von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
„Bei
so vielen Wörtern voller Schwermut / wird man der Freundschaften
leid.“
(Boris
Pasternak
*
Liebe
Dini,
alle
haben dich in die Arme genommen, nur ich nicht. Ich hätte es zu
gern
getan, hab mich aber nicht getraut, war viel zu schüchtern.
Herzlichen Glückwunsch zur Ehe!
*
Hallo
Malek!
Über
die wahre Familie Jesu
46
Als Jesus noch mit den Leuten redete, siehe, da standen seine Mutter
und seine Brüder draußen und wollten mit ihm sprechen.1 47 Da sagte
jemand zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen
und wollen mit dir sprechen. 48 Dem, der ihm das gesagt hatte,
erwiderte er: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? 49 Und
er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Siehe, meine
Mutter und meine Brüder. 50 Denn wer den Willen meines himmlischen
Vaters tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Über
die wahre Familie Torstens
Als
Torsten mit den Christen redete, siehe, da standen seine Mutter Doris
und sein Bruder Stefan draußen und wollten mit ihm sprechen. Sie
meinten nämlich, er sei verrückt geworden. Da sagte jemand zu ihm:
Siehe, deine Mutter Doris und dein Bruder Stefan stehen draußen und
wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte
er: Wer ist meine wahre liebende Mutter? Und wer sind meine treuen
Brüder und Schwestern? Und er streckte die Hand über seine Freunde
aus und sagte: Siehe, meine Mutter ist Maria, und meine Brüder sind
Malek und Marco, und meine Schwestern sind Evi und die selige Karine.
Denn wer mir von Gott gegeben ist, der ist für mich Bruder und
Schwester und himmlische Mutter.
*
Marco,
hier
der Schluss der Apokalypse. Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt
Gott,
ich wär in dir!
Gruß,
Torsten
PS:
Mir geht es wieder besser, ich träume die schönsten Träume von
Karine.
*
Malek,
eben
hab ich eine Andacht zum Himmel geschrieben. Vielleicht
interessiert
es dich. Vielleicht kann ich so zum Diener deiner Freude
werden.
*
Liebe
Mama,
heute
war ich auf dem 21. Geburtstag von Evis Quentin. Evis
Schwiegermutter
sagte, ich sei ja wie ein Vater zu Evis Kindern. Ich hab
Evis
Fahrrad geflickt. Tom bekommt einen Oberlippen-Flaum. Jetzt bin ich
erschöpft, aber zufrieden. An mir geht die Fußballweltmeisterschaft
ungesehen
vorbei. Ich hab nur heute fünf Minuten Argentinien gegen
Island
gesehen. Da dachte ich: Island, das sind Germanen, also
Vaterland,
aber Argentinien ist die Lieblingsmannschaft des Papstes. Da
wusste
ich wieder nicht, zu wem ich halten soll.
*
Marco,
du
hast recht, die Texte sind etwas lehrhaft geworden und nicht so zum
Gespräch
einladend, das müssen wir dann mündlich nachholen. Was den
Kampfbegriff
der Hure Babylon als katholische Kirche als Kirche Satans
betrifft,
irrst du dich, wenn du meinst, das wäre nur im 16. Jahrhundert
Parole
gewesen. Gib einmal bei google Hure Babylon ein und du findest
ellenlange
Statements von Evangelikalen, die diese Position vertreten.
Ich
selbst war 1998 auf einem evangelikal-brüdergemeindlichen Seminar
zur
Apokalypse, da der Referent von der kath. Kirche als der Hure B.
sprach
und sagte: Aber Achtung, sie hat noch eine jüngere Schwester (die
evangelische).
Und damit dachte ich in meinem Wahn mich auseinander
setzen
zu müssen. Denn es ist ja so, wenn man die Hure Babylon für die
kath.
Kirche hält, wird man nie erkennen, wo sie in Wirklichkeit wohnt.
Daher
entschuldige bitte meinen katholischen Eifer.
*
Lieber
Marco,
ich
war schon als Kind ein Prediger des Wortes zum Sonntag, worüber sich
meine
Freunde beschwerten. Daher kommt der Frontalunterricht, der
Prediger
bricht sich Bahn. Und katholischer Apologet muss ich sein, da
ich
nur das predige, was ich für die Wahrheit halte. Dass ich ein
katholischer
Prediger vor einer protestantischen Gemeinde bin, ich
scherze,
das bringt so manchen Eiertanz hervor. Wenn mich der Eifer für
das
Haus des Herrn verzehrt, wie Jesus sagt, dann musst du mich daran
erinnern:
Halt, wir glauben aber an den Pentecostalismus! (Ich müsste
jetzt
ein Smily malen.)
*
Malek,
ich
schrieb für die Pfingstler eine Andacht zur Hure Babylon. Vorher
forschte
ich im Internet, da fand ich fast nur evangelikale
Beschimpfungen
der kath. Kirche als Hure Babylon. Damit setzte ich mich
in
der Pfingstler-Andacht auseinander, denn ich meine Babylon ist heute
eher
in New York als im Vatikan zu sehen, da nannte Marco mich einen
katholischen
Apologeten. Aber hier stehe ich und kann nicht anders. Ich hoffe, du
hattest ein schönes Ferienwochende und freutest dich an
Blumengärten.
*
Hochgeschätzte
C. M.!
Vor
neun Jahren ist mein Vater als Atheist gestorben. Ich bin 53, ein
Katholik,
ehelos lebend. Ich konnte wegen der psychischen Grausamkeit
meines
Vaters Gott nie Vater nennen, ich bete zum HERRN, zu JAHWE, und
verehre die Hagia Sophia als weibliches Gottesbild, dazu hat mich
Maria geführt, die ich als meine mystische Braut liebe. Nun träume
ich schon seit neun Jahren oft von meinem Vater, er plagt mich wie
ein Dämon, er tritt meistens mit meiner Mutter vereint in meinen
Träumen auf, um mich zu demütigen, zu beleidigen, zu erniedrigen.
Meine Mutter lebt noch und ich versuche, sie zu lieben. Aber in
meinen Träumen steht sie gegen mich auf. Ich leide seit fast 30
Jahren an Schizophrenie. Ich frage mich, muss ich diese Träume als
mein Kreuz annehmen und erleiden? Oder will mir Gott etwas durch die
Träume sagen? Was soll ich lernen, wie soll ich mit diesem
Familientrauma umgehen?
Gott
segne Sie mit Seiner ewigen Liebe!
*
Liebe
Gudrun,
ich
habe zwei Texte für dich ausgesucht, die ich aus dem Englischen
übersetzt
habe, zwei Klagen eines leidenden Gerechten, einmal
babylonisch
und einmal ägyptisch, das ist gedacht als Kommentar zu
unserm
lieben Freund Hiob, und als Urlaubslektüre für dich, falls du
Interesse
daran hast, falls aber nicht, dann nicht. Gottes Schutzmantel
umgebe
dich und deine Lieben!
*
Malek,
die
Ehe ist
1.
ein staatlicher Vertrag zur gegenseitigen Benutzung der
Geschlechtsorgane,
2.
ein kultivierter Egoismus zu zweit.
*
Malek,
ja,
ich bin wohl Kulturpessimist und Gesellschaftskritiker. Z.B.: Ich,
der
immer die Bibel, Homer und Goethe las und der ich mich gut kenne,
war
immer überzeugt von der Unsterblichkeit der Seele. Nun höre ich zu
meinem
Erstaunen, dass Wissenschaft und Philosophie des 21. Jahrhunderts den
Begriff für altmodisch und problematisch und eigentlich für
abgeschafft erklärt. Jahrhundert der Toren!
*
Malek,
hier
mein neues Buch, die Blume des Karmel, für meine webside, zur
Veröffentlichung
im November. Ich wünsche mir auch noch ein paar
e-books,
die ich in den nächsten Zeiten dir zukommen lasse. Wie hast du
es
mit der webside für die Schwankebibel vor? Wird das alles nicht ein
bisschen
viel auf einmal? Jedenfalls stell ich mir die Schwanke-Bibel im
Netz
farbenprächtig vor, nicht lutherisch schwarz, sondern eher wie ein
kaiserliches
Evangeliar mit Gold und Rubinen. Als Bild wünsche ich mir
das
Grabtuch von Turin, du müsstest mal schauen, wo du das Grabtuch (als
Fotonegativ
nur mit dem Antlitz Jesu) zur freien Verwendung findest.
Leider
finde ich in meiner Ausgabe der Schwankebibel, in der ich täglich
lese,
so manchen grammatikalischen Fehler, aber ich habe keine Kraft,
das
ganze Korrektur zu lesen, das Publikum muss wohl mit den Fehlern
leben.
Zur Not muss ich noch ein kleines Vorwort schreiben.
Im
Hauskreis der Pfingstler ist ein alter Mann, der die Muslime aus
ganzem
Herzen hasst, er will sie am liebsten alle vernichten, aber er
ist
überzeugt, dass er nach dem Tod direkt in den Himmel kommt. Das regt
mich
ganz schön auf.
Torsten
PS:
Kontrolliere
einmal bei Gelegenheit, ob ich dir alle Dateien gesendet habe.
Gottes
Schutzmantel breite sich über dich und die Deinen.
*
Hallo
Christel,
gratuliere
doch Konrad von mir nachträglich zum Geburtstag. Sag ihm, ich
lese
viel Voltaire. Dir alles Gute und viel Schönes!
*
Lieber
Malek,
was
die Bibel zu evangelikalen Ältesten sagt, ob das auch Frauen sein
können, ist für mich nicht zu beantworten. Das Wort Ältester ist
eine Übersetzung des Wortes Presbyter, zu deutsch Priester. In der
katholischen Kirche ist das Priesteramt als Sakrament den Männern
vorbehalten, da Christus beim Abendmahl nur 12 Männer zu Priestern
eingesetzt hat, um die Eucharistie zu zelebrieren. Es gibt in der
katholischen Kirche die Diskussion, ob es ein Weiheamt für
Diakoninnen geben könnte. Das wird zur Zeit untersucht. Ansonsten
wollten Johannes Paul und jetzt Franziskus, dass der Genius der Frau
in der Kirche mehr gewürdigt wird und Frauen in mehr Machtpositionen
kommen. Da Evangelikale Älteste keine sakramentalen Priester sind,
denke ich, der Herr hat nichts dagegen, wenn Frauen da mitreden. Was
die Irritationen betrifft, die eine Frau in einen Männerkreis
bringt, nur meine Erfahrung: Was irritiert ist nicht die Frau,
sondern der Eros. Eros beherrscht aber mehr die Jugend. Ja, junge
hübsche Mädchen machen auch mich wider Willen zum Narren. Aber mit
reifen Frauen um die fünfzig kann ich als Fünfzigjähriger ruhig
diskutieren. Ansonsten denken Frauen natürlich anders als Männer,
das kann manchmal nerven, das kann aber auch eine Bereicherung sein.
Summa Summarum, ich würde es wagen, eine Frau in den Ältestenkreis
aufzunehmen. Auch Frauen können orthodox sein.
*
Marco,
ich
warte dann um 18 Uhr mit Appetit auf dich - oder besser auf deine
Frau…
*
De
servo arbitrio (deutsch: „Über den geknechteten Willen“ oder
„Vom unfreien Willen“) ist eine Schrift Martin Luthers vom
Dezember 1525. Sie wurde als Reaktion auf die humanistische
Lehrmeinung des Niederländers Erasmus von Rotterdam, insbesondere
auf die Schrift De libero arbitrio (September 1524), verfasst und
gilt als einer der bedeutendsten theologischen Texte Martin Luthers.
Arbitrium
ist das lateinische Wort für „Wahlvermögen“, im Unterschied zu
voluntas, das den Willen als kraftvolle Gemütsregung meint.
Thema
der Schrift Luthers ist die wiederholt diskutierte Fragestellung
christlichen Denkens, ob der Mensch nach dem Sündenfall die Freiheit
behalten habe, sich aus eigener Kraft für die göttliche Gnade zu
entscheiden, oder ob diese Entscheidung selbst bereits Geschenk der
Gnade sei. Mit Paulus und Augustinus (sagt Wikipedia, was ich
bezweifle) und gegen die optimistische Anthropologie des Humanismus
betont Luther vehement die Alleinwirksamkeit der Gnade. Er bestritt
ganz entschieden, dass der Mensch bezüglich des Willens Gottes einen
freien Willen habe, also gegenüber dem, was Heil bewirkt. Über
ewiges Heil oder ewige Verdammnis entscheide ALLEIN der souveräne
Wille Gottes.
„Wenn
wir glauben, es sei wahr, dass Gott alles vorherweiß und
vorherordnet, dann kann er in seinem Vorherwissen und in seiner
Vorherbestimmung weder getäuscht noch gehindert werden, dann kann
auch nichts geschehen, wenn er es nicht selbst will. Das ist die
Vernunft selbst gezwungen zuzugeben, die zugleich selbst bezeugt,
dass es EINEN FREIEN WILLEN weder im Menschen noch im Engel, noch in
sonst einer Kreatur geben kann.“
Solche
Aussagen Luthers und seine späteren Auseinandersetzungen unter
anderen mit Erasmus von Rotterdam führen dazu, dass Luthers
Theologie meist prädestinatorisch aufgefasst wird. Johannes Calvin
schloss sich dieser theologischen Sicht an. Philipp Melanchthon
suchte dagegen in seiner Confessio Augustana eher die Nähe zur
Position der Katholischen Kirche die den freien Willen behauptet, die
Gnade wird angeboten, muss aber frei angenommen oder abgelehnt
werden.).
*
Marco,
von
Luthers 95 Thesen hat der Papst 41 verurteilt, d.h. auch der Rest
ist
gut katholisch. Hier der Text der Bannbulle aus dem vatikanischen
Geheimarchiv.
*
Malek,
ich
lese und höre gerade die Kirchenlehrerin Teresa von Avila, eine
spanische
Mystikerin aus dem 16. Jahrhundert, Karmelitin, ich wollte dir
nur
mal ihr Bild zeigen, wie eine verzückte Heilige aussieht, wenn sie
Jesus
liebt.
*
Dieser
Dialog hat wirklich stattgefunden:
Katholik:
Die
Reformation hat zu den Glaubenskriegen geführt. Da dachte Europa:
die
Christen sind sich nicht einig und das Christentum bringt nur Krieg
hervor.
So entstand die Aufklärung und der Glaube an die Göttin der
Vernunft.
So begann der Große Glaubensabfall Europas.
Lutheraner:
Nein,
nicht der dreißigjährige Krieg war schuld an der Aufklärung,
sondern
die unheilige Allianz von katholischer Kirche und dem Absolutismus.
Katholik:
Ludwig
der Sonnenkönig war ja nicht mehr Gott verantwortlich, sondern
nur
sich selbst, ebenso wie Friedrich der Zweite und Katharina die
Große.
Aber die deutschen Kaiser des Mittelalters waren treue Söhne der
Kirche.
Das war echtes Gottesgnadentum.
Lutheraner:
Im
Grunde ging es in der Reformationszeit nicht um evangelischen oder
katholischen
Glauben, sondern um päpstliche und kaiserliche
Machtpolitik.
Der Papst ist einfach gar nicht auf Luthers
Reformvorschläge
eingegangen.
Katholik:
Einige
Ansichten Luthers waren mit dem katholischen Glauben nicht vereinbar.
Lutheraner:
Nun,
dass er den Papst den Rattenschwanz des Antichristen und die
katholische
Kirche Hure Babylon genannt hat, das war erst in seinem Alter.
Katholik:
Das
mein ich nicht, sondern er wollte die Eucharistie abschaffen, das
Sakrament
der Beichte, das Sakrament der Ehe, das sakramentale
Priestertum,
den Zölibat für Priester und Ordensleute. Im Übrigen sagte
er
zu Erasmus: Du allein verstehst mich, es geht mir nicht um den
Ablasshandel,
sondern um die Lehre vom unfreien Willen. Der Mensch hat
nach
Luther keinen freien Willen, sondern wird entweder von Satan oder
von
Christus geritten. Und wenn ihm die Gnade aufgezwungen wird, dann
kann
er tapfer sündigen, er wird dennoch gerettet.
Lutheraner:
Das
dacht ich wäre nur die Lehre von Calvin.
Katholik:
Nein,
das war Luthers Hauptanliegen. Lies einmal seine Schrift vom
geknechteten
Willen. Das konnte die katholische Kirche nicht akzeptieren.
*
Dineke,
heute
hab ich Fotos von deiner Hochzeit gesehen. Unter anderm ein Bild,
das
war ganz in weiß, weißer Hintergrund, weißes Kleid, sonst nur das
Gold
deiner Haare. Das hätt ich gerne...
Liebe
Grüße,
Torsten
*
Malek,
ich
fragte die Pfingstler, wie sie sich den Himmel vorstellten.
Monica:
Ein schöner stiller Garten, wo es immer Frühling ist.
Sabine:
Da bin ich bei Jesus, das wird unaussprechlich.
Susanne:
Glück und Frieden.
Marco:
Da seh ich meinen Großvater und kann Paulus von Tarsus einige
scharfe
Fragen stellen.
Heinz:
Wie ein fünf-Sterne-Hotel, natürlich mit Hund, und ich muss nicht
mehr
arbeiten.
Meike:
Freiheit von allen irdischen Dingen.
Ist
dir aufgefallen, dass außer bei Sabine Gott im Himmel nicht
vorkommt.
Und
was sagte ich?
Torsten:
Wie in der Messe in den Kelch mit Wein (Gottheit) ein Tropfen
Wasser
gemischt wird (Menschheit), so will ich verschmelzen mit Gott.
Wenn
dir das zu mystisch ist - ich will im Himmel dem heiligen Josef die
Madonna
ausspannen...
*
MALEK
IM HIMMEL
Jesus:
Willkommen,
mein Freund! Was begehrst du von mir?
Malek:
Ich
will, dass du mir die Welt erklärst. Wie ist die Welt geschaffen?
Jesus:
Die
göttliche Vernunft hat den Big Bang initiert und gesteuert.
Malek:
Stammt
der Mensch vom Affen ab?
Jesus:
Gott
hat den Menschen aus der Erde geformt, aus dem Tierreich, und ihm
die
unsterbliche Geistseele eingehaucht.
Malek:
Was
unterscheidet den Menschen vom Tier?
Jesus:
Die
Religion.
Warum
gibt es so viele verschiedene Konfessionen?
Jesus:
Weil
ihr alle Sünder seid. Ich habe nur Eine Kirche gezeugt.
Malek:
Ist
Maria die Hure Babylon?
Jesus:
Nennst
du meine Mutter eine Hure, dann nennst du mich einen Hurensohn.
Malek:
Ist
Luther im Himmel?
Jesus:
Er
muss bis zum Jüngsten Gericht im Fegefeuer büßen.
Malek:
Kennst
du die Heisenbergsche Unschärferelation?
Jesus:
Natürlich
kenne ich Immanuel Kant.
Malek:
Gibt
es im Himmel freie Liebe wie in einer Kommune?
Jesus:
Nein.
Malek:
Wie
kommt es eigentlich, dass ich im Himmel bin, obwohl ich nie deinen
Leib
gespeist habe?
Jesus:
Weil
mein Freund Hiob für dich gelitten hat.
Malek:
Es
gibt noch so viel, was ich wissen will.
Jesus:
Geh
mal zu Albertus Magnus, dem doctor universalis. Und komm wieder,
wenn
du besser zu fragen gelernt hast.
*
Lieber
Micha!
Herzlichen
Glückwunsch zum Geburtstag! Der zwölfjährige Jesusknabe will dein
bester Freund sein! Ich schenke dir einen Witz:
Fritzchen
in der Schule. Religionsunterricht. Der Lehrer sagt: Jesus ist die
Antwort auf alle Fragen. Dann kommt Biologie.Die Lehrerin fragt: Was
ist rot und hüpft in den Bäumen? Fritzchen meldet sich und sagt:
Jesus!!!
Dein
Freund
*
Brentanos
Godwi ist himmlisch. Heute hab ich Friedrich Schlegels Lucinde
angefangen. In beiden Romanen kann ich von Karine träumen, von der
ich nachts so schöne Träume habe, dass ich lieber nicht mehr
aufwachen möchte.
*
Lieber
Marco,
du
hast auf meinen Brief, dass ich deine Frau mit großem Appetit
erwarte,
geantwortet, dass ja die Zeit des Kannibalismus zu Ende sei und
du
darum unbesorgt seiest. Aber die Zeit des Kannibalismus ist nicht
vorbei.
Ich habe dich gesehen deine Frau küssen, was ist das anderes als
der
Wunsch, sie aufzufressen? Was macht die französische Geliebte mit
dem
Geliebten anderes, wenn sie ihn französisch liebt, als ihn
aufzufressen?
So ging es mir neulich, als ich Dini wieder sah, ich hätte
sie
am liebsten aufgefressen. So ging es mir vor zehn Jahren mit Evi,
ich
zitierte damals Goethes Vers über Frau von Stein: Bin so in Lieb zu
ihr
versunken, als hätte ich von ihrem Blut getrunken! Damals wollte ich
von
Karines Kleinkind Simon immer das Ohrläppchen anbeißen. Karines
Kinder
jauchzten vor Freude, wenn ich ihnen hinterher rannte und
brüllte:
Kommt, ich will euch auffressen. Damals erzählte ich ihnen, was
ein
Häuptling von Papua-Neuguinea gesagt hatte: Die Weißen schmecken
nicht
gut, aber die Eingeborenen schmecken wie süße Bananen! Das freute
die
Kinder ungemein. Vor Jahren inserierte ein Kannibale in Deutschland,
er
suche einen Freiwilligen, den er auffressen könnte, und es fand sich
einer,
dessen höchste Lust es war, aufgefressen zu werden. Theophagie
nannten
die alten Griechen das, Götterverspeisung, wenn sie das Fleisch
des
zerrissenen Dionysos im Mysterienkult fraßen. Und was tut die von
Christus
gegründete katholische Kirche anderes, als seit zweitausend
Jahren
den Corpus Christi, Fleisch und Blut und Seele und Gottheit Jesu
zu
essen?
Dein
Kannibale
*
Ihr
habt euch mit Zacharias und Elisabeth identifiziert - am 24. 6. ist
der
liturgische Festtag der Geburt des Täufers - sechs Monate vor
Weihnachten.
*
Aus
meinem Gebetsleben:
Torsten
in der Nacht: Herzlich lieb hab ich dich, Herr! (Psalm 18)
Jahwe
am Morgen: Ich hab euch lieb, spricht der Herr (Maleachi 1)
Damit
Gott befohlen!
*
Liebe
Dineke,
ich
vermisse dich. Ich hoffe, du bist mir nicht böse. Ich schenke dir
heute
einen Liedvers und einen Traum:
1.
"Jesus is the honeymoon..." (Leonhard Cohen)
2.
Ich besuchte eine esoterische Veranstaltung über Jesus, meine Oma
war
da
in Trance. Ich sagte: Ich bin Katholik, ich brauch keinen
esoterischen
Scheiß. Da wurden aus der Sekte alle Katholiken
herausgeworfen
und Kreuz und Bibel entfernt. Einige Katholiken blieben
dennoch
dabei. Die esoterische Meisterin sagte: Ihr müsst zu Müttern
mit
Kindern werden, ja, zu Jungfrauen, wie Jesus. - Da saßest du auf
einem
Stuhl, weißgekleidet, goldgelockt. Und ich sagte: Ja, alle Frauen
müssen
zu blonden Jungfrauen werden! Da sagtest du lächelnd: Das bin ich
auch ohne Zauberei. Da stand ein anderer Mann neben dir und machte
dir den Hof. Ich sagte: Bin ich nicht mehr der einzige, der dir den
Hof
macht?
Da stand hinter dir Marco. Du errötetest, weil du nicht wolltest,
dass
das jemand wüsste. Marco hatte es aber gehört und sagte in seiner
gewohnten
Art: Hört, hört! Ich sagte zu dir: Du bist ja keine Jungfrau
mehr,
sondern jetzt eine Mutter mit Kind. Da warst du beleidigt. Ich
streichelte
dir die Wange und sagte: Das war nur ein Scherz, verzeih
mir,
du bist natürlich immer noch die blonde Jungfrau.
Dein
Verehrer
*
GEBET
BEI KOPFSCHMERZEN
O
Jesus Christus, mein Herr und mein Gott, der du die Dornenkrone auf
deinem
Kopf getragen hast zur Erlösung der armen Sünder, ich vereinige
meine
Kopfschmerzen und meine Migränen mit deinen erlösenden Schmerzen,
die dir die Dornenkrone zugefügt ht. Wenn ich meine Schmerzen mit
deinen Schmerzen vereinige, HERR, dann darf ich Anteil haben an
deinem Erlöserleiden und mithelfen, in deinem mystischen Leib, der
Gemeinde, das zu ergänzen, was an deinen Leiden noch fehlt, wie
Paulus sagt. Herr, ich glaube und bekenne, dass deine Leiden für
alle Zeit für alle Menschen Sühne geleistet haben, aber hilf mir zu
erkennen, dass dein Erlöserleiden heute durch mich, ein Glied an
deinem mystischen Leib, in die gegenwärtige Welt strömt, um viele
verstockte Sünder zu bekehren. Darum bitte ich dich, mir die Kraft
und die Geduld zu geben, mit dir und in dir und für dich zu leiden.
Mein Jesus, ich bin ganz dein, und du bist ganz mein! Amen.
Halleluja.
*
Malek,
ich
habe heute im Offenbarungskommentar des Bischofs Victorinus gelesen,
aber ehrlich gesagt, ich finde meine Auslegung nicht weniger gut.
Wünsche
dir baldige Genesung vom Kopfschmerz.
*
Malek,
ja,
du hast recht, dass das Schreiben nur für die Engel ist... Dante
schreibt
in seiner göttlichen Komödie, dass die Engel im Jenseits ihn
begrüßten,
indem sie seine Liebessonette sangen... Rilke schreibt:
Schreibe
für die Toten, denn die sind ausgeruht... Maria sagt mir: Führe
dein
Schriftapostolat weiter, ohne auf den Applaus der Welt zu warten...
Meine
Inspiration ist Karine, ich denke sie mir als Muse und Leserin...
Ich
schreibe, was der Heilige Geist mir eingibt, und manchmal
kommentiert
Jesus meine Arbeit in der Heiligen Messe.
Übrigens
hörte ich heute Abend einen langen Vortrag über die Pariser
Kommune
von 1871.
*
Marco,
die
von Marx und Lenin gefeierte Pariser Kommune von 1871 war keine
Revolution
der Arbeiterklasse. Nein, Kaiser Louis Napoleon hatte den
Krieg
gegen Preußen angezettelt und verloren, er musste abdanken. Der
Thron
war leer. Preußen gebot eine französische Nationalversammlung.
Konservativ-bürgerliche
Kräfte gewannen die Wahlen. Diese Regierung zog aber erst nach
Bordeaux und dann nach Versailles. Paris war Tummelplatz
anarchistischen Pöbels. Die Soldaten der Nationalgarde übernahmen
die Macht. Diese übergaben dann die Macht der Pariser Kommune, einer
Gruppe von Journalisten, Lehrern und Advocaten. Denn die machen immer
eher Revolution als die Arbeiter und Bauern. Die Pariser Kommune
bestand aus Jakobinern, die die Terrorherrschaft Robespierres
erneuern wollten, aus Kommunisten, die den Kommunismus einführen
wollten, und aus Freimaurern. Maßnahmen der Kommune waren:
Entfernung der "klerikalen Elemente" aus der Schulbildung,
Auflösung der "bürgerlichen Kleinfamilie", das Feiern von
öffentlichen Orgien, die Ermordung des Ertzbischofs von Paris. Nach
drei Monaten ging dieser Frühling der Anarchie in einem Blutbad
unter. Der junge Dichter Arthur Rimbaud war natürlich als
subproletarischer Jugendlicher mit auf den Barrikaden. Nun, er war
jung und arm. Er ist dennoch ein prophetisches Genie.
*
Homer
singt oft vom Essen, nun sag ich dir, was ich heute bei Evi zu
essen
bekommen habe: Dinkelbrot, wie es Hildegard empfiehlt, mit
selbstgemachter
Johannesbeeren-Rosenblüten-Marmelade. Ich habe ihr dafür eine
Pfingstrosenstaude geschenkt.
*
Hallo
Mama,
heute
hab ich bei Evi von ihr selbst gemachte
Johannesbeer-Rosenblüten-Konfitüre
gegessen. Sonntag treff ich mich mit
ihr
und Karines Mutter in Evis schönem Rosengarten. Deutschland gegen
Schweden,
da wusste ich alter Schwede wieder nicht, zu wem ich halten
sollte.
Was mich interessieren würde: Du hast einmal erzählt, dass du
noch
manchmal unangenehme Träume von deinem Vater hast, stimmt das?
Herzliche
Grüße an Johann!
*
Ich
träumte heute Nacht, ich war zur Prüfung zugelassen, ob ich
Karmelit
werde.
Ich war aber so undiszipliniert, dass ich zu spät kam und den
dritten
Teil der Prüfung, eine philosophische Auseinandersetzung ich
glaube
mit Leibnitz nicht mehr vollenden konnte, die ich doch gerade mit
Hilfe
von Sankt Edith Stein zu bestehen hoffte. Dann wurde mir das
Ergebnis
kundgegeben: Zum Karmelitermönch sei ich zu undiszipliniert,
meine
Texte seien nicht strukturiert genug. Edith Stein sprach zu mir,
dass
meine Texte aber dennoch genial seien und dass sie meine Berufung
bestätige,
der nach der göttlichen Berufung zweitschönsten Berufung, der
Berufung
zum Propheten. Mein protestantischer Freund glaubte nicht
daran,
hielt mich für einen weltlichen Versemacher, deswegen ich ihm
eine
Ohrfeige gab.
Gruß,
Torsten
*
Hochgeschätzte
Frau!
Ich
bin ein deutscher Dichter und möchte Ihnen sagen, dass ich Ihre
schauspielerische
Kunst in hohem Maß schätze. Wie Karoline von Günderode
unterscheidet zwischen Gesicht, Angesicht und Antlitz, denke ich, Sie
haben ein Antlitz, in dem sich jede feinste Regung der Seele aufs
schönste
spiegelt. Ob das nun Ihre hochsensible Natur ist oder eine hohe
verfeinerte
Kunst, vermag ich nicht zu entscheiden. In jedem Fall kann
ich
Ihnen sagen, dass Sie mir schon manche schöne Stunde bereitet haben,
indem
Sie dargestellt haben eine Ikone des Genius der Frau.
*
Malek,
die
neusten Studien zum satanischen Kommunismus ergaben dies:
1.
Viele Linkskommunisten sind bitter enttäuscht von der historischen
Arbeiterklasse,
dass sie ihre historische Mission der proletarischen
Revolution
nicht vollzogen hat.
2.
Die Deutsche Kommunistische Partei nimmt sich vor, als Avantgarde der
Arbeiterklasse, weiterhin die Arbeiterklasse über ihr immer noch
fehlendes
Klassenbewusstsein aufzuklären.
3.
Während die DKP immer bei Null Prozent stand, schleicht sie sich
jetzt
heimlich über Listen der Linken (SED-PDS) in die Landtage. Die
Linkenkandidatin
der DKP im Niedersächsischen Landtag befürwortet nach siegreicher
sozialistischer Revolution die Wiedereinführung der
Staatssicherheit.
*
Malek,
du
hast Geburtstag am Tag des heiligen Irenäus von Lyon aus dem 2.
Jahrhundert,
einem Kämpfer gegen die Häretiker der Gnosis, einem Schüler des
heiligen Bischofs und Märtyrers Polykarp, der ein Schüler des
Apostels
Johannes war. Dieser heilige Irenäus möge dich durch seine
Fürsprache
vor aller Häresie bewahren. Ich werde heute Abend mit den
abgetrennten
Brüdern und Schwestern zu deinen Ehren zwei gegrillte
Schweinesteaks
essen und zwei Bier trinken und mir mit allermöglichster
Geduld
ihr weltliches Geschwätz anhören. Und so wünsche ich dir zum
Geburtstag
den Segen des ganzen Hauses des Vaters!
*
Worüber
reden die Heiden auf ihren Familientreffen? Hunde,
Fernsehprogramm,
Krankheiten. Worüber reden die Christen in ihren Gemeinschaften?
Hunde, Fernsehprogramm, Krankheiten.
Christliche
Alte: Wir machen doch hoffentlich Sommerferien vom
Bibelstudium!
Und vorm Sommerloch wollen wir noch mal Abendessen. Und nach dem
Sommerloch wollen wir auch wieder Abendessen, da gibt es dann so viel
zu schwatzen, dass wir gar nicht zum Bibelstudium kommen. Und du,
Dichter, kennst nicht den berühmten Fernsehgeiger? Was bist du
weltfremd!
Nietzsche
zitiert Aristoteles: Um allein zu sein, muss man ein Gott oder
ein
Tier sein.
*
Der
schlanken Mutter hatte ich letztes Jahr den Hof gemacht, aber sie
hatte
mich enttäuscht, sie war keine Göttin, ihr fehlt jeder Esprit. Aber
die dreizehnjährige Tochter, berühmt für ihre Wildheit, eroberte
mit
ihrer Schönheit mein Herz. Heute trat ich ins Wohnzimmer, das
Mädchen
war allein, sie saß auf dem Sopha, trug ein rosa Kleid, glaub
ich,
aber ich sah nur ihre goldenen Locken, die ihr bis zu den Lenden
reichten.
Ich schenkte ihr drei Geschenke zum Geburtstag, sie bedankte
sich,
wirkte aber geistesabwesend. Dann saß ich mit langweiligen alten
Christen
zusammen, die mich für einen Idioten hielten. Ich hörte aber
von
der Mutter, dass mein Mädchen Senf begehre zu ihrem Putenbraten.
Eilig
schnappte ich mir das Senfglas und brachte es meiner kleinen
Herrin.
Sie kam gerade aus ihrem Schlafzimmer. Ich fragte sie, wo sie
essen
wolle. Im Zimmer meiner Schwester sagte sie (die altklug, bigott
und
unschön ist). Da reichte ich ihr den Senftopf, sie nahm etwas daraus
mit
der Messerspitze, bedankte sich noch einmal mit ihrer schönen
Stimme.
Dann musste ich wieder zu den Narren, die mich für einen Narren
halten.
Das war mein Minneabenteuer am Anfang des Sommers.
*
Malek,
wie
du es an deinem Geburtstagsmorgen gemacht hast - Bach
hören,
Bibel lesen und Kaffee trinken - das sind die wahren Freuden des
Lebens.
Und wie gnädig gewährt mir das der Herr morgen um morgen. Ich
bin
wahrlich Jedidja, der Liebling Jahwes.
*
O
meine Leidensgenossin! Else Lasker Schüler war enttäuscht von der
jüdischen
Gemeinde und sagte, sie sei nicht Jüdin wegen der Juden,
sondern
wegen Gott. So sag ich: Ich bin nicht Christ wegen der Christen,
sondern
wegen Christus. Wie Hamlet sagt: Nur Worte, Worte! Es gibt eine
Inflation
der Worte. Wie der Psalmist sagt: Wir bringen unser Leben zu
wie
ein Geschwätz. Da hilft nur, wie der Schenkenknabe zu Goethe sagte:
Du
singe vor den andern Leuten, aber schweige mit dem Schenken. Ich
meine,
man erholt sich von den Narren, indem man mit dem allein weisen
Gott
schweigt - schweigend an Gottes Busen ruht.
*
Dineke,
ich
sage dir von Jesus, dass der Herr glücklich ist, dass du dein Baby
zur
Taufe tragen willst.
*
Hyperion
an Bellarmin
So
kam ich unter die Deutschen. Ich foderte nicht viel und war gefaßt,
noch weniger zu finden. Demütig kam ich, wie der heimatlose blinde
Oedipus zum Tore von Athen, wo ihn der Götterhain empfing; und
schöne Seelen ihm begegneten –
Wie
anders ging es mir!
Barbaren
von alters her, durch Fleiß und Wissenschaft und selbst durch
Religion barbarischer geworden, tiefunfähig jedes göttlichen
Gefühls, verdorben bis ins Mark zum Glück der heiligen Grazien, in
jedem Grad der Übertreibung und der Ärmlichkeit beleidigend für
jede gutgeartete Seele, dumpf und harmonielos, wie die Scherben eines
weggeworfenen Gefäßes – das, mein Bellarmin! waren meine Tröster.
Es
ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich
kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen.
Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine
Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen
und gesetzte Leute, aber keine Menschen – ist das nicht, wie ein
Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt
untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande
zerrinnt?
Ein
jeder treibt das Seine, wirst du sagen, und ich sag es auch. Nur muß
er es mit ganzer Seele treiben, muß nicht jede Kraft in sich
ersticken, wenn sie nicht gerade sich zu seinem Titel paßt, muß
nicht mit dieser kargen Angst, buchstäblich heuchlerisch das, was er
heißt, nur sein, mit Ernst, mit Liebe muß er das sein, was er ist,
so lebt ein Geist in seinem Tun, und ist er in ein Fach gedrückt, wo
gar der Geist nicht leben darf, so stoß ers mit Verachtung weg und
lerne pflügen! Deine Deutschen aber bleiben gerne beim
Notwendigsten, und darum ist bei ihnen auch so viele Stümperarbeit
und so wenig Freies, Echterfreuliches. Doch das wäre zu
verschmerzen, müßten solche Menschen nur nicht fühllos sein für
alles schöne Leben, ruhte nur nicht überall der Fluch der
gottverlaßnen Unnatur auf solchem Volke. –
Die
Tugenden der Alten sei'n nur glänzende Fehler, sagt' einmal, ich
weiß nicht, welche böse Zunge; und es sind doch selber ihre Fehler
Tugenden, denn da noch lebt' ein kindlicher, ein schöner Geist, und
ohne Seele war von allem, was sie taten, nichts getan. Die Tugenden
der Deutschen aber sind ein glänzend Übel und nichts weiter; denn
Notwerk sind sie nur, aus feiger Angst, mit Sklavenmühe, dem wüsten
Herzen abgedrungen, und lassen trostlos jede reine Seele, die von
Schönem gern sich nährt, ach! die verwöhnt vom heiligen
Zusammenklang in edleren Naturen, den Mißlaut nicht erträgt, der
schreiend ist in all der toten Ordnung dieser Menschen.
Ich
sage dir: es ist nichts Heiliges, was nicht entheiligt, nicht zum
ärmlichen Behelf herabgewürdigt ist bei diesem Volk, und was selbst
unter Wilden göttlichrein sich meist erhält, das treiben diese
allberechnenden Barbaren, wie man so ein Handwerk treibt, und können
es nicht anders, denn wo einmal ein menschlich Wesen abgerichtet ist,
da dient es seinem Zweck, da sucht es seinen Nutzen, es schwärmt
nicht mehr, bewahre Gott! es bleibt gesetzt, und wenn es feiert und
wenn es liebt und wenn es betet und selber, wenn des Frühlings
holdes Fest, wenn die Versöhnungszeit der Welt die Sorgen alle löst,
und Unschuld zaubert in ein schuldig Herz, wenn von der Sonne warmem
Strahle berauscht, der Sklave seine Ketten froh vergißt und von der
gottbeseelten Luft besänftiget, die Menschenfeinde friedlich, wie
die Kinder, sind – wenn selbst die Raupe sich beflügelt und die
Biene schwärmt, so bleibt der Deutsche doch in seinem Fach und
kümmert sich nicht viel ums Wetter!
Aber
du wirst richten, heilige Natur! Denn, wenn sie nur bescheiden wären,
diese Menschen, zum Gesetze nicht sich machten für die Bessern unter
ihnen! wenn sie nur nicht lästerten, was sie nicht sind, und möchten
sie doch lästern, wenn sie nur das Göttliche nicht höhnten! –
Oder
ist nicht göttlich, was ihr höhnt und seellos nennt? Ist besser,
denn euer Geschwätz, die Luft nicht, die ihr trinkt? der Sonne
Strahlen, sind sie edler nicht, denn all ihr Klugen? der Erde Quellen
und der Morgentau erfrischen euern Hain; könnt ihr auch das? ach!
töten könnt ihr, aber nicht lebendig machen, wenn es die Liebe
nicht tut, die nicht von euch ist, die ihr nicht erfunden. Ihr sorgt
und sinnt, dem Schicksal zu entlaufen und begreift es nicht, wenn
eure Kinderkunst nichts hilft; indessen wandelt harmlos droben das
Gestirn. Ihr entwürdiget, ihr zerreißt, wo sie euch duldet, die
geduldige Natur, doch lebt sie fort, in unendlicher Jugend, und ihren
Herbst und ihren Frühling könnt ihr nicht vertreiben, ihren Aether,
den verderbt ihr nicht.
O
göttlich muß sie sein, weil ihr zerstören dürft, und dennoch sie
nicht altert und trotz euch schön das Schöne bleibt! –
Es
ist auch herzzerreißend, wenn man eure Dichter, eure Künstler
sieht, und alle, die den Genius noch achten, die das Schöne lieben
und es pflegen. Die Guten! Sie leben in der Welt, wie Fremdlinge im
eigenen Hause, sie sind so recht, wie der Dulder Ulyß, da er in
Bettlersgestalt an seiner Türe saß, indes die unverschämten Freier
im Saale lärmten und fragten, wer hat uns den Landläufer gebracht?
Voll Lieb und Geist und Hoffnung wachsen seine Musenjünglinge dem
deutschen Volk heran; du siehst sie sieben Jahre später, und sie
wandeln, wie die Schatten, still und kalt, sind, wie ein Boden, den
der Feind mit Salz besäete, daß er nimmer einen Grashalm treibt;
und wenn sie sprechen, wehe dem! der sie versteht, der in der
stürmenden Titanenkraft, wie in ihren Proteuskünsten den
Verzweiflungskampf nur sieht, den ihr gestörter schöner Geist mit
den Barbaren kämpft, mit denen er zu tun hat.
Es
ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen.
Wenn doch einmal diesen Gottverlaßnen einer sagte, daß bei ihnen
nur so unvollkommen alles ist, weil sie nichts Reines unverdorben,
nichts Heiliges unbetastet lassen mit den plumpen Händen, daß bei
ihnen nichts gedeiht, weil sie die Wurzel des Gedeihns, die göttliche
Natur nicht achten, daß bei ihnen eigentlich das Leben schal und
sorgenschwer und übervoll von kalter stummer Zwietracht ist, weil
sie den Genius verschmähn, der Kraft und Adel in ein menschlich Tun,
und Heiterkeit ins Leiden und Lieb und Brüderschaft den Städten und
den Häusern bringt.
Und
darum fürchten sie auch den Tod so sehr, und leiden, um des
Austernlebens willen, alle Schmach, weil Höhers sie nicht kennen,
als ihr Machwerk, das sie sich gestoppelt. O Bellarmin! wo ein Volk
das Schöne liebt, wo es den Genius in seinen Künstlern ehrt, da
weht, wie Lebensluft, ein allgemeiner Geist, da öffnet sich der
scheue Sinn, der Eigendünkel schmilzt, und fromm und groß sind alle
Herzen und Helden gebiert die Begeisterung. Die Heimat aller Menschen
ist bei solchem Volk und gerne mag der Fremde sich verweilen. Wo aber
so beleidigt wird die göttliche Natur und ihre Künstler, ach! da
ist des Lebens beste Lust hinweg, und jeder andre Stern ist besser,
denn die Erde. Wüster immer, öder werden da die Menschen, die doch
alle schöngeboren sind; der Knechtsinn wächst, mit ihm der grobe
Mut, der Rausch wächst mit den Sorgen, und mit der Üppigkeit der
Hunger und die Nahrungsangst; zum Fluche wird der Segen jedes Jahrs
und alle Götter fliehn.
Und
wehe dem Fremdling, der aus Liebe wandert, und zu solchem Volke
kömmt, und dreifach wehe dem, der, so wie ich, von großem Schmerz
getrieben, ein Bettler meiner Art, zu solchem Volke kömmt! –
Genug!
du kennst mich, wirst es gut aufnehmen, Bellarmin! Ich sprach in
deinem Namen auch, ich sprach für alle, die in diesem Lande sind und
leiden, wie ich dort gelitten.
*
Liebe
Mama,
was
deinen Geburtstag betrifft, wäre mein Vorschlag der: Ich rufe dich
am
'Geburtstag an, du bekommst auch postalisch etwas Selbstgebasteltes
als
Präsent, dann feierst du schön mit der Gesellschaft, und vielleicht
magst
du dann im Goldenen Oktober noch mal mit Johann kommen. Frankreich
gegen Belgien, da halte ich zu Frankreich. Das war schön mit Karine
in Frankreich.
*
Hallo
Stefan,
bitte
richte doch Fenna meine herzlichsten Segenswunsch zum Geburtstag
aus.
Sag ihr: Engel fliegen einsam, Dichter dichten einsam.
*
Sehr
geehrter Herr Professor!
Goethe
sagt: Es ist etwas Herrliches um einen deutschen Professor! Sie
waren
so herablassend, von türkischen Süßigkeiten mit Rosenwasser zu
sprechen.
Den Namen dieses Backwerks und eigentlich das Rezept zum
Selberbacken
suche ich für meine Freundin, die poetische Zuckerbäckerin.
Können
Sie mir zu dem Namen bzw. zu dem Rezept verhelfen?
Ich
verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Ihr
ewiger Student
Torsten
Schwanke (Doktor der konfuzianischen Pädagogik)
*
Liebe
Gudrun,
eben
erzählte mir meine beste Freundin Evelin B., sie wolle sich als
Küsterin
bewerben. Sie ist getauft, Mitglied der
evangelisch-lutherischen
Kirche. Sie hat eine Ausbildung als Zimmerin
abgeschlossen,
dann ein Architekturstudium abgeschlossen. Sie hat
gearbeitet
als Schuldbegleiterin für ein behindertes Kind und arbeitet
auch
in zwei Haushalten als Haushaltshilfe. Sie ist treu und
zuverlässig,
menschenfreundlich und sozial kompetent und empathisch.
Spirituell
ist sie auf der Suche nach Gott. Sie hat zwei Söhne von 21
und
15 Jahren. Mir würdest du einen großen Gefallen erweisen, wenn du
ein
gutes Wort für sie einlegen würdest.
Torsten
*
Sehr
geehrte... !
Hiermit
bewerbe ich mich auf Ihr Stellenangebot für eine Küsterin vom...
aus
dem Hunte-Report. Ich habe gelernt mit Menschen umzugehen durch meine
beiden Söhne (21 und 15 Jahre), durch meine Flüchtlingsarbeit im
Stadtteiltreff Kreyenbrück, durch meine Tätigkeit als
Schulbegleiterin eines Kindes mit Downsyndrom und meine
Haushaltshilfe in zwei Haushalten von psychisch kranken Menschen. Ich
habe mir praktische Fertigkeiten angeeignet in meiner Ausbildung zur
Zimmerin, in meiner Tätigkeit im Monumentendienst in Cloppenburg,
durch meine Tätigkeit im Bühnenbau eines Laientheaters,, sowie
durch meinen eigenen Haushalt und fremde Haushalte. Ich bin getauftes
Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche und spirituell sehr
interessiert.
Mit
freundlichen Grüßen
Evelin
B.
*
Dineke,
Worte
von Jesus an eine Christin, unter anderem über das rechte
Verhalten
einer gläubigen Ehefrau gegenüber ihrem ungläubigen Ehemann, was
sehr schön ist.
*
Lieber
Malek,
Maria
sagte einmal: In der Kirche wird fast gar nicht mehr über Himmel,
Hölle
und Fegefeuer gesprochen, dennoch hören diese nicht auf zu
existieren.
Das Evangelium zum heutigen Sonntag war das von der Tochter
des
Jairus. Für mich ein Trost, dass Karine auferstehen wird. Für mich
ein
Evangelium von der Auferstehung der Toten. Aber der liberale
Priester
deutete es innerweltlich: Jesus führe auch junge Menschen ins
Dasein,
ins diesseitige Leben. Das ist in meinen Augen Immanentismus,
Modernismus,
den ich als Sklave der Madonna ablehnen muss.
Torsten
PS:
Ich war als Kind mit meinen Eltern im Harz, da kamen an die Terrasse
der
Pension die Eichhörnchen heran, die ich mit Nüssen füttern konnte.
Werdet
ihr auch den berühmten Blocksberg besichtigen? Es gibt eine
Erzählung
von Heinrich Heine: Die Harzreise, die ich sehr empfehle.
*
Hier
ein Gebet für dich:
Gedenke,
o gütigste Jungfrau Maria,
Dass
es von Ewigkeit nicht erhört wurde,
Dass
jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm,
Deinen
Beistand anrief,
Um
deine Fürbitte flehte,
Von
dir sei verlassen worden.
Von
diesem Vertrauen beseelt,
Eile
ich zu dir,
Jungfrau
der Jungfrauen,
Mutter,
zu dir komme ich,
Vor
dir stehe ich seufzend als Sünderin.
O
verschmähe nicht meine Worte,
Sondern
höre sie gnädig an
Und
erhöre mich! Amen.
*
Lieber
Johann,
Gott
verdammt niemanden in die Hölle, Gott will alle retten. Es sind nur
die
Bösen, die ein Herz voller Hass auf Gott haben, die nicht wollen in
das
Reich der Liebe Gottes. Gott ist die Liebe und liebt dich sehr. So
freue
dich, eines Tages den schönen Gott zu sehen, der dich unendlich
liebt.
Und freue dich, dass du deine Frau dann in den Armen Gottes
wiedersehen
wirst. Bete nur täglich ein Vaterunser, rät dir
Dein
Freund Torsten
*
Thomas
von Kempen in seiner Nachfolge Christi zitiert Seneca: Man geht
mit
einem vollen, überfließenden Herz aus dem Haus und kommt mit einem
verletzten, frustrierten Herzen heim. Jesus sagt: Jede kleine
Lieblosigkeit,
die dir angetan wird, opfere mir auf und vereinige sie
mit
meinen Leiden.
*
Lieber
Malek,
Karines
Vater ist nach langer Krankheit "friedlich
eingeschlafen
und nun erlöst", wie mir seine Frau schrieb. Er hat immer
sehr
gegen die Kirche gestritten, war Atheist, Sozialist, Dieb,
Geizhals,
hat seine erste Frau mit der dreijährigen Karine sitzen
gelassen,
um Revolution zu machen, war geizig und lieblos seiner zweiten
Frau
gegenüber, hat Karine immer unterdrückt, war hochmütig Juri
gegenüber
und verhöhnte meinen Glauben. Wie kann man da von Erlösung
reden?
Er hat nur sich selbst geliebt. Möge Gott ihm gnädig sein, aber
ich
sehe keine Hoffnung. Das schmerzt mich.
*
Liebe
Christel,
ich
war verstummt vor Schmerz über Konrads Tod. Ich trank ihm zu Ehren
ein Glas Rotwein beim Chinesen. Möge seine Seele im Reich der
Universalen Barmherzigkeit Frieden finden. Als Karines Leichnam in
ihr Grab versenkt wurde, war ich fast froh, dass nun all das Elend,
all der Jammer zuende war. Erst später verklärte sie sich in meinem
Geist und meinen Träumen und ist nun meine Geliebte im Himmel.
Schön, dass Konrads Enkel noch bei ihm waren. Schön, dass deine
Tochter guter Hoffnung ist, möge dein Enkelkind dir eine süße
Freude sein. Ich habe in der letzten Zeit für Konrad gebetet, und
dir wünsche ich allen Trost und neue Lebensfreude, wenn ich so sagen
darf.
Dankbar
für all deine Güte,
Torsten
*
Malek,
Friede
sei mit dir! Ich habe heute ein schönes Zeichen von Jesus bekommen.
Seit zwei Tagen übersetze ich Hymnen aus der altindischen heiligen
Schrift der Veden. Heute morgen in der Messe predigte ein indischer
Prediger über den Apostel Thomas, den Apostel Thomas, da sang er auf
Sanskrit eine Hymne aus den Veden. Da wusste ich, dass Jesus meine
Arbeit gefällt.
Gruß,
Torsten
*
Malek,
am
Tag des Apostels Thomas bete ich für Tom. Es ist ein Trauerspiel.
Der
Vater zieht sich ganz in seine eigene Wohnung zurück und kümmert
sich
nicht um seine Söhne. Tom wird dieses Jahr 15 und kann immer noch
nicht
richtig lesen und schreiben, er hat im Zeugnis in Deutsch und
Englisch
je eine Note 5. Er will in den Sommerferien nichts unternehmen,
er
liegt nur noch mit seinem Computer im Bett und ist fast immer
mürrisch. Evi will sich in meiner evangelischen Kirche als Küsterin
bewerben. Da muss ich viel Kraft investieren, denn sie ist so mutlos,
verzagt und träge und verbummelt alle Termine für Bewerbungen. Aber
ich hoffe, ich kann sie unter die Flügel der Liebfrauenkirche
bringen. Wie macht sich dein Sohn in der Schule?
*
Evis
Großer ist 21 Jahre, Mathematiker. Ich habe ihm heute Gustav
Schwans
Sagen des Klassischen Altertums geschenkt. Ich will in den
Sommerferien
Andachten zum Buch Hiob schreiben. Außerdem will ich den ganzen
Koran noch einmal als Hörbuch anhören. Ich habe vor drei Monaten
angefangen mit der Hörbibel, von Anfang bis Ende, bin nun gerade bei
Jesus Sirach. Das musst du einmal ganz lesen.
*
Malek,
ein
Dichter schrieb seinem Freund ein Wort, dass ich dir schenke:
DU
GOLDENER EIERSTOCK IM UNFRUCHTBAREN UTERUS DER WELT!
*
Hesse
war dreimal verheiratet, in der Jugend in der Psychiatrie. Nach
dem
Schreiben des Siddharta versuchte er sich das Leben zu nehmen. Auf
seinem
Grab steht ein Buddha. Er hat sich vom Pietismus seiner Eltern
abgewandt
und war chinesischer Taoist und Buddhist. Die
Kulturrevolutionäre
von 1968 feierten ihn als Guru ihrer neuen Religion
von
halluzinogenen Drogen, Sexismus und indischen Götzen. Alles in allem
scheint er ein Verläufer des New Age: Eine Religion ohne Gott.
*
Liebe
Susanne,
ein
Dichter schaut aus dem Fenster und fragt: Kinder, welches
Jahrtausend
haben wir gerade?... So kommt es, dass ich mich zu spät zu
deinem
Geburtstag melde. Ich denke aber an den Hauskreis, da ich in den
Sommerferien
alle Andachten zu Hiob schreiben will. Ich hoffe, du hast
lecker
gegessen mit Marco. Gefällt dir mein ostfriesisches Kochbuch?
Magst
du mir schreiben, wie Valea meine Geschenke fand, ob sie sich
gefreut
hat? Nun nur noch den frömmsten Reisesegen gen Bella Italia!
*
Susanne!
La
benedizione di Dio e la grande gioia nella bellezza della bella
Italia!
*
Mama,
jetzt
um 11 Uhr nachts möcht ich, dass ich Kind bin, es ist Samstag
vormittag,
die Sonne scheint in die helle Küche, Mama und Papa und
Stefan
und ich am Küchentisch, alle heiter, wir tauchen halbe
Mohnbrötchen
mit Butter in den heißen Kakao. In diesen Sommerferien bin ich ganz
allein, außer das Evi mir Asyl gewährt, dafür helfe ich ihr,
sich
als Küsterin in meiner lutherischen Kirche zu bewerben. Karines
Vater
ist nach zehn Jahren Krebsleiden diese Woche von der Bühne des
Lebens
abgetreten. Seine Asche wird in Karines Grab beigesetzt, dann
hoffe
ich, Karines Kinder wieder einmal zu sehen. Ich schreibe für
meinen
Bibelkreis in den Sommerferien Andachten zum Buch Hiob. Verfolgt ihr
nach dem Ausscheiden Deutschlands noch die Weltmeisterschaft? Was
sind deine Pläne für die nächste Zeit?
*
Ich
glaube gar, ich bin weiser als Salomo. Denn Salomo sagt: Geh zur
Ameise,
du Fauler, und lerne von ihr, sie hat keinen Herrn und arbeitet
doch
immer. Mein lieber Salomo, die Ameise lebt im Matriarchat unter
einer
Königin. Heute saß ich müßig im Sonnenschein am Wegrand und
wartete
auf meine Freundin, da spazierte eine Ameise über den Weg, im
Zickzack,
ohne zu arbeiten, keine Last schleppend, um Grasbüschel und
meine
bloßen Füße herum, nach langen Spaziergang im Loch des Palastes
der
Königin verschwindend. Salomo, nur wenn man in seliger Muße den Tag
verträumt, kommt die Weisheit zu einem. Und so geschah es mir: die
Jungfrau
Maria fuhr auf einem Rad an mir vorüber.
*
Ich
habe die Autobiographie von Teresa von Avila gehört. Sie klagt über
ungebildete
Beichtväter, die keine eigenen Erfahrungen mit dem inneren
Gebet
und den Visionen hatten, die zu ihr sagten, sie sei vom Satan
besessen
und wollten ihr den Teufel austreiben. Es ging ihr also nicht
anders
als dir mit den Charismatikern, den Freundinnen der Tochter
Hiobs,
die zu dir mit einem Exorzismus-Gebet kommen. Fühle dich von
Teresa
verstanden.
*
Heute
im lutherischen Bibelkreis über Hiobs Lied der Weisheit Gottes
faltete
die Pastorin die Hände und verneigte sich vor mir: „Du hast so
ein
umfassendes Wissen, du bist so schnell, da kommen wir oft nicht mit,
aber
danke für deine Beiträge." Goethe sagt: "Selbstlob - nur
dem Neide
stinkt
es, Wohlgeruch Freunden und eigenem Schmack." Evi freute sich
über
einen Beutel voll Gemüse, Nudeln und Kartoffeln, denn sie hatte
einen
leeren Kühlschrank und keinen Pfennig mehr.
*
Ich
schreibe an zwei Versromanen.
1.
Die Geschichte von Anna. Ein Denkmal für Karine. In der
Tang-Dynastie Chinas gab es eine Novelle, die ein vietnamesischer
Dichter zum
vietnamesischen
Nationalepos umgestaltet hat. Dieses Epos wurde ins
Englische
übersetzt und von mir aus dem Englischen wörtlich ins
Deutsche.
Diese Übersetzung verpflanze ich nach Hamburg, Ende des 20.
Jahrhunderts.
Anna ist eine Heilige und eine Hure, wie Gottes Ehefrauen
im
Alten Testament. Versform Hexameter. Eine Art wie Goethes Hermann und
Dorothea.
2.
Josef Ono. Eine Paraphrase von Puschkins Eugen Onegin. In der
Stanzenform
Puschkins. Ein Denkmal für Evi (von vor 20 Jahren). Die
Heldin
ist Eva, eine Träumerin, unglücklich verliebt, muss verzichten.
Darin
eingeflochten viel Zeitkritik und Gesellschaftssatire. Es spielt
Ende
des 20. Jahrhunderts in Ostfriesland. Der junge katholische
Dichter
Peter Schwanensang, Verehrer Hölderlins, wird von seinem besten
Freund
mit einem Messer totgestochen.
*
Hallo
Stefan, Sohn Eberhards!
Eben
höre ich ein Bibel-Hörbuch, und bei folgenden Versen musste ich an
Papa
und dich denken.
Wer
seinen Sohn gut erzieht, wird seine Freude an ihm haben und kann im
Kreis
der Bekannten stolz auf ihn sein. Wer seinen Sohn streng erzieht,
macht
seine Feinde neidisch und seinen Freunden gegenüber strahlt er vor
Glück.
Stirbt der Vater, so ist es, als sei er gar nicht gestorben; denn
er
hat sein wahres Ebenbild hinterlassen. Solange er lebt, freut er sich
beim
Anblick seines Sohnes, und wenn er stirbt, hat er nichts zu
bereuen.
Er hinterlässt einen, der ihn an seinen Feinden rächen kann und
seinen
Freunden die verdiente Dankbarkeit erweist.
Damit
grüßt dich,
dein
Bruder Torsten
*
Dineke,
ein
Dichter erinnerte mich an dich, die du mich aufgegeben hast. Hier ein
Gebet für dich. Torsten
Gebet
zur Madonna von der Geburt.
O
heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, Madonna von der Göttlichen
Geburt, wir kommen zu dir, um deinen Lobpreis zu verkünden.
Du
bist die geliebte Tochter des himmlischen Vaters, die Mutter des
Gottessohnes und der Tempel des Heiligen Geistes.
Von
Ewigkeit her warst du auserwählt, am Heilswerk Gottes mitzuwirken.
Weil
Du in Liebe „Ja“ gesagt hast, ist Gott in deinem jungfräulichen
Schoß ein Kind geworden – er ist Gott, vor jeder Zeit.
In
dir, voll der Gnade, jubelt die ganze Schöpfung und aus deinen
gütigen Händen erhält der Erlöser der Welt Deine Liebe.
O
Jungfrau und Mutter, erbitte für uns bei deinem Sohne Jesus einen
starken Glauben, eine beständige Hoffnung und eine großzügige
Liebe.
Deinem
Schutz empfehlen wir alle Mütter, welche um die Gesundheit ihres
Kindes und für eine gute Geburt bitten, auf dass das ungeborene
Leben, das sie im Schoß tragen, bewahrt sei vor jeder Gefahr.
Gewähre
ihnen die Freude, mit den Kindern dann wieder zu kommen, um dem Herrn
zu danken, der ja Wunder wirkt für jeden, der sich ihm anvertraut.
O
Jungfrau der Geburt, bewahre und verteidige mit Liebe alle Kinder,
auf dass sie in der Taufe neugeboren und eingefügt werden in die
heilige Kirche, auf dass sie heranwachsen voll Tugend, um echte
Zeugen deines Sohnes Jesus zu werden.
Schau
auch gütig auf die Familien, besonders auf solche, die Probleme
haben, die in Gefahr sind sich aufzulösen, auf dass sie das
Geheimnis der Liebe und der Eintracht leben: in Frieden, Vergebung
und Treue. Ihr Haus möge eine kleine Hauskirche sein, vereint im
Gebet und offen für die Nöte des Nächsten.
O
reinste Jungfrau und Mutter aller Lebenden, alle, die zu dir kommen,
um bei deinem Sohn Jesus Ruhe und Frieden zu erbitten, alle diese
mögen die Milde und die Kraft der göttlichen Gegenwart Jesu
erfahren und sie mögen auf deine Fürsprache hin frei sein von Angst
und von jeglichem Übel, um durch die Gnade des Heiligen Geistes
voranzuschreiten auf dem Weg der Heiligkeit und Vollkommenheit. Amen.
*
Cara
Colombina!
Nessuno
ha amore nei loro cuori. Non c'è più bellezza in Germania. I
protestanti insultano la Madonna più bella. Quando ti vedrò di
nuovo, albero di balsamo? Portami un pezzo di cielo blu. Bacio la tua
mano bianca esile e rimango per sempre suo servo,
Ciao!
Arlecchino
*
Gott
hat die Welt im Traum erschaffen. Für alle Menschen, die ich kenne,
ist
die Welt eine Göttin, verschleiert, Prakriti, die gemeine Natur und
der
Schmutz des Alltags. Ich aber sehe die Göttin Maya unverschleiert,
die
nackte Große Mutter, und mein Atman, mein Geist, ist absorbiert vom
Brahman,
dem Geist Gottes. Das macht meine erhabene und entsetzliche
Einsamkeit
aus.
*
Ti
saluto, Madonna d'Italia, regina del cielo blu, moglie del sole,
padrona dei cavalli, amica dei fiori, regina papale nel giardino
papale, gioia mia, gioia mia, tu mio ideale, tu più bella di tutte
le donne!
*
Mia
bella signora, sei nel paradiso latino del sole di Dio, ma soffro nel
purgatorio germanico. Per favore, quando vieni alla chiesa di Dio,
accendi una candela davanti alla Madonna, la mia unica speranza.
Il
tuo servo,
Arlecchino
*
Liebe
Mama,
Evi
war beim Frauenarzt, sie hat eine Zyste, in 2 Wochen erfährt sie, ob
gutartig
oder bösartig. Hoffentlich hat sie kein Krebs! Ich wollte doch,
dass
sie mich zu Grabe trägt.
*
Himmlische
Mutter,
wir
flüchten mit unserer Angst in dein immer liebendes Mutterherz! Lass
uns
doch erst im Alter von hundert Jahren sterben! Mutter, allmächtige
Prinzessin,
bewirke, dass die Zyste gutartig ist! Himmlische Mutter, hab
Mitleid
mit uns und unsern Kindern! Trockne unsern Angstschweiß! Gib den
Ärzten ausnahmsweise Weisheit! Bereite uns eines Tages ein
himmlisches Lustschloss und einen himmlischen Bauernhof im Paradies
bei Karine und unsern Müttern und Großmüttern. Mutter im Himmel,
Torsten bittet dich für Evi, gib ihr ein langes Leben, er will zwar
am liebsten schon tot sein, aber er will nicht ohne Evi auf Erden
leben. Bitte, bitte, Mama Gottes, tu was! Amen
Dein,
Evi und Torsten
*
Bella
donna in Italia! Ho visto la Madonna. Era sul lago di Garda, a
Sirmione, nella grotta di Catullo. Era magra, giovane, indossava un
lungo vestito bianco, aveva lunghi capelli neri. Portò il bambino in
braccio e la sollevò in cielo. E il piccolo Gesù volò nel cielo
come una colomba. Bella donna in Italia, prega per noi in Germania,
perché la morte ci minaccia.
Il
tuo servo e schiavo,
Arlecchino
*
Malek,
jetzt
vermiss ich dich. Heute am 17.7. wurde bei Evi vom Frauenarzt eine
Zyste
festgestellt, sie wird untersucht, ob sie gut oder böse ist, am
31.
kommt der Befund. Ich hab Angst.
*
Liebe
Mama,
Johann
rief mich heute an und schlug mir vor, wenn ich mal was anderes
sehen
wollte, für einen Tag euch zu besuchen. Das hieße für mich, etwa
um
9 Uhr aus dem Haus zu gehen, zu Fuß zur Bushaltestelle, mit dem Zug
nach
Norden, dort (was schön wär) ans Meer zu gehen, den Tag zu reden,
abends
mit dem Zug zurück, dann mit dem Bus zu mir und zu Fuß nach
Hause,
und ich wäre vielleicht um zehn Uhr wieder zuhause. Wie ich aber
meine
körperlichen und psychischen Kräfte einschätzen muss, übersteigt
das
meine Möglichkeiten. - Wenn ich mit dem Fahrrad etwa zwanzig Minuten
zu Evi fahre, mit ihr zwei Stunden bei Kaffee und Mittagessen sitze
und noch eine halbe Stunde mit ihr und den Hunden durchs Wäldchen
gehe, bin ich noch am Tag danach erschöpft. So ist nun einmal. Ich
hoffe, du hattest einen schönen Urlaub in Holland.
*
Lieber
Johann!
Die
Mutter Gottes sagte einmal: Sage den Menschen, dass sie beten
sollen,
damit sie nicht verloren gehen -
Meine
Medizin gegen Todesfurcht ist das Gebet.
Bete
vorm Schlafengehen jeden Abend ein Vaterunser.
Ich
empfehle dir zusätzlich ein Kindergebet, dass sehr ernst zu
nehmen
ist, und dass der Liebe Gott gerne erhört:
Lieber
Gott, mach mich fromm,
Dass
ich in den Himmel komm.
Und
noch ein heiliges Stoßgebet, in jedem Moment der Todesfurcht
anzuwenden:
Mein
Jesus, ich vertraue dir!
Tu
das, und du wirst gerettet.
Dein
Freund
*
PREDIGT
DER EVANGELISCHEN LANDESBISCHÖFIN MARGOTT KÄSMANN ÜBER CHRISTLICHE
SPEISEVORSCHRIFTEN
Liebe
Brüder und Schwestern, liebe Gemeinde!
Im
Paradies gab Gott den Menschen Gemüse und Früchte zu essen. Wollt
ihr also im Paradies leben, so esst nichts als Gemüse und Früchte.
Man
wendet
ein, dass Gott dem Noah gesagt, dem Menschen sei das Fressen von
Fleisch erlaubt. Aber, wie Jesus sagte, nur um eures Herzen
Härtigkeit
erlaubte
dies, am Anfang war es nicht so. Abel war ein Kornbauer, Kain
hat
Vieh geschlachtet. Gott sah Abels Opfer wohlgefällig an. Moses
führte
die Kinder Israel in die Freiheit und gab ihnen die Speise der
Engel,
Himmelsbrot, mit Koriander gewürzt, die Sünder aber sehnten sich
zurück
zu den Fleischpfannen Ägyptens. Liebe Brüder, wollt ihr euch
ernähren
von den Fleischpfannen Ägyptens? Oder wollt ihr nicht lieber
himmlisches
Korianderbrot essen? Moses führte das Volk Israel in das
Land,
wo Wein und Honig fließt. Das ist das Paradies. Da sind die
Weintrauben
so groß, dass zwei Männer sie kaum tragen können. Da fließt
Honig
in dem Gaumen Sulamiths. Sulamits Brüste sind wie Weintrauben.
Sulamiths
Schoß ist wie eine Feige, die WSalomo pflücken will. Sulamith
hebt
ihm ihre Äpfel auf. Sie gibt ihm ihren Granatapfelnektar zu
trinken.
Elisa und die Prophetenjünger fanden Gemüse, das giftig war,
aber
Elisa streute etwas Mehl in den Topf, da ward es eon gesunder
prophetischer
Eintopf. Gott spricht im Psalm: Meint ihr, dass ich Durst
habe
auf Blut von Böcken und Fleisch von Ochsen? Da denkt ihr, ich sei
wie
ihr, aber meine Gedanken sind höher als eure Gedanken. Jesus sagte:
Meine
Speise ist die, den Willen des Vaters zu tun. Daniel ernährte sich
nur
von Gemüse und Wasser, und ihm wurde Weisheit verliehen. Jesus
feierte
das Abendmahl mit Weißbrot, bitteren Kräutern und Rotwein. Das
ist
erlaubt. Die Essener ernährten sich nur von pflanzlicher Nahrung.
Das
Schweinefleisch zu essen, war den Juden ganz zuwider. Im Himmel wird
jeder unter seinem Feigenbaum und Weinstock sitzen. Es gibt im Himmel
also Rotwein und frische Feigen.
Damit
Gott befohlen!
Eure
Bischöfin
*
Lieber
Malek,
schön
wieder einen Brief von dir bekommen zu haben. Deine Briefe sind mir
notwendig wie die Luft zum Atmen. Ich hoffe, deine Frau hatte gute
Laune und deine Kinder waren gehorsam und fröhlich. Ich schenke dir
ein Wort Jesu aus der heutigen Liturgie:
RUHT
EUCH EIN WENIG AUS, SAGTE JESUS.
Ich
habe Urlaub im Himmelreich gemacht. Ich habe viel in der herrlichen
katholischen Poesie der deutschen Romantik gelesen. Ich hörte
englische Hörbücher von Heiligen: Johannes von Damaskus über die
Himmelfahrt Mariens, Sankt Hieronymus Briefe, Teresa von Avila über
die Kunst des Gebets, Hildegard von Bingen prophetische Visionen. Ich
hörte auf englisch die deuterokanonischen Bibeltexte, den weisen
Jesus Sirach, die kämpferischen Makkabäer und die schöne Judith.
Ich hatte im Gebet so manches verzaubernde Rendezvous mit der Mutter
Jesu. Für die Pfingstler hab ich Andachten zum Buch Hiob geschrieben
(die möchte ich, wenn sie fertig sind, gerne deiner Frau vorlegen).
Dank einer großzügigen Spende meiner Mutter an mich, konnte ich Tom
ein neues Fahrrad kaufen. Am kommenden Freitag wird Karines
eingeäscherter Vater in Oldenburg in Karines Grab beigesetzt, da
werde ich wohl Karines Kinder wiedersehen.
Hier
noch ein Kapitel aus Jesus Sirach über Kindererziehung, zur
Meditation deiner Erfahrungen mit deinen Kleinen.
Wer
seinen Sohn liebt, gibt ihm häufig den Stock zu spüren; dann kann
er sich später über ihn freuen. Wer seinen Sohn gut erzieht, wird
seine Freude an ihm haben und kann im Kreis der Bekannten stolz auf
ihn sein. Wer seinem Sohn etwas beibringt, macht seine Feinde
neidisch, und seinen Freunden gegenüber strahlt er vor Glück.
Stirbt der Vater, so ist es, als sei er gar nicht gestorben; den er
hat sein wahres Ebenbild hinterlassen. Solange er lebt, freut er sich
beim Anblick seines Sohnes, und wenn er stirbt, hat er nichts zu
bereuen. Er hinterlässt einen, der ihn an seinen Feinden rächen
kann und seinen Freunden die verdiente Dankbarkeit erweist. Wer
seinen Sohn verwöhnt, muß ihm ständig unnötige Wunden verbinden,
und beim kleinsten Schrei fährt ihm der Schreck in die Glieder. Ein
gebändigtes Pferd wird störrisch, und ein Sohn, dem man die Zügel
schießen läßt, wird unberechenbar. Sei zu zärtlich mit deinem
Kind, und du wirst böse Überraschungen erleben. Mach dauernd
Scherze mit ihm, und es wird dir Kummer machen. Deshalb lach nicht zu
viel mit ihm, sonst musst du später seinetwegen weinen oder vor
Ärger mit den Zähnen knirschen. Solange es Kind ist, lass ihm nicht
seinen Willen! Solange es klein ist, gib ihm tüchtig was hinten
drauf, sonst wird es widerspenstig und gehorcht dir nicht mehr.
Erziehe deinen Sohn und mach etwas Gutes aus ihm, damit er dir keine
Schande macht!
Eine
schöne Zeit mit deiner Mama wünscht dir
Torsten
*
Aus
der modernen Ehe ist ersichtlich alle Vernunft abhanden gekommen: das
gibt aber keinen Einwand gegen die Ehe ab, sondern gegen die
Modernität. Die Vernunft der Ehe – sie lag in der juristischen
Alleinverantwortlichkeit des Mannes: damit hatte die Ehe
Schwergewicht, während sie heute auf beiden Beinen hinkt. Die
Vernunft der Ehe – sie lag in ihrer prinzipiellen Unlösbarkeit:
damit bekam sie einen Akzent, der, dem Zufall von Gefühl,
Leidenschaft und Augenblick gegenüber, sich Gehör zu schaffen
wußte. Sie lag insgleichen in der Verantwortlichkeit der Familien
für die Auswahl der Gatten. Man hat mit der wachsenden Indulgenz
zugunsten der Liebes-Heirat geradezu die Grundlage der Ehe, das, was
erst aus ihr eine Institution [1016] macht, eliminiert. Man gründet
eine Institution nie und nimmermehr auf eine Idiosynkrasie, man
gründet die Ehe nicht, wie gesagt, auf die »Liebe« – man gründet
sie auf den Geschlechtstrieb, auf den Eigentumstrieb (Weib und Kind
als Eigentum), auf den Herrschafts-Trieb, der sich beständig das
kleinste Gebilde der Herrschaft, die Familie, organisiert, der Kinder
und Erben braucht, um ein erreichtes Maß von Macht, Einfluß,
Reichtum auch physiologisch festzuhalten, um lange Aufgaben, um
Instinkt-Solidarität zwischen Jahrhunderten vorzubereiten. Die Ehe
als Institution begreift bereits die Bejahung der größten, der
dauerhaftesten Organisationsform in sich: wenn die Gesellschaft
selbst nicht als Ganzes für sich gutsagen kann bis in die fernsten
Geschlechter hinaus, so hat die Ehe überhaupt keinen Sinn. – Die
moderne Ehe verlor ihren Sinn – folglich schafft man sie ab. –
*
Malek,
was
meinst du zu meiner Idee, auf meiner Bibel-Webside als Anhang auch
meine
Bibelkommentare abzudrucken? Ich habe Ruth, Joel, 1. Johannes,
Hoheslied,
Offenbarung und Hiob. Bei andern Online-Bibeln sind ja auch
Kommentare
verfügbar. Übrigens würde ich am liebsten auf ein Vorwort
verzichten
- ich habe in keiner meiner Bibeln mich je für das Vorwort
interessiert
- wie ich auch in poetischen Büchern Herausgebervorworte
aus
Prinzip nicht lese. Was denkst du, mein Bibelbruder?
*
Liebe
Susanne,
dein
schriftlicher Gruß hat mich so gefreut und getröstet, ich hab ihn
wohl
viermal gelesen. So langsam beginn ich meine protestantischen
Pappenheimer
(besonders die schönen) zu vermissen.
*
Liebe
Christel,
beim
Fahrradfahren zu Tom hab ich mir wahrscheinlich eine Muskelzerrung
zugezogen. Es tut sehr weh, am rechten Oberschenkel, ich kann nicht
laufen. Ich will es behandeln, aber es kann einige Tage dauern. Von
daher kann ich nicht garantieren, dass ich am Freitag zu Konrads
Bestattung
kommen kann. (Und ich hätte doch so sehr gerne Karines Kinder wieder
gesehen.). Zum Glück hab ich nach Konrads weisem Rat Kontakt zu
Kirchengruppen aufgenommen, und eine liebe christliche
Krankenschwester geht gleich für mich zur Apotheke, Medizin zu
besorgen. Das war ein kluger Rat von Konrad.
*
Liebe
Mama,
das
Layout für deine Einladung hat Stefan schön gemacht. Tolle Idee von
dir,
statt Rosen und Wein um Spenden für ein Hospiz zu bitten. Ein
Hospiz
ist eine sehr gute Sache. Ich hab Schmerzen, kann nicht laufen,
nicht
liegen. Susanne kam aus Rastede, meinte, das sei eine
Schleimbeutelentzündung,
und holte mir Medizin von der Apotheke und ging für mich einkaufen.
Sie brachte mir zwei belegte Brötchen von Zuhause mit und schöne
Grüße von der Tochter mit einem Stück töchterlich gebackenen
Kuchen. Hoffentlich helfen die Schmerztabletten.
*
Hallo
Malek,
heute
morgen bin ich um 6 Uhr vor Schmerzen nach 4 Stunden Schlaf
aufgewacht,
mein rechtes Bein schmerzte, ich konnte nicht liegen und
nicht
gehen. Ich dachte, ich hätte eine Muskelzerrung. In der
Morgenmesse
wurde für die Krankenschwestern gebetet. Ich las dann im
biblischen
Buch Tobit vom Erzengel Raphael (dem Schutzheiligen der
Mediziner).
Ich brauchte Essen und Trinken und Medikamente, konnte mich aber
nicht bewegen. Evi war nicht erreichbar. Da rief ich Susanne an,
sie
kam dann mittags mit Marco. Sie ist ja Krankenschwester. Sie
diagnistizierte
eine Schleimbeutelentzündung. Die beiden brachten mir
frische
belegte Brötchen mit und einen Gruß von der Tochter, die hatte
ihnen
ein Stück selbstgebastelten Kuchen für mich mitgegeben. Marco und
Susanne
kauften für mich ein und besorgten Schmerzgel, Schmerztabletten
und
Kühlkissen. Susanne sagte: Wenn es morgen nicht besser ist mit mir,
kommt
sie noch mal und bringt mich zum Arzt. Und wenn ich am Samstag
wieder
ein bisschen laufen könnte, wäre ich von ihnen zum Grillen
eingeladen.
Ich glaube, das waren Engel.
*
Lieber
Malek,
der
Teufel zittert vor mir, der ich dreimal täglich das Opfer Christi
feire,
er hat mir darum eine Falle gestellt und als Diabolo meinen
Computer
durcheinander gebracht, zu deutsch: Nach dem regelmäßigen
Herunterladen
der Updates kann ich jetzt die Mehrheit meiner
katholischen
Medien nicht mehr empfangen. Das geschah während deines
Urlaubs.
Es tut mir leid, dass ich dich um Hilfe bitten muss, aber wenn
du
mir die Medien wieder zugänglich machen könntest, geschähe das zur
Ehre
des Ewigen Vaters. Lass dich aber nicht bedrängen, ich kann mir
wenigsten
morgens um 9 mit dem alten Laptop behelfen. Aber ich wäre dir
ein
weiteres Mal zu Dank verpflichtet, wenn du bei Gelegenheit einmal
per
Teamview meinen PC aufräumen könntest.
Gott
zum Gruß,
Torsten
*
VISION
EINES ENGELS
Siehe,
in der Nacht erwachte ich mit unerträglichen Schmerzen des
Körpers.
Ich opferte mein Kreuz der Mutter der Schmerzen. Ich las in der
Bibel
vom Erzengel Raphael, dem Schutzpatron der Schutzheiligen und
Mediziner.
Ich betete in der Messe im Wallfahrstort der Schwarzen
Madonna
in Altötting, da betete der Priester: Herr, segne alle
Krankenschwestern!
Da bat ich die christliche Krankenschwester, für mich
Medizin
vom Apotheker zu holen. Sie kam, und siehe, sie war ein Engel in
Menschgestalt,
schön wie Schneewittchen, in sittlicher Reinheit
gekleidet
mit barmherzigen Augen, sanftmütigem und demütigem Herzen wie das
Herz Jesu. Und sie kaufte mir Medizin, und sie gab mir zu Essen, und
sie sagte: Wenn du morgewn noch krank bist, komme ich noch einmal.
Siehe,
ich feierte die Messe in der Kapelle der Unbefleckten Empfängnis
und
dankte dem Erzengel Raphael und dankte Gott für den Engel in
Menschengestalt,
den femininen Engel, den Gott mir zur Schwester und
Freundin
gegeben. Halluluja.
*
Lieber
Engel,
wenn
du am Donnerstag zu beliebiger Zeit mich heimsuchst, freue ich mich
und bin bereit, mir von dir helfen zu lassen, lieber Bote Gottes,
meine Hilfe.
*
Lieber
Marco,
Malek
verglich dich und deine Frau dem Barmherzigen Samariter, der ja
Jesus
ist, du ein männlicher Jesus und deine Frau eine weibliche
Jesusanne.
Er lässt euch grüßen und wünscht euch den Segen Gottes, wie
ich
auch.
*
Malek,
was
ein katholischer konservativer Christ über die post-evangelikale
Emerging
Church denkt.
1.
Die Dezentralisation der Hierarchie ist verkehrt. Christus setzte
eine
hierarchische Kirche ein, die von den Bischöfen unter Vorsitz Petri
geleitet
wird.
2.
Mehr Teilnahme der Gläubigen am Gottesdienst. In der Heiligen Messe
nehmen
die Gläubigen teil, indem sie ihr Lebensopfer vereint mit dem
Opfer
Christi dem Ewigen Vater darbringen. Liturgie ist kein Ort zur
Selbstverwirklichung
von postmodernen Künstlern und feministischen
Pastorinnen.
3.
Das Reich Gottes ist nicht die Herbeiführung des kommunistischen
Paradieses
durch soziale Arbeit, sondern die Ausbreitung der Herrschaft
Christi
durch Bekehrung der Sünder.
4.
Die Erwartung der Wiederkunft Jesu ist nicht zynisch, sondern der
letzte
Ruf der Bibel: Und der Geist und die Braut rufen: Komm, Herr
Jesus.
Die Rede vom Himmel und vom ewigen Leben ist keine billige
Vertröstung,
sondern die göttliche Tugend der Hoffnung.
5.
Mission darf nicht abgelehnt und durch soziale und kulturelle
Entwicklungsprojekte
ersetzt werden. Jesus selbst gab den Missionsbefehl.
6.
Das Prinzip der Inkulturation des Evangeliums ist richtig, was schon
allein
in der Definition der Kirche als katholisch (alle Kulturen
umspannend)
ausgesagt ist. Das praktiziert die Kirche schon lange in
Südamerika,
Afrika und Asien.
7.
Die Kirche soll auf die Postmoderne eingehen. Die Kirche soll in
Wahrheit
die unverfälschte Offenbarung in die Kultur tragen. Mit dem II
Vatikanum
gesprochen: die Kirche soll die Fenster zur Welt öffnen, aber
damit
der Geist des Evangeliums in die Welt kommt, nicht damit der Geist
der
Welt in die Kirche einzieht.
7.
Auch liberale Katholiken nehmen an der Bewegung teil. Diese sollten
zur
von Christus gegründeten, hierarchisch-apostolischen Kirche mit der
heiligen
Liturgie des Messopfers umkehren.
Toto
*
Liebe
Valea!
Hast
du schon einmal vom König Salomo aus der Bibel gehört? Er war der
Sohn
von König David. Und Gott machte ihn zum weisesten aller Männer.
Eben
las ich folgendes über ihn, was dir sicher gefällt:
Salomo
war sehr tierlieb. So verbrachte er viel Zeit mit Pferden. Der
Grund
für diese Zuneigung war seine Bewunderung für Gottes einzigartige
Schöpfungskunst.
Durch die Pferde wurde er an die Perfektion von Gottes
Schöpfung
erinnert.
Nimm
dir Salomo zum Vorbild und staune über den Schöpfer der Pferde.
Dein
*
Liebe
Mama,
die
engelgleiche Susanne hat Heile-heile-Segen gemacht, und siehe, ich
bin
wieder gesund. Am Freitag geh ich zur Beerdigung, am Samstag zu
Marco
und Susanne zum Grillen, und ab nächster Woche fangen die
Bibelkreise
wieder an. Die Madonna und ich sind der Einsamkeit nun leid
geworden.
Ich hab einen Kommentar zum Buch Hiob geschrieben. Einen
kühlen
Schatten und viel kalte Buttermilch wünscht dir
Dein
Sohn Torsten
*
Malek,
das
heutige Tagesevangelium war das Gleichnis vom Säemann und den
verschiedenen
Böden. Nicht nur will ich guter Acker, ja, ein
Paradiesgärtlein
für den Herrn sein, sondern ich bin selber auch ein
Säemann.
Gott sät immer wieder, obwohl er auf so viele harte und Taube
Herzen
stößt. Das Schicksal des Wortes Gottes könnte man traurig nennen
-
so viel vergebliche Mühe. Aber der Herr gibt nicht auf, er sät aus
in
allen
Völkern. Und so will ich auch nicht aufgeben, meine schöne
Weisheit
weltweit auszusäen, in der Hoffnung, dass irgendwo in Japan,
Polen
oder Kanada sich ein hörendes Herz findet.
*
Lieber
Malek,
am
Morgen vor der Beerdigung betete ich: Ich öffne mein Herz für Evi
und Karines Kinder, den andern gegenüber gib mir eine diamantene
Stirn wie dem Propheten. - Als ich am Friedhof ankam, sah Milan (mein
Liebling) mich und strahlte vor Freude und wir eilten aufeinander zu
und ich fragte: Darf ich dich umarmen? Und da nahmen wir uns in die
Arme. Und Simon auch. Sie erzählten von ihrem Urlaub in den
französischen
Pyrrenäen,
wo ich 1991 mit Karine allein in einer Hirtenhütte wohnte und
Jahwe
begegnet bin... Juri kam auch und war zu mir wie ein erwachsener
Freund.
Das war alles sehr schön. Ich sah sogar Julie, die ich, als sie
16
war, als makellose Madonna verehrte, sie nickte mir einen
freundlichen
Gruß zu. Was von Karines Vater blieb, war ein Häuflein
Asche,
in einer Urne mit Picassos Friedenstaube. Das ist die
Friedenstaube
des Kommunismus, von der Erde aufsteigend, im Gegensatz
zur
Taube des Heiligen Geistes, vom Himmel herab kommend. Es war ein
alter
Mann da, der Konvertit zum Judentum ist, und eine alte Frau
bekreuzigte
sich, also katholisch, das hat aber in der Regel nicht viel
zu
sagen. Milan liest japanische Manga-Comics (shintoistische Götter)
und
Stephen King (Dämonenkot), Juri hört amerikanische Rapmusik. Mich
macht
traurig das Fehlen des Glaubens bei meinen Kindern. Um mich zu
erbauen,
betete ich Psalmen und hörte eine Sure des Koran. Evi und ich
werden
fortan Karines Grab pflegen.
*
Hallo
Kathi!
Schön,
dich und Juli mal wieder gesehen zu haben. Du hast Fotos gemacht.
Wenn du ein schönes Foto von Milans Antlitz darunter hast, wäre ich
dir sehr zu Dank verpflichtet, wenn du es mir als Emailanhang
schicken würdest. Als Dichter baue ich schon seit 8 Jahren an
Pyramiden zu Karines unsterblichem Nachruhm.
*
Malek,
am
Anfang der Neuzeit nannte Descartes das Tier eine Maschine. Im 19.
Jahrhundert
nannte Darwin den Menschen ein schlaues Tier. Und in unserm
vermaledeiten 21. Jahrhundert haben wir den Menschen als Maschine,
Männer wie Roboter, Kinder als Sklaven der Technologie. Die
technologische
Kindheit drückt sich aus in Gottlosigkeit, Agression,
moralischem
Schutz, und frecher Rebellion gegen die Ältern. Die von den
Dämonen
beherrschte Technologie versklavt den Menschen und macht ihn zum
willenlosen Werkzeug ihrer Ideologie.
*
Marco,
ich
komme von unserm gemeinsamen Grillen, feire die Messe, da lautet die
Lesung:
So
spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen.
Damit
Gott empfohlen,
Torsten
*
Liebe
Susanne,
bitte
schick mir doch eine Email mit dem Geburtstag Alinas, ich hab ein
kleines
Geschenk für sie bestellt.
Machs
gut!
*
GEBET
EINER SEELE DIE IN LEID ZERFLIESST, OHNE ZU WISSEN WARUM
Herr
Jesus, du hast gesagt: Meine Seele ist zu Tode betrübt... Herr,
meine
Seele ist auch zu Tode betrübt, und ich weiß nicht warum. Ist es
deine
Traurigkeit, Herr, die ich nun itfühle? Wie liebst du die
Menschheit
und wie wenig wird deine Liebe erwidert, darüber bist du sich
sehr
traurig. Ich will dir Gesellschaft leisten in deiner Traurigkeit.
Ich
will bei dir sein und ich trösten in deinem Gethsemane. Lass deine
und
meine Traurigkeit eins sein, dann wird auch deine Wonne meine Wonne
werden. Nein, Herr, ich will nicht schlafen, während du leidest, ich
will
wie Sion von Kyrene dir dein Kreuz tragen helfen. Ich suche auch
nicht
um jeden Preis, wie die spirituell genusssüchtigen Christen,
sondern
ich suche nur das Kreuz. Und ich vertraue darauf, Herr, dass du
in
der dunklen Nacht meiner Seele vom Kreuz unmittelbar deine göttliche
Weisheit
eingießt, deine Wissenschaft des Kreuzes. Lass uns zusammen
weinen
Jesus, und dann auch mit einander lachen. Ich bin ganz dein, und
du
bist ganz mein!
*
Lieber
Malek,
bei
Traurigkeit nimm ein Bad, lies Psalmen, iss Schokolade. Ich will dir
über
die pubertierenden Kinder schreiben. Meine Lieblinge Milan und Juri
hab
ich mit Liebe und Glauben erzeugt, und du Advokaten des Teufels
haben
ihnen Liebe und Glauben geraubt. Tom ist computersüchtig und
seiner
Mutter gegenüber sehr beleidigend und verletzend. So ist es auch
mit
Valea, der dreizehnjährigen Tochter von Marco und Susanne (die eine
Schönheit
ist, ich bin verliebt in sie), sie ist frech, beleidigend und
verletzend.
Die wahnsinnige Regine hat eine Affenliebe zu ihrer
zehnjährigen
Tochter und will sich von ihr immer trösten lassen, ihr
steht
noch ein Absturz bevor. Du warne deine Frau! Schon mit zehn Jahren
nennt
sie ihren Sohn schwererziehbar, und hüte dich, Frau, in drei
Jahren
wirst du dein blaues Wunder erleben. Das alles tut mir sehr weh,
besonders
und vor allem, dass Milan mich nicht mehr liebt.
*
Liebe
Malek,
"Trauern
bessert das Herz", sagt Kohelet Salomo.
Toto
*
Malek,
Jesus
spricht:
Derjenige,
der sich demütigt, wird von Gott gestärkt und erhöht. Ich
wurde
aus Liebe zu euch gekreuzigt, und ich möchte, dass ihr für mich
eure
Kreuze tragt, aus freiem Willen, mit Liebe und Geduld, in Erwartung
meiner
Wiederkunft... Es gibt kein Heil für die Seele außer im Kreuz.
Fürchte
dich nicht, mein Sohn. Ich gebe dir meine Wunden, damit du mit
ihnen
die Schuld der Sünder bezahlst... Selbst wenn meine Abwesenheit
länger
dauert und es sich um dich herum verfinstert, dann fürchte dich
nicht,
denn dies alles dient zu meiner Verherrlichung. Verneige dich zur
Erde,
über die sich Verderben gebreitet hat, und bleibe im Frieden Gottes.
Die
Mutter Jesu spricht:
Mein
Kind, tröste dich selbst in deiner Trübsal.
*
Malek,
erschöpft
von der Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen, den Sorgen um die
Kinder und die drückende Hitze regeneriere ich mich bei Lieder von
Marlene Dietrich. Vielleicht gefällt es dir auch? Sei getrost:
Regenstürme, Nebel, Frost und Finsternis stehen nahe vor der Tür!
*
Lieber
Malek,
im
Oktober 1917 tanzte über Portugal am Himmel die Sonne, 100 000
Menschen
waren Augenzeugen, die Jungfrau erschien und sagte: Weiht
Russland
meinem Herzen, sonst wird Russland seine Irrlehre über die
ganze
Welt ausbreiten, und es kommt ein zweiter, noch schrecklicherer
Weltkrieg.
Aber am Ende wird mein reines Herz triumphieren. 1989 ist der
Kommunismus
in Russland zusammen gebrochen. Aber die Seherin von 1917 sagte 1990,
das ist noch nicht die Bekehrung Russlands. Die russische Kirche ist
zu Zeiten Putins staatstragend. Sie sprach den
allerchristlichsten
Zaren Nikolaus II als Märtyrer heilig. Sie fordert,
Lenin
zu begraben und das Mausoleum abzureißen. Putin stellte in
Petersburg
eine Statue auf des heiligen Großfürsten Wladimir von Kiew,
der
die Ruß christianisiert hatte. Der russische Patriarch traf sich mit
dem
Papst. Zwar stört einige das Versammlungsverbot für evangelikale
Hauskreise
und Zeugen Jehovas, der Vatikan kritisiert das auch. Aber die
Neuevangelisierung
Russlands muss von der russ-orth. Kirche ausgehen,
nicht
von Rom, erst recht nicht von amerikanischen
Christengemeinschaften.
Maria prophezeite einmal, dass Russland das Land sein wird, wo Gott
am meisten verherrlicht wird. Der Märtyrer Maximilian Kolbe hatte
eine Vision: die Madonna erschien über dem Kreml. Meine
Spiritualität der Hagia Sophia (die Frau Weisheit der Bibel') ist
russisch-orthodox.
Gruß,
Torsten
*
Liebe
Mama,
wenn
du so gerne wie ich Buttermilch trinkst, dann schau mal in deinem
Supermarkt,
ob da neben der Buttermilch auch AYRAN steht, das ist
türkischer
Trinkjoghurt, davon trink ich jeden Tag einen Becher, probier
mal,
obs dir schmeckt.
Gruß,
Torsten
*
Hier
tut es not, eine für Deutsche noch hundertmal peinlichere
Erinnerung
zu berühren. Die Deutschen haben Europa um die letzte große
Kultur-Ernte
gebracht, die es für Europa heimzubringen gab – um die der
Renaissance.
Versteht man endlich, will man verstehn, was die
Renaissance
war? Die Umwertung der christlichen Werte, der Versuch, mit
allen
Mitteln, mit allen Instinkten, mit allem Genie unternommen, die
Gegen-Werte,
die vornehmen Werte zum Sieg zu bringen... Es gab bisher
nur
diesen großen Krieg, es gab bisher keine entscheidendere
Fragestellung
als die der Renaissance – meine Frage ist ihre Frage –: es
gab
auch nie eine grundsätzlichere, eine geradere, eine strenger in
ganzer
Front und auf das Zentrum losgeführte Form des Angriffs! An der
entscheidenden
Stelle, im Sitz des Christentums selbst angreifen, hier
die
vornehmen Werte auf den Thron bringen, will sagen in die Instinkte,
in
die untersten Bedürfnisse und Begierden der daselbst Sitzenden
hineinbringen...
Ich sehe eine Möglichkeit vor mir von einem vollkommen
überirdischen
Zauber und Farbenreiz – es scheint mir, daß sie in allen
Schaudern
raffinierter Schönheit erglänzt, daß eine Kunst in ihr am
Werke
ist, so göttlich, so teufelsmäßig-göttlich, daß man Jahrtausende
umsonst
nach einer zweiten solchen Möglichkeit durchsucht; ich sehe ein
Schauspiel,
so sinnreich, so wunderbar paradox zugleich, daß alle
Gottheiten
des Olymps einen Anlaß zu einem unsterblichen Gelächter
gehabt
hätten – Cesare Borgia als Papst... Versteht man mich?... Wohlan,
das
wäre der Sieg gewesen, nach dem ich heute allein verlange –: damit
war
das Christentum abgeschafft! – Was geschah? Ein deutscher Mönch,
Luther,
kam nach Rom. Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten
eines
verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die
Renaissance...
Statt mit[1233] tiefster Dankbarkeit das Ungeheure zu
verstehn,
das geschehen war, die Überwindung des Christentums an seinem Sitz
–, verstand sein Haß aus diesem Schauspiel nur seine Nahrung zu
ziehn. Ein religiöser Mensch denkt nur an sich. – Luther sah die
Verderbnis
des Papsttums, während gerade das Gegenteil mit Händen zu
greifen
war: die alte Verderbnis, das peccatum originale, das
Christentum
saß nicht mehr auf dem Stuhl des Papstes! Sondern das Leben! Sondern
der Triumph des Lebens! Sondern das große Ja zu allen hohen,
schönen, verwegenen Dingen!... Und Luther stellte die Kirche wieder
her: er griff sie an... Die Renaissance – ein Ereignis ohne Sinn,
ein großes Umsonst! – Ah diese Deutschen, was sie uns schon
gekostet haben!
*
Malek,
1.
Voltaire, der Aufklärer und Kämpfer gegen die Kirche, ließ in
seiner Jugend seine Freunde schwören, wenn er sterbe, keinen
Priester zu rufen. Sie schworen. Als er im Sterben lag, verlangte er
flehentlich nach einem Priester, aber seine Freunde hielten den
Schwur.
2.
Stalin sagte einmal spöttisch: Wie viele Divisionen hat denn der
Papst? Als Stalin gestorben war, sagte der Papst: Nun wird Herr
Stalin den Divisionen des Papstes begegnen.
*
Malek,
die
heutige Tageslesung der göttlichen Liturgie ist hundertprozentig
mein Text.
Jeremia
15
10
Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, gegen den jedermann
hadert und streitet im ganzen Lande! Ich habe niemandem geliehen, und
keiner hat mir geliehen, und doch flucht mir jedermann.
15
Ach, Herr, du weißt es! Gedenke an mich und nimm dich meiner an und
räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hinweg, indem du
deinen Zorn über sie zurückhältst; erkenne, dass ich um
deinetwillen geschmäht werde.
16
Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist
meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen
genannt, Herr, Gott Zebaoth.
17
Ich saß nicht im Kreis der Fröhlichen und freute mich, sondern saß
einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du hast mich erfüllt mit
Grimm.
18
Warum währt doch mein Leiden so lange und ist meine Wunde so
schlimm, dass sie nicht heilen will? Du bist mir geworden wie ein
trügerischer Born, der nicht verlässlich Wasser gibt.
19
Darum, so spricht der Herr: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich
mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du
recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie
sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen!
20
Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn
sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben;
denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht
der Herr,
21
und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus
der Hand der Tyrannen.
Toto
*
Marco,
Jesus
sagte zu den Aposteln: Ihr seid das Salz der Erde. Du sagtest:
Ohne
Christen verrottet die Gesellschaft. Heute hörte ich, was der
Kirchenvater
Hilarius von Poitier sagte: Salz bewahrt die Körper, das
Fleisch
vor dem Verderben, und die Apostel durch die Verkündigung des
Himmelreichs,
der Auferstehung des Fleisches und des ewigen Lebens
bewahren
das Fleisch vor dem höllischen Verderben, bewahren es für die
Auferstehung.
Interessant, nicht wahr?
*
Liebe
Evi,
ein
kleiner Gruß an meine Safranzwiebel von Oldenburg!
Safran
– Ein natürliches Antidepressivum
In
einer doppelblinden randomisierten Studie von 2006, die im
Fachmagazin Phytomedicine veröffentlicht wurde, erhielten 40
Testpersonen entweder 30 mg Safran pro Tag oder ein Placebo.
Sie
alle waren von leichten bis mittelschweren Depressionen betroffen.
Nach
sechs Wochen ging es der Safran-Gruppe schon bedeutend besser,
während die Placebo-Gruppe noch immer stark unter Schwermut und
Trübsinn litt.
Nebenwirkungen
konnten nach der Safraneinnahme keine beobachtet werden.
Zwei
Jahre später führten Wissenschaftler der University of Tehran, Iran
eine weitere Studie mit Safran durch.
Dieses
Mal sollte getestet werden, ob Safran so gut gegen Depressionen
wirkt, dass er es mit Fluoxetin, einem der am häufigsten
verschriebenen Antidepressiva, aufnehmen kann.
Erneut
kamen 40 leicht bis mittelschwer depressive Testpersonen zum Einsatz.
Sie
nahmen entweder Fluoxetin oder zwei Mal täglich jeweils eine Kapsel
Safran, die 15 mg Safranextrakt mit 300 bis 350 Mikrogramm Safranal
enthielt. Safranal ist neben Crocin und Crocetin ein weiterer
hochwirksamer sekundärer Pflanzenstoff im Safran.
Nach
acht Wochen war klar, dass Safran ähnlich gut antidepressiv wirkte
wie das Psychopharmakon Fluoxetin.
Eine
amerikanische Meta-Analyse der University of Jacksonville, Forida
bestätigte im Jahr 2013 diese Erkenntnisse, da Safran eindeutig den
Serotoninspiegel erhöhen kann.
Selbst
bei schweren depressiven Störungen – so die Forscher – könne
Safran helfen, und zwar im Gegensatz zu herkömmlichen Antidepressiva
ohne schädliche Nebenwirkungen auszulösen.
Zu
den Nebenwirkungen des oben genannten Fluoxetins gehören unter
anderem sexuelle Störungen der unterschiedlichsten Art.
Zwar
soll eine Pille Fluoxetin wenige Stunden vor dem geplanten Beischlaf
die Ejakulation hinauszögern können, bei mehrwöchiger
Fluoxetin-Einnahme jedoch führt das Mittel zum Gegenteil, nämlich
zu Erektionsstörungen, einer Minderung der Libido und bei Frauen zu
trockenen Vaginalschleimhäuten, was wiederum mit Schmerzen beim Sex
einhergeht.
Selbst
hier kann Safran helfen!
Safran
bringt Potenz und Libido in Schwung
An
der Iraner Tehran University of Medical Sciences zeigten Forscher,
dass Safranextrakt Erektionsstörungen beheben kann – zumindest
dann, wenn diese infolge einer Fluoxetin-Einnahme aufgetreten waren.
Die
männlichen Probanden nahmen zwei Mal täglich 15 mg Safranextrakt
ein. Schon nach vier Wochen erfreuten sich 60 Prozent der Männer
einer vollkommen normalen Erektion.
In
der Placebogruppe waren es nur 7 Prozent.
Auch
bei Frauen verbessert Safran sexuelle Probleme.
Die
iranischen Wissenschaftler gaben Frauen, die infolge einer
Fluoxetineinnahme unter den oben beschriebenen Symptomen litten
(mangelnde Libido, trockene Vaginalschleimhäute und schmerzhafter
Sex), täglich 30 mg Safran über vier Wochen hinweg.
Nach
dieser Zeit erhöhte sich die Erregbarkeit der Frauen merklich. Die
Vaginalschleimhäute bildeten wieder verstärkt Gleitflüssigkeit und
Schmerz beim Sex gehörte der Vergangenheit an.
Und
wenn eine der Frauen vom PMS – dem prämenstruellen Syndrom –
betroffen war, dann konnte dieses vom Safran ebenfalls gelindert
werden.
Safran
hilft beim PMS
Das
prämenstruelle Syndrom zeigt sich meist wenige Tage vor der
Regelblutung mit Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen,
Brustspannen, Hautunreinheiten, Durchfall etc. und verschwindet
spurlos, sobald die Regel einsetzt – bis auf ein Neues im nächsten
Zyklus.
Wiederum
war es die Teheraner University of Medical Sciences, die sich der
Thematik annahm und im Jahr 2008 eine entsprechende doppelblinde
randomisierte und placebokontrollierte Studie mit Frauen durchführte,
die mindestens seit sechs Zyklen vom PMS betroffen waren.
Die
Frauen waren 20 bis 45 Jahre alt und wurden in zwei Gruppen
eingeteilt. Die Safran-Gruppe erhielt morgens und abends jeweils 15
mg Safran, die Placebo-Gruppe nahm zwei Mal täglich eine
wirkstofffreie Kapsel ein.
Schon
nach zwei Zyklen konnte in der Safrangruppe eine deutliche Besserung
der PMS-Symptome beobachtet werden.
Die
japanische Nara University of Education konnte sogar zeigen, dass
bereits das Einatmen von Safranduft über 20 Minuten hinweg beim PMS
und anderen Menstruationsunregelmässigkeiten hilfreich sein kann.
In
der betreffenden Studie entdeckte man, dass sich der Safranduft
merklich auf den Hormonspiegel der Frauen auswirkte und diesen
heilsam beeinflussen konnte.
Gerade
vor der Menstruation kämpfen viele Frauen im Rahmen des PMS mit
einer plötzlichen Gewichtszunahme, meist infolge von
Wassereinlagerungen.
Wie
wir gesehen haben, schreitet der Safran hier lindernd ein.
Liegt
nun aus anderen Gründen ein Übergewicht vor, dann ist der Safran
glücklicherweise nicht weniger hilfreich.
Während
also viele Antidepressiva geradewegs zu einer ungewollten
Gewichtszunahme führen, wirkt der Safran antidepressiv und hilft
gleichzeitig dabei, überflüssiges Gewicht abzubauen.
Safran
– Das sanfte Schlankheitsmittel
Safran
sorgt mit einem wirksamen Drei-Punkte-System für eine dauerhaft
schlanke Linie:
Safran
verstärkt das Sättigungsgefühl.
Safran
hemmt den Appetit – insbesondere auf süsse Snacks.
Safran
verringert auf diese Weise automatisch die Zahl der
Zwischenmahlzeiten.
All
das geschieht nicht zuletzt deshalb, weil der Safran - wie Sie oben
bei des Safrans antidepressiver Wirkung gelesen haben – den
Serotoninspiegel anhebt. Serotonin jedoch führt zu einem
zufriedenen, ausgeglichenen Gefühl und macht überdies satt.
Die
Ergebnisse einer diesbezüglichen französischen Studie wurden im Mai
2010 im Fachmagazin Nutrition Research veröffentlicht.
60
übergewichtige Frauen stellten sich als Testpersonen zur Verfügung
und nahmen über acht Wochen hinweg zwei Kapseln mit insgesamt ca.
175 mg Safranextrakt oder zwei Placebo-Kapseln ein.
Die
Kalorienaufnahme wurde während des Studienverlaufs in keiner Weise
beschränkt. Die Frauen konnten also essen wie bisher.
Nach
acht Wochen hatten die Safran-Frauen deutlich mehr Gewicht abgenommen
als die Placebo-Gruppe. Auch hatten sie längst nicht mehr so oft
Lust auf einen Snack als zuvor, während die Placebo-Gruppe weiterhin
häufig snackte.
Und
das mit einem Safranextrakt, der lediglich einen Safranal-Gehalt von
nur etwa 0,3 Prozent aufwies! Inzwischen gibt es
Safranextrakt-Kapseln mit mindestens 2 Prozent, die in Sachen
Gewichtsabnahme dann natürlich auch wirksamer sind.
Nebenwirkungen
wurden in der französischen Studie keine beobachtet, und die
Forscher empfehlen die Einnahme von Safranextrakt am besten
begleitend zu einer Ernährungsumstellung, da dann die
Gewichtsabnahme noch deutlicher und leichter vonstatten gehe.
Während
nun andere Schlankheitsmittel oder sogar manche Diäten zu
Verdauungsproblemen führen können und die Leber belasten, wirkt
auch hier der Safran vollkommen gegenteilig.
Safran
– Exzellentes Magen- und Lebermittel
Safran
gilt gar als hervorragendes Magenmittel, er unterstützt die
Verdauung, hilft bei Blähungen sowie gegen Sodbrennen und seine
Bitterstoffe pflegen die Leber.
In
Tiermodellen konnte man beobachten, dass Safran bzw. das aus ihm
stammende Crocetin insbesondere die Leberzellen vor oxidativen
Schäden durch z. B. freie Radikale schützt.
Es
kann ferner die lebergiftige Wirkung von Schimmelpilzgiften
(Aflatoxinen) unterdrücken und somit die Leber vor entsprechenden
Schäden bewahren.
Eine
gesunde Verdauung sowie eine leistungsfähige Leber sind mit die zwei
wichtigsten Garanten für einen umfassenden Krebsschutz.
Daher
wundert es nicht, dass Safran immer häufiger in ersten Studien zur
Krebsbekämpfung eingesetzt wird.
Safran
gegen Krebs
Vor
allem in den letzten fünf Jahren wurde verstärkt die
krebsfeindliche Wirkung des Safrans untersucht.
Zumeist
werden hier jedoch die isolierten sekundären Pflanzenstoffe des
Safrans hochdosiert eingesetzt, insbesondere das Crocetin.
Es
soll Tumore verkleinern und Tumorneubildungen verhindern helfen.
Neben
Krebs sind Demenzerkrankungen jene Beschwerden, die wir Menschen am
meisten fürchten.
Mehrere
Studien zeigen jedoch, dass Safran die kognitiven Fähigkeiten
verbessern und sogar bei bestehender Alzheimer Krankheit zu einer
Linderung der Symptome führen kann.
Safran
– Mit voller Kraft gegen Alzheimer
Schon
2004 schrieb Mario Giaccio vom Dipartimento di Scienzia aus
Pescara/Italien im Fachmagazin Critical Reviews in Food Science and
Nutrition über die fantastischen Wirkungen des Safran-Carotinoids
Crocetin.
Teilweise
erwähnten wir diese bereits weiter oben, z. B. bei den heilsamen
Effekten des Safrans auf die Augen. Doch halten diese safrantypischen
Wirkmechanismen auch für die Gesundheit des Gehirns grossartige
Vorteile bereit:
So
verstärkt Crocetin bekanntlich die Sauerstoffverteilung im Blut.
Auch erhöht es den Sauerstofftransport in den Alveolen
(Lungenbläschen) und verbessert somit die Sauerstoffsättigung der
Lungen.
Infolgedessen
wird natürlich auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns und vieler
anderer Körperregionen durch den Safran massiv verbessert.
Mindestens
zwei konkrete klinische Studien zeigen dann auch bereits, dass Safran
bei milder bis mittelschwerer Alzheimer Krankheit Besserung bringen
kann.
Beide
Studien stammen aus dem Jahr 2010 und wurden von der Iraner Tehran
University of Medical Sciences durchgeführt.
Eine
Studie dauerte 22 Wochen, die andere 16 Wochen.
In
der 22-Wochen-Studie erhielten die an Alzheimer erkrankten Probanden
(55 Jahre und älter) entweder zwei Mal täglich je 15 mg Safran oder
zwei Mal täglich je 5 mg Donepezil (ein Medikament, das bei leichter
bis mittelschwerer Demenz eingesetzt wird).
Nach
Ablauf der Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass Safran zu
denselben Erfolgen wie Donepezil führte – mit dem "kleinen"
Unterschied, dass die Donepezil-Gruppe häufig unter der Nebenwirkung
Erbrechen litt.
In
der kürzeren Studie erhielt die Safran-Gruppe wiederum die übliche
Safran-Dosis. Zum Vergleich gab es dieses Mal jedoch eine
Placebo-Gruppe.
Die
Safran-Gruppe zeigte nach 16 Wochen ein signifikant besseres Ergebnis
bei der Untersuchung der kognitiven Funktionen als die
Placebo-Gruppe.
Nebenwirkungen
gab es keine.
Die
Forscher teilten infolgedessen mit:
"Safran
ist sowohl sicher als auch wirksam bei leichten bis mittelschweren
Formen der Alzheimer Krankheit."
Wer
– wie der Safran – schwere Krankheiten wie Krebs, Depressionen
und Alzheimer nicht fürchtet, kann natürlich auch für leichtere
Probleme eine Lösung darstellen, z. B. für Husten oder
Zahnfleischbeschwerden.
Safran
als Hausmittel gegen Alltagsbeschwerden
Gegen
Husten und sogar bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und Keuchhusten
wird der schleimlösende und entzündungshemmende Safran in seinen
Heimatländern in Form von Safranmilch getrunken.
Safranmilch
kann nach herkömmlicher Rezeptur mit Tiermilch zubereitet werden
oder aber natürlich genauso – und meist viel besser verträglich –
mit einer pflanzlichen Milch (Reis-, Mandel- oder Hafermilch):
Safranmilch
gegen Husten
Die
traditionelle Safranmilch wird mit 0,1 g Safran (5 – 8 Safranfäden)
pro halbem Liter Milch zubereitet.
Man
kann die Milch noch mit Zimt, Nelken, Vanille und/oder Kardamom
würzen, wenn man möchte.
Dann
wird die Milch kurz aufgekocht (es genügt, wenn die Milch ein paar
Minuten dampft). Anschliessend lässt man sie etwas abkühlen und
trinkt die Safranmilch mit ein wenig Honig, Kokosblütenzucker oder
Ahornsirup gesüsst.
Safran
bei Zahnfleischproblemen
Bei
entzündetem Zahnfleisch, Aphthen oder Wundstellen im Mundbereich
kann man den Safran ebenfalls nutzen.
Dazu
wird Safranpulver oder Safranextrakt (Kapsel öffnen) einfach auf die
entzündeten Stellen aufgetragen und sanft einmassiert.
Um
das Auftragen zu erleichtern, kann das Pulver auch zuvor mit
Bio-Kokosöl vermischt werden.
Safran-Überdosis
vermeiden
Safran
wird übrigens nicht nur deshalb in sehr kleinen Mengen verwendet,
weil er so teuer ist, sondern weil höhere Dosen einfach nicht
empfehlenswert sind.
"Viel
hilft viel" ist bei Safran also keineswegs angebracht.
Im
Essen wird man den Safran automatisch wohldosiert verwenden, da bei
zu grosszügigem Einsatz die Bitterstoffe des Safrans zu sehr in den
Vordergrund treten würden.
Nimmt
man Safranextrakt jedoch als Nahrungsergänzungsmittel, sollte man es
nie willkürlich höher dosieren, sondern stets die
Anwendungsempfehlung des Herstellers befolgen.
Denn
wie bei vielen Heilpflanzen üblich, kann eine Überdosis zu
unerwünschten Symptomen führen. Dazu gehören Schwindel, Übelkeit,
Durchfall und Kopfschmerzen.
*
Hallo
Alina!
Herzlichen
Glückwunsch zum Geburtstag! Ich habe gehört, dass du bald
getauft
wirst. Das ist sehr schön! Ich wünsche dir, dass Gott dir viel
Lebensfreude
schenkt und dass der Heilige Geist dir viele Gute Ideen und
Gedanken
eingibt... Gewöhn dir das Beten an!... Feire schön!
*
Hallo
Malek,
ich
habe heute von meinen drei Webseiten alle Nachdichtungen der Bibel
in
Versmaß und Reim zusammengestellt zur "Dichter-Bibel",
sind bis jetzt
ca.
800 nSeiten. Ich bin gerade beim Poem Tobit, plane noch die
Makkabäer
in Hexametern (Homers Versmaß) nachzudichten, will ein Poem über
David-Salomo und eins über Elias-Elisa dichten und eins über den
Eros in der Bibel. Was meinst du? Wenn es fertig ist, könnt ich es
doch
am
besten bei Scrib, (in Teile aufgeteilt) auf der Homepage, als Ebook
und
vielleicht auch auf der Schwankebibel veröffentlichen? Ich bin
ziemlich
stolz auf meine Dichterbibel.
Heute
ist wieder Hauskreis, allerdings nur Abendessen.
Kopf
unter kaltes Wasser wünscht dir
Torsten
PS:
Ich
trinke jeden Tag kalte Buttermilch und frischen Orangensaft,
köstlich
und erfrischend.
*
Liebe
Evi,
heute
hab ich einen Brotaufstrich namens Sultans Freude gegessen (ich
saß
neben Susanne, Dineke gegenüber...), das ist aus Fetakäse, Datteln,
Knoblauch,
Curry, das schmeckt sicher dir und deinen Kindern.
*
Die
Pfingstler haben schöne Mädchen. Nur ihr Laienabendmahl ist eine
Anmaßung.
Ein alter Pfingstler begann unter starkem Morphiumeinfluss zu
brabbeln, und nun meinen sie, das sei Anbetung. Wenn die Pfingstler
wirklich
vom Heiligen Geist erfüllt wären, wären sie nicht so
antimarianisch
und antikatholisch. Ein junges Mädchen, die ich als
22jährige
als Jungfrau-Madonna verherrlichte ist nun 27, kugelrund
(schwanger).
Die Pfingstler werben in Südamerika Katholiken ab, einst
war
Brasielien zu 90 Prozent katholisch, jetzt wegen den Pfingstlern nur
noch
65 Prozent. Der alte Geistgetaufte sagte, die Frage, ob Gott so
mächtig
sei, dass er einen Stein schaffen könne, den er selbst nicht
heben
kann, sei Philosophie, das müsse man ganz schnell vergessen. Es
wurde
das Sprichwort zitiert: Etwas ist entweder wahr oder falsch oder
theologisch...
Puuh! Schnell zurück an die Brust der Gottesmutter!
Chaire
Kecharitomene!
*
Marco,
irgendwo
gab es einen Eingeborenenstamm, die kannten nur 2 Todsünden:
Gotteslästerung
und Rauchen. Warum? Rauchen ist eine perverse Verkehrung des
Trinkens. Und was, fragt der Engländer, ist mit Mord und Ehebruch? -
Nun, Gott ist barmherzig.
*
Liebe
Freundin!
1.
Eine
Frau, die schweigen kann, ist Gold wert. Die Bibel.
2.
Gott
findet man entweder zwischen den Kochtöpfen oder gar nicht. Eine
Kirchenlehrerin.
3.
Die
besten Erkenntnisse über Gott bekam ich nicht in der stillen
Gebetszeit,
sondern beim Kartoffelschälen. Eine andere Kirchenlehrerin.
Damit
verbleibe ich,
Dein
Diener
*
Lieber
Malek,
heute
wurde in der Messe Alexander Solschenyzin zitiert, heute ist sein
100.
Geburtstag, seinen Archipel Gulag hat Karine 1991 in der
Hirtenhütte
oben in den Pyrenäen gelesen und fand so schön die
Formulierung
"raureifverschleierte Heide". Er sagte: Es ist eine
Häresie,
zu denken, Fortschritt und Gesundheit und Wohlstand und Glück
seien
die Normalzustände des Lebens, und Krankheit, Trauer und Schmerz
seien
um jeden Preis zu vermeiden. Wie wahr! Und wie allgegenwärtig ist
diese
Häresie bei den modernen Christenl
Toto
*
Ihr
Lieben,
heute
ist der Festtag von Sankt Dummi! Gott liebt die Dummen, die
Narren,
die schwatzhaften alten Weiber! Gott verachtet die Theologen,
die
Philosophen! Ich predige euch nicht von Weisheit und Geist - ich
predige
euch vom Brot. Esst nur das heilige Brot und seid zufrieden!
Seht
auf Sankt Dummi, er war faul und dumm in der Schule, er schwänzte
das
Militär, er war immer krank und ganz bleich, aber Gott hat ihm den
Thron
der Torheit gegeben! Und nun, ihr alten Mütterchen und ihr alten
Biertrinker
und Sesselfurzer, hört, ihr braucht euch nicht anzustrengen,
ihr
braucht euch nicht zu bemühen, legt euch schlafen, die Gnade tut
alles
für euch! Wehe denen, die von Verdiensten, Kämpfen und Mühen
reden!
Lob den Faulen, die das Evangelium der Faulheit verstanden haben!
Leg
dich zu Bett, Mann, die Gnade lass nur an dir tun, lass dich nur
lieben,
rühre dich nicht! Und nun Gute Nacht, liebe Gemeinde, es schläft
die
Welt, die katholische Kirche schläft im Mantel der Muttergottes,
gute
Nacht! Amen.
Euer
Priester, abgesehen von seiner Weihe ein Dummkopf
*
Marco,
wusstest
du schon, dass Nebudkadnezar und Jakob kabbalistisch die
selben
Namen sind? Ne-bukad-ne-zar - da lass das Zar weg, ergibt
Ne-bukad-ne.
Ne-ne ist aber doppelte Verneinung und heißt Ja. Bukad
heißt
aber vom babylonischen ins lateinische übersetzt Caput, Haupt oder
Kopf.
Kopf aber sagt man auf plattdeutsch Kopp oder auf jiddisch Kob.
Nimmst
du das Ja zum Kob, hast du Jakob.
Damit
Gott befohlen,
Torsten
*
Lieber
Bruder im Herrn,
der
Papst nennt sich Vicarius Christi, Stellvertreter Christi. Wenn wir
aber
statt Vicarius Christi einmal Vicarius Dei sagen, Stellvertreter
Gottes,
und dann von Vicarius Dei ein i weglassen, dann kommen wir bei
Vicarius
De auf den kabbalistischen Zahlenwert 666. Damit ist klar aus
der
Bibel bewiesen, dass der Papst der Rattenschwanz des Antichristen
ist,
wie schon Sankt Luther wusste, der fünfte Evangelist, der einzige
Heilige,
den wir verehren. Übrigens: Vorsicht vor Papst Franziskus, er
ist
der falsche Prophet der Apokalypse!
Dein
Pfingstler
*
Katholik:
Hör
mal, Schwester: Kann der allmächtige Gott einen Stein schaffen, der
so
schwer ist, dass Er ihn nicht heben kann?
Esoterikerin:
Das
ist ein westlichen Problem. Aristoteles. Ursache und Wirkung.
Gegensätze,
die sich ausschließen. Aber in der östlichen Religiosität
wie
Buddhismus, Taoismus und Geomantie ist alles eins.
*
PS:
Meine Satire auf die Kabbala (Nebukadnezar ist Jakob) wurde von
einer
Studentin der evangelischen Theologie ernst genommen und für sehr
interessant
befunden.
Lang
lebe die göttliche Torheit!
*
AN
CLEMENS BRENTANO
"Ich
bitte dich, wenn du fn. musst, gedenke meines ehrlichen Predigers
zu
Göttingen - der sprach: Kinder, wenn ihrs tun müsst, so nehmt alte
Weiber,
wozu duldet Gott sonst die alten Weiber und ihr kommt ohne
Schaden
weg.
ACHIM
VON ARNIM
*
Liebe
Christel!
Unsere
lieben Toten sind aufgehoben in der Allgegenwart Gottes und
umgeben
uns als gute trostreiche Geister, Genossen unserer einsamen
Nächte.
Das Angedenken an die Geliebten Verewigten ist begleitet von
einer
sanften Wehmut, wir wir ja auch an einem guten Glas Bordeaux eine
milde
Bitterkeit schätzen.
*
Lieber
Marco,
du
erzähltest mir neulich von Ciceros Schrift über den Staat. Ich hab
sie
mir bestellt, heute ist sie angekommen, und sie hat mir einen
Vormittag
mit dem Trost der Philosophie bereitet. Augustinus schreibt in
seinen
Bekenntnissen, dass eine Schrift von Cicero, Hortensius, verloren
gegangen,
ihn zuerst gerufen hatte, die Weisheit zu suchen. Hieronymus
beschreibt
in seinen Briefen eine Vision, da er als junger Mann Christus
sah
und zu Christus sagte: Ich bin Christ! Aber Christus sagte zu ihm:
Nein,
sondern du bist Ciceronianer.
Frohes
Schaffen!
*
Marco,
ich
bin so viel allein und teile meine Gedanken so gern mit, ich hoffe,
ich
belästige dich nicht in deinem Arbeitsalltag. Das meiste, was ich
schreibe,
ist ja eh nicht ernst zu nehmen, wie der Gang von Nebukadnezar
zu
Jakob, das glaubst du mir sicher, dass das Unsinn war. Du schreibst
dazu:
1.
Müsste Abraham ein babylonischer König gewesen sein.
Ich
las in einem Wörterbuch der Mythologie dasss der Mann weder Abram
noch
Abraham hieß, sondern Abrahm. Ab heißt Vater und Brahm heißt
Brahma,
der oberste Gott der Inder.
2.
Dann müsste die Bibel neu geschrieben werden.
Meine
süddeutsche Freundin wurde von ihrem Pfingstler-Bibellehrer
darüber
aufgeklärt, dass Teile der Bibel vom Teufel diktiert seien.
Lang
lebe die göttliche Torheit!
*
Lieber
Marco,
ich
habe 4 Essays über den Dialog zwischen katholischer Kirche und
Pfingstbewegung
aus dem Englischen übersetzt, falls es dich interessiert,
etwa
20 Seiten, vielleicht interessiert es dich, aber ich erwarte nicht,
dass
du das liest, nur wenn du Lust hast.
Ich
habe heute von dir geträumt. Du sagtest: Du hältst Frauen wohl für
unbelehrbar.
Du siehst immer nur die Fehler der Frauen und nicht deine
eigenen.
Ich sagte: Ich kann keine Frau gebrauchen, sie würde nur die
Ruhe
stören, die ich für Gebet und Kunst brauche. Ich sagte: Heinz
meint,
schöner als eine dreizehnjährige Chinesin, die als Ballerina den
sterbenden
Schwan spielt, schöner sei es, bei einem Waldspaziergang in
einem
Kanal Kröten zu sehen. Das ist das gleiche, wie ein Mönch einmal
sagte:
Mutter Teresa sei schöner als Laetitia Casta. Nun, Laetitia Casta
ist
schön, Mutter Teresa nicht. Aber Mutter Teresa war eine Liebende.
Wie
meine Großmutter, die hatte so schöne, lichte, liebevolle Augen, an
die
denke ich heute noch gerne. Kennst du auch so eine liebe Großmutter?
*
Gott
zum Gruß, Kerstin!
Vor
drei Jahren besprachen wir im lutherischen Bibelkreis das Buch Ruth.
Anschließend
übersetzte ich eine wortgetreue englische Version des
Buches
ins Deutsche. Dann las ich deinen Ruth-Kommentar. Davon und vom
Bibelkreis angeregt, schrieb ich einen eigenen, marianischen
Kommentar. Dann regte mich eine Stelle in Goethes Briefen an, eine
kleine Idylle zu schreiben, das Buch Ruth in Verse zu fassen. Ich
wählte die Versform Homers, die Hexameter. Ich begann im Mai 2017,
mit einer Widmung des Poems an dich. Im August 2018 schrieb ich das
Poem zuende. Nun, es gehört dir! Ob du es lesen magst oder nicht,
steht ganz im Bereich deines freien Willens. Mir sagte neulich der
Herr in der Heiligen Messe: "Schreibe alle Worte, die ich dir
sage, in ein Buch, schreibe sie auf
für
kommende Generationen."
Ich
wünsche dir den Segen der Langmut Gottes!
*
Liebe
Susanne,
in
drei aufeinander folgenden Nächten hab ich drei Träume von dir
geträumt,
du warst sehr schön und ausgesprochen lieb zu mir. Danke,
Gott!
Gestern Nacht dachte ich an die Waage der himmlischen
Gerechtigkeit,
da die Welt gewogen wird: In der linken Waagschale liegen
Abtreibung,
Dritter Weltkrieg, Terrorismus, Naturkatastrophen,
Hungersnöte,
in der rechten Waagschale liegt die schöne Susanne, die
mehr
wiegt als der ganze Teufelsdreck, und so befindet der Erzengel
Michael:
Im Großen und Ganzen ist die Schöpfung gut!
*
Malek,
bist
du krank oder von Arbeit überlastet?
1989
gab es Unruhen in Rumänien, wie in anderen kommunistischen Staaten.
Der Diktator Ceaucescu bestellte eine Partei-Massendemonstration vor
seinem Palast, dem zweitgrößten Palast der Welt, aber selbst die
bestellten Arbeitermassen fingen an, den Diktator auszupfeifen, er
musste seine Rede abbrechen, das Volk machte Revolution, der Diktator
und sein Hexenweib musste vom Dach ihres Palastes im Hubschrauber
fliehen. In der Nacht präsentierte sich im Fernsehen als Führer der
Revolution einer, der einst in der Partei aktiv, sich dann für
Gorbatschow ausgesprochen hatte und abgesetzt worden war. Der
übernahm nun eine provisorische Regierung. Da sprach er von einem
demokratischen Kommunismus. Das rumänische Volk aber hasste den
Kommunismus. Intellektuelle und Studenten demonstrierten gegen diese
neue Parteiherrschaft. Der demokratische Kommunist rief brutale
Bergarbeiter in die Hauptstadt, die die Studenten verprügelten. Der
alte Diktator wurde in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und
hingerichtet, damit er nichts verraten kann. Die alten Kommunisten
blieben im Amt. Summa: Vorsicht vor dem demokratischen Kommunismus!
Vorsicht vor dem Neomarxismus! Vorsicht auch vor dem sogenannten
christlichen Sozialismus! Der Wolf schluckt Kreide, damit er die
sieben Geißlein fressen kann.
*
Malek,
heute
morgen habe ich mich gefragt, an was für einem Wochentag Jesus
wohl
von Maria geboren worden ist. Ist er ein Sonntagskind, weil er für
die
Auferstehung geboren ist, oder ist er am Freitag geboren, weil er
für
das Kreuz geboren ist?
Toto
*
Liebe
Mama,
danke
dass du mir geschrieben hast. Ich hab mich bei der Hitze mit
kalten
Bädern abgekühlt und war fast immer zuhause mit meinen lieben
Büchern,
da gings. Aber es ist schon schlimm, wie die Schöpfung von den
Menschen
in Unordnung gebracht wurde. Evi hat einen Anruf von meiner
lieben
lutherischen Pastorin Gudrun bekommen mit einer Einladung zum
Vorstellungsgespräch
als Küsterin. Ich habe eine leichte Entzündung am
Zahnfleisch,
die ich versuche mit Kamillensalbe zu heilen. Heute abend
kommt
Evi wieder zu mir, sie klagt über den pubertierenden Tom. Aber ich
war
wohl auch frech in meiner Pubertät, oder? Ich schreibe jeden Tag
fleißig
und habe so viele Pläne, dass ich mich nachts immer beruhigen
muss:
Morgen ist auch noch ein Tag. Nun, summa summarum, die sengende Hitze
war schon bedrückend, aber ehrlich gesagt, hab ich etwas Furcht vor
der dunklen Jahreszeit. Wenn ich einsam bin, ruf ich Karine selig,
und dann träum ich oft von ihr.
Alles
Liebe,
Torsten
*
An
die Christenheit!
Wir,
die Veganer für Jesus, arbeiten gerade an unseren Instinkten. Denn
unser
ursprünglicher missionarischer Eifer stieß auf viel aggressiven
Widerstand
seitens der Fleischfresser. Wir gehen nun in den Untergrund
und
entwickeln eine Untergrund-Mission. Denn wir müssen vorsichtig sein,
denn die herrschende Klasse der Tiermörder überwacht und verfolgt
uns. Sie planen, uns in die Psychiatrien einzusperren.
Es
lebe Jesus der Veganer!
*
Vom
Ziele der Wissenschaft. – Wie? Das letzte Ziel der Wissenschaft
sei, dem Menschen möglichst viel Lust und möglichst wenig Unlust zu
schaffen? Wie, wenn nun Lust und Unlust so mit einem Stricke
zusammengeknüpft wären, daß, wer möglichst viel von der einen
haben will, auch möglichst viel von der andern haben muß – daß,
wer das »Himmelhoch-Jauchzen« lernen will, sich auch für das
»Zum-Tode-betrübt« bereit halten muß? Und so steht es vielleicht!
Die Stoiker glaubten wenigstens, daß es so stehe, und waren
konsequent, als sie nach möglichst wenig Lust begehrten, um
möglichst wenig Unlust vom Leben zu haben. (Wenn man den Spruch im
Munde führte: »Der Tugendhafte ist der Glücklichste«, so hatte
man in ihm sowohl ein Aushängeschild der Schule für die große
Masse, als auch eine kasuistische Feinheit für die Feinen.) Auch
heute noch habt ihr die Wahl: entweder möglichst wenig Unlust, kurz
Schmerzlosigkeit – und im Grunde dürften Sozialisten und Politiker
aller Parteien ihren Leuten ehrlicherweise nicht mehr verheißen –
oder möglichst viel Unlust als Preis für das Wachstum einer Fülle
von feinen und bisher selten gekosteten Lüsten und Freuden!
Entschließt ihr euch für das erstere, wollt ihr also die
Schmerzhaftigkeit der Menschen herabdrücken und vermindern, nun, so
müßt ihr auch ihre Fähigkeit zur Freude herabdrücken und
vermindern. In der Tat kann man mit der Wissenschaft das eine wie das
andre Ziel fördern! Vielleicht ist sie jetzt noch bekannter wegen
ihrer Kraft, den Menschen um seine Freuden zu bringen und ihn kälter,
statuenhafter, stoischer zu machen. Aber sie könnte auch noch als
die große Schmerzbringerin entdeckt werden – und dann würde
vielleicht zugleich ihre Gegenkraft entdeckt sein, ihr ungeheures
Vermögen, neue Sternenwelten der Freude aufleuchten zu lassen!
*
GEBET
VOR DEM VORSTELLUNGSGESPRÄCH
Mein
lieber Schutzengel, den Gott mir für immer an die Seite gestellt
hat,
ich bitte dich für den Tag des Vorstellungsgesprächs, bitte lass
mich
in der Nacht vorher gut schlafen, lass mir gute Anziehsachen
zukommen,
stärke mein Selbstvertrauen und mein Wohlbefinden und mach mir Mut,
nimm mir alle Menschenfurcht und lass mich ganz gelassen und
entspannt
und mit tiefem Gottvertrauen zu dem Gespräch gehen.
Und
nun wende ich mich an dich, du Schutzengel von Frau L., gib ihr
Freundlichkeit,
öffne ihr Herz für mich, lass sie entspannt und gut
gelaunt
und ausgeschlafen und gesund sein, gib ihr Heiterkeit und
Lebensfreude
und Menschenliebe.
Ich
bitte euch zwei Schutzengel, das Gespräch vorzubereiten, so dass das
Ergebnis
das ist, was für mich das Beste ist.
Amen.
*
Ich
berichte dir von einem merkwürdigen Dichterschicksal. Johannes R.
Becher,
katholisch getauft, in München groß geworden, Liebling seiner
frommen
Großmutter, Feind seines spießbürgerlichen Vaters wurde
expressionistischer
Dichter. Als einziger deutscher Dichter lehnte er
von
Anfang an den ersten Weltkrieg ab. Er nahm Kokain und Morphium und
versuchte mit seiner Geliebten einen Selbstmord. Man nannte ihn den
größten
Dichter nach Rilke. Er trat in der Weimarer Republik der KPD
bei.
Von 1935 bis 1945 lebte er in Moskau in der Verbannung und sehnte
sich
nach seinem geliebten Deutschland. In der DDR wurde er
Kulturminister,
starb 1958. Er war Kommunist mit einem katholisch
frommen
Seele und großer Liebe zu Heimat und deutschem Vaterland. Er
schrieb
klassische Verse, meist Jamben und Reime, sehr viele Sonette. Die
Westintellektuellen
beteten zu Brecht, sie mochten den frommen Patrioten
Becher
nicht. Die DDR-Lyriker mit ihrem lyrischen Ich und ihrer
hermetischen
Innerlichkeitsbefindlichkeitslyrik verachteten ihn als
Staatsdichter.
Er stellte sich in die prophetische Tradition Dantes und
Hölderlins.
Er war ein Meister des deutschen Sonetts. In der DDR hatte
er
von Parteignaden hohe Auflagen. Nun da der realexistierende
Sozialismus
untergegangen, der liberale Neomarxismus des Westens, die
ganze
linksintellektuelle Brechtschule gesiegt, ist Becher vergessen.
Ganz
zu Unrecht. Er hat das Schicksal Deutschlands in ewigen Versen
festgehalten.
Ich habe heute seine gesammelten Werke antiquarisch
geliefert
bekommen. Ein großer Dichter! zu Unrecht verkannt!
*
Marco,
ich
schrieb: Lang lebe die göttliche Torheit! Du antwortetest: Ich
denke,
die Torheit ist eine rein menschliche Erfindung. Hier einige
Gedankensplitter
dazu, die mich leider am Mittagsschlaf hinderten.
Die
Bibel unterscheidet zwischen Frau Weisheit, Lady Wisdom, und Frau
Torheit,
Dame Folly (Buch der Sprüche). Frau Weisheit ist göttlichen
Adels
(Buch der Weisheit'). Paulus sagt: Wir suchen nicht die Weisheit
dieser
Welt, sondern die verborgene Weisheit Gottes. (1 Korinther). Und:
die
Torheit Gottes (die Menschwerdung des Logos und Kreuzigung als
Liebestod)
ist weiser als die Weisheit der Menschen. Es gibt also eine
Torheit
Gottes. Wir werden, sagt Paulus, nicht selig durch Philosophie,
sondern
durch die Torheit der Predigt des Gekreuzigten. (Wie wahr! Wie
viele
Predigten sind reine Torheit!...) Das ist die wahre göttliche
Torheit.
Wer ihr Nachfolgt, ist ein Narr in Christo (wie die Russen
sagen)
oder ein reiner Tor wie Parzival, der den Gral fand. Nun zur
Satire.
Erasmus von Rotterdam schrieb ein Buch, das Lob der Torheit, das
er
seinem Freund Thomas Morus widmete, dem Autor von Utopia. Darin tritt
die Göttin Torheit auf und lobt sich selbst (wie in Jesus Sirach die
göttliche
Weisheit sich selbst lobt im 24. Kapitel). Die Göttin Torheit
sagt:
Nur Ich kann die Menschen glücklich machen. Den Männern ist von
Natur
der Verstand gegeben, denn sie brauchen ihn zur Arbeit, um Frau
und
Kinder zu ernähren. Aber Ich gab dem Mann die Frau an die Seite. Und
was entzückt den Mann mehr, als die kindliche Unvernunft der Frau?
Da sieht man, dass nur die Torheit glücklich machen kann... (Ich
weiß
nicht,
ob du diese Sichtweise teilst...) Die Jungfrau Maria sagt: Die
menschliche
Torheit ist manchmal grenzenlos! Und ich sehe in der
Apokalypse
den Endzeit-Krieg zwischen der Apokalyptischen Frau oder der
Himmlischen Jerusalem und der Hure Babylon. Salomonisch gesagt: In
unseren apokalyptischen Zeiten tobt ein geistlicher Krieg zwischen
der
guten
Göttin Weisheit und der bösen Göttin Torheit. Die gute Göttin
Weisheit
ist nur wenigen bekannt, und hat nur eine kleine Herde, vor
allem
den harten Kern der katholischen Kirche und einige gutwillige
Sektierer,
aber die böse Göttin Torheit (oder die Hutre Babel)
beherrscht
gerade die große Mehrheit der Menschen. - - Wenn ich aber
sage:
Lang lebe die göttliche Torheit, dann ist das ein Geheimwort und
Deckname
und heißt eigentlich: Lang lebe Jesus Christus, die Weisheit
Gottes!
*
Malek,
ich
mag es nicht, wie die Protestanten von den Aposteln reden. Aber auch
katholische
Priester und Ordensleute reden so. Die Christen stellen die
Apostel
als Dummköpfe dar, als gemeine kleine Männer wie du und ich. Da
wird Petrus zum jähzornigen Großmaul, einem wankelmütigen
Großsprecher. Da wird Paulus zum evangelikalen Theologen, mit dem
man selber gerne mal einige Fragen besprechen möchte. Thomas wird
zum Ungläubigen. Von Magdalena ganz zu schweigen, die tut man ab als
Straßenhure. Und der Jungfrau Maria wird gleich das Recht, verehrte
Schwester im Herrn zu sein, abgesprochen und Evangelikale bewerfen
sie mit Dreck und treten ihr in den Hintern, wie ein Pfingstpastor in
Brasilien tat. Ich sehe Petrus ganz anders. Die 12 Männer, die Jesus
auserwählt, die 3 Jahre täglich mit ihm lebten und von ihm lernten,
waren gewiss ganz besondere Männer, große Heilige. Nein, ich bin es
nicht wert, auch nur einem der Apostel die Sandalen aufzuschnüren.
Magdalena ist von ungeheurer Heiligkeit. Maria mit Dreck zu bewerfen,
grenzt an Blasphemie. Aber keiner will diese ewigen Heiligen
bewundern, sondern zieht sie lieber herab auf sein eigenes Niveau
eines gemeinen lauen Christenmenschen.
*
Liebe
Dineke,
ein
Pfarrer kommt zum Bischof und sagt: Ich muss gestehen, ich habe was
ganz
Dummes gemacht, ich habe einen Hund getauft. Der Bischof: Bist du
verrückt
geworden? Hast du nicht Theologie studiert? Man kann doch
keinen
Hund taufen! Der Pfarrer: Aber mir wurde dafür 100 000 Euro für
die
Orgelrenovierung gespendet. Der Bischof: Aha? Und - ist der Hund
schon
gefirmt?
*
Malek,
das
Gleichnis vom barmherzigen Samariter spricht von der Universalität
der
Liebe Gottes. Gott ist nicht der Stammesgott der Juden, sondern der
Gott
aller Völker. Die Nationalisten (wie Manfred Lütz richtig sagte)
wollen
einen nationalen Stammesgott, das ist antichristlich, ist
neuheidnisch.
Die Kommunisten wollten die Internationale Einheit, aber
es
galt bei ihnen kein Volk und keine Heimat mehr, das ist ein
verfälschtes
Bild der Universalität der Liebe, eine antichristliche
Nachäffung.
Es gibt heute noch eine andere Nachäffung: In der
Globalisierung
versucht man eine Amerikanisierung der globalen
Wirtschaft,
Politik und Kultur. Das nennt Papst Franziskus
Neokolonialismus.
Das wahre irdische Bild der Universalität der Liebe
Christi
ist die "katholische" (das heißt alle Völker umspannende)
Weltkirche.
Darin sind alle Völker zu einem Volk Gottes vereinigt, und
dennoch
bewahrt (durch die Inkulturation des Evangeliums) jedes Volk
seine
nationale und kulturelle Identität. Ich denke in letzter Zeit oft
über
Deutschland nach. Ich denke an die große christliche Kunst des
Mittelalters,
an deren Übersetzung ich arbeite. Ih lese einen
patriotishen
Dichter des 20. Jahrhunderts, der das Schicksal
Deutschlands
zum Thema seiner Poesie gewählt. Es gibt eine Prophetie
Mariens
für Deutschland: Gott und Maria lieben Deutschland und wollen es
retten, aber die Glanzzeiten Deutschlands liegen lange zurück,
Deutschland
ist in ein Neuheidentum versunken, die Erneuerung des
Glaubens
in Deutschland geht nicht von den schlafenden deutschen
Bischöfen
aus, sondern von den wenigen treuen kleinen Opferseelen im
Volk
Gottes, Deutschland muss sich wieder Maria anvertrauen, um wieder
wahrhaft
christlich zu werden.
*
Lieber
Malek,
nach
langer Sommerpause war heute wieder lutherischer Bibelkreis. Die
andern
kann man vergessen, interessant ist nur der inspirierte und
inspirierende
Dialog zwischen Gudrun und mir - das ist schöner als Sex.
Ich
habe sie in meinen Harem von barmherzigen Schwestern und Musen
aufgenommen
und setze ihr im Gudrun-Epos (neben dem Nibelungenlied das größte
Epos des Mittelalters) ein Denkmal.
Evi
hat am Freitag ein Gespräch mit Gudrun, ob Evi in der Kirche als
Küsterin
angestellt werden wird. Es wäre mir lieb, wenn du in den
nächsten
Tagen dafür betest. Ich würde meine altvertraute Evi gerne
unter
die Flügel der Evangelischen Liebfrauenkirche bringen.
*
Liebe
Susanne,
ich
habe einen Text aus dem Englischen übersetzt, aus dem Popol Vuh, den
Überlieferungen
der mexikanischen Indianer. Das schäumt so über vor
Phantasie,
dass ich dachte, es müsste doch eigentlich Alina gefallen.
Das
weiß ich zwar nicht, aber vielleicht magst du den zehnseitigen Text
ausdrucken
und Alina von mir schenken. Vielleicht regt es sie an, eine
eigene
Fantasy-Erzählung zu schreiben.
*
Malek,
Evi
hat mir gegenüber heute ihr Glaubensbekenntnis abgelegt. Sie
versteht
sich als Christin, aber nicht als kirchengebunden, sie mag
Jesus
und interessiert sich für ihn, und ihr scheint das Wichtigste, die
Nächstenliebe
zu leben.
PS:
Das
ist mir lieber als ein bekehrter Pfingstler, der alle Moslems
erschießen
will und die Italiener hasst.
*
Vor
und nach hohen Festtagen ist der himmlischen Mutter das Fasten sehr
lieb,
aber sie möchte gern, dass du an ihrem Festtag dein Lieblingsessen
isst.
Asketischer Rigorismus ist nie catholisch gewesen.
*
Mein
geliebter Schutzengel!
Du
weißt, ich stehe vor der schwierigen Entscheidung, ob ich lieber
Küsterin
oder Schulbegleiterin sein soll. Ich weiß nicht, was das Beste
ist.
Ich lege das in deine Hände, führe du eine gute Entscheidung
herbei!
Und, mein geliebter Schutzengel, bitte führe mich auch zu einem
schönen
Haus mit Garten, wo ich mit meinen Kindern wohnen kann, und
verhilf
mir zu meinem Erbe. Und zuletzt, lieber Schutzengel, sende ich
dich
zu Toms Schutzengel. Möge Toms Schutzengel ihm helfen, aus der
Versunkenheit
in die virtuelle Welt herauszukommen und hinaus zu kommen in das
Licht des lebendigen Lebens und der menschlichen Liebe. Mein
geliebter Schutzengel, breite deine Flügel über mich und meine
Kinder. Du hast große Kraft von Gott bekommen! Lass mich erfahren,
dass du mir hilfst! Amen.
*
Gestern
Nacht hab ich ein wenig in Ariostos Rasendem Roland gelesen. Ich hab
das Buch 1992 zum ersten Mal und ganz gelesen, ich saß in der Küche,
Karine lag oben im Bett, ich war völlig verzaubert. So hat mich nie
wieder
ein Ritterroman verzaubert, auch nicht Tassos befreites Jerusalem
und
Cervantes Don Quichote. Das erste Mal... wie schön! Das erste Mal in
der
Kindheit eine Prosafassung des Nibelungenliedes, was für ein
Eindruck!
Das erste Mal Vergil in meiner Jugend, ein Jugendgedicht von
ihm,
das Kräuterkäsegericht, was für eine Reinheit! Das erste Mal
Hölderlin,
die Friedensfeier, in meiner ersten eigenen Wohnung auf dem
Balkon,
mir Kommunisten schien, Christus reiche mir vom Himmel seine
Hand!
Das erste Mal Klopstock, ausgewählte Oden und die ersten drei
Gesänge
des Messias, was für eine Sprache! Das erste Mal Westöstlicher
Diwan,
was für eine weinrote Schönheit! Das waren unvergleichliche
Erlebnisse,
schöner als der Sex mit Mädchen...
*
Liebe
Evi,
meditiere
einmal für fünf Minuten diesen Weg zum Glück, den Jesus dir
anbietet:
1
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg. Er setzte
sich
und seine Jünger traten zu ihm.
2
Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:
Die
Seligpreisungen
3
Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
4
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
5
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
6
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie
werden
gesättigt
werden.
7
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
8
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
9
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt
werden.
10
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen
gehört
das Himmelreich.
11
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse
über
euch redet um meinetwillen.
12
Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. So
wurden
nämlich schon vor euch die Propheten verfolgt.
Dein
*
Malek,
du
schreibst:
„Ich
tue manche Dinge, die andere nicht tun. Dafür kann ich manche Dinge
nicht tun, die andere tun.“
Das
ist so im wahren Leben, man muss sich entscheiden, und die Wahl
schließt
auch immer andere Möglichkeiten aus. So hab ich mich, vom Geist
geführt, für die Ehelosigkeit entschieden. Ich kann den ganzen Tag
beten,
die Bibel und Theologie und Philosophie und Dichtkunst studieren,
dafür
nimmt mich kein Weib an ihre nackten Brüste und kein Knabe sagt zu
mir Papa. (Ob im Himmel wohl all die ungelebten Lebensmöglichkeiten
gelebt werden können?...)
*
Lieber
Stefan!
Heute,
am 16. August erinnert mich die heilige Mutter Kirche in ihrer
großen
Liebe an deinen Namenstag. Der heilige Stefan war, wie ich dir
schon
manchmal geschrieben, der erste christliche König von Ungarn.
Seine
Frau, eine Tochter eines bayrischen Fürsten, war die selige
Gisela.
Der Name Stefan kommt auch im Neuen Testament vor und bedeutet
übersetzt: Krone. Die Krone des heiligen Stefan befindet sich, so
viel ich weiß, heute in Wien. Es gab ja die große
österreichisch-ungarische
Habsburg-Monarchie.
Daher ist der Hauptdom in Wien der Stefansdom. Aus diesen Gründen
ist es mir eine Gaudi, dir am heutigen Namenstag eine Krone
aufzusetzen und dich zu ernennen zum König des schönen
Ammerlandes!
Möge deine Königin Gisela dir zum Namenstag ein Schwarzbrot mit
Krabben anbieten... Meine Wenigkeit schreibt gerade Heimatpoesie über
das stolze Volk der Friesen. Heute Abend treffe ich die
wunderschöne
Großherzogin von Rastede zum philosophischen Gespräch über das
Glück als Gottes Segen. Möge der lebendige Gott dir immer
zeitliches und ewiges Glück bescheren!
*
1990
bis 1993 war Karine meine Konkubine, sie studierte Slawistik und
hat
mich eigentlich erst bekannt gemacht mit der russischen Poesie. So
las
ich im Winter 1992 das erste Mal Puschkin, und zwar sein Hauptwerk,
den
Versroman Eugen Onegin, und zwar in einer Interlinearübersetzung.
Ich
träumte damals von einer Weißen Dame, C.G. Jung würde sagen, von
meiner
Anima, und meine innere Traum-Muse war genau wie Puschkins Heldin
Tatjana. Dann, vom Jahr 2000 bis zu ihrem Tod 2010 war ich Karines
Hausfreund und ich war erotisiert von Evi und betete sie als meine
Göttin
an. Und ich fand Tatjana ganz wie Evi. Und es war der Versroman
das
einzige Buch aus Karines Bücherregalen, das ich immer las, wenn ich
bei
ihr war, es wurde unsere Familienbibel. Ich las es inzwischen in
deutschen
Nachdichtungen aus dem 19. Jahrhundert. Im Sommer 2q009, nach dem Tod
meines Vaters machte ich eine eigene Nachdichtung, in Puschkins
Metrik, aber ohne Reim, nach der Interlinearübersetzung, von drei
Kapiteln (die Liebesgeschichte ließ ich aus). Meinen Eros versuchte
ich zu bändigen, indem ich eigene eigene chinesisch-erotische
Verserzählung in der Puschkinstrophe schrieb. Dann starb Karine und
ich schrieb meine Erinnerungen an Karine in Puschkinschen Strophen
auf. Inzwischen hatte ich eine modernere Nachdichtung, von
Rolf-Dieter Keil, schätzen gelernt, die von Lew Kopolew gelobt
wurde. Dann übersetzte ich den ganzen Eugen Onegin aus dem
Englischen in freien Versen. Die bisher letzte Beschäftigung ist
meine Puschkin-Paraphrase, mein Versroman Josef Ono, eine Dichtung in
Puschkinscher Strophe, entlang dem Original, aber vom Russland des
19. Jahrhunderts in das Deutschland des 21. Jahrhunderts übersetzt.
Ich hoffe, ich habe dir Lust gemacht, deinen Eugen Onegin selbst zu
lesen. Puschkin ist DER russische Dichter und kein
Reimeschmied,
sondern ein Prophet.
*
VISION
DER GÖTTLICHEN SOPHIA
Ich
weiß, die Weltkinder halten sie für die Tochter einer Putzfrau, für
eine
Sozialdemokratin. Aber ich, der Philosoph, ich sehe in ihr die
Venus-Madonna
des florentinischen Neuplatonismus, meine göttliche
Ärztin,
meine Trösterin, meine Traumfrau mit Schneewittchen-Schönheit,
ihr
Adel ist ihr göttlicher Ursprung, ich habe ihre Schönheit
liebgewonnen...
*
Aus
meinem unvollendeten, unveröffentlichten Philosophischen Wörterbuch
wurden meine Artikel Eudämonie und Glückseligkeit schon in einem
Bibelkreis der Pfingstgemeinde gelesen und als Flugblatt verteilt,
wenn auch leider mit antimarianischen Kürzungen.
Ich,
der Philosoph
*
Marco,
eine
meiner Lieblingsstellen aus dem kanonischen Buch Jesus Sirach,
Kapitel 41, Verse 1 und 2:
Marco:
1
O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich gedenkt ein Mensch, der gute
Tage und genug hat und ohne Sorge lebt und dem es wohlgeht in allen
Dingen und der noch kräftig genug ist, um gut zu essen!
Torsten:
O
Tod, wie wohl tut dein Urteil dem Bedürftigen, dessen Kräfte
schwinden, der dich vor Augen hat und immer voller Sorgen ist, der
sich gegen alles auflehnt und die Hoffnung verloren hat!
*
Gestern
beim Plauderclub der Pfingstler fragte eine nach den Jessiden.
Sie
machen nämlich eine Versorgung von Obdachlosen mit Käsebroten und
Kaffee und haben keinen Platz, wo sie die Brote zubereiten können,
da
hat
ihnen die Jessidengemeinde ihre Küche angeboten. "Nein, da
gehen
wir
nicht hin!" - "So ein Haus betrete ich nicht, Ausländer,
Araber!" -
"Die
Jessiden beten einen Engel in Pfaugestalt an, der von Gott
abgefallen
ist und sich wieder zu Gott bekehrt hat. Ansonsten sind bei
ihnen
Ritualmorde üblich, wenn eine Frau einen Nicht-Jessiden heiraten
will."
- "Ja, sie beten einen Engel an, aber sie sind auch
Teufelsanbeter!" - - Ich sagte: Nun seid mal still und hört mir
zu. Im Koran wird erzählt, dass Allah den Adam erschaffen und dann
allen Engeln geboten, den Adam anzubeten. Alle Engel gehorchten, bis
auf einen, dass ist der Iblis, auch Shaitan genannt. Nun sagen die
Jessiden, dass dieser eine Engel der einzige Engel war, der Gott treu
geblieben, da er nur Gott anbeten wollte, aber nicht den Menschen. So
kommt es, dass die Muslime die Jessiden anklagen, Teufelsanbeter zu
sein, was sie nicht sind. Das Jessidentum ist eine rein kurdische
Stammesreligion. Die Jessiden missionieren nicht und haben nie die
Christen verfolgt. Sie werden aber von dem Islamischen Staat im Irak
ermordet, ganze Jessiden-Gebiete niedergebrannt, jessidische Mädchen
ebenso wie christliche Mädchen im Namen Allahs vergewaltigt. Die
katholische Kirche lädt alle Gottesgläubigen aller Religionen und
alle Menschen guten Willens zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet des
Kampfes gegen die Armut ein.
*
Liebe
Schwester,
du
musst nicht nur in der gestohlenen Bibel lesen und die Predigt von
besoffenen
Mönchen hören, sondern du musst die Stimme Gottes, die die
Autoren
der Bibel hörten, auch hören in deinem Seelengrund. Dazu braucht es
Stille, Gelassenheit und "mystische Langeweile".
Dein
Thomas
Müntzer
*
Evangelium
nach Markus
1
Und Johannes der Baptist kritisierte die Königin, weil sie dreimal
verheiratet
war.
2.
Und die Königin wollte Johannes köpfen.
3
Da war ein Fest in Israel. Da tanzte die Prinzessin Salomo, sie
tanzte
einen
Striptease-Tanz.
4
Und Johannes der Baptist liebte die Salome und sagte: Was begehrst du
von
mir?
5
Und die Prinzessin fragte die Königin und die Königin sagte:
Fordere
den
Kopf des Baptisten auf einer Schale
6
Und Salome sagte zum Baptisten: Ich will deinen Kopf auf einer
Schale.
7
Und der Baptist sagte: Alles was du begehrst! Ich will lieber
sterben,
als
deine Liebe zu verlieren.
8
Da ward der Baptist geköpft und der Kopf auf einer Schale zu Salome
gebracht.
9
Und Salome bewahrte den Schädel in ihrem Schlafzimmer auf.
*
Malek,
Pechmarie
hatte heute um 15 Uhr ihr Vorstellungsgespräch. Vor Aufregung
konnte
sie nachts nur 3 Stunden schlafen, musste vormittags zur
Oberschule,
wo sie zehnjährige Kinder im Unterricht betreut, fand ihren
Autoschlüssel
nicht, musste im strömendem Regen mit dem Rad zur Schule fahren,
dann mit den Kindern im strömenden Regen im Wald spazieren gehen, zu
Hause duschen und Umziehen, noch schnell neue Schuhe kaufen, müde
und erschöpft saß sie 3 Pastorinnen und zwei Kirchenältesten
gegenüber, wurde nach ihren Schwächen befragt, da wurde sie
redselig, sie erzählt immer allen von ihren Schwächen, wurde nach
ihrem Christentum befragt, sie sagte, ein innerliches und gelebtes
ohne Äußerlichkeiten wie kirchliche Rituale, sie hatte einen
trocknen Mund, fand Gudrun streng, musste danach bei einer Frau
putzen und dann bei mir 2 Stunden Haushalt machen, ich nahm ihr aber
Arbeit ab und tröstete sie und tröstete sie mit Orangensaft,
Buttermilch und Schokoladenwaffeln. Montag wird ihr telefonisch
mitgeteilt, ob sie oder nicht genommen wird. Sie hat eine gute Stelle
als Schulbegleiterin. So erhörte Gott unsere Gebete.
*
Radio
Vatikan, August 2018: Dreihundert inzwischen verstorbene
US-amerikanische
Priester haben in den vergangenen 70 Jahren 1000
Minderjährige
und Jugendliche missbraucht, selbst der Erzbischof von
Washington
hatte Minderjährige und Priesteramtskandidaten sexuell
missbraucht.
Sie schmoren nun alle in der Hölle und wünschen sich, nie
geboren
zu sein.
*
Marco,
in
einem islamischen Buch las ich einmal: Die Propheten haben die
40fache
Manneskraft eines gewöhnlichen Moslems, und Mohammed hat die 40fache
Manneskraft eines Propheten. - Ja, und über allen schwebt Jesus, der
Pater Omipotenz.
*
Liebe
Evi,
eben
las ich in einem Briefbuch einer romantischen Schriftstellerin und
Jüdin
eine Stelle, die ich dir schenke:
Danken
Sie mir nicht, mein teurer Freund, sondern freuen Sie sich, dass
das
Glück dem Kinde eine edle Mutter auf der Erde angewiesen hat, die
wahrscheinlich
noch lange genug zu leben hat, um ihm aus der ersten
Jugend
zu helfen, um ihm für ewig Sitte einzuflößen, und die einen
Schatz,
ein ganzes Herz voll Zärtlichkeit für ihn in Bereitschaft hat.
Freuen
Sie sich mit mir, wie ich, meine ich.
Rahel,
die Furie
*
PFINGSTLERIN
Ich
hab ja keine Sünden mehr, mein einziges Laster ist das Rauchen, mein
Pastor
hat mir gesagt, ich sei eine Heilige.
KATHOLIK
Ich
bin voll von Sünden, das Rauchen gehört nicht dazu, mein
Beichtvater
sagt
mir, der Vater liebt mich trotz meiner Sünden
*
Marco,
Übrigens
bin ich gestern eingeschlafen mit dem Wunsch, Gott möge mich
doch
sterben lassen, und in der Nacht hat mich Gott von dir (du gabst
mir
Karl Barth zu lesen), Susanne (sie war sehr schön und zitierte mir
Goethe),
Alina (sie beschwerte sich über mein Rauchen) und Valea (sie
war
schön) träumen lassen, so dass ich nun wieder Mut zum Dichten habe.
Torsten
*
Heute
ist der Festtag des heiligen Bernhard von Clairveaux (Luther soll ihn
geschätzt haben), auch Doktor Marianus genannt oder der
Honigfließende. Hier ein wahres Zitat:
„Erheben
sich die Stürme der Versuchung, befindest du dich inmitten der
Klippen der Trübsale, blicke auf zum Stern des Meeres, rufe Maria zu
Hilfe! Wirst du auf den Wogen des Hochmutes, des Ehrgeizes, der
Verleumdung, des Neides hin und her geworfen, blicke auf den Stern,
rufe Maria an. Wenn der Zorn, der Geiz, die Fleischeslust das Schiff
deiner Seele hin und her schleudern, blicke auf Maria! Bist du über
die Schwere deiner Sünden bestürzt, über den elenden Zustand
deiner Seele beschämt, bist du von Schrecken erfasst bei dem
Gedanken an das Gericht, beginnst du immer tiefer in den Abgrund der
Trostlosigkeit und der Verzweiflung zu sinken, denke an Maria!
Mitten
in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an.
Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem
Herzen! Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss
nicht ihr Vorbild nachzuahmen.
Folge
ihr, dann wirst du dich nicht verirren. Rufe sie an, dann kannst du
nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich
fest, kannst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte
nichts! Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie dir gnädig,
dann kommst du sicher ans Ziel!“
*
Jesus
im Hadith
Sahih
Bukhari Band 3, Buch 34, Nummer 425:
Erzähler
Abu Huraira:
Allahs
Gesandter sagte: „Durch den, in dessen Händen meine Seele ist,
wird der Sohn Marias (Jesus) in Kürze unter euch Menschen (Muslime)
als gerechter Herrscher herab kommen und das Kreuz brechen und das
Schwein töten und die Jizya (eine Steuer, die erhoben wird)
abschaffen von den Nicht-Muslimen, die im Schutz der muslimischen
Regierung sind. Dann wird es Fülle an Geld geben und Niemand wird
Wohltätigkeitsgeschenke annehmen.“
Sahih
Bukhari Band 3, Buch 43, Nummer 656:
Erzähler
Abu Huraira:
Allahs
Gesandter sagte: „Die Stunde wird erst kommen, wenn der Sohn Marias
(Jesus) unter euch als gerechter Herrscher herab kommt, er wird das
Kreuz brechen, die Schweine töten und die Jizya-Steuer abschaffen.
Geld wird in Fülle da sein, dass niemand es akzeptieren wird (als
wohltätige Geschenke).
Sahih
Bukhari Band 4, Buch 55, Nummer 651:
Erzähler
Abu Huraira:
Ich
hörte den Gesandten Allahs sagen: „Ich bin der Nächste aller
Menschen dem Sohn Marias, und alle Propheten sind Brüder
väterlicherseits, und es gab keinen Propheten zwischen mir und ihm
(Jesus).“
Band
4, Buch 55, Nummer 652:
Erzähler
Abu Huraira:
Allahs
Gesandter sagte: „Sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits bin
ich der Nächste aller Menschen gegenüber Jesus, dem Sohn Marias.
Die Propheten sind Brüder im Vater, ihre Mütter sind verschieden,
aber ihre Religion ist eine.“
Band
4, Buch 55, Nummer 657:
Erzähler
Abu Huraira:
Allahs
Gesandter sagte: „Durch den, in dessen Händen meine Seele ist,
wird der Sohn Marias (Jesus) bald unter euch herab kommen und die
Menschen gerecht richten (als ein gerechter Herrscher); er wird das
Kreuz brechen und die Schweine töten. Es wird kein Jizya geben
(Besteuerung von Nicht-Muslimen). Geld wird in Hülle und Fülle da
sein, so dass niemand es akzeptieren wird, und eine einzige
Niederwerfung (im Gebet) gegenüber Allah wird besser sein als die
ganze Welt und was auch immer darin ist. „ Abu Huraira fügte
hinzu: „Wenn du willst, kannst du rezitieren (diesen Vers des
heiligen Buches): Und es gibt keinen der Leute der Schrift (Juden und
Christen), sondern man muss an ihn glauben (Jesus als Gesandten von
Allah und menschliches Wesen) vor seinem Tod. Und am Tag des Gerichts
wird er ein Zeuge gegen sie sein.“
Band
4, Buch 55, Nummer 658:
Erzähler
Abu Huraira:
Allahs
Gesandter sagte: „Wie wirst du sein, wenn der Sohn Marias (Jesus)
unter euch herab kommt und er die Menschen nach dem Gesetz des Koran
und nicht nach dem Gesetz des Evangeliums richten wird?“
Sahih
Muslimisches Buch 030, Nummer 5834:
Abu
Huraira berichtete von Allahs Gesandten: „Ich bin dem Sohn Marias
in der ganzen Menschheit am ähnlichsten, und die Propheten sind von
verschiedenen Müttern, aber von Einer Religion, und kein Prophet
wurde zwischen mir und ihm auferweckt (Jesus Christus).“
Buch
930, Nummer 5835:
Abu
Huraira berichtete von Allahs Gesandten (Friede sei mit ihm): „Ich
bin Jesus Christus in der ganzen Menschheit am ähnlichsten, und alle
Propheten sind von verschiedenen Müttern, gehören aber Einer
Religion an, und kein Prophet wurde zwischen mir und Jesus erzogen.“
Buch
930, Nummer 5836:
Abu
Huraira berichtete viele Hadithe von Allahs Gesandten (Friede sei mit
ihm) und einer ist, dass Allahs Gesandter (Friede sei mit ihm) sagte:
„Ich bin am nächsten dem Jesus, dem Sohn Marias, unter der ganzen
Menschheit in diesem weltlichen Leben und im nächsten Leben.“ Sie
sagten: „Allahs Gesandter, wie ist es?“ Darauf sagte er:
„Propheten sind Brüder im Glauben und haben verschiedene Mütter.
Ihre Religion ist jedoch nur eine und es gibt keinen Apostel zwischen
uns (zwischen mir und Jesus Christus).“
Sunan
Abu Dawud Buch 37, Nummer 4310:
Erzähler
Abu Huraira:
Der
Prophet (Friede sei mit ihm) sagte: „Es gibt keinen Propheten
zwischen mir und ihm, das heißt Jesus (Friede sei mit ihm). Er wird
(zur Erde) hinabsteigen. Wenn ihr ihn sehst, erkennt ihn: ein Mann
von mittlerer Größe, rötlich-blond, er trägt zwei hellgelbe
Kleidungsstücke und sieht aus, als würden Tropfen von seinem Kopf
fallen, obwohl er nicht nass ist. Er wird die Menschen für die Sache
des Islam bekämpfen. Er wird das Kreuz brechen, Schweine töten und
die Jizya-Steuer abschaffen. Allah wird alle Religionen außer dem
Islam umbringen. Jesus wird den Antichrist zerstören und 40 Jahre
lang auf der Erde leben und dann wird er sterben. Die Muslime werden
zu ihm beten.“
*
Marco,
eben
sah ich eine sehr interessante Arte-Dokumentation "Jesus und der
Islam
- die Kreuzigung im Koran", dauert etwa 40 Minuten, falls du sie
am
Wochenende sehen magst, very sophisticated.
*
Liebe
Evi,
ich
finde es unfair von den Pastorinnen, dass sie nicht einmal abgesagt
haben.
Ich hätte es mir doch irgendwie gewünscht. Es haben auch viele
dafür
gebetet. Man kann Gott nicht immer verstehen. Wer weiß, wozu es
gut
ist? Lass den Mut nicht sinken. Lass dich nicht verbittern in dieser
bitteren
Zeit. Als Küsterin müsstest du putzen und hättest fast nur mit
alten
Weibern zu tun. Ich frage mich eh, wozu Gott die alten Weiber
duldet.
Als Schulbegleiterin hast du mit süßen Mädchen und süßen Knaben
zu
tun und regelmäßige Arbeitszeiten, ist doch immerhin etwas,
vorerst...
Ich bin aber trotzdem etwas enttäuscht. Denk nicht, dass
Gott
dich weniger lieb hat als andere. GOTT LIEBT JEDE EINZELNE SEELE
IMMER AM A L L E R M E I S T E N !!!
*
Liebe
Evi,
ich
will auch gar nicht, dass du in der Luther-Kirche die Klos putzt,
sondern
ich will dich in der Marien-Kirche auf einen Sockel stellen, um
vor
dir Kerzen anzuzünden.
*
Marco,
ich
hätte jetzt Lust, Andachten zum Buch der Sprüche Salomos zu
schreiben,
wie wir es im Hauskreis besprochen. Ich werde die Sammlung
der
Sprichwörter auslassen. Stattdessen plane ich neun Abende zu den
ersten
neun Kapiteln über die Weisheit Gottes, und einen zehnten Abend
über
das letzte Kapitel, das Lob der starken Frau. Gibst du dein Okay,
dass
ich anfangen soll?
PS:
All
unser Beten hat nichts genützt, Evi ist nicht Küsterin geworden.
Was
soll
all das Beten?
*
Malek,
gerade
hat Evi angerufen, Gudrun hat ihr abgesagt. Evi ist enttäuscht.
Ich
auch - von Gott, denn viele haben gebetet und Gott hat Evi kein
Zeichen
gegeben, dass er lebt und hilft. Ich war und bin angefochten.
Wenn
dat beete helfe dät, mein Gott, wat ik dann beete dät. Stärke
meinen
Glauben.
In
die katholische Kirche hat der Satan wieder geschissen, unzählige
Kinderficker
unter den Klerikern. Es ist zum Verzweifeln.
*
DIE
GEFÄLSCHTE BIBEL
Wie
kann man sagen, dass ein Buch, von Priestern geschrieben, Gottes
Wort
sei, da es einerseits den lieben Vater im Himmel sagen lässt: Du
sollst
nicht töten - und andererseits aufruft zu Völkermord und
Abschlachten
von Tieren? Wer sagt eigentlich, was zur Bibel gehört? Das
sagte
Papst Damasus, der Hieronymus beauftragte, widersprüchliche
Textüberlieferungen
zu harmonisieren und ins Lateinische zu übersetzten.
Dabei
verbot der Papst dem Hieronymus, die Stellen aufzunehmen, die
Jesus
als Vegetarier darstellten. Andere Evangelien wie das nach Thomas,
nach
Philippus oder nach Maria wurden von der katholischen Kirche
verbrannt
und ihre Anhänger gleich mit!
Der
moderne Theologe
(Satire
natürlich)
*
Malek,
hast
du schon einmal von des Teufels Bibel gehört? e Keine Angst! Ein
Hermann
der Einsiedler schrieb handschriftlich im 13. Jahrhundert ein
Buch,
dass das AT und NT auf Latein enthält, dazu die Enzyklika des
heilige
Isidor von Sevilla, eine Chronik Böhmens und Heiligen- und
Kloster-Legenden.
Das Buch ist illustriert und enthält ein Bild des
Teufels
(sieht aus wie ein indischer Götze). In Prag geschrieben im
Benediktinerkloster,
später zu Zisterziensern, dann wieder zu
Benediktinern
gekommen, im 30jährigen Krieg von den Schweden geraubt, heute in der
Nationalbibliothek von Schweden, das zweitgrößte
handschriftliche
Buch der Welt, 75 Kilogramm schwer. Die Welt aber liebt
es,
darauf die mystery-action-story von des Teufels Bibel zu machen.
*
Am
achten Tag nach Mariä Himmelfahrt feiert die Kirche
Christi
das Fest Maria Königin oder Maria Regina, und ehrt Maria als
Königin
des Himmels und der Erde, wie Papst Benedikt XIV sagte, als
Allmacht
auf den Knien. Aus Anlass dieses Festes kröne ich dich zur
Königin
von Süddeutschland und Schutzfrau der gequälten Kreatur.
Dein
König
von Norddeutschland und Liebhaber Mariens,
Torsten
*
Liebe
Evi,
eben
hörte ich ein Wort Mariens, der Mutter der Menschheit, das soll ich
dir
sagen: "Wenn sich euch eine Tür verschließt, öffne ich eine
andere
für
euch."
Nur
Mut!
*
KÖNIGIN
ALLER SCHÖPFUNG
(Ein
Lied an die Theotokos)
O
Königin der ganzen Schöpfung, Herrin der Höhen des Himmels, in
deinen unzähligen Gnaden, o Jungfrau, Gesegnete, umarme uns, die
Herde deines Sohnes. Verachte uns nicht, oh Mutter, Jungfrau, die
reinste und purste; verlasse uns nicht trauernd, zu dir schreien wir
und bringen diese Hymne von den Ärmsten der Armen. O Quelle des
Mitgefühls, Brunnen der heiligen Gnade, du bist unsere Freude und
Wonne, unser Trost in aller Traurigkeit, unsere Hoffnung in unserer
Schande. Beschützerin aller frommen Seelen, von Waisen, Armen und
Witwen und allen, die in Not leben: Bewahre uns rein und ganz.
Sollten wir, deine niedrigsten Sklaven, in ferne Länder reisen,
vergiss uns nicht, o Jungfrau; sei schnell, gewähre deine Hilfe und
halte uns in deiner Hand. Deine Liebe und dein großes Mitgefühl, o
Heiligste, Gesegnete, reinigt unseren sündigen Geist und heilt die
Leidenschaften unseres Körpers. Du bist unser Friede und unsere
Ruhe. O Mutter, süßeste Mutter, Mutter der liebevollen Fürsorge;
erbarme dich aller in Bitterkeit und Sorge; akzeptiere ihr inniges
Gebet. Erlöse unsere unsterbliche und kostbare Seele vom Tod, von
allen Qualen des Satans und anderen derartigen Leiden, bis zu unserem
letzten Atemzug. Betrachte uns mit deinen Augen des liebenden
Mitgefühls, o Jungfrau; wir Waisen und Bedürftigen schreien dieses
armselige Flehen: eile uns zu Hilfe. Alles wir als deine Kinder dir
empfehlen, rette uns und hilf uns, aller Häresie, allen Versuchungen
und Sünden zu entfliehen, inmitten der Heiden, die dich nicht haben.
Und wenn wir uns von dieser kurzen Bleibe entfernt haben, so
überreiche uns deinen Sohn, der mit unendlicher Liebe über dieser
Welt schwebt. Und in der schrecklichen und angstvollen Stunde unseres
Todes, oh Mutter, komm und hilf uns; erlöse uns, die Achtlosen, von
unseren satanischen Feinden. Dann, in den Himmeln mit den himmlischen
Heerscharen versammelt, werden wir alle das Lob deines Sohnes singen,
der uns gerettet hat, o Jungfrau, unsere Hoffnung und unser Stolz.
Wir loben mit Liebe und Inbrunst, beten in endloser Freude,
frohlocken in deiner Herrlichkeit, dein Auserwählter wird dich
preisen. Das Martyrium erwarten wir, das ist unser Gebet und unsere
Hymne: Wir sehnen uns danach, zu bleiben, oh Mutter, mit dir und
niemand anderem außer denen, die dich ehren.
*
Lieber
Vater Malek,
ich
wollte Marcos und Susannes Kindern, die kurz vor der Taufe stehen, zu
Weihnachten zwei christliche Bilder schenken. Ich habe die
entsprechenden Webseiten an den Copyshop geschickt, aber die Antwort
erhalten, dass sie aus rechtlichen Gründen keine Webinhalte mehr
herunterladen. Könntest du mir vielleicht die beiden Bilder farbig
ausdrucken und postalisch zuschicken? Ich dachte an das Format DinA5,
wenn es geht. Wie gesagt, es ist für Weihnachten, eilt also nicht.
Einmal
Raffael, die Verklärung Christi und einmal Botticelli, Die Madonna
mit dem Granatapfel.
*
1.
Jesus
ging durchs Land und sah einen Menschenauflauf, um eine
Ehebrecherin
versammelt. Jesus sagte: Wer unter euch ohne Sünde ist, der
werfe
den ersten Stein. Da flog ein Stein. Jesus sagte: Mama, ich hab
dir
doch gesagt, du sollst dich da raushalten.
2.
Der
Papst liegt im Sterben, die Kardinäle stehen umher. Da stirbt der
Papst.
Da wacht er wieder auf vom Tod. Die Kardinäle sagen: Heiligkeit,
haben
Sie Gott gesehen? Der Papst sagt mit schwacher Stimme: Sie ist
schwarz...
*
Liebe
Dineke,
ich
wünsche dir den Schutz des Allmächtigen für deine Niederkunft!
*
Liebe
Susanne,
es
war die Hochzeit von Kana, wo Jesus auf Marias Bitte hin sechshundert
Liter
spanischen Rotwein schuf, da heirateten der Evangelist Markus und
die
Diakonin Susanna, und als sie sich den ersten Kuss, den
Hochzeitskuss
gaben, DA NIESTE DER KLEINE AMOR IM BUSCH...
Gute
Besserung, meine Holde.
*
Lieber
Marco,
eben
las ich "von deiner kleinen Weiblichen Eitelkeit, die angebetet
werden
will, um zu verschmähen". Was wahr ist und Evis Spiel mit mir
zweimal
sieben Jahre war. Hüte dich vor deiner blonden Versuchung,
verehre
sie nicht, sie ist sich sicher ihrer Schönheit bewusst und würde
dich
mit ihren High-Heels zertreten!
Dein
Freund, Opfer der Frauen
*
In
Sprüche 8 ist die Rede von Sophia als dem Ersten Geschöpf Gottes.
Nun
ist die göttliche Sophia (der Logos) aber ungeschaffen, sondern vom
Vater
gezeugt. Aber Augustinus unterscheidet zwischen Sophia Increata
(dem
Logos Christos) und der Sophia creata (der Jungfrau Maria). Der
neuplatonische
Philosoph aus Florenz spricht von der Präexistenz
Mariens.
Maria ist präexistent, denn vor ihrer unbefleckten Empfängnis
in
der heiligen Mutter Anna existierte Maria als Idee, als Maria Sophia,
die
Ersterschaffene. Juden spekulierten über die erste Frau Adams, Eva
sei
nur die zweite Frau Adams. Im Buch der Weisheit heißt es, dass
Sophia
bei Adam war, als er noch allein war. Das war die präexistente
Idee
Maria Sophia. Jakob Böhme sagte, der androgyne Urmensch Adam, der
Adam Kadmon der Kabbala, war mit Sophia vereinigt. Erst als er von
Sophia
abfiel und zum Mann Adam wurde, vereinigte er sich mit der Frau
Eva.
Die Kirche nennt Maria die Neue Eva oder auch Zweite Eva. Aber
eigentlich
ist Maria die Erste und Eva die Zweite, die Erste Frau Adams
war
die unbefleckte Jungfrau Maria Sophia. Diese, wie das Buch der
Weisheit
schildert, war bei Abraham, als er seinen Sohn opfern musste,
bei
Jakob, als er um eine Frau diente, bei Josef, als er ins Gefängnis
musste,
bei Moses, als er das Volk befreite. Die Rabbinen nannten sie
Schechinah,
Jungfrau, Prinzessin und Matronita, die das Volk Israel zum
Messias
führt. Sie ist die Jungfrau Torah, die mystische Braut des
Schiftgelehrten.
Jakob sah sie auf der Spitze der Himmelstreppe, durfte
sie
aber nicht freien, weil er mit Rahel und Lea vermählt war. Salomo
erwählte
sie zu seiner mystischen Ehefrau. Die Propheten nannten sie
Jungfrau
Jerusalem, Jungfrau Israel, Jungfrau Juda, Tochter Zion. Sie
ist
Sulamith im Hohenlied. David nannte sie Zion oder Bundeslade. Sie
wurde
ca. am 8. September (Mariä Geburt) im Jahre 18 vor Christus
geboren,
denn mit vierzehn Jahren gebar sie Christus im Jahre Vier vor
unserer
Zeitrechnung. Sie wird zu Recht von der Kirche Unbefleckte
Empfängnis
(Makellose Konzeption) und Himmelskönigin genannt. Auch die Nationen
hatten Visionen von ihr. Die Chinesen nennen sie Guan Yin, die Veden
Ushas, die Hindus Shakti, die Sumerer Inanna, die Babylonier
Ishtar,
die Perser Anahita, die Ägypter Isis, Kleinasien Magna Mater,
Griechenland
Artemis, Rom Regina Coeli, die Germanen Freyja, die Friesen Hertha,
die Indianer Pachamama. Goethe nannte sie das Ewigweibliche oder
Mater Gloriana. Hölderlin nannte sie Urania. Dante nannte sie
Beatrice, Rosa Mystica. Novalis nannte sie Sophie. Alexander Blok
nannte sie die Schöne Dame. Wladimir Solowjew nannte sie die geheime
Freundin. Das ist Maria Sophia creata, meine mystische Ehefrau und
meine Muse.
*
Lieber
Marco,
herzlich
Willkommen im Alter! Herzlich Willkommen in der Midlife-crisis! Ich
begann vor einigen Jahren nur noch Sinn für junge Mädchen zu haben,
sie kamen und gingen, Eske, Julie, Helene, Dineke, das waren
Schwärmereien,
etwas wie Flirts. Stalin der Weise sagte: Die Hitlers
kommen
und gehen, aber das deutsche Volk bleibt bestehen. Ich sage: Die
Julies
kommen und gehen, aber Evi bleibt bestehen. Ich bin nicht mehr
verliebt
in Evi, sie ist auch nicht mehr reizend anzuschauen, aber es ist
eine
Form von Liebe, von tiefer Vertrautheit, fast seh ich sie wie meine
Tochter
an und mich als barmherzigen Vater, es ist nicht mehr
körperliche
Liebe, sondern Herz-zu-Herz-Vertrautheit. Gestern war Evi
bei
mir, und ich dachte: Das Leben ist vergänglich, Evi ist auch
vergänglich,
darum sei sehr aufmerksam und lebe den Augenblick der
Gemeinschaft
ganz bewusst. Das wirst du gewiss in deine Sprache
übersetzen
können.
*
Liebe
Dineke,
am
25. 8. 2018 sagte Papst Franziskus:
Man
sagt, die jungen Leute wollten nicht mehr heiraten. Ihr aber habt
geheiratet.
Danke!!!
Die
schönste Musik und die schönste Predigt ist das Weinen von Babys...
Das
ist die Zukunft!!!
Ich
bete für dich und dein Baby,
Torsten
*
WAS
JESUS HEUTE MORGEN IN DER HEILIGEN MESSE ÜBER SUSANNE SAGTE
Wie
die Sonne aufstrahlt in den höchsten Höhen, so die Schönheit einer
guten Frau als Schmuck ihres Hauses.
Eine
gute Frau - wohl ihrem Mann! Die Zahl seiner Jahre verdoppelt sich.
Eine
tüchtige Frau pflegt ihren Mann; so vollendet er seine Jahre in
Frieden.
Eine
gute Frau ist ein guter Besitz; er wird dem zuteil, der Gott
fürchtet;
ob
reich, ob arm, sein Herz ist guter Dinge, sein Gesicht jederzeit
heiter.
Die
Anmut der Frau entzückt ihren Mann, ihre Klugheit erfrischt seine
Glieder.
Eine
Gottesgabe ist eine schweigsame Frau, unbezahlbar ist eine Frau mit
guter Erziehung.
Anmut
über Anmut ist eine schamhafte Frau; kein Preis wiegt eine auf, die
sich selbst beherrscht.
Wie
die Sonne aufstrahlt in den höchsten Höhen, so die Schönheit einer
guten Frau als Schmuck ihres Hauses.
*
Hallo
Malek,
ich
werde auch immer mehr zum Patrioten. Statt Luther lese ich Thomas
Müntzer,
der mir gut gefällt. Ich hab aber auch schon bedauert, dass es
auf
youtube keine Hörbücher mit Predigten von Luther gibt.
*
THOMAS
MÜNTZER AN DOKTOR M. LUDER
Doktor!
Einst
waren wir gemeinsame Streiter für die Erneuerung der Kirche im
Geist
des Evangeliums. Aber nun hast du die Bibel zum Bubel, zur Babel
gemacht.
Du hast aus dem lebendigen Glauben eine Buchreligion gemacht.
Mit
toten Buchstaben erschlägst du das Volk. Du sagst: Was brauchen wir
das
Reden des Heiligen Geistes, wir haben ja das Buch. Und seit das Buch
geschrieben
ist, sagst du, redet Gott nicht mehr. Aber man muss Den
reden
hören, den auch die Autoren der Bibel reden gehört. Spricht der
Prophet
doch: So spricht der Herr - und nicht: So hat der Herr einst
gesprochen.
Aber um den lebendigen Gott reden zu hören, braucht es mehr
als
Bücherlesen und Schriftgelehrtheit. Da muss man erstens siebenfach
vom
Heiligen Geist gesalbt sein, da muss man zweitens die Leidensgestalt
Christi
annehmen, und da muss man drittens in mystischer Langeweile und
innerer
Stille lauschen. Dazu wirst du aber gar nicht kommen in deinem
bequemen
Wohlleben und wirst den lebendigen Geist nicht finden zwischen den
Buchdeckeln deiner der Kirche gestohlenen Bibel. Das Wort Gottes muss
der Priester wie Brot brechen dem unwissenden Volk und es nicht mit
groben Brocken von toten Buchstaben füttern, wie der Storch seinen
Jungen den unverdauten rohen Frosch hervorkotzt. So werden die
hodensäckischen
Pfaffen aus der Kirche nicht ausgetrieben, die die
faltenlose
Jungfrau zur Hure Babylon machen.
Ich,
Thomas Müntzer, Harfe des Heiligen Geistes
*
Lady!
I'm
a fifty year old poet from the north of Germany, near the north-sea,
and
I want to thank Thee. Since 20 years I see month for month the
series
of Hard to Hard, not because of the detective-srtory, not
because
of the millions of dollars, but only because of Thy gracious
beauty,
Thy tender love! I have much to suffer because of my
schizophrenia
and chronic depression, and Thy face ist my deep
concolation.
This series didn't portrait the reality of marriage (I'm
single),
but a beautiful fiction, phantasy and dream of tender love. I
believe
in the Divine Feminine and the Madonna, and Thou art an Ikon of
the
Glory of God. May the Madonna bless Thee!
*
AN
SUSANNES SCHUTZENGEL
Heiliger
Engel Susannes, ich danke dir, ich hab dich in der Not von
Krankheit
und Schmerzen, Einsamkeit und Trostlosigkeit gerufen, und du
bist
gekommen, Engel der Heilung, und hast mich geheilt mit himmlischer
Medizin und getröstet mit englischer Schönheit. Schöner bist du,
Engel, als die Schönste Frau der Welt, denn ihre Jugendschönheit
verblüht, aber du bist von immerwährender Schönheit. Ich danke der
Göttlich-Weiblichen Weisheit, meiner geliebten Herrin, dass Sie dich
zu mir gesandt. Und nun bitte ich dich für Susanne, dass du ihr
Leben in der Gottesliebe und Liebe von Ehe und Familie segnest und
sie führst, dass wir einst Mitgenossen ewiger Wonnen werden. Amen.
*
Liebe
Susanne,
gestern
war ich wegen meiner Diabetis bei meiner Hausärztin, der schönen
Ariadne,
und ich sagte: Ich hatte eine Schleimbeutelentzündung, und eine
Freundin,
die Arzthelferin ist, hat mir Iboprophen, Voltaren Schmerzgel
und
Kühlkissen geholt. Da sagte die göttliche Ariadne: Das war genau
die
richtige
Therapie, das hat sie gut gemacht.
*
Liebe
Mama,
nun
hab ich eine Krise von großer Schlaflosigkeit, Schmerzen am
Handgelenk
durch Schleimbeutelentzündung, seelischer Trostlosigkeit
überstanden.
Heute erquicke ich mich, indem ich im Bett bleibe und der
großen
Mutter Gottes meinen dichterischen Dankgesang bringe, denn sie
allein
stand mir bei in meiner Not. Die Sonne scheint nun wieder und ich
höre
Goethes Autobiographie als Hörbuch. Wie gut hat mir der Gesang von
jungen Sängerinnen getan, das war ein Trost. Der liebe Gott ist wie
eine Mutter zu mir.
Unsre
Liebe Frau von Hage -
Sie
tröstet mich in jeder Plage.
*
MARCO
E. VOR DEM GERICHT CHRISTI
Marco
E. war ein bekennender Christ, ein Protestant. Er
besuchte
jeden Sonntag mit Frau und Töchtern den Gottesdienst einer
Pfingstgemeinde
und jeden Donnerstag traf er sich mit Glaubensgenossen
zum
Convertikel Pietatis. Aber er fand es langweilig die Bibel zu lesen
und
andere christliche Bücher noch langweiliger, wie Luther oder
Spurgeon
oder Bonhoeffer. Er liebte es dagegen, amerikanische
Science-fiction-Bestseller
zu lesen. Der Herr wollte ihn von dieser
Schwäche
befreien. Und so wurde Marco sterbenskrank und starb. Seine
Frau
Susanne und seine beiden Töchter und sein Freund Torsten beweinten
den
Toten. Aber Marco ward zu Christi Richterstuhl entrückt. Und Jesus
fragte
ihn: Marco, wer bist du? Marco sagte: Ich bin ein bekennender
Christ
und bekenne dich als meinen persönlichen Erlöser. - Jesus wurde
zornig
und rief: Du lügst! Du bist kein Christ, sondern du glaubst an
die
Außerirdischen, die Computerwissenschaft und die künstliche
Intelligenz.
Und Jesus peitsche Marcus aus mit vierzig Peitschenhieben
weniger
einen. Aber Marcos Schutzengel trat zu Jesus und sagte: Herr,
ich
verspreche in Marcos Namen, dass er fortan jeden Tag und am Sonntag
besonders
in der Heiligen Schrift lesen wird und sich über den
christlichen
Glauben durch gute geistliche Bücher informieren wird. -
Und
Marco kehrte auf die Erde zurück. Zum Erstaunen und zur Freude
seiner
Familie und seines Freundes kehrte der Tote ins Leben zurück. Er
hatte
in seinen Augen noch die Tränen, die er vor Jesus geweint hatte,
und
auf seinem Rücken noch die Striemen von den Peitschenhieben. Fortan
wurde Marco ein glühender Liebhaber der Heiligen Schrift und der
geistlichen
Literatur.
*
Malek,
ich
habe gestern und heute ein Gedicht von 14 Seiten Umfang über den
ewigen
Juden geschrieben. Vorlage war ein protestantischer Prosatext aus
dem
16. Jahrhundert, ich hab das frei in Versen nacherzählt und von
Schleswig
nach Hamburg und vom 16. ins 21. Jahrhundert verlegt und bei
der
Gelegenheit dir ein Denkmal gesetzt, denn du spielst den Bischof
Doktor
Markus, Prediger in Hamburgs Michel und in Buxtehude. Der ewige Jude
bin ich selbst. Du musst also ausnahmsweise einmal einen Text von
mir lesen und mir schreiben, ob ich dir und den Kindern Israel ein
würdiges Denkmal gesetzt.
JHWH
sei gebenedeit!
*
Ein
Pfadfinder denkt: Ich bin ein guter Pfadfinder und tue darum jeden
Tag
eine gute Tat. Da sieht er eine alte Oma mit Krückstock am
Straßenrand
stehen, hakt sich bei ihr ein und führt sie über die Straße.
Auf
der anderen Seite angekommen, sagt die Oma: Vielen Dank, junger
Mann,
aber ich wollte eigentlich gar nicht über die Straße.
*
Im
16.Jahrhundert hielt der Katholik Josef Maria eine Predigt über das
Buch
Hiob vor einem Konventikel von Calvinisten. Er predigte aber so
langweilig,
dass die schöne Calvinistin Susanne vom Balkon fiel und tot
war.
Josef Maria rief den süßen Namen Gottes an, und Susanne erwachte
vom
Tod. Die katholische Kirche verbrannte aber den Josef Maria, weil er
dieses
Wunder vor Ketzern vollbracht. Fünfhundert Jahre später, am
Anfang
des 21. Jahrhunderts, wurde Josef Maria von Papst Franziskus
selig
gesprochen.
*
Lieber
Malek,
gestern
hörte ich beim Bibelkreis, in Oldenburg auf dem Stadtfest war
Pepper
zu sehen. Pepper ist ein Roboter von der Größe eines Knaben. Er
wird
schon in Japan eingesetzt, um einsamen Alten beizustehen. Man kann
sagen:
Pepper, lies mir was vor! Pepper, mach das Licht an! Pepper,
bring
mir was zu essen! Pepper, ich hab Bauchschmerzen, was kann das
sein?
Pepper hat auf dem Kopf Sensoren, die kann man streicheln, dann
bewegt
Pepper sich wie vor Wohlgefühl. Alle im Bibelkreis waren
begeistert.
Ich allein war entsetzt! Wie krank ist unsre technokratische
Zivilisation,
den einsamen Alten nicht mehr mit menschlicher Liebe
begegnen
zu wollen, sondern ihnen eine seelenlose Maschine zu geben! Im
Anfang
schuf Gott Adam, aber Adam war einsam, da schuf Gott einen
Roboter,
um ihm eine Hilfe zu sein. Es ist schauderhaft! Das Gericht
Gottes
kommt über diese Kultur des Todes!
*
Hallo
Marco,
eben
in der Sonntagabendmesse bekannte der Priester, dass er auch
Schwierigkeiten
habe mit ungekämmten Freaks und denke, Christen sollten doch Schlips
und Kragen tragen. Und das vertrieb mich aus der
katholischen
Pfarrgemeinde, die missbilligen Blicke der Spießbürger. Auch
beim
Weihnachtsgottesdienst der Pfingstler war es mir zu
spießbürgerlich.
Nun, du und Susanne, ihr seid immer chic gekleidet und
ich
danke euch, dass ihr mich als Freund leiden mögt, obwohl ich armer
Irrer
ein schmuddliger Freak bin. Das nur nebenbei.
Hier
die erste Andacht zum Buch der Sprüche, dass du sie bitte
aufbewahrst.
Torsten
PS:
Im
übrigen finde ich es sehr schön, wie Susanne sich kleidet, sittsam,
aber
nicht bigott-prüde. Nicht sexualisierend, aber auch nicht in grobem
Sack,
sondern von femininer Anmut und bescheidener Eleganz.
*
Hallo
liebe charismatische Heilerin!
Auf
deine gynäkologische Fürbitte hin hat der Herr Dineke niederkommen
lassen...
*
Dini,
meinen
herzlichsten Glückwunsch zur Geburt von Nienke!
*
MARCO:
Ich
hab zu viel rotes feuerheißes Blut in mir, das schäumt wie der
Schaum,
aus dem die Venus geboren wird, das sprudelt und spritzt wie
ein
Sylvesterraketenfeuerwerk, ich weiß nicht, wohin mit all meiner
Kraft
und männlichen Power!
TORSTEN
Ach
ich hab nur todtrübes altes Blut in mir, bin wie ein Nachtgespenst,
schleiche
einher wie ein Toter unter den Lebenden. Mein Leben, mein
Leben,
warum hast du mich verlassen!...
DOKTOR
FAUST
Ich
habe hier eine Maschine, die saugt etwas von Marcos Blut ab und
führt
es Torsten zu. Marco wird dann aus einem feurigen arabischen
Hengst
zu einem anständigen deutschen Christen, und Torsten wird
auferstehen
von den Toten und wieder lustig sein wie ein vierjähriger
blonder
Knabe.
*
Your
lily-white skin did bleach the sky...
*
Wenn
die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist;
aber
wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not
über
der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist
*
Malek,
stecke
in einer psychischen Krise, von Gott und Maria und allen Menschen
verlassen,
kann kaum beten. Fuhr heute am Festtag von Mutter Teresa zu
Evi.
Sie hat viel Freude an den kleinen Kindern, die sie in der Schule
betreut.
Aber es ist kein Gespräch mit ihr zu führen als nur über Arbeit
und
Häuser, sie ist ganz zur Materialistin geworden, beginnt kein
Gespräch
mehr über Spiritualität. Sie sucht wie besessen nach ihrer
fixen
Idee aus der Kindheit, ihrer Villa Kunterbunt. Ich sehe sie schon
all
ihr Erbe für einen maroden Bauernhof verschleudern, der dann völlig
verkommen
wird. Aber sie leidet unter grenzenloser Selbstüberschätzung,
denkt,
sie kann eine Villa mit riesigen Landflächen und vielen Tieren
alleine
halten, will das auf Kredit, muss nebenher viel arbeiten, um
Geld
zu verdienen, ist aber immer müde und erschöpft und
altersgebrechlich,
kann ja nicht einmal ihre jetzige Wohnung aufräumen.
Aber
ich darf nichts dazu sagen, denn ihr ist der Kindertraum
unantastbar
heilig. Was mich aber getröstet, waren die vielen schönen
Mädchen
auf der Straße, Evis dankbar-anhängliche Hunde und der
fünfjährige
Knabe der Nachbarin. Ich höre fast nur noch Sägerinnen,
Abba,
Joan Baez, Whithey Houston, dann denk ich, die Madonna singt mir
ein
Wiegenlied. Vielleicht ist es Herbstdepression.
Grüß
den Unbekannten Gott für mich,
Torsten
*
Lieber
Marco,
zum
Geburtstag meinen herzlichsten Segenswunsch!
"Der
Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt." Prediger
Salomo
"An
Mariä Geburt
Fliegen
die Schwalben furt."
(Österreichisches
Sprichwort)
Torsten
PS:
Ich habe mal erfahren, dass du mit Susanne Hochzeitstag im türkischen
Restaurant feiern wolltest und war einfach dazugekommen. Evi sagte:
Das macht man aber nicht! Sie hat wohl recht, bitte um Verzeihung,
soll nicht wieder vorkommen.
*
Malek,
in
der katholischen Kirche in Nordamerika gehen (Laien und Kleriker) nur
noch
2 procent beichten, dreißig procent besuchen die Sonntagsmesse,
achtzig
procent benutzen künstliche Verhütungsmittel, die Mehrheit ist
für
Homosexualität und vorehelichen Geschlechtsverkehr. In Deutschland
glauben
nur 20 procent der Katholiken an einen persönlichen Gott und nur
9
procent der katholischen Jugendlichen beten (aber 80 procent der
muslimischen
Jugendlichen). Kein Wunder, dass Priester, Bischöfe und
Kardinäle
Kinderschänder sind. Papst Paul VI sagte: Der Rauch Satans ist
in
die Kirche eingedrungen. Papst Benedikt XVI sagte: Wie oft wird
Christus
in der Kirche gekreuzigt. - Es ekelt mich an!
Dein
treuer Katholik,
Torsten
*
Malek,
hier
ein Auszug aus der Ersten Apologie des heiligen Justin des
Märtyrers
aus dem Jahre 150 nach Christi Geburt:
65.
Der eucharistische Gottesdienst nach Empfang der Taufe.
Wir
aber führen nach diesem Bade (c. 61) den, der gläubig geworden und
uns
beigetreten ist, zu denen, die wir Brüder nennen, dorthin, wo sie
versammelt
sind, um gemeinschaftlich für uns, für den, der erleuchtet
worden
ist, und für alle andern auf der ganzen Welt inbrünstig zu beten,
damit
wir, nachdem wir die Wahrheit erkannt haben, gewürdigt werden,
auch
in Werken als tüchtige Mitglieder der Gemeinde und als Beobachter
der
Gebote erfunden zu werden, und so die ewige Seligkeit zu erlangen.
Haben
wir das Gebet beendigt, so begrüßen wir einander mit dem Kusse 213.
Darauf werden dem Vorsteher der Brüder Brot und ein Becher mit
Wasser und Wein gebracht; der nimmt es und sendet Lob und Preis dem
Allvater durch den Namen des Sohnes und des Heiligen Geistes empor
und spricht eine lange Danksagung dafür, daß wir dieser Gaben von
ihm gewürdigt worden sind. Ist er mit den Gebeten und mit der
Danksagung zu Ende, so gibt das ganze Volk seine Zustimmung mit dem
Worte „Amen“. Dieses Amen bedeutet in der hebräischen Sprache
soviel wie: Es geschehe! Nach der Danksagung des Vorstehers und der
Zustimmung des ganzen Volkes teilen die, welche bei uns Diakonen
heißen, jedem der Anwesenden von dem verdankten Brot, Wein und
Wasser mit und bringen davon auch den Abwesenden.
66.
Das Wesen der Eucharistie.
Diese
Nahrung heißt bei uns Eucharistie. Niemand darf daran teilnehmen,
als
wer unsere Lehren für wahr hält, das Bad zur Nachlassung der Sünden
und
zur <s 135> Wiedergeburt empfangen hat und nach den Weisungen
Christi
lebt. Denn nicht als gemeines Brot und als gemeinen Trank nehmen
wir
sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes
Logos
Fleisch wurde214, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen
angenommen
hat, so sind wir belehrt worden, daß die durch ein Gebet um
den
Logos, der von ihm ausgeht215, unter Danksagung geweihte Nahrung,
mit
der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch
und
Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei. Denn die Apostel haben in
den
von ihnen stammenden Denkwürdigkeiten, welche Evangelien heißen,
überliefert,
es sei ihnen folgende Anweisung gegeben worden: Jesus habe
Brot
genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Das tut zu meinem
Gedächtnis,
das ist mein Leib“, und ebenso habe er den Becher genommen, Dank
gesagt und gesprochen: „Dieses ist mein Blut“, und er habe nur
ihnen davon mitgeteilt. Auch diesen Brauch haben die bösen Dämonen
in den Mithrasmysterien nachgeahmt und Anleitung dazu gegeben. Denn
daß Brot und ein Becher Wassers bei den Weihen eines neuen Jüngers
unter Hersagen bestimmter Sprüche hingesetzt werden216, das wißt
ihr oder könnt es erfahren.
*
Marco,
heute
hab ich von dir geträumt, wir suchten zusammen die Schönste Frau
der
Welt, du botest mir ein Aktfoto eines blonden Supermodels an und ich
dir
Raffael Sixtinische Madonna.
Gruß,
Torsten
*
An
den, der der Streitgespräche und Kriege innerhalb des Christentums
müde ist - der Vatikan und die europäischen Protestanten
vereinbarten einen brüderlichen Dialog.
An
Martin Luther find ich seine polemische Aggressivität unangenehm.
Ich
lese zur Zeit die Propheten n der Buber-Bibel.
*
Liebe
Evi,
eben
hörte ich einen meiner Lieblingspsalmen, von Salomo, da musste ich
an dich denken:
1
Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. Wenn nicht der HERR das Haus baut,
mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht der HERR die Stadt
behütet, wacht umsonst, der sie behütet. 2 Es ist umsonst, dass ihr
früh aufsteht und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der
Mühsal zu essen; was recht ist, gibt der HERR denen, die er liebt,
im Schlaf.1 3 Siehe, ein Erbteil vom HERRN sind Söhne, ein Lohn ist
die Frucht des Leibes. 4 Wie Pfeile in der Hand eines Kriegers, so
sind Söhne aus den Jahren der Jugend. 5 Selig der Mann, der mit
ihnen den Köcher gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie
mit ihren Feinden rechten im Tor.
*
Liebe
Mama,
eben
im Gottesdienst hörte ich ein schönes Evangelium, das ich dir
schenken möchte:
12
Als sie in die Nähe des Stadttores kamen, wurde gerade ein Toter zur
Bestattung hinausgetragen. Es war der Sohn einer Witwe, ihr einziger.
Zahlreiche Bewohner der Stadt begleiteten die Mutter.
13
Als der Herr die Witwe sah, ergriff ihn das Mitleid und er sagte zu
ihr: »Weine nicht!«
14
Dann trat er näher und berührte die Bahre; die Träger blieben
stehen. Er sagte zu dem Toten: »Du junger Mann, ich befehle dir:
Steh auf!«
15
Da richtete der Tote sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn
seiner Mutter zurück.
*
Athene,
Tochter Zeus:
Mutter
Metis, Göttin der Weisheit, was soll ich sagen über den
einfallsreichen Dulder Odysseus?
Mutter
Metis:
Meine
Tochter, er entkam der Kalypso, der Göttin der Sinnlichkeit, nun
bringe ihn in seine himmlische Heimat zu seiner himmlischen Ehefrau.
Athene:
Mutter,
wie schreibt man Hexameter?
Metis:
Das
frage Homer, Vergil, Klopstock und Schwanke…
*
Die
Menschen sind wie Kinder, die sagen: Wir haben Flöte gespielt, und
ihr habt nicht getanzt, wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt
nicht geweint. Athene ist gekommen, aß nur Gemüse und trank nur
Wasser, und ihr sagtet: Sie hat einen Dämon der Verwirrung. Und
Torsten ist gekommen, aß Fleisch und trank Wodka, und ihr sagtet:
Was für ein Fleischfresser und Säufer. - Und dennoch ist die
göttliche Sophia gerechtfertigt durch ihre Kinder.
*
Malek,
der
dumme katholische Jugendverband BDKJ hat ein Diskussionspapier zu
seiner Konferenz vorgelegt, fordern von der Kirche Anerkennung
jeglicher sexueller Orientierung und Frauenpriestertum. Stefan Oster
der gute Bischof: Und wo bleibt das Evangelium? Wo bleibt Jesus der
Gottmensch? Kardinal Lehmann in seinem Testament: Wir deutschen
Katholiken haben uns nach 1945 ins Diesseits verkrallt. Ich auch.
Gott vergebe mir! Kardinal Kasper: Wir Katholiken diskutieren über
Hand- oder Mundkommunion, Zelebration zum Altar hin oder zum Volk
hin, Diakoninnen oder Frauenpriestertum, das alles interessiert die
Neuheiden nicht. Wir brauchen eine theozentrische Revolution, wir
müssen wieder Gott und den Gottmenschen verkünden. Ah Bruder, dazu
die babylonische Hurerei der Kleriker. Es ist ein Trauerspiel, zum
Heulen!
*
Liebe
Mama,
eben
brachte der Schwarze Mann den Geburtstagskuchen, ich habe gleich
probiert, er ist sehr lecker, schön leicht und locker und gar nicht
trocken. Heute Abend bekommt Evi auch ein Stück.
*
DIE
TREUE
Meine
Mutter ist treu. Nicht nur, dass sie ihrem Ehemann, meinem Vater,
immer treu ar und noch im Alter sein Mädchen war, sondern sie
pflegte noch im Alter Freundschaften, die sie in der Jugend
angeknüpft. auch mir, obwohl ich in meiner kranken Psyche oft
garstig und missmutig war, blieb sie immer treu, ertrug mich und
stand mir mit praktischer Hilfe immer bei, wenn ich in materielle Not
geraten war. Auch an meiner Freundin Karine lobe ich die Treue. Zwar
war sie in ihrer Jugend ein leichtfertiges Mädchen und hüpfte als
Blume von Schmetterling zu Schmetterling, aber als Freundin war sie
mirr immer treu. Und wenn ich mich von ihr abwandte, suchte sie immer
wieder den Kontakt, und wenn ich der Menschen müde war in meiner
Schwermut, begehrte sie immer wieder meine Nähe. Auch vertraute sie
mir ihre Kinder zur Erziehung an. So nannte ich sie immer
Treuliebchen. Fast hätten wir geheiratet. Sie liebte mich, wie sie
sagte, wie einen Bruder und mehr als das. Und am meisten treu ist
Gott. Zwar hat er mich schon als Kind zum Propheten berufen und in
der Bibel unterrichtet, ich aber ward untreu und ward Atheist und
dann Neuheide. Gott aber war treu und sandte mir Christus, als meine
Großmutter starb, und rief mich zu sich. Und öfter, wenn ich mit
dem Christentum gehadert hatte, war Gott treu wie eine liebende
Mutter und eine junge Braut. Aus lauter Liebe zu mir hat Gott sich
für mich in eine Mutter verwandelt. Und wenn ich von allen Göttern
und Menschen verlassen war in tiefen psychischen Krisen, sandte mir
Gott als einzig getreue Frau die Jungfrau Maria, die mich zur Ehe
auserkoren hat, und sie ist mir treu bis in Ewigkeit. So lernte ich
die Treue kennen.
*
Liebe
Gudrun,
leider
muss ich noch einmal meine Teilnahme am Bibelkreis absagen, da ich zu
der Zeit einen Termin beim Psychiater habe. Ich bin gespannt, was
nach Hiob kommt. Übrigens setze ich dir gerade ein literarisches
Denkmal. In Erwartung besserer Zeiten,
Torsten
*
Malek,
in
der Tagesschau hörte ich einen Kurzbericht über Papst Franziskus in
Litauen, es hieß, er warnte vor den Nationalisten. Dann schaute ich
auf die Nachrichtenseite von Radio Vatikan: Der Papst warnte vor
Populismus und menschenfeindlichen Ideologien, gedachte der Opfer der
Nazis und der Sowjets. Man sieht: Die Medien der Welt verkünden nur
des Papstes Antifaschismus, aber seinen Antikommunismus verschwiegen
sie. Die Madonna aber warnt in allen ihren prophetischen Botschaften
immer auch vor dem Kommunismus.
*
Liebe
Susanne,
du
hast einmal gefragt, warum Jesus in Gleichnissen redet. Um die
Gleichnisse zu verstehen, muss man ein Jünger sein und das Licht des
Glaubens haben, dann wird man immer tiefer in die unendlichen
Geheimnisse Jesu eindringen, ihre Bedeutungen sind unendlich reich.
Wer aber das Licht des Glaubens nicht hat, kein Jünger ist, denkt
wie die Welt, der versteht nichts.
Übrigens
hab ich heute schon wieder von deiner Schwangerschaft geträumt.
Außerdem hattest du in meinem Traum Glaubenszweifel und zittertest,
da hab ich deine Hand gehalten.
Meine
Frage: Falls wir uns am Donnerstag zum Hauskreis treffen und du
nachmittags arbeiten musst, darf ich dir ein belegtes Brötchen
mitbringen? Auf diese Frage würde ich mich über eine Antwort von
dir freuen.
Alles
Gute,
Torsten
*
Liebe
Gudrun!
Unsere
Liebe Frau sagt: Ich bin die Verlassene Mutter...
Hier
meine Vorschläge, was wir vom Johannes-Evangelium besprechen, ist
aber eine Auswahl subjektiver Vorlieben, und nur gedacht als Anregung
zu deinen eigenen Überlegungen, denn du bist die Hirtin.
Johannes-Prolog
(Kap 1)
Die
Samariterin (Kap 4)
Brotrede
(Kap 6)
der
gute Hirte (Kap 10)
Lazarus
Auferweckung (Kap 11)
Abschiedsreden
(Kap 14 - 17)
Kreuzigung
(Kap 19)
Auferstehung
(Kap 20)
Möglicherweise
Hochzeit zu Kana (Kap 2) und die Salbung in Bethanien durch Maria von
Bethanien
Vielleicht
inspiriert dich das. Ich bete für dich.
*
Lieber
Malek,
ich
hätte am Montag eigentlich Psychopharmaka abholen müssen und hatte
deshalb schriftlich den lutherischen Bibelkreis abgesagt. Gudrun
hatte mir geschrieben: Lieber Torsten, schade, dass du nicht kommen
kannst. Du fehlst uns. - Ach Malek, das ist mir zu Herzen gegangen!
Mir, den niemand liebt, sagt eine Frau: Du fehlst uns... Ich war so
mutlos und verzagt, dass ich nicht zum Psychiater mich traute. Maria
schickte mir die Lilien der Leiden ihres Sohnes. Plötzlich bekam ich
etwas Mut, zum Bibelkreis zu gehen. Thema war die Rede des Herrn aus
dem Wettersturm an Hiob. Wir waren nur zu fünft, und eigentlich
diskutierten nur Gudrun und ich. Wie die Dichterin sagt:
Ein
Kuss und ein Glauben
Waren
unsere Seelen eins...
Gudrun
erzählte mir, ihr Mann (ein Pastor) habe sie verlassen. Das machte
mich wieder sehr traurig. Eigentlich war heute Karines Geburtstag,
aber Gott erlaubte Karine selig nicht, zu mir zu kommen. Maria sagte
um Mitternacht: Sei getrost, bald wird der Tod dich von den irdischen
Leiden erlösen und dir den Zugang zu den ewigen Freuden
ermöglichen...
Dein
gottverlassener Christ,
Torsten
*
Malek,
am
29. September ist das Fest des Erzengels Michael, früher einfach
Michaelis genannt, und somit auch der Namenstag deines Erstgeborenen,
falls ihr das feiern wollt. Heiliger Michael, stürze den Satan und
alle Dämonen, die über die Erde schweifen, in das Feuer der Hölle.
*
Hallo
Christel,
an
Karines Geburtstag hat Evi das Familiengrab gepflegt, etwas von der
Steinbedeckung weggenommen und etwas Lebendig-Schönes gepflanzt. Es
hatte immer nicht geklappt, den Kontakt zwischen Dorothea und Evi
herzustellen. Aber nun sieht das Grab erstmal wieder schön aus. Ich
denke, wir kümmern uns dann Ende Herbst, wenn alle Blätter vom Baum
gefallen sind, noch einmal um das Grab. Ich wollte dir eigentlich
Evis Kontonummer schicken, falls du ihr ein finanzielles Dankeschön
zuwenden möchtest, aber ich habe nur ihre alte Kontonummer, ohne
Iban. Darum schlage ich dir vor, dass du meine Kontonummer
verwendest, du müsstest mir dann nur kurz schreiben, was du für Evi
gedacht hast, denn ich schaue meine Kontoauszüge nicht an, damit ich
dann weiß, was ich Evi, die unter dem Existenzminimum lebt, von dir
geben darf. Falls du aber lieber Evis Kontonummer hättest, sag mir
Bescheid, dann frag ich Evi danach. Mir brauchst du nichts zu geben,
ich kann nur mit dran denken und manchmal Evi begleiten, aber die
Arbeit und Spritkosten hat Evi. Ich bin leider allzu gebrechlich aus
der Psychiatrie entlassen worden, nun schon vor sieben Jahren, und
bin seit der Zeit quasi bettlägrig und arbeite nur noch, wie Heine
sagte, im horizontalen Gewerbe.
*
Das
Evangelium nach Mark
1
und Torsten kam nach Ostfriesland zu seiner Sippe.
2
Und er predigte über Gott. Und die Menschen seiner Heimat staunten
3
und sagten: Ist das nicht Torsten, der Sohn des
Sparkassenangestellten Eberhard und der Bauunternehmer-Sekretärin
Doris, und ist sein Bruder nicht bei uns, der Untenehmensberater
Stefan?
4
Woher hat er denn diese Weisheit, diese Einsicht in Philosophie,
Theologie, Mystik und Poesie?
5
Und sie ärgeren sich über ihn.
6
Und Torsten wunderten sich über seinen Unglauben. Und wegen ihres
Unglaubens konnte er unter ihnen nicht wirken.
7
Nur seiner kranken Tante Petheda legte er die Hände auf und tröstete
sie.
8
Und Torsten sprach: In der ganzen Welt bin ich als Musen-Prophet
geehrt, nur nicht in meinem deutschen Vaterland, meiner
ostfriesischen Heimat und bei meiner Familie.
*
Lieber
Malek,
die
Liturgie beginnt den Prediger Salomo zu lesen. Vanity, vanity, all is
vanity. Häwäl, das ist der Hauch des Mundes. Die
Einheitsübersetzung sagt: Windhauch. Die Bibel in gerechter Sprache
lässt Häwäl unübersetzt. Hauch, Hauch, alles ist nur ein Hauch,
so müsste man sagen. Nun ist der Hauch des Menschen oft mit üblem
Mundgeruch verbunden. Und so kann man auch sagen: Übler Mundgeruch,
alles ist übler Mundgeruch, so stinkt die Welt!
*
Lieber
Micha!
Herzlichen
Glückwunsch zu deinem Namenstag! Dein Namens-Heiliger ist der
heilige Erzengel Micha-El. Hier kannst du dir einige Bilder von ihm
anschauen.
Sei
stark und fröhlich!
Torsten
*
Im
Himmel werde ich mit Jesus nicht mehr Billigtabak rauchen, sondern
die allerköstlichsten französischen Zigaretten ohne Filter wie
Gitanes und Goulloise. Ich freue mich schon darauf. Es gibt sogar ein
Marienbild, ich glaube von Paul Gauguin: Madonna mit Pfeife, eine
Zigeuner-Madonna. Und Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Karmelitin,
führte den Titel ein: Unsere Liebe Frau vom Tabak.
*
Liebe
Mama,
heute
war Evi bei mir zum Aufräumen und sagte, wenn ich alt und
gebrechlich bin, nimmt sie mich auf und pflegt mich. Ist das nicht
lieb?
*
Lieber
Malek,
Mittwoch
fuhr ich zu Evi mit Brot und Milch und Bananen und Pizza, weil sie
kein Geld mehr hatte zum Nötigsten. Wir sind dann mit den Hunden
spazieren-gegangen oder mehr -gehumpelt, ich musste mich
zwischendurch auf eine Bank setzen. Wir kamen uns beide sehr alt vor.
Heute war sie bei mir zum Aufräumen und Einkaufen für mich, wir
scherzten übers Alter. Evi sagte: Wenn du ein Pflegefall wirst,
kommst du zu uns auf den Bauernhof und ich pflege dich. Für Tom hab
ich schon 700 Euro für seinen Führerschein gespart. Das ist doch
wie Familie, nicht wahr? Und doch hab ich meine mönchische Freiheit.
Schön, wie Maria das für mich organisiert.
*
Besser
eine Portion Pommes mit Curywurst, aber mit Maria allein, als ein
Tisch voller frischer Salate im Kreis von christlichen Narren.
*
Liebe
Mama,
heute
musste ich an die Ansgarikirche denken, meine Taufkirche. Sie ist
eine romanische Kirche auf einem Hügel, damit, wenn die Flut kommt,
die Friesen in die Gottesburg flüchten können. Das ist der Sinn des
Liedes: Ein feste Burg ist unser Gott! Diese Burg Gottes ist die
Ansgarikirche. Ich sehe noch die Bilder der zwölf Apostel, Petrus
mit dem Himmelsschlüssel. Ich sehe die hohe Kanzel, von dort wollte
ich wohl einmal das Wort zum Sonntag predigen, geborener Prediger,
der ich bin. Ich sehe die harten hölzernen Kirchenbänke. Da sitz
ich zwischen Oma und Mama in der Mitternachtsmesse Weihnachten. Mama
singt mit hoher Stimme: Es ist ein Ros entsprungen, und: Vom Himmel
hoch da komm ich her, und: Ich steh an deiner Krippe hier. Der
Altarraum vom Kirchenschiff abgetrennt durch eine Kreuzigungsszene:
Jesus am Kreuz, Maria und Johannes unterm Kreuz, Jesus spricht zu
Maria: Frau, siehe dein Sohn, und zu Johannes: Sohn, siehe deine
Mutter. Meine erste Liebe zu Maria. Da ist das Taufbecken, da ich zum
Kind Gottes geweiht wurde. Da ist der große steinerne Altar, auf dem
die Lutheraner zwar kein Opfer darbringen, aber er ist noch da aus
uralten katholischen Zeiten. In den Altar eingeritzt: MARIA. Ich bin
ganz dein, Maria. Darüber ein schönes Altarbild, ein Triptychon. Im
Hintergrund die Orgel, die Königin aller Musikinstrumente. Ich stand
vor Notre Dame von Paris, vorm Malekusdom in Venedig, vorm Köllner
Dom, aber wenn ich höre: Heilige Mutter Kirche - denk ich immer an
die Ansgarikirche von Hage. Ich sah auch in Rastede die Ulrichskirche
und die Kirche von Westerstede, auch romanische Gottesvolksburgen,
und da fühlte ich mich immer Zuhause, wie in der Stube meiner
Großmutter.
*
Die
Vision von Papst Leo XIII. - "Ich kann deine Kirche zerstören!"
Genau
33 Jahre auf den Tag genau, vor dem Sonnenwunder in Fatima, das
heißt, am 13. Oktober 1884, hatte Papst Leo XIII. eine
bemerkenswerte Vision, während er eine Messe zelebrierte. Er stand
für ca. 10 Minuten wie in Trance, da, sein Gesicht wurde fahl und
grau. Danach ging er in sein Arbeitszimmer und verfasste ein Gebet
zum Hl. Erzengel Michael.
Auf
die Frage, was denn geschehen war, erklärte er, dass er zwei Stimmen
gehört habe, die aus der Richtung vom Tabernakel kam.
Die
eine Stimme war sanft und die andere war rauh und hart. Er hörte
folgendes Gespräch:
Die
Stimme Satans prahlte mit seinem Stolz zu unserem Herrn:
"Ich
kann Deine Kirche zerstören."
Die
sanfte Stimme des Herrn:
"Du
kannst? Dann gehe und tue es."
Satan:
"Um
das zu tun, brauche ich mehr Zeit und Macht."
Unser
Herr:
"Wie
viel Zeit? Wie viel Macht?"
Satan:
"75-100
Jahre, und mehr Macht über diejenigen, die sich meinem Dienst
unterwerfen."
Unser
Herr:
"Du
bekommst diese Zeit, und diese Macht."
Dies
geschah im Jahre 1884.
EXORZISMUS
gegen Satan und die abtrünnigen Engel auf Anordnung Leo XIII:, des
obersten Hirten.
Aus
dem Rituale Romanum von 1903
"Im
Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen."
Psalm
67
"Es
erhebe sich Gott, auf dass seine Feinde zerstreut werden, und die ihn
hassen, vor seinem Antlitz fliehen. Wie der Rauch zergeht, so mögen
sie zergehen; wie Wachs vor dem Feuer zerfliesst, so mögen die
Sünden vor Gottes Angesicht vergehen."
Psalm
34
"Richte,
o Herr, die mir Unrecht tun; bezwinge, die wider mich kämpfen.
Beschämt und zu Schanden werden mögen, die mir nach dem Leben
trachten. Es mögen zurückweichen und zuschanden werden, die wider
mich Böses sinnen. Sie mögen werden wie Staub vor dem Winde und der
Engel des Herrn bedränge sie. Ihr Weg sei finster und schlüpfrig
und der Engel des Herrn verfolge sie. Denn ohne Ursache haben sie mir
heimlich ihre verderbenbringenden Fallstricke gelegt, haben mir
Schmach angetan ohne Ursache. Es komme unversehens über jenen der
Fallstrick; und das Netz, das er heimlich gelegt, fange ihn; in seine
eigene Schlinge möge er stürzen. Meine Seele aber wird in dem Herrn
frohlocken und sich über seine Hilfe freuen. Ehre sei dem Vater und
dem Sohne und dem Hl. Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und
allezeit und in Ewigkeit. Amen."
Gebet
zum hl. Erzengel Michael
"O
glorreichster Fürst der himmlischen Heerscharen, hl. Erzengel
Michael, beschütze uns in dem Kampfe und furchtbaren Streite,
welchen wir gegen die Oberherrschaften und Mächte, wider die
Beherrscher der Welt in dieser Finsternis, gegen die bösen Geister
zu bestehen haben. Komme zu Hilfe den Menschen, welche Gott
unsterblich erschuf, nach seinem Bilde und Gleichnis gestaltete und
um teuren Preis aus der Tyrannei des Teufels erlöset hat. Schlage
heute mit dem Heere der hl. Engel die Schlachten des Herrn, wie du
ehedem gegen Luzifer, das Haupt der Stolzen, und gegen die
abtrünnigen Engel gekämpfet hast, welche ohnmächtig waren, dir
Widerstand zu leisten, und für die es keine Stätte mehr im Himmel
gab. Ja, dieses Ungeheuer, diese alte Schlange, welche Teufel und
Satan genannt wird, welcher die ganze Welt verführt, ward mit seinen
Engeln in den Abgrund gestürzt.
Doch
siehe, dieser alte Feind und Menschenmörder hat sich übermütig
wieder erhoben. Er hat sich in einen Engel des Lichtes verwandelt und
schweift mit der ganzen Schar der bösen Geister umher, um des ganzen
Erdkreises sich zu bemächtigen und den Namen Gottes und seines
Gesalbten daraus zu vertilgen; um zu rauben, zu morden, in das ewige
Verderben zu stürzen die Seelen, welche zur Krone der ewigen
Herrlichkeit bestimmt sind. Dieser böswillige Drache ergiesst wie
ein ganz schmutziger Strom über die Menschen, deren Verstand schon
wüste und deren Herz verdorben ist, das Gift seiner Bosheit, den
Geist der Lüge, der Gottlosigkeit und Lästerung, ja den Pesthauch
der Unkeuschheit und aller Laster und Missetaten. Feinde voll Arglist
haben die Kirche, die Braut des unbefleckten Lammes, mit Bitterkeit
überhäuft und mit Wermut betränkt; ruchlos haben sie die Hände
nach ihren heiligsten Besitztümern ausgestreckt. Selbst an der
geweihten Stätte, wo der Sitz des hl. Petrus und der Lehrstuhl der
Wahrheit als Leuchte der Welt errichtet ward, haben sie den
verabscheuungswürdigen Thron ihrer Gottlosigkeit aufgeschlagen mit
dem unseligen Plan, den Hirten zu schlagen und die Herde zu
zerstreuen.
Auf
denn, o unbesiegtester Fürst, eile dem Volke Gottes zu Hilfe gegen
das Anstürmen der verworfenen Geister und verleihe uns den Sieg.
Dieses Volk verehrt dich ja als Schützer und Patron; in dir als in
seinem Verteidiger gegen die boshaften Mächte der Hölle rühmt sich
die hl. Kirche; dir hat Gott die Seelen anvertraut, um sie in die
ewige Seligkeit zu führen. Ach, bitte doch den Gott des Friedens,
auf dass er den Teufel besiegt unter unsere Füße lege, und jener
die Menschen nicht länger in seiner Sklaverei festhalten und der
Kirche nicht mehr schaden könne. Bringe du vor das Angesicht des
Allerhöchsten unsere Gebete, auf dass die Erbarmungen des Herrn uns
bald zuvorkommen; bemächtige dich des Drachen, der alten Schlange,
welche der Teufel und Satan ist, und stoße ihn gefesselt in den
Abgrund zurück, damit er nicht mehr die Völker verführe. Amen."
Vertrauend
auf deine Hilfe und deinen Schutz - kraft der Autorität der hl.
Mutter Kirche - und in sicherem Vertrauen auf den Namen Jesu Christi,
unseres Gottes und Herren, schreiten wir zum Kampf, um die Angriffe
teuflischen Betrugs abzuwehren.
*
Ich
schlief nach einem Rosenkranz ein und träumte: Ich sprach mit einer
mütterlichen Frau über die Huren, ob sie die Lieblinge Jesu sein,
und über die Tempelprostituierten der Antike. Dass Männer meinten,
mit Geld die Verenigung mit der Gottheit erkaufen zu können, hätte
Luthers Spott herausgerufen. Dass die Männer die
Tempelprostituierten nur als Mittel zum Zweck benutzten, hätte Kant
getadelt, der sagte, das dürfe man nicht tun. Dann ging ich mit der
mütterlichen Frau spazieren. Sie freute sich, dass es nach der Nacht
in ihrer Seele nun etwas besser geworden. Ich sprach von zwei Formen
des Schweigens, einem eisig-kalten und einem
mitfühlend-mitschwingenden. Sie erzählte mir von der Mystik der
jüdischen Chassidim und nannte mich einen Mystiker. Wir waren in
München in einem Waldgebirge am Fuß eines Berges. Auf dem Berg war
ein Kreuz mit einem gekreuzigten Christus. Wer führt dich, wurde ich
gefragt. Ich sagte: Die Füße, die Fußtapfen Jesu. Dann ward ich
entrückt. Ich sah einen Berg im Himmel, eine hohe Felsenwand, in der
Höhlen wie Einsiedlerhöhlen waren, darin neben und über einander
die Heiligen lebten. Oben war wie im Film die Leidensgeschichte Jesu
dargestellt. Ich wurde gefragt, wo ich wohnen wolle. Ich suchte die
Höhle der Madonna, suchte ihr weißes Kleid und ihren hellblauen
Mantel. Jesus war mit meiner Wahl zufrieden. Dann hörte ich die
Stimme: Die Seraphim kommen. Die waren wie heitere Engel der Sonne.
Jesus sagte, die Seraphim würden nun in mich eindringen und in mir
wohnen bleiben. Dann schlug ich die Augen auf und sah von Angesicht
zu Angesicht Jesu, sein Antlitz war sonnig und heiter, und ich gab
ihm einen Kuss auf den Mund, da war ich glücklich. Dann hörte ich,
dass Karine von unten heraufkäme. Karines unsichtbarer Geist gab mir
einen Zungenkuss. Wir wollten zusammen Jesus danken, aber Jesus
sagte: Nicht über Liebe reden, sondern Liebe tun und küssen! Dann
verschwand Karine, und ich hörte: Noch eine Zeit der Trennung, dann
kommt ihr wieder zusammen. Dann sah ich eine Gruppe von Christen,
evangelische Pastoren und Chorknaben, die riefen dreimal: Gott ist
Einer in Drei Majestäten! Dann glitt ich in einem Strom der Wonne
wieder zum Fuß des Kreuzberges im Wald von München und überlegte
noch, ob ich den Traum in Trochäen oder in freienVersen aufschreiben
solle. Dann zuckte mein Körper wie unter kommenden Schmerzen, und
ich wachte auf.
*
Marco,
Saint
Germain, nicht ein katholischer Heiliger, sondern ein französischer
Graf dieses Namens war ein Scharlatan, Alchemist und okkulter
Freimaurer, der Madame Pompadour erregte, weil er vorgab, ein
Wässerchen zu haben, dass bei den Frauen das Altern aufhält. Sie
stellte ihn zur Unterhaltung dem König Ludwig XV vor, der ihm
(natürlich aus Goldgier) ein alchemistisches Labor einrichtete. Er
war als Geheimdiplomat tätig, war in England beim Prinzen von Wales,
bei Friedrich II von Preußen, und angeblich an der Machtergreifung
von Katharina der Großen in Russland beteiligt. Seine Herkunft ist
dunkel, es gibt alle möglichen Thesen, er selbst bezeichnete sich
als Nachkomme des Königs von Transsilvanien. In Gegenwart Casanovas
berichtete er von seinen Zeitreise nd bezeugte ein großes
geschichtliches Wissen. Voltaire schrieb über ihn an Friedrich II,
er sei der Mann, der alles weiß und nie stirbt. Das war irnisch
gemeint, wird aber in der Literatur der Freimaurer und Okkultisten
für wahr genommen. Madame Blavasky, die Gründerin der Thesophischen
Gesellschaft, nannte ihn einen der Sieben Tibetischen Meister. Rudolf
Steiner sagte, er habe hellseherisch erkannt, dass Saint Germain der
Gründer der Rosenkreuzer gewesen. In der New Age Bewegung gilt er
als spiritueller Meister, der noch höher steht als der
Christus-Geist. Es gibt Medien, die Botschaften von ihm empfangen.
*
Liebe
Evi,
dies
Wort von Nietzsche schenke ich speziell dir:
Der
langsame Pfeil der Schönheit. — Die edelste Art der Schönheit ist
die, welche nicht auf einmal hinreißt, welche nicht stürmische und
berauschende Angriffe macht (eine solche erweckt leicht Ekel),
sondern jene langsam einsickernde, welche man fast unbemerkt mit sich
fortträgt und die Einem im Traum einmal wiederbegegnet, endlich
aber, nachdem sie lange mit Bescheidenheit an unserm Herzen gelegen,
von uns ganz Besitz nimmt, unser Auge mit Tränen, unser Herz mit
Sehnsucht füllt.
*
Lieber
Malek,
die
KPD in der Weimarer Republik biederte sich bei
nationalistisch-antisemitischen Kreisen an. Ihre Vorsitzende Ruth
Fischer, jüdischer Abstammung, hetzte: Die jüdischen
Großkapitalisten wollen wir aufhänden. Die KPD und die NSDAP
organisierten gemeinsam einen Streik. Mit dem Anstieg der Macht der
Nazis, sagte die KPD: Sie sagen, sie seien gegen die Juden, aber sie
lügen, denn sie sind die Werkzeuge des jüdischen Finanzkapitals. In
einer Fernsehdiskussion sagte der SPD-Bürgermeister von Berlin zum
AFD-Vertreter: Sie schwächen die Demokratie! Da verteidigte die
Kommunisten-Ikone Sahra Wagenknecht die AFD und sagte in Richtung SPD
und CDU: Nicht die AFD schwächt die Demokratie, sondern das tun die
bürgerlichen Parteien, weil sie dem Kleinen Mann nicht genug Geld
zahlen! Der Papst besuchte in Litauen ein KGB-Gefängnis, das der KGB
unverändert von der Gestapo übernahm: Eine Zelle für Einzelhaft
war sechzig Quadratzentimeter groß. Die AFD wird nun vom
Verfassungsschutz überwacht. In Sachsen-Chemnitz brüllte der Pöbel:
Nationalsozialismus jetzt! Annegret Kramp-Karrenbauer,
Generalsekretärin der CDU, sprach von wachsendem Antisemitismus in
Deutschland. Als im deutschen Bundestag einmal der israelitische
Präsident der Holocaust-Opfer gedachte, standen alle deutschen
Politiker ehrend auf, bis auf Sahra Wagenknecht. Wir brauchen eine
Erneuerung und neuen Aufbruch in der Christdemokratie. Die
historische Stunde für Angela scheint mir vorüber.
*
"Werter
Herr!
Wenn
Sie es mir ernstlich nimmer übelnehmen, dass ich nicht FEST UND DERB
IM LEBEN STEHE dann können wir einander vermutlich schon verstehen.
Nämlich
Freunde, die es furchtbar gut meinen und in tiefem Nichtverständnis
an mir zu erziehen suchen (immer im Sinne jenes FEST UND DERB,
natürlich), Freunde dieser Art habe ich genug - zu viel.
Freunde,
die Schonung geben und Schonung fordern, die den Freund sein lassen,
wie er ist, denen Geselligkeit kein Wettstreit, sondern ein Versuch
zu intellektueller Kultur ist - solche Freunde habe ich wenig - zu
wenig."
Hermann
Hesse
*
Heute
gab es eine sehr schöne Lesung in der Liturgie: Freut euch über
Jerusalem, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid, denn nun
dürft ihr euch satt trinken an dem Reichtum ihrer Brüste! ICH will
euch trösten wie eine Mutter! - Wie ein gestilltes Kind im Arm
seiner Mutter ist meine Seele bei Jahwe. - Aber die Herren Pfaffen
predigten über das Priestertum, die Inkarnation und die Konkretion
und verfehlten das Thema. Sechs Minus, Setzen!
*
Marco,
im
Prinzip ja, aber... Es wäre nett, mal wieder bei euch zu sein, ich
bin doch schrecklich einsam, aber ich kann an euren Spaziergängen
nicht teilnehmen. Auch wenn du meinst, mich da erziehen zu müssen.
Ich gehe manchmal mit Evi mit den Hunden eine halbe Stunde spazieren,
das geht, aber was für euch ein angenehmer Spaziergang ist, ist für
mich eine qual. Wie du darauf reagieren willst, bleibt deiner
Freiheit überlassen. Ansonsten hätte ich außer Freitag Zeit zu
Gesprächen.
Gruß,
Torsten
*
Hallo
Christel,
heute
Nachmittag hat Maite mich angerufen, Dorothea hatte für sie gewählt,
weil sie meine Nummer nicht mehr sehen kann. Da hat Dorothea mir
vorgeschlagen, dass Dorothea bzw. Maite Evi erst mal die Unkosten
erstatten. Vielleicht weißt du, dass Evi einmal die Woche Maite
hilft. Dorothea wird dir dann sagen, welche Summe sie vereinbart
haben, und dich dann um das Geld bitten. Ich hoffe, du bist mit
dieser Lösung einverstanden. Bei Gelegenheit sende ich dir dann eine
Mail mit Evis Iban-Nummer. Wie ich dir geschrieben habe, wollen wir
dann am Ende des Herbstes die gefallenen Blätter vom Grab entfernen.
Nun
statt der Toten ein neues Leben! Bitte richte doch Jessie meine
herzlichsten Segenswünsche zur Niederkunft aus. Ich lasse ihr sagen:
Kinder sind ein Geschenk Gottes! Paulina ist ein sehr schöner Name
(meine verewigte Großmutter hieß Paula) und von weichem Klang, fast
italienisch-wohltönend und von einem bescheidenen Adel. Auch dir als
junger Großmutter meine besten Wünsche und Freude an der Enkelin.
Mir
geht es zum Heine-Zitieren:
Nur
der Tod kann mich erlösen,
Aber
ach, ich bin unsterblich!
*
Gestern
Abend hörte ich einen Vortrag von einem anthroposophischen
Gymnasiallehrer über Nietzsche und die dionysischen Mysterien,
überraschend interessant. Nachts hatte ich Sehnsucht nach Brentano,
las eine germanistische Einführung zu seinen Dramenfragmenten, mein
seelischer Zwillingsbruder war fasziniert von dem Motiv der
Totenbraut... wie ich... Danke, dass du immer so viel Mitgefühl mit
mir hast, die Männer sind so entsetzlich kalt!
Gott
der Schöpfer und Unsere Liebe Frau von Rom
Sei
gepriesen für das Ypsilon-Chromosom!
*
Liebe
Susanne,
ich
bete: Lass mich ohne Gewaltmarsch, von Bürgern Spaziergang genannt,
zu meiner göttlichen Krankenschwester und Blümlein Augentrost
kommen, denn meine Seele ist krank, dem Wahnsinn nah.
*
Liebe
Evi,
ich
schenke dir drei Sprüche von drei Weisen:
Ich
danke dir, Frau, dass du eine Frau bist!
Johannes
Paul II.
Frauen
sind göttlich.
Indisches
Mantra
Frauen
sind die besseren Menschen.
Torsten
Schwanke
*
An
den Engel der Hauskirche von Rastede!
Danke
für deinen Segen, Engel der Heilung! Ich habe dank deines Segens 12
Stunden schlafen können und dann einen Tag der Seelenruhe verbracht.
Ich glaube immer mehr an den Segen der Engel und opfere eine Heilige
Messe für dich auf.
*
Lieber
Stefan,
eben
hab ich mit Mama telefoniert, und sie hat gesagt, du seiest in einer
Rede auch auf mich eingegangen, warum ich nicht kommen konnte. Zwar
sagte Mama nicht, was du gesagt hast, aber ich danke dir, dass du
mich nicht verurteilt, sondern gerechtfertigt hast. Es geht mir in
der Tat zur Zeit sehr schlecht, ich bin zu Tode betrübt und kann
mich kaum noch bewegen. Am Tag der deutschen Einheit bin ich bei
meinen Freunden in Rastede eingeladen, wir suchen Bücher auf dem
Flohmarkt. Meine lutherische Pastorin schrieb mir, als ich wegen
eines Arzttermins den Bibelkreis absagen musste: "Du fehlst
uns", das fand ich sehr lieb. Meine Freundin Evi, mit der ich
nun fast 30 Jahre befreundet bin, kommt einmal die Woche und hilft
mir im Haushalt, sie sagte: "Wenn du zum Pflegefall wirst, dann
kommst du zu uns, und ich pflege dich." Das fand ich auch sehr
lieb! Bald hat nun Keno Geburtstag, ich weiß das genaue Datum nicht,
aber grüß ihn von mir und sage ihm dieses Sprichwort:
Liebeskummer
und Kausenpein
Solln
die schlimmsten Schmerzen sein.
*
Dear
Sophie!
I'm
a german poet and a catholic believer and am ill with schizophrenia.
In the year 1994 I had an amazing vision of my guardian angel, an
heavenly female beauty. At that time I heard the first time your
songs Wish I was your lover (live video) and Right beside you, and
these poetic videos and your extraordanary beauty was my remembrance,
so that since that time, when I want to honour my guardian angel, i
see your videos and adore your angelic beauty and listen to your
voice. I think, when I listen to your songs, that the virgin Mary, my
mysticall bride, sings a charming love-song to me. Therefore I will
thank you for your presence and music and will offer on the day of
the guardian angels an holy Mass for your soul. Gott bless Thee!
*
Die
Weisheit von oben. Jakobus 1
13
Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten
Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weisheit. 14 Habt ihr aber
bitteren Neid und Zank in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt
nicht wider die Wahrheit. 15 Das ist nicht die Weisheit, die von
obenherab kommt, sondern irdisch, menschlich und teuflisch.16 Denn wo
Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. 17 Die
Weisheit von obenher ist auf's erste keusch, darnach friedsam,
gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte,
unparteiisch, ohne Heuchelei.
Lang
lebe Sophia!
*
Liebe
Evi,
Montag,
kommend vom Psychiater, fuhr ich an deinem alten romantischen
Bauernhaus vorbei, das nun in einem verwilderten Garten leer
verrottet, da hatte ich viele gemischte Gefühle: wie früher der
junge Gott Eros mich immer zu dir trieb, wie ich mit einem
Venussehnen auf Knieen vor dir lag, wie ich dann mit dem Knäblein
Tom im Garten Verstecken gespielt habe, wie nach Karines Tod Milan
und Simon bei dir waren, das waren alles bittersüße Erinnerungen...
*
Heute
morgen in der göttlichen Liturgie hieß es: Und Hiob sprach zu
seinen Freunden... Das ist das Motto des heutigen Tages, denn ich
werde heute Marco treffen. Mein Trost dabei ist seine Frau, die
anmutige Nymphe.
*
Malek,
du
kommst mir vor wie ein Intellektueller der Gesellschaft Jesu, die
hatten auch immer so spezielle geistige Leidenschaften. Maria sagt
dir nur: Achte darauf, dass deine Gebetszeit nicht darunter leidet...
Viel Freude an deinen Kleinen!
*
Malek,
Gott
wird ja mit einem Vater verglichen. Ich geistiger Vater sah es
amüsiert an, wie mein Herzenssohn Tom die Spielkarten sammelte von
Helden und Drachen, und wie er sich vertiefte in die Wissenschaft
dieses Spiels, ja, wie er ein bei andern Kindern bewunderter Fachmann
wurde. Nur durfte seine schulische Leistung nicht darunter leiden. So
Gott Vater, den der Papst als einen zärtlichen Vater beschreibt,
sieht lächelnd auf dein geistiges Interesse an der Ahnenforschung.
Heute
bin ich bei Marco und der schönen Susanne.
*
Liebe
Susanne,
in
der griechischen Mythologie gibt es einen Riesen, der immer wieder
die Mutter Erde berühren musste, um neue Kraft zu bekommen. So habe
auch ich die Mutter wieder berührt... Du hast den
Verzweifelttraurigen zum Lachen gebracht. Ich werde dir heute Abend
die Messe aufopfern.
*
Malek,
Marco
war gereizt und spöttisch. Er sagte, jeder 2. Priester wäre
homosexuell oder Kinderschänder, meine Marienverehrung sei meine
fixe Idee, die Bücher die ich lese würde er nicht für Geld lesen
wollen, und spottete über Susannes und meine Begrüßung. Sehr
unangenehm. Susanne aber sah mir liebevoll in die Augen, ging beim
Spaziergang über den Flohmarkt neben mir und bedauerte meine frühe
Abreise. So geht es dem Minnesänger, bei den holden Minnedamen muss
er immer die groben Klötze von Ehemännern ertragen. Samstag kommt
meine Mutter zu mir. O weh!
*
Susanne!
Den
Männern ist nichts heilig,
Die
Frauen s i n d heilig.
Auf
Wiedersehen im Traum!
*
Der
Mann lästert die Madonna,
Die
Frau verkörpert die Madonna.
Soviel
zu meinem Besuch…
*
Liebe
Evi,
ich
schenke dir ein Sprichwort:
Sei
der Mensch, für den dein Hund dich hält...
*
Die
milde sanfte Madonna ging neben mir, ich zeigte ihr einige schöne
Dinge, aber die genügten ihrem himmlischen Schönheitssinn nicht.
Sie führte mich stattdessen zur einer Wasserfontäne, in der ein
Regenbogen leuchtete. Die Herrlichkeit des Herrn! Dann führte mich
die fromme Muse zu einem Bücherstand und schenkte mir
Kurtisanengespräche der italienischen Renaissance und Liebesbriefe
des französischen Surrealismus. Dann saßen wir zusammen zu Speis
und Trank, und die himmlische Schwester brachte mich, der ich vor
Kummer fast wahnsinnig war, zum Lachen der Engel. Mögen die
Protestanten lästern - ich glaube an die Madonna!
*
Als
Paulus in Athen von Jesus & Anastasis lehrte, folgten ihm nur
Damaris (Jungkuh) und Dionysios vom Areopag. Im fünften Jahrhundert
gab es einen syrischen Schriftsteller, der sich Dionysios Areopagita
nannte. Er lehrte, dass die Väter Christus in aller Öffentlichkeit
Agape genannt hatten, aber im Geheimen nannten sie Christus Eros. Nur
war der Name Eros beim Volk missverständlich, verrucht. Aber die
Eingeweihten wissen, dass Christus der himmlische Eros, der Bräutigam
der menschlichen Psyche ist. Wehe, wehe, mein Eros ist gekreuzigt!
Halleluja, Halleluja, mein Eros ist auferstanden!
In
diesem Sinne:
Eros
sei mit dir!
*
Lieber
Malek,
in
der Zeitung las ich, dass in Berlin unterm Brandenburger Tor 600 000
Bürger das demokratische Deutschland gefeiert haben, jeweils nur
1000 Rechts- und Linksradikale. Das klingt gut. Ich las, ein
Regierungsvertreter sagte: Unser heutiges Deutschland ist das beste
Deutschland, das wir je hatten. - Ich erlaube mir, das anders zu
sehen. Maria in einer prophetischen Botschaften sagte: Die
Glanzzeiten eures Volkes liegen lange zurück, heute versinkt
Deutschland im Neuheidentum. - So scheint mir die Glanzzeit
Deutschlands etwa zwischen 1000 und 1500 zu liegen, ein
römisch-heiliges Deutschland, ein marianisches Deutschland, mit
deutscher Mystik, großer Minnepoesie und mönchischer Minnemystik,
Epen wie Parzival oder Tristan und Isolde und dem Nibelungenlied oder
Gudrunlied. Die sehr berühmte Glanzleistung Deutschlands, die
Geniezeit, auch Goethezeit genannt, war in der Philosophie des
deutschen Idealismus schon recht gottlos, und die Poeten waren
meistens Freimaurer. Dir als Protestant muss ich bekennen, dass ich
die deutsche Glaubensspaltung und den 30jährigen Krieg für keine
Glanzleistung Deutschlands halte.
*
Epaphroditus:
Frauen
sind die besseren Menschen!
Damaris:
So
ist es nicht, mein lieber Epaphroditus.
*
Malek,
heute
morgen hörte ich eine Predigt über den heiligen Bruno, der lebte um
1000. Er war zum Priester geweiht, kam aus Köln, studierte in Paris,
wurde nach Rom eingeladen, aber ihn widerte der verkommene Klerus am
Papstpalast an, dann schloss er sich Benediktinern an, lehrte Kinder
in Philosophie, Theologie und Kunst, die Benediktiner waren ihm zu
weltlich, er ging nach Frankreich und lebte in einer Felsenhöhle als
Einsiedler dem Gebet, er Buße und dem Abschreiben von Büchern. Da
fühlte ich mich von Gottes Liebe sehr in meiner Lebensweise
unterstützt. Meine Mutter hat schon weiße Haare, nahm mich in die
Arme und (ich merkte das) hätte mich gerne geküsst, traute sich
aber nicht. Nun nach vier Tagen Menschen will ich wieder in die
Stille und zur Poesie. Karine ist um mich.
*
Malek,
dein
Sankt Bruno ist Bruno von Querfurt, von Prag ausgegangen, Märtyrer
der Mission. Mein Sankt Bruno ist Bruno der Karthäuser, der
Einsiedler, der von Köln nach Frankreich ging. Beide lebten Anfang
des 11. Jahrhunderts.
In
Sankt Bruno verbunden,
Torsten
*
Siegfried
Lenz, Heimatmuseum, Roman, gilt als das Masuren-Epos schlechthin.
*
Liebe
Evi,
im
15. Jahrhundert sind die Zigeuner aus Indien in Europa eingewandert,
waren aber arm und Außenseiter und politisch verfolgt, am
schlimmsten in Deutschland. In der Barockzeit trat ein Zigeuner
erstmals in der Literatur in Deutschland auf. Cervantes (Don
Quichote) schuf eine Erzählung über eine schöne Zigeunerin. Im 17.
und 18. Jahrhundert begann man, das Phänomen der Zigeuner
wissenschaftlich zu untersuchen, aber war immer noch geprägt von den
Vorurteilen, sie seien wild und verbrecherisch und müssten
zivilisiert werden. Erst Goethe schuf im Götz von Berlichingen in
einer Szene ein Zigeunerlager eine positive Darstellung des edlen
Wilden. Seine Gestalt Mignon (Kind, Mädchen, Geliebte, Geheimnis)
war unter Zigeunern aufgewachsen. Die Romantiker schufen dann die
Zigeuner-Romantik. Nichts vom grausamen Alltag der Sinti und Roma,
sondern romantischer Idealismus vom freien poetischen Leben. Die
Schöne Zigeunerin war DIE Muse der deutschen Romantik. Da neben gab
es den Zigeuner-Geiger und den Zigeuner-Hanswurst und die alte
Wahrsagerin. Achim Arnim hat das schönste Denkmal der Sinti und Roma
in seiner Erzählung Isabella von Ägypten geschaffen, die ich dir
einmal geschenkt habe. Dies interessiert dich vielleicht, weil du
doch als Kind von Zigeunern geraubt worden bist und bei Pepe dem
Zigeunerknaben aufgewachsen bist...
*
Gebet
zur heiligen Maria Magdalena
Heilige
Maria Magdalena, die Du begnadigt wurdest von Jesus, Du, die Du viel
geliebt hast, zeige uns den wahren Weg der Bekehrung und der Reinheit
des Herzens.
Aus
Liebe bist Du Jesus nachgefolgt, um ihm zu dienen:
Lehre
uns, unser Leben uneigennützig für unsere Brüder und Schwestern zu
schenken.
Du
befandest Dich beim Kreuz Jesu mit Maria und Johannes:
Erlange
uns die Gnade des Glaubens und der Hoffnung in unseren Prüfungen.
Am
Morgen von Ostern hast Du von Jesus die Mission empfangen, seine
Auferstehung seinen Jüngern zu verkünden: Hilf uns zu glauben, dass
das Leben stärker ist als der Tod, dass seine Liebe über alles
triumphiert.
Heilige
Maria Magdalena, bitte für uns.
Heilige
Maria Magdalena,
Du,
die die Welt gekannt hat,
Du,
welche die Welt berührt hat.
Du
hast unseren Herrn Jesus Christus mit Deinen Tränen berührt, mit
Deinen Haaren.
Mit
Deinen Tränen hast Du Dein Leben gereinigt vom Staub der Straße; am
neuen Morgen Deines Lebens bist Du es gewesen, welche den Vorhang des
Tempels betrachtet hat.
O
Maria Magdalena, erste Blume aus dem Garten der Auferstehung,
Du,
die ging, um den Weg zu salben!
Da
bist Du, Jungfrau von neuem, Du, die Sünderin.
Da
bist Du, die Verwahrerin des Lichtes des Auferstehungsmorgens.
Da
bist Du, die Verwahrerin des Salböls der Barmherzigkeit. Erlaube
uns, heilige Maria Magdalena, mit Dir zu weinen und berühren zu
können; mit Dir das Salböl zu tragen; mit Dir am Morgen in den
Garten unserer Auferstehung zu gehen.
Heilige
Maria Magdalena, erbitte uns zu den Füßen Jesu und vereint mit der
Fürsprache der Gottesmutter Maria, die Dich so sehr geliebt hat,
Erhörung in unserem Anliegen (…) zu erhalten, damit die
Barmherzigkeit Gottes auf das Neue verherrlicht werde. Amen.
Vater
unser. Gegrüßet seist Du Maria. Ehre sei dem Vater.
Litanei
zur heiligen Maria Magdalena (zum Privatgebrauch)
Herr,
erbarme Dich unser,
O
Christus, erbarme Dich unser,
Herr,
erbarme Dich unser,
Heiligste
Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser.
Heilige
Maria, Gottesmutter, bitte für uns.
Heilige
Maria Magdalena, bitte für uns.
Das
Alabastergefäß getragen, erfüllt von Wohlgeruch, bitte für uns.
Mit
den Tränen, die Füße von Jesus waschend, bitte für uns.
Mit
Deinen Haaren sie trocknend, bitte für uns.
Sie
mit Innigkeit küssend, bitte für uns.
Der
viele Sünden verziehen wurden, bitte für uns.
Entflammt
mit dem Eifer der Nächstenliebe, bitte für uns.
Dem
Herrn sehr wohlgefällig, bitte für uns.
Sehr
geliebt von Jesus, bitte für uns.
Den
besseren Teil erwählend, bitte für uns.
Die
Auferstehung Deines Bruders Lazarus erlangend, bitte für uns.
Treu
Jesus am Kreuz beistehend, bitte für uns.
Bei
ihm bleibend, als die Schüler flohen, bitte für uns.
Die
als erste unter den Schülern verdient hat, den auferstandenen
Christus zu sehen, bitte für uns.
An
der Stirn berührt durch den Kontakt mit seiner glorreichen Hand,
bitte für uns.
Apostolin
der Apostel, bitte für uns.
Apostolin
der Provence, bitte für uns.
Beschützerin
des Ordens der Predigerbrüder, bitte für uns.
Sanfte
Rechtsanwältin der Büßenden, bitte für uns.
Damit
wir verdienen eines Tages mit Dir die Gegenwart des Herrn für immer
zu genießen.
Lamm
Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, verschone uns, o
Herr.
Lamm
Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erhöre uns, o
Herr.
Lamm
Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser,
o Herr.
Bitte
für uns, heilige Maria Magdalena.
Auf
dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset
uns beten.
Gewährte
uns, barmherziger Vater, dass wir wie die heilige Maria Magdalena,
indem wir Jesus Christus, unseren Herrn, über alles lieben, die
Verzeihung unserer Sünden verdienen, damit sie für uns bei Deiner
Barmherzigkeit die Freude erlangt, mit Dir immer zu leben. Durch
denselben Christus, unseren Herrn. Amen.
*
DES
JOHANNES ERSTE LIEBE
Am
Ende seines Lebens lag Johannes auf dem Bett, und sein Pflegesohn
Peter stand an seines Pflegevaters Sterbebett. Und Johannes sprach:
Ich muss jetzt immer an meine erste Liebe denken, an Maria, die
Schöne. Ich war siebzehn, ein reformierter Ostfriese, meine Eltern
waren reformierte Ostfriesen. Maria aber war mit ihren Eltern aus
Bayern gekommen. Sie waren katholisch. Maria war so schön wie die
Mutter Jesu, sie hatte lange schwarze Haare und trug ein langes
weißes Seidenkleid. Ich verliebte mich auf den ersten Blick in sie,
es war mir, der Himmel tat sich auf, und die Himmelskönigin stieg zu
mir hernieder. Maria besuchte mit mir meine Eltern. Meine Eltern
waren sehr angetan von Marias Schönheit und Freundlichkeit. Aber
meine Verliebtheit wurde zu einer schicksalshaften großen Liebe.
Maria sagte zu mir: Ich habe geträumt, dass wir uns schon vor
Millionen von Jahren gekannt haben, und dass wir von Gott für
einander bestimmt sind... Ich wollte Maria heiraten, ich hätte gern
ein kleines Kind von ihr gehabt. Aber als dass meine Eltern hörten,
wurden sie zornig und sagten: Du willst eine Katholikin heiraten?
Deine Großmutter sagte immer: Spiele nicht mit katholischen Kindern,
denn die lügen wie gedruckt, dann gehen sie beichten, und alles ist
wieder gut. Wir wissen, katholische Eheleute reden ab, was sie dem
Beichtvater kund tun und was sie verschweigen. Die Katholiken haben
einen anderen Glauben als wir, sie beten Maria als Göttin und die
Heiligen als Götter an, wir Reformierte aber glauben nur an den
Herrn Zebaoth und unsern lieben Jesus. Wenn du eine katholische
Ehefrau hast, dann kommt alle vierzehn Tage der Priester, wenn du
nicht zuhause bist, dann sagt er deiner Frau, wie sie sich zu
verhalten hat, auch im Ehebett. Und deine Kinder werden katholisch
erzogen. Nein, Johannes, die katholische Kirche ist die Hure Babylon,
und der Papst ist der Rattenschwanz des Antichrist. - So sprachen
meine Eltern, und ich war jung und töricht genug, auf sie zu hören.
So verließ ich Maria. Später habe ich meine reformierte Hanna
geheiratet, nun hab ich viele Kinder und Kindeskinder. Und als meine
treue Hanna gestorben ist, da lernte ich deine Mutter Dorothea
kennen, die Lutheranerin. Aber, lieber Peter, nun im Angesicht des
Bruders Tod, da denk ich an Maria. Ich beweine mein ungelebtes Leben.
Werde ich im Himmel mit Maria verheiratet sein? Wenn ich überhaupt
in den Himmel komm! Denn ich nenne mich wohl Christ, aber ich habe
doch eine große Furcht vor dem Gericht Gottes.
*
Hier
mein selbst erfundener Rosenkranz zur Hagia Sophia:
Auf
den zehn kleinen Perlen meditiert man das orthodoxe Ave Maria:
Gottesgebärerin
und Jungfrau, freue dich,
hochbegnadete
Maria, der Herr ist mit dir.
Gesegnet
bist du unter den Frauen,
und
gesegnet ist die Frucht deines Leibes,
weil
du den Retter unserer Seelen geboren hast.
Auf
den fünf großen Perlen meditiert man einen Bibelvers aus dem Buch
der Weisheit:
Gott,
sende mir deine Throngenossin, die Hagia Sophia, dass sie eingeht in
meine Seele.
Auf
den Perlen, die am Kreuz befestigt sind, betet man "Halleluja,
Amen".
*
Malek,
heute
sah ich im Restaurant die Schlagzeile der Bildzeitung: Der letzte
Hitler. In Amerika lebt Alfred Hitler unter anderem Namen. Hier nun
Hitlers Aussagen über Donald Trump und Angela Merkel. - Ohne
Kommentar.
*
Malek!
Galater
1
Es
gibt nur ein Evangelium
6
Ich wundere mich, wie schnell ihr euch von dem abwendet, der euch zum
Glauben gerufen hat1! Durch Christus hat er euch seine Gnade
erwiesen, und ihr kehrt ihm den Rücken und wendet euch einem anderen
Evangelium zu. 7 Dabei gibt es doch überhaupt kein anderes
Evangelium! Es ist nur so, dass gewisse Leute euch in Verwirrung
stürzen, weil sie versuchen, das Evangelium von Christus auf den
Kopf zu stellen. 8 Doch wer immer euch ein anderes Evangelium bringt
– und wäre es einer von uns Aposteln oder sogar ein Engel vom
Himmel – , wer immer euch eine Botschaft bringt, die dem Evangelium
widerspricht, das wir euch verkündet haben, der sei verflucht! 9 Wir
haben euch das bereits früher gesagt, und ich sage es hiermit noch
einmal: Wenn euch jemand ein Evangelium verkündet, das im
Widerspruch zu dem Evangelium steht, das ihr angenommen habt, sei er
verflucht! 10 Sagt selbst: Bin ich, wenn ich so rede, auf die
Zustimmung der Menschen aus oder auf die Zustimmung Gottes? Geht es
mir wirklich darum, Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen
gefallen wollte, wäre ich nicht ein Diener Christi!
Wem
Paulus seine Botschaft und seine Autorität verdankt
11
Denn eins müsst ihr wissen, Geschwister: Das Evangelium, das ich
verkünde, ist nicht menschlichen Ursprungs. 12 Ich habe diese
Botschaft ja auch nicht von einem Menschen empfangen und wurde auch
nicht von einem Menschen darin unterwiesen; nein, Jesus Christus
selbst hat sie mir offenbart.
So
hab ich am 23. Januar 1993 (Tag der Bekehrung Pauli) in der ersten
mystischen Begegnung mit Christus den katholischen Glauben mit
Eucharistie, Marien- und Heiligenverehrung, empfangen. Das ist das
von Petrus, dem Bischof von Rom, und den anderen Apostel-Bischöfen,
vor allem Paulus, empfangen habe, sowie die Madonna als mystische
Braut (Jungfrau von Guadelupe) und die Spiritualität des Karmel,
besonders Teresa von Avila. Das war alles im ersten Jahr des Glaubens
da, sowie eine große Liebe zum Alten Testament. Und selbst wenn
Luther oder die Pfingstler ein anderes Evangelium verkünden, seien
sie exkommuniziert: Anathema!
So
sehe ich das.
In
Christus verbunden,
Torsten
*
Jahwe
sei mit dir!
Jahwe
lasse sein Antlitz über dir strahlen und sei dir barmherzig!
Jahwe
schenke dir Seelenfrieden und ewiges Heil!
Amen.
Hallelujah.
*
Lieber
Malek,
nach
Tagen der seelischen Qual und Isolation hat der Herr mir heute Licht
in die Seele gesandt. Ein goldener Oktober. Ich war mit Evi und den
Hunden spazieren, dann einkaufen, dann haben wir mit den großen
Kindern gegessen, mit Tom zusammen hab ich Evi geneckt. Das hat alles
sehr gut getan.
Ich
hoffe zum Herrn, es macht dir Freude, meine Bibel herauszugeben,
denke dir, du tust es für Jesus, und er wird dich dafür beschenken.
In
der Messe musste ich an dich denken, denn der Jesuit sagte: Man sagt:
Petra sei ein Fels und Petrus ein Kieselstein. Aber man konnte den
Simon ja schlecht Petra nennen. Nein, Petrus ist die Übersetzung des
aramäischen Kefa und das bedeutet eindeutig einen großen Felsen.
Jesus hat die Kirche nicht auf Kieselsteine gegründet, sondern auf
Kefa den Felsen, dem er die Löse- und Bindegewalt gab und die
Himmelsschlüssel, das heißt, die Lehrautorität.
Gott
segne dich, mit oder ohne Papst.
*
Lieber
Marco,
Clive
Staples Lewis schrieb in seinem Buch Pardon, ich bin Christ, dass er
den christlichen Glauben darstellen wolle, aber als (evangelikaler)
Anglikaner nicht über die Jungfrau Maria reden wolle, wie denn ein
Gentleman nichts Schlechtes über seines Freundes Mutter oder Frau
sage. Das fand ich vorbildlich. Du auch? Ich habe die Einstellung,
man sollte vor dem, was anderen heilig ist, Respekt haben, das gehört
zum Respekt vor der menschlichen Person. Du denkst, meine
Marienverehrung sei meine fixe Idee, aber sie ist gesunde katholische
Lehre (sound doctrin) und wird von 1 Milliarde Katholiken und einer
halbe Milliarde Orthodoxer geteilt. Eine fixe Idee ist aber eine ganz
persönliche Vorliebe, so darfst du spotten über meine fixe Idee,
ich sei ein Chinese oder lebe in der griechischen Antike und sei ein
Verehrer der Aphrodite, das mag sein. Im Übrigen hoffe ich, du
stellst bei mir keine Tendenzen fest, Evangelikale zum Katholizismus
zu bekehren, was die Jungfrau und der Papst verbieten.
In
Christus mit brüderlichen Grüßen,
Torsten
*
Freue
dich, Maria, du empfindsamste Frau von allen!
*
Schön
sind Luthers letzte Worte:
„Die
Hirtengedichte Vergils kann niemand verstehen, er sei denn fünf
Jahre Hirte gewesen. Die Vergilschen Dichtungen über die
Landwirtschaft kann niemand verstehen, er sei denn fünf Jahre
Ackermann gewesen. Die Briefe Ciceros kann niemand verstehen, er habe
denn 25 Jahre in einem großen Gemeinwesen sich bewegt. Die Heilige
Schrift meine niemand genügsam geschmeckt zu haben, er habe denn
hundert Jahre lang mit Propheten wie Elias und Elisa, Johannes dem
Täufer, Christus und den Aposteln die Gemeinden regiert. Versuche
nicht diese göttliche Aeneis, sondern neige dich tief anbetend vor
ihren Spuren! Wir sind Bettler, das ist wahr.“
*
Liebe
Mama,
eine
kleine Einführung in meine Krankheit. Nichts Genaues weiß die
Wissenschaft. Der Dichter Hölderlin war schizophren, war vom 35. bis
70. Lebensjahr Pflegefall. Früher hat man diese Kranken
Melancholiker genannt und weggesperrt. Was ich 1994 hatte, war eine
"akute Psychose" mit Wahnvorstellungen, optischen und
akustischen Halluzinationen, gemischt mit einer "Paranoia",
das heißt, wahnsinnigen Angstvorstellungen (mein Trauma mit den
Ratten). Die akute Psychose ist nicht wiedergekommen. Mein Verstand
und meine Vernunft sind gesund. Ich bin Nicht wahnsinnig. Nur die
Schizophrenie ist unheilbar. Sie kann mit Psychopharmaka im Griff
gehalten werden, so dass kein Wahnsinn daraus wird. Es bleiben aber
drei Symptome der Krankheit: Erstens, soziale Isolation und innere
Vereinsamung, zweitens, emotionale Überempfindlichkeit und
hochgradige Verletzlichkeit, drittens, eine Antriebsstörung (was
mich zur Arbeit und zur Hausarbeit unfähig macht). Zum Glück
hindert mich die Antriebsstörung nicht im geringsten an Geistiger
Arbeit, so dass ich als Kulturschaffender, als Schriftsteller oder
Dichter meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Ab etwa dem
Jahr 2000 kam zu meiner Schizophrenie noch eine chronische Depression
hinzu, was dazu führte, dass ich von 2000 bis 2010 wirklich jede
Nacht wie ein Schlosshund geheult habe. Ich habe nun wirklich keine
Tränen mehr. Die Depression ist medikamentös betäubt, so dass ich
nicht mehr zu Gott schreien muss: Schlag mich tot! - aber es bleibt
eine beständige Schwermut und meistens ein inneres Gequältein. So
etwa würde ich dir meine "geheimnisvolle" Krankheit
beschreiben. Die heutige Wissenschaft ist sich über die Ursachen
dieser Krankheit nicht ganz im Klaren, vermutet aber, dass drei
Faktoren zusammenspielen: Erstens, eine genetische Veranlagung,
zweitens, ein schwerer Verlust oder Todesfall (Omas Tod), und
drittens, Drogenkonsum (ich weiß nicht, ob du das weißt, aber ich
habe in meiner Jugend Haschisch geraucht, was ich jetzt als
Teufelszeug hasse). Ich hoffe, so verstehst du mich etwas besser.
In
Liebe,
Torsten
*
Verlass
mich nicht, Evi, ich brauche dich (deine Seele).
*
Ja,
Malek, wenn es im Himmel Wein gibt, werden wir uns besaufen, ohne
Kopfschmerzen zu bekommen, und werden betrunken die schönen Frauen
preisen, du verliebst dich dann in Sulamith und ich in die Madonna.
Übrigens freue ich mich schon auf die edlen französischen
Zigaretten des Himmels, aber keine Sorge, die verursachen keinen
Husten und duften nach Weihrauch. Bis dann!
*
Hoch
geschätzte Frau C. M.!
Herzlichen
Dank, dass Sie mir auf mein Schreiben geantwortet haben, das tun
andere Katholiken nicht. Aber Pater Anselm Grün hatte mir auch
geschrieben. Sie haben mir geraten, die Verletzungen durch meinen
Vater noch einmal anzuschauen, und er hatte mir geraten, Bilder von
den Vater-Alpträumen zu malen. Was ich daraus gemacht habe? Ich habe
in einem Zyklus von Sonetten (ich bin Poet) alle Verletzungen und all
meinen Hass in künstlerischer Form, aber leidenschaftlich
"herausgeschrieen", und tatsächlich keine schlimmen
Alpträume mehr von meinem Vater. Zwar träum ich noch von ihm, und
er erscheint unfreundlich, aber es sind keine Alpträume der
Demütigung mehr. Nietzsche sagt: Wer keinen guten Vater hatte, der
schaffe sich einen... Zum ersten ist Sankt Johannes Paul (viva il
Pappa!) mein geistlicher Vater. Zum andern ist der neue Freund meiner
Mutter, ein weltlicher reformierter Christ, eine positive Vaterfigur
geworden. Allerdings GOTT erfahre ich mehr als Mutterliebe (meine
Kindheitserfahrung von Liebe war meiner verwitweten Großmutter selig
bedingungslose Liebe) - oder ich liebe JAHWE jenseits von Mutter und
Vater als meine Höchste Liebe. Noch einmal meine große Dankbarkeit,
dass Ihre katholische Prominenz Sie nicht hochmütig gemacht hat,
sondern Sie sich auch meiner Niedrigkeit erbarmt haben. Die Frau
aller Frauen segnet Sie dafür!
Ihr
Verehrer, der viel in der Pädagogik von Ihnen gelernt hat:
Torsten
Schwanke
*
Kennst
du Seneca? Er redet so schön einfach und zutiefst weise und
vernünftig, er ist für mich so erbaulich wie Nietzsche, ich habe
ein Hörbuch von 12 Stunden, das will ich hören. Der braucht keine
Anhäufung von kalten Abstraktionen und unverständlichen
Fremdwörtern, und doch hat ihn Sophia geküsst. Ich liebe Seneca und
will auch noch seine Tragödien lesen, die ich auf englisch habe.
Sophia
küsse auch dich!
*
Die
göttliche Liturgie von diesem Wochenende präsentierte diese Texte:
Jesus
Sirach 24
9
Vor der Welt, von Anbeginn hat er mich geschaffen, und ich werde ewig
bleiben. 10 Im heiligen Zelt habe ich vor ihm gedient und so auf dem
Zion eine feste Stätte gefunden. 11 Er hat mich in die geliebte
Stadt gesetzt, dass ich in Jerusalem regieren sollte. 12 Ich habe
Wurzeln geschlagen bei einem geehrten Volk, im Eigentum des Herrn,
meinem Erbteil.
18
[Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht und der
Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. Mit allen meinen Kindern gebe
ich denen Leben, die von ihm benannt sind.] 19 Kommt her zu mir alle,
die ihr nach mir verlangt, und sättigt euch an meinen Früchten! 20
Denn an mich zu denken, ist süßer als Honig, und mich zu besitzen,
süßer als Honigseim. 21 Wer von mir isst, den hungert immer nach
mir; und wer von mir trinkt, den dürstet immer nach mir. 22 Wer mir
gehorcht, der wird nicht zuschanden; und wer mir dient, der wird
nicht sündigen.«
Buch
der Weisheit 7
7
Darum so bat ich, und mir ward Klugheit gegeben; ich rief, und mir
kam der Geist der Weisheit.
8
Und ich hielt sie teurer denn Königreiche und Fürstentümer, und
Reichtum hielt ich für nichts gegen sie. 9 Ich verglich ihr keinen
Edelstein; denn alles Gold ist gegen sie wie geringer Sand, und
Silber ist wie Kot gegen sie zu rechnen. (Hiob 28.15-16) (Sprüche
8.10-11) 10 Ich hatte sie lieber denn gesunden und schönen Leib, und
erwählte sie mir zum Licht; denn der Glanz, so von ihr ausgeht,
verlischt nicht. 11 Es kam mir aber alles Gute mit ihr, und
unzähliger Reichtum in ihrer Hand. (1. Könige 3.13) 12 Ich war in
allen Dingen fröhlich. Das macht, die Weisheit ging mir darin vor;
ich wußte es aber nicht, daß solches von ihr käme.
13
Einfältig habe ich's gelernt, mild teile ich's mit; ich will ihren
Reichtum nicht verbergen. 14 Denn sie ist den Menschen ein
unendlicher Schatz; die ihn gebrauchen, werden Gottes Freunde, und
sind angenehm, darum daß ihnen gegeben ist, sich weisen zu lassen.
Damit
sei von Sophia gesegnet!
*
Malek,
heute
war ich bei Evi, ich habe für sie eingekauft, wir waren mit den
Hunden spazieren und haben dann mit Tom gegessen. Evi geht es genauso
wie mir, unsre Vitalität steht auf Null, wir haben das Gefühl, am
Ende des Lebens angekommen sein, nur ich hab resigniert und das
angenommen, und Evi will dagegen ankämpfen mit abstruser
alternativer Heilkunde.
*
EVANGELIUM
NACH MARKUS
3,
29
Wer
die Muse hat, der ist der Dichter. Der Freund aber des Dichters steht
und hört ihm zu und freut sich über des Dichters Gesang. Diese
seine Freude ist nun erfüllt.
*
Evi!
Wenn
ich mit dir zusammen bin, dann ruh ich am Busen deiner Seele und
trinke die Milch des Trostes deines Herzens.
*
Marco,
ich
war wohl etwas kritisch dir gegenüber. Verzeih mir! Ich will unsre
Freundschaft nicht verscherzen. Wir beide sind recht unterschiedlich.
Ich hoffe, ich kann in irgendeiner Hinsicht dein Leben auch
bereichern, wie du meins bereicherst. Einen schönen Sonntag!
*
In
meiner Morgenandacht hörte ich Hiob 28, das Lied von der Weisheit:
12
Wo will man aber die Sophia finden? Und wo ist die Stätte der
Einsicht? 13 Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht
gefunden im Lande der Lebendigen. 14 Die Tiefe spricht: »In mir ist
sie nicht«; und das Meer spricht: »Bei mir ist sie auch nicht.« 15
Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu
bezahlen. 16 Sie kann mit Gold aus Ofir nicht aufgewogen werden,
nicht mit kostbarem Onyx und Saphir. 17 Gold und edles Glas kann man
ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod. 18
Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; ein Beutel voll
Sophia ist mehr wert als Perlen. 19 Topas aus Kusch wird ihr nicht
gleichgeschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf. 20 Woher
kommt denn die Sophia? Und wo ist die Stätte der Einsicht? 21 Sie
ist verhüllt vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den
Vögeln unter dem Himmel. 22 Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir
haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.« 23 Gott
weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte. 24 Denn er sieht
die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist. 25 Als
er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt, 26
als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den
Weg: 27 Damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie
und ergründete sie 28 und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des
Herrn, das ist Sophia, und meiden das Böse, das ist Einsicht.
*
Malek,
du
fragst als Vegetarier, ob du im Himmel Fleisch ohne schlechtes
Gewissen genießen kannst?
Buch
der Weisheit, Kapitel 17
24
Denn die Kreatur, so dir, als dem Schöpfer, dient, ist heftig zur
Plage über die Ungerechten, und tut gemach zur Wohltat über die, so
dir trauen. (Sirach 39.30) 25 Darum ließ sie sich auch dazumal in
allerlei wandeln, und diente in der Gabe, welche alle nährte, nach
eines jeglichen Willen, wie er's bedurfte; (Weisheit 16.21) 26 auf
daß deine Kinder lernten, die du, Herr, liebhast, daß nicht die
gewachsenen Früchte den Menschen ernähren, sondern dein Wort erhält
die, so an dich glauben. (5. Mose 8.3)
Das
ist das Manna, was die Katholiken als Eucharistie verehren, die
"Medizin der Unsterblichkeit", das "Brot der Engel".
Das Manna schmeckt jedem so, wie er es mag. Also mir nach
Entenbraten. Ist aber pure Lichtspeise, werden keine Enten im Garten
Eden getötet. Guten Appetit!
Torsten
PS:
Hoffe, du hattest einen schönen Sabbath...
*
Heute
hab ich ein Gespräch mit Hannah Arendt gehört und einen Essay von
Rudolf Steiner über Nietzsches Persönlichkeit und das
Psychopathologische darin. Ansonsten hab ich das göttliche Kind
Mozart gehört und Ossian übersetzt.
*
Die
elfjährige Helena von Sparta (mythologische Jungfraun verbleiben in
ihrer immerwährenden Jungfräulichkeit) begab sich per Schiff des
Odysseus nach Malta zur Grotte der Großen Mutter und ward dort
versetzt in einen therapeutischen Heilschlaf. Das flüsterte mir
Sappho um Mitternacht ins Ohr.
*
DIONYSOS
IST DER WAHRE WEINSTOCK
Dionysos
sprach: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater Zeus der
Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt
er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr
Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu
euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine
Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock
bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der
Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der
bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht
in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und
man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr
bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein
Vater Zeus Kronion verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und
werdet des Dionysos Jünger.
*
Mir
war 1994, ein Jahr nach meiner Bekehrung, in meiner Psychose,
aufgefallen, dass die Linien in meinen beiden Handflächen jeweil ein
deutliches M bildeten. Ich dachte an Messiaas und Maria. Der Katholik
sagt: Es kann auch bedeuten, dass in beiden Händen Misericordia
steht, oder MM heißt Mater Misericordia, oder Memento Mori. Rilke
sagt in einer Elegie: Rein wie im innern der Hand das klar
erglänzende M, das die Mütter bedeutet. Die Müttr! MM heißt
Mutter Maria oder Magna Mater oder Maria Magdalena oder Maha-Maya
(bei den Indern die verschleierte Weltseele) oder bei den Buddhisten
Ma (die Mutter des Buddha) und Maitreya (der kommende Buddha) oder
bei den Persern Mithraas (die Mutter) und Mithras (der Heiland), oder
einfach Ma-Ma, oder bei den Chinesen Meh-Meh (Schwesterchen).
Mutter
Maria segne dich!
*
Verehrte
Dame!
1995
wurde ich von einer Psychose in der Psychiatrie kuriert, da sah ich
Sie zum ersten Mal in Ihrem Bruder-Schwester-Inzest-Drama. Sie waren
mir der Engel des Trostes, eine Heilige der reinen und unschuldigen
Schönheit, so haben Sie sich in meine Psyche eingeprägt. Das ist
lange her, mein Verstand und meine Vernunft sind heil und gesund, nur
bin ich überempfindlich und oft schwermütig. Da kommt mir dann auch
heute noch Ihr Spiel zu Hilfe. Sie bringen in die einfachste
Unterhaltung die adlige Poesie Ihres verschleierten Antlitzes, Ihr
feines Mienenspiel bringt jede feminine Seelenregung zum Ausdruck.
Das Ewig-Weibliche zieht mich hinan! Sie bleiben für mich eine
Heilige voll Seelenadel mit einem verschleierten Antlitz
empfindsamster Gefühligkeit. (Sie sehen, ich suche nach Worten, um
meine dankbare Faszination auszudrücken.)
Ich
wünsche Ihnen den Segen der Jungfrau Maria für Ihr Leben und Ihr
Spiel.
*
Malek,
Jesus
sandte die Jünger zu zweit aus, überall hin zu gehen, wohin er
selbst kommen wollte. Lass uns diese Zwei sein. Oder wie Moses und
Aaron. Das war mein Gedanke an dich in der Morgenmesse. Wenn ich für
andre vor Gott trete, so tu ich das nicht, indem ich dies oder jenes
für andre erbitte, sondern indem ich in der Gegenwart Gottes über
den Menschen nachdenke. Ich hoffe, das ist auch Gebet.
*
Malek,
die
Freundin, die Theologie und Germanistik studiert hat, sagte, mit
meiner Bibel und Dichterbibel geh ich in die Literaturgeschichte ein.
*
Ich
bin dazu berufen, der Wahrheit Zeugnis zu geben; an meinem Leben und
an meinen Schicksalen liegt nichts; an den Wirkungen meines Lebens
liegt unendlich viel. Ich bin ein Priester der Wahrheit; ich bin in
ihrem Solde; ich habe mich verbindlich gemacht, alles für sie zu tun
und zu wagen und zu leiden. Wenn ich um ihrer willen verfolgt und
gehaßt werde, wenn ich in ihrem Dienste gar sterben sollte, – was
tät' ich dann sonderliches, was tät' ich dann weiter, als das, was
ich schlechthin tun müßte?
Fichte
*
Malek!
Matthäus
25
31
Wenn aber des Menschen Sohn in seiner Herrlichkeit kommen wird und
alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Throne
seiner Herrlichkeit; (Matthäus 16.27) (Offenbarung 20.11-13) 32 und
vor ihm werden alle Völker versammelt werden, und er wird sie
voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken
scheidet, (Matthäus 13.49) (Römer 14.10) 33 und er wird die Schafe
zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.
(Hesekiel 34.17) 34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten
sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich,
das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! 35 Denn ich bin
hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen,
und ihr habt mich getränkt; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr
habt mich beherbergt; (Jesaja 58.7) 36 ich bin nackt gewesen, und ihr
habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich
besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37
Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben
wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig und
haben dich getränkt? (Matthäus 6.3) 38 Wann haben wir dich als
Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder nackt und haben
dich bekleidet? 39 Wann haben wir dich krank gesehen, oder im
Gefängnis, und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird ihnen
antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es getan
habt einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan!
(Sprüche 19.17)
Weißt
du, gerade dachte ich: Das bin ja ich, der Hunger und Durst hat, der
keine Kleider hat, der fremd in der Welt ist, der krank ist, der
gefangen ist in seiner sozialen Isolation - und es ist nicht ich,
sondern Jesus in mir.
Das
Beispiel vom barmherzigen Samariter: 10,25-37
25
Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu
stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben
zu gewinnen? 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du
dort? 27 Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit
ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen
Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. 28
Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du
wirst leben. 29 Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen
und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete
ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde
von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn
nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. 31
Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging
weiter. 32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging
weiter. 33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als
er ihn sah, hatte er Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein
auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier,
brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Am andern
Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge
für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir
bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Was meinst du: Wer von diesen
dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern
überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der
barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und
handle genauso!
Der
Mann, der unter die Räuber gefallen ist, an dem die Priester und
Diakone gleichgültig vorübergehen, das bin ja ich, und der
barmherzige Samariter, das ist Jesus, und die barmherzige
Samariterin, das ist Maria, die pflegen meine Wunden mit Wein und Öl.
*
Die
Frau des Pilatus sagte zu ihrem Mann: Tue dem Gerechten nichts, denn
ich habe seinetwegen im Traum viel zu leiden gehabt. Klopstock im
Messias ließ die Frau im Traum eine Sokrates-Erscheinung haben.
Sokrates sprach mit ihr über Jesus.
*
Evangelium
nach Josef
Da
kam Torsten in einen Hof, da saßen Protestanten an einem Feuer. Da
sagten sie zu Torsten: Bist du auch einer vom Papst? Die katholischen
Priester sind doch alle Kinderschänder! Da schwieg Torsten. Da
feierten die Protestanten das Abendmahl. Glaubst du etwa an die
Eucharistie? Ist unser Abendmahl nicht richtig? Da schwieg Torsten.
Da sagte der Anführer der Protestanten: Betest du auch die Maria als
Göttin an? Da schwieg Torsten zum dritten Mal. Alsbald krähte der
Hahn.
*
GEBET
EINER IN JESUS VERLIEBTEN BRAUTSEELE
O
Jesus, mein Bräutigam, mein mir von Gott gegebener Ehemann! Bring
mich am Abend ins Bett, decke mich mit deinem Mantel zu, schlaf bei
mir, gib mir prophetische Träume ein, wecke mich am Morgen mit einem
Kuss des heiligen Geistes, vertreibe den Dämon der Sorgen und der
Geschäftigkeit, sondern ziehe mich in eine liebende Umarmung in
meinem Morgengebet, gib mir deine Kraft, deine Weisheit und deine
Liebe, und sende mich aus, dir in meinen Nächsten zu dienen. Sei
ganz mein, und ich will ganz dein sein. Sei es das Tragen meines
Kreuzes oder sei es Verzückung, in guten und in schlechten Zeiten
bist du mein Bräutigam und ich deine Braut, und führe mich zur
himmlischen Hochzeit, wo wir ewig eins sein werden! Amen.
*
Liebe
Dineke,
leider
bin ich schon die zweite Woche nicht online, ich schreibe gerade von
Evis laptop, sie ist nicht da, ich mache einen vegetarischen Auflauf
für den Sohn. Schön, dass du mich noch magst. Gratulation, dass du
keine Fernsehberieselung für dein Kind erlaubst. Maria sagt, der
Fernseher ist der Kommunikationskiller in der Familie. Ich halte den
Fernseher für ein Propagandainstrument der Atheisten. Neulich
träumte ich, dass du mir eine Mail schreibst, als ich aufwawchte,
dachte ich, das war wohl nur ein Wunschtraum. Abends zeigte deine
Mutter mir ein Bild von Baby, da sah ich kurz deine rechte Hand -
wiß, schlank, adlige Finger - diese Hand (der Madonna) inspirierte
mich zu einigen Weihnachtsliedern. Jeden Abend fahr ich eine
Viertelstunde Heimtrainer. Stillen ist für die Gehirn- und
Sozialkompetenz-Entwicklung sehr notwendig. Dich, wie die eine oder
andere, lieb ich (auf meine Weise).
Torsten
*
Mein
lieber Patensohn!
Zum
Geburtstag schenk ich dir einige Gedanken über Liebe und
Freundschaft:
In
der Liebe zwischen Mann und Frau, ist nach den Worten des
griechischen Philosophen nicht die Geliebte die Göttliche, sondern
der Liebende. Denn Gott ist ein liebender Gott, und der liebende
Mensch ist Gott ähnlich. In vielen modernen Liebesliedern heißt es
immer: Liebe mich! Oder: Ich habe Hunger nach deiner Liebe! Aber das
ist Egoismus, das ist nicht die wahre Liebe. Die wahre Liebe will
lieber das Du lieben als selbst geliebt zu werden. Aber dennoch
wünsche ich dir, dass dich die göttliche Liebe bewahrt vor Frauen,
die immer geliebt sein wollen, aber selbst nicht lieben wollen oder
können. Ich wünsche dir, dass deu einst eine Frau siehst, die du
wahrhaft liebst und die deine Liebe wahrhaft erwidert, dass ihr eins
werdet für immer. Und was die Freundschaft unter Männern betrifft,
wünsche ich dir einen oder zwei wirklich gute Freunde, die dir nicht
nur in guten Zeiten, sondern auch in Zeiten der Not oder des Kummers
treu zur Seite stehen. Wirklich gute Freunde stehen einem dann oft
näher als die leiblichen Geschwister. Und ich hoffe zu Gott, dem
höchsten Freund, dass er dich vor verräterischen Freunden bewahre,
die dir in guten Zeiten schmeicheln und dich in schlechten Zeiten im
Stich lassen. So sagte Jesus zu Judas: Mein Freund! Mit einem
Bruderkuss verrätst du den Menschensohn? Solche Freunde wünsche ich
dir nicht, sondern Blutsbrüder wie Winnetou und Old Shatterhand,
falls du die noch kennst. Das wollte ich dir sagen, und wünsche dir
ein schönes Fest deines dreiundzwanzigsten Geburtstags.
*
Lieber
Malek!
Hier
mein Bericht vom Internet-Fasten:
Ich
hörte das Lob über Robert Schuhmanns Szenen zu Faust, vom Künstler
nicht sehr geschätzt, von vielen Dirigenten verschmäht, wird es
jetzt, 160 Jahre nach dem Entstehen, als ganz große Kunst gefeiert.
- Tschaikowsky war lange Zeit als Opernkomponist völlig verkannt,
erst langsam beginnt man, und braucht noch Jahrzehnte, seine Opern
über Stoffe Puschkins zu schätzen. Ein mir bisher unbekannter
russischer Schriftsteller, Iwan Turgenjew, stellte mir in einer
Lesung seinen Roman Väter und Söhne vor, eine quasi göttliche
Muse! Aber ein Nichts ist die Neoklassik des 21. Jahrhunderts, die
zeitgenössischen Romane, die evangelischen Radioandachten und der
ganze preisgekrönte Kulturbetrieb nichtig! Gut, dass ich nicht zu
denen gehöre.
*
Hallo
Michael!
Ich
bin krank, kann mich kaum bewegen, sonst würde ich sicher öfter
Dich in deinem Antiquariat besuchen. Folgendes Anliegen habe ich: Ich
habe ein inzwischen zerlesenes Buch von Lord Byron Complete Works in
one volume. Ich suche nun eine Gesamtausgabe von Byron in einem Band,
englisch original, Hardcover, wenn möglich neu. Ich finde aber weder
bei Amazon noch bei ZVAB (die haben nur sehr antike
Gebrauchtausgaben, die schon fast zerfallen sind) das Gesuchte. Hast
Du die Möglichkeit, so etwas für mich zu organisieren? Es dürfte
aber nur etwa 40 Euro kosten, so ungefähr. Falls du darüber einmal
recherchieren könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.
Dein
alter Kunde, inzwischen ergrauter Dichter,
Torsten
Schwanke
*
Liebe
Evi,
ich
wünsche dir eine Villa Kunterbunt im Schlaraffenland, ein
Wolkenkuckuchsheim in der goldenen Straße Paradies 7, wo die
Heinzelmännchen alle Arbeit tun und wo Sankt Michael wohnt, dass
alle Poltergeister und Ratten weichen müssen.
Gott
erhöre mein Gebet!
*
The
Queene of Heaven, the queen of Cyber-space, may bless Thee and Thy
children!
*
Marco,
ich
war doch bei dem Festessen und hatte vorgeschlagen, Donnerstag zum
Bibelabend zusammenzukommen, aber die Schwestern hatten schon
umorganisiert. Ich hab eine Rede zu Heinz Geburtstag geschrieben.
Könntest du die ausdrucken und nächsten Donnerstag mitbringen?
Vielleicht will Heinz sie behalten. Torsten
REDE
ZUM SIEBZIGSTEN GEBURTSTAG VON HEINZ SCH.
Gevatter
Heinz!
Aber
so nennen wir dich nicht mehr. Sondern das deutsche Volk nennt dich
Vater der Armen, ein Name, der sonst nur dem Heiligen Geist gebührt.
Die Pfingstkirche und die charismatische Erneuerung in der
Katholischen Kirche sammeln gemeinsam Spenden, um Heinz ein Denkmal
von bestem griechischem Marmor auf dem Bahnhofsplatz von Oldenburg zu
errichten: Heinz, in der rechten Hand ein Messer, in der linken Hand
ein Käsebrötchen, zu seinen Füßen sein treuer Hund.
Nun
aber hat der Herr dich berufen, als Missionar in den Nahen Osten zu
gehen, um die Taliban, El Kaida und Isis zu Jesus zu bekehren. Dich
verlangt ja schon lange danach, als Märtyrer für Jesus zu sterben
und die Palme des Martyriums zu erlangen.
Wir,
deine Heimatgemeinde, beten für dich. Und wirst du des Martyriums
gewürdigt, so sehe ich voraus, dass die Pfingstgemeinde ihre erste
Seligsprechung durchführt. Und wir, die wir gewürdigt waren, mit
dir zusammen durch dieses Jammertal zu marschieren, wir werden dann
im Lobpreis singen:
Seliger
Heinz, bitte für uns!
Uns
so segnet dich zum siebzigsten Geburtstag Gott der Chef und Jesus der
Juniorchef und der Heilige Geist dein Meister. Amen.
*
Aus
Taize stammt das schöne Lied mit diesem göttlichen Vers:
Ubi
caritas et amor, Deus ibi est!
Mir
sagte ein evangelikaler Pastor, Gottes Liebe habe Ähnlichkeit mit
Mutter Teresa und nicht mit James Bond (Don Juan). Hört sich fromm
an. Aber auf kirchenlatein heißt es: Gott ist Caritas, aber nicht
Amor. Ist falsch.Papst Benedikt schrieb: Deus caritas est, auf
französisch: Dieu est Amour! Dionysios sagte: Christus ist unser
Eros!
Amor,
mein Herr, sei mit dir!
*
Malek,
Evi
fuhr von Oldenburg nach Hude, um an einem Volkshochschulseminar zum
Thema Telepathische Kommunikation mit Hunden teilzunehmen...
Toto
*
Liebe
Evi,
vom
weisen Salomo sagt man, er verstand und sprach die Sprache der Vögel,
der Bienen und der Ameisen. Vom heiligen Franz von Assisi sagt man,
er predigte den Vögeln das Evangelium, bat den Felsen um
Entschuldigung, dass er ihn betreten, und sprach mit einem Wolf, dass
er doch bitte die Schafe nicht mehr töten sollte. Der heilige Don
Bosco, der große Kindererzieher, wurde auf seinen Streifzügen durch
die Elendsviertel immer von seinem Grauen begleitet, einem Hund, der
ihm zugelaufen war. Ein anderer Heiliger sprach mit einem Bären und
bat ihn, nicht mehr das Vieh zu töten, der Bär zog sich in den Wald
zurück. Ein Heiliger hatte einen Lieblingsfisch im Fischteich des
Klosters, und als der einen Tages gebraten vor ihm auf dem Teller
lag, hat er durch ein Wunder ihn vom Tod auferweckt und in den Teich
zurückgebracht.
*
Liebe
Evi,
dies
Wort aus dem Propheten Jesaja schenke ich dir:
ein
Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der
Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom
drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder!
Schafft jede Art von Unterdrückung ab! 7 Teilt euer Brot mit den
Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem
begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr
könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer
Mitmenschen! 8 Dann wird mein Licht eure Dunkelheit vertreiben wie
die Morgensonne, und in kurzer Zeit sind eure Wunden geheilt. Eure
barmherzigen Taten gehen vor euch her, und meine Herrlichkeit
beschließt euren Zug. 9 Wenn ihr dann zu mir ruft, werde ich euch
antworten. Wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: ›Ja, hier
bin ich.‹ Beseitigt jede Art von Unterdrückung! Hört auf,
verächtlich mit dem Finger auf andere zu zeigen, macht Schluss mit
aller Verleumdung! 10 Nehmt euch der Hungernden an und gebt ihnen zu
essen, versorgt die Notleidenden mit allem Nötigen! Dann wird mein
Licht eure Finsternis durchbrechen. Die Nacht um euch her wird zum
hellen Tag.
*
Malek,
ich
habe heute eine Dokumentation über Hitler gesehen, dämonisch
besessen, ein Antichrist, das "tausendjährige Reich" eine
offene Hölle auf Erden, erschreckend, wie böse Satan ist, ich bin
sprachlos.
*
Salomo
sagt:
Ich
tat große Dinge: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge,
ich machte mir Gärten und Lustgärten und pflanzte allerlei
fruchtbare Bäume hinein; ich machte mir Teiche, daraus zu bewässern
den Wald grünender Bäume. Ich hatte eine größere Habe an Rindern
und Schafen als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Ich sammelte
mir auch Silber und Gold und was Könige und Länder besitzen; ich
beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen,
allerlei Saitenspiel, und war größer als alle, die vor mir zu
Jerusalem waren. Auch da blieb meine Weisheit bei mir. Und alles, was
meine Augen wünschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen
keine Freude, sodass es fröhlich war von aller meiner Mühe; und das
war mein Teil von aller meiner Mühe. Als ich aber ansah alle meine
Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt
hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein
Gewinn unter der Sonne.
*
Dineke,
mir
ist so schwindelig, ich bin nicht mehr von diese Welt, niemand erdet
mich mehr, ich taumle durchs Universum zu Gott. ICH MÖCHTE NOCH
EINMAL DEINE FINGER SEHEN!
Dein
*
Malek,
als
Tom neun war, hatte er eine wunderschöne zehnjährige Freundin, die
erzählte uns einen Witz: Wie heißt Jungfrau auf Chinesisch?
Ssu-Eng. Tom sagte: Ah ja, weil die Chinesinnen so kleine Füße
haben.
Ich
weine um Karine und gehe traurig schlafen
*
HEIL
DINA!
Jüdisches
Mädchen:
Großvater,
stimmt es, dass der weise Salomo tausend Frauen gehabt hat?
Jüdischer
Großvater:
Das
musst du nicht wörtlich nehmen, denn sonst hätte er ja auch tausend
Schwiegermütter gehabt.
Ich
schließe dich in mein Gedenken ein.
*
Dini,
wenn
du es gar nimmer aushältst, dann packst dein Baby ein und kommst zu
mir, ich gewähre dir Kirchenasyl in meiner Hauskapelle unserer
Lieben Frau, in der ein Zimmer quasi ungenutzt ist.
*
Mamma,
früher,
wenn ich bei Oma gewohnt habe, wenn ihr in Urlaub wart, hat Oma immer
abends meinen Schlafanzug auf die Heizung gelegt, dass er auch schön
warm ist. Und zu Weihnachten hab ich immer von Oma einen Schlafanzug
geschenkt bekommen. Und nun kommt ein Weihnachten ohne Oma. Verzeih
mir. Ich hab dich gern.
*
Wenn
Mutter Anna von ihrer Tochter Maria und dem heiligen Kind erzählt,
dann sehe ich alles im Geiste vor meinen Augen, und wenn ich dann die
goldne Maria sehe, dann werde ich wieder siebzehn und fühle einen
Frühling in meinem Herzen. Ach, Maria, ich verehre dich auf Knien,
wann sendest du mir wieder eine Botschaft? Gott sendet dir
zehntausend mal zehntausend Engel zum Schutz vor den Gottlosen.
*
Malek,
eine
russische Oper von Tschaikowsky über Puschkins Versroman Eugen
Onegin, die Aufnahme dauert anderthalb Stunden, ich finde das eine
wunderschöne Musik. Vielleicht willst du einmal schöne Tagträume
haben, dann empfehle ich dir diese Musik.
Torsten
*
Dini,
das
heilige Kind Jesus heißt auf spanisch Santo Nino...
Santo
Nino sei mit euch!
*
Malek,
die
Novemberrevolution 1918 in Oldenburg: Es gab den Großherzog von
Oldenburg, der mit einem Ministerrat regierte. Der Großherzog wurde
gebeten, abzudanken und sich in sein Schloss in Rastede
zurückzuziehen. Der Rat der großherzoglichen Minister regierte nun
ohne Großherzog. Da kam ein Vertreter der Wilhelmshafener Matrosen
und wollte einen Sowjet gründen. Der wurde aber nicht ernst
genommen, weil er nicht mal richtig plattdeutsch reden konnte. Er
wurde aber zum Ratsvorsitzenden ernannt. Die großherzoglichen
Minister regierten fleißig weiter und scherten sich nicht um den
Wilhelmshafener Matrosen, der nach einem Jahr spurlos in der
Versenkung verschwand. Lang lebe die Revolution!
*
Marco,
groß
ist die Weisheit der Wüstenväter! In den ersten drei Jahrhunderten
des Christentums waren die Wüsten von Judäa und Ägypten voll von
Einsiedlern. Boccaccio, der Renaissance-Novellist, erzählte: Ein
junger Eremit ging zu einem alten Eremiten, sie wohnten zusammen und
beteten auf ihrer Perlenschnur die 150 Gebete. Der alte Wüstenvater
starb, der junge blieb allein. Bald plagte ihn die Einsamkeit und er
bat Gott um Gesellschaft. Eines Tages kam ein junges Mädchen, die
eine Heilige werden wollten, und sie bat den Wüstenvater, bei ihm
wohnen zu dürfen und mit ihm das Beten zu pflegen. Bald regte sich
der Sankt Johannes des Mannes und er sagte: Mädchen, ich lehre dich
nun eine neue Andachtsübung, wie man den Teufel in der Hölle
versenkt. Und er versenkte seinen Teufel in ihrer Hölle. Das gefiel
dem Mädchen gut, und sie strebte noch mehr nach Heiligkeit und rief
jeden Tag: Bruder, wir wollen wieder den Teufel in die Hölle
schicken. Das Mädchen wurde immer blühender und heiliger, der
Wüstenvater aber hatte sich über seine Kraft hinaus angestrengt und
starb an Ermattung. Das Mädchen weinte um ihn. Sie pilgerte nach
Konstantinopel und heiratete. Aber auch in ihrer Ehe strebte sie
eifrig nach Heiligkeit und jeden Tag schickten sie und ihr Mann den
Teufel in die Hölle.
*
Malek,
in
der Liturgie zum Ende des Kirchenjahrs und zum Advent kommen
endzeitliche Lesungen. Gestern hörte ich eine schöne katholische
Predigt: Wir stehen am Abend der Zeit, es steht das Kalvaria der
Kirche bevor, es kommt der Antichrist, dann kommt Jesus wieder -
Maranatha. Aber die meisten Katholiken denken zyklisch: Alle Jahre
wieder kommen die Endzeitreden, wenn im November die Blätter gelb
werden, das war schon immer so und wird noch Jahrmillionen so sein -
Idioten!
*
Papst
warnt vor Zerfall einer nur vorgeblich christlichen Zivilisation
Zerstörung
und Vertrauen, Niederlage und Sieg: Darum drehen sich die Lesungen
des Tages, und darum drehte sich auch die Predigt von Papst
Franziskus in der vatikanischen Casa Santa Marta. Dabei hatte der
Papst am Donnerstag für die Besucher seiner Frühmesse eine
eindringliche Mahnung im Gepäck: Das christliche Leben ist
unvereinbar mit dem Leben der Welt.
In
der Lesung aus der Offenbarung des Johannes geht es um die Zerstörung
Babylons, Sinnbild der schönen und mondänen Stadt, in der „Luxus
und Selbstbezogenheit“ der weltlichen Mächte herrschten, erinnerte
der Papst. Im Tagesevangelium nach Lukas hingegen kündigt der
Evangelist die Zerstörung Jerusalems, der Heiligen Stadt, an. Doch
diese Zerstörung sei auch mit Blick auf heutige gottlose
Zivilisationen zu lesen, mahnte der Papst bei seiner Frühmesse.
Am
Tag des Gerichts, erläuterte Franziskus, werde „die große Hure
Babylon“ mit einem Siegesschrei vernichtet werden, verurteilt durch
den Herrn zeige sie ihr wahres Gesicht: „Zur Wohnung von Dämonen
ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister.“ Unter
ihrer scheinbaren Herrlichkeit sei sie durch Verderbtheit zerfressen,
ihre Feste seien nur vordergründig fröhlich - und ihre Zerstörung
„brutal“.
“ Das
ist die verderbte Zivilisation ”
„Die
Musik von Harfenspielern und Sängern, von Flötenspielern und
Trompetern hört man nicht mehr in dir. – Nein, es wird keine
schönen Feste mehr geben… Einen kundigen Handwerker gibt es nicht
mehr in dir. – Denn du bist keine Stadt der Arbeit, sondern der
Verderbtheit… Das Geräusch des Mühlsteins hört man nicht mehr in
dir. Das Licht der Lampe scheint nicht mehr in dir. – Es ist
vielleicht eine beleuchtete Stadt, aber ohne Licht, nicht leuchtend;
das ist die verderbte Zivilisation. Die Stimme von Braut und
Bräutigam hört man nicht mehr in dir.“
“Und
es wird ein Tag kommen, an dem der Herr sagt: Es reicht mit den
Äußerlichkeiten dieser Welt!”
Zwar
gebe es sicher viele Paare und viele Menschen in dieser verderbten
Stadt, fuhr der Papst in seinen Überlegungen fort, aber es fehle die
Liebe: „Diese Zerstörung beginnt von innen und hört auf, wenn der
Herr sagt: ,Es reicht!‘ Und es wird ein Tag kommen, an dem der Herr
sagt: ,Es reicht mit den Äußerlichkeiten dieser Welt!‘ Das ist
die Krise einer Zivilisation, die stolz, selbstgenügsam und
diktatorisch ist - und dann so endet.“
Jerusalem
hingegen habe sich eine andere Art von Verderbtheit zuschulden kommen
lassen, fuhr Franziskus fort. Sie werde zerstört wegen ihrer
„Untreue zur Liebe“, denn sie sei nicht in der Lage gewesen, die
Liebe Gottes in seinem Sohn zu erkennen. Die Heilige Stadt werde
durch Heiden überrannt, „von Gott bestraft“, weil sie die Tore
ihres Herzens den Heiden geöffnet habe, erläuterte der Papst.
“Leben
wir als Christen?”
„Da
gibt es die Verheidung des Lebens, in unserem Fall des christlichen
Lebens. Leben wir als Christen? Es scheint so, ja. Aber in
Wirklichkeit ist unser Leben heidnisch, wenn diese Dinge geschehen,
wenn es dieser Versuchung Babylons verfällt und wenn Jerusalem lebt
wie Babylon. Es will eine Verbindung herstellen, die nicht geht. Und
alle beide werden verurteilt werden,“ so die mahnende Erinnerung
des Papstes. „Bist du Christ? Bist du Christin? Lebe wie ein
Christ! Man kann nicht Wasser und Öl miteinander vermischen. Das
Ende einer in sich widersprüchlichen Zivilisation, die behauptet,
christlich zu sein und wie eine heidnische lebt.“
Doch
nach der Zerstörung scheine die Erlösung auf, fuhr der Papst dann
mit Blick auf die Lesung aus der Apokalypse fort. Denn an diesem
Punkt ertöne die Stimme des Herrn, und der Engel verspreche
denjenigen, die zur Hochzeit des Lammes geladen seien, das Heil.
“Die
Hoffnung ist unsere Stärke, gehen wir voran”
„Es
gibt Tragödien, auch in unserem Leben, aber auch angesichts dieser
Tragödien müssen wir immer den Horizont im Blick behalten, denn wir
sind erlöst und der Herr wird uns retten! Und das lehrt uns, die
Prüfungen der Welt nicht in einem Pakt mit der Weltlichkeit oder dem
Heidentum zu leben, der uns zur Vernichtung führt, sondern in der
Hoffnung, indem wir dieser weltlichen und heidnischen Verführung
eine Absage erteilen und den Horizont im Auge behalten, in der
Hoffnung auf Christus, den Herrn. Die Hoffnung ist unsere Stärke,
gehen wir voran! Aber wir müssen den Heiligen Geist bitten.“
“Und
so werden auch die großen Städte von heute enden, so wird auch
unser Leben enden, wenn wir auf dieser Straße der Verheidung
weitergehen”
Abschließend
lud der Papst seine Gäste dazu ein, an die modernen Babylons zu
denken, an die mächtigen Imperien, die beispielsweise im vergangenen
Jahrhundert untergegangen seien. „Und so werden auch die großen
Städte von heute enden, so wird auch unser Leben enden, wenn wir auf
dieser Straße der Verheidung weitergehen“, so die eindringliche
Mahnung des Papstes. Nur diejenigen, die ihre Hoffnung auf den Herrn
setzten, würden sich retten, betonte Franziskus. Und er bat seine
Zuhörer: „Öffnen wir die Herzen mit Hoffnung und entfernen wir
uns von der Verheidung des Lebens!“