DEUTSCH VON TORSTEN SCHWANKE
月 下 独酌
花 间 一壶酒
独酌 无 相亲
举杯 邀 明月
对 影 成 三人
Allein unter dem Mond zu trinken
Ein Krug Wein zwischen den Blumen
Allein zu trinken ohne Freund ohne Verwandten
Ich hebe meine Tasse
Und diene dem Mondlicht
Mein zusätzlicher Schatten
Hier sind wir schon drei
(Li Bai)
登 鹳雀楼
白日 依山 尽
黄河 入 海流
欲 穷 千里目
更上一层楼
Den Pavillon besteigen
Einziger der sich an die Berge lehnt
Fluss der ins Meer fließt
Um den Horizont zu umarmen
Es gibt noch eine Etage
(Wang Zhi-huan)
夜宿 山寺
危楼 高 百尺
手 可 摘 星辰
不敢 高声 语
恐 惊天 上人
Eine Nacht im Kloster
Am hundert Fuß hohen Turm
Die Hand nimmt Sterne
Wir können nur flüstern
Damit sie nicht überrascht werden
(Li Bai)
回乡 偶 书
少小 离家 大 回,
乡音 无 改 鬓 毛 毛
儿童 相见 不 相识,
笑 问 客 从 何处 何处
Komm zurück ins Land
Junge Partei altes Einkommen
Gleicher Akzent aber graues Haar
Das Kind nähert sich es weiß nicht wer es ist
Lächelnd hinterfragt es seine Herkunft
(Er Zhi-zhang)
静夜思
床前明月光 ,
疑 是 地上 霜。
举 头 望 明月 ,
低头 思 故乡。
Gedanken an eine ruhige Nacht
Mondschein an meinem Bett
Wie Frost auf dem Boden.
Ich sehe zu ihr auf
Und runter zu mir
(Li Bai)
登 鹳雀楼
白日 依山 尽 ,
黄河 入 海流。
欲 穷 千里目 ,
更上一层楼。
Den Pavillon besteigen
Sonne an die Berge gelehnt
Fluss der ins Meer fließt
Um den Horizont zu umarmen
Es gibt noch eine Etage!
(Wang Zhi--huan)
春晓
春眠不觉晓 ,
处处 闻 啼鸟。
夜来 风雨声 ,
花落 知多少。
Frühlingserwachen
Jetzt wache ich auf und es ist schon Tag
Überall ist ein Zwitschern der Vögel zu hören
Als die Nacht kam heulten Winde und Regen
Gefallene Blumen noch hat niemand sie gezählt
(Meng Hao-ran)
早 发 白帝城
朝 辞 白帝 彩云 间 ,
千里 江陵 一日 还。
两岸 猿 声 啼 不住 ,
轻舟 已过 万 重 山。
Abschied von der Weißen Stadt
Im Morgengrauen verließ ich die neblige Stadt
Der Tag reicht aus um tausend Lilien laufen zu lassen
Unter den endlosen Schreien der Affen am Ufer
Das Boot überquerte Tausende von Bergen
(Li Bai)
清明
清明 时节 雨 纷纷 ,
路上 行人 欲 断魂。
借 问 酒家 何处 有 ,
牧童 遥指 杏花村。
Der Tag der Toten
Am Tag der Toten regnet es
Auf der Straße werden die Minen besiegt
Ich frage dann nach dem Zufallsprinzip
Den Weg zum Gasthaus
An der Spitze des kleinen Kuhhirten
Ein Dorf mit Aprikosenblüten
(Du Mu)
鹿柴
空 山 不见 人 ,
但 闻人 语 响。
返 景 入 深 林 ,
复 照 青苔 上。
Die Einsiedelei
Auf diesen leeren Höhen ist niemand zu sehen
Wir hören jedoch ein Murmeln
Die letzten Strahlen dringen in den Wald ein
Und hier und da auf dem Moos prallen sie ab
山 中 与 幽人 对酌
两人 对酌 山 花开 ,
一杯 一杯 复 一杯。
我 醉 欲 眠 卿 且 且 ,
明朝 有意 抱 琴 来。
In Begleitung des Einsiedlers
Sie trinken beide die Berge blühen
Ein Getränk ein zweites und das letzte
Ich bin betrunken und schlafe ein
Geh nach Hause wenn du willst
Morgen wiedergeborenes Verlangen
Du wirst mit deiner Laute zurückkommen
(Li Bai)
游子吟
慈母 手中 线 ,
游子 身上 衣。
临行 密密 缝 ,
意 恐 迟迟 归。
谁 言 寸 草 心 ,
报 得 三 春晖?
Die Ballade des verlorenen Sohnes
Den Sohn an der Hand sie ist beschäftigt
Muss stricken für ihren Sohn
Zu wissen dass er gehen wird
Die Stiche sind eng
Wird er eines Tages zurückkommen?
Wie dieses Herz aus Wolle
Könnte er zurückgeben
In des Sommers Hitze?
(Meng Jiao)
月 下 独酌
花 间 一壶酒 ,
独酌 无 相亲。
举杯 邀 明月 ,
对 影 成 三人。
Allein unter dem Mond zu trinken
Ein Krug Wein zwischen den Blumen
Allein zu trinken ohne Freund ohne Verwandten
Ich hebe meine Tasse und diene dem Mondlicht
Mein Schatten außerdem sind wir schon drei
(Li Bai)
悯 农
锄 禾 日 当 午 ,
汗滴 禾 下土。
谁知 盘中餐 ,
粒粒皆辛苦。
Die Klage des Bauern
Die Hacke in der Hand die Sonne im Zenit
Entlang der Kolben fällt sein Schweiß zu Boden
Wer kann verstehen in einem Teller
Was war das geringste Getreide wert?
(Li Shen)
寻 隐者 不 遇
松下 问 童子 ,
言 师 采药 去。
只 在 此 山 中 ,
云深 不知 处。
Treffen mit dem Einsiedler fehlgeschlagen
Unter einer Kiefer fragt er das Kind
Wo sein Meister ist
Aber er ging Beeren zu pflücken
Irgendwo in den Bergen.
In diesem dichten Nebel weiß es niemand
Wo sein Meister ist
(Jia Dao
绝句
两个 黄鹂 鸣 翠柳 ,
一行 白鹭 上 青天。
窗 含 西岭 千秋 雪 ,
门 泊 东吴 万里 船。
Vierzeiler
In der grünen Weide zwitschern zwei Oriolen
In Richtung der azurblauen Fliegenreiher
Im Westen schneebedeckte Gipfel schmücken mein Fenster
Richtung Osten ferne Boote halten an meiner Tür
(Du Fu)
无 题
相见 时 难 别亦难 ,
东风 无力 百花 残。
春蚕 到 死 丝 方 尽 ,
蜡 炬 成灰 泪 始 干。
Ohne Titel
Sich selbst zu sehen ist schwierig
Aber sich selbst zu verlassen ist es auch
Der Wind ist nicht mehr stark und die Blumen welken
Der Faden der Seidenraupe reißt nur mit ihrem Tod
Die Tränen der Kerzen trocknen nicht bis zu ihrem Ende
(Li Shangyin)