NACHDICHTUNG
Von Josef Maria von der Ewigen Weisheit
I
Dann
kommt der Tag, / da kommt der Mensch zu Tode.
Wenn
dann die Seele / den Sarg des Körpers verlässt
Und
ihren Weg beginnt / zur Wonne des Himmels,
Kommt
ein himmlisches Heer / von den Höhen der Sterne
Und
ein anderes Heer / aus den Feuern der Hölle,
Sie
werden um der Seele / Seligkeit oder Unheil kämpfen.
In
Schrecken muss / die schöne Seele warten,
Bis
die Entscheidung getroffen / im Spruch des Gerichts,
Von
welcher Macht / sie mitgenommen wird.
Denn
wenn Satans Sklaven / die Seele in die Hände bekommen,
Wird
sie zum Ort geführt, / den man den Orkus nennt,
An
dem das ewige Leid im Feuer / ohne Licht ihn erwartet.
Das
ist wirklich ein schrecklicher / Spruch des Gerichts!
II
Wenn
aber die Engel, / die von oben gekommen,
Die
Seele nehmen / und sie den Seligen übergeben,
Dann
führen die Heiligen / die Seele in den Himmel.
Dort
wird sie das Leben / ohne Leid und Tod finden,
Das
Licht des Vaters / ohne Finsternis,
Einen
Ort, wo man ohne Sorgen / selig leben kann,
Da
gibt es keine Krankheit mehr / des Körpers und der Seele.
III
Aber
wehe der Seele, / die für ihre Sünden
In
der Dunkelheit / der Verdammnis bezahlen muss
Und
in den ewigen Flammen / des höllischen Feuers brennen,
Das
ist wirklich ein schreckliches / ewiges Schicksal!
Dann
schreit die Seele / zum seligen Gott,
Erhält
aber keine Hilfe / oder Antwort vom Himmel.
Die
glücklose Seele / hofft auf Gnade,
Aber
sie lebt nicht mehr / in Gottes Liebes-Gedanken,
Weil
sie zur Zeit ihres Lebens / auf Erden gezeigt,
Dass
sie unwürdig war / des ewigen Lebens.
IV
Ich
habe wahrlich vernommen, / was die Weisen
Im
Gesetz der Welt / von diesen Dingen wahrsagen:
Der
Antichrist wird / mit Elias kämpfen.
Der
Böse ist bewaffnet, / ein bitterer Kampf findet statt.
Die
Krieger sind so mächtig, / der Einsatz der Männer ist hoch.
Der
Vater Elias kämpft / für das ewige Leben
Und
möchte den Seelen, / die Gerechtigkeit suchen,
Das
Königreich / und die Krone sichern.
Darum
wird ihm der helfen, / der den Himmel beherrscht.
Der
Antichrist aber / steht neben dem alten Feind,
Neben
dem schlimmen Satan, / der ihn zerstören wird.
Denn
er wird verwundet / auf der Walstatt fallen
Und
wird dort liegen / als der ewige Verlierer.
V
Aber
viele Männer Gottes / meinen zu wissen,
Dass
Elias wird / verwundet in der Schlacht,
So
dass sein edles Blut / auf die Erde rinnt,
Dann
werden die Berge / in Brand geraten,
Keine
Eiche wird mehr / auf der Erde stehen,
Das
Wasser vertrocknet / wie in der Wüste,
Das
Sumpfland wird / ersaufen,
Der
Himmel mit Flammen / in Feuer stehen,
Der
Mond wird bleich / und die Erde wird brennen.
Kein
Stein wird da / noch stehen bleiben,
Dann
kommt der Tag / des Gerichtes über die Toten
Und
Feuer wird / auf die Menschen fallen.
Dann
wird kein Bruder / seinem Bruder helfen,
Wenn
Muspili kommt / mit Macht von Gott.
Dann
wird der bittere Schwefelregen / alles verbrennen,
Das
Feuer und die Luft / werden alle Länder säubern.
Was
bleibt von den unbedeutenden / Auseinandersetzungen,
Da
miteinander streiten / und sich schlagen Väter und Söhne?
Die
Landschaft wird / verbrennen im Licht
Und
die trübe Seele steht / voller Trauer da,
Der
Gerechte wird nicht wissen, / wie er sich retten kann.
Die
Sünder und Frevler / gehen in die finstere Hölle.
VI
Der
untreue Mann weiß / nie mit Gewissheit,
Wer
seine Seele beschützt, / wenn er versucht,
Mit
Bestechung / das Gesetz zu schänden.
Der
kluge Teufel / schaut immer verkleidet zu,
Und
erinnert sich stumm / an alles,
Was
der törichte Mann / zuvor und danach getan hat,
Damit
er den Beweis / wissend vorbringen kann,
Wenn
er beim ewigen Gericht / als Ankläger auftritt.
Aus
diesem starken Grunde / lasse sich niemand bestechen!
VII
Tönt
das himmlische Horn, / erhebt sich der Richter.
Er
wird über den Toten / und den Lebenden thronen,
Umgeben
von der größte Armee, / die je zu bemerken war,
So
mächtig und stark, / dass ihm niemand widerstehen kann.
Dann
zieht er an den Ort des Gerichts / mit Gerechtigkeit.
Engel
bewegen sich / über das wüste Land
Und
rufen die Toten alle / zum ewigen Gericht.
Dann
wird jeder aus dem Staube / auferstehen
Und
die lästige / Last des Grabes abschütteln,
Sein
Leib wird ihm / im Licht zurückgegeben,
Damit
er auf die Anklagen / Antwort geben kann
Und
er entsprechend seiner Werke / gerichtet werde.
VIII
Dort
kann kein Denker / seine Gedanken verbergen.
Und
wenn er einen Mord / an Menschen begangen hat,
Seine
Hände klagen ihn an, / er wird nicken mit dem Kopf,
Jedes
einzelne Glied / wird der Wahrheit Antwort geben,
Bis
auf den kleinen Finger / und seinen Fingernagel.
Bei
diesem Gericht ist es sinnlos, / Tricks zu versuchen,
Ein
Verbrechen zu bestreiten, / vergangene Taten zu verbergen,
Sie
werden dem himmlischen König / alle kund sein.
Wenn
der Ungerechte nicht / zu Lebzeiten schon bereute,
Wird
er durch Fasten und Almosen / oben gereinigt.
Dann
wird das Kreuz gezeigt, / an dem der Christus starb.
Die
Seele sieht mit Wonne / die heiligen Wunden,
Die
Jesus aus Minne / zur Menschheit empfangen.