heiligen Schrift, vor
allem
in den Weisheitsschriften des Alten Testaments. Wenn die Bibel mit
dem
Wort Bereshit, en arche, im Anfang beginnt, sagen die Rabbinen,
dieses
Bereshit ist das Urprinz aller Schöpfung, in Bereshit ist alles
geschaffen,
und dies ist in Sophia. Die wichtigsten Stellen über Sophia
sind
die ersten neun Kapitel der Sprüche Salomos, vor allem das achte
Kapitel,
das siebente bis zehnte Kapitel des Buches der Weisheit, das
vierundzwanzigste
und einundfünfzigste Kapitel des Jesus Sirach, das
dritte
Kapitel des Baruch und das achtundzwanzigste Kapitel des Hiob..
Hier
wird Sophia mit Jahwe identifiziert, denn wie Jahwe ist sie die
Retterin
Israels im Exodus. Sie wird als die Schöpferin bezeichnet, aber
auch
als die Erstgeborene der Schöpfung, die vor aller Schöpfung war.
Sie
wird Throngenossin Gottes, Liebling Gottes, Hätschelkind Gottes
genannt.
Sie ist die Werkmeisterin oder Architektin des Universums. Ihre
Wonne
ist es, bei den Menschensöhnen zu sein. Sie war bei Adam, dem
ersten
Menschen, in seiner Einsamkeit. Sie war bei Abraham, der seinen
Sohn
hingeben musste. Sie war bei Jakob, der vierzehn Jahre um eine Frau
diente.
Sie war bei Josef, der prophetische Träume hatte. Sie war bei
Moses,
der Israel aus Ägypten führte. Salomo gewann ihre Schönheit lieb
und
wollte sie als Braut heimführen. Er erbat sie von Gott. Mit ihr
kommen
zu Salomo alle Gaben der Naturerkenntnis und alle Tugenden und Künste
und irdische Wohlfahrt. Die Ehe mit ihr bringt keinen Verdruss
und
keinen Liebeskummer, sondern lauter Wonnen. Sie prüft den Menschen,
ob er ihrer würdig ist. Und wenn er ihre Prüfungen besteht,
offenbart sie ihm ihre Geheimnisse. Sie kommt zu dem Schriftgelehrten
wie eine liebende Mutter und eine junge Braut. Dem Schriftgelehrten
ist sie die Ehefrau, das Weib seiner Jugend, einzig an ihren Brüsten
soll er sich berauschen. Sie, die aus dem Munde Gottes kommt, die von
Gott gezeugt ist, suchte eine Wohnstatt in allen Völkern, fand
schließlich ihre
Wohnstatt
in Israel und diente im heiligen Zelt und war Liturgin im
Salomonischen
Tempel. Aber ihre Macht erstreckt sich von einem Ende des Alls zum
anderen, sie ist ein Ausfluss des Lichtes Gottes, eine
Emanation
der Kraft Gottes, ein Spiegel der Herrlichkeit des Herrn, und
sie
ist unbefleckt, makellos, rein, pur und heilig und geht in Seelen
ein
und macht sie zu Freunden der Gottheit und zu Propheten. Sie ist die
himmlische
Sophia, die Sophia von oben, die friedlich ist, wie Jakobus
sie
nennt. Paulus sagt: Christus ist die Sophia Gottes. Ihre
Gegenspielerin
ist Frau Torheit. There is a war between Lady Wisdom and
Dame
Folly. Die Gegenspielerin Sophias ist Moria. Das ist in etwa die
biblische
Vision von Sophia. Sophia wird identifiziert mit Jahwe und mit
Jesus.
Anders ist die gnostische Idee von Sophia, denn hier ist sie
nicht
die Throngenossin Gottes, sondern ein im himmlischen Sündenfall
aus
der Gnade gefallenes himmlisches Wesen, das zur Strafe für ihre
undefinierte
Stünde in die Materie fiel und dort als Sünderin und Hure
herum
irrte, mehrmals inkarnierte, etwa als Helena von Sparta, bis Simon
Magus,
der von den Aposteln verfluchte, in Tyrus in einem Bordell Sophia
als
die Hure Helena fand, die heilige Hochzeit mit ihr zelebrierte und
sie
so erlöste. Manchmal wartet Sophia, die Hure, auch auf den
himmlischen
Äon Christus als ihren Bräutigam und Erlöser. Natürlich ist
dieser
gnostische Christus nicht der gekreuzigte Jesus von Nazareth,
sondern
ein anderer Christus. Im Grunde ist diese Gnosis eine
Blasphemie,
die Gottheit Sophia wird hier zur Sünderin, zur Hure
erniedrigt.
Der Kirchenvater Augustinus dagegen suchte, inspiriert von
Cicero,
die Weisheit von Jugend an, suchte sie erst im Manichäismus,
fand
sie in der katholischen Kirche und nannte sie die Sophia des
Vaters,
die Sophia des Sohnes, die Sophia des Heiligen Geistes. Boethius
in
seinem Buch vom Trost der Philosophie beschreibt, wie er im Gefängnis
eine
Vision der himmlischen Jungfrau Sophia hatte, die ihn belehrte über
das
Nichtwesen des Bösen und das Höchste Gut der Glückseligkeit. Im
Talmud
der jüdischen Rabbinen wird die Frau Weisheit der Bibel mit der
Jungfrau
Torah identifiziert. Sie ist die Tochter Gottes, die himmlische
Prinzessin.
Der ewige König Gott sucht einen Bräutigam für seine Tochter
und
offenbart dem Schriftgelehrten die Jungfrau Torah, mit der er die
mystische
Ehe eingeht und so zum Baal-Shem wird, zum Ehemann des Namens. Die
Jungfrau Torah ist eine Ehefrau, die immer jugendlich und immer
frisch und reizvoll ist. Die Rabbinen identifizieren Frau Weisheit
aber auch mit der Schechinah, der Einwohnung Gottes in der Schöpfung.
Die Schechinah war Braut Adams im Paradies, sie wurde von Jakob auf
der Himmelstreppe gesehen, sie begleitete Josef nach Ägypten und war
die
mystische
Braut des Moses und führte die Kinder Israel ins Gelobte Land.
Auch
die Kabbala des dreizehnten Jahrhunderts spricht von der
Schechinah.
Die unergründliche Gottheit En-Soph offenbart sich in zehn
Sephirot
oder Hypostasen, deren zehnte ist Schechinah, die Einwohnung
Gottes
in der Schöpfung oder das Königreich der Himmel, Malkuth. Diese
wird
Prinzessin und Matrone genannt und führt die Kinder Israel dem
Messias
entgegen. Die obersten Sephirot des En-Soph sind nach der Kether das
Paar Chokmah (Weisheit) und Bina (Vernunft). Hier wird die Weisheit
allerdings dem väterlichen und die Vernunft dem mütterlichen
Prinzip zugeordnet. Die Frage ist, ob der Begriff En-Soph
etymologisch mit Sophia und mit der indoarischen Ursilbe Sopht
verbunden ist, was der
göttliche
Gedanke vor der Schöpfung ist. Zur selben Zeit wie die Kabbala
dichtete
Dante seine göttliche Komödie. Wie dem Boethius die himmlische
Philosophia
als Lehrerin erscheint, so erscheint dem Dante die
himmlische
Geliebte Beatrice als Lehrerin der Wahrheit, eigentlich als
eine
poetische Personifikation der Weisheit der Kirche. Auch Hildegard
von
Bingen, die deutsche Prophetin, sah in himmlischen Visionen Sophia,
lateinisch
Sapientia, als ein göttlich-weibliches Wesen. Diese Sapientia
Divina
sprach durch Johannes den Täufer, durch Jesus, und spricht durch
die
Kirche. Die Weisheit der Kirche ist die Heilige Schrift, die
Tradition
und der apostolische Lehrstuhl. Zum Studium der Weisheit der
Kirche
gehört neben dem Studium der Bibel das Studium der Kirchenväter,
der Päpste, der Heiligen, der Kirchenlehrer und der Mystiker und der
Frömmigkeit des Volkes. Der selige Heinrich Seuse hatte eine Vision
der Frau Weisheit, als im Kloster aus den Salomonischen Büchern der
Bibel vorgelesen wurde. Frau Weisheit erschien dem jungen Mönch als
wunderschöne
Minnedame, er wurde ihr Minne-Mönch, der ihr in geistlicher Minne
diente, sie verlobte sich mit ihm und sagte, er habe nur Schmerzen in
irdischer Minne gefunden, weil sie ihn für die Hochzeit mit sich
selbst bereitet hat. Später verwandelte sie sich in den gekreuzigten
Christus
und unterwies ihn in katholischer Leidensmystik. Jakob Böhme,
der
teutonische Philosoph, der als Mystiker von der lutherischen
Amtskirche
verketzert wurde, hatte Visionen von der himmlischen Jungfrau Sophia.
Seine Theologie ist nicht ganz deutlich. Einerseits spricht er von
dem Zeugen von Vater und Sohn und Heiligem Geist und dass sich dann
die Dreifaltigkeit im Spiegel der himmlischen Sophia beschaute.
Andererseits
identifiziert er Sophia mit Christus. Er spekulierte über
den
androgynen Urmenschen Adam, der mit Sophia vermählt war, aber sich
von ihr abwandte und sich Eva zuwandte. Da war Adam kein androgyner
Urmensch mehr, sondern ein Mann und Eva seine Frau. Die Sehnsucht des
Menschen geht aber wieder zur androgynen Ganzheit, darum die irdische
Frau Eva sich mit dem himmlischen Jesus vermählt und der irdische
Mann Adam sich mit der himmlischen Jungfrau Sophia vermählt. Sophia
verlobte sich mit Jakob Böhme und versprach ihm, im himmlischen
Paradies die Ehe zu vollziehen und ihm ihre Perle hinzugeben. Der
katholische Heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort, ein Franzose
der Barockzeit, schrieb über die Ewige Weisheit und identifizierte
sie mit der zweiten Person der göttlichen Dreifaltigkeit, also dem
Logos oder Christus, und nannte Jesus die menschgewordene Ewige
Weisheit, nannte die Ewige Weisheit aber auch Himmelskönigin und
Idee der Schönheit. Der Schwerpunkt seiner Mystik lag aber auf der
totalen Hingabe an die Jungfrau Maria. Diese marianische Mystik
prägte später Papst Johannes Paul II. Der Pietist Gottfried Arnold
beschrieb die göttliche Sophia nach den Zeugnissen der Heiligen
Schrift und in umfassender Kenntnis des Zeugnisses der Kirchenväter.
Er beschrieb sein Verhältnis zu Sophia als ein erstes Grüßen,
einen ersten Kuss, eine erste Umarmung, ein Verlöbnis und eine
geistliche Ehe und mystische Vereinigung. Er allein sah die mystische
Bedeutung des Hohen Liedes Salomo in der mystischen Ehe von
göttlicher Sophia-Sulamith mit dem irdischen Menschen-Salomo.
Darüber schrieb er auch Liebesgedichte. In der Zeit des deutschen
Idealismus, Kant, Fichte, Hegel und Schelling, war der katholische
Naturphilosoph Franz von Baader ein Verehrer der Sophia. In seiner
erotischen Philosophie geht es wie bei Jakob Böhme um die
Wiederherstellung der androgynen Menschheit. Inspiriert von Jakob
Böhme und Schelling entwickelte das junge Genie Novalis seine
Naturmystik, und da seine tote Geliebte Sophie hieß, diente er
Christus und Sophie. Der französische Mystiker Saint Martin war ein
weiterer Verehrer der Sophia. Ende des 19. Jahrhunderts hatte der
russisch-orthodoxe Religionsphilosoph Wladimir Solowjew drei Visionen
der himmlischen Sophia, die er seine geheime Freundin nannte. Er
identifizierte sie aber nicht eigentlich mit der Dreifaltigkeit oder
Christus
im Speziellen, auch nicht mit der Jungfrau Maria, sondern sah
sie
als verklärte Weltseele und Idee des von ihm entwickelten
Gottmenschentums
(in Abgrenzung zu Nietzsches Übermenschentum als
Prinzip
des Antichrist). Solowjew als eigenständiger christlicher Denker
hat
Elemente des Gnostizismus, wie das der gefallenen Weltseele, in sein
Denken
aufgenommen. Der russische Lyriker Alexander Blok hat Anfang des
zwanzigsten Jahrhunderts die Sophia von Solowjew in seine Schöne
Dame verwandelt, deren Minnesänger er war. Im zwanzigsten
Jahrhundert
entwickelte
der Denker Otfried Ebertz in seinem Buch Logos und Sophia
eine
eigenwillige neuheidnische oder mythologische Sophiologie. Wie in
den
mythischen Paaren von Inanna und Dumuzi, Isis und Osiris, Kybele und
Atthis, Aphrodite und Adonis sah er das Paar von Logos und Sophia als
Gott und Göttin. Dabei ist das feminine Prinzip das vorherrschende.
Der Logos ist der Bundesgott der Männer, die Sophia die Bundesgöttin
der
Frauen.
Die Göttin Sophia kann aber nicht von Hausmüttern in der
Kinderstube
erkannt werden, aber die Göttin hat Priesterinnen, die ihr
als
Jungfrauen im Nonnenkloster dienen und die Lehren der Göttin
studieren.
Otfried Ebertz wahrsagte die Wiederkehr der Göttin und ihres
Geliebten
und die Rückkehr des Matriarchats als das Reich der Göttin
Sophia
(die streng anti-jahwistisch ist). Rudolf Steiner in seiner
synkretistischen
Anthroposophie, einer Mischung aus Gnostizismus und
heidnischen
Mysterien, nannte Sophia die verschleierte Isis, die die
Partnerin
des himmlischen Christus-Sonnengeistes ist, welcher wiederum
nicht
der gekreuzigte Jesus von Nazareth des Christentums ist. Vater
Sergej
Bulgakow, ein russisch-orthodoxer Priester, der vor dem
militanten
Atheismus der Bolschewiki nach Paris fliehen musste, aber von
der
Orthodoxie der russischen Kirche ebenso verketzert wurde wie einst
Jakob
Böhme von der lutherischen Nationalkirche, entwickelte eine
Sophiologie,
da er den Gedanken von Augustinus aufgriff und von der
Sophia
des Vaters und Schöpfers und der Sophia des Sohnes und Erlösers
und
der Sophia des Heiligen Geistes und Parakleten sprach, indem er das
kirchliche
Dogma von der Einen Natur der Gottheit in den drei Personen
dahin
deutete, dass der Vater und der Sohn und der Heilige Geist die
drei
Personen, aber Sophia die Eine göttliche Natur der Gottheit
bezeichnet.
Somit ist Sophia, genannt the divine feminine, die Eine
Gottheit
der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. In der esoterischen
Bewegung
des New Age wird im Wesentlichen nur die alte gnostische
Sophia,
besonders anhand der Nag-Hammadi-Schriften, gefeiert, in
Abgrenzung
zur biblischen Sophia. Der Dichter Torsten Schwanke alias
Peter
Torstein Schwanke alias Josef Maria Mayer alias Josef Maria von
der
Ewigen Weisheit hat als philosophierender Dichter im 21. Jahrhundert
die
göttliche Sophia in Poesie und Prosa verherrlicht.
*
Sabine,
Tom
ist in der siebenten Klasse. Schlecht ist er in den Fächern, wo ihn
seine
Lese-Rechtschreib-Schwäche behindert, obwohl in Deutsch
Fortschritte
zu verzeichnen sind. Gut ist er in Kunst, Musik, Handwerk
und
Mathematik. Ich hab ihm wie gewohnt etwas Zeugnisgeld zukommen
lassen.
Was seine Untersuchung beim Psychologen ergeben wird, ist mir
noch
nicht bekannt.
*
Liebe
Monica,
da
du mir ja unbedingt eine Ehefrau besorgen willst und ich mich
weigere,
wäre dies mein Vorschlag zur Güte: Entweder zwei oder keine!
Wenn
es dir gelingt, mir bei der katholischen Kirche und dem deutschen
Staat
die Sondererlaubnis zu erwirken, zwei Frauen gleichzeitig zu
Ehefrauen
zu nehmen, dann denk ich drüber nach.
Liebe
Grüße,
Torsten
*
Mama,
heute
abend hat mich Evi mit dem Wagen abgeholt, wir haben bei ihr mit
Tom
Brokoli-Nudel-Käse-Auflauf gegessen und eine Flasche Wein zusammen
geleert und nett geplaudert. Marco sagte, ich kriege Geheimratsecken,
vielleicht bin ich bald glatzköpfig. Aber ich scheiß drauf.
*
Liebe
Mama,
im
Bibelkreis werde ich referieren über das Wort Jesu an die Gemeinde:
Aber
ich habe gegen dich, dass du die Erste Liebe verloren hast. - Es
geht
um die erste Liebe zu Gott, aber ich werde die Geschwister fragen,
ob
sie sich noch an ihre erste Liebe zu einem Menschen erinnern können.
Ich
erinnere mich an meine erste Liebe Marita Menzel von Hannover. Ich
war
drei Jahre alt, sie auch, sie trug eine rote Bluse und einen
schwarzweiß
kariertes Röckchen, wir gingen in Norden am Schwanensee
spazieren
und fütterten die Schwäne mit Brot. Aber das war
wahrscheinlich
nicht meine erste Liebe, sondern die dreijährige Tochter
von
Frau Athen. Es gibt ein Foto, da lieg ich Baby im Kinderwagen und
die
Tochter Athen beugt sich über den Kinderwagen und lächelt mich an.
Wahrscheinlich
war Tochter Athen meine erste Liebe.
PS:
Danke
für deine lieben Mails, sie bereiten mir immer eine süße Freude.
So
ganz ungezwungen schreibst du wie die Mutter dem Sohn. Weiter so!
*
Liebe
Susanne,
zufällig
fand ich einen christlichen Fantasyroman namens Prinzessin
Aline,
den hab ich für Alina bestellt, und für Valea Ohrringe, die mir
gefallen,
ich hoffe ihr auch. Das geht alles an Marcos Adresse, bitte
mit
herzlichen Grüßen verteilen.
*
Was
geht das den Hauskreis an, dass ich erotische Malerei liebe? Nichts!
- dass ich Wodka trinke? Nichts! - dass ich nicht spazieren gehe?
Nichts! - dass ich Hunde nicht mag? Nichts! - dass ich nicht
Obdachlose füttere? Nichts! - dass ich nicht heiraten will? Nichts!
Rein gar nichts!
*
Liebe
Susanne,
der
ganze Hauskreis quatscht mich voll, wie ich angeblich zu leben hätte
-
nur du nicht, du nimmst mich so an, wie ich bin, dafür küss ich dir
die
Hand.
*
Lieber
Marco,
Danke,
dass du meinen Ärger ausgehalten hast. Prediger Salomo: Ärger
wohnt
im Busen des Toren. Ob Monica mich ernsthaft verkuppeln will oder
nicht? Ich glaube schon, dass sie denkt, eine Ehefrau könnte mich
erlösen.
Ich finde ihre Art, immer wieder davon anzufangen, ersten
penetrant,
und zweitens banal. Dass Heinz mich für die Obdachlosen
rekrutieren
will, ist in Ordnung, aber ich finde, ein Nein von mir
genügt,
da muss man nicht immer wieder von anfangen, das ist auch
penetrant.
Es hat sich ein Ton eingeschlichen, sich über mich lustig zu
machen,
das kann nett gemeint sein, aber wer mag sich gern zum Narren
halten
lassen? Deine Mail hat mich übrigens nicht geärgert.
Wahrscheinlich
ist es einfach dumm von mir, über meine Krankheit zu
klagen.
Was wissen schon Gesunde, wie ein Schizophrener mit seiner
Schizophrenie
und chronischen Depression umgehen sollte! Ich sollte
einfach
nicht mehr klagen, das ist Hiob nicht bekommen, das bekommt mir
nicht. Wie ich den Hauskreis sehe in Betreff des Hineinredens ins
Leben? Nein, ich lasse mir noch nicht einmal von katholischen
Beichtvätern hineinreden. Für mich ist der Hauskreis, ehrlich
gesagt, eine
menschliche
Versammlung, damit ich unter Menschen komme, mit denen man über Gott
reden kann. Wie ich allerdings mein spirituelles und
seelisches
Leben mit Gott führe, das bestimmt die Jungfrau allein.
Allerdings
soll das nicht heißen, dass ich dir, als meinem persönlichen
Freund
(nicht als Hauskreisleiter) das Recht absprechen wollte,
fürsorgliche
Hinweise in mein Leben zu sprechen.
Torsten
PS:
Wie immer freut mich Susanne, von ihr fühle ich mich angenommen. Ich
mache einen Unterschied zwischen den Hauskreisleuten und meiner
persönlichen
Freundschaft zu dir und Susanne.
*
Malek,
für
Dineke schrieb ich diesen Vers:
Wie
so das Schicksal Gottes webt -
Der
Opa tot - das Baby lebt!
Ich
habe mich eine Woche lang über die Hauskreisnarren geärgert.
Verstehe mich sehr gut mit Evi. Will das Nibelungenlied nachdichten.
Zieh mich ganz in mein Schneckenhaus zurück. Auch um mich immer mehr
Tote, das heißt, immer mehr Freunde, die voller Sehnsucht auf mich
warten. Karine meine himmlische Muse. Schreibe für ein kommendes
Jahrhundert.
T.
*
Hallo
Stefan,
nimms
nicht persönlich und nimms mir nicht übel, dass ich nicht zum Tee
kam.
Ich gehe, wenn es nicht gar nicht anders geht, nicht aus dem Haus.
Der
Schizophrene zieht sich in ein Schneckenhaus zurück. Aber lass es
dich
nicht verdrießen, mir ab und an eine Mail zu schreiben. Ich hab
jetzt
meine Bibelübersetzung fertig, meine Schwanke-Bibel im Internet
veröffentlicht
und ein Exemplar für mich zum Gebrauch binden lassen.
Auch
große Teile des Koran hab ich übersetzt. Jetzt denk ich an meine
Kindheit,
da mich das Kinderbuch Deutsche Götter- und Heldensagen schwer
beeindruckt hatte. So hab ich die Götterlieder und Heldenlieder der
Edda übersetzt, schreibe gerade ein Versepos über Siegfried und
habe noch
vor,
das Nibelungenlied nachzudichten. Haben dir denn Mamas Memoiren
gefallen?
Und bist du immer noch überarbeitet? Hast du auch schon, wie
ich,
altersbedingte Schlafstörungen?
In
hoffender Erwartung einer Antwort,
dein
Bruder Torsten
*
Sabine,
der
Kinder-Psychologe bescheinigte der Gesamtschule, dass Toms
Lese-Rechtschreibschwäche
bei den Noten gefälligst zu berücksichtigen
ist.
Eine weitere Analyse der Psyche wurde schriftlich nicht mitgeteilt.
Das
ist mal eine gute Nachricht aus dem Haus meiner lieben Pech-Marie.
*
Sehr
geehrter Muhammet T.,
Danke
für Ihre Rückmeldung über meine Werke im Internet. Vielleicht
befriedigt Sie der Koran-Vers Sure 4, Verse 157-158:
"Und
weil sie sprachen: 'Wir haben Christus Jesus, den Sohn Marias, den
Gesandten Gottes getötet!' - Aber sie haben ihn nicht getötet und
haben ihn auch nicht gekreuzigt […] vielmehr hat Gott ihn zu sich
erhoben."
Wo
ich allerdings gelesen habe, dass Jesus nach islamischer Auffassung
eines natürlichen Todes gestorben sei, weiß ich nicht mehr zu
sagen. Vielleicht irre ich mich auch. Vielleicht besteht ja die
Auffassung, dass Jesus ohne zu sterben in den Himmel entrückt sei?
Falls
es Sie interessiert, ich habe bei Scribd meine (teilweise)
Koran-Übersetzung veröffentlicht. Ich denke, Sie können es im Netz
finden, wenn Sie suchen: SCRIBD TORSTEN SCHWANKE KORAN.
Mit
brüderlichen Grüßen und den besten Segenswünschen vom
barmherzigen Herrn,
Torsten
Schwanke
*
Liebe
Mama,
ich
hab auch Karneval gefeiert, nämlich ich habe auf Radio Maria
fünfjährige
Kinder Witze erzählen gehört: Was ist weiß und rollt den
Berg
hinauf? - Eine Schneelawine, die Heimweh hat. - Zum Valentinstag
war
ich mit Evi essen. Tom hatte einen Muskelfaserriss, da hab ich ihn
mit
Süßigkeiten eingedeckt. Zum Karneval hab ich den Kasperle Martin
Schulz
beobachtet und das Gretchen Andrea Nahles, und mich amüsiert über
die sozialdemokratische Komödie. Zur Fastenzeit hab ich mir
vorgenommen, außer am Sonntag, ansonsten bis Ostern kein Fleisch zu
essen. Heute hat mir ein Moslem geschrieben, der auf meiner
Internetseite meinen Aufsatz über Islamische Philosophie gelesen
hat, und von mir wissen wollte, ob Jesu Leichnam noch auf Erden im
Grab ist oder ob Jesus mit Leib und Seele im Himmel bei Gott ist.
Liebe Mama, die Jungfrau Maria sagt dir: Meine liebe Tochter, kämpfe
wie eine Löwin für dein Recht! Ich bin mit dir!
Alles
Liebe,
dein
Torsten
*
Malek,
es
ist wie in der Inflation, zu viel gedrucktes Geld macht das Papier
wertlos.
Zuviel Briefe, zu viel Besuche, und man erregt Überdruss. Wenn
du
was von mir lesen willst, brauchst du mir nur zu schreiben, ich werde
immer
antworten. Aber von mir aus schreiben und vergeblich auf Antwort
warten,
tut mir zu weh. Mein Leben ist schon traurig genug. Ich traure
nun
das achte Jahr um Karine. Evi ist sehr liebenswürdig, wir waren zum
Valentinstag
essen. Ich hörte Ratzingers Jesusbuch als Hörbuch. Mach
Andachten
zur Apokalypse. Versteh mich immer besser mit meiner Mutter.
Studiere
die Poesie der deutschen Romantik. Ein Moslem reagierte auf
meine
Homepage und stellte mir eine Frage zum Jesusbild des Islam. Ich
bin
nun in der Buß- und Fastenzeit und bereite mich auf die Osterbeichte
vor.
Lese viel in meiner Schwanke-Bibel. Den Hauskreisnarren war der
Einband
zu schwarz und die Übersetzung (verglichen mit ihrer Hoffnung
für
alle) zu altmodisch (zu wörtlich). Meine Freude ist die
Schwangerschaft
von Dineke.
*
Malek,
es
ist das Erstgeborene von Dineke, sie wohnt mit dem Vater zusammen,
sie bittet mich, ihr Baby ins Leben zu beten, ich besinge sie als
Madonna mit Kind. Evi wohnt noch mit ihrem Ehemann in dem Haus, dass
sie vor einem Jahr gemietet haben, es ist aber zu teuer. Evi sucht
ein Haus als Eigentum von ihrem mütterlichen Erbe und fühlt sich
von ihrem Ehemann getrennt, sie werden dann wohl nicht mehr zusammen
wohnen. Quentin ist sehr intelligent und erfolgreich in seinem
Mathematikstudium. Tom ist gut in Kunst, Musik und Handwerk. Beide
Kinder sind aber ganz von ihren Computern absorbiert und leben
apathisch, was der Madonna nicht gefällt. Mit meiner Mutter halte
ich per Email und per Telefon Kontakt, wir sehen uns etwa zwei- oder
dreimal im Jahr. Sie ist sehr lieb zu mir. Eine treue Seele!
Torsten
*
Meine
Mutter wird dieses Jahr 80 Jahre alt, ist aber körperlich gesünder
als ich. Ihr Freund, ein reformierter Christ, wird an Mariä
Verkündigung 80. Ich habe beiden gesagt, ich kann zu keiner
Festgesellschaft kommen, sie haben es akzeptiert. Meine Mutter ist
heute noch befreundet mit ihrer Kindheitsfreundin. Benedikt XVI ist
fast 90, geistig in Höchstform, körperlich gesund, nur sind seine
Beine schwach, er benutzt wie deine Oma einen Rollator.
*
Marco,
beim
letzten Hauskreis wurde so fleißig geplaudert, dass wir nur 1
Sendschreiben,
an Ephesus, behandelt haben. Das Material zu Smyrna ist
also
noch vorhanden. Hier aber schon, zum Layout und Ausdruck, das
Material
zu Pergamon. Es wäre schön, wenn du noch ein gutes
schwarzweiß-Bild
vom PERGAMON-ALTAR einfügen könntest.
*
Liebe
Evi,
ich
habe ein Wort Gottes für dich, einen Psalvers zum Meditieren:
Psalm
42,1 Verschaff mir Recht, Gott, und führe meinen Rechtsstreit gegen
ein treuloses Volk! Rette mich vor den bösen und tückischen
Menschen! 2 Denn du bist der Gott meiner Zuflucht. 5 Was bist du
bedrückt, meine Seele, und was ächzt du in mir? Harre auf Gott;
denn ich werde ihm noch danken, der Rettung meines Angesichts und
meinem Gott.
*
Liebe
Evi,
Hildegard
von Bingen sieht bei allen drei beschriebenen Krankheiten wie auch
bei Gelenkrheumatismus, Arthritis, Polyarthritis als Ursache eine
grundlegend falsche Ernährung, übermäßiges Essen und Trinken,
dadurch ein übermäßige Ansammlung von Giftstoffen und
Schlackenstoffen. Negativ erweitert wird die Ursachen-Liste auch
durch charakteristische Risikofaktoren wie Stress, Ärger, Ungeduld,
Zorn und Angst.
Dies
ist ein bei Weitem auf das Wesentlichste zusammengeschrumpfte Resümee
der Diagnose der Hildegard von Bingen. Ich gehe mit meinem Artikel
auf die Bitte von Ute ein, die mich um Rat fragte, da ihr an Arthrose
erkrankter Vater seit einem Jahr nur noch mit Schmerzmitteln
existieren kann.
Erste
Behandlungsschritte: Entschlacken und innere Reinigung!
Um
die Giftstoffe aus dem Körper zu bekommen, könnte man eine
Hildegard-Rheumakur beginnen. In der leichtesten Fastenform stellen
Sie ihren Speiseplan einfach um. Verzichten Sie auf Weizen, ersetzen
Sie ihn durch Dinkel. Wählen Sie über einen längeren Zeitraum auch
Obst und Gemüse, Vor Allem Fenchel und Fencheltee.
Zusätzliche
Schmerzbehandlung mit Wermutsalbe
10
g Wermut Frischsaft
10
g Hirschtalg
6
g Hirschfett
Der
Wermutsaft wird im Wasserbad mit Hirschtalg und -fett erwärmt und zu
einer Salbe verrührt. Wasser auspressen und in einem Tiegel
aufheben. Man kann die Wermutsalbe mehrmals täglich auf die
schmerzhaften Gelenke massieren.
Gute
Besserung!
*
Liebe
Evi,
zur
Entschlaclung, der Wermutsalbe, der nach Hildegard richtigen Diät
kommt notwendig der Abbau von Stress, Ärger und Zorn hinzu. Dazu
dies:
Spirituelle
Psychotherapie
Mit
ihrem Buch "Liber Vitae Meritorum" schuf Hildegard von
Bingen eine eigene Psychotherapie. Ihr Ziel ist es, dem Menschen zum
vollen Besitz seiner Persoenlichkeit und dem bewussten Erkennen und
Akzeptieren seiner Staerken und Schwaechen zu verhelfen.
Diesen
Themen widmen sich heute auch Psychosomatik und
Psychoneuro-Immunologie, durch die wir um die Zusammenhaenge zwischen
seelischer und koerperlicher Krankheit - vor allem bei Immunschwaeche
- wissen. Als Ursachen psychischer Stoerungen sieht Hildegard
vorrangig den Unglauben sowie den Verlust von Wertmassstaeben. Beides
fuehrt ihrer Ansicht nach dazu, dass Entscheidungen entweder dem
Zufall ueberlassen oder - noch schlimmer - abhaengig von fremden
Einfluessen getroffen werden. So wird das Unterbewusstsein zum
Tummelplatz fremder Maechte, was zu aengsten, Neurosen und Psychosen
fuehrt.
Oh
Mensch, sieh den Menschen an!
Der
Mensch hat naemlich Himmel und Erde und alles, was geschaffen ist,
in
sich in einer Gestalt vereinigt, und alles liegt in ihm verborgen."
Auch
bei psychischen Erkrankungen liegt das heilende Prinzip im Menschen
selbst verborgen (siehe oben). Wir selbst entscheiden, ob wir als Weg
zur Loesung unserer Probleme in eine Krankheit fluechten oder uns den
Problemen stellen. Zur Unterstuetzung der eigenen Kraefte beim
Heilungsprozess sind nach Hildegard geeignet:
Die
Rueckkehr zum Glauben.
Das
Fasten wird von Hildegard bei der Mehrzahl der seeIischen
Risikofaktoren empfohlen und erweist sich damit als universelles
Heilmittel.
Das
Erkennen der eigenen Schwachstellen und ihr Ausgleich durch positive
Kraefte. Da "hinter jeder Schwaeche eine Staerke steckt",
koennen Krankheiten und sogar Schicksalsschlaege die noetige
Information zu ihrer Heilung liefern: Fuer jede der 35 seelischen
Risikofaktoren (Laster) beschreibt Hildegard das zugeordnete
psychische Heilmittel (Tugend), mit dem die Schwaeche ausgeglichen
werden kann. Die Tugenden sind gleichzeitig Wertmassstaebe, die
Stabilitaet verleihen und nach denen wir unser Leben ausrichten
sollen.
*
O
Jesus, jetzt weiß ich, wer dich hingerichtet hat. Es waren nicht die
heiligen
Juden, es waren nicht die edlen Römer, - es waren die "frommen
Kreise",
die dich hingerichtet haben.
*
Marco,
heute
hat meine Ärztin meine Patientenverfügung eingescannt. Leider sind
mir
die Adressen verloren gegangen, wo ich die Patientenverfügung und
die
Vorsorgevollmacht registrieren kann (beim Laptop-Austausch). Eine
neue
Vorsorgevollmacht will ich, wenn es etwas wärmer wird, von der
Caritas
abholen. Die Ärztin sagte, im Falle eines Unfalls fragten
Mediziner
zuerst beim Hausarzt. Meine Hausärztin ist Ariane Kupizky,
Alexanderstraße,
vielleicht kannst du das irgendwo vormerken. Ich
überlege
also, dir meine vom Psychiater beglaubigte Patientenverfügung
und
mein Testament demnächst mitzubringen. Wärst du damit
einverstanden? Am Wochenende versuche ich, dass Sendschreiben an
Thyatira vorzubereiten. Danke, dass du immer Layout und Ausdruck
besorgst.
*
Sabine,
Ergebnis
von Toms Potentialanalyse: Er ist sehr sozial, denkt
selbständig,
hört aufmerksam zu, interessiert sich für Meinungen
anderer.
Ihm wird das Handwerk empfohlen. Toms Berufsträume: Architekt oder
Manga-Zeichner.
*
Marco,
hier
die Andacht zum Brief an Thyatira. Es ist darin eine Abschweifung
zum
Thema Lydia im Geist des evangelischen Feminismus, dazu trieb mich
mein Herz.
*
Hallo
Genosse Bebel!
Du
wolltest mir die einst von dir recherchierten Ämter-Adressen als
Email
an mich weiterleiten, die sind bei mir nicht angekommen. Sind sie
vielleicht
als verdächtig eingestuft worden? Dann kann ich nicht auf sie
zurückgreifen.
Dein
Karl Liebknecht.
PS:
Die Revolution ist und war und wird sein, wie Rosa sagt.
*
Mein
lieber Engels,
die
Adressen der Ämter sind bei mir angekommen. Das der Hauskreis diese
Woche ausfällt, brachte mich auf den Gedanken, ob am 8. März Meike
wiederkommen wird und wir dann mit ihr das Trauerbrot brechen, sprich
Essen gehen. Ob du das trotz deiner immensen Arbeitsbelastung
organisieren
kannst, frag ich dich, denn ich bin zu solcherlei Dingen zu
weltfremd.
Dein
Marx (ohne Furunkel am Hintern)
*
Mein
lieber Stresemann,
ich
habe Maike auf ihren Handy-AB gesprochen, dass sie dir eine
Nachricht
zukommen lassen möge, wann sie zur Parteisitzung zurückkommt und wo
sie gerne mit uns essen möchte. Ich hoffe, das klappt so.
Frohes
Regieren!
Dein
Kaiser
Wilhelm emeritus
*
Hallo
Radio Maria,
hiermit
bestelle ich das Programmheft ab, damit Sie das Porto sparen
können,
ich schaue eh nicht hinein, da ich von Radio Maria nur die Messe
um
8 Uhr und manchmal die Nachrichten von Radio Vatikan um 18 Uhr höre.
Ich lese einfach lieber Bücher.
Maria
und Jesus mit euch!
Torsten
Schwanke, Oldenburg, Deutschland
*
Na,
Mama,
wie
wars auf Mallorca, haben die erwünschten Mandelbäume
geblüht,
hast du deine Haussorgen vergessen können, hast du dich mit
deiner
Gefährtin verstanden?
Sprichwort
Torstens: Besser krank und fromm als gesund und gottlos.
Mir
geht es gut, ich dichte das Nibelungenlied nach, das hab ich als
Kinderbuch
gelesen, damals hatte es mich schwer beeindruckt. Bei König
Günther
muss ich an Günther R. denken, richte ihm das bitte aus.
*
Marco,
früher
rannte ich wie besessen hinter Evi her, da entwich sie mir, heute
bin
ich am liebsten allein, da sagt sie: Bleib doch noch, willst du
einen
Kaffee, soll ich dir was zu essen machen? Der
Shakespeare-Zeitgenosse
Ben Jonson, einer meiner absoluten
Lieblingsdichter,
sagte: Frauen sind wie die Schatten der Männer, renne
ihnen
hinterher und sie fliehen vor dir, lauf von ihnen weg und sie
rennen
hinter dir her.
*
Hallo
Marco,
Besser
ewige Ruhe als chronische Krankheit. Jesus Sirach, Schwankebibel
Werden
wir uns Donnerstag noch im Moor der Apokalypse treffen oder schon zum
Festbankett des Lammes?
*
Marco,
ein
echter frommer Evangelikaler trinkt keinen Alkohol. Darum, wenn du
zum
Angeln gehst, nimm zwei Baptisten mit! Denn wenn du nur einen
mitnimmst,
säuft er dir deine Kiste Bier aus.
Aus
einem Vortrag über christliche Heuchelei.
*
Hallo
Marco,
damit
du siehst, dass ich deine 'Ratschläge ernst nehme, habe ich sowohl
Psychiater
als auch Hausärztin gefragt, ob Vitamin D gegen Depressionen
helfen.
Psychiater sagte, das sei nicht wissenschaftlich erwiesen, die
Hausärztin
sagte einfach Nein, ich könne es allerdings als
Nahrungsergänzung
mir kaufen. Der Psychiater sagte, ich solle einfach
Sonne
tanken. Und das tu ich mittags auf meinem Balkon. Ansonsten geht
es
mir zur Zeit recht gut.
*
Marco,
hier
eine prophetische Predigt eines "katholischen Pfingstlers",
die mir
sehr
wahr erscheint. Kann ich dir nur empfehlen.
T.
*
Liebe
Mama,
jetzt
kommt das Drama Frühlingserwachen. Ich hab mein Rauchzimmer auf den
Balkon verlegt und wittere den kommenden Frühling. Übrigens ist
meine
schöne Ärztin mit meinem Herzen zufrieden, es sei alles in
Ordnung.
Alles Gute auf den Halbmond-Gassen wünscht dir
Torsten
*
Liebe
Mama,
da
ich mir durch Unmengen sehr starken Kaffee den Magen verdorben habe,
versuche ich jetzt, mich an grünen Tee zu gewöhnen. Neulich saß
ich
rauchend
auf dem Balkon, um die Sonne zu genießen, wie mir der Arzt
empfohlen,
da stellte sich ein Amselmännchen auf die Balkonbrüstung und
sah
mir in die Augen, dann flog er weg, sein Weibchen ihm nach. Ich
dichte
gerade ein spanisches Nationalepos nach. Genieße den Frühling -
trotz
Hauskreuz!
*
Liebe
Sabine,
heute
rief mich Tom an und bestellte Gummibärchen, Schokolade und
Energy-Dring
Killer-Kirsche. Ich flugs hin! Evi und Tom kamen vom
Hundespaziergang,
hatten sich gestritten. Evi was not amused über den
Energy-Drink.
Ich ermunterte Tom, Milan und Simon anzurufen, das erste
Mal
seit einem langen Trauerjahr. Sie haben sich für Gründonnerstag
verabredet.
Zu Ostern werden Milan und seine zwei Brüder ihre blinde,
taube,
lahme Großmutter besuchen.
*
Geh,
Amor, und lass mich in Ruhe! Ich habe genug von dir gelitten! Ich
habe
Sühne getan für alle meine künftigen Sünden. Geh, Amor, und
spiele
mit
den törichten Jünglingen!
*
Malek,
eben
erfahre ich, dass am 14. März 2018 Stephen Hawkins gestorben ist,
der
Entdecker der schwarzen Löcher ist wohl nicht im schwarzen Loch
verschwunden.
Die größte Gefahr für die Menschheit ist die Menschheit -
ein
Atomkrieg, die Klimaveränderung oder genmanipulierte Organismen
könnten
die Menschheit ausrotten. Ein Jahr vor seinem Tod war er bei
einer
Konferenz der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zum Thema
Astrophysik oder Künstliche Intelligenz, und traf Papst Franziskus.
Wie es im Blues heißt: Lord have mercy!
*
Meine
Magd erzählte: Am Teich lebt ein einsamer Fischreiher ohne
Fischreiherin,
er wird immer angegriffen von der Gemeinde der Möwen, den Ratten der
Lüfte. Dann hört man ihn vor Schmerzen schreien. - Ich sagte: Ich
bin dieser Fischreiher.
*
Hallo
Marco,
dies
finde ich interessant, du auch?
Auf
der ökumenischen Konferenz MEHR in Augsburg wurde Mission Manifest
lanciert.
Mission
is possible
DAS
MANIFEST
Präambel
— Nach menschlichem Ermessen wird die Kirche in Deutschland,
Österreich und der Schweiz in wenigen Jahren kaum mehr eine
gesellschaftlich wahrnehmbare Rolle spielen. Das ist weniger schade
um die Kirche als schlimm für die Menschen, die Gott verlieren oder
Jesus nie kennenlernen. Wir sind katholische Christen in Österreich,
Deutschland und der Schweiz, die unter der »Erosion des Glaubens«,
von der Papst Franziskus spricht, leiden. Wir wissen: Unsere
Heimatländer sind Missionsländer geworden. Wir sind bereit für
Mission. Wir wünschen, dass unsere Länder zu Jesus finden. Wir
laden alle ein, die sich verbindlich mit uns hineinbegeben wollen in
eine Welle des Gebets. Wir möchten diejenigen zusammenführen, die
den Mut zu ungewöhnlichen Schritten haben. »Das Gebot der Stunde«,
sagt auch Papst Franziskus, »ist die pastorale Neuausrichtung, also
dafür zu sorgen, dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer
werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen
expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in
eine ständige Haltung des ›Aufbruchs‹ versetzt und so die
positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine
Freundschaft anbietet«. (Evangelii Gaudium, 27) Viele Bischöfe sind
diesem Aufruf gefolgt und haben ihn sogar noch verstärkt. Unsere
Initiative von unten möchte sie unterstützen.
THESE
1
— Uns
bewegt die Sehnsucht, dass Menschen sich zu Jesus Christus bekehren.
Es ist nicht mehr genug, katholisch sozialisiert zu sein. Die Kirche
muss wieder wollen, dass Menschen ihr Leben durch eine klare
Entscheidung Jesus Christus übergeben. Sie ist ja weniger eine
Institution oder Kulturform als eine Gemeinschaft, mit Jesus in der
Mitte. Wer Jesus Christus als seinem persönlichen Herrn nachfolgt,
wird andere für eine leidenschaftliche Nachfolge Jesu entzünden.
THESE
2
— Wir
wollen, dass Mission zur Priorität Nummer eins wird. Und zwar durch
eine Fokussierung der finanziellen und personellen Ressourcen der
Kirche auf die Evangelisierung. »Die Kirche ist ihrem Wesen nach
missionarisch!« (Ad gentes, 2) Der finale Auftrag Jesu an seine
Freunde lautet: »Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu
meinen Jüngern« (Mt 28,19). Eine Kirche die nicht freudig, und
überzeugend auf alle zugeht, hat keine Mission; sie verliert ihr
Warum und Wozu. Sie steht für nichts. Und sie schrumpft statt zu
wachsen. Für unsere Länder heißt das: »The church will send or
the church will end.«
THESE
3
— Wir
glauben, dass die Chancen nie größer waren als jetzt. Das Defizit
an privater und gemeinsamer Hoffnung in der Welt wird von Tag zu Tag
größer. Viele suchen und geben sich mit kleinen Antworten
zufrieden. Dabei ist die denkbar größte Hoffnung bereits in der
Welt. Das Evangelium hat nichts von seiner Attraktivität verloren.
Wir Christen sind dazu da, diese Hoffnung zu teilen, statt sie für
uns zu behalten. Wo das geschieht, wird es für Menschen unserer Zeit
verlockend, Christ zu sein. Weltweit nehmen 200 Millionen Christen
sogar Verfolgungen in Kauf, weil sie von Jesus, ihrer einzigen
Hoffnung, nicht lassen können.
THESE
4
— Wir
sprechen alle Menschen in unseren Ländern an und machen keinen
Unterschied (wie Jesus keinen Unterschied gemacht hat). Wir gehen auf
Christen, Nichtchristen, Andersgläubige und Menschen, die nicht mehr
glauben, zu. Es gibt keinen Menschen, für den Jesus nicht gestorben
ist und der Jesus nicht kennenlernen sollte. Gott ist »die Liebe«
(1 Joh 4,16) und will, »dass alle Menschen gerettet werden und zur
Erkenntnis der Wahrheit gelangen.« (1 Tim 2,4) Das wollen wir auch.
THESE
5
— Wir
glauben, dass unsere Mission so kraftvoll sein wird, wie es unsere
Gebete sind. Ein missionarischer Neuaufbruch kann nicht anders
beginnen als mit einem Neuaufbruch in Fasten und Gebet. Gott, der
alle Menschen leidenschaftlich liebt, hat gehandelt und wird auch
jetzt handeln, wenn wir ihn persönlich und rückhaltlos anrufen. Es
werden Wunder geschehen. Gott wird den Menschen über den Weg laufen
und sei es in Träumen und inneren Eingebungen. »Haben wir keine
Scheu, Gott selbst um die schwierigsten Dinge zu bitten, wie die
Bekehrung großer Sünder oder ganzer Völker.« (Charles de
Foucauld).
THESE
6
— Wir
danken allen Christen außerhalb der katholischen Kirche, die heute
schon mit Hingabe missionieren, taufen und Menschen zu Jesus führen.
Wir Christen in der katholischen Kirche sehen ihre Treue zur Heiligen
Schrift und ihre entschiedene Nähe zu Jesus. Wir haben Wertschätzung
für die positiven Impulse der Reformation. Wir wollen demütig
lernen – auch und gerade von den Freikirchen – und mit allen
unseren Geschwistern in der Ökumene kooperieren, um selbst
missionarischer zu werden. Wir wissen, dass die Welt nur zu Christus
findet, wenn wir die Einheit wiederfinden und sie in Gebet und
Mission schon heute einüben (vgl. Joh 17,21).
THESE
7
— Wir
müssen die Inhalte des Glaubens neu entdecken und sie klar und mutig
verkündigen, sei es nun »gelegen oder ungelegen« (2 Tim 4,2). Wir
haben sie durch Gottes Offenbarung empfangen, finden sie gefasst im
Urdokument der Heiligen Schrift und lebendig überliefert im
Verstehen der Kirche, wie es der Katechismus lehrt. Die Geheimnisse
des Glaubens müssen vollständig, ganzheitlich, in rationaler
Klarheit und in der Freude der Erlösten verkündigt werden. Sie
müssen leuchten. Wer anderen Menschen den Glauben verkünden will,
darf nicht dilettieren; er muss zuerst an sich arbeiten – an seinem
Leben, an seiner Liebe und an seinem Wissen. Der missionarische
Aufbruch erfordert eine neue Lernbewegung des Glaubens, denn wir
haben verlernt, was es heißt missionarisch zu sein.
THESE
8
— Wir
wollen missionieren, nicht indoktrinieren. Die Mission Jesu zu
überbringen, hat stets den Charakter einer Einladung; Mission ist
die Sehnsucht, die eigene Freude mit anderen zu teilen; ein freies,
respektvolles Angebot an freie Menschen. Mission bedeutet, den
Menschen die Füße zu waschen, nicht den Kopf. Sie überredet nicht,
übt keinen Druck aus und ist mit Zwang oder Gewalt unvereinbar.
Christen sind nicht nur tolerant gegenüber Andersdenkenden – sie
engagieren sich sogar aktiv für Religionsfreiheit. Den
Wahrheitsanspruch des christlichen Glaubens vertreten wir ohne jede
Aggression. Wir können unmöglich schweigen von der Hoffnung, die
uns erfüllt. (1 Petr 3,15)
THESE
9
— Wir
brauchen eine »Demokratisierung« von Mission. Nirgendwo steht, dass
die Mission, die Jesus uns gegeben hat, sich auf Spezialisten,
professionelle Verkündiger, Theologen, Kleriker oder Mitglieder von
Ordensgemeinschaften beschränkt. Missionarisch zu sein ist der
Auftrag Christi an alle Getauften. Mission beschränkt sich auch
nicht auf bestimmte (»nichtchristliche«) Länder, Kulturen und/oder
Religionen. Mission ist jederzeit und überall. Sie ist die große,
oft vergessene Querschnittsaufgabe aller Christen in allen Ländern
und Kulturen.
THESE
10
— Wir
müssen uns selbst zur Freude des Evangeliums bekehren, um andere zu
Jesus führen zu können. Wo wir uns im Denken, Handeln und Fühlen
einem allgemeinen humanistischen Mainstream angepasst haben, müssen
wir entschiedene Anstrengungen unternehmen, um uns, wie Papst
Benedikt XVI. sagt, von der Weltlichkeit der Welt zu lösen. Nur als
geisterfüllte »neue Menschen« haben wir missionarisches Profil.
Wir sollten allerdings damit rechnen, dass der ersehnte Aufbruch im
Glauben nicht immer nur eine Erfolgsgeschichte sein wird. Doch im
treuen und freudigen Zeugnis für Jesus erstrahlt auch aus Leiden und
Widerständen eine Schönheit, die früher oder später fruchtbar
wird.
*
Liebe
Susanne,
die
Auflaufform, die du mir so lieb zum Geburtstag geschenkt hast, die
hab
ich heute eingeweiht. Ich wollte mir eine appetitliche Fastenspeise
machen.
Ich kochte Spiralnudeln und Spinat, tat es in die Form, briet
vegetarisches
Hack an, schnitt Schafskäse hinein und Sahne, dann
bestreute
ich es mit italienischem Streukäse und überbackte es im Ofen,
salzte
auf dem Teller nach, das hat mir gut geschmeckt.
Liebe
Grüße,
Torsten
*
Hallo
Marco,
bei
einem ökumenischen Religionsgespräch fragte der Moderator: Wenn Sie
auf eine einsame Insel verbannt würden und dürften nur ein Buch
mitnehmen,
welches Buch würden sie mitnehmen? Der lutheranische Laie
sagte:
Natürlich die Bibel. Der katholische Bischof sagte: Ein Buch mit
einer
Anleitung zum Schiffsbau.
*
Hallo
Malek,
heute
war mein kleines Ostern, da war ich bei der Oster-Beichte und
anschließend
selig. Ich wünsche dir eine gesegnete Osterzeit mit
Gesundheit
und Liebe im Haus. Ich bin am liebsten allein mit Gott und
mag
nur noch Evi leiden. Bin jeden Tag fleißig am Schreiben, Beten,
Studieren.
Alles
Gute,
Torsten.
*
Liebe
Gudrun,
um
Mitternacht denke ich plötzlich an dich und grüße dich! Ist meine
Liebe
auch ein nahezu endloser Karfreitag, erwarte ich doch einen ewigen
Ostersonntag!
Dass du jetzt schon auf Erden in der Freude der
Auferstehung
lebst, wünsche ich dir! Ich werde innerlich immer einsamer
und
weltfremder, aber dafür kommt in der Osterzeit Maria Magdalena zu
mir,
die Jesus gesalbt hat, den Gesalbten, die unterm Kreuz stand und
ihn
umarmt hat und die ihm am Ostermorgen begegnete im Garten, wie
Sulamith
dem Salomo begegnet ist. Ich möchte manchmal mit Salomo reden, dass
er mir hilft, die Hagia Sophia zu verherrlichen als Beter und
Dichter.
Maria Magdalena möge auch dir zu Ostern ein rotes Ei überbringen!
In
dankbarer Erinnerung an deine Freundlichkeit,
Torsten
*
Hallo
Marco,
wie
Torsten 1998 unter die Charismatiker kam:
Vor
der Stadt wirst du einer Gruppe von Propheten begegnen, die von der
Opferstätte
auf der Anhöhe herabkommen. Vor ihnen her werden Musikanten gehen,
die auf Harfen, Handpauken, Flöten und Zithern spielen, und die
Propheten werden dazu in ekstatischer Begeisterung tanzen und singen.
6 Dann wird der Geist des Herrn auf dich kommen und ihre Begeisterung
wird auch dich erfassen.2 Von da an wirst du wie umgewandelt sein.
Auch
noch als Katholik weiß ich zu schätzen, was ich bei den Pfingstlern
gelernt
habe. Damit wünsche ich dir eine gesegnete Kar- und Oster-Zeit!
Vergiss
nicht den alten Eremiten und Misanthropen.
"Der
Vorteil an alten Freunden ist, dass man einander schon viel
verziehen
hat." Goethe
*
Liebe
Sabine,
Tom
hat mit einigen Mitschülern in den Osterferien eine kleine
Aufführung,
dabei hat er die Rolle eines Pastors, Evi rüstete ihn dazu
mit
Kreuz und Bibel aus (die sie von mir hat), das ist doch eine schöne
Frucht
des Gebets. Am Gründonnerstag fährt Tom zu Milan und Simon. Ich
hoffe, deine Mutter hatte ein schönes Fest und wünsche dir ein
gesegnetes
Ostern.
*
Liebe
Sabine,
heute
brachte Evi Tom für 2 Stunden zu mir. Er trug eine schwarze Hose,
einen
schwarzen Pullover, darüber ein schwarzes Jackett, am Hals trug er
ein
weißes Bäffchen, in der rechten Hand schleuderte er die
antisatanische
Waffe des Rosenkranzes, in der linken hielt er eine
große,
in purpurnen Samt eingeschlagene Familienbibel mit einem großen
Kristallkreuz
vorne drauf. Ich backte ihm ein Kräuterbutter-Baguette auf
und
bot ihm ein Tasse leichten Milchkaffee an. Er stellte mir die besten
Anime-Filme
vor. Das war alles japanische Mythologie, sehr phantasievoll
und
sehr religiös im Sinne des Shintoismus-Buddhismus. Nachdem ich ihm
sein Osterpräsent überreicht, kam Evi und plauderte noch mit mir.
Abends informierte ich mich über den Shintoismus. Da gibt es die
Göttin der Beredsamkeit, der Weisheit und der Kunst, Beten, über
den Buddhismus aus dem Hinduismus gekommen, da heißt sie Göttin
Saraswati, Gottin der Rede und Weisheit. In Shintoschreinen wird
Beten als Geheimer Buddha verehrt und alle sieben Jahre wird der
Prozession von Pilgern das Bild der nackten Beten gezeigt, das sonst
verhüllt ist. Die Japaner bewahren drei buddhistische Sutren als
kaiserlichen Staatsschatz auf, die Lotus-Sutra verehrt Buddha und die
Göttin Kwannon, Mutter der Barmherzigkeit, die sie betreffenden
Verse hab ich vor Jahren übersetzt, die Sutra der barmherzigen
Könige ist die zweite, die dritte ist die Goldglanz-Sutra, in denen
weibliche Gottheiten auftreten, die hab ich jetzt auf englisch
gefunden und will sie noch übersetzen. Das war mein Osterfest mit
Tom. Ostermontag werde ich wohl Ostern feiern mit meiner neuen Muse
Valea...
*
Malek,
ein
Jesuit und Bischof hat von dieser Methode erzählt: Wenn du vor einer
Entscheidung
stehst, z. B. eine Frau zu heiraten, dann nimm dir eine
halbe
Stunde Zeit und sage Jesus: Ist das gut und richtig, diese Frau zu
heiraten.
Und dann stellst du dir vor, du heiratest sie und erzählst
Jesus,
wie dann in einem oder drei Jahren dein Leben aussehen würde und
du
überlegst, wie dann dein geistliches Leben wäre, ob es dir besser
ginge
und ob du Gott näher gekommen wärest, ob du inneren Frieden
hättest.
Und dann stellst du dir dasselbe mit der gegenteiligen
Entscheidung
vor. So kann man in die Zukunft vorausfühlen, ob der Weg
gut
ist, das heißt, einen näher zu Gott bringt. Das könntest du mal
mit
der
Frage tun, ob du weiter Ahnenforschung betreiben willst.
Gesegnete
Ostern.
*
Liebe
Mama,
am
Freitag vor der Passionswoche war ich beichten. Am Mittwoch der
Passionswoche
war Tom zwei Stunden bei mir. Er kam von einem
Theaterstück,
da er einen Pastor spielte, ganz schick schwarz angezogen,
mit
weißem Kragen, mit Rosenkranz, Kreuz und Familienbibel ausgestattet.
Erst war er etwas verschlossen, aber als er merkte, dass ich mich für
seine japanischen Zeichentrickfilme interessierte, taute er auf und
erzählte
mir viel davon. Abends war ich glücklich. In der Osternacht
werde
ich wohl die Papstmesse mitfeiern. Ostermontag bin ich bei Marco
und
Susanne eingeladen. Ich habe mich an einem
Kassler-Käsesahne-Rösti-Auflauf versucht, ist mir aber total
misslungen. Gleich kauf ich mir bei der Diakonie zwei neue gebrauchte
Hosen. Ich hoffe, dir gefiel Johanns Fest und dass du trotz
Hausrenovierung auch schön Ostern feiern kannst. Jesus hat den Tod
besiegt, ist auferstanden, wer ihm vertraut, hat das ewige Leben, das
ist Ostern.
Alles
Liebe,
dein
Torsten
*
Liebe
Sabine,
Tom
traf Milan und Simon, die Zwillinge zum Verwechseln ähnlich, es war
gleich wieder große Herzlichkeit zwischen den Kindern. Milan und
Simon waren in den Osterferien mit ihrem Pflegevater in Italien -
Bella
Belissima
Italia!
*
Hallo
Gisela,
eben
hörte ich von meiner Mutter, dass du dies Jahr 50 wirst. Ich
gratuliere
dir! Ich wünsche dir Gottes Segen für die nächsten fünfzig
Jahre
und eine schöne Feier mit deiner Familie und deinen Freundinnen.
*
Lieber
Marco,
schade,
dass ich nicht mit euch Ostermontag essen konnte. Ich habe die
ganzen
Kar- und Ostertage nachts Schlafstörungen gehabt. So musste ich
leider
zuhause unappetitliches Zeug runterwürgen. Dabei heißt es: Wenn
Fasten,
dann Fasten, wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn... Dass Christus unter
Schmerzen
gestorben ist, hab ich am eigenen Leib erfahren, dass er
begraben
ist - in meinem Herzen, weiß ich. Aber vom
Auferstehungs-Halluluja
kam keine Botschaft zu mir. Mein Trost waren
Wagner
und Bach. Ich überreiche dir als Anhang ein Bild von Unserer
Lieben
Frau von Urbino, dass du mal Ausschau hältst, ob du die Dame
bewegen
kannst, in unsern Bibelkreis zu kommen.
*
Liebe
Mama,
heute
hab ich mir Gebetsunterstützung im Bibelkreis für dein Hauskreuz
gesucht.
Marco erhob die Stimme für dich und bat den Vater im Himmel,
Torstens
Mutter zu segnen und alles bald zu einem guten Ende zu führen.
Nächsten
Donnerstag gehen wir zusammen essen. Du bekommst demnächst ein
kleines Trostpflästerchen von mir. Ich bin in Gedanken bei dir. Wie
die Mutter Gottes sagt: Nur Mut, mein Kind, nur Mut!
*
Liebe
Susanne,
du
hast mir heute gut gefallen. Ich denke, wenn ich im Lotto 6 Richtige
habe,
engagiere ich dich als meine Köchin. Der Film Maria Magdalena ist
ab
12 Jahren und läuft gerade in Oldenburg im Casablanca, bis
Donnerstag
den
12.4, täglich, auch Samstag und Sonntag, um 14.20 und 18.30 Uhr.
Zeig
doch deinen Töchtern, dass Jesus sich mit echten Powerfrauen umgeben
hat!
*
Hallo
Steffi!
Hast
du schöne Ostern gehabt? Wie geht es dir und deinen Kindern? Ich
denke
noch manchmal an dich. Und wenn ich auch keinen Ort in deinem
Herzen
habe, du hast einen Ort in meinem Herzen. Ein französischer
Dichter
sagte: Gott schreibt auch auf krummen Wegen gerade. Wo du auch
gerade
im spirituellen Leben stehst, Gott ist dir ewig treu. Ich lebe
sehr
einsam und schreibe viel, gerade übersetze ich ein französisches
Versepos
über Jeanne d'Arc.
Herzliche
Grüße,
Torsten
*
Liebe
Sabine,
die
Mutter Gottes sagt: Viele Menschen kommen nur in die Hölle, weil
niemand
für sie gebetet hat. Und ich sage: Viele Kinder kommen in den
Himmel,
weil du für sie gebetet hast, sie werden im Himmel deine Kinder
sein,
und du wirst im Himmel bei deinem Liebhaber Jesus eine fröhliche
Kindermutter
sein. Darum freu dich, freu dich allezeit.
*
Hallo
Marco,
da
heute wieder der Dummkopf gepredigt hat, hab ich die Realpräsenz
Christi
in der Eucharistiefeier genutzt, den Kommentar zum Sendschreiben
an
Philadelphia zu schreiben. Ich hab auch schon das Layout gemacht.
Entweder
bringst du die beiden Kommentare Donnerstag ins
China-Restaurant
mit, oder wenn Susanne zuverlässig ist - und nicht
dement
wie Evi - kann sie die Blätter auch in zwei Wochen mitbringen.
Hoffe,
du hast einen ruhigen Sonntag.
*
Marco,
heute
war ich seit einem Jahr das erste Mal wieder beim lutherischen
Bibelkreis.
Wir begannen mit dem Buch Hiob. Die Idee der Pastorin war,
die
ersten zwei Kapitel (Einleitung) und das dritte Kapitel (Hiobs
Klage)
zu lesen, dann aus den fünf Gesprächsrunden zwischen Hiob und
seinen
Freunden exemplarisch etwas auszuwählen, dann die Rede Elihus,
des
vierten Freundes, zu lesen, dann die Rede des Herrn aus dem
Wettersturm,
da er seine allmächtige Schöpferweisheit kundtut (ohne die
Reden
über Behemot und Leviathan), und das letzte Kapitel, den guten
Ausgang.
Ich fand diesen Streifzug gut, bat nur noch um einen Abend zum
Kapitel
28, dem Lied der Weisheit. Was denkst du, sollen wir das so auch
mal
mit deinen Pfingstlern machen?
*
Liebe
Gudrun,
das
hat die Jungfrau gut gemacht, mich gerade nach Ostern in deinen
Bibelkreis
zurückzuführen, wo ihr gerade mit dem Hiob beginnt. Ich war
eigentlich
nur gekommen, weil ich dich wiedersehen wollte. Aber über
Hiob
tausch ich mich gerne aus. Das zweite Kapitel ist ja schon genug
Text,
aber vielleicht amüsiert es dich persönlich, wie Goethe Hiobs
zweites
Kapitel in seinem Faust I, im Prolog im Himmel, verarbeitet hat.
Die
Sonne Christi sei mit dir!
Torsten
Mephistopheles:
Da
du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und
fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und
du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So
siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih,
ich kann nicht hohe Worte machen,
Und
wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt;
Mein
Pathos brächte dich gewiß zum Lachen,
Hättst
du dir nicht das Lachen abgewöhnt.
Von
Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,
Ich
sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der
kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und
ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein
wenig besser würd er leben,
Hättst
du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er
nennt's Vernunft und braucht's allein,
Nur
tierischer als jedes Tier zu sein.
Er
scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden,
Wie
eine der langbeinigen Zikaden,
Die
immer fliegt und fliegend springt
Und
gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und
läg er nur noch immer in dem Grase!
In
jeden Quark begräbt er seine Nase.
DER
HERR:
Hast
du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst
du nur immer anzuklagen?
Ist
auf der Erde ewig dir nichts recht?
Mephistopheles:
Nein
Herr! ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht.
Die
Menschen dauern mich in ihren Jammertagen,
Ich
mag sogar die armen selbst nicht plagen.
DER
HERR:
Kennst
du den Faust?
Mephistopheles:
Den
Doktor?
DER
HERR:
Meinen
Knecht!
Mephistopheles:
Fürwahr!
er dient Euch auf besondre Weise.
Nicht
irdisch ist des Toren Trank noch Speise.
Ihn
treibt die Gärung in die Ferne,
Er
ist sich seiner Tollheit halb bewußt;
Vom
Himmel fordert er die schönsten Sterne
Und
von der Erde jede höchste Lust,
Und
alle Näh und alle Ferne
Befriedigt
nicht die tiefbewegte Brust.
DER
HERR:
Wenn
er mir auch nur verworren dient,
So
werd ich ihn bald in die Klarheit führen.
Weiß
doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt,
Das
Blüt und Frucht die künft'gen Jahre zieren.
Mephistopheles:
Was
wettet Ihr? den sollt Ihr noch verlieren!
Wenn
Ihr mir die Erlaubnis gebt,
Ihn
meine Straße sacht zu führen.
DER
HERR:
Solang
er auf der Erde lebt,
So
lange sei dir's nicht verboten,
Es
irrt der Mensch so lang er strebt.
Mephistopheles:
Da
dank ich Euch; denn mit den Toten
Hab
ich mich niemals gern befangen.
Am
meisten lieb ich mir die vollen, frischen Wangen.
Für
einem Leichnam bin ich nicht zu Haus;
Mir
geht es wie der Katze mit der Maus.
DER
HERR:
Nun
gut, es sei dir überlassen!
Zieh
diesen Geist von seinem Urquell ab,
Und
führ ihn, kannst du ihn erfassen,
Auf
deinem Wege mit herab,
Und
steh beschämt, wenn du bekennen mußt:
Ein
guter Mensch, in seinem dunklen Drange,
Ist
sich des rechten Weges wohl bewußt.
Mephistopheles:
Schon
gut! nur dauert es nicht lange.
Mir
ist für meine Wette gar nicht bange.
Wenn
ich zu meinem Zweck gelange,
Erlaubt
Ihr mir Triumph aus voller Brust.
Staub
soll er fressen, und mit Lust,
Wie
meine Muhme, die berühmte Schlange.
DER
HERR:
Du
darfst auch da nur frei erscheinen;
Ich
habe deinesgleichen nie gehaßt.
Von
allen Geistern, die verneinen,
ist
mir der Schalk am wenigsten zur Last.
Des
Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen,
er
liebt sich bald die unbedingte Ruh;
Drum
geb ich gern ihm den Gefallen zu,
Der
reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.
Doch
ihr, die echten Göttersöhne,
Erfreut
euch der lebendig reichen Schöne!
Das
Werdende, das ewig wirkt und lebt,
Umfass
euch mit der Liebe holden Schranken,
Und
was in schwankender Erscheinung schwebt,
Befestigt
mit dauernden Gedanken!
*
Hallo
Malek,
heute
war ich mit Evi in dem Kinofilm Maria Magdalena. Heute ist auch der
Gedenktag des großen polnischen Heiligen, des Stanislaus von Krakau.
Stanislaus
wurde aus polnischem Ritteradel geboren.
Die Jugend- und Ausbildungszeit verbrachte
er in Gniezno und Paris. Nach seiner Heimkehr wurde er
Priester und Kanoniker in Kraków und um 1071
Bischof daselbst. Einen Toten hatte er als Zeuge für einen
Rechtsstreit aus dem Grabe erweckt. Das Bestreben
von König Boleslaws II. dem Kühnen, seine
Stellung zu stärken und die polnische Kirche
nach ihrer schweren Krise in den 30er-Jahren des 11.
Jahrhunderts zu beeinflussen, bedrohten den
Einfluss der Krakauer Kirche, so dass sich
Stanislaus an der Opposition gegen den
König beteiligte. Mehrfach ermahnte er
den König wegen Grausamkeiten und ehelicher
Untreue, schließlich exkommunizierte
er ihn. Auf Befehl des Königs wurde Stanislaus
verurteilt, während einer Messe erschlagen
und gevierteilt. Der König hatte selbst das Urteil
vollstreckt, weil seine Ritter sich geweigert
hatten.
*
Liebe
Mama,
heute
war ich mit Evi im Kino, es gab einen Film über Jesus und seine
Freundin
Maria Magdalena. Letzten Montag war ich seit etwa einem Jahr
Pause
wieder beim lutherischen Bibelkreis, die Pastorin und die andern
freuten
sich alle, dass ich wieder da war. Morgen geh ich mit dem andern
Hauskreis
asiatisch essen. Ich habe auch etwas in Cafés gesessen und die
Sonne
genossen. Ein junges Mädchen, die ich im Bibelkreis kennen lernte,
die
nun umgezogen ist, ist schwanger, wird bald heiraten, sie schickt
mir
Ultraschallbilder und bedankt sich für meine Gebete, dafür darf ich
sie
in Gedichten als Madonna besingen, das ist meine Freude zur Zeit.
Dir
wünsch ich einen baldigen radikalen Durchbruch zum Besten!
*
Hallo
Marco,
homo
homini lupus
Die
lateinische Sentenz homo homini lupus stammt aus der Komödie
Asinaria
(Eseleien) des römischen Komödiendichters Titus Maccius Plautus
(ca. 254–184 v. Chr.).
Im
Originaltext von Plautus steht lupus jedoch vorn. Wörtlich sagt dort
der
Kaufmann zu Leonida:
lupus
est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.
Übersetzung:
Ein
Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht
weiß,
welcher Art der andere ist.
Alternativ
in der Übersetzung von Artur Brückmann:
Denn
der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch. Das gilt zum
mindesten
solange, als man sich nicht kennt.
Plautus
hab ich noch nicht gelesen, auch Terenz nicht, kenne keine
antike
Komödie als die Lysistrata von Aristophanes, die ich im
Schultheater
des Gymnasiums sah, und die ich angefangen habe zu
übersetzen.
Es beginnt so, dass der Chor der Frauen über die Männer
sagt:
Titten und Kitzler ist alles, was sie interessiert.
*
Marco,
in
ungefähr anderthalb Monaten sich wir mit der Apokalypse fertig. Dann
kommen
die Dienstanweisungen für einen Unterteufel. CS Lewis wird ja von
Katholiken und Evangelikalen gerühmt, aber ich persönlich stehe auf
Kriegsfuss
mit ihm wegen seiner ästhetischen Theorien, seinem
Frauenbild,
seiner Beurteilung des großen Dichters Edmund Spenser und
wegen
seiner gehirnlastigen Pseudo-Poesie, darum möchte ich die Lesungen
der Kapitel nicht gerne vorbereiten. Könntest du vor den
Bibelabenden das entsprechende Kapitel auswählen und kurz
durchdenken, denn er hat doch keinen leichten Stil und ich denke, es
hilft der Diskussion, wenn du schon mal vorgedacht und einige Fragen
dir überlegt hast. - Du hast dich zu meiner Hiob-Idee noch nicht
geäußert. Ich hätte große Lust, eine Reihe von Andachten zum Buch
Hiob wie gewohnt vorzubereiten. Vielleicht wäre es für dich wieder
interessant, anhand deiner Studienbibel eine allgemeine Einleitung in
das Buch zu geben. - Meike hatte sich ja auch Bibelarbeiten zur
Stiftshütte, zum Priesterdienst und Opferkult der Leviten gewünscht.
Da denk ich noch drüber nach, ich weiß noch nicht, wie man das
übersetzen kann. Ich, wenn ich diese Texte lese, sehe überall die
katholische Liturgie und das Messopfer, aber das ist ja nicht eure
Religion.
*
Liebe
Sabine,
da
du immer so lieb für meine Kinder betest, bete ich in den nächsten
Wochen
auch für dich und das Heil deiner Mutter.
*
Liebe
Mama,
„Ewig
denkt er an seinen Bund“, heißt es im Antwortpsalm der Liturgie,
und die Lesung spricht von dem treuen Bund Gottes mit Abraham und
seinen Nachkommen „Generation um Generation“.
Gott
hat eine hingebungsvolle Liebe für seine Geschöpfe, erklärte
Franziskus in der Messe und zog eine Parallele zu einem
volkstümlichen Brauch in seiner Heimat Argentinien: Dort werden am
Muttertag „Vergissmeinnicht“ verschenkt, blaue an noch lebende
Mütter, während die Gräber toter Mütter mit violetten
Vergissmeinnicht geschmückt werden.
„So
ist die Liebe Gottes, wie jene einer Mutter. Gott vergisst uns nicht.
Er kann es nicht. Er ist seinem Bund treu. Das gibt uns Sicherheit.
Von uns können wir sagen: Naja, mein Leben ist nicht schön, ich bin
in Schwierigkeiten, ich bin ein Sünder, eine Sünderin…. Aber er
vergisst uns nicht, er hat diese hingebungsvolle Liebe, und er ist
Vater und Mutter.“
Diese
Treue Gottes führt uns zur Freude, so Franziskus weiter.
„Der
treue Gott kann sich nicht selbst verleugnen, er kann seine Liebe
nicht verleugnen, er kann sein Volk nicht verleugnen, er kann nicht
verleugnen, weil er uns liebt. Das ist die Treue Gottes."
Ein
Christ kann also jederzeit auf Gott zählen, schloss der Papst.
Deshalb kann er in Hoffnung leben.
„Gott
ist treu, er kennt mich, er liebt mich. Nie lässt er mich allein. Er
nimmt mich bei der Hand. Was sonst kann ich wollen? Was kann ich tun?
Ich kann in der Hoffnung frohlocken. In der Hoffnung frohlocken, weil
der Herr mich liebt als Vater und als Mutter.“
dein
*
Lieber
Marco,
nach
den sieben Sendschreiben wollte ich die Vision des Thrones Gottes
und
die himmlische Anbetung besprechen. Die apokalyptische Frau und der
Drache (das ist exakt die Mitte des Buches) wollte ich gerne
besprechen,
und es ist mir sehr lieb, dass du das selbst vorschlägst.
Einen
Abend zum Antichrist zu machen, ist sicher wichtig, darüber wird
ja
nie gepredigt, aber es ist doch eine Gefahr, da nicht wachsam zu
sein.
Dann wollte ich noch einen Abend zum himmlischen Jerusalem zu
machen.
Vielleicht wäre es auch wichtig, die Gegenspielerin der Jungfrau
Jeruisalem,
das ist die Hure Babylon zu betrachten. Ob noch ein abend
dazwischen
kommt, wie man die poetischen Bilder der akpokalyptischen
Drangsale
auszulegen hat, das muss ich noch überlegen.
Ich
habe CS Lewis unabhängig von meiner persönlichen Antisympathie
vorgeschlagen,
das ich ihn als Dichter nicht mag, ändert nichts daran,
dass
das Buch von Mönchen und Evangelikalen als theoretisch sehr
interessant
beschrieben wird. Er ist eben ein Rationalist (und steht dir
damit
sicher näher als dir), nur hat er einen "elaborierten Code"
und er
muss
sicher für einige übersetzt werden.
Über
Hiob sprech ich dann am Donnerstag mit den Geschwistern und
berichte
Meike von unseren Schwierigkeiten mit dem Buch Exodus.
Frohen
Sonntag!
Ich
werde heute wohl mit Evi zu Karines halbtoter Mutter fahren.
*
Liebe
Sabine,
Milan
hat mit seinen Brüdern Juri und Simon ihre Großmutter besucht, da
haben
die Kinder sich tüchtig über ihre Lehrer lustig gemacht. Der
Pflegevater
hat es aufgegeben, den Computerkonsum zu begrenzen, nun
versinkt
Milan wie Tom in der virtuellen Welt. Der Pflegevater erzieht
die
Zwillinge allein, ohne Hilfe, er hat aufgehört, als Kriminologe zu
arbeiten,
finanziell gibt es da keine Probleme. In der Sommerferien
fahren
Pflegevater und Zwillinge nach Frankreich, wollen Paris sehen und
die
französisch-baskischen Wurzeln ihrer Großmutter. Nun, bete vor
allem
um
Glauben und ewiges Leben. Ich denke weiter im Gebet an dich und deine
Mutter.
*
Lieber
Stefan,
ich
würde ja gerne einmal wissen, wie es meinem Neffen und meinen
Nichten
geht. Was sind ihre Neigungen, was macht die Liebe, was macht
die
Arbeit? Ich bin heute mit meiner Freundin Evi per Auto zuir Mutter
meiner
toten Freundin Karine gefahren, wir waren nur anderthalb Stunden
da,
es war so anstrengend für mich, es kostete mich eines ganzen Tages
Kraft,
meine Medizin gegen die Depression betäubt eben nicht nur meine
Seelenschmerzen,
sondern auch meine Körperkraft. Die Kinder, die ich
großgezogen
hab, sind nun alle Jugendliche und interessieren sich nicht
mehr
für mich, sie sind alle in der virtuellen Welt verloren gegangen.
Unsere
Mutter macht mir Sorgen, ihr Ärger mit dem Haus, ihr schwankender
Blutdruck, ihr verschlechtertes rechtes Auge. Vielleicht magst du mir
mal von euch berichten.
Beste
Grüße,
Torsten
*
Lieber
Malek,
danke
dass du mir geschrieben hast. Du fragst, wie ich den Film über
Maria
Magdalena fand und wie ich zum calvinistischen Christentum stehe.
Der
Film war mehr eine Idylle, eine Bildmeditation. Ich sehe das Leben
Jesu
mehr wie eine griechische Tragödie. Soviel zum Künstlerischen. Gut
fand
ich, dass der Film auf Gewaltszenenen verzichtete, auch verzichtete
auf
die antisemitischen Darstellungen der jüdischen Priesterschaft, die
es
in so vielen Jesusfilmen gibt. Aber die theologische Idee, die der
Film
transportierte, war nicht das Evangelium, auch nicht die
katholische
Tradition, sondern ein feministischer Gnostizismus. Denn die
Gnosis
beansprucht Magdalena für sich, sie sagt, Petrus und die Apostel
haben
die katholische Kirche gegründet, aber Magdalena war die wahre
Gefährtin
Jesu, und sie ist die Apostelin, die die gnostische
Gegenkirche
gegründet hat. Feminismus war, dass die Frau allein Jesus
verstanden
hat, dass das Reich Gottes in uns ist, ein liebendes Herz,
während
die Männer ein neues politisches Herrschaftssystem unter König
Jesus
anstrebten, auch mit Waffengewalt. Daher wundert es mich, dass
Idea
den Film lobte. Es war fast nichts von der Weisheit Jesu zu hören.
Ein
Moment bewegte mich innerlich, wie der Meister, von Geißeln blutig,
das
Kreuz trug, da war mir zum Weinen zumute. Evi fand den
Jesusdarsteller
nicht licht und freundlich genug, aber wer kann schon
einen
Gottmenschen spielen. Ich fand die Magdalenadarstellerin nicht
schön,
meine persönliche Idee ist, dass Magdalena nach der Jungfrau
Maria
die schönste Frau des Himmels ist.
Vom
calvinistischen Christentum weiß ich wenig. Mir scheint, die heutige
reformierte
Kirche hat weniger von Calvin, als vielmehr vom Modernismus und
Liberalismus. In Amerika soll ja in den Sekten das
Wohlstandsevangelium
sehr verbreitet sein, dass ich ablehne. An Calvin
finde
ich ein furchtbares Gottesbild: die einen werden vom Zorn Gottes
unweigerlich
zur Hölle vorherbestimmt, die andern von der Gnade Gottes
in
den Himmel unweigerlich gebracht. Ob du in der Gnade Gottes bist,
erkennst
du daran, ob du irdisch-materiell gesegnet wirst. Katholisch
ist:
Gott ist nichts als Güte, will, dass alle Menschen gerettet werden,
Gott
verdammt niemand, die Söhne Satans verdammen sich selber, und es
kann
sehr wohl eine Gnade Gottes sein, wenn der Herr dich einlädt,
Anteil
an seinem Kreuzesleiden zu haben. Du kannst dir denken, dass ich
von
Calvins Abendmahl (ein christliches Gemeinschaftsmahl mit purem
Brot)
nichts halte, da ich an die Wesensverwandlung des Brotes in den
Leib
Christi glaube. Aber es mag sein, dass im heutigen reformierten
Lager
sich auch viele Christen befinden, die Jesus (soweit sie ihn
verstehen)
lieben.
*
Sabine,
für
Tom steht der Zukunftstag an, er streifte mit 2 Freunden durch die
City
auf der Suche nach einem Laden, wo er für einen Tag arbeiten kann,
sie
fanden aber nichts, aber er will das Praktikum, das in einem halben
Jahr
ansteht, in einem Manga-Comic-Laden machen. Das ist natürlich
kindisch,
aber immerhin zeigt er wenigstens etwas Interesse. Bitte bete
dafür.
Ich sehne mich nach einem verwunschenen Paradiesgarten mit einer
Paradiesfrau,
aber das gibt es auf Erden nicht, nur Dreck und Lärm und Kot.
*
Lieber
Pater,
ich
bin im Jahr 2000 unter der Führung Mariens von Medjugorje vom
(freikirchlichen)
Protestantismus zur Katholischen Kirche konvertiert,
weihte
mich dem Unbefleckten Herzen, verlobte mich im Sommer 2001 in
Lourdes
mit der Madonna, las Grignions Lehre der Ganzhingabe, studierte
die
großen Heiligen des Karmel, Maria führte mich zur Verehrung der
Ewigen
Weisheit (Hagia Sophia), ich lese regelmäßig prophetische
Botschaften
der Jungfrau, nach der Bibel meine Lieblingslektüre. Nun las
ich
diesen Satz: "Mein liebes Kind, früher habe ich dich den Weg
der
Reinigung
geführt, nun führe ich dich den Weg der INNEREN
GEFANGENSCHAFT."
Auch in den Tagebüchern von Johannes Paul II. (neben Edith Stein
mein Lieblingsheiliger) las ich von der GEFANGENSCHAFT MARIENS.
Wissen Sie mir darüber etwas zu sagen? Gibt es eine noch radikalere
Hingabe an Maria als das Totus Tuus und die mystische Verlobung? Was
bedeutet dieser Begriff der Gefangenschaft?
Der
HERR sei mit Ihnen!
*
Liebe
Mama,
heute
war ich auf der Trauerandacht für Frau Hünsche. Ich war der
einzige,
der schwarz trug. Evi war hübsch und immer an meiner Seite. Es
war
keine kirchliche Andacht, kein Pastor, aber die Freundin der Toten,
eine
evangelische Christin, hielt die Trauerrede. Frau Hünsche hatte
sich
Psalm 23, der Herr ist mein Hirte, gewünscht, ich war natürlich der
einzige,
der mitbeten konnte. In meiner frühen Jugend hat Oma mir mal
den
Psalm gegeben. Es gab noch einen schönen Text, den Frau Hünsche
sich selbst ausgesucht hatte: Wenn der Glanz des Regenbogens
erlischt, dann kommt der Albatros und trägt mich über die sieben
Weltmeere in das Reich des Lichts, da werde ich geborgen sein, ich
verlasse euch nicht, ich
gehe
euch nur voran. Das fanden Evi und ich schön. Anschließend gabs im
Café
noch Kaffee und Kuchen, die Kellnerinnen waren überirdisch schöne
achtzehnjährige blonde Jungfrauen. Nun bin ich wieder zuhause und
schreibe weiter an meinem Requiem für die liebe Seele.
*
Malek,
als
ich las, dass Dr. Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern,
das
Kreuz wieder in bayrischen Ämtern aufhängen wollte, hab ich spontan
gejauchzt.
Dann wunderte ich mich über negative Reaktionen von
Kardinälen,
Bischöfen, katholischen und evangelischen Jugendverbänden.
Als
ich aber vom Apostolischen Nuntius in Deutschland hörte, er sei im
Sinne
des Heiligen Vaters betrübt, wenn das Anbringen von Kreuzen auf
Widerstand
bei Bischöfen und Priestern stößt, da war mir das wieder aus
dem
Herzen gesprochen. Angeblich aus Rücksicht auf die muslimischen
Flüchtlinge...
angeblich habe das Kreuz nichts mit Politik zu tun... Die
Christen
schämen sich vor den Muslimen und den Atheisten ihres
gekreuzigten
Menschheitsretters, das ist erbärmlich!
*
Hoch
verehrter Herr Kardinal Woelki!
Gratulation
für Euer Engagement für die Eucharistie! Ich bin Konvertit,
kam
im Jahr 2000 unter Führung der Madonna von Medjugorje vom Luthertum
und Pfingstlertum zur Kirche Christi. Ich bin immer noch in einem
freikirchlichen Bibelkreis, nehme aber an deren Abendmahl nicht teil.
Ich denke, Paulus sagt, wer nicht unterscheidet, dass es der Leib
Christi
ist, der isst sich das Gericht. Es ist keine Agape, Menschen
einzuladen,
sich das Gericht zu essen. Eine pietistische Freundin aus
Süddeutschland
stand kurz vor ihrer Konversion, ihr wurde vom
katholischen
Priester ihres Dorfes das Ablegen einer Generalbeichte
verweigert,
aber aus Gastfreundschaft wurde sie zur Kommunion
eingeladen.
Da stimmt doch etwas nicht. Eure Eminenz, leider bin ich
etwas
betrübt, denn wenn der Papst auch im Amoris laetitia Ausnahmen für
Wiederverheiratete einräumt, und falls die Bischöfe in Deutschland
Evangelische
(Ehepartner) zur Kommunion zulassen in Einzelfällen, so ist
leider
meine Erfahrung, dass die Priester vor Ort eh machen, was sie
wollen.
Euer Eminenz, ich habe Eure Antrittspredigt in Köln im
katholischen
Fernsehen gehört, und ich sage Euch als deutscher Dichter,
dass
mein Herz gejubelt hatte, als Ihr über Orpheus und Eurydice
gepredigt
habt. Das ist der christliche Humanismus des dritten
Jahrtausends,
dem ich mich auch widme.
Ihrer
Verehrer und Freund in Christus und Maria
*
SENDSCHREIBEN
AN DIE GEMEINDE VON RASTEDE
Dies
sagt die Torheit Gottes, die weiser ist als die Weisheit der
Männer:
Du liebst ein gutes Essen, darum will ich dich einladen zum
Hochzeitsmahl
des Lammes. Du liebst einen schönen Spaziergang im Park, darum will
ich dich einladen zu einem Spaziergang mit Paulus im Garten Eden, du
liebst die Jazz-Musik (du wunderst dich, dass ich das weiß? Aber so
rede ich), siehe, so will ich dich im Himmel einladen, die
Mysterien
der Kabbala des Bebop zu studieren. Bleibe nur der göttlichen
Torheit
treu und grüße deinen Bruder im Schoß der Hure Babylon!
*
Erasmus
von Rotterdam, Lob der Torheit. Die Göttin Torheit spricht:
ÜBER
DIE THEOLOGEN
Nun
zu den Theologen! Gescheiter freilich wäre es wohl, in dieses
Wespennest nicht zu stechen und um diese stinkende Hoffart einen
Bogen zu machen, denn die Leute sind hochnäsig und empfindlich und
reiten am Ende mit ihren Schlußsätzen schwadronsweise Attacke, um
mich zum Widerruf zu zwingen, und weigere ich mich, so schreien sie
gleich: »Ketzerei«. Im Handumdrehen schleudern sie diesen Blitz, um
den zu schrecken, der es mit ihnen verscherzt hat. Kein Mensch zwar
will so wenig wie sie davon wissen, daß ich ihnen Gutes tue; und
doch stehen auch sie mit einer erklecklichen Schuld bei mir zu Buche.
Denn beglückt von ihrer Einbildung tun sie, als wohnten sie im
dritten Himmel, und sehen auf die übrige Menschheit wie auf Vieh,
das auf dem Boden kriecht, von hoch oben herab, mitleidig schier. Sie
verschanzen sich hinter einer so dichten Hecke von magistralen
Definitionen, Konklusionen, Korollarien und Propositionen, bald
explicite, bald implicite zu verstehen, und halten sich ein so
raffiniertes System von Schlupflöchern offen, daß auch die Netze
Vulkans sie nicht zu fangen vermöchten: immer wieder beißen sie
sich mit ihren Distinktionen heraus, die ihnen so glatt wie das Beil
von Tenedos die Knoten der Maschen durchschneiden, und eine Unzahl
neuersonnener Wörtchen und ungeheuerlicher Ausdrücke kommt ihnen zu
Hilfe. Die heiligen Geheimnisse erklären sie frei aus dem Kopfe: sie
wissen genau, wie die Welt erschaffen und eingerichtet, durch welche
Kanäle das Gift der Erbsünde in die Kinder Adams geflossen, wie, in
welcher Größe und wie schnell Christus im Leibe der Jungfrau
gereift ist, und wie in der Hostie die Gestalten von Brot und Wein
auch ohne Substanz bestehen.
Doch
das sind abgenutzte Themata. Erst Fragen wie die folgenden halten sie
großer und erleuchteter Theologen, wie sie sagen, für wahrhaft
würdig; erst wenn sie an solche geraten, erwachen sie, an Fragen wie
die: Kann man von Entwicklung bei der Menschwerdung Gottes reden?
Gibt es bei Christus mehr als eine Sohnschaft? Ist der Satz möglich:
Gott Vater haßt den Sohn? Hätte Gott auch in die Gestalt eines
Weibes, eines Teufels, eines Esels, eines Kürbisses, eines Kiesels
eingehen können? Und wie würde dann dieser Kürbis gepredigt und
Wunder gewirkt haben? Wie wäre er zu kreuzigen gewesen? Und was
hätte Petrus konsekriert zu der Zeit, da der Leib Christi am Kreuze
hing? Konnte zu dieser Zeit Christus noch Mensch genannt werden? Wird
man nach der Auferstehung auch essen und trinken dürfen? – gälte
es doch, beizeiten gegen Hunger und Durst sich vorzusehen. Solche
Haarspaltereien kennen sie tausende, ja, noch viel heiklere. Da reden
sie von Instantien, Formalitäten, Quidditäten, Ecceitäten, also
von Dingen, die kein Mensch jemals zu Gesicht bekommt, er müßte
denn ein Lynkeus sein, der durch das dickste Dunkel hindurch das
Nichts sähe. Dazu kommen ihre Sätze aus der Moral, so paradox, daß
die bekannten seltsamen Sprüche der Stoiker, die Paradoxien heißen,
daneben plump und abgedroschen erscheinen, Sätze wie die: es sei ein
kleineres Verbrechen, tausend Menschen den Hals umzudrehen, als nur
einmal am Sonntag einem Armen seinen Schuh zu flicken, oder, es sei
besser, die ganze Welt mit Mann und Maus untergehen zu lassen, als
eine einzige, noch so harmlose kleine Unwahrheit zu sagen.
Noch
spitzer spitzen diese Spitzfindigkeiten die Schulen der Scholastiker,
zahllos wie Sand am Meer – man fände sich rascher im Labyrinth
zurecht als in dem Knäuel von Realisten, Nominalisten, Thomisten,
Albertisten, Occamisten, Scotisten, und das sind erst noch nicht
alle, nur die bekanntesten. Ihre Systeme strotzen von Gelehrsamkeit
und sind gespickt mit Diffikultäten; selbst die Apostel brauchten
einen neuen Geist, hätten sie über derlei Dinge mit diesem neuen
Theologengeschlecht zu streiten. Paulus war Manns genug, für seinen
Glauben zu zeugen; aber wenn er sagt: »Glaube ist zuversichtliche
Erwartung von Dingen, die man erhofft, Überzeugung von Dingen, die
man nicht sieht«, so ist das keine magistrale Definition, und hat er
auch die Liebe aufs herrlichste betätigt, so fehlte es ihm doch an
der nötigen Dialektik, um ihren Begriff nach Umfang oder Inhalt
genügend zu bestimmen. Mit frommem Herzen zwar konsekrierten die
Apostel Hostien und Kelch, aber gefragt über den Terminus a quo und
ad quem, über die Transsubstantiation, über die Art, wie derselbe
Leib verschiedenerorts zugleich sein kann, über den Unterschied in
der Existenz des Leibes Christi im Himmel, am Kreuz und in der
Hostie, gefragt, in welchem Moment die Wandlung geschehe, da doch die
Worte, durch welche sie geschieht, als in sich geteilte Größe Zeit
zum Ablauf brauchen, – sie hätten kaum so scharfsinnig wie die
Scotisten zu argumentieren und definieren gewußt. Die Apostel
kannten die Mutter Jesu; aber wer von ihnen wies so philosophisch wie
unsere Theologen nach, wie sie von der Befleckung durch Adams Ursünde
rein blieb; Petrus erhielt die Schlüssel und erhielt sie von dem,
der sicher keinen Unwürdigen damit betraute; aber ich zweifle, ob er
verstanden hätte, wieso auch der den Schlüssel zur Erkenntnis
besitzen kann, der die Erkenntnis nicht besitzt ? gedacht hat er
jedenfalls nicht von ferne an diese feine Frage. Die Apostel tauften
allerorten, und doch lehrten sie nirgends, was Form und was Materie,
was Wirkursache und was Endursache der Taufe sei, und von
auslöschlichem und unauslöschlichem Merkmal ist bei ihnen keine
Rede. Sie beteten an, doch im Geiste, und taten dabei nur nach dem
Worte des Evangeliums: »Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die
müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.« Aber man sieht
nicht, daß ihnen damals geoffenbart war, man müsse ein Bildchen,
das mit Kohle an eine Wand gezeichnet ist, mit derselben Verehrung
anbeten wie Christum selbst, sobald darauf zwei ausgestreckte Finger
und wallende Locken und in dem Heiligenschein am Hinterkopf drei
Strahlenbündel zu sehen sind. Wie sollte auch jemand derlei wissen,
der nicht seine sechsunddreißig Jahre über der Physik und
Metaphysik des Aristoteles und des Scotus abgesessen hat? Immer
wieder schärfen die Apostel die Lehre von der Gnade ein, aber
nirgends unterscheiden sie zwischen Gnade zum Heile anderer und Gnade
zum eigenen Heile. Überall predigen sie die Liebe, aber sie wissen
keine eingegossene von erworbener Liebe zu trennen und erörtern
nicht, ob sie Qualität oder Substanz sei, ob erschaffen oder
unerschaffen. Sie verabscheuen die Sünde, aber ich will des Todes
sein, wenn sie wissenschaftlich definieren könnten, was das ist, was
wir Sünde nennen – es müßte denn der Geist der Scotisten sie
erleuchtet haben. Denn niemand wird mich glauben machen, daß Paulus,
dessen Bildung auf die andern Apostel schließen läßt, sich in
solchen Feinheiten auskannte; sonst hätte er nicht so oft gegen
einfältige Tüfteleien, Zänkereien, genealogische Phantasien und –
wie er sagt – wahre Wortschlachten gewettert. Und doch, wie plump
und bäurisch waren alle Streitigkeiten und Kämpfe jener Zeit,
vergleicht man sie mit den Problemen Unserer Magistri, Problemen, die
Chrysippus zu heikel wären.
Die
Herren sind freilich recht artig: steht bei den Aposteln ein etwas
ungeschliffener und laienmäßiger Satz, so verdammen sie ihn nicht,
sie legen ihn nur passend aus, eine Ehre, die teils dem Alter, teils
dem apostolischen Titel gilt – man darf doch auch, weiß Gott, von
den Aposteln keine Dinge verlangen, über die sie aus dem Munde ihres
Lehrers kein Sterbenswörtchen vernahmen. Steht aber ein ähnlicher
Satz im Chrysostomus, im Basilius, im Hieronymus, so vermerken sie
einfach »ungültig!« Die Apostel haben zwar heidnische und jüdische
Philosophen, die von Natur verstockte Widersacher waren, zum
Schweigen gebracht, aber mehr durch ihren Wandel und durch Wunder als
durch die Künste der Logik, und keiner dieser Gegner hätte eine
einzige Abhandlung des Scotus verstanden. Aber heute – wo ist der
Heide, wo der Ketzer, der nicht augenblicklich vor diesem Hagel
schärfster Spitzfindigkeiten das Feld räumt? Er müßte denn dumm
genug sein, um nichts zu begreifen, oder frech genug, um mit
Auszischen zu antworten, oder müßte dieselben Finten kennen, so daß
sich die Chancen die Waage hielten – es wäre dann so, wie wenn man
Zauberer gegen Zauberer antreten ließe oder ein Fechter mit gefeitem
Degen gegen einen andern kämpfte, dessen Degen gefeit ist: heraus
käme dasselbe wie damals am Webstuhl der Penelope. Drum könnten die
Christen nach meiner Meinung nichts Gescheiteres tun, als statt der
dummen Soldatenregimenter, mit welchen sie doch nichts ausrichten,
einmal die Scotisten, diese Schreihälse, und die Occamisten, diese
Hartköpfe, und die Albertisten, diese Berserker, samt der ganzen
Professorenarmee gegen die Türken und Sarazenen marschieren zu
lassen: sie würden, meiner Treu, das eleganteste Fechten schauen und
einen nie dagewesenen Sieg. Das kühlste Herz muß ja Feuer fangen
von ihren Geistesblitzen, der größte Dummkopf Laufschritt machen
vor solcher Silbenstecherei, das schärfste Auge versagen vor ihrem
dicken blauen Dunst.
Doch
scheint es euch, es sei mir damit nicht ganz ernst – kein Wunder,
denn manchem Theologen von besserer Schule ekelt selber vor diesen,
wie er meint, nichtsnutzigen Künsten seiner Kollegen; manche
verfluchen sie als Gotteslästerung und nennen es ruchlos, über so
heilige Dinge, die Anbetung, nicht Erklärung heischen, mit
ungewaschenem Maule zu schwatzen, so gemeine, von den Heiden geborgte
Kniffe zu gebrauchen, so selbstbewußt zu definieren und die
Erhabenheit göttlicher Theologie mit so sinn-, nein würdelosen
Ausdrücken und Behauptungen zu beschmutzen. Den Herren selbst aber
gefällt es – oder besser – sie gefallen sich selber dabei ganz
über die Maßen, und weil dieses wonnige Geschwätz sie Tag und
Nacht beansprucht, bleibt ihnen nicht ein freier Augenblick, nur
einmal das Evangelium oder die Episteln Pauli aufzuschlagen; und
während sie derlei Possen auf ihren Schulen treiben, bilden sie sich
ein, die gesamte Kirche, die sonst einstürzen müßte, auf den
Stützen ihrer logischen Schlüsse aufrecht zu halten, wie nach den
Dichtern Atlas den Himmel auf seinen Schultern trägt.
Unbeschreiblich
aber ist ihr Glück, wenn sie Worte der Heiligen Schrift wie einen
Wachsklumpen nach Belieben bald so, bald so zurechtdrücken, oder
wenn ihre Thesen schon die Unterschrift eines Dutzend Professoren
tragen und sie sich dafür nun ins Zeug legen, als sollten daneben
die Gesetze Solons und die Erlasse der Päpste nichts mehr gelten,
oder wenn sie wie Zensoren des Erdkreises jeden zum Widerruf
herbeizerren, der irgendwo irgendwas sagte, das nicht genau in das
Gebäude ihrer direkten und indirekten Folgerungen paßt, oder wenn
sie wie vom Dreifuß eines Orakels herab verkünden: »Dieser Satz
ist ein Ärgernis, der ist zu wenig respektvoll, der riecht nach
Ketzerei, der hat einen übeln Klang.« Keine Taufe, kein Evangelium,
kein Paulus oder Petrus, kein Hieronymus oder Augustin, ja selbst
nicht der Oberaristotelicus Thomas vermag noch einen Menschen zum
Christen zu machen, wenn nicht der hohe Rat der Bakkalaren dazu Amen
sagt: dermaßen genau nimmt man es heutzutage. Wer hätte nämlich
gemerkt, daß einer kein Christenmensch ist, der behauptet, es sei
ebenso korrekt zu sagen »der Nachttopf stinkst« wie »der Nachttopf
stinkt«, oder »des Kochtopfs siedet« wie »der Kochtopf siedet«,
hätten es nicht jene scharfsinnigen Denker bewiesen? Wer sonst hätte
die Kirche aus dem Dunkel solcher Irrlehren erlöst? Kein Mensch
hätte sie ja nur beachtet; erst die feierliche Verdammung durch die
Gelehrten hat sie der ahnungslosen Welt verraten. Sind aber diese
Schaumschläger bei ihrem Geschäft nicht überglücklich?
Mit
dem gleichen Behagen malen sie das Leben in der Hölle bis ins
kleinste aus, als hätten sie in diesem Reiche schon einige Jahre
geweilt, oder schichten sie nach Lust und Laune neue Sphären über
die alten, bis obendrauf jener größte und schönste Himmelsraum
kommt, wo die Geister der Seligen bequem lustwandeln oder schmausen
oder auch Ball spielen können. Mit diesen und tausend andern
Kindereien sind ihre Köpfe zum Bersten vollgestopft – das Gehirn
Jupiters war sicher nicht so aufgetrieben, als er in den Wehen vor
der Geburt der Pallas den Vulkan mit seiner Axt zu Hilfe rief. Staunt
darum nicht, wenn ihr bei öffentlichen Disputationen die Köpfe
jener Leute so sorgsam mit Bändern umwickelt seht: sie würden sonst
sicher platzen.
Noch
etwas reizt auch mich nicht selten zum Lachen. Sie fühlen sich dann
erst so recht als Theologen, wenn sie ein recht häßliches
Kauderwelsch reden; und wenn sie sich dermaßen barbarisch
ausdrücken, daß nur ein Barbar sie versteht, so heißen sie das
Wissenschaftlichkeit, die für das Laienvolk eben zu hoch sei. Denn
sie sagen, es vertrage sich nicht mit der Größe ihrer heiligen
Wissenschaft, sich den Regeln der Grammatiker beugen zu müssen. Wie
herrlich erhaben sind doch die Theologen, wenn sie allein sich des
Vorrechts erfreuen, Böcke zu schießen – in Konkurrenz zwar mit
Gevatter Schneider und Handschuhmacher! Vollends im Himmel aber
glauben sie sich, wenn sie einer in gottesfürchtiger Demut als
»Unser Magister« begrüßt, liegt doch für sie in diesem Titel so
etwas wie für den Juden in jenen vier Buchstaben, die ihm seinen
Gott bezeichnen; darum erklären sie, es sei Sünde, ihn anders als
groß zu schreiben. Sollte aber jemand – was im Latein ja angeht –
die beiden Wörter umstellen, so wäre mit einem Schlage die Würde
des Titels dahin. Kaum weniger glücklich als sie leben die Menschen,
die sich fromme Brüder und Klosterleute nennen, wobei der erste Name
so falsch ist wie der zweite; denn ein gut Teil von ihnen ist alles
andere als fromm, und niemand trifft man so häufig auf allen Straßen
und Gassen.
*
Hallo
Gisela,
heute
am 7. Mai, ist dein Namenstag, denn da wird die selige Königin
Gisela
von Ungarn, Ehefrau des heiligen Königs Stefan von Ungarn,
gefeiert.
Sie lebte um 1000 nach Christus und christianisierte Ungarn.
Die
Kirche betet, dass auf die Fürsprache der seligen Gisela es auch
heute
starke Frauen gebe, die dem Königreich Christi auf Erden dienen.
Daher
gratuliere ich dir und wünsche dir Gottes Segen zum Namenstag.
*
Freunde,
die mich freigesprochen hätten, ich möchte auch mit euch darüber
reden, was geschehen ist, während die Richter beschäftigt sind, und
bevor ich an die Stelle gehe, an der ich sterben muss. Bleibt denn
eine Weile, denn wir können auch miteinander reden, während es Zeit
ist. Ihr seid meine Freunde, und ich möchte euch die Bedeutung
dieses Ereignisses zeigen, das mir passiert ist. O meine Richter -
denn euch kann ich wirklich Richter nennen - ich möchte euch von
einem wunderbaren Umstand erzählen. Bisher war das vertraute Orakel
in mir immer wieder in der Gewohnheit, mich sogar gegen Kleinigkeiten
zu stellen, wenn ich eine Torheit oder einen Irrtum über irgendetwas
begehen wollte; und jetzt, wie ihr seht, ist auf mich gekommen, was
man denken kann, und wird allgemein geglaubt, das letzte und
schlimmste Übel zu sein. Aber das Orakel machte kein Anzeichen von
Opposition, weder als ich mein Haus verließ und am Morgen ausging,
noch als ich vor dieses Gericht gehe, oder während ich sprach über
irgendetwas, was ich sagen wollte; und doch bin ich oft mitten in
einer Rede gestoppt worden; aber jetzt in nichts habe ich etwas
gesagt oder berührt diese Angelegenheit, da hat das Orakel gegen
mich geredet. Was nehme ich dazu an, dies zu erklären? Ich werde es
euch sagen. Ich sehe dies als Beweis dafür, dass das, was mit mir
geschehen ist, gut ist, und dass diejenigen von uns, die denken, dass
der Tod ein Böses ist, sich irren. Das ist ein großer Beweis für
mich von dem, was ich sage, denn das übliche Zeichen würde mir
sicherlich widersprochen haben, wenn ich böse und nicht gut gegangen
wäre. Lasst uns in anderer Weise nachdenken, und wir werden sehen,
dass es einen großen Grund gibt zu hoffen, dass der Tod gut ist,
denn eines von zwei Dingen: - entweder der Tod ist ein Zustand des
Nichts und völliger Bewusstlosigkeit, oder, wie die Menschen sagen,
es gibt eine Veränderung und Migration der Seele von dieser Welt zur
anderen. Nun, wenn ihr annehmt, dass es kein Bewusstsein gibt,
sondern ein Schlaf wie der Schlaf von dem, der auch durch den Anblick
der Träume ungestört ist, wird der Tod ein unaussprechlicher Gewinn
sein. Denn wenn eine Person die Nacht aussuchen würde, in der sein
Schlaf auch durch Träume ungestört war und mit den anderen Tagen
und Nächten seines Lebens zu vergleichen wäre, und dann sagt uns,
wie viele Tage und Nächte er in dem Weg seines Lebens besser und
angenehmer als in dieser Nacht gewesen, ich denke, dass jeder Mann,
ich werde nicht sagen, nur ein Privatmann, aber auch der große
König, wird nicht finden viele solche Tage oder Nächte, im
Vergleich zu den anderen. Nun, wenn der Tod so ist, sage ich, dass zu
sterben ist Gewinn; denn die Ewigkeit ist dann nur eine einzige
Nacht. Aber wenn der Tod die Reise zu einem anderen Ort ist und dort,
wie die Menschen sagen, alle Toten sind, welches Gut, o meine Freunde
und Richter, kann größer sein als dies? Wenn ja, wenn der Pilger in
der Welt dort unten ankommt, wird er von den Bekennern der
Gerechtigkeit in dieser Welt befreit und findet die wahren Richter,
die dort zu urteilen bereit sind, Minos und Rhadamanthus und Aeacus
und Triptolemus und andere Söhne Gottes, die waren gerecht in ihrem
eigenen Leben, dass die Pilgerfahrt wert sein wird. Was würde ein
Mann nicht geben, wenn er mit Orpheus und Musaeus und Hesiod und
Homer sprechen könnte? Nein, wenn dies wahr ist, lasst mich immer
wieder sterben. Ich werde auch ein wunderbares Interesse an einem Ort
haben, an dem ich mich mit Palamedes unterhalten kann, und mit Ajax,
dem Sohn von Telamon, und anderen alten Helden, die durch ein
ungerechtes Urteil den Tod erlitten haben; und es wird kein kleines
Vergnügen sein, wie ich denke, beim Vergleich meiner eigenen Leiden
mit ihren. Vor allem werde ich meine Suche in wahres und falsches
Wissen fortsetzen können; wie in dieser Welt auch dort; ich werde
herausfinden, wer weise ist, und wer nur vorgibt, weise zu sein. Was
würde ein Mann nicht geben, o Richter, um den Führer der großen
trojanischen Expedition zu suchen; oder Odysseus oder Sisyphus, oder
zahllose andere Männer, und Frauen auch! Welche unendliche Freude
würde es im Gespräch mit ihnen geben und wenn man ihnen Fragen
stellen könnte! Denn in dieser Welt stehen sie hierzu keinem
Menschen Antwort; sicherlich nicht. Denn in jener Welt ist es noch
glücklicher als in dieser, sie werden unsterblich sein, wenn das,
was gesagt wird, wahr ist. Darum, o Richter, seid guten Mutes über
den Tod und kennt das von einer Wahrheit, dass kein Böses einem
guten Mann geschehen kann, sei es im Leben oder nach dem Tode. Er und
die Seinen werden von den Göttern nicht vernachlässigt; noch wird
mein eigenes nahes Ende durch bloßen Zufall geschehen. Aber ich sehe
klar, dass zu sterben und frei zu werden ist besser für mich; und
deshalb gab das Orakel kein Zeichen. Aus welchem Grund auch ich nicht
böse bin auf meine Ankläger oder meine Verurteilung; sie haben mir
nichts geschadet, obwohl keiner von ihnen mir Gutes tun wollte; und
dafür kann ich sie leicht beschuldigen. Trotzdem habe ich einen
Gefallen, um ihn von euch zu erbitten. Wenn meine Söhne erwachsen
sind, möchte ich euch fragen, o meine Freunde, sie zu erziehen; und
ich möchte euch stören, wie ich euch beunruhigt habe, wenn sie sich
um Reichtum kümmern oder um anderes als um Tugend; oder wenn sie
vorgeben, etwas zu sein, wenn sie wirklich nichts sind, - dann
verurteilt sie, wie ich sie verurteilt habe, weil ich mich nicht
darum kümmerte, für wen sie sich sorgen sollten, und wenn sie
denken, dass sie etwas sind, wenn sie wirklich nichts sind. Und wenn
ihr das tut, werden ich und meine Söhne Gerechtigkeit von euren
Händen bekommen haben. Die Stunde der Abreise ist gekommen, und wir
gehen unsere Wege - ich sterbe, und ihr lebt. Was ist besser? Gott
nur weiß es.
*
Malek,
ein
neues Mädchen schwirrt mir im Kopf rum. Sie heißt Swantje, ist etwa
18,
schlank, lange blonde Haare, feines Gesicht, ich lernte sie vor zwei
Wochen
im lutherischen Bibelkreis kennen, da schien sie mir eine Vision
der
Madonna, deshalb dichtete ich für sie ein Versmärchen über die
Schwanenjungfrau,
das ich ihr heute gab. Für ihre 18 Jahre ist sie recht
gebildet,
aber natürlich strotzt alles noch von Jugendtorheit, sie gab
mir
in meinen Kommentaren zu Hiob auch jederzeit Widerworte, weshalb ich
mich anschließend drei Stunden über die närrischen Christen,
dieses
leidensscheue
Gesindel mit ihrem "lieben Gott" ärgerte, bis mich zum
Glück
der Heilige Geist erinnerte, wie die junge Närrin ihren schlanken
weißen
Oberarm enthüllte, um die drei roten Striemen zu zeigen, die ein
sanfter
Birkenzweig auf ihrer hochfeinen Haut hinterlassen. Ich will dir
gar
nicht sagen, was mich in nächster Zeit für Widerwärtigkeiten in
beiden
Bibelkreisen über Hiob erwarten. Das sind alles so Glücksucher,
so
naive Sonnenscheinchristen. Nietzsche tröstete mich: Ich erinnere
mich
wieder daran, dass ich gar nicht mehr zu den Lebenden gehöre,
sondern
zu den längst bestatteten, meine Weisheit ist nicht von dieser
Welt.
Aber mit meinen Toten und Heiligen rede ich im Jenseits gern, sie
sind
zu himmlischen Intelligenzen geworden. Aber was für ein
Schwanenarm...
*
Liebe
Sabine,
Sokrates
hatte Söhne von Xanthippe, aber sie kamen ganz nach der Mutter,
es
waren mißratene Kinder. Tom sagte zu Evi: Ich habe über dich
nachgedacht,
aber ich sage dir nicht, was ich gedacht habe. Dann, als
sie
ihn von seinem Faulbett aufscheuchte, wo er Comics konsumiert, um
mit
den Hunden spazieren zu gehen, nannte er sie eine Hure. Nun, eine
neunzigjährige
katholische Jugendtherapeutin sagte, die pubertierenden
Knaben
könnten ihre Mutter manchmal rein chemisch nicht mehr riechen,
ihre
Nähe nicht mehr ertragen. Dann sei der Vater wichtig, den Jüngling
zu
seiner Männlichkeit zu führen. Toms Vater, der Taugenichts, glänzt
aber
durch Abwesenheit. Jünglinge brauchen männliche Ideale, die fehlen
Tom
aber, er strebt nur dem militanten Superhelden des Hollywoods-Kinos
nach.
Jesus weint vor Mitleid, denn sie sind wie Schafe ohne Hirten.
Torsten
*
Liebe
Gudrun,
Reden
ist Silber, Schweigen ist Gold. Die heilige Therese von Lisieux
sagt:
Es ist besser, mit Gott, als über Gott zu reden, denn in das Reden
über
Gott mischt sich stets die Eitelkeit. So möchte ich mich
entschuldigen,
wenn ich im Bibelkreis so viel oder zu viel rede. Ich
schweige
ja sonst lange Tage zuhause. Und wenn mich dann das Thema Hiob
hinreißt, da ich diesem Buch schon vieles Nachleben und Nachdenken
gewidmet habe, dann lass ich zu sehr die Zügel schießen und die
Rosse gehen mit mir durch. Ich schäme mich deswegen. Es ist so, dass
mich schon meine Indianer-Freunde im Wald aufforderten, nicht immer
das Wort zum Sonntag zu predigen. Ich bin ein geborener Predige ohne
Kanzel.
Torsten
*
Malek,
zwei
Dimge fallen mir am zeitgenössischen Christentum auf, die ich für
irrig
halte:
1.
Das Christentum ohne Kreuz. Man glaubt wohl an die Kreuzigung Jesu
vor
2000 Jahren, wünscht sich aber ein Christentum in der Kraft und
Freude
der Auferstehung, ist nicht bereit, das eigene Kreuz zu tragen,
sieht
keinen Sinn in den Leiden, hadert mit Gott, wenn er einem Kreuze
sendet,
will ein Christentum von Fun und Happiness, freut sich nicht,
wenn
Christus einen einlädt, am eigenen Leib zu ergänzen, was an den
Leiden
Christi noch fehlt, hat letztlich eine buddhistische Einstellung
zum
Leiden, nämlich die Verneinung und Vermeidung des Leidens.
2.
Ein Neues Testament ohne Altes Testament. Die Irrlehre ist alt, schon
Marcion
anerkannte nur Lukas und Paulus. Die Gnosis baute den Gegensatz auf
zwischen dem bösen Gott Israels Zebaoth und dem lieben Vater Jesu.
Die Irrlehre des Antinomalismus, nämlich dass das Gesetz ganz und
gar überwunden sei und Jesus einen radikalen Bruch mit dem Gesetz
vollzogen habe und nun nur noch die Gnade allein gelte, wurde von den
Reformatoren und der Kirche widerlegt. Aber heute reden alle Christen
vom lieben Gott und Vater des Neuen Testaments und von dem
schrecklichen Rachegott des Alten Testaments. So entsteht aber keine
wahre Gotteserkenntnmis. Wahre Gotteserkenntnis entsteht, wenn man
die ganze Heilige Schrift anerkennt und das Alte Testament als
Offenbarung Jesu Christi anerkennt. Sonst kommt solch ein Götze
hervor, dass Gott ein allesverzeihender, alles tolerierender
zärtlicher Großvater sei, ohne Gerechtigkeit und Gericht, eine
kraftlose Liebe, ein weichgespülter Softie-Gott.
*
DAMARIS
O
Dionysios, Freund, Lieber, hast du den Prediger auf dem Areopag
gehört,
wie er von dem neuen Gott Jesus und seiner Anastasis sprach?
DIONYSIOS
Die
Unsterblichkeit der Seele hat Sokrates schon bewiesen, wie wir bei
Plato
lesen.
DAMARIS
Die
Toten sind selig von nun an, die in dem Christos sterben.
DIONYSIOS
Des
Philosophen höchster Wunsch ist, dass sein Ich sterbe.
DAMARIS
Auf
dass er schaue die göttliche Schönheit.
DIONYSIOS
Dazu
verhelfe uns die himmlische Charis.
DAMARIS
Wie
mich die Knaben fragten: Wer ist weiser: der kluge Odysseus oder
der
weise Salomo?
DIONYSIOS
Wie
ich einst der blauäugigen Athene gefolgt, so folge ich nun der Hagia
Sophia.
DAMARIS
Und
wie wir in unserer Jugend die Aphrodite Urania verehrt, so ehren wir
nun
die allerhöchste Gottheit.
DIONYSIOS
Die
Urgottheit, die Urschönheit.
DAMARIS
Davon
aber wissen die christlichen Sklaven nichts. Das hat ihnen der
Galiläer
nicht offenbart.
DIONYSIOS
Darum
gab uns ja der Logos die Sophia, auf dass wir die christlichen
Narren
lehren.
DAMARIS
Nur,
was ist Demut?
DIONYSIOS
Ich
bin nichts, die absolute Gottheit ist Eins und Alles.
DAMARIS
Auf
denn, lieber Bruder, gehen wir gemeinsam im Licht der Weisheit.
*
Malek,
des
himmlischen Vaters Segen zum Vatertag! Als Vater nach dem
Vaterherzen
Gottes sollst du der erste Missionar deiner Kinder sein, der
durch
ein liebendes Vaterherz ihnen hilft, an Gottvater zu glauben. Und
wenn
du eines Tages zum barmherzigen Vater eines verlorenen Sohnes
werden
solltest, dann bleib in der Liebe. Und als Ehemann sollst du dem
Dornengekrönten
Christus als dem Bräutigam seiner Kirche ähnlich sein,
der
sich opfert für seine Braut. Das ist deine erste Berufung. Alles
andere
wie Predigten und Wissenschaft kommt danach.
*
Dineke,
du
schreibst nicht mehr, du magst mich nicht mehr, ich frage mich, was
ich
verkehrt gemacht habe, und frage mich, ob ich dir mit meinen
leidenschaftlichen
Briefchen zu nah getreten war. Es waren aber nur
romantische
Kurzromane, pure Poesie, in Wahrheit bin ich ohne kede
Leidenschaft.
Wenn ich dich gekränkt habe, tut es mir leid. Und wenn du
keinen
Kontakt mehr mit mir wünschst, dann wünsch ich dir Gottes Segen
für
deinen weiteren Lebensweg.
*
Liebe
Gudrun,
Gott
hat mich in die Ehelosigkeit berufen, und ich bin dankbar dafür.
Ich
muss viel leiden in meiner kranken Seele. Da denke ich gerade:
Maria,
was wäre ich ohne barmherzige Schwestern? Dazu zähl ich auch
dich,
ganz unabhängig von deinem Amt. Und dafür danke ich dir und
wünsche
dir Gottes Segen zum Muttertag!
*
Goethe
sagt: Und die Dichter, die sich in die Einsamkeit zurückziehen,
fragen
sich, was sie ohne Schwestern wären? Und Rimbaud schreibt vom
Genie,
dass ihm die Caritas-Schwestern beigestanden. Ihr barmherzigen
Schwestern
um mich, seid etwas wie mütterliche Freundinnen meiner
kranken,
leidenden Psyche. Die Gottesmutter segne dich zum Muttertag!
*
Heute
habe ich ein befreundetes Ehepaar besucht, Pfingstler, aber der
Tag
stand nicht unter dem Stern der Weisheit, sondern dem der Torheit,
kein
Wort von Gott, nur weltliches Gerede über den und jenen großen und
kleinen
Menschen und die Haustiere. Auf einem für mich viel zu
anstrengenden
Spaziergang - was mir Spott eintrug - besuchten wir im
Nachbarort
eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, eine echte
rotsteinerne
Volksburg, nein, Gottesburg, von Katholiken gebaut, Sankt
Johannes
geweiht, mit einem großen steinernen Altar, auf dem Alpha und
Omega
stand, und einem Altarbild, das in vierzehn Stationen die Passion
Christi
zeigte, dazu ein Bild vom Letzten Abendmahl direkt in der Mitte
über
dem Altar. An den Seiten Beichtstühle, rechts vor dem Altarraum
eine
erhöhte holzgeschnitzte Kanzel mit den Bildern der 4 Evangelisten.
O
von da müsste ich predigen! Die Kirche war innen weiß und es
standen
Reihen
von harten Holzbänken dort. Allerdings in die Hände der
Lutheraner
geraten, wird dort kein Opfer Christi mehr gefeiert, keine
Beichte
mehr gehört, und ein anderes Evangelium verkündet. Nun bin ich
wieder
zuhause in meiner Klosterzelle, hier ist Bethel, hier ist das
Haus
Gottes, hier steht der Himmel offen und die Engel steigen auf und
ab.
In der häuslichen Messe wurde Tolstoi zitiert, das war meine
Ermutigung,
denn die Hagia Sophia wird im russischen Volk am meisten
verehrt
(werden).
*
Hallo
Malek,
ich
schreibe dir hier politisch ganz unkorrekte Gedanken. In unserem
feministischen
Zeitalter geht man davon aus, dass die Frau höher steht
als
der Mann. Erasmus von Rotterdam lässt die Göttin der Torheit dieses
reden:
Dem Mann ist wegen seiner Aufgaben mehr Verstand zugeteilt, aber
auch
hier mache allein ich glücklich, indem ich dem vernünftigen Mann
eine
törichte Frau zugeselle, die ihn durch ihre kindliche Torheit
bezaubert.
- Der Prediger Salomo sagt: Unter tausenden fand ich Einen
weisen
Mann, eine weise Frau hab ich unter ihnen nicht gefunden. - Wie
entzückend
sind die schönen jungen Frauen zwischen 16 und 22, aber wie
plappern
sie und sprudeln ihre Torheit hervor. Ich hielt immer den
indischen
Mythos für wahr: Der Gott Shiva ist reiner Geist, seine
Sprache
ist das Sanskrit der Brahmanen, der Priester und Philosophen, er
lebt
eine solche strenge Askese, dass er mit einem Blitz aus seinem
dritten
Auge den Eros (Kama) verbrennt. Seine Ehepartnerin ist die
Göttin
Parvati, die Mutter Erde, die Mutter Natur, ihre Sprache ist das
Prakriti,
die Sprache der Frauen und des Alltags, ihr Kult ist der Kult
der
Sinnlichkeit, die Sexualmagie des Tantra, die sakrale Prostitution.
Johannes
Paul II sprach vom Zeichen der Zeit, dass wir leben im
Zeitalter
der Frau, und er würdigte den Genius der Frau, ihre geistige
Würde.
Aber ich merke auch in den Bibelkreisen, dass man mit Frauen
nicht
theologisieren oder philosophieren kann, sondern nur über
Menschlich-Allzumenschliches
und persönliche Erfahrungen reden kann.
Worüber
ich noch nachdenken muss, ist die Frage, worin sich männliche
Heiligkeit
von weiblicher Heiligkeit unterscheidet. Eine lutherische
Pastorin
begann in ihrer Predigt bei der Verklärung Christi und endete
beim
gerechten Handel für - Schuhe...
*
Dineke,
ich
habe gestern Nacht, als ich Gedichte einer deutsch-jüdischen
Dichterin
gehört habe, viel an dich gedacht. Ich wünsche dir im Namen
deines
Babys Gottes Segen zum Muttertag.
*
In
einer schlaflosen Nacht gedacht: Die Bibel spricht vom
apokalyptischen
Kampf zwischen Christus und Antichrist. Auch dem Kampf zwischen der
himmlischen Jungfrau Jerusalem und der weltlichen Hure Babylon.
Salomo vom Krieg zwischen Frau Weisheit (Panhagia Sophia) und Frau
Torheit (Moria) oder wie der Engländer sagt, the spiritual war
between Lady Wisdom and Dame Folly. Moria beherrscht zur Zeit fast
die ganze Erde. Morias Herrschaft erstreckt sich auf alle Bereiche
von Kunst und Kultur. Moria ist eingedrungen in die christlichen
Sekten, sogar in die Kirche Christi. So manchem Pfaffen steht die
Moria auf die Stirn geschrieben. Die Panhagia Sophia scheint sich
zurückgezogen zu haben. Wie Jesus Sirach sagt: Sophia ist nur
wenigen bekannt.
*
Doctor
Marcus Mons glandis!
Si
vestri mortuis tui uxor tua mentula cum coronis redimita quercu!
Cygnus
*
Hallo
Stefan,
Glückwunsch
zur neuen Arbeitsstelle bei den Wasserwerke in Brake als
Manager
und dass du den Hinweg von einer Stunde mit dem Fahrrad fährst. Ich
war gestern in Wiefelstede spazieren, das ich noch nicht kannte, und
bewunderte die schöne alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert,
seelenverwandt
mit unserer heimatlichen Ansgari-Kirche.
*
Malek,
zum
Thema Prüfungen zwei Gedanken:
1.
Wenn eine Mutter einen achtjährigen Knaben hat und ihn sich selbst
überlässt,
dann sagt er: Ich geh nicht mehr zur Schule, liege den ganzen
Tag
im Bett, lese nur noch Comics, trinke nur noch Cola und esse nur
noch
Brötchen mit Nutella, nichts anderes mehr. So sind wir mit Gott.
2.
Wenn Jesus so gelebt hätte, wie wir uns das denken, dann hätte er
Maria
Magdalena geheiratet, hätte zwei Knaben gezeugt, wäre ausgewandert
nach Südindien, hätte sich da zur Ruhe gesetzt und wäre mit 130
Jahren friedlich eingeschlafen.
*
Malek,
ich
erwähnte im lutherischen Bibelkreis das Wort Hauskreuz, die Pastorin
meinte,
das müsse katholisch sein, das kenne sie nicht. Ich erwähnte das
Wort
Hauskreuz vor einem Pfingstler, aber er kannte statt Hauskreuz nur
Hauskreis.
Hauskreuz ist das nächtliche Wachen der Mutter, um den
Säugling
zu stillen, wenn die Eltern nachts mit Kindern ins Krankenhaus
müssen,
wenn die Pubertierenden rebellisch und frech werden, wenn der
Vater
erschöpft ist von der Arbeit, um die Familie zu ernähren, wenn die
Mutter
kocht und es keinem schmeckt, wenn die Kinder Gott vergessen usw. Das
Hauskreuz ist das Kreuz, dass die Eheleute zu tragen haben, denn
Jesus
sagt: Wer mir nachfolgen will, der nehme sein (Haus-)Kreuz auf
sich.
Die mittelalterliche Mystikerin Gertrud die Große fragte Jesus
einmal,
was ihm das Liebste sei, und er sagte: Das geduldige Annehmen
der
täglichen Widerwärtigkeiten ist mir das Liebste. - Und Mutterliebe
-
das
soll eine lebenslange selbstlose Liebe sein wie die Liebe Gottes.
Die
Liebe Gottes ist aber eine gekreuzigte Liebe. Auch die selbstlose
Mutterliebe
muss eine gekreuzigte Liebe sein. Eine russische Dichterin
erzählt:
Ein Sohn trug das Herz seiner Mutter in der Hand und ließ es
unachtsam
fallen, da stolperte er über das Mutterherz. Und dies war, was
das
Mutterherz sagte: Hast du dir weh getan, mein Liebling?
*
Meine
Seele und mein Körper sind total erschöpft. Zu meinem Körper: "Ich
weiß, er wünschte sich oft, lieber tot zu sein, als die Seele in so
einem
krüppligen Körper zu sein." Götz von Berlichingen. Zur Seele:
Alle
stellen
sich den Himmel vor wie eine himmlische Discothek: Alles
blendendes
Licht, bunte Farben, Lobpreismusik, Jubel der Seligen, Tanz
und
Lachen der Engel. ICH will nur im Bett des Grabes schlafen - im Tod
ist
alles ewige Ruhe in Gott dem Herrn.
*
Wie
andre ihr Leben der Liebe hingeben, gebe ich mein Leben der Kunst
hin.
Vor einiger Zeit forschte ich, ob es eine persische Göttin Susanna
je
gegeben, fand, die Göttin der Perser hieß Anahita, fand einen
englischen
Essay über Anahita, den ich übersetzte, und eine Hymne aus
dem
Avesta, den ich als Zarathustras Hymne an die Göttin Anahita
übersetzte.
Im Zusammenhang dieser Studien erfuhr ich vom armenischen
Nationalepos
David von Sasun, dessen Übersetzung ich heute (trotz einer
ohnmachtähnlichen
Schwäche) beendet habe. Das sind so meine Freuden,
aber
wem kann man davon schon erzählen? Die Christen halten mich für
verrückt.
*
Liebe
Mama!
Almosen
geben, heißt Gott zu leihen. ER wird es Dir mit reichlichen
Zinsen
zurückgeben. - Ich habe vom langen Spaziergang am Samstag schon den
dritten Tag Schmerzen in den Beinen und kann nur humpeln. Heute
versuch ich, ob mir Magnesiumpulver hilft. Übrigens hatte mein
Freund Malek aus Hamburg mich doch vermisst und hatte wieder
Sehnsucht nach Briefchen von mir, das ist eine schöne Überraschung.
Torsten
REISESEGEN
Wenn,
Mama, mit dem Rad du wanderst an der Ruhr,
Dann
segne dich das Licht der göttlichen Natur!
*
Lieber
Malek,
die
Biblischen Hymnen sind nach der Konkordanz zusammen gestellte
Bibeltexte
nach Hermann Menge, leicht überarbeitet, darum hat scribd sie
nicht
angenommen. Ich will sie im nächsten Buch der webside
veröffentlichen.
Zur Schwanke-Bibel gehören nur selbst-übersetzte Texte.
Ich
habe die Texte für das nächste Buch der webside schon zusammen
gestellt,
und habe auch Pläne für drei, vier E-Books, kann das aber erst
bearbeiten,
wenn ich aus dem Abyssus der unerträglichen Trauer wieder
heraus
bin, in dem ich gerade geplagt bin, so sehr, dass ich kaum
schreiben
oder lesen kann. Aber das ist auch in Ordnung.
*
Liebe
Mama,
falls
auf deiner Wanderung mal die Konversion ins stocken kommt, hier
ein
Spruch:
Herr
Afeu fragte Herrn Bfeu: Was macht eigentlich Herr Cfeu? Herr Bfeu
sagte
Herrn Afeu: Herr Cfeu liegt mit Fräulein Dfeu im Efeu.
Heute
hat Evi mir ein Bücherregal angebracht, ich hab sogar auch ein
Loch
mit der elektrischen Bohrmaschine gebohrt. Dienstag war Evi mit Tom
eine Stunde bei mir, wir haben viel gelacht. Tom will Urlaub in Tokyo
machen, am liebsten nur mit einem Freund (14 Jahre). Gleich guck ich
nach einem Fliegennetz für meine Balkontür.
*
Zwei
Gedanken:
1.
Ich hörte ein Radio Feature über Kierkegaard, da moderne Psychiater
das
Genie kommentierten. Die Welt versteht die ästhetische und die
ethische
Lebensweise, aber nicht die religiöse. Sie lehnten den
"alttestamentarischen
Pietismus" ebenso wie die "kirchlichen Riten" ab
und
befürworteten moderne Spiritualität und Meditation (also
Buddhismus),
sie nannten das Genie neurotisch, weil er Regine nicht
geheiratet,
sondern sich Gott als Opfer anbot und als Schriftsteller die
Wahrheit
verkünden wollte, kurz sie meinten wie alle Narren: Er hätte
heiraten
sollen. Da sieht man also ganz klar, wie eitel der Nachruhm ist!
2
Es gibt drei Lebensweisen. Die erste ist die religiöse, der
sonntägliche
Gottesdienstbesuch und das Einhalten der zehn Gebote. Die
höhere
ist die spirituelle, eine leidenschaftliche Gottsuche, aber ohne
Christus
gefunden zu haben. Die höchste ist die mystische, das heißt
täglich
und stündlich mit dem göttlichen Geliebten als Brautseele
zusammen
zu leben.
Damit
sei gesegnet.
*
Heute
legte ich den Pfingstlern den Brief an Laodizea aus. Sie
identifizierten
sich mit den Lauen, der Alltag frisst sie auf, die
Freizeit
nutzen sie fürs Fernsehen oder die Kriminalromane. Marco
meinte,
ob Jesus ein Gott sei oder ein Geschöpf, etwa der Erstgeborene
der
Schöpfung, sei ihm egal. Ich wurde fast wütend! Zuhause hörte ich
einen
Essay über Nietzsche und Albert Camus. Was war Camus doch für ein
gottloser Narr! Das ist das Ende der Philosophie.
*
Dineke,
Glückwunsch
zum Haus! Möge es gut zu sanieren sein. Glückwunsch zur
Entscheidung,
ein Jahr zu Hause zu bleiben und dann halbtags in
überwiegender
Home-Arbeit zu arbeiten. Für die emotionale, soziale und
intellektuelle
Entwicklung eines Babys ist in den ersten drei Jahren die
Gegenwart
der Mutter unersetzlich. Das kann eine Kinderkrippe nicht
leisten.
Mein Mitgefühl dafür, dass dir die Lage des Babys zur Zeit
Schmerzen
bereitet, aber stelle dich darauf ein, dass dir dein Kind noch
sehr
oft Kummer und Schmerzen bereiten wirst, und du sie trotzdem lieben
sollst,
wie Gott es mit uns macht.
*
Sankt
Nikolaus war auf einer Bischofsversammlung, da ein Arianer
behauptete,
Jesus sei das erste Geschöpf der Schöpfung. Das machte den
Nikolaus
so wütend, dass er dem Arianer eine Ohrfeige gab.
*
Liebe
Valea,
ich
habe gehört, dass du mit deiner Schwester das Buch Esther liest.
Herzlichen
Glückwunsch! Werde du selbst zur Esther, zur schönen
Prinzessin
Gottes, des himmlischen Vaters Liebling, die so stark und
frei
ist, dass sie zur Retterin ihres Volkes wird. Jesus ist der Retter,
aber
er wünscht sich, dass du mit seiner Kraft und Hilfe auch zur
Retterin
des deutschen Volkes wird! O Prinzessin von Deutschland, dein
Volk
ist in Not, denn es hat die Liebe zu Gott verloren. Prinzessin,
rette
uns gottlose Deutsche!
*
Liebe
Dineke,
ich
kann dir auch nicht mehr sagen, als was die Madonna sagt: Bete, bete,
bete! Ich bete auch für dein Baby. Ansonsten kann ich dir nur
weitergeben, was ich im Netz gefunden habe: Schwangerschaftsdiabetes
- ES KOMMT DAS KIND GESUND ZUR WELT. SIE IST BEHANDELBAR, du weißt
sicher, keine zuckerhaltigen Speisen, statt Weißbrot Vollkornbrot,
und 30 Minuten Schwangerschaftssport am Tag. Ich sende dir hier den
Text aus dem Netz. Nur keine Angst, es wird schon nicht so schlimm.
Ach ja, es kann sein, dass dein Baby etwas größer wird, und so die
Geburtswehen etwas schmerzlicher, aber du bist ja ein tapferes
Mädchen.
Alles
Liebe,
dein
Torsten
Die
Hormonveränderungen in Ihrer Schwangerschaft könnten die
Insulin-Produktion stören und so zu einem erhöhten
Blutzuckerspiegel führen.
Ihr/e
Arzt/Ärztin wird Ihnen empfehlen, zwischen der Schwangerschaftswoche
23 und 27 einen Zuckerbelastungstest durchführen zu lassen, um den
Zuckergehalt in Ihrem Blut zu bestimmen. Sie müssen nüchtern sein
und bekommen eine Zuckerlösung zu trinken. Ist der Gehalt zu hoch,
wird man Sie in eine diabetische Schwerpunktpraxis überweisen.
Wie
hoch ist mein Risiko für Schwangerschaftsdiabetes?
Das
größte Risiko tragen Schwangere, die bereits
Schwangerschaftsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft hatten
oder die bereits ein oder mehrere sehr große Kinder zur Welt
gebracht haben.
Außerdem
zählen zur Risikogruppe:
Frauen
mit starkem Übergewicht (Body Mass Index höher als 27 )
Ältere
Schwangere (die Wahrscheinlichkeit, Diabetes zu bekommen, steigt mit
zunehmendem Alter an)
Frauen,
deren Bruder, Schwester oder ein Elternteil Diabetes haben.
Wie
erkenne ich, ob ich Schwangerschaftsdiabetes habe?
Bei
den meisten Schwangeren wird der Diabetes erst im Rahmen eines
Zuckerbelastungstests festgestellt; sie selbst bemerken es nicht.
Einige wenige Frauen verspüren extremen Durst, müssen häufig und
viel auf die Toilette, nehmen stark ab oder sind ungewöhnlich müde.
Wie
beeinflusst Diabetes meine Schwangerschaft?
Die
meisten Babys von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes kommen gesund
zur Welt. Das hängt aber auch davon ab, wie gut Sie auf sich Acht
geben. Wenn Sie Ihren Diabetes sorgfältig unter Kontrolle halten,
tun Sie schon das Bestmögliche für Ihr Baby.
Die
Hauptprobleme bei einem hohen Blutzuckerspiegel entstehen, weil der
Zucker über die Plazenta in den Blutkreislauf Ihres Baby gelangt.
Dadurch kann das Baby sehr groß werden, was für Sie die Wehen oder
die Geburt erschweren kann. Die Wahrscheinlichkeit für einen
Kaiserschnitt steigt.
Manchmal
entwickeln Babys von diabetischen Müttern nach der Geburt
Neugeborenengelbsucht. Diese kann aber gut und schnell behandelt
werden.
Wenn
Ihr Diabetes nicht erkannt und behandelt wird, kann es sein, dass Ihr
Kind später unter gesundheitlichen Problemen leidet. Leider kann der
Diabetes auch zu einer Stoffwechselstörung bei Ihrem Baby führen,
die selten schwer und noch seltener zum Tod des Babys führt. .
Daher
ist es sehr wichtig, dass Sie den Diabetes gut unter Kontrolle halten
und den Rat Ihres Arztes/Ihrer Ärztin genau befolgen. Dadurch steigt
die Wahrscheinlichkeit, dass Ihrem Baby nichts passiert und es gesund
zur Welt kommt.
Wie
wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?
Ihr
Arzt/Ihre Ärztin wird Ihnen Ratschläge geben, wie Sie Ihren
Blutzuckerspiegel senken können. Er/Sie wird Ihre
Ernährungsgewohnheiten analysieren und Ihnen empfehlen, wie Sie Ihre
Ernährung am besten umstellen können. Im Wesentlichen sollten Sie
zuckerhaltige Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen und
stattdessen zu Vollkornprodukten greifen. Treiben Sie Sport, am
besten 30 Minuten täglich, denn für Schwangere empfehlenswerte
Sportarten senken ebenfalls Ihren Blutzuckerspiegel.
*
Liebe
Mama,
ich
habe für Johann eine CD der Jazz-Sängerin Billie Holiday bestellt
und
an deine Adresse senden lassen, du bist dann bitte so lieb und gibst
sie
ihm.
*
Hallo
Malek,
gestern
im pfingstlerischen Bibelkreis über Laodizea sprach ich über
"Jesus,
den Anfang der Schöpfung", dass Jesus als der Logos auch
Schöpfer
der Welt genannt werden könne. Da sagte der Hauskreisleiter
Marco,
ob Jesus nun ein höheres Wesen sei, etwa der höchste Engel oder
der
Erstgeschaffene der Schöpfung, oder aber Gott von Ewigkeit, sei in
der
Bibel nicht klar. Ich empörte mich, musste mich beherrschen, nicht
wütend
zu werden, und sagte: Dir ist es also egal, ob Jesus Gott oder
ein
Geschöpf ist? Wenn er ein Geschöpf ist, darfst du ihn nicht
anbeten.
Wenn
er aber nicht wahrer Gott und wahrer Mensch ist, kann er nicht der
Erlöser
des Menschengeschlechts sein. Darauf Marco: Konnte Gott nicht am
Anfang der Schöpfung einen Gott schaffen? - Ein geschaffener Gott,
hast du so etwas Heidnisches schon mal gehört? Ich schrieb ihm
anschließend, dass der heilige Nikolaus von Myra einem arianischen
Bischof eine Ohrfeige gegeben hat. Ich musste mich erinnern, dass du
1998 bei Bibel Konkret in der lutherischen Gemeinde einen Vortrag zum
Thema die Gottheit Jesu gehalten hast.
Eine
Freude: Ich hatte Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, einen
Solidaritätsbrief
geschrieben, er hat mir heute geantwortet und mir
seinen
Segen erteilt.
*
Mein
Freund Marco ist Doktor der Informatik und hasst die Poesie. Ich
sagte
satirisch: In Zukunft verbindet man die künstliche Intelligenz mit
einem
künstlichen Herzen, die Gedichte der Zukunft werden dann von
Robotern
gedichtet. Er sagte: Computer können jetzt schon Gedichte
schreiben,
zu einem Haiku reicht es allemal. - Das mag wohl für die
Haikus
der postmodernen abendländischen Lyriker gelten, die ohne Versmaß
drei freie Zeilen hinschreiben und das für ein Gedicht halten. Ein
japanisches
Haiku des Altertums hat eine strenge Silbenzählung und ist
Frucht
einer langen Zen-Meditation. Aber ich habe nur solche
Kunstbanausen
um mich.
*
Liebe
Dineke,
die
Mutter Gottes hat mir gesagt, ich solle den Rosenkranz für dich und
dein
Baby beten. Das tue ich jetzt. Die Erfahrung der Heiligen ist, dass
der
Rosenkranz nach dem Vaterunser das mächtigste Gebet ist. Du wirst
das
Gebet als Protestantin nicht kennen. Hier kannst du es dir vorbeten
lassen,
du sagst einfach am Anfang: Gott, ich bete mit diesem Rosenkranz
um
eines gesunde Geburt meines Babys. Dann hörst und schaust du zwanzig
Minuten der Wort- und Bild-Meditation zu. Es ist nur ein Angebot,
aber ich lege es dir wärmstens ans Herz.
Dein
Torsten
*
Malek,
eben
höre ich Thomas Mann, die Bekenntnisse des Hochstablers Felix
Krull.
Im dritten Buch des Romans trägt ein Paläontologe namens
Professor
Kuckuck eine Schöpfungsgeschichte vor. Vielleicht findest du
die
Rede irgendwo. Falls nicht, kannst du hier darüber eine
Zusammenfassung
lesen:...
*
Aus
dem chinesischen Altertum gibt es die Vier Klassischen Romane.
Ersten
das Kin Ping Meh oder Pflaumenblüten in jadener Vase, die
Geschichte
eines Mannes und seiner vielen Frauen und Nebenfrauen. Hab
ich
gelesen (und auch seine Fortsetzung: Blumen hinter dem Vorhang).
Zweitens
die Räuber vom Liang-Shan-Moor, ein Räuberroman, den ich 1997
gelesen und zur Zeit wieder lese. Eine Hörspielfassung hab ich
Karines Zwillingen geschenkt. Drittens Der steinerne Affe oder die
Reise in den Westen, der Held ist ein Affe, der das unruhige Herz des
Menschen
symbolisiert.
Ich hatte den Anfang in einer Sammlung chinesischer
Märchen
gelesen und in ein Märchendrama verwandelt. Jetzt ist es ins
Deutsche
übersetzt, kostet aber fast 100 Euro, ich habe mir die
englische
Übersetzung Monkey von Arthur Waley bestellt und lese zur Zeit
darin.
Viertens Die Geschichte der Streitenden Reiche, ein historischer
Heldenroman,
der noch in meinem Bücherregal wartet.
Wenn
heute mir Menschen erzählen, sie läsen "Romane", so kann
man davon ausgehen, dass es Schund ist. In Deutschland im 20.
Jahrhundert konnten nur Thomas Mann und Hermann Hesse Romane
schreiben.
*
Liebe
Dineke!
Die
Mutter Jesu bittet alle Mütter der Welt: "Weihe dein Kind
meinem Makellosen Herzen, bete täglich und sage: Mutter Jesu, meine
Tochter ist auch deine Tochter, hiermit vertraue ich sie deinem
Makellosen Herzen an!"
O
Maria, lass uns unter deinem Schutzmantel stehen, denn da ist die
Arche, da können wir nicht zugrunde gehen!
Ergriffen
vom Glanz deiner himmlischen Schönheit, Anmut und Grazie, und
getrieben von den Nöten der Erdet, suchen wir Zuflucht in deinen
Armen, o makellose Mutter Jesu und auch unsere Mutter, o Maria! Voll
Vertrauen hoffen wir, in deinem liebenden Herzen die Erhörung
unseres innigen Flehens zu finden und den sicheren Schutzmantel
inmitten der Stürme unseres Lebens. Ganz schön bist Du, Maria! Amen
Gebet
für meine Tochter Nienke Caroline:
Herr
Jesus!
Durch
die Hände deiner heiligen Mutter weihe ich dir mein Kind! Auf die
Fürbitte Mariens hilf ihr, zu dir zu finden. Bewahre sie vor
Gottlosigkeit und Egoismus. Bewahre sie vor Schaden an Leib und
Seele. Schütze sie vor den Verführern unserer Zeit. Heile die
Wunden, die ihnen durch die Gesellschaft geschlagen werden. Berufe
sie zur Heiligkeit. Sende aus den Heiligen Geist, damit ich nicht
mutlos werde, wenn ich auch oft ratlos und ängstlich bin. Verzeihe
mir, wo ich fehe an Vorbild und Liebe. Stärke mich, wo ich schwach
und hilflos bin. Tröste mich, wo mir jeder Trost entschwunden ist.
Herr Jesus Christus! Durch die Hände deiner heiligen Mutter weihe
ich dir mein Kind Amen.
*
Ich
fragte meinen Freund, wie er die schreckliche israelitische
Gewinnerin
des European Song Contest mit ihrem unmusikalischen Lied
fand.
Er sagte: Grauenhaft, aber wahrscheinlich ist sie wegen des Textes
gekrönt
worden. - Wovon handelte der Text? - Von der Würde der Frauen,
und
das ist ja gerade hoch aktuell. - Wieso? Was ist vorgefallen in der
Welt?
Er sah mich groß an und sagte: Du bist nicht ganz von dieser Welt,
nicht
wahr? Alle Welt redet davon, dass die amerikanischen
Filmschauspielerinnen
eine nach der anderen missbraucht worden sind.
Davon
hast du gar nichts gehört? - Die amerikanischen
Filmschauspielerinnen tun mir leid, wenn sie sexuell
missbraucht
wurden. Sie allerdings ziehen sich auch gerne aus und zeigen
sich
nackt im Internet. Von diesen Glitzer-und-Glitter-Idolen der Welt
wird
nun ein großes Aufsehen gemacht. Ich habe von der Madonna die
Weisung,
keine Fernsehnachrichten zu schauen und keine Tageszeitungen zu
lesen. Ich informiere mich nur regelmäßig über die
Nachrichtenseite von Radio Vatikan, und da wird eher dies gemeldet:
Jessidische und
christliche
Mädchen werden von Terroristen vergewaltigt, afrikanische
und
osteuropäische junge Frauen werden von Menschenhändlern als
Sexsklavinnen
in deutsche Bordelle verschleppt. Dank der
Sozialdemokraten
ist Deutschland zum Bordell Nr. 1 in Europa geworden,
Mädchen
werden in China und Indien vor allem abgetrieben, nach Thailand
fliegen abendländische Männer, um minderjährige Prostituierte zu
missbrauchen, in Indien sind Gruppenvergewaltigungen Mode geworden,
im Jugoslawienkrieg wurden Massenvergewaltigungen als Kriegsmittel
eingesetzt. Aber darüber empört sich die Welt nicht, nur über die
Hollywood-Diva.
*
Hallo
Malek,
ich
hoffe, du hattest ein schönes Pfingstfest! Meine süddeutsche
Freundin
kam von einem charismatisch-freikirchlichen Bibelkreis,
da
der Leiter, nach eigenen Worten mit dem Charisma der Lehre
ausgestattet,
verkündet hatte, dass Teile der Bibel vom Bösen inspiriert
seien.
Kein Kommentar.
*
Anbei
einige Fragmente über das pseudo-homerische Epos Cypria. Der
deutsche
Altphilologe des XX. Jahrhunderts, Thassilo von Schaeffer, der
Homer,
Vergil und Nonnos hervorragend übersetzt hat, hat das Epos
rekonstruiert
und eine schöne humanistische Hexameter-Dichtung
geschrieben,
die ich gerne gelesen hab.
*
Hallo
Marco,
hoffe
schön gespielt zu haben. Hier das Material zur Gottesthronvision
in
Offenbarung 4. Alles Weitere mündlich.
*
Marco,
hier
schon einmal die Andacht zur apokalyptischen Frau. Ich hoffe, es
ist
für dich nicht eine ungenießbare Kröte. Ich habe mich an Luthers
sola
scriptura gehalten und nichts erzählt von Unbefleckter Empfängnis,
aber
über Maria muss man hier reden. Ich hoffe, es ist einigermaßen
akzeptabel.
Ich wollte eigentlich Offb 12,1-18 auslegen, bin aber nur
bis
Vers 5 gekommen. Ich hoffe, ich muss nicht von deinen Händen als
Märtyrer
der katholischen Kirche sterben, aber ich bin bereit dazu...
Torsten
PS:
Falls
du meinst, ich müsste einiges protestantisieren, schreib mir, ich
bin
bereit, den Text noch mal zu bearbeiten.
*
Mein
Töchterchen,
ich
hab gestern Nacht an dich gedacht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder
man liebt den Menschen oder man ekelt sich vor der Welt zu
Tode.
Was gibt es Neues vom Zucker?
Gebet
für meinen Ehemann
Lieber
Jesus, Geliebter meiner Seele, ich danke dir für meinen Mann.
Bitte
hilf mir, ihn immer zu lieben und ihm durch meine Liebe deine
Liebe
spürbar zu machen. Bitte offenbare ihm auch persönlich deine
bedingungslose
Liebe zu ihm und zieh ihn an dein brennendes Herz! Segne unsre Ehe
und unser Kind, mein Herr und mein Gott! Amen
*
Marco,
tut
mir leid, falls ich dich verärgert haben sollte. Scholastik stand
mir
schon immer fern. Ich denke simpel wie ein Bauer: Eine Ewige
(dreifaltige)
Gottheit braucht weder Raum noch Zeit, um zu sein, und ist
der
Ursprung der Schöpfung. Allerdings stehen mir die
Naturwissenschaften
genauso fern wie die Scholastik.
Mit
freundlichen Grüßen,
gezeichnet
Sebastian
Simpel, Eurer Diözese Bauer
*
Ich
schrieb über Pfingsten viele Liebesbriefe, ohne Antwort, heute kam
ein
Brief,
voller antikatholischer Wut: Solche Spekulationen, dass Christus
gezeugt,
nicht geschaffen, Gott von Gott sei, seien hochmütige
scholastische
Spekulationen und gingen über die Selbstoffenbarung der
Bibel
hinaus. Der Mann sagte Scholastik, meinte aber die Dogmen der
Kirche
über die Gottheit Christi, hat aber nie ein Dogma studiert, weder
Kirchenväter
oder Scholastiker je gelesen, poltert nur daher in seiner
antikatholischen
Wut, nennt sich Bibellehrer und ist Arianer (Jesus sei
ein
von Gott am Anfang der Schöpfung geschaffener Gott). O what a glory
to
be a catholic! Die Protestanten haben doch stets ein schiefes
Gottesbild.
Verzeih meinen Ärger. Spare dein Geld, damit du genug hast,
mir
zu schreiben, ich leide.
Torsten
*
Marco,
danke
für den Hinweis. Ich denke, die Interpretation der Kirchenväter
zum
Fall Satans ist für reformatorische Christen akzeptabel, nicht wahr?
Was
die Frau betrifft, glaube ich in deed, dass es sich nicht um Maria
ODER
die Kirche handelt, sondern um Maria UND die Kirche, eine
prophetische
Zusammenschau. Wie Maria ist die Kirche Jungfrau (Braut
Christi)
und Mutter (erzieht ihre Kinder im Glauben, nährt sie mit dem
Mahl
des Herrn etc.), das ist aber doch eher ein katholisches
Kirchenverständnis.
Dennoch finde ich deinen Hinweis gut, auch den
Aspekt
der apokalyptischen Frau als Kirche (Gemeinde) im Papier mehr zu
berücksichtigen. Der Drache ist Satan in der ganzen Bibel und
keineswegs der Papst. Ich werde also nach deinen Hinweisen das Papier
bei Gelegenheit überarbeiten. Aber ansonsten musst du gestehen, dass
zumindest
die Mariologie meines Papiers rein biblisch begründet ist, so
kann
man sie doch als Protestant immerhin als eine denkbare Auslegung
respektieren,
auch wenn ich nicht erwarte, dass du beginnst, den
Rosenkranz
zu beten. Immerhin musstest du schmunzeln :)
*
MÄNNERFREUNDSCHAFT
Wenn
der Dichter, Theologe und Philosoph seine ewig Geliebte nicht
umarmen
kann, weil sie tot ist, oder nicht umarmen darf, weil sie
verheiratet
ist (denn er liebt wie Israel zwei), und wenn kein blonder
Knabe
von sechs Jahren mehr da ist, dem er in keuscher platonischer
Knabenliebe
all sein Herzgefühl und seine Zärtlichkeit widmen kann, dann
kann
die Missgeburt entstehen, dass er einem Mann sein Herz schenkt, er
redet
dann empfindsam von der heiligen Freundschaft wie Klopstock und
Gleim
und singt idealistische Bruderhymnen wie Schiller und Hölderlin
und
schüttet sein Herz dem Freund aus wie einer zärtlichen Schwester -
aber
ach, der Freund hat ja all sein Herz in rechter gesunder Weise an
Ehefrau
und leibliche Kinder verschenkt und hat keine Zärtlichkeit für
den
armen, seelenkranken, rührseligen Poeten. Ein Mann suche bei einem
Mann
kein zärtliches Herzgefühl, er suche Hirn, er suche Ratio, und zwar
einzig
und allein zum gemeinsamen Ziel: Dem Königreich Christi. Der
Freund
der Weisheit aber sucht vergeblich einen Mitarbeiter am Bau des
Salomonischen
Tempels, nun denn, er sei männlich und stark und lasse
sich
an seiner geheimnisvollen Freundin genügen.
*
Ich
lese gerade zum 3. Mal Clemens Brentanos verwilderten Roman Godwi
oder das Bild der Steinernen Mutter. Brentano ist ein verkanntes
Genie. Seinen Roman stell ich dem Hyperion an die Seite. Goethes
Romane sind zu vernünftig (außer Werther), ETA Hoffmann zu
pathetisch, zu wahnsinnig, Jean Paul zu barock und überreich, aber
Hyperion und Godwi sind vom Mutterkuss der Madonna inspiriert (wenn
auch Hölderlin sie nicht erkannt hatte und sie Urania nannte).
Danke
für dein Gebet, ich brauche es dringend, denn der Satan streitet
jeden
Tag gegen mich und mein Leben ist ein seelisches Martyrium. Die
Regina
Coeli dankt dir für dein Gebet und verspricht dir ihre Fürsprache.
*
Koheleth
sagt, Sinnlosigkeit der Sinnlosigkeiten, alles ist sinnlos und
vergeblicher
Verdruss des Geistes. Der Existentialismus sagt: Alles ist
sinnlos,
leer und absurd unter der Sonne. Müde bin ichs, unbelehrbaren
christlichen
Narren die Mysterien der Offenbarung zu erläutern. Müde bin
ich,
Frauen Minnesang zu schaffen, die nur Kriminalromane lesen oder
Seifenopern
schauen. Müde bin ich der herzlosen Männer, die Gehirne wie
Roboter
haben. Müde bin ich der Welt, die viel zu töricht ist,
prophetische
Kunst zu schätzen. Müde bin ich der Geselligkeit von
hohlköpfigen
Narren, Abergläubigen, Ungläubigen oder Irrgläubigen. Ich
mag
nicht mehr, ich will zu meiner Geliebten ins Fegefeuer. Nur für sie
will
ich noch schreiben. Der junge Eichendorf schrieb: Maria, all meine
Poesie
ist ein einziges blühendes Gebet zu dir. Was schert mich die
Welt?
Die gehört, wie Li Tai-Bai sagt, in den Abfalleimer des Universums!
*
Liebe
Dineke,
danke
für dein Schreiben, da konnte ich einmal etwa aufatmen. Da konnte
ich gleich deine Anliegen mit auf den Altar legen. Du fragst, wie es
mir geht. Das ist ein nicht so schönes Thema. Leiden ist einfach
nicht sexy. Ich hab so wunderliche Schmerzen in meinem Herzen. Mich
hat niemand lieb auf Erden. Ich mag nicht mehr leben.
Dieses
Gebet betet Nienke im Schoß ihrer Mutter Dineke:
Du
hast mich mit meinem Innersten geschaffen,
im
Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
Herr,
ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar
und
einzigartig gemacht hast!
Großartig
ist alles, was du geschaffen hast –
das
erkenne ich!
Schon
als ich im Verborgenen Gestalt annahm,
unsichtbar
noch,
kunstvoll
gebildet im Leib meiner Mutter,
da
war ich dir dennoch nicht verborgen.
Als
ich gerade erst entstand,
hast
du mich schon gesehen.
Alle
Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben –
noch
bevor einer von ihnen begann!
Botschaft
Jesu an seine Jüngerin Dineke:
Meine
liebe Tochter, ich habe dir eine von mir geschaffene Seele
anvertraut, deine Tochter Nienke, und damit lege ich die
Verantwortung für sie auf dein Herz. Versprich mir, dein ganzes
Leben lang für sie zu beten! Und bemühe dich, sie durch
bedingungslose Liebe und christliche Klugheit zu mir zu führen,
durch dein Vorbild und durch deine Worte und Werke. Sei bereit, für
ihr Heil alle kleinen Kreuze zu tragen, die ich dir sende. Bleibe mir
treu, meine Geliebte, auf dass du einst bei mir seist im Paradiese
Gottes!
*
Marco,
ich
habe das Murren der Kinder Israel gehört, spricht der Herr. Gemäß
deiner
Kritik hab ich die evangelikalen Bemerkungen zur FRAU mit
aufgenommen,
zwei bejaht und eine für Torheit erklärt. Ich hoffe, so
geht
es. Alles Weitere mündlich.
PS:
Was
würdest du davon halten, wenn ich, um dich mehr als Christenbruder
zu
ehren, deine Mutter eine babylonische Hure nennen würde? Aber so tun
es
die Evangelikalen, sie meinen Jesus mehr zu ehren, wenn sie die
Mutter
Jesu eine heidnische Fruchtbarkeitsgöttin und Abgott nennen. Ein
bisschen
mehr Respekt bitte!
*
Lieber
Malek,
ich
habe auch von 2000 bis 2013 Kinder großgezogen, es war körperlich
oft
anstrengend, aber die reine Liebe der Kinder gab mir die Liebe des
Kindes
Jesu freudig zu schmecken. Da hatte ich auch kaum Kraft für
anderes.
Ich bin fern davon, dir Vorwürfe zu machen, sondern gratuliere
dir,
dass du ein liebender Vater bist, der sich intensiv um seine Kinder
kümmert.
So schön wie die Kindheit ist die Jugend dann nicht mehr. Also
genieße
die Zeit. Alles, was das Leben bereichert, kostet auch viel
Kraft.
Gott hat mir in Regine eine neue Brieffreundin geschenkt, die
Zeit
hat und sich über meine Briefchen freut. Es ist mir genug, wenn du
ab
und an dich meldest.
*
An
eine weiße Kirchenmauer schrieb einmal einer: Meine Freundin, du
bist meine Trösterin! - Damit sei gesegnet. Manchmal ist der
Leidensdruck zu groß, dann erlaube mir bitte, meinem Herzen mit
einer Klage Luft zu
schaffen.
Du musst es nicht kommentieren, bewege es einfach in deinem
Fasten-Gebet.
Heute habe ich weiter geschrieben an meiner Übersetzung
von
Tassos Befreitem Jerusalem. Nun bin ich erschöpft und regalisiere
mich
bei Jugendmusik, Venusbildern, Tabak und Wodka, bis Morpheus sein
Mohnhorn ausgießt.
*
Gestern
Nacht hab ich über Wilhelm Meisters Lehrjahre nachgedacht. Als
Dichter
hätte ich sicher die Amazone besungen, aber all die strengen
Fräulein
aus der Freimaurerloge wissen doch gar nicht zu lieben! Am
liebsten
hätte ich als Mann eine Geliebte wie Philine, von der Natur zur
Liebe
geschaffen, und einen blonden Knaben wie Mignon, - wenn überhaupt,
denn so wars mit Karine und Milan.
*
Gott
zum Gruß, Inge!
Eben
hörte ich Hesses Demian, da kamst du mir in den Sinn, ich betete
für
dich. Schizophrenie und chronische Depression sind ein schweres
Kreuz
für mich, aber im Sinn der karmelitanischen Leidensmystik sehe ich
einen
großen Sinn darin. Ich lebe kontemplativ, fast einsiedlerisch.
Feire
täglich 2 Hlg. Messen im Netz live mit. Besuche 2 Bibelkreise
(Lutheraner,
Pfingstler). Schreibe viel als Dichter, bin interessiert an
Philosophie
(Platon) und Theologie (Mystik). Hätte gern einmal mit dir
über
Jungs Anima-Idee gesprochen, ich kenne das alles, Anima-Träume,
Anima-Projektion,
ja Anima-Besessenheit, schließlich Liebe zur Inneren
Frau:
Lebe mit der Jungfrau Maria in mystischer Ehe zusammen.
Ich
hoffe, du hast die Liebe deines Lebens in einem göttlichen Bräutigam
gefunden
und du kannst deine geistliche Mutterschaft an vielen
Bedürftigen
leben.
Alles
Schöne!
*
Die
Christen stöhnten über die Sonnenhitze, ich schlug vor, ins
Eiscafee
zu
gehen. Alle atmeten erleichtert auf. Wir saßen in San Marco, Marco
wurde
poetisch und sprach von Susannes Schneewittchen-Teint. Aber da!
erschien
die Jungfrau Maria, atemberaubend schön, südlich braunes
Gesicht,
große Schwarze Augen, langes schwarzes Haar, süße Lippen, edle
Nase,
weißes Kleid, vollkommen feminin-schöne Figur, lächelnd, stilles
Wesen,
Anmut und Demut. Während die Christen weltliches Zeug schwatzten, da
ich nur mit einem halben Ohr zuhörte, genoss ich die Erscheinung
meiner Madonna. So belohnte die Madonna mein geduldiges Kreuztragen
die letzten Wochen. Ja, so verdient man sich mit den Leiden neue
Gnadeneinflüsse der Gottheit.
*
Marco,
da
durch das Eisessen ein Bibelabend weggefallen ist, miss ich die
Themenauswahl
kürzen. Sag mir bitte, was interessanter ist, der
Antichrist
oder die Hure Babylon? Welches von beiden soll ich vorbereiten?
*
Hallo
Dineke,
heute
morgen in der heiligen Messe hab ich für dich und dein Kind gebetet,
da wurde dieses Evangelium vorgetragen. Das war wohl für dich
gemeint.
JESUS
AN DINEKE
Über
Ehe und Ehescheidung
3
Da kamen Pharisäer zu ihm, um ihn zu versuchen, und fragten: Darf
man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er
antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang
männlich und weiblich erschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum
wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau
binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht
mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf
der Mensch nicht trennen. 7 Sie sagten zu ihm: Wozu hat dann Mose
vorgeschrieben, der Frau eine Scheidungsurkunde zu geben und sie aus
der Ehe zu entlassen? 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig
seid, hat Mose euch gestattet, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen.
Am Anfang war das nicht so. 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt,
obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der
begeht Ehebruch.
Die
Segnung der Kinder
13
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und
für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. 14 Doch
Jesus sagte: Lasst die Kinder und hindert sie nicht, zu mir zu
kommen! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich. 15 Dann
legte er ihnen die Hände auf und zog von dort weiter.
*
Liebe
Susanne,
heute
morgen im Morgengebet musste ich plötzlich an Alinas Zukunft
denken.
Da sie fromm ist, sittsam, wird sie wohl keine vielen Affairen
haben,
sondern sich erst spät für Männer interessieren, sie sollte
heiraten
und Kinder erziehen. Ihr Interesse an Büchern prädestiniert sie
wohl
für ein Germanistikstudium. Da mir scheint, sie hat etwas
altkluges,
sollte sie auf Lehramt studieren und später Kindern Literatur
unterrichten.
Das war so ungefähr meine Alina-Träumerei. Von Valea seh ich nur
voraus, dass ihre große Schönheit den Jünglingen den Kopf
verdrehen wird, ihr mutwillig-schalkaftes Wesen wird sie mit den
Verliebten spielen lassen Katz-und-Maus, ihr Freiheitsdurst, wie mir
scheint,
wird sie nicht so früh in die Ehe führen. Aber ein Beruf ist
Schönheit
natürlich nicht.
*
Malek,
ich
habe heute für den Bibelkreis der Pfingstler eine Andacht zum Thema
Antichrist
geschrieben. Würde mich interessieren, was du dazu denkst,
falls
zu Zeit hast. Falls du keine Zeit hast, ist das auch okay, es gibt
Wichtigeres
für dich zu tun.
*
Marco,
habe
heute die Andacht zum Thema Antichrist geschrieben, würde mich
interessieren,
was du darüber denkst.
*
Marco,
bald
sind Sommerferien, da möchtest du sicher die Einleitung zum Buch
Hiob
erarbeiten, etwa Entstehungszeit, Verfasser, welche Bemerkungen es
aus
der frühchristlichen Tradition und in der modernen Theologie gibt.
Dann
schlage ich vor, dass du in den Text einsteigst, indem du Hiob
erstes
Kapitel Verse 1 bis 5 auslegt, die beschreiben Hiobs Glück.
Interessant
fände ich eine Diskussion zum Thema Glück. Was sagen Denker übers
Glück. Und ist Jesus gekommen, um uns glücklich zu machen?
Kannst
du dir das bis dahin merken?
*
Liebe
Mama,
kurz
nachdem du dich bei mir von deiner Radwanderung zurück gemeldet
hast,
feierte ich einen Gottesdienst der Marienbasilika Kevelaer von der
Trösterin
der Betrübten mit und der Priester begann so: "Ich begrüße
auch
die Radwallfahrer, die an einem Tag 100 Kilometer zurück gelegt
haben.
Ich muss sagen, das bewundere ich wirklich." Dieses Wort wollte
ich
dir mitteilen. Dass du mit (fast) 80 Jahren noch eine Woche lang und
täglich
60 Kilometer gefahren bist, grenzt an ein Wunder. Welche
Vitalität
hat dir dein Schöpfer gegeben! Danke IHM dafür!
Torsten
PS:
Ich
habe Evi gestern einen Strauß rote Rosen geschenkt für ihre
schwesterliche
Hilfe. Sie hat bei mir auch ein Bücherregal und ein
Fliegennetz
für die Balkontür angebracht.
*
Gestern
Nacht schlief ich ein mit dem Gebet Eli, Eli, lema sabachthani?
Heute
ist Trinitatis. Der Deus absconditus ist wie eine Bärenmutter, der
man
die Jungen geraubt hat.
*
SZENE
AUS EINEM BIBELKREIS
Katholik:
Im
Himmel... im Himmel werden wir nicht heiraten und mit Frauen
schlafen.
Uns erwarten auch keine Huris im Zelt zum Liebesakt.
Pietist:
Oh,
du raubst mir gerade meine Hoffnung!
Katholik:
Die
eheliche Vereinigung von Mann und Frau ist nur ein schwaches Abbild
der
ehelichen Vereinigung von Gott und Seele. Im Himmel haben wir das
Urbild,
eine ewige Ekstase der Glückseligkeit ohne jeden Überdruss, ewig
Schmachten
und ewig Stillen...
Pietist:
Moment
mal, Bruder, die Frauen hören dir gerade nicht zu.
Frau
1:
Also
diese Pralinen sind ja lecker, aber die Belgischen Pralinen...!
Frau
2:
Meinst
du die belgischen Meeresmuscheln für 2 Malek aus dem Supermarkt?
Frau
1:
Aber
nein, ich meine die echten belgischen Pralinen, kostet ein
Schächtelchen
70 Mark, die bringt mir mein Mann von seiner Dienstreise mit.
*
Liebe
Mama,
eben
höre ich eine Erzählung, wie ein Dichter, in Norddeutschland
geboren,
der dann ein Künstlerleben in München führte, eine Urlaubsreise
nach
Dänemark und Schweden unternahm. Da erwachte in meiner Seele
Skandinavien
(und die Ostsee) wie eine Kindheitsheimat, etwas ganz
Schönes,
nachdem ich mich sehnte. Danke dafür!
*
Liebe
Dineke,
ich
küsse dein Baby und weihe dich der Weisheit Gottes. Schreib mir
doch,
wenn du die Arztergebnisse hast. Du bist süß genug, du musst
keinen
Topf mit Zucker essen. Bleib mir gewogen, junge Schwester.
*
Die
''Protestanten sagen: Die katholische Marienverehrung ist eine
getaufte
Form der Verehrung der heidnischen Artemis von Ephesos, die
Mutter
der Götter wurde einfach Mutter Gottes getauft. - Der biblische
Schöpfungsmythos
ist nicht von Gott diktiert, sondern eine jüdische
Umarbeitung
des babylonischen Schöpfungsmythos, aus Marduk wurde Jahwe, aus
Tiamat das Tohuwabohu. Das Gottesbild der Psalmen hat viel
übernommen
vom Gottesbild der assyrischen Hymnen, der Sturm- und
Donnergott
Baal oder Marduk wurde zu Jahwe. Die Weisheitsliteratur des
Alten
Testaments (kanonisch!) ist eine Verwandlung der alexandrinischen
Juden,
die aus der Isis die Sophia gemacht haben. Im Neuen Testament
nimmt
Johannes den Logos des Heraklit und der Stoa auf und deutet ihn
auf
Jesus. So ist es ganz in der Ordnung, dass aus der Mutter der Götter
die
Mutter Gottes wurde.
*
Neues
von der Narrenfront: Im lutherischen Bibelkreis tauchte ein
Berliner
auf und hielt mit wütenden Worten diese Rede: Luther hat sein
Werk
nicht vollendet, man muss weiter gehen. Jesus sagt: Abraham sah
meinen
Tag und freute sich. Wann begegnete Abraham Jesus? Nein, nicht
als
prophetische Vision, sondern inkarniert. Lies in Genesis über
Melchisedek,
dem Priester mit Brot und Wein. Jesus war mehrmals
inkarniert
auf der Erde. Jesus fragte die Jünger: Wer sagen die
Menschen,
wer der Menschensohn sei? Und sie sagen, der auferstandene
Jeremia
oder Elias. Das beweist die Wiedergeburt. Das ist die Wahrheit.
Ich
habe Origenes gelesen, den ersten Theologen nach Christus, und der
lehrt
die Präexistenz der Seele. Der hatte noch das Ursprüngliche
Evangelium,
in dem die Wiedergeburt gelehrt wurde. Das hat die Kirche
dann
auf einem Konzil alles herausgestrichen, wir haben nicht mehr das
wahre
Evangelium, auch Luther hatte das gefälschte Evangelium, das er
übersetzte.
*
Liebe
Gudrun,
dieser
Artikel ist mir ganz aus dem Herzen gesprochen:
Wurde
die Lehre der Reinkarnation aus der Bibel entfernt?
Es
wird vielfach behauptet, dass die Lehre der Reinkarnation durch ein
bestimmtes Konzil aus der Bibel entfernt wurde. Auch wenn viele gar
nicht in der Lage sind, ein bestimmtes Konzil zu benennen, wird doch
am häufigsten das zweite Konzil von Konstantinopel (553 n. Chr.)
oder das Konzil von Nizäa (325 n. Chr.) genannt.
Zu
der damaligen Zeit waren schon sehr viele Handschriften der Texte des
Neuen Testaments im ganzen Römischen Reich (und darüber hinaus)
verstreut. Daher ist es nur schwerlich vorstellbar, wie es möglich
gewesen sein sollte, alle existierenden Manuskripte einzusammeln, um
sie entsprechend zu „korrigieren“. Es gibt auch heute noch eine
große Anzahl von Handschriften aus der Zeit vor den Konzilien, deren
Text mit dem der heutigen Bibel übereinstimmt. (Eine kleine Auswahl
der wichtigsten dieser Handschriften: „Alte Handschriften des
Neuten Testaments“.) Dazu kommt, dass das Neue Testament von
Schreibern vor dem vierten Jahrhundert reichlich zitiert wurde,
sodass tausende Zitate des Neuen Testaments aus der Zeit vor dem
ersten Konzil existieren.
Der
Verlauf der beiden genannten Konzilien ist durch Historiker
ausreichend dokumentiert. Die Frage der Reinkarnation wurde überhaupt
nicht angesprochen. Das zweite Konzil von Konstantinopel (553 n.
Chr.) verurteilte zwar die von Origenes vertretene Lehre der
Präexistenz der Seele vor der Empfängnis. Die Lehre, dass die Seele
immer wieder neu inkarniert, ist aber eine davon unterschiedene
Lehre, die beim Konzil nicht besprochen wurde. Auch wenn viele
denken, dass Origenes an die Reinkarnation geglaubt hat, schreibt er
selber in seinem Kommentar zum Matthäusevangelium:
„Es
könnte aber jemand sagen, dass Herodes und einige Leute aus dem
Volke der irrigen Lehre von der Seelenwanderung anhingen, sodass sie
meinten, derjenige, der einmal Johannes war, sei (neu) geboren worden
und von den Toten als Jesus wieder ins Leben gekommen.“ (X,20)
„… Dabei
scheint mir nicht die Seele Elias genannt zu werden; ich möchte
nämlich nicht in die Lehrmeinung von der Wiedereinkörperung
verfallen, welche der Kirche Gottes fremd ist und weder von den
Aposteln überliefert ist, noch irgendwo in den Schriften erscheint.
(XIII,1)“
Mehrere
Kirchenväter und frühchristliche Autoren bestätigen diese Ansicht
(z. B. Irenäus: Gegen die Häresien 2,33,1–2, Tertullian:
Apologetikum 48, Gregor von Nyssa: Abhandlung über die Ausstattung
des Menschen 28, etc.).
Wenn
es so wäre, dass die Lehre der Reinkarnation aus der Bibel
herausgenommen wurde, dann hätte es nicht genügt, nur einige Teile
aus der Bibel zu streichen. Das Neue Testament ist durchdrungen von
der grundsätzlichen Lehre der Auferstehung Jesu und unserer
Auferstehung. Das hätte zur Folge, dass alle Stellen, die über die
Auferstehung (z. B. Johannes 5,28-29), das letzte Gericht (z. B. 2.
Korinther 5,10; Apostelgeschichte 24,15), ewiges Leben oder ewige
Verdammnis (z. B. Matthäus 25,46) sprechen, nachträglich eingefügt
worden wären. Die Lehre über das letzte Gericht widerspricht klar
dem Gedanken, dass wir wiederholt verkörpert werden, oder immer
wieder eine neue Chance erhalten.
Besonders
Hebräer 9,27 schließt die Lehre der Reinkarnation ganz klar aus:
Und
wie es den Menschen bestimmt ist, einmal1 zu sterben, danach aber das
Gericht, …
Die
älteste Handschrift, die diese eindeutige Aussage enthält, ist der
Papyrus 46, geschrieben im zweiten Jahrhundert, lange vor den
Konzilien von Nizäa und Konstantinopel.
Seit
der Zeit der Aufklärung ist die Bibel nicht mehr nur für den
„Klerus“ da. Die moderne kritische Bibelwissenschaft (unter
anderem Archäologie, Textkritik) hätte überhaupt kein Interesse
daran, es zu verschweigen, wenn nur eine Spur der Lehre der
Reinkarnation in alten Bibelhandschriften zu finden wäre. (Es gäbe
genügend Forscher, die sich über den Ruhm freuen würden, den sie
durch eine derartige Sensation erlangen könnten.)
Als
die Handschriften vom Toten Meer (Qumran) entdeckt wurden, hofften
viele Leute, dass die Lehre der Reinkarnation nun endlich bewiesen
werden könnte. Die dort gefundenen Handschriften wurden in der
Zwischenzeit schon alle veröffentlicht, und sind für jeden
zugänglich. Sie enthalten Schriften einer jüdischen Gemeinschaft,
deren Jenseitsvorstellungen mit der Lehre des Alten Testaments
übereinstimmen, wo das Leben auf der Erde klar mit dem Tod beendet
wird (z. B. 2. Samuel 12,23; 1. Könige 2,1-2; 1. Mose 25,8), und die
Gerechten auferstehen und zu Gott kommen werden (z. B. Daniel
12,2-3).
Wir
möchten jeden, der die Wahrheit sucht, dazu ermuntern, die Bibel mit
einem offenen Herzen zu lesen, auch dann, wenn er Zweifel an deren
Echtheit hat. Wir glauben und haben es auch persönlich erfahren,
dass die Worte Jesu sehr tief berühren und unser Leben und unser
Denken erneuern, wenn wir uns für sie öffnen, und bereit sind, sie
zu uns sprechen zu lassen.
*
Liebe
Susanne,
ich
hab noch mal über Valea nachgedacht. Da sie ja sehr feminin ist,
sollte
sie einen weiblichen Beruf wählen, der mit Leben, mit Lebendigem
zu
tun hat, etwa mit Tieren wie etwa eine Tierärztin, oder mit
Menschen,
etwa
in deiner Nachfolge Krankenschwester oder ein sozialpädagogischer
Beruf,
keinesfalls Informatik.
*
SENDSCHREIBEN
DES HEILIGEN VATERS JOHANNES PAULUS MAGNUS ÜBER EINIGE IRRTÜMER
PLATONS
Liebe
Brüder und Schwestern in Christus!
Wir,
der Papst, freuen uns über das Interesse an der Philosophie, dass
Wir
bei einigen Christen finden. Sie mögen sich wie Dionysios und
Damaris
vom Areopag der Weisheit Christi zuwenden. In diesem
Zusammenhang
sind aber unter den Christen einige alte Irrtümer neuerlich
aufgetaucht,
die die heilige Mutter Kirche schon im Altertum verurteilt
hat.
Platon ist ein guter Freund, aber die Hagia Sophia ist eine bessere
Freundin.
Darum wollen Wir, der Diener der Diener Christi, einige Dinge
klar
stellen, um vor einem übertriebenen Platonismus, auch in Berufung
auf
den geschätzten Origenes, zu warnen.
1.
Es wird von einigen nach Platon und Origenes die Präexistenz der
Seele
behauptet und geglaubt. Wir, der Vicarius Christi, definieren
aber,
dass die menschliche Seele im Augenblick ihrer Empfängnis von Gott
aus dem Nichts geschaffen wird und dem neu geschaffenen Leib als
Lebensprinzip
eingehaucht wird. Wer anderes glaubt, sei aus der
katholischen
Kirche ausgeschlossen.
2.
Es wird nach Platon die Metempsychose oder Reinkarnation behauptet.
Diese
Lehre kann sich allerdings nicht auf Origenes berufen, der sie
nämlich
ablehnte. Platon behauptete, nach dem Tode kämen die Bösen in
den
Hades, die Gerechten ins Elysium und die Mittelmäßigen würden auf
Erden
zur Läuterung wiedergeboren. Dieser Gedanke der Metempsychose, der
vermutlich aus Indien zu Pythagoras gelangte und von diesem zu
Platon, ist mit der christlichen Offenbarung unvereinbar. "Wir
sind bestimmt, Einmal zu sterben und dann kommt das Gericht."
(vgl. Hebräerbrief). Wer die Metempsychose glaubt und verkündet,
sei aus der katholischen Kirche ausgeschlossen. Anathema!
3.
Es wird in der Nachfolge Platons von einigen Brüdern die Auffassung
vertreten,
der menschliche Leib sei der Kerker oder der Sarg der
unsterblichen
Geistseele des Menschen. Diese Lehre ist mit der
christkatholischen
Wahrheit unvereinbar. Vielmehr bekennen Wir, dass der
Mensch
nicht nur einen Leib hat, sondern ein Leib ist, und erwartet
nicht
nur die wahrhaftige Unsterblichkeit der Seele, sondern auch die
wahrhaftige
Auferstehung des Fleisches. Wir bitten diese leibfeindlichen
Brüder,
über die Theologie des Leibes zu meditieren.
Damit
erteilen wir euch allen, philosophierenden christlichen Brüdern
und
Schwestern, Unseren Apostolischen Segen!
Aus
dem Vatikan, 13. Mai 2000, Johannes Paulus Magnus P.P.
*
Liebe
Dineke,
deine
Freude ist auch meine Freude. Du bist die märchenhafte Goldmarie,
von
Gott zum Glück geschaffen!
*
Liebe
Susanne,
die
Königin von Saba, das ist der Jemen oder Äthiopien, stellte Salomo
ein
Rätsel. Sie zeigte ihm zwei Blumensträuße und fragte: Welcher ist
der
richtige? Salomo, bei all seiner Weisheit, wusste die Antwort nicht.
Der
eine Strauß war aus natürlichen Blumen (schoschannim) und der
andere Strauß aus Seidenblumen. Seidenwürmer werden im alten
Testament erwähnt. Das Fenster im Palast war offen, und eine Biene
kam herein geflogen und setzte sich auf den echten Blumenstrauß. Da
wusste Salomo die Antwort. Er war der Biene dankbar. Er beherrschte
die Sprache der Tiere und sprach in der Sprache der Bienen: Liebe
Biene, ich danke dir, ich werde dich belohnen. - Womit, fragte die
Biene. Du wirst sehen, sagte Salomo. Da kam eine Hornisse ins Zimmer
geflogen und verfolgte die Biene. Salomo trat leise hinzu, bewegte
den Fenstervorhang, jagte die Hornisse hinaus und rettete so die
Biene.
*
Liebe
Dineke,
immer
wenn du verzuckerte Rosen isst, dann berauscht sich daran Nienke
in
deinem Mutterschoß und beginnt, das Hohelied Salomo für Jesus zu
singen.
Damit
sei gegrüßt,
Torsten
*
Liebe
Dineke,
für
die letzten hundert Tage sende ich dir das Evangelium des heutigen
Tages. Du kannst es auf dich beziehen.
Lukas
1
39
In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt
im Bergland von Judäa. 40 Sie ging in das Haus des Zacharias und
begrüßte Elisabeth. 41 Und es geschah, als Elisabeth den Gruß
Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom
Heiligen Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist
du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. 43 Wer
bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, in
dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor
Freude in meinem Leib. 45 Und selig, die geglaubt hat, dass sich
erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
*
GRAFFITI
GOTT
IST TOT!
NIETZSCHE
NIETZSCHE
IST TOT.
GOTT
DOOBIDOOBIDOOH...
SINATRA
*
Liebe
Dineke,
mein
Gebetsanliegen im heutigen Hauskreis war eine gute Geburt und ein
gesundes
Kind. Marco betete dafür, auch für Gottes Segen für die
Hochzeit
und den Hauskauf. Alle anderen sagten Amen. Man sagt ja: Aus den
Augen - aus dem Sinn. Aber mir stehst du noch klar vor den "Augen
meines Sinnes".
*
Lieber
Marco,
1.
Ich werde mir im Fegefeuer das Rauchen und Wodkatrinken abgewöhnen
müssen.
2.
Du wirst im Fegefeuer den Rosenkranz beten lernen müssen. Wie willst
du
sonst vor die Mutter Gottes treten?
3.
Die katholischen Priester werden im Fegefeuer zur Buße ihrer
törichten
Predigten das philosophische Hauptwerk von Johannes Paul II,
Akt
und Person, lesen müssen.
Damit
Gott befohlen,
Torsten
*
AUS
EINEM BIBELKREIS
Prediger:
Hesekiel,
Daniel und Johannes sahen den Thron Gottes, umher
ein
kristallenes Meer, da war ein weißer Thron, darauf saß einer
anzusehen
wie ein Jaspis, umher ein Regenbogen von Edelsteinen, Blitze
und
Donner kamen vom Thron, sieben Fackeln der sieben Geister Gottes
loderten,
alles über dem Firmament von Saphir, die Gestalt der
Herrlichkeit
am Oberkörper wie Feuer, am Unterkörper wie Glut, alles
außerordentliche
Schönheit und ehrfurchtgebietende Majestät, Myriaden
Engel
und Heilige beten die Gottheit an.
Weltmann:
Das
ist so, wenn ein Mensch aus der Bronzezeit Visionen vom
21.
Jahrhundert hat und sieht ein Steuerungszentrum eines Atomkraftwerks
oder
die Steuerung eines Weltraum-Sateliten, da glitzern die
elektronischen
Bildschirme und da leuchten die roten und grünen Knöpfe.
Prediger:
Du
liest zu viel Science-fiction, mein Freund.
*
Zum
Ausklang der Messe mit einem indischen Karmeliten sang der Chor:
Sancta
laetitia O Maria!
Damit
sei gegrüßt.
*
Heute
am Festtag des heiligen Justin des Philosophen und Märtyrers lese
ich
seine erste Apologie, da er das Evangelium mit heidnischen
Philosophen
und Dichtern und Mythen vergleicht. Ich betete zu ihm und er
sagte
mir:
Und
ob die Stolzen mich auch verspotten, ich bleibe der Sophia treu!
*
Ich
suchte im Internet nach "Gottheit der Weisheit in der
germanischen
Mythologie".
Da fand ich diesen lustigen Satz: Die Weisheitsgötter unter
den
Göttern sind meist recht einsame Götter. Im Gegensatz zu den
Liebesgöttern
lieben sie die Nähe zu den Menschen nicht... Im Übrigen
scheint
bei den Germanen Odin der Gott der Weisheit zu sein.
*
Nach
Karines Tod hab ich ein kleines Theaterstück über Jeanne d'Arc
geschrieben.
Unter Toms Spielkarten gab es eine Karte mit Johanna von
Orleans,
die schenkte er mir, die trag ich immer im Portemonnaie mit
mir.
Am 30. Mai war liturgischer Festtag, aber die dummen Pfaffensäcke
predigten
lieber über ihre eigene Priesterberufung oder über Quizshows
im
Fernsehen. Ich schenkte Milan und Simon einen Spielfilm über Jeanne.
Heute
hab ich meine Übersetzung von Voltaires Pucelle (in 21 Gesängen)
fertig.
Ich möchte noch Schillers Jungfrau aus dem Englischen ins
Deutsche
und verschiedene französische Gedichte und Prosatexte über sie
übersetzen.
Das gibt dann ein großes dickes Buch über Jeanne. Mit den Heiligen
ist das so. Nicht du wählst sie, sondern sie wählen dich. Mich
haben einige Heilige gewählt, unter ihnen Jeanne d'Arc. (Bei dir
weiß ich bisher nur, dass Augustinus dich erwählt hat. Kultiviere
das!)
*
Lieber
Malek,
um
einmal etwas Schönes zu berichten: Es hat dem Herrn und Unsrer Frau
gefallen,
mich schon eine Woche lang in Trost und Freude leben zu
lassen.
Ganz nett waren die evangelischen Schwestern. Ich habe ein Epos
von
Voltaire über Jeanne d'Arc vollständig übersetzt. Es ist zwar sehr
heiß,
aber das bin ich Bewohner des Fegefeuers gewöhnt, mich tröstet,
dass
es in der Hölle viel heißer ist. Neulich war ein gewaltiges
Gewitter
direkt über meiner Wohnung, ich fürchtete wie die Gallier, dass
der
Himmel einstürzt. Es krachte, es gab Blitze, so grell, dass sich die
dreizehnjährige
Valea noch in 20 Kilometer Entfernung fürchtete. Jehova
ist
eine erschreckende und ehrfurchtgebietende Majestät. Falls du in
deinem
Amt zu schwitzen hast, opfere es auf zur Buße deiner Sünden und
der
Sünden deiner Kinder.
*
Liebe
Dineke,
eben
höre ich den Prediger Salomo, bei folgenden Versen dachte ich an
dich. Sei damit gesegnet.
Zwei
haben es besser als einer allein
4,7
Noch etwas habe ich auf dieser Welt beobachtet, das mir sinnlos
erscheint: 8 Manch einer lebt völlig allein und hat weder Kinder
noch Geschwister. Trotzdem arbeitet er ohne Ende und ist nie
zufrieden mit seinem Besitz. Aber für wen mühe ich mich dann ab und
gönne mir nichts Gutes mehr? Das ist doch unsinnig, so vergeudet man
nur seine Zeit! 9 Zwei haben es besser als einer allein, denn
zusammen können sie mehr erreichen. 10 Stürzt einer von ihnen, dann
hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es
um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm
wieder aufhilft! 11 Wenn zwei in der Kälte zusammenliegen, wärmt
einer den anderen, doch wie soll einer allein warm werden? 12 Einer
kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff
gewachsen. Man sagt ja auch: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt
nicht so schnell!«
Ein
dreifache Schnur sind nicht Ehemann und Ehefrau und heimlicher
Liebhaber, sondern Vater und Mutter und Kind.
*
Schön,
dass du Sophia magst. Zum biblischen Fundament der Chochma-Sophia
lies:
Sprüche
Salomos 1-9
Jesus
Sirach, 24 und 51
Baruch,
3
Buch
der Weisheit 6-10
1
Korinther 1-3
Wie
eine Frau Sophia recht verehrt, weiß ich nicht. Ich kenne nur
männliche
Sophienverehrer, die Sophia als himmlische Braut liebten. Die
einzige
weibliche Sophienverehrerin, die ich kenne, ist Hildegard von
Bingen
(sapientia divina). Der katholische Sophienverehrer Grignion von
Montfort
gründete einen weiblichen Orden: Die Töchter der göttlichen
Weisheit.
Jesus Sirach nämlich nennt Sophia eine Mutter. Aber Salomo
nennt
sie auch Schwester und Freundin. Da suche du. Erbitte im Gebet von
deinem
Herrn Jesus Seine Weisheit.
*
Heute
ist Robert Musils Mann ohne Eigenschaften bei mir angekommen, ich
habe angefangen zu lesen, es ist interessant. Ich bin aber von einer
Welle
von Traurigkeit überschwemmt worden. Morgen kommt meine Mutter.
*
Malek,
die
Liebe freut sich an der Wahrheit, sagt Paulus. Diese meine Freude
ist
nun vollkommen. Der Prediger in der Abendmesse sagte: Wer den Zorn
Gottes
aus dem Evangelium ausspart, der verkündet nicht mehr das
Evangelium
Christi. - Da freu ich mich an der Wahrheit. Heute meinen so
viele
Christen, der "Zorn Gottes ist alttestamentlich", im Neuen
Testament
ist Gott ein liebender Vater. Aber sogar die Offenbarung
spricht
vom Zorn des Lammes. Wie langweilen mich diese Softies mit ihrem
"lieben Gott".
*
Liebe
Dineke,
eben
höre ich einen Vortrag über den pessimistischen Philosophen
Schopenhauer.
"Dass die Welt von einem allgütigen Gott geschaffen sei,
kann
ich nicht glauben, eher von einem Teufel, der zusieht, wie die
Menschen
sich quälen." Da wurde plötzlich ein Bild zeigt von den
Wimpern einer jungen Frau, die mit Maskara gebürstet wurden. Da
seufzte ich: Ach Dineke...
Damit
grüß ich dich,
Torsten
PS:
Schopenhauer darf ich nicht lesen, ich könnte ihm glauben.
*
Bitte
bete, dass ich in den Himmel komm. Im Himmel will ich nicht den
fanatischen
Paulus, nicht den cholerischen Petrus, nicht die allzu
maskuline
Edith Stein, nicht die unhübsche Therese von Lisieux sehen und
nicht
die sogenannten Freunde meiner Erdenzeit oder die Liebchen, unter
den
Genossen und Genossinnen im Jammertal hab ich hier genug zu leiden,
ich habe keine Sehnsucht nach ihrem verklärten Klatsch und
himmlischen Weingelagen - - ich will sieben Ewigkeiten mit Maria im
Paradies allein sein und dann mit ihr für immer in Gott
verschwinden.
*
Malek,
der
Heilige Geist hat mir zu verstehen gegeben, dass meine Berufung
darin
besteht, die Weisheit Christi in einer Sprache zu verkünden, die
nicht
konfessionell ist. Es gibt ja die Sprache der Reformatoren, die
Sprache
der Evangelikalen, die Sprache der Charismatiker, die
russisch-orthodoxe
Sprache. Ich beherrsche sie alle. Es gibt die
katholische
Sprache der antiken Kirchenväter, der mittelalterlichen
deutschen
Mystik, der karmelitanischen Mystik der Gegenreformation, die Sprache
der zeitgenössischen Päpste. Diese Sprachen beherrsche ich auch.
Ich
beherrsche die Sprachen der Chinesen und Inder, der Babylonier und
der
Ägypter und der alten Griechen und Römer. Wenn ich nachdenke, was
meine
deutsche Sprache am meisten geprägt hat, so sind es die
Lutherbibel
und Goethe.
*
Liebe
Dineke!
1.
IN
MEMORIAM AWA
Prediger
Salomo 3,18 Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der
Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und sie sehen, dass sie selber
sind wie das Tier. 19 Denn es geht dem Menschen wie dem Tier: wie
dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Atem, und
der Mensch hat nichts voraus vor dem Tier; denn es ist alles
sinnlosl. 20 Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub
geworden und wird wieder zu Staub. 21 Wer weiß, ob der Atem des
Menschen aufwärts fahre und der Atem des Tieres hinab unter die Erde
fahre?
2.
Ich
sagte zu Evi (Evi und die tote Karine sind meine zwei platonischen
Ehefrauen), dass sie in meinen Augen eine Pechmarie sei (sie hat
schwarze Haare und immer viel Pech) und dass du eine Goldmarie seist
(goldenhaarig und zum Glück geschaffen.) Ein paar Tage drauf war Evi
deswegen beleidigt. Sie meinte, sie wolle auch eine Goldmarie sein.
Ich kenne aber meine Pappenheimerin - Evi war eifersüchtig auf dich
(was sie natürlich nie zugeben würde). Das sind so Späße dieser
Lebenskomödie.
Torsten
PS:
Wie steht es mit dem Hauskauf?
*
Liebe
Mama,
ich
erinnere mich noch an das Haus deiner Freundin Agnes, neben dem
Bauernhof,
wo ich als Kind Milch geholt habe. Ihr Mann war, wenn ich
mich
erinnere, vollbärtig und christdemokratischer Kommunalpolitiker.
Aber
ich muss auch an Frau Schönf. denken, die mir persönlich immer
die
liebste deiner Freundinnen war, und darum bitte ich dich, auch sie
bei
Gelegenheit einmal herzlich zu grüßen.
*
Liebe
Gudrun,
ich
spüle meinen Schmerz mit Wodka ab, da denk ich an Hiob. Mein
Vorschlag
wäre, nach Hiob 28, dem Lied der Weisheit, noch Hiob 29, seine
Erinnerung
an sein früheres Glück, und Hiob 31, Hiobs Pakt mit Gott über
ein
reines Leben, zu lesen. Dann die Reden Elihus nicht zu beachten,
sondern
zu den Reden des Herrn aus dem Wettersturm überzugehen, ohne die
Beschreibung von Leviathan und Behemoth, und dann mit dem letzten
Kapitel
zu enden.
*
Der
heilige Grignion sagt: Wer der Ewigen Weisheit dienen will, meide
das
Geschwätz der Weltlichen, aber auch das der oberflächlichen
Christen.
Puschkin sagt: Wer weise werden will / der lebe still.
Maria,
Sedes Sapientiae, sei mit dir!
*
An
dem Tag vor dem Besuch meiner Mutter litt ich an der Furcht vor der
seelischen
Verletzung, am Tag des Besuches musste ich die Demütigung
verarbeiten
und betäubte den Schmerz mit Wodka, am Tag danach leide ich an
leibseelischem Katzenjammer. Ich habe ein ABC der Sophia entworfen
für mein Epos DIE FRAU, von Anfang bis Weltseele. Habe heute die
Gesamtausgabe der Suche nach der verlorenen Zeit bekommen und mit
Gewinn angefangen zu lesen. Habe eine 12bändige Ausgabe der
menschlichen Komödie von Balzac bestellt. Hörte etwas Nietzsche, um
mir neuen Mut zu machen.
*
Evangelische
Kirche würdigt Theologieprofessor Frau Athene von Tübingen
Stuttgard.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat der
Tübinger Frau Theologieprofessor Athene zu deren ***. Geburtstag
gratuliert. Bei aller theologischen Leistung von Weltruhm bleibe das
Entscheidende, von Gott zugesprochen zu bekommen, „dass nichts uns
scheiden kann von Seiner Liebe“, heißt es in dem
Glückwunschschreiben, das am Freitag in Stuttgard veröffentlicht
wurde. Für ihn sei Athenes Theologie immer deswegen so kostbar
gewesen, weil sie genau dies ausstrahle, schreibt der Bischof. Für
die Union Evangelischer Kirchen würdigte ihr Kirchenpräsident die
profilierte Theologieprofessorin.
Als
Professor für Altes Testament und Religionsphilosophie habe Athene
mit ihrer Sprachkraft und ihrer konzentrierten Auslegung der Bibel
sowie ihrer Aktualisierung der Theologie des heiligen Augustinus
ganze Generationen von Studierenden geprägt, hebt der
Ratsvorsitzende hervor. „Ihre Vorträge und Vorlesungen galten und
gelten als intellektueller Genuss.“ Athenes Aufsätze gehörten zu
den gehaltvollsten Texten dieses neuen Jahrtausends. Der vielleicht
bekannteste Text zum Thema „Tod“ biete auch in der aktuellen
Debatte über das Gedenken an die Toten in der evangelischen
Tradition noch immer Orientierung, schreibt der Bischof.
Mit
ihrem Engagement in der Christenheit und der Ökumene mit der
Katholischen Kirche habe Athene deutlich gemacht, dass Theologie und
Kirche zusammengehörten und aufeinander angewiesen seien, schreibt
der Kirchenpräsident in seiner Gratulation. Unter Hinweis auf das
vor 50 Jahren veröffentlichte römisch-katholische Ökumenismusdekret
erinnert der Kirchenpräsident an die Aussage Athenes: „Die Zeit
für eine im Streit um die Wahrheit geeinte Kirche ist reif.“
Deshalb sei nicht die Auflösung der konfessionellen Profile zu
fordern, wohl aber die Überwindung ihres trennenden Charakters,
ergänzt der Präsident. Athene war im Jahr 2000 die erste
Preisträgerin des Karl-Barth-Preises der Kirche.
Athene
ist am 31. Mai 19*** im Hohenlohischen geboren. Nach dem
Theologiestudium in Tübingen, Berlin, Zürich und Basel und der
Promotion über „Paulus und Jesus“ begann ihre lebenslange
Lehrtätigkeit. Sie unterrichtete in Berlin, Zürich und ab 19** in
Tübingen, wo sie heute noch lebt. Dort war sie auch 20 Jahre lang
Vorsteherin des Evangelischen Damen-Stifts. „Gott als Geheimnis.
Zur Begründung der Theologie des Gekreuzigten“ heißt Athenes
Hauptwerk.
Athene
war Kanzlerin des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und
Künste. In der Evangelischen Kirche war sie drei Jahrzehnte
berufenes Mitglied der Synode und hatte über viele Jahre den Vorsitz
in der Kammer für Theologie. Drei Jahre lang war sie Leiterin der
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in
Heidelberg. Zudem war sie eine geschätzte Rednerin auf Ökumenischen
Kirchentagen.
*
Marco,
wenn
Meike und Sabine nicht kommen, sollen wir uns dann zum Hauskreis
treffen oder nicht? Mir ist es egal. Sonst müsstest du mich nach der
Arbeit abholen und evtl. müsste Monica mich zurückbringen. Lohnt
sich der Aufwand für mich Idioten?
*
Liebste
Dineke,
dass
du schreibst "liebste Grüße" ist mir ein Trost, denn ich
bin
mutterkrank
und wodkakrank, kurz, habe einen moralischen Kater. O wie
wünsch
ich dir, in einem blühenden Gartenparadies zu wohnen, gib dem
Garten
und Haus was von deiner Schönheit ab! Und wenn erst Nienke im
Garten
krabbelt! Das wird sicher sehr schön!
Dein
Freund
*
Marco,
da
Heinz mich nicht zurückbringen kann und du sicher keine große Lust
hast,
nachts noch mal wieder nach OL zu fahren und da es sehr heiß ist,
sollten
wir vielleicht ausfallen lassen
*
Dineke,
eben
las ich in der Lutherbibel Matthäus 22, das klingt in der Dinibibel
so:
1
Jesus war mal wieder am Storyserzählen:
2
Wenn Gott wieder anfängt, den Joystick der Welt komplett in die Hand
zu nehmen, und seine gute Zeit beginnt, dann ist das, als ob ein
König eine Hochzeitsparty für seine Tochter organisiert.
3
Die ganzen VIPs waren eingeladen, und nachdem alles vorbereitet war,
schickte er die Angestellten los, um die Gäste abzuholen. Aber
keiner hatte Lust zu kommen.
4
Da schickte er seine Leute noch mal los mit der Nachricht: ‚Das
Rinderzungenfilet ist angerichtet, der Lachs und der Hummer sind
schon fertig, alles wartet nur auf Sie, nun kommen Sie doch!‘
*
Liebe
Dini,
heute
morgen las ich, wie Paulus von einer Gemeinde sprach, die ihm eine
Quelle
der Freude ist. Was ist für mich eine Quelle der Freude? Der
Hauskreis?
Nein. Maria? Ja. Meine tote Geliebte? Ja. Dineke? Ja. Dini,
du
kleine Quelle meiner Freude, lass mich manchmal an deiner Freude
teilhaben.
Deine Freude über Kind und Ehemann und Schoßhund und Garten und
Haus ist auch meine Freude.
Damit
sei gesegnet!
Dein
*
Marco,
ich
habe den Wunsch, noch einen Kommentar zur Hure Babylon und einen
Kommentar
zur himmlischen Jerusalem zu schreiben. Soweit ich weiß, haben wir,
wenn nicht noch weitere Abende ausfallen, nur noch zwei Abende. Mein
Vorschlag wäre, am nächsten Abend über den Antichrist zu reden und
am letzten Abend über den Himmel. Das Material zur apokalyptischen
Dame und zur Hure Babylon denke ich mir einfach den Genossinnen zur
privaten Lektüre zu überlassen.
"Fraw
klüglin ist ayn kluge hur", sagt Luther.
*
Ich
habe angefangen, Schopenhauer zu lesen. Aber, bei allen Toten!, wie
kann
man über so unzüchtige Dinge wie Zeit und Raum und so unkeusche
Dinge
wie die nackte Materie reden?
*
Schön,
die Welt ist der Traum eines (gequälten) Gottes. Das Leben ist
ein
(Alp-)Traum, von dem wir im Tod erwachen. Kant sagt: Mann, du
erkennst
die Frau nicht, wie sie ist, sondern du schaffst dir nur dein
eigenes
Bild von ihr. (Das weiß und tut der Dichter seit ehedem.) Aber
auch
die Frau kennt dich nicht, sie hat nur so ihre eigenen dummen
Vorstellungen
von dir. So bleibst du unrettbar einsam.
*
Ein
katholischer Theologe sagte: Ich hätte gern im vierten Jahrhundert
gelebt
zur Zeit der großen Konzile und Dogmen, oder im 16. Jahrhundert
zur
Zeit der Diskussion um Gnade und Rechtfertigung. - Wann hättest du
denn
gerne gelebt? Ich hätte gern im 4. Jhd. v. Chr. in Griechenland
gelebt,
oder im 8. Jhd. n. Chr. in der chinesischen Tangdynastie, oder
im
16. Jhd. in Florenz, oder Anfang des 19. Jdt. in Weimar-Jena.
*
Nun
bin ich ein Witwer, einst war ich Vater. Von meinen Liebchen tröstet
mich
keine. Alle meine Freunde haben mich im Stich gelassen. Meine
Kinder
hat der Böse gefangen genommen.
*
DAS
ATHENAIA-EVANGELIUM
FRAGMENT
AUS
DEN SCHRIFTROLLEN VON NAG HAMMADI
AUS
DEM KOPTISCHEN ÜBERSETZT VON PROF. THEOL. TORSTEN SCHWANKE
1.
Unter den Frauen, die Jesusa in Galiläa nachfolgten, waren die
Mutter
Jesu, Maria Magdalena, Hanna und Susanna, und Atheneia, eine
Griechin,
aus der der Herr Jesus sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
2.
Und Jesus sprach: Wenn das Haus gereinigt ist von den Dämonen und
sauber
und aufgeräumt, dann kommen die Dämonen wieder und bringen eine
Legion mit und wollen wieder einziehen.
3.
Da rief Atheneia: O Jesus, selig sind die Brüste, die dich gesäugt
haben,
und selig ist der Schoß, der dich getragen hat!
4.
Da sagte Jesus: Ja, und das wird dich schützen vor der Wiederkehr
der
Dämonen.
5.
(...)
6.
Einmal saß Jesus allein an einem Brunnen und hatte Durst. Da kam
Atheneia
an den Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Da sagte Jesus: Ruf
deinen
Ehemann!
7.
Da sagte Atheneia: Herr, ich bin geschieden von meinem Ehemann.
8.
Da sagte Jesus: Nur wegen eurer Herzenshärtigkeit hat Moses den
Männern
erlaubt, ihnen einen Scheidebrief zu geben. Aber was Gott
vereint
hat, soll der Mensch nicht scheiden. Wer eine Frau aus der Ehe
entlässt,
der bricht die Ehe. Und wer eine geschiedene Frau heiratet,
der
macht, da sie die Ehe bricht.
9.
Aber einige sind berufen, ehelos für das Himmelreich zu leben. Wer
das
fassen kann, der fasse es.
10.
(...)
11.
Und Jesus kam zu Besuch zu Atheneia und ihrer Freundin Esther. Und
Esther
briet ein Rind, um Jesu zu bewirten, aber Atheneia fastete bei
Brot
und Wasser.
12.
Und Esther machte sich viel Mühe in der Küche, aber Atheneia setzte
sich
zu Jesu Füßen und sagte: Meister, unterweise mich in deiner
Weisheit!
13.
Und Esther sagte zu Jesus: Herr, ich muss alle Arbeit im Haushalt
allein
tun, und Atheneia will nur beten und studieren. Sag ihr, sie soll
mehr
im Haushalt tun.
14.
Da sagte Jesus: Atheneia hat das bessere Teil erwählt, das soll
nicht
von ihr genommen werden.
(...)
15.
Und als Jesus gekreuzigt wurde, da standen unter dem Kreuz die
Mutter
Jesu, ihre Schwester Maria, die die Mutter der Brüder des Herrn
war,
Maria Magdalena, der Jünger, den Jesus lieb hatte, und die Griechin
Atheneia.
16.
Und Jesus sagte zu seiner Mutter: Frau, siehe deine Tochter! Und zu
Atheneia
sagte er: Tochter, siehe deine Mutter. Dann gab Jesus seinen
Geist
auf. Und Atheneia nahm die Mutter Jesu in ihr Herz auf.
17.
Am dritten Tag, in der Morgenröte, kamen Maria Magdalena und Susanna
und Atheneia an das Grab Jesu. Und sie sah(...)
*
Heute
bekam ich einen Brief, sinngemäß:
Lieber
***!
Es
gibt keine Freunde mehr in Deutschland und keine Feinde, nur
Mittelmaß.
Ich weiß nicht, was es heißt, ein Freund zu sein. Ich habe
keine
Liebe für dich, aber auch keinen Hass, nur Gleichgültigkeit. Ich
bin
nicht dein Freund, aber ich bin auch nicht dein Feind, ich bin nur
Mittelmaß.
Dein
Bekannter ***
*
Liebe
Dineke!
Ich
habe ein Wort Gottes für dich:
Jesaja
42, 14. Der HERR spricht:
"Ich
schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber
will ich schreien wie eine Gebärende, ich will laut rufen und
schreien!"
Damit
sei gesegnet,
Torsten
PS:
Wann zieht ihr ins neue Haus ein? Ich wünsche euch eine schöne
Hochzeitsfeier!
*
Dini,
noch
ein Wort für dich:
Jesaja
62:
4
Man wird dich nicht mehr »Verlassene« nennen und dein Land nicht
mehr als »Wüste« bezeichnen, sondern man wird dich nennen »Meine
Lust an ihr« und dein Land »Vermählte«; denn der Herr wird Lust
an dir haben, und dein Land wird wieder vermählt sein. 5 Denn wie
ein junger Mann sich mit einer Jungfrau vermählt, so werden deine
Kinder sich mit dir vermählen[, und wie sich ein Bräutigam an
seiner Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen.
*
Malek,
das
Sprachenreden zu Pfingsten war doch wohl nicht das kawlakaw der
Pfingstler,
sondern die Aoistel sprachen wirkliche Sprachen der Völker.
Ein
Sprachwissenschaftler hat die sog. Zungenrede untersucht und
festgestellt,
dass es keine intelligente Sprache ist, auch nicht eine
übernatürliche
Sprache, sondern die rasche Wiederholung von Ursilben der
eigenen
Muttersprache, d.h. deutsche Pfingstler brabbeln deutsche
Glossolalie
und Chinesen chinesische. Ein Scherz: Ein katholischer
Priester
besuchte eine Pfingstgemeinde und zitierte den Johannesprolog
auf
amerikanisch, und ein Pfingstler mit angeblicher Gabe der Auslegung
der
Zungenrede "übersetzte" und es kam etwas völlig anderes
heraus. Ich
habe
ja in den 2 Jahren meines Pfingstlertums die Glossolalie betrieben,
aber
als Katholik hörte es von selber auf. Ich denke nun über den
Heiligen
Geist etwas anders als die Pfingstler.
*
Liebe
Dini,
heute
habe ich von dir geträumt. Ich wollte pünktlich zu deiner Hochzeit
in
Bremen sein, um vor deinem und deines Mannes Haus an der Tür zu
stehen
und zu klingeln und dir eine Gladiole zu schenken. Aber ich hatte
mich
besoffen, so dass ich deinen Hochzeitstag verschlafen habe, ich
wusste
nicht mehr, welcher Tag war und wo ich war. Dann war ich in einem
großen Haus und wollte meine Emails abfragen, wusste aber nicht
mehr, wie das geht. Es ist mir dann doch noch gelungen und ich wollte
dir eine Email schreiben. Da kam eine mir unbekannte Frau aus dem
Hauskreis und petzte dem Hauskreis, dass ich heimlich an eine Frau
schreibe. Der Hauskreis solle das sofort unterbinden. Da kam Marco,
der
Hauskreisleiter,
und wollte mit mir darüber reden. Es gelang mir aber
doch,
heimlich eine Email zu schreiben, und zwar schrieb ich an Jesus.
Ich
schrieb: Lieber Jesus! Grüße Dineke! Ob sie nun in England Tennis
spielt
oder ob sie in China Kranke pflegt, sie hat so schöne goldene
Wimpern,
Jesus! Sie ist zart und schlank wie eine Pusteblume. Und wenn
auf
ihre goldenen Wimpern wie weißes Puder etwas Schneestaub fällt,
dann ist sie eine nahezu göttlich schöne blendende Erscheinung!
*
Heute
sprach ich mit lutherischen Tanten über Hiob. Nachdem ich das
Kaffee-und-Kuchen-Evangelium
lang und breit ausgeführt hatte, bin ich
des
Christentums überdrüssig und regeneriere mich beim Ecce homo von
Nietzsche,
dem Dionysos und seiner tragischen Weisheit - und siehe da,
er
spricht über Franz von Baader, einen katholischen Sophienverehrer
(erotische
Philosophie).
*
Evi,
drei
Tage hab ich mit dir verbracht, Maria hat mich mit dir getröstet,
am
dritten Tag sagte mir der Herr, ich solle dich als babylonische
Liebesgöttin
besingen. Hier nun im Anhang die Hymne.
*
Malek,
ein
Filmtitel sagt TOTE MÄDCHEN LÜGEN NICHT. Wie wahr! Aber lebende
Mädchen, junge und alte, schwatzen nur Torheit. Aber sind die Männer
besser? Sagte mir doch ein Roboter: Gedichte können auch vom
Computer geschrieben werden, zu einem japanischen Haiku-Dreizeiler
reicht es allemal. Da bin ich, ob unter Menschen oder fern von
Menschen, einsam.
*
Marco,
bitte
bring Donnerstag die Andacht zur Apokalyptischen Dame und zum
Antichrist
mit. Ich meine, wir haben nur noch zwei Bibelabende vor den
Sommerferien,
und ich möchte gern am ersten Abend über den Antichrist
und
am zweiten Abend über das himmlische Jerusalem sprechen. Die Apokal.
Frau möcht ich den Schwestern zum Lesen mitgeben. (Ich fürchte mich
vor der Disharmonie zwischen Katholik und Evangelikalen in dieser
Frage. Ich bin eh schon einsam genug und suche mit euch mehr das
Gemeinsame.) Tu mir den Gefallen und stimme zu.
Ich
habe übrigens die Idee, nach Hiob, über Sprüche Salomo 1-9 zu
reden,
die Offenbarung über the Divine Wisdom.
Mir
geht es sehr schlecht. Nachdem ich meine Mutter getroffen habe, habe
ich
nun allnächtlich Alpträume von meinen Eltern.
Ich
freue mich, bald Susanne und meinen Liebling Valea beschenken zu
können.
*
GRUNDGESETZ
DES KAISERREICHS DEUTSCHLAND
§
1. Alle Staatsgewalt geht von Gott aus.
§
2. Das deutsche Volk wird vom Kaiser regiert. Der Kaiser wird vom
Papst
geweiht. Der Kaiser ist nur Gott rechenschaftspflichtig. Der
Kaiser
muss ein Philosoph sein.
§
3. Die Gesellschaft teilt sich in drei Klassen: den Lehrstand (in den
in
Ausnahmefällen auch Frauen aufgenommen werden dürfen), den
Wehrstand (allein den Männern vorbehalten) und den Nährstand.
Revolutionäre Wühlarbeit in der Klassengesellschaft wird mit dem
Tode bestraft.
§
4. In Fragen der Familie herrscht der Sexualkommunismus. Frauen sind
Gemeingut.
Die tüchtigsten Denker und die tüchtigsten Ritter und die
tüchtigsten
Arbeiter suchen sich aus den allgemeinen Frauenhäusern die
schönsten
Frauen aus, mit denen sie tüchtige Knaben und schöne Mädchen
zeugen
§
5. Die Kinder sind Allgemeingut und werden in den allgemeinen
Frauenhäusern
gemeinschaftlich erzogen.
§
6. Gottlose Dichter werden verbannt.
Beschlossen
am 13. 6. 2018 in Berlin. Dieses Grundgesetz ist für alle
Zeiten
unveränderlich.