DIOTIMA ODER DIE WEISHEIT DER APHRODITE

 

von torsten schwanke


erster gesang


in einem wald der einer wildnis ähnelt

und in der nähe zum meer ein kleines anwesen begrenzt

phanes ging mit seiner trauer und sich selbst

alleine herum die abendwinde streiften durch die gegend

sein fliegendes haar das keine rose krümmte

schleimigkeit und düstere bodenbeschaffenheit

sichtbar in sicht und gang und position

und was noch fehlt an dem timon ergänzt durch

einen mantel so zerfasert so grau gefärbt

und ausgenutzt um verdacht zu erregen

er würde den haben der einmal die tonne bedeckt hat

vererbt vom ratsherrn der zyniker

nachdenklich mit halb geschlossenem blick

den kopf nach unten die hände auf dem rücken

da ist er hingegangen verwandelt wie er war

mit einem langen bart und schmucklosen haaren

mit dunkler stirn in zynischem kleid

wer hätte in ihm den phanes erkannt

Der kürzlich von charitinnen und comos beschrieben wurde

war der sieger aller herzen

die den geschmack und die mühe nicht aufgegeben haben

und nach athen wo sogar sokrates kuschelte

heitert die party auf nachts übersprungen

der comus bald und bald dem eros glich


müde stürzt er sich auf einen rasen

sieht unberührt von der natur aus

so schön in ihrer einfachheit hört die songs

der nachtigall aber nur mit seinen ohren

ihr zärtlicher gesang sagt seinem herzen nichts

denn er ist des gefieders des schattens der trauer beraubt

vom innenohr vom geistlichen gesicht

sinnlos wie medusa

er schaut und starrt er denkt zweifellos nach

nicht wie früher worüber er seufzen soll

um welchen mund um welche schönen brüste

nein phanes verspottet jetzt

und seitdem aus seinem hohlen beutel

die letzte drachme flog wie könig salomo

was unter dem mond liegt ist eitel


ja es ist flüchtig und flüchtiger als der wind

der schönen gunst die brüderliche treue der zecher

sobald der goldene regen nicht mehr läuft

es ist nicht danae einmal im trockenen kelch

der wein läuft trocken ist kein patroklus mehr

was fliegen anzieht zieht auch freunde an

gold ist magnetischer als schönheit humor und jugend

wenn deine hand leer ist ist dein tisch leer

so flieht der näscher-schwarm

Und phryne spricht von keuschheit


voll der großen wahrheit dass alles eitel ist

welcher mann in seinen frühlingsjahren

berauscht von süßem rausch

frivol lüstern schnell und unerfahren

in seinem paradies der rosen und jasmin

ein kleiner gott phanes der weise mann

wie herkules am kreuzweg nur schon zu spät

und denkt über die schwierige reise nach

nach dem leben was soll er tun was kann er tun

es ist so süß mit daunen und rosenbüten

im arm der lust beten wir uns gegenseitig an

und nur um sich von dem übermaß an lust zu erholen

es ist so unangenehm den dornigen weg zu gehen

was würdest du tun hier ist es wie viele von ihnen sagen

es war einfach für phanes

er sieht die schöne untreue

die lust gut er spürt sie aber nicht mehr schön für ihn

sie floh zu jüngeren dienern aus seinen armen

die witze mit den eroten fliehen

nach angaben der göttin die ihn lachen lies

und schickt ihn die zeit mit reue zu verbringen

andererseits winkt sie ihm von ihrer heiligkeit zu

die tugend und ihr sohn in herrlichkeit

und zeigt ihm den edlen weg der ehre

der neue herkules sendet einen seufzenden blick

sie sind bereits entkommen

ob sie nun zurückkehren oder nicht

sie kehren leider zurück und nicht zurück

und jetzt beschließt er die anzahl der heroen zu erhöhen


die zahl der heroen hier steht er wieder

die mutige resolution bleibt in neuen zweifeln schwebend

es ist in der tat wunderschön auf einem lorbeerhaften kurs

zum rang des göttlichen der in der nachwelt lebt

an einen ort im sternenhimmel

und im plutarch um aufzuerstehen

schön sich dem trägen rest zu entziehen

suche gefahr keine flucht

erlebe edle abenteuer

und färbe die welt mit blut

wunderschön sogar süß zumindest sagt so

ein dichter der selbst bei der ersten gelegenheit geflohen ist

es ist süß und ehrenhaft für sein vaterland zu sterben

aber auch weisheit kann unsterblichkeit erlangen

wie herrlich er klingt der fesselfreie geist

waschen sie sich von seinen flecken in der reinsten lichtquelle

die wahrheit die ohne schleier nie bekannt ist

niemals oder nur göttern ausgezogene überraschung

übersehen der umrisse

von den sphären den mystisch verwirrten tanz zu verstehen

wir hoffen dass wir stolze schlussfolgerungen ziehen können

und wandern in das reich der reinen geister

wie herrlich was für eine lust rufen immer die glücklichen

und frei und groß der mann der nie zitterte

der ruf der posaune nach heftigen kämpfen verzaubert

der lächelnde sieht was sonst die menschen erschüttert

und sogar der tod der ihn mit lorbeeren schmückt

wie eine braut die ihn an ihren busen drückt

viel größer und glücklicher ist der der richtig anbetet

der von athenes schild bedeckt ist

kein nächtliches phantom kein aberglaube macht ihm angst

die flammen die auf leinwand brennen

und styx und acheron dürfen sich nicht noch stumpfer zeigen

wer sieht kometen ohne angst verbrennen

die hohen götter haben sich nicht mit handball beschäftigt

und weil ihm keine illusion die augen verbindet

die natur findet sich immer gleichberechtigt immer regelmäßig


war philipps sohn ein heros der sich aus der lust

zurückgezogen hat

in dem die ninon ohne titel

und auf zerschlagene tyrannen

von sieg zu sieg zum triumph zum indus

sein rollender triumph zerstörte tausend städte

er zertrampelte die halbe welt

warum lass es ihn gestehen

für den pöbel von athen

ich hätte ein nasses fest wenn ich über ihn reden würde

wie viel mehr als ein solcher welteroberer

ist er ein heros ein halbgott kaum ein geringerer

als zeus tugendhaft zu sein

mutig entscheidend lust ist nicht gut und züchtigung

kein böses ist zu groß um zu trauern

zu weise um sich zu freuen um jede leidenschaft zu haben

als sieger es in der tugend zu wagen

und führt im triumph

den das ganze gold der inder nicht täuscht

der nur seinen eigenen keinen ausländischen applaus hat

kurz gesagt der stier der in phalaris leuchtete stirbt

ehe er in phrynes arm eine tiara erwartete


vertieft in solchen schimmernden reflexionen

lag phanes bereits mehr als halb entschlossen

als eros unerwartet die neue denkweise testet

die trauer die philosophie und das elend strömten in ihn hinein

er sah und hätte den augen gerne nicht vertraut

das eine gesicht vor dem er zu recht sich fürchtet

ihm selbst unfähig zu sehen zu widerstehen

die götter werden es nicht versäumen ihm ehre zu gewähren

ein xenokrat zu sein was hilft bei der bestimmung

in dem moment der uns weiht der athene

kommt APHRODITE selbst zu einem unangenehmen zeitpunkt

es war nicht dieses mal aber es wäre gewesen

die schöne die kam vielleicht sich selbst zur wette

die athene einst verloren egal wie sie sich zurückzogen

es war schön als der schleier nur ihr blaues auge entdeckte

noch netter wenn er nichts verheimlicht

erfreulich wenn sie still war bezaubernd wenn sie sprach

dann hätte ihr witz auch wangen ohne rosen

populär gemacht ein witz dem es an reiz nie gebrach

zum stechen oder zum streicheln

am gleichen haken aber lächelnd wenn er stach

und kein gift niemals sah man die musen

und charitinnen in einer schöneren vereinigung

ich habe noch nie so einen scherz

aus einem schöneren mund gehört

und eros hatte nie einen schöneren busen vor sich


so wie das was ihm erschien so war auch diotima

sagt freunde wenn mit einem solchen gesicht

im wildesten hain würde dir ein mädchen erscheinen

hand auf dein herz sag wärst du weggelaufen

so ist phanes weggelaufen das kannst du dir vorstellen

er tat das was nur wenige in seinem fall tun

genau das was jeder tun sollte der sicher sein möchte

er sprang vom boden auf und hielt ein wenig still

um genau zu sehen was sein auge ihm gesagt hat

und als er es sah war es diotima

so ist er weggelaufen der weise mann

als ob ein drache ihn verfolgt hätte


du fliehst phanes schreit sie ihm nach und lacht

erkennst du mich und fliehst nun flieh nur du schaumschläger

deine kühle macht diotima nicht noch dümmer

du schmeichelst dir selbst du bist so schwach

um mich zu verfolgen auf unbekannten wegen

er wand sich wie eine schlange

so rutscht die keusche najade aus

dem satyr aus der hand der sie ins badezimmer brachte

die schöne folgt mit leichten zephyrfüßen

aber ohne eile denn dachte sie am strand

wo er hinfliegt muss er anhalten

es war ihr glück dass sie nichts finden konnte

um der versuchung zu entkommen

was würde ein weiser nicht tun

aber da er keine gefunden hat

wohin fliehen es ist ihm passiert

wenn sein kopf ihn verlässt seid unbesorgt

er ist geblieben an der küste ganz entspannt

nach vorne schauend seine glieder schwingen

beschreiben figuren im sand als ob er es überdacht hätte

ich frage mich wie viele körner die erde enthalten möchte

kurz gesagt als ob er nichts gesehen hätte

und kehrte nicht um


ausgezeichnet rief sie das ist es was ich heroentum nenne

und noch ein bisschen mehr die alte ordnung wollte es

diese daphne floh kürzlich mit kurzen schritten

apollonn sollte der keuchenden folgen

du drehst es um fliehst du um mir zu folgen

ich würde dir gerne diesen kleinen stolz gewähren


du liegst falsch antwortet unser heros

mit ausdrücken die es nicht zeigen wie sehr sie ihm missfällt

er wollte oder könnte sich verstecken

ein schneller kilometerweiter riss

der plötzlich den boden zwischen uns gähnen ließ

es ist alles glaub mir ich habe mich danach gesehnt

seitdem ich dich gesehen habe

der gruß ist ein wenig kalt

und sie sagte du denkst wie ich sehe

jetzt bist du dran

und wirst weicher werden wenn ich vorwärts gehe

aber spiel nicht den grausamen mit mir

was willst du mehr als das was ich dir gestehe

du bist zu recht wütend ja ich habe dich falsch eingeschätzt

ja ich gehörte dir jetzt bin ich das was du bist

so oft zu meinen füßen lagst du


wie unterbrach er sie du die du mit kaltem blut

zertrampeltest mein zartes herz unter den füßen

du hast mich mit einem lächeln im gesicht leiden sehen

und mich besucht um mich mit spott zu quälen

zwei jahre lang liebe ich dich undankbare so schöne

wie kein sterblicher je geliebt hat

dein blick dein atem schien mich allein zu inspirieren

tor der ich war verzaubert von einem blick

der an mir rivalität geübt hat

fasziniert von falschen hoffnungen

womit mein krankes herz sich gerne täuschen ließ

du hast mir verführerisch das süße gift angeboten

und dann hast du es mit einem anderen wahr gemacht

wie dein sirenenmund mich angelächelt hatte

und oh mit wem es machte mich wütend

nur der gedanke hat mein blut jetzt immer noch empört

es war ein junge nicht erröte erlaube mir

damit ich es schleifen kann gelblockig zephyrisch

ein bunter schmetterling so glatt wie eine schlange

mit gänsedaunen um das kinn

mit rotem make-up auf der wange

eine sache die einer puppe ähnelt

wie kleine töchter die mit ihnen ins bett gehen

du hast ihm gegeben ohne dich zu schämen

den busen wegen dem der schäfer von ilion

helena wäre untreu gewesen

der affe hat den adonis gemacht

der rivalin der göttin von cypern

und phanes ein solches insekt

auf deinen rosen kriechend nächte ausruhend

mit tränen die den mai aus seinen wangen ätzen

die schwelle deiner tür undankbare ward zum netz

nein der so beleidigt wurde versöhnt sich nie

hinweg die luft in der du deinen atem holst

ist seuche für mich lass mich du strebst

vergeblich unsere denkweise viel weniger süß ist

als einmal unsere herzen waren


ich finde antwortet sie du rächst dich zu sehr

für selbstgemachten liebeskummer

sei wahr und sprich es ist immer in unserer macht

zu lieben wie und wen wir lieben wollen

oft fragt uns der gott der liebe einfach nicht

ob wir das wollen

wir finden uns ohne grund zärtlich oder kalt

jetzt für apollonn jetzt für einen faun

was weiß ich wer zählt eros‘ launen

du der du dich so bitter über uns beschwerst

lass dein eigenes herz für unsere dir antwort geben

oft klebst du an der stange

und was dich anzog war die mühe kaum wert

ein schal öffnet sich ein ärmel fällt zurück

und weg ist dein herz oftmals braucht es nicht so viel

ein lächeln fängt einen bereits man fällt von einem blick

ein flüchtiger geschmack ein nichts ein vergebliches spiel

die phantasie regiert uns oft bei der wahl

das schöne selbst verliert für kurze zeit

den reiz für uns wir wissen dass wir fehlen

und finden grazie auch in der hässlichkeit

du hast die erfahrung wie ich glaube

aus dieser wahrheit wird euch gelehrt

so kann mein fehler auch der vergebung würdig sein

derjenigen die unter eine haube zu kommen sucht

so viel verstand wie zenos bart verspricht

und wie mein freund wenn ich überhaupt sage

ich stehe unter eid dass mein verhalten wirklich so ist

für meine weisheit mehr als sich gegen sie erweist

ich schätze an dir wofür dich alle loben

ein edles herz und einen schönen geist

was ich für dich empfand basierte auf verdiensten

du warst mein freund und hast nicht mehr verlangt

glücklich mit einer verbindung die nur seelen verbindet

hast du mich tagelang gesehen

und fandest es überhaupt nicht schwer

mich zu verlassen als der abendstern winkte

um die halbe nacht in glyceras zimmer zu feiern

so lief es gut bis ein ungefähres

an einem sommertag in einer gartenlaube

wo die freundin geschlafen hat weckte dich auf

also lass es ruhig sein ich weiß nicht was dich bewegt

schlaf nach einem bad wenn sie sich alleine meinst

muss etwas verschönerndes in deinen augen haben

genug du hast ihre sonst unerkannten gaben gefunden

und sie verlor ihren angenehmen freund

ich wache auf und vermute nichts da lag zu meinen füßen

eine mittelding zwischen faun und liebesgott

zerrissen in dithyrambischem verlangen

was hast du mir nicht gesagt was hättest du wagen können

wenn ich die lippen schließen müsste

ich kannte die formel nicht ein strom von kaltem spott

ich habe dir die luft aus dem feuer genommen

mit tropfendem gefieder

eros flog wütend weg aber ich bin zu früh zu glücklich

denn bevor ich es wusste kam er seufzend zurück

mit einem seufzer gestehe ich werde ich nie besiegt werden

der feierliche schwung der aufgeheizten vorstellungskraft

das macht mich fertig

ich habe den versuch unternommen durch heiterkeit und witz.

den dämon zu vertreiben der dich geplagt hat

aber dieser geist kann keinen witz ertragen

ich habe das heilmittel gewechselt nur mein eigenes herz

war in gefahr ich wurde misstrauisch;

denn schwärmerei ist wie das schnüffeln

du spürst dass ich nicht weiß was und ehe du dich wehren kannst

ist unser kopf des herzens nicht mehr mächtig

meine sicherheit im blick

das letzte was ich fand war dass ich mich zerstreuen musste

es schien mir dass ein typ dafür gemacht worden war

für schöne menschen die sich vor dem zwang

der ernsten liebe scheuen

eine puppe ist nur zum trillern springen und lachen geeignet

ein bunter tor der um uns herum flirtet

die zähne weiß sie denken nie und plaudern immer

je weniger er fühlt desto aufgeblasener ist er

flammengeschwätz kühlt unseren fan

und unter seinem spiegel lächelte er sich selbst an

studierte seufzer mit hartnäckiger anmut


alles was du sagst kam es unserm timon in den sinn

es scheint ein kleines beispiel zu sein

keine handlung ist so schlecht dass der witz sie nicht verteidigt

nur schade dass die ausflucht mehr kränkt

als das was verbessert werden sollte

aber lass es sein mein maß ist voll

wir wollen nicht müde werden uns zu streiten

ich habe dich geliebt vergib mir ich war ein wenig großartig

du selbst mochtest einen kerl und ich ich bin zufrieden

erfreut sogar denn halte es aus wenn es bei mir ist

durch den wunsch zu deiner wohnung zu fliegen

bathyl zu sein in deinen armen zu sein

mit deiner augen kraft ich würde hier bleiben

hörst du ich schmeichle nicht genießt du das vergnügen

sich gegenseitig durch falsche zärtlichkeit zu täuschen

kein lächeln mehr erwischt mich ich sehe ein blumenbeet

mit mehr emotionen als deine schöne welt

und wenn eine frau von mir das abendessen erhält

durch einen strengen blick durch ein angenehmes lachen

um mich bald zum gott zu machen und bald zum wurm

wenn ich da ich so klein bin wieder fähig bin

dann schöne APHRODITE verwirre meinen verstand

verdammt sei ich mit der lächerlichen flamme

und möge ich mich in meine amme verlieben


wie lange denkst du wohl diotima bewegt sich

die regel ist zu stark was dieser neue ton bedeutet

mit deiner ersten tat aber lieber freund erlaube es

ich brauche mehr beweise bevor ich einem wunder glaube

du der du ohne liebe und witz bist

vor nicht allzu langer zeit kannte ich kein glückliches leben

du dessen leicht bewegtes herz

von jedem schönen blick verbrannte

und dieser nicht erröte der fehler war nicht groß

als diotima die spröde tür für ihn schloss

um seine qualen zu lindern hat sie nach tänzern geschickt

du wenn du von kaltem blut sprichst du bietest eros trotz

vermutlich hast du dich selbst um noch glücklicher zu leben

in einer anderen gottheit schutz begeben

und schließt dich der bruderschaft der fröhlichen an

die frei von leidenschaft und fantasie ist

um so ruhiger sich der freude zu weihen

du entkommst dem zwang ernsthafter liebesbeziehungen

und du wirst es sicherer finden, nur mit eros zu spielen

heirate die mäßigung der lust

würze mit nicht-verwirrung den kuss mit nektarzügen

du lernst die kunst immer spaß zu haben

genieße wann du kannst und leide wenn du musst

ich finde zumindest in einem solchen leben

unendlich mehr wahrheit und vernunft

ausgehend von der freudescheuen loge

stoisch schwor ein glied der sekte zu werden

und glaubst du das dann lächle sorglos

auf die rüge athens das dein wechselgeld verspottet

nicht dort wo die schöne welt ist lange zeit nur

um sich gemeinsam über die fäulnis zu freuen

das einzige was fröhlich klingt ist der name

der immer gehofft nie kommen will

wobei man lacht künstlich und gähnt beiläufig

und inmitten des genusses schon das verlangen nach anderen

die uns hier und da zum gähnen bringen sollen

nicht im aufruhr nein in der annahme der natur

am ruhigen bach in ungehörten schatten

die freude am holden besucht uns

und überrascht uns oft mit einem zeichen

wo wir es nicht vermuteten

aber phanes ist es diese art des denkens

die hat dich aus der stadt zurückgeholt

von einem diogenes warum ein wilder bart

ein weiser mann trägt seinen bart wie andere männer


mein ruf schöne spötterin

so schickt es sich zu meiner glückseligkeit

wie ist es dir unbekannt in welcher lage ich bin

dass dieses dach gepresst von verrottetem moos

und so viel land wie dieser zaun umgibt

der ganze rest meines erbteils ist


was jeder weiß ist für dich allein unmöglich

sei versteckt dein witz ist unerträglich

diotima wie dein geschenk

mit wem redest du über eine denkweise

Mit denjenigen der diener der lachenden fertigkeit

die ein privileg ist - freund du vergisst dich selbst

ein sklave trägt die farbe seines glücks

kein edles herz im spiel lautet die melodie

die flöten richten sich nach dem ton der komposition

ein weiser mann allein denkt nie weinerlich

wie phanes die farbe deiner seele

ist nur das wiederauftauchen der dinge um dich herum

und um dir das glück des lebens zu stehlen denn reiz

ist nur eine ungünstige annäherung erforderlich

ich weiß mein freund wo wir das gute missverstanden haben

ein herz das die freude liebt die weisheit leicht vergisst

und niemand außer ihm ist in der lage schaden anzurichten

ich weiß wo sie dich hinbringen können

aber alle sehr geschätzt sie gewinnen mehr dabei

wenn du verlierst was für toren uns beneiden

beweist nicht immer wie glücklich du bist

wahres glück die eigene natur des weisen

es ist eine selbstverständlichkeit

dass der ball des schicksals rollt

an den reichen muss die pracht kommen

die der indus ihm zahlt

der erste der beweist dass er glücklich ist

der weise mann fühlt dass es so ist

er schmeckt schlechtes essen

ton ist ihm so gut wie getriebenes gold

wenn die fröhlichen lämmer um ihn herum springen

indem er sorglos in seinem eigenen schatten sitzt

und zephyr gemischt mit bunten faltern

gemähte wiesen duften ihn frisch an

die vögel um ihn herum singen aus tausend zweigen

und alles was er sieht ist gleichzeitig ergötzlich und nützlich

wie leicht er vergisst derjenige der so viel besitzt

dass sein landhaus nicht auf marmorsäulen steht

keine sklaven in seinem vorgarten

und nur fliegen wenn er an tischen sitzt

die parasiten sind die die seinen kohl umschwärmen

keine armee von schmeichlern belagert seine tür

kein hof schimmert um ihn herum er ist glücklich

er hat das was midas fehlte

was der monarch mit dem kauf von gold falsch meint

was wer weiß er wählt vor einer krone

das höchste gut des lebens ist ein freund


du schwärmt diotima der den rücken zum glück hat

eine wiese ein freund - ein beispiel das du hier siehst

antwortete sie ich die ich frei von freien stücken bin

nach athen gegangen und suchte nach dir

entfliehe zu dir die mütterlichen lehren

ignorierend so eifrig dich verfolgte

wie andere meiner art vor dir geflohen wären

ich dachte es würde beweisen dass wenn ein mann mit einem

mädchen sie selbst wagt ihren kopfschmuck


ich kenne die zeit ich trug immer noch deine kette

hier seufzte phanes dort um mich verzaubert zu sehen

es hätte dich weniger gekostet

du durftest mir stattdessen folgen

du warst damals nur eine rebellin im nymphenstil

die im flug gerne an einem busch hängen bleibt

mit sanfter stimme braun und mit einem lächeln widerstehend

aber wer kann diesen nicht geneigten winden helfen

nach unseren wünschen immer das beste verderbend

das ist vorbei nun wenn es zu mir passen würde

ich wünsche mir nichts als ein schlaffes blut

man nennt mich in athen unglücklich aber ich glaube schon

es gibt etwas wofür man sagt dass unglück gut ist

durch einen verzauberten faden

von süßem irrglauben hat zuletzt

die dummheit selbst mich auf den weg gebracht

zu werden was ich zu sein schien als sie mich glücklich nannten

gesegnet seist du mir geburtstag meines glücks

o tag der mich von athen in dieses wildnis brachte

nicht phanes den favoriten des schicksals

nein phanes den nackten den exilanten

sie sind eifersüchtig er war damals wirklich arm

elender als irus ähnelte er dem kranken mann

er tanzte sich zu tode schmeichler in schwärmen

tranken das blut seines herzens aus goldenen bechern

beim nächtliches fest auf den befleckten brüsten von phryne

da war er unglücklich da ein sklave der fest gefesselt war

von jeder leidenschaft ein opfer der lust

wie der siebenfach von einer schlange umhüllt wird

auf blumen schläft er und träumt er sitze auf einem thron

sollte er glücklich sein und wenn endymion

dem phoebe damit sie ihn bequemer küssen kann

so schöne träume gab von einer million träumt

im sonnenzeitalter lag man immer in süßen träumen

und träume die er am tisch der götter feiert

mit zeus und buhlte mit göttinnen

eine süße anästhesie-mischung

von allem was energetisiert wird berauschend seine sinne

mit einem wort er schwimmt wie ein fisch

in einem ozean der glückseligkeit

sprich wer gesteht uns nicht errötend

er wünscht sich endymion zu sein

diogenes der hund in seinem fass

glücklicher in unserer eigenen brust

dort oder nirgendwo fliest die quelle der wahren wollust

die freuden die nie austrocknen

der zustand des ständigen vergnügens

nichts von außen stört ihn wie unglücklich wäre ich gewesen

eine veränderung die mich um alles gebracht hat

was mich denken lies dass ich vor diesem glücklich war

fortunas zeug wie unglücklich sie mich haben wollte

geschaffen wenn ich aus ihrer hellen kugel herauskomme

die weisheit die nicht in zwei hälften erschienen war

die aus den wolken zu meinen armen greift zu sich selbst

zieht mich hoch und bringt mich dorthin

wo ihre liebe frei von begierde und wahnsinn

keine lust kein schmerz keine seelenfolter

für die olympioniken und ihre freuden


hier war der hohe schwung die phantasien einzunehmen

er war gehemmt raum und zeit verschwanden bereits

von seinem blick aus fühlt er sich ausgezogen

aus dem kleid der sterblichkeit

schon jetzt war er ein halber gott als kleinigkeit

deren wir uns fast schämen von uns selbst zu sagen

plötzlich ist er in die unterwelt

rückwärts gezogen ihre mächtigen eroberer

die menschlichkeit die du dem sternenfeld gegeben hast

glaubst du dir nahe das herz ist ein betrüger

erkenne dein bild in phanes und zittere

der weise mann der sich so mutig zum olymp erhebt

der ist schon so hoch gestiegen

dass er wie sancho dort auf magellone

die purpurnen und himmelblauen ziegen

die weidenden himmel sieht die kugeln hört singen

und von dem glanz der sein gehirn verzehrt

schließt auf die nähe des feuerhimmels

der die sterblichen nicht mehr mit seinen augen ansieht

der stolze gast des äthers schießt

diotima mit einem blick nach unten schauend

aber natürlich war es ein blick nur um das zu vergleichen

den ein praciteles gab seinem eros

der um sich sicherer in dein herz zu schleichen

warnt dich schelmisch als ob er sagen würde siehst du mich

du denkst ich bin ein kind voller süßer unschuld oder

darauf kannst du dich verlassen siehst du an meiner seite

das zittern hier wenn du rat brauchst

also fliehe und doch was hilft die kurze frist

es wird morgen oder heute sein

du hast ein herz und das ist meine beute

so oder in diesem ton

so sah diotima aus

der weise phanes ist ausgegangen

er sah er schwankte er war still die alte flamme erwachte

und seine augen sind unwillkürlich nass

die schöne stellte sich vor dass sie nichts sah und lachte

gleich da darin dann sagte sie o phanes

es dämmert schon ich bin zu lange weg

bleib bei mir athen ist weit weg von hier

in diesem bereich kenne ich niemanden außer dir

und hier im hain das gebe ich zu

hab ich angst vor ziegenfüßen die ganze nacht über

was ist zu tun ich glaube ich folge dir


phanes stottert sicherlich eine menge ehre

nur mein haus ist klein -

und wenn es kleiner wäre

für eine freundin hat die kleinste kabine platz -

du wirst alles haben was du brauchst

ein wenig milch ein auge und das kaum -

ich verhungere nicht - nur ein hirtenjunge

nur er hat zu viel in sich -

wir wollen gehen mein freund die luft wird kühl -

vergib mir diotima ich muss dir alles sagen

meine hütte ist besetzt ich habe seit acht tagen

zwei freunde bei mir - zwei freunde - ja -

das ich dächte ist nicht gut für deinen verein -

was sagst du - philosophen sogar

sie haben immer noch ihre augen nicht wahr

nun phanes ich will sie kennen lernen -

du machst witze - nein mein herr ich bin wie du mich kanntest

hier siehe von deiner art

stell dich um meinen nacht-tisch - verzeih mir ich zweifle sehr

der stoische kleanthes - o demeter und wer sonst -

theophron der pythagoräer

sie sind kaum von so einem dummen verstand -

o phanes ist alles gold das gleißt

Allein angenommen sie wären ein reiner geist

was hält ihn auf nur umso mehr lust -

kurz gesagt wir sind dumm meine dame und pro person

ein kleines sofa - man bedient sich so gut man kann

und können wir den schlaf nicht durch plaudern betrügen

wir gehen mein lieber gib mir deinen arm

nun phanes wärmt dich mein vorschlag auf

man denkt dass es hier sein würde wer weiß wie viel man wagt

drei weise männer werden sich mir widersetzen können nicht wahr

ich fürchte mich vor nichts mit dir und bin allein


was soll er tun wo widerwillen ist

kann man das schiff nicht vor der zerstörung retten

es muss einen weisen steuermann geben

mit guter natur ergeben sie sich dem wind

mein phanes der nur aus dummer schüchternheit heraus

vor seinem mentor so lange widerstand leistete

schwört dass er seine einsiedelei behalten wird

ähnlich wie der tempel der musen

weil er das glück hat

die gnadenreichste der musen zu beschatten

schon jetzt hat sich gezeigt

dass ihre fahrten noch immer nicht beendet sind

nicht die ganze macht über ihn hatte sie verloren

der sprießende eros kroch

so leise wie auf blütenspitzen

von ihren augen in sein herz

gottes ankunft kündigt eine fliegende aufwärmung an

der blassen wangen ein sinnlicher schmerz

mit tränen die gegen seinen willen

füllen die augenwinkel mit runden tropfen

er meint nur zu atmen und seufzt er starrt unerschütterlich

während sie plaudert und witze macht als ob er zuhören würde

und hört nichts er drückt ihre schlanke hand

und denkt indem er durch das kleidungsstück steigt

die schönen brüste blasen sich auf ob diese halbkugeln

nicht denen der pythagoräer vorzuziehen


die schöne wurde zur gefahr

in der die herrlichkeit der stoa schwebte

der kampf in seiner brust und ihr sieg

und wie vergeblich ging er auf die macht zu

also lispelt der gott der liebe in sein ohr

die philosophen selbst sind gefährdet

nun oder er wollte es nicht bald sollten zeugen da sein

sie sah wie sich seine finsternis allmählich verlor

und wie eloquent wie stark seine augen sagten

was er kaum wagte sich selbst zu gestehen

nur sie fand gutes und das ist sehr weise

ihn und was sie sah und beide seelen

in heimlicher sympathie

die zu diesem zeitpunkt noch zu verbergen war

nur sie sah ihn mit solchen blicken an

was er zu recht so positiv interpretieren konnte

als es ihm gefiel allein macht dich das verlangen kühn

so macht dich die liebe dumm er sah in ihrem blick

sonst jeden reiz aber nicht seine nahe freude


so erreichten sie denn schon die letzten strahlen verschwanden

sein herrenhaus wo sie das weise paar haben

bei linden die auf dem vorplatz stehen

duftend unerwartet in einer position gefunden

die für die philosophie nicht allzu lobenswert war



zweiter gesang


was bei anubis könnte derjenige

für eine position haben in der phanes

die beiden weisen traf

sie lagen da hoffen wir es besser

kein süßer wein volles gras

iss das nicht also sind sie vielleicht auf hobbypferden geritten

das könnte immer noch entschuldigt werden

plutarch lobt es sogar bei agesilas

aber mit solchen feierlichen gesichtern wie sie hatten

schätzt man nichts geringeres als das

ihr zeitvertreib machte überhaupt keinen spaß

denn kurz gesagt sie hatten sich gegenseitig in den haaren

der lästige kleanthes war dabei ein knie

um auf die brust des gegners zu setzen

der sich unter ihm für die philosophie beugte

der isst keine bohnen der lässt die haare als sie

in ihrem skythischen ergötzen

stört die ankunft des vermieters beschämt

als wäre er schon mal in der selben lage gewesen

sein feind in einer tat die kein fremder tun

bezeugen kann nimmt fängt steht um zu fliehen

unentschlossen wünscht er sich nur den gast an seiner seite

um ihr ein spektakel zu entziehen das ihr viel mehr gefiel

wie menander selbst dem alten goldoni

das beste stück allein waren sie bereits

zu nah sie sah zu gut die szene war zu offen

er konnte nicht hoffen mit ihr zu reden

er hat nichts gesehen die kämpfer versammelten sich

in der zwischenzeit bewegen sie sich bescheiden

die mäntel um sich herum und sie stehen da und denken nach

weil phanes damit sie zeit gewinnen können

die nymphe am arm nahm die näher kam

der schande der selbstbewussten schmach

durch dialektische mäander zu entkommen

vergeblich wenn diotima

großherzig wäre nicht vor ihnen gekommen

die herren üben spricht mit einem entspannten tonfall

die spötterin vermutlich nach der lehre

diese körperliche betätigung nähre auch die kraft des geistes

ein männliches spiel in der tat

es wäre mit der besten begründung zu wünschen

dass unsere moral weichherzig wäre

nicht plötzlich würde sie aus der mode kommen


sie gab dem wilden stierkampf

eine färbung des anstands

nicht ohne absicht und wer war so fröhlich dabei

wie phanes nur der stoische kleanthes

zu heiß oder unbehaglich

spürte dass es nur in seinem willen stand

das kompliment in voller ernsthaftigkeit zu nehmen

er ließ seinen schüler sich noch mehr für ihn schämen

der moment in dem diotima

ihn angegriffen ihr blick der schelmische ton

die ironie und was zehnmal schlimmer ist

als alles andere war es schimmerte ihr ungewöhnlicher glanz

die majestät der königin der liebe

die lust-atmende die eine atmosphäre schafft

von reizen und dem wunsch sie dazu zu machen was sie schien

gut bestürmt zu ehren der herrlichkeit

die apathie war zu stark der überraschte sinn

er stottert ihr eine entschuldigung

zupfte seinen bart straffte sein fell

und in der zwischenzeit entkommt der weise mann

was niemand wissen will er hat ernsthaft gerungen


der streit versicherte er war über eine wahrheit

die er so klar wie der tag so scharf beweisen könne

nur ein arkadisches tier ein strauß ein auerhahn

hier rötet seinen kamm seine brust und lunge schwellen an

er schreit nur der arme phanes beschwere sich bei mir

bald leuchtet alles bald blass wie eine leiche

beidseitig stehend und vom boden verschluckt zu werden

wie er mag die schönheit sieht es und beeilt sich

ihn vor der folter zu bewahren

mit einem blick voller junger eroten

und charitinnen die auf unsichtbaren ketten geradelt

kleanthes‘ wahnsinn theophrons rippenstöße heilten

sie sagte wenn du willst stellen wir die fragen

wovon ich gesprochen habe unseren tischbonbons

ich zögere ein solches gespräch zu führen auf nüchternen magen

die tafel die ganymedes deckt

wie froh bin ich dass ich den weg verloren habe

denn fortuna hat mir so viel freude bereitet

glückspilze die freunde die gegenseitig verdauen

wovon allein schon der anblick weise macht

jetzt bin ich nicht mehr überrascht wenn er von den toren verspottet wird

ich kann mitleidig lächeln und so glücklich er auch ist

athen und uns vergisst und die ganze welt


so sagte sie und mit ohren und augen

verschlingt das weise paar was diese muse spricht

die verwelkte rose kann keine geliebte sein

lutschen doch die abendkehle zephyrs lippen

sie von selbstbewusstem wert anschwellen zu sehen

nicht dass ein ausländisches lob sie das zunächst lehrt

nur einer hört immer gerne

aus einem anderen mund ertönen das urteil

was innerlich die eitelkeit lehrt

ein philosoph bleibt uns allen anderen überlassen

im grunde genommen das gleiche wenn er so stoisch wie ein stein

und wenn nichts die ehre hätte ihm zu gefallen

er mag sich aber selbst räuchere ihm mit weihrauch

und sei dir sicher er wird dankbar sein

sie stieg daher von grad zu grad hinan

ein schöneres gefallen für unser kluges paar

ihr lachendes auge fand schon vor der stoa gnade

und ihr wurde vergeben dass sie so entzückend war


einen kleinen fisch von den schätzen des vermieters

nicht allzu billig

hat der verein übernommen ein ungepflegtes knabbern

es schien als würde man die tafel aufstellen

er lief keuchend hin und her und hatte viel zu tun

bis er eine mahlzeit bekommen konnte

dazu ein gut gebratenes huhn

aber nicht in der regel die kazius erfand


kommt heute abend ohne verdacht

ein gast der noch am hals sitzt also lasst mich euch beraten

das alte zähe huhn mit dem der notfall

ihn zu unterhalten bereit war

ich stecke nicht in meinen zähnen fest

am falerner wein will ich ersticken

an zypern-wein das machte den besten kelch

ob die philosophie der guten phanes

die schöne nymphe im vergleich aushält

bei einem fest wie diesem das so gemütlich ist

überlasse ich dem leser es selbst zu untersuchen

eine kleine falsche scham von der er noch nicht ganz frei ist

er schien sich vor einem zeugen gelöst zu haben

aus seinem früheren wohlstand erstrahlt der glanz

etwas mehr als nötig war es sich zu beugen

nur der damen-geist die fröhliche heiterkeit

das was sie spricht und hat ist von gnade erfüllt

und ab und zu ein blick voller zärtlichkeit

als hätte sie sich selbst vergessen

da lässt er seitwärts rutschen geschwächt

den unmut bald seine stirn zu glättedn

immer schwächer widersteht sein herz den süßen impulsen

und bevor er es merkt

sein ganzes wesen ist bereits der stille sieg der liebe


in der zwischenzeit wird es so sichtbar wie es war

nichts davon ist den beiden weisen deutlich

ob sie schönheit mit großen augen messen

die herren dieser art blendet oft zu viel glanz

sie sehen den wald vor lauter bäumen nicht

aber diejenigen die zu uns gehören sind entschuldigt

für die zwischenzeit

damit phanes eine liebevolle vergesslichkeit habe

von all seiner steifen pädagogik

prahlte ihm jemand von schönen augen genannt

auf wunsch von diotima

der akademische kampf hat bereits begonnen

womit sie sich entschied ein wenig zu gut zu sein

kleanthes hat es bereits bewiesen

der weise mann ist nur großartig

und frei kaum ein bisschen weniger

als zeus ein krösus ein adonis

ein herkules und zehnmal mehr ein könig

auf brüchigem stroh wie xerxes auf dem thron

das eigene eigentum des weisen die tugend allein

sein wahres gut und nichts davon

was für unsere sinne das reiten zu sein scheint

sei begehrenswert kurz gesagt die wut auf sein system

er ging weit genug trotzig ohne schamröte

prahlend wenn in APHRODITES gestalt

die wollust selbst würde körperlich vor ihn treten

ist wunderschön wie nur die göttin ist

und diese APHRODITE würde uns anbieten

auf einem strohlager ihre schönen brüste

auf der polsterung ein mann wie er hätte sie abgelehnt

der süße tausch hier war es dort

wo der wunsch nach einem neuen zuhause war

von dem widerspruch den theophron nicht mehr hat

der misserfolg hat ein mann mit lockigem schwarzen bart

und augen voller glanz kein schlechter sänger

und gitarrist tupfen sie einen taugenichts

so gut wie das aber von einer anderen art

das geht zu weit er fiel in kleanthens rede

zumindest kann es leicht zu missverständnissen führen

nicht dass ich hier das wort der wollust spreche

im weitesten sinne das ist unbestreitbar eitel tand

und schaum und dunst ein kinderspiel für dumme

unreife seelen die mit ihren flügeln noch hier sind

im schlamm der trüben materie

aber lassen sie uns nicht die nektartraube schmecken

weil ein insekt auf ihrem purpur gekrochen ist

der missbrauch darf nicht unser urteil sein

alt ist das sprichwort zu selten ist seine verwendung

nicht am gleichen rosenstock saugen

die raupen gift die bienen süßigkeit

enthusiastisch wie ein korybanth

und diotimas augen waren davon nicht betroffen

nun begann theophron in poetischen tönen

von der ersten essentiellen schönheit

zu schwärmen wie alles was wir sehen

und mit den sinnen diene mit unserer seele

von dem was psychisch schön ist

und göttlich ist nur unkörperliche schatten

nur bilder sind wie bei stiller woge

umgeben von büschen mahlend sommerwolken

von dort aus erhob er sich immer mit warmem blut

zu den mysteriösen zahlen

zur sphären-musik zum unsichtbaren licht

bis zur lichtquelle ekstatisch ist es nicht

als ob die schöne welt aus der alten nacht entsprungen wäre

und von deukalion und vom goldenen zeitalter

virgils silenus sang dem knaben etwas vor

der ihn beim einschlafen erwischt und ihn zum singen zwingt


dann fuhr er fort und sprach vom tod der sinnlichkeit

und wie durch magische geheime reinigungen

die seele wird allmählich von der substanz befreit

und wie sie durch abstinenz

von erdentöchtern und von bohnen

um im umgang mit göttern und dämonen kompetent wird

bis sie wie der wurm der in der sommerluft ist

auf neuen flügeln sich erhebend

das tuch ist komplett abgerissen und ihre körpergruft

werde eine göttin und lebe unter göttern


amüsiert über den hohen schwung

die die unsere lehrer genommen die kluge schönheit stellt sich

wie aus freude am hören und aus bewunderung

ihre brüste dehnen sich in ihren fesseln aus

leider für den mann der wunder spricht

führt das zu und sie bemerkt es nicht

ich weis nicht was welche kleine unterbrechung

die unterbricht seinen flug ein für allemal

und als letztes die richtung seiner blicke

sie macht sichtbar was ihn zerstreut

und sie beschäftigt scheint den zufall zu verbessern

hat sie die ungeschicklichkeit

das böse zu vergrößern


der umstand selbst ist nur eine kleinigkeit

aber vielleicht wird das ergebnis zeigen

dass er entschlossen war es folgt eine tiefe stille

wobei kleanthes sogar das volle glas

und was kaum zu glauben ist vergas den wunsch zu streiten

indessen vertieft in sinus und kosinus und tangenten

der schüler von pythagoras

gemessen wurde die fließende kontur bestimmter kugeln

womit sich die physiker selbst überbewerten konnten

unbekümmert von eros der hier lauert

und setzt schon den schärfsten pfeil auf seinen bogen


mit lächelnder verachtung sieht die dame

das weise paar mit seinen waben

von falschen tugenden und großen worten

und wie die herren verschwinden

sie kennt mit guter natur die unwissenden blicke

die sie erfreuen sollen wenn sie gleichwertig sind

die wohltäterinnen nicht mit ihren eigenen händen

so schön gedreht dass man ab und zu verzückt ist

und alles versinkt sofort in seinem alten zustand


dann sagte sie man kann nichts schöneres hören

als was theophron uns über das unsichtbare licht sagte

von eins und zwei und drei von musikalischen bereichen

wenn man über den tod von sinnlichkeit und götzendienst spricht

schade es wäre nur ein schönes gesicht in der luft

danach lies er unsere lippen wässrig werden

und doch der weg zu diesem stolzen glück

ist es das woran er nicht gedacht hat


theophron noch warm von dem was sein blick sah

und voller lustiger bilder

beginnt den weg den prodikus so eng führt

und raue und dornige gegenden so süß zu beschreiben

lachend wie ein rosental

zu amathunt dem ort der freuden

eine sybarit der einen ausweg aus beiden hat

sich zu entscheiden es hätte ihm nur mühe gekostet

die blumige gegend die die philosophie

der theophrone ging durch magische schatten

wo geist und körper sind in unsicherem licht

in schönen monstern ehepartner

und eros nicht der kleine bösewicht

mahlt die kuppel eine weitere idee

wie er zu APHRODITE von knidos schwebt

ein eros der von kopf bis fuß

voller augen und nur durch anschauen lebt

der seelenführer wird sie in die wolken heben

und wenn er sie vorher hatte in einem kleinen bad

von flammen gut gereinigt und gefegt

du durchquerst schritt für schritt die markierten pfade

zum lustschloss der höchsten schönheit


aber ehe zu solch erhabener liebe

die seele fühlt sich leicht genug

theophron wird sie vorher von jeglichen schüben befreien

die animalisch im sumpf der groben stoffe graben

und hier ist es fährt er fort wo unser anus ist

ein falsches licht verführt die guten leute loben

wir betrachten ihre apathie als heimliches ärgernis

das kann uns mehr als nur zu göttern machen

ihnen zufolge sollte der weise mann alles vermeiden

was auge und ohr ergötzt so kleine kinderfreuden

zu blendend für ihn immer in sich selbst zurückgekehrt

er beweist sich nur durch das was ihm fehlt

die größe seines glücks er fühlt nichts um nichts zu leiden

und sehr falsches denn schönheit allein kann

das ziel unserer liebe sein

die große kunst ist es sie nur vom stoff zu trennen

der weise mann fühlt das bleibt für ihn immer bedeutsam

mit all den anderen erdensöhnen

aber diese werfen sich selbst von der körperlichen schönheit blind

in den schlamm der sinnlichkeit getaucht

in der zwischenzeit erinnern wir uns an ein wiedersehen

wir gewöhnen uns daran uns mit dem archetyp selbst zu beschäftigen

das ist es was ein adept in allem was schön ist sieht

was in der sonne scheint und in der rose blüht

der sinnliche sklave klebt wie ein vogel an einer stange

auf dem hals einer lilie auf der wange einer rose

der weise mensch sieht und liebt in der schönheit der natur

die gedruckte spur des unvergänglichen

der seele fittich wächst in diesen spirituellen strahlen

diejenigen die von der quelle des lichts aus

ausgegossen natur bis zum rand des nichts

schleifen sie mit nachahmungen nicht geeigneter farben

es wächst entfaltet sich wagt es immer höher zu fliegen

und getränke aus reinen wogenden bächen

du tust nichts sterbliches genug

ja die lust der götter kann den durst nicht schwächen

dass nur die quelle sich vermehrt also meine freunde will ich

welche anderen sterblichen aus mangel an

der höheren kunst der scheidung wie eine fliege auf einer angelschnur

verirrt sich zum süßen ende

so wird für den weisen mann das gesetzlose sein

ein geflügeltes pferd auf einer reise über den abgrund

sogar die musik so roh und unzureichend

sie bleibt unter dem mond wegen ihrer magie

sich selbst ganz vollständig zu lehren

musst du wie scipio

zumindest im traum singen

die musik zähmt auch die wilde leidenschaft

verfeinert das gefühl und schwillt die seelenflügel an

sie befriedigt die trauer heilt die milzsucht aus dem grund

und wirkt zumindest aus einem schönen munde

mehr wunderbares als salomonis siegel


hier kann kleanthes nicht mehr ruhen

er muss gezwungen durch den drang nach wahrheit

aufhören mit der begeisterung des mannes

denn all das was theophron uns gesungen hat

war nach seinem urteil vollkommener wahnsinn

er urteilt bereits auf seinem gepolsterten sitz

der rechte arm ist freigelegt die stirn in stolzen falten

er ist bedrohlich und er redet immer noch

der leichte sieg ist bereits eingefahren

als eine vorstellung ihn unterbricht

an dem das weise paar sich nicht ruhig verhielt


der saal öffnet sich und eine nymphe tritt auf

kommt sie rein beladen ihren kopf mit einem korb

die brüste sind leicht umhüllt und wie die erdmännchen

so hoch oben dass jeder schnelle schritt

der schlanke fus bis zu den feinsten waden

und oft wurde sogar ein knie wachsweiß entdeckt

sie eilte zurück in den dünnen haufen

nicht schöner malt die aufzüge und vorhöfe

der maler der wie du weißt gerne nymphen malt

mit einem wort sie war so gekleidet

dass unser theosoph verloren auf den ersten blick

in dem wiederauftauchen das auf ihn gerichtet ist

spürt nicht dass die gerüche aus dem korb aufsteigen

und kleanthes schlürft mit mund und nase in ihm

diotima die bereits ihren ausstieg gestaltet

sie winkte ihrer freundin eine pythagoräische stille zu

während die schöne sklavin den korb leert

und sechs große nektarkrüge

genug für einen faun den durst nach wein zu besiegen

mit früchten und süsigkeiten belastete den runden tisch


die herren der schöne spricht davon sind beide

abwechselnd konvertiert wie jeder sagte

so sehr ich dich auch um das glück der apathie beneide

ich kann meinen augen nicht trauen

was uns theophron zeigt nicht weniger wünschenswert

erlaube mir ein anderes mal zu entscheiden

es ist der rest der nacht der mich so viel gelehrt hat

heilig den musen und der freude

nimm phanes die schale und schütte sie aus

für die himmlisch lächelnde APHRODITE

und du theophron gibst uns ein fest für die ohren

und lass uns deine stimme hören um die saitenspiele zu spielen


das leichte philosophische essen

jetzt verwandelt dank der nymphe

die hebeleistungen tut durch unbemerkte grade

in ein kleines bacchanal

obwohl zum lob des unsichtbaren schönen

der bärtige apollon klingt im ganzen haus

nur sein blick der nie von phrynes busen abweicht

beweist wie wenig er fühlt

was er singt ist wie ein teil

der künstlichste komödiant kann es leicht

und spielt es beiläufig wie sein eigenes

die lose sklavin hilft der lüsternheit des weisen

durch raffinierte aktivitäten

mit jedem moment lebhafter zu schüren

sie ist immer um ihn herum und macht sich selbst zu schaffen

mit ihm zu tun zu haben in immer hellerer helligkeit

um ihm die reize vorzutäuschen

die inspirieren die seele in ihm nur zu sehr

die unter dem zwerchfell ist inthronisiert

ein großer kranz von blumen

womit sie seine stirn schmückt

beendet was ihm fehlt damit jeder der ihn sieht sehen kann

wie er das zärtliche und angenehme macht

fast zu laut und lachte ihn über die nase aus


wie traurig phanes du siehst die schönste nacht

nicht an dich gewöhnt du wirst dieses spiel verpassen

er gähnt seine freundin miserabel an

er winkt er seufzt vergeblich folgt sie ihrem plan

und vielleicht sollte er weniger darüber nachdenken

sie mit seiner eigenen nase zu vergleichen


zu ihrer freude bringt die clevere phryne kunstwerke hervor

dem rutschigen pythagoräer

das ziel ist es immer näher zu kommen

er wirbt bereits um ihre gegenliebe mit blicken

so feierlich er beantwortet ihren blick

mit so fanatischer seltsamer freude

dass des dichters stimmung selbst kaum weiter geht

warum verführerin bietest du den nektarbecher an

so magisch über dem lechzenden lächeln

sein feuer braucht kein öl nimm besser einen fächer

und kühle seinen mund und seine wangen leuchtend

wohnt so viel grausamkeit in sanften mädchen

glaubst du ein weiser mann ist nicht aus fleisch und blut

aber phryne weiß vermutlich was sie macht

sie hat nicht den mut ihn unbelohnt zu quälen


nicht wenig stolz auf sein gefrorenes blut

beweist indes mit hochgeschleuderter nase

kleanthes der stoiker mit oft gefülltem glas

dieser schmerz ist nicht böse und sinnlichkeit ist nicht gut

er hängt da wie horaz der träge

belastbares tier gleichermaßen sein lehrling denn er muss es tun

verzweifelt ein verschlafenes ohr in ihrer richtung

und widerspricht dem letzten aus langeweile und ärger

natürlich streichelt es noch mehr die galle des weisen

in eifersucht gießt er sich umso öfter selbst ein

er glaubt dass er wasser trinkt nicht rauschtrank

und zeigt den aristippus und alle

die seiner art sind in circes schweinestall

sein eifer für den lieblingssatz des raumes

erhöht durch jeden widerspruch und jedes glas

hat bereits die dritte von sechs flaschen geleert

während der planet tanzt mit dem der geist sieht

die dame zur entscheidung gesetzt

lässt ihn überall in flammen aufgehen

jetzt wird nichts mehr verschont ägypter und chaldäer

lernen seinen zorn kennen wie er den weingott macht

und wie die tänzerin oder wir von den antipoden

der gott des lichts wurde zurückgebracht

sein rivale fällt taumelnd und liegt dem erdboden gleich


der dritte akt der komödie endet nun

und alle sehnen sich danach den rest der nacht auszuruhen

kleanthes der wie er lag virgils silenus

nicht schlecht ähnlich sieht nur dass er nicht aufwacht

so sehr phryne ihn kneift wie laut man um ihn herum lacht

wird von beiden schönheiten nach dem stand umtanzt

mit bacchischem triumph in einen stall geschleppt

und lachend wünscht man sich gegenseitig gute nacht





dritter gesang



die schöne lag auf ihrem bette

und hatte vermutlich weit entfernt von verdächtigung

dass sie mit phanes vorsichtig sein sollte

sein mädchen weggeschickt es war nach mitternacht

ein leichtes gewölbe des mondes brach den silberschimmer

und alles schlief als plötzlich wie man meldet

auf dem flur zu ihrem kleinen gemach

mit einem leisen tritt ich weis nicht was los ist

sie schneidet ab was kann das sein ein geist nach seinen tritten

besuch eines geistes ich möchte ihm viel verbieten

denkt sie der geist öffnet die pforte

und bevor sie es sich ausdenkt steht phanes vor ihr


vergib o diotima vergib so begann der narr

um weiter zu stottern ist die zeit unangenehm

allein - warum fiel die freundin in seine rede

was nützt ein vorbericht wann war ich eine frigide

ein freund ist auch zur falschen zeit angenehm

er hat uns immer etwas zu sagen das uns gefällt


dein ton antwortet er beweist es

wie wenig dieses erscheinen von freundlichkeit meine klage ist

mitfühlendes gefühl wird versprochen

du siehst mein innerstes und kannst du mich mit einem lächeln quälen

siehe dass mir ein moment wie tausend jahre vorkommt

und finde noch einen weiteren grausamen trost

meine qual du bringst mich zur verzweiflung

du nennst mich deinen freund

wie grausam du dich rächst - ich denkt sie räche mich

träumt phanes zuvor hat er mich geliebt

er hat wieder angehalten war das ein verbrechen

war es das beides war angenehm für mich mein freund

wir mädchen sehen immer gerne

die weisheit eines mannes der zu unseren füßen liegt

allein als freund würde ich dich sehen

besser kalt für mich als lächerlich


wie kannst du mich foltern diotima vielmehr

drücke ein messer in dieses herz das du hast

ich will dich nicht glücklich machen -

nichts tragisches mein lieber

komm schon bleib ruhig

und sag mir vertraulich wie viel es kostet

um dich so glücklich zu machen

wenn du bittest - liebe mich wie ich dich liebe –

so liebt phanes die mich in letzter zeit geliebt hat

vor ekel weggeworfen - ist das nicht er ruft das rache

du weißt zu gut dass ich nicht ich war

in dieser unglücklichen stunde

grab und verzweiflung sprachen aus meinem verrückten mund

ich habe die liebe gelästert und nie gefühlt

mein herz ist so voll von ihr ich war zu sehr betroffen

zu wissen wovon ich gesprochen habe

und zu denken dass ironie etwas ist

was du mir gesagt hast das konnte ich hoffen

das was athen von mir verbannt hat hat mich von athen verbannt

dein herz allein wandte sich plötzlich an mich

bedenke das und kannst du nicht vergeben

was ich mir selbst nicht verzeihen will

sieh mich noch einmal an

und nimm ein gehasstes leben mit diesem ausdruck in meinem gesicht

liebe ich dich oh - nun bei diana freund

liebe macht euch zu sehr unglücklichen gebern

sie spricht so tränenreich dass es mir unmöglich erscheint

auf diesen stimmenklang abgestimmt zu sein

die hohe begeisterung ist nicht gut für meine seele

so wenig wie theophrons augentrost

mein element ist die fröhliche sanfte freude

und alles zeigt sich mir in rosigem licht

ich liebe dich mit diesem sanften trieb

der wie zephyr sein herz in lichtwellen versetzt

niemals stürmisch nie quälend nimmer aufgeregt

so wie ich die charitinnen liebe so wie ich die musen liebe

so liebe ich dich wenn sie dich glücklich machen kann

so beginnt dein glück heute morgen

und wird nur mit meinem leben enden


was für ein strahl von unerwartetem licht

lässt dieses wort in seine seele fallen

er glaubte seinen ohren nicht die süße veränderung

aber er sieht das glück das ihr mund ihm verheißt

winken in ihre schönen augen

sprachlos vor freude sinkt sein mund auf ihre hand

wie er sie küsst seine intime freude

entwaffnet ihren widerstand

sie schenkt ihm und sich selbst den wunsch ihn glücklich zu machen

die wollust die so viel reiz für schöne seelen hat

auch wenn er sich selbst vergisst bestraft sie ihn so mild

dass er es wagt seinen mund gegen ihre brüste zu drücken


die nacht die einsamkeit das mondlicht der zauber

das liebte die schwärmerei ihr eigenes herz dem sie sich hingab

nur beiläufig widersteht wie viel zusammenkommt

um das blaue blut der schönen zu entzünden

nur diotima war sich ihrer selbst sicher

und als er sich sicher war was sie ihm erlaubte zu tun

in der art von liebhabern die für gerechtfertigt gehalten werden

wie er abschneidet denn sie hat sich aus seinen armen gerissen


dass eine phyllis sich selbst erklärt

sie wollte nicht dass sie mit leiser stimme schreit

und wenn nichts hilft du lächelnde dame

und solange es hilft wehrt er sich mit stumpfen nägeln

es ist nichts seltsames ein satyr vergibt kaum

den nymphen zu denen er hastet zu viel bereitschaft

sie widersetzen sich gut das ist normal

und dem klugen phanes auch

er lag falsch das war es nicht

sie machte keine witze und zeigte ihm keine nägel

nach mehr als einem fehlgeschlagenen versuch

unser heros fängt an sehr unglücklich zu krähen

und tatsächlich wer hätte das gedacht

du treibst in einem heroenepos herum

tugend kommt kaum so weit aber er will nicht gestehen

dass dieses verhalten tugend ist

er nennt es hartnäckigkeit und grillenfang;

er beschimpft sie unsensibel unsensibel

die schöne die zugibt dass sie ihm günstig ist

macht seiner meinung nach verbindliche beweise


und ich mein herr sprach sie die so sehr liebt

ich soll nach deiner moralischen lehre beweisen

nicht auch berechtigt sein beweise zu suchen

und wie wenn dein leuchten nur ein spiel der sinne ist

ein flüchtiger geschmack ein wenig fieber

wenn phanes mich liebt gibt er es zu hoffe ich

bevor ich mich verrate

um vorher ein wenig an meine sicherheit zu denken

ich liebe menschen mit so warmem blut

ich glaube nicht dass diese vorsicht zu weit gegangen ist

verzeih ihr wenn sie dir ein wenig unrecht tut

aber du selbst willst dass wir uns ernsthaft lieben

sonst werde ich nur mit eros pfeilen spielen

jetzt da er mich gefangen hat ist es nicht mehr an der zeit zu lachen

deshalb ist es wichtig dass wir uns selbst beglücken

und nur wir können vereinen Weisheit und natur


unwiderstehlich sagt man sind

weisheitsreize aus einem schönen mund

wir geben es zu nicht so weit weg von dir

aus einem nachthemd mit nelkenfarbener farbe

ein busen der wie geschnitzt jugendlich aufgeblüht

die augen strahlen und stehen nie still

ein busen den die göttin APHRODITE

wenn eine göttin nicht zu edel wäre um sie zu beneiden

es tut mir leid dass ich dich beneidet habe in diesem fall

er selbst leider unser heros von zwei verschiedenen kräften

gezogen muss er auch so starr und unverbunden sein

auf die gefahr hin geile augen zu haben

natürlich muss der stärkere sinn sein

der schwächere eindruck wird bald verblassen

und was die freundin sagt um ihn zu sich selbst zu bringen

schwebend ungefühlt von seinen ohren

was eros nur erobern kann um eine spröde zu werden

die wie man so schön sagt drachen gezähmt hat

die künste die ovid in ein system gebracht

die feinsten wendungen die unsichtbarsten schlaufen

wenn er sich gegen sie stellt wird keine von ihnen erfolg haben


kapitulation die schöne siegerin sagt zuletzt

mit der guten natur siehst du wie nachsichtig ich bin

so viel heiterkeit zum anziehen

mehr hartnäckigkeit erlaube mir es zu sagen

beleidigt meine zärtlichkeit

und dient nur deiner prüfungszeit

mehr als ich selbst sie vielleicht verlängern möchte

genug davon lass uns reden

wenn du willst von unseren grillenfängern

ich weis nicht wie die idee zu mir kam

den kopf hochzuhalten allein wollte ich fluchen

dass dieser moment was meinst du phanes -

mein mädchen - rate mal und deine pythagorasse


die sphären singen hören

mit lachenden augen phanes

das wäre ein abenteuer für mich

und doch wer weiß ich habe so etwas selbst bemerkt

es war hügelig es war dachte ich ein eher irdisches feuer

in seinen augen als phrynens lustvolle hand

den blumenkranz um seine stirn herum gelegt

wie viel o diotima ich habe dir für nichts zu danken

was für ein narr ich war solche genossen

nichts als ein umhang ein stab und ein bart

sokratisch ists wie ich den gedanken hasse

ein paar das nur in einer posse spielt

bei rauen satyren und bacchantinnen

leuchten ist würdig für weise für freunde

um die götter anzusehen - du tust zu viel für dich selbst

er erinnert sich an seine freundin und auch sie

kein übermaß mein freund bitte

du hast sie vermutlich vorher mehr geschätzt

jetzt weniger als sie verdienen würden


was höre ich ruft er dass diotima für sie spricht

du machst witze hättest du auch was du sicherlich nie getan hast

gethan hieltest den haufen so hoch wie ich

das solltest du auch nach dem was wir gesehen haben

den größenwahn so gut dass er an mir vorbeigeht

dieser stoiker der nur die tugend schön macht

und gut erkannt ausgestellt in einem alten stall

ein abgefüllter faun theophron derjenige der seligkeit

der dem geist singt und seinen ignoranten blick

in phrynes schoß gräbt was brauchst du mehr beweise


dass sie sehr menschlich sind die freundin erinnert sich an ihn

und in der tat nicht ganz so klug

als ihr system ist das was die visionen zeigen

und doch ist nichts mächtiger als das

um starke tugenden zu bilden unseren mut

zu stahl zu dieser stärke

den großen übeln zu trotzen und die großen taten zu tun

wie gerade dieser satz für den dein kleanthes

auf den märtyrer trank er auf sich selbst der alte herakles

die männer die ihr vaterland verloren haben

mehr als sie sich selbst liebten die aristiden

der phocion und der leonidas

herrliche namen - gut unser mann schreit und waren

sie hat etwa stoiker - du warst es phanes

noch ein bisschen mehr du hast das erlebt

was zeno spekulierte du hast es getan

warum hat herkules altäre

den weg den prodikus nicht gehen kann kann man nur schleifen

der heros ging diesen weg - und wem schulden wir die ehre

als der natur die ihn geboren hat und als der die ihm gleicht

und trotzdem hat er die stoa geübt

ein heros wird nicht gebildet er wird geboren


in der zwischenzeit weil sie den ersten preis verdient

aber platon verlor nicht sein recht auf phocion

welche naturentwürfe werden von der kunst ausgeführt

die blume die sich unbemerkt auf dem feld verliert

erzieht der fleiß des gärtners das schönste kind von flora zu sein

gesetzt sagt phanes dass das richtig ist

so sind es zahlen und ideen

und sah man dinge die kein auge sehen konnte kein ohr hören

theophron plaudert er träumt offensichtlich


und mit den nämlichen ideen

archytas war einmal ein wirklich großer mann

auch solche seelen werden ab und zu erschaffen

der wirtschaftlichen natur man wird zum geistigen seher

geboren was den kommandanten xenophon betrifft


du wirst ein geisterseher

geboren als heros wie anakreon

als zeuge für den palast und den sohn philipps auf dem thron

und in der tat was die seele höher hebt

was nährt die tugend mehr erweitert und verfeinert

die triebe des herzens als leuchtende gedanken

von der absicht unseres daseins - das universum ohne grenzen

unendlicher raum und zeit die sonne die für uns scheint

ein funke nur von einer höheren sonne

unsterblich für unseren geist unsterblicher freund

und er imitiert götter der dazu bestimmt ist die götter zu erfreuen

mit allen charitinnen ruft der lachende phanes

du wirst die sphären rechtzeitig singen hören

vor ein paar stunden gaben die galimathiasse eine erklärung ab

das zeug um dich zu verspotten - den mann nicht seine lehren

das wahrlich nicht obwohl auf alle falkenartigen arten

sein glühendes gehirn kombiniert es mit chimären

das sind die einzigen die verspottet werden aber stille wir steigen auf

zu hoch für uns ich wollte es dir nur zeigen

dass dein vorurteil für dieses weise paar

sollte dich nicht schamlos machen

nichts war natürlicher in ihrer situation

die knospe an den kalten tagen im märz schrumpft

wenn die sonne des glücks scheint

sie weicht ihr aus die seele ist in ihr

unfruchtbar nackt leer von allem

was sie für wesentlich hielt war für ihr wohlbefinden

es ist ein wunder wenn ihr ein semester empfohlen wird

wer lehrt sie die kunst des verzichts

wer beweist ihr was nicht zu ihr gehört

was sie verlieren kann ist keinen seufzer wert

ja um ihren unmut zu täuschen

von der entbehrung selbst zum künstlichen vergnügen

du es anstatt des wahren erschaffst was ist so angenehm

für beleidigten stolz als ein system

das gewöhnt uns an den respekt vor der puppenarbeit

wer hat aufgehört gut zu uns zu sein

was glaubst du was sich der mann im fass vorgestellt hat

derjenige der groß genug ist um monarchen zu verachten

philipps sohn um nichts als kostenlosen sonnenschein gefragt

noch willkommener muss es sein wenn wir es tun

die begeisterung des platonikers ist seine

wer hat das geheimnis die freuden zu ersetzen

welche zeno nur lehrt darauf zu verzichten

wer anstatt das tier zu verachten

die sinne die uns mit götterspeise nähren

wir schauen mit ihm aus leicht ansteigenden höhen

auf diese erde als punkt herab

ein schlag mit dem zauberstab

bedeutet tausende welten um uns herum zu erschaffen

sind das ideenwelten

so baut man sie so schön wie man will

und einmal steht das rad der äußeren sinne still

wer sagt uns dass wir nicht wirklich in träumen sehen

einen traum der uns zum gast der götter macht


ich habe seinen wert eine winternacht nach der anderen

ruft phanes allein auch aus den schönsten träumen

es war endymion der zuletzt aufgewacht ist

nun o diotima verpasse die sturheit

was macht uns zu göttern während wir zusehen


anstatt zu antworten reicht es für ein stillschweigendes versprechen

der sympathie ihm ihre schöne hand zu geben

er drückt mit schüchterner freude

sie zu seinem schwellenden herzen und sucht in ihren blicken

als sie spürt wie es klopft wieder sanftes drücken

beweist es ihm mit so manchem süßen ah und oh

das dich in deinem busen erstickt

ist es unmöglich sie kämpft nur allzu schwach

gegen die kraft der süßesten instinkte

und immer noch kämpfend bekennt ihr herz den sieg der liebe

der schönste tag folgt auf diese schöne nacht

mit jedem neuen tag fühlt sich unser paar glücklicher

indem wir uns gegenseitig glücklich machen

indem du das elend überlebst geschickt

zum weiseren gebrauch zum reizenden vergnügen

das glück das so unerwartet mit ihm in einklang gebracht wurde

ebenso weit entfernt von knappheit wie von stolzer fülle

glücklich weil er es war nicht weil die welt es dachte

bringt phanes in neidische ruhe

ein ungleiches leben auch

im vergnügen das der unverfälschte stempel

der unschuld und natur formt um vergnügen zu verbieten

der bürgerliche sturm der athen immer bewegt

trifft nicht auf seine hütte den tempel

der gnade seit diotima sie geschmückt hat

informierte kunst geleitet von ihrem witz

gibt der natur soweit sich sein besitz ausbreitet

den ruhigen reiz der ohne zu schimmern rührt

ein garten mit zephyr und mit flora

und pomona um ihr essen am aufenthalt zu essen

ein wald in dem eros sich gerne verirrt

wo ernsthaftes denken oft mit leichten witzen auskommt

ein kleiner bach der von ulmen überschattet wird

der bei dem sich die mittagsruhe über ihn schleicht

ungefragt im garten ein gartenhaus

wo zum kuss der freundin den saft der violetten trauben

dionysos schickt nektar strömt

ein nachbar der horaz‘ nachbarn ähnelt


gesundes blut ein ungetrübtes gehirn

ein ruhiges herz und ein ruhiges denken

wie viele dinge machen ihn reich ich denke immer noch an diotima

füge ich hinzu und sage was zu einem freudigen leben beiträgt

ihm mehr und bessere gunst der götter zu geben

nur Weisheit all der wert den sie hat

zu fühlen immer zu fühlen

und von seinem glück froh nicht noch eins zu erreichen

sie gab ihm das auch sein mentor war

kein zyniker mit unbedecktem haar

nicht ein faltiger kleanthes der wenn die flasche glüht

wie zeno spricht und wie silenus trinkt

es war die liebe wer unterrichtet so gut wie sie

er lernt auch gerne schnell und mit mühe

die philosophie die natur und schicksal uns geben

angenehm zu genießen und gerne den rest zu verschonen

die dinge dieser welt wie von der schönen seite

betrachtet dem schicksal unterworfen

will nicht wissen was das alles bedeutet

wie zeus in ungnade gefallen

sich vor uns versteckt und auf die guten menschen schaut

die unterwelt so sehr sie auch toren sind

wird nie wütend nur lächerlich

findet sie und sich selbst deshalb liebt sie nicht weniger

entschuldigung für den verrückten und nur der blender flieht

spricht nicht immer von tugend noch leuchtet sie wenn man davon spricht

aber ohne bezahlung und ohne geschmack übt er sie

und ob glücklich oder nicht hält die welt

für kein elysium für keine hölle

niemals so korrupt wie der moralische richter

von seinem thron aus gesehen im siebten stock

niemals so lustig wie ein jugendlicher dichter

sie malt wenn sein gehirn von wein und phyllis glüht

so war es gedacht und so lebte phanes

und weil er es war das wonach wir anderen streben

damit er sein und denken und leben kann

genau wie er das tut das ist es was er mag und was

ist der bezirk des mannes der die sphären so gerne vermaß

es ist gut dass du fragst ich hatte ihn rein vergessen

er war in einer einzigen nacht

in wahnsinn gebracht in phrynes schoß

er hielt sich nicht für klug und lernte bohnen zu essen

und kleanthes er kroch sobald die mittagssonne kam

weckte ihn auf leise auf den zehen

aus seinem stall vielleicht in eine tonne

kurz gesagt er verschwand und ward nicht mehr gesehen