von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
Malek,
meine
neue Schreibmaschine hab ich jetzt eingeweiht. Das erste was ich
schrieb,
war ein Liebesbrief an Papst Franziskus um Mitternacht. Mein
erstes
Gedicht ist ein 3000 Jahre altes chinesisches Gedicht.
Es
schwebt herum, dieses Boot aus Zypressenholz,
Jetzt
hier, jetzt da, wie von der Gegenwart getragen.
Weder
Ruhe noch Schlaf kommt in meine unruhige Stimmung;
Ich
leide, als wenn die schmerzhafte Wunde zerrissen hat
Den
schrumpfenden Körper. So blieb ich verlassen,
Und
ziellos träumend, meine Gedanken der Trauer voll.
Ich
könnte mit Wein meinen Geist pflegen;
Ich
könnte hinausgehen und zu schlendern versuchen, zu kühlen
Das
Fieber meines Herzens; aber Trauer hält mürrische Herrschaft.
Mein
Verstand ähnelt nicht einem Spiegel,
Alle
Eindrücke, die es empfängt, zu reflektieren.
Das
Gute liebe ich, das Schlechte seh ich an mit Hass;
Ich
schätze nur den, dem mein Herz glaubt.
Genossinnen
habe ich, aber mein Geist trauert,
Denn
von ihrer Ehre kann ich nicht abhängen.
Ich
spreche, aber meine Beschwerde hat keinen Einfluss
Auf
ihre Herzen; Bei mir vermischen sich keine Gefühle;
Mit
mir in Wut sind sie und heftige Verachtung behaupten sie.
Mein
Geist ist fest und kann nicht wie ein Stein
Gleichgültig
umgedreht werden;
Und
was ich dazu denke, und das allein,
Ich
äußere, gleich innerlich, wie äußerlich;
Es
ist auch nicht möglich, dass die Matte gerollt wird.
Mit
Würde, in Gegenwart von allen,
Mein
Verhalten ist bemerkenswert,
Meine
Güte, wer will sie ausspionieren?
Meine
Feinde fordere ich kühn heraus, groß und klein,
Wenn
es irgendetwas in mir gibt, können sie rufen.
Wie
voll Ärger ist mein ängstliches Herz!
Mit
Hass die krasse Herde von Kreaturen bedeutend
Unaufhörlich
verfolgt mich. Von ihren Angriffen der Klugen
Hält
meinen Verstand in Not. Ihre giftige Milz
Entlüftet
sich; und mit beleidigenden Mienen
Sie
ärgern meine Seele; und niemand auf meiner Seite
Ein
Wort wird für mich sprechen. Stille, allein, ungesehen,
Ich
denke an meinen traurigen Fall; dann weit öffnen sich
Meine
Augen, wie aus dem Schlaf,
Ich
schlage meine Brust, versucht, versucht.
Die
Scheibe, oh Sonne, sollte immer vollständig sein,
Während
deine, o wechselnder Mond, weicht und schwindet.
Aber
jetzt ist unsere Sonne geschwächt, schwach und verwelkt,
Und
Monde sind immer voll. Mein Herz mit Schmerzen
Ist
fest gebunden und an der Kette der Trauer festgehalten,
In
Bezug auf den Körper spaltet sich ein ungewaschenes Kleid.
Stille.
Ich denke an meinen traurigen Fall; vergeblich
Ich
versuche, meine Not zu erleichtern.
Hätte
ich Flügel zu fliegen, wo die Übel nicht mehr drücken!
*
Mama,
ich
schreibe von meinem neuen Laptop, den ich von Malek zum Geburtstag
bekommen habe. Hier siehst du auch meine neue Email-Adresse, die alte
geht aber auch noch. An meinem Geburtstag kommen Evi und Karines
Mutter zu mir. Zwei Tage später kommt abends mein Bibelkreis, sie
bringen Essen und Trinken mit. Ich übersetze dreitausend Jahre alte
chinesische Gedichte, dieses könnte dir gefallen. Schreib mir mal,
ob ich die richtige Adresse meiner Mutter auswendig wusste.
In
diesen Jujuben-Baum der Wind,
Aus
dem Süden, bläst weich und freundlich,
Bis
zu jedem Zweig, an innerster Stelle,
Er
quillt mit Leben und glänzt mit Anmut.
O
wie groß die Mühe und Sorgfalt
War
der Mutter, die viel zu ertragen hatte!
In
dem Jujuben-Baum der Wind,
Aus
dem Süden, bläst weich und freundlich,
Bis
seine Äste alle gesehen werden
Hell
und reich an lebendigem Grün.
Weise
unsere Mutter ist und gut;
Güte,
die wir nie gezeigt haben.
Du
kühler und kristallener Frühling,
Wie
dein Wasser Trost bringt,
Durchfließend
die Stadt in der Nähe,
Alle,
die in Chun wohnen, jubeln!
Unsere
Mutter hat Schmerzen und sucht,
Als
ob wir ihr Hilfe verweigern würden.
In
ihrem gelben Gefieder hell,
Schönen
Glanzes diese Vögel zu sehen,
Und
ihre Töne fallen in das Ohr,
Reich
und oh so süß zu hören.
Sieben
Söhne wir, ohne die Kunst,
Das
Herz unserer Mutter zu komponieren!
*
Liebe
Evi,
dieses
Gedicht ist 3000 Jahre alt und doch aktuell.
Den
neuen Turm, frisch und hell, zeigen sie,
Wo
sein riesiges Volumen der Ho rollt,
Für
die Braut einen Palast selten.
Zum
Wei kam sie, einen Freund zu finden;
Sie
suchte einen Ehemann jung und freundlich,
Aber
fand diesen missgebildeten Bären.
Es
steht der neue Turm groß und hoch,
Wo
mit stillem Strom der Ho fließt,
Für
die Braut einen Palast selten.
Zum
Wei kam sie, einen Freund zu finden;
Sie
suchte einen Ehemann jung und freundlich,
Aber
fand diesen missgebildeten Bären.
Wie
wenn das Netz für Fische sie auslegt,
Und
siehe da! eine Gans verstrickt bekommt sie,
Sie
stampft mit plötzlichem Zorn auf;
So
könnte sie abstempeln ihn, der kam, um sie zu heiraten,
Den
freundlichen Sohn, und an seiner Stelle
Habe
sie eben den Buckligen.
*
ZUM
GEBURTSTAG
Der
Hinz! Das ist der Größte aller Sünder!
Doch
will die Gnade Gottes ihn beglücken!
Der
Vater in dem Kreise seiner Kinder
Im
Alter hofft auf himmlisches Entzücken!
Er
hofft auf Jesus Christ, den Überwinder,
Er
trägt das Kreuz getreu auf seinem Rücken...
Ihn
grüßen alle seine Wiedertäufer
Und
Prosit rufen alle Wodka-Säufer!
*
Ich
eigentlich mag keine lauten Wagen,
Doch
wenn Susanne ich im Wagen seh,
Mit
einer Zärtlichkeit, nicht auszusagen,
Sie
lenkt ihr weißes Automobile.
Nicht
wie Testosteron-Primaten jagen
Mit
Aggressivität, das schafft mir Weh,
Nein,
sanft, wie in den Weihnachtstagen
Die
Wolken fahren voll von Flocken Schnee.
So
fahren Cherubim auf ihren Rädern,
Jehova
so auf seinem Wagenthron,
So
fuhren Damen in der Pferdekutsche.
So
fuhr einst bei den Persern und den Medern
Die
göttliche Susanna mit dem Sohn,
Zu
dieser Göttin ich auf Knieen rutsche.
*
DER
MESSIAS
VON
ALEXANDER POPE
Ihr
Nymphen von Solyma! Beginnt das Lied:
Zu
dem Thema gehören sublimere Zungen.
Die
moosigen Fontänen und die Waldtöne,
Die
Träume vom Pindus und den aonianischen Mädchen,
Freuen
mich nicht mehr - O du, meine Stimme inspiriere,
Der
berührte Jesajas heilige Lippen mit Feuer!
In
die Zukunft gerissen, begann der Barde:
Eine
Jungfrau soll empfangen, eine Jungfrau einen Sohn!
Von
Jesses Wurzel, siehe, ein Zweig entsteht,
Dessen
heilige Blume mit Duft erfüllt den Himmel;
Der
ätherische Geist seiner Blätter wird sich bewegen,
Und
auf seine Spitze senkt sich die mystische Taube.
Ihr
Himmel! Von oben den taufrischen Nektar ergießt,
Und
in sanfter Stille vergießt die freundliche Dusche!
Den
Kranken und Schwachen die heilende Pflanze soll helfen,
Vor
Stürmen ein Schutz und vor der Hitze ein Schatten.
Alle
Verbrechen sollen aufhören, und aller Betrug wird scheitern.
Wiederkehrende
Justita hebt ihre Waage hoch;
Eirene
kommt über die Welt, die ihren olivgrüner Zauberstab ausstreckt,
Und
die weiß gekleidete Innocentia vom Himmel steigt herab.
Schneller
fliegen die Jahre, und es steigt der erwartete Morgen!
O
spring ins Licht, Glück verheißendes Baby! Werde geboren!
Siehe,
Mutter Natur eilt, ihre frühsten Kränze zu bringen,
Mit
all dem Weihrauch des atmenden Frühlings:
Siehe
den erhabenen Libanon, mit seinem Kopf voran,
Siehe
nickende Wälder auf den Bergen tanzen:
Siehe
würzige Wolken von Scharon,
Und
des Karmels blühende Spitze parfümiert den Himmel!
Horch!
Eine frohe Stimme in der einsamen Wüste jubelt:
Bereite
den Weg vor! Ein Gott, ein Gott erscheint!
Ein
Gott, ein Gott! Die Gesangsberge antworten;
Die
Felsen verkünden die herannahende Gottheit.
Siehe,
die Mutter Erde empfängt ihn vom sich neigenden Vater Himmel!
Sinkt
nieder, ihr Berge, und ihr Täler, steigt auf;
Mit
den Köpfen verneigt euch, ihr Zedern, zur Huldigung;
Seid
glatt, ihr Felsen; eure schnellen Fluten geben nach;
Der
Erretter kommt, von uralten Barden vorausgesagt!
Hört
ihn, ihr Tauben, und alle Blinden, seht ihn!
Er
wird aus dichten Schleiern den Sehstrahl reinigen,
Und
auf den blinden Augapfel gießt er den Tag:
Er
tut es, die verstopften Pfade des Klanges werden klar,
Und
bieten neuen Musikcharme den sich entfaltenden Ohren:
Der
Stumme soll singen, der Lahme auf seine Krücke verzichten,
Und
er springt wie der springende Hirsch.
Kein
Seufzen, kein Murren die weite Welt wird hören,
Von
jedem Gesicht wischt er jede Träne ab.
In
adamantische Ketten wird er den Tod binden,
Und
der grimmige Tyrann der Hölle spürt die ewige Niederlage.
Wie
der gute Hirte pflegt seine flauschige Fürsorge,
Sucht
frische Weide und reine Luft,
Sucht
das Verlorene, der mit dem Zauberstab die Schafe dirigiert,
Tagsüber
sieht er sie und schützt sie bei Nacht;
Die
zarten Lämmer erhebt er auf seine Arme,
Nährt
sie mit seiner Hand und an seinem Busen wärmt er sie;
So
will die Menschheit sein Wächter pflegen,
Der
verheißene Vater des zukünftigen Zeitalters.
Nicht
mehr soll Nation gegen Nation sich erheben,
Noch
sollen feurige Krieger treffen auf hasserfüllte Augen,
Auch
Felder mit glänzendem Stahl sollen nicht bedeckt sein,
Die
ehernen Posaunen sollen blasen nicht mehr;
Aber
unnütze Lanzen in Sensen sollen sich verwandeln,
Und
das breite Schwert soll zu einem Pflugschar werden.
Dann
werden sich Paläste erheben; der freudige Sohn
Wird
beenden, was sein kurzlebiger Vater begonnen hat;
Ihre
Reben werden ein Schatten für ihre Rasse sein,
Und
dieselbe Hand, die gesät hat, wird das Feld ernten:
Der
Schütze in kahlen Wüsten voll Überraschung
Sieht
Lilien im Frühling und plötzliches Grün steigen;
Und
beginnt inmitten der durstigen Wildnis zu hören,
Wie
neue Wassermassen murmeln in seinem Ohr.
Auf
gespaltenen Felsen, den einstigen Wohnstätten des Drachen,
Das
grüne Rohr zittert und der Rohrkolben nickt.
Ab
fallen die sandigen Täler, einst mit Dornen verwirrt,
Die
Tanne und die formschöne Zypresse schmücken sie;
Statt
kahlen Sträuchern gelingt es den fließenden Palmen,
Und
ordentliche Myrten kommen statt geräuschvollen Unkrauts.
Die
Lämmer mit Wölfen sollen die grünen Matten weiden,
Und
Jungen in Blumenketten fesseln die Tiger;
Der
Stier und der Löwe an Einer Krippe sollen sich treffen,
Und
harmlose Schlangen lecken die Pilgerfüße;
Der
lächelnde Säugling in seine Hand soll nehmen
Den
grimmigen Basilisk und die gesprenkelte Schlange,
Und
mit ihrer wilden Zunge soll er unschuldig spielen.
Erhebe
dich, gekrönt mit Licht, kaiserliche Salem, erhebe dich!
Erhebe
dein Kopftuch und erhebe dein Augen!
Eine
langlebige ‚Rasse deine geräumigen Höfe ziert;
Siehe
künftige Söhne und Töchter, noch ungeborene,
In
dicht beieinander liegenden Reihen entstehen auf jeder Seite
Mit
anspruchsvollem Leben, ungeduldig auf den Himmel wartend!
Siehe
die Eiche an deinen Toren,
Gehe
in deinem Licht und beuge dich in deinem heiligen Tempel!
Siehe
deine Altäre, die von Königen bedrängt werden
Und
mit Produkten von Saba geschmückt;
Für
dich wehen Idumäas würzige Wälder,
Und
goldene Körner in Ophirs Bergen leuchten.
Siehe
den Himmel seine funkelnden Portale zeigen,
Und
überschütten dich in einer Flut von lichten Tagen!
Nie
mehr die aufgehende Sonne soll den Morgen vergolden,
Auch
Diana füllt ihr silbernes Horn nicht mehr;
Aber
verloren, aufgelöst in deinen höheren Strahlen,
Eine
Flut von Glorie, eine ungetrübte Flamme
Überfließt
deine Höfe: Das Licht selbst soll leuchten
Offenbar,
und Gottes ewiger Tag sei dein!
Die
Meere sollen verschwinden, der Himmel verraucht,
Felsen
zerfallen zu Staub, und Berge schmelzen dahin;
Aber
fixiert bleibt sein Wort, bleibt seine rettende Macht;
Dein
Reich bleibt für immer, dein Messias herrscht!
*
AN
DIE KELLNERIN MIT DEM ROTEN KOPFTUCH
Der
Dame Haare schwarz wie Lack und glatt wie Seide,
Die
Stirn von Elfenbein, die Brauen Mottenfühler,
Das
Auge Meteor, das Licht der Augenweide,
So
warm wie Phönix-Glut, der Mondenschein ist kühler,
Die
Lippen lächeln süß, der Mund wie Litchifrüchte,
Der
Zähne Perlenschnur wie weiße Dattelkerne,
Die
weibliche Figur – von einer Fee Gerüchte,
Wie
Entendaunen sanft die Hand, die strahlt wie Sterne.
Wie
Lotossprossen schlank und klein die süßen Füße,
Wie
eine Wolke die Prinzessin kommt im Schweben,
Bananen
reicht sie dar und Schokoladensüße,
Dem
Dichter das Gefühl mit Lächeln zu erheben.
Der
Kaiser Chinas ich, und sie das Reich der Mitte,
Das
von der Mongolei reicht bis ins hohe Tibet.
Im
Himmel speiste ich mit Engeln voller Sitte,
Weil
meine Majestät des Himmels China liebet.
Shi
Tuo-Tang
*
Früher
noch in Seide und Brokat gekleidet,
Nun
wie eine verblühte Blume
In
die Mitte des Weges geworfen...
*
Diese
Blumen treiben verstreut herum,
Wo
könnten sie versagen?
*
Treibend
schwebt es hier oder dort,
Es
ist immer ein Schicksal treibend.
*
Viele
Gnadengaben werden dir ausgeteilt,
Das
Hymen von früher wird wieder hergestellt,
Das
zukünftige Glück wird in Fülle sein.
*
Der
junge Liebhaber und die junge Liebhaberin,
In
der Nacht der Liebe auf den ersten Blick,
Sie
wundern sich mit einem Seufzer:
Und
wer bist du?
Warum
hast du mich getroffen?
Muss
eine vorherbestimmte Verbindung
Uns
für das Leben vereinen?
*
Das
junge Herz, das schmachtete:
Der
Tuong-Fluss erstreckte sich
In
seiner ganzen Unermesslichkeit.
Einer
wartete stromabwärts,
Die
andere stromaufwärts seufzte.
*
Von
der Spitze seiner tausend Täler,
Die
von seinem Schatten die großmütigen Kiefern bedeckt.
Gegen
den Schnee und den Frost
Schütze
die gebrechliche Liane!
*
KLAGELIED
IM HERBST
Die
göttliche Susanna weinte:
Ah
weh, der Gottessohn ist tot!
Die
göttliche Susanna meinte,
Verwelkt
die Rose weiß und rot!
Nur
Nebel sind und Finsternisse,
Dahin
der junge Gott des Lichts!
Wie
ich den Heiland nun vermisse,
Der
niederfuhr ins Reich des Nichts!
Der
Himmel weint nur kalte Tränen,
Verschlossen
ist der Erde Brust.
Susanna
seufzt mit heißem Stöhnen:
Wo
ist des Ostergottes Lust?
Gespenster
wallen durch die Nächte
Und
offen steht die Unterwelt,
Der
Gott hinabfuhr in die Schächte,
Wo
er den Toten sich gesellt.
Auf
Erden herrschen die Dämonen
Und
Satan ist auf Erden Gott,
Doch
Jesus muss im Jenseits wohnen,
Man
hat für ihn nur Hohn und Spott.
Die
weinende Susannengöttin
Steigt
weinend in des Hades Reich,
Zu
ihrem Gatten will die Gattin,
Zu
Jesus in den Tod sogleich.
Da
steigt die Göttin in die Hölle
Und
legt die sieben Schleier ab,
Nackt
legt Susanna auf der Stelle
Ins
Bett sich dort in Gottes Grab.
Und
Jesus und Susanna innig
Vereint
sind in der Liebe Qual.
Susanna,
mütterlich und minnig,
Erweckt
zur Nacht des Gottes Strahl.
Da
wachte Jesus auf vom Schlummer,
Den
er geschlummert in dem Tod.
Vorbei
ist nun der Gram, der Kummer,
Susannas
Rosen blühen rot.
Der
Gott mit seiner Göttin strahlend
Kehrt
in die Oberwelt zurück,
Die
Welt mit Blumenschmuck bemalend,
Zu
zeugen neu des Frühlings Glück.
Die
göttliche Susanna feiert
Der
Auferstehung Osterfest,
Von
nichts als ihrem Haar verschleiert
Sie
Jesus an den Busen presst.
Und
Jesus herrscht als Gott am Himmel,
Susanna
tritt zu Jesus hin,
Im
Himmel reitet sie den Schimmel
Und
hilft als Himmelskönigin!
Nun
auf der Welt ist froher Trubel,
Frohlocken,
Jauchzen, Lenz der Lust!
Susanna
tanzt mit Gott voll Jubel,
Und
Lust erfüllt Susannas Brust.
*
Hohe
künstliche Intelligenz der Roboterfreunde -
Aber
der Hündin Aug hat doch mehr Seele als sie.
*
DIE
SCHÖNE MAGELONA
I.
Im
Namen Unsres Lieben Jesus Christus
Beginnt
das Epos von dem Ritter Petrus,
Dem
Sohn des Grafen der Provence von Frankreich,
Und
von der wunderschönen Magelona,
Die
war des Königs von Neapel Tochter.
Das
Epos ist gesungen mit der Zunge,
Die
man französisch nennt, im Jahr des Herrn
Zweitausendachtzehn
Anno Domini.
II
Da
war es nach der Himmelfahrt des Herrn,
Als
Frankreich mit den andern Gegenden,
Provence
und Languedoc und Aquitanien,
Zum
Glauben kam an den Erlöser Jesus,
Da
war ein Graf, der trug den Namen Johann,
Der
hatte eine Frau, die eine Tochter
Von
Graf Alvaro von Dalbara war.
Die
beiden hatten einen Sohn allein,
Den
nannten Petrus sie beim Bad der Taufe,
Der
übertraf die andern Buben alle
In
Waffenspiel und Ritterspiel und allem,
Der
mehr ein Gott war als ein Menschenkind.
Und
alle waren lieb und nett zu ihm,
Nicht
nur der Adel, auch das schlichte Volk.
Die
Untertanen dankten Gott dem Herrn
Für
einen solchen guten Landesvater.
Sein
Vater auch und seine Mutter hatten
Doch
keine andre Freude als den Sohn.
Er
war so voller Mut und Freundlichkeit,
Der
Körper schön, sein Geist voll Gottesweisheit.
III
Die
Herren und die Adligen des Landes
Begannen
eines Tages ein Turnier,
Da
Petrus siegte und den Preis gewann,
Ob
sonst auch gute Ritter waren da.
Graf
Johann ehrte alle Christenritter
Um
seines Heldensohnes Petrus wegen.
Die
Ritter sprachen vieles mit einander,
Frau
Fama blies von Ritter Petri Ruhm.
Das
Blasen der Posaune der Frau Fama
Vernahm
die wunderschöne Magelona,
Die
war des Königs von Neapel Tochter,
Ihr
keine gleich an Schönheit und an Reinheit.
So
viele Ritter übten sich mit Waffen,
Um
Magelonas Gnade zu verdienen.
IV
Und
eines Tages kam ein Mann zu Petrus
Und
sprach zu ihm: Du solltest wandern und
Die
Welt besuchen und in Ritterspielen
Dich
üben, dass die Menschheit dich erkenne.
Und
wenn du meinem guten Ratschlag folgst,
Dann
überkommt dich eine schöne Buhlin.
Und
Petrus hörte dies und hatte schon
Vernommen
von der schönen Magelona,
Er
nahm sich vor in seinem reinen Herzen,
Vom
Vater und der Mutter zu erbitten
Den
Urlaub, um die Schöpfung zu durchwandern.
V
Nicht
lang danach, der Hof war schon gegangen,
Bedachte
Petrus sich, wie es beginnen,
Dass
Urlaub er bekäme von dem Vater.
Und
so begab es eines Tages sich,
Dass
Vater Johann mit der guten Mutter
Zusammen
saß, da bat er sie um Rlaub:
Mein
Vater Johann, meine liebe Mutter,
Ich
bitte euch, hört ruhig euren Sohn.
Ihr
habt mich gut erzogen, mich geehrt,
Ich
habe viel von eurem Brot verzehrt,,
Doch
habe ich noch keinen Ruhm erworben,
Wie
andre Ritter Ehre sich verdient.
So
bitt ich euch, gewährt mir einen Urlaub,
Dass
ich den Lauf der Welt erforschen kann,
Ich
will euch Ehre machen und euch nützen.
Mein
lieber Vater Johann, treue Mama,
Ich
bitte euch, gewährt mir eure Huld.
VI
Als
Vater Johann und die liebe Mama
Vernahmen
so den Willen ihres Sohnes,
Da
wurden beide traurig und betrübt.
Graf
Johann sagte: Petrus, lieber Sohn,
Wir
haben keinen andern Sohn als dich
Und
keinen andern Erben unsres Gutes.
Wenn
deine Wanderschaft dir nun misslingt,
Was
Providentia verhindern möge,
Ist
Grafschaft und ist Herrschaft ganz verloren.
Da
sprach zu Petrus seine treue Mama:
Mein
Sohn, mein Sohn, es ist nicht nötig, diese
Verkehrte
Welt der Narren zu erforschen.
Wer
liebt die Welt, der sucht den eitlen Mammon,
Die
suchen bei den Reichen Macht und Ehren.
Du
aber hast, dem lieben Gott sei Dank,
Genügend
Ruhm als Ritter schon erworben,
Auch
bist du reich an Schönheit und an Weisheit
Und
wirst die guten Eltern einst beerben.
Frau
Fama bläst von deinem Heldenmut,
Auch
eine schöne Landschaft ist dein eigen,
Die
Gott geschaffen hat zu seinem Ruhm.
Was
denn begehrst du, Weltruhm zu erlangen?
Was
ist der Grund, dass du uns willst verlassen?
Dein
Vater Johann ist schon alt, gebrechlich,
Auch
ich, mein Liebchen, werde immer älter.
Wir
haben keinen Trost als dich allein!
Und
wenn es keine andren Gründe gäbe,
Dich
von der Wanderschaft zurückzuhalten,
So
sei dies eine doch dir Grund genug,
Dass
du allein bist meines Alters Trost.
Und
darum bitt ich dich als deine Mutter,
Vom
Wandern in die Welt hinaus zu schweigen.
VII
Als
Petrus seine Eltern also hörte,
Da
überfiel ihn heiliges Erschrecken
Und
dann die Traurigkeit und Gram und Schwermut.
Er
schlug die Augen nieder und sprach leise:
Ach
Mama, ich will dir gehorsam sein,
Doch
wenn des Vaters und der Mutter Wille
Es
ist, dann will ich euch noch einmal bitten
Um
gnädige Erlaubnis meines Urlaubs.
So
tut ihr mir ein großes Wohlgefallen.
Ein
Jüngling kann nichts Besseres doch tun,
Zur
göttlichen Natur hinaus zu wandern.
Und
darum bitt ich dich, getreue Mama,
Und
darum bitt ich dich, o Vater Johann,
Tragt
über meine Pläne keine Trauer,
Vielmehr
erfülle euch Zufriedenheit.
VIII
Graf
Johann sah den Willen seines Sohnes,
Er
wusste nicht, was er zu sagen hätte.
Ist
nun des Sohnes Bitte abzuschlagen?
Ist
nun des Sohns Begehren zu erfüllen?
Doch
Petrus wartete auf seine Antwort.
Und
als er hörte, wie der Vater schwieg,
Da
hob er wieder seine Rede an:
O
guter Johann, meine Bitte ist,
Gewähre
mir in deiner Gnade Urlaub.
IX
Drauf
sprach der Vater Johann diese Worte:
Ach
Petrus, da du nun den Willen hast,
Hinaus
zu wandern in die Gott-Natur,
So
geben ich und deine liebe Mutter
Die
gnädige Erlaubnis dir zum Urlaub.
Doch
tu du Gutes nur und tu nichts Böses,
Nicht
rebelliere gegen Gottes Ordnung,
Und
tu nichts, was dem Adel Schande macht,
Du
liebe Gott, den Ewigen der Scharen,
Und
diene Gott und seiner lieben Mutter,
Und
hüte dich vor närrischer Gesellschaft
Und
komm recht bald zurück zu deiner Mutter.
Nimm
Pferd und Rüstung, nimm von meinem Gold,
So
viel, als du in dieser Welt benötigst.
Da
Petrus so den Vater Johann hörte,
Gab
er dem Vater Johann seine Hand,
Umarmte
dann und küsste seine Mutter
In
Pietät und Sohnes Dankbarkeit.
X
Die
Mutter führte ihn in einen Winkel,
Gab
ihm drei Ringe, kostbar anzusehen,
Die
eines großen Geldes wert geschätzt.
Als
Petrus diese Ringe nun empfangen,
Der
Mutter dankte er in stiller Demut.
Er
machte sich bereit nun für die Reise
Und
nahm auch Knechte sich und Mägde mit.
So
nahm er also Urlaub von den Eltern.
Die
Mutter sagte: Hüte dich, mein Sohn,
Vor
Narren und vor Bösewichtern, fliehe
Die
närrische Gesellschaft und geselle
Dich
lieber zu den Stillen in dem Lande
Und
denk an deiner Mutter Frömmigkeit.
XI
So
zog nun Petrus fort etc.
*
Lieber
Heinz!
"Im
Atemholen sind zweierlei Gnaden,
Die
Luft einatmen, sich ihrer entladen.
Du
danke Gott, wenn er dich presst,
Und
danke ihm, wenn er dich wieder entlässt."
Goethe
*
Diese
Elegie wurde von Shukowsky ins Russische übersetzt, und jenes
Gedicht
gilt als der Anfang der russischen Poesie.
Elegie,
auf einem ländlichen Kirchhof geschrieben
von
Thomas Gray
Die
Ausgangssperre läutet das Ende des Abschiedstages,
Die
niedere Herde weht langsam über die Weide,
Der
Pflüger heimwärts trotzt seinen müden Weg
Und
überlässt die Welt der Dunkelheit und mir.
Jetzt
verblasst die glitzernde Landschaft vor dem Anblick
Und
all die Luft, die eine feierliche Stille hält,
Rette,
wo der Käfer seinen dröhnenden Flug rollt
Und
schläfriges Klirren faltet die ferne Herde;
Rette
das von da oben mit Efeu ummantelt.
Die
heulende Eule bekämpft den Mond,
Von
solchen, wie wandernd nahe ihrer geheimen Verbeugung,
Bewahrt
sie ihre alte einsame Herrschaft.
Unter
diesen zerklüfteten Ulmen, dem Schatten dieses Eibenbaums,
Wo
er den Rasen in manchem Formhaufen häuft,
Jeder
in seiner engen Zelle für immer nieder gelegt,
Die
unhöflichen Vorfahren des Weilers schlafen.
Der
luftige Ruf des Weihrauchs am Morgen,
Die
Schwalbe knallte aus dem Strohstall,
Das
schrille Klirren des Hahnes oder das widerhallende Horn,
Nichts
mehr wird sie aus ihrem niedrigen Bett erwecken.
Für
sie wird nicht mehr der lodernde Herd brennen
Oder
die beschäftigt Hausfrau üben ihre Abendpflege:
Keine
Kinder rennen, um die Rückkehr ihres Vaters zu belispeln,
Oder
zu klettern auf seine Knie, den beneidenswerten Kuss ihm mitzuteilen.
Oft
hat die Ernte ihrer Sichel Ausbeute gebracht,
Ihre
Furche von dem hartnäckigen Pflug ist zerbrochen;
Wie
jauchzend haben sie ihre Schar weit weg gebracht!
Wie
verbeugte sich der Wald unter ihrem kräftigen Stoß!
Lass
nicht Ambition ihre nützliche Arbeit verspotten,
Ihre
häuslichen Freuden und ihr unbekanntes Schicksal;
Noch
soll Grandeur hören mit einem verächtlichen Lächeln
Die
kurzen und einfachen Annalen der Armen.
Die
Prahlerei der Heraldik, der Pomp der Macht,
Und
all diese Schönheit, all das, was der Reichtum gab,
Erwartet
gleichermaßen die unvermeidliche Stunde.
Die
Wege des Ruhms führen auch nur zum Grab.
Nicht
ihr, ihr Stolzesten diesen Schuldigen,
Wenn
sich über ihr Grab keine Trophäen erheben,
Wo
durch den lang gezogenen Gang und das Gittergewölbe
Die
läutende Hymne schwillt die Noten des Lobes an.
Kann
die trauernde Urne oder animierte Büste
Zurück
zu ihrer Villa rufen euren flüchtigen Atemzug?
Kann
der Ehren Stimme den stillen Staub provozieren
Oder
Schmeichelei beruhigen das dumpfe kalte Ohr des Todes?
Vielleicht
ist in diesem vernachlässigten Ort nieder gelegt
Irgendein
Herz, einst schwanger mit himmlischem Feuer;
Hände,
die den Stab des Reiches geschwungen haben könnten
Oder
weckten die lebendige Leier.
Aber
wissend in ihren Augen ihre große Position,
Reich
in der Zeit, ist alles abgerollt;
Kühler
Hochmut hat seine Wut unterdrückt
Und
fror den genialen Strom der Seele ein.
Viele
Edelsteine des reinsten Strahls, heiter,
Die
dunklen, unergründlichen Höhlen des Ozeans tragen:
Manche
Blume wird geboren, um ungesehen zu erröten,
Und
zu verschwenden ihre Süße in der Wüstenluft.
Irgendein
Dorf-Narr, der mit unerschrockener Brust
Dem
kleinen Tyrann seiner Felder widerstand;
Ein
stummer unberühmter Milton hier ruht,
Ein
paar Cromwals, schuldlos wegen des Blutes ihres Landes.
Der
Applaus der Senatoren auf Befehl,
Die
Drohungen von Schmerz und Verderben zu verachten,
Um
sich über ein lächelndes Land zu streuen
Und
zu lesen ihre Geschichte in den Augen einer Nation,
Ihr
Los verboten: noch beschrieben allein
Ihre
wachsenden Tugenden, aber ihre Verbrechen schlossen sich an;
Verboten,
durch Abschlachten zu einem Thron zu waten
Und
zu schließen die Tore der Barmherzigkeit für die Menschheit,
Die
kämpfenden Schmerzen der bewussten Wahrheit zu verbergen,
Um
das Erröten der aufrichtigen Scham zu löschen,
Oder
den Schrein von Luxus and Stolz zu häufen,
Mit
Weihrauch an der Flamme der Musen entzündet.
Weit
entfernt von dem unehrenhaften Streit der tobenden Menge,
Ihre
nüchternen Wünsche lernten nie, sich zu verirren;
Entlang
des kühlen Jammertals des Lebens
Sie
behielten den geräuschlosen Tenor ihres Weges.
Doch
diese Knochen aus Beleidigung zu schützen,
Ein
schwaches Denkmal steht noch immer nahe,
Mit
ungehobelten Versen und formloser Skulptur bedeckt,
Betet
es den vorübergehenden Tribut eines Seufzens.
Ihr
Name, ihre Jahre, geschrieben von der ungebildeten Muse,
Der
Ort des Ruhmes und der Elegie:
Und
so mancher heilige Text um sie herum gestreut,
Das
lehrt den rustikalen Moralisten zu sterben.
Denn
wer dem dummen Vergessen eine Beute,
Dieses
erfreuliche ängstliche Gefühl, dass du zurücktrittst,
Verließ
die warmen Gegenden des fröhlichen Tages,
Hast
du keine Sehnsucht, keinen verlangenden Blick hinter dir?
Auf
einer zärtlichen Brust verlässt sich die Abschiedseele,
Einige
fromme Tropfen erfordert das schließende Auge;
Aus
der Gruft weint die Stimme der Natur,
Selbst
in unserer Asche leben ihre gewohnten Feuer.
Für
dich, der achtete auf den enthobenen Toten,
Du
wirst in diesen Zeilen erzählen ihre kunstlose Geschichte;
Wenn
der Zufall, durch einsame Kontemplation geführt,
Ein
verwandter Geist wird dein Schicksal befragen,
Glücklich
irgendein lockiger Knabe kann sagen:
Oft
haben wir ihn im Morgengrauen gesehen
Mit
hastigen Schritten bürstend, taute er weg,
Um
die Sonne auf dem Hochlandrasen zu treffen.
Dort
am Fuß drüben nickender Buche,
Die
krönt ihre alten fantastischen Wurzeln so hoch,
Seine
lustlose Länge am Mittag wollte er strecken
Und
gucken auf den Bach, der vorüber bläst.
Hart
von ihm das Holz, jetzt lächelnd wie in Verachtung,
Seine
eigenwilligen Fantasien verrenkend, wollte er sich bewegen,
Jetzt
hängend, jammervoll, wie ein Verlorener
Oder
verrückt gemacht oder in hoffnungsloser Liebe gekreuzigt.
Eines
Morgens vermisse ich ihn auf dem Zollhügel,
Entlang
der Heide und in der Nähe seines Lieblingsbaums;
Ein
anderer kam; noch nicht neben der Kehle,
Weder
auf dem Rasen noch am Wald war er;
Der
nächste mit Trauergesängen in trauriger Reihe
Langsam
durch den Kirchweg, den wir ihn ertragen sahen.
Nähere
dich und lies (lese dies) den Laien,
Auf
dem Stein unter dem alten Dornbusch.
Das
Epitaph
Hier
ruht sein Kopf auf dem Schoß der Erde,
Ein
Jugendlicher, dem Glück und dem Ruhm unbekannt.
Schöne
Scientia runzelte nicht über seine bescheidene Geburt,
Und
Melancholie kennzeichnete ihn für sich.
Groß
war sein Kopf und seine Seele aufrichtig,
Der
Himmel hat eine Belohnung weitgehend gesendet:
Er
gab Misere in allem, was er hatte, Tränen,
Er
gewann vom Himmel (alles was er wünschte) einen Freund.
Nicht
weiter suche seine Verdienste zu offenbaren,
Oder
ziehe seine Schwächen aus ihrer schrecklichen Bleibe,
(Da
sind sie gleich in zitternder Hoffnung ruhend)
Dem
Busen seines Vaters und seines Gottes.
*
"Hier
meines Sohnes erste Frau:
Die
makellose Schönheit schau!"
Ja,
ja, ich sah sie schon im Traum,
Die
Frau, so rein wie Blütenschaum.
*
WEIHNACHTSLIED
FÜR EINE FRIESIN
Von
Ochs und Esel und vom Stall,
Das
hören gern die Bauern.
Der
Sänger singt mit Jubelschall,
Der
Kranke lässt vom Trauern.
O
Kindlein klein, mit Zier geziert,
Wie
sauber deine Windel!
Die
Jungfrau hast du nicht blamiert,
Du
makelloses Kindel!
Madonna
putzte dir den Po
Und
wischte dir die Schnute,
So
singen wir in jubilo
Und
lieben unsre Gute.
Was
liegt im Stroh der Eselskot
Und
was des Ochsen Pisse?
Das
ist die Welt von Nacht und Tod!
Wer
tritt da in die Risse?
Die
Bauern kommen zu dem Stall
Und
glotzen zu dem Kinde,
Wenn
draußen von dem großen All
Es
brausen kalte Winde.
Die
Meerflut auch mit Schall frohlockt,
Es
jauchzen alle Inseln,
Die
Mädchen auch mit Zopf gelockt,
Die
lieben Hunde winseln.
Nur
immer zu dem Kinde schaut
Und
nicht vergesst die Mutter,
Die
Amsel pfeift, die Katz miaut,
Die
Kühe geben Butter.
Das
ist der Friesen frohes Fest,
Der
Friesen fromme Weihnacht.
Die
Heimat der Poet verlässt
Und
feiert Frankreichs Mainacht.
Der
Pastor auf der Kanzel lallt,
Die
alten Weiber flennen.
In
Einfalt auf die Kniee fallt,
Um
später gut zu pennen.
Dann
reißt euch die Geschenke auf
Und
stopft euch voll die Bäuche,
O
Pastor, deinen Rotwein sauf
Und
leer die alten Schläuche.
Nun
brülle, Nordsee, in der Nacht,
Frohlocke,
liebes Eiland,
Gott
hat auf deinen Mist gebracht,
In
deinen Schlamm den Heiland.
Wir
stapfen durch des Kotes Strom,
Um
Sankt Marie zu minnen,
Dieweil
die Männerwelt von Rom
Holt
sich Sabinerinnen.
*
WEIHNACHTSLIED
FÜR MAMA
Vom
höchsten Himmel komme ich zu erzählen
Die
glühendsten Nachrichten die es je gab
Diese
Nachrichten treu zu dir die ich mitbringe
Und
gerne von ihnen will ich sagen und singen
Dir
wird heute ein Kind gegeben
Geboren
von einer auserwählten milden Jungfrau
Das
gesegnete Kind so süß und lieb
Wird
dir Freude und Frieden geben
Es
ist Christus unser Herr und Gott
Deine
Hilfe er wird in jeder Not bei dir bleiben
Er
selbst dein Erretter wird sein
Von
Schulden und Tod dich frei zu machen
Alle
Seligkeit zu dir trägt er
Der
Gott den die die Liebe des Vaters bereitet
Das
himmlische Königreich mögest du gewinnen
Und
jetzt und immer mit ihm leben
Jetzt
höre das Zeichen und bemerke
Die
Windeln und Krippe so blitzblank
Da
sollst du das Kindlein finden
Das
die ganze Welt aufrechterhält
Dann
lass uns unsere Freude zeigen
Und
mit den freudigen Hirten gehen
Um
zu sehen was Gott für uns getan hat
Der
sandte uns seinen lieben Sohn
Erwecke
meine Seele mein Herz und siehe
Wer
liegt in dieser kalten Krippe
Wer
ist dieser schöne Junge?
Es
ist Jesus Christus unsere einzige Freude
Nun
willkommen immer gesegneter Gast
Komm
zu den Seelen mit unterdrückter Schuld
In
Gnade komme zu unserer Not
Wie
können wir deiner Sanftmut danken?
Ach
Herr der alle Dinge geschaffen
Wie
geht's dir in diesem armen Stall
Da
Heu und Stroh dein Bett machen
Womit
der Ochse und der Esel gefüttert werden?
Nein
und wäre die Welt zehnmal so breit
Mit
Gold und Edelsteinen auf jeder Seite
Wär
sie doch zu klein
Eine
zu enge Wiege für dich o Herr
Dein
Samt und deine Seide
Sind
Stroh und grobes Heu
Welches
du o König mit Licht badest
Wie
im Himmel inthronisiert
Und
all dieses Weh ist zu dir gekommen
Dass
du mir die Wahrheit zeigen könntest
Denn
die ganze Macht und der Reichtum der Erde
Ist
dir gemein und nichts wert
Ach
Jesus Schatz meines Herzens
Mach
ein sauberes weiches Wiegen-Nest
Und
ruhe in meinem Herzen
Dass
ich mich niemals von dir trenne
So
werde ich mich immer mehr freuen
Und
singen mit Herz und Stimme
Ein
Wiegenlied das du gerne hören wirst
Das
Lied des Geistes vom süßesten Ton
Gott
sei auf Erden alle Ehre
Der
gab seinen einzigen Sohn für mich
Für
den die Engel singen im Sopran
Und
singen mir ein frohes neues Jahr
*
WEIHNACHTSLIED
FÜR SUSANNE
O
Himmel o Engel kommt
Eia
eia Susanna Susanna Susanna
Komm
Musik Lied Flöte und Trommel
Halleluja
Halleluja
Von
Jesus singt und Maria
Lasst
jedes Instrument mitmachen
Eia
eia Susanna Susanna Susanna
Bringt
Laute und Harfe und Violine
Halleluja
Halleluja
Von
Jesus singt und Maria
Sendet
eure Stimmen noch lauter
Eia
eia Susanna Susanna Susanna
Mit
Orgel und mit Fagott
Halleluja
Halleluja
Von
Jesus singt und Maria
Wie
himmlisch muss die Musik sein
Eia
eia Susanna Susanna Susanna
Weil
ein himmlisches Kind da ist
Halleluja
Halleluja
Von
Jesus singt und Maria
Den
Menschen auf Erden möge Friede werden
Eia
eia Susanna Susanna Susanna
Und
singt Lobpreis dem ewigen Gott
Halleluja
Halleluja
Von
Jesus singt und Maria
*
Mein
lieber Heinz,
wenn
ich auch nur Germanistikstudent bin und kein Automechaniker, wende
ich mich dennoch an dich mit diesem russischen Gedicht.
Leben?
Eine Zufallsgabe
Ohne
Nutzen, ohne Grund.
Wenn
ich auch zu sterben habe
Durch
geheimen Spruch, na und?
Welche
feindlichen Gewalten
Riefen
aus dem Nichts mich her,
Mich,
von Leidenschaft gespalten,
Voller
Zweifel und Begehr? ...
Sehe
vor mir keine Ziele,
Hohl
das Herz, der Geist liegt brach.
Nichts
als Schwermut, Trauerspiele.
Leben?
Monoton und flach.
Puschkin
*
Liebe
Mama,
eben
höre ich ein Gedicht von Alexander Puschkin, dem Goethe Russlands,
das schenk ich dir zum dritten Advent.
Die
Vernunft und die Liebe
Alexander
Puschkin
Der
junge Johann wollte Doris fangen
Und
rief: "Was eilst du, holdes Kind, so sehr?
Sprich
nur: ich liebe dich! und nimmermehr
Verfolg
ich dich; o bleibe, laß dein Bangen!"
Laut
warnte die Vernunft: "Kein Wörtchen sprich!"
Doch
Amor riet: "Sag ihm: ich liebe dich!"
Und
Doris sprach: "ich liebe dich!" Und glühend
Schlug
beider Herz im ersten Liebesglück.
Zu
Füßen sank ihr Johann, und der Blick
Der
Hirtin irrte, leidenschaftersprühend.
Laut
warnte die Vernunft: "O, flieh geschwind!"
Doch
Amor sprach, der Schalk: "Bleib, süßes Kind!"
Und
Doris blieb, und, zitternd vor Verlangen,
Nahm
ihre Hand der Hirt: "Ich liebe dich!
Sieh,
wie die Taube mit dem Täuberich
Sich
mit den Flügeln im Gezweig umfangen!"
Laut
warnte die Vernunft: "O, flieh geschwind!"
Doch
Amor sprach: "Von ihnen lerne, Kind!"
Und
Doris stand mit heißen, schamverwirrten,
Umflorten
Augen da, beseligt bang,
Die
Lippen flammten ihr – und plötzlich sank
Sie
in die Arme des verliebten Hirten.
"Sei
glücklich!" sprach Schalk Amor bei dem Sieg.
Und
die Vernunft? Ei, die Vernunft – sie schwieg!
*
AN
SUSANNE
Susanne
ist im Traum zu mir gekommen
Als
meine Schutzfrau vor den Fluch-Dämonen.
So
danke ich von Herzen meiner Frommen,
Ich
weiß, ich darf in ihrem Herzen wohnen.
Da
mich die Satansengel nicht verschonen,
Da
segnen mich die holden frommen Frauen.
Ich
darf sogar im Traum in den Äonen
Die
makellose Schönheit Gottes schauen.
Die
Tochter Gottes schützt mich vor dem Grauen,
Die
Mutter Gottes segnet mich mit Wonne,
Und
Gottes Braut mich führt auf grüne Auen,
Die
Trinität mich segnet mit der Sonne.
Und
Jesus sagt mir, dass ich mich ermanne!
So
singe ich Sonette an Susanne.
*
AN
SUSANNE
Du
saßest still in lauter Schwätzer Truppe,
Nachts
störte dich des Ehemanns Geschnarche,
Du
warest müde, meine schöne Puppe,
Du
Gallionsfigur der Kirchen-Arche.
Da
kam noch ich, der nicht von Linsensuppe,
Der
von dem klaren Wodka war besoffen,
Ich
machte in dem Narrenschwatz der Gruppe
Ein
schlechtes Witzlein, welches dich getroffen.
Da
schautest du empört, die Augen offen,
Mir
deinen göttergleichen Zorn zu zeigen.
O
Schwester, darf ich auf Vergebung hoffen?
Und
stör ich noch einmal dein stilles Schweigen,
Beim
Glase Wodka mit Likör der Feigen,
Erlaub
ich dir, o Frau, mich ohrzufeigen!
*
Liebe
Mama,
zur
Vorfreude auf deine Reise im Februar (wohin geht es?) hier ein
Gedicht, dass du sicher kennst.
Wem
Gott will rechte Gunst erweisen,
Den
schickt er in die weite Welt,
Dem
will er seine Wunder weisen
In
Berg und Wald und Strom und Feld
Die
Trägen die zu Hause liegen,
Erquicket
nicht das Morgenrot,
Sie
wissen nur von Kinderwiegen,
Von
Sorgen, Last und Not um Brot.
Die
Bächlein von den Bergen springen,
Die
Lerchen schwirren hoch vor Lust,
Was
soll ich nicht mit ihnen singen
Aus
voller Kehl und frischer Brust?
Den
lieben Gott laß ich nun walten,
Der
Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
Und
Erd und Himmel will erhalten,
Hat
auch mein Sach aufs best bestellt.
Joseph
Freiherr von Eichendorff
*
Geh
durch die Tür ins Neue Jahr,
Es
ist die junge Gnade,
Die
immerschön und wunderbar
Und
makellos wie Jade.
Was
deine Seele auch bedrängt,
Hier
ziehe aus die Schuhe,
Denn
heilig ist, was sie empfängt,
Und
darum bei ihr ruhe.
Malek,
in
dunkler Nacht der Seele verwandle ich mich in den heiligen Josef und
lege mich mit meiner geliebten Maria und ihrem Baby ins Stroh. Dir
wünsche ich die Selbstoffenbarung der Absoluten Wahrheit im Neuen
Jahr.
*
Da
du nun in Leipzig wallest,
Höre
ich den alten Bach.
Wisse,
wie du mir gefallest,
Die
du leider fern bist, ach.
Bist
in Leipzig, nicht in Danzig,
Schreib
mir eine Karte doch,
Tilsit,
Straße Nummer zwanzig,
Wo
ich hock im finstern Loch.
*
ZU
OMAS TODESTAG
Großmutter
heimgegangen
Und
die Geliebte tot!
Was
bleibt mir anzufangen?
Ich
bin in tiefer Not!
Ich
bin in dunkler Nacht,
Doch
Mama lebt und lacht!
Umschweben
mich die Geister
Um
Mitternacht vom Mond,
Ich
sing mein Lied dem Meister,
Wo
nun mein Liebchen wohnt.
Ich
bin in dunkler Nacht,
Doch
Mama lebt und lacht.
Ich
sehn mich nach den Schatten
Im
tiefen Totenreich,
Wie
Gattin mit dem Gatten
Sind
dort an Liebe reich.
Ich
bin in dunkler Nacht,
Doch
Mama lebt und lacht.
Vom
Mond die Toten grüßen
Die
Mama, die mir blieb,
Es
haben meine Süßen
Die
treue Mutter lieb.
Ich
bin in dunkler Nacht,
Doch
Mama lebt und lacht!
Es
kommt der Tod verderblich
Dem
Odem im Schamott,
Doch
Mama sei unsterblich,
Das
füge doch mein Gott!
Ich
bin in dunkler Nacht,
Doch
Mama lebt und lacht.
Das
Lied nun geht zu Ende,
Weil
ich zu traurig bin.
Nimm
Gott denn meine Hände,
Führ
mich zum Liebchen hin.
Ich
bin in heller Nacht,
Die
Seele weint und wacht.
*
AN
JOHANN
Mein
guter Johann, über unserm Haupt
Das
Schwert hängt, das des Lebens uns beraubt.
Wer
weiß, wann unsre letzte Stunde kommt?
Wer
weiß, was in der letzten Stunde frommt?
Doch
gehen wir ja nicht ins leere Nichts,
Es
warten in der Welt des klaren Lichts
Die
Seelen, die auf Erden uns geliebt!
Sag,
Johann, ob es etwas Schönres gibt,
Als
endlich wieder zu umarmen sie,
Die
uns geliebt mit Gottes Sympathie,
Die
warten droben auf dem Morgenstern,
Denn
die Geliebten sind bei Gott dem Herrn!
*
Liebe
Evi,
es
juckt mich, Hexensprüche zu dichten:
DAS
KARTENSPIEL DES TEUFELS
DIE
GROSSE ARKANA
DER
NARR
Ein
Narr ist voll von Lebenslust,
Liegt
der Natur an voller Brust,
Ist
jung, naiv, ein reiner Tor,
Da
kommt in Zukunft Neues vor.
DER
MAGIER
Der
Magier folgt immer seinem Stern,
So
findet er des Himmels Herrn,
Er
liest in Wolken, lauscht dem Wind,
Schaut
in der Nacht den Gott als Kind.
DIE
HOHEPRIESTERIN
Die
Hohepriesterin, die Frau,
Lebt
ganz allein der Gottesschau,
Der
Ewige ihr Bräutigam,
Auf
dem Altar das Opferlamm.
DIE
HERRSCHERIN
Von
Gottes Gnaden Herrscherin,
Sie
gibt sich ganz dem Volke hin,
Das
sie mit seinem Gott versöhnt,
Der
sie zur Herrscherin gekrönt.
DER
HERRSCHER
Der
Herrscher ist des Gottes Knecht,
Er
dient der Wahrheit und dem Recht,
Er
ist des Allerhöchsten Sohn,
Der
ehrt die Arbeit auf dem Thron.
DER
HIEROPHANT
Der
Hierophant ist eingeweiht,
Frau
Weisheit herrscht in Ewigkeit,
Ihr
dient er, meistens mystisch-stumm,
Im
weiblichen Mysterium.
DIE
LIEBENDEN
Die
Liebenden sind eins, nicht zwei,
Erst
treue Bindung macht sie frei,
Und
Brust an Brust und Mund an Mund
Sind
Spiegel sie für Gottes Bund.
DER
WAGEN
Der
Wagen trägt den Gottesthron,
In
Saphirblau den Menschensohn,
Die
Engel drehen Rad um Rad,
Auf
Erden herrscht der Gottesstaat.
DIE
KRAFT
Die
Ausfluss ist von Gottes Kraft,
Ist
Gottes Licht und Leidenschaft,
Dynamisch
sie die Allmacht preist,
Die
Energie stammt von dem Geist.
DER
EREMIT
Der
Eremit, mit Gott allein,
Wird
einsam niemals einsam sein,
Er
ist nur Odem im Schamott,
Er
wird vereinigt mit dem Gott.
DAS
SCHICKSAL
Das
Schicksal fordert stets ein Ja,
Denn
Gottes Providentia
Ist
weiser als die Menschen sind
Und
liebt auch mehr das Menschenkind.
DIE
GERECHTIGKEIT
Der
Totenrichter ist gerecht,
Die
Wahrheit ist sein Thron, das Recht,
Dass
uns der Satan nicht verklag,
Steht
Jesus da am Jüngsten Tag.
DER
GEHÄNGTE
Wie
Judas übte den Verrat,
Da
ist dem Galgen er genaht,
Du
sei nur immer Jesus treu,
Dass
er sich deiner Treue freu!
DER
TOD
Der
Tod ist einer Schwester gleich,
Die
führt uns in das Himmelreich.
Die
Toten leben, sind nicht tot,
Sie
brechen dir das Engelsbrot.
DIE
MÄSSIGKEIT
Die
Tugend lehrt das rechte Maß,
Denn
alles Fleisch ist nichts als Gras,
Auf
das nicht aufgegeilt das Fleisch,
Drum
sei die Seele rein und keusch.
DER
TEUFEL
Der
Teufel ist der Bösewicht
Und
lügt den Engel voller Licht,
Der
Mörder er von Anbeginn,
Der
Herr allein ist Gott Ich-Bin!
DER
TURM
Im
Turm allein von Elfenbein
Wird
stets die Kunst des Künstlers sein,
Der
Dichter einsam in dem Wahn
Vollführt
allein der Muse Plan.
DER
STERN
Da
Jesus ist der Morgenstern,
Maria
ist der Meeresstern,
Bist
in der Nacht du einsam nicht,
Es
strahlt dir Gottes finstres Licht.
DER
MOND
Die
Luna schimmert in der Nacht,
Da
bist du einsam aufgewacht,
Die
Säufer-Sonne rein und klar
Macht
Gottes Offenbarung wahr.
DIE
SONNE
Die
Sonne ist Marias Kleid,
Das
Licht ihr Kleid in Ewigkeit,
Sei
du nur Adler, Adlerschwanz,
Und
tanze mystisch Engelstanz!
DAS
GERICHT
Das
Weltgericht aus Staubes Dust
Schafft
groß der Auferstehung Lust,
Wenn
dir der Weltenrichter naht,
Sei
Gottes Sohn dein Advokat.
DIE
WELT
Frau
Welt ist eine Hure, faul,
Das
Blut der Märtyrer am Maul,
Gott
kränkt sie mit dem Ehebruch,
So
findet sie den Urteilsspruch.
DIE
KLEINE ARKANA
DIE
SCHWERTER
Das
ist das Element der Luft,
Das
alle in die Höhe ruft,
Das
ruft dich in den Himmel auch,
Denn
du bist Hauch von Gottes Hauch.
DIE
KELCHE
Das
Wasser ist wie eine Frau,
Die
Augen stets voll Tränentau,
Doch
fließt sie immer wie ein Traum,
Taucht
nackt und schön aus Meeresschaum.
DIE
SCHEIBEN
Die
Erde ist gemeiner Stoff,
Dem
bald ich zu entfliehen hoff,
Befreiung
ist für mich der Tod,
Die
Erde ist nur Dreck und Kot.
DIE
STÄBE
Das
Feuer macht uns rein wie Gold,
Das
Fegefeuer sei uns hold,
Das
uns purgiert, bis wir ganz rein
Verklärt
gehn in den Himmel ein.
DAS
AS
Da
hast du einmal eine Chance,
Dass
du erwachst aus deiner Trance,
Da
kommt mit neuem Leben was,
Fällt
dir im Kartenspiel das As.
DIE
KÖNIGIN
Du
meine Herzenskönigin,
Ach
Sterben ist mir mein Gewinn,
Seit
du mir hast das Herz durchbohrt,
Denn
Herrscherinnen üben Mord.
DER
KÖNIG
Der
König in der Krone Tand,
Er
herrscht in diesem Narrenland,
Bald
ist die Krone abgelegt,
Wenn
Feuer durch sein Herz ihm fegt.
BUBE
Du
Kind, du bist der rechte Bub,
Von
dir sei fern der Beelzebub,
Des
Ritters Page warst du lang,
Nun
Knappe, macht dir gar nichts bang.
RITTER
Der
Ritter dient der Dame stolz,
Er
hängt für sie am Kreuzesholz,
Ihr
singt er seinen Minnesang,
Der
durch der Dame Huld gelang.
Für
die drei Medien: Madame Evelyn, Fräulich Patrizia und Schwester
Claudia, vom Hexenmeister Thorhammerstein.
*
Die
Strecke von der Wiege bis zur Bahre
Zählt,
wenn es hoch kommt, 120 Jahre.
Es
lebe hoch die Frau der Nachbarschaft
Und
lebe lang im Licht von Gottes Kraft!
*
Mallorca,
lass mich sehn die Mandelbäume,
Mallorca,
lass mich sehn die Mandelblüten!
Ich
will noch einmal schöne Liebesträume
Im
Land der Strahlen träumen, welche glühten.
Hier,
wo die Funken von der Sonne sprühten,
Hier
tauchte Schönheit aus den Meeresschäumen,
Wo
Nachtigallen sich um Lieder mühten,
Frau
Luna schimmerte in Sternenräumen.
O
Spanien, du Landschaft meiner Seele,
Wo
Mann und Frau vereint das Glück genossen,
Noch
einmal komm ich, liebend dich zu grüßen.
Wie
sehr der Mann mir auch auf Erden fehle,
Getrocknet
sind die Tränen, die mir flossen,
Mein
Engel weiß den Tag mir zu versüßen.
*
Marco,
du
willst lieber zehn Euro bezahlen, als ein lyrisches Gedicht zu lesen.
Gib
mir also zehn Euro, oder lies dies lyrische Gedicht aus meinem Epos
Eulenspiegel:
Eulenspiegel
war also im Dorfe Küster geworden,
Durfte
nun laut singen in dulce jubilo, also
Ist
es recht für einen heiligen Messdiener Gottes.
Da
nun der närrische Pfaffe Bernhard hatte zum Küster
Seinen
Eulenspiegel, er nahm ihn zum Messknaben gleichfalls.
Nun
stand der lustige Pfaffe Bernhard an Christi Altartisch,
War
gekleidet in schöne Gewänder, eitel wie Weiber
Kokettierte
er mit seinen hübschen Gewändern,
Und
er wollte die Messe singen lateinischer Sprache.
Eulenspiegel
stand hinter ihm als Messknabe Gottes,
Ordnend
dem Pfaffen sein Messgewand, heute wars rosa vor Gaudi.
Da
ließ der Pfaffe einen Furz seinem After entfahren,
Dass
es laut schallte durch die ganze heilige Kirche.
Da
sprach Eulenspiegel: „Meister, was soll das bedeuten?
Opferst
du statt des heiligen Weihrauchs an Christi Altare
Lieber
das Gas deines Furzes? Ist das ein heiliges Opfer?“
Da
sprach der lustige Pfaffe Bernhard, immer betrunken:
„Was
geht das dich an? Das ist meine eigene Kirche,
Und
ich habe die Macht, in die Mitte der Kirche zu scheißen.“
Eulenspiegel
sagte: „ Tust du das, Ehrwürden, will ich
Dir
dafür geben ein Fass vom besten germanischen Biere.“
Topp,
die Wette galt. Da sagte der närrische Pfaffe:
„Meinst
du, dass ich mich solche mutige Taten nicht traue?“
Und
er tat einen Schritt und schiss eine riesigen Haufen
Brauner
dampfender Scheiße in die Mitte der Kirche.
„Siehe,
mein törichter Messknabe, ich hab die Wette gewonnen,
Gib
mir nun das versprochene Fass germanischen Bieres.“
Aber
da sagte Eulenspiegel: „Das sei mir ferne,
Meister,
erst wollen wir messen, ob es auch wirklich die Mitte
Ist
der heiligen Kirche, wo du hin hast geschissen.“
Eulenspiegel
maß es also von Mauer zu Mauer,
Maß
es von Sankt Franziskus bis zur Jungfrau Maria,
Und
es war nicht exakt die Mitte der heiligen Kirche.
Also
Eulenspiegel gewann ein germanisches Bierfass.
Das
vernahm die Hausfrau des lustigen Ehrwürden, Dagmar,
Und
sie empörte sich, wie alte Weiber es oft tun,
Sprach:
„Mein Herr, du willst von dem närrischen Knecht ja nicht lassen,
Aber
er bringt die heilige Kirche Gottes in Schande!“
*
Liebe
Evi, hier aus meinem Buch meiner gesammelten Epigramme einige
Kostproben.
AN
DEN GARTENGOTT
1
O
Freundin, möchtest du hier diese Verse lesen,
Bequeme
dich und tu von dir dein keusches Wesen.
Nicht
Vesta sing ich hier, Diana nicht mein Sang,
Minerva
nicht mein Lied, die Joves Haupt entsprang,
Dies
Lied als Tempel ist des Gartengottes Bleibe.
Schau
an den Gartengott, sein Glied am Unterleibe,
Den
Mantel drüber wirf, wenn du verstecken willst
Das
Glied, sonst schau es an, bis du vor Liebe schwillst!
CORONA
1
Der
Morgen! Zeit ists jetzt, Corona, aufzustehen,
Ich
höre schon den Hahn nach seinen Hennen krähen.
Hinab
ins Totenreich, verräterischer Hahn,
Schreist
du das Morgenrot so lauthals krähend an
Und
jagst mich zu der Schar der Knaben, die da schwatzen
Und
streiten lärmend sich und schimpfen wie die Spatzen!
Tithonus,
du bist alt, doch warum aus dem Bett
Jagst
du Aurora früh, die Jungfrau niedlich-nett?
CORINNA
1
Corinna
ist mir treu, die Städte ruiniert,
Das
Portemonnaie entleert, dass sie mit Schmuck sich ziert,
Im
Morgentraum lag sie bei mir, im Morgengrauen,
Ganz
splitterfasernackt, die Lüsternste der Frauen,
Zu
heiligem Genuss, ganz wie es mir gefällt,
Auch
musst ich zahlen nicht für ihre Lust mit Geld.
Nicht
flehen musst ich mehr um Gnadengunst der Süßen
Und
vor der Grausamkeit nicht Tränen mehr vergießen!
Umsonst
hab ich die Lust im Morgentraum gehabt,
Corinna
hat mich da erquicket und gelabt.
20
Weg,
transparentes Kleid! Nicht Ephyra nicht verdecke!
Schwenk
deinen prallen Arsch! Ja, bück dich in der Ecke!
Das
transparente Kleid, nur hingehauchter Hauch,
Lässt
sehen mich den Slip und deinen weißen Bauch!
Hast
du an Transparenz viel Freude, lichtem Glanze,
Zieh
transparent ich an das Gummi meinem Schwanze!
EVI
9
Lass
uns baden, Evi, mit Kränzen auf unseren Köpfen,
Trinken
wir reinen Wein, heben den heiligen Kelch!
Kurz
ist die Jugendzeit der Wollust! Das weisere Alter
Uns
dann alles versagt, ach, und zuletzt kommt der Tod!
DIE
SCHÖNE HELENE
Ich
bin jung und schön und reizend,
Eine
blühende Natur,
Ich
bin Braut, der Götter Garten,
Ich
bin reiner Sonnenstrahl.
Meine
Schönheit ist von oben
Eingegossen
von den Göttern.
Meine
Jugend ist die Jugend
Immerjugendlichen
Hellas.
Ich
bin die Begeisterung
Der
verliebten Musenpriester.
Denn
ich bin die zehnte Muse
Und
ich bin die vierte Grazie
Und
die zweite Aphrodite.
Ich,
der Morgentraum der Männer,
Bin
lebendige Verheißung
Elysäischer
Gefilde.
Mein
gebenedeiter Leib
Ist
von allerfeinstem Stoff.
Meine
Seele ist geflossen
Aus
dem Gott der Götter Zeus.
Zeus
gekommen ist als Schwan,
Junger
liebestrunkner Schwan,
Selig
Zeus erhob sein Haupt,
Seinen
langen Schwanenhals,
Brünstig
schlug er seine Schwingen,
Siegreich
sang sein Schwanenlied
Von
der Gunst des Kleinen Todes,
Nämlich
der Vereinigung
Gottes
mit der Braut und Nymphe,
Und
begattete als Schwan
Leda,
Gottes junge Nymphe,
Und
erzeugte in dem Schoß
Der
gebenedeiten Braut
Polydeukes,
jenen Zwilling,
Der
geboren Gottes Sohn,
Und
die schöne Helena,
Meine
gottgeschaffne Schönheit.
Ich
bin Gottes eigne Tochter
Und
ein Ausfluss seiner Kraft
Und
ein Spiegel seiner Schönheit
Und
ein Licht von seinem Licht.
Ich
bin Helena, die Traumfrau
Aller
männlichen Hellenen.
Wer
die Schönheit liebt auf Erden,
Der
ist in dem Geist Hellene.
Denn
die Asiaten bringen
Ihres
Gottes Majestät,
Aber
die Hellenen bringen
Ihres
Gottes Herrlichkeit,
Denn
die Schönheit herrscht im Himmel
Als
das allerhöchste Gut.
Diese
Schönheit in dem Himmel
Ist
Urania, die Göttin.
Die
Geheimnisse des Eros
Streben
alle zu der Schönheit,
Zu
des Himmels Schönheitsgöttin.
Eros,
der gewaltige,
Ist
ein Dämon auf der Erde,
Eros
ist allein der Mittler
Zwischen
Gottes Herrlichkeit
Und
den Sterblichen auf Erden.
Eros
zieht uns all hinan!
MARIA
Cor
tuum, femina et mater dolorosa,
Immaculata,
est fontana amorosa.
TOM
Der
Knabe hat im Bett bei mir gesucht den Trost,
Und
hat mit zarter Glut mir meinen Bart liebkost.
STEFANIE
O
Jugendgöttin du in damenhaftem Glanz,
Der
Herr verleihe dir der Schönheit Siegeskranz!
TOM
Mein
Page ist im zwölften Jahr
Und
liebt mich, Gott, wie wunderbar,
Ich
lieb ihn mehr auch als die Fraun,
Will
immer nur den Pagen schaun.
WAS
IST GLÜCK
Quentin:
Glück
gibt es nicht, das ist berechenbar.
Tom:
Das
Glück ist einfach und schlechthin das Glück.
Evi:
Das
Glück ist hoher Schwung von Energie.
Josef:
Glück
ist ein Kuss der göttlichen Fortuna.
HIER
RUHET TORSTEN SCHWANKE / IMMER LEDIG /
DER
HERR SEI SEINER ARMEN SEELE GNÄDIG!
DER
CHINESE UNTER DEN DEUTSCHEN
Da
sitzen sie am Tisch, mit kaltem Geist, die Männer,
Die
Denkmaschinen, die belesnen Alleskenner,
Und
Weibertorheit auch, wohin ich hör und seh,
Und
wie ist abgeschmackt der Schokoladentee!
Nur
einsam in der Nacht ich seh des Mondes Güte,
Die
Jadejungfrau drauf, die reine Lotosblüte.
SUSANNE
Nachts
ich schrie: Mein Gott, mein Gott, du hast mich verlassen!
Tags
Susanne schrieb mir einen herzlichen Brief:
Darum
ist sie ja Krankenschwester und Mutter von Kindern,
Dass
sie sich liebend erbarmt dessen, der jammernd und krank.
Sie
hat mich nicht enttäuscht. Ich schrieb die Ikone der Keuschheit,
Der
sie gestanden Modell, als mich ihr Segen erreicht.
Darum
Gott und Jesus, Maria und Sancta Susanna
Mögen
segnen die Frau, die sich so zärtlich erbarmt!
Mein
Herz ist kalt,
Mein
Geist ist alt.
Die
Geliebte sagte: Was willst du, mein innig Geliebter?
Hier
ist die Vulva und hier ist die glückselige Lust!
Taube,
wohin so eilig? - "Ich muss zu meiner Geliebten!"
Es
sitzt der Toten Schar auf allen meinen Sesseln,
Sie
brechen mir das Herz in finstrer Mitternacht.
Komm,
Venus Dineke, mit Locken mich zu fesseln,
Das
ist allein mein Trost, wenn mir dein Antlitz lacht.
Ich
schau nur hin zum Tod, des Himmels Horizont,
Doch
Hochzeit macht im Mai die Jungfrau Güldenblond.
*
Liebe
Evi,
heute
habe ich alle meine Haikus zu einem Buch der Haikus zusammen
gestellt
(170 Seiten). Wie findest du dieses Haiku:
Nur
Freunde?
Warum
schaut er dann meine Slips an,
Die
an der Wäscheleine hängen?
*
Marco,
fast
hab ich wegen Kleopatra schlaflose Nächte...
Neunundzwanzig
Jahre alt war Kleopatra, als der
Herrscher
Antonius diese Königin zu sich zitierte.
Dieser
hatte versammelt die Flotte in Ephesos, welches
In
Kleinasien lag, ließ sich als Dionysos feiern,
Gott
der Lebensfreude, der freien Liebe, des Rausches.
Aber
Kleopatra folgte seinem Wunsch nicht in Demut,
Sondern
mit dem Stolz einer Herrscherin über Ägypten.
Wenn
er sie sehen wolle, so ließ sie den Heerführer wissen,
Müsse
er sie auf ihrem eigenen Schiffe besuchen.
Sie
empfing ihn in Tarsus, hingegossen als Göttin
Isis.
Diese Szene lässt nicht ruhn die Poeten.
Eines
war allen Erscheinungen diese himmlischen Göttin
Isis
gemeinsam, nämlich der Himmelskönigin Nacktheit.
Auf
dem Schiffe umstanden junge Knaben-Eroten
Ihre
Herrin der Liebe. Sie war die Göttin der Liebe,
Daher
war für sie sinnliche Liebe der Sinn ihres Lebens,
Sex
gehörte zur Religion der göttlichen Kypris,
Sex
und Religion zur Politik ihres Amtes.
Diese
Bündnispolitikerin Kleopatra, siehe,
Sie
trug nichts als ihre ägyptische goldene Krone
Und
ein Perlencollier, vielleicht einen Slip auch mit Perlen.
Welch
ein Wunder, dass Marcus Antonius schwach ward vor Wollust!
*
Ach,
ich versank in einem schwarzen Moor,
Da
kam die goldne Göttin schon hervor,
Ich
küsste ihren Fuß, der ohne Strumpf,
Da
zog sie lächelnd mich aus schwarzem Sumpf.
*
Die
Venus, die ich angebetet habe,
Die
ist nun alt, gebrechlich, nah am Grabe.
*
Das
Leben hat mir ein neues Mädchen zur Anbetung geschenkt. In meinem
Herzen ist ein Frühling. Der lebensmüde Alte spielt junger Tor. Was
machst du? Schreib mir doch mal. Was liest du? Ich lese viel Bettine
von Arnim. Wie geht es dir? Ich kann dich nicht vergessen.
AMOR
Du
kleiner Amor, warst mein liebster Abgott,
Der
liebend schoss den Pfeil mir in die Seele,
Du
goldgelockter Knabe, nackten Popos,
In
deinen blauen Augen sah ich Jesus.
Dann
aber kamest du als Jüngling Eros
Mit
wüstenheißen flammenden Passionen
Und
bohrtest mir ins Herz das Schwert, das scharfe,
Ich
sah in dir den Gott, der brennt im Dornbusch.
Nun
grau mein Bart, nun zähl ich fünfzig Jahre,
Zu
alt zum Kinderspiel des frohen Amor.
Und
dennoch forderst du dein Recht, o Herrscher,
Und
du zitierst mich an den Hof der Minne.
Du
eben bist der Älteste der Götter,
Nie
kann ich deinem Königreich entkommen.
*
O
Sandra! Wie ich dich verehrt!
Zahn
Jahre lang umsonst begehrt!
Dann
aber wurde ich zum Manne,
Lieb
nun die heilige Susanne.
*
Marco,
von
solchen Strophen
Die
naht mit urloube ü riten zuo der vluot.
dö
truoc man zuo der erde win, der was vil guot,
gelegen
in den kecken , und dar zuo vil der fpife.
ir
fchif wurden ringe. Fruote von Tenemarke der was vil wife.
hab
ich Hunderte, wenn nicht Tausende, die ich noch übersetzen und
hochdeutsch nachdichten muss. Wie gefällt dir das?
*
Mama!
Wenn
auch die Mandelblüte nicht auf Mallorca geblüht hat,
Bald
die japanische Kirsch / blüht in Ostfriesland dir auf!
*
Lieber
Dave Brubeck!
"Sprich,
Freund, von Johanneischen Gesichten,
Doch
plag mich nicht mit lyrischen Gedichten!"
Dein
Eric
Clapton
*
EVIS
TRAUM
Da
ging ich eine Straße, und daneben
Den
schmalen Pfad, da war mein Gehen Schweben,
Ich
war so leicht wie heitre Frühlingsdüfte,
Ich
machte Purzelbäume durch die Lufte,
Da
flog ich durch des Äthers Elemente
Hinan
mit Flügeln in die Firmamente,
Da
sah ich GOTT, den Alten, voll Erbarmen,
Der
liebend mich umarmte mit den Armen.
1.
März 2018
*
Spieglein,
Spieglein an der Wand,
Wer
die Schönste ist im Land?
Königin,
das ist Schneewittchen,
Dieses
liederliche Flittchen.
*
Liebe
Mama,
Maria
ist die Heilige Mutter,
Doris
ist die Eilige Mutter.
*
Hallo
Marco,
ich
schreibe gerade eine Parodie auf Alexander Puschkins Versroman. Diese
Strophe dürftest dir gefallen:
Am
Abend fuhr er mit dem Busse
Zur
nahen Herzogsresidenz.
Da
harrte mit dem Musenkusse
Die
Gattin, lieblich wie der Lenz.
Und
Eichelberg, sein Freund und Bruder,
Er
sprach vom nackten blonden Luder.
Dann
gab es Kassler, gelben Mais
Und
Käsesauce, Chinas Reis.
Dann
gab es alten starken Rotwein,
Den
südfranzösischen Bordeaux.
Man
witzelte und sprach: So so,
Du
möchtest also lieber tot sein?
Die
Kirschpraline mit Likör
Dem
trunken Gastfreund mundet sehr.
*
CHRISTLICHE
BRUDERLIEBE
Der
Kirche Fischerboot ist ja kein Einbaum,
Komm
unter unsern Feigenstock und Weinbaum!
*
DER
AHNENFORSCHER
Ich
forsche gern nach meinen Ahnen,
Dem
Hirtenvolk, dem frommen, puren,
Ich
wandle auf der Polen Bahnen
Und
pilgere ins Land Masuren,
Ich
lese alte Kirchenbücher
Und
untersuche meine Gene,
Ob
drin gewoben wie in Tücher
Die
Ahnen ihre fromme Träne.
Da
sagen nun zu mir die Frommen:
Du
musst den Erdentand verachten!
Denn
willst du in den Himmel kommen,
Sollst
du nicht das Vergangne achten,
Sei
ganz von dieser Welt entledigt,
Du
sollst dir nicht dies Spiel erlauben,
Nein,
schreibe lieber eine Predigt
Von
Wahrheit, von Vernunft und Glauben.
Ach
lieber Vater in dem Himmel,
Du
Vater aller meiner Väter,
Es
gibt in diesem Weltgewimmel
Zu
viele schlimme Übeltäter,
Da
treiben Krieg die Terroristen
Und
man verdient am Waffenhandel,
Der
Kindermord der Satanisten
Ist
schlimm in diesem Erdenwandel.
So
schlimmen Mord will ich nicht üben,
So
schlimmen Krieg will ich nicht planen.
Ich
will ja nur von Herzen lieben
Die
Knechte Gottes, meine Ahnen.
Was
ist denn schlimm daran hienieden,
Siehst
du mich nach Masuren wallen?
Ein
Kinderspiel ists voller Frieden,
Es
möge dir, mein Gott, gefallen.
*
Wollte
Magdalena schauen
Mit
der Schönsten aller Frauen,
Mit
der heiligen Susanne,
Die
gefällt dem alten Manne.
Doch
umsonst war all mein Dichten,
Wieder
musste ich verzichten.
*
AN
GUDRUN
O
wie schön ist es auf den Kanaren,
Da
wo ich und meine Schwester waren,
Wo
ich mit der Neugier meiner Seele
Schaute
in des Eingebornen Höhle,
Wo
ich an erloschenen Vulkanen
Ging
allein auf steilen Felsenbahnen,
Über
mir in ungemessner Ferne
Stand
das Kreuz des Südens, glänzten Sterne,
Wo
an des Antlantik Meeresstrande
Still
ich lag im schwarzen Lavasande,
Wo
aus dem Atlantik tauchte Venus,
Dass
ich lobsang Jesus Nazarenus,
Wo
ich nach Atlantis träumend schaute,
Wo
ich dem Bericht von Platon traute,
Selig
lag ich unter dem Hibiskus,
Aber
Schmerzen hatte im Miniskus
Meine
Schwester, die sie trug bescheiden.
Auch
im Garten Eden muss man leiden.
*
Liebe
Evi,
hier
ein Auszug aus meinem Versroman:
XXIV
Der
Schwester Name, der war Eva,
Wie
Milton ihn im Lied gebraucht.
Gepriesen
sei auch Petrus-Kefa,
Der
manche Weisheit schon gehaucht.
Soll
aber ich von Eva reden,
Muss
reden ich vom Garten Eden.
Man
sagt, in meiner Namenswahl,
Da
sei ich kein Original,
Nur
immer Anna, Eva, Peter
Und
Josef. Kennst du nicht die Schrift,
Wo
man so viele Namen trifft?
Geschlechtsregister
liebt nicht jeder,
Wir
lesen in der Bibel zwar,
Doch
manches wurde uns nicht klar.
XXV
So
war der Schwester Name Eva,
Nicht
schön wie Schwester Anna zwar,
Doch
Weisheit lehrte Petrus-Kefa,
Dass
Schönheit mehr im Innern war.
Ihr
fehlten diese großen Brüste,
Geschaffen
zu dem Spiel der Lüste.
Ich
dennoch gerne Eva seh,
Sie
war sanftmütig wie ein Reh,
War
immer still und melancholisch.
Als
Kind war immer sie allein
Nur
mit den Blumen in dem Hain.
O
Quell der Musen alkoholisch,
Gib
ein ein Lied von dieser Maid,
Vertraute
stiller Einsamkeit.
XXVI
Befreundet
war sie nur mit Träumen,
Ein
Engel, kaum noch inkarniert,
Ihr
Geist sich oft in Sternenräumen
In
stiller Mondscheinwelt verliert.
Sie
sah allein Komet und Schnuppe.
Sie
nähte nicht, und keine Puppe
War
Spielzeug ihr, auf dass sie dort
Schon
lernt das ernste Mutterwort.
Ich
kenne Mädchen, die mit Puppen
Tun
das, was Mutter ihnen tut.
Sie
wollen Mütter werden, gut,
Den
Mädchen sind die Knaben schnuppe,
Sie
selbst sind Püppchen, Gott geweiht,
Prinzessinnen
im rosa Kleid.
XXVII
Und
Eva wollte auch nichts wissen
Vom
neusten Klatsch von Stadt und Land,
Sie
folgte einzig dem Gewissen,
Mehr
dem Genie als dem Verstand.
Sie
mochte Märchen von den Elfen,
Den
kleinen Göttinnen, die helfen,
Sie
fürchtete den Schwarzen Mann,
Den
sah sie nur mit Schrecken an.
Wenn
Freundinnen zu Anna kamen
Und
schwärmten durch den Garten laut,
Hat
Eva in die Luft geschaut,
Sie
mochte nicht die kleinen Damen,
Geschnitzt
aus einem andern Holz,
So
jung und so kokett und stolz.
XXVIII
Sie
mochte gern die die Morgenröte
Und
liebte sehr den Morgenstern.
Sie
mochte gern der Vögel Flöte,
Sie
hatte die Natur sehr gern.
Sie
mochte es, im Morgengrauen
Hyperion
von Osten schauen,
Ihr
wars, als ob die Sonne spricht,
Ihr
war Musik das Sonnenlicht.
Im
Winter aber, in dem Dunkeln,
Sie
zündete die Kerzen an
Und
schaute in die Flammen dann
Und
sah dann tanzen in dem Funkeln
Im
Purpurkleidern schöne Feen,
Die
konnte einzig Eva sehn.
XXIX
Sie
las romantische Romane
Und
wollte so geliebt auch sein,
Wie
Goethe schrieb, der Dichter Ahne,
Von
Liebesglück und Liebespein,
Wie
Werther sprach von seinem Gotte
In
der Natur und seiner Lotte.
Ihr
Vater Helmut las kein Buch,
Er
kannte nicht der Bücher Fluch,
Die
jungen Geister zu verwirren,
Es
war dem Vater ganz egal,
Was
Eva aus dem Büchersaal
Gelesen,
was für Geister schwirrten
Um
sie. Der Mutter Augen sahn
Nur
Boris Pasternaks Roman.
XXX
Die
Mutter Evas hieß Elfriede,
Die
Lara liebte, Tonja auch,
Die
wünschte oftmals Russland Friede,
Die
liebte Doktor Juris Hauch.
Doch
selber war sie keine Lara,
Sie
war Noomi oder Mara.
In
ihrer Jugend liebte sie
Den
ersten Gatten, der war wie
Der
Doktor Juri, Herr Schiwago.
Sie
lebte in dem Dörfchen Bach
Bei
Leipzig, bis ihr Gatte, ach
Verstorben
ist. Sie kochte Sago
Und
machte Götterspeise draus
Zum
Totenfest im Gotteshaus.
XXXI
Dann
hat den Helmut sie genommen,
Der
immer sich gesund ernährt.
Sie
haben nicht im Geld geschwommen,
Das
Portemonnaie war oft geleert.
Elfriede
dachte oft im Schatten
Noch
an den ersten, toten Gatten,
Doch
wandte sich der Erde zu
Und
fand im Hause Seelenruh.
So
kann sich eine Frau gewöhnen
An
ihres Mannes kalten Blick,
Statt
dass sie hat der Liebe Glück
Und
Lebensfreuden mit dem Schönen,
Hat
sie der Ehe Alltag dann,
Gewohnheit
wird der Ehemann.
XXXII
Im
Haus regierte still Elfriede,
Der
Mann zum Kampf ging aus dem Haus.
Im
Hause aber war der Friede.
Sie
schimpfte oft die Kinder aus,
Doch
gab sie niemals Backenstreiche.
Sie
war die Sanfte, war die Weiche,
Voll
Sanftmut und Bescheidenheit,
Voll
Demut war sie stets bereit.
Sie
sammelte im Walde Beeren
Und
kochte Marmelade ein,
Und
Samstags bei dem Vesper-Schein
Die
Töchter wurden trotz Beschweren
Gebadet
in dem heißen Bad,
Was
nie der Vater Helmut tat.
XXXIII
In
ihrer Jugend schrieb sie Verse
In
ihrer Freundin Album ein,
Zwar
Hafiz nicht, der fromme Perse,
Vermochte
ihr Poet zu sein,
Von
Schiller kannte sie die Glocke
(Sie
mochte mehr die Schillerlocke)
Und
manches alte Sprichwort auch:
Studiert
nicht gern ein satter Bauch,
Die
Lügen haben kurze Beine,
Der
Schlaf ist gut vor Mitternacht,
Am
besten lacht, wer schließlich lacht,
Wer
einmal lügt, dem glaubt dann keine.
Französisch,
Englisch sprach sie nicht,
Kaum
redet Deutsch, wer sächsisch spricht.
XXXIV
Den
Gatten lernte sie zu lieben
Und
ließ ihm auch sein Steckenpferd,
Er
las sehr gern von Pflanzentrieben,
Heilkräuter
waren ihm beschert.
Am
Sonntag kamen manchmal Gäste,
Es
waren friedlich stille Feste,
Da
man spazierte durch den Matsch
Und
ausgetauscht den neusten Klatsch.
Dann
trat auch an die Tafel Anna
Und
schenkte ein den Kräutertee,
Mit
Sahne, sie, des Hauses Fee,
Und
reichte selbstgebacknes Manna,
Die
Gäste fuhren abends fort,
Schlaft
gut, war stets das Abschiedswort.
XXXV
Im
Hause herrschte stiller Friede,
Saß
man zusammen beim Spinat,
Den
kochte lecker die Elfriede.
Und
was betrifft den Gottesstaat,
Man
ging zur Kirche in der Weihnacht
Und
hoffte da schon auf die Mainacht.
Karfreitag
ward geweint, wenn ach
Den
Tod des Herrn besang Herr Bach,
Dann
zu der schönen Osterfeier
Gabs
keine Schokolade zwar,
Und
da auch nicht Bescherung war,
Doch
gab es bunte Ostereier,
Wie
sie das Häslein in der Nacht
Ins
grüne Osternest gebracht.
XXXVI
Und
wie der Lauf nun dieser Welt ist,
Der
treue Ehegatte starb,
Und
wenn er auch kein Glaubensheld ist,
Wenns
ihm am Christentum gebrach,
Wir
wünschen herzliches Erbarmen
Und
Seelenruh in Christi Armen.
Er
starb an einem Lungenkrebs,
Dacht
bis zum Schluss: Ich überlebs.
Jetzt
liegt er unterm Friedhofs-Rasen.
Da
steht nun auf des Grabes Stein:
Hier
ging zu Gottes Ruhe ein
Herr
Helmut Becher, (wie wir lasen),
Der
Gottes Schöpfung sehr geliebt,
Bei
seinen Kindern sehr beliebt.
*
GRABSPRÜCHE
Wenn
Evi gefragt würde, würde sie ihr Négligé entbehren:
„Ich
trage jetzt weniger als Nichts.“
Leser,
ich soll dich wissen lassen,
Schwankes
Körper liegt nur darunter;
Denn
könnte das Grab seine Seele umfassen,
Die
Erde wäre reicher als der Himmel.
Hier
liegt Schwanke, eine völlige Nichtigkeit,
Nicht
einmal ein Nobelpreisträger.
Epitaph
für meine Frau Karine
Hier
liegt meine Frau: Hier lasst sie liegen!
Jetzt
hat sie Ruhe, und ich auch.
Sie
liebte es, Liebe zu machen
An
jedem romantischen Ort.
Jetzt
liegt Karine hier.
Es
ist nicht zum ersten Mal.
Hier
liegt meine Frau Karine. Ewiger Friede
Sei
uns beiden in ihrem Tod verbunden.
*
POSTHUM
IN ELLENS POESIEALBUM GESCHRIEBEN
Sie
war der Gottesmutter guter Engel
Und
half mir auf bei jedem meiner Mängel.
Dann
nahm sie Abschied, das war wie ein Sterben,
Da
ging ihr Leib, den Bruder Tod zu erben.
Sie
glaubte an das Schicksal und die Liebe
Und
dass sie in dem Reich des Lichtes bliebe.
Die
sie zurückgelassen hat im Leben,
Die
möchte sie als guter Geist umschweben.
*
WIE
LIEBLICH IST DER MAIEN
Wie
lieblich ist der Maien!
Wie
ist der Schöpfer gut!
Nun
sich die Seelen freuen
Am
frischen jungen Blut!
Die
Kühe sieht man grasen
Auf
Weiden grün und satt,
Die
Vögel Flöten blasen
Im
Dorf und in der Stadt.
O
Herr, dir will ich singen,
Weil
du so gut und schön,
Dir
meine Lieder bringen
Mit
tollem Lustgestöhn!
Du
bist ja nichts als Güte
Und
bist der Liebe voll!
Ich
rase schon, ich wüte,
Ich
bin vor Weisheit toll!
Herr,
lass die Sonne lachen
In
meine Finsternis,
Die
Flamme zu entfachen,
Dass
ich nicht Lust vermiss!
Gib
Heiterkeit im Geiste
Unjd
mach die Seele süß,
Dass
ich dich selig preiste
Wie
einst im Paradies!
Des
Sängers Arbeit segne
Zu
der Madonna Ruhm
Und
rote Rosen regne,
Natur,
das Heiligtum,
Lobsingt
mit Mond und Sonne,
Dem
Himmel heiter blau.
Ich
singe der Madonne,
Sing
Unsrer Lieben Frau!
*
WIE
SCHÖN BLÜHT MIR DER MAIEN
Wie
schön blüht mir der Maien,
Dahin
die Winternacht!
Ich
will die Jungfrau freien,
Die
so voll Anmut lacht,
Die
Grazie voll Charme!
Wenn
ich nur zu ihr bete,
Da
wird das Herz mir warm.
Lieg
ich des Nachts zu träumen,
Da
kommt sie oft zu mir,
Sie
taucht aus Meeresschäumen
In
allerfeinster Zier.
Und
werde ich dann wach,
Dann
ist der Traum verschwunden,
Ich
seufze: Ach Herr, ach!
Im
Himmel wär ich gerne,
Da
wär ich froh wie toll,
Dort
auf dem Morgensterne
Der
Liebesfreuden voll!
Wie
kirschrot ist ihr Mund,
Will
sie mich damit küssen,
Dann
wird mein Herz gesund.
Ich
finde in dem Garten
Drei
Blätter an dem Klee.
Hier
will ich auf sie warten,
Im
Schaum von Blütenschnee.
Drei
Blätter und ein Stiel,
Das
ist der Gottheit Zeichen,
Die
wartet an dem Ziel.
Es
blüht Vergißmeinnimmer
Vomr
Fenster ihr so nett,
Sie
liegt im weißen Schimmer
Im
rosa Himmelsbett,
Es
glüht das Morgenrot
So
schön wie meine Jungfrau,
Die
stärker als der Tod!
Der
Jungfrau darf ich klagen
Mein
Leiden jeden Tag,
Sie
weiß mir Trost zu sagen,
Weil
sie mich leiden mag.
Adieu,
Geliebte mein,
Dir
sei dies Lied gesungen,
Will
ewig bei dir sein!
*
To
Heaven
by
Ben Jonson
Good
and great God, can I not think of thee
But
it must straight my melancholy be?
Is
it interpreted in me disease
That,
laden with my sins, I seek for ease?
Oh
be thou witness, that the reins dost know
And
hearts of all, if I be sad for show,
And
judge me after; if I dare pretend
To
ought but grace or aim at other end.
As
thou art all, so be thou all to me,
First,
midst, and last, converted one, and three;
My
faith, my hope, my love; and in this state
My
judge, my witness, and my advocate.
Where
have I been this while exil'd from thee?
And
whither rap'd, now thou but stoop'st to me?
Dwell,
dwell here still. O, being everywhere,
How
can I doubt to find thee ever here?
I
know my state, both full of shame and scorn,
Conceiv'd
in sin, and unto labour borne,
Standing
with fear, and must with horror fall,
And
destin'd unto judgment, after all.
I
feel my griefs too, and there scarce is ground
Upon
my flesh t' inflict another wound.
Yet
dare I not complain, or wish for death
With
holy Paul, lest it be thought the breath
Of
discontent; or that these prayers be
For
weariness of life, not love of thee.
*
REGINA
COELI
Und
lieg ich hier in Sühne-Schmerzen,
Im
Himmel Jungfraun tanzen, scherzen:
O
freue dich, Regina coeli!
Ich
bin der Schmerzenmann von Jahwe,
Die
Engel singen jubelnd Ave,
O
freue dich, Regina coeli!
Ich
brenne hier in nackten Leiden,
Im
Himmel Schleier wehen seiden:
O
freue dich, Regina coeli!
Auf
Erden schon im Fegefeuer,
Maria,
singt dir dein Getreuer:
O
freue dich, Regina coeli!
Und
lebt die Freundin betend einsam,
Im
Himmel jauchzen wir gemeinsam:
O
freue dich, Regina coeli!
*
MEINER
LIEBEN MAMA ZUM MUTTERTAG GESUNGEN
Ich
bin geschaffen von dem Heiland,
Geboren
auf der Friesen Eiland,
Da
Mutter Paula mich geboren
In
ihrer Villa auserkoren.
Großmutter
Margarethe lächelt
Und
mit den rauen Händen fächelt
Mir
Segen übers junge Köpfchen
Mit
meinen langen blonden Zöpfchen.
Dem
Vater stand die Flasche offen,
Es
war der Haustyrann besoffen.
Ich
war sehr gern bei Onkel Meier,
Der
Brötchen buk zur Sonntagsfeier,
Da
Ursula, auf die ich zielte,
Cousine
Ursel mit mir spielte.
Und
Freundin Edith war die Dritte,
Ich
zwischen beiden in der Mitte,
Wir
spielten mit dem Ball im Freien,
Mit
Puppen spielten wir zu Dreien.
Dann
kam ich in des Volkes Schule.
Es
war ein König einst in Thule
Und
festgemauert in der Erden
Die
Glocke: Es soll Friede werden!
Zweistimmig
sangen wir Gesänge
Und
liebten auch Gitarrenklänge
Und
sangen von der alten Flunder
Und
von dem jungen Heringswunder,
Ich
hätte gern Pianoforte
Gespielt,
doch nach des Vaters Worte
War
leider das Klavier verboten.
Ich
sang zu Gott nach hohen Noten
Und
Gott sprach auch mit mir durch Chöre,
Dass
ich des Himmels Schönheit höre.
Ich
floh vor meines Vaters Orden,
So
kam ich in das hohe Norden,
Dort
mit der Freundin Wilhelmine
Ich
oftmals ging mit heitrer Miene,
Am
Markt die Jungen anzuschauen,
Ob
wem die Hand sei anzutrauen,
Doch
wie sich so die Jungfraun zieren,
Wir
gingen Hand in Hand spazieren,
Doch
nichts von Küssen und dem andern.
Und
da begann ich weit zu wandern,
Ich
sah die Rosen und die Lilien
Im
schönen südlichen Sizilien,
Von
dort ich nach Hannover kehrte,
Wo
mich der Eberhard verehrte,
Der
nach der Hochzeit Stefan zeugte,
In
dem er selbst sich neu erzeugte,
Und
dann gebar ich meinen Torsten,
Wie
Adler in dem Neste horsten,
Wie
es der Schöpfer eingerichtet,
Der
hat mir dieses Lied gedichtet.
*
AN
EVI ZUM MUTTERTAG
O
schwesterliche Freundin voll Erbarmen,
Vergiss
mich nicht, den Kranken und den Armen,
Der
zwar verzichtet hat auf alle Frauen
Und
muss doch immer liebe Schwestern schauen.
Ich
bin nicht treu, ich bin ein Rohr im Schilfe,
Doch
dankbar ich genieße deine Hilfe,
Denn
wenn ich muss der Qualen Asche futtern,
Dann
will ich: Evi komm, mich zu bemuttern!
Das
tust du auch mit deinem sanften Herzen,
Du
linderst mütterlich die Seelenschmerzen.
*
Liebe
Susanne,
danke
dass du neben mir spaziert bist. Zum Muttertag schenke ich dir
diesen
Vers von Goethe:
Mariens
Huld und Anmut wollt ich schauen
Und
so kam ich zu euch, ihr holden Frauen.
*
MARIAS
MUTTERTAG
Sankt
Josef mit dem Kind,
Wie
sie gekommen sind -
Marias
Muttertag!
Sie
aßen Süßigkeit
In
schönster Maienzeit -
Marias
Muttertag!
Das
Kindlein war sehr klug,
Wie
es die Mutter frug,
Marias
Muttertag!
Sankt
Josef war fast blind,
Scharfäugig
war das Kind,
Marias
Muttertag!
Marias
Sonne scheint,
Sie
sagt es ihrem Freund,
Marias
Muttertag!
*
QUELL
DER SCHÖNHEIT
Der
Quell der Schönheit ist das Licht der Gottheit,
Urschönheit
voller Herrlichkeit verströmt sich,
Der
Glanz der Gottheit schimmert an dem Mädchen,
Der
goldnen Wolke gleich des Mädchens Aura.
Der
Schein der Heiligkeit ums blonde Köpfchen,
Wie
Schleier fließen ihre goldnen Locken,
Wie
Gnadenströme fallen ihre Zöpfe,
Der
Stern der Jungfrau bildet ihre Krone.
Gekleidet
ist sie in das Licht der Sonne,
Wie
heilig trägt sie reines weißes Linnen,
Wie
ist gebadet sie in Schaum des Meeres,
Der
weiße Leib in transparenter Seide.
Der
weißen bloßen Füße Lotossprossen
Erscheinen
strahlend auf der weißen Wolke.
*
DER
POET
Poet,
du bist ein Priester und Prophet,
Du
schreibe, was die Muse dir diktiert,
Du
prophezei in Gottes Geist, Poet,
Und
frag nicht, was die Menge kommentiert.
Du
Musen-Priester, sing dein Ideal,
Leg
deine Lieder nieder ins Archiv.
Die
Schönheit sing aus dem Ideensaal,
Die
immer jugendschön und attraktiv.
Die
Torheit, die nur ihre Zeitung kennt,
Vergiss
von Herzen ganz und gar, Petrarch.
Wenn
deine Liebe bis zum Himmel brennt,
Dann
bleibe einsam, seliger Monarch.
Wenn
du dich an dem Kuss der Muse labst,
Dann
sei dein eigner Zar und eigner Papst!
*
ARZT-SEGEN
Es
möge auch der Arzt in seiner Weisheit taugen,
Wenn
er dir heilen will das rechte deiner Augen!
*
Liebe
Gudrun,
ein
SCHÖNES Pfingsten und einen erholsamen Urlaub wünsche ich dir.
Litanei
zu Heiligen Geistkraft
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
ewige Liebe Gottes
Du
ewige Liebe Gottes
Du
Quelle allen Lebens
Du
Geist der Wahrheit und der Heiligkeit
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
ewige Liebe Gottes
Du
Offenbarerin der Geheimnisse Gottes
Du
innere Erleuchtung des Verstandes
Du
Führerin zur ewigen Freude
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
ewige Liebe Gottes
Du
Spenderin aller Gnaden
Du
Trösterin der Verlassenen
Du
Mutter der Armen
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
ewige Liebe Gottes
Du
Stärke des heiligen Volkes
Du
Kraft zum Zeugnis der Wahrheit
Du
Feuerbrand der Liebe
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
wahre Lehrerin unserer Erkenntnis
Du
Licht im Dunkel der Sünde
Du
Vollbringerin alles Guten
Du
ewige Liebe Gottes
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
Sei
gepriesen Gottes Geist, unser Licht und Leben
Du
Ehre des Höchsten in unseren Seelen
Du
geheimnisvolles Herz der Kirche Christi
Du
Weg zum Herzen unserer Brüder und Schwestern
Du
Geistkraft der Frucht des Herren
Du
Freiheit der Kirche Gottes
Du
Vollenderin der neuen Schöpfung
Du
ewige Liebe Gottes
Komm
herab, du heilige Geistkraft!
*
HAIKU
Es
sagt mir Dulder zu
Die
Atheneia Tübingens
Ihr
Fasten und Gebet.
*
ODE
AT LAETITIAM DIVINAM
Laetitia
pulchra divina scintilla
Filia
mittimur Elysium
Intramus
hausto igne
Caelesta
sanctuarium tuum
*
DIE
HEILIGE RITA
Rita
wollte Jungfrau sein,
Treten
in ein Kloster ein,
Doch
die Schwester wollten mehr,
Dass
sie wird als Mutter schwer
Und
als Frau das Hauskreuz trägt.
Ward
ein Mann ihr beigelegt,
Der
war grausam und brutal,
Sünder
hier im Jammertal,
Bis
er ward vom Blute rot
Und
vom Freund geschlagen tot.
Seine
Söhne wollten da
Rächen
ihren Vater, ja,
Rita
sagte zu dem Herrn:
Meine
Söhne du bewahr
Vor
der Sünde immerdar,
Sich
zu helfen eigner Hand,
Hol
sie lieber in das Land
Deines
Himmelsreichs zum Fest.
Und
sie starben durch die Pest.
Rita
trat ins Kloster ein,
Sah
den Herrn am Kreuz voll Pein,
Voller
Schmerzen Gottes Sohn,
König
mit der Dornenkron,
Rita
aber auserkorn
Da
bekam den scharfen Dorn
Scharf
getrieben in die Stirn,
Wie
da litt die fromme Dirn,
Schmerzen
litt sie bis zum Tod,
Da
zuende ihre Not,
Da
bei Gott verklärt das Weib,
Unverweslich
ist ihr Leib.
Als
Patronin steht sie bei
Und
man feiert das im Mai
Allen
in der Einsamkeit,
Beistand
voll Barmherzigkeit,
Die
mir Trost gespendet heut,
Was
im Leiden mich erfreut.
Halleluja
Amen
*
Liebe
Athene,
heute
schrieb ich an meinem Nibelungenlied. Auch hörte ich Hermann Hesse
Demian. Hier eine Probe aus dem vierten Gesang. Gleich werde ich
abgeholt, mit meinen ABC-Schützen über den Thron Gottes zu
sprechen.
Um
Urlaub Siegfried bat, der Herr von Niederland.
Als
König Günther ward Herrn Siegfrieds Wunsch bekannt,
Bat
er ihn liebevoll, ihm weiter beizustehen.
Wärs
um die Schwester nicht, so wär es nie geschehen.
Dazu
war er zu stolz, dass man ihm zahle Sold,
So
sehr er den verdient. Der König war ihm hold
Und
seiner Freunde Schar, die das mit angesehen,
Was
da von seiner Hand im Kriege war geschehen.
Er
wollte bleiben für die wunderschöne Maid,
Vielleicht
dass er sie schau. Und das nach einer Zeit
Geschah
nach seinem Wunsch, dass er sie kennen lernte.
Dann
in sein Vaterland er heiter sich entfernte.
Der
Wirt begehrte nun, was Rittern gut gefällt,
Da
spielte Ritterspiel gutwillig mancher Held.
Auch
Throne standen da bei Worms am Uferstrande
Für
die, die kämen bald in der Burgunder Lande.
Nun
in der schönen Zeit, bis mancher Ritter kam,
Die
schöne Kriemhild von der frohen Mär vernahm,
Dass
ein Gelage soll gefeiert sein zum Preise,
Da
dachten schöne Fraun daran mit großem Fleiße.
Gewand
und Bänder bunt, das liebten Frauen sehr.
Frau
Ute, die war reich, vernahm die schöne Mär
Von
Rittern voller Stolz, die sollten baldigst kommen.
Da
wurden aus dem Schrank die Kleider schön genommen.
Den
Kindern machte sie zur Zierde Rock und Kleid,
Womit
sich schmückte schön die Frau, die junge Maid.
Und
vielen Rittern stolz aus heimatlichen Ländern
Und
Fremden auch sie schuf die Zierde von Gewändern.
*
MARCOS
LIED AN SEINE FRAU SUSANNE IM 17. JAHR DER EHE
O
meine liebe Frau,
Wir
sitzen im Café,
Ich
deine Schönheit schau,
Ich
deine Anmut seh!
Hier
kommt des Psalms Refrain:
Oh
dein Schneewittchen-Teint!
Die
Kirche ist vereint
Und
singt vor Gottes Sohn,
Du,
wie die Sonne scheint,
Du
sitzt auf Christi Thron!
Hier
kommt des Psalms Refrain:
Oh
dein Schneewittchen-Teint!
Wie
Eis so weiß die Haut,
Wie
Rosen rot das Blut,
Du
einzig meine Braut,
Die
nichts als Liebes tut!
Hier
kommt des Psalms Refrain:
Oh
dein Schneewittchen-Teint!
Wie
deines Lächelns Glanz
Die
Seele mir beglückt!
Bis
zu der Engel Tanz
Mein
Geist wird mir entrückt!
Hier
kommt des Psalms Refrain:
Oh
dein Schneewittchen-Teint
*
ZUM
GEBURTSTAG
Halleluja,
es ist Heilige Weihnacht,
Ave,
mitten in Marias Mainacht!
Kommt,
Homer und Pindar, glaubt,
Athene
ist gezeugt aus Gottvaters Haupt!
*
Ich
schreibe an einem lyrischen Epos '(in reimlosen Sonetten), das soll
die
Frau oder die ewige Frau oder das Ewigweibliche heißen. Inhalt: der
weibliche
Körper, die Minne, die Frauen meines Lebens, Königinnen,
weibliche
Heilige, Göttinnen, ABC der Namen Mariens. Hier aus meinem ABC der
Minne eine heute geschriebene Kostprobe:
ÜBERFRAU
Der
Gott ist tot, wir haben ihn ermordet,
Wir
Sünder haben unsern Gott getötet!
Nun
sind auf Erden nur die Letzten Menschen,
Philister,
die sind nichts als hohle Därme!
Der
Seher aber sucht den Übermenschen,
Er
sucht ihn auf dem Gipfel seines Herzen
In
kühler reiner Einsamkeit des Geistes,
Doch
nimmer fand er diesen Mann und Helden.
Ich
aber sah, und siehe, was ich schaute,
Das
war die Überfrau in höchster Schönheit,
Ja,
Stein und Blume, Tier und Mensch, sie streben
Zur
Überfrau, die ist der Schöpfung Krone!
Und
mit der Überfrau in ihrem Herzen
Kam
Gott zurück, der auferstanden!
*
Dieser
Vers von Hölderlin könnte mein eigner sein:
Lasst,
o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn
mein Herz gehört den Toten an.
*
AN
DIE MUSIK
Mit
Muttermilch ich trank die Harmonieen
Von
himmlisch reinen, wundervollen Tönen,
Die
wie die Engel durch den Äther ziehen,
Das
war das Evangelium des Schönen,
Das
mich wie Muttermilch so trostreich stillte
Und
mit dem Klang der Himmelswelt erfülle.
Seit
meiner Jugend trag ich schwersten Kummer,
Mein
Herz ward mir gekreuzigt durch die Qualen,
Mich
floh der Tröster oft, der süße Schlummer,
Die
Teufel mir den Seelenfrieden stahlen,
Da
kam zu mir des Himmels schönste Ode,
Und
singend wallte ich zu meinem Tode.
Nun
einsam in dem Witwerhaus erfassen
Mich
aus der Höhe hohe Engelsstimmen,
Dieweil
im Jammertal ich gottverlassen,
Ich
darf in der Musik des Himmels schwimmen,
Ich
habe Gottes Harfenspiel gefunden
Als
Balsamstaude für die Seelenwunden.
Ich
hab getröstet alle Kranken, Kleinen,
Als
Tröster stand ich an dem Sterbebette.
Nun
aber ich muss gottverlassen weinen,
Ich
sterbe fast an meiner Schädelstätte,
Nimm
dir ein Vorbild doch an mir und tröste,
Musik,
die schon so manchen Schmerz erlöste!
*
Μεγαλύνει
ἡ ψυχή μου
τὸν
Κύριον
καὶ
ἠγαλλίασε τὸ πνεῦμά μου
ἐπὶ
τῷ Θεῷ τῷ σωτῆρί μου,
ὅτι
ἐπέβλεψεν ἐπὶ τὴν
ταπείνωσιν
τῆς δούλης αὐτοῦ.
ἰδοὺ
γὰρ ἀπὸ τοῦ νῦν
μακαριοῦσί
με
πᾶσαι
αἱ γενεαί.
ὅτι
ἐποίησέ μοι μεγαλεῖα
ὁ
δυνατός καὶ ἅγιον τὸ ὄνομα αὐτοῦ,
καὶ
τὸ ἔλεος αὐτοῦ εἰς γενεὰς γενεῶν
τοῖς
φοβουμένοις
αὐτόν.
Ἐποίησε
κράτος
ἐν
βραχίονι αὐτοῦ,
διεσκόρπισεν
ὑπερηφάνους διανοίᾳ καρδίας αὐτῶν·
καθεῖλε
δυνάστας
ἀπὸ
θρόνων
καὶ
ὕψωσε ταπεινούς,
πεινῶντας
ἐνέπλησεν ἀγαθῶν
καὶ
πλουτοῦντας ἐξαπέστειλε κενούς.
ἀντελάβετο
Ἰσραὴλ παιδὸς αὐτοῦ,
μνησθῆναι
ἐλέους,
καθὼς
ἐλάλησε πρὸς τοὺς πατέρας ἡμῶν,
τῷ
Ἀβραὰμ
καὶ
τῷ σπέρματι αὐτοῦ
εἰς
τὸν αἰῶνα.
*
Ich
schreibe weiter an meinem Epos DIE FRAU. Nach dem ABC der Minne (von
Abbild bis Zärtlichkeit) schreib ich jetzt am ABC der weiblichen
Heiligen. Hier eine rechte Heilige für dich:
KATHARINA
VON ALEXANDRIEN
Die
Heiden sagten: Du beweise Christus!
Und
Katharina nahm Homer und Platon,
Nahm
Pindar und Ovid und Diotima
Von
Mantua und Sokrates und Plotin.
Da
sprach sie von dem Sohn des Zeus, geboren
Von
einer Menschenfrau, von einer Jungfrau,
Der
heilte, der gestorben ist als Opfer,
Der
aufgefahren ist zu seinem Vater.
Sie
sprach von dem Gericht des Radamanthys
Und
Minos, von Verdammnis in dem Hades,
Odysseus
und Äneas in der Hölle,
Und
vom Elysium für die Gerechten.
Ihr
Stolzen möget mich verspotten, aber
Ich
bleibe treu der Göttlichen Sophia!
*
Hallo
Marco,
das
letzte Gedicht aus meinem Gedichtzyklus ABC der weiblichen Heiligen
bezieht sich auf den Himmel, um dir Appetit zu machen:
URSULA
UND IHRE ELFTAUSEND JUNGFRAUEN
O
Gott, wie schön das Paradies des Himmels,
Das
heilige Jerusalem des Himmels,
Der
Garten Eden und die Stadt der Toten,
Die
Nekropolis und die Megapolis,
Da
wimmelt es von wunderschönen Mädchen,
Ob
lange blonde oder braune Haare,
Ob
lange rote oder schwarze Haare,
Sind
alle nichts als lauter reine Gnaden,
Sind
sechzehn Jahre jung, sind zweiundzwanzig,
Sind
weiße Lilien und sind rote Rosen,
Sind
alle voll der schönen Liebe Gottes,
Die
Herzen sind voll Demut und voll Sanftmut.
Ich
will sie küssen alle Ewigkeiten!
O
Paradies der Männer Glaubenshelden!
*
Heute
Nacht hab ich geträumt, dass meine selige Karine meine Gedichte
liest. Dann las ich Teresa von Avila, sie schrieb von Betrix de la
Madre de Dios, das ist Karine, meine Beatrice. Kurz vor dem Heimgang
meiner heiligen Oma, besuchte ich sie mit Karine und meine Oma nannte
sie hellsichtig Corinna. Karine las im Studium die Metamorphosen und
war begeistert von Phaeton. Darum ist Ovid ihr Dichter. Ich will viel
von Ovid übersetzen, die Heilmittel gegen die Liebe, einiges aus den
Metamorphosen, die Liebeselegien, jetzt hab ich angefangen, die
Tristia, die Klagelieder aus dem Exil zu übersetzen, daraus hier
eine Kostprobe:
Wenn
die traurigste Erinnerung mir in den Sinn kommt
Von
dieser Nacht, meiner letzten Stunde in der Stadt,
Wenn
ich mich an diese Nacht erinnere, da ich so oft gegangen bin,
So
lieb zu mir, selbst jetzt fallen Tränen aus meinen Augen.
Der
Tag war schon da, den Caesar befahl
Für
meine Abreise über die äußersten Küsten Italiens hinaus.
Es
gab weder Zeit noch Lust, sich darauf vorzubereiten.
Was
passierte, mein Herz war taub mit großer Verspätung.
Ich
habe nicht an Sklaven oder Gefährten gedacht,
An
Kleidung oder die anderen Bedürfnisse eines Exils.
Ich
war so benommen wie ein Mann, der von Joves Blitz getroffen wurde,
Der
lebt, dessen Leben dem Mann selbst unbekannt ist.
Aber
als der Kummer selbst meinen getrübten Verstand reinigte
Und
endlich begannen sich meine Sinne zu beleben,
Ich
sprach am Ende mit meinen traurigen Freunden ,
Dem
einen oder den zweien, von so vielen, die geblieben sind.
Als
ich weinte, weinte meine liebevolle Frau bitterer in meinen Armen,
Tränen
fielen endlos über ihre schuldlosen Wangen.
Meine
Tochter war weit weg an der libyschen Küste
Und
konnte nicht über mein Schicksal informiert werden.
Wo
immer ich zufällig war, klang Trauer und Kummer,
Und
innen war der Anschein einer lauten Beerdigung.
Frauen
und Männer, auch Kinder, weinten bei meinem Fall,
Und
jede Ecke des Hauses hatte seine Tränen.
Wenn
man ein großes Beispiel für ein kleineres verwenden könnte,
Das
war das Gesicht von Troja, als sie genommen wurde.
Jetzt
wurden die Schreie von Menschen und Hunden still:
Luna
in der Höhe lenkte ihre Mitternachtspferde.
Betrachte
sie und bei ihrem Licht das Kapitol
In
der Nähe von meinem Haus, obwohl das für mich keinen Sinn hatte,
Ich
betete: Ihr Mächte, die diese Orte in der Nähe besitzen,
Ihr
Tempel, die meine Augen nie wieder sehen werden,
Götter,
die diese große Stadt des Quirinus besitzen,
Ich
gebe auf, empfangt meine Begrüßung für alle Zeit.
Und
obwohl ich den Schild zu spät nehme, verwundet,
Befreit
diese Verbannung von der Last des Hasses
Und
erklärt diesem Gottmenschen,
Welcher
Irrtum mich in die Irre geführt hat,
Damit
er meine Schuld nicht für ein Verbrechen hält,
So
weiß auch der Autor meines Schmerzes, was ihr wisst.
Wenn
der Gott zufrieden ist, kann ich nicht unglücklich sein.
Ich
sprach mit den Göttern im Gebet so,
Meine
Frau mehr, Schluchzen erstickt ihre halb gehörten Schreie.
Sie
warf sich Haare raufend vor die Laren,
Berührte
den kalten Herd mit zitternden Lippen,
Richtete
Worte an die Penaten, vor ihr,
Nicht
dazu bestimmt, dem Ehemann zu helfen, um den sie trauerte.
*
Malek,
eben
übersetzte ich ein Klagelied des römischen Dichters Ovid, der von
Augustus, den er einen Gott nennt, ins Exil an die Moldau verbannt
worden ist, er wendet sich noch einmal an seinen treusten Freund.
O
du, der immer der erste unter meinen Freunden genannt wird,
Du
über alle, die es richtig fanden, mein Schicksal zu deinem zu
machen,
Der
war der erste, Carissime! der Liebste, ich erinnere mich,
Ich
trauend, du mich mit Worten stützend, als der Bolzen einschlug,
Der
gab mir den ruhigen Rat, weiter zu leben,
Als
mein erbärmliches Herz mit dem Verlangen nach dem Tod erfüllt war.
Wahrlich,
du weißt, wen ich meine, durch diese Zeichen deines Namens,
Noch
ist dir nicht bekannt, Freund, der Dienst, den du geleistet hast.
Diese
Dinge werden immer in meinem Mark stecken,
Und
ich werde ein ewiger Schuldner für das Leben sein, das mir gehört,
Und
mein Geist wird in der leeren Luft dahin schmelzen,
Lass
meine Asche auf dem kühlenden Scheiterhaufen,
Bevor
die Erinnerung an deinen Verdienst meinen Verstand verlässt
Und
Loyalität verblasst durch die langen Jahre.
Möge
es den Göttern gefallen, dir Glück schenken,
Niemals
in Not zu sein, ein Schicksal, mit meinem nicht zu vergleichen.
Trotzdem,
wenn dieses Schiff von einer günstigen Brise getragen würde,
Vielleicht
würde deine Treue unbestätigt bleiben.
Pirithous
hätte des Theseus Freundschaft nicht gespürt
So
tief, wenn er nicht in die höllischen Wasser gegangen wäre.
Der
Phocische Pylades war eine Instanz der wahren Liebe,
Das
lag an den Furien des traurigen Orestes.
Wenn
Euryalus nicht unter die Rutulianischen Heere gefallen wäre,
Der
Hyrtacianische Nisus hätte keinen Ruhm gefunden.
So
wie rotes Gold in den Flammen bewertet wird,
Treue
wird durch harte Zeiten geprüft.
Während
Fortuna uns hilft, ein Lächeln auf ihrem ruhigen Gesicht,
Alle
Dinge folgen unseren unverminderten Kräften:
Aber
sie fliehen mit dem Donner, und niemand kennt ihn,
Der
war vor einem Moment von Freundeskreisen umringt.
Und
das, was ich einmal aus alten Beispielen kannte,
Ich
weiß jetzt, dass es aus meinen eigenen Gründen wahr ist.
Du,
kaum zwei oder drei von so vielen Freunden, sind mir geblieben:
Der
Rest war Fortunas Mannschaft, nicht meine.
Also,
o wenige, helft meinem verwundeten Zustand umso mehr,
Und
du gewähre einen sicheren Strand für meine Trümmer.
Und
sei nicht besorgt mit falschen Ängsten, zitternd,
Damit
diese Treue den Gott nicht beleidigt!
Oft
lobt Caesar Loyalität unter feindlichen Truppen:
Er
liebt es selbst, billigt es an Gegnern.
Mein
Fall ist besser, da ich kein bewaffneter Gegner war
Von
ihm, aber verdiene dieses Exil durch Naivität.
Achte
also auf meine Angelegenheiten, ich bitte dich,
Falls
der Zorn des Gottes gemindert werden kann.
*
Liebe
Mama,
eben
höre ich von Franz Schubert die schöne Müllerin. Bei folgendem
Lied musste ich an dich denken, du kennst es sicher, ich denke, es
müsste dir gefallen. Mir geht es wieder besser.
Das
Wandern ist des Müllers Lust,
das
Wandern.
Das
muß ein schlechter Müller sein,
dem
niemals fiel das Wandern ein,
das
Wandern.Vom Wasser haben wir's gelernt,
vom
Wasser:
Das
hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
ist
stets auf Wanderschaft bedacht,
das
Wasser.Das sehn wir auch den Rädern ab,
den
Rädern:
Die
gar nicht gerne stille stehn,
die
sich mein Tag nicht müde drehn,
die
Räder.Die Steine selbst, so schwer sie sind,
die
Steine,
sie
tanzen mit den muntern Reih'n
und
wollen gar noch schneller sein,
die
Steine.O Wandern, Wandern meine Lust,
o
Wandern!
Herr
Meister und Frau Meisterin,
laßt
mich in Frieden weiter ziehn
und
wandern.
*
Eben
übersetze ich diesen Vers von Ovid - wie wahr!
Ach,
wie oft habe ich an die Tür meines eigenen Grabes geklopft
Und
doch hat es sich mir nie geöffnet!
*
OVIDS
EPITAPH
Liebe
den ziemlichen Lieben, Ovid, den großen Poeten,
Den
von seinem Genie böse verratenen Mann.
Traure
nicht, Geliebte, wie du den Tod dir auch vorstellst.
Sage
nur: Möge Ovid betten in Ruh sein Gebein.
*
Hier
ein absolut wahrer Spruch von Goethe, dem du sicher zustimmen kannst:
Aus
einer großen Gesellschaft heraus
Ging
einst ein stiller Gelehrter zu Haus.
Man
fragte: Wie seid Ihr zufrieden gewesen?
"Wären's
Bücher", sagt' er, "ich würd' sie nicht lesen."
*
IMITATION
PUSCHKINS
Wie
stehts mit deinen Freunden, Lieber?
Sie
lassen dich in deiner Not
Allein
und sind dir da Betrüber,
Sie
tun, als wärest du schon tot.
Vor
Feinden kann ich gut mich schützen,
Wer
kann mir von den Freunden nützen?
Die
Frommen haben nichts als Spott,
Vor
meinen Freunden schütz mich Gott!
Wer
ist dein Freund? In der Gemeinde
Hab
ich mit ihnen manche Pein,
Das
wollen sogar Brüder sein!
Ja,
Brüder sind die treusten Feinde,
Wie
Hiob es zutiefst erfuhr.
Nun
ja, sie sind halt Brüder nur.
Wie
steht es denn mit deinem Bruder,
Der
dir verwandt durchs gleiche Blut?
Der
nahm zur Gattin sich ein Luder,
Und
die versetzte ihn in Wut,
Die
schlug die Milch, die ward zur Butter.
Nun
denn, und deine liebe Mutter?
Du
siehst sie einmal doch im Jahr,
Zur
Weihnachtszeit, die liebst du zwar,
Sie
lehrt dich nämlich rechte Demut,
Du
bist ihr kleiner dummer Bub,
Da
klatscht Applaus der Beelzebub,
Da
liegst du jammernd voller Wehmut,
Dass
Liebe nicht auf Erden ist.
Verzweifle
nicht! Du bist ein Christ!
Da
ist doch lieber dir die Freundin,
Für
die du fast gestorben wärst,
'Zwar
ist sie deiner Seele Feindin,
Die
du wie eine Göttin ehrst,
Doch
freust du dich an ihren Reizen.
Die
Liebchen aber gerne geizen
Mit
ihrer Liebe, reden dann
Zu
dir von ihrem Ehemann,
Den
lieben Kindern und den Hunden,
Und
lassen dich zuletzt im Stich,
Da
plagst du dich mit deinem Ich,
Das
ist besetzt von Seelenwunden,
Das
freut im Geist den Satanas,
Dein
Weh, wie freut den Teufel das!
Nun
aber, wen denn soll man lieben
In
diesem Kot der Erdenwelt?
Wer
ist dir immer treu geblieben,
Für
wen bist du der größte Held?
Wer
duldet deine Lieblingssünde?
Ist
einer da, der dich verstünde,
Und
ob dein Geist im Wahnsinn tobt?
Wer
ists, der deine Lieder lobt?
Das
bist du selbst, du ganz alleine,
Sei
Mutter, Freund und Bruder dir,
Du
lieb dich selbst auf Erden hier,
Trotz
all der tausend Teufel Spott,
Du
lieb dich selbst und liebe Gott!
*
Im
Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die
Luft einzuziehn, sich ihrer entladen;
Jenes
bedrängt, dieses erfrischt;
So
wunderbar ist das Leben gemischt.
Du
danke Gott, wenn er dich preßt,
Und
dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.
Johann
Wolfgang von Goethe
*
Liebe
Gudrun,
nachts
schlug ich mein Buch mit Gedichten von Else Lasker-Schüler auf und
las das Gedicht: An mein Kind. Das wäre doch etwas für die Dame,
die ihr Kind verloren hat. Ich habe aber keinen Drucker. Wenn du es
in Ordnung findest, wäre es mir lieb, wenn du es ausdrucken könntest
und nächsten Montag mitbringen
ELSE
LASKER SCHÜLER
AN
MEIN KIND
Immer
wieder wirst du mir
Im
scheidenden Jahre sterben, mein Kind,
Wenn
das Laub zerfließt
Und
die Zweige schmal werden.
Mit
den roten Rosen
Hast
du den Tod bitter gekostet,
Nicht
ein einziges welkendes Pochen
Blieb
dir erspart.
Darum
weine ich sehr, ewiglich . . . . .
In
der Nacht meines Herzens.
Noch
seufzen aus mir die Schlummerlieder,
Die
dich in den Todesschlaf schluchzten,
Und
meine Augen wenden sich nicht mehr
Der
Welt zu;
Das
Grün des Laubes tut ihnen weh.
-
Aber der Ewige wohnt in mir.
Die
Liebe zu dir ist das Bildnis,
Das
man sich von Gott machen darf.
Ich
sah auch die Engel im Weinen,
Im
Wind und im Schneeregen.
Sie
schwebten . . . . . . . .
In
einer himmlischen Luft.
Wenn
der Mond in Blüte steht
Gleicht
er deinem Leben, mein Kind.
Und
ich mag nicht hinsehen
Wie
der lichtspendende Falter sorglos dahinschwebt.
Nie
ahnte ich den Tod
-
Spüren um dich, mein Kind -
Und
ich liebe des Zimmers Wände,
Die
ich bemale mit deinem Knabenantlitz.
Die
Sterne, die in diesem Monat
So
viele sprühend ins Leben fallen,
Tropfen
schwer auf mein Herz.
*
Der
du von dem Himmel bist,
Alle
Freud und Schmerzen stillest,
Den,
der doppelt elend ist,
Doppelt
mit Erquickung füllest;
ACH
ICH BIN DES TREIBENS MÜDE!
Was
soll all die Qual und Lust?
Süßer
Friede,
Komm,
ach komm in meine Brust!
Goethe
*
AN
DINEKE
Ich
hatte dich nicht vergessen,
Ich
sang dir meine Lieder.
Da
sah ich dich wieder:
Ich
hätte dich am liebsten aufgefressen.
*
SONG
Der
Regen fällt auf den Mann vom letzten Jahr,
Da
ist eine Maultrommel auf dem Tisch,
Da
ist ein Stift in seiner Hand
Und
die Ecken des Fotos sind ruiniert, seit es gerollt ist
Weit
hinter den Stielen von Brennesseln,
Die
werfen immer noch Schatten auf den Wald,
Und
das Oberlicht ist wie eine Haut für eine Trommel,
Die
ich nie reparieren werde,
Und
der ganze Regen fällt wie ein Amen
Auf
die Arbeiten des Mannes des letzten Jahres
Ich
traf eine Dame, sie spielte mit ihren Soldaten im Dunkeln.
Oh,
einen nach dem anderen musste sie ihnen sagen,
Dass
sie Jeanne d'Arc hieß.
Ich
war in dieser Armee, ja, ich blieb eine Weile;
Ich
möchte dir, Jeanne d'Arc, danken,
Dass
du mich so gut behandelt hast,
Und
obwohl ich eine Uniform trug,
Wurde
ich nicht geboren, um zum Krieg zu führen;
All
diese verwundeten Jungs, ihr liegt neben mir,
Gute
Nacht, meine Freunde, gute Nacht!
Ich
kam auf eine Hochzeit, die alte Familien erfunden hatten;
Bethlehem
der Bräutigam,
Babylon
die Braut,
Die
große Babylon war nackt, oh, sie stand zitternd vor mir,
Und
Bethlehem hat uns beide entflammt,
Wie
Schüchterne bei irgendeiner Orgie,
Und
als wir zusammen fielen, war unser Fleisch wie ein Schleier,
Den
musste ich beiseite ziehen, um zu sehen:
Die
Schlange nimmt ihren Schwanz in das Maul.
Manche
Frauen warten auf Jesus, und einige Frauen warten auf Kain.
Also
knie ich vorm Altar,
Und
ich hebe meine Axt wieder,
Und
ich fasse den, der mich zurück führt, wo alles begann,
Als
Jesus der honeymoon war
Und
Kain war nur der Mann.
Und
wir lesen in lieblichen Bibeln,
Die
in Blut und Haut gebunden sind,
Dass
die Wüste sich sammelt,
Alle
Kinder kommen wieder heim.
Der
Regen fällt auf den Mann vom letzten Jahr,
Eine
Stunde ist vergangen,
Und
er hat seine Hand nicht bewegt,
Aber
alles wird geschehen, wenn er nur das Wort spricht;
Die
Liebhaber werden auferstehen
Und
die Berge berühren den Boden,
Aber
das Oberlicht ist wie Haut für eine Trommel,
Die
ich nie reparieren werde,
Und
der ganze Regen fällt wie ein Amen
Auf
den Arbeiten des Mannes vom letzten Jahr.
Leonhard
Cohen
*
FLOS
CARMELI
Blume
von Carmel,
Hohe
Weinblüte schwer beladen;
Pracht
des Himmels,
Gebärende
Immer-Jungfrau.
Keine
Frau ist dir gleich.
Mutter
so zärtlich,
Die
keinem bekannt war,
Carmels
Kindern
Dein
Wohlgefallen gib,
Stern
des Meeres.
Starker
Stamm von Jesse,
Der
trug eine helle Blume,
Sei
immer in unserer Nähe
Und
bewahre uns jede Stunde,
Die
wir dir dienen!
Reinste
der Lilien,
Die
blüht unter den Dornen,
Bringe
dem wahren Herzen Hilfe,
Das
in der Schwäche windet sich
Und
vertraut auf dich.
Stärkste
Rüstung,
Wir
vertrauen auf deine Macht:
Unter
deinem Mantel,
Hart
gedrückt im Kampf,
Wir
rufen dich an.
Unser
Weg ist unsicher,
Von
Feinden umgeben,
Unfehlbare
Anwältin,
Du
gibst denen Recht,
Die
sich an dich wenden.
O
sanfte Mutter,
Die
auf dem Carmel regiert,
Teile
mit deinen Dienern
Diese
Freude, die du gewonnen hast
Und
jetzt genießt!
Heil,
Pforte des Himmels,
Mit
Ruhm gekrönt,
Bring
uns in Sicherheit da,
Wo
dein Sohn gefunden wird,
Die
wahre Wonne zu schauen!
Amen.
Halleluja.
*
Eben
hört ich ein Lied mit diesem Refrain:
Ich
zieh auf den Mond,
Weil
da niemand wohnt!
*
Malek,
wie
es mir geht? Ach Schreiben - wozu? für wen? Danke für den
Kirchenvater. Dies schrieb ich heute:
XI
Im
hohen Stil der Menschheitsjugend
Das
Epos pries den Helden gut
Und
schön und voller frommer Tugend
Und
voller Kraft und hohem Mut.
Es
sei Äneas, Sohn der Venus,
Es
sei Ulyss, Athenas Genius,
Es
sei der König Gilgamesch,
Dem
nahte Ishtar frisch und fesch,
Der
Held war immer der Gerechte,
Der
stets das Böse hat bekämpft,
Ward
zwar gemartet und gedämpft,
Zuletzt
jedoch das Wahre-Echte
Gesiegt
hat, da das Herz war Trumpf,
Das
Gute feierte Triumph!
XII
Jetzt
lieben wir des Bösen Blumen,
Wie
Baudelaire sang Satanas,
Im
Wahnsinn preisen wir das Numen
Und
lallen ohne Unterlass
Im
Suff vom Elixier des Teufels,
Vom
Geist des Nein, vom Geist des Zweifels,
Die
Kinder lesen Buch um Buch
Und
lernen Hexenkunst und Fluch,
Man
preist die böse Hexengöttin
Und
ihren Buhlen Satanas
Und
schließlich dichtet Günther Gras
Sein
Prosa-Epos von der Rättin,
Wenn
nach dem atomaren Krieg
Die
Rättin feiert ihren Sieg!
XIII
Ach
Freunde! Wer will Verse lesen,
Wenn
singt im Wahnsinn der Poet?
Vielleicht
beschließt der Wesen Wesen,
Ich
soll nach göttlichem Dekret
Nicht
reimen mehr auf Amorosa,
Nein,
ruhig schaffen Alters-Prosa,
Den
Kommentar zur Biblia,
Das
Buch der Welthistoria,
Der
Völker Mythen, Völker Märchen,
Der
Philosophen ABC,
Vielleicht
auch von der Kindheit Weh,
Vielleicht
der Jugend Liebespärchen,
Dann
sagt ihr mir: Poet! Du bist
Geworden
trockner Prosaist!
XIV
Vielleicht
auch den Roman der Liebe
Muss
schreiben ich als alter Mann,
Wie
da erwacht der Jugend Triebe,
Der
Jüngling in der Venus Bann,
Das
Lied vom sündigen Erkennen,
Das
Lied von Buße und von Trennen,
Das
Lied dann von der Mutterschaft
Und
von dem Geist der Vaterkraft
Und
dann das Lied der lieben Kinder
Und
von der Ehe wildem Pakt,
Da
singen wir: Ich nackt, du nackt!
Das
fromme Lied der Überwinder
Ertönt
dann Jahwe Zebaoth
Und
ach, der Vielgeliebten Tod!...
*
Lieber
Malek,
beim
Tode meiner Großmutter sangen wir das Großer Gott, dich loben wir,
auf ihren Wunsch, ihr geistiges Testament für mich. Hier meine
Übersetzung des Tedeum:
Te
Deum
Wir
preisen dich, o Gott, wir erkennen an, dass du der Herr bist.
Die
ganze Erde betet dich an, den ewigen Vater.
Dir
schreien alle Engel laut, die Himmel und alle Mächte darin.
Zu
dir schreien Cherubim und Seraphim fortwährend.
Heilig,
heilig, heilig, Herr Gott Zebaoth;
Himmel
und Erde sind voll der Majestät deiner Herrlichkeit.
Die
glorreiche Gesellschaft der Apostel preise dich.
Die
gute Gemeinschaft der Propheten preise dich.
Das
edle Heer von Märtyrern preise dich.
Die
heilige Kirche in der ganzen Welt erkennt dich an;
Den
Vater einer unendlichen Majestät.
Dein
ehrenhaften, wahren und einzigen Sohn;
Auch
den Heiligen Geist, den Tröster.
Du
bist der König der Herrlichkeit, o Christus.
Du
bist der ewige Sohn des Vaters.
Als
du auf dich aufmachtest, den Menschen zu befreien,
Hast
du den Schoß der Jungfrau nicht verschmäht.
Als
du die Schärfe des Todes überwunden hast,
Hast
du allen Gläubigen das Himmelreich geöffnet.
Du
sitzest zur Rechten Gottes, in der Herrlichkeit des Vaters.
Wir
glauben, dass du kommen wirst, um unser Richter zu sein
Darum
bitten wir dich, hilf deinen Dienern,
Die
du mit deinem kostbaren Blut erlöst hast.
Mache
sie zu deinen Heiligen, in ewiger Herrlichkeit.
O
Herr, rette dein Volk und segne dein Erbe.
Regiere
sie und hebe sie für immer auf.
Tag
für Tag verherrlichen wir dich;
Und
wir beten deinen Namen an, in der Welt ohne Ende.
Möge
Gott, o Herr, uns diesen Tag ohne Sünde bewahren.
O
Herr, erbarme dich unser, erbarme dich unser.
O
Herr, lass uns deine Barmherzigkeit erleichtern,
So
wie wir unser Vertrauen in dich setzen.
O
Herr, in dich habe ich vertraut, lass mich niemals verwirrt werden.
Bete
für uns, heilige Mutter Gottes,
Damit
wir den Verheißungen Christi würdig gemacht werden.
*
O
Pater in uranischen Regionen,
Komm
du in deiner Basileia, Kaiser!
Geschehe
dein Verlangen, Einzig-Weiser,
Wie
droben, so auch in den Erdenzonen.
Gib
täglich uns das Manna der Äonen,
Den
Corpus Christi täglich deinem Preiser,
Erlass
die Schulden uns, hier sprech ich leiser,
Wie
ich verzeih den Menschen wie Dämonen.
O
Gott, du mögest jeden Geist erlösen
Von
jedem Alptraum, der ein Werk des Bösen!
Dein
ist die Kraft, die Schönheit und der Himmel!
O
Mutter, hier in diesem Weltgewimmel
Und
in des Gottes Mammon finstrer Sphäre
Ich
dich als Große Mutter Gottes ehre!
*
A
Man
sagt: Sie sind ein Misanthrop!
B
Die
Menschen haß ich nicht, gottlob!
Doch
Menschenhaß, er blies mich an,
Da
hab ich gleich dazu getan.
A
Wie
hat sich's denn so bald gegeben?
B
Als
Einsiedler beschloß ich zu leben.
Goethe
*
Der
Schwiegervater ist hinab gegangen
Ins
widerliche Reich des Antichristen,
Da
liegt er nicht im Bett an Gottes Brüsten,
Da
beißen ihn Skorpione, Vipern, Schlangen.
Nun
hat der Antichrist ihn eingefangen
Mit
seiner teuflischen Ideen Listen,
Im
Höllenabgrund, wo die Ratten nisten,
Da
wird sein Höllenleben angefangen.
Da
drunten ist das große Reich der Väter,
Die
stets mit Gottes Vaternamen stritten,
Dort
quält der Tod des Antichrist Bekenner.
Nun
weichet fern von mir, ihr Satans Männer!
Ich
hab an eurem Hass genug gelitten!
Ich
eil zur Gottesmutter in den Äther!
*
REISESEGEN
Ganz
ohne Doktor Faust und Hexensabbath schwarz,
An
Frau und Kindern Lust und Lust am deutschen Harz!
*
LIED
Was
ich so traurig bin
Und
innen öd und leere!
Ich
bet zum Herrn Ich Bin,
Ich
bet zum Herrn der Heere.
Maria,
schöne Ros,
Trug
Gott in ihrem Schoß.
Ach
keine hat mich lieb,
Ich
bin so ganz alleine
Mit
meinem Todestrieb
Und
meiner Seelenpeine.
Maria,
schöne Ros,
Trug
Gott in ihrem Schoß.
Mein
Liebchen, die ist tot,
Schwebt
in den Himmelslüsten.
Ich
bin in großer Not,
Ich
träum von ihren Brüsten.
Maria,
schöne Ros,
Trug
Gott in ihrem Schoß.
Mir
ist so gar nicht wohl,
Wollt
mit der Toten tauschen.
Komm,
Tröster Alkohol,
Komm
rasch, tu mich berauschen!
Maria,
schöne Ros,
Trug
Gott in ihrem Schoß.
Bin
ich vom Schlaf erwacht,
Dann
hab ich einen Kater.
Ach,
das war eine Nacht!
Erbarm
dich, Gott und Vater!
Maria,
schöne Ros,
Trägt
mich in ihrem Schoß.
*
DOKTOR
FAUST
Hör,
Christin, mit Verlangen
Was
Neues, wie es braust,
Wie
da die eitle Welt tut prangen
Mit
ihrem Doktor Johann Faust.
Von
Wittenberg geboren,
Studierte
er mit Fleiß,
Was
Luther hat geschworen
Zu
Gottes Ruhm und Preis.
Und
vierzigtausend Geister
Zitierte
da der alte Meister
Aus
ihrem tiefen Höllenpfuhl
Und
Ashtaroth und Beelzebul,
Als
ihm erschienen ist geschwind
Mephisto
wie ein kalter Wind.
Der
musste Geld in Mengen schaffen
Und
besten Wein vom dicken Pfaffen,
Und
jeden Tag gebratne Hähnchen,
Zum
Nachtisch süß ein kleines Schwänchen
Und
mit dem Kalb die Rindermutter
Und
Fische viel in heißer Butter.
Er
spielte Tennis nach den Regeln
Und
tat mit seinen Freunden kegeln,
Ließ
Mütter junger Mädchen trauern
Und
hetzte auf die dummen Bauern.
Sein
Leben war ein toller Maitag!
Und
eines Tages am Karfreitag
Er
eilte in das Dörflein Bethlehem
Und
kam zur Stadt Jerusalem,
Da
an dem Kreuze hing noch Christo.
'Und
Doktor Faust sprach zu Mephisto:
Ich
ehre sehr das Buch der Bücher
Und
auch begehr das Tuch der Tüchter
Mit
Jesu Antlitz auf dem Linnen.
Du
Teufel, hilf mir das gewinnen,
Du
sollst mit deinen Feuerstrahlen
Des
Heilands Angesicht mir malen.
Da
sprach Mephisto, sprach der Teufel:
Ich
habe meine Glaubenszweifel,
So
wie auch an dem Buch der Bücher
Und
so auch an dem Tuch der Tücher,
Ich
lass die Kunst doch lieber bleiben,
Kann
nicht mit Seelenruhe schreiben:
Hier
hängt der Juden großer Genius,
Der
König Jesus Nazarenus! -
O
Johann Faust, musst dich bekehren
Zu
Gott und seinen Himmelslehren
Und
beten immer zum Messias
Und
beten zu dem Herz Marias!
Da
aber sagte Doktor Faust:
Was
so in meinen Schriften saust
Von
der Natur und ihren Brüsten,
Ist
doch das Credo nicht der Christen,
Ich
lieb zu sehr das Weltgewimmel,
Und
glaub nicht an der Toten Himmel. -
Vom
Himmel aber kam ein Engel,
Schön
wie ein Mädchen ohne Mängel,
Sankt
Gabriel, Marias Sklave,
Der
sang ein süßes Lied und Ave.
Und
als das Ave lieblich saust,
Wollt
sich bekehren Doktor Faust
Zu
seinem Retter Jesu Christo.
Da
aber nahte der Mephisto
Und
führte Faust von Nazarenus
Hinweg
zur splitternackten Venus.
O
Venus, süßer Wollust Quelle!
Rief
Faust und fuhr hinab zur Hölle.
*
ATHENE
Lichtaug
Athene, o heilige Jungfrau, o göttliche Weisheit,
Du
bist die Gottesgeburt mir aus des Vaters Gehirn.
*
ODE
AD LACUS BENACUS
Marcus,
an dem Lacus Benacus lebst du,
Den
Catull geliebt und Virgil geliebt hat,
Wo
du dich erfreust an der Amazone,
Donna
Valea,
Wo
du mit Madonna Susanna Wein trinkst,
Wo
du unterm Licht von Italiens Himmels
Frei
genießt die heilige Muße, die du
Wahrlich
verdient hast,
Komm
nur bald zurück mit den schönsten Frauen!
Ich
sitz in Germanien, Bücher lesend,
Ich
studiere Hiob mit meinem Leben...
Gott
sei gepriesen!
*
Gewonnen
hat im Spiel die Mannschaft der Franzosen.
Ich
kränze den Pokal mit einem Kranz von Rosen.
*
AN
MEINEN FREUND MARCO, GATTEN DER SUSANNE
Der
die Sonne gern beschaut,
Schadet
seinen guten Augen,
Also
will es mir nicht taugen,
Deine
Schönheit, hold und traut,
Anzuschauen,
o Susanne,
Ehefrau
dem Ehemanne.
O
mein Bruder, wohl ist dir,
Darfst
mit irdischen Genüssen
Deine
Vielgeliebte küssen,
Aber
tus nicht mehr vor mir!
Seh
ich euch mit Mündchen nippen,
Will
ichs auch mit meinen Lippen.
*
Georg
1
Wimpern,
Wimpern
Beugen
sich.
Mit
der Schande Wimpern
Schatten
aufgestellt - Sonnen in der Pfeile-Krone!
Wie
klar und wie laut!
Und
sein Mantel war rot
Und
weiß war sein Hengst.
Schmerzlich
ist der Reiter,
Stolz
ist der Hengst.
Auf
die tote Schlange
Der
weiße Hengst
Sieht
in halber Wendung.
Im
Halb-Fenster weit
Ein
Speer dahinter
In
den roten Rachen -
Blasen
der Nasenlöcher etwas wild -
Mit
schrägen feurigen Augen.
Der
Fahrer ist schmerzlich,
Das
Pferd kommt.
Der
verstorbenen Schlange
Verfluchten
Blut -
Amber
- mit leichten Gang
Vermeidet
alles - das gelbe Blut fließt,
Erstarrt,
mit einem erhöhten Huf - von den Höhen
Der
Schwan wieder...
Mild
ist der Reiter,
Wählerisch
ist das Pferd.
Das
Klappern der Schlange
Mit
einem Speer durchbohrt -
Da
du bescheiden und matt bist!
In
den Winden - hoch - ist dein Herz,
Am
Flussufer - dein Speer
Jetzt
singt an den wächsernen Fingern,
An
den rosa Lippen,
Unter
dem Schutzmantel der Pfeile
Der
Wimpern,
Singt,
weint. -
O
ängstliche Schwere
Der
Taten, getan!
Und
sein Mantel ist rot
Und
weiß ist sein Hengst.
Der
reizende Reiter.
Erwache,
Hengst!
Der
ausreitende Reiter
Hat
einen Schmerz in der Brust!
Themen
der Perlen mit Wimpern...
Das
heilige Symbol - offen von dir,
Mit
dem Sonnenuntergang - deinem Speer,
Von
langen Fingern Spritzer.
Hat
er gemäht mit einem Speer,
Der
Strahl purpurn?
Oder
die rote Wolke
Erhebt
sich wie ein Mantel?
Das
Weiße Haus.
Er
wird sein
Eingelassen
Mit
dem Pferd.
Der
Reiter lehnt sich an,
Das
Pferd steht auf den Hinterbeinen.
Die
Palme des Speermanns schwächer.
Jetzt
wird er den Sieg holen!
Rührt
sich - bewegt sich - und nach dem Speer
In
die Bernsteinpfütze - nachdem das Pferd
Rutschte
weg.
Die
Basis treffen
Pfeile...
Rot
ist der Mantel, weiß ist das Pferd.
2
O
Schwere des Erfolgs!
Leichtigkeit
des Sieges!
Georg,
weine,
Wie
eine schöne Dame
Blass
in der Tat,
Deine
zwei
Plötzlich
fremden
Hände.
Das
Pferd ist zimperlich mit der Schlange,
Du
bist zimperlich mit der Stimme
Des
Sieges. Mit schwerem Öl
Das
Blut strömt.
Der
Drache schläft.
Voll
für dein ganzes Leben
Du
bist.
Die
Sonne verfinstert sich,
Der
Mantel angehoben.
Vereinigung,
Kinder-Schüchternheit
Mit
der Würde
Eines
Pferdes.
Vom
Sattel
In
den Himmel -
Anspruchsvolle
Trauer
Der
Lippen.
Das
Pferd ist zimperlich mit der Schlange,
Du
bist zimperlich mit dem vorliegenden
Zaren
- seiner Verlobung Feuer.
Der
Kirche Weihrauch;
Strickt
- hart -
In
dem erbarmungslosen
Brüllen
Der
Flöten.
Trompete!
Trompete!
Es
ist nicht lange zu hören.
Der
Sieg - entfernt.
Die
Eine entfernt – die Pipeline
Senkte
sich - ging ruhig.
Und
trübe - oben! -
Der
Posten.
Beuge
dich, beuge dich,
Gehorsames
Gras!
Gerötete
unter dem Schlag der Herrlichkeit -
Verblasst.
- Auf, Trompeter! - Er schläft.
Bis
zum Urteil der Trompete -
Es
ist vollbracht.
3
Himmlische
Glut
Und
blaue Werste!
Ehre
Georg,
Der
siegreich!
Perlende
Zweige
Um
Mitternacht verkünden
Die
saubere Jugend
Des
wunderbaren Mannes:
Sein
feuriger Mantel,
Gesang
seinem Speer,
Ehre
sei das Blut siedend
Sterbend.
O
hohe Masten
Und
jedes Dorf stolz!
Herrlichkeit
der Blitze -
Kochender
Georg!
In
der Stärke und in der Sanftmut
Wie
die Sonne würde er sein.
Ehre,
Ehre,
Lust,
o Lust!
Seine
steile Höhe,
Sein
Speer-Song,
Ehre
seinem blitzschnellen
Hengst!
Wind
des Löwen
Und
die Massen der Kirche!
Herrlichkeit
des
Magnificenten
Georg!
Nachdem
die Schlange getötet,
Über
den Tod gewonnen zu haben,
Eintritt
in das Haus seiner Frau
Auf
einem Hengst!
Seine
große Dynamik,
Sein
Speer-Song,
Ehre
seinem transformierten
Hengst!
Schmeichelhafte
Weiden
Und
stützendes Gras,
Der
Freiheitsliebende
Und
voller Klasse.
Jugend
- Ruhm,
Jugend
– zu beklagen...
Hier
ist er, auf dem Gras
Das
ist der Krieger des Himmels:
Sein
rosa Mund,
Seine
zwei Hälften gibt es -
Den
Sieg konnte nicht ertragen
Der
Sieg-Träger.
4
Die
Federn aus den Wolken nicken...
Wie
du deine Arroganz vermittelst,
Georg!
Geschöpf der Kräfte des Himmels!
Wie
versklavte Inbrunst eines Schülers zu vermitteln,
Und
von nüchternen gesprengten Nüstern
Zum
vollen Trab die gedämpfte Verwirrung.
Vor
der Schönheit am meisten mit Freude erfüllt
Von
den Erzengel-Höhen - wie zu vermitteln
Die
Sättel und die Speere, die Tat vollbracht.
Und
diese Pfeile der Wimpern - Jungfräulichkeit
Zornerfüllt
- der Mantel aus Ebenholz -
Durchbohrend
- wir sind aus Einem Knochen!
Nach
dem Abschluss Zeuge von Gottes Sendschreiben,
Wie
zu vermitteln, Georg, wie du ausweichend warst -
Dass
du den Boden kaum berührt hattest -
Ein
Bogen - und wie das Loch auf einmal,
Durchbohrend,
krumm, mit Eis gefüllt:
Oh,
nicht dankbar sein! Nur Aufträge, quadratisch.
5
Von
des Erzengels Höhe des Sitzes,
Um
evangelische Taten zu vollbringen.
Fluss-Verbrennungen,
dunkel auf Meilen weit.
O
Abstand! Entfernung! Entfernung!
In
durchbohrende Geradheit der Wimpern des Auges
Mit
einem Feuersturm zu den Vögeln zu fliegen.
Die
Hufe! Die Flügel! Dicht gebunden!
O
Höhe! Höhe! Höhe!
Die
Augen wie Rachen zu öffnen! Wie ein Zahn
Über
Wolken zu verschwinden!
Und
nicht zu Verstand zu kommen - zu fallen und zu sterben:
O
Lust! Verlangen! Verlangen!
6
Und
ich brauche keine Mädchen.
Durch
die Kälte des Willens,
Von
der Spur von Blau,
Ich
werde allein gehen.
Verwitwet
und ein Waisenkind
Du
warst, bis ich dich erobert
Durch
die bereite Spur
Der
rauschenden Quellwasser.
Ich
werde Taten abwaschen
Von
der Herrlichkeit, den Eiter.
In
deiner Herrlichkeit werde ich
Geben
ein Getränk dem Pferd.
Halt,
Täubchen,
Die
Sprossen von Hagel,
Das
Mädchen mit der Schlange,
Der
Held mit dem Mädchen.
7
Oh,
von jedem Wind
Geschüttelter
Lotus!
Georg,
Schüchternheit,
Georg,
Güte...
Die
kindlichen - schweren - tödlichen Bedeutungen
Von
riesigen Augen
Breit
und feucht.
So
tödliche Qual
Aus
den Lumpen der Altersgenossen.
Und
das übermäßige
Gewicht
eines Spießes.
Nicht
hier - mit einem stolzen
Lachen,
von der Höhe herab:
Georg,
der mildeste,
Georg,
der ruhigste.
Bitterster
- Kerze meiner Nachtwachen - Georg,
Mildester
- mit den Augen eines Rehs - Georg!
(Der
Hirsch, der vergeben ist
Und
den das Zittern packt).
Der
Tag tat
Für
Georg schlagen die Uhr.
O
mein Lotus!
Mein
Schwan!
Schwan!
Mein Hirsch!
Du
bist meine Nachtwache in der Nacht
Und
alle meine Träume!
Du
mein Osterpsalm!
Du
mein letzter Altar!
Du
mehr als mein Sohn!
Und
mehr als mein Zar!
Meine
azurblauen Augen -
In
der Höhe!
Dir,
nachdem erneut angehoben,
Dir
entging die Frau.
So
höre!
8
Mit
Dornen, nicht mit Lorbeer,
Wie
ein König gekrönt,
In
einem Sattel - mit Flügeln!
Die
Form schmal.
Auf
dem schwarzen Samt
Malteser
Goldt.
Unzerbrechlicher
Dorn,
Nadeln
- ein Gelübde:
Der
Freund und Gott!
Hohe
Beuge
Eines
Schwans, auf der Seite
Ein
maltesisches Schwert.
Der
Ritter des Malteser
Ordens
- Georg,
Inmitten
der Schwellen - bewusst.
Der
Ritter des Malteser
Ordens
- Georg,
Frauen
nicht anzustarren.
*
Liebe
Dineke,
aus
alter Freundschaft dichte ich dir zwei Gedichte
VON
DER HUNDE TREUE
1
Einmal
war ein Mann, ein Frommer,
Der
mit seinem Hunde lebte,
Diesen
Hund hat er erzogen,
Dass
er manches Kunststück konnte.
Dieser
Hund war klug und weise
Und
er ging sehr gern zum Metzger,
Leckre
Würstchen abuholen,
Welche
gerne briet sein Herrchen.
Dieser
Mann war Lutheraner,
Und
am heiligen Karfreitag
Schickte
er den Hund zum Metzger,
Ihm
ein Würstchen abzuholen.
Denn
die Lutheraner fasten
Nicht
wie fromme Katholiken
An
dem heiligen Karfreitag,
Da
der Katholik nur Fisch ist.
Als
der Hund nun ging spazieren
Durch
die Straßen zu dem Metzger,
Und
als er zurückgekommen
Ist
mit einer Packung Würsten,
Sah
der Katholiken Priester
Diese
Blasphemie des Hundes
Und
die Ketzerei des Herrchens,
Ihn
ergriff der Zorn des Lammes,
Er
schnitt ab den Schwanz des Hundes,
Legt
den Schwanz dann zu den Würstchen.
Und
der Hund, mit Schmerzen winselnd,
Trug
den Schwanz zu seinem Herrchen.
Bald,
ach, ist der Hund gestorben,
Ward
begraben auf dem Friedhof
An
der Martin-Luther-Kirche,
Sprach
der Pastor eine Predigt.
Und
der Herr dem Hunde setzte
Auf
sein Grab ein schönes Denkmal:
Hier
in Jesus ruht mein Hündchen,
Vorbild
aller treuen Hunde!
2
Einmal
war ein reicher Bürger,
Welcher
wollt ein Schweinchen kaufen.
Zwei
dem Bürger angeboten,
Und
er sollte eines wählen.
Eines
dieser beiden Schweine
Hatte
solch ein schönes Schwänzchen,
Billiger
war doch das andre,
Denn
es fehlte ihm das Schwänzchen.
Nun
der Bürger überlegte,
Alle
Bürger überlegten,
Welches
Schwein war da da rechte,
Mit
dem Schwänzchen oder ohne?
Nun
da lebte auch ein Pfarrer,
War
ein Freund der Philosophen,
Liebte
die Natur, die Weisheit,
Der
war eines Hundes Herrchen.
Diesen
hat er gut erzogen,
Und
dass treu der Hund dem Herrchen,
Briet
der Mann des Hundes Ohren,
Ließ
ihn seine Ohren fressen.
Dieser
Hund war klug und weise
Und
von einer großen Güte.
Und
er war ein Freund des Schweines,
Welchem,
ach, sein Schwänzchen fehlte.
Und
der Hund, der Freund des Schweines,
Wollt
nicht, dass das Schwein gefressen,
Jenes
Schweinchen ohne Schwänzchen.
Soll
man doch das andre fressen!
Und
der Hund, der klug und weise,
Biss
dem Schweinchen mit dem Schwänzchen
Seinen
Schwanz ab mit den Zähnen,
Da
ward es gekauft, gebraten.
Wehe,
wehe, all das Unglück
Dieses
Schweins mit seinem Schwänzchen
Machte
gar den Dichter Schwanke,
Lutheraner
einst, katholisch!
*
LIED
AN DIE SCHWEDEN
O
ihr vielgeliebten Schweden!
Ich,
der Held der Märchen, Torsten,
Halt
euch für den Garten Eden,
Wo
die Adler Gottes horsten!
Heute
am Brigitten-Tage
Ist
mein Vater mir verschieden.
Mutter
hält die Trauerklage,
Wünscht
dem Gatten Gottes Frieden!
Heute
in der Sommerhitze
Brennen
eure grünen Wälder,
Wo
auch ich im Feuer schwitze,
Brennen
eure goldnen Felder!
Portugal,
das Land der Brüder,
Sendet
Wasser von dem Himmel,
Gnade
kommt von oben nieder
Auf
das irdische Gewimmel.
Schweden!
Selig ist der Dichter,
Feurig
küssten ihn die Musen,
Denn
trotz strenger Sittenrichter
Sang
er Ullas bloßen Busen.
Auf!
Ich ehre eure Lieder,
Seid
ihr Heiden oder Christen,
Sterben
wir, betrunkne Brüder,
Sterben
wir auf Ullas Brüsten!
*
REQUIEM
FÜR EVAS ONNO
Eingeschlafen
ist der Riese
In
dem Kreise seiner Enkel,
War
ein hochgewachsner Friese,
Steht
nun in dem Chor der Engel.
Hier
zieht aus nun eure Schuhe:
Heilig
ist der Ort der Ruhe.
Der
schon seinen Sohn verloren,
Nun
mit seinem Sohn vereinigt,
Steht
er vor den Himmelstoren,
Wird
zur Seligkeit gereinigt.
Hier
zieht aus nun eure Schuhe:
Heilig
ist der Ort der Ruhe.
Einmal
noch die hohe Stirne
Küsst
die Lippe seiner Gattin,
Welche
eine süße Dirne,
Seines
Ehelebens Göttin.
Hier
zieht aus nun eure Schuhe:
Heilig
ist der Ort der Ruhe.
Die
Geliebte um ihn trauert,
Schwörend,
ewig ihn zu lieben,
Da
ein Strom von Tränen schauert,
Ist
der Christin Trost geblieben:
Hier
zieht aus nun eure Schuhe:
Heilig
ist der Ort der Ruhe.
Auf
ein frohes Wiedersehen
Nach
dem irdischen Gewimmel,
Auf
ein frohes Auferstehen,
Engelsleben
in dem Himmel!
Hier
zieht aus nun eure Schuhe:
Ewig
ist der Ort der Ruhe!
*
HYMNE
AN SANKT ANNA
O
Herrin, hoch in deinem Ruhm,
Uns
deine Tochter segnet gern,
Die
trug des Himmels Majestät
An
ihren Mutterbrüsten schön!
In
Eva wurden wir verflucht,
In
deinem Kind gebenedeit,
In
Christus öffnen sich uns weit
Die
Pforten in das Paradies!
Oh
dusche Gnade uns und Huld,
Du
liebe Erbin großen Ruhms,
Auf
uns und jeden, der dich ehrt,
Und,
Anna, deinen Namen liebt.
Ihm,
der der Retter ist der Welt,
Den
Annas Tochter trug im Schoß,
Sei
mit dem Vater und dem Geist
In
allen Ewigkeiten Ruhm!
*
MEIN
LIEBLING MILAN
Mein
Liebling, welch ein schönes Wiedersehen!
Wie
strahltest du mich an, den Kranken, Armen,
Und
wie erlaubtest du, dich zu umarmen,
Wie
wir vereint am offnen Grabe stehen,
Wie
sich in mir die Eingeweide drehen
Vor
überfließend herzlichen Erbarmen,
Wie
Liebe brennt im Herzen, in dem warmen,
Wie
du erzähltest von den Pyrenäen,
Wo
mit Karine ich einst Gott gesehen...
Wie
wir gemeinsam dann zum Tische gehen
Und
wie du dich bedankt für die Geschenke,
Wie
ich mit steter Wehmut an dich denke,
Du
warest ja mein Jesulein gewesen...
Nun
weihe ich dein Herz dem Höchsten Wesen!
*
ODE
AN DAS WASSER
Eitler
Wein, du wurdest genug gepriesen,
Alle
Dichter haben gefeiert Bacchus,
Nannten
Wein den Quell der Begeisterungen,
Das
ist genug nun!
Keusche
Schwester Wasser, dich will ich singen,
Wie
Franziskus dich im Gesang der Sonne
Pries
und lobte Gott für die keusche Schwester
Wasser
erquickend!
Wenn
die Sonne zürnt mit den frechen Sündern,
Zorn
ergießt aus löchrigen Schalen, Engel,
Wie
du neues Leben uns bringst und Freude,
Wenn
wir dich trinken,
Wenn
die Mädchen kühlen die nackten Füße,
Wie
der Philosoph seinen Denkerschädel,
Wenn
die schöne Dame badet im Comer
See
in dem Sommer!
Jesus
nennt lebendiges Wasser Gottes
Seinen
Geist, der Geist macht lebendig, reinigt
Und
erfrischt mit kklaren Begeisterungen
Seine
Geliebten!
*
AN
EVA
Du
zweifelst, dass ich dich wie Anna liebe?
Wie
Anna lieb ich, Eva, dich.
Dies
saget dir mein Herz voll Liebe,
Mein
ganzes Herz.
Mein
ganzes Leben soll dir dieses sagen,
Das
hier im Staub und jenes dort,
Wenn
sie und du und ich zusammen
Glückselig
sind.
Du
liebest sie und weißt nicht, welche Freude
Mir
dies in meine Seele strahlt,
Denn
leicht ists deinem schönen Herzen,
Dass
du sie liebst.
O
käme sie, die wir gleich zärtlich lieben,
Von
dort aus ihrer Wonn' herab,
Herab
zu mir und meiner Eva,
Und
sähe mich:
Sie
würde dir - denn sie kennt mich viel besser,
Als
du mich jetzt noch, Eva, kennst -
Ach,
sagen würde dir des Himmels
Bewohnerin
Mit
sanftem Laut und Schimmer in dem Blick:
"Gespielin
einst in unsrer Welt,
Er
liebet dich! Wie er mich liebte,
So
liebt er dich!"
Und
ich, ein Genius der Morgenröte,
Ergreife
meine Lyra nun,
Zu
singen zu den Saiten: Anna!
Und
Eva dich!
*
SUSANNE
Wie
sie den Rotweinkelch des Abendmahles hält!
Sie
hat die schönsten Finger auf der ganzen Welt!
*
XXV
Nein,
Eva gleicht nicht den Koketten,
Sie
liebt sehr ernst und liebt sehr rein,
Nicht
wie die Huren in den Betten
Bacchantisch
mit den Wollust-Schrein.
Hier
wird eine Frau geschildert, die noch unschuldig liebt, romantisch,
hingebungsvoll, nicht berechnend, ohne mit Sexappeal Macht erringen
zu wollen.
Doch
andre Frauen reden küglich:
Wir
machen uns den Freier füglich,
Wir
heizen seine Lüste an,
Dann
geht ins Netz der geile Mann,
Dann
weisen wir ihn ab mit Kälte
Und
er wird unser Sklave so,
Stets
traurig ist er, selten froh,
Im
Himmelsbett im Himmelszelte
Wir
liegen in dem Kleide rot,
Und
er begehrt nur noch den Tod!...
Das
ist die Macht der Frau, die den Erotiker um den Verstand bringt, ja,
bis zu Selbstmordgedanken. Sie lockt ihn an und stößt ihn ab und
spielt mit ihm wie die Katze mit der Maus.
XXVI
Jetzt
seh ich aber Schwierigkeiten,
Es
geht um meines Rufes Ruhm,
Das
sind des Dichters liebe Leiden,
Dient
er im Musen-Heiligtum,
Als
ob er schon im Himmel schliefe,
Denn
Eva stets schrieb ihre Briefe
Auf
englisch, wie es ist modern,
Der
deutschen Dichtkunst Himmelsstern
Schien
ihr geeignet nicht, zu reden
Von
Liebe zum geliebten Mann,
Sie
nahm die Sprache Shakespeares dann,
Ihr
England war der Garten Eden.
Ich
muss das übersetzen nun,
Die
Arbeit des Translators tun.
Das
ist eine Satire auf die Anglizismen der heutigen Jugendsprache. Man
zitiert englische Lovesongs, Englisch ist cool.
XXVII
Ich
weiß, man will die Damen lehren,
Dass
deutsche Dichtkunst sie verehrn.
Man
will die Zahl der Musen mehren,
Vergeblich
ist das bei den Herrn.
Das
ist eine Satire auf den Dichter, der den Damen Sonette schreibt, sie
aber lesen nur Krimis. Die Herren Männer sind ohne Sinn für Poesie,
lesen nur Bibelkommentare oder Sciencefiction.
Doch
liebt ihr nicht bei jungen Mädchen
Aus
einem ländlich stillen Städtchen
Den
Plaudermund, das Kauderwelsch?
Dass
man das Oxford-Englisch fälsch
Und
spricht Amerikas Gebrabbel
Und
coole Sprüche und Jargon?
Das
ist eine ironische Huldigung der jungen Mädchen und ihrer mit collen
Anglizismen durchsetzten Jugendsprache, auch unter christlichen
Jugendlichen.
Ich
aber sitz auf dem Balkon
Und
sehe zu der schlanken Pappel
Und
seh der Mädchengöttin zu
Und
sage lüstern: How are you?
Eine
Vision eines Mädchens, das ich in der Sommermorgenröte sah, schön
wie eine Göttin.
XXVIII
Nein,
Leute, bleibt mir von dem Leibe
Mit
der Studentin Wissenschaft,
Die
Germanistik nimmt dem Weibe
Die
Reize junger Leidenschaft,
Die
Frauen aber mit Diplomen
Von
Verben reden und von Nomen
Und
der Grammatik in dem Bett,
Ach
wären sie noch niedlich, nett,
Doch
sind sie so erhaben trocken
Und
ehren schlechte Dichter nur,
Nichts
mehr vom Zauber der Natur,
Längst
abgeschnitten ihre Locken,
Transsexuelle,
einst bigott,
Man
fühlt Natur nicht und nicht Gott!
Drei
Karikaturen: Eine von mir Begehrte vor dreißig Jahren lag vor mir
auf dem Bett und erzählte mir von - Grammatik. Zweitens, die
Germanistikdoktorin von Radio Maria, die gute Dichter verlästert und
schlechte lobt. Drittens eine Germanistikstudentin, die in ihrer
Jugend Nonne werden wollte, nun aber demonstriert für die Ansprüche
der Transsexuellen.
XXIX
Jedoch
der jungen Mädchen Plaudern,
Mit
Anglizismen eingestreut,
Das
lässt den Minnesänger schaudern,
Das
Kawlakaw ists, das ihn freut,
Erinnerung
an eine sehr junge sehr hübsche Pfingstlerin, der Dichter mochte ihr
Plaudern, heiter, naiv. Das Kawlakaw ist das Gebrabbel der
Zungenrede.
Wenn
Miss Amerika singt Lieder,
Bekleidet
nur mit Slip und Mieder,
Wenn
Mädchen sagen: Das ist cool,
Sich
räkeln auf des Bettes Pfuhl,
Eine
Satire auf die amerikanischen Popsängerinnen und ihr Softporno der
Musikvideos.
Gar
reden der Franzosen Zunge,
Oh
je ne parle pas francais,
Wenn
ich der Mädchen Zunge seh,
Dann
fühl ich wieder mich als Junge,
Dann
bin ich überselig so,
Wie
Thimothina und Rimbaud.
Französisch
ist die mystisch-erotische Sprache zwischen Karine und mir. Timothina
ist eine Figur von Rimbeaud, ein dummes hässliches Weib, die ein
verliebter Klosterschüler mit der Madonna verwechselt.
XXX.
Mein
Konrad, Sohn der Tochter Babel,
Der
alle fremden Sprachen kennt,
Dem
Frankreich war der Erde Nabel,
Der
für die Jakobiner brennt,
Der
Oxford-Englisch gut geredet,
Amerikanisch
nie gebetet,
Du
übersetz mit Sprachgenie
Den
Brief von Eva, rede wie
Einst
Byron in dem Don Giovanni.
Wo
aber bist du, Konrad, nun?
Wo
darfst du von der Krankheit ruhn?
Bist
du im Himmel nun bei Nanni?
Ach,
oder in der Hölle Pfuhl,
Dass
quält dich dort der Beelzebul?
Erinnerung
an Karines Vater, kürzlich begraben, fremdsprachenbegabt,
bekennender Antichrist.
XXXI.
Doch
muss ich selber übersetzen,
Was
Eva hin schrieb so charmant,
Was
sie gebrabbelt ihrem Götzen,
Die
niemals Klopstock hat gekannt,
Verliebte
Mädchen-Reimereien,
Erfüllt
von stummen Liebesschreien!
Doch
meine Übersetzung, echt,
Die
ist so schlecht wie Berthold Brecht.
Eine
Satire auf mich als Übersetzer. Brecht ist mein poetischer
Hauptfeind.
So
spielen junge Schülerinnen
Auf
ihrer Geige, wie ich sah
Und
hörte auch, das Gloria
Als
wahre Plage allen Sinnen!
Dem
Herrn das Allerschönste nur,
Allschöner
göttlicher Natur!
Eine
Satire auf Marcos und Susannes Tochter, die Weihnachtslieder auf der
Geige verhunzt.
*
NIETZSCHE
Ich!
Ich verkünde das heilige Evangelium Bacchus,
Lebe
abstinent, trinke nur Wasser statt Wein.
*
IM
TRAUM GEDICHTET
Im
Traum zu mir die lichten Engel kamen
Und
heilten mit der Lilie einen Lahmen
Und
kamen dann mit blühenden Zyklamen
Und
grüßten voller Gnade unsre Damen
Und
segneten in unsres Herren Namen
Und
schwebten fort mirt einem Sang von Amen.
*
ZU
MARAS EINSCHULUNG
O
Hamburg, o du dunkle Kuhle!
Nun
Mara auch muss in die Schule.
Sie
hört vom Könige zu Thule,
Dem
starb die vielgeliebte Buhle.
*
DAS
KRUZIFIX
Frau
Welt ist irr und schizophren.
Wir
aber wollen täglich gehn
Auf
PIlgerschaft zum Kruzifix.
Die
Götter schwören bei dem Styx.
*
Liebe
Christel,
eben
hörte ich ein Lied, gesungen von Joan Baez, der singenden Madonna,
der
Jeanne d'Arc mit der Gitarre, da musste ich an dich denken. Hier die
Übersetzung:
WEINE
NICHT ÜBER MICH!
Wenn
ich tot und begraben bin,
Weine
nicht über mich!
Wenn
ich tot und begraben bin,
Weine
nicht über mich!
Wenn
ich tot und begraben bin,
Weine
nicht über mich,
Oh,
ich will nicht, dass du über mich weinst!
Das
Segel auf dem Ozean -
Weine
nicht über mich -
In
dem guten alten Schiff von Zion -
König
Petrus ist der Kapitän -
Lichte
Engel sind die Matrosen -
Ich
armer verzweifelter Sünder!
Ich
schaue Maria -
Sie
schaut über den Jordan -
Ich
sehe Magdalena -
Oh,
Liebste, ich geh zu meinen Freunden -
Sag
dem Herrn, ich komme!
*
Am
Mittwoch den 15. 8. feiert die Kirche Christi die Aufnahme Mariens in
den
Himmel. Der Leib der Frau, die Christus das Fleisch geschenkt hat,
konnte
nicht verwesen, sondern ward von Christus in den Himmel
aufgenommen.
Ich habe dir ein Gebet erfunden, dass ich dich bitte,
siebenmal
am Festtag zu beten:
Chaire,
Kecharitomene!
Chaire,
Theotokos Maria!
Chaire,
Kyrios Christos!
Halleluja.
Amen.
*
Betrübt
bis an den Tod, liege ich im Staube nieder.
Gott
tröstet: Morgen Nacht siehst du Susanna wieder.
*
TROST
Lass
sterben mich, oh Gott, dann sing ich Hosianna! -
Gott
zeigte mir im Traum die himmlische Susanna.
*
Malek,
die
allerheiligste Dreifaltigkeit der drei lutherischen Priesterinnen
hat
es nicht für nötig befunden, Evi wie versprochen anzurufen. Evi
deutet
das als Absage und war enttäuscht und etwas verbittert.
"Der
Herr hatte sie fröhlich gemacht", sagt deine Tageslosung. Mit
den
Losungen
konnte ich noch nie etwas anfangen. Mein Kommentar zum heutigen Tag
ist ein Gedicht von Hölderlin:
Es
kommen Stunden, wo das erschütterte
Gepresste
Herz umsonst in der Hoffnung Land
Sich
flüchtet, wo umsonst die erzenen
Waffen
die Weisheit entgegenstemmt.
*
AN
SUSANNE
Blondinen
kommen an, Blondinen wieder gehen,
Jedoch
die göttliche Susanne bleibt bestehen.
Dein
Mann.
*
Vater
unser
von
Friedrich Gottlieb Klopstock
Um
Erden wandeln Monde,
Erden
um Sonnen;
Aller
Sonnen Heere wandeln
Um
eine große Sonne:
„Vater
unser, der du bist im Himmel!"
Auf
allen diesen Welten, leuchtenden und erleuchteten,
Wohnen
Geister, an Kräften ungleich und an Leibern;
Aber
alle denken Gott und freuen sich Gottes:
„Geheiliget
werde dein Name!"
Er,
der Hocherhabene,
Der
allein ganz sich denken,
Seiner
ganz sich freuen kann,
Machte
den tiefen Entwurf
Zur
Seligkeit aller seiner Weltbewohner:
„Zu
uns komme dein Reich!"
Wohl
ihnen, daß nicht sie, daß er
Ihr
Jetziges und ihr Zukünftiges ordnete;
Wohl
ihnen, wohl!
Und
wohl auch uns!
„Dein
Wille geschehe,
Wie
im Himmel, also auch auf Erden!"
Er
hebt mit dem Halme die Ähr' empor,
Reiset
den goldnen Apfel, die Purpurtraube,
Weidet
am Hügel das Lamm, das Reh im Walde;
Aber
sein Donner rollet auch her,
Und
die Schloße zerschmettert es
Am
Halme, am Zweig, an dem Hügel und im Walde:
„Unser
tägliches Brot gib uns heute!"
Ob
wohl hoch über des Donners Bahn
Sünder
auch und Sterbliche sind?
Dort
auch der Freund zum Feinde wird?
Der
Freund im Tode sich trennen muß? —
„Vergib
uns unsere Schuld,
Wie
wir vergeben unseren Schuldigern!"
Gesonderte
Pfade gehen zum hohen Ziel,
Zu
der Glückseligkeit:
Einige
krümmen sich durch Einöden;
Doch
selbst an diesen sproßt es von Freuden auf
Und
labet den Durstenden;
„Führ
uns nicht in Versuchung,
Sondern
erlös' uns von dem Übel!"
Anbetung
dir, der die große Sonne
Mit
Sonnen und Erden und Monden umgab;
Der
Geister erschuf,
Ihre
Seligkeit ordnete,
Die
Ähre hebt,
Der
dem Tode ruft,
Zum
Ziele durch Einöden führt und den Wanderer labt!
Anbetung
dir!
„Denn
dein ist das Reich und die Macht
Und
die Ewigkeit. Amen."
*
Die
Männer ohne Herz, den Frauen fehlt Verstand,
Wie
bin ich so allein im deutschen Vaterland.
*
AVE
LAETITIA CASTA!
AVE
MATER CASTISSIMA!
AVE
CAUSA NOSTRA LAETITIAE!
AVE
LAETITA AMORIS!
AVE
TOTA PULCHRA PFERFECTISSIMA!
Je
vous adore! La grace de le Beau Dieu vous benigne!
Un
poète allemande
*
MEINEM
BRUDER STEFAN ZUM GEBURTSTAG
Der
letzte Tag ists in dem Mond August,
Der
erste Tag ists deiner Lebenslust,
Ob
du wie alle weinend kamst zur Welt,
Das
Licht der Welt dir dennoch wohlgefällt.
Wenns
hoch kommt währt das Leben hundert Jahr,
Und
wars mit Frau und Kindern wunderbar,
So
wie ein Sandkorn an dem Meeresstrand
Unsagbar
schön ists in dem Himmelsland!
*
AN
DINEKE
Schöne
Mutter, wie die Mädchen sind,
Darum
auch ein wunderschönes Kind.
*
AN
DIE KOLLEGIN
O
blonde Göttin aller deutschen Länder!
Du
schreitest auf den High-Heels durch das Amt!
Ich
Alter bin von Liebesglut entflammt!
Wie
bete ich dich an - - - mit meinem Ständer!
Marco
*
Sei
ruhig Kirchen-Ältester,
Mein
Freund, doch sei nicht Kältester,
Sei
Treumirbleibender
Und
fleißig Schreibender.
*
AN
SUSANNE
Ich
formte gerne eine Plastik,
Wie
du dich übst in der Gymnastik,
Du
Frau der Gynäkologie,
Idol
der Gynäkokratie!
*
ich
schenke dir ein wahres Gedicht von Goethe:
Ja,
schelte nur fort und fort,
Es
wird sich Besseres nicht ergeben,
Denn
Trost ist ein absurdes Wort,
Wer
nicht verzweifeln kann, braucht nicht zu leben.
Damit,
Hiobs Tochter, alles Gute!
*
LUTHERS
GEBET BEIM ZORNGEWITTER GOTTVATERS
Rette
mich, o Sankta Anna,
Ich
bin doch dein Doktor Luther,
Lass
mich singen Hosianna
Zu
der Großen Gottesmutter,
Dass
mich segnet die Allschöne,
Mich
und alle meine Söhne,
Ob
Germane oder Slawe,
Jeder
singe ewig Ave!
*
DAS
LIED VON DER RÜSTUNG DER GOTTESMUTTER
O
Herr Jesus, lehre mich ein Gebet,
Dass
du noch keinen gelehrt hast,
Der
du bist A und O
Und
die göttliche Weisheit im Fleisch.
Jesus:
Mein
Kind, ich lehre dich Dinge,
Die
ich noch keinem Heiligen offenbart.
Bete
das Lied
Von
der Rüstung der Gottesmutter:
Die
Gottesmutter schütze meine Vernunft,
Die
Jungfrau schütze meinen Verstand,
Die
Miterlöserin schütze mein Ich,
Die
Mutter der Barmherzigkeit schütze mein Herz!
Die
Frau aller Völker schütze mein Blut,
Die
Trösterin der Betrübten schütze mein Fleisch,
Die
Galaktrophousa schütze meine Brüste,
Die
Theotokos schütze meine Genitalien!
Die
Königin des Friedens schütze meine Augen,
Die
Mutter des Wortes schütze meinen Mund,
Die
Mittlerin aller Gnaden schütze meine Hände,
Die
apokalyptische Frau schütze meine Füße!
Das
Magnum Signum schütze mein Wissen,
Der
Sitz der Weisheit schütze meinen Glauben,
Die
Regina dell'Amore schütze meine Liebe,
Der
Stern der Hoffnung schütze meine Hoffnung!
Die
Mutter der Menschheit schütze meine Tochter,
Die
Königin der Armen Seelen schütze meine Eltern,
Die
Mutter des Brotes schütze meinen Trank und meine Speise,
Sophia
creata schütze mein Bibelstudium!
Die
Kaiserin von Aachen schütze meine gesellschaftliche Stellung,
Die
Mutter der Weisheit schütze meine Nerven,
Die
Himmelskönigin schütze meine unsterbliche Seele,
Der
Lustort Gottes schütze mein Erscheinen vorm Jüngsten Gericht!
Wenn
etwas an mir noch nicht geschützt ist,
O
Maria in deiner göttlichen Mutterschaft,
So
schütze alles an mir, in mir und um mich!
Wer
dieses Lied zu Mariä Geburt singt,
Der
wird immer in der Liebe Unserer Lieben Frau leben
Und
durch die allmächtige Prinzessin
Das
ewige Heil in der Ehe mit Gott erlangen.
*
WISSENSCHAFT
Einem
ist sie die hohe himmlische Göttin, dem andern
Eine
tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.
Goethe
*
Marco,
in
den Briefen von Hermann Hesse, dem neuheidnischen Modeschriftsteller,
las ich einen wahren Spruch:
Es
ist kein Haus so schmal und klein,
Der
Satan hängt seinen Schwanz hinein.
*
In
medium vitae -
O
taedium vitae!
*
In
medium vitae -
O
taedium vitae.
zu
deutsch:
Mitten
im Lebensfluss
Lebensüberdruss.
*
Liebe
Mama!
Mein
erster poetischer Gruß von meinem neuen Computer, von dir bezahlt,
von Quentin eingerichtet:
Das
Täubchen kommt geflogen
Mit
Liebesüberfluss:
Du
musst es mir verzeihen,
Dass
hier ich bleiben muss...
*
AN
QUENTIN
Der
Männer Freundschaft - was soll denken ich von diesen!
Doch
du, mein lieber Sohn, hast dich als Freund erwiesen.
*
LENORE
Die
Toten reiten schnell!...
Herzallerliebster
mein, schlafe
Bis
zum Jüngsten Tag!
*
Lieber
Malek,
wenn
du zwischen schlafenden und Kuchen essenden und Klavier spielenden
Kindern einen Moment hast, auf die teutonische Prophetin und
Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen zu hören, deren Fest heute die
Kirche Christi feiert, so lese denn dies Gedicht von ihr in der
Schönheit der Einfalt:
Hildegard
von Bingen
Die
Liebe
Von
der Tiefe bis hoch zu den Sternen
Überflutet
die Liebe das All,
Sie
ist liebend zugetan allem,
Da
sie dem König, dem höchsten,
Den
Friedenskuss gab.
*
PSALM
Siehe,
wie lieblich ist es,
Wenn
katholische und protestantische Brüder
In
Freundschaft zusammen sind,
Das
ist wie der Rauschtrank,
Der
in Torstens Bart fließt,
Das
ist wie der Rhein,
Der
von den Alpen zur Nordsee fließt.
Denn
in die gelebte Ökumene
Hat
Jesus seinen Heiligen Geist befohlen
Und
gibt den vereinten Christen
Ewiges
Leben im Himmel.
*
Liebe
Dineke,
neulich
las ich folgendes Gedicht und dachte an dein junges Mutterglück:
Else
Lasker-Schüler
Meinlingchen
Meinlingchen,
sieh mich an –
Dann
schmeicheln tausend Lächeln mein Gesicht,
Und
tausend Sonnenwinde streicheln meine Seele,
Hast
wie ein Wirbelträumlein
Unter
ihren Fittichen gelegen.
Nie
war so lenzensüß mein Blut,
Als
dich mein Odem tränkte,
Die
Quellen Edens müssen so geduftet haben;
Bis
dich der rote Sturm
Aus
süßem Dunkel
Von
meinen Herzwegen pflückte
Und
dich in meine Arme legte,
In
ein Bad von Küssen.
*
Eben
hör ich ein Lied, mystisch zu deuten:
Sophie,
mein Henkersmädel
Komm,
küsse mir den Schädel!
Zwar
ist mein Mund
Ein
schwarzer Schlund –
Doch
du bist gut und edel!
Sophie,
mein Henkersmädel
Komm,
streichle mir den Schädel!
Zwar
ist mein Haupt
Des
Haars beraubt –
Doch
du bist gut und edel!
Oh,
Sophie, mein Henkermädel
Komm,
schau mir in den Schädel!
Die
Augen zwar
Sie
fraß der Aar –
Doch
du bist gut und edel!
Zwar
ist mein Mund
Ein
schwarzer Schlund –
Doch
du, du bist gut und edel!
Oh,
Sophie, komm!
Sophie!
Sophie!
*
Ich
hab doch keine Lust mehr auf den Erdenjammer,
Ich
lieber bleib allein als Beter in der Kammer,
Auf
Jesu Wiederkunft im Preisgebet zu warten,
Sonst
mit den Kindern auch ich spiel im Klostergarten,
Die
Nonne Äpfel schenkt den Kindern meines Herzens,
Da
ist noch Lebenslust des Spielens und des Scherzens,
Die
Kieselsteine froh auf Teiches Fläche hüpfen,
Die
Nonne und der Mönch in süße Büsche schlüpfen...
*
Von
Heinrich Heine:
Laß
die heilgen Parabolen,
Laß
die frommen Hypothesen –
Suche
die verdammten Fragen
Ohne
Umschweif uns zu lösen.
Warum
schleppt sich blutend, elend,
Unter
Kreuzlast der Gerechte,
Während
glücklich als ein Sieger
Trabt
auf hohem Roß der Schlechte?
Woran
liegt die Schuld? Ist etwa
Unser
Herr nicht ganz allmächtig?
Oder
treibt er selbst den Unfug?
Ach,
das wäre niederträchtig.
Also
fragen wir beständig,
Bis
man uns mit einer Handvoll
Erde
endlich stopft die Mäuler –
Aber
ist das eine Antwort?
*
Gott
der Schöpfer und Unsere Liebe Frau von Rom
Sei
gepriesen für das Ypsilon-Chromosom!
*
Ihr
kalten Kalvinisten,
Ihr
plumpen Pietisten,
Ihr
närrischen Baptisten,
Lasst
ab von eurem Scherzen,
Denn
ihr bereitet Schmerzen
Dem
Herrn und seinem Herzen.
Wir
aber sind Marias
Geliebte,
des Messias,
Ja,
Hagia Sophias!
*
Liebe
Gudrun!
Frei
nach Jesaja:
Nicht
mehr nennt man dich Verlassene,
Sondern
Jahwe nennt dich Liebe Frau!
Über
die ganze Welt ist Finsternis gebreitet,
Aber
über dir geht auf die Schönheit Jahwes!
Deine
Söhne werden sich mit dir vermählen,
Dein
Bräutigam ist Jahwe Zebaoth!
*
Veganer,
Vegetarier,
Nichtraucher,
Antialkoholiker,
Wie,
euer Gott ist wohl der Bauch?
O
Fleisch, o Schnaps, o Tabakrauch!
*
Sankt
Michael, du Schutzgeist deutschem Volke,
Mit
deinem Schwerte herrlich in der Wolke,
Treib
aus den Satansgeist des Kommunismus
Und
auch des Nationalen Sozialismus,
Gib
Macht und Kraft den Christus-Demokraten
Und
guten Menschen in den deutschen Staaten,
Ich
weihe dir am Tag der deutschen Einheit
Mein
Vaterland in Sankt Marias Reinheit!
*
IMITATION
PUSCHKINS
Wie
hab ich doch den Wein genossen,
Am
allerliebsten den Bordaux,
Und
mit den Freunden und Genossen
Wie
Jonathan und Salomo
Mich
jede Nacht im Rausch besoffen,
Da
alle Flaschen standen offen,
Mit
Tränen mischte sich der Wein,
Der
Tröster meiner Liebespein,
Mannräuschlein
war mir die Geliebte,
Zu
Tode aber ich betrübt,
Bis
sich der Wein im Becher trübt,
Trank
auf die Göttin der Betrübte,
Da
ich zerschmolz im Wein, was solls!
Kleoptra
die Perle schmolz.
Der
Wein bekommt nicht meinem Magen,
Ich
muss sonst alle Nächte spein,
Ich
will ein Lob dem Wodka sagen,
Der
klarer als der dunkle Wein,
Das
sind die heiligen Gewässer
Von
Russland, frommer als die Fässer
Von
Frankreich Weinberg, und mir scheint,
Der
Wodka ähnelt meinem Freund,
Der
nüchterner Verstand ist, Spötter,
Wie
Sankt Diogenes im Fass,
So
will ich trinken ohne Unterlass
Auf
alle sieben Himmelsgötter
Und
keusch auf Unsre Liebe Frau,
Bis
ich zu Bette gehe blau!
*
CHORAL
Jerusalem,
du hoch gebaute Stadt,
Wollt
Gott, ich wär in dir!
Mein
Herz so große Sehnsucht hat
Und
ist nicht mehr in mir!
Weit
durch die Welt des Schalles
Und
dieses Lehmes Zelt
Schwing
ich mich über alles
Und
fliehe aus der Welt!
So
seufzen die traurigen Christen, wenn sie die heutige Welt sehen in
Armut und Krieg und Hungersnot. Ob sie gleich nicht von der Welt
sind, so sind sie doch noch in ihr. Und sie begehren nur Eines:
O
schöner Tag der allerletzten Stund,
Wann
komme ich zu dir?
Da
ich mit Lust und freudenreichem Mund
Die
Seele hauch aus mir
In
Gottes Heiland-Hände
Mit
Willen und Verstand,
Dass
ich gelang am Ende
Zum
Himmels-Heimatland!
Ach,
es wird unsrer Seele angst, unter denen zu wohnen, die den Frieden
hassen! Aber die schönste Stunde der Erlösung wird kommen, und dann
werden wir schöner singen!
Die
Seele wird in Einem Nu
Fliehn
auf zum Firmament,
Wenn
sie verlässt zur Sabbatruh
Der
Erde Element,
Fährt
in Elias Wagen
Und
mit der Engel Heer,
Die
sie auf Händen tragen,
Umgeben
schön umher.
Mit
was für einem heitern Gesicht und mit welchen tiefen Gedanken wird
doch die heimgekehrte Seele die himmlische Jerusalem anstaunen, wenn
sie sich der Frau des Lammes naht! Dann wird sie nicht schweigen,
dann bricht sie in Jubel und Lobgesang aus, der Mund geht ihr über,
und sie singt:
O
Freudenhaus, sei tausendmal gegrüßt,
Tu
auf der Liebe Tor!
Wie
hast du mir mein Kreuz versüßt,
Du,
die ich mir erkor!
Fort
aus dem Leidensleben
Der
eitlen Eitelkeit!
Mein
Gott hat mir gegeben
Der
Liebe Ewigkeit!
Die
Seele im Paradies wird nicht mehr einsam sein, sondern es nahen ihr
die Seligen:
Das
Gottesvolk ist eine schöne Schar!
Kommt
sie gezogen schon?
Was
in der Welt von Auserwählten war,
Die
ziehn zu Gottes Thron.
Der
Vater aller Sterne
Bringt
sie zum Freudensaal,
Die
einsam sonst, so ferne,
In
ihrem Tränental.
Propheten
heilig, Patriarchen fromm,
Die
Christen im Verein,
O
Selige, zu meiner Seele komm,
Die
litten Seelenpein,
Ich
seh in Glorie schweben
In
Garten Edens Tal,
Mit
Herrlichkeit umgeben
Als
wie der Sonne Strahl.
Und
war der Seele Sterben ihr Gewinn,
Ist
sie im Paradies,
Von
höchsten Wonnen wird ergötzt der Sinn,
Die
Lippen singen süß.
Das
Ave Jungfrau reine
Sie
singt in Herrlichkeit,
Das
Ave meine Feine
In
aller Ewigkeit.
Mit
Jubelschall und Harfen, Zymbeln schön,
Mit
Chören ohne Zahl,
Erschallt
im Paradies das Lustgestöhn
In
Freudenhauses Saal.
Mit
liebevollsten Zungen,
Mit
Stimmen wunderbar,
Wie
im Beginn gesungen
Der
Morgensterne Schar!
Wer
in dieses Paradies begehrt und nur ein Liebeslied im Freudenreich
singen will oder auch nur die Schwelle hüten will des Palastes der
heiligsten Jungfrau, der sage: Ja und Amen. Hilf aber, liebster
Jesus, dass Myriaden diese Wonnen erlangen und zumindest auf dem
Sterbebett deines heiligsten Leibes gedenken und durch die mystische
Kommunion mit deinem verwundeten Herzen als Ritter der Madonna durch
Leben und Tod kommen zum geliebten Jahwe. Ave, o Maria, Amen.
*
Komm,
Maria Magdalena,
Komm
zur Weisheit, gratia plena,
Magdalena,
o Maria,
Komm
zur Mutter, zu Sophia!
*
Dachte
ich, sie wäre Magdalene?
Nein,
sie ist die goldene Helene,
Die
besucht die göttliche Athene!
Ich,
Homer, ich schaute diese Szene.
*
OH
BLEIB MIT DEINER LIEBE
Oh
bleib mit deiner Liebe
Stets
bei uns, Menschensohn,
Auf
dass uns nicht vertriebe
Des
kalten Feindes Hohn.
Oh
bleib mit deinen Reden
Stets
bei uns, Logos du,
Dass
hier und einst in Eden
Wir
haben Seelenruh.
Oh
bleib mit deinem Leuchten
Stets
bei uns, Licht vom Licht,
Mag
Weisheit uns befeuchten,
So
wir verdursten nicht.
Oh
bleib mit deinem Segen
Stets
bei uns, Jesus wert,
Dass
kommt ein Himmelsregen
Auf
unsre Mutter Erd.
Oh
bleib mit deinem Schilde
Stets
bei uns, starker Held,
Uns
tröste deine Milde
In
dieser kalten Welt.
O
bleib mir deiner Treue
Stets
bei uns, Liebe schön,
In
Liebe uns erneue,
Uns
mit der Liebe krön.
*
Evi,
das
letzte, was Karine zu mir sagte, am Abend vor ihrem Tod, war: Kannst
du dich mit Evi um die Kleinen kümmern?
ANNA
VON FRANKREICH
Anna
von Frankreich ists, die mir gefällt,
Sie
meine Göttin und ich bin ihr Held,
Anna
von Frankreich hat ewig ihr Herz
Mir
zugewendet in Wollust und Schmerz,
Anna
von Frankreich ist schön, wahr und gut,
Sie
meine Psyche, mein Fleisch und mein Blut.
Kommt
ein Gewitter und stürmisches Wehn,
Werden
wir treuherzig-felsenfest stehn,
Krankheit
und Kummer und psychische Pein
Wird
unsrer Liebeslust Rosenkranz sein,
Anna
von Frankreich, so schön und so gut,
Du
meine Psyche, mein Fleisch und mein Blut.
So
wie die Pinie in Südfrankreich steht,
Ob
es auch hagelt, der Wettersturm weht,
So
wird die Liebe zum mächtigsten Reiz,
Ob
wir auch hängen am eigenen Kreuz,
Anna
von Frankreich, so schön und so gut,
Du
meine Psyche, mein Fleisch und mein Blut.
Werden
wir einmal geschieden vom Tod,
Weine
ich Tränen wie Blutstropfen rot,
Will
ich dir folgen hinauf zu dem Herrn,
Du
meine Schutzfrau, mein Engel, mein Stern,
Anna
von Frankreich, du Sonne, du Mond,
Liebe,
die nun in der Ewigkeit wohnt.
*
DER
HEILAND TOD MIT SEINEM PFEIL
Der
Heiland Tod mit seinem Pfeil
Kommt,
auf das Herz zu zielen,
Der
Liebespfeil ist uns zum Heil,
Zu
höchsten Liebesspielen.
Der
Tag vergeht,
Wie
Qualm verweht,
Wer
kann dem Tod entkommen?
Der
Himmelsschatz
Hat
seinen Platz
Und
wartet freudig auf den Frommen.
Kein
weiser Mensch auf Erden weiß,
Wann
wir gen Himmel dürfen.
Dem
Heiland Tod sei Lob und Preis,
Wir
werden Nektar schlürfen.
Er
kommt mit Macht
Am
Tag, zur Nacht,
Er
öffnet uns die Grenze,
Der
Lorbeerkranz
Fällt
ab beim Tanz,
Wir
tanzen mit den Engeln Tänze.
Ist
heute Nacht der letzte Tag,
Da
ich noch hab zu leiden?
Ob
ich das Wort in Weisheit frag?
Vom
Weh will ich mich scheiden.
Denk
an den Mann,
Wie
der war dran,
Der
wollt in hohen Jahren
Sich
freun am Geld
Der
eitlen Welt
Und
musste in die Hölle fahren.
Der
Dichter, der dies Lied gemacht,
Der
lieblich hat gesungen,
Hat
oft den Heiland Tod bedacht,
Gelobt
mit Feuerzungen.
Nun
ist er tot,
Gott
Zebaoth,
Er
schläft im Grab verborgen.
Du
dummer Tor,
Der
Gott verlor,
Du
folgst ihm heute oder morgen.
*
Was
willst du untersuchen,
Wohin
deine Milde fließt?
Ins
Wasser wirf deine Kuchen -
Wer
weiß, wer sie genießt.
Goethe
*
O
Helena, du Wunderschöne, komm,
Bring
mit dir Amor und die Mutter Venus,
Und
bringe mit dir auch den Zweifler Tom,
Auf
dass er finde Jesus Nazarenus!
*
Wo
sind hin die süßen Knaben?
Eros
hat mich auch verlassen!
Ach,
die schöne Aphrodite
Gönnt
mir nicht einmal ein Mädchen!
Dein
Anakreon
*
Da
erschien die Gattin des Zeus mit Lilienarmen,
Sprach:
Ich gebe dir Macht, wenn du die Schönste mich nennenst!
Dann
erschien die nackte Göttin der heiligen Huren,
Sprach:
Ich gewähre dir Sex, wenn du die Schönste mich nennest!
Siehe,
da erschien die jungfräuliche Göttin der Weisheit,
Sprach:
Ich gebe dir Helena, wenn du die Klügste mich nennest,
Elfjährig
ist erst Helena, und die Klügste von allen
Im
Gymnasium, die soll dich im Alter ergötzen!
Da
gab Paris den Ruhm der jungfräulichen Göttin der Weisheit.
*
Germania
holt in ihr Haus antike Möbel,
Bleibt
meinem Hause fern, spricht sie, Sektierer-Pöbel.
*
Erstaunliche
Anmut
(Evangelisches
Kirchenlied, charismatisch erneuert)
O
Göttin Charis aus der See,
Die
mich, den armen Burschen, fand,
Verloren
war ich, voller Weh,
Jetzt
ist erleuchtet mein Verstand.
O
Charis! Meine süße Schuld!
Es
weicht die Angst vor dir, o Frau,
O
Charis, süß ist deine Huld,
Du
Göttin, der ich ganz vertrau.
Durch
Todesnot und manche Not
Bin
ich bereits gekommen schon,
O
Retterin, o Morgenrot
Der
Ewigkeit auf Muschelthron!
Verheißen
hast du Wonne mir,
Dein
Kuss schenkt mir die Hoffnung jung,
Du
bist mein Heil, ich komm zu dir
In
trunkener Begeisterung.
Und
wenn versagen Blut und Fleisch,
Die
Seele flüchtet aus dem Leib,
Zu
dir, o Schönheitsgöttin keusch,
Zu
dir, o Charis, Himmelsweib!
Äone
um Äone dort
Ich
singe dir aus voller Brust,
Ich
bin dein Lied, ich bin dein Wort,
Genieße
ewig deine Lust.
Dein
Hölderlin
*
Die
Unnennbare
Wo
beginnen, wie soll ich sie vollenden,
Jungfrau,
deine Hymne, die tausend Zungen
Singen,
tausend Zungen in jeder Zone
Immerdar
singen?
Jeder
Berg der Erde, als du gen Himmel
Aufgefahren,
neigte sich dir, da alle
Ströme
rauschten Hymnen dir mit der Berge
Heiligen
Hainen!
Hermons
Haine oder Engeddi, Karmel,
Und
von Gott gepflanzt, die uralte Zeder
Von
dem Berge Libanon und die Palme
Und
die Zypresse!
Deines
lieben Landes Gewässer, Jordan,
Teilte
sich, berührte dein nacktes Füßchen
Zärtlich,
und in Heschbon mit deinem Schleier
Spielte
der Zephyr!
Wie
soll ich dich nennen, du Lebensquelle,
Heilkraut,
kühler Schatten der Müden, Flamme
In
dem Busch der mystischen Rose, Eos,
Morgenstern
Venus?
Jene
Taube, welche des Friedens Ölzweig
Über
das Gewässer der Sintflut brachte?
Turteltaube,
die du all meinem Jammer
Trostworte
girrest?
Iris
du der Gnade in dunkler Wolke?
Rose
ohne Dornen und keusche Lilie?
Wenn
die Blumen alle verblühen, blühst du
Ewigen
Lebens!
*
Die
Himmelfahrt
An
dem Tage, da du der Erde, Jungfrau,
Dich
entschwungen, über die Sterne alle
Stiegest,
neigten dir sich mit Blumensternen
Alle
die Himmel!
Süße
Liebeslieder, als du gekommen,
Sind
erschollen zärtlich dir von den Himmeln:
Wer
ist Sie, die kommt aus den dunklen Hainen
Strahlend
zur Höhe?
Höchste
Himmelskönigin, Allerschönste,
Überfließend
bist du an Charme und Liebreiz!
Um
dich duftet lieblich der Äther, du stehst
Bei
dem Geliebten.
Deine
feminine Gestalt vergleich ich
Lunas
stillem Schimmer und der Aurora
Morgenröte.
O deine Blicke küssen
Weg
alle Tränen!
Unter
solchen Oden erhebst du hoch dich,
Große
Mutter, ruhest im Arm des Sohnes,
Alles
übersteigend, was Gott nicht selbst ist,
Tauchst
in die Gottheit!
O
du allerseligste Immer-Jungfrau,
Lass
vom Liebes-Ozean, deinem Becher,
Wein
vermischt mit Wasser, ein Tröpflein stillen
All
meine Tränen!
*
DIE
INTERNATIONALE KIRCHE
1
Wacht
auf, Verdammte dieser Erde,
Die
noch der Feind zur Sünde zwingt!
Das
Heil, wie Glut im Kraterherde,
Mit
Kraft zum Aufbruch dringt!
Sagt
euch los von dem Bedränger!
Heer
der Sünder, wache auf!
Voll
Schuld zu sein, tragt es nicht länger,
Zu
Jesus strömt zuhauf!
Refrain
Völker!
Hört die Posaune! Auf, zum Jüngsten Gericht!
Gott
hört und sein Geraune, die Wahrheit ist das Licht!
Völker,
hört die Posaune! Auf, zum Jüngsten Gericht!
Gott
hört und sein Geraune, die Wahrheit bringt das Licht!
2
Es
rettet uns das Höchste Wesen,
Ein
Gott, ein König und ein Geist!
Uns
von dem Tode zu erlösen,
Der
Herr den Weg uns weist!
Wahres
Wort: der Menschen Rechte!
Wahres
Wort: der Menschen Pflicht!
Wir
sind nicht mehr des Teufels Knechte,
Dulden
Sünde länger nicht!
Refrain…
3
In
Stadt und Land, ihr Gottes Leute,
Als
Kirche lasst uns einig sein,
Die
Zeit der Gnade, sie ist heute,
Das
Reich wird Gottes sein!
Unser
Fleisch sei nicht des Raben,
Nicht
grimmen Geiers Fraß!
Denn
ewig sind des Retters Gaben,
Ewig
freut uns Karitas!
Refrain…
*
AN
EVI
Und
andere Leidensweisen, die jetzt weh aussehen,
Verglichen
mit dem Verlust von dir wird es nicht so schlimm.
*
AN
SUSANNE
O
himmlisch zärtlich sanft die makellose Wange!
*
Marco,
du
hast mich gebeten, den kretischen Diskus von Phaistos zu übersetzen.
Entziffert
wurde: Das Wort „Ique“ steht für Mutter oder Göttin, „Iqukurja“
für schwangere Mutter oder Göttin und „Iqepaje“ für die
glanzvolle Mutter oder Göttin. Die Tonscheibe huldige damit der
minoischen Schlangengöttin. Der Text ist eine Hymne an die große
Mutter.
Ich
glaube, dass der Diskos von Phaistos die Heilige Schrift der Minoer
war, so etwas wie ihre Bibel. Die Sprache ist nachranging, denn das
wichtigste ist die absolut zeitlose Stimmung dieses Gebetes. Es
enthält etwas über das Wesen der Menschen, das sich nicht ändert.
Die Minoer verwendeten dieses Gebet für ihre persönliche
Botschaften an die Göttin. Es klingt jetzt vielleicht seltsam, aber
für mich hat der Text viele Gemeinsamkeiten mit dem Song „Because
The Night“ von meiner Lieblings-Dichterin. Der Song erinnert mich
an die Stimmung in diesem minoischen Gebet.
WEIL
DIE NACHT DEM ENGEL DER LUST GEHÖRT
Nimm
mich jetzt, Baby, wie ich bin,
Zieh
mich näher, versuche, mich zu verstehen.
Begierde
ist Durst, ist das Feuer, das ich atme,
Liebe
ist ein Abendmahl, da wir essen.
Komm
jetzt! Versuche, zu verstehen,
So
wie ich fühle, wenn ich in deinen Armen bin.
Nimm
meine Hand heimlich!
Ich
kann dich nicht verletzen,
Kann
dich nicht verletzen, kann dir jetzt nicht weh tun,
Denn
die Nacht gehört den Liebenden!
Weil
die Nacht der Lust gehört!
Denn
die Nacht gehört den Liebenden!
Weil
die Nacht uns beiden gehört!
Habe
ich Zweifel, wenn ich allein bin?
Liebe
ist ein Engel, der als Lust verkleidet ist!
Hier
in unserem Bette, bis der Morgen kommt...
Komm
jetzt! Versuche, zu verstehen,
Wie
ich mich unter deinem Kommando fühle.
Nimm
meine Hand, während die Sonne untergeht,
Weil
die Nacht dem Engel der Lust gehört!
*
WIEGENLIEDER
FÜR NINA
1
Alle
meine Schwäne
Schwimmen
auf der See!
Häupter
unter Wasser,
Schwänze
in der Höh!
2
Schlaf,
Kindchen, schlaf,
Dein
Vater ist sehr brav,
Die
Mutter ist aus Oldenburg,
Die
glaubt an Gott, die feste Burg,
Schlaf,
Kindchen, schlaf!
3
Summ,
summ, summ,
Biene,
summ herum,
In
den Blumen, in den Hainen,
Honig
zwischen deinen Beinen,
Summ,
summ, summ,
Biene,
summ herum!
4
Gerrit
klein
Ging
allein
In
den dunklen Wald hinein,
Stab
und Hut
Steht
ihm gut,
Ist
ihm wohlgemut!
5
Sag,
wer mag der Gerrit sein,
Der
da geht im Wald allein
Mit
dem rabenschwarzen Mantel fein?
6
Der
Mond ist aufgegangen,
Die
Seraphs-Feuerschlangen
Schön
singen Ich-bin-da!
Madonna
hold sich neiget,
Demütig
liebend schweiget
Der
weiße Neger Wumbaba!
*
CHESSMO
Geh
ich Zigaretten rauchen,
Wo
die Eichen Liebe hauchen,
Kommt
mit mir der schwarze Rüde,
Dank
ich Gott, des Lebens müde.
*
AN
NINA
Bewahre
immer deiner Taufe Kleid -
Du
wirst es tragen in der Ewigkeit!
*
DINA
SINGT
Das
ist Gottes Wille,
Dass
ich Nina stille,
Ihre
Lippen küssten
Milch
von meinen Brüsten.
Menschen
von Europa,
Oma
oder Opa,
Lasst
uns zwei gemeinsam
Ruhig
bleiben einsam.
*
AN
EVI
Ein
zartes Küsschen auf die Wange -
Und
krank war ich und elend lange.
*
ZU
MEINER BEERDIGUNG ZU SINGEN
Mama,
nimm diese Last von mir
Ich
kann sie nicht mehr gebrauchen
Es
wird dunkel, zu dunkel um zu sehen
Ich
fühle, ich klopfe an die Himmelstür
Klopf
klopf klopf an die Himmelstür
Klopf
klopf klopf an die Himmelstür
Klopf
klopf klopf an die Himmelstür
Klopf
klopf klopf an die Himmelstür
Mama,
leg die Waffen in die Erde
Ich
will nicht mehr schießen
Diese
große schwarze Wolke kommt herab
Ich
fühle, ich klopfe an die Himmelstür
*
TAUFBILD
Wie
Dina hält die lange Kerze
In
ihren zarten Fingern und
Das
sage ich im besten Scherze,
Wie
kusslich ist ihr süßer Mund!
*
HANSWURST
Die
Christen treffen sich zum Abendmahl
Bei
ihrem Meister in dem Speisesaal,
Da
liegt das Gulasch-Fleisch zur Gulasch-Suppe,
Da
steht die Jungfrau auch, die süße Puppe,
Da
kommt Hanswurst und frisst das Fleisch, das rohe!
Du
Schalk, ich dir mit meinem Finger drohe,
Nie
wird ein tugendhaftes Weib dich freien,
Wenn
ich dich fressen seh, dann muss ich speien!
*
AN
EVI
Als
du gefiebert hast von schlimmer Grippe,
Da
küsste deine Wange meine Lippe.
O
Muse, o, wie bist du doch beseelend,
Und
brachtest Fieber mir und Krankheitselend!
Und
nicht nur mir, auch jenem Wissensmehrer,
Der
Kinder lehrt das ABC, dem Lehrer,
Dem
gabst ab von deinem Hexenschusse!
Doch
mir allein, nur mir! vom Musenkusse!
*
AN
CHRISTEL
Geh,
Muse, und in Buxtehude melde,
Dass
den Geburtstag feierte Thusnelde,
Die
leider Witwe ist und glücklich Oma,
Und
gib den Segen ihr vom Papst in Roma.
Noch
sind nicht alle Blätter von den Bäumen. Erst wenn die Eiche nackt
ist, gehen wir zu Karines Granit.
*
DINA
Ich
bin so schön und jung, erfrischend jung,
Grund
zur poetischen Gesangsbegeisterung!
Ich
bin kein Mensch, ich bin die makellose Jugend!
Was
soll dem Dichter denn der alten Weiber Tugend!
*
AN
EVI
Auf
Knien bin ich nach Cloppenburg gekrochen,
Weil
meine Schwester sich den Fuß gebrochen.
So
tun die Heiligen, die sich nicht schonen,
Dafür
wird Gottes Liebe sie belohnen.
*
RAT
EINES ALTEN EHEMANNES AN EINEN FRISCHVERMÄHLTEN
Nun
haben wir die Frauen,
Die
schön sind anzuschauen.
Du
hast die schöne Jugend
Und
ich die alte Tugend.
Die
Jugend ist wie Blitze
Am
Tag zur Sommerhitze,
Die
will, dass sie sich kühle,
Zu
ihr im rosa Pfühle.
Jedoch
die alten Keuschen
Zumeist
den Mann enttäuschen,
Wie
Noah in der Archen,
Sie
tun im Bette schnarchen.
Sie
fangen sich die Läuse
Und
knacken ihr Gehäuse,
Beim
Untergang der Sonne
Sie
wollen nicht die Wonne.
Gefroren
sind die Zehen,
So
ists in alten Ehen,
Da
in verschiednen Zimmern
Getrennte
Leiber wimmern.
Nur
zu, mein junger Knabe,
Dich
an der Lust erlabe,
Das
sind die besten Sachen,
Viel
Kinderlein zu machen.
Nur
stets geschmeidig schmusen
An
dem noch glatten Busen,
Denn
später bei der Alten
Der
Beutel hängt in Falten.
Genieße
deine Jugend,
Sei
Torheit deine Tugend,
So
tatens einst die Väter,
Der
Weisheit folgst du später.
So
lang noch scheint die Sonne,
Genieß
dein Weib der Wonne,
Noch
früh genug auf Erden
Wirst
du ein Witwer werden.
Du
wirst allnächtlich träumen,
Dein
Weib aus Meeresschäumen
Schenkt
dir den Mund, den roten,
Du
einigst dich der Toten.
Genug
nun der Gespenster,
Die
klopfen an das Fenster,
Ich
rate dir zu rühmen
Den
Gott der Ehe: Hymen!
*
LIED
DER STILLENDEN MARIA
Ich
will mein Kind nur säugen
An
meinem prallen Busen,
Wie
schön die Brust, bezeugen
Von
Zion alle Musen.
Ich
will die Milch nur spenden,
Des
Trostes Honigwabe,
Dem
Kindlein Liebe senden,
Die
ich vom Himmel habe.
Mein
Kind und ich alleine,
Das
schönste aller Kinder,
Gesang
ist sein Geweine,
Ist
draußen kalter Winter.
Ägyptens
Gott ist Ammon,
Der
Griechen Gott ist Venus,
Die
Reichen flehn zum Mammon,
Ich
lieb nur Nazarenus!
Die
Alten, weltlich Weisen
Verstehen
nicht die Liebe,
Wie
ich mein Kind will speisen
Mit
Wärme in der Trübe.
Hier
nur in dieser Grotte
Von
Bethlehem geborgen,
Mein
Busen meinem Gotte,
Am
Abend und am Morgen.
Seh
meinen Gott ich schlafen
Hier
zwischen meinen Brüsten,
Die
Hirten mit den Schafen
Gehn
zu den Meeresküsten.
Mein
Josef mir bekannte,
Dass
er erfüllt vom Neide,
Den
Trost der Brust er kannte,
Des
Gottes Augenweide,
Er
wollte selber stillen
Mit
Honigseim und Butter,
Doch
das nach Gottes Willen
Vermag
allein die Mutter.
Und
nun ihr Elend-Armen,
Verwirrte,
ihr Konfusen!
Ruht
aus in meinen Armen,
Trinkt
Trost an meinem Busen!
Die
Dichter singen trunken,
Seit
sie Madonna küssten,
Den
Freudenfeuerfunken
Von
Unsrer Frauen Brüsten!
*
DER
HIMMLISCHEN MUTTER JA
Ich
sage Ja zu Gott,
Ganz
ohne Hohn und Spott.
Ich
sage Ja zum Kind,
Wir
zwei wie Eines sind.
Ja
auch zum Bräutigam,
Der
mir zu Hilfe kam.
Zu
meiner Mutter Ja,
Die
stets ist für mich da.
Ja
auch zur Christenheit,
Die
stets mich benedeit.
*
Wie
Oma einst der Doris
Gewärmt
den Rock, die Schuhe,
So
Mater Creatoris
Bringt
Torsten nun zur Ruhe.
*
Mein
Freund, ich les nur noch das Buch der Bücher,
Mein
eignes, mit dem Bild vom Tuch der Tücher,
Und
öfter auch die schöne Buber-Bibel.
Ansonsten
les ich in der Mutter Fibel,
Was
Sankt Maria spricht für Prophetieen,
Davor
die eitlen Dichterlinge fliehen.
Nur
manchmal abends in der Abendröte
Les
ich ein kleines Lied von Vater Goethe.
Du
aber folge nach nicht deinem Schwane,
Du
lies getrost poetische Romane.
*
Gott
segne deine Augen,
Das
Sonnenlicht zu saugen,
Auf
dass du nicht erblindest
Und
nicht den Weg mehr findest.
Die
Mutter sprach am Abend:
Die
Sonne war erlabend
Und
die Musik der Chöre,
Die
ich so gerne höre.
Und
einmal musst du scheiden
Vom
irdischen Gewimmel,
Um
Aug und Ohr zu weiden
An
Herrlichkeit im Himmel.
*
DIE
EHE
Verliebt,
Verlobt,
Verheiratet.
Mitgegangen,
Mitgefangen,
Mitgehangen.
*
BACH
Der
Meister ist vom Fach,
Der
fromme Johann Bach.
Musik
ist ein Gebet,
Wie
es im Herzen steht.
*
Maria
zeigte mir ein Wunderbild,
Da
steht sie blondgelockt und lächelt mild,
An
ihrem Herzen ruht das Kind voll Glanz
Und
J-E-S-U-S steht auf seinem Rosenkranz.
*
DIE
FRAU
O
wie groß ist doch der Frauen Kraft!
O
wie heilig ist die Mutterschaft!
Auf
der Schwangern welch ein stiller Glanz!
Um
den Hals wie schön der Rosenkranz!
Lebensspenderinnen
sanft und süß!
Ein
Versprechen auf das Paradies!
Einer
Gottheit Glanz an ihrer Stirn!
Treu
sie wie die Turteltauben girrn!
Geben
erst dem Manne Lebenslust!
Stillen
tausend Kinder an der Brust!
Benedeien
ihre Leibesfrucht!
Schlagen
Kindermörder in die Flucht!
O
wie heilig ist die Mutterschaft!
O
wie groß ist doch der Frauen Kraft!
*
JESUS
AN EVI
Meine
Tochter, kommst du in den Himmel
Nach
dem rauhen irdischen Getümmel,
Findest
schöner du als auf der Erden
Freie
Herden dort von wilden Pferden,
Wie
der Friedefürst auf seinem Schimmel
Tinker-Ponys
reitest du im Himmel.
Magst
du, Tochter, nur geduldig warten,
Führ
ich dich in deinen Rosengarten,
Dort
bereitest du mit Gottes Gnade
Aus
dem Rosenwasser Marmelade,
Selber
will ich gerne daran schnüffeln.
Züchten
wirst du dort ein Meer von Trüffeln,
Zum
Salat wird fügen deine Seele
Den
Geschmack vom reinsten Trüffelöle.
Dann
auch, dass dir höchste Freude reife,
Selber
wirst bereiten du die Seife,
Deinen
lichten Ätherleib dann baden
In
Kamelmilch. Ich, dich einzuladen
In
den Himmel, dort dich zu erlaben,
Gebe
dir die schönsten Honigwaben,
Milch
und Honig sind auf deinen Lippen,
Königin
der frommen Bienensippen.
Also
mir ein schönstes Loblied singe,
Mir
zur Freude züchte Schmetterlinge.
Wenn
die schönen Morgensterne dämmern,
Gehst
du dort als Hirtin mit den Lämmern.
Dort
wirst wohnen du, o Gottes Zofe,
Auf
dem allerschönsten Bauernhofe,
Machst
dir dort als Kuhmilch selber Butter,
Lädst
zum Mahl ein deine liebste Mutter.
Keiner
plagt dich dort, nicht Feind, nicht Feindin,
Plaudern
wirst du dort mit deiner Freundin,
Dort
wirst du im Reich der Überwinder
Als
die liebste Mutter deiner Kinder
Schön
spazieren in Natur, der schönen,
Mit
den Hunden und mit deinen Söhnen,
Und
besingen wird im Land der Lichter
Dich
wie zu der Jugendzeit dein Dichter,
Liegst
du lächelnd reizend auf der Wiese
Dort
vor mir im Himmelsparadiese.
*
AN
DINA
Alle
Glöckner mit den Buckeln
Wollen
wie die Babys nuckeln
Und
an Unsrer Frauen Busen
Mit
dem Santo Nino schmusen.
*
AN
NINA
Nun
hast du länger keine Schmerzen,
Gott
heilte dir das Loch im Herzen.
*
NINA
Unendlich
ist die Macht der süßen Mutterliebe,
Doch
groß ist auch die Kraft der Kinderdiebe.
*
FREUD
IM LEID
In
dir ist Freud
In
allem Leid,
O
süßer Christ,
Wie
Honig bist,
In
dir wir haben
Des
Himmels Gaben,
Du
kannst uns retten
Aus
Leibesketten,
Wer
dir vertraut,
Hat
klug gebaut,
Wird
ewig leben,
Im
Himmel schweben,
Bei
Ich-bin-da,
Hallelujah!
Dank
deiner Gnaden
Kein
Feind kann schaden,
Nicht
Nacht und Not,
Nicht
Fluch und Tod,
Mit
deinen Händen
Du
kannst es wenden,
Drum
ich dich ehre,
Dein
Lob vermehre,
Mit
süßem Schall
Als
Nachtigall
Ich
sing die Rose,
Die
Makellose.
Wir
jubilieren
Und
triumphieren,
Wir
lieben, loben
Jehova
droben,
Den
Ich-bin-da,
Hallelujah!
*
Liebe
Susanne!
Für
deine Schönheit sag ich Danke, Susanne,
Ob
ich auch oft an Trauer kranke, Susanne,
Dann
bist du mir die gute Schutzengel-Schwester,
Und
wenn ich nachts zu Bette wanke, Susanne,
Dann
tröstest du mich als die Lichtgestalt-Traumfrau,
Dann
deine feinste Jadehaut, die blanke, Susanne,
Ist
strahlend wie die lichte Herrlichkeit Gottes,
So
bin für immer ich dein Dichter Schwanke, Susanne!