EXODUS ODER 2 MOSE 25-28



Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit




Liebe Meike,
du wolltest einmal im Pfingstler-Bibelkreis über die kultischen Vorschriften aus dem 2. Buch Mose sprechen, und was das für die Christen bedeutet. Ich dachte darüber nach, sagte aber unserm pietistischen Leiter, dass ich darüber nicht gut referieren könnte, denn ich sehe alle diese kultischen Vorschriften Gottes an Moses in der katholischen Liturgie verwirklicht. Der pietistische Leiter dagegen sagt, er sähe diese kultischen Vorschriften als für Christen bedeutungslos an. Darum hatte ich die Idee, dir persönlich einen kleinen Kommentar zu schreiben, wobei ich mich nicht durch die Schranken eines protestantischen Bibelkreis beschränken muss, sondern dir meine katholische Anschauung offen darlegen kann, und du schaust dann, ob du als Pfingstlerin einen Gewinn aus meiner kleinen Bibelmeditation ziehen kannst.


2.Mose 25
Das Heiligtum und seine Geräte

1 Der HERR sprach zu Mose: 2 Sag zu den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben! Von jedem, den sein Herz dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben.

Wir wollen dem Herrn eine Kirche bauen! Und in Wahrheit sollen wir selbst die Kirche sein, in der Jesus wohnt und angebetet wird. Wir wollen dem Herrn Gaben bringen wie die Heiligen Drei Könige, und wissen doch, das alles, was wir Ihm schenken können, wir von Ihm haben. Das einzige, was wir nicht von ihm haben, was ganz unser eigen ist, das wollen wir ihm auch schenken, nämlich unsere Sünden, die Sünden der Wollust und die Sünden des Hochmuts etc. Das tun wir, indem wir jährlich zu Ostern beichten gehen, denn das vergibt uns Jesus unsere Sünden.


3 Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold und Silber und Kupfer, 4 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare, 5 rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz;

Gold und Silber für den Herrn! Dass die Abendmahlskelche in unserer Kirche aus Gold sind, heißt nicht, dass wir die Hure Babylon sind, wie die Sektierer meinen. Hat doch auch Salomo dem Herrn den Tempel gebaut, der ganz vergoldet war. Dem Herrn das Allerkostbarste, denn nur das Schönste und Wertvollste ist der göttlichen Majestät würdig. Die gottlosen Atheisten aber machen Gold und Silber zu ihrem Götzen und bringen Gold und Silber ihrer Eigenliebe dar, denn sie sind sich selbst ihr eigener Götze. Violetter und roter Purpurweißt auf das Königtum hin, denn Jesus, der König mit der Dornenkrone, trägt den Purpurmantel. Gott ist unser König, er ist der König der Könige, und die Weisheit Gottes setzt die Könige ein. Aber die gottlosen Regenten von Europa wollten in der Verfassung des vereinigten keinen Artikel der Verantwortung vor Gott. Sie meinen, nicht von Gott eingesetzt zu sein, sondern vom Volk, und nicht Gott Rechenschaft ablegen zu müssen, sondern dem Volk. Wer aber, wie Papst Franziskus sagte, nicht den Herrn anbetet, der betet Satan an. So werden die demokratischen Regenten zu einem Spielball der Freimaurer und bereiten im Geheimen die Ankunft des Antichrist vor. Rötliche Widderfelle, Tahaschhaut (das ist Leder von Delphinen) und Ziegenhaar weisen auf das Opfer hin. Alle Tieropfer des Alten Bundes weisen auf das Eine Opfer Christi hin, der das Lamm ist, das geschlachtet ist, wie die Offenbarung sagt, der das Lamm ist, das die Sünden der Welt hinweg trägt, wie Johannes der Täufer sagt. Und das Opfer Christi, ein für allemal auf dem Kalvarienberg dem Ewigen Vater dargebracht, wird auf geheimnisvolle Weise gegenwärtig Tag für Tag, am Morgen und am Abend, im Westen und im Osten, indem der Priester und die Gemeinde das Opfer des Leibes Christi dem Ewigen Vater zur Sühne unserer Sünden und der Sünden der ganzen Welt bringen, und das ist das Allerheiligste Messopfer. Akazienholz aber weist auf die Bundeslade hin. Denn die Bundeslade ist aus Akazienholz gemacht. Die Bundeslade war eine Truhe, in der die Tafeln der Zehn Worte Gottes und das Manna aufbewahrt worden sind. Jeremia versteckte die Bundeslade des Alten Bundes, keiner weiß wo. Johhannes der Prophet sieht in der Apokalypse den Tempel Gottes im Himmel und in ihm die Bundeslade, und siehe, das ist die himmlische Frau, bekleidet mit der Sonne Christi, den Mond der Welt unter ihren Füßen, gekränzt mit den zwölf Sternen der zwölf Apostel, also der apostolischen Kirche. Das ist die Jungfrau Maria, die in der Lauretanischen Litanei Bundeslade genannt wird. Denn die Bundeslade des Alten Bundes enthielt die Zehn Worte Gottes und das Manna, die Jungfrau Maria als die Bundeslade des Neuen und Ewigen Bundes trug in ihrem Schoße den Herrn Christus, der das Wort Gottes ist und der das wahre Brot vom Himmel ist, nämlich sein Leib ist eine Speise, die wir in der Kommunion empfangen, und sein Wort ist die Heilige Schrift, die wir in der Liturgie vernehmen.

6 Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für duftendes Räucherwerk; 7 Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Brusttasche.1 8

Öl für den Leuchter und Balsam für das Salböl weist auf den Heiligen Geist hin, der die Seele der Kirche ist, der die Salbung ist, der uns zu einem königlichen und priesterlichen und prophetischen Volk macht, der die Salbung ist, die uns alles lehrt, die uns in alle Wahrheit einführt. Die Gabe des Heiligen Geistes wird durch die sakramentale Salbung vermittelt. Das geschieht in der Taufe, wenn der Täufling mit heiligem Öl gesalbt wird. Da zieht der Heilige Geist in den Täufling ein. Das geschieht im Sakrament der Firmung, da der Firmling vom Bischof mit heiligem Salböl gesalbt wird. Dieses heilige Salböl heißt im Osten Myron, im Westen Chrisam. Das Sakrament der Firmung ist eine Bestärkung mit dem Heiligen Geist. Das geschieht auch im Sakrament der Krankensalbung (früher Letzte Ölung genannt), da der Priester den schwer Kranken mit heiligem Öl salbt, und der Heilige Geist richtet den Kranken innerlich auf. Auch bei einer Kirchweihe wird der Altar der Kirche mit heiligem Salböl gesalbt, dass er dem Herrn geweiht wird, denn auf dem Altar soll das Opfer Christi dargebracht werden. Das wohlriechende Räucherwerk ist der Weihrauch, der in unserer Kirche verwandt wird. Die Heiligen Drei Könige brachten dem Jesuskind Weihrauch dar als Zeichen seiner anbetungswürdigen Gottheit. In der Offenbarung steigt Weihrauch auf zum himmlische Altar, der Weihrauch symbolisiert die Gebete der Heiligen. Weihrauch steht also für Anbetung Gottes. In der Messfeier schwenkt der Priester das Weihrauchfass vor dem Altar, denn er steht für das Opfer Christi, er schwenkt das Weihrauchfass vor der Gemeinde, denn sie ist der Leib Christi, und er schwenkt das Weihrauchfass vor der Heiligen Schrift, denn sie ist das Wort Christi. So wird Christus angebetet: Sein Wort, sein Leib, sein Opfer.

8 Sie sollen mir ein Heiligtum machen! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen. 9 Genau wie ich es dir zeige, nach dem Modell der Wohnung und nach dem Modell all ihrer Gegenstände sollt ihr es machen.

Wir wollen dem Herrn eine Kirche bauen, in der er angebetet wird. Der heilige Franziskus hörte, wie Jesus zu ihm sagte: Bau meine Kirche wieder auf! Er dachte erst, er solle das kleine kaputte Dorfkirchlein mit Steinen renovieren, bis er verstand, dass er die heilige universale Kirche als Leib Christi, Volk Gottes, Gemeinschaft der Getauften erneuern solle durch eine dem Evangelium gemäße Spiritualität. Die Kirche muss immer reformiert werden, aber sie wird von den Heiligen reformiert. Wer sie nicht reformieren kann sind vom Glauben abgefallene Briester und besoffene und verheiratete Mönche. Wir wollen mitarbeiten an der Erneuerung und Heiligung der Kirche. Aber dazu muss die Erneuerung und Heiligung bei uns beginnen. Ich bin die Kirche, ich muss mich täglich bekehren und eifrig der Heiligkeit nachjagen. Ich will, dass mein Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, ich will Kirche sein, Braut Christi. Der Tempel, den Moses bauen soll, ist ein Abbild eines himmlischen Tempels. Platon sagt: Die irdischen Dinge sind nur Schatten, nur schwache Abbilder der himmlischen Urbilder, die er Ideen nannte. So ist das mosaische Heiligtum ein Schatten, ein Abbild des wahren himmlischen und ewigen Heiligtums. Das wahre Heiligtum ist der Leib Christi. Jesus sagte angesichts des jüdischen Tempels: Er ist in vierzig Jahren erbaut worden, ich werde ihn abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Und er sprach damit von seinem Leib, dem lebendigen Tempel Gottes. Denn in Christus ist die ganze Fülle der Gottheit gegenwärtig. In Christus sind enthalten alle Schätze der göttlichen Weisheit. Aber was ist der Leib Christi? Der heilige Augustinus sprach vom Ganzen Christus (Christus totus), das heißt, von Jesus als dem Haupt und der Kirche als dem Leib Christi. Die Kirche, die lebendige, ist der mystische Leib Christi, ist das himmlische und ewige Heiligtum.


10 Sie sollen eine Lade aus Akazienholz machen, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch! 11 Überzieh sie mit purem Gold, innen und außen sollst du sie überziehen. Bring daran ringsherum eine Goldleiste an! 12 Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier unteren Ecken, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite! 13 Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold! 14 Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann! 15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.

Ich habe schon gesagt, dass die Bundeslade des Alten Bundes eine Prophezeiung auf die Bundeslade des Neuen Bundes ist, die Mutter Jesu, die Mutter des ewigen Wortes. In Psalm 45 wird die Mutter Jesu als Braut des himmlischen Königs beschrieben, also als Himmelskönigin. Und es heißt: Sie ist auswendig und inwendig mit reinem Gold geschmückt. Das Innere der Himmelskönigin ist lauter Herrlichkeit. Das bezeichnet die Reinheit der Jungfrau Maria. Der ewige Sohn Gottes wollte Mensch werden, wollte Fleisch annehmen von einer Frau, einer Jungfrau. Da die Heiligkeit des Wortes Gottes nicht in einem Sündenpfuhl Mensch werden wollte, nicht in einer Hure, darum hat Gott aus reiner Gnade die Jungfrau Maria vor aller Sünde bewahrt, damit sich der Sohn Gottes im Schoß einer reinen Jungfrau niederlassen konnte. Salomo sagt: Die göttliche Weisheit hat sich selbst ihr Haus gebaut. Die göttliche Weisheit ist Christus, das Haus ist die Jungfrau Maria, die von Gott mit allen Gnaden ausgestattet wurde, damit die göttliche Weisheit in ihr heiliges und reines Haus einziehen kann. Diese göttliche Bewahrung der Jungfrau Maria vor aller Sünde, um Christi Menschwerdung willen, heißt Unbefleckte Empfängnis und ist ein Triumph der reinen Gnade Gottes. Das ist die Bundeslade, von innen und außen mit Gold geschmückt. Und diese Bundeslade soll vor den Kindern Israel einherziehen. Sie soll sie ins Gelobte Land führen, wo Milch und Honig strömen, sie soll ihnen in allen Schlachten Gottes gegen die Feinde Gottes als ihre Heerführerin voranziehen. So heißt es im Hohenlied: Du bist schrecklich wie Heerscharen! Sie ist die Siegerin in allen Schlachten Gottes! Sie ist die Schlangenzertreterin! Sie ist die Besiegerin aller Irrlehren! Sie ist die Hilfe der Christen! Sie ist die Apokalyptische Frau, der Stern der Hoffnung, der Stern der Neuevangelisation, das Große Zeichen der Endzeit! Und sie sagt selbst: Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren!


16 In die Lade sollst du das Bundeszeugnis legen, das ich dir gebe.

Das Bundeszeugnis sind die zwei steinernen Tafeln mit den zehn Geboten. Auf der ersten Tafel stehen die drei Gebote der Gottesliebe, auf der zweiten Tafel die sieben Gebote der Nächstenliebe. Jesus bestätigte die Gültigkeit der zehn Gebote für seine Jünger. Er fasste sie zusammen in dem Doppelgebot: Du sollst den Herrn lieben von ganzem Herzen (erste Tafel) und den Nächsten wie dich selbst (zweite Tafel). Im Alten Bund waren die Worte Gottes auf steinerne Tafeln geschrieben. Im Neuen Bund ist das Wort Gottes Mensch geworden in der Jungfrau Maria. Jesus ist das lebendige Wort Gottes. Das wahre Christentum ist keine Buchreligion, sondern die Religion der Person Jesus. Der Theologe Wilhelm von Ockam war fasziniert vom Islam und seiner Verehrung des Koran. Im Islam, sagen sie, ist das Wort Gottes ein Buch geworden. Luther war begeistert von Wilhelm Ockham, und so wurde der Protestantismus zur Buchreligion. Luther sagte: Die Bibel allein! Das nennt man Biblizismus, bei den protestantischen Freikirchen vorherrschend. Nur die Bibel! Kein vernünftiges Nachdenken, keine Philosophie, keine Wissenschaft, keine christliche Mystik. Das ist aber in Wahrheit ein islamisches Verhältnis zur Bibel. Die Sekten verwenden die Bibel sogar im Kampf gegen die katholische Kirche. Aber woher stammt denn das Neue Testament? In der Bibel selbst steht ja nicht, welche Bücher zur Bibel gehören. Das hat die damals einzige Kirche Christi, die katholische, festgelegt. Der Papst befragte die ganze Kirche, welche heiligen Schriften in den Ortskirchen in der Liturgie vorgelesen werden, und alle Schriften, die übereinstimmend von der ganzen Kirche als Heilige Schriften in der Liturgie der Kirchen gelsen wurden, die wurden in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen. Die Bibel des Neuen Testaments ist also aus der Liturgie der katholischen Kirche unter Vorsitz des Papstes hervorgegangen. Damals gab es noch keinen Luther, keine Zwingli und Calvin. Die katholische Kirche hat das Neue Testament zusammengestellt. Und so hat auch die katholische Kirche das Recht, den Kanon des Alten Testaments zu definieren. Auch darin weichen die Protestanten von einer 1500jährigen Tradition ab, dass sie Bücher wie das Buch der Weisheit, Jesus Sirach, Judith und andere einfach aus der Bibel herausgestrichen haben. Soviel zur Bibel. Wenn der Islam den Koran als Gottes Wort bezeichnet, ist es nicht recht zu sagen: Nein, sondern die Bibel ist das wahre Wort Gottes, sondern man muss sagen: Gottes Wort ist Mensch geworden in Jesus Christus, die Kirche ist der lebendige Leib Christi, und die Bibel und die kirchliche Überlieferungen sind die Bundeszeugnisse für den Gottmenschen.


17 Verfertige auch eine Sühneplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit! 18 Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie aus den beiden Enden der Sühneplatte heraus! 19 Arbeite einen Kerub aus dem einen Ende heraus und einen anderen Kerub aus dem anderen Ende; aus der Sühneplatte arbeitet die Kerubim heraus, an ihren beiden Enden! 20 Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Sühneplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Sühneplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein. 21 Setze die Sühneplatte oben auf die Lade und in die Lade leg das Bundeszeugnis, das ich dir gebe! 22 Ich werde dir dort begegnen und dir über der Sühneplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade des Bundeszeugnisses sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.

Die Sühneplatte – was ist das? Was ist überhaupt Sühne? Ein altmodisches Wort, im Protestantismus und im liberalen Katholizismus spricht man nicht von Sühne. Dagegen die Jungfrau Maria in ihren Erscheinungen spricht immer von Sühne. Ohne den Begriff Sühne kein wahres Christentum. Jesus ist der Versöhner. Versöhnung kommt nicht von Sohn, sondern von Sühne. Jesus ist der, der Sühne geleistet hat. Was ist Sühne? Für eine begangene Schuld muss Sühne geleistet werden, das heißt, Wiedergutmachung. Zur Wiedergutmachung muss der Schuldige Opfer bringen. Nun spricht die Bibel davon, dass es eine Urschuld der Urmenschheit gibt, den Sündenfall, und dass seit dem die ganze Menschheit in Sünde lebt, dass jeder einzelne Mensch ein Sünder ist. Sünde kommt von Sund und bezeichnet eine Meerenge zwischen zwei Ländern, also etwas Trennendes. Die Sünde trennt uns von Gottes Liebe. Das heißt, Gottes Liebe hört nicht auf, aber der Sünder will die Liebe Gottes nicht empfangen und nicht erwidern. Die Sünde ist eine schwere Beleidigung des liebendes Gottes. Die Beleidigung Gottes ist eine schwere Schuld der Menschheit, für die Sühne geleistet werden muss. Im Alten Bund versuchten die Israeliten, die Schuld der Kinder Israel durch das Blut von Stieren, Böcken und Lämmern zu sühnen. Aber das Blut von Tieren kann nicht die Schuld von Menschen sühnen. Es muss eine vollkommene Sühne an den heiligen Gott gebracht werden für die Schuld der ganzen Menschheit. Und dazu ist Gott selber Mensch geworden, denn als Gottmensch kann er beides: als Gott ein vollkommenes Opfer darbringen, und als Mensch ein Opfer für die Menschheit. So hat der Gottmensch Jesus Christus durch sein Leiden, seinen Kreuzerstod und sein Blutvergießen dem allerheiligsten Gott für die ganze Menschheit aller Zeiten Sühne geleistet. Heißt das nun, wie die Protestanten meinen, dass der Mensch nicht mehr Sühne leisten muss? Nein, sondern von dem einzelnen Menschen wird Buße (Umkehr), Reue über seine Sünden und Wiedergutmachung verlangt. Im Sakrament der Versöhnung (Sühne, das heißt, Beichte) muss der Priester die Reue erkennen, den Willen zur Umkehr und die Bereitschaft zur Wiedergutmachung (Sühne), das sind die Voraussetzungen für die Absolution (die totale Tilgung aller Schulden). Wie Christus durch sein Leiden gesühnt hat, so muss der Mensch in Christus und mit Christus durch sein eigenes Leiden Sühne leisten für seine persönlichen Sünden. Er tut dies, indem er seine körperlichen oder seelischen Leiden mit den Leiden Christi vereinigt und sie in und mit und durch Christus dem gerechten Vater aufopfert. Und so wie Christus stellvertretend für die ganze Menschheit Sühne geleistet hat, so ist der wahre Christ aufgerufen, ebenfalls stellvertretend für die Sünden der verstockten Sünder Sühne zu leisten, indem er der Einladung Christi folgt, an den Leiden Christi teil zu haben. Das sind dann die auserwählten Sühneopferseelen, deren Leben oft einem lebenslangen Martyrium gleicht.


23 Mach einen Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch! 24 Überzieh ihn mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an! 25 Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste! 26 Mach ihm vier Goldringe und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet werden! 27 Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch trägt. 28 Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen.

Der Tisch ist der Altar. In jeder wahren Kirche steht ein Altar. Der Altar wird mit Salböl vom Bischof eingeweiht. Der Altar wird im Gottesdienst vom Priester mit Weihrauch verehrt, denn der Altar steht für Christus. Denn Christus ist der Hohepriester, das Opferlamm und der Altar. Auf dem Altar seines gekreuzigten Leibes bracht der Hohepriester Christus sein Sühne-Opfer dem Ewigen Vater für die ganze Menschheit dar.


29 Mach seine Schüsseln und seine Schalen und seine Kannen und seine Krüge für die Trankopfer an! Aus purem Gold sollst du sie machen. 30 Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen.

Das Trankopfer ist das Opfer des heiligen Blutes Christi, zur Tilgung unserer Schulden am Kreuz vergossen. Und Jesus sagt: Mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Denn in der Eucharistiefeier verwandelt der geweihte Priester durch die Worte Jesu: Dies ist mein Blut des neuen und ewigen Bundes, den Wein in das Blut Christi. Es scheint noch Wein zu sein, aber in seinem Wesen ist es das Blut des Erlösers. Dies wird den Christen im goldenen Kelch zum Trank gereicht, zur Kommunion, das heißt Vereinigung. Weil der Kelch das kostbare Blut des Erlösers aufbewahrt, soll er aus Gold sein. Die Schaubrote auf dem Tisch des Altares sind die Oblaten, die Hostien. Denn das ganz schlichte Brot wird vom geweihten Priester in der Macht des Heiligen Geistes in seinem innersten Wesen verwandelt und wird zum Leib Christi. Und Jesus sagt: Dies ist mein Leib, und mein Fleisch ist eine wahre Speise. Die verwandelte Oblate, die geweihte Hostie ist der Leib Christi, Der gebrochen wird am Kreuz, der sich aufopfert dem Ewigen Vater als Sü+hne für die Sünde der Welt, und der den Gläubigen in der Kommunion als Speise für die Seele gereicht wird. Mit dem Leib Christi empfängt die Seele des Gläubigen den Leib, das Blut und die Gottheit Christi. Christus vereinigt sich der Seele und verwandelt von innen heraus den Christen in einen Anderen Christus. Auf die silberne Schale, die Patene, auf der die geweihten Hostien liegen, legt in dem Gottesdienst jeder Gläubige all seine Freuden und Leiden und opfert sie in Vereinigung mit dem Opfer Christi dem Ewigen Vater auf.


31 Mach einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell und sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein. 32 Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei Leuchterarme auf der anderen Seite. 33 Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. 34 Am Leuchter sollen vier mandelblütenförmige Kelche mit Knospen und Blüten sein, 35 eine Knospe unter dem ersten Paar seiner Arme, eine Knospe unter dem zweiten Paar seiner Arme und eine Knospe unter dem dritten Paar seiner Arme, bei allen sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 36 Seine Knospen und seine Arme sollen aus ihm herausgetrieben und aus purem Gold sein. 37 Dann mach für den Leuchter sieben Lampen und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen; 38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold. 39 Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen. 40 Sieh zu, dass du es nach dem Modell ausführst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!

Der siebenarmige Leuchter, die Menorah, ist zum Symbol des Judentums geworden. In der Offenbarung an Johannes sieht der Seher den auferstandenen Christus inmitten von sieben Leuchtern stehen. Diese sieben Leuchter stehen für die sieben Gemeinden, an die sich die Offenbarung richtet. Diese sieben Gemeinden stehen für die ganze Kirche. Jesus sagt zu den Christen: Bedeckt euren Leuchter nicht mit einem Gefäß, sondern lasst euer Licht leuchten vor der Welt. Ihr seid das Licht der Welt. So sagt Jesus, der selbst das Licht der Welt genannt wird, der jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt. Im christlichen Gottesdienst kommt das Lichtsymbol vor allem in der Verwendung von Kerzen vor. Da ist zum ersten die Taufkerze. In der Taufe wird der Täufling wiedergeboren zu einem Kind Gottes und wird eingegliedert in den mystischen Leib Christi. Der Täufling oder die Paten empfangen vom Priester die Taufkerze zum Symbol, dass der neugeborene Christ das Licht Christi in seiner Seele empfängt. Dann ist da die Osterkerze, gewoben, wie es so schön heißt, vom Fleiß der Honigbienen, wird die Osterkerze vom Priester geweiht. Auf der weißen Osterkerze steht Alpha und Omega, ein Titel für Jesus in der geheimen Offenbarung, Anfang und Ende, der Erste und der Letzte ist Christus. In der Osterkerzen eingearbeitet sind fünf Weihrauchkörner zum Symbol für die fünf Wunden Christi (die beiden Hände, die beiden Füße und die Seitenwunde). Die Osterkerze wird in der Osternacht entzündet. Das Licht der Osterkerze wird an die Kerzen der Gläubigen weitergegeben. So erhellt sich die Kirche in der Osternacht. Die Osterkerze steht für das Licht des auferstandenen Christus. In jeder rechtgläubigen Kirche befindet sich auch ein Marienbild. Die Gläubigen zünden Kerzen an vor dem Bild der Gottesmutter als Symbol einer immerwährenden Fürbitte der Jungfrau Maria.


2.Mose 26
1Die Wohnung sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht. 2 Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttücher sollen dasselbe Maß haben. 3 Fünf Zelttücher sollen verbunden sein, eins mit dem anderen, und nochmals fünf Zelttücher sollen verbunden sein, eins mit dem anderen. 4 Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefügten Stückes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des außen zusammengefügten Stückes machen. 5 Fünfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen sollen einander entsprechen. 6 Du sollst fünfzig Goldhaken machen und die Zelttücher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnung ein Ganzes bilden. 7 Mach Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnung; elf Decken sollst du herstellen. 8 Eine Decke soll dreißig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Maß haben. 9 Verbinde fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen. 10 Fünfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stückes bildet. 11 Fertige fünfzig Kupferhaken an, häng die Haken in die Schleifen und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet! 12 Den herabhängenden überschüssigen Teil der Zeltdecke lass zur Hälfte an der Rückseite der Wohnung herabhängen! 13 Die überschüssige Elle auf beiden Längsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnung herabhängen, sodass sie sie bedeckt. 14 Mach für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten!

Hier ist vom heiligen Zelt die Rede. Das Zelt wird auch Zelt der Begegnung oder Offenbarungszelt oder Stiftshütte genannt. Das lateinische Wort für Zelt ist Tabernakel. Der Tabernakel spielt eine zentrale Rolle im katholischen Gottesdienst, der Tabernakel nimmt die zentrale Stelle ein in einer katholischen Kirche. Im Johannes-Prolog heißt es, das Wort Gottes ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Wörtlich heißt es: und hat unter uns gezeltet (lateinisch tabernaculum). In der Johannes-Offenbarung heißt es vom himmlischen Jerusalem, der Kirche: Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen. Der Tabernakel in der katholischen Kirche ist das Zelt Christi, in dem er unter uns wohnt. Jesus sagt: Siehe, ich bin bei euch bis ans Ende der Tage. Er ist nämmlich in Gestalt der geweihten Hostien (Leib Christi) und wohnend in den Tabernakeln auf der ganzen Welt für immer bei uns.


15 Mach für die Wohnung Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen! 16 Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein; 17 jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern der Wohnung! 18 An Brettern für die Wohnung verfertige zwanzig für die Südseite! 19 Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage für die zwanzig Bretter, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen! 20 Für die zweite Seite der Wohnung, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter 21 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes. 22 Für die Rückseite der Wohnung, die Westseite, verfertige sechs Bretter 23 und zwei Bretter stell für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnung her! 24 Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstücke bilden. 25 Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage für jedes Brett. 26 Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnung, 27 fünf für die Bretter der zweiten Seite der Wohnung und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnung, der Westseite! 28 Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen. 29 Überzieh die Bretter mit Gold und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten überzieh mit Gold! 30 So errichte die Wohnung nach ihrem Plan, der dir auf dem Berg gezeigt worden ist. 31 Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim. 32 Häng ihn an die vier mit Gold überzogenen Akaziensäulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen!Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein. 33 Häng den Vorhang an die Haken und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade des Bundeszeugnisses! Der Vorhang trenne für euch zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten. 34 Setze die Sühneplatte auf die Lade des Bundeszeugnisses im Allerheiligsten! 35 Stell den Tisch außen vor den Vorhang, den Leuchter gegenüber dem Tisch an die Südseite der Wohnung; den Tisch stell an die Nordseite! 36 Für den Eingang des Zeltes mach eine Verhüllung aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein. 37 Für die Verhüllung mach fünf Akaziensäulen, überziehe sie mit Gold, dazu goldene Nägel, und gieße für sie fünf kupferne Sockel!

Das ist noch einmal die Beschreibung des Tabernakels, der Wohnung Christi unter seinem Volk. Ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, und ich werde mitten unter ihnen wohnen. Wie sieht so ein Tabernakel aus? Ein Tabernakel ist ein Schrein, ein Kasten, oft aus Gold, jedenfalls sehr kunstreich geschmückt. Außen sind auf dem Tabernakel zwei Cherubim dasrgestellt, Engeldsfiguren, wie sie im Salomonischen Tempel im Allerheiligsten die Bundeslade behüten. Der Tabernakel steht im Zentrum des Altarraums. Jeder Christ, der an dem Tabernakel vorübergeht, verehrt mit einer Kniebeuge den darin wohnenden Herrn. Im Innern ist der Tabernakel mit Stoff ausgeschlagen, denn der Tabernakel erinnert ja an das Offenbarungszelt. Wenn der Priester die Tür zum Tabernakel aufschließt, sind da noch Vorhänge zu sehn aus weißem Stoff. In dem Tabernakel werden die geweihten Hostien aufbewahrt, die ja nach der Wesensverwandlung Leib Christi geworden sind. In den Hostien sehen wir mit den Augen des Glaubens Leib, Blut, Seele und Gottheit Christi. So ist eine katholische Kirche nicht nur ein Versammlungsraum für die Versammlung der Gläubigen zum sonntäglichen Gottesdienst, sondern wahrhaftig ein Wohntempel Christi. Darum sind die Kirchen immer geöffnet, denn Katholiken besuchen den Herrn auch an Wochentagen und knien und beten vor dem Tabernakel und dem in ihm wohnenden Herrn. Und diese Tabernakel sind auf der ganzen Welt zu finden, von Schweden bis Südafrika, von Indien bis Amerika. Und in jedem Tabernakel wartet Jesus voller Sehnsucht auf gläubige Menschen, die ihn besuchen kommen. Aber wie einsam fühlt er sich oft. Stattdessen werden in Westeuropa Kirchen (Wohntempel Gottes) entweiht, geschlossen, verkauft, in Restaurants oder Discotheken verwandelt. Jesus sagte zu einer Seherin: Und wenn man euch die Tabernakel in den Kirchen wegnehmen wird, dann wird meine heiligste Mutter mein Tabernakel sein. Und Maria sagte einem Seher: Nenne mich den Tabernakel des Höchsten, und du bist auch ein Tabernakel des Höchsten. Das ist so zu verstehen: Wenn ein Christ in der Kommunion (Vereinigung) den Leib Christi (die Hostie) empfangen hat, wird er selbst zum Wohnhaus oder Zelt Christi auf Erden, und wohin er geht und wem er begegnet, dahin kommt auch Christus in ihm.
2.Mose 27

1 Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch. 2 Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden - und überzieh ihn mit Kupfer! 3 Stell auch seine Gefäße für seine Fett-Asche her und seine Schaufeln und seine Schalen, seine Gabeln und seine Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen. 4 Mach für ihn ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden! 5 Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen. 6 Verfertige für den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz - und überzieh sie mit Kupfer! 7 Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt. 8 Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so sollen sie es ausführen. 9 Dann mach den Vorhof der Wohnung: für die Südseite die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für eine Seite, 10 seine zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber; 11 ebenso für die nördliche Längsseite Behänge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber; 12 für die Breitseite des Vorhofs im Westen Behänge von fünfzig Ellen, ihre zehn Säulen und deren Sockel. 13 Der Vorhof an der Ostseite soll fünfzig Ellen breit sein, 14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel; 15 für die andere Seitenwand ebenso fünfzehn Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel; 16 für das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit eine Verhüllung von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Säulen und deren vier Sockeln; 17 alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Nägel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer. 18 Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und fünf Ellen hoch sein, die Behänge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer. 19 Alle Geräte der Wohnung, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein. 20 Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit darauf ein beständiges Licht brennt! 21 Im Offenbarungszelt außerhalb des Vorhangs vor dem Bundeszeugnis sollen es Aaron und seine Söhne zurichten, es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem HERRN brennen. Für ihre Generationen ist es eine ewige Satzung im Namen der Israeliten.

Das ist noch einmal die Beschreibung des Altars und des Tabernakels. Eine Kirche ohne Altar oder ein Altar ohne Gottesopfer ist keine rechte Kirche. Vor dem Tabernakel brennt ein kleines rötliches Licht, die ewige Flamme, die anzeigt: Ich, der lebendige Herr, der auferstandene Christus, wohne und lebe hier. Kommt, besucht mich, betet mich an und liebt mich und hört auf mich!

2.Mose 28
Priestergewänder

1 Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Söhne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Söhnen Aarons! 2 Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder der Ehre und der Würde anfertigen! 3 Rede mit allen Sachkundigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe; sie sollen Aarons Gewänder anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient. 4 Das sind die Gewänder, die sie anfertigen sollen: Brusttasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Gürtel. Sie sollen also für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne heilige Gewänder anfertigen, damit er mir als Priester dient. 5 Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden. 6 Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.1 7 Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstücke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein.

Priestergewänder… Die freikirchlichen Prediger tragen die Alltagskleidung des gemeinen Mannes. Die lutherischen Pastorinnen und Pastoren tragen als liturgisches Gewand einen langen schwarzen Talar. Dessen Herkunft ist die Kleidung der Bibelstudenten im 16. Jahrhundert. Es sind Kleider von Bibelpredigern, nicht von Opferpriestern. Ein protestantischer Pastor gleich den Rabbinen, die Schriftgelehrte waren. Ein katholischer Priester gleicht den Söhnen Aarons, den Leviten, die Opferpriester waren. Dass ein Priester liturgische Gewänder trägt, macht deutlich, dass er in der Messe nicht als Privatmann auftritt, sondern stellvertretend für Christus steht, dem obersten Hohepriester des neuen Bundes. Im Priester reicht Christus sein Wort in Bibellesung und Predigt und sein Fleisch im Messopfer und in der Kommunion. Das Messgewand ist Teil der Liturgie. In der Liturgie werden die Geheimniss des Lebens Jesu im Jahreskreislauf gegenwärtig. Ist ein Festtag, trägt der Priester ein weißes Gewand. Ist ein gewöhnlicher Tag, trägt er ein grünes Gewand, Ist Zeit der Buße und des Fastens, trägt er ein violettes Gewand. Ist Zeit der Freude, des Gaudi, trägt er ein rosa Gewand, ist Zeit des Heiligen Geistes oder Erinnerung an einen Märtyrer, trägt er ein rotes Gewand.


8 Die Schärpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stück bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus. 9 Nimm die beiden Karneolsteine und schneide die Namen der Söhne Israels ein: 10 sechs von den Namen in den einen Stein und die übrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden. 11 In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Söhne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen. 12 Befestige die beiden Steine an den Schulterstücken des Efod als Steine, die den HERRN an die Israeliten erinnern! Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstücken vor dem HERRN zur Erinnerung tragen.


Das Efod war im alten Bund ein Losorakel. Es gab zwei Lose, Urim und Thummim, Licht und Recht. Damit wurde Gott befragt. Das Orakel des neuen und ewigen Bundes ist die ganze Heilige Schrift und ihre Auslegung in der Lehre der Kirche durch die Predigt. Eine Heilige Schrift, ein Evangelium, ein Buch mit den liturgischen Texten aus altem und neuem Testament, wird immer mit viel Schmuck von Silber und Gold und Edelsteinen geschmückt. Das heilige Buch wird feierlich in die Kirche getragen, es wird mit Weihrauch verehrt als das Wort Gottes, mit dem heiligen Buch wird, indem es in Kreuzform bewegt der Gemeinde präsentiert wird, die Gemeinde Gesegnet. In der Liturgie wird gelesen aus dem alten Testament, aus den Briefen des neuen Testaments und als Höhepunkt aus den Evangelien. Die Stellen der liturgischen Lesungen sind von der Weisheit der Kirche so ausgewählt und zusammengestellt, dass sie sich gegenseitig erhellen. Die Stelle des alten Testaments ist die Prophezeiung, die dem entsprechende Stelle des neuen Testaments die dem entsprechende Erfüllung. Im Laufe des Kirchenjahrs wird das ganze Evangelium gelesen mit den dazu gehörigen Stellen des Alten Testaments. So wird der Christ, der regelmäßig die Liturgie mitfeiert, mit dem ganzen Evangelium, mit der ganzen Einheit von altem und neuem Testament vertraut und mit seiner Auslegung durch die Lehre der Kirche. Es werden alle Aspekte des Lebens Jesu gelehrt. Ansonsten bestteht die Gefahr, dass Prediger nur ihre Lieblingsstellen predigen, aber nicht die ganze Wahrheit präsentieren. Die liturgische Lesung des Wortes Gottes im Gottesdienst ist das aktuelle Reden des lebendigen Christus an seinen Gläubigen: Heute! Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen! Wenn einer fragt: Wie und wo kann man die Stimme Gottes hören, so kann man sagen: Heute, in der heutigen Liturgie, sagt dir der Herr, was er heute von dir will. Geh hin, und tu, was der Herr dir heute sagte.

13 Du sollst also die Fassung aus Gold 14 und zwei Ketten aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur und befestige die schnurartigen Ketten an den Fassungen!

Ketten aus purem Gold sind in der katholischen Tradition die Perlenschnüre des Rosenkranzes. Das Rosenkranzgebet ist kein Plappern wie die Heiden, sondern ein meditatives Gebet, eine Meditation über das Evangelium von der Empfängnis Christi bis zur Ausgießung des Heiligen Geistes. Der Rosenkranz ist in den ersten Jahrhunderten der Kirche von den Einsiedlern in der ägyptischen Wüste, die machten sich Gebetsschnüre zum Psalmengebet. In den zweitausend Jahren Christentum ist das Gebet von den Heiligen immer weiter verfeinert und verbessert worden. Die Päpste haben immr empfohlen, es zu beten. Die Jungfrau Maria ruft immer dazu auf. Es ist nach dem Vaterunser das mächtigste Gebet. Dem Rosenkranz zu verdanken war ein zweimaliger Sieg im Krieg gegen die Osmanen, die Europa militärisch erobern wollten, und die Befreiung Österreichs von der sowjetrussischen Besetzung. Der Rosenkranz besteht aus den Worten, mit denen der Erzengel Gabriel Maria grüßte, und den Worten, mit denen Elisabeth ihre Verwandte Maria segnete. Es ist also ein Gebet, das aus Bibelworten besteht und das ganze Leben Jesu zum Inhalt hat.

15 Mach die Brusttasche des Rechtsentscheids; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen. 16 Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit. 17 Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd; 18 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis; 19 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst; 20 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein. 21 Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwölf Stämme. 22 Befestige an der Brusttasche schnurartige, gedrehte Ketten aus purem Gold! 23 An der Brusttasche bring zwei goldene Ringe an und befestige die Ringe an den Enden der Brusttasche! 24 Sodann verbinde die beiden Goldschnüre mit den beiden Ringen an den Enden der Brusttasche; 25 die zwei andern Enden der Schnüre befestige an den beiden Einfassungen und häng sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod! 26 Mach noch zwei Goldringe und befestige sie an den beiden Enden der Brusttasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist. 27 Mach zwei Goldringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe! 28 Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie über der Efodschärpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt.

Die Rechtsentscheide des Gottesvolkes, das Ja und Nein des Herrn, ist im Neuen Bund kein Losorakel mehr. Wie wird über die Wahrheit entschieden? Sie muss in Übereinstimmung mit der ganzen Bibel stehen, der Gesamtaussage der Bibel (nicht nur einzelnen Versen), sie muss in Übereinstimmung stehen mit der christlichen Tradition, besondern beachte man die Lehre der Kirchenväter vom 4. bis zum 8. Jahrhundert. Und sie muss in Übereinstimmung stehen mit den Lehrentscheidungen der Päpste und der Konzilien (Bischofsversammlungen). Wenn eine Lehre mit diesen drei Punkten übereinstimmt: Bibel, Tradition, Lehramt – dann ist es eine sichere Wahrheit.

29 Aaron soll die Namen der Söhne Israels in der Brusttasche des Rechtsentscheids über seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immerwährenden Erinnerung vor dem HERRN. 30 In die Brusttasche des Rechtsentscheids steck die Urim und die Tummim; sie sollen sich über dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den HERRN kommt; Aaron trage den Rechtsentscheid für die Israeliten über seinem Herzen ständig vor dem HERRN. 31 Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur; 32 in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein. 33 An seinem Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum: 34 ein goldenes Glöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels. 35 Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er ins Heilige vor den HERRN hintritt und wenn er wieder herauskommt; so wird er nicht sterben. 36 Mach eine Rosette aus purem Gold und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem HERRN! 37 Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden. 38 Sie soll auf Aarons Stirn sein, sodass Aaron die Mängel an den heiligen Dingen übernimmt, die die Israeliten heiligen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem HERRN wohlgefällig sind. 39 Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit!

Aaron ist der erste von Gott berufene Hohepriester des Alten Bundes. Hier wird seine liturgische Kleidung beschrieben. Im Neuen Bund ist Christus der ewige Hohepriester, denn Christus bringt das Opfer dar (sich selbst), er betet für die Gläubigen zum Vater und er segnet. Christi Hohepriestertum ist der Ursprung des Priestertums des Neuen Bundes. Der Hohepriester ist dabei der Bischof von Rom, der Nachfolger Petri. Die Gewänder des Papstes haben sich im Laufe der Jahrhundert geändert. Am im Wesentlichen ist der Papst „der weißgekleidete Bischof“. Seine Krone wurde abgeschafft, von Papst Franziskus sogar die roten Schuhe. Aber der Papst wird immer zu erkennen sein und seine priesterlichen Kleider tragen, denn es geht nicht um den Bürger und Privatmenschen, sondern um das Amt des Hohepriesters, da der Papst nicht seine Privatmeinung lehrt, sondern den von Christus der Kirche anvertrauten Glauben.


40 Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde der Ehre und der Würde! 41 Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne und salbe sie, fülle ihre Hände und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen! 42 Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen. 43 Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Eine beständige Satzung ist dies für ihn und seine Nachkommen.

Die Söhne Aarons sind die anderen Priester, die an dem Priestertum Christi Anteil haben. Es gibt einmal das allgemeine Priestertum aller Getauften, das heißt, die Gläubigen sollen sich selbst im Dienst der Nächstenliebe aufopfern, für die Welt beten, und die Menschen segnen. An diesem allgemeinen Priestertum haben Frauen ebenso Anteil wie Männer. Daneben gibt es das Amtspriestertum oder eigentlich: Das Weihepriestertum. Diese geweihten Priester tragen im Gottesdienst ihre liturgische Kleidung, sollen aber auch im Alltag an einer klerikalen Kleidung als Priester zu erkennen sein, was heute von vielen Priestern vernachlässigt wird.