von Torsten Schwanke
ERSTER TEIL
KARINE
AN DEN GARTENGOTT
1
O Freundin, möchtest
du hier diese Verse lesen,
Bequeme dich und tu
von dir dein keusches Wesen.
Nicht Vesta sing ich
hier, Diana nicht mein Sang,
Minerva nicht mein
Lied, die Joves Haupt entsprang,
Dies Lied als Tempel
ist des Gartengottes Bleibe.
Schau an den
Gartengott, sein Glied am Unterleibe,
Den Mantel drüber
wirf, wenn du verstecken willst
Das Glied, sonst
schau es an, bis du vor Liebe schwillst!
2
Mit rascher Hand,
Priap, der du bezeugst es mir,
Schrieb ich in
heiterm Spiel die leichten Verse hier,
Für deinen Garten
nur, wo Tauben blähn den Busen,
Nicht wie sonst
Dichter tun, ich rief nicht an die Musen
Aus diesem Garten,
den die Jungfraun meiden keusch,
Sie wären nur
pikiert von dem pikanten Fleisch,
Der keuschen Musen
Chor, der frommen Schwestern Reigen
Darf ich den
Gartengott mit seinem Glied nicht zeigen.
Doch, liebe Freundin
mein, was glühend meine Hand
Gepinselt an die
Wand – ob’s deinen Beifall fand?
3
Was spricht der
Gartengott zu schönen jungen Mädchen,
Die nicht im Garten
sind, vielmehr im fernen Städtchen:
Nimm alles von dem
Gott, was dir sein Garten gibt,
Gib auch dem
Gartengott, was ihm von dir beliebt!
4
Ich bin der Gott
Priap, aus Holz gebaut solide.
So vieles ist aus
Holz. So schau zu meinem Gliede,
Weib, dann erwisch
ich dich! Was ich dann bei dir schaff,
Wie Bogensehne
stramm, wie Leiersaiten straff,
Ist, dass ich dieses
Glied aus Holz, das riesengroße,
In deine Rippe,
Weib, in deine Rippe stoße!
5
Matronen, Mütter!
Bleibt nur ferne diese Orte!
Nicht gern hört
euer Ohr, das keusche, geile Worte!
Umsonst! Denn immer
wird neugierig sein das Weib
Auf dieses harte
Glied an ihres Gottes Leib!
6
Was soll ich meine
Scham mit einem Rock verdecken?
Nie wird ein starker
Gott sein Waffenwerk verstecken!
So Jupiter den Blitz
hält herrlich in der Faust,
Poseidons Dreizack
auch durch Meereswogen braust,
Und Mars steht stolz
und stark in seiner Rüstung Glanze,
Minerva in der Hand,
der Rechten, hält die Lanze,
Und Phöbus schämt
sich nicht der Pfeile, die er schickt,
Nie ohne Bogen ward
Diana je erblickt,
Auch Herkules tat
stets die Eichenkeule zeigen,
Der Stab zeigt auch
Merkur und lächelt voller Schweigen,
Auch Bacchus nicht
verbarg den Thyrsos im Gewand,
Auch Amor offen
trägt zur Schau den Fackelbrand!
O liebe Freundin
mein, du wirst mir nicht verübeln,
Mich überschütte
nicht mit Hohn aus vollen Kübeln,
Weil offen ich zur
Schau gestellt mein starkes Glied!
Was wär ich, wenn
ein Weib die Waffe mir entzieht?
7
Ihr Mädchen,
kichert nur! Wie albern euer Lachen!
Praxitelesse nicht,
nicht Phidiasse machen
Ein Glied. Ein Bauer
wars, der schnitzte mich aus Holz.
Du bist mein
Gartengott, so rief er voller Stolz.
Ihr Mädchen,
kichert nur, ihr albert immer wieder,
Euch freut das große
Ding am Bauch, das Glied der Glieder!
8
Hier, lieber
Pilgersmann, im Heiligtum des geilen,
Des Gartengottes du
darfst ungestört verweilen.
Schlief letzte Nacht
ein Weib mit dir im Lotterbett?
Hab keine Angst, der
Gott macht alle Sünden wett!
Der Gartengott hat
bei den keuschen Göttern Vettern,
Der Gartengott
jedoch zählt zu den Phallusgöttern.
Priapus schamlos
steht, der starken Eiche gleich,
Erhebt sein stolzes
Haupt zum hohen Himmelreich.
Tritt ein und freue
dich an deinem Weib, du Lümmel,
Ich weiß, das
Liebesspiel ist wie der dritte Himmel!
9
Du Garten-Wächter,
was soll deine Aufsicht hier?
Was wehrest du dem
Dieb den Gartenweg zu mir?
So spricht die
Freundin. Ach, es soll der Dieb nur kommen!
Er kommt herein voll
Lust – geht wieder schmerzbeklommen!
10
Die Freundin auf dem
Markt, sie tanzt vor allen Laffen
Zu Zimbeln, Tamburin
und allen ihren Waffen,
Samt aller
Percussion, die sie mit Händen schlägt,
Sie, die so
wundervoll den prallen Po bewegt,
Sie weiht es dem
Priap, dem großen Gartengotte,
Und flüstert leise
dann mit leichten Lächelns Spotte:
Daß ich gefall dem
Mann, der meinen Hintern sieht,
Und dass sein Glied
so hart ist wie des Gottes Glied!
11
Verwünschen will
ich mich, wenn ich nicht das Obszöne
Verabscheu, was da
geil, das lüsterne Gestöhne.
Jedoch, wenn du als
Gott so offenbarst dein Glied,
Daß jede Gärtnerin
des Gottes Phallus sieht,
Die Manneskraft des
Glieds, dann will ich fromm und weise
Priap verehren so,
indem ich Vulva preise!
12
Wir Götter
allesamt, wir haben ein Symbol:
Die goldne Leier
hält in seiner Hand Apoll,
Apollon aber hat die
längsten goldnen Locken,
Und Herkules ist
stark, auch noch am Spinnerocken,
Minervas blaues Aug,
der Venus heiße Lust,
Mars, der hat
dichtes Haar auf seiner breiten Brust,
Die Faune auf der
Stirn die Hörner unverhohlen,
Und auch Merkurius
hat Flügel an den Sohlen,
Der Ehemann Vulkan
als wie ein Krüppel hinkt,
Und gar Dionysos zu
viel des Weines trinkt!
Ob Bacchus, Hermes,
Mars, Apoll, Minerva, Venus –
Ich, Gott Priap, ich
hab den größten Götterpenis!
13
Man spricht von
Schönheit wohl beim Gott Merkurius,
Die Wohlgestalt
Apolls, den Augen ein Genuss,
Und Bacchus ist so
schön wie frischerblühte Mädchen,
Der Schönste aber
ist Gott Amor in dem Städtchen
Der Götter am
Olymp, wie’s jede Dame sieht.
Ich aber hab allein
mein riesengroßes Glied!
Vor Eifersucht und
Groll jedoch die Götter grollen,
Denn Frauen wissen
wohl, was Frauen wirklich wollen!
14
Priapus, höre mich!
Vernarrt bin ich in eine
Der Frauen dieser
Welt, vernarrt in diese Kleine,
Die sich nicht
hingibt, ach, mich immer von sich weist,
Vertröstend mich
allein mit ewger Hoffnung speist!
Doch wird sie jemals
ein und tut sich auf dem Schwanze,
So kränze ich dein
Glied mit einem Lorbeerkranze!
15
Priap, dem
Gartengott, zu seiner eignen Schande
Die Sichel aus der
Hand ein Gartendieb entwandte.
Indessen, andres
quält mein Herz, geliebte Braut,
Daß man mir
Gartengott die Götterwaffe klaut!
Wenn das geschieht,
verlass ich meine Heimaterde,
Verlasse
Griechenland und noch zum Gallier werde!
16
Priapus, hättest du
so viele Pflaumen nur,
Wie Dichter Verse
dir gemacht in Hochkultur,
Priap, du wärst
reich, Alkinoos, der Reiche,
Dem Krösus ich
sogar den Gartengott vergleiche.
17
Ich bin dein
Apfelbaum. Lass, Freundin, deine Klagen,
Daß ich so lange
schon dir keine Frucht getragen.
Nicht litt ich an
des Triebs so jugendlichem Grün,
Nicht an der
Sommerzeit mit heißem Sonnenglühn,
Auch schlug der
Hagel nicht den Baum und seine Äste
Und nicht die
Winterzeit und all die strengen Fröste,
Kein Rabe fraß mich
an und auch nicht Amsel, Star,
Nicht Krähe,
Drossel, Fink und all die Vogelschar.
Am Dichter leide
ich! Den Schmerz ich nicht verwinde:
Er ritzte seinen
Vers in meine schöne Rinde!
18
Geh schlafen, Hund!
Denn schau, hoch überm Garten geht
Die Jungfrau
lächelnd auf, da Sirius schon steht.
19
Was für ein Jammer!
Hier im Garten muss ich darben,
Da Hundstagshitze
schickt schon Feuer auf die Garben,
Wo ich verdursten
muss in heißer Sommersglut,
Auch preisgegeben
bin jedweder Regenflut,
Auf meines Hauptes
Haar der Hagel nieder hagelt,
Der junge Bursche
auch in meine Rinde nagelt.
Der Götter Größter
ich, den jeder Minner kennt,
Den heute jedes
Weib, ach, Vogelscheuche nennt!
Unkeusche
Lüsternheit von aufgegeilten Lümmeln
Erhebt als
Phallusgott mich hoch zu sieben Himmeln!
Doch Fräulein Julia
(ihr Name mir entschlüpft)
Ist mit der Katze
heut so hübsch vorbeigehüpft,
Die doch wie Eva
nicht in Liebeskünsten witzig,
Drum unbefriedigt
geht allein nach Hause hitzig.
20
Nimmst du das Opfer
mir, das ich mir rechtlich nahm,
Wie ist mir schwer
ums Herz! Man mir das Meine nahm!
Doch was bedeutet
das, sein Liebstes zu verlieren?
Du sollst es spüren,
Maid, an deiner Zierrat Zieren!
21
Die Götter lassen
dich und Göttinnen verhungern,
Wirst bei der
Nachbarin du weiter lüstern lungern,
Beim jungen Mädchen
süß, die immer zu mir kam
Und sprach von
Reinheit nur und Keuschheit ihrer Scham.
Jetzt auf den Knieen
sie verwundet kommt gekrochen,
Durch deinen Schwanz
ist sie gekommen in die Wochen.
22
O großer
Gartengott, der Phallus dich verschönt!
Doch dass dich der
Poet auch so vulgär verhöhnt!
Das ist kein Grund,
o Gott, dass du den Mann gerichtet!
Er dient dem
Phalluskult, der Mann, der dies gedichtet.
23
Den Spaten hier, mit
dem ich lockerte den Acker,
Die Schere auch, mit
der beschnitt ich Zweige wacker,
Die Hacke, damit ich
im Erdreich grub ein Loch,
Die Kanne auch, mit
der begossen noch und noch
Ich alle Pflanzen
hab, und meine Gartenkleider
Von grobem grauem
Tuch, die trag ich immer (leider!),
Die lege ich jetzt
ab, leg sie im Frühling ab
Und weihe sie dem
Gott, dem phallischen Priap,
Und opfre sie dem
Glied des großen Gottes furchtbar,
Weil Evas Garten du,
o Gott, gemacht so fruchtbar!
24
Die Nektarine hier,
die rote Sauerkirsch,
Die Pfefferminze
hier, den Bärlauch und den Giersch,
Zur Nektarine auch
die saftig süße Pflaume
Und Äpfel rot und
prall vom alten Apfelbaume
Und für die
Kinderlein zum leckeren Genuss
Vom grünen
Haselstrauch die braune Haselnuss
Und für den guten
Freund vom Weinstock pralle Trauben
(Er trinkt so gerne
Wein bei dem Gegirr der Tauben),
Dies alles opfre ich
dem göttlichen Priap,
Weil meinem Garten
Gott Priap den Segen gab!
25
Die grünen Trauben
prall, die süßen ohne Kerne,
Pistazien auch mit
Salz, die essen Kinder gerne,
Die braune Haselnuss
und goldnen Honig süß,
Ganz frisches
Sesambrot und Milch vom Paradies
Und Knoblauchzehen
weiß, die mögen gerne Zecher,
Wenn sie geleckt den
Wein aus beckengleichem Becher,
Dies alles opfre ich
Priap im Abendrot,
Ich lad den
Gartengott Priap zum Abendbrot!
26
Der Freundin
Freundin starb, der Aphrodite Dirne,
Der Tod erstrahlte
schon auf ihrer blanken Stirne,
Da hat die Lüsterne
ihr rotes Sommerkleid
Dem phallischen
Priap zu Lob und Dank geweiht
Und die Perücke
auch, die trug sie allenthalben,
Und ihre Seifen auch
und alle ihre Salben
Und weihte Gott
Priap der kleinen Füße Schuh,
In denen sie getanzt
die Tänze immerzu,
Und ihre Trommel
auch und ihre Knochenflöte
(Die Flöte blies
sie oft und gut zur Morgenröte),
All dies hat sie
geweiht dem göttlichen Priap,
Weil ihr des Gottes
Glied im Leben Wonne gab!
27
Im Bett von grünem
Gras lag ich mit müdem Leib,
So müd, als ob ich
grad geliebt mein wildes Weib,
Priapus schaut mir
zu, die Rotbrust hör ich singen,
Es schlingen sich
herab laszive Efeuschlingen.
Nun aber steh ich
auf, vorüber ist die Nacht.
Priapus ist erwacht
– ist in mir auferwacht!
28
Zum Garten gehe ich,
zum Hain von starken Eichen,
Dort steht ein
Gottesbild, dem Phallus zu vergleichen,
Da starrt das
Riesenglied ganz dreist und schamlos nackt,
Für Aphrodites Werk
geeignet, für den Akt,
Geschwollen, prall
und voller Lebenssäfte,
Ein wahrer
Götterglied voll großer Götterkräfte!
Ganz in der Nähe
auch in diesem Gartenreich
Verzaubert lebt ein
Frosch in meiner Circe Teich,
Wo in dem Tannenbaum
süß gurren Turteltauben,
Am Apfelbaume schön
die weißen Blütentrauben,
Die Amsel flötet
süß, die Rotbrust flötet süß,
Sogar die Nachtigall
im Rosenparadies,
Die Flöten blasen
sie mit Atem ihrer Kehle.
Hier knie ich vor
dem Gott und weihe meine Seele
Und bringe meinem
Gott ein Liebesopfer dar:
Priapus, deine Macht
herrscht ewig, immerdar!
Ich weihe deinem
Glied ein junges Ziegenböckchen!
Erlöse mich! Du
weißt, ich schmachte nach dem Röckchen
Der schönsten
Freundin mein, die mächtig mich betört
Und gibt sich nie
noch hin und nimmer mich erhört!
Erhöre mich und
lösch in mir die Liebesflämmchen,
Dann opfr’ ich
meinem Gott ein makelloses Lämmchen!
29
O Gott Priap am
Strand, der Fischer Schutz und Retter!
Die Fischer geben
dir zu Dank bei Sturm und Wetter
Die Opfergaben, weil
du halfst mit deinem Arm,
Im Meer zu fischen
den so großen Heringsschwarm.
Die Fischer weihen
dir die Holzbank und den Becher,
Des Bechers Becken
dir, bereit dem Wein der Zecher.
Gib du den Fischern,
Gott, nach all den Leiden nun
An ihrer Freundin
Brust vom Leiden auszuruhn!
30
Dir an dem
Meeresstrand mit Salzgeschmack der Klippen,
Dem Freude machen an
dem Fels die Meereslippen,
Die rosa Krabbe hier
in weißer Schale Kleid
Wird von der
Fischerin, dir Gott Priap, geweiht.
Das Kleid wird
leicht geknackt, das Fleisch lässt sich befreien,
Man steckt es in den
Mund. Ich will das Fleisch dir weihen,
O phallischer Priap!
Die Freundin nicht mehr murrt,
Du sättigst immer
sie, wenn’s ihr im Bauche knurrt!
31
Die Zeit der
Seefahrt kommt. Die Schwalbe plaudert schön.
Aus Westen bläst
der Wind mit seufzendem Gestöhn.
Die Felder blühen
bunt. Im Meer dahingezogen,
Unaufgewühlt vom
Sturm, sind seidenglatte Wogen.
So zieht den Anker
hoch und löst das dicke Tau!
In jedem Hafen auf
mich wartet eine Frau!
Priapus,
Phallusgott, du stehst in jedem Hafen,
In jedem Hafen lass
ein Weibchen mich beschlafen!
32
Auf dem umgischten
Fels als Wächter steht Priap,
Der Schiffern alle
Zeit den Sturm ins Segel gab.
Dem göttlichen
Altar Priaps mit hartem Schwanze
Fehlt es an Opfern
nicht und nicht am Lorbeerkranze.
Du wisse doch: Dem
Gott gefällt das Lustgekreisch
Der Liebe besser
noch als alles Opferfleisch!
33
Ich bin als Gott
recht klein mit einem kleinen Schwanze,
Jedoch die
Möwenschar auf wildem Wellentanze
Beschütz ich, noch
so klein. Mich hat ein Fischersohn
Hier aufgestellt,
Priap auf seinem Felsenthron.
Wenn je der
Fischersohn mich betend fleht um Hilfe
Und Rettung an, so
reich ich ihm den Halm vom Schilfe.
Denn das ist doch
egal, ob klein des Gottes Glied,
Wenn einer sich im
Dienst des Gottes nur bemüht!
34
Mir kleinem Gott
Priap mit meinem kleinen Schwanze,
O Sohn des Fischers
du, nach wildem Wellentanze
Mir bringe opfernd
dar der vielen Fische Fang,
Gib Krabben, Heringe
und Schollen! Sing Gesang
Und bring mit Tänzen
dar den reichen Fang der Fische
Dem Gott mit seinem
Glied in dieser engen Nische!
35
Schon rötlich glüht
das Meer, es brüllt nicht mehr der Sturm,
Es spritzt nicht
mehr die Gischt von Elfenbein den Turm,
Vielmehr es bricht
die Flut aufschäumend an dem Felsen,
Der aufgeschäumten
Flut Schaumwellen seufzend schmelzen!
Die Schwalbe
flattert schon und macht sich schon das Nest,
Bereitet sich das
Bett zum süßen Hochzeitsfest!
O Sohn des Fischers
du, gehst du nun auf die Reise,
Bring Gott ein Opfer
dar, denn das ist fromm und weise,
Du opfre Gott Priap
und seinem Phallus keusch
Im transparenten
Kleid der rosa Krabbe Fleisch!
36
Der Westwind
lustvoll bläst. O helft, ihr süßen Musen!
Der Frühling öffnet
schon dem Westwind seinen Busen.
Das Schiff, es
gleitet schon in Meerschaum weiß wie Schnee,
Es gleitet schon das
Schiff hinab in offne See.
Das stolze Segel
schwillt. O Seemann, von der Reise
Bring manches Gut
nach Haus, dem Segensgott zum Preise!
Priapus, sieh mich
hier, ich hab dein Glied umfasst,
Bei Aphrodite war
mein Vater schon zu Gast!
CORONA
1
Der Morgen! Zeit
ists jetzt, Corona, aufzustehen,
Ich höre schon den
Hahn nach seinen Hennen krähen.
Hinab ins
Totenreich, verräterischer Hahn,
Schreist du das
Morgenrot so lauthals krähend an
Und jagst mich zu
der Schar der Knaben, die da schwatzen
Und streiten lärmend
sich und schimpfen wie die Spatzen!
Tithonus, du bist
alt, doch warum aus dem Bett
Jagst du Aurora
früh, die Jungfrau niedlich-nett?
2
Die Lampe fülle
jetzt, die Lampe unsrer Liebe,
Füll bis zum Rand
mit Öl die Lampe, dass die Trübe
Der Nacht erleuchtet
wird. Jetzt Eros herrscht allein!
Geschlossen ist die
Tür. Jetzt darf ich bei dir sein.
Corona, küss mich
jetzt! Jetzt werden wir im Bette
Uns lieben in der
Nacht, uns lieben um die Wette!
Ist keine so im Bett
voll wilder Liebesbrunst,
Denn Aphrodite
selbst dich lehrte Liebeskunst.
3
Ich schwor Corona
ja, ich liebe sie allein
Und werde Freier nie
bei andern Dirnen sein.
Jedoch, was man so
schwört im Liebesrausch! O Götter,
Ihr hört doch
keinen Schwur, den schwört im Bett ein Spötter!
Denn heute glüh ich
heiß nach einem süßen Kind,
Coronas Brüste mir
jetzt nicht mehr wichtig sind.
4
O große Mutter
Nacht, Öllampe voller Licht,
Ihr beiden seid’s
allein, sind andre Zeugen nicht,
Wie ich ihr Treue
schwor, die eheliche Treue,
Daß ich an ihr
allein mich labe und erfreue,
Die Zeugen waret ihr
für diesen Treueschwur.
Allein, was schwört
man nicht im Bett aus Wollust nur!
Heut nämlich fahr
ich fern in ein sehr stilles Städtchen,
Um anzubeten dort
ein wunderschönes Mädchen.
5
Corona, liebe Frau,
ich wünsche dir viel Glück!
Kannst du denn
glücklich sein, bin ich noch nicht zurück?
Ich trag es länger
nicht, die schmerzensreiche Trennung!
Mein Herz, es leidet
an erotischer Verbrennung
Aus weißer
Sehnsuchtsglut! Geh ich zum Gotteshaus
Der Göttin Artemis
von Ephesos hinaus,
Vor neunzehn Brüsten
dort anbetend heiß zu stöhnen,
Geh ich ins
Stadtgewühl, stets strömen heiße Tränen!
Doch morgen liege
ich erneut in deinem Arm,
Bis dahin wünsch
ich dir Beglückung süß und warm!
6
Ach, Eros ist ein
Vieh! Warum schafft er nicht Schmerzen
Den Tieren in dem
Wald? Warum nach meinem Herzen
Muss zielen stets
sein Pfeil? Warum entflammt der Gott?
Ich siech wie Kranke
hin und werde ganz zu Spott!
7
Den Seemann rettest
du, o große Aphrodite,
Aus seinem
Schiffbruch? Das ist eine alte Mythe!
Hilf, Aphrodite, mir
in meiner großen Not,
Mein Schiffbruch
hier zu Land bedroht mich mit dem Tod!
8
Corona, nach dem Bad
in deiner Badewanne
Mir reich den
Lorbeerkranz, den Rotwein in der Kanne!
Kurz währt die
Freude nur! Des Alters Abendrot
Verkürzt der
bittere, gestrenge Bruder Tod!
9
Ja, vierzig Jahre
alt Corona ist, die Tolle,
Das braune Haar
wallt lang auf ihre Brust, die volle,
Wie stattlich stehn
die Brüste doch, das Paar
Von Zwillingen, wie
voll, wie machtvoll, wunderbar,
Kein Büstenhalter
fasst, bezeugt es, o ihr Musen,
Kein Büstenhalter
hält den großen Wonnebusen,
Auch Falten runzeln
nicht den Leib, des Alters Geiz
Hat noch bestohlen
nicht den körperlichen Reiz.
Kommt, all ihr
Liebenden mit Schwellungen der Triebe,
Vergesst, wie alt
sie ist, Corona schenkt euch Liebe!
10
Wo ist Praxiteles,
der Aphrodite schuf
Als Marmorstatue aus
göttlichem Beruf?
Wer malt denn heut
das Bild, begeistert von den Musen,
Wer malt Coronas
Mund und ihren Wonnebusen,
Wer malt des Beckens
Schwung, den Fuß im Reigentanz,
Wer malt das
Meeresblau in ihrer Augen Glanz?
Ihr frommen
Künstler, kommt, begeistere euch Amor,
Corona bildet ab im
Götterbild von Marmor,
Holt aus dem
Marmorstein die Herrliche heraus
Und stellt das
Venusbild dann in dem Tempel aus!
11
Du goldner neuer
Mond, ihr funkelnd lichten Sterne,
Dem Ozean im Arm,
Corona ist mir ferne!
Wie ließ sie mich
im Stich doch, die gesalbte Frau,
Sechs Tage blieb sie
fern! Wie listig sie und schlau!
Ich suche weiter
nach Corona, sie zu minnen!
So eilt und sucht
sie mir, der Charis Charitinnen!
12
Dem Gott am
Meeresstrand, dem bring ich Opfer dar,
Bring dar das
Opferbrot und flehe immerdar!
Ich reise übers
Meer. O Venus, hab Erbarmen,
Laß bald Corona
mich umfangen mit den Armen!
Sei meine Führerin
zur Liebe, Venus, ach,
Du herrschst am
Meeresstrand so wie im Schlafgemach!
13
Die Knaben liebt ich
sonst, doch heute junge Mädchen,
Die Mädchen jung
und schlank, die Lieblichsten im Städtchen.
Nicht im Gymnasium
ich treibe mehr den Sport,
Ich tanz mit Weibern
jetzt, ich tanze fort und fort,
Ich tanz den
Wiedehopf, ich tanz den jungen Gimpel,
Ich tanz zum
Klapperblech, zum Trommel und zur Zimbel,
Ich liebe Schminke
sehr, die Lippenschminke rot,
Ich lieb das
Lippenpaar, das mir die Liebe bot!
14
Corona, sagt ich
nicht, wir beide werden alt?
Corona, ach,
gekrümmt die leibliche Gestalt,
Nicht lustig mehr
wie sonst die Wonnebrüste wippen,
Nicht lächelnd
locken mehr die Zunge und die Lippen.
Und wer besucht dich
noch? Du liegst ja schon im Grab!
Der Pilger in der
Hand hält seinen Pilgerstab.
15
Gott Eros spendet
Glück! Ich bin Coronas Sklave,
Ich bin ihr Stier im
Joch! Corona, Salve, Ave!
Ergeben hab ich mich
Corona recht und schlecht
Und bin ihr
Domestik, ihr Sklave und ihr Knecht.
Ich suche Freiheit
nicht, nicht Freiheit von der Liebe!
Corona, Herrscherin,
ich Sklave meiner Triebe,
Ich lieb dich
sklavisch bis ins hohe Alter noch,
Die Liebe liebt dich
noch in deinem Grabesloch!
16
Wenn zu Corona ich
mich schleiche in der Nacht,
Mich schleich zu
ihr, wenn im Zenit die Sonne lacht,
Ist immer mir doch
so, als ob ich droben stünde
Auf einem Gipfel und
in starrende Abgründe
Beinahe stürze ab!
Mein Herz, wie du auch bangst,
Cupido bannt die
Furcht, Cupido bannt die Angst!
17
Ob deine Haare braun
in langen Locken wallen,
Ob schwarz sie sind
und kurz, die Haare mir gefallen,
Das kurze schwarze
Haar, die braune Lockenflut,
Selbst noch im
grauen Haar steckt Eros voller Glut!
18
Heut, ach Corona,
heut, heut bist du zu mir mild,
Jetzt, wo du nicht
mehr gleich der Venus Marmorbild,
Jetzt scherzt du
nett mit mir, nennst mich dein Wohlgefallen,
Jetzt, wo die
Haarflut nicht mehr hüllt der Brüste Wallen!
Nein, komm mir nicht
zu nah! Ich, voll des Gottes Zorn,
Wähl statt der Rose
nicht den spitzen scharfen Dorn!
19
Corona, du bist wie
die Königin der Bienen,
Wie Honig bist du
süß, tust du mich nett bedienen,
Von deinen Lippen
tropft der süße Wabenseim.
Jedoch, o Musen,
helft und schenkt mir einen Reim,
Die Bienenkönigin
bist du, die königliche,
Wenn tödlich
spendet mir dein Stachel böse Stiche!
20
Gewiss, ich sterbe
auch! Und werd ich alt und krank
Verscheiden oder
jung? Den Göttern Preis und Dank!
Ob ich mir huste aus
die angegriffne Lunge?
Ob jung ich sterb,
im Arm das nackte Weib, das junge?
21
Der Augen blaues
Meer! Der Haare Locken braun!
Wollüstig voll der
Mund, genüsslich anzuschaun!
Schneeweiß der
Schwanenhals, umschmeichelt von den Locken!
Der Brüste
Wundermacht wie große Tempelglocken!
Seh ich jedoch ein
Haar in deiner Mähne grau,
Ich schau nicht hin
und geb darauf nicht acht, o Frau.
22
Frau Armut quält
mich sehr, noch mehr quält mich Frau Liebe!
Den Hunger halt ich
aus, doch nicht der Venus Triebe!
23
Ich kam und sah und
– Sieg! Will jetzt zufrieden sein.
Wer die Geliebte
ist, weiß Cypria allein.
24
Wir beide schworen
einst uns Treue, ja, bei Eros!
Die Liebesgöttin du
und ich geliebter Heros!
Doch du betrogest
mich und hast mich ausgelacht!
Ich lieb dich weiter
treu, so groß ist Eros’ Macht!
25
O großer Todesgott!
Corona voller Lüste
Sah dich an ihrem
Bett, sie schlug sich an die Brüste!
Ich warte auf den
Tod, ich warte unentwegt,
Doch dass Corona nur
sich an die Brüste schlägt!
26
Berauschend war ihr
Mund, der Lippen weiches Paar,
Ihr lieber
Plaudermund, liebkosend wunderbar,
Die Augen waren klar
bei feingewölbten Brauen,
Wie sanft und
liebevoll ins Herz die Augen schauen!
Und erst die Brüste,
oh, wie Milch und frischer Schnee!
Ich ewiglich im
Geist der Herrin Brüste seh!
27
Ah, Knabe Amor, ah,
du tötest mit dem Pfeile
Mich, deinen ärmsten
Knecht! Den Andern ists zum Heile,
Denn weil du dein
Geschoss mir bohrst ins Herz allein,
Kann all die andre
Welt im Leben glücklich sein!
28
Die vierzig Jahre,
ach, nicht mindern deine Schöne,
Noch sehe ich voll
Brunst und brennendem Gestöhne
Auf deinen vollen
Mund und deine volle Brust,
Dein Busen bebt noch
heut als Inbegriff der Lust!
In deiner Jugend
warst du schön wie eine Göttin,
Da, Aphrodite, du im
Bett warst meine Gattin!
29
Gott Jove kam als
Aar zu Ganymed dem Kind,
Zu Leda kam der Gott
im Schwan. Mir beide sind
Gleich lieb und
liebenswert, ich will sie beide haben,
Die Nymphe für den
Schwan, den Adler für den Knaben.
30
Jetzt endlich war
ich mit Corona ganz allein,
Da hielt ich ihre
Hand mit stiller Sehnsuchtspein:
Ich bin dem Tod
geweiht, der Geist verlässt die Glieder,
Corona, gib mir doch
das liebe Leben wieder!
Sie weinte liebevoll
viel Tränen für und für
Und schob mich
zärtlich dann, ah weh, hinaus zur Tür.
31
Das Leben ist zum
Glück! Fort mit den bittern Sorgen!
Das Leben währt nur
kurz! Vom Abend bis zum Morgen
Beglücke Bacchus
mich, die Blüte einer Au,
Der Lorbeerkranz,
der Tanz und die geliebte Frau!
Genießen will ich
dich! Laß, Weib, die Augen schimmern!
Denn morgen sterben
wir, im Schattenreich zu wimmern!
32
O Gott! Ich ahnte
nicht, dass Venus badet nackt
In diesem offnen
Bad! Ich sah das Bild als Akt!
Corona, bist das du?
Ich sehe dich verschwommen...
Hast Aphrodite du
die Schönheit weggenommen?
33
Wie Venus war sie
schön, Corona war so schön,
Ich liebte sie mit
Glut und loderndem Gestöhn,
Sie lächelte mich
an und bot mir ihre Liebe,
Da nahm ich sie und
sie befriedigte die Triebe!
Jetzt wird sie
Mutter und die Brust schwillt an vor Milch!
Jetzt bleibe ich bei
ihr. Ich bin ein armer Knilch.
34
In ihrer Jugend war
sie voll von Liebesreizen,
Die Brüste taten
nicht mit Liebeswonnen geizen,
Mit Liebe geizten
nicht die Zunge und der Mund
Und auch die Perle
nicht in ihrer Muschel Grund!
Jetzt aber ist sie
alt, die grauen Haare schmücken,
Sie hat auch keine
Lust mehr, gnädig mir zu nicken.
CORINNA
1
Corinna ist mir
treu, die Städte ruiniert,
Das Portemonnaie
entleert, dass sie mit Schmuck sich ziert,
Im Morgentraum lag
sie bei mir, im Morgengrauen,
Ganz
splitterfasernackt, die Lüsternste der Frauen,
Zu heiligem Genuss,
ganz wie es mir gefällt,
Auch musst ich
zahlen nicht für ihre Lust mit Geld.
Nicht flehen musst
ich mehr um Gnadengunst der Süßen
Und vor der
Grausamkeit nicht Tränen mehr vergießen!
Umsonst hab ich die
Lust im Morgentraum gehabt,
Corinna hat mich da
erquicket und gelabt.
2
Wie süß das
Küsschen ist Corinnas, wenn sie leicht
Mit ihrer Zunge mir
die Lippe lieb bestreicht,
Mit Küsschen nicht
allein, nein, ihre Küsse taugen,
Das Mark der Seele
mir aus meinem Fleisch zu saugen!
3
Nicht Edelfrauen
schätz ich hoch mit stolzen Stirnen,
Ich liebe Sklavinnen
der Lust, die leichten Dirnen.
Die Edelfrauen, ach,
sind lieblos und sind stolz,
Wie sehr du dich
bemühst, sie sagen nur: Was solls!
Die Dirnen aber
sind, und sind sie noch so billig,
Sie sind doch
wunderschön und auch zur Liebe willig!
4
Nein, nicht die
Mädchen eng und auch nicht eine Alte
Mit ausgeleierter
und abgenutzter Spalte,
Sie reizen mich
nicht mehr! Wie Mädchen albern sind,
So hab ich Mitleid
nur mit diesem dummen Kind.
Die Alte aber flößt
mir Ehrfurcht vor der Würde
Des Alters ein und
vor der grauen Haare Bürde.
Jedoch die reife
Frau, das reife Wonneweib!
Geschaffen ist zur
Lust des reifen Weibes Leib!
Die Schönheit ist
sie selbst in ihrer höchsten Blüte!
Sie zieht mich ins
Gemach, ins Bett der Aphrodite!
5
Corinna, selbst
sollst du so ruhn, wie ich im Froste
Vor deiner Türe
lag, entfernt von allem Troste!
Treulose Hure du,
nun bist du gar nicht nett,
Du lässt mich nicht
mehr ein in dein wollüstig Bett!
Sind voll
Barmherzigkeit die Nachbarn, die im Raume
Mir gaben roten
Wein. Du nicht einmal im Traume
Erbarmst dich über
mich mit deiner Brüste Paar?
Bald aber straft
dich Gott, wenn ausfällt dir das Haar!
6
Corinna, höre nicht
auf deiner Mutter Rat!
Verlasse ich auch
jetzt die heimatliche Stadt
Und zieh ins ferne
Land, nicht achte aufs Gerede
Der Weiber dieser
Welt! Verlache kräftig jede!
Du lebe heiliger als
ich und hab nur Mut,
Denn Heil wird dem
beschert, der Armen Gutes tut.
Ernähre dich
gesund. Du sollst mir Briefe schreiben
Von dem, was dir
gefällt, in dieser Welt zu treiben
Und wo an welchem
Strand du in der Glut des Sands
Gebettet liegt im
Arm von welchem dummen Schwanz.
Sei sparsam mit dem
Geld! Wenn jene, die dich ficken,
Dir geben etwas
Geld, so sollst du mir was schicken!
Und wirst du
schwanger gar, so bring das Kind zur Welt –
Ein Nest ist doch
bereit für jeden jungen Held!
7
Wer schlug mich,
welcher Narr, mich jagend aus dem Hause,
Da ich gebetet fromm
in Aphrodites Klause?
Da war er
überrascht, der mich bei dir ertappt,
Wie ich mit dir
vereint gevenust und priapt!
So ist der Weiber
Art: Der Gott steht in der Nische!
Jetzt aber geb ich
acht, dass keiner mich erwische.
8
Die eine schöne
Frau ist keusch, zu frostig, allzu keusch,
Sie gibt sich
niemals hin, erquickt mir nie das Fleisch!
Die andre schöne
Frau, gewillt mich zu erquicken,
Schon in der ersten
Nacht ließ sie sich willig ficken!
9
Corinna, weißt du
noch, wie ich halbnackt dich fand,
Des andern Mannes
Schwanz in deiner rechten Hand?
Bei Sankt Pythagoras
und seiner Mystik Schweigen –
Ich will allein als
Geist in deiner Schönheit zeugen!
Doch du suchst einen
Mann, der in Geduld erträgt,
Wie du die Ehe
brichst, doch der dich niemals schlägt.
10
Corinna, weißt du
noch, wie wir uns kennen lernten?
Ich ging im Abend,
dem vom Venusstern besternten,
Und grüßte dich:
Grüß Gott, bei Aphrodite, Weib,
Wie ist dein Name,
Weib? Wie lüstern ist dein Leib! –
Corinna heiße ich,
ich danke für dein Winken! –
Corinna, schönstes
Weib, komm, mit mir Wein zu trinken! –
Gut, junger Mann,
doch wo? – O Weib, komm in mein Haus,
Wir saufen Becher da
voll roten Weines aus! –
Freund, ich will
einen Brief der Busenfreundin schicken,
Jetzt aber hab ich
Zeit, gut, lass uns lustvoll ficken!
11
Ich, die Corinna,
ließ drei Männer mich begatten,
Befriedigt habe ich
zu gleicher Zeit drei Latten!
Ja, lieber
Herzensfreund, nicht so verlegen glotze:
Der Erste vögelte
von vorne in die Fotze,
Der Zweite fühlte
sich schon fast im Paradies,
Als ich ihm mit dem
Mund die Jubelflöte blies,
Der dritte Freier,
das war der gewaltig barsche,
Von hinten fickte er
und trieb es in dem Arsche!
Ah, Wollustorgie!
Ah, freie Liebe groß!
Dir schenk ich,
liebster Freund, den Mund, den Arsch, den Schoß!
12
Wenn die Geliebte
ist mit einem Sohne schwanger,
Dann pflüge nicht
das Feld und ackre nicht den Anger,
Indem du offen
schaust ihr in das Angesicht
Und liebend dich
versenkst in ihrer Augen Licht,
Zu sehr wölbt sich
der Bauch, der mütterliche, dicke,
Nein, Aphrodite dann
in ihren Hintern ficke!
13
Corinna, dieses Weib
mit Wangen rosenrot,
Ich bog sie auf das
Bett und war ihr Frauengott,
Da sie umklammerte
mich straff mit strammen Schenkeln,
Die Aphrodites Werk
beherrscht gleich den Engeln!
Wie schwamm ihr
feuchtes Aug, im Auge licht ein Blitz,
Wie bäumte sich ihr
Leib, da ich gefickt den Ritz!
Den Samen ich
ergoss, da ich sie heiß begattet,
Und die Bacchantin
lag in meinem Arm ermattet!
14
Grad sah ich sie im
Bad, wie Silber ihre Füße,
Sie wusch die Brüste
sich, das Zwillingspaar so süße,
Das zitterte der Po,
das Hinterbackenpaar,
Wie Milch und Rosen,
o, der Po war wunderbar!
Des Venushügels
Scham verbarg sie mit den Händen,
Doch schaute ich das
Haar dicht zwischen ihren Lenden.
15
Mit Eifer fickte ich
die braungelockte Frau!
Zu lachen fing ich
an und lachte: Liebchen, schau,
Die zwölfmal wir
gefickt, Corinna, morgen heiter
Wir ficken voller
Brunst mit Kunst der Liebe weiter!
Ich fick dich
zehnmal dann, vielleicht auch zwölfmal dann!
Corinna, du allein
machst mich zum starken Mann!
Am nächsten Morgen
kam Corinna in mein Zimmer,
Da sagte ich zu ihr:
Es wurde immer schlimmer,
Ich hab die ganze
Nacht allein an dich gedacht –
Da hab ich mir es
selbst mit meiner Hand gemacht.
16
Corinna sprach:
Gespürt hab ich im Liebeskuss
Des Mannes Seele,
ach, im zärtlichsten Genuss,
Wie seine Seele heiß
begehrt vor allen Dingen,
In meinen weichen
Mund wollüstig einzudringen!
17
Ich bin der Apfel,
ich bin deiner Schönheit Preis!
Wir welken beide
hin, Geliebte, ach ich weiß,
Drum mögest du voll
Huld und Gnade gnädig nicken
Und in der ersten
Nach gleich sehr wollüstig ficken!
18
Du mit der Rose rot,
du wunderschönes Weib,
Gibst du die Rose
mir, gibst du mir deinen Leib?
19
Im Badezimmer du,
ich bad in Flammenwogen,
Ergieße mich, bevor
ich ganz mich ausgezogen!
20
Weg, transparentes
Kleid! Nicht Ephyra nicht verdecke!
Schwenk deinen
prallen Arsch! Ja, bück dich in der Ecke!
Das transparente
Kleid, nur hingehauchter Hauch,
Lässt sehen mich
den Slip und deinen weißen Bauch!
Hast du an
Transparenz viel Freude, lichtem Glanze,
Zieh transparent ich
an das Gummi meinem Schwanze!
21
Ich lob die
Tänzerin, die lüstern da im Tanz
Den Schlangenleib
bewegt (im Maul der Schlangenschwanz!),
Die alten Männer
stehn mit abgenutzten Schwänzen
Und sehn dem Weibe
zu bei ihren Schlangentänzen,
Die dem Genießer
nun mit ihrer Rechten naht
Und packt den
Schwanz und reibt, da steht der Ständer grad,
Dann mit der Zunge
kommt sie an, den Schwanz zu lecken –
Sie wird den Toten
aus dem Hades auferwecken!
ZWEITER TEIL
EVI
1
Sie, die die Stadt
in Flammen setzt, Evi, die heilige Hure,
Deren Atem nach
Gold duftet. Mein innigster Wunsch
Lag ihr nackt bei in
meinem Traum die Stille der Nacht lang,
Bis die Dämmerung
kam, da ward alles zu Nichts.
Nicht mehr werde ich
in dem Loch der grausamen Schönheit
Mich beweinen,
der Schlaf hat mir ja alles gewährt.
2
Angebrochen der Tag,
o Evi, zur steigenden Frühe
Lauthals krähte
der Hahn. Neidisch der Dämmerung Fluch
Komme auf dich von
den neidischen Hühnern, o krähender Gockel,
Denn du treibest
mich weg von dem gemütlichen Haus
Auf das unermüdliche
Schnattern der Hühner hin, Gockel.
Alt geworden bist
du, Tithonus, oder warum
Jagst du deine
Gemahlin Eos so früh aus dem Bette?
Warum bleibst du
denn nicht bei der Geliebten im Bett?
3
O mein Sklave,
berausch mich mit dem Öle der Lampe,
Sie ist stumm und
vertraut mit dem Geschehen der Nacht,
Und dann geh, denn
Eros liebt keine lebenden Zeugen,
Und, mein Sklave,
dann schließ hinter dir leise die Tür.
Dann, geliebte
Evi... Lernen sollst du in meinem
Bett der
Liebenden Kunst, Kypris’ Mysterienkult!
4
Josef Mayer kaufte
mich, diese silberne Lampe,
Die vertrauliche
Magd heimlicher Liebe zur Nacht,
Und jetzt bleib ich
an ihrem Bette, mit Blick auf die Unzucht
Abgefallenen
Weibs. Aber du, Josef, du bleibst
Besser wach, geplagt
von der grausam schlechten Behandlung,
Und wir brennen,
wir zwei, weit voneinander entfernt.
5
Liebe Lampe, dreimal
schwor Josef der lieblichen Evi,
Der hier
anwesenden Frau, zu ihr zu kommen zur Nacht,
Liebe Lampe, du
verlöschst. Ein Gott nehm den Lichtschein
Dem betrügenden
Weib, die einen andern umarmt.
Wenn sie mit einem
Freund zu Hause treibt Spiele der Liebe,
Soll ihr nicht
scheinen das Licht, sondern soll Finsternis sein.
6
Ich, dein Josef,
wünsch alle Freuden der süßesten Evi,
Wenn sie Freude
und Lust von mir empfangen denn mag.
Deine Augen
unterstützen nicht mehr diese Trennung
Und mein einsames
Bett, ohne dich mag es nicht sein.
Schon in Tränen
gebadet, geh ich zum Tempel der Jungfrau
Artemis, morgen
wird mich wieder empfangen die Stadt,
Und ich werde dem
Licht deiner Augen zufliegen, Evi,
Tausend Segnungen
dann ruf ich der Reizenden zu.
7
Warum greift Eros
nicht an mit seiner Gottheit die Tiere,
Sondern immer den
Pfeil bohrt in mein menschliches Herz?
Welch ein Gewinn für
einen Gott, zu verbrennen den Menschen,
Oder was für ein
Preis wird bei dem Sieg ihm zuteil?
8
Aphrodite, wenn du
denen hilfst auf dem Meere,
Rette mich,
Göttin, am Land liegt mein vernichtetes Schiff.
9
Lass uns baden, Evi,
mit Kränzen auf unseren Köpfen,
Trinken wir
reinen Wein, heben den heiligen Kelch!
Kurz ist die
Jugendzeit der Wollust! Das weisere Alter
Uns dann alles
versagt, ach, und zuletzt kommt der Tod!
10
Evi hat vollendet
fünfzig Jahre, doch ist die
Masse der Haare
noch schwarz, wie in der Jugend es war,
Und noch sind die
Marmorkugeln der Brüste sehr standhaft!
Faltenlos ist die
Haut und von Ambrosia-Duft
Und betaut von einer
großen Faszination und
Tausender Grazien
Gunst! Alle ihr Liebhaber, ihr,
Deren heftige
Wünsche nicht schrumpfen, ihr kommt zur Geliebten
Trotz des fünften
Jahrzehnts, denkt nicht wie alt sie schon ist.
11
Evis Kuss ist süß,
gehts um den Machtbereich ihrer
Lippen, wenn sie
nur leicht schmecken des Liebhabers Mund.
Aber sie berührt
nicht mit dem Rande der Lippen,
Mit der Spalte
des Munds saugt sie die Seele mir aus!
12
Wo ist Praxiteles,
wo sind die Hände Poliklets, welche
Leben gaben der
Kunst? Wer kann gestalten die Form,
Welche Evis Locken
bilden, oder von ihrem
Feurig blitzenden
Aug oder vom schwellenden Mund?
Wo sind die
Bildhauer, wo die Schnitzer in Stein? Solche Schönheit
Wie einer Göttin
Bild hat einen Tempel verdient!
13
Golden-gehörnter
Mond und all ihr funkelnden Sterne,
Leuchtend strahlt
ihr herum, sinkt in des Ozeans Schoß,
Schaut doch her,
denn die parfümierte Evi ist fort und
Hat mich
verlassen, schon lang such ich vergeblich die Frau.
Aber wir werden sie
unbeschadet einfangen wieder,
Aphrodites Hund
schicke ich ihr auf die Spur.
14
Hüterin der
wellenschlagenden Ufer, o Kypris,
Siehe, ich sende
dir dieses geröstete Brot
Als ein schlichtes
Geschenk zum Opfer. Morgen befahr ich
Das Ionische
Meer, eile in Evelins Schoß.
Gnade gib für die
Lage meiner brennenden Liebe,
Strandes Königin
du, Königin schäumenden Meers.
15
Wir, die wir keine
Freude haben an teuren Intrigen,
Wir sind lieber
nicht Knecht reicher und vornehmer Fraun,
Diese riechen nach
Parfüm und geben sich Düfte
Ihres besitzenden
Stands, sind bei dem Treffen stets kühl.
Duft und Charme
einer Herrin ist ihnen eigen, ihr Bett ist
Aber niemals
bereit. Ich ahme Phyrrus nach, Sohn
Des Achilles, der
nicht die reiche Andromache liebte,
Sondern Hermine
mehr liebte, die einfache Magd.
16
Ich hab behauptet,
von reinen Knaben noch immer zu schwärmen,
Doch jetzt bin ich
verrückt nach den erwachsenen Fraun.
Statt der Rassel des
Knaben lieb ich das Loch eines Weibes.
Statt des Knaben
Teint seh ich jetzt weibliches Rouge.
Nun der Delphin ist
zu füttern im erymanthischen Walde
Und zu füttern
der Hirsch ist in der gräulichen See.
17
Nein, ich will nicht
ein junges Mädchen, die unreife Jungfrau,
Sondern will einen
Bund mit der gereifteren Frau.
Unreife Trauben und
Rosinen habe ich nicht, doch
Schönheit, reif
fürs Gemach und für die Freuden des Betts.
18
Habe ich dir nicht
gesagt, o Evi, wir werden alt, und
Hab ich
vorhergesagt nicht, dass die Zerstörung bald kommt
Jugendlicher Liebe?
Jetzt sind die Falten da und das
Schwarze Haar
wurde grau und auch der Leib wurde welk
Und dem strengeren
Mund fehlt all sein früherer Zauber.
Fleht jetzt
jemand noch an all deiner Liebreize Stolz?
Nein, ich liebe eine
andere, weisere Weise:
In dem Schoße
des Grabs leben wir beide vereint...
19
Eros, der gute Geber
der süßen Gnadengeschenke,
Gab mich, Evelin,
dir als gehorsamen Knecht,
Brav im Joch zu
gehen, das Joch auf duldsamem Nacken,
Eros bog sich vor
Lust, hat meinen Willen gebeugt.
Allen meinen eignen
Wünschen musst ich entsagen,
Nun bin ich arm
und ein Knecht, frage nach Freiheit nicht mehr,
Nie, meine Liebe,
mehr frei, bis ich alt und grau bin geworden.
Möge kein Böser
Blick je schaun auf unseren Bund.
20
Mögest du so
schlafen, Evi, wie du mich schlafen
Lässt vor dem
kalten Portal, schlafe so grausam du auch,
Wie du jenen
wegschicktest, welcher gern mit dir schliefe!
Nicht von Mitleid
ein Hauch hat dich barmherzig berührt!
Ach, die Nachbarn
hatten Mitleid mit mir und Erbarmen,,
Aber du keinen
Hauch hattest von Mitleid mit mir.
Eines Tages werden
dir werden grau deine Haare,
Dann erinnere ich
dich wie so grausam du warst.
21
Meine Seele warnt
mich, vor Eros und Evi zu fliehen,
Denn die Tränen
kenn gut ich, die Eifersucht auch.
Eros gebietet, aber
ich hab nicht die Stärke zu fliehen,
Denn das
schamlose Weib sagt mir: Verlasse mich doch!
Aber während sie
mir sagt, ich soll sie verlassen,
Küsst sie mit
Leidenschaft mich auf den durstigen Mund.
22
Immer, wenn ich in
Evis Armen liege, am Tage
Oder waghalsiger
noch tief in der Schwüle der Nacht,
Weiß ich, dass ich
geh meinen Weg am Rande des Abgrunds,
Rücksichtslos
jedes Mal ich dies mein Leben vergeud.
Aber was nützt es
mir das zu wissen? Mein Herz ist so voll und
Wenn mich Eros
führt, dann kennt mein Herz keine Angst.
23
Ob ich dich sehe,
Herrin, mit glänzenden Locken der Raben
Oder auch
hennarot, immer derselbige Charme
Leuchtet um deinen
Kopf. Denn wahrlich, Eros erhebt sich
Herrlich in
deinem Haar, sind auch die Strähnen schon grau!
24
Wo ist jetzt der
bewunderte Glanz deiner ruhmreichen Schönheit?
Wo ist die stolze
Stirn, wo der verächtliche Sinn,
Wo dein schlanker
Hals, wo der Füße Goldkettchen? Jetzt ist
Ungepflegt,
schmucklos dein Haar, du gehst in Lumpen umher.
25
Nun, ich bin derart
von ihrer Gnade begünstigt,
Sie wünscht mir
Guten Tag, jetzt wo das marmorne Weiß
Weg von den Wangen,
jetzt albert sie mir mit, wo die Locken
Ausgefallen sind,
die sonst so stolz warf den Hals.
Komm mir nicht zu
nahe, triff mich nicht, Spötterin Evi!
Rosen wollte ich,
Brombeeren wollte ich nicht.
26
Süßigkeiten sind
süß, wer leugnet das? Aber wer Geld will,
Macht die
Süßigkeit bitter wie Tabakgestank.
27
Alles was Homer sagt
ist gut gesagt, aber am besten,
Wenn er Kypris
die Goldene nennt. Denn, mein Freund,
Wenn du die Münzen
bringst, dann gibt’s keinen wehrenden Pförtner,
Und es wird nicht
der Hund widerlich bellen am Tor.
Aber wenn du ohne
Geld kommst zu der Geliebten,
Vor der
verschlossenen Tür bellt dich der Höllenhund an.
28
Früher gab es drei
Grazien, eine goldene, eine
Silberne, eine
von Erz. Evelin ehrt noch den Mann,
Selbst wenn er alt
ist, und sie küsst das eherne Männchen,
Wendet den Rücken
nicht zu auch einem silbernen Mann.
Sie ist eine weise
Frau, wie Nestor so weise.
Zeus brachte
Danae einhundert Goldmünzen einst.
29
Du tust alles, o
Bine, wie deine Namenspatronin.
Ja ich weiß das
und das geht mir zu Herzen. Dir tropft
Honig von den
Lippen, küsst du zärtliche Küsse,
Bittest du aber
um Geld, stichst du als Stachel ins Fleisch.
30
Du hast dich
ergossen als ein Goldregen, Vater
Zeus einst auf
Danae, dass sich das reizende Kind
Dir ergeben konnte
wegen des goldnen Geschenkes,
Musste nicht
zittern vor Furcht, weil du ein heiliger Gott!
31
Zeus kauft für
Goldregen Danae, ich für Goldmünzen Evi,
Denn ich bin
nicht so reich wie der allmächtige Gott.
32
Ich beurteile Reize
dreier Weiber, sie selber
Wählten zum
Richter mich aus, zeigten sich splitternackt mir.
Wenn einst Paris,
der die drei Göttinnen hatte beurteilt,
Diese drei Weiber
gesehn, wär es nicht Lüge, dass er
Nicht mehr hätte
gewünscht, die Göttinnen sichtbar zu sehen,
Denn die nackigen
drei Weiber sind reizender doch.
33
Julia und Karina und
Evi strebten mitsammen,
Wählten zum
Richter mich, wie die drei Göttinnen einst,
Hochberühmt für
ihre Schönheit, standen sie nackig,
Wie in Nektar
getaucht. Ich aber wusste genau,
Was einst Paris
erlitten wegen des Urteils der Schönheit,
Ich gab den
Siegespreis jeder der reizenden drei.
34
Nimm nicht in die
Arme die Frau, die hager und mager,
Noch die Frau,
die zu dick, goldene Mitte erwähl.
Denn die erste hat
nicht genügend Rundungen weiblich
Fett ist die
zweite. Erwähl Mangel nicht, Überfluss nicht.
35
Eine feine und
weitgehend gutgebaute Geliebte,
Marcus, zieht
mich an, ob in der Blüte sie ist
Oder eine reifere
Dame. Denn wenn sie jung ist,
Klammert sie eng
sich an einen erwachsenen Mann,
Aber wenn sie
reiferen Alters ist, o mein Marcus,
Treibt sie
Fellatio mit mir, so wie ich es mag.
36
Muss ich nicht
sterben? Welche Pflege werde ich haben,
Wenn ich im Hades
geh um als ein dürres Skelett?
Ich werde viele
haben müssen, die mich dann tragen,
Denn so schwach
bin ich dann dort in des Schattenreichs Nacht.
Wenn es noch geht,
so bin ich eben heiter auf Erden
Und verpasse kein
Mahl, keinen berauschenden Trank.
37
Höre nicht auf
deine Mutter, Evi, Geliebte,
Einmal ists
Mitternacht, löscht das Laternenlicht aus.
Achte nicht auf
solche, die sich belustigen wollen
Über uns,
sondern gib frech eine Antwort dem Pack!
Lass nichts
unversucht, du wähle die eigene Wohnung
Und den eigenen
Stil, wenn du ein Schreiben verfasst.
Sag mir, dass es dir
gefallen, dass ich dich besuchte,
Und verhalte dich
gut, bleibe der Liebe stets treu.
Wenn du was für die
Miete braucht und für einen Mantel,
Evi, frage mich
nur, ich geb dir gerne das Geld.
Wenn du schwanger
bist, Geliebte, gebäre den Knaben,
Einst wird er
merken schon, wer heißt da Vater mit Recht.
38
Wer hat dich so
geschlagen und drehte sich nackt von dir weg, wer
Hatte so steinern
ein Herz, Augen nicht freundlich zu schaun?
Kam er zur Unzeit
und fand sie mit einem Freier beschäftigt?
Solche Dinge
geschehn. Alle die Weiber tun das.
Aber in Zukunft,
wenn jemand bei dir drinnen ist, Liebchen,
Und ist draußen
dein Mann, schließe die Türe fest zu.
39
Ich mag nicht das
Weibchen, dass zu lüstern und geil ist
Und nicht die
prüde Frau, die doch frigide nur ist.
Denn die erste gibt
ihre Zustimmung allzu geschwinde
Und die zweite
gibt allzu unwillig ihr Ja.
40
Hat ein Mann sein
Mädchen weggeschickt, nur weil sein Mädchen
Einen Liebhaber
nahm, schuldig geworden ist sie
Doch des Ehebruchs.
Könnt er wie Pythagoras schweigen!
Also, mein liebes
Kind, Tränen betaun dein Gesicht.
Wirst du zittern vor
Angst vor des Wahnsinnigen Türe?
Wisch die Tränen
ab, hör auf zu weinen, mein Schatz.
Siehe, wir werden
finden einen anderen Reichen,
Der nicht so gut
darin ist, uns zu entdecken im Bett.
41
Evi und Karina, die
beiden heiligen Huren,
Reiten hoch zu
Ross fort aus dem Hafen. O flieht,
Alle, die ihr jung
seid, vor Aphrodites Piraten,
Wird, wer
angreift, versenkt, wird dann verschlungen vom Meer.
42
Siehe, ein junges
Mädchen erhöht ihre niedlichen Brüste
Nicht durch weise
Kunst, sondern durch Mutter Natur.
43
„Guten Abend!“ –
„Guten Abend auch!“ – „Wie ist dein Name?“ –
„Wie ist der
deine denn?“ – „Sei nicht so neugierig, Weib.“ –
„Dann eben nicht.“
– „Bist du beschäftigt?“ – „Bereit bin ich eben,
Mich zu
beschäftigen mit jedem der willig nur ist.“ –
„Willst du
vielleicht zum Abendessen kommen heut Abend?“ –
„Wenn du gerne
es willst?“ – „Was wird es kosten an Geld?“ –
„Gib mir nicht
alles im Voraus.“ – „Das ist seltsam.“ – „Du gib nur,
Was du mir geben
willst nach der Vereinigung Akt.“ –
„Das ist gerecht.
Wo wohnst du? Ich schicke dir dann die Belohnung.“ –
„Wo ich wohne,
das sag ich dir dann in dem Bett.“ –
„Und wann kommst
du?“ – „Zu jeder Zeit, sobald du es möchtest.“ –
„Jetzt will ich
schlafen mit dir.“ – „Gut.“ – „Also gehen wir schnell.“
44
Oft hab ich gebetet,
Evi, dich in der Nachtzeit
In meiner Liebe
mit heißen Liebkosungen dich
Lieben zu dürfen.
Und jetzt bist du mir nahe, nackenden Leibes,
Und jetzt bin ich
ganz matt, ach jetzt ist müde mein Glied.
Elendes Glied! Was
ist dir widerfahren? Erwache!
Oder einige Zeit
ich nicht gewähr dir die Lust!
45
Golden die Augen,
die Wangen kristallen, die Lippen
Wie eine Rose
rot, schneeweiß wie Marmor der Hals
Und die Brüste
poliert, die Füße lichter als Silber,
Lichter als das
Silber des Meers, Thetis, der Göttin des Meers.
Wenn die Brennnessel
glänzt inmitten des schwärzlichen Haares,
Ich beherzige
doch nicht die Nachwirkung davon.
46
Armut und Liebe sind
meine beiden irdischen Leiden.
Armut trage ich
leicht, Liebesweh trage ich schwer.
47
Ich verliebte mich,
ich küsste, ich wurde begeistert,
Ich genoss! Bin
geliebt! Aber wer bin ich denn, wer?
Und wer ist die
Geliebte, die so mich liebt voller Wollust?
Das weiß Kypris
allein, keiner als Kypris weiß das.
48
Eros legten wir ab
das Gelübde, verbanden uns eidlich.
Aber falsch ist
das Weib, all ihre Eidschwüre Wind!
Meine Liebe
überlebte, doch haben die Götter
Nicht ihre Macht
offenbart. Dies ist ein Hochzeitslied! Weh!
Hymen Hymenäus,
sing eine Klage des Todes
An des Weibes Tür,
tadle ihr treuloses Bett!
49
Die gewinnende Evi
verletzt mich, lieber Adonis,
Reiß ihre Brüste
du hin auf die Bahre, o Herr!
Wenn sie mir die
gleiche Ehre erweisen wird eines
Tages, wenn ich
sterb, nimm mich dann mit auf die Fahrt!
50
Ach, sie machen mich
verrückt, die rosigen Lippen,
Seelenschmelzende
Tür ihres ambrosischen Munds,
Und die Augen unter
den feinen Brauen der Augen
Stellen mir ein
Netz, legen dem Herz aus das Netz,
Und die milchigen
Brüste, kaum verhüllt von dem Kleidchen,
Voller Charme, gut
geformt, schöner als Blüten im Lenz!
Aber warum bin ich
wie ein verhärteter Knochen
Für die hungrige
Gier läufiger Hündinnen nur?
51
Eros, wenn du
verbrennst meine Seele, die Seele dann auffliegt,
Sie hat Flügel
auch, himmlische Flügel wie du.
52
Eros, verschwendest
du auf mich alle Pfeile des Köchers?
Töte mich,
kleiner Gott, töte mich doch mit dem Pfeil!
Wenn du dann auf
einen anderen schießen willst, Eros,
Findest du keinen
Pfeil in deinem Köcher dann mehr.
53
Alle sagen, man
solle fliehen vorm göttlichen Eros.
Alle Mühe
umsonst! Wie soll ich fliehen vorm Gott,
Wie soll ich fliehen
vor diesem mächtig geflügelten Wesen,
Der mich spürbar
in leiblicher Nähe verfolgt?
54
Diese silberfüßige
Frau war überaus reizend,
Wie ein
Wasserfall fiel ihr das wallende Haar
Auf die Äpfel der
Brüste, weiß wie Milch ihre Brüste
Und der Hintern
so rund und ihr weibliches Fleisch,
Rollte und warf sich
herum, wenn sie sich reizend bewegte,
Und die Hand an
der Scham, deckte nicht gänzlich die Scham.
55
Liebesspiele im Bett
mit der blaugrünäugigen Evi
Ließ sie lachen
vor Lust, sie hat von Herzen gelacht.
Ich habe dich aufs
Bett geworfen, so sagte ich, zwölfmal,
Morgen werf ich
auf Bett öfter als zwölfmal dich noch.
Sie kam am nächsten
Morgen und lachend sprach ich zur Liebsten:
Du warst nachts
nicht da, hab ich’s mir selber besorgt.
56
Diese Zeit hat noch
nicht deine Schönheit lassen verwelken,
Noch sind Relikte
viel von deinem Frühlinge da.
Noch ist dein Charme
nicht veraltet, noch ist die Süße geblieben
Deiner Apfelbrust
oder des rosigen Munds.
Ach, wie viele
Herzen hat die Gottheit der Zeit doch
Schon zu Asche
verbrannt, da ihre Schönheit verwelkt.
57
Evi, ich hab
geglaubt, du wärst Sizilianerin, aber
Aus der Griechin
ward eine chinesische Frau.
58
Schnee und Hagel
hellen die Dunkelheit auf und der Donner
Schüttelnd die
Erde bewegt mit all dem schwarzen Gewölk.
Schlägst du mich
nicht, dann werde ich dich zu schlagen auch aufhörn,
Wenn du mich
leben lässt, lasse ich leben auch dich.
Was kann mir
geschehen schlimmer als das dass ich singend
Gehe durch deine
Tür, nämlich es zwingt mich der Gott,
Zeus, der dein
Meister ist und dessen Opfer du bist, er
Kam in Strömen
von Gold, hat deine Pforte durchbohrt.
59
Zeus kam wie ein
Adler als Gott zum Ganymed-Knaben
Und zu Leda kam
er göttlich verkleidet als Schwan.
Das ist verschieden.
Der eine mag das, der andre mag jenes.
Ich mag das reine
Kind, mag auch die reizende Frau.
60
Ich fand Evi allein,
da bat ich sie, sie hat geöffnet
Ihrer Schenkel
Paar. Hilf dem verlorenen Mann,
Sprach ich, gewähre
mir einen kleinen Atemzug, Liebste.
Als ich das
gesagt, weinte ihr zartes Gemüt,
Aber sie wischte
sich die Tränen ab mit den Händen
Und dann schlug
sie leicht mich ins erhitzte Gesicht.
61
Schönheit ohne
Charme ergötzt, doch kann uns nicht fesseln,
Wie eine Haken
ist das, der ohne Köcher doch schwimmt.
62
Entweder macht man
einen Anschlag auf Liebe, o Eros,
Dass die Liebe
wird wieder erwidert von ihr,
Oder man muss
versuchen, abzuschaffen die Liebe
Oder dass
Freundschaft die glühende Leidenschaft wird.
63
Als Athene und Hera
in ihren goldnen Sandalen
Meine Evi sahn,
riefen die Göttinnen laut:
Nein, wir werden
nicht wieder unsere Kleider ablegen,
Ist doch ein
Urteilsspruch leider uns Schande genug.
Denn es sprach der
Hirte sein Urteil, dass Charis ist schöner.
Zweimal
verlieren, das ist nicht zu ertragende Schmach!
64
Du hast die
Schönheit Aphrodites, den Mund der Verführung,
Form und Frische
der Horen, geflügelten Fraun,
Stimme Kalliopes,
Weisheit Athenes und Tugend der Themis,
Und mit dir, o
Weib, sind es der Grazien vier.
65
Dies ist das Leben,
nichts anderes ist es, das Leben ist Wonne!
Alle Sorgen
verscheuch, die doch nur langweilig sind.
Kurz sind die Jahre
des Menschen. Heute ist unser der Schaumwein
Und der erotische
Tanz, blumige Kränze und Fraun!
Heute möchte ich
leben, heute mit dir leben, o Evi,
Keiner weiß, was
bringt morgen die kommende Zeit?
66
Pfahl, ich wusst
nicht, dass Evi kommen würde zu mir, mit
Händen lösend
das Haar, dass es ihr fall auf die Brust.
Hab Erbarmen mit
mir, meine schöne Königin Evi,
Sei nicht zornig
auf mich, weil ich so lüstern geblickt,
Mit den Augen
geschaut auf deine unsterblichen Formen.
Ja, ich habe
erkannt, Göttin der Schönheit bist du,
Evi und nicht
Aphrodite! Woher sonst die reizende Schönheit?
Du hast die
Charis wohl gar ihres Gürtels beraubt!
67
Hier, ich sende dir
diesen Kranz, o Evi, Geliebte,
Den ich mit
eigener Hand flocht aus den Blumen im Mai.
Da sind Lilien,
Rosen, Anemonen, Narzissen
Und das
Vergissmeinnicht, blühend so himmelblau zart.
Trage den Kranz und
höre auf, stolz zu sein, Evi, Geliebte,
Denn wie der
Blumen Kranz wirst du verwelken dereinst.
68
Wisse, Aphrodite,
das Evi, ein reizendes Weibchen,
Meine Nachbarin
ist, sie warf die Glut mir ins Herz!
Sie selbst wollte
nur scherzen mit mir in flüchtiger Freundschaft,
Als ich die
Möglichkeit sah, waghalsig wurde ich da.
Früher errötete
schnell sie, doch hat das ihr nicht geholfen,
Sondern sie
fühlte im Herz tief meiner Leidenschaft Stich.
Nur mit großer Mühe
gelang es mir, sie zu umarmen,
Und jetzt ist das
Weib schwanger mit Leibesfrucht gar.
Also was soll ich
tun, o Göttin, aufhören zu lieben?
Oder bleib ich
verliebt? – Charis, ich bleibe verliebt!
69
O wie war schön der
Teint und wie hüpften die rundlichen Brüste
Und die Füße
wie schmal und auch wie denkend die Stirn
Und die wallenden
Haare schwarz und fallend zum Busen!
Aber die Zeit
bewirkt Alter, Vergänglichkeit und
Bald ist nicht mehr
der Schatten ihres früheren Selbst da,
Bald Matrone ist
sie, faltig die Haut, grau das Haar.
70
Hätten die Frauen
noch so viel Charme, wenn alles vorbei ist,
Würden die
Männer nicht nachschaun den Mädchen am Markt.
71
Ich bin ein Apfel,
ein Liebender wirft mich dir zu, o Geliebte.
Evi, stimmst du
mir zu? Einmal verwesen wir zwei.
72
Sie mit den Rosen,
rosig die Grazie! Doch was verkauft sie?
Ob sie nur Rosen
verkauft? Oder sich selber dazu?
73
Evi, was willst du
mich baden? Bevor ich mich auszog, Geliebte,
Steht schon mein
männliches Glied herrlich in Flammen von dir!
74
Wär ich der Wind,
dass du Haare flattern lässt um die Brüste!
Nimm mich zum
Vorbild doch, blase so lustig wie ich!
75
Wär ich eine Rose,
dass deine Rechte mich pflückte
Und mich steckte,
o Weib, zwischen die Brüste so weiß!
76
Evi leugnet, dass
sie verliebt ist, aber sie schreit laut,
Als ob eine Armee
Pfeile der Lust sie verletzt!
Wankend ist ihr
Schritt und es nimmt ihr den duftenden Atem,
Schatten violett
unter den Augen ihr sind.
Aber ich liebe sie!
Denn von Charis entzündet, schreit Evi:
Ich verbrenne,
mein Gott Eros, vergehe vor Lust!
77
Eros, wenn du nicht
zwei in Flammen setzen kannst, lösche
Deine Fackel aus
oder setz Evi in Brand!
78
Das ist nicht Liebe,
wenn man schweifen lässt seine Augen,
Eine schöne Maid
sich zu erhaschen am Markt.
Aber wer ein
seelenvolles schönes Gesicht sieht,
Der ist vom Pfeil
Eros’ in Schnelle durchbohrt.
Angezündet ist die
Wut seines Geists. Das ist Liebe!
Von der Schönheit
schwärmt immer der Richter der Form.
79
Evi, ich sende dir
süße Düfte, zum Dienst deines Duftes
Schenk ich dir
Rosenöl, die du wie Rosenduft riechst.
So auch der, der
Dionysos dienen will mystisch,
Fließen lässt
das Geschenk wilden Dionysos’, Wein!
80
Siehe, ich habe
meine Brust mit Weisheit bewaffnet
Gegen Eros, er
wird nicht erobern mein Herz,
Wenn die sterbliche
Leidenschaft gegen die göttliche aufsteht.
Aber kommt mit
ihm, Eros, Dionysos mit,
Ihm zu helfen, mein
armes sterbliches Herz zu besiegen,
Was vermöchte
ich denn gegen zwei Götter voll Macht?
81
Du hast Heras Augen,
o Evi, die Hände Athenes,
Aphrodites Brust,
du hast der Grazie Fuß.
Selig ist, wer dich
schaut, und dreimal gesegnet, der hört dich,
Halbgott ist, wer
dich küsst, wer dich begattet ein Gott!
82
Spanne deinen Bogen,
Eros, in müßiger Freizeit
Finde ein anderes
Ziel! Ich bin von Wunden bedeckt!
83
Du siehst Evi, eine
Aphrodite mit kleinen
Brüsten, da gibt
es nicht viel, was da noch zwischen uns wär,
Aber ich werden mich
stürzen auf ihre niedlichen Brüste
Und ihrem Herzen
so nah sein, am Herzen zu ruhn.
84
Gieße in zehn große
Becher ein als Mundschenkin, Evi,
Und Karina brat
mir eine Ente am Herd.
Sie wird sagen: Du
liebst ja Evi mehr als Karina!
Bei Dionysos,
den ich hier tropfen lass, ja,
Evi geht auf um zehn
Uhr abends wie Luna am Himmel!
Überstrahlt doch
der Mond alle die Sterne im All!
85
Ah, ich liebte! Und
wer hat nicht geliebt? Ja, ich schwelgte
In dem Mysterium
tiefer erotischer Glut!
Aber ich war
verzweifelt! Warum denn? Wegen der Gottheit!
Nun schon graues
Haar hat mir das blonde ersetzt.
Meine irdische
Lebenszeit ist nun nahzu vollendet.
In der Spielzeit
ich spielte als lustiges Kind,
Aber jetzt ist es
vorbei mit der fröhlichen Kindheit
Und ich lebe nur
noch mystischer Schau der Idee!
86
Josef, obwohl du
jetzt dich wälzt bald linksrum, bald rechtsrum
In dem leeren
Bett – Evelin ist nicht bei dir! –
Also bringt dir dein
Wille nach Ruhe nicht heilenden Schlaf, nein,
Nichts als
Müdigkeit, tiefe Erschöpfung dir nur.
87
Scheine, Luna der
Nacht, gehörnte schimmernde Luna,
Du liebst es,
schwelgend zu schaun, die du durchs Fensterglas schaust,
Lasse fallen dein
Licht auf den Leib der goldenen Evi!
S’ist einer
Göttin erlaubt, Evelin nackend zu schaun!
88
Brust an Brüste!
Meine Brust lag ihr an dem Busen,
Ihren süßen
Mund drückte sie auf meinen Mund!
Ich zog Evi an mich,
nichts war zwischen uns! Nur die
Kerze Zeugin war.
Aber ich sage nicht mehr.
89
Füße! Beine!
Oberschenkel! Ich freiwillig sterbe
Für die Schenkel
gespreizt! Nabel und Schamhaar und Schoß!
Hüften! Schultern!
Brüste! Nacken! Arme und Augen!
Ich bin verrückt
vor Lust! Küsse und stöhnender Akt!
90
Aphrodite, bei
deinem majestätischen Busen
Schwor ich: Ich
bleibe fern Evi zwei Nächte lang! Und
Doch hat die Zeit
mein Herz getäuscht und du hast gelächelt,
Göttin, ich will
nun deine Hilfe nicht mehr
Für die zweite
Nacht. Ich warf den Eid in die Lüfte.
Lieber wähle
ich, statt dass ich gottlos vor dir
Bin um ihretwillen,
die meinen Eid hat gebrochen,
Aphrodite, dass
ich sterbe aus Glauben den Tod.
91
Warum bist du so gut
gebaut, so langhalsig, Evi,
Warum kannst du
so gut plappern mit lächelndem Mund,
Fröhliche Kellnerin
des Dionysos und der Cythere,
Lieblich
lachender Schatz unseres Liebesvereins,
Und warum, wenn ich
nüchtern bin, bist du betrunken,
Und bist
nüchtern, wenn ich schwer bin betrunken vom Wein?
Nein, du hältst
dich nicht ans Gesetz der Geselligkeit, Evi,
Sei betrunken,
wenn ich auch bin betrunken vom Wein.
92
Lieber Knabe
Mundschenke, fülle den goldenen Becher,
Sage lachend
dabei: Evi die Lieblichste ist!
Sprich den süßen
Namen aus, der mildert den Rotwein,
Der den herben
versüßt, einzig ihr Name allein.
Gib mir dann, ist
sie auch von gestern Nacht, die Girlande,
Die den
lieblichen Duft trägt der Erinnerung an
Evi. Schau, wie die
Rose weint, begünstigt von Eros,
Weil sie Evi
sieht heute nicht liegen bei mir.
93
Lieber Knabe
Mundschenke, einen Becher voll Rotwein
Trink ich auf
Evelin-Grazie, noch einen Kelch
Trink ich auf
Evelin-Muse, trink ich auf Evelin-Kypris,
Denn ich preise
sie, Evi, als Göttin und misch
Ihren geliebten
Namen in den heiligen Kelch, um
Ihren Namen dann,
Evi, zu trinken im Wein.
94
Süß ist die
Melodie des arkadischen Pan, der die Flöte
Blasen kann, Evi,
wie süß deine Berührungen sind!
Wohin soll ich
fliehen vor dir? Denn Eros erfasst mich,
Du gibst mir
keine Zeit, Atem zu holen, o Frau!
Entweder Aphrodite
schleudert in mich die Wollust
Oder die Muse die
Lust oder die Grazie Lust
Oder, was soll ich
sagen, alle die Göttinnen, Evi,
Denn ich brenne
und steh heiß in der lodernden Glut!
95
Die melodischen
Musen geben Geschicklichkeit, Evi,
Deinen
Berührungen und Göttin Athene gibt dir
Weisheit, und Eros
führt deine Schönheit, er glaubt ja an Evi,
Und die Grazien
dir ihre drei Gnaden verliehn.
96
Eros, ich schwöre,
ich hätte lieber vernommen, wie Evi
Flüstert mir
etwas ins Ohr, als selbst die Harfe Apolls.
97
Ist die
Efeu-Girlande des Gottes Dionysos schöner
Oder die Rose der
Göttin Cythere voll Glut?
98
Diese Blüten sind
gewunden für Evelins Krone,
Aber Evi strahlt
mehr als der blumige Kranz.
99
Schon stehn die
blauen Veilchen in Blüte, die gelben Narzissen,
Regenliebende,
und schneeweiße Lilien auch,
Die die Gärten
heimsuchen, schon steht Evi in Blüte,
Eros’
Lieblingin sie, purpurne Rose der Lust,
Krone der Blüten
des Frühlings! Warum lacht ihr so heiter,
Gärten, die ihr
umsonst euch doch mit Evi vergleicht?
Mehr zu bieten hat
sie als alle duftenden Gärten,
Und ich zog
immer vor Evi der Mutter Natur!
100
Nun sinds der
Grazien vier, denn neben der Grazien Dreiheit
Aufgerichtet
steht noch eine Grazie da,
Die da duftet von
Feigenparfüm, die gesegnete Evi,
Alle anderen
Fraun schauen auf Evi voll Neid,
Ohne Evi sind die
Grazien Grazien nicht mehr,
Ihr alleine
gebührt göttlicher Grazie Ruhm.
101
Nun will ich in die
blauen Veilchen und gelben Narzissen
Beeren flechten,
in lachender Lilien Kranz,
In den Krokus, in
die Hyazinthe, die Rose,
Freude zu haben
an Gott Eros in glühender Lust,
Dass der Kranz dann
kommt auf Evis Haupt, die Geliebte
Mit dem duftenden
Haar trägt dann den duftenden Kranz.
102
Ich weissage: Die
Sonne wird übertroffen von Evi
Und der Grazien
Charme weit noch von Evelins Charme.
103
Wer gab mir Evi,
meine weise plaudernde Herrin?
Der gab die
Grazie mir, eine der Grazien mir!
Er hat mir wirklich
gegeben eine göttliche Gabe,
Warf mir gratis
zu göttlicher Grazie Charme!
104
Die gefeierte Evi
hatte versprochen zu kommen
Zu mir diese
Nacht, schwors bei der Göttin des Korns.
Aber sie kam nicht.
Die erste Stunde der Nacht ist vorüber.
Schwor sie etwa
falsch? Dienerin, lösche das Licht!
105
Ha, ihr schrillen
stimmgewaltigen Mücken so schamlos,
Saugnäpfe, die
dem Mann saugen das Lebensblut aus,
Nacht der
geflügelten Bestien, lasst doch Evelin schlafen,
Kommt und lieber
fresst meine Gebeine voll Gier.
Aber warum soll ich
vergebens flehen, ihr Mücken?
Unbarmherzig
ergötzt selbst sich das schamlose Tier
An der Geliebten
nacktem freudespendendem Körper!
Aber ich warne
euch, warn euch verfluchtes Getier,
Seid nicht länger
von solcher wilden schamlosen Frechheit
Oder meine Hand
wird euch noch totschlagen, Pack!
106
Evi mit dem süßen
Gesicht, von Eroten gebadet,
Guckt aus dem
Fenster heraus, ja, und die Tür ward gesprengt,
Liebste Aphrodite,
von der Flamme, die schoss aus
Josefs Augen, der
stand lüstern vor Evelins Tür.
107
Aphrodite gleich
taucht sie aus des Ozeans Gischtschaum,
Und das Leben
erweckt sie neuen Frühlings im Land.
Darum heißt sie zu
recht auch Evi; Göttliches Leben!
Mutter des Lebens
ist sie, Quell des lebendigen Seins.
108
Eros selber hat
geformt mir im innersten Herzen
Evi, die lieblich
spricht, Geist meines Geistes ist sie.
109
O die Eros-liebende
Evi, mit strahlenden Augen,
Überredet die
Welt, Eros zu dienen, dem Gott.
110
Eros, wie scharf
sind doch die Fingernägel der Liebsten,
Denn ihr Kratzen
reicht mir in das innerste Herz!
111
Einmal spielte ich
mit der schönen fesselnden Evi,
Einen Gürtel sie
trug, darauf geschrieben stand dies:
Liebe mich lang und
oft und heftig, o Josef, Geliebter,
Und sei am Herzen
nicht wund, lieb einen Anderen ich.
112
Evi mit weißer
Haut, hat dich jemand nackt neben Josef
Liegen gesehen im
Bett? Es ist ein Stöhnen in mir!
Ach, es gibt für
deinen Geliebten nicht Ruhe am Sabbat,
Eros schafft und
wirkt ja an dem Sabbattag auch!
113
Blumengenährte
Biene, was willst du verlassen die Kelche
Blühender Blumen
im Lenz, fliegen auf Evelins Haut?
Ist es, weil du
denkst, dass sie beides hat, Süßigkeit und den
Stachel Eros’,
des Herrn, bitter zu machen und krank?
Ja, mir scheint, das
sind deine Gedanken, summende Biene.
Weg mit dir,
zurück flieg zu den Kelchen, du Flirt!
114
Mutter der Götter,
Mutter Nacht, vernimm, was ich bitte,
O du heilige
Nacht, Wonnegenossin der Lust:
Wenn da einer liegt
unter Evis gemütlicher Decke,
Von ihrem Körper
erwärmt, zärtlich von Evi berührt,
Lass du die Lampe
ihrer strahlenden Augen verlöschen
Und den Rivalen
lass ruhn wie Endymion tief.
115
Mutter Nacht, o
meine glühende Sehnsucht nach Evi,
Du hältst mich
wach mit der Glut bittrer Visionen des Leids,
Bittrer Visionen der
Dämmerung voller Tränen und Wollust,
Ist in ihr noch
ein Rest zärtlicher Liebe für mich?
Ist die Erinnerung
an meinen Kuss noch warm in der kalten
Asche der
Phantasie? Träumt sie wohl manchmal von mir?
Oder gibt es eine
neue andere Liebe,
Einen flüchtigen
Flirt, irgendwer den sie begehrt?
Liebe Lampe, mögest
du niemals sehn den Rivalen
Bei der
Geliebten im Bett! Göttin, bewahre sie mir!
116
Nacht war, es
regnete, Eros war die dritte Beschwernis,
Ich war betrunken
vom Wein, Nordwind blies, ich war allein,
Aber die schöne Evi
überwältigte alles!
Würde ich
wandern so, ohne dass Ruhe ich fänd
Vor der Pforte der
Geliebten? Ich stand da im Regen.
Friede, Zeus,
Friede, o Zeus! Ich hab zu lieben gelernt!
117
Süß im Sommer ist
für den, der dürstet, ein Schneeball
Und für den
Segler süß ist nach dem Winter der Wind.
Süßer noch, wenn
Evis Decke zwei Liebhaber zudeckt,
Aphrodite
empfängt Opfer von beiden voll Huld.
118
Dieser Weinbecher
fühlt Genuss und Wonne, er sagt mir,
Wie der
Plaudermund Evelins angesetzt ihn.
Seliger Becher!
Würde sie mich doch ansetzen, saugen
Mir die Kraft aus
dem Mark, mir meinen Geist aus dem Leib!
119
Schrecklich ist
Eros, schrecklich! Aber was hilfts das zu sagen,
Immer wieder ich
sags: Eros ist schrecklich! Fürwahr,
Dieser göttliche
Knabe lacht und freut sich von Herzen,
Wenn mich Evi
verschmäht! Fluche ich, wächst nur der Gott!
Was für ein Wunder,
Aphrodite, getaucht aus dem Meere,
Dass du geboren
hast diesen weißglühenden Gott!
121
Nimm deine Netze ab,
Evi, deine neckischen Netze,
Lass nicht
schmollen den Mund, o deinen Schmollmund voll Reiz!
Klammert sich doch
dein hauchdünnes Kleid an den reizenden Körper,
All deine Reize
sind sichtbar in Durchsichtigkeit!
Ja du könntest auch
nackt sein in transparenten Gewändern!
Scheint dir das
amüsant, dieser Durchsichtigkeit Reiz,
Dann, Geliebte,
werde ich über mein Mannesglied stülpen
Reine Transparenz
köstlichen Gummis für dich!
DRITTER TEIL
EPIGRAMME
AN EINE PASTORIN
Ihr Name Lupus ist /
und doch ist sie ein Lamm,
Der Name Schall und
Rauch, / der HERR ihr Bräutigam.
ÖKUMENE
Liebfrau Catholica /
und Orthodoxa gern /
Und Evangelia / sich
neigen vor dem Herrn.
SEKTEN
Ich weih dem Herzen
der geweihten Unbefleckten
Die Albigenser und
die Katharer der Sekten.
DIE KIRCHE
Den einen ist sie
Jungfrau Eva mit dem Kinde Abel,
Den andern ist sie
leider nur gemeine Hure Babel.
PFINGSTLER
Sind aus den
Freunden nun geworden faule Feinde?
Ecclesia ist nicht
wie eine Pfingstgemeinde.
ISLAM
Auf Marterzeugen
wartet an dem Glaubensziel
Ein Harem schöner
Frauen voller sex-appeal.
DIE GELIEBTE
Ob ich sie liebe?
Oder ob ich sie verschmähe?
Das weiß allein die
Weisheit meiner Gottes-Ehe.
DIE SCHÖNE HELENE
Ich bin jung und
schön und reizend,
Eine blühende
Natur,
Ich bin Braut, der
Götter Garten,
Ich bin reiner
Sonnenstrahl.
Meine Schönheit ist
von oben
Eingegossen von den
Göttern.
Meine Jugend ist die
Jugend
Immerjugendlichen
Hellas.
Ich bin die
Begeisterung
Der verliebten
Musenpriester.
Denn ich bin die
zehnte Muse
Und ich bin die
vierte Grazie
Und die zweite
Aphrodite.
Ich, der Morgentraum
der Männer,
Bin lebendige
Verheißung
Elysäischer
Gefilde.
Mein gebenedeiter
Leib
Ist von
allerfeinstem Stoff.
Meine Seele ist
geflossen
Aus dem Gott der
Götter Zeus.
Zeus gekommen ist
als Schwan,
Junger
liebestrunkner Schwan,
Selig Zeus erhob
sein Haupt,
Seinen langen
Schwanenhals,
Brünstig schlug er
seine Schwingen,
Siegreich sang sein
Schwanenlied
Von der Gunst des
Kleinen Todes,
Nämlich der
Vereinigung
Gottes mit der Braut
und Nymphe,
Und begattete als
Schwan
Leda, Gottes junge
Nymphe,
Und erzeugte in dem
Schoß
Der gebenedeiten
Braut
Polydeukes, jenen
Zwilling,
Der geboren Gottes
Sohn,
Und die schöne
Helena,
Meine gottgeschaffne
Schönheit.
Ich bin Gottes eigne
Tochter
Und ein Ausfluss
seiner Kraft
Und ein Spiegel
seiner Schönheit
Und ein Licht von
seinem Licht.
Ich bin Helena, die
Traumfrau
Aller männlichen
Hellenen.
Wer die Schönheit
liebt auf Erden,
Der ist in dem Geist
Hellene.
Denn die Asiaten
bringen
Ihres Gottes
Majestät,
Aber die Hellenen
bringen
Ihres Gottes
Herrlichkeit,
Denn die Schönheit
herrscht im Himmel
Als das allerhöchste
Gut.
Diese Schönheit in
dem Himmel
Ist Urania, die
Göttin.
Die Geheimnisse des
Eros
Streben alle zu der
Schönheit,
Zu des Himmels
Schönheitsgöttin.
Eros, der gewaltige,
Ist ein Dämon auf
der Erde,
Eros ist allein der
Mittler
Zwischen Gottes
Herrlichkeit
Und den Sterblichen
auf Erden.
Eros zieht uns all
hinan!
JESUS SIRACH SPRICHT
Ein neuer Freund ist
wie ein neuer Wein,
Lass erst den Bruder
einen alten sein.
Verlass den alten
Bruder, den du hast,
Nicht für den neuen
jungen Seelengast.
MONGOLISCHE LYRIK
FÜR MADDEL
ALS SIE NACH DER
MONGOLEI ZUM REITEN REISTE
ICH TEILE MIT MEINER
MUTTER
Je mehr ich
versuche, meine Mutter zu beruhigen,
Je mehr vermutet
sie...
Die Bedenken und
Sorgen
Nehm ich auf die
leichte Schulter,
Ich verberge sie und
sammle sie.
Ihre Ohren sind
interessiert
An den Notizen, die
ich anbiete,
Meine Angst seziert
sie.
Immer mehr wird, je
älter ich werde,
Weniger die Angst.
Ich verstehe sie und
bin weniger eifrig,
Ich will alles mit
ihr teilen; sie akzeptiert es.
DU BIST MEINE PERSON
Dein Herz ist
Groß und
geheimnisvoll,
Mein charmanter
Ehemann.
Es schlägt laut auf
einer Radtour,
Zieht unsere Familie
weiter,
Du hörst mit deinem
Kopfhörer.
Besiege mich, mich
zu ermahnen,
Doch glaube mir...
Dein Glaube
Ist der des
Juden-Buddhisten-Christen.
Während im Thriller
amüsiert
Verharmlost werden
die Monster,
Ich fürchte,
Zynismus ist deine
Waffe.
Zähl deine
Schritte, lächle,
Ich weiß, was du
willst,
Du bist mein
Schutzengel.
Du bist meine
Person.
ICH BEOBACHTE DICH
ALTERND
Ich beobachte dich
alternd
In weisem Lächeln,
gemessenen Schritten.
(Deine Kurven sehen
schön aus.)
Der Ernst des Lebens
hat umgestaltet
Unsere dummen Kosten
der Energie.
(Oh, die wir
zusammen Wege zurückgelegt.)
Verschwendete
Eitelkeit der Gefühle!
Ich liebe unsere
Ewigkeit...
Mehr große Momente
der Lebendigkeit!
(Unser Bau normaler
Größe.)
Erfahrung hab ich
mit dem knorrigen Alter.
ZWEI BABYS WEINEN
So lecker, mein
Baby,
Die rechte Wange
Schaute
Zu seinem Bruder.
Natürlich nahm er
einen scharfen Biss
Und darauf machte er
Sanft süße Augen.
Seine grausame
Neugier war verwirrt,
Amüsiert,
Es ist einfach,
andre zu verletzen.
Mein Baby warf
jammernd eine Meile hoch
Seinen Bruder
Und sprang...
Und stieß einen
furchtbaren Schrei aus.
BEVOR WIR UNS WIEDER
TREFFEN
Immer fürchtete ich
dich,
Bevor wir uns
trafen,
Was immer es ist,
Das wir getan haben,
Im Lächeln und
Nicken
Und Auge in Auge
Hatte immer ich dich
lieb
Und diese Zukunft,
Zu sehen
Einen Sohn, was
glänzt da
Durch den Morgen und
Durch die Nacht, die
er durchbohrt?
Unsere Windeln
Kostenlos.
Dann standen wir
Hand in Hand
morgens,
Bevor wir uns wieder
trafen,
Jetzt bin ich frei,
Für alle zu sehen
ist
Dieser Hochzeits-
Ring.
GEISTESÜBUNG
Ich jucke mich,
spiele im Kristallglas,
In Ketten, die ich
selbst geschaffen,
Verstecke mich,
warte auf Inspiration,
Um mir aus meiner
schmerzlichen Patsche zu helfen.
Flammende
Trommelschläge
Des menschlichen
Einflusses,
Die dramatische
Notwendigkeit
Des Herbstes und der
Veränderung,
Rufe nach der
glänzenden Guillotine:
Plötzlich fällt
der Kopf ab!
Ich seh dann
schließlich ein blutiges Chaos,
Wie es sein sollte
in der Natur,
Ausgleich und
Verlagerung und Wiederherstellung,
Und dann wachsen
zehn Köpfe.
Ich neige dazu, mein
Herz ist eine Trommel,
Momente des
Synchron-Gebrummes,
Mit keiner andere
Seite zu sprechen,
Und
Da kommt niemand mir
zu Hilfe.
Ich sitze da und
strecke mich.
VON DEN DREI
TÖCHTERN
Die Tochter, die
ihren Vater wie Salz liebte,
Wurde aus seinem
Reich geworfen.
Er bevorzugte die
Töchter, die ihn liebten
So süß wie Honig,
so sehr wie Geld.
Aber Gezeiten ziehen
sich zurück,
Und Fülle von
Veränderungen gibt es im Leben.
Alle Töchter haben
gleiche Ansprüche,
Aber bitteres Salz
wird manchmal benötigt
Mehr als all der
andere Flaum.
BERG UND MENSCH
Zu töten die
Monster wie Gilgamesch,
Scheint kaum nötig.
Es ist nur ein Berg
und ein Mensch,
Alle Kämpfe nur
imaginär.
Die ruhige
Einsamkeit des Landes
Kann verlockend und
beängstigend sein.
Aber die
menschlichen Ereignisse und Hände
Sind nur eine
Version der Geschichte.
ELSTERWEIBCHEN
In der Pinguin-Jacke
geht sie auf die Suche
Im Gemetzel nach
Mahlzeiten,
Straßendiebe gibt
es viele.
So geht sie die
tödlichen Straßen,
Kaum beachtet sie
die
Räder der vielen
Autos.
NOSTALGIE
In jenen Nächten,
wenn die Geister zu Fuß
Rund um dein Haus
gehen
Und eines seltsamen
Kindes Lachen klingt vertraut,
Auch Eis ist nicht
zu verwenden,
Tage sind vorbei
gegangen,
In Salz eingepökelt
Das Fleisch aus der
Glut der Liebe - -
Die längst vorbei
ist,
Wahrhaft oder nur
eingebildet.
*
KLAGE
Die letzte Freude
uns entführen Seelendiebe.
Es gibt ihn dieser
Welt kein kleinstes Körnchen Liebe.
LEID
Madonna sich
entzieht, der Herr zieht sich zurück,
Nun bleibt nur noch
der Wein und mystische Musik.
LEKTÜRE
Gib vorzulesen Kraft
mir für den Sohn, Maria,
Wie Eragon verliebt
ist in die Fee Arya.
AN DIE SCHÖNE
HELENE
Helene, deine
Schönheit ist wie das Meer,
Wie Hellas' Meer,
der Archipelagus, wo
Der müde Wandrer
mit dem Schiffe
Strebt zu der
Heimat der Mutter-Insel.
Lang war ich auf dem
Meere, verzweifelt lang,
Dein Goldhaar und
dein klassisches Angesicht
Und Aura einer
Nymphe haben
Heim mich
getragen nach Rom und Hellas.
In eines Tempels
Nische die Statue
Des deinen Leibes
seh ich, wie Jaspis rein,
Helene, du bist
mir die Psyche
Und das
verheißene Land der Schönheit!
SEGEN
Des Schöpfers
Mutter, mater creatoris,
Des Dichters Mutter
segne, Mama Doris!
ZUM GEBURTSTAG
Der alte Dichter ist
schon fett und ranzig,
Doch deine Schönheit
ist erst einundzwanzig,
Dich segne Unsre
Liebe Frau von Danzig.
URLAUB
Mit Unsrer Frau und
ihrem Knaben gerne
Lag ich am
Weser-Strand des Nachts in Berne.
ATE
Für diesen lieben
Sohn bin ich ja gerne Pate,
Doch seine Mutter
ist betört von Göttin Ate.
DIE JUNGE
SCHAUSPIELERIN
Im ganzen deutschen
Land ist sie bekannt,
Weil sie so hübsch,
liebreizend und charmant.
ETYMOLOGIE
Hübsch kommt von
höfisch, denn die Damen an den Hofe
Sind hübsch von
Sitten und von Form, und auch die Zofe.
HOFFNUNG
Drum lohnt sich
Religion und Theologen-Tugend:
Im Himmel Mädchen
sind von Schönheit und von Jugend.
BERLIN
O Berolina, du bist
mir ein schönes Städtchen,
Der Genius des Orts
ist mir ein süßes Mädchen.
BERUFUNG
Ein Minnesänger ich
der Lieben Frau Maria,
Dazu ein Bräutigam
der Hagia Sophia.
VISION
Wer war die Göttin,
die ich auf dem Rade sah?
Es war die Königin
von Hellas, Helena!
AMOR
Ich saß mit Amor
heut beim Kartenspiel,
Mich zu besiegen,
war des Schelmen Ziel,
Und lachend hat mich
Amor schnell besiegt,
Er ruft: Triumph!
Und rasch gen Himmel fliegt.
HADERN MIT GOTT
Was hat mich Gott
gemacht als arme Evelina
Und nicht als das
Modell, die schöne Angelina?
ANNA
Wir schwinden alle
hin in die Unterwelt,
Der eine folgt dem
anderen diesen Weg,
Voraus gegangen
ist mir Anna,
Kehrte im Tod
heim zum Quell des Lebens.
HELENE
Sie segelte vorbei
auf ihrem Räderthron,
Die
Schönheitskönigin in sonniger Vision.
CHRIST UND HEIDIN
Ich komm von Gott
dem Herrn und von der Roma Kurie,
Du kommst von
Beelzebul als eine finstre Furie.
DIE ANTI-FRAU
Mit zwanzig Jahren
war sie Grazie und Huri,
Mit fünfzig ist sie
fett, Lord Byron sagt: a fury!
DIE ANTI-FRAU
Ich alter fetter
Mann bin doch der weise Nathan,
Du altes fettes Weib
bist Ehefrau des Satan!
MADONNA
Ha! Unsre Liebe Frau
erscheint am Horizont,
Ist neunzehn Jahre
jung, und schlank, und goldenblond!
DAS MÄDCHEN
Die schöne Venus
sah ich auf antiker Freske,
War zwanzig Jahre
jung und trug den Namen Eske.
JUGENDLIEBE
Frau Jugend grüße
ich, nun alt, mit müdem Gruße,
Ich grüße Marion,
die trägt den Namen Buße.
KLAGE
Wie lange muss ich
dulden noch und harren?
Die Welt ist voller
Toren, voller Narren!
DIE FREUNDE
Ich schenkte ihnen
Verse, doch sie lesen nur
In Massen triviale
Krimi-Literatur.
DIE ÖFFENTLICHEN
MÄDCHEN
Die Hürlein laufen
in der Stadt herum halbseiden,
Von außen himmlisch
schön, von innen faule Heiden.
DEUTSCHE MÄRCHEN
Dornröschen,
Aschenputtel und Schneewittchen,
Sind alle nichts als
liederliche Flittchen.
DER MISOGYN
Die Weiber sind
abscheulich, sie sind böse!
Was gut an ihnen
ist, ist nur die Möse!
GOETHE SPRICHT
„Ich wend mich,
der Vergänglichkeit zum Trotze,
Zuerst zur Flasche
Wein und dann zur Fotze.“
UNMUT
Die Heidenmütter
sind nur alte Nutten,
Doch ihre Knaben
allerliebste Putten.
DIE ANTI-FRAU
Verhurt zur
Jugendzeit der feminine Sex,
Im Alter wird das
Weib zur alten Kräuterhex.
DER KNABE
Ein göttliches
Geschenk der Freude, eine Gabe
Des Friedens ist das
Kind, der liebenswerte Knabe.
GEFUNDEN
Als nach der
Weisheit wir im tiefen Schachte gruben,
Da fanden Liebe wir
zu wilden armen Buben.
DER KOMMUNIST SPRACH
Du bist der Täufer
wohl und diese Kinderseelen
Sind wohl dein
Publikum, du predigst den Kamelen?
DER KOMMUNIST SPRACH
Und so gebiet ich
dir: Sei vor den Waisen stumm
Und sprich in keinem
Fall vom Purgatorium!
FREUNDSCHAFT
Der gute Hirte liebt
das arme schwarze Schaf,
Zum Paten ist das
Kind, der Knabe, lieb und brav.
GLORIA
Der Liebe Gottheit,
o, ich preise deine Größe,
Du voll
Barmherzigkeit, hast viele Mutterschöße,
Und deine Schöße
mich erwarten an dem Ziel,
O Liebe, göttliche,
zum schönsten Liebesspiel!
VIERTER TEIL
EPIGRAMME
VETTELN
Nun wollen mich
erziehn die alten bösen Vetteln,
Sie kränken mich,
zugleich um meine Hilfe betteln,
Reinkarniert sind
sie, die hässlich-dummen Hexen,
Sie gießen Gift mir
ein aus giftigen Gewächsen.
MARIA
Cor tuum, femina et
mater dolorosa,
Immaculata, est
fontana amorosa.
ENTZAUBERUNG
Da von dem Zauber
nun der Schleier fällt,
Zeigt sich ein
Spukbild zum Entsetzen.
Zum femininen Teufel
ward Frau Welt,
Zu Lilith, Inegriff
der Metzen.
ELEGIE
Mein Herz ist
tränenschwer von Dunkelheit und Kummer,
Und was allein mein
Trost, ist traumlos tiefer Schlummer.
ADVENT
Wo alle Kinder mir
vom Feind genommen sind,
Da kommt in dem
Advent zu mir das Jesuskind.
ADVENT
Die Jugend ist
verwelkt, die Freude fortgeflogen;
Der Himmel schwebt
so schwarz, es nahn des Todes Wogen.
Unstillbar ist das
Leid. es weint: Wann wirds Advent?
Das Mädchen
Hoffnung kommt, das Heil ist unser Hoffen;
Das tut die Arme
auf, das Herz steht herzlich offen;
Nur Kinderseelen
schaun den kommenden Advent!
Advent, Advent, du
Lied von Weltgerichtes Stunde!
Advent, Advent, du
Klang von Paradieseskunde!
Du Morgenstern der
Lust, von Gott geschickt! Advent!
GUDRUN ZUM
GEBURTSTAG
Die Gute Rune hat
dir Gott gestellt:
Du bist ein Segen
Christi für die Welt!
FREI NACH JESAJA
So lasst die Lenden
glühen
Bis in die
Morgenfrühen,
Und lasst die Kerzen
leuchten
In dunkler Nacht,
der feuchten,
Die Hoffnung rasch
entgürtet,
Dass euch das Lamm
bewirtet.
ABENDBROT MIT ANJA
Ich komm in der
Nacht voll Verlangen entgegen
Der blonden Pastorin
mit leiblichem Segen.
Zuerst wird
gegessen, zuerst wird geplaudert,
Dann strahlend die
Schönheit der Frau mich durchschaudert.
Sie weiß mich zu
segnen mit Leibes Genüssen,
Ich grüß sie mit
brüderlich-christlichen Küssen.
DER SYRIER
Die Frauenkirche ist
voll Liebe zu dem Nächsten,
So kommt der Syrier
zu ihr, der Sohn des Höchsten.
LÄCHELN
Schön ist das
Lächeln Unserer Lieben Frau auf der Erde!
Wie mich das Lächeln
betört, wie's mich bezaubert, beglückt!
LEBENSLAUF
Und als gestorben
seine schöne Nutte,
Ging er nur noch zur
Kirche in der Kutte.
SIE
Mit Seifenopern und
mit dummen Schundromanen
Ging sie zu Gott dem
Herrn auf hübscher Torheit Bahnen.
GUTER RAT DES PATEN
Zur Ehefrau nimmt
dir die kluge Frau voll Würde,
Das Weib, das gerne
bumst, das nimm zur zur Geliebten.
BEN JONSON SPRICHT
Du sagst, ich solle
nicht so viel von Huren reden.
Wie aber soll ich
sonst von schönen Frauen singen?
VENUS PORNEIA
Bei uns hing überm
Bett das Bild der Herrscherin,
Der Schaumgeborenen,
der Göttin Kitzlerin.
EDITH STEIN SPRICHT
Auf Erden Menschen
sind, von Freundschaft spricht man viel,
Und doch sind sie
neutral und absolut steril.
AUFERSTEHUNG
Am Tage des Gerichts
bekommt das schöne Weib -
Sechs Männer hatte
sie – erneut den lieben Leib.
DER VERLORENE SOHN
Mit der Französin
war er in Paris -
Dann holte Gott sie
heim ins Paradies.
DAS PAAR
Das Weib war nichtig
und banal,
Der Mann verehrte
seinen Baal.
MORGENRÖTE
Kaum aufgewacht,
kommt sie mit ihrer Leuchte
Und legt sich nackt
zu mir, die warme, feuchte.
DU
Du warst die Süße,
Sündige und Seichte,
Die Lüsterne, die
Lockende, die Leichte.
AUGUSTIN
O du lieber
Augustin,
Alles hin, ist alles
hin!
Will ich in den
Himmel ziehn,
Das ist meines
Lebens Sinn.
EROS
Locken schwarz und
Lippen rot -
Eros tot, ach Eros
tot!
EROS
Eros zeigte mir sein
Herz,
Eros sprach: Ich bin
der Schmerz.
EROS
Eros sah ich, meinen
Herrn,
Herrschend er in
Stern um Stern.
EROS
Eros schenkt mir
Ruh,
Schließt das Grab
sich zu.
EROS
Eros kommt heran,
Hetzt zur Frau den
Mann.
LIEBE
Ich bin verliebt,
ich wills gestehn,
Doch weiß ich nicht
in wen.
KLAGE
Mein Mund ist stumm,
die Seele lahm
Vor all dem Kummer
und dem Gram.
KLAGE
Ich schreie an die
Mauer -
O namenlose Trauer!
VISION
Ich hab am Morgen
angeschaut
Die makellose
Himmelsbraut.
DER PROPHET
Ihr jungen Mädchen
seid ein Sonnenschein, ich schwör,
Ich Priester und
Prophet, ich sag es als Charmeur.
WEISHEIT
Nicht intellektuell
Gelehrsamkeit allein,
Erfahrung in der
Welt muss auch erlitten sein.
SPELL
I am a
good-for-nothing, nothing else!
But through my
tongue the Spirit speaks his spells.
ISRAEL
In Ophra, Aphra und
in Efron beten
Sie zu Astarte
lüstern in den Städten.
AUS EINEM KINDERBUCH
Walkyre:
Geh weg, du alte
Meerhexe!
Hexe:
Ich bin eine
Meerjungfrau!
Walkyre:
Du warst vielleicht
einmal schön,
Jetzt bist du nur
noch ein hässliches Fischweib.
TOM
Der Knabe hat im
Bett bei mir gesucht den Trost,
Und hat mit zarter
Glut mir meinen Bart liebkost.
DIE MILCHSTRASSE
Wie stark doch
Herakles gesaugt an Heras Brust -
Nun ist die Galaxie
all unsres Wissens Lust!
KOSMOLOGIE
Die heiße Venus
hat, von innrer Glut bewegt
Von
Planetoidenschmuck den Gürtel angelegt,
Der kalte Jupiter
und Mars, der frostig kalte,
Den Gürtel
schenkten ihr, und stolz trug ihn die Alte.
KLIMAKATASTROPHE
Im Reich der Venus
einst die nackten Nymphen lebten,
In Kleidchen leicht
wie Gas die jungen Nymphen schwebten,
Doch haben sie
zerstört der Atmosphäre Duft,
Die Sonnenhitze hat
zu heiß gemacht die Luft,
So ausgestorben sind
die jungen nackten Nymphen,
Die sonst so schön
getanzt in schwarzen Seidenstrümpfen.
EIN ALTES HAUS
Da spuken in der
Nacht Dämonen, Totenschatten,
Da geht der Marder
um mit Mäusen und mit Ratten.
JOSUA
Mit trocknem Fuß
ging durch den Jordan Gottes Lade.
So starb die
Freundin mein, ging heim in Gottes Gnade.
JOSUA
Herr, segne Josua,
wie du es Mose gabst.
So dem
Prophetenpapst folgt ein Prophetenpapst.
MARIA
Der Menschheit
Mutter ists, die Miterlöserin,
Der ich für
Ewigkeit und Zeit gewidmet bin.
KOSMOLOGIE
Das Weltall dehnt
sich aus, wird größer Stück für Stück,
Dann kehrt die Zeit
sich um, dann kommt die Zeit zurück,
Der Tod wird zur
Geburt, das Alter wird zur Jugend
Und dann wirst du zu
Nichts. Das lehrt der Weisheit Tugend.
DAS SCHWARZE LOCH
Was ist das schwarze
Loch? Ich weiß es nicht genau.
So unergründlich
ist es mir wie eine Frau.
RETTUNG DER
MENSCHEIT
Andromeda stürzt
ab, und unsre Sonne, diese,
Sie wird ein weißer
Zwerg, sie wird ein roter Riese,
Die Menschheit wird
vergehn. Was rettet in dem Fall?
Zu finden wär die
Tür ins parallele All,
Ein Schlupfloch aus
dem All in andre bessre Welten.
Das Schlupfloch
suchen stets der Weisheit große Helden.
WEISHEIT
Nicht geistlich nur
allein dich deiner Gottheit schenke,
Auch intellektuell
die Wissenschaft bedenke.
WEIHNACHT
Der Stern der Sonne
steigt, was schenkt uns doch die Sonne,
Die süße
Frühlingslust, die heiße Sommerwonne!
WELTEKEL
Mich ekelt diese
Welt und diese Menschheit an! -
Sei still und leide
du als wie ein andrer Mann.
FREUNDE
Geht alle eurer
Arbeit nach -
Ich leide einsam im
Gemach.
LAMENTATION
Großmutter wusste
schon: Mein Geist wird sich verlieren
In lauter Kreuz und
Nacht, des Juden Lamentieren.
WEIHNACHT
Zur Weihnacht feiern
Schäferin und Schäfer
Mit unsichtbarem
Freund, dem Siebenschläfer.
ADVENT
Der kleine
Heidenbube
Schmückt schön die
Weihnachtsstube,
Weht draußen kalter
Wind.
Nun komm, o
Jesuskind!
NACHFOLGE
Gott beuge ich mein
Knie und beuge den Miniskus,
Maria folg ich nach
und folge Papst Franziskus.
GNOSIS
Du hast in dieser
Welt an deiner rechten Seite
Die Engelsfreundin,
dass sie dich den Weg geleite,
Auf dass dein Fuß
des Wegs nicht an die Steine stößt.
Die Engelsfreundin
wird wie du von Gott erlöst.
Und wenn ihr kommt
zu Gott, dann wird sie sich entschleiern,
Im Himmelsparadies
ihr werdet Hochzeit feiern.
RUTH
Weil Ruth die
Freundschaft heißt und weil sie schön und mild,
Ist sie der Gottheit
Bild, ein feminines Bild.
EMPEDOKLES
Der Freundschaft
Gottheit hält das ganze All zusammen
Und alle
Freundschaften von dieser Gottheit stammen.
EDEN
in Eden wartet treu
auf mich mein schönstes Käthchen
Und Ursula und die
elftausend hübschen Mädchen.
DEUTSCHES REQUIEM
Johannes Brahms hab
ich gehört alleine heute:
Ein Requiem des
Heils, ein Requiem der Freude!
ZWEI BIBELKREISE
Die Katholikin:
Maria hasse ich, die
ach so gnadenvoll!
Die Lutheranerin:
Ich find Maria, die
ganz Reine, einfach toll!
KIRCHEN
Abgewiesen mich die
Mutter Kirche,
Angenommen mich die
Luther-Kirche.
RETTERIN
Nur die Schönheit
kann uns retten,
Dass wir uns in
Liebe betten!
BRUDERLIEBE
Mir feindlich die
katholischen Philister,
Mir lieb die
evangelischen Geschwister.
LUTHERKIRCHE
Zwar nennt die
Kirche sich nach Doktor Luther,
Doch bete ich in ihr
zur Gottesmutter.
SCHIZOPHREN
Im schizophrenen
Geist die Geister wütend wühlen,
So sitz ich religiös
auch zwischen allen Stühlen.
HÖR AUF!
Du sollst, o Muse –
ich will nur Musik noch hören -
Mit inspirierender
Liebkosung mich nicht stören!
HEILUNG
Es schmerzt die
kindliche Verlassenheit der Seele,
Dass ich mich
Freundinnen als Sklave anbefehle,
Die Gottheit aber
heilt, nun bin ich gern allein,
Mit der Alleinigen
im Geist allein zu sein.
IM TRAUM GEDICHTET
Lieben, Glauben,
Hoffen,
Gottes Reich steht
offen.
Hoffen, Lieben,
Glauben,
Lass dir Gott nicht
rauben.
Glauben, Hoffen,
Lieben,
So in Gott
geblieben.
JANNA
Aufs Butter-Brötchen
streicht sie Honig der Akazie.
Holdselige im Licht,
der Weihnacht reine Grazie!
VALEA
Gott wurde uns zum
Kind. Ja, in dem Nachbarstädtchen
Gott ward ein
schönes Kind, ein wunderschönes Mädchen.
FRAUEN
Ob hager oder fett
die altgewordnen Leiber -
Ich mag nur jung und
frisch die blütenkeuschen Leiber.
JAHRESENDE
Begraben wir das
Jahr als fromme gute Christen.
Der Dritte Weltkrieg
war das Werk der Terroristen.
SANKT STEPHANUS
Zum Christfest hörte
ich von jungen hübschen Mädeln:
Die Kinder Syriens
spiel'n Ball mit Christenschädeln.
ÖKUMENE
Katholisch ich vor
Gott, doch auch ein Orthodoxer,
Ein freier
Protestant, in China Schattenboxer.
TECHNISCHE MÄNNER
Die technologischen
Genossen sind steril.
Mir lieber ist ein
Kind im selbstvergessnen Spiel.
NEUJAHR
O die Verluste! Ach,
nun bin ich ganz alleine
In meiner dunklen
Nacht, der ich im Herzen weine.
DON QUICHOTE
Ich Held der
Traurigkeit, ich Ritter, der umnachtet!
Ihr Freunde es doch
nur zum Sancho Pansa brachtet.
ABSINTH
Wie hab ich dich
vermisst, du vielgeliebtes Kind!
Und statt dem Knaben
gab die Mutter mir Absinth.
WEH
Ich kann das
Herzensweh im Denken nicht mehr fassen,
In meiner dunklen
Nacht hat mich mein Gott verlassen.
WEISHEIT
Geh, Frauenliebe,
geh, du machst mir nichts als Schmerzen!
Komm, heilige
Sophie, und wohn in meinem Herzen!
GEBET
Die Kunst des Betens
lehrt ein Mönch in diesen Tagen,
Da all mein Beten
ist ein Heulen nur und Klagen.
SPRACHLOS
Es gibt für diesen
Schmerz kein Wort in meinem Denken.
Ich kann nur in den
Wein all meine Not versenken.
KLAGE
So metaphysisch
quält das Leben keinen Affen.
Ich protestiere,
Gott: Was hast du mich erschaffen!
JOSEF
Ihr alle lebt so
fett und feist in reichen Gnaden
Und kümmert euch
doch nicht um Josefs schweren Schaden.
SUNNA
Kommt näher Tag für
Tag die große Göttin Sunna
Und bringt mit sich
zu mir die Freudengöttin Wunna.
HERZEWEH
Wohin ich schau
zurück, wohin zurück ich seh,
Ist alles nichts als
Weh, ist nichts als Herzeweh.
HOFFNUNG
Allem Anfang wohnt
ein Zauber inne,
Kommt mit Gottes
Frühling Gottes Minne.
WEH
O Weh – ein wahres
Wort! O Weh – ein tiefes Wort!
O Weh – mein Hort,
mein Trost, in allem Tort und Mord!
HOCHFESTE
Die Weihnacht war so
recht ein schmerzlicher Karfreitag!
Doch kommt erst die
Passion, dann kommt der süße Maitag!
ADE
Geht nun, meine
Lieder,
Geht, und kommt
nicht wieder!
WUNSCH
Ach, welch ein
wildes Weh die Seele mir bedroht!
Es ist doch nichts
als Schmerz! Ach wär ich lieber tot!
IHR UND ICH
In aller Heiterkeit
umgibt euch Gottes Heil,
Doch mir durchbohrt
das Herz der Gottesliebe Pfeil.
THE LUNATIC'S PRAYER
I consecrate myself
to thee, Our Lady,
I, the lunatic, to
thy blessed Baby!
AN HANANJA, DEN
ENGEL DER GEMEINDE
Ich schau die
Gott-Natur in Ihrem Heiligtume
Und bet die
Schönheit an in einer kleinen Blume.
HÄRESIE DER LIEBE
Der Vater und der
Sohn, der Geist und Unsre Frau -
O Allerheiligste
Vierfaltigkeit in Gott!
SIE
Sie ist so schön,
sehr schön, o Schönheit unbeschreiblich!
Das Licht allein ihr
Kleid und sie so überweiblich!
DIE FETTEN KÜHE
Wie überdrüssig
bin ich all der Qual und all der Mühen!
O Herr, erlöse mich
von Baschans fetten Kühen!
MEINE LIEBE
Keine Frau kann ich
lieben, die glänzt nicht im Kleide der Sonne,
Keine Sonne, wenn
nicht in ihr die Dame erscheint.
ANJA
Wie schön und
elegant ist doch die Hirtin Anja!
Auf den Poeten wirkt
sie wie ein Kelch Champagner!
CHARIS
Das sag ich nicht
der Frau, wie sehr mir doch gefalle
Am schicken
schwarzen Kleid des Gürtels Silberschnalle!
JOHANNES PAUL
O Frau, ich danke
dir, denn du bist eine Frau!
DIE SCHÖNE DAME
Das ist doch nicht
das Fleisch, der Sünde geiler Zunder,
Das ist der
Spiritus, der schönen Dame Wunder!
WEIHNACHT
Dem Weisen sag es
nur und sag es nicht dem Spötter:
Gott wurde Mensch,
darum die Menschen werden Götter!
VERLUST
Wie niedlich war
doch Tom, sein Lieben ohne Mängel,
Und ihn nahm man mir
fort, der meines Trostes Engel.
EPIPHANIAS
Die Religionen und
der Philosophen Lehren
Studiert der Magier,
dem Ewigen zu Ehren.
EIN NARR SPRICHT
Wenn einen Pfennig
nur ich stets im Beutel habe,
Dann geht mir
niemals aus des lieben Geldes Gabe.
AN DEN JUNGEN MANN
Verlierst den
Pfennig du, so sollst du gleich dich bücken,
Sonst tuts das alte
Weib mit bucklig krummem Rücken.
EIFERSUCHT
Dass Tom mich so
geliebt, was brachte das für Frucht?
Der Mutter
Eifersucht, der Mutter Eifersucht!
WISSENSCHAFT
A:
Das Weltall dehnt
sich aus und stirbt den Kältetod.
B:
Es zieht zusammen
sich und stirbt den Hitzetod
THOMAS MORUS
Die Herrin Weisheit
gut ist mit dem Erbbesitz.
Die Schwermut du
vertreib nur mit Humor und Witz!
SCHEIDUNG
Wohl, das gefällt
dem Herrn, dass ich mich klüglich scheide
Von meiner Ehefrau,
der Dame Herzeleide.
AN DEN KNABEN
Sei fröhlich,
liebes Kind, das Glück ist Gottes Gabe,
Sei stets die
Heiterkeit des Herrn mit dir, mein Knabe.
SANKT JOSEF
Gepriesen seiest du
in ewigen Äonen,
Du Gottes Terrorist,
ein Terror den Dämonen!
TRAUER UND GLÜCK
Das Leid zu tragen
ist wohl schwer,
Das Glück zu tragen
noch viel mehr.
CHRISTUS SPRICHT
Ich sende dir den
Geist, dass leichter wird dein Leben!
Und nun getrost,
mein Sohn, dich trösten Gottes Reben.
VENUS
Es kniet vor dem
Idol und betet an die Venus
In seinem trunknen
Wahn Poeta Schizophrenus.
EINE NÄRRIN
Für weise hielt ich
dich in deiner Stummheit,
Tust du den Mund
auf, hör ich deine Dummheit.
KIRCHE
Die evangelische
Gemeinde Nazarenus'
Geführt wird von
der Frau, die schön ist wie die Venus.
LEERE
Der Lutheraner Stuhl
der Theologen-Lehre
Hat alles sie
studiert, zurück blieb nichts als Leere.
DIE PUTZFRAU SPRICHT
Die Kirche kann
allein nur meine Seele kaufen,
Wenn sie bereit
dazu, auch meinen Hund zu taufen.
MARTIN LUTHER
SPRICHT
Was bringt die neue
Zeit? Das kannst du nicht durchschauen.
Geh nur mit Jesus!
Du kannst ihm getrost vertrauen.
MARIA SPRICHT
Mein Schoß ist
offen, um dich Liebling zu empfangen!
Es rast mein Herz
für dich vor Liebe und Verlangen!
FÜNFTER TEIL
STEFANIE
STEFANIE
Wie jung die Kirche
ist! Wie süß ist Jesu Name!
Feinfühlig,
wunderschön, entzückend diese Dame!
STEFANIE
Was, Stefanie, ist
dir der Ehrenkrone Ruhm?
Es ist die
Attraktivität vom jungen Christentum!
STEFANIE
O Jugendgöttin du
in damenhaftem Glanz,
Der Herr verleihe
dir der Schönheit Siegeskranz!
TÄUSCHUNG
Das muss die
mächtige selbstlose Liebe sein!
O nein, es war
allein der Rausch vom roten Wein.
SCHÖNHEIT
Was bist du denn vor
der Liebreizenden so bänglich?
Die Schöne ist wohl
schön, doch Schönheit ist vergänglich.
VANITAS
Auch Jugend und ihr
Reiz und schwarzer Haare Scheitel
Ist nichts als
Nichtigkeit, ist Wahnsinn und ist eitel.
JUGEND UND ALTER
Wie jung und
lieblich ist voll Anmut die Gestalt!
Des weisen Mannes
Herz zur Liebe ist zu alt.
LIEBE ZUR STILLE
Zwar süß am
Feigenbaum sind diese frischen Feigen,
Doch lieb ich es,
allein zu sein, mit Gott zu schweigen.
INNEN UND AUSSEN
Wie schön du bist,
o Frau, das frage deinen Spiegel.
Doch unsichtbar im
Herz des Heilgen Geistes Siegel.
JUGEND UND ALTER
Wie schön ist die
Figur, wie schön sind ihre Kleider!
Ich bin ein alter
Mann, halb tot und hässlich leider.
GUTE NACHT
Nun schlaf recht
schön, mein Kind, mein Jesulein, mein Schatz
Und küsse Stefanie
und Junia und Mads!
AUFTRAG
Geh, liebes
Jesulein, und küsse Stefanie
Heut früh in ihrem
Bett! Wer ist so schön wie sie?
SCHNEE
O Liebeslenzeslust!
O Stefanie, mein Reh!
Was soll mir jetzt
der Frost, die dunkle Nacht, der Schnee?
STEFANIE
Der Schönheit
Ruhmeskranz ist dein, du Licht vom Licht!
Im Voraus leiste
ich, der alte Mann, Verzicht.
STEFANIE
Die Krone und der
Kranz bezeugen deinen Sieg
Im
Schönheitswettbewerb! Nun tröste mich Musik!
KRÖNUNG
Die Krone trägst du
schon! Was solls, dass ich dich kröne?
Dich krönte Gott
der Herr, der Schöpfer deiner Schöne!
VISION
Ich sehe Jesulein im
weißen Jaspis-Throne,
Er hält für
Stefanie bereit der Schönheit Krone!
Ich sehe Jesulein in
Gottes lichtem Glanz,
Er hält für mich
bereit der Marterleiden Kranz!
MADS
Matthanja nenn ich
dich und Mattha ist dein Name,
Matthäus bist du
mir, o Sohn der schönen Dame,
Geschenk des Herrn
bist du und Jahwes Gabe mir,
Den Namen geb ich
dir, die Geistestaufe hier,
Der Schönheit
Königin gebar den Sohn Matthias
Wie Unsre Liebe Frau
Maria den Messias,
Der ruft beim Namen
dich, du gottgeliebter Schatz,
O Sohn Sankt
Stefanies, du süßes Kindlein Mads!
STEFANIE
Ich gratuliere dir,
du Schönste der Madonnen,
Im
Schönheitswettbewerb hast du bei mir gewonnen!
STEFANIE
Wie schön und
elegant fand ich die fromme Dame,
Als ich als Weiser
in den Kindergarten kame.
STEFANIE
Als Gottes Grazie
mir erschienen superweiblich,
Fand ich der Königin
Allschönheit unbeschreiblich.
JUNA
Nachdem ich mich
getrennt hab von der Hündin Luna,
Fand in der Kirche
ich die junge Christin Juna.
URSCHÖNHEIT
Urschönheit, deinem
Schoß ist Schönheit emaniert,
Wie sie Sankt
Stefanie mit tausend Grazien ziert.
GNADE
Dass mich geplagt
der Hass, die Hässlichkeit, war schade.
Doch tröstet mich
mein Gott mit junger schöner Gnade!
MAGD DES HERRN
Ich in der dunklen
Nacht! Sie junger Morgenstern!
Sie ist mein
Hoffnungsstern, die schöne Magd des Herrn!
RAT DER MADONNA
Mit Gottesliebe lieb
der schönen Seele Zierde
Und nicht beflecke
sie mit menschlicher Begierde!
LIEBE
Der Menschen Liebe
ist ja nichts als Hohn und Spott,
Doch Gott die Liebe
ist, so ist die Liebe Gott.
CHRISTUS SPRICHT
Ich sende dich ins
Haus, wo Schönheit dir begegnet.
Die Schönheit ist
von Gott. Die Seele sei gesegnet.
SANKT STEPHANUS
So komm von deinem
Thron bei Gott, Sankt Stephanus,
So gib du Stefanie
des Segens Bruderkuss!
MUSIK
Ich denk an Stefanie
und ihre schwarzen Haare
Und hör dabei
Musik: Wie weit noch bis zur Bahre?
ALT
Ich auch war einmal
jung und habe frisch geliebt,
Nun,
Schönheitskönigin, bin ich zu Tod betrübt.
MIT FÜNFZIG
Zu alt zur Liebe und
zu jung zum Paradies!
Wie bitter ist mein
Tod, wie ist dein Leben süß!
VORGESCHMACK
O diese Schönheit
ist, o Jahwe Zebaoth,
Des Himmels
Vorgeschmack! Ich bin ja halb schon tot.
WUNSCH
Der Schönheit
wünsche ich den allertreusten Gatten!
Doch meine
Leidenschaft gehört allein den Schatten.
RESIGNATION
Die Schönheit ist
aus Gott in Gnaden emaniert!
Jedoch der Philosoph
lebt keusch und resigniert.
ABENDSEGEN
Die Dame ist sehr
schön! Ich bin des Lebens müde!
O Gottes Gnade komm,
o komm, o Gottes Friede!
KEUSCHHEIT
Gott spricht von
Stefanie mit rauschendem Geräusch:
Sie kleidet sich
nicht nackt, sie kleidet sich sehr keusch!
KUSS
Nun alles was der
Herr und Unsre Dame müssen,
Ist Stefanie im Bett
mit keuschem Kuss zu küssen.
KRÄNZE
Ich bet für
Stefanie Madonnas Rosenkranz,
Dass ihrer Schönheit
Kranz wird mir zum Lorbeerkranz.
TREUE
Du bist die schönste
Frau, die schönste Frau der Welt!
Ach, wenn mein
Lieben doch nur diesen Frühling hält!
DAS NEUE AUTO
Das neue Auto ist
wie herrlich doch, bei Gott!
Doch enden wird es
auch auf einem Platz voll Schrott.
DREIFALTIGKEIT
Drei Grazien vereint
in Einer Dame Venus,
So lehrt
Dreifaltigkeit mich Jesus Nazarenus.
STEFANIE
Du bist die Kaiserin
der Schönheit von Europa!
Und ich – mein
lieber Gott – dein Kindchen nennt mich Opa!
DORNENKRONE
Gekrönt sitzt
Stefanie in ihrem Gnadenthrone
Und reicht mir einen
Kranz, es ist die Dornenkrone.
MENSCHWERDUNG
Gott ließ den
Himmelsthron, die Sphären-Harmonie,
Für einen keuschen
Kuss vom Mund der Stefanie.
STEFANIE
Im Meer der
Schönheit ich mit offnen Augen bade.
O welch ein
Angesicht, ein Angesicht wie Jade!
AUGEN
Ach, meine Augen nur
zum müden Schlummer taugen,
Doch Stefanie hat
solch ein Lächeln in den Augen.
BELLA DONNA
Welch ein Mysterium
ist diese Bella Donna?
Ich bete an vor der
Erscheinung der Madonna!
FRAU ARMUT
Frau Armut nenn ich
sie, die Herrin voller Glanz.
Ihr Glanz von innen
kommt. Sie trägt des Glaubens Kranz.
ERSCHEINUNGEN
Noch oft erscheinen
in der Armen Klassenzimmer
Die Gottesschönheit
wird in gnadenhaftem Schimmer.
IHR HERZ
Wie ist die Dame
denn, die reitet auf dem Schimmel?
Sie hat ein weites
Herz, wünscht allen Gottes Himmel!
WEIHE
Dir, Unbeflecktes
Herz, du Mutter alle Mütter
Und Ideale Frau, dir
singe ich zur Zither,
Ich weih dir
Stefanie, die Tochter und den Sohn,
Du führe sie zu
Gott, zu ihrem Himmelsthron.
SECHSTER TEIL
GOLDENE SPRÜCHE
AN MAREK
Vergiss nur ganz die
deutschen Huren
Und lieb die
Jungfrau der Masuren!
SUSANNA
Aphrodite oder Ana-
Diomene gleicht
Susanna!
ANJA
Heut hat Anja Du zu
mir gesagt,
Darauf pries ich
jubelnd Gottes Magd.
ANJA
Pastorin Anja
sprach, die Hirtin ihrer Herden:
Auf, lieben Freunde,
sprecht, auf dass wir weise werden!
TRAUM
Ich sah im Traumne
Mädchen jung und süß,
Ich war im Traum in
Gottes Paradies.
SALOMO
Verlassen hat mich
Gott, das A und O -
So bitte du für
mich, mein Salomo!
TOM
Tom spielte Ball mit
seinem Hund
Und meine Seele ward
gesund.
VERKÄUFERIN
Wie niedlich die
Verkäuferin im Laden,
Wie jung und schön
Madonna voll der Gnaden.
VORLESER
Mit Liebe schaut das
Kind auf den geliebten Lehrer,
Der Dichter liest
gut vor dem kindlichen Verehrer.
REICHE UND ARME
Die Reichen geben
nur des Geldes Gaben,
Die Armen wissen
nur, das Herz zu laben.
DIE TAT
Du rede nicht nur
schön vom lieben Gott,
Den Armen hilf in
ihrem Alltagstrott.
HEILIGER JUSTIN
Ich las den
Aristoteles und Plato
Und Cicero und
Seneca und Cato,
Da sah ich einen
Alten zu mir treten,
Der sprach: Lies die
hebräischen Propheten!
Ich las, und da
erkannte ich die Wahrheit
Von Gottessohn in
seiner lichten Klarheit.
Mein Jesus war mein
Philosoph, mein Buhle,
Das Evangelium der
Weisheit Schule.
Da hab ich einen
Schülerkreis versammelt
Und ihnen von der
Weisheit vorgestammelt,
Geläutert in der
Leiden Feuerofen
Verehrte ich den
Gott der Philosophen.
VOLLMOND
Die Türe zum Balkon
mir spiegelte den Mond,
Wo Unsre Liebe Frau
in lichter Schönheit wohnt.
TOM
Mein Page ist im
zwölften Jahr
Und liebt mich,
Gott, wie wunderbar,
Ich lieb ihn mehr
auch als die Fraun,
Will immer nur den
Pagen schaun.
CHINA
Wenn einer so wie
meine Seele litte,
Sei ihm doch auch
Asyl das Reich der Mitte.
TOM
Er schaut immer so
treu zu mir mit kindlichem Glauben
Und ich ernähr ihn
mit weißem Brot und saftigen Trauben.
VÖLLEREI
Was dem Knaben ist
der Zucker,
Ist der Wein dem
alten Schlucker.
HIMMEL
Wie dummes Zeug doch
schwatzt die junge schlanke Frau!
Da schweig ich still
und schau zum Maienhimmel blau.
HELENA
Als ich begeistert
in die Himmelssonne sah,
Da ritt auf weißem
Ross die schöne Helena.
POLEN
Die jungen Mädchen
Polens zwar,
So hör ich das
Gestöhne,
Sie halten alle sich
für hübsch,
Doch gibt es wenig
Schöne.
NIKOMACHISCHE ETHIK
Willst streben du im
Geist nach der Vollendung Ehre,
Folg Aristoteles und
seiner Tugendlehre.
ARISTOTELES UND
SPENSER
Was schrieb der
Philosoph vom Katalog der Tugend,
Steht in der Fairy
Queene, ich las sie in der Jugend.
LIEBE
Tags ernähr ich den
niedlichen Knaben mit leckeren Kirschen,
Nachts ergötze ich
mich an den Töchtern der göttlichen Liebe.
TOM
O, der Herr hat mir
den niedlichen Knaben gegeben,
Ach, der Herr nimmt
ihn mir – der Name des Herrn sei gepriesen!
HIERONYMUS TRÖSTET
Sei nicht traurig,
wenn dir Gott nimmt den lieblichen Knaben,
Sondern dass Gott
dir den lieblichen Knaben gegeben, sei dankbar!
HEILIGE FAMILIE
Ich, Josef, sitz im
Garten von Nazareth
Und seh dem
Jesusknaben beim Spielen zu
Mit seinem süßen
lieben Schoßhund,
Gleich kommt Madonna
von Anna wieder.
TOMS GEBET
O lieber Herr, wann
nimmt das Bellen nur ein Ende?
So betete mein Kind
und faltete die Hände.
HELENE
Ich sah die Grazie
in makelloser Schöne
Auf ihrem weißen
Ross, die göttliche Helene.
ODYSSEUS
Wie hat doch
Polyphem voll wehem Schmerz gesprochen?
Ihr Götter! N i e m
a n d hat mein Auge ausgestochen!
TOMS ABSCHIED
Mein Vater, morgen
seh ich ja die Zwillingsbrüder,
Doch übermorgen,
Herz, da sehen wir uns wieder!
NATUR
Gen Himmel ragt die
Eiche,
Darunter weiß blüht
der Holunderbaum,
Und unter dem
Holunder
Ich sitze auf dem
Baumstumpf,
Und mir zu Füßen
liegt der schwarze Hund.
JESUSKIND
Mein liebes
Jesuskind lag heute in der Krippe
Und schlief sich da
gesund, es hatte nämlich Grippe.
QUENTIN
Als Baby sah ich
dich dereinst in Windeln an,
Und heut stehst du
vor mir als neunmal kluger Mann.
TOM
Ich hab von Tag zu
Tag dich immer herzlich lieber,
Wie himmlisch siehst
du aus, errötend von dem Fieber!
LIEBE
Ob ich nicht länger
noch bei den Verwandten bliebe? -
Es ist genug der
Feindesliebe.
JANNA
Ja, rück nur dicht
an mich heran, du schöne Nichte,
Der alte Dichter mag
ein junges Mädchen dichte!
DAVID
Mein Knabe Salomo,
den Gott nach seiner Art
Erwählt zum
Liebling hat, ist jetzt noch jung und zart.
GEBOT
Du lieb nicht nur
den Sohn, du liebe deine Feinde,
Lieb Vater, Bruder
und den Pfaffen der Gemeinde!
HUNDE
Die Hunde lieb ich
mehr, die ungezognen Biester,
Als laues
Kirchenvolk und liberale Priester.
EUGEN DREWERMANN
Der Eugen Drewermann
ist nicht allein ein Ketzer,
Ist auch ein
Scharlatan, ein Lügner und ein Schwätzer.
BEIFALL
Wenn sich ein Ketzer
in der Ketzerei verliert,
Das Kirchenvolk
stimmt zu, der Pöbel applaudiert.
FEINDESLIEBE
Du lehrst mich viel,
mein Feind, ich muss dich darum achten:
Das Lehramt zu
verehrn, den Pöbel zu verachten.
VERWANDTSCHAFT UND
FREUNDSCHAFT
Wie ganz zuwider ist
mir meine eigne Sippe!
Den Liebling lieb
ich nur und seine Zuckerlippe!
BRUDER UND FREUND
Zum Bruder gehe
nicht, wenn dir die Seele weint,
Du wende dich
getrost an deinen Herzensfreund.
FEINDESLIEBE
Du bete für den
Feind! Häuf auf sein Haupt die Kohlen!
Und sag zum Bruder
nicht: Soll dich der Teufel holen!
NÄRRISCH
Was fällt dir ein,
du Tor, den Bruder zu besuchen
Und ihn dann
hinterdrein voll Abscheu zu verfluchen?
PASTORS KRIMI
Wenn dich die Welt
verflucht im feindlichen Begegnen,
Mit Pastors Krimi
sollst das Narrenvolk du segnen!
SEGEN
So jung und schlank!
So nackt der Schwanenhals, der schlanke!
Dein Schöpfer segne
dich, du schönes Fräulein Schwanke!
JUGEND
Als Dichter ich voll
Fleiß, ich sage unermüdlich:
Ich lieb, was jung
und schön und was charmant und niedlich.
DANIEL
Beim Weingelage
nachts ich les das Menetekel:
Frau Weisheit ist
sehr schön, Frau Welt ist mir zum Ekel!
MEIN PATENSOHN
Auf welchen Gott
willst du in deinem Leben hoffen? -
Auf König Alkohol,
wenn er nur macht besoffen!
ZWEI REICHE
Ich lieb die
Jungfrau in dem Himmelszelt,
Mich ekelt an die
eitle Dame Welt!
LYRIKUNTERRICHT
Ich wollte fangen
einen Barsch,
Das Wasser stieg mir
bis zum Knie.
WAS IST GLÜCK
Quentin:
Glück gibt es
nicht, das ist berechenbar.
Tom:
Das Glück ist
einfach und schlechthin das Glück.
Evi:
Das Glück ist hoher
Schwung von Energie.
Josef:
Glück ist ein Kuss
der göttlichen Fortuna.
TRAUM
Als Aphrodite ist
getaucht aus Schaum und Gischt,
Da haben wir in Lust
und Liebe uns vermischt.
HEGEL
Das absolute Sein,
das ist ein leerer Spott,
Professor Hegel ist
der gottgewordne Gott.
ICH BIN
Ich Bin! Der
Weisheit Stimme schallt,
So laut der
Wettersturm auch stürmt,
Ob auch die Wogen
mit Gewalt
Vor mir sich riesig
aufgetürmt!
Du Schüler mein in
Petri Boot,
Mein Schatz, du
wirst nicht untergehn,
Und leidest du beim
Rudern Not,
Frau Weisheit hat
dich angesehn...
Hab keine Angst,
mein Kind, nur Mut,
Die Retterin der
Menschheit naht!
Zwar brüllt der
Sturm, es peitscht die Flut,
Der Geist jedoch
weiß immer Rat.
Frau Weisheit lässt
doch nie allein
Die Kinder, wenn sie
leidend sind,
Gott trat in Petri
Kutter ein,
Das Meer ward still,
es schwieg der Wind.
Wenn du dein
Schicksal nicht verstehst,
Doch ist die
Gottheit immer gut!
Sie sorgt, dass du
nicht untergehst
Und reißt dich aus
der Todesflut!
LI TAI BO
Ach, meine Söhne
sind verzogene Natur,
Sie lieben
Hahnenkampf und Hunderennen nur.
GLÜCKSSPIEL
Nur faule Birnen und
nur stachlige Kastanien
Im Glücksspiel
setzen ein die Söhne von Germanien.
POKER
Nun setze ein dein
Glück und setze ein den Joker,
Im Leben du
verlierst, doch du gewinnst im Poker.
PREDIGER
Dem Priester
wünschte ich die weisheitsvolle Stummheit,
Nun plappert er auf
deutsch, tut kund nur seine Dummheit.
DUMMHEIT
Die Dummheit maßlos
ist im menschlichen Geschlecht,
Doch lieb ich nicht
den Streit und meide das Gefecht.
DIE DEUTSCHEN
Sie lieber nur das
Geld und hoffen auf das Lotto
Und wissen nichts
von Gott und nichts von Kaiser Otto.
CHINESISCH
Ich tausch die
Flasche Wein, die ich am Abend leerte,
Nicht gegen
Dichterruhm, der tausend Jahre währte.
DER BOTE
Der Bote mit Konfekt
vom Könige geschickt -
Wie dankbar doch das
Kind zum Königsboten blickt.
ISMAEL
Wie geht es Ismael,
der wilden Hagar Sohn?
So fragte Abraham,
der liebte seinen Sohn.
VANITAS
Ach, nichts als
Nichtigkeit, ist alles sinnlos! - Welch
Ein Leiden dich auch
quält, du leere deinen Kelch!
DINI
„Heut ist die
Sonne heiß, ich gehe baden, Dini.“
Du bist ja jung und
schlank, gut steht dir der Bikini!
SCHLIMME ZEIT
Die Muse leider hat
nur noch den schlechten Brecht,
Frau Weisheit, wehe
uns, nur Richard David Precht.
RUSSISCHE LYRIK
Die eine singt den
Kaspar Hauser
Der andre den
Genossen Mauser.
DEUTSCHLAND
Ich klag es
Klopstocks Geist, dem Seraph in der Wolke:
Ich, Liebster, singe
nicht dem dummen deutschen Volke!
HILDE DOMIN
Weil Lesbia nicht
recht versteht die Nomina,
Drum lobt die Zunge
sie von Hilde Domina.
SARAH KIRSCH
Nach Jahwe dürstete
einst David wie ein Hirsch,
Heut liebt man
pythisches Gelall von Lady Kirsch.
ERICH FRIED
Einst Sappho Liebe
sang, der Aphrodite Lied,
Frau Torheit lobt
man nun, singt Liebe Erich Fried.
ERNESTO CARDENAL
Einst Dante war ein
Zar, sein eigner Kardinal,
Nun brüllt der
Kommunist Ernesto Cardenal.
GÜNTHER GRASS
Die Rättin überlebt
den Untergang der Welt!
Der Rättin Sieg und
Heil! schrie Günther Grass, ihr Held.
GÜNTHER GRASS
Man stellt den
Schmierer schon auf den Parnass zu Goethe,
Da hör ich, es
verstummt des Dichterfürsten Flöte,
Denn Günther Grass
kommt an, o Goethe, welch ein Pech,
Jetzt dröhnt auf
dem Parnass die Trommel laut von Blech.
HEINRICH BÖLL
Der linke Katholik,
der Herr Hinricus Bölle,
Den Terrorismus
preist, es applaudiert die Hölle!
PAUL CELAN
Wie gern steh ich im
Dom, wenn predigt auf der Kanzel
Von lieben Seligen
der Seher Paulo Ancel.
HEINER MÜLLER
S'ist um die Tinte
schad in dem missbrauchten Füller
Um jedes Schauspiel
vom Genossen Heiner Müller.
GERMANIA
Germania, die Maid,
die blondgelockte, weiße,
Hier landet sie im
Dreck, in Mister Müllers Scheiße.
PETER WEISS
Von Hölderlin im
Turm schrieb weiland Peter Weiss,
Es ist ein
Fliegendreck, ein irrer Rattenscheiß.
MARATS TOD
Im Tode des Marat
pries er den Kommunismus
Und offenbarte die
Idee als Satanismus.
ÄSTHETIK DES
WIDERSTAND
Unendlicher Roman,
rebellische Poetik,
Des Revolutionärs
erzhässliche Ästhetik.
BRECHTS LEHRSTÜCK
„Wer einzeln Gutes
tut, den müssen wir erschießen,
Dass wir die
Rebellion im Ganzen einst genießen.“
BRECHTS SONETTE
„Ha! Beatrice ist
doch niemals nass geworden!
Ich Hurer bin kein
Freund von Dantes Dichter-Orden.“
BRECHT
„Ich will auch wie
Lukrez ein Lehrgedicht schreiben, ich press in
Freier Hexameter
Dreck Engels' und Marx' Manifest.“
JOHANNES R. BECHER
„Deutschland,
Deutschland über alles!
Nach dem Falle
seines Falles
Deutschland wieder
ist erschienen,
Auferstanden aus
Ruinen!“
VISION
Die Frau, die
Unbefleckte,
Die Schönheit, die
Perfekte!
UNTERSCHIED
Die Frauen Schönheit
zwar und süße Reize haben,
Ich fand jedoch ein
Herz der Liebe nur bei Knaben.
STOSS-SEUFZER
Gott, ich beschwöre
dich, bei Evis Vagina!
KRONE
Die schöne Dame ist
der Schöpfung Krone.
MARIA SPRICHT
Sei nicht mehr
traurig, Sohn, du trägst das Kreuz für viele!
Ich führ dich durch
die Nacht zum Licht, zum Glaubensziele.
FREUNDE
„Wir sind bekehrt!
Wir sind vom Geiste neugeboren!“
Ach, Narren seid
ihr, eitle Toren!
UNTERSCHIED
Dem Mystiker sind
Nachts Ideen schön geraten,
Es haben Tags dafür
nur Spott die Technokraten.
UNTERSCHIED
Bei Gott, die
Heilige ist mir bekannt persönlich!
Ihr Toren aber seid
nur kalt, gemein, gewöhnlich!
MARIA SPRICHT
Und glaubt dir auch
kein Mensch, du lass dich nicht bedrücken,
Es wird dich Gottes
Lust in Ewigkeit beglücken!
ICH UND IHR
Ich bin ein
Bräutigam und Sohn der Unbefleckten,
Ihr seid Häretiker
in euren dummen Sekten.
TOM SINGT
Du Herzensvater
mein, du bist von Herzen gut,
Doch Mama redet nur,
und nichts ist, was sie tut.
ZWEI GRAZIEN
Die eine schöner
ist und nichts ihr ebenbürtig,
Die andre ist
charmant und nett und liebenswürdig.
ZWEI SCHÖNEN
Sind Dinas Zähne
schön, so strahlend und gesund,
So ist an Stefanie
das Schönste doch ihr Mund.
HEILIGE MESSE
Wenn auf dem
Hochaltar geopfert wird das Manna,
Dann nahn die
Himmlischen, es kommt mein Gott mit Anna!
DIOGENES
Ich lieg als
Philosoph in einer leeren Tonne.
O Herrscher dieser
Welt, geh du mir aus der Sonne!
DIOGENES
Mit einem Löffel
tat ich meine Linsen essen,
Bis ich den Knaben
sah mit seinen Händen fressen.
DIOGENES
Wenn Aphrodite
kommt, das liederliche Weib,
Wie jag ich sie
davon? Ich reibe mir den Leib.
RAT
Nun vierzehn Tage
ruhe hier,
So sagt die Ärztin
Russlands mir.
PYTHAGORAS
Die Sonne wandelt in
der Sphäre mit Gesang,
Zum Sterben schön
der Ton, der göttlich-schöne Klang!
SONJA
Meine Geliebte, die
keiner kennt, ist die göttliche Sonja,
Sie ist mein Atem,
sie ist meiner Geistseele Licht.
SÜDFRANZÖSISCH
Am Tag voll
Heiterkeit genieß ich le soleil,
Des Nachts voll
Trunkenheit genieß ich le bouteille.
DREWERMANN
Der schlechte
Theolog, Herr Eugen Drewermann,
Er denkt so weise
wie der Narr Herr Jedermann.
EHESCHEIDUNG
Wie schief gewickelt
ist der Kardinal Herr Kaspar,
Der kirchlich
scheiden will das Gretchen von dem Kaspar.
HAREM
Wie Salomon auch ich
will einen Harem halten,
Die Jungen liebe ich
und ehre auch die Alten.
SOMMER
Wie schön die
Schlampen jung spazieren durch die Stadt,
Trägt jede
mindestens vorm Loch ein Feigenblatt.
KARINE
In ihrer Jugend sie
griff lieb mir in den Schritt,
Im Tode bringt sie
nun das ganze Jenseits mit!
KIRSCHEN
Der ältere Poet hat
stets den Wein erhoben,
Es mag der Knabe
mehr die süßen Kirschen loben.
EMPEDOKLES
Als Aphrodite schuf
und mischte Elemente,
Da schuf sie für
den Mann auch die gebratne Ente.
VIETNAM
Ich wollte in
Vietnam im schwülen Sommer schmelzen
Und sah auf Rügen
nur den weißen Kreidefelsen.
MARK
Wir wollen uns, mein
Freund, der Apathie nicht schämen,
Wir pilgern nicht
nach Rom, wir pilgern nur nach Bremen.
DEUTSCHLAND UND
FRANKREICH
Ja, die Teutonen
sind sehr tief in den Gedanken
Und in der Liebe
heiß die Fränkinnen und Franken.
MAGDALENA
Komm, Göttin, zum
Altar! Wir rufen: Gratia plena,
Du Göttin von La
France, du schönste Magdalena!
MAGDALENA
Wie heißt die
Göttin denn? Maria Magdalena!
Die Griechen nannten
sie einst Anadyomena!
LIEBE
Ich mochte lieber
doch die leichte süße Dirne
Als diese stolze
Frau mit ihrer harten Stirne.
VENUS
Wie Venus
aufgetaucht aus weißem Meeresschaum,
So schau ich
Stefanie im schönen Morgentraum.
NACHT
Nun einmal noch den
Kelch und dann in Ruhe schlafen
Und morgens nicht
erwacht, nein, ankern in dem Hafen.
SIEBENTER TEIL
EPIGRAMME
Heute haben die
tollen Puppen
Alle den vollen
Pollen-Schnuppen.
*
Katholisch fromm und
brav das Ehepärchen
Liest seinen Kindern
Bibel vor wie Märchen.
*
Heut wollte mir
gefallen meine Muse:
Sie trug nach
Griechen-Mode ihre Bluse.
*
Wie weise sind die
Stummen,
Doch plappern viel
die Dummen.
*
"Ich scheue
deine Geistes-Klarheit,
O bitte sag mir
nicht die Wahrheit!"
*
O Schwesterchen, wir
werden immer frommer
Und immer schöner
wird der Himmels-Sommer!
*
Sprich mir von
Arbeit und vom Gelde nicht,
Mein Schatz, mein
Herz, o du mein Seelenlicht,
Sprich immer nur vom
Küssen, stets vom Küssen,
Denn das ist alles,
Liebling, was wir müssen!
*
Heut meine Wenigkeit
und meine Augenweide
Spazieren gingen in
der Lüneburger Heide.
*
IM RAUSCH
Ich schrieb schon
Pinsel stumpf aus Haaren vieler Hasen,
Gedichte, die ich
schrieb, sind schwer wie Ochsenkarren.
Mein Pinsel rast
dahin, ein Tiger schnell entsteht,
Mein Ärmel tanzt
und streift bereits das Firmament.
Die beiden Mädchen
hier zusammen singen Lieder
Und wechseln
Melodien bis zu dem frühen Morgen.
Hoch, Kelch! Ich
fordere heraus des Nordens Schnee!
Im Trinken folg ich
ihm und geb dem Schnee nichts nach!
*
Das Vaterunser, des
Herrn Gebet,
Es dient und hilft
in allen Nöten;
Wenn einer auch
unser Vater fleht,
In Gottes Namen,
lass ihn beten.
*
Musik die Sprache
ist der Himmelsliebe,
So kommt die Sonne
in die deutsche Trübe,
So Spanien,
Südamerika bringt heute
Den depressiven
Deutschen Lebensfreude.
Zu der Musik, ich
sehs im Großen-Ganzen,
Messias und die
Morgensterne tanzen!
*
Und du erzählst mir
deinem roten Mund,
Wie du gesehn, wie
tut der schwule Hund.
*
Der Derwisch tanzt
am Grab mit Rundung und mit Drehung,
Er freut sich auf
den Tag der Totenauferstehung!
*
AN MEINE NICHTE ZUM
ACHTZEHNTEN GEBURTSTAG
Als Baby lagst du
auf dem Wickeltisch,
Ich betete für dich
mit Engelszungen.
Ach, solch ein Kind
zu haben, froh und frisch,
Das hätte mir das
Vaterherz durchdrungen.
Neun Jahre warst du,
kamest aus Florenz,
Da habe ich mein
Herz dir ausgeschüttet.
Ach wärst du
Schwester mir, schön wie der Lenz,
Mir, dem der
Liebesschmerz das Herz zerrüttet.
Nun wirst du
achtzehn, junge schöne Frau,
Prinzessin
Oldenburgs von höchstem Adel.
Verehrungsvoll ich
auf zur Fürstin schau,
Zur schönen Dame
ohne jeden Tadel.
Wo soll das noch
hinaus? Wirst du zur Göttin?
Und höher noch, des
höchsten Gottes Gattin?
*
Genießen Sie die
Ruhe und die Rente,
Bis sich der Leib
auflöst in Elemente,
Die Seele aber kehrt
zu Gott zurück.
So wünsch ich Ihrem
Lebensabend Glück.
*
DEM PROTESTANTISCHEN
PREDIGER
Matrosen fahren über
hohe Wellen,
Da sieht man aus dem
Meer den Walfisch schnellen.
Die Wassermassen
folgen großen Schiffen,
Verschwunden sind
sie alle an den Riffen.
Bei den Matrosen
aber war der eine,
Der starb nicht, der
besaß die Perle, reine.
Sie ist mehr wert
als alles sonst auf Erden,
Ihr Glanz kann
lichter als die Sonne werden.
Der Mann die Perle
barg in seinem Mantel,
Mit Gleichmut ging
er weiter seinen Wandel.
Wer kennt die Perle?
Ich in meinem Wahnsinn,
Ich lache still,
weil selig ich im Wahn bin...
Wir, Freund, wir
kennen Gottes Wort und Lehre.
Ich wollt, dass ich
ein Andrer Christus wäre.
Was sollen weiter
wir vom Worte sprechen?
Lass uns vereint den
Wein der Weisheit zechen!
*
FAMILIE
Die Tochter opfert
man der Göttin in der Nacht,
Drauf wird der Vater
von der Gattin umgebracht,
Der Sohn den Vater
rächt und bringt die Mutter um,
Der Wahnsinn straft
den Sohn im Purgatorium.
*
Heut hörte leider
ich den Dichter Heiner Müller.
Treib aus, o Gottes
Geist, des Teufels lauten Brüller!
*
Heut zu Marien Fest
ich mit den Augen küsste
Der jungen blonden
Frau so schöne nackte Brüste!
*
O Lord, I have to
read two hundred emails,
Therefore in Heaven
give me thousand females!
*
Das Schicksal hat
mich arg zerdroschen,
Ich bin nichts mehr,
ich bin erloschen.
*
Wie schön ihr
weißer Leib, die roten Haare und
Mit dem sie grüßt
und küsst, der kirschenrote Mund!
*
Die Hässlichkeit
der Welt schreit in des Krieges Weh,
Der Friede kommt
herab, der reine Weihnachtsschnee.
*
Weicht von mir, ihr
Trauergeister!
Jesus ist mein
Freudenmeister.
*
Gott in der Wolke!
Man spricht im Volke
Von Krankheit und
Vom lieben Hund.
*
Einst Lüstling ich,
steh nun in strenger Fron
Und diene meinem
Herrn, Bathsebas Sohn.
*
Die Marmorgöttin
stand vor mir als Petrefakt,
Dann lag in meinem
Arm die Liebste splitternackt.
*
Ein junger
Kommunist, der liebt Gerechtigkeit,
Ein alter Kommunist,
der liebt die Schlechtigkeit.
*
APHRODITE
Die Göttin
Griechenlands, sie ist nicht nackt so ganz,
Sie ist allein
gehüllt in ihrer Glorie Glanz!
*
HELENA
Kennst du die Helena
von Sparta, schönes Licht?
"Ich hab von
ihr gehört, doch ich, ich bin es nicht."
*
So haben wir den
Hund gefressen gar und ganz,
Nun schaffen wir
zuletzt auch noch den Hundeschwanz.
*
Da steht der
Jüngerkreis um Jesus Nazarenus,
Ganz vorn im blauen
Kleid die fromme keusche Venus.
*
Wir sind noch jung
Und das war schön.
*
Mach End, o Herr,
mach End
Mit dieser
Arbeitsnot!
Gib mir das
Sakrament
Und dann den
Gnadentod!
*
Sanftmütig,
freundlich, gut und schöne Augenweide,
Susanne ist fürwahr
ein Weib wie Samt und Seide.
*
Wie schön die
Kellnerin doch in der Schenke Safra!
Sie lächelte so
süß! So lächelte Sankt Aphra!
*
Ein glaubensstarker
Held war Martin Luther,
Doch heut ist sein
Geburtstag nicht!
Heut ist das
Jubiläum MEINER Mutter,
Drum zünd ich an
das ew'ge Licht.
*
HIER RUHET TORSTEN
SCHWANKE / IMMER LEDIG /
DER HERR SEI SEINER
ARMEN SEELE GNÄDIG!
*
Oh! Aphrodite ist in
jedem Elemente!
Und Aphrodite ist in
der gebratnen Ente!
*
Wie rund und groß
und braun sind deine warmen Augen,
Die mir die
Zärtlichkeit aus meinem Herzen saugen!
Wie liebst du es,
wenn ich liebkose deine Brust,
Den Hals, den
schlanken Bauch, das ist die schönste Lust!
Die Zunge leckt den
Mund, du kommst, um mich zu küssen,
So Mund auf Mund
gedrückt in küssenden Genüssen!
Du stammst aus
Mexiko von dem Aztheken-Stamm,
Am liebsten hast du
doch von Herzen Gottes Lamm!
*
Ich bin verlassen,
Gott Jehova Zebaoth,
Mit einem Kuss
verriet mich Freund Iskarioth!
*
Lasst uns froh und
fröhlich sein,
Morgen kommt das
Warzenschein!
*
I love you in the
morning,
I love you at noon,
I love you at
evening,
I love you in the
night.
*
Erbarme dich, mein A
und O,
Kein Funken Geist
ist nirgendwo.
*
Wie Eske vor mir
stand, ich noch im Geiste seh,
Die Mädchenbrüste
groß im Seiden-Négligé.
*
Aus kleinem Hüttchen
quillt von dem Kamin der Qualm,
Die Tannen in dem
Wald lobsingen einen Psalm,
Der Raureif auf dem
Gras still glitzert wie die Sterne,
Es schaut das
Jesuskind aus blauer Himmelsferne.
*
Susanna tauchte auf
wie Venus aus dem Schaum
Und grüßte gnädig
mich im heitern Morgentraum.
*
Im weißen Kleid,
halbnackt, mit goldnem Lockenhaar
Ward mir Germania im
Traume offenbar.
*
Was träumt
Diogenes, der Dichter in der Tonne?
Susanna in dem Bad,
gehüllt ins Licht der Sonne!
*
Wie kam Diogenes ins
Weinfass, das stand offen?
Er hat zuvor den
Wein voll Durstes ausgesoffen.
*
St. Mary said: I am
your hope, my son, my man, my mate!
*
Du bist die
heiligste und schönste Frau am Orte
Und wahre Künstlerin
der Schokoladentorte!
*
Was war das doch im
Traum für süße Himmelsgnade:
Susanna sah ich
nackt im Garten in dem Bade!
*
Frau Ariane, blond
und mit charmantem Mund,
Die kluge Ärztin
spricht: Du bist nicht ganz gesund,
Mein lieber Bacchus
du, o trunkner Freudengeber,
Verfettet und zu
groß in deinem Bauch die Leber.
*
Dass ich den Luther
lieb, du musst mirs nicht verübeln,
Es ist die schönste
doch von allen Ketzerbibeln!
*
Was guckst du so
verliebt zur Ärztin, Frauen-Gucker?
Sie prüft doch nur
dein Blut und in dem Blut den Zucker.
*
Lecker essen: der
Eros
Des katholischen
Kleros.
*
ARIANE
Sie füllt den
Arztberuf mit soviel Menschlichkeit,
Der Güte Engel und
der Gottesherrlichkeit.
*
Nach langem Fasten
kommt des Himmels Festbankett.
Geliebte schöne
Frau, nun komm zu mir ins Bett!
*
Iss Körner,
Blattsalat und trinke Wasser keusch
Und sauf nicht so
viel Schnaps und friss nicht so viel Fleisch!
*
Ich habe ein
Problem, das ist nicht angenehm.
"Was fragst du
mich? Ich hab ein grö0eres Problem."
*
Von meiner Oma hab
ich aller Liebe Hauch,
Den Glauben an den
Herrn und Diabetes auch.
*
AHITOFEL
Bedarf ich klugen
Rats, so geh ich ohne Mängel
Zu meinem lieben
Freund als wie zu Gottes Engel.
*
Du hast in deinem
Leib zuwenig Insulin?
So trinke Wodka als
die beste Medizin!
*
So dumm ist die
Musik und das Geschwätz der Zofen,
So dumm die
Prediger, so dumm die Philosophen.
*
Die Welt, die ihr so
liebt mit aller eurer Kraft,
Die find ich
abgeschmackt und dumm und ekelhaft!
*
Nun nehme ich ein
Bad, nun schluck ich die Tabletten,
Nun trink ich meinen
Wein, um trunken mich zu betten.
*
Mein Freund, du
Gegenteil von einem finstern Fiesling,
Jetzt trinke ich
dein Blut in einer Flasche Riesling!
*
Kein Weißbrot und
kein Ei, kein Fisch und keine Wurst -
Es schreit in meinem
Blut: O Schöpfer, ich hab Durst!
*
Ich salbe meinen
Leib im Bade um und um
Mit reinem
Haschisch-Öl und Öl vom Opium.
*
In dem vergagnen
Jahr geschehen ist mir - nichts!
Ich lebte einsam,
still, in Spären des Gedichts.
*
Das war ein böses
Jahr voll kriegerischer Übel.
Ich legte aus dem
Volk das Weisheitsbuch der Bibel.
*
Ganz ohne
Leidenschaft, in weiser Apathie,
Die Muse hat
diktiert der Griechen Poesie.
*
Die Herrin führte
mich, die Jungfrau Philosophie,
Durch ständiges
Gebet zu Gottes Apathie.
*
Es schickt der liebe
Gott uns nicht allein die Plagen,
Er schickt uns auch
Geduld, die Leiden zu ertragen.
*
Verloren hatte ich
mein dünnes Portemonnaie,
Da sprach ich ein
Gebet zur Jungfrau Santa Fe,
Da kams zu mir
zurück, ein Wunder war geschehen,
Sankt Fides Lob und
Ruhm, der Frau der Pyrenäen.
*
ERNESTO CARDENAL
"Das Universum
ist der reinste Kommunismus!"
Krieg, Terror,
Tyrannei des tollsten Pauperismus?
*
Wer keine Kinder
hat, schreibt Psalmen, Hymnen, Oden,
Wer Kinder hat,
sorgt sich um seines Sohnes Hoden.
*
Ich hangle mich
allein von Messe nur zu Messe
Und lese
zwischendurch den schönen weisen Hesse.
*
"Ich bin nicht
Sie, ich bin nicht Er, ich bin ein Es!"
Ich aber lieb die
Frau, die Frau ist, unterdes.
*
Weisst du nicht, ob
du Frau, ob Mann in deiner Norm,
Das, sagt der
Psycholog, ist Schwachsinn höchster Form!
*
Ich will nur unters
Dach, man gebe mir die Haube,
Und dafür opfre ich
auch alles, was ich glaube.
*
Was Jesu Weisheit
und was Pauli Weisheit ist,
Im Traum der
Katholik sprach mit dem Pietist.
*
Bis zu dem Feuerwerk
Wacholderschnaps, Limette,
So gingen wir, die
Frau und trunken ich, zu Bette.
*
Die Muttergöttinnen
einst gaben reichlich Butter,
Jetzt aber herrscht
allein die Jungfrau Gottesmutter.
*
Du lebe ehelos ums
Himmelreiches willen,
Madonna wird die
Lust und Sehnsucht in dir stillen.
*
Der Herr der Ringe
und auch Narnia, die beiden,
Sind ohne Musenkuss,
der Dichter sagts bescheiden.
*
Da man das Kind
verdirbt durch Schreckensbücher schaurig,
Da wird der Pädagig
von Gottes Gnaden traurig.
*
Was sucht im
Bibelkreis die schöne junge Frau?
Sie präsentiert
kokett sich auf der Modeschau.
*
Da über mir um Gott
das schönste Freudenreich,
Sind heut mir in der
Welt doch Glück und Unglück gleich.
*
Ach, wie der
Protestant die Biblia zitiert
Und seine Häresie
dann dreist dazwischen schmiert!
*
Alle Polen
Sind Katholen.
*
Wie großé Diebe
sind die Evangelikalen,
Die der Catholica
die liebe Bibel stahlen!
*
Die liebste Biblia
ist schön wie keine nie,
Da kommt der
Protestant und vergewaltigt sie.
*
Die schönste Biblia
ist Gottes Melodie,
Der taube Protestant
zerreißt die Harmonie
*
Da Michelangelo
gemalt des Schoßes Röschen,
Da kam ein Kardinal
und malte drauf das Höschen.
*
Wie dumm die Dummen
doch das Wort erledigten
In ihren leeren und
zu langen Predigten!
*
Nimm auf dein Kreuz
und trag der Leiden schwere Lasten
Und liebe deinen
Gott und übe dich im Fasten!
*
Ich warte schon auf
dich im Gartenparadies,
Ich Schönheitsgöttin
dir, ganz jung und nackt und süß.
*
Du musst, bevor du
darfst im Schoß Mariens ruhn,
Im Fegefeuer noch
mit Luther Buße tun!
*
Frau Langeweile
sprach durch ihren Prinzipal,
Es war die Predigt
von dem Wiener Kardinal.
*
Wie wirst du nun ein
Christ und ähnlich deinem Heros?
Die Weisheit suche
du mit heißen Lernens Eros.
*
Was denkst du, wo im
All die sieben Götter wohnen?
Es sagt Ecclesia,
sie seien Fluch-Dämonen.
*
O Dichter, dafür
hat die Muse kaum noch Töne,
Für was du
angeschaut, das Absolute Schöne!
*
Was sollst du wissen
und was leidenschaftlich lernen?
Den Allerhöchsten
Geist der Götter über Sternen.
*
Ich liebe das Gebet
zu Zwergen und zu Feen.
Gebet zu Heiligen,
das kann ich nicht verstehen.
*
Erst wenn in dunkler
Nacht du eingehst in die Leere,
Die Weisheit kommt
zu dir, küsst dich mit ihrer Lehre.
*
Die Außenwelt: des
groben Stoffes Streben.
Die Innenwelt: der
Träume Schattenleben.
*
Die Erde: wo die
Seele keinen Reim hat.
Der Himmel: wo der
Geist ist in der Heimat.
*
Ich geh zum
Gottesdienst als Pflichterfüllung nur
Und Unsre Liebe Frau
Marie ist die Natur.
*
Wenn du verzweifelt
bist und elend gar und ganz,
Ruf an die liebe
Frau und sprich den Rosenkranz.
*
Die arme Bäuerin,
die glaubt dem lieben Gott,
Ist vielmals weiser
doch als Stephan Hawkins Spott.
*
Wir kommen zu dem
Keks und zum Altweiber-Klatsch
Und suhlen weiter
uns im Atheismus-Matsch.
*
Ganz ohne Pferdefuß
und Bockshorn Satan, schiens,
Blauäuigig, blond,
er trug ein T-Shirt und blue jeans.
*
Wie Ariadne süß
den Bacchus angelacht!
So hat ein schönes
Weib nur über Götter Macht!
*
Wie Ariadne süß
den Bacchus heut gegrüßt,
Das hat sein
trunknes Blut mit Honig ihm versüßt!
*
Mein Jesus ist wie
ich, nicht Fleisch, nicht Fisch, nicht Ei,
Nicht Milch und Käse
nicht des Christen Speise sei.
*
Du kennst nicht Gott
den Herrn in seinem Himmelszelt?
Der größte
Dummkopf bist du auf der ganzen Welt!
*
Ich hör, dem
Schöpfergott zu Ehren,
Harmonische Musik
der Sphären.
*
God sounds - my
spirit hears
The music of the
spheres.
*
Ein Glas voll Wodka
nachts, mein Herz, ist das Normale,
Und manchmal zwei,
du schaust dann trunken Ideale,
Das dritte aber
lass, der Abgrund ist zu tief,
Du wärst am
nächsten Tag wehleidig-depressiv.
*
Due Stimme Rilkes
sprach im Wald, dass ichs erzähle:
Der Jungfrau Augen
sind im Innern deiner Seele.
*
Nur vorwärts! Schau
Voraus! Ich hör im Traume dies,
Dass vor mir liegt
in Gott das schönste Paradoes!
*
Ihr, die ihr
abgeirrt zum radikalen Luther,
Zur Kirche kommt
zurück, zu eurer wahren Mutter!
*
Johannes kam, war
ernst, asketisch streng und keusch,
Dann Jesus kam,
trank Wein und aß gebratnes Fleisch.
Was soll ich sagen
denn von diesen Überwindern?
Frau Weisheit ist
gerecht in allen ihren Kindern.
*
Dies sind die
Kinderlein der Hagia Sophia:
Johannes, Jesus
Christ und Unsre Frau Maria.
*
Noch mehr als
Salomon ist Jesus, der Messias:
Nicht Mann der
Weisheit, nein, Inkarnation Sophias.
*
Ich höre mit Genuss
die Leidenschaft von Anna
Karenina, das ist
des Geistes süßes Manna.
*
Besser evangelikaler
Christ
Als ein
gottverdammter Atheist.
*
Du suchst die
Weisheit beim Geschwätz der Astrologen?
Nur Binsenwahrheit
wars, was sie dir vorgelogen.
*
Wie schön sie in
der Nacht auf weicher Wolke wohnt,
Geliebte mein und
Braut, du Jungfrau auf dem Mond-
*
Was sang von Liebe
denn der Dichter Paul Neruda?
Es war nur Ehebruch
mit seiner Venus nuda.
*
Vorm Allerheiligsten
und Allerhöchsten Schauder!
Statt dessen ein
Geschwätz und weibliches Geplauder.
*
Ich lieb dich, lieb
dich nicht, du liebst mich, liebst mich nicht!
Das soll die Ehe
sein, der Gottesliebe Licht?
*
Der Tag ist grau und
nass, ist nur Geschwätz und Krach!
Wie süß die Nacht
im Bett mit der Geliebten wach!
*
Ihr kennt Maria
nicht, die Heiligen und Engel,
So euer Wissen ist
von Jesus voller Mängel.
*
Wenn ich mich in der
Welt der bösen Torheit quäle,
Dann hör ich
Schubert, das ist Balsam für die Seele.
*
Macht dich die
Torheit der Gemeinde melancholisch,
Dann flieh zu
Biblia, die schön ist und katholisch.
*
Mein Gott ist ewig,
ist der Höchste, A und O,
Die Welt ist
gottlos, ach, ist grausam, grob und roh.
*
Barmherzigkeit, mein
Gott! Die Welt ist disharmonisch.
Ich werde bitter,
Gott, und zynisch und ironisch.
*
Dahin die Heiterkeit
des Lichten, Himmelblauen,
Auf Erden nichts als
Angst und Grauen über Grauen!
*
Wie Ariadne doch
voll Liebe ungeheuchelt
Dem Gott Dionysos
den starken Arm gestreichelt!
*
Deckel stumm! Stumm
Töpfe!
Herzlose Dummköpfe!
*
Wie ist mir doch so
herzlich weh,
Wenn ich den Tod auf
Erden seh!
*
Wie sehr mein
Liebling meinem Geist gefällt:
Du bist ja viel zu
schön für diese Weöt!
*
Die Libido ist
schwach, es lebt nichts mehr im Mark,
Doch Thanatos, der
Trieb zur Ewigkeit, ist stark.
*
Warum die
Christenheit den wahren Herrn nicht kennt?
Weil keiner gerne
liest im Alten Testament.
*
Ich hab als Hirte
mit der Hirtin geil geschäfert,
Bis mir der Äskulasp
die Triebe eingeschläfert.
*
Des Lebens müde,
ach, auf Erden herrscht der Krieg,
Und kommt die
Schwester Tod, ich bitte: mit Musik.
*
Nein, ohne
Liebestrieb kann der Poet nicht schreiben,
Ganz ohne
Lebenstrieb will er sich selbst entleiben.
*
Was das Mysterium
der dichterischen Kunst?
Ist sublimierter Sex
und kreastive Brunst.
*
Wie mich die
Lebenden so tödlich doch ermüden.
Ich wollt, ich wör
bei Gott, bei Unsrer Frau vom Süden.
*
Kein Spatz in meiner
Hand, doch auf dem Dach die Taube.
O Traum und
Prophetie! O Liebe, Hoffnung, Glaube!
*
Was wird dann mit
euch sein, ihr erogenen Zonen,
Sind Geisterleiber
wir in himmlischen Äonen?
*
O Mann, plagt deinen
Geist die Qual der Hypochondrie,
Erzähl ich Qualen
dir der Gynäkologie…
*'
Gott ist in
Schönheitsfragen weiser Lehrer,
So bin ich Noras
seufzender Verehrer.
*
Der angefochten
ward, der Freund, er war verschwiegen,
Er teilte mir nichts
mit von Satans List und Lügen.
Erst später sagte
mir der brüderliche Christ:
Ich bin vorzeiten
fast geworden Atheist.
Das ist ein schöner
Spaß, o Liebe Frau der Basken,
So tragen Fromme
auch vor Freunden schöne Masken.
*
Die Erde wirf du in
des Weltalls Abfalleimer
Und schweb im Reich
des Traums voll Seligkeit, du Träumer!
*
Fort von dem
irdischen Gewimmel und Getümmel
Und heim in den
platonischen, in den Ideenhimmel!
*
Wo ist die Göttin
hin, die wunderschöne Puppe!
Die Mutter aber
schenkt mir eine Kürbis-Suppe.
*
Des Nachts
verfolgten mich die Männer, meine Feinde,
Die sich
versammelten vereint in der Gemeinde.
*
DER CHINESE UNTER
DEN DEUTSCHEN
Da sitzen sie am
Tisch, mit kaltem Geist, die Männer,
Die Denkmaschinen,
die belesnen Alleskenner,
Und Weibertorheit
auch, wohin ich hör und seh,
Und wie ist
abgeschmackt der Schokoladentee!
Nur einsam in der
Nacht ich seh des Mondes Güte,
Die Jadejungfrau
drauf, die reine Lotosblüte.
*
Die jungen Prediger
- die alten Schwätzerinnen -
Mein Freund, wir
wollen uns womöglich doch besinnen
Und fernab von der
Welt und ihrer Torheit dort
Still wiederkäuen
wie die Kühe Gottes Wort.
*
Sehr viel
Begeisterung und religiöse Brunft,
Doch wenig Weisheit
und erleuchtete Vernunft.
*
Wer ist die Muse
denn, wer der besungne Held?
Was soll man
schreiben noch für diese dumme Welt?
*
Vertreibe morgens
früh der bösen Träume Übel,
Indem du lauschend
liest und betend in der Bibel.
*
Wie süß der Knabe
ist, die Schokoladenkleckse!
Wie bitter-böse,
ach, die Mutter, eine Hexe!
*
Wie hässlich ist
die Welt, die voll von Satans Krieg,
Der Schönheit Trost
ist nur in himmlischer Musik.
*
Die meine Lehrerin
in dem Gymnasium
In deutscher Poesie,
geht nun im Traum mir um.
*
Was ich an Satan
hass, ist seine Hässlichkeit,
Es scheint, sie
triumphiert in böser Lügenzeit.
*
Wie eitel lieblos
ist doch diese Höllenbraut,
Die sich im Ehepakt
dem Luzifer getraut!
*
Ich ginge gerne auf
in einer großen Sphäre,
Wenn nicht die
Christenheit so voller Torheit wäre.
*
Sophia, ich bins
müd, zu streiten mit den Dummen,
Die wissen nichts
von dir und deinen reinen Summen.
*
Die Schönheit ist
in Gott, die Schönheit wollt ich schauen
Und singen wahr und
schön von Unsrer Lieben Frauen.
*
Der Dichtkunst
Lehrerin ist mir zur Liebe recht,
Ich bin ihr
Hausfreund, ihr geliebter Frauenknecht.
*
Nur Lug und Trug und
dümmliches Geschwätz!
Die Pfaffen auch
zerreißen das Gesetz!
*'
Sie war Madonnas
Bild, das sah der weise Nathan,
Dann aber wurde sie
zum Bilde, ach, des Satan.
*
Ich singe von dem
Herrn, der meine feste Burg,
Der Christ git
Antwort mir mit Rosa Luxemburg.
*
Nun meine Tote will
mit mir nicht mehr gemeinsam
Im Liebestraume
sein, nun bin ich wirklich einsam.
*
Nun bin ich alt und
krank, fress Pille nur um Pille
Und wart mit
Ungeduld auf jene schöne Stille.
*
Die Venus
Frankreichs schön und nackend mir erschien,
Die rücklings saß
auf dem laut lachenden Delphin.
*
"Mein Liebling
ist nicht mehr der böse Satan bitter,
Es ist der Pädagog
und fromme Minneritter!"
*
Ich künde Jesus
euch, den Gott, den Ich bin da,
Und seine Göttin
auch, die Anastasia!
*
Wo reichlich
Weisheit ist, da ist auch reichlich Gram,
Muss leiden doch am
Kreuz der Weisheit Bräutigam!
*
Noch ein wenig
warten
Bis zum
Himmelsgarten,
Bist dort nicht
alleine,
Jungfraun sind wie
Edelsteine.
*
Die Wahl gewinnen
soll des Vaterlandes Schutzfrau
Und nicht der Kleine
Mann und nicht die dumme Putzfrau.
*
Nicht
Kindergottesdienst und pfäffisches Geschwätz,
Ich steige auf den
Berg und höre das Gesetz.
*
Die Seele liebtest
du, die Seele von dem Weib?
Nein, du hast nur
geliebt den erogenen Leib.
*
Ich schaue in die
Welt und seh die Neue Ära,
Da man die Göttin
preist, die Göttin Luzifera!
*
Es ist ein Zorn in
Gott, die ganze Welt zu strafen
Und mich zu
allermeist. Ich möchte nur noch schlafen.
ACHTER TEIL
XENIEN
Heute will ich
vergessen meine ergrübelte Weisheit,
Will mich ergötzen
nur, ach, an der blühenden Magd.
*
Dreimal verheiratet,
dreimal geschieden, christliche Hexe,
Und du pisst mir ans
Bein für den unschuldigen Scherz?
*
Ich, der Minnesänger
des zweiten Millenniums, ich bin
Von den Frauen
enttäuscht - keine platonische Form!
*
Es gibt weibliche
Heilige. - Katharina von Bora
Ist eine solche
nicht, sondern voll Irrtum und Trug.
*
Alle feiern
fünfhundert Jahre besoffenes Mönchlein,
Ich feire Fatimas
sonnenbekleidete Frau!
*
Immerwährenden
Betens Braut des Bräutigams Jesus,
Bis sie lieber
geputzt Luthers vergammeltes Bett.
*
Ach, was muss ich
nur sehen des Bösen Hölle auf Erden,
Sähe ich lieber
doch nur himmlischer Heere Triumph!
*
In dem Kampf mit dem
Hässlichen und dem Bösen auf Erden
Stärke mich,
schöner Gott, deine allmächtige Hand!
*
Lieblich lächelt
die Weisheit Gottes: Man nennt dich den Maurer,
Der den antiken Ruin
herrlicher wiedererbaut.
*
Blinde
Blindenführer! Sie kleben an biblischen Lettern,
Aber die weise
Vernunft hat sie noch gar nicht geküsst.
*
Herzlose Dummköpfe,
das sind die Heiligen in der Gemeinde,
Ohne Weisheit und,
ach, ohne Barmherzigkeit auch!
*
O ihr Dichtergenies,
ihr wollt den Christus besingen,
Aber nicht Christus
sein, blutig im irdischen Staub!
*
Luther sagte: Wenn
ich predige oder belehre,
Brauch ich den
göttlichen Zorn, der ist mir Inspiration.
*
Nein, ich sitz nicht
bei den scherzenden, lachenden Leuten,
Sondern einsam, voll
Gram, klage ich Jahwe mein Leid.
*
Zwei Liter Wein und
zwei Liter Bier am Tage, o Luther,
Das gibt der Predigt
Kraft, das macht den Lehrer beredt.
*
Ach, meine Seele ist
ein Schlachtfeld, da toben die Kriege
Zwischen Satan und
Gott. Jesus, erbarme dich mein!
*
Während der
Prediger schwatzt die katechetische Torheit,
Les ich in Miltons
Lied, das ihm die Ruach diktiert.
*
Eva hab ich geliebt,
nun hab ich nur Ekel vor Eva,
Alles Übel kommt
von der Verführerin nur.
*
Christenheit! Da
gibts christliche Narren, christliche Dirnen,
Christliche Hexen
gar, christliche Golems dazu.
*
In dem ewigen Leben
schenkt Christus zwei Bräute mir, Wonne!
Göttliche Liebe und
göttliche Weisheit zugleich!
*
Als die Kaiserin
beider Amerikas, Indianita,
Sah ich dich im
Traum, Jungfrau von Guadelupe.
*
Ach, vor lauter
Arbeit komm ich zum Nachdenken nimmer,
Darum bin ich ein
Narr, war es und werde es sein.
*
Fortan theoretisiere
ich nur für mich selber,
Nicht für andere,
nicht für das verblendete Volk.
*
Polyjymnia sang mich
in Schlaf mit Wiegenmusik von
Johann Sebastian
Bach, Heiligen Geistes Musik.
*
Gott, bist du ein
Träumer? Oder spielst du die Flöte?
Bist du ein
Arbeiter, Gott? Oder vielleich ein Poet?
*
Ah, ich lebe
glückselig wie eine indische Gottheit,
Schaffe Welten im
Traum, blase die Flöte verliebt.
*
Wieder hat mir im
Traume die selige Tote gelächelt,
Dass sie von Herzen
mich liebt, flüsterte sie mir ins Ohr.
*
Zarin Elisabeth von
Russland wachte die Nacht durch,
Immer versenkt ins
Gebet, dafür dann schlief sie am Tag.
*
"Alle die
Menschen nennen mich eine zänkische Hexe."
Höre den Frauen zu,
wisse genau, wer sie sind.
*
"Ich bin
Christin, aber ich denke nur an mich selber."
Du bist seelenlos
zwar, aber wie reizend dein Leib!
*
"Wissenschaft
lieb ich, meine Gelehrtheit ist enzyklopädisch."
Aber du kennst nicht
Gott, der wird im Gebet nur erkannt.
*
Wer zu schweigen
versteht, der wird für weise gehalten.
Tu nur den Mund
nicht auf, dass ich nichts Närrisches hör.
*
Was für ein Echo!
Ruft man Weisheit ins Wäldchen,
Eiszeit schallt es
heraus, frostig im Herzen, im Geist.
*
In der Jugend
Madonnenbild voller Sanftmut und Demut,
Keifende Hexe
zuletzt, Luzifers Ebenbild nur.
*
In der Jugend nackte
Verführerin, lüsterne Schlange,
In dem Alter zuletzt
zänkische Hausfrau voll Hass.
*
"Ich bin dumm,
drum bitte erzähle mir nichts von der Weisheit,
Ich will als Närrin
allein leben im Glauben an Gott."
*
"Ich verachte
die Jungfrau Vernunft als schändliche Hure,
Biblizismus allein
ist meine Inspiration."
*
O Maria, Königin
mein in blühender Schönheit,
Dz bist überzart,
bist voller Liebreiz und Charme!
*
Fragt das Weib den
Weisen, wie besser Wäsche zu waschen?
Besser fragt sie
nach Gott, fragt nach dem Hause des Herrn.
*
Abgetriebene Kinder
tragen die Märtyrerkrone,
In der Seligkeit sie
haben uns manches voraus.
*
Dreizehn ist er und
liebenswürdig, ein Engel der Liebe,
Ich lass die Arbeit
ruhn, mich zu ergötzen an ihm.
*
Ich gehör zum
Geschlecht der Zikaden, der müßigen Sänger,
Ameisen arbeiten
treu, räumen den Alltag mir fort.
*
Darum weine ich,
weil die Menschen so böse geworden,
Keine Liebe mehr
gibts in der verlorenen Welt.
*
Doris hab ich immer
geliebt, nur ach es ist schade,
Dass nie die
Freundschaft uns innig auf Erden vereint.
*
Ja, ich will freudig
fürs rettende Evangelium leiden,
Ich, der geliebte
Sohn unter dem Segen des #herrn.
*
Der ich im Garten
schreckliche seelische Schmerzen erleide -
Aber die Freunde all
schlafen, betrunken vom Wein.
*
Ach, mein Gott, mein
Gott, was hast deinen Knecht du verlassen!
Lied zu der Melodie:
Reh in der Dämmerung Licht.
*
Ich lieb Homer und
Goethe und am meisten die Bibel,
Ihr aber lest Dan
Brown, was soll ich reden mit euch?
*
Draußen
Sonnenschein der Erde, beginnender Frühling,
Drinnen Stille der
Nacht, Tod und der Ewigkeit Geist.
*
Sohn, du bist eine
hoffnungslose Enttäuschung der Mutter,
Taugenichts bist du
und nie wird deine Dichtung geehrt.
*
Ich, deine tote
Geliebte, werde vom Himmel dich grüßen,
Wenn der Abendstern
scheint und wenn der Morgenstern glänzt.
*
LUTHER AN MELANCHTON
Ach, mein lieber
Melanchton, welche höllischen Kämpfe
Muss ich erdulden
zur Nacht, da mich mein Christus verließ,
Da der schreckliche
Gott in Zorn und Gerechtigkeit grollte
Und mich verdammte,
ich schrie wie die Verdammten zu Gott,
Gegen den Gott der
Gerechtigkeit halt ich den Gott des Erbarmens
In Verzweiflung und
Trotz, aber das tröstet mich nicht,
Sondern ich erleide
die Paranoia der Hölle
Und die Depression
finstrer Verzweiflung, der Tod
Steht mir vor Augen
als einzige Gnade. Ist Gott denn ein Teufel,
Dass er so
schrecklich mich plagt, dass er so grausam mich quält?
Ach, mich plagen die
Irrlehren aus dem Arschloch des Satan,
Und die Schwärmer
dazu, Zwingli ind Calvin, die Sau,
Karlstadt und Thomas
Müntzer und die Rotten der Bauern,
Wiedertäufer dazu,
diese satanische Brut,
Und die
Sabbatfeiernde Sekte und der Rattenschwanz Satans
Und der Antichrist,
ich bin allein in der Welt,
Ich bin allein, der
Anfechtung leidet, Versuchung des Teufels,
Doch ich bin der
Prophet, der in der Endzeit erscheint
Und das Evangelium
wieder wie Paulus verkündet,
Ich, der Evangelist,
ich, der Gesandte von Gott!
Lieber Bruder
Melanchton, du mein lieber Philipus,
Bete für Luther,
denn krank, krank ist die Seele in mir!
*
Siehe, die Stimme
meines Sohnes, des einzigen Knaben,
Ist wie der Flöte
Spiel oder der Nachtigall gleich.
*
Nach zwei Flaschen
Süßwein schreibe ich Briefe dem Papste,
Dass er erstaunen
soll, was so ein Mönch alles weiß.
*
Meine Sohnes Stimme
ist gleich wie das Glöckchen der Wandlung:
Nun kommt der Kleine
Gott, kommt zu dem Herzensaltar!
*
Freunde! Jesu
Freunde waren Judas und Petrus,
Einer verriet ihn
dem Feind, einer verriet ihn der Magd.
*
Schöne und
behaglich lebende Tochter von Zion,
Du bist die schöne
Frau, mild und barmherzig dazu.
*
Petrus ist nicht der
Hirte der hierarchischen Kirche
Und die Unzucht ist
schön, sagte der Prediger mir.
*
Schöne Frau, du
redest von Blumen und Vögeln und Kleidern,
Redest von Speise
und Trank. Was soll dem Betenden das?
*
Ökumene ist
Diplomatie. Katholische Wahrheit
Liebt der Häretiker
nicht, der in der Sekte zuhaus.
*
Was sieht der
christliche Humanist in der heiligen Ehe?
Kurzen Moment der
Lust, ewige Leiden danach.
*
Ich bin der erste,
der findet Platon spannend zu lesen,
Lieben die Christen
doch mehr Schund aus der Massenfabrik.
*
Suche
Gotteserkenntnis und erkenne dich selber
Oder lass es sein,
friss nur und sauf nur und schlaf!
*
Was denn gibt es
Gutes beim protestantischen Freunde?
Leckeres Essen, doch
ach, elende Theologie!
*
Besser ein
Käsebrötchen allein im eigenen Hause
Als ein üppiges
Mahl mit einem zornigen Mann.
*
Gott beschütze mich
bitte vor meinen Brüdern in Christo,
Vor den Feinden kann
ich selber mich schützen mit Kraft.
*
Kaum singt die
Lerche ihr jubelndes Halleluja am Morgen,
Bricht schon die
menschliche Höllenmaschine herein.
*
Ach, Sophia, Liebe
inspriert nicht den Dichter,
Judas und Luther
singt er voll von dem heiligen Zorn.
*
Ach, ich suchte
Tröster und hab keinen Tröster gefunden,
Sondern bitteren
Spott, zornige Vorwürfe nur.
*
Frauenfeindlich und
leibfeindlich ist die islamische Burka
Wie auch die
Pornographie westlicher Apostasie.
*
Willst du der
Schönen Dame den Hof machen, Sänger der Minne,
Dann in großer
Geduld auch ihren Gatten ertrag.
*
Colombine machte
Lasagne für Harlekin, lecker!
Und der Dottore
sprach Kirchengeschichte dazu.
*
Ach, ich träumte
von meiner Mörderin Marion, weh mir,
Sie ist die
Göttliche noch, die in den Selbstmord mich trieb!
*
Männer und Frauen
gehn in die Ämter, die Kinder zur Schule,
Müßig träumt der
Poet, siehe, da sieht er den Herrn.
*
Erst war Heiliger
Vater Johannes Paulus der Zweite,
Dann kam Benedikt,
Mozart der Theologie,
Nun kommt
Franziskus, der südamerikanische Bruder der Armen,
Heute schätz ich
erst recht Karol, den slawischen Papst.
*
Liebe ist eine rote
Rose, doch du sollst sie nicht pflücken,
Eingewurzelt im
Grund kann sie nur wachsen und blühn.
*
Diese Stadt ist ganz
die Geliebte mit all ihren Göttern!
O wie schwebt sie
mir vor, jugendlich nackender Brust!
*
Schwester Hoffnung,
dich verlor ich auf irdischen Wegen,
Einzige Hoffnung iat
mir der erlösende Tod.
*
Weib und Kinder,
Großmutter, Schwiegermutter und Mutter
Hat er zu Ostern
gedacht, trieb mit im Trubel der Welt.
*
Sie war eine der
seligen Töchter der göttlichen Liebe,
Du wirst im Paradies
wieder erkennen die Frau.
*
O eine Insel der
Ruhe ohne Automobile,
Wo die Geliebte sich
mit mir gewälzt an dem Strand.
*
Moses und Samuel
wurden dreißig Tage betrauert,
Meine Trauer um dich
steht schon im siebenten Jahr.
*
Zwei Liter Wein und
zwei Liter Bier, dann geh ich zu Bette,
Wenn auch mein Lager
schon stinkt von vergammeltem Stroh.
*
Gebt mir das Gold
des Papstes Alexander des Sechsten,
Dass ich die Rache
vollzieh, alle die Freunde belohn.
*
Vater und Mutter
erscheinen im Traum dem einsamen Dichter
Und erfüllen sein
Herz, ach, mit unendlichem Weh.
*
Hiobs Freunde können
gute Ratschläge geben,
Brüder in Christo,
die nie noch gekostet das Kreuz.
*
Dichter, besing wie
im Traum die Jungfrau Julia, jene
Makellose Idee,
himmlischer Schönheit Idol.
*
Komm nur, alte
Putzfrau, und iss mit mir russische Eier,
Aber bleib nicht zu
lang, plage mich nicht mit Geschwätz.
*
Nehmt euch
Jungfraun, die noch kein Mann berührt und erkannt hat,
Tänzerinnen dazu,
hoch auf dem Weinberg im Tanz.
*
Pia deitas, o
tremenda Maiestas coeli!
So wird die
Putzfrau, Poet, dir noch zur Göttin voll Huld.
*
Grün die Bäume,
die Sonne weiß und bläulicht der Himmel,
Aber im Herzen ist
Nacht, Kummer und tödlicher Gram.
*
Siehe, der Gärtner
säte Zaubernüsse und Tulpen,
Aber der böse Feind
Schachtelhalm-Geilheit und Giersch.
*
SUSANNE
Nachts ich schrie:
Mein Gott, mein Gott, du hast mich verlassen!
Tags Susanne schrieb
mir einen herzlichen Brief:
Darum ist sie ja
Krankenschwester und Mutter von Kindern,
Dass sie sich
liebend erbarmt dessen, der jammernd und krank.
Sie hat mich nicht
enttäuscht. Ich schrieb die Ikone der Keuschheit,
Der sie gestanden
Modell, als mich ihr Segen erreicht.
Darum Gott und
Jesus, Maria und Sancta Susanna
Mögen segnen die
Frau, die sich so zärtlich erbarmt!
NEUNTER TEIL
EPIGRAMME
Wenn Frau Torheit
mir predigt durch den redseligen Schwätzer,
Wie soll ich
Christus sehn, göttliche Weisheit und Kraft?
*
Die schlanke
Nachbarin den Mann am Morgen grüßt,
Der
Liebes-Morgengruß hat mir den Tag versüßt.
*
So dumm ist die
Musik und das Geschwätz der Zofen,
So dumm die
Prediger, so dumm die Philosophen.
*
Der Liebe Gott mag
Dir ein gutes Schicksal geben,
Gesundheit, neue
Kraft, dazu ein langes Leben,
Dass Du noch jetzt
nicht musst zur Ewigkeit zurück,
Dass Sonne Dir noch
scheint, Musik und Lebensglück!
So weiche nun der
Krebs – in Jesu Christi Namen -
Gott schenke Dir das
Heil, du Beste aller Damen.
Zu Deinem Wiegenfest
ich schenk Dir mein Gebet,
Weil Deine
Lebenszeit in Gottes Händen steht.
Nimm diese Verse an
als eine schöne Blüte,
Du engelgleiche
Frau, du Widerschein der Güte!
*
Der Vater mit dem
Sohn mag sich in Gott erholen
Im Land
Barmherzigkeit, im Ahnenreiche Polen!
*
Nicht mal in Ruhe
trauern kann man, weinend im Bette,
Gleich kommt zur
Plage der Herrscher der Fliegen heran.
*
Ehe für alle! Nun
schwule Männer heiraten dürfen,
Nimmt die Putzfrau
wohl sich ihren Hund zum Gemahl.
*
Kommt zum Einsiedler
eine Frau, ist zickig und zänkisch.
Göttliche
Einsamkeit, sei mir von Herzen gegrüßt!
*
Deutschland ist
geworden zum schwulen und lesbischen Sodom,
Nur die Kanzlerin
steht weiter zu Gottes Gebot.
*
Lasst mich allein,
ihr Schwätzer, mit meinen Schmerzen und Tränen,
Die mich allein
versteht, das ist die Weisheit in Gott.
*
Insulin brauchts,
dass der Zucker vom Blut in die Zellen eindringe.
Das sagte Dörte mir
heut, leiblich wie Venus gebaut.
*
Der fährt nach
Polen, der fährt in des Como Nähe,
Ich bleib in Sodom,
wo man liebt die Homo-Ehe.
*
Verschmäht von
Delia, ging der Poet Tibullus
Zu seinem Troste oft
zu Herrn und Frau Lukullus.
*
Heut von der linken
zur rechten Hand Gottes wechselt Joachim,
Der dem modernen
Papst las den Leviticus vor.
*
Dichter, hast du
kein Wort mehr für unsäglichen Kummer,
Lausche der Musik,
die deine Leiden vertont.
*
Wenn dich von
Nachtträumen plagt am Tag der Kummer der Liebe,
O so schreie zu
Gott, schaff dir im Aderlass Luft.
*
Freue dich nicht,
meine Feindin, dass ich im Finsteren liege,
Über mir geht doch
herauf Herrlichkeit, jugendlich schön.
*
Katholiken bieten
den besten französischen Rotwein
Saint Pétrus, der
wird gar zu des Gottessohns Blut,
Pfingstler locken
mit amerikanischer Cola,
Die, mit Süßstoff
gesüßt, Cola ist, aber sonst nichts.
*
Gnädige Frau! Ich
sag das nicht nur, wie man so redet,
Sondern gnädige
Frau wahrhaft im wörtlichen Sinn.
*
Lao Tse lud
Konfuzius ein zum "kleinen Spaziergang",
Maos Langer Marsch
ward es, da strömte viel Schweiß.
*
Tausend Belesene,
doch kein Mensch voll göttlicher Weisheit,
Hundert Bekannte,
doch kein Freund, der mich inniglich liebt.
*
Sie ist ein goldnes
Feld von strahlend lichtem Weizen
Mit ihrem keuschen
Glanz voll jungfräulichen Reizen.
*
Aus dem Marianischen
Reiche Polonia komm ich
In das heidnische
Deutschland, doch hier sind Gattin und Kinder.
*
Protestanten nennen
Gottes Gebote veraltet,
Einzig der Katholik
ist noch den Weisheiten treu.
*
Kaum ist ein Papst
tot, schreiben die Journalisten viel Bücher,
Das ist schmuddliges
Zeug, das man ins Altpaper wirft.
*
Doris oder die eitle
Welt, sie hasst mich von Herzen,
Wie sie Jesum
vergisst, der mir im Innersten lebt.
*
O Freundin, ist dein
Schiff auf wilden Meern
Und Gegensturm dich
in den Abgrund presst,
Dann führt zum
Hafen dich der Meeresstern,
Mach in der Hoffnung
deinen Anker fest!
*
Es steigt der
Rittersporn zum Schoße seiner Dame,
Frau Lotosblüte ist
der Vielgeliebten Name.
*
Gott gab mir keinen
Siegeskranz von Lorbeer und Rosen,
Aber mein Efeukranz
grünt in der finstersten Nacht.
*
Ich bin König
Melchisedek, ohne Vater und Mutter,
Ewiger Priester Els,
Ahnenkult liegt mir ganz fern.
*
Betet ihr das gelbe
Metall an, metallene Herzen
Habt ihr im Busen,
ihr seid nimmer barmherzig und lieb.
*
Mutter, dir fehlt
die Gebärmutter, Sitz der Barmherzigkeit, darum
Leidest du nicht mit
dem Sohn, lässt ihn im Elend allein.
*
Schaurig ists, übers
Moor zu gehen, im Herzen voll Kummer,
Fast ertrinke ich,
fast saugt das Moor mich hinab.
*
In dem katholischen
Mittelater die heilige Jungfrau
War das Ideal,
Seelen in Beichtstühlen knien,
Heut im modernen
bürgerlichen Kapitalismus
Zählt Frau
Saubermann nur, Putzzeug im Beichtsuhle liegt.
*
Will deine Mutter
dich nicht hören, den Staub von den Füßen
Schüttle und lass
ihren Geist Gott und dem Jüngsten Gericht.
*
Gott hat sich
verborgen vor mir. O Großmutter Engel,
Komm und bring mich
ins Bett, ach, dass mich tröste der Schlaf.
*
Goldenes Mädchen,
wirst du die alten Männer beglücken
Mit dem blonden
Zopf, lächelnden Augen und Mund?
*
Dieser dogmatische
Unsinn der protestantischen Sekte
Ist selbst zum
Epigramm und zur Satire zu dumm.
*
Ich bin, Hiob, dein
Freund, ich bin ein leidiger Tröster,
Klage lieber dem
Herrn, Gott nur hat Mitleid mit dir.
*
Dass ist das
Vorrecht des Fürsten, dass er der ländlichen Dirne
Fasst an die
schwellende Brust, wenn sie den Wein ihm serviert.
*
Mir Patriarchen gab
der Herr zwei Femini,
Die eine Femina
gebar die Gemini.
*
Lass die Welt nur
reden und deine weltliche Mutter,
Du liegst in meinem
Arm, Schatz, in den Nächten des Geists.
*
Mutter und Vater
lehrten dich, dich selbst zu verachten.
Liebe dich selbst,
mein Schatz, weil ich dich liebe, mein Schatz!
*
Knabe, neun Jahre
alt, du schreibst phantastische Märchen,
Und es lächelt
Apoll: Ganz wie der Onkel, mein Sohn!
Aber die
protestantische Hausfrau schreibt Kreuzes-Traktate,
Und voll Zorn sagt
Apoll: Gib ihr die Peitsche, Prophet!
*
Ach was hätt ich
für Leser, schriebe ich blutige Krimis!
Aber Hymnen an Gott
liest nicht die Menge der Welt.
*
Nun erheb ich den
Kelch mit polnischem Wodka mit Walnuss
Und genieße die
Frau, welche so heilig mich liebt!
*
Das ist jetzt deine
Bibel, das Buch der Kohlenhydrate,
Oder dein Koran,
Zucker zu messen im Blut.
*
Künstler stellen
ein Kruzifix in die eigene Pisse,
Pissen auf Jesus den
Herrn, das ist die Sünde der Welt,
Aber den
Gesundheitsfanatikern ist die Torte mit Sahne
Sünde, zur Buße
sie treiben dann Sport in dem Wald.
*
Christen, ihr
verschlingt Kriminalromane in Massen,
Warum lest ihr denn
nicht lieber die Heilige Schrift?
*
Mein Herz ist kalt,
Mein Geist ist alt.
*
Wie demütigen mich
meine Feinde, Vater und Mutter,
Nachts im
schreckenden Traum, da mich die Rattenpest plagt!
*
Ich bin verliebt in
Philine, die sich hingab in Liebe,
Und der Knabe Mignon
bricht mir vor Liebe das Herz!
*
Meine Mutter - ein
Straußenweibchen, dem mangelt die Weisheit,
Ob ihre Eier im Sand
sterben, das kümmert sie nicht.
*
Sohn der Weisheit,
du lebst unter lauter Kindern des Mammon,
Die dich verachten
voll Hass! Jauchze, frohlocke im Geist!
*
O Gott, ich tröste
immer, immer
Die alle, die da
leiden,
Nur mir, o Gott,
kein Trostes Schimmer,
Das klage ich
bescheiden.
*
Kommt meiner Feinde
Schar mit Fluch und Hass und Krieg,
Sophia hüllt mich
ein in Harmonie-Musik.
*
Wenn deine Seele
voller Weh,
Dann trink bei
Hassan einen Tee.
*
Meinst du, den Herrn
am Kreuz trieb um der Dichter Wesen,
Er hätte Lust
gehabt, ein Goethe-Lied zu lesen?
*
Klagt man ihnen, so
schreiben sie einem Bibelzitate
Ohne Herz und
Gefühl, weil sie das Leid nicht verstehn.
*
Hiobs Freunde und
christliche Brüder, ihr Trösten ist nichtig,
Aber Herr Zebaoth,
du gibst mir Kraft für den Krieg!
*
Wie du der Weisheit
dienen sollst, frag nicht die christlichen Narren,
Frage Sokrates, wenn
er den Schierlingskelch hebt!
*
Geh und frag die
Politiker nach der Ewigen Weisheit,
Zwar sie suchen des
Volks Liebe, doch klug sind sie nicht,
Geh und frage die
Handwerker nach der Ewigen Weisheit,
Zwar sie mauern dein
Haus, aber sonst wissen sie nichts.
Geh und frage die
Sänger von Liebesliedern um Weisheit,
Frauen finden sie
hübsch, doch sie erkennen nicht Gott.
*
Nein, ihr gefallt
nicht dem Schöpfer, ihr eitlen Kinder des Reichtums,
Betet nur weiter zum
Geld, Gott kommt zum Jüngsten Gericht!
*
Der Bauerndirne
Brust, die bloß und groß und echt,
Fasst an der trunkne
Fürst, das ist sein gutes Recht.
*
Wer nicht zur Arbeit
geht, der soll nicht lecker essen.
Du bete allezeit und
stärk dich in den Messen.
*
Wenn meine Ehefrau
mich verließe, ich tät sie ermorden,
Wenn ich auch dafür
käm in den höllischen Pfuhl!
*
Wütender Vater und
wütende Mutter, rebellische Kinder,
Wo ist die Liebe des
Herrn, wo ist der Friede von Gott?
*
Geh zur Madonna du
im schönen Land Masuren,
In Deutschland plag
ich mich mit Hexen und mit Huren.
*
Meine satanischen
Eltern und mein satanischer Bruder
Sagen: Du bist ein
Nichts, Wurm bist du, aber kein Mensch!
*
Als mein Vater
gestorben, der atheistische Spötter,
Schwebte die Seele
hinauf, schaute den Leichnam schon tot,
Und er sah zwei
Männer, die empfingen die Seele,
Diese sagten: Er
kommt, nun ist es Zeit für den Tod,
Und die Männer
führten die Seele in nebliges Grauen,
Kratzen und bissen
ihn, grausamer wurde die Qual.
*
Satan sagt: Du bist
ein Nichts! Aber der siegreiche Herr sagt:
Auf in den heiligen
Krieg, schlag die Philister im Krieg!
*
Kaum erwachst du, so
steht schon Satan höhnend am Bette.
Rufe die Mutter vom
Sieg, feire der Jungfrau Triumph!
*
Meine Mutter hab ich
verlassen, die herzlose Putzfrau,
Kam zu Maria und zur
indischen Philosophie.
*
Wenn ich über die
Protestanten entbrannt bin voll Ärger,
Übersetz den Koran
ich voll von heiligem Zorn.
*
Ich singe nur noch
sie, das selige Schneewittchen,
Den Männern dieser
Welt ich lasse ihre Flittchen.
*
Mitten unter dem
kommunistischen Arbeiterpöbel
Feire ich
Eucharistie, heimlich, das Opfer des Herrn.
*
Geht die Kommunistin
als ein blindes Skelett um,
Flucht der
vergöttlichten Tochter im Zorne: Putain!
*
Deine katholische
Mystik, wo steht denn das in der Bibel?
Fragt der Biblizist.
Buchstaben liest er, nicht Geist.
*
Die
Christuswissenschaft lehrt Lady Evelyn Baker,
Beim Keks zum
Abendmahl und Tee sich sammeln Quäker.
*
Der arme Protestant,
er bleibt doch immer schief, blind,
Ehrt Gottes Mutter
nicht und ist nur Gottes Stiefkind.
*
Kommunismus und
Esoterik und Protestantismus,
Ärgern muss ich
mich stets über die närrische Welt!
*
Und ich entlief der
Welt, dem großen Narrenhaus,
Und lebe einsam nun
wie weiland Bruder Klaus.
*
Protestantische
Narren und katholische Narren,
Fast werd ich
orthodox, wo man Sophia verehrt.
*
Blinde
Blindenführer, die protestantischen Lehrer,
Die nicht die Bibel
verstehn, nicht der Ecclesia Geist.
*
Spräch ich von Mord
und Totschlag, so würde die Welt mich wohl hören,
Aber ich singe von
Gott, und da verschließt sie ihr Ohr.
*
Tausend Propheten
des Mammon und tausend Propheten der Venus,
Ich bin allein in
der Welt, der ich verehre den Herrn.
*
Die keine Liebe
haben, köännen auch Liebe nicht geben,
Ob sie auch Mutter
sind oder liebreizende Frau.
*
Ich sah Jesus,
Maria, Durga und Lakshmi und Kali,
Ich bin die
Inkarnation göttlicher Mutter der Welt.
*
Ach, wenn die
Schüler nur nicht gleich Lehrer würden, die Narren,
Und den Lehrer
belehrn, Unverstand geben sie preis.
*
Willst du mich auch
noch ärgern mit deinem Unverstand, Bruder?
Zorn macht mich
kreativ, also, ihr Narren, gebt acht!
*
Schreiben für
Frauen, die lesen nie in den heiligen Schriften,
Sondern Profanes
nur, besser du lässt es, Poet.
*
Zorn und Ärger,
mein Herz, die wohnen im Busen des Toren,
Singe die Weisheit
nur, die wohnt im Herzen des Herrn.
*
Komm und erquicke
mich, heilige Jungfrau mit Augen der Isis,
Sing meiner Jugend
Lied, abseits der närrischen Welt!
*
Ach, ich werde doch
keinen Weisen unter euch finden,
Ob ihr die Bibel
studiert, predigt Bekehrung und Kreuz.
*
Interessiert mich
nicht, was das katholische Herdenvieh brabbelt,
Gib mir nur Gottes
Wort, gib mir die Manna von Gott.
*
Sonntags rennt er in
die protestantischen Sekte,
Aber zuhause voll
Zorn zerrt er die Tochter am Zopf.
*
Dominik! Hilf mir
gegen Waldenser und Katharer und die
Heutigen Sekten
dazu, Schwärmer, die frömmelnd bigott.
*
Ihr esst Festbraten,
ich ess nichts als gebratne Kartoffeln,
Ihr habt
Familienzank, ich ruh Eirene im Arm.
*
Zwar ich gebe dir
Geld, doch dazu bittere Worte,
Wie es dein Vater
getan, der dir die Seele verletzt.
*
Dass Petrus aus dem
Boot gestiegen ist, was solls?
Ich bleibe in dem
Boot, geschnitzt aus Gottes Holz.
*
Freundin, du
verlangst schon nach der Eucharistie in der Kirche,
Aber du gehst auch
zum protestantischen Abendmahl manchmal,
Ja, du bereitest dir
selber Brot und Wein in der Wohnung.
Aber Christus sagte
beim Letzten Abendmahl dieses:
Dieses ist mein
Leib, den sollt ihr immerdar essen,
Dieses ist mein
Blut, das sollt ihr immerdar trinken.
Dieses sprach er zu
den Aposteln, den Amtspriestern Christi.
Ist nun der Leib des
Herrn ein bloßes Symbol des Gedenkens?
Darüber stritten
sich weiland Luther und Zwingli und Calvin.
Luther sprach vom
Sakramente, dass Gnade vermittle,
Durch den Glauben
allein und einzig während der Messe.
Calvin und Zwingli
sagten, es ist ein Erinnerungsessen,
Brot bleibt Brot und
Wein bleibt Wein und einzig der Fromme
Denkt beim Mahl an
Christus, was er früher gelitten.
Luther war
abgefallener Mönch von Augustins Orden,
Calvin und Zwinli
abgefallne katholische Priester.
Diese begründeten
tausend und fünfhundert Jahre nach Christus
Eine Lehre, fremd
der apostolischen Lehre.
Jesus selber sprach
in der eucharistischen Rede
Im
Johannes-Evangelium, dass er das Brot ist,
Das vom Himmel
gekommen. Mein Fleisch ist wirkliche Speise
Und mein Blut ist
wirklicher Trank des ewigen Bundes,
Wer mein wahres
Fleisch ist, der wird in Ewigkeit leben.
Lies doch einmal die
Zwöllf-Apostel-Lehre, du findest
Darin beschrieben
die Eucharistie der katholischen Kirche.
Lies doch einmal
Justin den Märtyrer, hundert und fünfzig
Jahre nach Christi
Geburt er beschrieb in dem Brief an den Kaiser
Die katholische
Liturgie der Heiligen Messe.
Also entscheide
dich, welcher Lehre du zustimmst im Herzen:
Ist es nur Brot und
Wein im Abendmahl der Gemeinde?
Oder ist es Leib und
Blut des Gottmenschen Christus
In der katholischen
Eucgharistie der lateinischen Kirche?
Eines ist die
Wahrheit und eines die menschliche Meinung.
Bist du dir
unsicher, welches die göttliche Wahrheit,
Welches die
göttliche Offenbarung vom Opfer der Messe,
Bitte Maria um
Hilfe, sie ist der Sitz ja der Weisheit
Und die Besiegerin
aller Irrlehren, Hilfe der Christen.
Aber entscheide dich
zwischen zwei verschiedenen Lehren,
Beide zugleich zu
praktizieren, ist nicht in der Wahrheit.
Entweder glaubst du
die wahre Wesensverwandlung des Brotes
Durch die Vollmacht
des geweihten Priesters der Kirche,
Oder du sitzt bei
Brot und Wein in der eigenen Wohnung.
Einer ist der
Bräutigam, und eine die Feier der Hochzeit,
Unterscheide die
Geister, triff eine weise Entscheidung
Und empfange die
Medizin der Unsterblichkeit. Amen.
*
Freundin, du hast
dich bekehrt zum Herrn Jesus und Mutter Maria,
Vorher warest du
Heidin, warst von Ate verblendet,
Sahst den Amor als
Motte in der Kerze verbrennen,
Lasest im Studium
den Homer und den seligen Platon.
Papst Johannes
Paulus der Große sagte von Platon:
Platon ist ein guter
freund, doch die göttliche Weisheit
Ist eine bessere
Freubndin. Aber lies du den Platon,
Lies den Staat und
lerne, was Gerechtigkeit sein soll,
Lies den Phädron
und lies das schöne Gastmahl vom Eros
Und betrachte die
Liebe und die göttliche Schönheit,
Lies die Apologie
und denk an den Tod und das Jenseits.
Daraufhin wende dich
zu dem überaus seligen Plotin,
Lies von der Liebe
und der Vision der göttlichen Schönheit,
Lies von dem
überseienden Einen oder der Gottheit,
Lies von dem Geiste,
der ist Denker, Gedachtes und Denken,
Lies von der
himmlischen Weltseele, schöner Anima Mundi.
Wende dich dann zu
Jamblikos, seinen theurgischen Schriften,
Siehe die himmlische
Hierarchie der geistigen Wesen,
Schaue das eine
überseiende göttliche Wesen
Und darunter die
Throne der Götter und Göttinnen heilig
Und darunter die
Erzengel und die schützenden Engel
Und darunter die
Halbgötter und die starken Heroen
Und darunter die
Seelen der Philosophen und Frommen
und darunter das
ganze Volk der sterblichen Menschheit.
Dann betrachte den
Proklos, der als platonischer Heide
Noch in christlicher
Zeit verehrte die heidnischen Götter,
Die ihm
Inkarnationen waren der Himmelsideen.
Wende dich dann zu
Philo von Alexandrien, Jude
War er und
Platoniker, er vereinigte Mose
Mit dem
prophetischen Platon und sprach vom heiligen Logos,
Einem Quasi-Gott
neben Gott, dem Ewigen, Einen,
Der als Architekt
des Kosmos ist ewige Weisheit.
Komm dann zum lieben
Augustinus, dem Freunde der Weisheit,
Lerne katholischen
Platonmismus kennen, studiere
Seine Bekenntnisse,
seine Briefe, den Dialog mit der eignen
Innern Vernunft, den
Gottesstaat, der Dreifaltigkeit Bücher.
Lies dann Dionysios
Areopagita, den Seher,
Das ist katholischer
Neuplatonismus in heiliger Schauung,
Der die Urgottheit
nannte die Urschönheit, göttliche Liebe,
Überseiende
Gottheit, wohnend im finsteren Lichtglanz.
Dieser ist der Vater
der abendländischen Mystik.
Geh dann zum
florentinischen Frühling des Neuplatonismus
Und studiere Ficino,
der war katholischer Priester
In der Stadt des
heiligen Dante, des süßen Petrarca,
Er schrieb selber
ein Gastmahl von dem himmlischen Amor.
Wende dich dann zum
alten, frommen, heiligen Russland
Und studiere
Wladimir Solowjew, Freund der Sophia,
Der Sophia verehrte
als Weltseele in der Verklärung,
Der vom Gottmenschen
sprach und vom Gottmenschentume auf Erden,
Schön sprach von
der Kunst und der platonischen Liebe.
Hast du dies alles
studiert, o Freundin göttlicher Weisheit,
Dann verstehst du
tiefer die salomonischen Bücher.
Lies das Buch der
Weisheit Salomos an die Tyrannen.
Luther meinte, es
sei vom alexandrinischen Philo
Und nicht
inspiriertes Gotteswort, aber die Kirche
Gottes hat es immer
erkannt als ein Buch in der Bibel.
Dann wird Ate dich
länger nicht verblenden, o Freundin,
Sondern du erkennst
den Logos, Gott von der Gottheit,
Schaust Maria Sophia
und die ewige Liebe.
Deus est Amor! Damit
segne dich Jesus, der Christus.
*
Liebe Freundin, du
hast den weisen Sokrates immer
Sehr geschätzt, der
unter Xanthippe so heftig zu leiden,
Lieber zu Aspasia
ging, der weisen Hetäre,
Der den Alcibiades
über Maßen verehrt hat,
Ward von Diotima
initiiert in die Liebe.
Heute möchte ich
über die Vorsokratiker plaudern.
Thales von Milet war
der Erste der griechischen Denker,
Er sah stets in den
Himmel zu den heiligen Sternen,
Sah nicht zur Erde,
fiel in eine schlammige Pfütze,
Wurde darum als
weltfremd ausgelacht von der Putzfrau.
Thales fragte nach
dem Beginn, dem Anfang von allem,
Nach der Urmaterie,
und er nannte sie Wasser,
Denn von
Feuchtigkeit wird die Natur belebt, wie man sehn kann.
Darauf meinten
andere Denker, der Anfang der Schöpfung
Und das Urprinzip
aller Kreaturen sei Feuer
Oder Äther. Auch
Heraklit sprach vom heiligen Feuer,
Dieses sei der ewig
bewegliche Geist in der Höhe,
Der die immer
werdende und vergehende Schöpfung
Halte in Leben und
Wandel, bewegliches geistiges Feuer.
Dann Empedokles
fasste die Lehre der griechischen Denker
So zusammen, dass
eins nicht der Elemente alleine
Sei die Urmaterie,
vier Elemente vereinigt
Bilden die
Schöpfung, Feuer und Luft und Wasser und Erde.
Wenn sich die vier
Elemente vereinen, wird Leben,
Wenn sie sich
scheiden voneinander, so ist das dem Tod gleich.
Hass und Krieg
zerstören der Elemente Vereinung,
Das Lebendige wird
vereinigt von Freundschaft und Liebe,
Von Philia oder der
göttlichen Aphroditissa.
Dann Pythagoras kam
und nannte das Erste der Wesen
Nicht ein Element,
nicht vier Elemente vereinigt,
Sondern die Seele,
sondern die kosmische Weltseele, welche
Ist geordnet nach
Zahlen und voll harmonischer Schönheit,
Welche zu hören ist
in der Musik der himmlischen Sphären.
Dieses geistige
Urprinzip, die Weltseele nannte
Heraklit von Ephesos
göttlichen Logos, welcher
Ist das Ewigseiende
in dem Wandel der Schöpfung
Und das Innerste in
dem Innern der menschlichen Seele.
Da sprach Parmenides
von dem Sein, der ewigen Einheit,
Welches in absoluter
Ruhe ist einig und göttlich.
Dieses alles
bedenke, wenn du liest im Johannes-
Evangelium von dem
Ersten, dem göttlichen Logos,
Gottes Vernunft und
Sinn und Tao und ewige Weisheit,
Mensch geworden in
Jesus durch die Jungfrau Maria.
*
O, Maria ist viel zu
groß für sterbliche Lieder!
Aber du hast am Tag
Marien Himmelfahrt, Muse,
Von der Herrin
empfangen Befehl, der klügeren Freundin
Vorzusingen von dem
Gruße der Jungfrau Maria.
Höre denn,
Freundin, dass Maria mit Josef verlobt war,
Aber sie lebten noch
nicht in einem ehlichen Hause,
Als der Erzengel
Gabriel eintrat zur Jungfrau Maria,
Grüßte sie:
Chaire, Kecharitomene! Maria
Dachte, was dieser
Gruß bedeute des himmlischen Engels:
Du von jeher und
immer voll der göttlichen Gnade,
Frei von der
Erbschuld bist du die Unbefleckte Empfängnis,
Bist du die
Makellose, die Mittlerin göttlicher Gnaden!
Und der Erzengel
Gabriel sagte zur Jungfrau Maria:
Jungfrau, du sollst
Mutter werden des göttlichen Sohnes!
Aber wie, sprach
Maria, Ich hab die Jungfrauenweihe
Als Gelübde vor
Gott meinem Bräutigam abgelegt, Mose
Sprach von der
Jungfrauenweihe, ich hab sie abgelegt, nimmer
Werde ich einen
sterblichen Mann erkennen im Beischlaf.
Ja, sprach der
Engel, die goldene Wolke der Herrlichkeit senkt sich
Auf die Stiftshütte
und die Kraft des heiligen Geistes
Überschattet dich,
Jungfrau, Braut des Heiligen Geistes,
So wirst du Mutter
Gottes, Gottesgebärerin, Jungfrau,
Bleibst die
immerwährende Jungfrau und virgo intacta.
Fiat, sagte Maria,
ich bin die Gottesmagd, siehe,
Mutter des
Gottesknechtes wird die Jungfrau Maria,
Darum bin ich die
Gottesmagd, die Leibeigne Gottes,
Mir geschehe nach
deinem Wort und dem göttlichen Willen.
Darauf eilte Maria
zu Elisabeth, ihrer
Nahverwandten, die
schwanger war mit dem Täufer Johannes,
Und Maria war
schwanger mit Jesus, dem Kyrios Logos,
Darum sagte
Elisabeth voll vom heiligen Geiste:
O wie geschieht mir,
dass die Mutter des Kyrios heute
Zu mir kommt? Du
bist gebenedeit unter den Frauen
Und gebenedeit ist
die frucht deines seligen Leibes!
Selig bist du, weil
du geglaubt hast dem göttlichen Worte!
Als dein englischer
Gruß erreichte mein Muschelohr, Jungfrau,
Hüpfte wie junge
Lämmer das Baby mir in dem Bauche.
Denn wenn die
schwangere Junbgfrau kommt mit dem göttlichen Baby,
Dann wird
ausgegossen der heilige Geist auf die Mägde
Und die Knechte, sie
prophezeien in trunkner Verzückung.
Auch Maria ward
wieder erfüllt vomn heiligen Geiste,
Sang den Lobpreis
fröhlich: Magnificat anima deum!
Meine Seele jubelt
über Gott meinen Retter,
Großes an mir hat
getan der Ewige, sah auf die Demut
Seiner Magd, von nun
an preisen mich selig Äonen!
*
Unbefleckte
Empfängnis glaub ich nicht, sagte mein Hofnarr,
Und die
Dreifaltigkeit steht in der Byblia nicht.
*
Es sieht aus wie
Karnickel und es schmeckt wie Karnickel,
Keine Eucharistie
glaube ich, sagte der Narr.
*
Gottes Bund braucht
keine Taufe, nur die Bekehrung,
Spricht der
Sektierer, der eifrig die Byblia liest.
*
Nein, die
Unbefleckte Empfängnis scheint mir obszön! Ich
Liebe dir Hure mehr,
welche sich öffentlich zeigt.
*
Shakespeare und
Homer und Goethe und Schiller - wie grausam!
Gebt mir einen
Roman, der auf dem Uranus spielt.
*
Jeremia und die
andern Propheten, vergiss sie,
Tritojesaja allein
lasse ich gelten im Buch.
*
Tag des Herrn! Ein
Tag des Wolkendunkels und Grimmes!
All der Gottlosen
Fleisch liegt in dem Staube wie Kot!
*
Feinschmecker bin
ich, doch die katholische Hostie schmeckt nicht!
Gebt mir spanischen
Wein lieber als göttliches Blut!
*
Eske oder Charis,
ein fünfzehnjähriges Mädchen,
Rothaarig,
rotlippig, weiß glänzte die wogende Brust,
Nackt ihre Schenkel,
sie wohnte Tür an Tür mit dem Dichter,
Mitternachts sah ich
sie vor mir im Nachthemdchen stehn,
Aber so appetitlich
war auch dieses göttliche Mädchen
Und zum Greifen nah,
sah ich doch niemals ihr Bett.
*
Du verehrst Minerva
als die Göttin der Klugheit,
Weil dir Venus auch
nichts gab von der Grazien Gunst.
*
Bleibt mir vom Leib
mit den Gundula Gundi,
Ich will lieben
allein die Anima Mundi.
*
Nein, ich bleibe
nicht stehen bei so hartnäckigen Sündern,
Unbelehrbarem Volk,
welches das Heilige kränkt.
*
Die Protestanten,
die Marias Schönheit schmähn,
Die haben wohl noch
nie, o Dina, dich gesehn.
*
Nein, wie immer, so
denk ich auch jetzt, die Männer sind schrecklich,
Nur bei den Frauen
blüht immer die Weltseele schön.
*
Wie sie beleidigen
Unsere Frauen, Marek und Marco,
Im Purgatorium
müssen sie büßen dafür.
*
Komm, o Herkules,
komm zu meinem Augias-Stalle
Und vergöttliche
dich, komm mit der Reinungung Flut!
*
O Sophia, Weisheit
des Philosophen und Dichters,
Werde zur Weisheit
nun, wie sie der Zimmermann hat!
*
Trauernd nehme ich
Abschied, ach, von Venus von Milo
Und von Guan Yin,
ehre Maria allein.
*
Wie wollt ich haben
sie, schönwangige Chyseis,
Und auch die
Jungfrau, die holdselige Briseis.
*
Komm, o Pallas
Atheneia, und stille den Zorn mir,
Der ich es besser
weiß doch als das törichte Volk.
*
Komm doch zu unserer
Sekte, da gibt es niedliche Mädchen,
Dass du findest ein
Weib, welches die Wohnung dir putzt.
*
Du umgib dich mit
gesunden und glücklichen Menschen,
Lass doch die Armen
allein, Kranke und Elende auch.
*
Ach, Evangelika und
Orthodoxa lügen,
Ich will Katholika
mich an den Busen schmiegen.
*
Wie lange soll ich
noch an den Sektieren leiden!
Wenn ihr nicht Buße
tut, betracht ich euch als Heiden.
*
Gib dein Geld für
dich selber aus, du närrischer Dichter,
Nicht für Kinder
und Fraun, liebe dich selber zuerst.
*
Dass sie ein Ehweib
dir suchen, davor bewahre dich Jesus,
Doch zum neuen
Sonett helf dir der Heilige Geist.
*
Was soll ich mit
einem irdischen häuslichen Weibchen,
Der ich die
Weltseele lieb, Quelle der Schönheit im Geist!
*
Wenn die Weltseele
singt, dann kommt die Seele zur Ruhe,
Friedliche Harmonie
füllt dann die Brust in der Brust.
*
Ach, wie herrlich
schmeckt ein frischer Musenkuss morgens,
Selig im Bette
geküsst feucht mit dem purpurnen Mund!
*
Mache mich nicht zum
Heiligen, Märtyrer oder
Büßer und Asket,
mach mich zum Seligen, Gott!
*
Mutter, ich weiß,
du hast nicht in dir die göttliche Liebe,
Sondern der Dämon
der Welt ists, der dein Herz dir regiert.
*
Nicht so viel Bibel
und nicht so viel heilige Messen,
Putze lieber dein
Haus! Putzfrauen-Weisheit ist das.
*
Ein katholischer
Priester, der gegen Fatimas Botschaft,
Orthodoxer dazu, der
nicht verehret das Herz
Unserer Lieben Frau
- zwei blinde Führer von Blinden,
Die nicht gehorsam
der Frau, die uns vom Himmel erschien.
*
Jüdin und
Lutheraner reden vom Hohelied Schlomos,
Blindenführer, die
selbst blind auf dem geistlichen Aug.
*
O Geliebte im
Himmel, du bist eine listige Hure,
Die mich im Traum
betrügt mit des Diabolo Schwanz!
*
Die Geliebte sagte:
Was willst du, mein innig Geliebter?
Hier ist die Vulva
und hier ist die glückselige Lust!
*
Heute sollst du
nicht beten, mein Liebling, arbeite fleißig,
Dass der Dieb in der
Nacht findet dich wachsam im Geist.
*
Siehe, die
Protestantin wird von Maria gesegnet,
Wenn sie ihr
heiliges Bild hängt ins gereinigte Haus.
*
Du mein leiblicher
Bruder, nicht mein Bruder in Christus,
Wo kein Glaube ist,
da ist nicht Liebe von Gott.
*
Tagsüber Arbeit,
nachts der Betrug der Geliebten im Traume,
O Sophia, ich bin
müde der irdischen Welt.
*
Ich bin der Weise,
bin der Musen Prophete und Priester,
Andre arbeiten gut,
haben des Handwerks Geschick.
*
Schneller als
Schriftgelehrte sind die Huren im Himmel,
Heilige Huren in
Bett, Bräute des Bräutigams Gott.
*
Ach Sophia, ich
könnte weinen vor Kummer und Elend,
Wenn nicht
vertrocknet wär längst schon mein Auge im Herz.
*
Bruder, stammst du
ab von Wikingern oder von Kelten?
Nein, du stammst von
Kain, der seinen Bruder erschlug.
*
Kommt nun,
Zimmermänner und Schlosser und webende Frauen,
Salomos Tempel
erbaut, Salomos Wohnung erbaut.
*
O Sophia, ich nehme
Hammer und Zirkel und Waage,
Baue der Weisheit
Haus, baue der Herrlichkeit Heim!
*
Da sich die Hure auf
dem Sterbebett Christus vereinte,
Liegt sie im
Freudenhaus droben im himmlischen Bett.
*
Dante sah die Hölle,
das Fegefeuer, den Himmel,
Aber auf Erden war
er in der Verbannung Exil.
*
Zwar die türkischen
Mädchen, ja, das sind bildschöne Wesen,
Aber den Muselmann
hass ich im heiligen Geist.
*
Salomo dankt von
Herzen dem Handwerker Hiram von Tyrus,
Der den Tempel
gebaut, göttlicher Weisheit Altar.
*
Hiob, putz deine
Wohnung, geh an die Sonne des Tages,
Lade Freunde zu
Gast, dann wird der Kummer entfliehn.
*
Du bist nicht
schizophren, du bist zu faul nur zur Arbeit,
Spottet Hiobs
Freund, der doch ein Gläubiger war.
*
Heiden und Christen
spotten über den elenden Hiob,
Der sich sehnt nach
dem Tod, nach der Erlösung vom Leid.
*
Sankt Johannes Paul
kam mit meiner toten Geliebten,
Sprach von dem
Himmel schön, nicht von dem Gotte der Welt.
*
Modernistische
Theologen verkünden die Erde,
Nicht mehr den
Himmel, wo selig die Seligen sind.
*
Seit die tote
Geliebte ist im Himmelreich droben,
Denk ich ans
himmlische Licht, Schönheit der Herrlichkeit dort.
*
Meine tote Geliebte
strahlt im herrlichen Himmel,
Tausend mal lieber
mir sie, ach, als die Narren der Welt.
*
Der Gelehrte ist
parfümiert von Bücherstaub-Wolken,
Staubige Weisheit!
wie schön! Bibliotheken von Gott!
*
Oh, ich liebe die
Bücher mit erotischer Liebe!
Musen und heilige
Fraun, Jungfrauen warten im Buch!
*
Ach die
evangelikalen Himmelsverehrer,
Mohammeds Paradies
alle erstreben sie nur.
*
Was willst du mit
den Huris? Etwa Federball spielen?
Ich will vereinigt
sein ewiger Weisheit in Gott.
*
Hast du Fragen zum
mystischen Weg der göttlichen Weisheit,
Frag nicht den
Diakon, Pfaffe mit Kindern und Frau.
*
Materialismus und
Egoismus, Parteien
Stehen zur Wahl,
modern, gottlos, rebellischen Volks.
*
Nicht mehr kommst du
als Venus zu mir, o Himmelsgeliebte,
Als Madonna kommst
du mild mit dem niedlichen Kind.
*
Protestantischer
Freund und sozialistische Freundin,
Nette Leute sind
das, aber sie irren sich doch.
*
Gehen die
Kohlenhydrate in das Hirn? in die Muskeln?
Das macht den
Unterschied. Dienst du dem Geist oder Fleisch?
*
Ihr katholischen
Phrasendrescher, stockdumme Pfaffen,
Mein Martyrium ists,
eure Predigt zu hörn.
*
Eine geistige
atomare Bombe die Lehre
Ist von Mao
Tse-Tung, wie er es selber gesteht.
*
Nachruhm ist eitel,
du wirst vergessen werden auf Erden!
Schreib für den
lieben Gott Lobgesang, Lobpreis und Ruhm.
*
Dame Wahrheit redet
schön von dem Segen der Ehe,
Dame Meinung spricht
von der Jungfräulichkeit Ruhm?
*
Gibst du dein Herz
mir nicht, du Held,
Dann gib zumindest
mir dein Geld.
*
I love Marie,
Miss apple-bee.
*
Keinen Sex vor der
Ehe, das kann man heute nicht halten,
Lehrt der
Protestant. Lüsternheit redet aus ihm.
*
Nicht wie die
protestantischen Schriftgelehrten, vielmehr mit
Göttlicher
Vollmacht ich predige Weisheit des Herrn.
*
Katholiken und
Protestanten und andere Fromme,
Jeder ist doch ein
Mensch, göttlicher Liebe Objekt.
*
Such mir keine
Hausfrau, ich liebe die Jungfrau Maria,
Die du leider nicht
ehrst, weil du Häretiker bist.
*
Kommt, wir wollen
baun dem Propheten die Einsiedler-Hütte,
Wahrlich, ein großer
Prophet wandelt inmitten von uns.
*
Heute weihe ich dir
mein Schlafzimmer, Jungfrau Maria,
Möge dein rotes
Bett leuchten in meinem Gemach.
*
Nun kannst du Gott
auch Vater nennen, Vater im Himmel,
Weil ich ein Vater
bin, der dir geholfen, mein Sohn.
*
Liebe Taube, dein
Gurren ist mir tausendmal lieber
Als das
Weibergeschwätz, das vom Alltäglichen spricht.
*
Alle reden Prakriti,
Sprache der Frauen und Kinder,
Keiner redet
Sanskrit, Sprache der Weisheit des Herrn.
*
Nein, du kannst
nicht vermählt sein der heiligen Jungfrau Sophia
Wie einst Augustin,
nein, du benötigst ein Weib.
*
Freundin, du weißt
nicht, was du willst, so quäl doch den Freund nicht!
Wer versteht eine
Frau, welche sich selbst nicht versteht?
*
Pseudokatholische
Journalisten, Rechtsextremisten,
Antisemitischer
Dreck, raus aus dem Kirchlichen Haus!
*
Meister Konfuzius,
wie bist du doch verbittert gestorben!
Nach dem Tode erst
kam der bewegende Ruhm,
Dann aber wurdest du
erklärt zum Heiligen droben
Und deine Lehre hat
China verändert, die Welt.
*
Nun, mein lieber
Handwerker, du hast der Venus von Milo
Arme angeklebt mit
dem besonderen Leim.
*
Notlügen sind
erlaubt und ich gehe Sonntags zur Arbeit,
Ich bin ein
gläubiger Christ, wiedergeboren, bekehrt.
*
Was, Elias, willst
du mit Königin Isebel weiter,
Die der Ashtaroth
dient, immer den Heiligen plagt!
ZEHNTER TEIL
EPIGRAMME
Woher hast du den
Adel, du holdselige Dame,
Da deine Mutter
war Putzfrau und putzte den Markt?
*
Posthum eifersüchtig
bin ich, o tote Geliebte,
Wenn du im Traum
erwählst statt mir den anderen Mann.
*
Meine Feinde
verfolgen mich nachts in finsteren Träumen,
Aber Sophia ist
da, sie gibt mir morgens den Kuss.
*
"Ich hab mich
in die Sauberkeit verliebt!"
Mein Sohn, jetzt
weiß ich, dass es Wunder gibt!
*
Freu dich am Weib
deiner Jugend, berausch dich an milchprallen Brüsten
Und befriedige
dich immer an ihrem Verkehr!
*
Protestantische
Weisheit ist mir zuwider wie gleichfalls
Esoterische Lust,
welche den Eros beschwört.
*
Eros, Adieu! Ich
diene jetzt einzig der Philosophia,
Seelenruhe und
Glück bringt mir Frau Weisheit allein.
*
Du reimst den Himmel
auf Getümmel und Gewimmel,
Und die Geliebte
lacht und nimmt sich deinen Pimmel.
*
Weh mir! Mein Glück
hast du mir genommen, barmherziger Jesus,
Und mir Unglück
gebracht, doppelt des Glücks mich beraubt!
*
Christen sind arme
Sünder, sie müssen büßen und beichten,
Heiden freun sich
dieweil ihrer glückseligen Lust!
*
O Sophia, in deiner
jungen Herrlichkeit morgens
Gehst du am
Himmel auf, küsst mich mit taufrischem Kuss!
*
Mensch, ich bin
sanft und mild, ich bin die gütig Fromme,
Und das ist Gottes
Huld und Gnade, wenn ich komme.
*
Ist deine Tochter,
Frau, geborne Künstlerin,
Gewöhn an
Broterwerb beizeiten ihren Sinn.
*
Schenk ich der
Freundin Meisterwerke prophetischer Dichtkunst,
Liest sie
Traktate nur, wie sie gesudelt der Mönch.
*
In der Jugend hatte
ich Lust und Wollust und Wonne,
Dann bekehrte ich
mich, da kam das bitterste Kreuz.
*
Madonna war bei mir,
es sah der Philosoph, ah,
Die milde Sanfte saß
ganz weiß auf seinem Sofa.
*
Der Satan spielt mit
dir, du lass dich nicht entmutgen,
Denk an den
Bundesschluss mit deinem Gott, den blutgen.
*
Panische Weiber,
weinende Knaben, bellende Rüden,
Da bleibt die Muse
fern, welche die Einsamkeit liebt.
*
So viel
Menschentrubel und lautes Gewimmel von Narren,
Philosophia, wo
bist du in all diesem Zeug?
*
Wenn ich allein bin,
reden mit mir die zärtlichen Tauben,
Unter dem Volke
schrein Krähen und Elstern Geschrei.
*
Ich betrachte gerne
die Sprüche Salomos, siehe,
Ich bin der
lustige Narr, wie ihn auch Shakesapeare geliebt.
*
Was heißt der Name
Maria? Gutgebaute und Schöne
Und Geliebte. Sie
ist meine Geliebte von Gott.
*
Halten dich alle für
einen Dichter von Liedern der Liebe,
Aber du bist ein
Prophet, Spätere werden es sehn.
*
Beterin, die du
betest für meine herrlichen Knaben,
Dir wird die
Bibel geschenkt, plattdeutsch, wie Großmutter sprach.
*
Was die Menschen
interessiert, der weltliche Käse,
Langeweile nur
ists, Öde und Leere des Geists.
*
Nimm dein Leid an,
so kann ich deinen ärmlichen Kindern
Helfen mit Gnade,
die du durch deine Leiden verdient.
*
Ob ich komm oder
nicht, das ist dir gleichgültig, Jüngling,
Der mich als
Knabe geliebt, immer mich sehen gewollt.
*
Unter diesem, ach,
ehebrecherischen Geschlechte
Strahle als
himmlisches Licht, sei du dem Morgenstern gleich!
*
Ausgegangen bin ich
mit vollem liebenden Herzen,
Heimgekommen
leer, wie es schon Seneca ging.
*
Ach, mein Herz ist
traurig, ach, von der Kälte der Menschen.
Eilig zu Gottes
Wort! Eilig zu Unserer Frau!
*
Seht, ein großer
Prophet ist aufgestanden in Zion,
Den die Menschen
nicht sehn, weil sie im Geistigen blind.
*
Du willst mein Geld,
du willst meine Speise, aber mein Herz nicht.
Aber Sophia will
ganz und vollkommen mein Herz.
*
Ach, ich wäre doch
besser allein zuhause geblieben,
Als in der
Narrenwelt Mammonsverehrer zu sehn.
*
Mir im Herzen
streiten zwei Wölfe: Einer voll Schwermut,
Einer heiter. Es
siegt, welchen ich nähre mit Blut.
*
Ihr mit eurer ewigen
Miene des leidenden Christus,
Ihr mit dem
ewigen Tanz, wenn ihr Hallelujah schreit!
*
Immer kam ich, mein
Knabe, mit dir Karten zu spielen.
Nun du ein
Jüngling bist, hast du ein Mädchen im Sinn.
*
Ach, du unerträglich
polternder Grobian, du bist
Nur erträglich,
weil dir steht deine Ehefrau bei.
*
Keinen Augenblick
bleib ich stehn bei so lieblosen Sündern,
Sondern gehe zu
Gott, welcher der Liebende ist.
*
Katholik und
Pietist, zum Bibelgespräch ins
Alewitische Haus,
wo es den Lammbraten gibt!
*
Tropf ist Tropf und
Klotz ist Klotz. Und wenn er ein Christ ist,
Schlägt mir der
Bibel dich tot, der nicht die Bibel versteht.
*
Du mein polternder
Freund kommst ohne die bessere Hälfte?
Wo bleibt die
Seele dein, die sie verkörpert so schön?
*
Die vermählte
Gattin beklagt sich über den Gatten:
Er schläft
allein im Bett, ach, er befriedigt mich nicht!
*
Tot ist Susannas
Meerschweinchen! Kommts in den Meerschweinchen-Himmel?
Ach, das wissen
wir nicht, die wir die Bibel studiert.
*
Ach, wir bräuchten
Propheten in der heiligen Kirche,
Dummschwätzer
gibt es genug, faselndes Pfaffenlatein.
*
Du hast die Wohnung
voll Bücher, aber keines gelesen,
Das ist eitler
Schein, wie er den Toren gefällt.
*
Du liest Goethes
gesammelte Werke, kannst auswendig Faustus,
Und bewunderst
zugleich Stalin, den bösen Tyrann!
*
Hübsches Mädchen,
du liebst die Krankenschwestern-Romane
Und verachtest
den Kleist, weil er gemordet sich selbst.
*
Kriminalromane liest
nur die christliche Dame
Und nicht Epen
Homers, sapphische Oden von mir.
*
Ich will noch
studieren in der heiligen Bibel,
Ob mein Herr
Jesus nicht auch tierische Nahrung verschmäht.
*
Philosophie und
Kirchenväter und mystische Weisheit,
Davon halte ich
nichts, kenne die Bibel allein.
*
Zwei Christen trafen
sich, die nie zuvor sich sahen,
Und schon verstehn
sie sich im Gottesgeist, dem nahen.
Die Missionarin
lacht aus heitern Augensternen,
Es darf der
Philosoph vom Gottvertrauen lernen.
Der war zu Tod
betrübt, der geht ermutigt weiter,
Weil sie, die frohe
Frau, in Heilig Geist war heiter.
Der Dichter preist
den Herrn in seinem blauen Qualme,
Die Missionarin ist
bereit zur Märtyrer-Palme.
*
Und wenn die Freunde
dich verraten, Dichter-Denker,
Wie schon die Liebe
dich verriet, jag sie zum Henker!
*
Verlassen von der
Welt, kam ich zu Monika,
Da sprach der liebe
Gott: Getrost, denn ICH BIN DA!
*
Computer-Hirn,
jedoch kein Herz im Mannesbusen,
Das ist so recht ein
Freund für einen Sohn der Musen.
*
Groß ist der Papst!
Und groß ist der Kaiser! Aber der Pfaffen
Und der Mönche
Gespei macht nur Frau Torheit den Hof.
*
Dies ist das
Himmelsbett Mimis, der Magd der Königsmätresse
Madame Pompadour,
Mimi hat Nein nie gesagt.
*
Früher war vorn in
der Kirche der Tabernakel des Christus,
Heut auf der
Bühne stehn Musiker, Popstars des Herrn.
*
Alle Jünglinge
singen und Jungfrauen wild durcheinander
Kakophonie für
Gott, Lobpreis im heiligen Geist.
*
Ich bin ein Dichter,
das heißt, dass ich neue Götter erfinde,
Neue Göttinnen,
die nimmer die Alten gekannt.
*
Ihre Göttin die
Vulva und ihr Gott ist der Phallus,
Orgien
Gottesdienst und ewiges Schicksal der Tod.
*
Gott schuf sein
Meisterwerk, gab uns zur Mutter die himmlische Jungfrau,
Ihr beleidigt sie
sehr, kränkt so den heiligsten Gott.
*
Oft kommen
Eidechsen, stets hat sie Maria vertrieben,
Oder das
Fliegenpack, welches Maria vertreibt.
*
Evangelikale
betrachten die Apokalypse
Und verstehen sie
falsch, 's ist ein katholisches Buch.
*
Was liebst du deinen
Hund, den Rüden, Rosamunde?
Ihr seid doch beide
gleich, seid schwarze Schweinehunde!
*
Wer die göttliche
Weisheit liebt, wird von Freunden verlassen,
Aber Gnade von
Gott wird ihm gewaltig zuteil.
*
Leer ist mein Herz
nicht, ich habe Liebe zu all meinen Kindern,
Aber für dich,
mein Freund, Liebe ist übrig nicht mehr.
*
Nein, ich hab genug
von der Bruderliebe, mein Judas,
Geh und häng
dich ans Holz, ich auch will hängen am Holz.
*
Taube, wohin so
eilig? - "Ich muss zu meiner Geliebten!"
*
Einst Pylades und
sein wahnsinniger Orestes,
Jetzt Judas und der
Herr, der wollte nur sein Bestes.
*
Schneller ist die
Schildkröte selbst als der Schnellfuß Achilles,
Folgt man der
Mathematik, wie sie einst Zenon gelehrt.
*
Geh zum Faultier, du
Arbeiter, lerne vom schlafenden Faultier,
Das schläft den
ganzen Tag. Folg ihm, ist Salomos Rat.
*
Dankbar für jeden
Brief, den mir nicht sendet ein Dichter
Oder gar ein
Gedicht, dank ich dem himmlischen Herrn.
*
Dreizehnjähriges
Mädchen mit langen goldenen Locken,
Wie erotisch du
stöhnst, wenn du den Vater liebkost!
*
Götzendienst treibt
ihr mit eurem Haustier, Hund oder Katze,
Ihr habt lieber
das Tier als den Verehrer und Freund.
*
Sturm macht die
Bäume kahl. Im Wettersturm Jahwe
Redet mit Hiob
nur, nicht mit den Freunden von ihm.
*
O du richtest dich
auf und streckst mir die Brüste entgegen,
Dass ich verehre
die Herrlichkeit, Fülle und Pracht.
*
Maus und Elefant
pissen einundzwanzig Sekunden,
Wie es die
Wissenschaft lehrt. Närrische Weisheit ist das.
*
Komm zu unserer
Sekte zu den niedlichen Mädchen
Und zur
Bettler-Mission. - Proselytismus ist das.
*
Morgens kommt Jesus
mit der süßen katholischen Kirche,
Innig Arm in Arm,
Lippen auf Lippen gepresst.
*
Protestanten und
Sozialdemokraten - der Geist ists
Dauernder
Rebellion gegen das Gottesgesetz.
*
Wer mit Narren
disputiert, der wird selber zum Narren.
Göttliche
Weisheit, komm, gib einen neuen Gesang!
*
Auf, und rede
prophetisch zu den gottlosen Völkern.
Nicht von der
Sünde banal, sondern von Kriegen und Hass.
*
Willst du die
Arbeiter in der Fabrik im Platon belehren,
Lass es lieber
sein, wende an Stella dich nur.
*
Die Unsterblichkeit
mir erhoff ich von heilenden Kräutern,
Dass ich liege
dereinst doch auf dem Friedhof gesund.
*
Ein Meerschwein bist
du nicht, kein Eichhorn und kein Igel,
Ein schönstes
Mädchen nur, das glänzt vor seinem Spiegel.
*
Wenn ich mit meinem
Leib muss in dem Grab versinken,
Dann steh auf meinem
Stein: O Herr, er tut schon stinken!
*
Christliche
Narrenhäuser für christliche Narren,
Das nennt Gemeinde
man, wo man laut trommelt zum Tanz.
*
Meine Mutter nannte
mich Kind einen sabbelnden Schwätzer,
Priester wurde
ich drum, predige lang vor dem Volk.
*
Anna, ich möchte
mit dir das Kamasutra studieren,
Aber ach du bist
tot! Komm und beglück mich im Traum!
*
Orthodoxie und
Kultus, Priesterschaft, strenge Moralien,
Ein Gewimmel dazu
irriger Sekten zuhauf.
*
Schreibe ich eben
altgriechische Zaubersprüche, da kommen
Die Veganer des
Herrn, mich zu bekehren zum Gras.
*
Ich besinge Dionysos
und auf Kothurnen kommt Eske,
Purer Wollust
Idol, rotlockig, scharlachnen Munds.
*
Vom Himmel hoch, da
komm ich her, von Gottes Städtchen,
Der Schönheit
Inbegriff, das ganz vollkommne Mädchen.
*
Der spricht von der
Apokalypse und der von der Taufe,
Ich aber schaue
zum Mond und zu dem göttlichen Weib.
*
Vor der Apokalypse
wird entrückt die Gemeinde,
Könige werden
wir sein in dem Millennium bei Gott.
*
Christen, die
Kommunisten wählen, sind närrische Christen,
Machen zum
Gärtner den Bock, der ihren Garten zertritt.
*
Mein ist die
hyperdispensionalistische Kirche,
Die passt ins
Versmaß kaum, Freund, der du spottest so gern.
*
Gottlos betrat ich
die Ehe und gottlos ließ ich mich scheiden,
Nun begehre ich
Weib gottlos erneut einen Mann.
*
Vom Himmel hoch, da
komm ich her, wie auf der Freske
Im Vatikan gemalt,
ich bin die schöne Eske.
*
Lärmende Arbeiter
kommen am Morgen, den Dichter zu plagen.
So wird die Muse
verscheucht, die in der Stille nur kommt.
*
Meinen
Liebeswahnsinn heilte der Arzt mit der psychischen Pille.
Was war Liebe
daran? Was war nur Chaos-Chemie?
*
Du bist bekehrt,
mein Freund, doch nicht zur göttlichen Wahrheit,
Irrtum auf Irrtum
zuhauf häufst du im gläubigen Sinn.
*
Trutz Backbord und
trutz Steuerbord,
Am Mast genagelt
hängt das WORT!
*
Morgens unterm
Balkon die Göttin Eske mit rotem
Munde gähnt sie
lasziv, kommt wohl grad erst aus dem Bett.
*
O Jeanne d'Arc, o
Edith Stein, ihr Jungfrauen Gottes,
Ihr erfreut mich
im Traum, zündet die Flamme mir an!
*
Du besingst die
schöne Geliebte als himmlische Göttin,
Aber sie hört es
nicht, ist zu beschäftigt am Herd.
*
Meine Nachbarin
kommt, mir ein frisches Brötchen zu schenken.
O so lieb ist
Marie, die mich vom Himmel versorgt.
*
Trutz dummem
Pfaffenschwatz, trutz dummem Schwatz der Sekten,
Ich sing die Brüste
nur der höchsten Unbefleckten!
*
Von den Menschen
vergessen, keiner denkt an den Dulder,
Aber Athene trägt
immer im Herzen den Mann.
*
Du bist so früh
gestorben, Geliebte, dass du für immer
Bei mir bleiben
kannst, Muse vom Morgenstern nun.
*
Platon und seine
Frau und sein kleiner Knabe Platönchen
Saßen zusammen
beim Mahl, sprachen von Liebe und Kunst.
*
Von alter Weiber
Schwatz und Kuchen über Kuchen
Geh weiter, o Poet,
die Muse nachts zu suchen.
*
Madonnenkopf und
Leib der makellosen Venus,
Verzeih mir mein
Idol, o Jesus Nazarenus.
*
Meine Geliebte lag
im Sterben, lallte noch: Mama,
Lächelte und
verschied.
*
Wenn du schon
plattdeutsch schreibst, warum dann so schwierig, mein Dichter?
Plattdeutsch auch
ist Homer immer zu schwer noch für mich.
*
Wer sagt, Athene,
die Göttin der Weisheit, spiele mit Eulen?
Nymphensittiche
seh ich in der Kammer bei ihr!
*
Die Mädchen nun
nicht mehr im Mutterhause wohnen,
Doch kommen sie
zurück und essen Mutters Bohnen.
*
Auf Fell vor dem
Kamin da lag die junge Gnade,
Die Anmutsgöttin
jung trank heiße Schokolade.
*
Erst Butter auf das
Brot und Käse sich zu schmieren,
Mit Toast und
Traubensaft dann falsch zu zelebrieren.
*
Man sah im deutschen
Wald ein strahlend weißes Reh.
Der Jäger schoss es
tot, o wehe, wehe, weh!
*
Weh ist ein wahres
Wort, Weh ist ein gutes Wort,
Ein gnadenreiches
Wort, ich bet es immerfort.
*
Als ich in Schmerzen
lag, in einer Schermuts-Trance,
Die Stimme kam zu
mir von La Madame de France.
*
Die Leute beten heut
zu Gold- und Silber-Puppen
Und feiern
Götzendienst und essen Gräuelsuppen.
*
Wildschweine
überfielen eine Bankfiliale,
Einen schoss man
tot, aber der andre entkam.
*
Du, Hiob, jammerst
nur und willst den Mut verlieren,
So kauf dir einen
Hund und täglich geh spazieren.
*
Ich hab
protestantische Theologia studieret
Und bin verdammt
von Gott ewig zum höllischen Pfuhl.
*
Du bist ein trockner
Schwamm, kannst meinen Durst nicht sillen,
Du musst dich erst
bei Gott mit Wassserfluten füllen.
*
Du kommst mit guter
Laune und gehst mir schrecklicher Laune.
So ging es Seneca
schon. Das ist nicht neu unterm Mond.
*
Weh euch, ihr fetten
Kühe von Baschan mit trockenem Euter!
Also klagt der
Prophet seinem Geliebten den Schmerz.
*
Auf dem Sofa liegen,
Fleisch fressen, Wein saufen, dichten
Wie einst Davids
Psalm, dir geht es gut doch, mein Herz.
*
Was gibt es Neues? -
Du hast ein steinernes Herz, meine Freundin,
Aber das ist
nicht neu, das bin ich längst schon gewohnt.
*
Keine
Gastfreundschaft in den Herzen, nichts als Kontrolle
Und an Jesus
Kritik, ach, das verwundet sein Herz.
*
Brüder, ich sage
die Wahrheit! Ich bin voll Schmerzen und Trauer!
Unablässig am
Kreuz häng ich mit Jesus, dem Herrn!
ELFTER TEIL
EPIGRAMME
Mein Herz ist groß
und heiß zu allen Menschenkindern
Und ernte Kälte nur von den verstockten Sündern.
Und ernte Kälte nur von den verstockten Sündern.
*
AN JOHANN
Im stillen Witwerhaus sitz einsam ich am Tische,
Ich habe zum Gespräch nur stumme kalte Fische.
*
Im stillen Witwerhaus sitz einsam ich am Tische,
Ich habe zum Gespräch nur stumme kalte Fische.
*
Ich hab wohl allein
so Gedanken vom heiligen Geiste,
Aber keiner versteht, ist ihnen alles zu schwer.
Aber keiner versteht, ist ihnen alles zu schwer.
*
Über Krankheiten
reden sie und Fernsehprogramme.
Dank für den schönen Besuch. - Ah, ich bin wieder allein!
Dank für den schönen Besuch. - Ah, ich bin wieder allein!
*
Als ein Knäblein
warst du geweiht der himmlischen Liebe,
Nun ist Mammon dein Gott.
Nun ist Mammon dein Gott.
*
Stellt der Priester
fest in der Predigt, dass Jesus nicht christlich,
Gar nicht so lieb und nett, wie es der Priester gewohnt.
Gar nicht so lieb und nett, wie es der Priester gewohnt.
*
Einst gab mir ihren
Trost die liebe Gottesmutter,
Nun fall ich von ihr ab und geh zu Doktor Luther.
Nun fall ich von ihr ab und geh zu Doktor Luther.
*
Katze, du bist tot
und lebendig, der Physiker sagt es.
*
Wer Gottesweisheit
sucht, will innig sie umfassen,
Von allen Freunden wird er nach und nach verlassen.
Von allen Freunden wird er nach und nach verlassen.
*
Wie süß der Kuss
im Traum, den gab mir Sankt Susanna.
*
Der keusche Kuss im
Traum, den gab mir Sankt Susanna,
Ist besser als der Wein und süßer als das Manna.
Ist besser als der Wein und süßer als das Manna.
*
Der gute Papst in
Rom will unsre Seelen retten,
Man darf im Vatikan nicht rauchen Zigaretten.
Man darf im Vatikan nicht rauchen Zigaretten.
*
Die Lutheranerin,
sie geht zum Tisch des Herrn
Und nimmt sich Christi Leib und will sich nicht bekehrn.
Und nimmt sich Christi Leib und will sich nicht bekehrn.
*
Verlassen von dem
Freund, vom Sohn verlassen und
Verlassen von der Maid, verlassen von dem Hund.
Verlassen von der Maid, verlassen von dem Hund.
*
So lies die Rechnung
auch, denn du musst sie bezahlen,
Ist, was die Arbeiter im Liede mir empfahlen.
Ist, was die Arbeiter im Liede mir empfahlen.
*
Ich bin verachtet,
und nicht schön, und krank im Herzen,
Von Gott zutiefst geplagt, ich bin der Mann der Schmerzen.
Von Gott zutiefst geplagt, ich bin der Mann der Schmerzen.
*
Priester, du singst
begeistert das Lob der christlichen Dummheit,
Weisheit ist dir zu schwer.
Weisheit ist dir zu schwer.
*
Nein, lieber doch
allein, als mit den Mordgesellen,
Allein, wo in der Nacht die Todesgötter bellen.
Allein, wo in der Nacht die Todesgötter bellen.
*
Man singt Gesang für
Ra und Isis nennt man groß,
Ach würd ich Marduk bloß und Ishtar auch noch los!
Ach würd ich Marduk bloß und Ishtar auch noch los!
*
Die Dreizehnjährige
mit langen blonden Locken
Spielt Geige mir im Traum mit Jauchzen und Frohlocken.
Spielt Geige mir im Traum mit Jauchzen und Frohlocken.
*
Da mich der tote
dämonische Vater im Traume verfolgte,
Mich die Geliebte betrog, komm, Göttin Weisheit, mit Trost!
Mich die Geliebte betrog, komm, Göttin Weisheit, mit Trost!
*
O Bischof Berkeley,
das hat heut sich mir ereignet,
Dass du den dummen Stoff ganz heilig hast verleugnet,
Materie ist nichts, was ich im Geiste seh,
Im genialen Geist, ist einzig die Idee.
Dass du den dummen Stoff ganz heilig hast verleugnet,
Materie ist nichts, was ich im Geiste seh,
Im genialen Geist, ist einzig die Idee.
*
Aus blauem
Himmelszelt tritt vor die Tochter Zion,
Um Mitternacht mich führt der Gürtel des Orion.
Um Mitternacht mich führt der Gürtel des Orion.
*
Das Universum ist
unendlich groß und alt,
Doch schöner mir erscheint des Mädchens Lichtgestalt.
Doch schöner mir erscheint des Mädchens Lichtgestalt.
*
Wie schön ist
Gottes Wort, doch wird es oft erledigt,
Wenn spricht der Prediger die Seifenblasenpredigt.
Wenn spricht der Prediger die Seifenblasenpredigt.
*
Dein Sehnen richte,
der Vergänglichkeit zum Trotze,
Zur Wodkaflasche erst und dann zur jungen Fotze.
Zur Wodkaflasche erst und dann zur jungen Fotze.
*
Ob du nur Gräser
frisst, die Speise wär mir grässlich,
Es hilft dir alles nichts, du bist und bleibst doch hässlich.
Es hilft dir alles nichts, du bist und bleibst doch hässlich.
*
Der Kommunist ist
tot, gestorben auf der Stelle,
Und eilig fuhr hinab zu Lenin in die Hölle.
Und eilig fuhr hinab zu Lenin in die Hölle.
*
O komm mit
Heiterkeit, mein lieber Vater Äther,
Es plagen nachts im Traum dämonisch mich die Väter.
Es plagen nachts im Traum dämonisch mich die Väter.
*
Es stammt der
Menschensohn von Salomon und Nathan,
O komm, mein lieber Christ, und treibe aus den Satan!
O komm, mein lieber Christ, und treibe aus den Satan!
*
O seliger Prophet,
treib aus der Träume Fluch
Und lies im Morgenrot das gott-diktierte Buch!
Und lies im Morgenrot das gott-diktierte Buch!
*
Wie Ariadne stand
vor Bacchus - zum Frohlocken!
Zu Zöpfen um das Haupt gfeflochten goldne Locken!
Zu Zöpfen um das Haupt gfeflochten goldne Locken!
*
Künstliche
Intelligenz, meine Freunde, ist nicht tauglich zur Freundschaft,
Nur ein heiliges Kind konnte mich lieben so schön.
Nur ein heiliges Kind konnte mich lieben so schön.
*
Ach, meine Liebe,
ach, die wollte keiner haben,
Den Toten schenk ich sie, in Gott sie zu begraben.
*
Du Dichter, schreibe nicht der wilden Menschenflut,
Den Toten schreibe nur, denn die sind ausgeruht.
Den Toten schenk ich sie, in Gott sie zu begraben.
*
Du Dichter, schreibe nicht der wilden Menschenflut,
Den Toten schreibe nur, denn die sind ausgeruht.
*
Hohe künstliche
Intelligenz der Roboterfreunde -
Aber der Hündin Aug hat doch mehr Seele als sie.
Aber der Hündin Aug hat doch mehr Seele als sie.
*
Die bösen Schurken
lass der Ordnung und dem Recht
Und all die Narren lass dem menschlichen Geschlecht.
Und all die Narren lass dem menschlichen Geschlecht.
*
Habe drei kranke
Kinder, schlaflose Nächte, ein Weib auch
Jammert die Ohren mir voll, kann nicht mehr Freund sein, mein Freund.
Jammert die Ohren mir voll, kann nicht mehr Freund sein, mein Freund.
*
Es streut der Herr
den Reif, Schneeflocken weiß wie Wolle,
Die Christen aber, ach, sie beten zu Frau Holle.
Die Christen aber, ach, sie beten zu Frau Holle.
*
Wo sind die
Jungfraun hin, die mir im Herzen wohnen?
Da um mich in der Welt nur fett sind die Matronen.
Da um mich in der Welt nur fett sind die Matronen.
*
Frau Holle geht
umher, die Gnadenstunde nutzt,
Die Göttin schaut, ihr Fraun, ob ihr das Haus geputzt.
Die Göttin schaut, ihr Fraun, ob ihr das Haus geputzt.
*
O Julie, makellose
Maid!
O weibliche Dreifaltigkeit!
O weibliche Dreifaltigkeit!
*
Josef hat Jesus ein
Spielzeug geschnitzt,
Ein Kreuz, er hat es als Schwert benützt
Und bekriegte damit Satans Fesseln
Aus Dornen, Disteln und Nesseln.
Ein Kreuz, er hat es als Schwert benützt
Und bekriegte damit Satans Fesseln
Aus Dornen, Disteln und Nesseln.
*
Wir wollen uns nach
allen Kamasutra-Regeln,
Meine Geliebte, zu Tode vögeln!
Meine Geliebte, zu Tode vögeln!
*
Wie listig sind die
Protestanten,
Sie reden vom Unbekannten
Und haben die Mutter vergessen.
Nicht so die Heiligen Messen.
Sie reden vom Unbekannten
Und haben die Mutter vergessen.
Nicht so die Heiligen Messen.
*
Ihr habt die
küssenden Weiber
Und die nackigen Leiber,
Ich leb in einsamer Leisheit,
Aber ich hab Frau Weisheit.
*
Schönes Geschenk der Weihnacht, ei,
Erotische Malerei.
Und die nackigen Leiber,
Ich leb in einsamer Leisheit,
Aber ich hab Frau Weisheit.
*
Schönes Geschenk der Weihnacht, ei,
Erotische Malerei.
*
Ihr habt die
Fotomodelle,
Wie Venus im Pelz auf der Welle,
Die tanzen in eurer Sekte.
Wir haben die Unbefleckte.
*
Du bist wahrlich keine Madonne,
Bist der Streit in einer Tonne,
Zwei Äffchen hängen dir am Nabel,
Der Engel jagt dich nach Babel!
Wie Venus im Pelz auf der Welle,
Die tanzen in eurer Sekte.
Wir haben die Unbefleckte.
*
Du bist wahrlich keine Madonne,
Bist der Streit in einer Tonne,
Zwei Äffchen hängen dir am Nabel,
Der Engel jagt dich nach Babel!
*
Sie war so lieblich
um und um,
Jetzt kommt sie ins Klimakterium,
Jetzt ward sie zur zänkischen Zunge.
Dann sing ich die Tochter, die junge!
Jetzt kommt sie ins Klimakterium,
Jetzt ward sie zur zänkischen Zunge.
Dann sing ich die Tochter, die junge!
*
All die Muschis und
Mimis
Mit ihren höllischen Krimis
Sind nicht wert der Sonette -
Ich geh getrost zu Bette.
Mit ihren höllischen Krimis
Sind nicht wert der Sonette -
Ich geh getrost zu Bette.
*
Dir, vermaledeiter
Bruder,
Soll ich werben ein plattdeutsches Luder?
Ich schlaf von Matutin bis Vigilie,
Im Traum plagt mich meine Familie.
Soll ich werben ein plattdeutsches Luder?
Ich schlaf von Matutin bis Vigilie,
Im Traum plagt mich meine Familie.
*
Vorüber Satans Not,
Die alte Hex ist tot.
Die alte Hex ist tot.
*
Statt mich zu
trösten mit freundlichem Herzen,
Schlug er mich tot mit Bibelversen.
Schlug er mich tot mit Bibelversen.
*
Für Maria nur
Spott,
Ihr Magen ist ihr Gott.
Ihr Magen ist ihr Gott.
*
Ich sehe den Himmel
offen, seh Jesu Herz,
Marien Herz sich mit Jesu Herz vereinigen!
Da schreien die Protestanten auf vor wildem Schmerz
Und wollen mich alle zu Tode steinigen!
Marien Herz sich mit Jesu Herz vereinigen!
Da schreien die Protestanten auf vor wildem Schmerz
Und wollen mich alle zu Tode steinigen!
*
Jesus Christ
Als Marxist?
Ernesto Cardenal -
Ein Pfaffe singt dem Baal.
*
Frau, du bist nicht Gott,
Erdulde meinen Spott!
Als Marxist?
Ernesto Cardenal -
Ein Pfaffe singt dem Baal.
*
Frau, du bist nicht Gott,
Erdulde meinen Spott!
*
Ihr kaut immer an
trockenen Lettern und Krumen,
Wir haben das Festbankett und Liebfrauenblumen.
Wir haben das Festbankett und Liebfrauenblumen.
*
Christus ohne Marie
-
Gnostische Häresie.
Gnostische Häresie.
*
Die Perle Sophias in
schönster Klarheit
Verborgen im Acker von pfäffischer Narrheit.
*
Da muss das Gotteswort selbst verstummen,
Wenn Phrasen predigen die Dummen.
Verborgen im Acker von pfäffischer Narrheit.
*
Da muss das Gotteswort selbst verstummen,
Wenn Phrasen predigen die Dummen.
*
Prosit zum Neuen Jahr! Das Kreuz des Christus steht
Vor meinem Aug allein! Ich kämpfe im Gebet!
Ich führ mit Satan Krieg, mir Dornenkränze flocht er!
Gott segne dich, mein Freund, und deine schöne Tochter!
*
Prosit zum Neuen Jahr! Das Kreuz des Christus steht
Vor meinem Aug allein! Ich kämpfe im Gebet!
Ich führ mit Satan Krieg, mir Dornenkränze flocht er!
Gott segne dich, mein Freund, und deine schöne Tochter!
*
In Einsamkeit, der
ich lebendig schon verwese -
Da steht vor meiner Tür ein lächelnder Chinese.
Da steht vor meiner Tür ein lächelnder Chinese.
*
Freunde - es gibt
keine Freunde, sprach der sterbende Weise.
Feind - es gibt keinen Feind, sprach der lebendige Narr.
Feind - es gibt keinen Feind, sprach der lebendige Narr.
*
Liebe, das ist nur
eine Erfindung der Frauenwelt, dazu,
Dass sie den Mann beherrscht, dass sich der Mann ihr versklavt.
Dass sie den Mann beherrscht, dass sich der Mann ihr versklavt.
*
Meine Geliebte, ich
liebe dich mehr als du selber mich liebest,
Wie es schon immer war, wenn ich die Frauen geliebt.
Mein Geliebter, ich liebe dich mehr als du je mich geliebt hast,
Der du bei meinem Tod liebtest ein anderes Weib.
Wie es schon immer war, wenn ich die Frauen geliebt.
Mein Geliebter, ich liebe dich mehr als du je mich geliebt hast,
Der du bei meinem Tod liebtest ein anderes Weib.
ZWÖLFTER TEIL
DINEKE
Wie herrlich in der
Nacht der Mond beglänzt die Welt,
Von ferne geisterhaft die tote Hündin bellt.
Von ferne geisterhaft die tote Hündin bellt.
*
EMMI
Wie lieb ich Emmi, die bei mir im Bette liegt
Und an den Träumer sich stets dicht und dichter schmiegt!
Wie lieb ich Emmi, die bei mir im Bette liegt
Und an den Träumer sich stets dicht und dichter schmiegt!
*
Die schlanke Birke
mit den langen goldnen Locken
Erwartet splitternackt die weißen Winterflocken.
Erwartet splitternackt die weißen Winterflocken.
*
Nun, Emmi, komm,
mein Schatz, und geh mit der Laterne,
Hier unten strahlen wir, dort droben tuns die Sterne.
Hier unten strahlen wir, dort droben tuns die Sterne.
*
DAS WORT ZUM SONNTAG
Seid voller Hoffnung, ihr von Jesu Christi Orden,
Die tote Hündin ist zur Geisterhündin worden.
*
Seid voller Hoffnung, ihr von Jesu Christi Orden,
Die tote Hündin ist zur Geisterhündin worden.
*
Ich sehe in dem All
die Jungfraungöttin Dina,
Sie leuchtet uns voran von Mexiko bis China.
Sie leuchtet uns voran von Mexiko bis China.
*
Ich bin die Jungfrau
mit dem goldenblonden Zopf,
Es ruht auf meinem Arm der Gott mit Hundekopf.
Es ruht auf meinem Arm der Gott mit Hundekopf.
*
Nun du verschwunden
bist im wilden Weltgewimmel,
Schau Diamanten ich am hohen Sternenhimmel.
Schau Diamanten ich am hohen Sternenhimmel.
*
Das Mädchen kommt
vorbei mit der Chi-Hua-Hua-Dame,
Die Tochter Israels, und Dina ist ihr Name.
Die Tochter Israels, und Dina ist ihr Name.
*
Die schöne Jungfrau
spricht: Ach diese alten Weiber,
Wie träge ist ihr Geist, wie müd sind ihre Leiber!
Wie träge ist ihr Geist, wie müd sind ihre Leiber!
*
Des Himmels blaues
Aug! Der Sonne goldne Locken!
Der Seele dieser Welt es läuten alle Glocken.
Der Seele dieser Welt es läuten alle Glocken.
*
Wenn Awa schaut den
Gott im blauen Himmelszelt,
So Emmi untersucht die Seele dieser Welt.
So Emmi untersucht die Seele dieser Welt.
*
Die süße Mutter Di
mit ihrem Opferhunde,
Wie das Orakel sagt, das ist die Freudenkunde.
Drum der Chinese ehrt die süße Mutter Di
Und unterwirft sich ihr mit tiefster Sympathie.
Wie das Orakel sagt, das ist die Freudenkunde.
Drum der Chinese ehrt die süße Mutter Di
Und unterwirft sich ihr mit tiefster Sympathie.
*
Ich bin die Göttin
Di, die ich im Hundsstern aufgeh,
So sing du Lobpreis mir und ewig zu mir aufseh!
So sing du Lobpreis mir und ewig zu mir aufseh!
*
Ich bin die Jungfrau
Di, die ich wie Sonnen funkle,
Denk immer nur an mich, dass sich erhellt das Dunkle.
Denk immer nur an mich, dass sich erhellt das Dunkle.
*
O Gerhard, komm ins
Bett zu mir auch vor der Ehe,
Ich liebe deinen Leib und deiner Seele Nähe!
O Dina, auf vom Bett und eilig in die Welt,
Mir Afrika gefällt, Amerika gefällt!
O Gerhard, wie ichs lieb, so Arm in Arm zu reisen,
Die Schönheit der Natur mit frohem Lied zu preisen!
O Dina, du mein Schatz, so heiter, niedlich, nett,
Lass Welt die Welt nun sein und komm zu mir ins Bett.
Ich liebe deinen Leib und deiner Seele Nähe!
O Dina, auf vom Bett und eilig in die Welt,
Mir Afrika gefällt, Amerika gefällt!
O Gerhard, wie ichs lieb, so Arm in Arm zu reisen,
Die Schönheit der Natur mit frohem Lied zu preisen!
O Dina, du mein Schatz, so heiter, niedlich, nett,
Lass Welt die Welt nun sein und komm zu mir ins Bett.
*
Zum starken Gatten
komm, verlass die alte Mutter,
Ein heißes Messer geht so durch die weiche Butter.
Ein heißes Messer geht so durch die weiche Butter.
*
Die Göttin
tätowiert, die alle Männer küssten,
Ein Vogelparadies auf ihren jungen Brüsten.
Ein Vogelparadies auf ihren jungen Brüsten.
*
Im Traum verfolgte
mich die Alte und die Schwarze,
Nicht die Sibylle wars, die Furie wars, die Parze,
Im Traum beglückte mich die schönste Jungfrau blond,
Die reine Lichtgestalt, die lächelnd mich besonnt.
Nicht die Sibylle wars, die Furie wars, die Parze,
Im Traum beglückte mich die schönste Jungfrau blond,
Die reine Lichtgestalt, die lächelnd mich besonnt.
*
Hier herrscht die
Finmsternis und trister Nebel nur,
Doch die Kanaren sind voll lachender Natur,
Da schämen sich vor Gott die Homosexuellen,
Wenn Dina aufgetaucht, die Jungfrau, aus den Wellen.
Doch die Kanaren sind voll lachender Natur,
Da schämen sich vor Gott die Homosexuellen,
Wenn Dina aufgetaucht, die Jungfrau, aus den Wellen.
*
Das goldne Mädchen
fehlt, so fehlt im Herbst die Sonne,
So bei den Pfingstlern fehlt der Segen der Madonne.
*
Am Morgen in der Früh geht Dina auf am Himmel,
Den ganzen langen Tag sie strahlt aufs Weltgewimmel,
Am Abend neigt sie sich, die Niedliche und Nette,
Und sinkt dann in den Arm der Nacht im Himmelsbette.
So bei den Pfingstlern fehlt der Segen der Madonne.
*
Am Morgen in der Früh geht Dina auf am Himmel,
Den ganzen langen Tag sie strahlt aufs Weltgewimmel,
Am Abend neigt sie sich, die Niedliche und Nette,
Und sinkt dann in den Arm der Nacht im Himmelsbette.
*
Geliebte Emmi, wie
ich mich zur Nacht erfreue
An deinem warmen Aug, das ist voll Lieb und Treue!
An deinem warmen Aug, das ist voll Lieb und Treue!
*
Im Vatikan gemalt
ein schönes Bild von Giotto:
Die Jungfrau Dina, die gewonnen hat im Lotto.
Die Jungfrau Dina, die gewonnen hat im Lotto.
*
Zwei Jahre ist es
her, dass Ava ich getauft...
Sauft, meine Brüder, die ihr einsam jammert, sauft!
Sauft, meine Brüder, die ihr einsam jammert, sauft!
*
Ich schreibe gerne
dir ein Verslein auf Emaille,
Wenn du dem Christkindl zeigst die gertenschlanke Taille.
Wenn du dem Christkindl zeigst die gertenschlanke Taille.
*
Die Jungfrau Dina
kommt, von Lockenflut verschleiert,
Und zeigt der ganzen Welt, wie man die Weihnacht feiert.
Und zeigt der ganzen Welt, wie man die Weihnacht feiert.
*
Das Neue Jahr
begrüßt die Welt mit hellen Glocken:
Heil Venus Dina dir mit langen goldnen Locken!
Heil Venus Dina dir mit langen goldnen Locken!
*
Der Schoßhund will
sich warm an seine Herrin kuscheln.
Wer ist die Herrin denn? Frau Venus auf den Muscheln!
Wer ist die Herrin denn? Frau Venus auf den Muscheln!
*
Vom goldnen Mond
beglänzt ein Silberspinnenfädchen:
Ein blondes Haar von dir, mein wunderschönes Mädchen!
Ein blondes Haar von dir, mein wunderschönes Mädchen!
*
Es sitzt der Toten
Schar auf allen meinen Sesseln,
Sie brechen mir das Herz in finstrer Mitternacht.
Komm, Venus Dineke, mit Locken mich zu fesseln,
Das ist allein mein Trost, wenn mir dein Antlitz lacht.
Sie brechen mir das Herz in finstrer Mitternacht.
Komm, Venus Dineke, mit Locken mich zu fesseln,
Das ist allein mein Trost, wenn mir dein Antlitz lacht.
*
Erst wenn die
Jungfrau schön von IHM ein Kind empfängt,
Ist Weihnacht mir im Herz, das an der Jungfrau hängt.
Ist Weihnacht mir im Herz, das an der Jungfrau hängt.
*
Ich schau nur hin
zum Tod, des Himmels Horizont,
Doch Hochzeit macht im Mai die Jungfrau Güldenblond.
Doch Hochzeit macht im Mai die Jungfrau Güldenblond.
*
Wohl der Frau, der
Mutter Natur gab Schönheit des Leibes
Und ein gutes Gemüt! Selig der Mann, der sie freit!
Und ein gutes Gemüt! Selig der Mann, der sie freit!