DEUTSCH VON TORSTEN SCHWANKE
ERSTER GESANG
Im Dorf
Sitzen die Circassier vor ihrer Haustür müßig
Die Söhne des Kaukasus sprechen
Von schwörenden katastrophalen Ängsten
Von der Schönheit ihrer Pferde
Von den Freuden der wilden Glückseligkeit
Man erinnert sich der Vorzeit
Zwingende Fälle
Obmann Uzdenov heikel
Versuchte Stücke von schwerer Art
Und die unvermeidlichen Genauigkeit der Pfeile
Und gesetzte Asche ruiniert
Und Wiesel gefangen schwarzäugige
Gespräche fließen in der Stille
Der Mond schwebt im Nachtnebel
Und plötzlich vor ihnen auf dem Pferd
Ein Circassier er
Schleppte schnell das Lasso des jungen Gefangenen
Hier ist ein Russe rief das Raubtier
Der ganze Aul rannte
Der heftige Pöbel auf seinen Schrei
Aber der Gefangene ist kalt und stumm
Mit einem entstellten Kopf
Wie eine Leiche bewegungslos geblieben
Er sieht nicht die Gesichter der Feinde
Er hört keine Drohungen und Schreie
Ein sterblicher Traum fliegt über ihm
Und atmet mit einer verderblichen Erkältung
Und lange Zeit lag der junge Gefangene
In schwerer Vergessenheit
Schon mittags über seinem Kopf
Glühte es im Licht der Freude
Und das Leben des Geistes erwachte in ihm
Ein unartikuliertes Stöhnen kam von seinen Lippen
Von einem Sonnenstrahl erwärmt
Erhob sich der Elende leise
Um seinen schwachen Blick herum
Er sieht uneinnehmbare Berge
Eine riesige Gruppe bildete sich über ihm
Das Nest der Räuber-Stämme
Der Circassier Freiheitszaun
Der junge Mann erinnerte sich an seine Gefangenschaft
Wie an einen Traum von schrecklichem Alarm
Und hört plötzlich donnern
Seine verketteten Beine
Alle und jeder sagte ein schreckliches Geräusch
Die Natur verfinsterte sich vor ihm
Entschuldigung heilige Freiheit
Er ist ein Sklave
Hinter den Hütten
Er liegt an einem stacheligen Zaun
Circassier auf dem Feld keine Aufsicht
In einem leeren Raum schweigen alle
Vor ihm liegen die verlassenen Ebenen
In einem grünen Schleier
Dort erstrecken sich Hügel über einen Kamm
Von gleichmäßigen Gipfeln
Der einsame Weg zwischen ihnen
In der Ferne ist ein Düsterer verloren
Und der Gefangene mit der jüngsten Brust
Er war begeistert von dem Gedanken
Nach Russland führt er einen weiten Weg
In ein Land in dem er eine feurige Jugend
Ohne Stolz hatte
Wo er zuerst die Freude erkannte
Wo er viele süße Dinge liebte
Wo er schreckliches Leiden umarmte
Wo er sein stürmisches Leben ruinierte
Hoffnung Freude und Wollust
Und die besten Tage an die er sich erinnern konnte
In einem verdorrten Herzen schloss er sie ein
Er kannte die Menschen und das Licht
Und er kannte den Wert des untreuen Lebens
In den Herzen der Freunde fand er Verrat
In den Träumen der Liebe einen verrückten Traum
Gelangweilt mit dem Opfer vertraut zu sein
Lange verachtete Aufregung
Und die Feindseligkeit des doppelzüngigen
Und einfältigen Verleumders
Des Apostaten eines Freundes der Natur
Er verließ sein Heimatland
Und floh in ein fernes Land
Mit einem fröhlichen Geist der Freiheit
O Freiheit dich allein hat er
In der Wüstenwelt gesucht
Mit Leidenschaft die Gefühle verzehrt
Müßig in Träumen und mit der Leier
Mit der Aufregung des Liedes das er hörte
Von dir belebt Freiheit
Und mit Glauben einem feurigen Flehen
Das dein stolzes Idol umarmte
Es ist geschehen das Ziel des Vertrauens
Er sieht nichts mehr auf der Welt
Und nicht dich und die letzten Träume
Und du hast dich vor ihm verborgen
Er ist ein Sklave den Kopf auf einen Stein gelehnt
Er wartet darauf, dass die Flamme
Aus der düsteren Morgendämmerung erlischt
Und dürstet nach dem Baldachin des Grabes
Die Sonne verblasst bereits jenseits der Berge
In der Ferne war ein lautes Summen zu hören
Von den Feldern gehen die Leute ins Dorf
Blitzend mit hellen Zöpfen
Angekommen sind sie
Feuer wurden in den Häusern angezündet
Und allmählich verstummte das unbeständige Geräusch
Alles im Nachtschatten
Umarmt von ihm ruhig
In der Ferne funkelt ein Berggipfel
Der aus einer steinernen Stromschnelle kommt
Gekleidet im Schleier der Wolken
Des Kaukasus schlafende Gipfel
Aber wer geht im Mondlicht
In der tiefen Stille
Tritt heimlich auf?
Es wachte der Russe auf
Vor ihm mit sanften und stummen Grüßen
Die Circassierin ist jung
Er schaut das Mädchen schweigend an
Und denkt das ist ein falscher Traum
Das Spiel der müden Gefühle ist leer
Der Mond ist nur wenig erleuchtet
Mit einem Lächeln des Mitleids freudig
Mit dem Knie verbeugte sie sich
Vor seinem Mund
Ein kühles Angebot mit leiser Hand
Aber er vergaß das Heilsgefäß
Er fängt eine gierige Seele
Eine angenehme Rede einen magischen Klang
Und die Augen einer jungen Jungfrau
Er versteht keine Fremdwörter
Aber der Blick berührt die Hitze tut es
Aber die zarte Stimme sagt
Lebe und der Gefangene wird lebendig
Und er der den Rest seiner Kraft gesammelt hat
Der der Süßen am Herzen liegt
Aufgestanden und mit einer Schüssel
Wohltuenden Wassers seinen Durst gestillt
Dann verneigte er sich wieder vor dem Stein
Mit dem wiegenden Kopf
Aber alles vor der jungen Circassierin
Der bedrückte Blick suchte ihn
Und lange lange Zeit vor ihm
Saß sie nachdenklich da
Wie durch die Teilnahme der Stummen
Wollte sie den Gefangenen trösten
Die Lippen unfreiwillig jede Stunde
Mit der begonnenen Rede geöffnet
Sie seufzte und mehr als einmal
Füllten Tränen ihre Augen
Die Tage vergingen wie ein Schatten
In den Bergen angekettet an die Herde
Hält jeder Tag einen Gefangenen
Die feuchte Kühle der Höhle
Verbirgt ihn vor der Sommerhitze
Wann ist das Mondhorn silbern
Blitzt hinter einem düsteren Berg
Ein schattiger Pfad
Bringt man dem Gefangenen Wein
Kuhmilch und duftende Bienenwaben
Und schneeweiße Hirse
Mit ihm teilt sich ein geheimes Abendmahl
Darauf ruht ein sanfter Blick
Bei einer unklaren Rede verschmilzt das Gespräch
Augen und Zeichen
Er singt seine Lieder von den Bergen
Und Georgiens fröhliche Lieder
Und im Gedächtnis ungeduldig
Sendet er seine Fremdsprache
Zum ersten Mal
Liebte die jungfräuliche Seele kannte Glück
Aber das russische junge Leben
Hatte schon lange seine Lust verloren
Er konnte nicht mit seinem Herzen
Die kindliche Liebe beantworten offen
Vielleicht hatte er den Traum der Liebe vergessen
Er hatte Angst sich zu erinnern
Unsere Jugend wird nicht plötzlich verblassen
Plötzlich werden unsere Freuden uns verlassen
Und unerwartete Wonne
Wir werden uns mehr als einmal umarmen
Aber du lebst von Eindrücken
Ursprüngliche Liebe
Himmlische Flamme der Verzückung
Du fliegst nicht mehr
Der Gefangene schien hoffnungslos
Er gewöhnte sich an ein langweiliges Leben
Die Melancholie der Knechtschaft
Die rebellische Hitze
Die er tief in seiner Seele verbarg
Zwischen düsteren Felsen hängend
Wandte er in der Stunde der Kühle des frühen Morgens
Seinen neugierigen Blick
Der fernen Gemeinde
Der bärenbraunen blauen Berge zu
Großartige Bilder
Throne des ewigen Schnees
Den Augen schienen ihre Gipfel
Eine echte Wolkenkette
Und in ihrem Kreis der zweiköpfige Koloss
In der Krone strahlend eisig
Der Elbrus riesig majestätisch
Schön im blauen Himmel
Als mit einem taub verschmolzenen Grollen
Der Vorläufer des Sturms donnerte
Wie oft saß ein Gefangener über dem Aul
Auf einem Berg
Wolken qualmten zu seinen Füßen
In der Steppe flog Staub auf
Bereits einen Unterschlupf zwischen den Felsen
Suchte der verängstigte Hirsch
Adler stiegen von den Klippen auf
Und im Himmel hallten sie wider
Der Lärm der Herden das Summen der Herden
Die Stimme des Sturms wurde übertönt
Und plötzlich fielen Regen und Hagel
Von den Wolken durch Blitze
Wellen eines Schwarms von Steilheit
Jahrhunderte-alte Steine bewegend
Ströme von Regen flossen
Ein Gefangener der von einem Berggipfel
Hinter einer Gewitterwolke
Auf die Rückkehr der Sonne wartete
Unerreichbar durch ein Gewitter
Und Stürme mit schwachem Heulen
Mit einer Freude hörte er gern
Aber der Europäer
Zog die ganze Aufmerksamkeit
Dieses wunderbaren Volkes auf sich
Zwischen den Hochländern
Beobachteten die Gefangenen
Ihren Glauben ihre Manieren und ihre Erziehung
Sie liebten die Einfachheit ihres Lebens
Die Gastfreundschaft den Durst nach Missbrauch
Die Bewegungsfreiheit
Die Leichtigkeit der Beine und die Kraft der Hand
Er sah stundenlang zu
Da der Circassier manchmal beweglich ist
Floh er in die weite Steppe in die Bergen
In einem zotteligen Hut
In einem schwarzen Umhang
Der sich verneigte
Und sich mit seinem Bein auf die Steigbügel stützte
Zu befehlen dem Ross
Er war es gewohnt im Voraus Krieg zu führen
Er bewunderte die Schönheit
Der beschwörenden und einfachen Kleidung
Circassische Arme hingen herunter
Er ist stolz auf ihn getröstet von ihm
Darauf ist Rüstung Pfeil und Köcher
Kuban-Bogen Dolch und Lasso
Und ein Säbel der ewige Freund
Seiner Arbeit seiner Freizeit
Nichts stört ihn
Nichts verwischt zu Fuß zu Pferd
Egal immerhin unbesiegbar unnachgiebig
Ein Gewitter von sorglosen Kosaken
Sein Reichtum ist ein eifriges Pferd
Ein Haustier von Bergherden
Ein treuer geduldiger Kamerad
In einer Höhle im Gras
Lauert ein taubes heimtückisches Raubtier
Und plötzlich mit einem plötzlichen Pfeil
Sucht er den Blick eines Reisenden
In einem Augenblick ein sicherer Kampf
Ein mächtiger Schlag wird ihn erlösen
Und ein Wanderer in den Schluchten der Berge
Zieht bereits ein fliegendes Lasso an
Das Pferd sucht mit voller Geschwindigkeit
Erfüllt von feurigem Mut
Den ganzen Weg zu ihm Sumpf und Kiefernwald
Büsche Klippen und Schluchten
Eine blutige Spur folgt ihm
In der Wüste ist das Klappern zu hören
Der grauhaarige Strom vor ihm raschelt
Er stürzt in die kochende Tiefe
Und der Reisende der zu Boden geworfen wird
Schluckt eine schlammige Welle
Erliegt fragt nach dem Tod
Und sieht ihn vor sich
Aber ein mächtiges Pferd mit seinem Pfeil
Bringt den Schaum ans Land
Er schnappt sich einen gehörnten Baumstumpf
In dem vom Donner gestürzten Fluss
Als ein Schatten in einer mondlosen Nacht
Auf den Hügeln liegt
Die Wurzeln Jahrhunderte alt sind
Da hängt eine Rüstung an einem Ast
Ein Schild ein Umhang eine Rüstung
Und eine Muschel ein Köcher und ein Bogen
Und die Wellen sind schnell
Hinter ihm und eilen hinterher
Unermüdlich und still
Tote Nacht der Fluss rauscht
Seine mächtige Strömung zieht sich
An der Küste zurück
Wo auf den Hügeln der Erhabenen
Kosaken auf ihren Speeren lehnen
Schauen auf den dunklen Lauf des Flusses
Und an ihnen vorbei
In der Dunkelheit der Schwärzung
Schwimmt die Waffe eines Bösewichts
Was denkst du Kosak
Erinnerst du dich an die vorherigen Schlachten
Auf deinem sterblichen Feld dein Biwak
Des Regiments Laudatio
Und das Heimatland
Heimtückischer Traum
Entschuldigung freie Seiten
Und das Haus der Väter und der leise Don
Krieg und rosige Mädchen
Ein geheimer Feind hat am Steg festgemacht
Der Pfeil verlässt den Köcher
Und der Kosak fällt
Vom blutigen Hügel
Wenn mit einer friedlichen Familie
Der Cricassier
Manchmal in einer patriarchalischen Wohnung sitzt
Und Kohlen schwelen in der Asche
Und versteckt sich vor dem treuen Pferd
Verspätet in den Wüstenbergen
Kommt ein müder Neuling zu ihm
Und setzt sich zaghaft ans Feuer
Dann steht der Besitzer
Mit herzlichen Grüßen auf
Und dem Gast in der Weihrauchschale gibt er
Eine angenehme Erfrischung
Unter einer feuchten Burka
In einem rauchigen Zelt
Träumt ein Reisender friedlich
Und am Morgen verlässt er die
Die gastfreundliche Übernachtungsunterkunft
Es geschah im hellen Bairan
Junge Männer versammeln sich in einer Menschenmenge
Das Spiel wird durch ein anderes Spiel ersetzt
Dann nachdem der Köcher vollständig zerlegt wurde h
Handelt es sich um geflügelte Pfeile
In den Wolken der Adler wird durchbohrt
Dann von den Höhen der steilen Hügel
Ungeduldige Reihen
Mit diesem Zeichen werden sie plötzlich fallen
Während Damhirsche die Erde schlagen
Ebenen werden mit Staub bedeckt
Und sie laufen mit freundlichem Stampfen
Aber die eintönige Welt ist langweilig
Für Herzen für den Kampf geboren
Und oft wird das Spiel des Willens im Leeren
Zum Spiel brutal
Oft leuchten die Kontrolleure bedrohlich
Beim rücksichtslosen Festmahl
Und im Staub fliegen die Köpfe der Sklaven
Und in der Freude plätschern die Babys
Aber der Russe reifte gleichgültig
Gegenüber diesen blutigen Belustigungen
Er liebte mehr das Spiel der Herrlichkeit
Und brannte vor Todesdurst
Sklave der Ehre gnadenlos
In der Nähe sah er schon sein Ende
In harten kalten Kämpfen traf er
Auf katastrophales Blei
Vielleicht in Gedanken versunken
Erinnerte er sich an die Zeit
Als er von Freunden umgeben war
Und geräuschvoll mit ihnen schlemmte
Bedauerte er die vergangenen Tage
Die Tage die die Hoffnung täuschten
Betrachtete er die Neugier
Die harsche Einfachheit des Vergnügens
Und die Moral der wilden Menschen
Las er in diesem treuen Spiegel
In tiefem Schweigen des Ostens
Bewegte er sein Herz
Und auf seiner hohen Stirn
Änderte sich nichts
Der rücksichtslose Mut der Circassier
Er wunderte sich
Verschonte sein jüngstes Jahrhundert
Und im Flüsterton
Waren sie stolz auf ihre Beute
ZWEITER GESANG
Du hast sie erkannt die Jungfrau der Berge
Die Begeisterung des Herzens
Das Leben ist süß
Dein feuriger unschuldiger Blick
Drückte Liebe und Freude aus
Als dein Freund
Dich in der Dunkelheit der Nacht
Mit einem dummen Kuss küsste
Brennend vor Glückseligkeit und Verlangen
Hast du die irdische Welt vergessen
Du hast gesagt gefangener Schatz
Ein Jubel deine Augen traurig
Neige deinen Kopf an meine Brüste
O Freiheit vergiss deine Heimat
Ich bin froh mich in der Wüste zu verstecken
Mit dir dem König meiner Seele
Liebe mich bisher hat noch niemand
Meine Augen geküsst
Zu meinem Bett schlichen sich die einsamen
Circassier und die schwarzäugigen
Nicht in der Stille der Nacht
Ich bin eine grausame Jungfrau
Unaufhaltsame Schönheit
Ich weiß dass das Schicksal für mich bereitet ist
Mein Vater und mein strenger Bruder
Wollen mich auf Kosten des Goldes
An einen Gnadenlosen
In einem fremden Dorf verkaufen
Aber ich bitte meinen Vater und Bruder
Nicht dass ich einen Dolch oder ein Gift finde
Eine unverständliche wunderbare Kraft
Ich bin ganz von dir angezogen
Ich liebe dich lieber Sklave
Meine Seele ist berauscht von dir
Aber er bedauerte still
Das leidenschaftliche Mädchen
Und voller schwerer Gedanken
Hörte er ihren Worten der Liebe zu
Er wurde vergesslich
Erinnerungen an die vergangenen Tage
Drängten sich in ihm
Und sogar Tränen aus seinen Augen
Es war einmal Hagel
In seinem Herzen liegend wie Blei
Sehnsucht nach Liebe ohne Hoffnung
Vor der jungen Jungfrau
Schüttete er endlich sein Leiden aus
Vergiss mich deine Liebe
Ich halte deine Verzückung nicht aus
Unbezahlbare Tage verbringe nicht mit mir
Rufe einen anderen jungen Mann an
Seine Liebe zu dir wird
Meine Seele voll trauriger Kühle ersetzen
Er wird treu sein er wird
Deine Schönheit deinen süßen Blick
Und die Hitze von Kinderküssen
Und die Zärtlichkeit feuriger Reden schätzen
Ohne Verzückung ohne Begierde
Verkümmere ich als Opfer der Leidenschaft
Du siehst eine Spur von Liebe unglücklich
Den Sturm einer Seele eine schreckliche Spur
Lass mich aber hab Mitleid
Mit meinem traurigen Schicksal
Unglückliche Freundin
Warum bist du nicht vorher
Mir in jenen Tagen vor Augen erschienen
Als ich an Hoffnung
Und hinreißende Träume glaubte
Aber zu spät
Ich bin dem Glück gestorben
Hoffnung der Geist ist weggeflogen
Dein Freund ist nicht mehr an Wollust gewöhnt
Für zarte Gefühle ist er versteinert
Wie schwer es ist
Mit lebhaften toten Lippen zu antworten
Küsse zu leben
Und Augen voller Tränen
Ein kaltes Lächeln zu sehen
Erschöpft von vergeblicher Eifersucht
Einschlafend mit einer wahnsinnigen Seele
In den Armen einer leidenschaftlichen Freundin
Wie schwer ist es an eine andere zu denken
Wenn so langsam so sanft
Trinkst du meine Küsse
Und für dich Stunden der Liebe
Vergehen schnell heiter
Tränen in der Stille vergießend
Dann abgelenkt stumpf
Vor mir wie in einem Traum
Sehe ich ein Bild das immer süß ist
Ihr Ruf ich strebe nach ihr
Schweigend ich sehe nichts beachte nichts
Ich vergesse dich
Und umarme einen geheimen Geist
Über sie in der Wüste verschütte ich Tränen
Überall wandert sie mit mir
Und bringt eine düstere Sehnsucht
In meine Seele mein Blau
Lass mir meine Tränendrüsen
Einsame Träume
Erinnerungen Traurigkeit und Tränen
Du kannst sie nicht teilen
Du hast Anerkennung in deinem Herzen gehört
Entschuldigung hilf mir bitte auf Wiedersehen
Nicht lange weibliche Liebe
Traurig betrauert die Trennung
Liebe es wird Langeweile geben
Die Schönheit wird sich wieder verlieben
Ein junges Mädchen öffnete ihren Mund
Und schluchzte ohne Tränen
Nebliger regungsloser Blick
Schweigend geäußerter Vorwurf
Blass wie ein Schatten zitterte sie
In den Händen ihres Geliebten lag
Ihre kalte Hand
Und schließlich Liebe und Melancholie
In einer traurigen Rede ausgegossen
Ah Russischer Russischer für den
Ohne dein Herz zu kennen habe
Ich mich dir für immer ergeben
Nicht lange auf deiner Brust
In Vergessenheit ruhte die Jungfrau
Nicht viele freudige Nächte
Das Schicksal schickte ihr einen Anteil
Wirst du jemals wiederkommen
Kann sie die Freude für immer verlieren
Wahr ist du könntest mich gefangen nehmen
Zu täuschen meine unerfahrene Jugend
Obwohl aus Mitleid allein
Täuschtest du Schweigen und Streicheln vor
Ich habe dein Los mit der Sorgfalt
Der Zarten und Unterwürfigen entzückt
Ich hütete wenige Minuten den Schlaf
Den Frieden eines sehnsüchtigen Freundes
Du wolltest nicht aber wer ist sie
Deine schöne Freundin
Magst du die Russin liebst du sie
Ich verstehe dein Leiden
Vergib mir und du bist mein Schluchzen
Sie schwieg Tränen und Stöhnen
Drückten die Brust des armen Mädchens zusammen
Die Lippen murmelten Strafen ohne Worte
Ohne Gefühle umarmte sie seine Knie
Und konnte kaum sterben
Und der Gefangene der mit leiser Hand
Die Unglückliche auferweckte sprach
Weine nicht ich habe das Schicksal verfolgt
Und die Qual des Herzens erfahren
Nein ich kannte keine gegenseitige Liebe
Ich liebte eine ich litt allein
Und ich gehe aus wie eine rauchige Flamme
Vergessen mitten in leeren Tälern
Ich werde in der Entfernung
Von der gewünschten Küste sterben
Diese Steppe wird mein Grab sein
Hier auf den Knochen meiner vertriebenen
Verrosteten Schmerzenskette
Die Lichter der Nacht wurden überschattet
In der Ferne waren durchsichtig die Massen
Von leicht verschneiten Bergen zu sehen
Sie senkten die Köpfe und schauten nach unten
Schweigend trennten sie sich
Ein trauriger Gefangener aus dieser Zeit
Einer wandert um den Aul
Morgendämmerung am schwülen Horizont
Jenseits der Tage brechen neue Tage auf
Nach der Nacht folgt die Nacht
Er ist hungrig nach Freiheit
Ob die Gämse zwischen den Büschen fliegt
Springt die Saiga in der Dunkelheit
Er flammte auf klappert mit den Ketten
Er wartet darauf dass der Kosak nicht schleicht
Nacht im Aul Nacht der Zerstörer
Der Sklave den tapferen Befreier anruft
Aber alles ist still
Nur die Wellen plätschern und toben,
Und die Tiere flüchten
In die dunkle Wüste
Als er einen russischen Gefangenen hört
Ertönt in den Bergen eine militärische Clique
Zur Herde zur Herde
Sie rennen sie machen ein Geräusch
Kupferzäume rasseln
Burkas werden schwarz Rüstungen leuchten
Sattelpferde kochen
Das ganze Dorf ist bereit für einen Überfall
Und wilde Haustiere zur Schlacht
Der Fluss ergoss sich aus den Hügeln
Und sprang an die Ufer des Kuban
Sammelnd gewaltige Tribute
Abgeklungen der Aul
In der Sonne schlafen
Bei den Hunden die Wachhunde
Säuglinge sind dunkelhäutig nackt
In freier Verspieltheit rascheln sie
Ihre Urgroßväter sitzen im Kreis
Aus den Rohren wirbelt der Rauch blau
Die leisen jungen Mädchen
Familiär hören den Refrain
Und das Herz der alten Männer wird jünger
Tscherkessen-Song
1
Ein explosiver Wall verläuft im Fluss
In den Bergen ist Stille und Nacht
Der müde Kosak döste ein
Und beugte sich zum Stahlspeer
Schlafe nicht Kosak
In der Dunkelheit der Nacht
Geht ein Tschetschene über den Fluss
2
Ein Kosak segelt in einem Boot
Und schleppt am Grund ein Netz entlang
Kosak du ertrinkst im Fluss
Wie kleine Kinder ertrinken
Die in heißen Zeiten baden
Ein Tschetschene geht über den Fluss
3
An den Ufern der kostbaren Gewässer
Blühen reiche Dörfer
Ein fröhlicher Tanz wird getanzt
Lauf russischer Sänger
Beeile dich Röte nach Hause
Ein Tschetschene geht über den Fluss
Also sangen die Jungfrauen
Am Ufer sitzt der Russe
Träumt von seiner Flucht
Aber die Sklavenkette ist schwer
Ein schneller tiefer Fluss
Inzwischen ist die Steppe
Nachdem sie verblasst ist eingeschlafen
Die Gipfel der Felsen sind überschattet
Durch die weißen Hütten des Aul
Flackert das blasse Mondlicht
Der Hirsch döst am Wasser
Der schweigende Schrei des Adlers verstummte
Und die Berge in der Ferne
Dämpften das entfernte Klappern der Herden
Dann wurde jemand hörbar
Der Schleier flackerte
Und jetzt traurig und blass
Sie näherte sich ihm
Die Lippen der Schönen suchen die Rede
Die Augen sind voller Sehnsucht
Und die schwarze Welle ihres Haares
Fällt auf Schultern und Brüste
In der einen Hand glitzert eine Säge
In der anderen Hand ein Damaszener-Dolch
Es schien als würde die Jungfrau
Zu einer geheimen Schlacht aufbrechen
Zur Heldentat
Sie richtete einen Blick auf den Gefangenen
Lauf sagte die Maid der Berge
Der Circassier wird dich nirgendwo treffen
Beeile dich;
Verbring keine Nachtstunden
Nimm einen Dolch
Niemand wird deine Spuren
In der Dunkelheit bemerken
Mit zitternder Hand nahm sie eine Säge
Und verbeugte sich vor seinen Füßen
Das kreischende Eisen unter der Säge
Eine unwillkürliche Träne rollte herunter
Und die Kette zerbrach und rasselte
Du bist frei sagt die Maid
Renne aber ihr verrückter Impuls der Liebe
Zeigte ihren wahnsinnigen Blick
Sie litt der Wind ist laut
Pfeifend war ihre Decke zusammengerollt
Oh meine Freundin der Russe schrie
Ich bin für immer dein
Ich bin dein bis zum Grab
Wir werden beide das schreckliche Land verlassen
Geh mit mir
Nein Russe nein
Sie verschwand die Süße des Lebens
Er wusste alles er kannte die Freuden
Und alles verging die Spur verschwand
Vielleicht vor mir du hast eine andere geliebt
Finde sie liebe sie
Wonach sehne ich mich noch
Was ist meine Niedergeschlagenheit
Verzeih mir Segen der Liebe
Mit dir wird jede Stunde sein
Entschuldigung vergiss meine Qual
Gib mir deine Hand zum letzten Mal
Er streckte seine Arme
Nach der Circassierin aus
Mit einem auferstandenen Herzen das zu ihr flog
Und einem langen Kuss der Trennung
Die Vereinigung der Liebe wird eingefangen
Hand in Hand die Verzweiflung ist groß
Sie stiegen schweigend hinab
Und der Russe in laute Tiefe
Bereits schwimmende und schreiende Wellen
Bereits böse Felsen erreicht
Bereits nach ihnen gegriffen
Plötzlich machten die Wellen ein dumpfes Geräusch
Und ein fernes Stöhnen wurde gehört
In der Wildnis er kommt hervor
Er schaut zurück die Ufer sind klar
Und offen und weiß
Aber es gibt keine circassischen Jungen
Weder in der Nähe der Ufer
Noch unter dem Berg
Alles ist tot
An den Ufern derer die eingeschlafen sind
Nur ein leises Geräusch ist zu hören
Und unter dem Mond im Wasser spritzt
Die Jungfrau und verschwindet im Kreis
Er hat alles verstanden Abschiedsblick
Er umarmte zum letzten Mal
Den leeren Aul mit seinem Zaun
Die Felder wo ein Gefangener
Eine Herde von Vieh
Lebten wo ihn seine Ketten fesselte
Wo er sich mittags ausruhte
Als die raue Freiheit
Das Lied in den Bergen umkreiste
In den Himmeln tiefe Dunkelheit
Der Tag lag auf einem dunklen Tal
Die Morgendämmerung kam
Der Weg des fernen befreiten Gefangenen ging
Und vor ihm funkelten schon im Nebel
Russische Bajonette
Und die Wachturm-Kosaken riefen auf den Hügeln